Nr. 11, November 2009 MEDAILLON INFORMATIONEN AUS DER BURGERGEMEINDE

In der Dezemberabstimmung 2008 hat das Burger- Editorial volk einen Projektierungskredit gesprochen. Nun ist über einen hohen Baukredit zu befinden. Der Liebe MEDAILLON-Leserin, Baubeginn ist für Sommer 2010 und die Bau- lieber MEDAILLON-Leser vollendung für 2013 vorgesehen. Ein wahrlich ambitioniertes und zukunftsweisendes Projekt! «Nur wenige Fürsten in Europa wohnen so schön als die armen, alten und unvermögenden Die hohen Kosten sind verkraftbar, ohne dass Personen aus bürgerlichen Familien.» So wurde unsere anderen Institutionen darben müssten. über das Burgerspital geurteilt. In der Tat ist es Im Interesse unserer betagten Mitburgerinnen bemerkenswert, dass der prachtvolle Barockbau und Mitburger sind alle Stimmberechtigten auf- nicht zu repräsentativen Zwecken, sondern als gerufen, ein kräftiges «Ja» in die Urne zu legen. Heim für Benachteiligte erstellt wurde. Aber schon immer nahm sich die Burgerschaft der Gleich zwei Institutionen sind mit renommierten Durchreisenden, Kranken, Armen, Alten, Pfründern Preisen ausgezeichnet worden. Das Natur- und Waisen an. Zuerst im «unteren Spital» an der historische Museum mit dem «Prix Expo» sowie und später auch im «oberen das Hotel St. Petersinsel mit dem Preis für das Spital», am Ort der heutigen Heiliggeistkirche. «historische Hotel der Schweiz». Wir werten 1742 wurden die beiden Institutionen zu- diese Auszeichnungen als Anerkennung und sammengeführt und im heutigen Burgerspital Dank für die Arbeit unserer Abteilungen und Inhalt untergebracht. Der 1967 realisierte Neubau des Behörden. Burgerheims im Viererfeld stellte schweizweit eine echte Pioniertat dar. Im kommenden Jahr, am Samstag, 19. Juni Der Ausscheidungsvertrag 1852: 2010, folgt nach Murten, Laupen und Kienholz Erkenntnisse und Folgen 4/5 Nun stehen wir vor einer weiteren Herausfor- ein weiterer gesamtburgerlicher Begegnungstag derung. Beide Altersbetriebe sollen modernisiert auf dem Gurten. Dieser soll den Zusammen- und unter eine Leitung gestellt werden. Im «Burger- schluss aller Burgerinnen und Burger fördern Ein riesiger Kristallfund spittel am » werden weiterhin betagte und festigen. Freuen wir uns gemeinsam darauf! im Naturhistorischen Museum? 6 Burger betreut werden. Daneben wird die burger- liche Zentralverwaltung einen Stock belegen. Ich wünsche allen eine gesegnete Weihnachtszeit!

Häuser der Burgergemeinde: Das Burgerheim, mit neuem Namen «Burgerspittel die 10/11 im Viererfeld», wird nach den neuesten Erkennt- nissen modernisiert, aber weiterhin ein Heim Franz von Graffenried für den burgerlichen Mittelstand bleiben. Burgergemeindepräsident fam-impuls – ein Angebot des BJW 12 Ein Jahrhundertprojekt

24. Zunftschiessen im Thalgut 13 Am kommenden 16. Dezember stimmen die Für diese Anpassungen ist ein Verpflichtungskre- Burgerinnen und Burger über einen Verpflichtungs- dit von 109 Millionen Franken nötig. 4,5 Millionen kredit von 109 Millionen Franken für die Sanierung Franken wurden bereits 2007 für die Planung ge- Ausgezeichnetes von Burgerspital und Burgerheim ab. nehmigt. Hotel St. Petersinsel 17 Die Finanzierung dieses Jahrhundertprojekts ist Die Burgergemeinde will die Tradition einer sichergestellt. aktiven und eigenständigen Alterspolitik weiter- BIPA – ein Integrationsprojekt 19 führen. Und sie will am Bahnhofplatz und im Viererfeld ein Angebot bereitstellen, das den Bedürfnissen entspricht. Seiten 2–3 Nr. 11, November 2009 «Anpassungen an zeitgemässe Bedürfnisse» Mit der Sanierung von Burgerspittel und Burgerheim setzt die Burgergemeinde ihre Alterspolitik um

• Das Burgerspital arbeitet unwirtschaftlich und weist jährlich ein hohes Defizit aus.

Selbstständige Alterspolitik weiterführen

Die nun vorgeschlagene Lösung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die Burgergemeinde will die Tradition einer aktiven und selbstständigen Alterspolitik weiterführen. Sie will am Bahnhofplatz und auf dem Viererfeld ein Angebot bereitstellen, das den Bedürfnissen der älteren Burgerinnen und Burgern besser ent- spricht. Die beiden Betriebe werden zusammen- geführt und sollen kostendeckend betrieben werden. Die frei werdenden Flächen im Burger- spital werden an Dritte vermietet, insbesondere an Institutionen mit ergänzender Nutzung zum Altersbetrieb (Haus der Generationen).

Die Vorhaben im Burgerheim – neu Burger- spittel im Viererfeld

Zwei Betriebe unter einer Leitung: Das Burgerheim – hier mit dem Kiosk als «Dorfplatz» – wird zum Burgerspittel im Viererfeld… Generell wird die Erschliessung der Räumlich- keiten den vorgesehenen Nutzungen unter Be- rücksichtigung der feuerpolizeilichen Vorgaben Am kommenden 16. Dezember stimmen die Angebot den künftigen Kundenbedürfnissen angepasst. Die Massnahmen zur Einhaltung Burgerinnen und Burger über ein sogenann- anpassen. der energetischen Vorschriften werden so weit tes Jahrhundertprojekt ab: die Sanierung ih- • Das Burgerspital wurde vor dreissig Jahren als möglich umgesetzt. Sämtliche Zimmer wer- rer Altersbetriebe. Dabei geht es darum, letztmals renoviert; im Burgerheim wurden den hindernisfrei und mit den heute gültigen Burgerspital und Burgerheim baulich den seit seiner Erbauung vor vierzig Jahren nur Standards hinsichtlich Sanitäreinrichtungen und heutigen Bedürfnissen anzupassen und das punktuelle Verbesserungen vorgenommen. Raumklima umgebaut. Bettenangebot zu reduzieren, die frei wer- Verschiedene bauliche Anpassungen sind denden Flächen im Burgerspital sinnvoll zu heute also nötig, zum Teil auch aufgrund von nutzen (unter anderem für die Verwaltung neuen behördlichen Vorschriften zwingend. der Burgergemeinde) sowie die beiden Ein- richtungen einer Kommission zu unterstel- len und künftig als einen Altersbetrieb mit Der Burgerspittel mit neuem Logo zwei Standorten zu führen. Die Zusammenführung von Burgerspittel und Burgerheim zu Burgerspittel am Bahnhofplatz und Die folgenden Tatsachen führten zu einem Über- Burgerspittel im Viererfeld bot die Chance eines neuen Logos. Das stilisierte Wappen unterstreicht denken der burgerlichen Alters- und Heimpolitik: die Bedeutung der Tradition: Erkennbar sind das Gebäude am Bahnhopfplatz sowie das Hochhaus, der Westbau und das Scheibenhaus im Viererfeld. Zudem nimmt das Logo die Vierteilungen in den • Eine im Jahr 2006 von der Burgergemeinde in Anordnungen der Haupthäuser, unter Einbezug der Gärten, auf. Auftrag gegebene Studie belegt, dass die Zahl älterer Burgerinnen und Burger in Zukunft Die Farben Gold/Gelb und dunkles Grau greifen die bisherigen Logos auf; die Symbolik der neuen nicht mehr ansteigen wird. Logos respektiert die Werte der neuen Institution und ist mit dem Namenszusatz als Wort-Bild- • Die Vorstellungen über das «Wohnen im Alter» Marke ein erster Meilenstein der neuen vereinigten Institution «Der Burgerspittel». haben sich geändert. Heute sind flexible Modelle gefragt. • Im Raum Bern sind verschiedene Alters- residenzen und -heime in Planung bzw. bereits eröffnet. Um im Konkurrenzkampf bestehen zu können, muss die Burgergemeinde ihr

2 Nr. 11, November 2009

Im Hochhaus entstehen 1 Einzimmerwohnung, Die bestehende Parkanlage wird den Anforde- Das Kapellengebäude beherbergt das Burger- 34 Zweizimmerwohnungen und 11 Dreizimmer- rungen der Behindertengerechtigkeit angepasst. liche Sozialzentrum sowie das Haus der Genera- wohnungen. Dazu gibt es allgemeine Räume für Ausserdem wird in den bestehenden Park ein tionen und steht Drittmietern offen. den Altersbetrieb, Physiotherapie, Fitnessraum, Garten für Menschen mit Demenz integriert. Teeküche, Geschäftsleitungs- und Verwaltungs- Umzug der Burgerverwaltung räume, Sitzungszimmer sowie eine gedeckte Die Vorhaben im Burgerspital – neu Burger- Terrasse. spittel am Bahnhofplatz Eine externe Studie zur rein kommerziellen Dritt- nutzung neben dem Heimbetrieb hat ergeben, Im Scheibenhaus entstehen 6 Einzimmer- Generell wird die Erschliessung der Räumlichkei- dass wenig Aussicht auf Erfolg besteht. Zudem wohnungen, 22 Zweizimmerwohnungen und ten den vorgesehenen Nutzungen unter Berück- wurde eine Lösung gesucht, die der Würde des 6 Dreizimmerwohnungen. Zudem gibt es sichtigung der feuerpolizeilichen Vorgaben ange- Gebäudes gerecht wird. Daher ist vorgesehen, Sitzungszimmer, einen Gemeinschaftsraum so- passt. Die Umbauten von Böden, Wänden und dass die gesamte Burgerverwaltung von der wie ein Stationszimmer. Decken nehmen so weit als möglich Rücksicht 5 und der 4 mit auf die denkmalpflegerische Situation. Die be- allen Nebenräumen an den Bahnhofplatz ins Im Westbau werden je 15 Einzelzimmer für drei stehende Gebäudetechnik muss mehrheitlich 1. Obergeschoss zügeln wird. Der Flächenbedarf Wohngruppen bereitgestellt. Eine weitere Wohn- ersetzt und den neuen Nutzungsgegebenheiten der Burgerverwaltung wurde auf die künftigen gruppe mit 10 Einzelzimmern wird Demenz- angepasst werden. Die Massnahmen zur Ein- Bedürfnisse ihrer Tätigkeiten ausgelegt. patienten beherbergen. Im Attikageschoss ent- haltung der energetischen Vorschriften werden, stehen 5 Zweizimmerwohnungen. Der erweiterte so weit dies aufgrund des historischen Gebäudes Warme Linie vom Viererfeld Eingangsbereich umfasst Empfang, Cafeteria möglich ist, umgesetzt. Die Einzelzimmer der und Kiosk. Hausgemeinschaften werden hindernisfrei und Die Anlieferung der Mahlzeiten wird durch eine mit den heute gültigen Standards hinsichtlich sogenannte warme Linie vom Viererfeld sicher- Sanierung von Mehrzweck- und Speisesaal Sanitäreinrichtungen und Raumklima umgebaut. gestellt. Dies bedeutet, dass das Essen im Viererfeld gekocht und heiss an den Bahnhof- Der neue Kiosk mit einem erweiterten Angebot Das Erdgeschoss wird an Dritte vermietet; dazu platz geliefert werden kann. Die Küchen in den und die Cafeteria werden in den Eingangsbereich ist ein öffentliches Restaurant vorgesehen. Hausgemeinschaften sind allerdings so ausge- verlegt, was die Halle aufwertet sowie Bewohne- stattet, dass das gemeinsame Kochen mit den rinnen und Bewohner wie Besucher zum Ver- Das 1. Obergeschoss wird die Burgerverwal- Bewohnerinnen und Bewohnern möglich ist. weilen einlädt. Der Innenhof bleibt wie bisher tung (Büro- und Sitzungsräume) beherbergen. erhalten und kann durch die Cafeteria genutzt werden. Das 2. Obergeschoss wird als Altersbetrieb für 32 Personen (Hausgemeinschaften in Einzelzim- Der Zeitplan mern) eingerichtet; es werden Voraussetzungen für Tages- und Nachtbetreuung mit Aufenthalts- Es sind folgende Umbauetappen vorgesehen: und Ruheraum geschaffen. Bauen Viererfeld: Im Dachgeschoss werden der Spittelsaal mit Mitte 2010 bis Mitte 2011 Westbau vorgelagertem Office, Reduit/Estrich für Bewoh- Mitte 2011 bis Mitte 2012 Scheibenhaus nerinnen und Bewohner, Coiffeursalon, Fitness- Mitte 2012 bis Ende 2013 Hochhaus raum, Ruhe- und Essraum Personal, Lager sowie Räume für die Haustechnik eingerichtet. Bauen Bahnhofplatz: Mitte 2012 bis Mitte 2014 in zwei Bauetappen

Informationsveranstaltungen

Im Hinblick auf die Abstimmung vom 16. Dezember 2009 über die Alterspolitik der Burgergemeinde Bern finden am 1. Dezember 2009, 17.00 Uhr, und am 2. Dezember 2009, 19.00 Uhr, im Vortragssaal der Burgerbibliothek, Münstergasse 63, zwei Informationsveranstaltungen statt. Es stehen ca. 140 Sitzplätze zur Verfügung. Anschliessend wird im Foyer ein Aperitif gereicht. …das Burgerspital zum Burgerspittel am Bahnhofplatz. (Fotos: Hansueli Trachsel) 3 Nr. 11, November 2009 Der Ausscheidungsvertrag zwischen der Einwohnergemeinde Bern und der Burgergemeinde Bern von 1852

Wachstum dank dem «Feldwesen»

Die grosse Mehrheit der Burgergemeinden blieb auf Vermögenserträge beschränkt, die in den meisten Fällen unbedeutend waren; entspre- chend blieb eine positive wirtschaftliche Ent- wicklung aus. Die Burgergemeinde Bern bildete dank dem «Feldwesen» eine Ausnahme. Dieses Feldwesen, «Felder, Gras-Plätze» in den Worten der Aussteuerungsurkunde von 1803, wurde anfänglich in seiner ökonomischen Bedeutung unterschätzt. Sein Wert zeigte sich erst mit der Entwicklung und dem Wachstum der Stadt Bern über ihre historischen Grenzen hinaus.

Die Güterausscheidung etablierte die Einwohner- gemeinde definitiv als jenes Gemeinwesen in der Stadt Bern, das für die öffentlichen Angelegen- heiten der Gemeinde zuständig ist. Denn der Ver- trag machte die Einwohnergemeinde finanziell unabhängig von der Burgergemeinde und klärte Die «Felder und Grasplätze» wurden anfänglich ökonomisch unterschätzt. Ihr Wert zeigte sich erst mit der Entwicklung und dem die Kompetenzaufteilung. Wachstum der Stadt Bern über ihre historischen Grenzen hinaus. So steht heute, zum Beispiel, die BEA auf Burgerland. (Fotos: Hansueli Trachsel) Grundsätzliche Bedenken zum Burgergemeinde- wesen wurden zehn Jahre nach Vertragsab- schluss laut (1863). Die Gegner der Burger- Ein in der Berner Zeitschrift für Geschichte scheidung der Güter bildete die Dotationsur- gemeinden, die beim Grossen Rat eine Petition erschienener Aufsatz von Dr. Christophe kunde der schweizerischen Liquidationskom- einreichten, stammten zu einem guten Teil aus von Werdt hat den Ausscheidungsvertrag mission von 1803, die im Bundesvertrag von der Burgergemeinde Bern selbst. Sie verlangten, zwischen der Burger- und der Einwohner- 1815 auf eidgenössischer Ebene und im Dota- der Dualismus von Einwohner- und Burger- gemeinde Bern von 1852 untersucht und die tionsstreit (1833–1841) bestätigt worden war. gemeinden sei aufzuheben und das burgerliche relevanten Quellen analysiert. Die wich- Nutzungsgut weitgehend zu liquidieren. Sie tigsten Erkenntnisse dieser wissenschaft- Burgergemeinde ohne Steuerhoheit störten sich besonders am Burgernutzen, der lichen Arbeit werden im Folgenden zu- moralisch verderblich sei. Es schwebte den sammengefasst. Von grosser Bedeutung ist Materiell verlief die Ausscheidung zugunsten der Petenten überdies vor, für die Einwohnerge- vor allem die Frage nach den Auswirkungen Burgergemeinde. Dieser war jedoch im Gegen- meinde Bern «durch den Verkauf der Stadtfelder dieses Vertrags auf unsere Zeit – mithin die satz zur Einwohnergemeinde die Perspektive der an die Privaten eine nicht unbedeutende Mehr- heutige Rolle und die heutigen Leistungen Steuerhoheit entzogen. Zudem erhielt sie ein einnahme [zu] erzielen». der Burgergemeinde. weitgehend (sozial) zweckbestimmtes Vermögen zugewiesen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Die Das Vorhaben, die Burgergemeinden aufzuhe- materielle Bedeutung von Teilen dieses Ver- ben, das den «Burgersturm» der beiden folgen- Der Gemeindedualismus ist im Kern eine Schöp- mögens begann sich erst in der zweiten Jahr- den Jahrzehnte auslöste, scheiterte schliesslich fung der Helvetik. Die vorzeitige Güterausschei- hunderthälfte abzuzeichnen. 1885 an der Urne sehr deutlich, wenn es auch in dung von 1852 in der Stadt Bern war das Resul- der Stadt Bern eine Mehrheit fand. tat des politischen Zusammenspiels von Kanton, Die Verhandlungen, die zur Ausscheidung führ- Einwohnergemeinde und Burgergemeinde, um ten, fanden im gesetzlichen Rahmen statt und Zum Wohl der Allgemeinheit die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Ein- verliefen nach den damals üblichen, demokrati- richtung des Bundessitzes zu schaffen. schen Abläufen. Zudem erfolgten sie in gutem Hätten die Petenten damals mit ihren Absichten Einvernehmen. Es gibt keine Anzeichen dafür, Erfolg gehabt, befänden sich die «Stadtfelder» Die Ausscheidung richtete sich nach den Vorga- dass 1852 zwischen den beiden Gemeinden heute in Privatbesitz. Demgegenüber verwaltet ben des Gemeindegesetzes von 1852, obwohl grundlegende Differenzen in der Ausscheidungs- die öffentlich-rechtliche Burgergemeinde Bern, dieses noch nicht in Kraft war. Basis für die Aus- frage bestanden. 4 Nr. 11, November 2009

die 1888 den sogenannten «Burgernutzen» ab- «Der Burgerspittel» zwei Alterseinrichtungen Die Burgergemeinde widmet sich aber auch geschafft hat, diese «Stadtfelder» und die daraus auch für Nichtburger. Mit diesen sozialen Akti- wissenschaftlichen Aufgaben zum Nutzen der fliessenden Erträge heute «nach Massgabe ihrer vitäten entlastet die Burgergemeinde die ande- Allgemeinheit. Sie betreibt die Burgerbibliothek Mittel zum Wohl der Allgemeinheit» (Art. 119 der ren Gemeinwesen und damit die Allgemeinheit. und das Naturhistorische Museum Bern, und sie Kantonsverfassung). errichtete mehrere wissenschaftliche Stiftungen. Die Burgergemeinde ist auch kulturell sehr aktiv. Zusammen mit dem Kanton und der Stadt Bern Aus heutiger Perspektive betrachtet, war dies wohl Sie führt ein Gesellschaftshaus, das Kultur- ist die Burgergemeinde aber auch Trägerin des die bessere der damals diskutierten Varianten. casino, das musikalischen Aufführungen und Historischen Museums Bern. Schliesslich unter- Sie entzog den Boden der Spekulation und be- Festlichkeiten dient. Mit namhaften Stiftungen stützt sie auch die Universitätsbibliothek bei der liess gemeinnütziges Eigentum beim burger- unterstützt sie das kulturelle Wirken von Institu- Erfüllung ihrer Aufgaben. lichen Gemeinwesen. Die Burgergemeinde Bern tionen wie dem Zentrum Paul Klee oder dem verwaltet dieses Eigentum seit über 150 Jahren Robert-Walser-Zentrum. Sie verleiht zudem jedes Und nicht zuletzt sind die zahlreichen Wälder zu erfolgreich und setzt dessen Ertrag weiterhin für Jahr einen Kultur- und auch einen Jugendpreis nennen, die von der Burgergemeinde gepflegt die Allgemeinheit ein. und fördert darüber hinaus mit namhaften finan- und bewirtschaftet werden. ziellen Beiträgen das kulturelle Wirken in und um Die heutige Rolle der Burgergemeinde Bern. So unterstützt sie etwa die Bereiche der Musik, der darstellenden und der bildenden Den Aufsatz von Dr. Christophe von Bernburger sind keineswegs, wie heute etwa Künste sowie die Produktion von Büchern über Werdt können Sie auf kolportiert wird, exklusive Nachfahren und Erben Bern. Schliesslich fördert die Burgergemeinde www.bezg.ch/3_09/werdt.pdf der «Gnädigen Herren». Die Burgergemeinde auch die Erhaltung der historischen Bausubstanz kostenlos herunterladen oder bei der besteht längst nicht mehr nur aus den alten unserer Stadt. Burgerkanzlei (Amthausgasse 5, Stadtfamilien, sondern vereinigt Angehörige aller 3000 Bern 7) beziehen. Geschlechter, Berufe und Einkommensklassen. Das Burgerrecht ist ein Heimatrecht und wird durch Abstammung, Adoption und Eheschlies- sung erworben. Neuen Bewerbern kann das Burgerrecht durch die Stimmberechtigten erteilt werden. Die Burgerschaft ist damit weder ein Interessenverband noch ein Zusammenschluss Gleichgesinnter, sondern ein Abbild unserer modernen, vielfältigen Gesellschaft. Vorrechte gegenüber der Bevölkerung anderer Gemeinden gibt es nicht. Der Burgernutzen wurde – wie er- wähnt – 1888 abgeschafft.

Im Dienst der Öffentlichkeit

Die Burgergemeinde ist dem politischen Tages- kampf etwas entrückt. Ihre ehrenamtlich tätigen Behörden und Kommissionen können sich daher längerfristigen Aufgaben widmen, namentlich Verpflichtungen gemeinnütziger und kultureller Art zugunsten der bernischen Öffentlichkeit.

So sind einmal soziale Aktivitäten zu nennen, indem die Burgergemeinde das Vormund- schafts- und Sozialhilfewesen für ihre Ange- hörigen erfüllt. Überdies unterhält sie das Burgerliche Jugendwohnheim, zu dem auch Nichtburger Zugang haben, und führt am Bahn- Leistungen zugunsten der Öffentlichkeit: Dazu gehören auch die zahlreichen, öffentlich zugänglichen Wälder, die von der Burger- hofplatz und im Viererfeld unter dem Namen gemeinde gepflegt werden – wie zum Beispiel der Dählhölzliwald, der (auch) den Tierpark beherbergt. 5 Nr. 11, November 2009 Ein Ort spektakulärer Funde Besuch in der Kristallkluft am Planggenstock

luft hinein, doch wir messen eine Felstemperatur von nur 2°C. Ganz hinten verengt sich der Stol- len, aber dann öffnet sich ein natürlicher Kluft- hohlraum. Zum Stehen ist er zu niedrig, deshalb legen wir uns hin auf den Boden aus Quarz mit freien Kristallflächen – alles ist mit Chloritlehm bedeckt, nass, verschmutzt und kalt. Doch im Lampenlicht ist vielerorts das Glänzen der Kristallflächen erkennbar und lässt erahnen, welche Schätze hier geborgen wurden. Wir sammeln Gesteinsproben zur Dokumentation der Fundstelle. Die mitgebrachte Ultraviolett- lampe zeigt nach dem Abschalten des normalen Lichtes vielerorts ein intensives grünes Schim- mern des Quarzes: Geringe Mengen von Uran haben sich in der Kluft abgesetzt, dies bestätigt auch der aufgeregt tickende Geigerzähler.

Bald im Naturhistorischen Museum

Am Planggenstock, südlich des Göscheneralp- sees UR, arbeitet eine Arbeitsgemeinschaft von Strahlern (Kristallsuchern) seit 1994 in einem Ein Augenschein in der Kristallkluft am Planggenstock. (Foto: Beda Hofmann) grossen Kluftsystem. Paul von Känel und Franz von Arx betrieben die Fundstelle bis 2006, als ihre mühsame Arbeit mit dem spektakulären Fund belohnt wurde. Die insgesamt 50 Berg- Am 16. Dezember 2009 stimmen die Burgerin- nach der Entdeckung der Fundstelle arbeiteten. kristalle und Kristallgruppen mit einem Gewicht nen und Burger über den Kauf des Kristallfunds Nach einem Augenschein in der behaglichen von 2,4 Tonnen, dazu 25 rosafarbene Fluorit- vom Planggenstock ab. Hütte geht es auf zur unteren Kluft, aus der die kristalle, waren bis Ende Oktober 2009 in der spektakulären Kristallfunde stammen. Der Ein- alten Kirche von Flüelen ausgestellt und haben Anfang Juli 2009 hatten Georg Thormann, gang liegt rund 10 Meter bergabwärts und ist von dort 90 000 Besucher in ihren Bann gezogen. Präsident der Kommission des Naturhistorischen der Hütte aus nur über eine Aluminiumleiter Museums, und Beda Hofmann, Konservator für zugänglich, die fast senkrecht an der 200 Meter Spenden willkommen! Erdwissenschaften, die seltene Gelegenheit, in die Tiefe abfallenden Felswand montiert ist. den Ursprungsort der grossen Bergkristalle zu Sofern das Burgervolk dem Kredit für den Ankauf besuchen. Ihr persönlicher Erlebnisbericht: Fahrt in den Berg zustimmt, wird dieser Kristallfund schon bald im Naturhistorischen Museum der Burgergemeinde «Plötzlich geht alles schnell. Nach langem Mit etwas weichen Knien erreichen wir den Fuss Bern zu bewundern sein. Die Burgergemeinde Warten auf flugtaugliches Wetter steigen wir der Leiter auf einem kaum meterbreiten Absatz will dafür vier Millionen Franken bereitstellen. zusammen mit den Strahlern Franz von Arx und in der Felswand. Zu sehen sind nur Granit und Das Naturhistorische Museum selbst kann dank Elio Müller unterhalb des Göscheneralpsees in Nebel. Doch aus einem Loch im Fels ragt ein grosszügigen Legaten eine Million beisteuern. den Helikopter. Über dem See und über immer schmales Gleis und endet abrupt über dem Eine weitere Million muss es durch Spenden und steilerem Fels schraubt sich dieser in die Höhe. Abgrund. Bäuchlings auf einem Wägelchen Drittmittel zusammenbringen. Der Verein des In weniger als zwei Minuten erreichen wir das liegend werden wir mit elektrischer Winde in den Museums, alle burgerlichen Gesellschaften und Ziel: eine schroffe, graue Felswand. Wir klettern anfänglich sehr niedrigen Klufthohlraum hoch- Zünfte sowie die Burgergesellschaft haben aus dem Heli, der nur mit einer Kufe die aus gezogen. Eine Sicherung soll verhindern, dass Beiträge zugesichert. Auch Spenden von Privat- Gerüstelementen erstellte Landeplattform auf man bei Seilriss samt Wagen über die Felswand personen sind willkommen und helfen, das hoch- der Felswand berührt. Grauer Granit überall, hinauskatapultiert wird. Nach rund 20 Metern gesteckte Ziel zu erreichen. Spendenkonto: allerlei Gerät steht auf jedem freien Fleck des ist die Fahrt zu Ende. Der Hohlraum im Fels Naturhistorisches Museum, 3005 Bern, Post- schmalen Felssimses. Nur wenige Meter neben erlaubt hier aufrechtes Stehen; im Licht der elek- konto 30-24771-2, Vermerk «Planggenstock». dem «Landeplatz» steht die Hütte der Strahler, trischen Lampen erkennen wir das mächtige sorgfältig eingepasst in eine Nische der Fels- Quarzband, welches die Kluft begleitet. Zu Fuss wand. Die Hütte überdeckt den Eingang zur obe- geht es nochmals rund 20 Meter weiter durch ei- ren Kluft, wo die Strahler in den ersten Jahren nen Stollen. Ein Gebläse bläst erwärmte Frisch- Beda Hofmann, Marcel Güntert 6 Nr. 11, November 2009 300 Jahre New Bern, North Carolina Brückenschlag über den Atlantik

Berns Tochterstadt New Bern in North schliesslich die Koffer packen. Er liess alles zu- heraldischen Bären als Stadtwappen für die Carolina feiert 2010 ihr 300-jähriges rück und setzte sich Richtung Westen ab. 1709 amerikanische Tochterstadt zu übernehmen. Bestehen. 1710 hatte der Berner Aus- erwarb er sich in London dank der Unterstützung Dem Wunsch wurde entsprochen. 1896 erfolgte wanderer und Abenteurer Christoph von hoher Kreise Landkonzessionen sowie den Titel die Übergabe einer Berner Fahne durch den Graffenried mit einer Gruppe bernischer eines Landgrafen von Carolina. 1710 gründete er Schweizer Botschafter namens der Burger- und deutscher Auswanderer die Siedlung mit bernischen und pfälzischen Auswanderern gemeinde Bern; gleichzeitig wurde New Bern of- an der Ostküste gegründet. die Siedlung New Bern. Probleme mit ansässigen fiziell zur Tochterstadt ernannt. Indianern regelte er einvernehmlich mit deren Staatsmann oder Abenteurer? Held oder Ver- Anführern und sicherte sich so das Vertrauen der sager? Christoph von Graffenried – oder Baron Urbevölkerung. Gastausstellung des Vereins «300 Jah- Christopher de Graffenried, wie er in den USA re New Bern» genannt wird – polarisierte wohl schon zu Niedergang und Rückkehr Lebzeiten. Tatsache bleibt: 1710 gründete er an Vom 4. Dezember 2009 bis 16. Mai 2010 der Atlantikküste die Stadt New Bern – bis heute Auf der Suche nach Bodenschätzen zur Finanzie- ist der Verein «300 Jahre New Bern» mit die grösste und bekannteste amerikanische rung des maroden Stadthaushalts geriet von seiner Ausstellung zu Gast im Kubus des Siedlung bernischer Provenienz. Christoph von Graffenried 1711 in die Gefangenschaft von Historischen Museums Bern. Im Juni 2010 Graffenrieds spannende Lebensgeschichte und Tuscarora-Indianern, die kurz zuvor den Krieg übersiedelt die Ausstellung nach New Bern. die freundschaftliche Verbindung der beiden gegen die Engländer aufgenommen hatten. Städte sind Grund genug, das 300-jährige Zwar konnte von Graffenried seine Freilassung Öffnungszeiten: Bestehen auch in Bern zu feiern – mit einer erwirken, doch New Bern war in der Zwischenzeit Di–So, 10–17 Uhr Ausstellung und gegenseitigen Besuchen (siehe grösstenteils zerstört worden. Von Graffenried Details siehe Tagesmedien, www.bhm.ch Kasten). kehrte nach Europa zurück, um Hilfe zu organi- und www.newbern.ch sieren. Doch weder in London noch in Bern fand Vom Ratsherrn zum Abenteurer er Gehör. Er sah New Bern nie wieder… In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts inten- Christoph von Graffenried wuchs im Schloss Wachsende Beziehungen zwischen Bern sivierten sich die gegenseitigen Beziehungen. Worb auf. Er studierte und erwarb sich in und New Bern 1989 bildete die Einweihung einer Büste zu Eh- Cambridge den Titel eines «magister artium». ren des Stadtgründers Christoph von Graffenried 1684 heiratete er Regina Tscharner und hatte mit New Bern wurde wieder aufgebaut, aber Kon- in der Nähe der Town Hall von New Bern einen ihr elf Kinder. 1691 wurde er Grossrat der Stadt takte zur Mutterstadt bestanden kaum… bis vorläufigen Höhepunkt der freundschaftlichen und Republik Bern, 1702 Landvogt zu Yverdon. 1891. Anlässlich der 700-Jahr-Feier von Bern Bande. Durch zahlreiche Besuche vertieften die Doch war Politik nicht seine Sache und der im Jahre 1891 wurden die transatlantischen Bürgerinnen und Bürger beider Städte seither die Umgang mit Geld schon gar nicht. Die daraus Beziehungen wieder aktiviert. Bereits drei Kenntnisse über die jeweils andere Stadt. Das resultierenden Auseinandersetzungen mit seinem Jahre später gelangten die Behörden von New 300-Jahr-Jubiläum bietet nun die grosse Vater und sein Abenteuerdrang liessen ihn Bern an die Berner Regierung mit der Bitte, den Chance, diese Kontakte weiter zu intensivieren.

Verein «300 Jahre New Bern»

Federführend für die Aktivitäten in Bern ist der Verein «300 Jahre New Bern», bestehend aus Angehörigen der Familie von Graffenried, der Stadt Bern, der Burgergemeinde Bern, der Swiss American Historical Society, Bern Tourismus und weiteren Partnern. Im Zentrum der Aktivitäten steht die Ausstellung «New Bern, North Caroli- na – 300 Jahre Tochterstadt in Amerika» im Ku- bus des Historischen Museums Bern. Mit der Ausstellung und gegenseitigen offiziellen Besu- chen sollen die Beziehungen zwischen Bern und New Bern gestärkt werden.

Gefangennahme von Christoph von Graffenried (Bildmitte, vorne) durch Tuscarora-Indianer im September 1711. (Zeichnung: Christoph von Graffenried) Ronny Kummer 7 Nr. 11, November 2009 Die Nähe zwischen Fotograf und Bär Das Naturhistorische Museum zeigt eine Fotoausstellung über Kodiakbären

Bis zum 10.Januar 2010 zeigt das Naturhistorische Wildnis und Kulturlandschaft» wird im Rahmen Reiseberichte des Forschers gewähren einen tie- Museum der Burgergemeinde Bern eine Foto- der Ausstellungseröffnung dem Publikum vorge- feren Einblick in das abenteuerliche Leben des ausstellung über Kodiakbären. Die Aufnahmen stellt. Die Sonderausstellung mit faszinierenden Fotografen. stammen vom Berner Zoologen David Bittner, Fotos dauert bis zum 10. Januar 2010. Packende den es seit 2002 jeden Sommer nach Alaska und Filmdokumente, Ausrüstungsgegenstände und Marcel Güntert auf die Kodiak-Insel zieht, wo er das Leben der Braunbären beobachtet und dokumentiert. Meist ist er allein unterwegs und lebt monatelang in der Wildnis – mitten unter den Bären. Seine Fotos bestechen durch ihre Unmittelbarkeit; die Nähe zwischen Fotograf und Bär ist spürbar. Mit viel Geduld und entsprechend respektvollem Ver- halten ist es Bittner gelungen, das Zutrauen eini- ger wilder Bären zu gewinnen. Diese Vertrautheit mit den braunen Riesen zeichnet seine spekta- kulären Bild- und Filmdokumente aus.

Grösser als Grizzlys

Der Kodiakbär ist eine Unterart des Braunbären, der nur auf der vor Alaska gelegenen Kodiak-Insel und einigen ihrer Nachbarinseln vorkommt. Er wird noch grösser als sein auf dem nordamerika- nischen Festland lebender Vetter, der Grizzly. Auf- gerichtet erreichen die Männchen eine Höhe von fast vier Metern; sie können bis 800 Kilogramm schwer werden. Ihre ausserordentliche Grösse verdanken sie wohl der besonders reichhaltigen Der Fotograf David Bittner und «sein Bär». (Foto: Christian Kropf) Nahrung: Während der jährlichen Lachswande- rungen bekommen sie Fisch à discrétion, was ein rasches Körperwachstum erlaubt. Zusammen mit dem etwa gleich grossen Eisbären gilt der Kodiak- Die Vorlagen für die Urnenabstimmung bär als das grösste heute lebende Landraubtier. vom 16. Dezember 2009

David Bittners Schlüsselerlebnis war eine Über- 1. Wahl eines Mitgliedes des Grossen Burgerrates raschungsbegegnung mit einer Bärenmutter und ihren drei Jungen während seiner ersten Alaska- reise. Seither sind die grossen Braunbären auf 2. Burgerrechtswettbewerb; Genehmigung der Kodiak-Insel seine grosse Leidenschaft. Um den Sommer hautnah mit den braunen Riesen 3. Alterspolitik; Projekt; Verpflichtungskredit von CHF 109 100 000.–; Bewilligung zu verbringen, nimmt er grosse Strapazen auf sich. Auf seinen Reisen im Bärenland ernährt 4. Naturhistorisches Museum: Erwerb und Präsentation Planggenstock-Kristalle; er sich zu einem grossen Teil von selbst gefan- Verpflichtungskredit von CHF 6 000 000.–; Bewilligung genem Fisch. Ein Zelt, in dem ihn nachts nur ein Elektrozaun vor Eindringlingen schützt, ist für mehrere Monate sein Zuhause, und mit der weit 5. Naturhistorisches Museum: Produktgruppendefinition inkl. Globalkredite; entfernten Zivilisation ist er einzig mit einem Genehmigung Notrufsignal verbunden. 6. Voranschlag 2010; Genehmigung Zusammen mit weiteren Autoren hat David Bittner ein Buch über die Biologie der Braunbären und das Zusammenleben von Bär und Mensch in der Wir freuen uns, Sie am Mittwoch, 16. Dezember 2009, zwischen 11 und 13 Uhr zur heutigen Zeit verfasst. Das informative und her- Urnenabstimmung im Casino anzutreffen. Eine Erfrischung steht für Sie bereit. vorragend illustrierte Werk «Der Bär – zwischen

8 Nr. 11, November 2009 Das Archiv des Ateliers für Glasmalkunst Martin Halter, Bern Kostbarkeiten aus der Burgerbibliothek (8)

Der Elsässer Louis Halter (1886–1956) absol- (1883–1960), Lehrer an der Berner Gewerbe- Berner Kunsthandwerks verdichten und ver- vierte seine Lehre als Glasmaler in der namhaf- schule, war die Glasmalerei und die Arbeit für tiefte Einblicke in das individuelle künstlerische ten Strassburger Werkstätte Ott Frères. 1916, als Louis Halter hingegen die Möglichkeit einer Schaffen gewähren. In der Heraldik werden die sich die wirtschaftliche Situation auch in der christlich-religiösen Vertiefung. Bezüge zwischen den Bildquellen aus älteren Schweiz verschlechterte, gründete er in Bern ein Beständen der Burgerbibliothek und der künstle- Atelier für Glasmalkunst und Kunstglaserei. Es Schnittstelle zwischen Kunst und Handwerk rischen Umsetzung in Entwürfen aus dem Archiv wurde von seinen Nachkommen über drei Gene- des Ateliers Halter sichtbar. rationen weitergeführt und ist heute unter dem Das Atelier für Glasmalkunst, eine Schnittstelle Namen Atelier für Glasmalkunst Martin Halter be- zwischen Kunst und Handwerk, vereinigte Künst- Ein Stück lebendiger Geschichte kannt. ler mit verschiedenen Kunstauffassungen. Rudolf Münger (1862–1929) fand nebst der Wand- Entsprechend der handwerklichen Sorgfalt 2009 kam das Archiv des Berner Unternehmens malerei und Buchillustration in der Glasmalkunst wurde der Betrieb minutiös und lückenlos doku- als Schenkung in die Burgerbibliothek. Es enthält eine seinen Bedürfnissen entsprechende Aus- mentiert und zu einem Stück lebendiger Ge- eine bedeutende Anzahl von Glasgemälde- drucksform und spezialisierte sich einerseits auf schichte aufgearbeitet, welche die Entwicklung entwürfen, ein Bildinventar in Form einer um- die Glasgemälde mit kirchlichen Motiven und eines privaten Berner Familienunternehmens fangreichen Negativsammlung der ausgeführten andererseits auf die profanen Glasgemälde und über eine Zeitspanne von fast hundert Jahren Werke und eine ausführliche Dokumentation zur Wappenscheiben. In stärkerem Masse als die aufzeigt. Geschichte des Ateliers und zu den Zeugnissen spätere Künstlergeneration von Fritz Traffelet seiner Tätigkeit. (1897–1954), Max Brunner (1910–2007) und Firmenarchive sind immer einmalig und reprä- des Grafikers Hans Hartmann (1913–1991) sentativ zugleich und dokumentieren bekannte Dieses Archiv führt die Entfaltung eines Kunst- strebte er nach einer einheitlichen, von den und weniger bekannte Personen und Betriebs- handwerks vor Augen, das seinen Ursprung im verschiedenen Kunstgattungen unabhängigen zweige. Sie enthalten einzigartige, oft unter- Kirchenfenster hat und aus dem Brauch hervor- Kunstsprache. Dies wird bei der Durchsicht schätzte und nicht für erhaltungswürdig erach- ging, die Stände und Städte, welche die Vergla- seines reichhaltigen Nachlasses deutlich, der tete Quellen für das Verständnis der Sozial- und sung von Neubauten stifteten, durch ihr Wappen sich in der Burgerbibliothek befindet. Seine Wirtschaftsgeschichte. Daher sind sie ein beson- in Glasmalerei zu ehren. Entwürfe dokumentieren den Arbeitsprozess, deres Interessengebiet der Burgerbibliothek führen die Bildfindung vor Augen und klären das Bern. Ihre Firmenarchive reichen von denjenigen Verbindung von Tradition und Zeitgeist Verhältnis zwischen künstlerischer Vorstellung der Hotels Bellevue-Palace und Bernerhof über und technischer Ausführung (Abb.). Die Sichtung das Archiv des Hôtel de Musique bis hin zu Nach ihrem Wiederaufleben im Historismus der Künstlernachlässe von Paul Zehnder und demjenigen eines geschichtsträchtigen Ateliers führte das Atelier Halter die Glasmalkunst durch Hans Hartmann, ebenfalls in der Burgerbibliothek für Glasmalkunst. das ganze 20. Jahrhundert, stets bemüht, die Bern aufbewahrt, führen zu Beobachtungen, die alte Tradition dieses Kunsthandwerks mit dem sich ihrerseits mit dem Wissensschatz des Ar- Zeitgeist zu verbinden und in enger Zusammen- chivs Halter zu einer konkreten Vorstellung des Valentine von Fellenberg arbeit mit den in Bern tätigen Künstlern eine neue Formensprache zu entwickeln. Albin Schweri (1885–1946), der Louis Halter bereits in Deutschland kennengelernt hatte, schuf seit der Gründung des Ateliers für ihn Entwürfe. Die Motivationen, die Vorstellungen und der Werde- gang der entwerfenden Künstler unterschieden sich stark voneinander. Beim gelernten Bau- zeichner Paul Zehnder (1884–1973) führte 1924 eine Abwendung von der Wandmalerei zu einer lebenslänglichen Beziehung zum Atelier Halter und er machte die Glasmalkunst später zu sei- nem Haupterwerb. Gleichzeitig fand der Maler Louis Moilliet (1880–1962) auf der Suche nach einer dem Aquarell nahestehenden farbenfrohen Die Wappenscheibe «Zunft zu Schmieden», 1919. Links: die farbige Entwurfsskizze von Rudolf Münger zur Bestimmung der Ikono- Transparentmalerei zur Glasmalkunst, was die grafie und des Kolorits, Aquarell über Bleistift, 22,1 x 16,7 cm. Mitte: die endgültige Entwurfsvorlage von Rudolf Münger mit der Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit Ausarbeitung von Licht und Schatten, Aquarell und Deckfarbe über Bleistift, 57,7 x 44,1 cm. Rechts: die ausgeführte Wappen- mit dem Atelier Halter bildete. Für Leo Steck scheibe von Louis Halter mit der Widmung: «Die Zunft zu Schmieden in Bern ihrem verdienten Seckelmeister Otto Hahn in Dank- barkeit zu seinem 25-jährigen Amtsjubiläum am 19. Juni 1919». 9 Nr. 11, November 2009 Wohnen im ehemaligen Wehrturm Häuser der Burgergemeinde (10): die Felsenburg ein zweites Tor eingeschnitten, das sich gegen den oberen Altenberg hin öffnete und mit diesem durch eine Brücke über den Wehrgraben verbun- den war. Der Turm selber erfuhr eine markante Umgestaltung. Die bisher offene, nordwestliche Seite wurde zugemauert, wobei im Erdgeschoss ein knapp sechs Meter hohes Portal offen gelas- sen wurde. Zugleich verputzte man das ur- sprüngliche Quaderwerk der Mauern und versah diese mit Malereien. Im obersten Teil des Turm- schaftes täuschte man ein vorkragendes Wehr- geschoss vor. Das zeigt, dass der Turm seine praktische Funktion als Wehrbau eingebüsst hatte. Man spielte nun dekorativ mit Elementen des Wehrbaus – solchen Spielereien begegnen wir auch andernorts in der Architektur jener Zeit. Von wehrtechnischer Bedeutung war hingegen eine Bastion, die in der unsicheren Zeit des Dreissigjährigen Krieges (1618–1648) im Nord- osten des Turms errichtet wurde. Felsenburg und Untertor während des «Stecklikriegs» am 18. September 1802. Aquarell von Karl L. Zehender (1751–1814). Burger- bibliothek Bern, Gr.D.316 Durch ein dekoratives Spiel mit Elementen des Wehrbaus zeichnet sich auch die Umgestaltung Wenn ein Tourist die Felsenburg erstmals er- Der Turm schützte nicht nur den östlichen Zu- der Jahre 1755–1764 aus. Man versah den Turm blickt, könnte er denken, es handle sich hier um gang zur Stadt. Die bildete damals die mit teils quadratischen, teils ovalen Pseudo- den pittoresken Ausfluss einer Laune des frühen Grenze zwischen den Bistümern Konstanz und schiessscharten. Es waren zum Teil nur Blend- Historismus. Er würde sich aber gründlich täu- Lausanne. In einer Zeit, als die Kirche noch viel öffnungen, die nicht durch die ganze Mauer schen. In den Wänden des Turms steckt Bau- mehr Bedeutung und Gewicht hatte als heute, hindurchgingen, zum Schiessen also gar nicht substanz aus dem 13. Jahrhundert, und zwar bis und zwar auch in politischer Hinsicht, war das benützt werden konnten. Zudem gab es im Inne- ins oberste Stockwerk hinauf. Daraus lässt sich eine sehr wichtige Grenze, und der Turm mar- ren des Turms keine Geschossböden auf den schliessen, dass schon damals an dieser Stelle kierte in repräsentativer Weise den Übergang entsprechenden Höhen. Die ovalen Öffnungen an ein Turm von gleicher Höhe stand. Wie dieser über diese Grenze. Er symbolisierte aber auch der Nordostfassade des heutigen Turms erinnern Turm nach oben abgeschlossen war, wissen wir das Selbstbewusstsein des jungen Bern, das im an die ehemaligen Pseudoschiessscharten. nicht. Immerhin steht fest, dass er keinen Zin- Jahre 1255 eine erste Stadterweiterung vom nenkranz aufwies, was man bei einem Wehrturm Zeitglockenturm bis zum Käfigturm erfahren Das Altenbergtor wurde durch ein repräsentati- aus dieser Zeit erwarten könnte, und um einen hatte. ves Triumphbogentor im Stil von Louis XIV er- solchen handelte es sich hier offensichtlich. setzt. Die Tore des Turms wurden zugemauert. Er Im 14. Jahrhundert wurde im Südwesten des verlor damit seine Stadttorfunktion, die nun aus- Seine Errichtung steht wahrscheinlich mit dem Turms ein Anbau errichtet, der in den Stadtrech- schliesslich vom neuen «Untertor» übernommen Bau der ersten – hölzernen – Untertorbrücke in nungen unter der Bezeichnung «Wighus» in Er- wurde. Zusammenhang. Diese wird erstmals im Jahre scheinung tritt. Das Gebäude war wahrscheinlich 1265 in einer Urkunde erwähnt. als Unterkunft für die Wachmannschaft be- Niedergang und Erneuerung stimmt. Es wurde in den Jahren um 1541/46 1335 erstmals erwähnt durch einen Anbau auf der Westseite ergänzt, der Im 19. Jahrhundert verlotterten der Turm und bis an das Ufer der Aare reichte. Das heute be- seine Anbauten. Wie der auf der Der Turm tritt erstmals 1335 in einer schrift- stehende, an die Felsenburg angebaute Wohn- anderen Seite der Stadt wurde er für die Libera- lichen Quelle in Erscheinung. Die Art seines haus nimmt im Wesentlichen dieselbe Grundriss- len zu einem Symbol der alten städtischen Mauerwerks weist aber auf eine Entstehung im fläche in Anspruch wie diese spätmittelalterlich- Vorherrschaft über das Land. Mit dem Bau der 13. Jahrhundert hin. Er hatte nur drei Wände. Ge- frühneuzeitlichen Anbauten. Nydeggbrücke (1840–1844) geriet er ins städte- gen die Stadt hin war er offen – man nennt diesen bauliche Abseits. Im Schatten der mächtigen Typus Schalenturm. Gegenüber der offenen Seite Vorgetäuschte Wehrhaftigkeit neuen Brücke verlor er seine dominante Stel- wies er ein Spitzbogentor auf. Er war von einem lung. Funktionell wurden das Untertor und die Wehrgraben umgeben, über den sich an das Tor Im späten 16. Jahrhundert erhielt der Turm in Untertorbrücke auf die Verbindung von - anschliessend eine Brücke spannte. Ein Teil der- seiner Funktion als Stadttor Konkurrenz: In die stalden und Matte mit dem östlichen Aareufer selben war wohl als Zugbrücke konstruiert. nordwestlich anschliessende Ringmauer wurde reduziert. Dem Komplex drohte der Abbruch. 10 Nr. 11, November 2009

Während der Patrizier Theodor Zeerleder mit sei- tung für die Felsenburg – den dritten noch beste- schützens- und erhaltenswert galten, war das nen Bemühungen scheiterte, den Christoffelturm henden Wehrturm – zu übernehmen. kein einfacher Entscheid. Es war nicht zuletzt der durch ein Umnutzungsprojekt zu retten, gelang schlechte bauliche Zustand des Anbaus, der des- dies dem Dachdeckermeister Johann Zimmer- Die Burgergemeinde kaufte der Einwohnerge- sen Schicksal besiegelte. Als Ersatz dient nun mann mit der Felsenburg. Diese konnte eben – meinde die Felsenburg für 150 000 Franken ab. das Treppenhaus im westlichen Anbau mit einer im Gegensatz zum Christoffelturm – nicht als Das war eine grosszügige Leistung, wenn man modernen Ergänzung auf der Dachterrasse. Er- lästiges Verkehrshindernis dargestellt werden. bedenkt, dass sie für die Sanierung 6,2 Mil- leichtert wurde diese Art der Erschliessung durch Zimmermann kaufte im Jahre 1862 den Kom- lionen Franken einsetzen musste, damit aber die Einrichtung zweigeschossigerWohnungen im plex und erwarb etwas später auch das barocke nur einen Ertragswert von drei Millionen erzielte, Turm mit internen Treppen. Untertor. Im Turm und seinen Anbauten liess er was bedeutet, dass die sanierte Felsenburg nur Wohnungen einrichten. Zu deren Erschliessung eine Rendite abwirft wie eine Liegenschaft im Infolge des Abbruchs des Treppenhausanbaus liess er im Nordosten des Turmes einen Treppen- Wert von drei Millionen. Mindestens drei Millio- musste die Nordostfassade des Turms rekon- hausanbau erstellen, wodurch die regelmässi- nen mussten also à fonds perdu abgeschrieben struiert werden. Sie erhielt die bereits erwähnten gen Proportionen des Turmes gestört wurden. werden. schiessschartenartigen Öffnungen, kombiniert Die anderen Anbauten erhöhte er um ein Stock- mit modernen vertikalen Schlitzen. werk und versah sie mit einem Flachdach mit As- Wohl die grösste Knacknuss bei der Sanierung Wieder einmal war die Burgergemeinde als Ret- phaltbelag. Im Jahre 1868 liess er das barocke war die Frage, ob der aus dem 19. Jahrhundert terin bedrohter wertvoller Berner Bausubstanz in Untertor abbrechen. Erst seit dieser Umgestal- stammende Treppenhausanbau des Turms er- Erscheinung getreten. tung kam übrigens die heutige Bezeichnung halten werden sollte. In einer Zeit, da längst auch «Felsenburg» in Gebrauch. Bauten aus dem späteren 19. Jahrhundert als Mathias Bäbler

In den folgenden hundert Jahren blieb der Kom- plex weitgehend unverändert. Im Jahre 1905 wurde die Veranda an der aareseitigen Fassade des Anbaus errichtet, wodurch der pittoreske Charakter des Baus noch verstärkt wurde.

Die Burgergemeinde Bern als Retterin

Da im 20. Jahrhundert die übrigen Bauten am Kösterlistutz allmählich verlotterten, wurden ab 1927 immer wieder Projekte zu einer umfassen- den Neuüberbauung verfasst. Am bekanntesten dürfte Heinz Tesars Wettbewerbsprojekt von 1981 sein, dessen Realisierung am 20. Mai 1984 von der Einwohnergemeinde abgelehnt wurde. All diesen Projekten war gemeinsam, dass sie die Erhaltung der Felsenburg – mindestens des Turms – vorsahen.

Nach der Ablehnung des Tesar-Projektes wurden die Bauten am Klösterlistutz sukzessive restau- riert. Zuletzt blieb nur noch die Felsenburg übrig. Seit 1963 gehörte sie der Einwohnergemeinde, deren prekäre Finanzlage eine gründliche Sanie- rung des Komplexes kaum erlaubte. Der städti- sche Denkmalpfleger Bernhard Furrer nahm mit dem damaligen Burgerratspräsidenten Rudolf von Fischer Kontakt auf, und 1996 wurde die Idee einer Sanierung der Felsenburg durch die Burgergemeinde offiziell zur Diskussion gestellt. Furrer argumentierte, da der Kanton den Käfig- turm und die Einwohnergemeinde den Zeitglo- ckenturm besitze und unterhalte, würde es der Burgergemeinde wohl anstehen, die Verantwor- Die Felsenburg mit dem angebauten Wohnhaus im heutigen Zustand. (Foto: Hansueli Trachsel) 11 Nr. 11, November 2009 Immer wieder Streit… Das BJW-Beratungsangebot «fam-impuls» für Eltern, Jugendliche, Kinder und Familien

«Statt Aufgaben zu machen, hängt unsere fam-impuls bietet Eltern sowie Jugend- Projektes unterstützen Sie/dich darin, die Tochter stundenlang am Handy…» lichen und Kindern ab 1. November 2009 schwierige Situation zu verändern, und kurzzeitige, unbürokratische, rasche und können bei Bedarf auch weiter führende «Meine Eltern wollen immer über alles reden, vertrauliche Unterstützung bei erzieheri- Unterstützung vermitteln oder selber an- und dann streiten wir doch nur miteinander…» schen, familiären oder persönlichen Fragen bieten. Die ersten drei Beratungen sind und Schwierigkeiten an. kostenlos. Alle Gespräche werden ver- Sie kennen solche oder ähnliche Situationen, traulich behandelt, und es werden keine Sie möchten das Beste für Ihre Kinder, und dann fam-impuls ist keine Fachstelle für Fragen der Namen oder inhaltliche Informationen an gibts gleichwohl immer wieder Streit, alle nerven Arbeitssuche oder Berufsabklärung, macht keine Dritte weitergegeben. sich, sind traurig, wütend, die Situation zu Hause schulischen Abklärungen und erteilt keinen scheint blockiert oder droht zu eskalieren. Nachhilfeunterricht. Eltern, Jugendliche und Kinder können mit fam-impuls Kontakt aufnehmen unter fam-impuls kann nicht akute Krisen auffangen Tel. 031 939 15 27 und kann keine Sozialhilfeunterstützung an- (oder per E-Mail: [email protected]). bieten. Für Letzteres wenden Sie sich bitte an Wir rufen baldmöglichst zurück, beraten am Ihre Gesellschaft/Zunft oder an das Burgerliche Telefon oder vereinbaren einen Gesprächstermin. Dienstjubiläen Sozialzentrum unter Tel. 031 313 25 25. Bei Bedarf bietet fam-impuls auch Almosnern Die folgenden Mitarbeiterinnen und Das neue Beratungsangebot des Burger- und Almosnerinnen Unterstützung bei Erzie- Mitarbeiter der Burgergemeinde lichen Jugendwohnheims ist am 1. November hungsfragen an, dies in fachlicher Zusammenar- 2009 gestartet. Fachpersonen des SAT- beit mit dem Burgerlichen Sozialzentrum BSZ. Bern feiern 2009 ein Dienstjubiläum.

40 Jahre Althaus Rosemarie (Naturhistorisches Museum) Weiterhin ein echter Inselwein

35 Jahre Das Rebgut der St. Petersinsel ist dem Rebgut der Stadt Bern verpachtet Fermaud Marc (Burgerkanzlei) Anfang 2009 wurde das Rebgut (Rebberg, Reb- erstmals durch das Rebgut der Stadt Bern ver- 30 Jahre haus etc.) auf der St. Petersinsel dem Rebgut marktet. Dängeli Hanspeter (Forstbetrieb) der Stadt Bern verpachtet. Dieses ist schon seit Krebs Ernst (Forstbetrieb) Mitte der 60er-Jahre für die Kelterung des St. Pe- Im ersten Quartal 2010 werden alle Weinbezüger Rothenbühler Paul (Naturhistorisches Museum) tersinselweines der Burgergemeinde Bern zu- der letzten zwei Jahre eine Bestellkarte und eine Schmid Paul (Naturhistorisches Museum) ständig. Einladung zum Tag der offenen Tür von der Stadt Wittwer Annelies (Burgerspital) Bern erhalten. Im Weiteren ist vorgesehen, im Diese Verpachtung erfolgte, nachdem das Ehe- nächsten MEDAILLON einen Talon für die Bestel- 20 Jahre paar René und Ursula Gaschen, welches über lung der Weine/Spirituosen zu integrieren oder Bittel-Pracek Majda (Burgerspital) 45 Jahre zum Wohl der Burgergemeinde Bern für nochmals alle bisherigen Adressaten anzu- Frauchiger Mathilda (Burgerspital) den Rebbetrieb gesorgt hatte, per Ende 2008 in schreiben. Galante-Pini Antoinette (Burgerspital) den wohlverdienten Ruhestand getreten war. Käser Doris (Domänenverwaltung) Das Rebgut der Stadt Bern freut sich über Ihre Kläy Fritz (Burgerliches Jugendwohnheim) Das Rebgut der Stadt Bern liegt am Bielersee Bestellung unter: Kläy Romy (Burgerliches Jugendwohnheim) oberhalb von La Neuveville auf kalkhaltigem Herr Hubert Louis Mützenberg Ruth (Forstbetrieb) Juraboden. Es erstreckt sich über 20 Hektaren Rebgut der Stadt Bern Neuhaus-Brügger Rosa (Kulturcasino) von La Neuveville bis Schafis. Seit 1907 bewirt- Chemin du Poudeille 2d Rupli Roland (Forstbetrieb) schaftet die Familie Louis das Rebgut der Stadt 2520 La Neuveville Schüpbach Patric (Forstbetrieb) Bern. Hubert Louis lebt mit seiner Frau und den Telefon 032 751 21 75 Sivalingham Sivathasan (Burgerheim) drei Kindern im Wohnhaus der «Lorette» und ist http://www.rebgutstadtbern.ch Weibel Franz (Forstbetrieb) seit 2000 in vierter Generation auf dem Gut tätig. Wyssbrod Michael (Forstbetrieb) Die Burgergemeinde Bern ist und bleibt Grund- Überdurchschnittlicher Jahrgang 2009 eigentümerin der St. Petersinsel. Sie ist über- Wir gratulieren herzlich und bedanken uns zeugt, dass durch die Verpachtung an die Stadt für die geleisteten Dienste. Die Lese des Jahrganges 2009 lässt auf einen Bern die Qualität der Inselweine für die Zukunft überdurchschnittlichen Wein hoffen. Dieser wird gesichert ist. 12 Nr. 11, November 2009 Burgerliches Schützenfähnli für Mittellöwen 24. Zunftschiessen im Thalgut

Rangliste Zunftschiessen 1. Mittellöwen (2378 Punkte) 2. Zimmerleuten (2372 Punkte) 3. Burgergesellschaft (2368 Punkte)

Rangliste Einzelwertung 1. Michael Stämpfli (488 Punkte) 2. Manuel Kehrli (485 Punkte) 3. Olivier Jann (485 Punkte)

Rangliste seit 1936 MEDAILLON 5/2006, S. 12.

Gesamtrangliste 2009 http://www.reismusketen.ch/reismusketen/ programm.php

Die siegreichen Schützen der Gesellschaft zu Mittellöwen: Frédéric Steiner, Manuel Kehrli, Christian Kehrli (stehend, v.l.n.r.), Gilles Kehrli und Philippe Kehrli (kniend, v.l.n.r.). Neue Ideales Wetter bildete den Rahmen zum dies- Nuller oder das Gatteranni jährigen Zunftschiessen im Thalgut. Vormittags Burgerinnen absolvierten die Reismusketenschützen gemein- Die Coaches begannen zu rechnen; hie und da sam mit den Schützen der Gesellschaften und zeigten die Zeiger einen Nuller, da und dort Zünfte das reguläre Programm des zweiten lächelte das Gatteranni den glücklichen Schützen und Burger Schyblischiessens als letztmögliches Training zu. Nach dem letzten Feuer begann das Warten zum Zunftschiessen, welches die burgerliche auf das Absenden. Resultate drangen keine aus Erteilung des Burgerrechtes an: Reismusketen-Schützengesellschaft der Stadt dem Schützenschreiberzelt. Der organisierende Bern seit 1936 alle drei Jahre veranstaltet. Schützenmeister Christian Beck konnte die Tschirren, Martin Hans Gewöhnlich nehmen Fünfergruppen sämtlicher Spannung bis zuletzt halten.Nach dem Schützen- Tschirren, Reto Ernst Gesellschaften und Zünfte der Stadt Bern an die- mahl im Festzelt begann endlich das Absenden. (Anmeldung bei der Zunft zu Webern) sem Wettkampf teil. Es war daher etwas irritie- Der Pechvogelpreis ging dieses Jahr an die rend, dass die Zunft zum Mohren überraschen- Gesellschaft zu Pfistern. In der Einzelwertung Erteilung bzw. Zusicherung des Burgerrech- derweise nicht am Zunftschiessen teilnahm. Das (max. 500 Punkte) siegte Michael Stämpfli, der tes an: Vorgesetztenbott der Reismusketen-Schützen- bis 2012 den ehrenvollen Titel Burgerlicher gesellschaft hofft, 2012 wiederum eine Mohren- Meisterschütze tragen darf. Im Gruppenwett- Albisetti, Bernardo Vinzenzo Emilio Gruppe am Wettkampf begrüssen zu dürfen. kampf (max. 2500 Punkte) – der Hauptdisziplin Albisetti geb. Rieben, Miriam des Zunftschiessens – siegte die Gesellschaft zu Albisetti, Olga Maddalena Wettkampfstimmung machte sich bereits beim Mittellöwen mit einem Durchschnittswert von Albisetti, Rosanna Teresa Trainingsschiessen deutlich bemerkbar. Ehren- 475,6 Punkten. Mittellöwen gewann das burger- (Anmeldung bei der Gesellschaft zu Pfistern) mitglied Hans Rudolf Kehrli bereitete in der ge- liche Schützenfähnli erstmals wieder seit dem sellschaftseigenen Gulaschkanone (Ord. 1909) Jahr 1952. Die Siegergruppe verliess die gemüt- Locher, Gottfried Wilhelm zum Mittagessen ein köstliches «Pot-au-feu» zu. liche Schützenschar im Thalgut früh, um das Locher geb. Neuenschwander, Barbara Nach der stärkenden Mittagspause wurde das gewonnene Fähnli per Weidling auf dem Wasser- Elisabeth 24. Zunftschiessen am Nachmittag mit einer weg nach Bern zu bringen und auf der Stube zum Locher, Benedikt Paul Salve der burgerlichen Ehrenformation feierlich roten Löwen weiterzufeiern. Locher, Luise Dorothea eröffnet. In drei Ablösungen kämpften die Schüt- Locher, Eleonore Barbara zen um die Ehre ihrer Stuben. Hinter der Schüt- (Anmeldung bei der Gesellschaft zum zenlinie herrschte zunehmend andächtige Stille. Manuel Kehrli Distelzwang) 13 Nr. 11, November 2009 Mit Klee gegen die Krise 250 Jahre Oekonomische und Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Bern OGG

Niklaus Emanuel Tscharner, langjähriger Präsident der Oekonomischen Gesellschaft, auf seinem Mustergut «Blumenhof» bei Kehrsatz im Gespräch mit einem Landmann. – J. L. Aberli, 1775, Schweizerische Nationalbibliothek.

Vor 250 Jahren lancierten ein paar aufge- gleichzeitig in Deutsch und Französisch erschei- hung, Ernährung, Krankheiten und Volkscharak- klärte Berner Patrizier ein umfassendes nenden Zeitschrift verdankte. Wichtig waren zu- ter zählten. Dieser breite Zugang hat seinen Ur- Reformprojekt, mit dem sie Wirtschaft und dem international gut vernetzte Mitglieder wie sprung in der alteuropäischen «Ökonomik», die Gesellschaft dynamisieren wollten. Es war Elie Bertrand, Albrecht von Haller und Vinzenz als Lehre vom klugen Haushalten wesentlich die Geburtsstunde der heute noch beste- Bernhard Tscharner sowie prominente aus- mehr Handlungsbereiche umfasste als nur das henden Oekonomischen und Gemeinnützigen wärtige Ehrenmitglieder wie Voltaire, Lord Feld der Wirtschaft im engeren Sinn. Die Oeko- Gesellschaft des Kantons Bern OGG. Bischoff von Waterford und Marquis de Turbilly. nomische Gesellschaft wies aber zugleich darü- ber hinaus, indem sie die statische hausväterliche Umfassend und dynamisch Sicht ablöste durch eine dynamische Wachstums- Unmittelbarer Anlass zur Gründung der Oekono- perspektive. mischen Gesellschaft im Jahr 1759 war die Die Oekonomische Gesellschaft formulierte drohende Versorgungskrise: Nach zwei klima- ein umfassendes Reformprogramm, das die Kommunikation und Wissensvermittlung tisch schlechten Jahren mit entsprechenden «Lebenssäfte des Landes» in Gang setzen und Missernten stand der Hunger vor der Tür, zudem «dem schmachtenden Körper Nahrung, Gesund- Bestimmend für die Oekonomische Gesellschaft tobte im umliegenden Europa der Siebenjährige heit, Stärke und Wohlstand» bringen sollte. war ein auf die praktische Nützlichkeit gerichtetes Krieg. In einer längerfristigen Perspektive hoben Konkretisiert wurde das Programm in ihrem Wissenschaftsverständnis, das mit neuen Formen die Initianten den verschärften internationalen enzyklopädischen Entwurf der vornehmsten der Naturaneignung und Reformanliegen in Konkurrenzkampf hervor. Vielerorts in Europa Gegenstände (1762), der nicht weniger als Ökonomie und Politik verknüpft wurde. Einen seien Einrichtungen zur aktiven Förderung der 416 Arbeitsbereiche aufführte. Diese betrafen ersten Ausgangspunkt stellte die präzise Landwirtschaft und des Gewerbes geschaffen zum einen mit Agrarwirtschaft, Gewerbe und «Landesaufnahme» dar. Man installierte ein worden, wurde betont. Diesen Vorreitern gelte es Handel die drei klassischen Wirtschaftssektoren standardisiertes meteorologisches Messsystem, nachzueifern, drohten doch Rückschritte schon der Moderne; zum anderen die «topographi- erstellte ein umfangreiches Inventar der Pflan- bei einem Stillstand. schen Beschreibungen», also integrierende zenressourcen des Territoriums und erhob für Aufnahmen einer Region; die «Naturgeschichte», zahlreiche Regionen den aktuellen Zustand und Prominent und international zu deren Gegenständen man die Bodenschätze, das Entwicklungspotenzial in Form der topo- die Nutzpflanzen, die Nutztiere und die Kultur- grafischen Beschreibungen. Zweitens stand die Die Berner Gründung erlangte rasch internatio- schädlinge rechnete; die «Bevölkerung», zu der Berner Sozietät in einem stetigen internationalen nalen Ruf, den sie vor allem der Qualität ihrer nicht nur die Demografie, sondern auch Erzie- Austausch. Sie unterhielt ein weitverzweigtes 14 Nr. 11, November 2009

brachliegende Potenzial in der äusseren Natur, Lokalgeschichtsschreibung eine noch wenig ge- sondern auch auf diejenigen im Innern des nutzte Fundgrube. Menschen schlummernden geistigen und mentalen Kräfte, die es durch Bildung und Erst jüngst hat die OGG die Unterlagen der zwei- Kultivierung zu wecken und zu dynamisieren ten Hälfte des 20. Jahrhunderts vom Archiv für galt. Agrargeschichte (siehe www.histoirerurale.ch) katalogisieren lassen und danach in der Burger- Umsetzung bibliothek deponiert. Das GA Oek.Ges. wird damit über seine historische Bedeutung hinaus zu einem In welchem Ausmass die Oekonomische Gesell- erfreulichen Beispiel von Zusammenarbeit schaft Reformprojekte realisieren konnte, ist zwischen archivischen Institutionen, v.a. aber Gegenstand laufender Forschung. Vieles war zu einem Zeugnis für den sorgfältigen Umgang zukunftsweisend und hat sich erst im Verlauf einer Institution mit den Grundlagen ihrer des 19. Jahrhunderts vollständig entfalten kön- Geschichte. nen – als sich die technologischen und politi- schen Rahmenbedingungen grundsätzlich geän- Martin Stuber, Historisches Institut der Universität dert hatten und sich die Oekonomische Gesell- Bern schaft von der aufgeklärten Reformgesellschaft Thomas Schmid, Burgerbibliothek einer kleinen städtischen Elite transformiert hatte in einen bürgerlich-bäuerlichen Landwirtschafts- verein.

GA Oek.Ges. – das Archiv der OGG in der Burgerbibliothek Im Buchhandel: In 50 reich illustrierten Porträts werden die Jubiläen sind immer auch Anstösse zur histori- Persönlichkeiten und ihre Tätigkeitsfelder schen Rückschau; wenn diese aber über zufällig vorgestellt, welche die Geschichte der OGG Das international beachtete Publikationsorgan. (Burgerbiblio- Erinnertes und Anekdotisches hinausgehen soll, geprägt haben: thek; online: www.digibern.ch) geht es nicht ohne schriftliches «Gedächtnis», Martin Stuber/Peter Moser/Gerrendina Ger- dann braucht es ein Archiv. Die OGG hat 1922 ber-Visser/Christian Pfister: Korrespondenznetz, in dem sie praktische Erfah- die Dokumente des ersten Jahrhunderts ihres Kartoffeln, Klee und kluge Köpfe. rungen und Fachliteratur, aber auch Textilproben Bestehens der Stadtbibliothek anvertraut, wes- Die Oekonomische und Gemeinnützige Ge- und Nutzpflanzen austauschte. Drittens suchte halb sich dieser wertvolle Quellenbestand heute sellschaft des Kantons Bern 1759–2009. die Oekonomische Gesellschaft die Öffentlich- in der Burgerbibliothek befindet. Dort bildet er Bern: Haupt Verlag, 2009. keit. Sie schrieb Preisfragen aus, sie verlieh Prä- mit den später deponierten Archivalien der zwei- mien für besondere praktische Leistungen in ih- ten Hälfte des 19. und des 20. Jahrhunderts ren Innovationsbereichen, und sie stellte neue den Bestand GA Oek.Ges. – sicherlich eines der Methoden und praktische Erfahrungen in ihrer bedeutendsten bernischen Gesellschafts- und Zeitschrift zur Diskussion. Vereinsarchive, zu dem auch noch der histori- sche Kernbestand der ehemaligen OGG-Biblio- Innere und äussere Natur thek kommt. Archivalien und Bücher stehen der Öffentlichkeit im Lesesaal der Burgerbibliothek In der Landwirtschaft versuchten die Berner zur Verfügung. Ökonomen, auf der Basis dreier Innovationen die jahrhundertealten Wachstumsschranken zu Dieses ausserordentlich reiche Quellenmaterial durchbrechen: der Stallhaltung des Viehs im wird zurzeit von einem Forschungsprojekt am Sommer, der Errichtung der Jauchegruben Historischen Institut der Universität Bern unter und der Einführung stickstoffbindender Futter- der Leitung von André Holenstein und Christian pflanzen (neue Kleesorten, Luzerne, Esparsette). Pfister und mit Unterstützung des Schweizeri- Bei der Forstwirtschaft ging es um eine verbes- schen Nationalfonds sowie der Albrecht-von-Hal- serte Holzproduktion auf wissenschaftlicher ler-Stiftung der Burgergemeinde Bern systema- Grundlage, um effiziente Energiesparmassnah- tisch erforscht (siehe www.oeg.hist.unibe.ch). men und eine verbesserte forstpolitische Steue- Etwa mit seinen topografischen Beschreibungen Die Preismedaille der Oekonomischen Gesellschaft, 1763. – rung unter dem Primat der Nachhaltigkeit. Der und Wetterbeobachtungen des 18. Jahrhunderts Bernisches Historisches Museum. Fokus richtete sich dabei aber nicht nur auf das bietet der Bestand darüber hinaus aber auch der 15 Nr. 11, November 2009 Ausstellung «C’est la vie» Gurten-Treff preisgekrönt 2010 Mit dem «Prix Expo» belohnt die Akademie der sehr hohen fachlichen Kompetenz, Mut, grosse Nach Murten, Laupen und Kielholz folgt 2010 Naturwissenschaften Schweiz alljährlich die Professionalität und einen starken Willen. Es wieder ein burgerlicher Begegnungstag. Am kreative Leistung, welche eine Ausstellung zu braucht ein Aufeinanderzugehen von Wissen- 19. Juni 2010 ist das Ziel aller Burgerinnen und einem Erlebnis für Klein und Gross macht und schaft und Kunst, um eine Darstellung solch Burger der Gurten. gleichzeitig die Faszination des naturwissen- komplexer Sachverhalte und Zusammenhänge, schaftlichen Forschens vermittelt. Diesmal ging wie sie uns hier vorgeführt werden, verständlich Der Anlass startet am Mittag auf den Stuben. der Preis ans Naturhistorische Museum der und auf so hohem Niveau präsentieren zu Dort offerieren die Gesellschaften und Zünfte Burgergemeinde Bern, und zwar für die Wechsel- können. Dora Strahm, Elsa Obrecht und Beda ihren Angehörigen ein Mittagessen. Am frühen ausstellung «C’est la vie», die Ende August 2008 Hofmann, die Verantwortlichen für die wissen- Nachmittag wird gesellschafts- bzw. zunftweise eröffnet worden ist. schaftlichen Inhalte, sowie Claude Kuhn und Jürg auf zugeteilten Routen auf den Gurten gewan- Nigg als Verantwortliche für die künstlerische dert. Dort werden Unterhaltungsprogramme Der mit 10 000 Franken dotierte Preis wurde Gestaltung haben die Herausforderung geboten und – im grossen Zelt – ein gemeinsames am 15. Oktober in einer stimmungsvollen Feier angenommen und in einem intensiven Prozess Nachtessen eingenommen. dem Ausstellungsteam übergeben. Die Jury be- voller Höhen und Tiefen die Ausstellung realisiert.» gründete den Entscheid in ihrer Laudatio mit den Um 20 Uhr wird der Anlass offiziell beendet – folgenden Worten: «Dem Phänomen Leben eine aber selbstverständlich ist ein Zusammensein Ausstellung zu widmen, braucht neben einer Marcel Güntert weiterhin möglich. Für Junge und Junggeblie- bene spielt ab 21 Uhr eine Rockband.

Alle Burgerinnen und Burger erhalten im Frühjahr 2010 eine persönliche Einladung mitAnmeldetalon.

Familienforschung digital

Die Burgerbibliothek hat zwei im Zusammen- hang mit Familienforschung zentrale und viel gefragte Quellenbestände digitalisiert. Die Daten stehen jetzt auch auf DVD zur Verfü- gung, die im Lesesaal der Burgerbibliothek erworben werden können. Jede DVD kostet einzeln CHF 50.–, die 4 DVDs der Burger- lichen Kirchenrodel zusammen CHF 150.–. Die Kreditabteilung der DC Bank Burgerliche Kirchenrodel Wir freuen uns, Ihnen die Kreditabteilung der DC Bank vorzustellen. Ein motiviertes Team, das sich – Burgerliche Taufrodel 1530–1729 mit Engagement und Interesse den finanziellen Angelegenheiten unserer Kundschaft annimmt. (Bände 1–12) In persönlichen Gesprächen und Kontakten legen wir die Basis für eine gute Zusammenarbeit und – Burgerliche Taufrodel 1730–1887 beidseitig erfolgreiche Geschäftsbeziehungen. (Bände 13–21) – Taufrodel Auswärtige 1530–1889 Finanzierungen sind bei uns nicht Standardprodukte, sondern werden individuell und gemeinsam mit – Burgerliche Eherodel 1530–1896 dem Kunden erarbeitet. – Burgerliche Totenrodel 1719–1896 Die Kreditabteilung der DC Bank, welche aus elf Mitarbeitenden besteht, ist in zwei Teams aufgeteilt: Bern 2009; 4 DVD das Frontteam und das Backoffice-Team. Bernhardt von Rodt Seit dem 1. September 2009 ergänzt Bernhard Lehmann unser Team. Ihm obliegt die Bereichsleitung Genealogien burgerlicher Geschlechter der der Kreditabteilung. Stadt Bern Bern 1950 Unser Bild zeigt von oben links nach rechts: Rudolf Brunner, Beat Liechti, Bernhard Lehmann, Daniel Bern 2008; 1 DVD Siegenthaler, Pascal Schweizer, Therese Gurtner, Michèle Reusser, Sibille Blaser, Julia Brandenberger, Tanja Siegenthaler, Karin Bütikofer. (Foto: Regina Hämmerli) 16 Nr. 11, November 2009 Grosse Ehre für das Hotel St. Petersinsel Historisches Hotel des Jahres 2010

Gesucht: Burgerbücher

Mit seiner Fülle an Informationen ist das Bur- gerbuch für Wissenschafter wie für Hobby- historiker eine wichtige und interessante Quelle. Die Burgerbibliothek besitzt eine voll- ständige Serie des Burgerbuchs seit 1848,die sie in ihrem Lesesaal zur Einsicht zur Verfü- gung stellt. Leider besitzt sie nur gerade diese Serie, weshalb sie im Falle eines Verlusts kei- nen Ersatz hätte. Aus diesem Grunde möchte die Burgerbibliothek eine zweite vollständige Serie für die Archivierung zusammenstellen. Noch fehlen für die zweite Serie folgende Ausgaben: Jahrgänge 1980, 1950, 1935 und älter.

Die Burgerbibliothek bittet darum, ihr beim Komplettieren der Serie zu helfen und ihr Ein «einzigartiges Erlebnis für alle Sinne»: das preisgekrönte Hotel auf der St. Petersinsel. (Foto: Hansueli Trachsel) Exemplare der gesuchten Jahrgänge zukom- men zu lassen. Sie dankt Ihnen schon jetzt für Die Landesgruppe Schweiz des ICOMOS Nach der umfassenden Restaurierung und Ihre Unterstützung. (International Council on Monuments and dem Umbau von 1984 bis 1987 wurde in den Sites – Internationaler Rat für Denkmal- vergangenen zwei Jahren erneut sanft renoviert. Für Fragen und die Entgegennahme der Bur- pflege) hat in Zusammenarbeit mit Gastro- gerbücher steht Ihnen gerne der Burgerarchi- Suisse, hotelleriesuisse und Schweiz Klösterliche Einfachheit – moderne Infra- var, Philipp Stämpfli, zur Verfügung. Tourismus das «Restaurant und Kloster- struktur hotel St. Petersinsel» zum historischen Burgerbibliothek Bern, Münstergasse 63, Hotel des Jahres 2010 gewählt. Die Burger- Die ursprünglichen Qualitäten des Klosters 3000 Bern 8 gemeinde hatte ihr Hotel 2006–2008 für wurden mit den heutigen Bedürfnissen in Tel. 031 320 33 59. 6,4 Millionen Franken umfassend renoviert. Einklang gebracht: Klösterliche Einfachheit, [email protected] lesbare historische Vergangenheit und modern Ihren Entscheid begründet die Wettbewerbsjury integrierte Infrastruktur korrespondieren in der wie folgt: Materialisierung und Farbgebung mit den auf der Insel dominierenden Themen Wasser, Erde «Einzigartiges Erlebnis für alle Sinne» und Vegetation. Die historischen Zimmer mit antiken Holzböden und Stuckaturen sind im Ausgezeichnet wurde das Hotel für «das Erleb- Biedermeierstil eingerichtet und mit modernen barmachen von rund 1000 Jahren europäischer Bädern ergänzt. Die Eingriffe sind in Zusammen- Kultur- und Baugeschichte, die sich in Kombina- arbeit mit der Denkmalpflege mit viel Gespür tion mit der intakten Naturlandschaft und der für das Detail umgesetzt worden und wirken gepflegten Gastronomie zu einem einzigartigen natürlich und authentisch. Erlebnis für alle Sinne verdichtet». Insgesamt ist es beispielhaft gelungen, die Das Klosterhotel St. Petersinsel war ursprünglich bedeutenden Elemente der historischen Bau- ein romanisches Cluniazenserpriorat – gegrün- substanz herauszuarbeiten und so die Epochen det um 1100 – und wurde während fast 400 Jah- individuell erlebbar zu machen. Das Historische ren von Mönchen bewohnt. Die Burgerschaft von ist harmonisch mit dem Modernen verbunden Bern – seit 1530 Eigentümerin der Insel – hat und in ein einheitlich wirkendes, stilvolles und schon bald erste Gästezimmer eingebaut. Promi- dennoch schlichtes Design gegossen. Dem nentester Besucher war der Schriftsteller und heutigen Gast bietet das Klosterhotel St. Peters- Naturphilosoph Jean-Jacques Rousseau: Seine insel über die Architektur, die Kultusgeschichte romantischen Beschreibungen aus dem Jahr und die umliegende Naturschönheit ein grossar- Besuchen Sie uns auf unserer Website: 1765 machten den Ort europaweit berühmt. tiges Insel-Reisevergnügen im Gestern und Heute. www.burgergemeindebern.ch 17 Nr. 11, November 2009 Hauptpreis für das «Liebeslied» Die Burgergemeinde Bern hat die Jugendpreise 2009 vergeben

Kunden die Möglichkeit, unkompliziert, schnell und für jedes Portemonnaie geeignete Angebote von Wellness über Clubbing bis hin zum roman- tischen Wochenende zu zweit zu buchen.

www.jugendpreis.ch

Ausgezeichnet mit einem Förderpreis: weekend4two mit Toni Rudolf, Marc Born und Roland Spring (v.l.n.r.). Mehr als Mehl Die Burgergemeinde Bern hat die Jugendpreise zu sammeln. Mittels der Website www.job- 2009 vergeben. Den Hauptpreis (CHF 10000.–) boerse-bern.ch, die von den Initianten selbst- Auf dem Weg zum feinen Brot. Seit erhält der junge Filmemacher Oliver Schwarz ständig entwickelt wurde, können Privatperso- über 500 Jahren. für seinen Dokumentarfilm «Liebeslied». Ein nen und Firmen für Jugendliche geeignete Arbei- Förderpreis (CHF 8000.–) wird den Initianten ten in Auftrag geben. Unsere auserlesenen Produkte sind des Projektes «Jobbörse» verliehen. Zwei För- nachhaltig produziert und schmecken derpreise (je CHF 6000.–) gehen an die CD- CD-Produktion «Revelations» handgemacht. Produktion «Blomstre» und das Projekt «week- Besuchen Sie unseren neuen Inter- end4two.com». Der junge Berner Christian Lundsgaard-Hansen netladen (www.sat-muehle.ch/shop). alias «Blomstre» hat mit seiner CD-Produktion Oliver Schwarz, Filmemacher «Revelations» ein wunderbar abwechslungsrei- ches Album geschaffen und im eigenen Schlaf- Geschenke mit Stil Der 23-jährige Oliver Schwarz legt für sein Alter zimmer eingespielt und produziert. Dieses Erst- ein beeindruckendes filmerisches Können an lingswerk fand international Beachtung und Möchten Sie Freunde, Geschäftspart- den Tag. Bereits kann er mehrere Kurzfilme und wurde hervorragend besprochen. ner oder Familienmitglieder mit einem einen Dokumentarfilm vorweisen. Der Doku- sinnvollen und aussergewöhnlichen mentarfilm «Liebeslied» ist ein eindrucksvolles Projekt «weekend4two.com» Geschenk überraschen? Rufen Sie Porträt der Schweizer Künstlerin Suzanne uns an, wir beraten Sie gerne. Baumann, in dem neben deren Beziehung Das Start-up-Unternehmen «weekend4two.com» zur Sängerin Nina Simone und anderen bietet über seine Internetseite eine Vielzahl fix- Mühle Schönenbühl Berühmtheiten ein nahezu unbekanntes Stück fertiger «Wochenend-Packages» an. Diese 3179 Kriechenwil Schweizer Kulturgeschichte beleuchtet wird: schweizweit einmalige Geschäftsidee bietet Tel. 031 747 74 36 Baumanns Verbindungen zu Meret Oppenheim Fax 031 747 74 79 und Sabine Altdorfer. [email protected] Projekt «Job-Börse Bern» SAT-Arbeitsprojekt des Burgerlichen Die beiden jungen Berner Adrian Pasquinelli und Jugendwohnheims Ruben Abruzzese haben eine Job-Börse für Jugendliche aufgebaut. Jugendliche erhalten hier die Möglichkeit, in ihrer Freizeit mit Bitte beachten Sie den Prospekt, der verschiedenen Arbeiten (Putzen, Babysitten, dieser Ausgabe des MEDAILLON bei- PC-Support usw.) ihr Taschengeld aufzubessern liegt. sowie erste Erfahrungen im Erwerbsleben Oliver Schwarz, der Gewinner des Hauptpreises. 18 Nr. 11, November 2009 Stella liebt BIPA Ein Integrationsprojekt des Burgerlichen Sozialzentrums

Pünktlich wie immer steht Yamina Benhnain vor ist für sie aufgrund ihres Alters und ihres der Türe von Rahel Beer.Stella, eine aufgeweckte Migrationshintergrundes schwierig. Zurzeit fünfjährige Mischlingshündin, wedelt schon ganz wird sie mit Sozialhilfe unterstützt. Diese Hunde- erfreut. Sie weiss genau: Steht Frau Benhnain spaziergänge finden im Rahmen des burger- vor der Türe, gehts ab in den Wald. Während lichen Integrationsprojektes BIPA statt. Yamina Stella unzählige Düfte in der frischen Waldluft Benhnain ist froh, damit eine Gegenleistung erschnuppert, unterhält sich Yamina Benhnain für die bezogene Sozialhilfe geben zu können. mit einer anderen Hundehalterin. Nach gut einer Diese tägliche Aufgabe gibt ihr das Gefühl, ge- Stunde bringt sie Stella zurück. Rahel Beer, braucht zu werden, und die Beziehung zu Rahel diplomierte Logopädin, begleitet Yamina Beer ist für sie von unschätzbarem Wert. Benhnain ab und zu auf den Spaziergängen. Bereicherung für beide Seiten

BIPA – ein Projekt, das Wertschätzung BIPA vermittelt Sozialhilfeempfänger/innen und vermittelt, für Personen ohne Perspek- IV-Bezüger/innen in Privathaushalte und Alters- tive auf dem Arbeitsmarkt. heime. Gesucht werden interessierte Personen, die eine Hilfe im Alltag benötigen und dabei jemandem zu einer regelmässigen, sinnstiften- Sie schätzt deren Zuverlässigkeit und Vertrau- den Aufgabe verhelfen. Erfahrungen zeigen, Yamina Benhnain (r.) wird auf dem Spaziergang von Rahel enswürdigkeit ausserordentlich und ist froh um dass solche Beziehungen zwischen einem Beer (l.) begleitet. (Foto: Hansueli Trachsel) diese Hilfe. Die Beziehung zwischen den beiden Privathaushalt und einer Teilnehmenden für Frauen ist freundschaftlich. Beide möchten sie beide Seiten eine Bereicherung darstellen. Haben wir Ihr Interesse geweckt, oder kennen nicht mehr missen. Neben Hundespaziergängen gehören Hand- Sie Personen, die eine solche Hilfe schätzen reichungen im Alltag, Vorlesen, Einkaufen etc. würden? Rufen Sie die Projektleitung, Anna Das Gefühl, gebraucht zu werden… zu den Tätigkeiten, welche die vermittelten Woker, noch heute an. Mehr Infos entnehmen Personen übernehmen. Dies kann für drei, vier Sie beiliegendem Flyer. Die Marokkanerin Yamina Benhnain reiste vor Monate oder länger sein. Einsätze sind von einer 15 Jahren in die Schweiz ein. Sie verfügt über Stunde pro Woche bis zu täglichen Besuchen eine abgeschlossene Ausbildung als Operatrice möglich. Finanzielle Verpflichtungen entstehen Anna Woker, Projektleitung in Marokko. Die letzten Jahre in der Schweiz war keine, Entschädigungen an die vermittelten Burgergemeinde Bern sie als Hausfrau tätig und ist heute alleinstehend. Personen werden im Rahmen der Sozialhilfe ge- Burgerliches Sozialzentrum Die wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen, regelt. Tel. 031 313 25 25, [email protected]

Vier Domänenverwalter auf einem Bild

Im Sommer 2009 kam es im Innenhof des Amts- sitzes der Burgergemeinde Bern an der Amt- hausgasse 5 zu einem nicht alltäglichen Foto- termin:

Der aktuelle Domänenverwalter, Bruno Riedo, durfte sich zusammen mit seinen drei Vorgän- gern zusammen ablichten lassen. Dieses Foto ist ein Zeitdokument mit Seltenheitswert.

Von links nach rechts: Andreas Lauterburg (Domänenverwalter 1997–2009), Sigmund von Erlach (1958–1985), Charles von Wattenwyl (1986–1996), Bruno Riedo (seit 2009).

(Foto: Frank Talmann) 19 Nr. 11, November 2009

Schönberg-Ost: Die Vergangenheit Bärner ist untersucht – und beseitigt Müschterli Die Knochen sind weggeräumt, der Grundstein ist gelegt: Das neue Quartier Schönberg-Ost, das dereinst auf Land der Burgergemeinde 400 Woh- Der Schriftsteller C.A. Loosli erzellt is, dass i d nungen umfassen wird, steht auf geschichts- Praxis vom Landarzt und Nationalrat Adolf Müller trächtigem Grund: auf einer Richtstätte des (1840–1913) z Sumiswald einisch en über mittelalterlichen Bern. Entsprechend zahlreich achzgjährige Puur cho isch, wo bis dato no nie o waren die Skelette, die vor dem Baubeginn ge- numen e Stund chrank im Bett glägen isch. Das- funden und untersucht wurden. Man geht davon mal aber chlagt er über ne Zylete Bobo. Da seit aus, dass in Bern zwischen 1500 und 1798 über ihm der Dokter: «Ja lue, Rees, dergägen isch kes 400 Todesurteile vollstreckt wurden. Chrütli gwachse. Du bisch sowyt ganz gsund, und was di plaget, sy luter Altersbräschte. Jung Schönberg (bzw. das Galgenfeld) war eine der aber chan i di nümme mache.» – Der Puur ant- drei Richtstätten der Stadt. Die zweite befand wortet: «Das begähren i o gar nid, Dokter, – mach sich im Westen der Stadt bei der Inselkapelle, die du mi lieber alt!» dritte auf dem Schwellenmätteli. * Im Septämber 1912 isch der letscht dütsch Cheiser, (Foto: Hansueli Trachsel) der Wilhälm II., für ne viertägigi Staatsvisiten i üses Land cho, wo ner vor allem het welle Manöver vo Der Weihnachtsbaumverkauf 2009 der Schwyzer Armee mitverfolge. Am letschte Tag isch er zum offiziellen Empfang o i der Forsthaus Grauholz (auch Deckäste) Bundesstadt gsy. Er het vor em Bahnhof d Ehre- 28. November bis 24. Dezember/Sonntag geschlossen garden abgschritte, und de het nen e Gutsche- vormittags 8.30–11.30 Uhr, nachmittags 13.30–17.00 Uhr, Samstag 8.30–17.00 Uhr fahrt dür d Altstadt gfüehrt. Tuuseti vo begeisch- terete Bärnerinnen und Bärner hein ihm zuegjublet. Forstzentrum Bremgartenwald (Waldeingang Länggasse) Zu kritische Stimme übere Bsuech vo däm Monarch, 28. November bis 24. Dezember/Sonntag geschlossen wo währed synere ganze Herrschaft geng wider Montag bis Donnerstag 8.00–17.00 Uhr, Freitag 8.00–18.00 Uhr, Samstag 8.00–17.00 Uhr martialisch-militaristischi Rede vo sech gä het, isch es fasch nume bi de Sozialischte cho. Forsthaus Schermen (Papiermühlestrasse 122) Immerhin het e Metzger a der Grächtigkeitsgass Samstag, 19. Dezember, 8.00–15.00 Uhr e grossi Affichen us Carton i d Montere vo sym Lade gstellt, wo me druf het chönne läse: Forsthaus Heitern «Was die Blutwurst unter den Würsten, Samstag, 19. Dezember, 8.00–15.00 Uhr Ist Kaiser Wilhelm unter den Fürsten!» * Obwohl der Corpskommandant Fridrich Prisi (1875–1955) Infanterischt und nid Artillerischt gsy isch,het er mit der Zyt geng herter ghört.Einisch Burgergemeinde-Rundgang im ene Manöver isch sys Houptquartier näben emene Munitionsdepot gstande. Am ene schöne Die Burgergemeinde hat eine neue Informations- das Sichzurechtfinden. Der «Rundgang» soll in Morge explodiert das Depot mit unbeschryble- broschüre. Der «Rundgang durch die Burger- geraffter und ansprechender Form darüber infor- chem Lärme. Der Herr Prisi dräjt der Chopf zur gemeinde» löst das bisherige «Brevier» ab. mieren, was die Burgergemeinde Bern ist und Türe vo sym Büro und rüeft: «Herein!» tut. * Wir begleiten verschiedene Menschen auf einem E Vatter rohret mit sym Chind, emene Meiteli, i Rundgang durch die Burgergemeinde. Deren Der «Rundgang durch die Burgergemeinde» ist der Altstadt vo Bärn. Das heisst, si spaziere ds Weg führt ins Naturhistorische Museum, in die dieser Ausgabe des MEDAILLON beigelegt. Rohr ab, wi me de Loube vo de Houptgasse seit. Burgerbibliothek, ins Kulturcasino an eine Sitzung Da chunnt es japanischs Tourischtepaar und des Grossen Burgerrats, in den Burgerspittel, in stellt nen e Frag, uf guetem Änglisch, notabene. den Wald, in ein Zunfthaus, an die Verleihung des MEDAILLON D Frou bückt sech de o zum Chind abe, wo nes Kulturpreises, in das Burgerhaus an der Amt- härzigs Chrottli isch, strychlet ihm liebevoll über hausgasse/Kochergasse. Herausgeberin: Burgergemeinde Bern d Haar und seit zuen ihm: «Hello!» – Wo di Japaner Auflage: 10 500 Ex. wider gange sy, meint ds Meitschi entsetzt: Diese «Stationen» stehen stellvertretend für alle Gestaltung: UK Visuelle Kommunikation, SGD «Hesch ghört,Vati, was di uverschanti Täsche mir Verwaltungsabteilungen und Burgerlichen Ein- Druck: Stämpfli Publikationen AG, Bern gseit het: «He, Löu!» richtungen. Diese werden – kurz und klar – dar- Burgergemeinde Bern, Redaktion MEDAILLON gestellt; ein Organigramm erhellt einleitend die Amthausgasse 5, 3011 Bern (Aus der Anekdotensammlung J. Harald Wäber) Struktur der Burgergemeinde und erleichtert so [email protected], www.bgbern.ch