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Studie SRI

Alternativen zur Kurzwelle

Mai 2002

Pascal Dreer, Schweizer International (SRI) Josef Trappel, Prognos AG Franc Kozamernik, European Union (EBU) Peter Marti, BAKOM Christine Javet, BAKOM Heinz Vogel, BAKOM Frédéric Roth, BAKOM Mark Ebner, BAKOM Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 2/26

Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG...... 3

1.1 AUFTRAG DES BUNDESRATES ...... 3 1.2 LEISTUNGSAUFTRAG VON SRI...... 3 1.3 INHALT DES BERICHTS ...... 3 2 PROBLEMATIK DER KURZWELLE...... 4

3 TECHNOLOGIEN/STANDARDS...... 5

4 SYSTEMÜBERSICHT ...... 5

4.1 TERRESTRISCHE NETZE ...... 5 4.1.1 Kurzwelle (KW)...... 6 4.1.1.1 Kurzwelle analog...... 6 4.1.1.2 Konsequenzen aus dem Ausstieg von Kurzwellen-Sendungen...... 6 4.1.2 Mondiale (DRM)...... 6 4.1.3 Ultrakurzwelle (UKW)...... 7 4.1.4 Web Radio, Radio, Online-Radio...... 7 4.2 SATELLITENRADIO...... 8 4.2.1 GSO-Systeme (Geostationary Satellite Orbit)...... 8 4.2.1.1 AsiaSat ...... 9 4.2.1.2 ...... 9 4.2.1.3 ...... 10 4.2.1.4 Hispasat...... 11 4.2.1.5 WorldSpace...... 11 4.2.1.6 XM ...... 11 4.2.2 non-GSO-Systeme (non-Geostationary Satellite Orbit) ...... 11 4.2.2.1 Global Radio...... 12 4.2.2.2 ...... 12 5 BEWERTUNG DER VERBREITUNGSTECHNOLOGIEN AUS MARKTPERSPEKTIVE ...... 13

5.1 (DRM) ...... 13 5.2 WEB RADIO, INTERNET RADIO, ONLINE-RADIO...... 15 5.3 SATELLITENRADIO...... 16 5.4 WORLDSPACE...... 16 5.5 XM/SIRIUS ...... 17 5.6 GLOBAL RADIO...... 18 6 SCHLUSSFOLGERUNGEN...... 19

6.1 SINNVOLLE ONLINE-STRATEGIE...... 19 6.2 DIGITALRADIO WENIG ERFOLGVERSPRECHEND ...... 19 6.3 NEUPOSITIONIERUNG DES GESAMTANGEBOTES ...... 20 ANNEX ...... 21

1. ABKÜRZUNGEN...... 21 2. TABELLARISCHE SYSTEMÜBERSICHT AUS DER SICHT DES PROGRAMMBETREIBERS (SENDER) ...... 22 3. TABELLARISCHE SYSTEMÜBERSICHT AUS DER SICHT DES KUNDEN (EMPFÄNGER) ...... 24 Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 3/26

1 Einleitung

1.1 Auftrag des Bundesrates

Im Hinblick auf die Erneuerung der Konzession von Schweizer Radio International (SRI) auf Anfang 2003 hat der Bundesrat den Auftrag erteilt, den schrittweisen aber konsequenten Ausstieg aus der Kurzwelle sowie den Umstieg auf ein effizientes und billigeres SRI-Angebot mit Schwergewicht auf dem Internet zu erarbeiten. Der Bericht wurde gemeinsam vom Bun- desamt für Kommunikation (BAKOM) und der Prognos AG, in Zusammenarbeit mit SRI und der Mithilfe eines Spezialisten der European Broadcasting Union (EBU), verfasst.

1.2 Leistungsauftrag von SRI

Im Rahmen ihres gesetzlichen und konzessionsrechtlichen Auftrags konzentriert sich SRI im wesentlichen darauf, · Auslandschweizerinnen und –schweizer, · Schweizerinnen und Schweizer, die sich vorübergehend im Ausland aufhalten, sowie · an der Schweiz interessierte Ausländerinnen und Ausländer mit Informationen aus und über die Schweiz zu versorgen. Hinzu kommt der Auftrag zur Völkerverständigung, der in erster Linie „punktuell und projektorientiert“ erfüllt werden soll. Im „Versorgungskonzept 2000-2004 von Schweizer Radio International vom März 2000“ und den „Ergänzungen zum Versorgungskonzept“ vom Juni 2000 wurde die strategische Neuausrichtung von SRI konkretisiert und für die nahe Zukunft festgelegt. SRI legt folgedes- sen den Schwerpunkt seiner Tätigkeit im Rahmen der aktuellen Strategieplanung auf den Auf- und Ausbau der Internet-Aktivitäten. Das Online-Angebot Swissinfo steht dabei im Mit- telpunkt dieses Strategiewechsels. Zugleich zieht sich SRI stufenweise aus der Verbreitung der Radioprogramme über Kurzwelle zurück, da die Attraktivität dieses Verbreitungsvektors bei den genannten Ziel- gruppen kontinuierlich abnimmt. Die weiterhin für bestimmte Weltregionen aufrecht erhaltene Versorgung mit Radioprogrammen auf Kurzwelle erscheint eher als Rest- denn als Grund- versorgung. Hinzu kommen die publizistischen Radioleistungen, die über Satelliten ausges- trahlt werden.

1.3 Inhalt des Berichts

Der vorliegende Bericht analysiert die verschiedenen Systeme/Technologien zur technischen Verbreitung der publizistischen Inhalte von SRI unter dem Gesichtspunkt ihrer wirtschaftli- chen Eignung für die Erfüllung des gesetzlichen und konzessionsrechtlichen Leistungs- auftrages. Die Marktfähigkeit dieser Systeme/Technologien steht deshalb im Mittelpunkt der Untersuchung, die auf den Ergebnissen der Analyse der Technologien und Standards (Kapitel 3 bis 5) aufbaut. Die vorliegende Untersuchung orientiert sich an den im Versor- gungskonzept definierten Zielen und Zielgruppen von SRI, die ihrerseits auf den gesetzlichen und konzessionsrechtlichen Grundlagen beruhen. Der Bericht beurteilt die Systeme/Technologien aufgrund ihres Leistungsvermögens, · die Ziele von SRI zu erreichen und Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 4/26

· die unterschiedlichen Zielgruppen von SRI sowohl in zeitlicher als auch in räumlicher Hinsicht möglichst optimal zu versorgen.

Er gibt einen Überblick über die Standards des digitalen und beschreibt verschiedene Systeme/Technologien, die zur Verbreitung von SRI bei der Ablösung der Kurzwelle einge- setzt werden können. Es werden die Vor- und Nachteile terrestrischer Systeme (Web Radio, DRM und UKW) sowie der Satellitenverbreitung (analog, DVB-S, ADR, S-DSB, S-DARS und EUREKA 147) aufgezeigt und in tabellarischer Form zusammengefasst. Der technische Teil wird durch eine Bewertung der Verbreitungstechnologien aus der Marktperspektive ergänzt.

2 Problematik der Kurzwelle

Die Schwächen des traditionellen analogen Kurzwellen-Rundfunks sind bekannt: · Schlechte Leistungsausbeute: Rund die Hälfte der ausgestrahlten Leistung eines analogen Kurzwellensignals wird im Träger verbraucht, die eigentliche Information ist in den zwei Seitenbändern (gespiegelt) enthalten und deshalb auch dort redundant vorhan- den. Es wird also mehr als die Hälfte der abgestrahlten Leistung nutzlos verschwendet. In der Vergangenheit wurde versucht, diesen Zustand mit der internationalen Einführung des Einseitenband-Betriebs (SSB, single side band) zu verbessern. Bei diesem Ver- fahren wird der Träger unterdrückt und nur ein Seitenband ausgesendet. Dies bedingt eine andere Empfangstechnik, bei der der Träger im Empfänger wieder hinzugefügt wer- den muss. SSB hätte auch eine fast doppelt so hohe Spektrumseffizienz erlaubt; damit wäre das stark überlastete Spektrum zumindest teilweise entlastet worden. Die weltweite Einführung von SSB scheiterte jedoch am Widerstand der Entwicklungsländer, da sich die Empfangsgeräte verteuert hätten (von ca. 30 auf gegen 100 Franken für ein ein- faches Gerät). SSB-Aussendungen von einzelnen Rundfunkveranstaltern wurden wieder eingestellt; dieses Verfahren wird heute nur noch von Funkamateuren in den Amateur- Kurzwellen-Bändern und vom Profifunk (Militär, Seefahrt) verwendet. Einem weiteren Verfahren, dem Zweiseitenband mit unterdrücktem Träger, war auch kein Erfolg beschieden. · Schlechte Empfangsqualität: Die im Kurzwellenbereich verwendete Amplituden- (AM) ist auf elektrische Störungen (nicht entstörte Verbrennungsmotoren, elektrische Steuerungen und in Zukunft auch PL (Power Line Communication) sehr an- fällig. Aus heutiger Sicht kann die Audioqualität höchstens für die Verbreitung von Spra- che (Nachrichten) als genügend betrachtet werden. · Schwierige Bedienung: Das Auffinden eines gewünschten Senders erfordert Finger- spitzengefühl (bei analogen Tunern); erschwerend kommt hinzu, dass eine Tuning-Hilfe wie bei UKW (Anzeige des Programm- oder Sendernamens) fehlt. Für das gleiche Pro- gramm sind – abhängig von der Tageszeit und der Saison - unterschiedliche Frequenzen zu wählen, um einen Empfang überhaupt zu ermöglichen. Ein gewisses Know-how über die Ausbreitungsbedingungen ist Voraussetzung, um den gewünschten Sender zu fin- den. So sind Tageszeiten, saisonale Schwankungen, die Aktivität der Sonnenflecken und die Distanz zum Sender Variable, die den Empfang wesentlich beeinflussen. · Power Line Communication (PLC): Das auf dem Stromnetz betriebene Übertragungs- verfahren für Daten und Sprache (Internet etc.) verursacht Störungen im Kurzwellen- Bereich. Da PLC zur Zeit noch nicht extensiv genutzt, sondern erst in Feldversuchen und Pilotnetzen getestet wird, sind diese Störungen relativ gering. Falls dieses Übertragungs- Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 5/26

verfahren aber einmal in grosser Anzahl und flächendeckend eingeführt werden sollte, könnte der Kurzwellen-Rundfunk empfindlich gestört werden. Bedenken gegen PLC wur- den schon von Rundfunkveranstaltern und Amateur-Funkern geäussert.

3 Technologien/Standards

Mit der Digitalisierung endet die weltweite Einheitlichkeit des Radio-Übertragungsstandards und wird durch eine Vielfalt von technischen Standards ersetzt. So sind z.B. bei der ITU fünf untereinander inkompatible Systeme in einer Empfehlung enthalten: · Digital System A: DAB EUREKA 147 · Digital System B: Voice of America / JPL (USA, S-Band 2.3 GHz) · Digital System C: IBOC, ein dem UKW-Träger unterlegtes Signal für terr. Verbreitung · Digital System D: WorldSpace (USA, L-Band) · Digital System E: ARIB (Japan, S-Band 2.6 GHz)

Ferner existieren: · DRM · DVB-S · S-DARS (Sirius und XM Radio) · ADR (Astra Digital Radio)

In den USA wird S-DARS mit grossem Aufwand im Markt eingeführt; die Refinanzierungs- chancen sind aber ungewiss. Da das terrestrische DAB Eureka 147 in den Märkten Mitteleu- ropas nur sehr schleppend eingeführt und in anderen Regionen der Welt voraussichtlich überhaupt nie zum Thema werden wird, wurde T-DAB in dieser Studie nicht weiter als tech- nologische Möglichkeit zur Verbreitung von SRI untersucht. Die meisten der aufgeführten Technologien lassen sich in verschiedenen Frequenzbereichen sowohl mit terrestrischen Netzen als auch mit Satelliten-Systemen übertragen.

4 Systemübersicht

Im Anhang befindet sich eine tabellarische Übersicht über die einzelnen Systeme, auf die hier in der Folge eingegangen wird.

4.1 Terrestrische Netze

Die drahtlose Verbreitung von Telekommunikations- und Rundfunkdiensten erzeugt nich- tionisierende Strahlung (NIS). In Europa und insbesonders in der Schweiz sind mit zuneh- mender Installation von Mobilfunk-Basisstationen (NATEL) in der Bevölkerung diffuse Ängste gegenüber Sendeanlagen feststellbar. In der schweizerischen Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) wurden daher Emissionsgrenzwerte festgelegt, die um den Faktor 10 tiefer liegen (bzw. strenger sind) als die Werte, welche die WHO auf- gestellt hat. Dies ist insofern problematisch, als die Realisierung eines portablen Indoor- Empfangs Sendeleistungen voraussetzt, die bedeutend über dem Niveau für den stationären Empfang liegen. Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 6/26

4.1.1 Kurzwelle (KW)

4.1.1.1 Kurzwelle analog Die im Kapitel 2 beschriebenen oft problematischen Umstände bedingen, dass Sendungen in mehreren Kurzwellenbändern simultan erfolgen müssen, um im angestrebten Empfangsge- biet einen einigermassen akzeptablen Empfang zu ermöglichen. Mit Relais-Stationen im oder nahe am Zielgebiet, die über eine Satelliten-Strecke angespeist werden, kann die Ver- sorgungssicherheit wesentlich verbessert werden. Mit diesen Relais-Stationen im Ausland wird jedoch eine Abhängigkeit von ausländischen Betreibern (Satelliten-Strecke und Kurz- wellen-Sendeanlage) eingegangen, die insbesondere in Krisensituationen kritisch sein kann. Aufgrund der technischen Mängel der analogen Kurzwelle ist es durchaus verständlich, dass ein Rundfunkveranstalter je länger desto weniger gewillt ist, den entsprechenden finanziellen Aufwand für diese Übertragungsart zu tätigen.

4.1.1.2 Konsequenzen aus dem Ausstieg von Kurzwellen-Sendungen Im Grundsatz dürfen Frequenzen für grenzüberschreitende Kommunikationsdienste nur nach einer Zuteilung der ITU (International Union) benutzt werden. Im Falle des Kurzwellen-Rundfunks werden keine permanenten Zuteilungen für Frequenzen an ir- gend ein Land vergeben. Halbjährlich werden von der ITU sogenannte „seasonal schedules“ aufgrund der angemeldeten Bedürfnisse berechnet und zugeteilt. Der Ablauf ist in Artikel 12 der Radio Regulations beschrieben. Er folgt dem Prinzip der Gleichberechtigung aller Länder und dem gleichberechtigten Zugriff auf die Frequenzen. Um eine gewisse Kontinuität zu gewährleisten, sollen - wo möglich - vorher benutzte Frequenzen wieder zugeteilt werden. Jede Administration, die Bedürfnisse für die Zuteilung von KW- Frequenzen hat, meldet diese zweimal jährlich der ITU. Nach dem Grundsatz der Gleichberechtigung werden bei vorgesehener Wiederaufnahme und vorgängiger Anmeldung von Sendeplänen neue Frequenzen durch die ITU zugeteilt. Allerdings sind nach Ansicht von ITU-Mitarbeitern bei einer Neuaufnahme in den Frequenz- plan vor allem „schlechte“ Frequenzen zu erwarten, d.h. solche, die mehr oder weniger starken Störungen durch andere Sender ausgesetzt sind. Um wieder qualitativ einigermas- sen „gute“ Frequenzen zugeteilt zu bekommen, können bis zu 10 Jahre vergehen. Diese Aussage relativiert doch etwas das Prinzip des gleichberechtigten Zugangs. Bei einem Ausstieg aus der analogen Kurzwelle muss SRI deshalb mit negativen Konse- quenzen rechnen, falls zu einem späteren Zeitpunkt der KW-Sendebetrieb (z.B. mit DRM) wieder aufgenommen werden sollte, z.B. reduzierte Reichweiten während einer Übergangs- zeit.

4.1.2 Digital Radio Mondiale (DRM) Abgesehen von einem kleinem Kreis von Personen, die den Kurzwellenempfang als Hobby betreiben, hat der Rundfunk auf Kurzwelle inzwischen spürbar an Attraktivität verloren. Schuld daran sind vor allem die schlechte Klangqualität sowie die meist umständliche Bedie- nung und Sendersuche. Ein Lösungsansatz besteht in der Digitalisierung der Kurzwelle, um so eine bessere Klangqualität zu erreichen und durch die Übermittlung zusätzlicher Daten - z.B. Sendername und Alternativfrequenzen - die Bedienung der Geräte zu erleichtern. Mit der Gründung einer Organisation namens DRM (Digital Radio Mondiale) soll ein einheitlicher Standard für digitale Sendungen auf Kurzwelle entwickelt werden. Der DRM-Standard ist als ITU-R Recommendation BS.1514 und ETSI-Standard aufgenommen worden. Mit der Digi- Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 7/26

talisierung der Kurzwelle können die gleichen Frequenzen und Eigenschaften (weltweite Er- reichbarkeit, mobiler und Indoor-Empfang) der Analogtechnik beibehalten und gleichzeitig eine verbesserte Signalqualität erreicht werden. Der DRM-Standard basiert im wesentlichen auf folgenden Verfahren: Der digitalen Modulationsart COFDM, den Audiokompressionsver- fahren MPEG 4 AAC und MPEG 4 CELP, sowie dem neu entwickelten Spectral Band Repli- cation (SBR), das den verwendeten MPEG-Codecs zu einer besseren Höhenwiedergabe verhilft. - Laut DRM ist eine Aufnahme des Regelbetriebs für das Jahr 2003 geplant.

Allerdings wäre es aus Gründen der Kontinuität wünschenswert, dass während einer be- stimmten Übergangsphase das SRI-Signal sowohl in analoger als auch in digitaler Technik übertragen würde. Damit hätte das Publikum genügend Zeit, um im Rahmen der normalen Erneuerung der Empfangsgeräte neue DRM-Empfänger anzuschaffen. Es ist davon auszu- gehen, dass dieser parallele Betrieb analoger und digitaler Signale (Simultanphase) etliche Jahre dauern könnte. Zumindest während dieser Zeit müsste daher mit deutlich höheren Be- triebskosten gerechnet werden. Für die Regionen Europa, Nordamerika und Asien erübrigt sich allerdings ein Simultanbetrieb, da diese bei einer allfälligen Einführung von DRM schon nicht mehr mit analoger Kurzwelle versorgt sind. Ob genügend Frequenzen für den Parallel- betrieb in den Zielgebieten zur Verfügung stehen, ist allerdings ungewiss. Die Alternative wäre das schlagartige Umschalten vom analogen auf den digitalen Empfang. Wer am Tag X keinen Digitalempfänger besitzt, wird dann vom Empfang ausgeschlossen.

4.1.3 Ultrakurzwelle (UKW) Als Alternative zu Kurzwellen-Aussendungen kann auch das Verbreiten von Programmen im Ausland durch lokale UKW-Sender ins Auge gefasst werden. Dadurch ist eine gute Emp- fangsqualität gewährleistet, was die Attraktivität des Programms steigern kann. Hier ist jedoch auch eine Abhängigkeit vom Sendenetzbetreiber gegeben, was politisch proble- matisch sein könnte. In Gebieten mit grosser Populationsdichte (Hauptstädte, Wirtschafts- zentren), die sicher Schwerpunkte für die Verbreitung der Programme sind, dürfte es jedoch sehr schwierig sein, noch UKW-Frequenzen für ausländische Programme zu finden. Zum Teil können schon lokale Veranstalter nicht mehr berücksichtigt werden. Da die UKW- Frequenzen in diesen attraktiven Wirtschaftszentren generell Mangelware sind, dürfte ein ausländischer Veranstalter demzufolge nicht prioritär behandelt werden und in den meisten Fällen leer ausgehen.

4.1.4 Web Radio, Internet Radio, Online-Radio Die bevorzugte Radiostation über das Internet weltweit hören zu können, ist eine Möglich- keit, die mit der zunehmenden Verbreitung des Internet an Attraktivität gewinnt. Heute sind tausende von Stationen, auch Lokal-Sender, weltweit empfangbar. Allerdings muss gleich eine Einschränkung gemacht werden: Mit dem heutigen Verfahren kann nur eine beschränkte Anzahl Hörer gleichzeitig auf den Server des Veranstalters zugreifen. Die European Broadcasting Union (EBU) befasst sich auch ausführlich mit Webcasting, ein Projektteam (EBU Project Group B/BMW) verfolgt die technische Entwicklung und hat di- verse Publikationen zu diesem Thema veröffentlicht. Gemäss Erkenntnissen und Aussagen der EBU befindet sich das Web-Radio in einer frühen Phase und ist noch nicht genügend zuverlässsig. Bei Anlässen wie z.B. der „Eurovision Song Contest“, die live im Internet angeboten werden, wird das Netz regelmässig wegen zu vieler Zugriffe auf den oder die Server überlastet. Da für jeden Internet-Hörer eine Datenver- bindung zum Server aufgebaut wird, ist die Übertragungskapazität sehr rasch überschritten. Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 8/26

Die heutigen Technologien und Übertragungsprotokolle ermöglichen die folgenden Zugriffe auf Audio über Internet: · „Push“-Mode: In diesem Real-time Modus werden Audio- und Video-Programme simultan und in Echtzeit übertragen; dies entspricht dem traditionellen Rundfunk über Sender oder Kabelnetze. So senden bereits DRS, RSR und RSI im "Streaming-Mode". Allerdings ist im Gegensatz zum Rundfunk die Anzahl der Benutzer durch die dem Veranstalter zur Verfügung stehende Übertragungs-Bandbreite begrenzt. Im Durchschnitt können einige Tausend Benutzer gleichzeitig bedient werden. Eine Sättigung der Über- tragungswege führt in der Regel zu Unterbrüchen im gehörten Programm. · „Pull“-Mode: Auf dem Server gespeicherte Audio- und Video-Clips können vom Benutzer als Files heruntergeladen und anschliessend abgespielt werden. Dieser Mode ist nicht „live“, er eignet sich jedoch sehr gut für Nachrichtensendungen von limitierter aktueller Dauer. Das Problem des simultanen Zugriffs vieler Benutzer wird mit diesem Mode entschärft. SRI benutzt heute auf www.swissinfo.org diesen Modus. · „Unicast“ und „Multicast“ im Push-Mode: Die heute gebräuchlichste Methode ist Uni- cast, wo der Server für jeden Benutzer einen Datenstrom generiert und diesen zu ihm schickt (Streaming Mode). Diese Methode ist naturgemäss nicht sehr effizient und belegt einen wesentlichen Teil der zur Verfügung stehenden Übertragungskapazität. Im Multi- cast-Verfahren wird nur ein Datenstrom generiert und ins Netz eingespeist. Die Vertei- lung zu den Benützern geschieht durch die ihnen nächstgelegenen (multicast-fähigen) Routers. Mit diesem Verfahren ist die Netzbelastung naturgemäss bedeutend geringer. Es sind verschiedene Projekte gestartet worden, welche dieser Methode zum Durch- bruch verhelfen sollen (ISMA, Internet Alliance; EBU B/BMW, Broad- casting of Multimedia on the Web etc.). Multicast gewinnt rasch an Bedeutung; namhafte Unternehmen (Reuters, C-SPAN, CBS etc.) bieten diese Zugriffsmöglichkeit bereits an. Die heutige Audio-Qualität des Web Radios ist ungenügend. Mit Bitraten von durchschnittlich 10 – 16 kbit/s, die von Rundfunk-Veranstaltern für das Internet-Radio zur Verfügung gestellt werden, ist mit den heutigen Codierungsverfahren keine genügende Qualität erzielbar. Allerdings kann man davon ausgehen, dass sowohl die Codierungsverfahren verbessert als auch die Internet-Bandbreiten und Verfügbarkeiten erhöht werden. Die Ist-Situation stellt da- her den Worst-Case-Fall dar. Ein Internetprovider kann den Zugriff auf bestimmte Web-Radio-Kanäle relativ einfach sper- ren. Der Empfang kann kulturellen und politischen Einschränkungen lokaler/nationaler Be- hörden unterworfen sein (z.B. China, Iran, etc.). SRI verbreitet auf dem Internet bereits Informationen in 9 Sprachen. Ebenso bieten die SRG- Unternehmenseinheiten SR DRS, RSR und RSI (www.srg.ch) auf diesem Übertragungsme- dium Sendungen in drei Landessprachen an.

4.2 Satellitenradio 4.2.1 GSO-Systeme (Geostationary Satellite Orbit) Seit 1963 werden Satelliten für die Übertragung von Telephongesprächen, Fernsehsignalen und Daten eingesetzt. Ursprünglich wurden dafür GSO-Systeme (Geostatioary Satellite Or- bit) verwendet. Ein GSO-Satellit ist in der Äquatorebene auf einer Höhe von ca. 36’000 km positioniert. Für einen Betrachter auf der Erdoberfläche erscheint er damit stationär und die Empfangsantennen müssen auf den Satelliten ausgerichtet werden. Das zu versorgende Gebiet wird während 24 Stunden am Tag durch den gleichen Satelliten erschlossen. GSO- Satelliten weisen eine lange Lebensdauer auf (bis zu 15 Jahre). Diese Eigenschaft macht sie Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 9/26

vergleichsweise kostengünstig. Die analogen Empfangssets sind heute z. T. für unter 200 Franken erhältlich und ermöglichen den Empfang der analogen TV- und Radioprogramme. Die Radioprogramme sind auf zusätzlichen Unterträgern (spare ) moduliert. Sind diese Unterträger analog moduliert, ist eine direkte Demodulation mit einem Sat-Empfänger möglich. Bei einer digitalen Modulation, wie sie z.B. beim System ADR (ASTRA Digital Ra- dio) angewendet wird, muss ein spezieller ADR-Empfänger eingesetzt werden. GSO-Sat-Empfänger (analog oder digital) weisen einige Schwächen auf: · Die Empfangsantennen müssen ausserhalb der Gebäude montiert werden und freie Sicht zum Satelliten aufweisen; · ohne zusätzliche terrestrische Repeater ist kein mobiler Empfang möglich (besten- falls portabler Empfang); · selbst bei standardisierten Systemen (z. B. beim analogen Radio) wird ein Kunde selten den Satelliten mit „seinen“ bevorzugten Programmen verlassen, um Pro- gramme eines anderen Satelliten zu empfangen; dies ist im Normalfall mit einer Neuausrichtung der Antenne verbunden; · Regen und Schnee können die Empfangsqualität massiv beinträchtigen oder unter- brechen; · der Empfang in extremeren südlichen oder nördlichen Breitengraden (> ±60°) ist auf Grund der kleinen Elevationswinkel und des Satelliten-Footprints meist schlecht wenn nicht unmöglich. SR DRS, RSR und RSI sind auf den geostationären Satelliten von ASTRA und EUTELSAT (Hot Bird) bereits mit Vollprogrammen unverschlüsselt aufgeschaltet (DVB-S). West- und Osteuropa sind damit aussreichend versorgt. In diesen beiden Fällen stellt sich die Frage, welchen Mehrwert SRI hier überhaupt noch erbringen kann. Für den Programmbetreiber nicht zu vernachlässigen sind auch die meist hohen Zuführungs- kosten zu einem Uplink.

4.2.1.1 AsiaSat AsiaSat wurde 1988 als Asiens erster privater Satellitendienstanbieter gegründet. Die Satel- liten von AsiaSat sind zwischen 100.5° Ost und 105° Ost positioniert und erreichen in 53 Staaten rund 2/3 der Weltbevölkerung. Sie übertragen rund 100 analoge und digitale Fern- sehprogramme sowie etwa 90 Radioprogramme. AsiaSat gehört mehrheitlich der China In- ternational Trust and Investment Corporation (CITIC) sowie der SES ASTRA aus Luxemburg (vgl. 4.2.1.2).

4.2.1.2 ASTRA Die in Luxemburg ansässige Société Européenne des Satellites (SES) ist die Betreiberge- sellschaft von ASTRA. Sie wurde 1985 als erster europäischer privater Satelliten-Betreiber gegründet und betreibt heute 11 Satelliten, die auf den Orbitalpositionen 19.2° Ost, 28.2° Ost und 24.2° Ost positioniert sind. Durch die Übernahme von GE Americom im November 2001 verfügt ASTRA über weitere 17 Satelliten im Luftraum über Amerika. Die ASTRA-Flotte ist primär auf die TV- und Radio-Versorgung ausgerichtet und erreicht gemäss eigener Aussage in Europa etwa 87 Millionen Haushalte. SES ist ausserdem ein wichtiger Teilhaber an: · AsiaSat, dem führenden Satellitensystem in der asiatisch/pazifischen Region (34,1 % seit Januar 1999); Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 10/26

· Nordic Satellite AB (NSAB), Betreibergesellschaft des skandinavischen SIRIUS- Satelliten-systems (50 % seit Oktober 2000); · Star One (ehemals Embratel Satellite Division), Besitzer und Betreiber von Brasilsat, der grössten Satellitenflotte Lateinamerikas (20 %, ebenfalls seit Oktober 2000). ASTRA ist damit zum weltweit grössten Satellitenbetreiber geworden. Bei der ASTRA-Flotte sind vorwiegend deutsch- und englischsprachige Programme auf- geschaltetet. Die ASTRA-Satelliten sind daher vor allem in diesen Sprachgebieten populär. Das ASTRA Digital Radio (ADR) System wurde zur Internationalen Funkausstellung 1995 eingeführt. ADR nutzt digitale Unterträger im analogen Frequenzbereich der ASTRA- Satelliten. Oberhalb des Videosignals eines analog genutzten Transponders wird der Fre- quenzbereich neben der Austrahlung des TV-Begleittons auch für Radioübertragung genutzt. ADR wird im MPEG 1 / Layer II Modus ausgestrahlt, dh. man benötigt einen speziellen Empfänger. Da ADR im analogen Frequenzbereich der ASTRA-Satelliten sendet, ist ein Empfang des digitalen Radios sowohl mit einem herkömmlichen LNB als auch mit einem digitaltauglichen Universal-LNB möglich. Zum Empfang wird eine auf ASTRA ausgerichtete SAT-Schüssel, deren Durchmesser min- destens 65 cm betragen sollte, benötigt. Zum Empfang der ADR Programme können ADR Stand-Alone-Receiver oder TV-/ADR-Kombigeräte eingesetzt werden. Aber auch am PC kann man sich ADR anhören. Neben der Möglichkeit, über die Internetseite www.astrastar.de die Programme über die an den PC angeschlossenen Lautsprecher zu hören, kann man auch eine PC-Karte in die Computer einbauen. Mehrere Hersteller haben nebst analogen und digitalen PC-TV-Karten auch solche mit ADR-Empfangsteil im Angebot. Gemäss derzeitigem Planungsstand von ASTRA wird in Europa im Jahre 2010 mit einem vollständig digitalisierten Satelliten-Fernsehmarkt gerechnet. Da ADR im analogen Frequen- zbereich der ASTRA-Satelliten sendet, stellt sich die Frage, was mit ADR bei der zunehmen- den Einführung des digitalen Fernsehens nach MPEG 2 / DVB-Norm passieren wird. Sehr wahrscheinlich wird ADR mittelfristig verschwinden und durch DVB-S abgelöst werden.

4.2.1.3 EUTELSAT Formell wurde EUTELSAT 1977 gegründet. Zusammen mit dem Ariane-Programm war es das damalige Ziel, Europa in der Raumfahrt unabhängiger zu machen. Die Eigentümer und Betreiber der internationalen Organisation EUTELSAT waren die staatlichen europäischen Telekommunikationsunternehmen (PTT). Nach der letztjährigen Reorganisation wurde EU- TELSAT in ein privatwirtschaftliches Unternehmen mit Hauptsitz in Paris überführt. Die Flotte umfasst heute 18 Satelliten die zwischen 15° West und 48° Ost positioniert sind und damit Europa, grosse Teile Afrikas, den mittleren Osten sowie Südostasien abdecken. Vor allem die auf 13° Ost co-positionierten Satelliten Hot Bird 1, 2, 3, 4 und 5 sind für den Rundfunk interessant. EUTELSAT versorgt nach eigenen Angaben über 84 Millionen Kabel- und Satellitenhaushalte mit mehr als 850 digitalen und analogen Fernsehprogrammen. Mit dem Zweiweg-Positionsdienst EUTELTRACS sind in Europa, Nordafrika und im Mittelmeer- raum Tausende von LKW und Fischerbooten ausgerüstet. Doch nach wie vor ist die EBU grösster Kunde von EUTELSAT. Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 11/26

4.2.1.4 Hispasat Ähnlich wie EUTELSAT wurde Hispasat 1989 von staatlichen Telekommunikationsun- ternehmen gegründet. Mit der Privatisierung ihrer grössten Eigentümer Retevisión, Tele- fónica und BBVA wurde auch Hispasat 1996 in eine private Organisation überführt. Die Flotte umfasst heute 3 Satelliten, die über dem Atlantik, nahe der brasilianischen Küste bei 30° West positioniert sind und damit Nord- und Südamerika sowie Teile Europas und Nord- afrikas erreichen. Das Hispasat-Kontrollzentrum befindet sich ausserhalb Madrids. Hispasat bietet vergleichbare Dienste wie ASTRA (analoge und digitale TV- und Radio-Programme, Pay-per-View, etc.) mit Schwergewicht auf dem spanisch sprechenden Markt. Die geographische Lage sowie der Footprint der Satelliten erlauben es, in diesen Regionen die kleinstmöglichen Satellitenschüsseln einsetzen zu können.

4.2.1.5 WorldSpace WorldSpace Corp. wurde 1990 gegründet und hat den Hauptsitz in Washington D.C. World- Space wird Ende 2002 drei geostationäre Rundfunksatelliten (AfriStar, AsiaStar und Ameri- Star) betreiben, deren Versorgungsgebiet Süd- und Teile von Mittelamerika, Asien (ohne Ozeanien), Afrika sowie Süd- und Mitteleuropa umfasst. Die Programmanbieter können zwischen vier verschiedenen Bitraten und damit Signalqualitäten wählen: · 16 kbit/s (mono, AM Qualität) · 32 kbit/s (mono, UKW Qualität) · 64 kbit/s (stereo, UKW Qualität) · 128 kbit/s (stereo, beinahe CD Qualität) WorldSpace bietet je nach Satellit zwischen 30 und 50 frei zugängliche Programme. In eingeschränktem Mass können auch Datendienste angeboten werden, allerdings ohne Rückkanal, dh. ohne Interaktivität.

4.2.1.6 XM Satellite Radio XM Satellite Radio verbreitet mittels zweier geostationärer Satelliten, die über der West- resp. Ost-Küste der USA positioniert sind, etwa 80 Radioprogramme. Telesat Canada ist für die Satellitenüberwachung und -steuerung zuständig. XM Satellite Radio verfügt über eigene Studios sowie über Verträge mit vorab amerikanischen Contentprovidern (CNBC, CNN/Sports, Bloomberg, etc.). Die werbefreien Programme werden über monatliche Abon- nemente von 9.99 US$ finanziert. XM Radio spricht vor allem die mobilen Kunden im Auto und auch Haushalte mit stationären Empfängern an. Um mit den zwei geostationären Satel- liten mobilen Empfang ermöglichen zu können, müssen allerdings auch terrestrische Re- peater installiert werden. XM Satellite Radio bezahlte auf einer Auktion des FCC im Jahre 1997 rund 90 Mio US$ für ein 12.5 MHz-Frequenzspektrum in den USA. Gesendet wird im Frequenzbereich 2.3325 - 2.345 GHz, benachbart zum HEO-Satellitensystem von Sirius Satellite Radio (siehe 4.2.2.2).

4.2.2 non-GSO-Systeme (non-Geostationary Satellite Orbit) Aufgrund des bereits stark belegten geostationären Orbits sowie der Versorgungsprobleme der GSOs vor allem in nördlichen Breitengraden werden heute vermehrt auch non-GSO- Systeme eingesetzt (non-Geostatioary Satellite Orbit). Für Rundfunkanwendungen ist dabei Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 12/26

die Familie der HEO-Systeme (Highly Elliptical Orbit) von besonderem Interesse. Während ihres Betriebs ergeben sich im Empfangsgebiet hohe Elevationswinkel (Nahe des Zenits) und erlauben somit auch den Empfang zwischen Häusern und in Tälern. Je nach Dimen- sionierung beträgt die Betriebsdauer eines HEO-Satelliten während eines Umlaufs um die Erde ca. 4 bis 8 Stunden um den Apogee (Satelliten-Höhepunkt). Für die 24-stündige Ver- sorgung eines Betriebsgebiets sind somit min. 3 HEO-Satelliten notwendig. Eine solche Kombination von HEO-Satelliten ergibt für die Kunden ein quasi-geostationäres Satelliten- Netzwerk. Ein Nachteil der HEO-Satelliten ist ihre vergleichsweise kurze Lebensdauer (ca. 5 Jahre). Diese Systeme müssen daher in relativ kurzer Zeit amortisiert werden.

4.2.2.1 Global Radio Global Radio mit Sitz in Luxemburg beabsichtigt Europa, im Frequenzbereich 1.45 - 1.49 GHz mittels dreier HEO-Satelliten mit digitalen Radioprogrammen zu versorgen. Die Foot- prints der Satelliten entsprechen in etwa den grossen Sprachregionen. Vorgesehen sind durchschnittlich etwa 74 Radioprogramme gemäss dem DAB EUREKA 147-Standard pro Sprachregion. Die Programmanbieter können zwischen vier verschiedenen Bitraten und damit Signalqualitäten wählen: · 24 kbit/s (mono, AM Qualität) · 32 kbit/s (mono oder stereo) · 48 kbit/s (mono oder stereo) · 64 kbit/s (stereo, UKW-Qualität) Nebst reinen Radioprogrammen sollen auch Datendienste angeboten werden können. Die Einführung des Systems ist für 2004 geplant.

4.2.2.2 Sirius Satellite Radio Sirius Satellite Radio (ehemals: CD Radio) verbreitet ausschliesslich in den USA mittels dreier HEO-Satelliten etwa 100 Radioprogramme. Davon sind etwa 50 Programme werbe- frei. Die Finanzierung erfolgt über ein monatliches Abonnement von 12.95 US$. Sirius Satel- lite Radio sieht primär die Autofahrer als Kunden ihres Systems. Es wurden daher Exklusiv- verträge zur Installation von Sirius-Satellitenradios in Ford-, Chrysler-, BMW-, Mercedes-, Jaguar- und Volvo-Fahrzeugen abgeschlossen. Die Sirius Satellitenradios verfügen über einen kombinierten KW/UKW/Satelliten-Empfänger. Sirius Satellite Radio bezahlte auf einer Auktion des FCC im Jahre 1997 rund 86 Mio US$ für ein 12.5 MHz-Frequenzspektrum in den USA. Gesendet wird im Frequenzbereich 2.32 - 2.3325 GHz, benachbart zum GSO-System von XM Satellite Radio (siehe 4.2.1.6). Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 13/26

5 Bewertung der Verbreitungstechnologien aus Marktperspektive

5.1 Digital Radio Mondiale (DRM) Die unbestrittenen Vorzüge des analogen Kurzwellen-Radios mit seiner hohen terrestrischen Verbreitungsleistung bei überschaubarem technischen Sendeaufwand kommen durch die meist schlechte Hörqualität, die störungsanfällige Empfangbarkeit und der schwierigen Sendersuche heute oft nur in Ausnahmesituationen (z.B. bei der Aufrechterhaltung der unabhängigen Information der Bevölkerung in Krisen- und Konfliktregionen) zum Tragen. Im Normalbetrieb ist dagegen eine kontinuierliche Reduktion des Einsatzes analoger Kurzwellentechnik sowohl auf Anbieter- als auch auf Nachfragerseite festzustellen – insbe- sondere seit dem Aufkommen des Satelliten-Direktempfangs. Auch SRI zieht sich nach seinen aktuellen strategischen Planung stark aus der analogen Kurzwellentechnik zurück. Im Gegensatz zur Orientierung von Swissinfo als Inhalte- und Kommunikationsplattform verfolgt die KW- und Satellitenausstrahlung das Ziel, die Programme einem möglichst grossen Kreis von Menschen zur zeitgleichen Nutzung anzubieten. Diese „broadcasting“- Leistung bleibt dem klassischen Rundfunk (terrestrisch und über Satelliten) vorbehalten. Die geschilderten Nachteile versetzen die analoge Kurzwelle allerdings in eine schier aus- sichtslose Marktposition. Abhilfe verspricht die „digitale Kurzwelle“, die neben einer signifikant verbesserten Emp- fangsqualität auch die Vorteile des „Broadcast-Modells“ zum Tragen bringen soll. Das im März 1998 von ca. 30 Unternehmen und Organisationen gegründete Konsortium Digital Radio Mondiale (DRM) hat sich zum Ziel gesetzt, das Kurzwellenradio noch vor dem absehbaren Ende des analogen Hörfunks in digitalisierter Form wieder aufleben zu lassen und die Vorteile der Kurzwelle weiterhin zur Geltung zu bringen. Betrachtet man die bisherige Entwicklung ist das DRM-Konsortiums seinen Zielen in mehrfacher Hinsicht schrittweise schon näher gekommen. Der Bedeutungszuwachs des DRM-Konsortiums zeigt sich auch im kontinuierlichen Mitgliederzuwachs auf heute ca. 70 Mitglieder. Die Anstrengungen des Konsortiums konzentrierten sich anfangs auf die Entwicklung eines weltweiten offenen, technischen Standards unterhalb 30 MHz. Nach der Anerkennung des DRM-Standards im April 2001 durch die ITU und der Veröffentlichung der DRM-Spezifikation durch das ETSI im September 2001 bemüht sich das Konsortium um eine Markteinführung des digitalen Kurzwellenradios, die für das Jahr 2003 anvisiert wird. Zu diesem Zeitpunkt ist geplant, mit einem regulären Sendebetrieb mehrerer Sendeanstalten zu beginnen und die ersten DRM-Empfängermodelle sollen gleichzeitig im Einzelhandel erhältlich sein. Durch die gemeinsame Erarbeitung und Anerkennung des DRM-Standards bietet sich den Produzenten von Sende- und Empfangsanlagen eine Planungssicherheit, die eine gute Voraussetzung für die schnelle Entwicklung neuer Geräte sein sollte. Die Implementierung des digitalen Standards auf Anbieterseite wird dabei vom DRM- Konsortium nicht als grosses Hindernis betrachtet, da die Umrüstungskosten der Sendean- lagen als gering eingestuft werden. Hinzu kommt, dass das vorhandene Frequenzspektrum grundsätzlich für die analoge Kurzwelle weiter genutzt werden kann, was eine effiziente Kontinuität in der Frequenzbewirtschaftung ermöglicht. Diese positiven Einschätzungen des DRM-Konsortiums sind einer kritischen Analyse zu un- terziehen: Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 14/26

Zunächst müssen alle Rundfunkveranstalter beim Einsatz des DRM-Systems in die neue Technik investieren, was vor allem für kleinere Veranstalter in den Ländern des Südens durchaus eine beträchtliche Hürde darstellen kann. Prototypen von DRM-Sendeanlagen sind bisher allein vom deutschen DRM-Konsortiumsmitglied Telefunken entwickelt und vorgestellt worden. Neben den Veranstaltern müssen auch alle Hörerinnen und Hörer ihre Geräte austauschen, um das DRM-System nutzen zu können. Umrüstungen vorhandener Analog-Radiogeräte sind nicht möglich. Diesen Investitionen stehen unbestrittene Nutzungsvorteile gegenüber: Die bisher durchgeführten Feldversuche ergaben laut DRM-Konsortium, dass die eingeschränkte Hörqualität des AM-Radios bei der Digitalisierung bis auf UKW-Niveau ver- bessert werden kann. Damit gewinnt die digitale Kurzwelle zumindest für wortbasierte Pro- gramme wieder an Attraktivität. Ebenso kann eine nahezu störungsfreie Empfangbarkeit - auch bei mobiler Nutzung – erreicht werden. Zudem können zusätzliche Dienste in das DRM-System aufgenommen werden. Beispiel- sweise ist vorgesehen, eine automatische Frequenzsuche nach der bestmöglichen Emp- fangsqualität zu integrieren. Auch nicht-programmbezogene Datendienste über DRM, die eine gleichzeitige Übertragung von Informationen zum Sender, Programmen, Verkehr etc. ermöglichen sollen, werden kon- tinuierlich weiterentwickelt.1 Einige Prototypen von DRM-Empfangsgeräten sind bisher von verschiedenen Mitgliedern des DRM-Konsortiums entwickelt worden. Im DRM-Konsortium sind u.a. die Gerätehersteller Sony, Sangean, Bosch, Hitachi, JVC und Thales vertreten. Zu den Produktentwicklungs- und Markteinführungsstrategien des DRM-Konsortiums und einzelner Anbieter/Hersteller gibt es bis jetzt nur wenig konkrete Informationen. Da eine Simulcastperiode von 15 bis 20 Jahre vom DRM-Konsortium erwartet wird, sind die Receiver sowohl für den analogen als auch für den digitalen Programmempfang konzipiert. Für die Industrieländer ist zusätzlich eine Kom- bination mit anderen digitalen Techniken (beispielsweise mit DAB) vorgesehen. Das DRM-Konsortium strebt einen Einzelhandelspreis für DRM-Empfänger an, der ca.15 % über dem derzeitigen Preis eines analogen KW/AM-Radios liegen soll. Das DRM-Konsortium bemüht sich derzeit mit dem Einzelhandel (z. Zt. mit den britischen und französischen Han- delsketten Dixons, King Fisher, Fnac, Boulanger und Darty) Kooperationen einzugehen, um eine flächendeckende Präsenz von DRM-Empfängern zu gewährleisten. SRI ist zu empfehlen, die Entwicklung des DRM-Systems weiter aufmerksam zu beobachten. Im bisherigen Werdegang sind doch einige Erfolge zu verzeichnen und die jeweiligen Fortschritte konnten im jeweils geplanten Zeitraum vom DRM-Konsortium erzielt werden. In der Gesamtbewertung der Marktperspektiven von DRM spielen folgende Überlegungen eine ausschlaggebende Rolle: DRM hat ähnliche Markteinführungsprobleme zu gewärtigen wie das Eureka 147 DAB System. Hörerinnen und Hörer werden erst dann Empfangsgeräte kaufen, wenn ein attrak- tives Programmangebot in der DRM-Norm ausgestrahlt wird. Radioveranstalter können In- vestitionen nur rechtfertigen, wenn ein Erfolg bei den Hörerinnen und Hörern nachweisbar ist. Diesen Teufelskreis hat weder DAB noch DRM bisher erfolgreich durchbrochen.

1 Die deutschen Bundesregierung unterstützt das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen bei dieser Entwicklungsaufgabe seit Januar 2002 mit € 3.9 Mio. Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 15/26

DRM hat aber gute Aussichten auf Erfolg, weil der Kreis der Interessenten zahlreiche staatli- che oder para-staatliche Akteure (Auslandsdienste) enthält. Deren Investitionsentschei- dungen sind weniger stark vom kommerziellen Erfolg auf den Publikumsmärkten gesteuert. Die Vorteile von DRM gegenüber KW sind leichter zu kommunizieren als die Vorteile von DAB gegenüber UKW. Der technischen Leistungsunterschied ist gravierend und sofort er- kennbar. Die Simulcastphase bleibt auch DRM nicht erspart. Über viele Jahre müssen Radioveran- stalter in analogem und digitalem Format senden, was die Kosten erhöht. Die Preisgestaltung der Empfangsgeräte bildet einen wesentlichen Erfolgsfaktor. Die bisher verfügbaren Informationen über die Endverkaufspreise sind wenig belastbar, der Verkaufs- preis bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Falls DRM die analoge Kurzwellentechnik ablösen wird, muss dafür ein Zeitraum von zu- mindest zehn Jahren ab Markteinführung (voraussichtlich 2003) veranschlagt werden. Aus der Sicht von SRI wäre daher zu prüfen, ob diese lange Übergangszeit die Aufrechter- haltung der heute genutzten KW-Frequenzen in den anvisierten Teilmärkten rechtfertigt.

5.2 Web Radio, Internet Radio, Online-Radio Grundsätzlich kann bei Online-Radio (auch: Web-Radio, Internet-Radio) nicht von der gleichzeitigen Verbreitung eines Radioprogrammes an ein Massenpublikum – wie es für das Medium Hörfunk spezifisch ist – gesprochen werden. Ein Broadcasting ist über das Medium Internet aufgrund der technischen Charakteristik nicht möglich (vgl. 4.1.4). Im Vergleich mit den anderen hier untersuchten Systemen/Technologien ist das Online Ra- dio nicht mit bestimmten Unternehmen oder Organisationen verbunden, die in einem möglichst konzertierten Vorgehen ihr System am Markt erfolgreich platzieren möchten. Stattdessen sind es zahlreiche Einzelunternehmen, die eigen- und/oder fremdproduzierte Radioprogramme im Internet anbieten. Neben Online-Radioanbietern, die ausschliesslich im Internet agieren, gibt es auch zahlreiche Anbieter, die im klassischen Radio ihre Geschäfts- basis haben und das Internet als komplementäres Angebot betreiben. Sowohl SRG/SSR idée suisse als auch die Unternehmenseinheit SRI bieten auf ihren Websites Teile ihrer je- weiligen Radioprogramme online an. Wie die bisherige Entwicklung zeigt, agieren die Markt- akteure, die die beiden Medien mit ihren jeweiligen Vorzügen verbinden, bisher recht erfolg- reich. Für die Betreiber von Online-Radioprogrammen ohne kommerziell tragfähiges zweites Standbein im klassischen Hörfunk gestaltet sich die Ertragslage dagegen bis heute sehr schwierig. Weder lassen sich bisher Radioprogramme im Internet durch Werbung, noch durch Teilnahmegebühren (Pay-Radio) finanzieren. Zahlreiche Versuche, Pay-Radio- Geschäftsmodelle zu etablieren, blieben bisher am Markt ohne Erfolg. Ein ausschlagge- bender Grund könnte sein, dass die Hörerinnen und Hörer nicht bereit sind, sowohl für die Nutzung des Internet, als auch die Nutzung von (Radio)Inhalten zu bezahlen. Radiohören im Internet ist auch ohne Pay-Radio mit laufenden Kosten verbunden. Dies schlägt im Erwerb der erforderlichen Bandbreite zu Buche oder schlicht in der Bezahlung der Verbindungsgebühren für den Online-Anschluss. Gleichzeitig steht fast überall auf der Welt aber ein umfangreiches terrestrisches Radioangebot kostenlos zur Verfügung. Der intermediale Wettbewerb benachteiligt die Veranstalter von Online-Radio und hat bisher keine tragfähigen Geschäftsmodelle zugelassen. Lediglich als Ergänzung zu anderen On- line- oder Offline-Inhalten erscheint das Angebot sinnvoll. Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 16/26

Das Online-Radio stellt keinen valablen eigenständigen Verbreitungsweg dar, sondern kann nur in Verbindung mit bestehenden Medienangeboten etabliert werden. Für SRI zeichnet sich die schon begonnene komplementäre Nutzung der beiden Medien auch weiterhin als sinnvoll ab, da das Internetangebot swissinfo.org durch die Vorzüge des Radios bereichert wird.

5.3 Satellitenradio Für den Verbreitungsvektor Satellit lassen sich zwei Übertragungswege unterscheiden: der Direktempfang vom Satellit (z.B. WorldSpace), und Radioprogramme, die innerhalb eines TV-Signals (Multiplex) gesendet werden (z.B. ADR). Die Systeme unterscheiden sich in der verwendeten Technologie grundlegend und haben unterschiedliche Zielgruppen. Für direkt empfangbare Radiosignale benötigt man lediglich ein kleines, nicht-stationäres Empfangs- gerät, das auch im Auto einsetzbar ist. Satellitenradio, das an ein TV-Signal gekoppelt ist, lässt sich nur mit einer Parabolantenne und einem entsprechenden Tuner empfangen. Des- halb ist diese Form des Satellitenradios vor allem für die Heimnutzung geeignet. Da diese Form der Übertragung von SRI momentan schon genutzt wird und der Übergang von ASTRA ADR auf EUTELSAT DVB und die Nutzung von EUTELSAT fest eingeplant ist, wird auf diese Technologien nicht weiter eingegangen. Für den Direktempfang vom Satellit gibt es momentan vier Anbieter, die sich im Verbrei- tungsgebiet, und auch den technischen Systemen, die sie benutzen, unterscheiden. World- Space bedient Afrika und grosse Teile Asiens, XM und Sirius Nordamerika, und Global Ra- dio wird sich auf Europa konzentrieren.

5.4 WorldSpace WorldSpace betreibt gegenwärtig zwei Satelliten, Afristar (Footprint Afrika und Süd- und Mitteleuropa) und Asiastar (Footprint Asien ohne Ozeanien). Ein dritter auf Südamerika und Teile Mittelamerikas ausgerichteter Satellit ist für einen Launch 2002 vorgesehen. Das Übertragungssignal ist stark genug, um den direkten Empfang des Signals mit kleinen – und potenziell billigen – Geräten zu ermöglichen. Da es sich um geostationäre Satelliten handelt, ist für den Empfang ein „Sichtkontakt“ zu dem Satellit notwendig, was vor allem die portable Indoor-Nutzung erschwert. WorldSpace verwendet ein proprietäres System, das für die Übertragung und den Empfang von Sprach- und Musikprogrammen in minderer Empfangsqualität optimiert ist. Die Stand- ard-Übertragungsrate von 16 kbps kann zwar auf 128 kbps (nahe CD-Qualität) aufgestockt werden, was aber die Anzahl der übertragbaren Programme verringert. Einnahmequellen von WorldSpace sind Transponderleasing (also die Vermietung von Über- tragungskapazität auf den Satelliten), die Gebühren der momentan etwa 10'000 Abonnenten der Multimediadienste und Werbung.2 Für den Verkauf von Werbung hält WorldSpace eine kritische Masse von 500'000 Nutzern für erforderlich. Die Erwartung, dieses Niveau schon 2002 zu erreichen, musste kürzlich re- vidiert werden, da – nach eigenen Angaben – erst 150'000 Empfangsgeräte seit dem Start des Dienstes 1999 verkauft worden sind. Vor diesem Hintergrund wurde auch der Launch des dritten Satelliten, Ameristar, auf ein späteren Zeitpunkt im Jahr 2002 verschoben.

2 Vgl. Satellite News 01/2002 Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 17/26

Der Preis für die Empfangsgeräte liegt gegenwärtig bei ca. 260 Franken. Für schnell stei- gende Nutzerzahlen müsste der Preis deutlich gesenkt werden. In Kooperation mit einem indischen Hersteller, BPL, will WorldSpace noch im Jahr 2002 Empfangsgeräte auf den Markt bringen, deren Preis unter 100 US$ liegt. Die grösste Stärke von WorldSpace ist die fortgeschrittene Entwicklung des Systems, zwei von drei Satelliten sind bereits im Einsatz. Darüber hinaus hat WorldSpace ein zentrales Management und muss, was Technik, Zeitplanung und Kooperationen betrifft, keine Kom- promisse eingehen. Ein weiterer Vorteil des WorldSpace Systems ist die Zahl der potentiel- len Nutzer. Wenn der dritte Satellit, Ameristar, seinen Dienst aufnimmt, werden 5.2 Milliarden Menschen im Übertragungsgebiet der drei Satelliten leben. Trotz dieser Vorteile bleibt fraglich, wie die Betreiber innerhalb der Lebensdauer der Satel- liten (rund zehn Jahre) die Investitionen von rund 1,2 Mrd US$ amortisieren können. Hinzu kommt, dass die Basis an satellitentauglichen Empfängern noch ausserordentlich schmal ist und die jüngsten Entwicklungen an den wirtschaftlichen Erfolgsaussichten zweifeln lassen. Insofern stehen die Aufwendungen zu dem erwartbaren Ertrag an Hörerinnen und Hörern sowie dem Risiko des Scheiterns dieses Unternehmens in einem ungünstigen Verhältnis. Da WorldSpace keine Informationen über den Geschäftsgang sowie die Identität der Investo- ren bekannt gibt, verbleibt bei allen Beteiligten, insbesonders aber bei den Rundfunkveran- staltern, ein hohes Mass an Unsicherheit. Das Geschäftsmodell von WorldSpace ist mit so grossen Risiken und Unsicherheiten be- haftet, dass eine seriöse und mehrjährige Geschäftsplanung nicht möglich ist. Dies bedeutet, dass auch die Ausstrahlung von Radioprogrammen über diesen Verbreitungsvektor mit dem Risiko behaftet ist, nicht längerfristig zur Verfügung zu stehen. Damit sind auch die Kosten in Frage zu stellen, die der Aufbau einer Hörerschaft über WorldSpace verursacht. Aus dieser Sicht ist SRI gehalten, die Investitionen in diesen Verbreitungsvektor auf ein Minimum zu reduzieren, wobei der innovative Charakter des Projektes einen bescheidenen Mitteleinsatz durchaus rechtfertigt.

5.5 XM/Sirius In Nordamerika gibt es zwei Anbieter für digitales Satellitenradio, die sich in Zielgruppe, Technologie und Geschäftsmodell kaum unterscheiden. Beide verwenden DARS- Technologie, strahlen ca. hundert Programme für den Direktempfang im Auto (teilweise auch Indoor) aus und finanzieren sich über Abonnements, die ca. 10 US$/Monat kosten. Beide Anbieter kooperieren mit Auto- und Empfängerherstellern sowie Inhalteanbietern. Sirius kooperiert mit Daimler/Chrysler, BMW, Mazda, Volvo, Jaguar, Porsche (exklusive Automo- bilpartner); Kenwood, Panasonic, Clarion, Sony, Jensen (Empfänger); BBC, Bloomberg, CNN News, CNBC, S-SPAN, Fox News, WRN, Weather Channel, ABC, uva. (Veranstalter). XM’s Partner sind GM, Honda (Automobil); Sony, Blaupunkt, Alpine, Panasonic, Pioneer, Sharp, Motorola (Empfänger); CNN, ESPN, Weather Channel, Fox News, CNBC, BBC, Bloomberg, CNET, USA Today uva. (Veranstalter). Der Preis der Empfänger liegt bei 100 – 200 US$ zusätzlich zum herkömmlichen Autoradio (Sirius). Über die wirtschaftlichen Aussichten lässt sich bisher nur spekulieren. Sirius hat bisher 1.8 Mrd. US$ investiert; die Betriebsaufnahme (USA-weit) ist für August 2002 geplant. Laut Businessplan sollen im ersten Betriebsjahr 5% aller Autos der USA mit Sirius Satelliten- radios ausgerüstet sein; im Jahr 5 bereits 22% aller Autos. Break-even wäre bei 3 Millionen Abonnenten sowohl für Sirius als auch für XM. Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 18/26

XM möchte zwischen 20 und 50 Prozent seiner Einnahmen über Werbung auf 65 der 100 empfangbaren Kanälen generieren. Seit dem Beginn des Dienstes im September 2001 konnte XM ca. 30'000 Abonnenten gewinnen (Stand Ende Januar 2002). Analysten prog- nostizieren 400'000 Abonnenten bis Ende diesen Jahres. Cahners InStat Group sieht ein Potenzial für digitales Satelliten Radio von 5% der US-Haushalte bis Ende 2004 und 10% bis Ende 2005 (Satellite Broadband, 09/2001). Die ambitionierten Businesspläne zwingen die beiden Betreiber zu einer konsequent kom- merziellen Programmstrategie. Kanäle, die sich nicht an ein Massenpublikum richten, wer- den kaum in dem Programmix Platz finden. Es ist davon auszugehen, dass dieses neue Radiomodell seine Bewährungsprobe auf dem nordamerikanischen Markt noch vor sich hat und die Geschäftsmodelle mit einer Reihe von Unsicherheiten behaftet sind. Für SRI stellt sich die Frage, ob eine Präsenz auf diesen beiden Systemen zur Steigerung der Reichweiten in den Zielgruppen beitragen kann. Aufgrund der kommerziellen Ausrich- tung erweist sich jedenfalls das Programmumfeld als wenig adäquat, Hörerinnen und Hörer der Zielgruppen würden SRI kaum auf XM oder Sirius vermuten. Daher wäre allenfalls wäre eine Kooperation mit anderen Auslandsrundfunkveranstaltern auf Sendungsebene anzustre- ben.

5.6 Global Radio Global Radio plant die Markeinführung seines Satelliten-Radio Dienstes nach eigenen Anga- ben für das Jahr 2005. Ca. 70 Musik-, Unterhaltungs-, und Informationskanäle werden Autofahrern in Europa im Abonnement angeboten, die auf das jeweilige Land abgestimmt sind. Weitere Einnahmequellen sollen Werbung sowie Telematikdienste für CRM- Anwendungen im Auto sein. Die regionale Differenzierung ist dadurch möglich, dass jeder der drei eingesetzten Satelliten mit sieben verschiedenen Transpondern („beams“) sendet, einer für ganz Europa, die anderen sechs für die verschiedenen Regionen. Die Nutzer sollen neben dem Audio-Empfangsgerät auch einen kleinen Bildschirm haben, auf dem sie Texte, kurze Videos, Grafiken u.ä. abrufen können. Die Empfangsgeräte sollen auch T-DAB und herkömmliches AM/FM empfangen können. Global Radio ging 2000 eine strategische Part- nerschaft mit einem englischen Telekom-Anbieter (NTL) und einer amerikanischen Banken- gruppe (Wit Sound View) ein.3 Global Radio schätzt sein Potenzial EU-weit auf 200 Millionen Fahrzeuge und ebenso viele Haushalte. Global Radio wird mit erheblichen Markteinführungsproblemen konfrontiert sein. Einerseits haben sich bisher Pay-Radio-Modelle in Europa nicht durchgesetzt, andererseits führt die kulturelle und politische Fragmentierung des Marktes zu höheren Kosten. Für SRI kommt Global Radio, das sich auf den europäischen Markt konzentriert, ohnehin kaum als Übertragungsvektor in Frage. Die Versorgung des europäischen Auslandes geschieht nach der SRI-Strategieplanung durch die Satellitenangebote von SRG/SSR idée suisse und SRI sowie durch www.swissinfo.org.

3 Vgl. EBU Technical Review, 01/2002 Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 19/26

6 Schlussfolgerungen

6.1 Sinnvolle Online-Strategie Der potentielle Hörerkreis für Informationen von SRI über Kurzwelle wird dauernd kleiner und es stellt sich folgerichtig die Frage, ob diese Verbreitungsart so weiter geführt werden soll. Die Betriebskosten der Kurzwellensender sind, insbesondere wegen der notwendigen hohen Leistung, nicht zu unterschätzen und machen einen signifikanten Teil des Budgets von SRI aus. Die Absicht von SRI, die Kurzwellen-Aussendungen kontinuierlich zu reduzieren und durch einen Internet-Auftritt zu substituieren, ist aus betriebswirtschaftlichen Gründen sicher sinnvoll und zweckmässig. Das anvisierte Zielpublikum wird aller Voraussicht nach in Zukunft noch stärker den Verbreitungsweg Internet nutzen, um den Informationsbedarf über die Schweiz zu decken. Dass dabei die Verfügbarkeit in Krisenzeiten möglicherweise nicht mehr im selben Mass gewährleistet werden kann, muss dabei als Konsequenz akzeptiert werden. Eine Fortsetzung der Online-Strategie erscheint im Moment sinnvoll. Dies schliesst ein, die Stärken dieses Medium gezielt einzusetzen und zum Tragen zu bringen. Vor allem die In- teraktivität (E-Mail, Chats, Foren, Zusammenarbeit mit anderen Institutionen in der Schweiz), die Multimedialität (Downloads, Streaming Angebote etc.) und die Möglichkeiten der Bereit- stellung von unterschiedlichen Versionen (Multichannel) zählen zu den entwicklungsfähigen Stärken. Als strategische Kernaufgabe wird die Orientierung an der Portalfunktion von swissinfo/SRI beim Empfang von Nutzerinnen und Nutzern in mehreren Sprachen empfohlen. Damit leistet Swissinfo einen wertvollen Beitrag zur Präsentation der Schweiz vor einem global zusam- mengesetzten Publikum. Bei der Konzentration auf diese Portalfunktion bleiben die Über- schneidungsbereiche mit den anderen Medien überschaubar und kaum wettbewerbsrele- vant.

6.2 Digitalradio wenig erfolgversprechend Die neuen digitalen Verbreitungsvektoren für Radioprogramme erscheinen demgegenüber wenig erfolgversprechend. Während die satellitengestützten Systeme aufgrund ihrer pub- lizistischen Ausrichtung auf Unterhaltung (XM und Sirius in den USA) oder ihres zweifelhaf- ten Geschäftsgebarens (WorldSpace) kaum zu nachhaltigen Stützen einer Verbreitungs- strategie heranwachsen werden, eröffnet die digitalisierter Kurzwelle (DRM) einen möglichen Weg, der aber erst in der langfristigen Planung als relevant einzustufen ist. Bei einer allfälligen Digitalisierung der traditionellen, analogen Übertragungsverfahren bei SRI wird sich ein Teil der jährlichen Betriebskosten von der Sende- zur Empfangsseite in der Übertragungskette verschieben. Dies gilt auch für den Fall, wenn andere Verbreitungskanäle wie Satelliten eingesetzt werden. Die Gerätekosten und mögliche Abonnementskosten wer- den für den Kunden in jedem Fall über den heutigen Kosten des Kurzwellenempfangs zu liegen kommen und kein System wird vermutlich je die Lebensdauer der analogen Kurzwelle erreichen. Dafür bieten alle digitalen Systeme eine bessere Signalqualität. Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 20/26

6.3 Neupositionierung des Gesamtangebotes Das Schwergewicht der Ausrichtung auf die Online-Verbreitung legitimiert sich durch die Struktur der anvisierten Zielgruppen, die sich in aller Regel durch höhere Einkommen und den Zugang zu der zur Nutzung erforderlichen Infrastruktur auszeichnen. Insgesamt ist da- von auszugehen, dass das Internet aufgrund der veranstalterseitig niedrigen Kosten das ef- fizienteste zur Verfügung stehende Verbreitungsmedium darstellt4. In der Studie, die die Prognos AG im Auftrag des BAKOM 1997 erstellt hat, wurden die Vor- und Nachteile des als potenzieller Verbreitungsvektor für das SRI bereits detailliert untersucht. Online-Medien weisen allerdings keinen Rundfunkcharakter auf, was eine generelle Neupo- sitionierung von SRI als Gesamtangebot erfordert. Nicht die gleichzeitige Erreichung einer möglichst grossen Anzahl von Menschen mit einem Rundfunksignal, sondern die Bereithal- tung von Inhalten zur individuellen Nutzung auf Abruf bildet die Stärke des Online-Mediums. Die Erwartung, eine ähnlich umfassende technische Reichweite wie mit der Kurzwellenaus- strahlung von Radiosendungen zu erreichen, wäre a priori verfehlt und dem Medium Online nicht angemessen. Vielmehr platziert SRI mit „Swissinfo.org“ die publizistischen Inhalte an jener Stelle, an der die Zielgruppen diese Inhalte auch erwarten, nämlich im Internet. Dieser Befund lässt sich vor allem für jüngere Menschen generalisieren, wird aber in den kommenden fünf Jahren auch auf den überwiegenden Teil der älteren Menschen in den industrialisierten Ländern zu- treffen. Bei den Zielgruppen kann per se ein hohes Mass an Interesse an der Schweiz vorausgesetzt werden. Aus diesem Grund erscheint der graduelle Verzicht auf „broadcasting“ naheliegend und aus der Sicht des Publikums auch weitgehend folgenlos. Interessieren sich die Nutzer- innen und Nutzer für die von SRI angebotenen Inhalte, ist davon auszugehen, dass sie auch die höheren Kosten für die Nutzung des Online-Mediums in Kauf nehmen. Ein späterer Wiedereinstieg mittels digitalisierter Kurzwelle (DRM), die markant bessere Empfangseigen- schaften aufweist, ist nicht auszuschliessen, falls sich diese Technologie durchsetzen wird.

4 Der Vollständigkeit halber ist darauf hinzuweisen, dass die Veranstalter genau genommen die Kosten für die Verbreitung auf die Nutzerinnen und Nutzer abwälzen, die durch ihre Zugangsgebühren die Infrastrukturkosten des Internets mittragen. Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 21/26

Annex

1. Abkürzungen ADR ASTRA Digital Radio AM Amplituden Modulation BSS Broadcasting Satellite Service CEPT Conference Européenne des administrations des Postes et des Télécommunications COFDM Coded Orthogonal Frequency Division Multiplex DAB Broadcasting DBS Direct Broadcast Satellite DRM Digital Radio Mondiale DRS Radio der deutschen und rätoromanischen Schweiz DTH Direct-to-Home DVB-S Digital Video Broadcasting - Satellite ETSI European Standards Institute FCC Federal Communications Commission FM Frequenz Modulation GSO Geostationary Satellite Orbit HEO Highly Elliptical Orbit IBOC In Band On Channel IP Internet Protocol ISP Internet Service Provider ITU (-R) International Telecommunication Union (- Radiocommunication bureau) KW Kurzwelle LNB Low Noise Block converter MPEG Moving Pictures Experts Group NATEL Nationales Auto-TELefon. NIS Nicht-Ionisierende Strahlung NISV Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung non-GSO non-Geostationary Satellite Orbit PLC Power Line Communications RSI Radio Svizzera di lingua Italiana RSR Radio Suisse Romande SBR Spectral Band Replication S-DARS Satellite - Digital Audio Radio Service S-DSB Satellite - Digital Sound Broadcasting SRI Schweizer Radio International SSB Single Side Band TCP Transmission Control Protocol UKW Ultra KurzWelle WHO World Health Oganization Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 22/26

2. Tabellarische Systemübersicht aus der Sicht des Programmbetreibers (Sender)

Terrestrische Netze Satelliten Netze

System: Web Radio KW UKW GSO non-GSO (HEO)

Technologie RealPlayer, AM DRM FM DAB EU- FM DVB-S ADR S-DSB S-DARS S-DARS EUREKA / Media Play- REKA 147 (System D) 147 Standard: er

Netzbetrei- Telecom- SRI, diverse nationale Private und Private und ASTRA, ASTRA, ASTRA WorldSpace XM Satellite Sirius Satel- Global Ra- ber: Operatoren Rundfunk- nationale nationale EUTELSAT, EUTELSAT Corp. Radio lite Radio dio veranstalter Rundfunk- Rundfunk- Hispasat, (Alcatel) Inc. (ehem: veranstalter veranstalter AsiaSat, etc. CD Radio Inc)

Sende- 5 – 27 MHz 5 – 27 MHz 87.5 – 108 174 – 240 10.7 – 12.7 10.7 – 12.7 10.7 – 12.7 1.467 – 2.3325- 2.320- 1.45 – 1.49 frequenzen: MHz MHz, 1.45 – GHz GHz GHz 1.492 GHz 2.345 GHz 2.3325 GHz GHz 1.49 GHz

Basisband- MPEG keine MPEG 4 keine MPEG 2 keine MPEG 2 MPEG 1 MPEG 2 AAC+ Codierung: AAC Layer II Layer II Layer III (MP3)

Audio- 10 ... 32 analog 24 kbit/s analog bis 256 analog typ. 192 192 kbit/s 16 ... 128 24 ... 64 Datenrate: kbit/s kbit/s kbit/s kbit/s kbit/s

mono mono mono stereo stereo stereo stereo stereo mono / ste- mono / ste- reo reo zusätzliche sämtliche nein Datacasting RDS Datacasting 9.6 kbit/s Datacasting Datacasting Dienste: Internet- (keine In- (< 500 Bit/s) (keine In- (keine Inter- (keine Inter- Dienste teraktivität) teraktivität) aktivität) aktivität)

Inbetrieb- in Betrieb in Betrieb Herbst 2003 in Betrieb in Betrieb in Betrieb in Betrieb in Betrieb in Betrieb in Betrieb geplant geplant nahme: 2002 2004 Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 23/26

Terrestrische Netze Satelliten Netze

System: Web Radio KW UKW GSO non-GSO (HEO)

Technologie RealPlayer, AM DRM FM DAB EU- FM DVB-S ADR S-DSB S-DARS S-DARS EUREKA / Media Play- REKA 147 (System D) 147 Standard: er

Netzbetrei- Telecom- SRI, diverse nationale Private und Private und ASTRA, ASTRA, ASTRA WorldSpace XM Satellite Sirius Satel- Global Ra- ber: Operatoren Rundfunk- nationale nationale EUTELSAT, EUTELSAT Corp. Radio lite Radio dio veranstalter Rundfunk- Rundfunk- Hispasat, (Alcatel) Inc. (ehem: veranstalter veranstalter AsiaSat, etc. CD Radio Inc)

Programm- weltweit weltweit weltweit weltweit regional regional Europa Europa Mittel-, USA USA Europa versorgung: Südeuropa, Afrika, Asien, Südamerika

Bemerkun- Zugriff kann schlechte Erfolg ist Frequenz- Frequenz- ADR Le- ev. Fre- Auktion: Auktion: ev. Fre- gen: vom ISP Leistung- noch sehr knappheit knappheit bensdauer quenzknap- USD 90 Mio. USD 83 Mio. quenzknap- sehr einfach sausbeute unsicher hängt vom pheit bei der für Spek- für Spek- pheit bei der gesperrt analogen Einführung trum bezahlt trum bezahlt Einführung werden Sat.-TV ab von DAB von DAB

NIS-Problematik Satellitenlebensdauer ca. 12 - 15 Jahre Satellitenlebensdauer ca. 5 Jahre

Tabelle 1: Tabellarische Systemübersicht aus der Sicht des Programmbetreibers (Sender) Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 24/26

3. Tabellarische Systemübersicht aus der Sicht des Kunden (Empfänger)

Terrestrische Netze Satelliten Netze

System: Web Radio KW UKW GSO non-GSO (HEO)

Technologie RealPlayer, AM DRM FM DAB FM DVB-S ADR S-DSB S-DARS S-DARS EUREKA / Standard: Media Play- EUREKA (System D) 147 er 147

Netzbetrei- Telecom- SRI, diverse nationale Private und Private und ASTRA, ASTRA, ASTRA WorldSpace XM Satellite Sirius Satel- Global Ra- ber: Operatoren Rundfunk- nationale nationale EUTELSAT, EUTELSAT Corp. Radio lite Radio dio veranstalter Rundfunk- Rundfunk- Hispasat, (Alcatel) Inc. veranstalter veranstalter AsiaSat, etc. (ehemals: CD Radio Inc)

Audio- * ** *** *** **** *** **** **** **(**)6 *** *** ***(*)6 qualität5:

Anzahl unlimitiert je nach Emp- ca. 100 ca. 20 ca. 16 ca. 100 ca. 290 > 80 > 30 ca. 80 ca. 50 ca. 60 empfang- (> 5'000 fangsbedin- (teilweise barer Pro- Stationen) gungen 20 – verschlüs- gramme 100 selt) (Pro- grammviel- falt):

Ein Em- ja ja ja ja nein nein nein nein nein nein nein nein pänger welt- weit nutzbar:

5 * (sehr schlecht), ** (AM-Qualität), *** (UKW-Qualität), **** (beinahe CD-Qualität), ***** (CD-Qualität) 6 abhängig von der Bitrate (kann vom Dienstanbieter gewählt werden) Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 25/26

Terrestrische Netze Satelliten Netze

System: Web Radio KW UKW GSO non-GSO (HEO)

Technologie RealPlayer, AM DRM FM DAB FM DVB-S ADR S-DSB S-DARS S-DARS EUREKA / Standard: Media Play- EUREKA (System D) 147 er 147

Netzbetrei- Telecom- SRI, diverse nationale Private und Private und ASTRA, ASTRA, ASTRA WorldSpace XM Satellite Sirius Satel- Global Ra- ber: Operatoren Rundfunk- nationale nationale EUTELSAT, EUTELSAT Corp. Radio lite Radio dio veranstalter Rundfunk- Rundfunk- Hispasat, (Alcatel) Inc. veranstalter veranstalter AsiaSat, etc. (ehemals: CD Radio Inc)

Aussenan- Internetan- nein nein nein nein ja ja ja ja von der von der tenne nötig: schluss Situation Situation abhängig abhängig (terrestris- (terrestris- che Re- che Re- peater) peater) portabler nein ja ja ja ja nein nein nein ja ja ja ja Empfang: mobiler nein ja ja ja ja nein nein nein nein ja ja ja Empfang: geschätze ca. CHF ca. CHF 30 ca. CHF 50 ca. CHF 500 ca. CHF 200 ca. CHF 600 ca. DEM ca. CHF 270 ca. USD 225 min. Investi- 1'500 (PC) 600 tionskosten für Decoder pro Emp- oder Re- fänger: ceiver

Betriebs- Telefon- keine keine keine keine keine keine freie und ge- keine USD 9.99 USD 12.95 noch un- kosten des gebühren bührenpflich pro Monat pro Monat bekannt Kunden: und evtl. tige Pro- Volumenge- gramme bühren Bakom/Prognos: SRI, Alternativen zur Kurzwelle 26/26

Terrestrische Netze Satelliten Netze

System: Web Radio KW UKW GSO non-GSO (HEO)

Technologie RealPlayer, AM DRM FM DAB FM DVB-S ADR S-DSB S-DARS S-DARS EUREKA / Standard: Media Play- EUREKA (System D) 147 er 147

Netzbetrei- Telecom- SRI, diverse nationale Private und Private und ASTRA, ASTRA, ASTRA WorldSpace XM Satellite Sirius Satel- Global Ra- ber: Operatoren Rundfunk- nationale nationale EUTELSAT, EUTELSAT Corp. Radio lite Radio dio veranstalter Rundfunk- Rundfunk- Hispasat, (Alcatel) Inc. veranstalter veranstalter AsiaSat, etc. (ehemals: CD Radio Inc)

Bemerkun- DRS, RSR, sehr seit Jahren DRS, RSR, Decoder gen: RSI sind störanfällig eingeführt, RSI sind in werden nur bereits ver- (Motoren, noch kein Europa von Techni- treten. PLC, etc.) Durchbruch bereits ver- sat ange- treten boten

Zugriff kann offene Systeme proprietäre Systeme vom ISP sehr einfach gesperrt werden

weltweite Versorgung regionale Versorgung

Tabelle 2: Tabellarische Systemübersicht aus der Sicht des Kunden (Empfänger)