Im Weißen Rössl
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b e r i c h t e b e r i c h t e Turbulenz im Hotel am Wolfgangsee Studioproduktion: r a l p h B e n a t z k y Im weißen Rössl richt an der Hochschule tätig ist. An seinem früheren Aus- B e s e t z u n g 1 Schlussszene mit bildungsinstitut inszenierte er bereits die Studioprodukti- allen Beteiligten onen Mikado und Hilfe, Hilfe, die Globolinks. Josepha Vogelhuber, Wirtin: Zur Studioproduktion Im weißen Rössl äußerte er rückbli- Paola Kling (5./6.12.2013), theresa Dittmar 2 Ottilie (vorne) ckend: „Die praktische Arbeit ist für die Studenten meines Leopold Brandmeyer, Zahlkellner: Johannes Dunz und Dr. Otto Siedler Erachtens ein sehr wichtiger Teil der Ausbildung, um das Wilhelm Giesecke, Trikotagenfabrikant: steven Klose Profil für den außergewöhnlich schwierigen Beruf mit sei- Ottilie, seine Tochter: Anika Paulick 3 Sigismund nen hohen Anforderungen an die zukünftigen Bühnen- Dr. Otto Siedler, Rechtsanwalt: Leo Mastjugin Sülzheimer und schaffenden zu schärfen. Ich glaube sogar – und da gibt mir Sigismund Sülzheimer: Klärchen beim meine Berufserfahrung immer wieder die Bestätigung – der Dominic große, Philipp Polhardt (7.12.2013) Baden Anteil der direkten Bühnenarbeit, die Beschäftigung mit Prof. Dr. Hinzelmann: Richard Mauersberger dem konkreten Bühnenstück, der Rollengestaltung mit Ge- Klärchen, seine Tochter: Leevke Hambach 4 Josepha Vogel- sang und Darstellung wird in der aktuellen Studienform zu Kaiser Franz Joseph II./Koch: Ashkan Rosat huber und Leopold gering gefordert. Die Studierenden bräuchten mehr Praxis Kathi Weghalter, Briefträgerin: Jasmin Jablonski im Verlaufe ihrer Ausbildung. Der Übergang ins Berufsleben 5 Alle Paare haben aus der behütenden Hochschule in die raue, intensive Thea- Klavier: Michelle Bernard, Paul Heller, Ling-Yao Lai, sich gefunden – terluft ist oft sehr krass. Daher sind alle Hochschulauffüh- Miho tanaka Szene aus dem rungen wichtig, gut und nützlich und oft sogar noch mit letzten Akt mit einem großen Spaßfaktor verbunden. Also auf zum näch- Inszenierung: Matthias Winter Happy End sten Projekt!“ KS Musikalische Einstudierung: Helmut Kukuk m Hotel Zum weißen Rössl ist Hochsaison. Das Personal ist überfordert, Zahlkellner Leopold beruhigt die unzufriedenen Gäste. Weniger Erfolg hat er bei Chefin Josepha Vogelhuber, bei der er Annäherungsversuche macht. Sie weist ihn zurück, da sie in den Berliner Rechtsanwalt Dr. Otto Siedler, einen langjährigen Stammgast, verliebt ist. Sein Erscheinen wird auch von einem anderen Gast ungern gesehen: Der Fabrikant Wilhelm Giesecke, nur auf Drängen seiner Tochter Ottilie hier im Urlaub, hat gegen Siedler und dessen Mandanten – seinen Erzkonkurrenten Sülzheimer – einen Prozess verloren. Töchterchen Ottilie hindert dies jedoch nicht, den Avancen Siedlers nachzugeben ... Turbulent geht es demnach Im weißen Rössl von Mein Liebeslied muss ein Walzer sein, Die ganze Welt ist him- Ralph Benatzky zu. Vom 5. Dezember bis zum 9. melblau oder Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön Dezember 2013 brachten Studierende der Fach- ist. Es wird berichtet, dass anlässlich der Uraufführung richtung Gesang dieses 1930 in Berlin uraufge- wildfremde Zuschauer geneigt gewesen seien, „einander an führte Singspiel im Großen Probesaal am Dit- die Brust zu sinken und zu weinen vor Wonne“ angesichts uryn trichring zur Aufführung. Bis heute ein unbestrittener des Happy Ends. d ried Publikumsrenner, wurde es auch zahlreich verfilmt. Viele Regie führte bei den fünf HMT-Vorstellungen Matthias F ieg Melodien sind ganz unabhängig von dem eigentlichen Stück Winter, der in Leipzig Gesang studierte, seit 2001 an der s Evergreens geworden – so Im weißen Rössl am Wolfgangsee, Oper Chemnitz und als Dozent für Dramatischen Unter- Fotos: 3 8 MT J o u r n A L _ 3 7 6 / 2 0 1 4 6 / 2 0 1 4 MT J o u r n A L _ 3 7 3 9 b e r i c h t e b e r i c h t e Gemeinsam mit dem Lions CLub Leipzig: Konzert der bayreuth-Stipendiaten Jährlicher Lortzing-Wettbewerb zum 13. Mal an der am 14. Februar 2014 im Kammermusiksaal Hochschule für Musik und Theater „Ich kann den Geist der Musik nicht MT-Journal: Herzlichen Glückwunsch noch anders fassen als in Liebe ...“ Gewinner Diogo Mendes: einmal nachträglich zum 1. Preis! Wie sah denn Ihr Ausbildungsweg bislang aus? „Danach fühlte ich mich auch Diogo Mendes: Vielen Dank! Ich habe als kleiner Bub in meiner Heimatstadt nter diesem Motto des Leipziger Mu- ein bisschen erlöst bei den „Augsburger Domsingknaben“ Usikgenies Richard Wagner könnte das “ angefangen, besuchte die Musikalische Konzert der Bayreuth-Stipendiaten, die Früherziehung und nahm später Ein- im letzten Jahr ein Stipendium erhalten zelunterricht im Fach Gesang. Außer- hatten, gestanden haben, finanziert und dem lernte ich noch an einem Mu- organisiert vom Richard-Wagner-Verband sischen Gymnasium mit Musik als Leipzig und der Richard-Wagner-Stipen- Leistungskurs. Nach dem Abitur be- zing-Wettbewerb doch immer von den dienstiftung Bayreuth. Der Leitspruch uryn warb ich mich an verschiedenen Hoch- Frauenstimmen dominiert wird. könnte aber auch den Wunsch des Kom- d ried schulen, wurde hier in Leipzig genom- ponisten ausdrücken, seine sozialrefor- F ieg men. Es ist eine schöne Stadt! Hatten Sie nach der Finalrunde das Gefühl, merischen Träume doch noch umzuset- s dass Sie gewonnen haben könnten? zen und wenigstens junge, talentierte Fotos: Ihr Name kommt mir aber etwas spanisch Ich bringe nicht immer die Leistung, Nachwuchskünstler an sein Werk und da- vor ... die mir an diesem Abend gelungen ist. mit an die große Kunst heranzuführen. War er doch davon überzeugt, dass vor Nein, meine Eltern sind beide Por- Trotzdem fragte ich mich natürlich, ob allem die Musik die Menschen besser machen könne. Die Wagnerverbände füh- tugiesen und noch vor meiner Geburt es wohl zum Sieg gereicht hat oder ob len sich dieser Idee seit 1909 verpflichtet, und so entsandte der Leipziger Ver- Gewinner Diogo nach Augsburg gezogen. Daher sind ich als Favourit gelte, zumal es ja im- band im Sommer 2013 vier Studierende der HMT an und auf den grünen Hü- uryn Mendes mit dem d Deutsch und Portugiesisch meine Mut- mer nur einen Preis gibt. gel, die sich nun zum 131. Todestag Richard Wagners am 14. Februar 2014 mit ried Clubmaster des F tersprachen. einem Stipendiatenkonzert im Kammermusiksaal der HMT bei den Verbands- ieg Lions CLub Hans s Wie sehen denn Ihre Zukunftspläne aus? mitgliedern dafür bedankten. Warthmann Fotos: War denn der Lortzing-Wettbewerb Ihre erste Ich bin jetzt im 6. Semester und kon- Durch seine kurzfristige Krankmeldung konnte Dramaturgie- Wettbewerbsteilnahme? zentriere mich erst einmal auf die im student Tobias Rentzsch sein Können nicht unter Beweis stellen, Zum 13. Mal ging am 30. Januar in der Hochschule für Musik und Als Teenie nimmt man ja oft an „Ju- Mai anstehende HMT-Opernproduk- was Verbandsvorsitzender Thomas Krakow und Stipendiatenbe- Theater (HMT) Leipzig die Finalrunde des Lortzing-Wettbewerbs über gend musiziert“ und ähnlichen Wettbe- tion Der Wildschütz. Da singe ich den auftragte Alexandra Röseler improvisierend überspielten. Dafür die Bühne. Nach der nicht öffentlichen Vorrunde am Vortag stand werben teil. Das habe ich auch gemacht Grafen. Dann bekam ich einen Gastver- war umso mehr Leiden- erneut die spannende Entscheidung an, wer 2014 von den 21 Kandi- im Fach Klavier, später bei Gesang. Und trag an der Oper Leipzig. Aber ich will schaft und Musizierfreude datinnen und Kandidaten den vom Lions CLub Leipzig ausgelobten letztes Jahr war ich noch beim Bundes- erst einmal weiterstudieren ... bei einem anspruchsvollen Programm zu Förderpreis entgegennehmen würde. Bis auf drei Wettbewerbsteil- wettbewerb in Berlin und erreichte die spüren, das Sopranistin Manuela Fraikin nehmer von der Musikhochschule Franz Liszt Weimar und zwei von Finalrunde. Und nun die obligatorische Frage nach dem und Violonistin Hannah Burchardt ge- der Hochschule für Musik CarL Maria von Weber studierten alle an der HMT. Und Preisgeld: Haben Sie die 2 500 Euro bereits meinsam mit der Arie Zerreißet, zer- natürlich ging es auch in diesem Jahr wieder um 2 500 Euro Preisgeld ... Wie haben Sie denn die Vor- und die Final- ausgegeben? sprenget, zertrümmert die Gruft von Jo- In der Jury der Finalrunde votierten: Prof. Georg Christoph Biller (Thomaskantor), runde des Lortzing-Wettbewerbs heute noch Ein bisschen habe ich mir natürlich hann Sebastian Bach eröffneten. Bariton Sonja Epping (Dramaturgin Künstlerische Planung Gewandhaus zu Leipzig), Prof. in Erinnerung? Beides war sicher sehr aufre- gegönnt. Unter anderem einen neuen Christian Backhaus beendete das Pro- Hanns-Martin Schreiber (Prorektor für künstlerische Praxis der HMT Leipzig) und gend ... Anzug, den ich bitter nötig hatte. Einen gramm auf betörende Weise mit Oh, Du Kammersänger Rolf Wollrad (Dresden). Ja, es war schon eine verrückte Sa- Großteil habe ich aber für Notfälle hin- mein holder Abendstern aus Tannhäuser Bis in die Endrunde hatten es diesmal sieben Gesangsstudierende (sechs von che, zumal es das erste Mal war, dass terlegt. von Richard Wagner, womit er die Seelen der HMT, eine von der Weimarer Hochschule) geschafft: Thomas Trolldenier, Menna ich im Finale auf so einer großen Bühne der Verbandsmitglieder und der anderen Cazel Davies, Diogo Mendes, Tatjana Timchenko-Hörr, Elsa Dreisig, Joanne-Marie wie dem Großen Saal der Hochschule Dann wünscht Ihnen die Redaktion des MT- Zuhörer berührte. Eingerahmt in diese D’Mello und Youngjune Lee. stand. Ich war natürlich sehr aufgeregt, Journals alles Gute für Ihre weitere Zukunft. beiden wichtigsten Komponisten der Und in diesem Jahr siegte nach Olena Tokar 2012 und Akiho Tsujii 2013 wieder hatte aber schon das Gefühl, dass es Und herzlichen Dank für das Gespräch. Musikstadt Leipzig, brachten die darge- einmal ein Mann: Diogo Mendes (Bariton, Klasse Prof. Jürgen Kurth). Mit Mozarts gut gelaufen war. Danach fühlte ich botenen Stücke von Robert Schumann Arie Con un vezzo aus La finta giardiniera und Bachs Arie Komm, süßes Kreuz aus der mich auch ein bisschen erlöst von dem über Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven bis hin zu Johann Matthäuspassion ersang er sich im Großen Saal den 1.