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9. Musikfest 21. – 30. Juni 2019

Halle (Saale) • Laurentiuskirche • (Saale) • Dom • • Peterskirche • • Carl- Maria-von-Weber- Museum • Löbejün • Carl-Loewe-Haus • Bad Sulza • St.- Mauritius-Kirche • Langenbogen • Kirche St. Magdalenen • Halle (Saale) • Händel- Haus • Hettstedt • Gangolfkirche • Hausneindorf • Orgelbauer-Museum & Kirche • Ostrau • Schloss Ostrau • Ermlitz • KulturGut • Panitzsch • Evang.-Luth. Kirchgemeinde • Zeitz • Dom St. Peter und Paul +++ Halle (Saale) + 8. Tag der Haus- und Hofmusik

erte rte 9Schirmherr: Cord Garben tteeth 14 Erlebbare Musikgeschichte(n) aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Inhaltsverzeichnis

Hallenser Madrigalisten • Tobias Löbner (Leitung) 1 08 Freitag • 21. Juni • 19:00 Uhr • Halle (Saale) • Laurentiuskirche

Calmus Ensemble: A. Pöche (Sopran) • S. Kahle (Countertenor) • T. Pöche 12 (Tenor) • L. Böhme (Bariton) • M. Helmeke (Bass) • G. Noetzel (Orgel) 2 Samstag • 22. Juni • 19:00 Uhr • Halle (Saale) • Dom

Sächsischer Kammerchor • Altbachische Capelle• F. Enders (Leitung) 3 16 Sonntag • 23. Juni • 14:00 Uhr • Leipzig • Peterskirche

Trio Dresden: E. Yabe (Violine) • Y. Naumovich (Violoncello) • I. Roden (Klavier) 4 20 Sonntag • 23. Juni • 15:00 Uhr • Dresden • Carl-Maria-von-Weber-Museum

J. Papila (Alt), J. Zeyen (Klavier), C. Garben (Moderation & Rezitation) 5 24 Sonntag • 23. Juni • 16:00 Uhr • Löbejün • Carl-Loewe-Haus

J.M.Altessini-Kähne (Sopran) • H. Jacob (Trompete) • M. Lemme (Orgel) 28 • Posaunenchor Bad Sulza • Ines Peter (Leitung) v 6 Montag • 24. Juni • 19:00 Uhr • Bad Sulza • St.-Mauritius-Kirche

Ralf Mielke (Flöte) • Andreas Hartmann (Violine) • 7 32 Wolfram Stephan (Violoncello) • Thomas Ennenbach (Orgel) Donnerstag • 27. Juni • 19:00 Uhr • Langenbogen • Kirche St. Magdalenen

Birgit Schwab (Erzlaute, Barocklaute) • Daniel Ahlert (Mandoline) 8 36 Donnerstag • 27. Juni • 19:30 Uhr • Halle (Saale) • Händel-Haus

Esperanza Ehrle • Susu Li • Babett Niclas (Harfen) 9 40 Freitag • 28. Juni • 19:00 Uhr • Hettstedt • Gangolfkirche

Esperanza Ehrle • Susu Li • Babett Niclas (Harfen) 10 44 Samstag • 29. Juni • 16:00 Uhr • Hausneindorf • Orgelbauer-Museum & Kirche

Michael Marinov (Violine), Matthias Erben (Viola), Wolfgang 48 Praetorius (Violoncello), Michael Stolle (Klavier, Lesung & Moderation) 11 Samstag • 29. Juni • 16:00 Uhr • Ostrau • Schloss Ostrau

Rosenroth: A. Moritz • I.Philipp (Gesang) • H. Muster (Gitarre) 12 52 Sonntag • 30. Juni • 17:00 Uhr • Ermlitz• KulturGut

Friedhelm Eberle (Sprecher) • Ketevan Warmuth (Klavier) 13 56 Sonntag • 30. Juni • 17:00 Uhr • Panitzsch • Evang.-Luth. Kirchgemeinde

Joachim Karl Schäfer (Trompete) • Matthias Eisenberg (Orgel) 14 60 Sonntag • 30. Juni • 17:00 Uhr • Zeitz • Dom St. Peter und Paul 8. Tag der Haus- und Hofmusik 65 Samstag • 22. Juni • 10–18 Uhr • Halle (Saale)

68 Unerhörte Komponisten 100 Karte Erlebbare Musikgeschichte(n) in Mitteldeutschland 102 Verein Straße der Musik e.V. 104 Impressum

9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 9. Musikfest 21. – 30. Juni 2019

Schirmherr: Cord Garben

Erlebbare Musikgeschichte(n) aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Grusswort Schirmherr

Goethes Freundschaft mit dem ehemaligen Handwerker Carl Friedrich Zelter, der es schließlich zum Gründer der Berliner Singakademie brachte, ist in Musikkreisen bekannt. Wie es aber zu dieser glücklichen und auch produktiven „Arbeitsgemeinschaft“ kam, wissen nur diejenigen, die bei der berühmten Abendgesellschaft im Haus des Justizrates Gottlieb Hufeland in Jena zugegen waren, als der estnische Arzt und Komponist französischer Abstammung Johann Friedrich La Trobe Goethe den noch unbekannten Zelter vorstellte. Der Rest ist Musikgeschichte. La Trobe ist eine von diesen Vielbegabungen, die in keinem Bereich herausragend wurden, aber durch ihre Aktivitäten am Ende nicht selten mehr bewirkten, als die Stars, die – um es im heutigen Jargon zu sagen – „nur“ ihre eigene Karriere „durchzogen“.

In der Theorie des Geniebegriffs findet sich eine einfache wie zwiespältige Definition: Ein Genie gibt es nicht, es sei denn, die Gesellschaft erklärt es zu einem solchen. Die tausend Komponisten, die zwischen Barock und Wagner in Mitteldeutschland arbeiteten, haben eine Unmenge Kompositionen hinterlassen, die handwerklich in Ordnung oder gar gut sind, zum Teil auch von großer Wirkung. Ihnen ist das Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland gewidmet. Eine höchst lobenswerte kulturelle Tat: Wie kann man die Großen verstehen, ohne von den im Volk wirkenden, fleißigen Alltagskämpfern zu wissen? Hier und da blitzt dann auch ein genialer Moment auf: Es gibt wunderbare Momente in ihren unbekannten Taten, denen aber zur Größe letztlich, wie sagte, „die Inspiration fehlte“.

Ich wünsche allen Künstlern und – dem Veranstalter – ein gutes Gelingen.

Cord Garben

2 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Grusswort Kulturminister

Die Musikgeschichte Mitteldeutschlands ist sehr vielfältig und hält manche unent- deckten Schätze bereit. Sie den Menschen in unserer Region in Erinnerung zu rufen und dabei gleichzeitig fortzuschreiben, ist eine lohnende Aufgabe, die Dank und Anerkennung verdient.

Ihr widmet sich nun schon zum neunten Mal das Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland. Es ist eine großartige Leistung des Vereins „Straße der Musik“ zahlreiche erhaltenswerte Zeugnisse der Musikgeschichte Mitteldeutschlands auf die Bühne zu bringen, denn unsere musikalischen Traditionen sind sehr vielgestaltig. Sie müssen aber auch gepflegt und in hoher künstlerischer Qualität präsentiert werden. Neben den bekannten „Großen Meistern“ der Barockmusik sind es vor allem die vielen „kleinen“, oft zu Unrecht vergessenen oder nicht mehr aufgeführten Komponisten, die eine „Musiklandschaft“ ausmachen und bereichern. Diese werden im Rahmen des Musikfestes, das auch in diesem Jahr vom Land gefördert wird, wirkungsvoll in Szene gesetzt.

Doch nicht nur das. Ein Land lebt von der Authentizität seiner historischen Orte. Sie mit Leben zu erfüllen und gleichsam zum Konzertsaal zu machen, auch dieser Aufgabe widmet sich das Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland. So sind denn bei seiner neunten Auflage wieder historische Stätten wie Kirchen und Schlösser Aufführungsorte von Konzerten. Auch von dieser gelungenen Symbiose von Musik und Baudenkmal lebt das Musikfest. Ich wünsche ihm erneut einen gelungenen Verlauf und ein zahlreiches begeistertes Publikum.

Rainer Robra Staats- und Kulturminister des Landes Sachsen-Anhalt

3 Grusswort Saalesparkasse

Meine Damen und Herren, liebe Musikfreunde,

der kulturelle Reichtum Mittel- deutschlands ist immer wieder beeindruckend. Und ich vermute, da geht es mir nicht alleine so. Im Musikleben beschränken wir uns gern auf einige wenige, lang erprobte Großmeister, deren Werke wieder und wieder gespielt werden. Tatsächlich gibt es hier noch viel mehr zu entdecken. Und genau dieses Heben von Schätzen unseres kulturellen Erbes hat sich das Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland zur Aufgabe gemacht.

Seit 2011 findet das Musikfest jährlich statt. Mit einem stetig wachsenden Publikum aus ganz Deutschland konnten die Musikfeste künstlerische Erfolge und Steigerung der Besucherzahlen verbuchen. Für die Veranstaltungsorte sind diese Konzerte eine echte Bereicherung geworden und tragen auch dazu bei, Kleinode bekannter zu machen und ihnen eine Plattform für ihr kulturelles Schaffen zu bieten. Denn es ist wahrlich unerhört, dass der unermessliche musikalische Reichtum unserer mitteldeutschen Kulturlandschaft so wenig gewürdigt wird.

Als regionale Sparkasse fühlen wir uns hier in der Verantwortung. Darum fördern wir seit 2012 das Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland - in diesem Jahr durch die Stiftung der Saalesparkasse.

Ich bin heute schon sehr gespannt auf das diesjährige Öffnen der „musikalischen Schatzkiste“ und ich lade Sie, liebe Gäste und Konzertbesucher, herzlich dazu ein, mit uns gemeinsam auf musikalische Entdeckungsreise durch unser Mitteldeutschland zu gehen. Den Machern und Akteuren des Musikfestes wünsche ich viel Erfolg.

Dr. Jürgen Fox Vorsitzender des Vorstandes der Saalesparkasse

4 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Grusswort LOTTO Sachsen-Anhalt

„Die Musik hat eine wunderbare Kraft, in ei- ner unbestimmten Art und Weise die starken Gemütserregungen in uns wieder wach zu rufen, welche vor längst vergangenen Zeiten gefühlt wurden“, formulierte Charles Darwin bereits um 1850 trefflich.

Mit dem Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland im Juni 2019 gibt es bereits zum 9. Mal etwas Großes zu feiern: den unermesslichen musikalischen Reichtum unserer mitteldeutschen Kulturlandschaft und die Einzigartigkeit der Region.

Seit 2011 hat sich der Verein Straße der Musik der bedeutenden Aufgabe verschrieben, den Menschen die Werke unbekannter Komponisten nahe zu bringen und unentdeckte musikalische Schätze unserer Region zu neuem Leben zu erwecken.

Über 2000 Komponisten, deren Werke wenig oder gar nicht bekannt bzw. in Vergessenheit geraten sind, haben die Initiatoren und engagierten Mitglieder des Vereins Straße der Musik inzwischen in Mitteldeutschland wiederentdeckt und zum Teil zum Klingen gebracht.

Dafür gilt dem engagierten Verein unser ganz besonderer Dank. Mit Freude und Sympathie verfolgt LOTTO Sachsen-Anhalt die Entwicklung des Musik- festes Unerhörtes Mitteldeutschland von Beginn an, als verlässlicher Begleiter.

Wiederentdeckte Schätze mitteldeutscher Musikkultur werden durch hervorragende Ensembles und engagierte Künstler an musikhistorisch bedeutsamen Aufführungsorten wieder erlebbar gemacht.

Für diese Entdeckungsreise durch die besondere unerhörte Musik aus unserem so einzigartigen Mitteldeutschland wünsche ich Ihnen glückliche Ohren.

Maren Sieb Geschäftsführerin der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt

5 Grusswort Strasse der Musik

Sehr verehrte Konzertbesucher, liebe Musikfreunde,

Veränderungen sind wichtig. Wie Sie sehen, haben wir unser Aussehen leicht verändert und das Layout neu aufgestellt. So bleiben wir lebendig, passen uns an und wollen besser werden.

Ich denke, es ist uns wieder gelungen, Ihnen zum 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland ein ausgewogenes Programm präsentieren zu können. Gleich zu Beginn werden 3 hervorragende Chorensembles Ihnen Schätze aus Mitteldeutschland vortragen. Auch die Kammermusik - mit exzellenten Ensembles, Gesangs- und Instrumentalsolisten - sowie die Orgelmusik haben wieder eine besondere Stellung im Programmangebot gefunden.

2019 können wir uns auf 60 unerhörte Komponisten freuen, die alle in Mitteldeutschland längere Zeit gelebt haben und von denen 11 sogar ein rundes 50-er Jubiläum feiern können. Alle ihre Werke haben es alle verdient, aufgeführt zu werden!

Freuen können wir uns auch auf neue Orte: die Peterskirche in Leipzig und die St.-Mauritius-Kirche in Bad Sulza. Bewährt hat sich unser Konzept, die enge Zusammenarbeit mit musikhistorisch bedeutsamen Orten zu suchen. Teilweise sind die Orte schon Stationen auf der Strasse der Musik. So lernen wir gemeinsam unsere reichhaltige Musiklandschaft besser kennen.

Erleben Sie musikalische Delikatessen. Genießen und entdecken Sie wieder Unerhörtes und bleiben Sie uns treu.

Daniel Schad Vorstandsvorsitzender Straße der Musik e.V.

6 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Anzeige

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Anzeige_nurbeiuns_DINlang.indd 1 23.09.11 11:10 UNERH RTE Gesänge – Geistliches und Weltliches aus 4 Jahrhunderten

Eröffnungskonzert 21. Juni 2019 • 19:00 Uhr Laurentiuskirche Halle (Saale) Am Kirchtor 2 • 06108 Halle (Saale)

Karten: 15 € | ermäßigt 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Abendkasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de

Hallenser Madrigalisten Live- Mitschnitt Tobias Löbner (Leitung)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

SACHSEN-ANHALT

8 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 1

Johann Christoph Altnikol {1719–1759} 300 Nun danket alle Gott

Jens Klimek {*1984} Madrigalismen (2013) • Nr. 2 Canto

Johann Sebastian Bach {1685–1750} Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf • BWV 226

Carl Loewe {1796–1869} Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz

Jens Klimek {*1984} Madrigalismen (2013) • Nr. 4 Sospiro - Nr. 3 Rido

Felix Mendelssohn Bartholdy {1809–1847} aus Drei Psalmen für achtstimmigen Chor op. 78 Nr. 1 Warum toben die Heiden

Franz Wilhelm Abt {1819–1885} Gebet

Bernd Franke {*1959} Significatio Gesualdo (2000)

Clara Schumann {1819–1886} 200 aus Drei gemischte Chöre • Abendfeier in Venedig

Jens Marggraf {*1964} Spirit of Nature (2019) Uraufführung • Bonaventure - Nonnezoshe - Walden

Wilhelm Weismann {1900–1980} Der Herr ist mein Hirte (Psalm 23)

9 Die Hallenser Madrigalisten

Die Hallenser Madrigalisten sind ein Kammerchor, dessen musikalische Bandbreite sich von Stücken der Renaissance bis hin zu Uraufführungen zeitgenössischer Werke erstreckt. Das Herzstück ihrer Arbeit liegt im A-cappella-Gesang. Im Konzertplan stehen Gastspiele beim Bachfest Leipzig, den Telemann- Festtagen Magdeburg sowie dem Dieskauer Sommer, den Carl-Loewe- Festtagen Löbejün und nicht zuletzt den Frauenkirchen Bachtagen Dresden. Mit dem auf historischen Instrumenten musizierenden Händelfestspielorchester Halle und der Staatskapelle Halle pflegt der Chor seit einigen Jahren eine enge Kooperation. Die Mehrzahl der Chormitglieder übt musiknahe Berufe aus oder studiert musikbezogene Fächer.

Siegfried Bimberg gründete die Hallenser Madrigalisten im Jahr 1963 als Kammerchor am Institut für Musikwissenschaft der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg. Nach Andreas Göpfert waren Helko Siede und Sebastian Reim musikalische Leiter des Chores. Tobias Löbner ist seit 2010 Dirigent der Hallenser Madrigalisten. Unter seiner Leitung hat das Ensemble 2014 „mit sehr gutem Erfolg“ am 9. Deutschen Chorwettbewerb des Deutschen Musikrates teilgenommen. Es liegen mehrere CD-Produktionen vor.

10 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 1

St. Laurentiuskirche

Tobias Löbner wurde 1986 in Zwickau geboren und studierte Chor- und Orchesterleitung in bei Jürgen Puschbeck und Nicolas Pasquet. Meisterkurse bei Stefan Parkman, Howard Arman, Morten Schuldt-Jensen, Wolfgang Schäfer, Peter Dijstra, Michael Gläser, Simon Halsey und Hans-Christoph Rademann haben ihm wesentliche Impulse gegeben. Als Gastdirigent konzertierte er bereits mit dem RIAS Kammerchor und übernahm Einstudierungen beim Niederländischen Kammerchor, dem WDR Rundfunkchor, dem Rundfunkchor sowie dem MDR Rundfunkchor. Seit 2014 ist Tobias Löbner als Dozent für den Bereich Chorleitung an der Hochschule für Musik und Theater „ Bartholdy“ Leipzig tätig und außerdem künstlerischer Leiter des Hochschulchores.

St. Laurentius zu Halle Das Gotteshaus wurde um 1140 als Pfarrkirche der hallischen Vorstadt Neumarkt gebaut. Neumarkt war ursprünglich ein Dorf, deren Zentrum das ehemalige Kloster Neuwerk der Augustinerchorherren war. Das Kloster wurde 1531 aufgelöst. Von den Gebäuden ist nichts erhalten geblieben. Von der aus dem 12. Jahrhundert stammenden, zweischiffigen Laurentiuskirche ist der romanische Westquerturm mit Satteldach noch vorhanden. Ende 16. Jahrhundert wurde das Kirchenschiff nach Osten verlängert, ein dreiseitiger Chorabschluss angebaut und ein aus Holz gefertigtes Tonnengewölbe wurde eingezogen. Ende 17. Jahrhundert wurde die Kirche durch Seitenkapellen an der Südseite und durch ein Seitenschiff an der Nordseite ergänzt. Ein Brand im Jahr 1984 zerstörte große Teile der Kirche und der Innenausstattung. Die Kirche wurde wieder aufgebaut und erhielt 1996 eine Orgel der Firma Reinhard Hüfken. Ein alter Friedhof, auf dem bedeutende hallische Persönlichkeiten und Universitätsgelehrte bestattet worden sind, umgibt die Laurentiuskirche.

11 UNERH RTES aus Barock und Romantik – Singet dem Herrn!

Samstag 22. Juni 2019 • 19:00 Uhr Dom zu Halle Domstraße 3 • 06108 Halle (Saale)

Karten: 18 € | ermäßigt 15 € Kartentelefon: 0345 5174170 Abendkasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de Theaterkasse Halle: 0345 5110777 TIM Ticket: 0345 2029771 • tim-ticket.de

Calmus Ensemble

Anja Pöche (Sopran) Stefan Kahle (Countertenor) Tobias Pöche (Tenor) Ludwig Böhme (Bariton) Manuel Helmeke (Bass) Gerhard Noetzel (Orgel)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

SACHSEN-ANHALT

12 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 2

Felix Mendelssohn Bartholdy {1809–1847} Morgengebet op. 48/5 (Eichendorff)

Johann Gottfried Schicht {1753–1823} Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten

Ernst Friedrich Richter {1808–1879} • Siehe, um Trost war mir sehr bange • op. 48/5

Gustav Schreck {1849–1918} • Der Tag nimmt ab • op. 31/3

Carl Loewe {1796-1869} • Choralbearbeitungen für Orgel Solo: 150 Allein Gott in der Höh sei Ehr O Ewigkeit, du Donnerwort Was Gott tut, das ist wohlgetan Es ist das Heil uns kommen her

Heinrich Schütz {1585–1672} aus Becker Psalter (CE+Org) Singet dem Herrn ein neues Lied

Johann Christoph Bach {1642–1703} • Fürchte dich nicht (CE+Org)

Johann Christoph Bach {1685–1750} Miserere Vokalfassung von BWV 867 (Präludium und Fuge XXII) aus dem Wohltemperierten Klavier von Heribert Breuer

Johann Christoph Altnikol {1719–1759} 300 Motette für fünf Stimmen • Nun danket alle Gott

Heinrich Schütz {1585–1672} aus Becker Psalter (CE+Org) Wie nun, ihr Herren, seid ihr stumm

Carl Loewe {1796-1869} • Choralbearbeitungen für Orgel Solo: 150 Dir, dir, Jehova, will ich singen O Gott, du frommer Gott Eins ist not! Nun danket alle Gott

Edvard Grieg {1843–1907} • Jesus Kristus er opfaren • op. 74/3

Christian Theodor Weinlig {1780–1842} • Dein ist das Reich „Musterfuge“

Richard Wagner {1813–1883} • Dein ist das Reich „Studirfuge“ WWV 19A

Max Reger {1873–1916} • Tantum ergo Sacramentum

Felix Mendelssohn Bartholdy {1809–1847} • Zum Abendsegen

13 Calmus Ensemble Dom zu Halle

Calmus Ensemble Homogenität, Präzision, Leichtigkeit und Witz - das ist es, was Calmus auszeichnet und zu einer der erfolgreichsten Vokalgruppen Deutschlands macht. Die breite Palette an Klangfarben, die Musizierfreude, die die Musiker auf der Bühne vermitteln, ihre Klangkultur aber auch ihre abwechslungs- und einfallsreichen Programme begeistern immer wieder. Die fünf Leipziger haben eine ganze Reihe internationaler Preise und Wettbewerbe gewonnen, und neben 50 bis 60 Konzerten im Jahr in ganz Europa ist das Quintett bis zu dreimal jährlich gern gesehener Gast in den USA.

Die Musiker sind bestrebt, immer wieder neues Repertoire zu entdecken. Da sie alle groß geworden sind in der vielhundertjährigen Tradition großer deutscher Knabenchöre sind sie natürlich in der Vokalmusik der Renaissance, des Barock und der Romantik zu Hause, aber Musik unserer Zeit ist ihnen ebenfalls ein echtes Anliegen. Sie haben über die Jahre zahlreiche Kompositionsaufträge vergeben. Natürlich singen und arrangieren sie auch gerne Pop, Folk und Jazz sowie Chansons und Evergreens der zwanziger Jahre, wovon zahlreiche Notenveröffentlichungen zeugen!

Ein Teil der Zeit von Calmus ist stets der Nachwuchsförderung gewidmet: Unterricht, Workshops und Jurytätigkeiten gehören zu ihrem Alltag, zuhause in Leipzig und unterwegs, u.a. als Artist in Residence beim STIMMEN Festival Lörrach oder bei der Bachwoche Stuttgart. Kein Wunder also, dass Calmus mit der einzigartigen Besetzung aus Sopran, Countertenor, Tenor, Bariton und Bass überall auf der Welt immer mehr Fans hat. 2019 feiert Calmus den 20. Geburtstag.

14 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 2

Dom zu Halle

Gerhard Noetzel (*1982 in Salzwedel) ist als Kirchenmusiker am Dom zu Halle und als Konzertorganist und - mit Musik zu hören, die biblische Texte im Kontext zum gegenwärtigen Geschehen reflektiert. Ganz im Zentrum seiner Arbeit steht dabei die musikalische Gestaltung der Gottesdienstfeiern am Dom, die insbesondere mit Improvisationen und eigenen Kompositionen des Kirchenmusikers auf eine enge Wort-Musik-Beziehung zielgerichtet ist. In Konzerten ist diese stark wort- und choralmelodiebezogene Musik meist in solistischer Besetzung oder auch in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern (Gesang, Violine, chromatische Mundharmonika, Schlagzeug, Marimbaphon) zu erleben.

Halle, Dom Das schlicht anmutende Bauwerk wurde vom Bettelorden der Dominikaner als Klosterkirche gebaut und 1330 fertig gestellt. Im 13. und 14. Jahrhundert residierten hier die Erzbischöfe von Magdeburg als Landesherren der Stadt. Mit einer äußerlichen Umgestaltung der Kirche beauftragte der Magdeburger Erzbischof Kardinal Albrecht von Brandenburg um 1520 den Baumeister Bastian Binder. Bedeutende Meister wie Matthias Grünewald und Lucas Cranach d. Ä. statteten den Dom überaus prunkvoll aus. Viele der Schätze nahm Kardinal Albrecht auf seiner Flucht aus Halle vor seinem Gegner Martin Luther und der Reformation mit und ließ sie nach Aschaffenburg bringen. Sehenswert heute sind die Pfeilerstatuen, die Christus, die Apostel, Maria Magdalena und den Bistumspatron Mauritius darstellen. Besondere Kunstwerke sind die Kanzel mit der Darstellung der Evangelisten, die wertvollen Epitaphen und Grabsteine, sowie der Schaualtar im Chorraum. Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus durch den Großen Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg den Evangelisch-Reformierten als Gemeindekirche übergeben. Georg Friedrich Händel war hier von 1702-1703 als Organist angestellt.

15 UNERH RTER Bach – Hofmusik aus Thüringen

Kooperationskonzert mit dem Bachfest Leipzig 23. Juni 2019 • 14:00 Uhr Peterskirche Leipzig Schletterstraße 5 • 04107 Leipzig

Karten: 18 € | ermäßigt 15 € Kartentelefon: 0345 5174170 Tageskasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de

Sächsischer Kammerchor Altbachische Capelle

Fabian Enders (Leitung)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

16 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 3

JeanNeef • CC BY-SA 3.0 • Wikimedia Commons

Johann Ernst IV. {1696–1715} Violinkonzert B-Dur op. 1 Nr. 1 Allegro - Adagio, Allegro - Un poco presto

Johann Bernhard Bach {1676–1749} Ouverture Nr. 3 g-Moll für Violino concertato, Streicher und B.c. Ouverture - Air - Rondeaux - Loure - Fantaisie - Passepied

Johann Ernst IV. Violinkonzert E-Dur op. 1 Nr. 5 (ohne Satzbezeichnung) - Siciliana - Allegro (assai)

Johann Ludwig Bach {1677–1731} • Gott ist unser Zuversicht Kantate zum 4. Sonntag nach Epiphanias für Sopran, Tenor, Bass, vierstimmigen Chor, Streicher und B.c. 1. Coro: Gott ist unser Zuversicht 2. Recitativo (S): Herr Gott, der du allzeit die Zuflucht bist gewesen 3. Aria (S) Ob die Wellen rasen 4. Arioso (T, B): Ihr Kleingläubigen 5. Coro: Was ist das vor ein Mann 6. Aria (T): Seele, willst du ruhig sein 7. Recitativo (S, T): Ist dir selber nicht bewusst 8. Aria (S): Dünkt dir deine Schuld gleich groß 9. Recitativo (S, T): Wird dir bei Verzug schon bang 10. Coro: Wunderbar sind deine Rechte 11. Choral: Wer Jesum bei sich hat

17 Der Sächsische Kammerchor

Der Sächsische Kammerchor ist ein Konzertchor, der in lebendiger Pflege geistlicher Musik seine Hauptaufgabe sieht. Höhepunkte seines Wirkens sind Auftritte zum Bachfest Leipzig, zum MDR-Musiksommer, zur Schumanniade und den Mendelssohnfesttagen. Schirmherr ist Kammersänger Prof. Peter Schreier. Die Künstlerische Leitung liegt in den Händen des Dirigenten Fabian Enders. Der Chor musiziert unter Gastdirigenten wie Peter Schreier, und Wolfgang Kupke. Er bestreitet seine Konzerte mit Orchestern wie dem Mitteldeutschen Kammerorchester, der Staatskapelle Halle, der Kammerphilharmonie Odessa, der Kammerakademie Halle, dem Leipziger Barockorchester, den Mitteldeutschen Virtuosen, der Erzgebirgischen Philharmonie. Die großen geistlichen Werke des 18. bis 20. Jahrhunderts prägen neben dem umfangreichen A-cappella-Repertoire die Arbeit des Ensembles, das sich auch um die Entdeckung vergessener und die Aufführung neu geschaffener Musik verdient macht. So gestaltet der Sächsische Kammerchor die Konzertreihe »Vergessene Feste« gemeinsam mit dem Philharmonischen Collegium der Bachakademie Leipzig. Hier erklingen Kantaten zu wenig beachteten liturgischen und weltlichen Anlässen.

Die Altbachische Capelle wurde von Musikern um den Capellmeister Fabian Enders gegründet, der die Musik vom Cembalo aus leitet. Der Name der kammermusikalisch besetzten Leipziger Formation, die in historischer Stimmung musiziert, leitet sich von dem des Altbachischen Archivs ab, einer Sammlung von Werken der Familie Bach aus den Jahren um 1650 bist etwa 1700, die von Johann Ambrosius Bach begonnen, von in Leipzig fortgesetzt, an Carl Philipp Emanuel vererbt, von diesem schließlich als „altbachisches Archiv“ bezeichnet und so der Nachwelt übergeben wurde. So steht das Œuvre der komponierenden Vorfahren des Thomaskantors und deren Zeitgenossen im Fokus der Programme, Werke des 17. und frühen 18. Jahrhunderts also. Musiziert wird auf historischem Instrumentarium, kammermusikalisch dialogisierend, wobei besetze Vocalisten räumlich in das Ensemble integriert werden.

18 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 3

Fabian Enders

Fabian Enders (*1986) ist künstlerischer Leiter des Sächsischen Kammerchores und der Mitteldeutschen Virtuosen. Er arbeitete als Gastdirigent mit Klangkörpern wie dem RIAS Kammerchor und dem Rundfunkchor Berlin zusammen. Er dirigierte Konzerte bzw. Opernaufführungen mit dem Mitteldeutschen Kammerorchester, dem Thomanerchor Leipzig, den Salzburg Chamber Soloists, der Gächinger Kantorei, dem Bachcollegium Stuttgart, dem Leipziger Symphonieorchester, dem Philharmonischen Orchester Altenburg-Gera, der Kammerphilharmonie Odessa, der Philharmonie Neubrandenburg. Im Rahmen seines Studiums arbeitete er mehrfach mit dem MDR-Symphonieorchester und der Jenaer Philharmonie zusammen. Er begann seine Laufbahn an verschiedenen Sächsischen Opernhäusern, wirkte ab 2012 als und zuvor als Chorleiter. Er war Meisterschüler bei , mit dem er 2013 gemeinsam ein Konzert dirigierte und bei Peter Schreier an der Internationalen Mendelssohnakademie.

Peterskirche Leipzig Nachdem die aus dem 16. Jahrhundert stammende alte Peterskirche aufgrund der stark gestiegenen Gemeindemitgliederzahl nicht mehr genügend Platz bot, wurde 1882 mit dem Bau der heutigen Peterskirche im Stil französischer Kathedralgotik begonnen. 1885 fertiggestellt, wurde sie die evangelisch-lutherische Pfarrkirche im Zentrum der Stadt. Sie gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Die alte Peterskirche wurde später abgerissen. Bei einem Luftangriff 1943 auf Leipzig wurde die Kirche stark beschädigt und die Sauerorgel von 1885, die in Leipzig zu den größten Instrumenten mit 60 Registern gehörte, zerstört. Erhalten ist der prächtig gestaltete Prospekt. Als Interimslösung dienen eine kleine Orgel der Dresdner Firma Johannes Jahn von 1900 und ein Orgelpositiv in der Taufkapelle bis nach vollständig abgeschlossener Restaurierung der Kirche und ausreichend finanzieller Mittel der Neubau einer Orgel erfolgen kann. Das große Hauptschiff der Kirche mit der flexiblen Bestuhlung sowie die Nebenkapellen bieten viel Raum für Veranstaltungen, Konzerte und Ausstellungen. Bemerkenswert sind die vier bronzenen Glocken im 88 Meter hohen Turm der Kirche. Ihr Geläut ist auf den A-Dur Akkord gestimmt.

19 UNERH RTE Klaviertrios – Romantische Entdeckungen

Sonntag 23. Juni 2019 • 15:00 Uhr Carl-Maria-von-Weber-Museum Dresdner Straße 44 • 01326 Dresden

Karten: 15 € | ermäßigt 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Kartenreservierung: 0351 2618234 Tageskasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de

Trio Dresden

Emily Yabe (Violine) Yakov Naumovih (Violoncello) Irina Roden (Klavier)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

20 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 4

Clara Schumann {1819–1896} 200 Piano Trio op. 17 (1846) Allegro moderato - Scherzo, tempo di minuetto - Andante - Allegretto

Robert Schumann {1810–1856} Piano Trio Nr. 3 op. 110 Bewegt, doch nicht zu rasch- Ziemlich langsam- Rasch - Kräftig mit Humor

Louis {1819–1898} 200 Trio Nr. 2 op. 18 Allegro vivace - Andante - Scherzo - Finale

21 Emily Yabe Jakov Naumovich

Emily Yabe geboren in Tokio, absolvierte ihr Violinstudium an der Toho Gauken School of Music, worauf ein Meisterklassenstudium an der Hochschule für Musik Dresden bei Ivan Ženatý folgte. Sie war Stipendiatin der Hellerauer Akademie für experimentelles Musiktheater 2010/11. Meisterkurse absolvierte sie bei Vadim Gluzman, Ulf Hoelscher, Kevork Mardirossian, Miklós Perényi, Benjamin Schmid, Thomas Brandis, beim Ensemble Modern und ensemble recherche. Emily Yabe arbeitete mit zahlreichen zeitgenössischen Künstlern und Komponisten zusammen und gestaltete zahlreiche Uraufführungen. 2016 trat sie als Solistin an der Bayerischen Staatsoper in “Tonguecat” bei den Münchner Opernfestspielen und in “Underline” bei der Münchener Biennale mit der Kooperation der Deutschen Oper auf. Sie ist Mitglied der Ensembles El Perro Andaluz und Ensemble / Tempus Konnex.

Jakov Naumovich geboren in Sankt-Petersburg, wuchs in einer Musikerfamilie auf und lernte am Glinka-Chorgymnasium, wo er Unterricht in den Fächern Klavier, Dirigieren und Musiktheorie erhielt. Mit 14 wechselte er zum Petersburger Musiklyzeum mit Hauptfach Violoncello. Nach der Umsiedlung seiner Familie nach Deutschland studierte er Violoncello in Dresden bei Emil Rovner und in bei Romain Garioud. Jakov Naumovich ist ein gefragter Orchestermusiker beim Theater Magdeburg, Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Badischen Staatskapelle Karlsruhe, Nationaltheater Mannheim oder Theater . Neben der festen Mitgliedschaft im Orchester der Staatsoperette Dresden widmet er sich der Unterrichtstätigkeit. Er hat auch solistische- und kammermusikalische Auftritte.

22 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 4 Irina Roden Carl-Maria-von Weber-Museum Foto: David-Brandt.de

Irina Roden Die mehrfach preisgekrönte Pianistin Irina Roden hat ihren Kindheitstraum verwirklicht im Land von Bach und Beethoven zu leben und zu spielen. Ihr erster Auftritt mit einem Sinfonieorchester in der Ukraine bestritt sie mit acht Jahren. In Deutschland hat sie ihre zweite Heimat gefunden und setzt hier nun ihre Laufbahn fort. Irina Roden schloss ihr Studium von Klavier, Orgel und Lehramt in Odessa und ein weiterführendes Studium in Freiburg im Breisgau im Fach Klavier jeweils mit Auszeichnung ab. Seit 2015 leitet sie das Projekt „Wagner für Kinder“ in den Richard-Wagner-Stätten Graupa. Sie illustriert die für Kinder geschriebene Fassung der Oper am Flügel.

Carl-Maria-von Weber-Museum Dresden Das Anwesen des Winzers Gottfried Felsner im Stadtteil Hosterwitz, nahe des berühmten Pillnitzer Schlosses, diente für die Zeit seiner Anstellung als Königlicher Hofkapellmeister in Dresden als Sommerhaus. Hier ließ er sich in der reizvollen Elblandschaft inspirieren und konnte in Ruhe arbeiten. Nur 10 Jahre nach seinem Tode wurde der einzige bis heute verbliebene Wohnsitz Webers in Dresden zur Gedenkstätte. Das weltweit einzige Museum, das sich dem Leben und Werk Webers widmet, lädt heute zu Vorträgen, Lesungen, Ausstellungen und zu kleinen Konzerten ein. Im Sommer ist auch der Garten ein beliebter Ort für verschiedene Veranstaltungen. Seit 2011 ist das Museum zudem die 5. Station auf der Strasse der Musik.

23 UNERH RTE Raritäten – Gespielt, gesungen, gesprochen Sonntag 23. Juni 2019 • 16:00 Uhr Carl-Loewe-Haus Am Kirchhof 2 • 06193 Wettin-Löbejün

Karten: 15 € | ermäßigt 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Kartenreservierung: 034603 71188 (Carl-Loewe-Haus) Tageskasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de

Live- Jale Papila Mitschnitt (Alt) Justus Zeyen (Klavier) Cord Garben (Moderation und Rezitation)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

SACHSEN-ANHALT

24 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Johann Friedrich La Trobe {1769–1845} 250 12 Variationen e-Moll (1798) 5

Clara Schumann {1819–1886} 200 Ich stand in dunklen Träumen op. 13 Nr. 1 (Heine) Sie liebten sich beide op. 13 Nr. 2 (Heine) Der Mond kommt still gegangen op. 13 Nr. 4 (Geibel)

Richard Wagner {1813–1883} Ankunft bei den schwarzen Schwänen

Felix Mendelssohn Bartholdy {1809–1847} • 3 Lieder ohne Worte Venetianisches Gondellied op. 30 Nr. 6 Schilflied op. 71 Nr. 4 Frühlingslied op. 34 Nr. 3

Carl Loewe {1796–1869} 150 Bothwell-Marsch

Es wird gebeten, die einzelnen Liedgruppen nicht durch Applaus zu unterbrechen

Bernhard Stavenhagen {1862–1914} Lied an Meieli • op. 1 Nr. 1 (Fallersleben) Die verschwiegene Nachtigall • op. 1 Nr. 6 (v. d. Vogelweide)

Halfdan Kjerulf {1815–1868} Lied ohne Worte op. 28 Nr. 2

Carl Andreas Goepfart {1868–1918} Mazurka g-Moll

Richard Wagner • Lieder nach Gedichten von Mathilde Wesendonck 1. Der Engel 2. Stehe Still! 3. Im Treibhaus (Studie zu Tristan und Isolde) 4. Schmerzen 5. Träume (Studie zu Tristan und Isolde)

Friedrich Nietzsche {1844–1900} Gebet an das Leben (Lou Andreas-Salomé) Das zerbrochene Ringlein (Eichendorff) Melodram

25 Jale Papila Justus Zeyen

Jale Papila Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften in studierte Jale Papila Gesang an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und schloss ihr Solistenexamen „mit Auszeichnung“ ab. Sie vervollständigte ihre Ausbildung in Meisterkursen bei Elisabeth Schwarzkopf, Peter Schreier, Walter Berry, Brigitte Fassbaender. Als Interpretin trat sie mit Orchestern wie der Dresdner Philharmonie, der Sächsischen , dem Philharmonischen Staatsorchester Sofia und den Virtuosi Saxoniae auf. Sie kann auf eine umfangreiche pädagogische Tätigkeit mit dem Spezialgebiet Stimmgesundheit zurückblicken. Seit 2015 arbeitet sie für die DEUTSCHE STIMMKLINIK. Neben solistischen CD-Produktionen liegen von Jale Papila Rundfunkaufnahmen des MDR, Radio Bremen sowie Fernsehaufnahmen durch den BBC London und den NDR Hamburg vor.

Justus Zeyen erhielt Klavierunterricht bei Cord Garben, später studierte er in Hannover u.a. bei Karl Engel und Bernhard Ebert. Konzerte als Solist und Kammermusiker, hauptsächlich aber als Liedpianist, führten Justus Zeyen durch Europa, die USA und Japan., u.a. in die Berliner und Kölner Philharmonie, Wiener Musikverein und Konzerthaus, Wigmore Hall London und Carnegie Hall New York. Er ist langjähriger Begleiter von Thomas Quasthoff und Dozent an der Musikhochschule Hannover.

26 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Cord Garben Carl-Loewe-Haus in Löbejün

Cord Garben 5 geboren 1943 in Bad Homburg. Studium Schulmusik, Klavier und Dirigieren in Hannover. Liedbegleiter großer Sänger. Gesamtaufnahmen der Liedwerke von Alexander Zemlinski und Hector Berlioz und Carl Loewes (21 CDs bei CPO). 1989 den Preis des französischen Kulturministers für die beste kulturelle Initiative. Garben ist außerdem als Dirigent tätig. Sieben Grammy-Awards für seine Arbeit als Schallplattenproduzent. Veröffentlichungen u.a.: „Zur Interpretation der Schubert-Zyklen“ und „Arturo Benedetti Michelangeli. Gratwanderungen mit einem Genie.“ Neu erschienen 2017: „Am Glück vorbei! Kunst und Schicksal legendärer Pianistinnen“. Cord Garben ist Präsident der Johannes-Brahms-Gesellschaft Hamburg und Ehrenmitglied der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft Löbejün.

Carl-Loewe-Haus in Löbejün Das 1530 errichtete Schulgebäude wurde das Geburtshaus von Carl Loewe. Wegen Baufälligkeit 1886 abgerissen, wurde im selben Jahr noch an gleicher Stelle eine Schule gebaut, die nach umfänglichen Restaurierungsarbeiten das 2014 neu eröffnete Museum beherbergt. Hier bekommt der Besucher Einblicke in Leben und Werk des bedeutendsten deutschen Balladenkomponisten. Das Archiv enthält die weltweit umfangreichste Loewe-Tonträger Sammlung. Diese veranschaulicht nicht nur den Beginn der Tonaufzeichnung, sondern ermöglicht einen Einblick in die Entwicklung der Tonwiedergabetechnik. Das Haus versteht sich als koordinierendes Zentrum der weltweiten Carl Loewe Forschung und Erbepflege und ist Sitz der Internationalen Carl Loewe Gesellschaft e.V.. Diese veranstaltet die über die Landesgrenzen hinaus bekannten Carl-Loewe- Festtage zu Ehren des Komponisten. Im Kammermusiksaal wird Musik des Komponisten in verschiedensten Interpretationen geboten. Das Carl-Loewe-Haus ist seit 2010 die erste Station auf der Strasse der Musik.

27 UNERH RTE Festklänge – Barockes und Romantisches Montag 24. Juni 2019 • 19:00 Uhr St.-Mauritius-Kirche Kirchstraße • 99518 Bad Sulza

Karten: 15 € | ermäßigt 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Kartenreservierung: 036461 8210 (Tourist-Information) Abendkasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de

Julia Maria Altessini-Kähne (Sopran) Hans Jacob (Trompete) Marco Lemme (Orgel) Posaunenchor Bad Sulza Ines Peter (Leitung)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

Stadt Bad Sulza

28 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Georg Friedrich Händel {1685–1759} The Eternal Source of Light Divine HWV 74

Carl Müllerhartung {1834–1908} Kommet herzu Psalm 95 6 Johann Christoph Kellner {1736–1803} Präludium in C 3:30

Carl Philipp Emanuel Bach {1714–1788} Quia respexit • aus: Magnificat

Johann Pachelbel {1653–1706} Kanon in D (Posaunenchor Bad Sulza mit Hans Jacob)

Oskar Böhme {1870–1938} Adagio religioso aus: Trompetenkonzert f-Moll

Carl Müllerhartung {1834–1908} 1. Satz aus der Orgelsonate Nr. 3 in D-Dur über Ein feste Burg ist unser Gott

Robert Schumann {1810–1856} Offertorium aus der Messe c-Moll op. 147

Georg Friedrich Händel {1685–1759} Let the bright Seraphim • aus: Samson HWV 57

29 Julia Maria Altessini-Kähne Hans Jacob

Julia Maria Altessini-Kähne wurde in Magdeburg geboren, wo sie am Konservatorium Georg- Philipp-Telemann ihre musikalische Ausbildung begann. Von 2007-2013 studierte sie Gesang in der Klasse von Carola Höhn an der Hochschule für Musik und Theater Rostock und ergänzte ihre Ausbildung mit Meisterkursen bei Barbara Schlick, Peter Kooij, Margot Oitzinger und Helmut Rilling, sowie mit Unterricht bei Kammersängerin Jutta Vulpius. Als Solistin war sie zu hören mit dem Barockorchester musica baltica, den Mecklenburger Kammersolisten und der Norddeutschen Philharmonie. In Liederabenden trat sie mit der Pianistin und Liedbegleiterin Klara Hornig und der Cembalistin Christine Schornsheim auf. Julia Marie Altessini-Kähne ist als Stimmbildnerin am Musikgymnasium des Goethegymnasiums Schwerin tätig und hat seit 2013 einen Lehrauftrag an der hmt Rostock.

Hans Jacob wurde in Perleberg (Brandenburg) geboren. Von 2003 an besuchte er die Landesschule Pforta. 2007 begann er sein Trompetenstudium bei Uwe Komischke an der Hochschule für Musik „“ in Weimar. 2011 studierte er im Masterstudium bei Matthias Höfs an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Orchestererfahrung konnte er bei Orchestern wie den Hamburger Philharmonikern, den Kieler Philharmonikern, der Staatskapelle Weimar sowie der Jenaer Philharmonie sammeln. Als Solist trat er mit dem Collegium Musicum Weimar und dem akademischen Orchester Halle auf. 2013 wurde er als Lehrkraft für Trompete und Blechblasinstrumente an die Ataraxia- Musikschule Schwerin berufen.

30 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Marco Lemme St.-Mauritius-Kirche zu Bad Sulza

Marco Lemme wurde in Gardelegen geboren. Prägend für seinen musikalischen Werdegang war der Magdeburger 6 Klavierpädagoge Hermann Müller. 2000 begann Marco Lemme an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar ein Schulmusikstudium und parallel dazu ab 2003 ein Kirchenmusikstudium bei Matthias Dreißig. 2005/06 studierte er an der Universität für Musik in Wien bei Roman Summereder. Seit 2008 ist er Kantor in der Bachstadt Ohrdruf, in der er 2010 die „Bachtage Ohrdruf“ ins Leben rief. 2013 wurde er an der Weimarer Musikhochschule promoviert, für die Dissertation erhielt er 2011 den Herder-Förderpreis. 2013-2016 lebte und arbeitete er als Organist in .

St.-Mauritius-Kirche zu Bad Sulza Nach einem Stadtbrand 1714, dem auch die Kirche größtenteils zum Opfer fiel, wurde sie in einem schlichten Barockstil wieder erbaut und konnte 1717 erneut geweiht werden. 1722 bis 1726 wurde dann noch der Westturm ergänzt und mit neuen Glocken ausgestattet. Er wird von einer Wetterfahne mit dem Wappen der ernestinischen Linie der Wettiner und den Jahreszahlen 1726, 1949, 1992 sowie den Initialen W.E.H.Z.S. (Wilhelm Ernst Herzog zu Sachsen) gekrönt. Der Innenraum ist gleichfalls barock geprägt. Er enthält drei Emporen, deren oberste umlaufend ausgeführt ist, die zweite trägt auf der Westseite eine 1883 von Adam Eifert in Stadtilm erbaute Orgel. Dieses ursprünglich romantische Instrument wurde durch mehrere Umbauten, vor allem in den 60er und 70er Jahren barockisiert und 1999 restauriert. Im Chorraum auf der linken Seite befindet sich eine moderne Kleinorgel, die 1976 von der Kirchgemeinde erworben wurde. Das Leopold-Bing-Haus (ehem. Schule und Wirkungs- stätte des Komponisten) und das Geburtshaus des Komponisten Carl Müllerhartung sind die 34. und 35. Station auf der Strasse der Musik.

31 UNERH RT Wohltemperiertes – Gestrichen und geblasen

Donnerstag 27. Juni 2019 • 19:00 Uhr Kirche St. Magdalenen Kirchweg • 06179 Teutschenthal - OT Langenbogen

Karten: 15 € | ermäßigt 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Abendkasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de

Ralf Mielke (Flöte) Andreas Hartmann (Violine) Wolfram Stephan (Violoncello) Thomas Ennenbach (Orgel)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

SACHSEN-ANHALT

32 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Georg Philipp Telemann {1681–1767} Triosonate c-Moll TWV 42 Largo - Vivace - Andante - Allegro

Johann Sebastian Bach {1685–1750} aus der Suite für Violoncello solo BWV 1008 Prélude - Courante - Sarabande - Gigue

Johann Christoph Altnikol {1719–1759} 300 7 Ricercar C-Dur für Orgel

Georg Friedrich Händel {1685–1759} Sonate e-Moll HWV 375 „Hallenser Sonate Nr. 2“ für Flöte und B.c.

Johann Sebastian Bach Triosonate Nr. 2 G-Dur BWV 1039 für Flöte, Violine und B.c. Adagio - Allegro ma non tanto - Adagio e piano - Allegro moderato

Clara Schumann {1819–1886} 200 Drei Präludien für Orgel

Georg Friedrich Händel Triosonate A-Dur op. 5 Nr. 1 HWV 396 für Flöte, Violine und B.c. Andante - Allegro - Larghetto - Allegro - Gavotte

33 Andreas Hartmann Ralf Mielke Wolfram Stephan

Andreas Hartmann 1960 in Halle geboren, studierte ab 1977 an der Musikhochschule Weimar bei Jost Witter. 1984 wurde er an das Große Rundfunkorchester Leipzig als 1. Konzertmeister engagiert. Diese Position übernahm er 1990 beim heutigen MDR Sinfonieorchester. Seine umfangreiche Konzerttätigkeit erstreckt sich auf Kammermusikabende sowie auf Solowerke, die er mit dem MDR Sinfonieorchester im Sendegebiet sowie bei Gastkonzerten im In- und Ausland aufführt. Zahlreiche Fernseh-, Rundfunk- und CD-Aufnahmen runden sein Tätigkeitsfeld ab. Seit 2008 hat er einen Lehrauftrag im Hauptfach Violine an der „Franz-Liszt“ Hochschule in Weimar und wurde dort 2013 zum Professor ernannt.

Ralf Mielke wurde 1963 in Lübbenau geboren. Er absolvierte die Spezialschule für Musik in Halle und ein Studium bei Erich List und Heinz Hörtzsch an der Hochschule für Musik Leipzig. Von 1985 bis 1989 war er Soloflötist am Landestheater Dessau und anschließend Flötist des Rundfunksinfonieorchesters Leipzig. Seit 1990 ist er Soloflötist am Philharmonischen Staatsorchester, der jetzigen Staatskapelle Halle. Umfangreiche Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker führten ihn durch viele Länder Europas, nach Ostasien sowie Südamerika. Mit Lehraufträgen am Musikzweig der Latina August Hermann Franke und der Martin-Luther-Universität Halle kümmert er auch sich um die Ausbildung des musikalischen Nachwuchses.

Wolfram Stephan bekam mit neun Jahren seinen ersten Violoncello-Unterricht an der Musikschule in Leipzig. Er besuchte die Spezialschule für Musik in Halle und studierte an der Hochschule für Musik in Leipzig bei Wolfgang Weber. Kammermusikunterricht erhielt er in der gleichen Zeit bei Gerhard Bosse sowie Ulrich Urban.

34 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Foto: Ute Ahlheim Foto: Ute

Thomas Ennenbach Kirche St. Magdalenen Langenbogen

1989 bekam er sein 1. Engagement in der Robert-Schumann- Philharmonie in Chemnitz. Ein Jahr später ging er an die Dresdner Philharmonie. Seit 1992 ist er Mitglied des MDR Sinfonieorchester in Leipzig. Er ist Mitglied verschiedener Kammermusik- vereinigungen und hat auch schon in China und Amerika konzertiert. 7

Thomas Ennenbach wurde 1963 in Rudolstadt geboren. Er studierte an der Hochschule für Kirchenmusik Halle und an der Musikhochschule „Franz Liszt“ Weimar. Danach war er Organist und Kantor an der Marktkirche St. Andreas und an Martin Luthers Taufkirche St. Petri-Pauli in der Lutherstadt Eisleben, 1999 wurde er zum Propsteikantor der Propstei Halle-Wittenberg und zum Kirchenmusikdirektor berufen. Er arbeitet als Solist mit zahlreichen Chören und Orchestern zusammen und veröffentlichte diverse Rundfunksendungen, Fernseh- und CD-Aufnahmen.

Kirche St. Magdalenen Langenbogen Nach einem Brand Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die heutige Kirche nach einem Entwurf von Karl-Friedrich Schinkel 1826 neu errichtet. Schinkel hatte im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. einen Kirchenneubau im so genannten Rundbogenstil entworfen, der klassizistische und romantische Elemente vereint. Nach diesem Vorbild wurden viele evangelische Dorfkirchen in Preußen gebaut. Eine damals eingebaute kleine Orgel stammt ursprünglich aus dem Jahr 1735 vom Weißenfelser Hoforgelbauer Georg Theodor Kloß. Dank der erfolgreichen Bemühungen des Fördervereins Barockorgel Langenbogen um die Restaurierung der Orgel und den Erhalt der Kirche ist die öffentliche Nutzung wieder hergestellt und es finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Seit 2011 ist die Kirche in Langenbogen die zweite Station auf der Strasse der Musik.

35 UNERH RTE Zupfinstrumente – Mandolinen- und Lautenklänge

Donnerstag 27. Juni 2019 • 19:30 Uhr Händel-Haus Große Nikolaistraße 5 • 06108 Halle (Saale)

Karten: 15 € | ermäßigt 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Abendkasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de

Birgit Schwab (Erzlaute, Barocklaute) Daniel Ahlert (Mandoline)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

SACHSEN-ANHALT

In Kooperation mit der Stiftung Händel-Haus

36 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Georg Friedrich Händel {1685–1759} Sonate B-Dur, HWV 377 Allegro - Adagio - Allegro

Johann Joachim Quantz {1697–1773} Sonate Nr.1, a-Moll Adagio - Presto - Gigue

Carl Friedrich Abel {1723–1787} Sonata Nr.1 Vivace - Adagio - Minuetto

Johann Conrad Schlick {1759–1825} 8 Sonata Allegro - Andante - Rondeau

Johann Kropfgans {1708–1769} 250 Pièces en sonate für Laute Intrada - Gig - Pastorella - Scherzo - Presto

Ernst Gottlieb Baron {1696–1760} Duetto Allegro - Adagio - Presto

Silvius Leopold Weiss {1687–1750} Concert F-Dur Adagio - Allegro - Amoroso - Allegro

37 Daniel Ahlert und Birgit Schwab

Birgit Schwab und Daniel Ahlert musizieren seit 1992 zusammen. Seitdem haben sie hunderte von Konzerten in Europa und in den USA gegeben. Bereits im ersten Jahr ihres Bestehens gewannen sie den 1. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Soumagne/Belgien. Das Duo Ahlert & Schwab ist inzwischen Preisträger weiterer Wettbewerbe im In- und Ausland. Es konzertierte beim Festival der Laute in Füssen (Deutschland), beim Orgel Festival in Laubach (Deutschland), in der Preston Bradley Hall (Chicago), beim internationalen Festival für Zupfinstrumente in Beer-Sheva (Israel), beim Europäischen Zupfmusikfestival in Bamberg (Deutschland), in der Sundin Music Hall (Minnesota), beim Festival Internazionale della Chitarra in Lagonegro (Italien), beim Festival La Guitarra California, beim Internationalen Bodenseefestival, beim Gitarrenfestival Speyer, beim Festival Orgel Plus und beim Bachfest Leipzig.

2003 gab das Duo Ahlert & Schwab sein erfolgreiches USA Debüt und 2004 wurde es vom Radiosender WNYC nach New York eingeladen und bekam den Namen „Lord of the Strings“. Es hat über 100 Werke uraufgeführt - fast alle diese Werke wurden ihnen gewidmet. Zu den Komponisten zählen u.a. Yehezkel Braun (Israel), Ernesto Cordero (Puerto Rico), John Duarte (England), Claude Engel (Frankreich), Angelo Gilardino (Italien), Jeffrey Harrington (USA), Thomas Schmidt-Kowalski (Deutschland) und Jaime M. Zenamon (Brasilien). Viele dieser Werke sind in der Edition Corvus verlegt, dem eigenen Verlag des Duos.

38 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Händel-Haus Halle

Händel-Haus Halle Das Händel-Haus fand 1558 seine erste Erwähnung. 100 Jahre nach dem Bau des Renaissance-Anwesens erwarb Georg Händel das Haus. Über 100 Jahre war es im Besitz der Familie Händel.1685 wurde Georg Friedrich Händel als Sohn des wohlhabenden Barbiers, Wundarztes und Hofchirurgen des Herzogs von Sachsen-Weißenfels in dem Haus geboren. Nach dem Tod der Mutter des Komponisten wechselte das Haus diverse Besitzer bis es 1937 von der Stadt Halle erworben wurde. Seit 1948 bis heute ist das Händel-Haus 8 das Musikmuseum der Stadt.

Die Sonderausstellung 2019 heißt: LADIES FIRST. Wie erging es den Frauen aus dem Umfeld Georg Friedrich Händels? Fristeten sie ein Dasein im Schatten des Patriarchats, oder gelang es ihnen das Korsett ihrer Unterdrückung abzuschütteln? Zudem wird über die Musikgeschichte Halles informiert. Das Haus entwickelte sich gemeinsam mit den unter seinem Dach seit 1952 jährlich stattfindenden Händel-Festspielen und mit der Internationalen Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft, deren wichtigstes Ziel die Neuausgabe des Gesamtwerkes des Komponisten ist, zu einem weltweit beachteten internationalen Zentrum der Händel-Pflege.

39 UNERH RTE Harfenistinnen – Musik auf 47 Saiten

Freitag 28. Juni 2019 • 19:00 Uhr Gangolfkirche Gangolfstraße 1 • 06333 Hettstedt

Karten: 12 € | ermäßigt 10 € Kartentelefon: 0345 5174170 Kartentelefon: 03476 552583 Abendkasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de

Live- Esperanza Ehrle Mitschnitt Susu Li Babett Niclas (Harfen)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

SACHSEN-ANHALT

40 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Georg Friedrich Händel {1685–1759} Prelude und Toccata HWV 568, 475 (Bearb. von Marcel Grandjany)

Louise Reichardt {1779–1826} Wiegenlied - Schäfers Klage - Wenn ich ein Vöglein wär Georg Friedrich Händel Konzert für Harfe in B-Dur HWV 294

Friederike Pallas {1775–1857} Nähe des Geliebten Georg Friedrich Händel 9 Sarabanda in d-minore

Johannes Snoer {1868–1936} Phantasie über ein niederländisches Volkslied op. 51 Capriccio marcial und Intermezzo op. 104 Abendlied op. 106 Nr. 5

Louis Spohr {1784–1859} Fantasie in c-Moll op. 35

41 Susu Li Esperanza Ehrle

Die chinesische Harfenistin Susu Li wurde 1998 in Peking geboren. Sie verbrachte ein halbes Jahr ihrer Schulzeit in London, ein Jahr in Tokyo und besuchte während der Oberstufe ein Internat auf Zypern. Mit 11 Jahren begann sie Harfe zu spielen. Sie erhielt Unterricht bei Anna Kulikova und in Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung bei Anna Viechtl. Seit dem Wintersemester 2018/2019 studiert sie an der Musikhochschule in Leipzig bei Ursula Heins.

Esperanza Ehrle wurde 1997 in Sebnitz geboren. Im Alter von sechs Jahren begann sie mit dem Klavierunterricht an der Erfurter Musikschule. Ab ihrem 11. Lebensjahr lernte sie dort zudem noch Harfe bei Christiane Richter. 2009 wechselte sie an das Musikgymnasium Schloss Belvedere Weimar, wo sie 2016 ihr Abitur absolvierte. Seit 2016 studiert sie in der Harfenklasse von Ursula Heins an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Sie erreichte beim Wettbewerb Jugend musiziert 2014 in der Wertung Harfe Solo den 2. Platz auf Bundesebene und sammelte Erfahrungen in verschiedenen Jugendsinfonieorchestern Deutschlands.

42 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Babett Niclas St. Gangolf Kirche

Babett Niclas studiert derzeit an der Musikhochschule Mendelssohn-Bartholdy Leipzig in der Klasse Ursula Heins. Zuvor besuchte sie das Royale Conservatoire in Glasgow und studierte Musik und Deutsch auf Lehramt, legte ihre Lehrpraxis in Tonsatz/Hörerziehung Fachmethodik ab und war Studentin in Improvisation bei Tilo Augsten. Babett Niclas ist mit dem experimentellen Ensemble Soundtravelers Preisträgerin beim „D-Bü Wettbewerb der deutschen Musikhochschulen 2017“ als auch Solo beim Wettbewerb des Verbands der Harfenisten in der Kategorie „VDH-Open 2018“. Neben Soloauftritten spielt sie regel- mäßig in verschiedenen Orchestern und beschäftigt sich 9 mit Kammermusik sowie der Alten Musik.

St. Gangolf Kirche auf dem Kupferberg zu Hettstedt Der Bau der Kirche Ende des 12. Jahrhunderts ist eng verbunden mit dem Beginn des Kupferschiefer Bergbaus im Mansfelder Land. Die ursprünglich romanische Kapelle St. Maria wurde um 1400 zur gotischen Dorfkirche St. Gangolf umgebaut. Bis in die Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts nutzte die evangelische Kirche das Gotteshaus. Seit 1995 gibt es einen Förderverein, der mit Hilfe von Stadt, Kreis, Land, Bund und Denkmalpflege die Kirche vor dem Verfall rettete. Heute können dank engagierter Mitglieder wieder Konzerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen in der reizvollen Kirche stattfinden. Auch die Rühlmann Orgel konnte wieder aufgebaut werden und Orgelkonzerte bereichern das Veranstaltungsangebot. Die beiden Bronceglocken wurden im September 2013 von Hermann Schmitt und seinem Sohn Christoph aus Brockscheid/Eifel feierlich in Hettstedt gegossen. Seit 2012 ist die Gangolfkirche die 10. Station auf der Strasse der Musik.

43 UNERH RTE Harfenistinnen – Musik auf 47 Saiten

Samstag 29. Juni 2019 • 16:00 Uhr Orgelbauer-Museum in der Burg Hauptstr. / Wallstr.

Ev. St. Petrikirche // Mühlenberg 2 06458 Selke-Aue OT Hausneindorf

Karten: 15 € | ermäßigt 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Kartenreservierung: 0170 3544758 (Fam. Richter) Abendkasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de Eintrittspreis gilt für das gesamte Wandelkonzert, keine Ermäßigung für Teilbesuche!

Wandelkonzert vom Museum zur Kirche Esperanza Ehrle Susu Li Babett Niclas (Harfen)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

SACHSEN-ANHALT

44 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 16:00–16:30 Uhr Orgelbauer-Museum

Georg Friedrich Händel {1685–1759} Prelude und Toccata HWV 568, 475 (Bearb. von Marcel Grandjany)

Louise Reichardt {1779–1826} Wiegenlied - Schäfers Klage - Wenn ich ein Vöglein wär Georg Friedrich Händel Konzert für Harfe in B-Dur HWV 294

17:00–17:30 Uhr Ev. St. Petrikirche

Friederike Pallas {1775–1857} Nähe des Geliebten 10 Georg Friedrich Händel Sarabanda in d-minore

Johannes Snoer {1868–1936} Phantasie über ein niederländisches Volkslied op. 51 Capriccio marcial und Intermezzo op. 104 Abendlied op. 106 Nr. 5

Louis Spohr {1784–1859} Fantasie in c-Moll op. 35

45 Susu Li Esperanza Ehrle

Die chinesische Harfenistin Susu Li wurde 1998 in Peking geboren. Sie verbrachte ein halbes Jahr ihrer Schulzeit in London, ein Jahr in Tokyo und besuchte während der Oberstufe ein Internat auf Zypern. Mit 11 Jahren begann sie Harfe zu spielen. Sie erhielt Unterricht bei Anna Kulikova und in Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung bei Anna Viechtl. Seit dem Wintersemester 2018/2019 studiert sie an der Musikhochschule in Leipzig bei Ursula Heins.

Esperanza Ehrle wurde 1997 in Sebnitz geboren. Im Alter von sechs Jahren begann sie mit dem Klavierunterricht an der Erfurter Musikschule. Ab ihrem 11. Lebensjahr lernte sie dort zudem noch Harfe bei Christiane Richter. 2009 wechselte sie an das Musikgymnasium Schloss Belvedere Weimar, wo sie 2016 ihr Abitur absolvierte. Seit 2016 studiert sie in der Harfenklasse von Ursula Heins an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Sie erreichte beim Wettbewerb Jugend musiziert 2014 in der Wertung Harfe Solo den 2. Platz auf Bundesebene und sammelte Erfahrungen in verschiedenen Jugendsinfonieorchestern Deutschlands.

Babett Niclas studiert derzeit an der Musikhochschule Mendelssohn-Bartholdy Leipzig in der Klasse Ursula Heins. Zuvor besuchte sie das Royale Conservatoire in Glasgow und studierte Musik und Deutsch auf Lehramt, legte ihre Lehrpraxis in Tonsatz/Hörerziehung Fachmethodik ab und war Studentin in Improvisation bei Tilo Augsten. Babett Niclas ist mit dem experimentellen Ensemble Soundtravelers Preisträgerin beim „D-Bü Wettbewerb der deutschen Musikhochschulen 2017“ als auch Solo beim Wettbewerb des Verbands der Harfenisten in der Kategorie „VDH-Open 2018“. Neben Soloauftritten spielt sie regelmäßig in verschiedenen Orchestern und beschäftigt sich mit Kammermusik sowie der Alten Musik.

46 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Babett Niclas Kirche St. Petri Hausneindorf

Orgelbauer-Museum Hausneindorf Unweit von Quedlinburg liegt Hausneindorf. Hier befand sich zwischen 1838 und 1884 die Orgelwerkstatt von Adolph Reubke (1805-1875) und seinem Sohn Emil (1836-1884). Durch die Aufstellung von Orgeln in vielen kleinen Dörfern und Städten im Harz, im nördlichen Harzvorland, in der Magdeburger Börde und in der Altmark kommt der Reubke-Werkstatt eine besondere Bedeutung zu. Sie hat etwa 100 Orgeln hergestellt. 1884 übernahm Ernst Röver (1857-1923) aus Stade die Werkstatt in Hausneindorf. Aus ihr gingen innerhalb von 35 Jahren über 200 Orgeln hervor. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 gingen die Aufträge für Orgelneubauten zurück. 1919 entstand die letzte große Orgel in Aschersleben, danach erfolgten nur noch Reparaturen. Da keiner der beiden Söhne nachfolgen wollte, endete die 10 Orgelbautradition in Hausneindorf mit dem Tode Ernst Rövers 1923. Seit 2018 ist das Orgelbauer-Museum die 37. Station auf der Strasse der Musik.

Kirche St. Petri Hausneindorf Die Kirche wurde 1790 errichtet. Sie hat einen rechteckigen Bruchsteinsaal mit quadratischem Westturm und geradem Ostabschluss. Innen befinden sich eine zweigeschossige Empore und zwei Patronatslogen. 1799 wurde ein aus Holz geschnitzter Hochaltar aufgestellt. Besonders wertvoll sind die 6 Buntglasfenster vom Ende des 19. Jahrhunderts. Der Eingang in die Kirche erfolgt durch ein Sandsteinportal, das den Formen des Altars angepasst wurde. 1884 wurde es an die Kirche angebaut. Der Taufstein aus Marmor stammt ebenfalls aus dem Jahr 1884. Die Kirche wurde 1989 durch den Einsatz vieler Ehrenamtlicher vor dem Verfall gerettet. Unter der Westempore wurde 1992 eine Winterkirche eingebaut. Die Orgel hat zwei Manuale, ein Pedal und 29 Register. Sie war das Vorführinstrument der Hausneindorfer Orgelbauer Reubke und Röver. Sie funktioniert durch ein pneumatisches Windladensystem mit Röverscher Kastenlade.

47 UNERH RTE Klavierquartette – mitteldeutscher Adel

Samstag 29. Juni 2019 • 16:00 Uhr Schloss Ostrau 06193 Petersberg OT Ostrau

Karten: 12 € | ermäßigt 10 € Kartentelefon: 0345 5174170 Kartenreservierung: 034600 25642 Tageskasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de

Trio „ad libitum“

Michael Marinov (Violine) als Gast: Matthias Erben (Viola) Wolfgang Praetorius (Violoncello) Michael Stolle (Klavier, Lesung & Moderation)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

SACHSEN-ANHALT

48 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Louis Ferdinand Prinz von Preußen {1772–1806} Klavierquartett f-Moll op. 6 Allegro moderato - Menuetto agitato, Trio 1, Menuetto, Trio 2, Menuetto - Adagio lento e amoroso - Allegro ma moderato ed espressivo

Heinrich XXIV. Fürst Reuß-Köstritz {1855–1910} Klavierquartett f-Moll op. 6 Allegro non troppo - Scherzo. Allegro molto - Adagio – Finale. Allegro

Schloss Ostrau Harmonisch eingebettet in die historische Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts, liegt das Barockschloss Ostrau im Großraum Halle/Leipzig: Vom Kurfürstlich- Hannoverschen Hofarchitekten Louis Remy de la Fosse im französisch- italienischen Stil entworfen, wurde es auf einer slawischen Siedlungsinsel aus dem 9. Jh. errichtet und von einem der ersten englischen Landschaftsgärten auf deutschem Boden 11 umgeben. Erste Urkundliche Erwähnung erfuhr Ostrau im Jahr 1125. Die Familie von Veltheim erwarb das Anwesen 1585. Seit 1710 entstand auf der Schlossinsel neben einer älteren Burganlage das neue Schloss. Es gehört heute zu den herausragenden Barockbauten des Landes Sachsen-Anhalt. Seit 1929 wurde Schloss Ostrau aufwendig von Hans-Hasso von Veltheim saniert. Unter ihm avancierte es zu einem Zentrum für Wissenschaftler, Künstler, Philosophen und Anthroposophen mit weiter Strahlkraft. 1945 wurde Hans-Hasso von Veltheim enteignet. Wertvolle Kulturgüter wurden in der Folge ausgelagert und teilweise von den sowjetischen Besatzern beschlagnahmt. Das Schloss und sein Park sind seit 2010 ein Standort des Landesprojekts „Gartenträume - Historische Parks in Sachsen-Anhalt“. Die zum Schlossensemble gehörende Patronatskirche ist seit 2017 die 28. Station auf der Strasse der Musik.

49 „Ad libitum“ mit Gast

Das Trio „ad libitum“ musiziert seit 2003 mit Kapellmeister Michael Stolle am Klavier, zunächst in Gera, später in Halle, seit 2011 in der jetzigen Besetzung in Lutherstadt Wittenberg. Neben der Pflege der klassisch-romantischen Musiktradition (Mozart, Beethoven, Schubert) und der Suche nach selten gespielten Trios (Werke von Clara Schumann, Louis Ferdinand von Preußen und Heinrich XXIV. Reuß-Köstritz) spielen die Musiker auch gern die beliebte Salon- und Kaffeehausmusik, so regelmäßig zu Kurkonzerten in Bad Belzig. 2018 spielte das Trio drei Konzerte in Bulgarien.

Michael Marinov geboren in Burgas (Bulgarien), studierte von 1977 bis 1982 in Sofia und war danach 1983 bis 1991 als Konzertmeister am Musiktheater in Veliko Tarnovo (Bulgarien) engagiert. 1991 bis 2002 wirkte er als Konzertmeister am Mitteldeutschen Landestheater Wittenberg. Nach dessen Schließung war er acht Jahre lang als Geiger an der Anhaltischen Philharmonie Dessau tätig. Seitdem unterrichtet er Violine und Ensemblespiel an der Musikschule Wittenberg. Daselbst ist er Gründer und Leiter des „Paul-Gerhardt-Orchesters“.

Matthias Erben wurde in Wolfen als Kind einer Musikerfamilie geboren. An der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg studierte er 1975-80 Chemie und war vier Jahre als Biochemiker in Halle tätig. Parallel studierte er bis 1983 Musik am Konservatorium in Halle, war 1975-84 als Rock und Pop-Musiker Mitglied in regionalen Bands sowie 1985-95 freiberuflich als Musiker und Musik- Manager tätig. 1981 gründete er das Kammerorchester „musica juventa“ und übernahm 1985 die Leitung des Akademischen Orchesters. Daneben war er 1987 Mitbegründer des Salon Orchesters Leipzig und 1997 Gründer des Barockensembles „Johann Friedrich Fasch“. Seit 1994 ist Erben an der Martin- Luther-Universität angestellt und Mitbegründer der Konzertreihen „Hallesche Universitätsmusiken“, „Leucorea musica“ und „Schätze Mitteldeutschlands“.

50 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Schloss Ostrau

Wolfgang Praetorius geboren in Dessau, studierte von 1978 bis 1982 an der Leipziger Musikhochschule. Von 1982 bis 2002 wirkte er als Solocellist am Mitteldeutschen Landestheater Wittenberg. Seit 2002 ist er musikalisch und musikpädagogisch freischaffend tätig: als Lehrer für Cello und Gitarre an der Musikschule Wittenberg und als Musikpädagoge an der Evangelischen Gesamtschule „Philipp Melanchthon“ in der Lutherstadt. Außerdem ist er Mitglied des Akademischen Orchesters Leipzig, das regelmäßig im spielt.

Michael Stolle geboren in Querfurt, studierte von 1966 bis 1971 an der Leipziger Musikhochschule Dirigieren und Klavier. 40 Jahre lang war er Korrepetitor und Dirigent an Theatern und Orchestern in Mitteldeutschland (Halle, Gera, Sondershausen, Wittenberg), davon 15 Jahre Erster Kapell- meister am Theater Altenburg/Gera. Daneben trat er als Kammermusik-Pianist und als Liedbegleiter auf. 11 Er dirigierte bei den Opernfestspielen in Bad Hersfeld und wirkte 27 Jahre (bis 2018) an der Leipziger Musikhochschule (Lehrauftrag für Partiturspiel und Korrepetition). Seit vielen Jahren ist er Dozent an der Martin-Luther- Universität in Halle (Musikalischer Leiter der Opernschule). Daneben ist er Verfasser mehrerer Publikationen zur Musikgeschichte und zahlreicher Musik- und Theaterkritiken. Sein Buch „Der Komponist Heinrich XXIV. Reuß-Köstritz“ erschien 2016.

51 UNERH RTE Volkslieder – Mein wildes Herz Sonntag 30. Juni 2019 • 17:00 Uhr KulturGut Apels Gut 3 • 06258 Schkopau OT Ermlitz

Karten: 15 € | ermäßigt 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Kartentelefon: 034204 35582 Tageskasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de Rosenroth Anna Moritz und Inga Philipp (Gesang) Hagen Muster (Gitarre)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

SACHSEN-ANHALT

52 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 2 Volkslieder (19. Jh.) Horch, Auf einem Baum ein Kuckuck

Johann Philipp Krieger {1649–1725} An die Einsamkeit

Volkslied (19. Jh.) • Hagen Muster tento II - Hans und Liesel

150 Anton Wilhelm von Zuccalmaglio {1803–1869} Es waren zwei Königskinder - Kein schöner Land

August Ferdinand Riccius {1819–1886} 200 Im Frühjahr auf der Alm

2 Volkslieder Kommt ein Vogel geflogen, Kommt ihr G‘spielen

Ernst Anschütz {1780–1861} Kinderlieder Kasachisches Volkslied (19. Jh.) 12 Wiegenlied

Heinrich Albert {1604–1651} Du mein einzig Licht

Clara Schumann {1819–1886} 150 Sie liebten sich beide

Carl Loewe {1796–1869} 150 Die Mutter an der Wiege • Der Mummelsee

Volkslied (16. Jh.) • Der grimmig Tod

Volkslied (19. Jh.) • Schneiders Höllenfahrt

53 Inga Philipp Anna Moritz

Inga Philipp studierte Gesang an der Hochschule für Musik in Dresden bei Britta Schwarz und Ludger Rémy. Sie widmete sich besonders dem Oratorienfach und der Alten Musik und nahm teil an Meisterkursen bei Maria Husmann, Maria Zahlten-Hall, Peter Schreier, Emma Kirby und Charlotte Lehmann. Die Mezzosopranistin sang mit dem Jungen Musikpodium Dresden - Venedig zahlreiche Konzerte in Norditalien und Dresden. Sie lässt in den Formationen „Adamant“ und „Rosenroth“ die Kammermusik lebendig werden und musiziert mit Ensembles wie dem Vocalconsort Berlin, der Vokalakademie Berlin, den Vokalsolisten Berlin, dem Stuttgarter sowie dem Dresdner Kammerchor, „Les Amis de Philippe“, der Staatskapelle Dresden und Halle und der „Akademie für Alte Musik Berlin“.

Anna Moritz studierte Gesang in Dresden und Oslo. Im Rahmen vielfältiger solistischer Erfahrungen sang sie CD-Produktionen mit dem Dresdner Knabenchor unter Matthias Jung sowie Les Amis de Philippe unter Ludger Rémy und arbeitete auch unter Hans-Christoph Rademann und Konrad Junghänel. Als Schauspielerin konnte man sie während der Batzdorfer Barockfestspiele sowie am Theater im Volkspark in Halle erleben. Interpretatorisch und künstlerisch arbeitete sie mit Roger Vignoles, Wolfgang Katschner, Andreas Scholl und derzeit mit Charlotte Lehmann in Hannover. Als Gründerin zweier eigener Ensembles setzt sie ihren Schwerpunkt mit „Rosenroth“ im Bereich der Alten Musik und gestaltet mit ‚klassischerleben‘ genreübergreifende Programme.

Hagen Muster studierte klassische Gitarre in Berlin bei Daniel Göritz und in Magdeburg bei Elke Scheibner und besuchte Meisterkurse bei Frank Bungarten und Thomas Müller-Pering. Während seines Studiums war er Mitglied beim

54 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Hagen Muster KulturGut Ermlitz

Magdeburger Kammerchor und dem Chor des Instituts für Musik Magdeburg. Sein breites Schaffensspektrum spiegelt sich auch in seinen Filmmusikkompositionen für Kurzfilme junger Filmemacher wider. Seit 2010 unterrichtet er am Konservatorium „Georg Friedrich Händel“ in Halle. Er spielt als Mitglied zahlreicher Ensembles und Bands. Momentan gilt seine Leidenschaft dem Mats Olson Trio und dem Ensemble „Rosenroth“, mit welchem er sich der Alten Musik und dem Volksliedgut widmet.

KulturGut Ermlitz, Schkopau Das prächtige Herrenhaus auf dem Rittergut Ermlitz wurde um 1700 von der Familie von Bose erbaut. Durch die Auswirkungen des Siebenjährigen Krieges konnte die Familie von Bose das Haus nicht mehr unterhalten, und als neuer Käufer trat 1771 der Leipziger Jurist und Ratsherr, der spätere Bürgermeister Dr. Apel in Erscheinung. Das Rittergut wurde fortan der Sommersitz der Familie Apel. Sie war sehr Musik und Kunst interessiert und förderte musikalische und literarische Veranstaltungen auf dem Gut. So bedeutende Komponisten wie Carl-Maria von Weber, Felix Mendelssohn Bartholdy und Richard Wagner waren Gäste des Gutes. 12

Mit den Wirren des 2. Weltkriegs wurde dem Leben auf dem Gut ein jähes Ende gesetzt und die Familie Apel enteignet. Das Anwesen wurde um 2000 von einem Nachfahren der Familie Apel zurück erworben. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten erstrahlt das barocke Herrenhaus mit den schönen Außenanlagen seit 2010 in neuem Glanz. Die Apelsche Kulturstiftung und ein Förderverein haben das Gut zu einem Tagungs- und Veranstaltungszentrum entwickelt. Aus dem früheren Kuhstall ist ein Saal geworden, der ausgezeichnet für Konzerte geeignet ist. Seit 2013 ist das KulturGut Ermlitz die 12. Station auf der Strasse der Musik.

55 UNERH RTE Phantasien – Kreisleriana mit Musik und Text

Sonntag 30. Juni 2019 • 17:00 Uhr Evang.-Luth. Kirchgemeinde Panitzsch Lange Straße 17 • 04451 Borsdorf OT Panitzsch

Karten: 15 € | ermäßigt 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Kartentelefon: 034291 86547 (Pfarramt) Tageskasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de

Friedhelm Eberle (Sprecher) Ketevan Warmuth (Klavier)

56 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Text Vorspruch

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann{1776–1822} Larghetto aus der Sonate für Klavier Nr. 2 f-Moll

Text Aus der „fragmentarischen Biografie des Johannes Kreisler“

Clara Schumann {1819–1886} 150 Romanze op. 11 Nr. 2

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann Der Musikfeind (Johannes Kreisler)

Robert Schumann {1810–1956} Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz Ernst Theodor Amadeus Hoffmann Johannes Kreisler‘s, des Kapellmeisters musikalische Leiden Robert Schumann aus Kreisleriana Phantasien für Klavier op. 16

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann Johannes Kreisler‘s, des Kapellmeisters Gedanken über den hohen Wert der Musik Robert Schumann aus Kreisleriana Phantasien für Klavier op. 16 13

57 Ketevan Warmuth Friedhelm Eberle

Ketevan Warmuth Die in Moskau geborene und in Georgien aufgewachsene Pianistin erhielt ihren ersten Instrumentalunterricht mit fünf Jahren bei ihrer Mutter in Gori. Der Ausbildung an der Spezialmusikschule für begabte Künstler folgte das Klavier- und Korrepetitionsstudium an der Musikhochschule in Tbilissi bei Nana Dimitriadi, Wanda Shiukaschwili und Rewas Tawadse. Es folgte ein Aufbaustudium für Kammermusik und Korrepetition an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig bei Gunhild Brandt und Karl-Peter Kammerlande. Meisterkurse belegte sie bei Lew Wlasenko und Elena Richter am Tschaikowski- Konservatorium in Moskau. 2002 war sie zusammen mit Antje Simon Gewinnerin des internationalen Melodramen-Wettbewerbs in Prag. Seit 2012 hat sie einen Lehrauftrag an der Akademie für Darstellende Kunst in Delitzsch.

Friedhelm Eberle einer der bekanntesten Leipziger Schauspieler, wurde in Oberhausen geboren. Nach einer abgeschlossenen Schlosserlehre, privater Schauspielunterricht in Oberhausen und Basel, absolvierter Abschlussprüfung in Düsseldorf, dann 1. Engagement 1957 in Plauen, 3 Jahre Erfurt folgten und seit 1962 fester Bestandteil des Leipziger Schauspiels bis zu seinem Ausscheiden 2008. Alle großen Rollen der Weltliteratur gespielt: „Hamlet“, „Tellheim“, „Othello“, „Egmont“, „Faust“, „Lear“, u.a., aber auch die großen Modernen: „Warten auf Godot“, „Endspiel“, „Das letzte Band“, „Vor Sonnenuntergang“. Langjährige Zusammenarbeit mit Kurt Masur und CD- Aufnahmen vom „Sommernachtstraum“ und „Peer Gynt“. Über 38 Jahre unterrichtete er an der Theaterhochschule Leipzig das Fach „Künstlerisches Wort“, 1994 zum Professor berufen, Ehrenmitglied des Schauspiels Leipzig, Kunstpreisträger der Stadt Leipzig, Nationalpreisträger der DDR.

58 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Kirche Panitzsch

Kirche Panitzsch Die heutige Barockkirche Panitzsch hat ihren Ursprung in einem romanischen Kirchenbau des 13. Jahrhunderts. Die schlichte weiße Kirche mit Schieferdach steht auf dem 142m hohen Kirchberg oberhalb von Panitzsch im Leipziger Land. Ende des 18. Jahrhunderts wurde vom Torgauer Orgelbauer Johann Christian Friedrich Flemming eine Orgel eingebaut, 1993 wurde sie von der Orgelbaufirma Voigt aus Bad Liebenwerda rekonstruiert, und sie hat heute wieder ihren wundervollen ursprünglichen Klang. Drei wertvolle Glocken, zwei mittelalterliche und eine barocke, mit Ritzzeichnungen aus dem 14. Jahrhundert laden mit ihrem eindrücklichen Geläut zum Gottesdienst und zu Veranstaltungen. Besondere Aufmerksamkeit bekommt die Kirche nicht nur durch die Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen, sondern auch durch ein umfangreiches, vielfältiges Konzertleben sowie Lesungen und Ausstellungen. Die Kirche ist seit 2016 die 22. Station auf der Strasse der Musik.

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59 UNERH RTE Trompeten- & Orgelklänge – Geistreiche Musik Abschlusskonzert 30. Juni 2019 • 17:00 Uhr Dom St. Peter und Paul Schloßstr. 7 • 06712 Zeitz

Karten: 15 € | ermäßigt 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Kartenreservierung: 03441 539390 Tageskasse oder auf unerhoertes-mitteldeutschland.de

Live- Joachim Karl Schäfer Mitschnitt (Trompete) Matthias Eisenberg (Orgel)

Dieses Konzert wird unterstützt durch:

SACHSEN-ANHALT

60 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Lucas Friese • CC BY-SA 3.0 • Wikimedia Commons

Johann Ludwig Krebs {1713–1780} Toccata und Fuge in E für Orgel - Solo

Gottfried Heinrich Stölzel {1690–1749} Konzert in D-Dur für Trompete und Orgel Allegro - Andante - Allegro

Carl Loewe {1796–1869} 150 aus 20 Choralvorspiele für Orgel - Solo 3. Aus meines Herzens Grunde 11. Lobe den Herren 13. Nun danket alle Gott 14. Nun ruhen alle Wälder 18. Was Gott tut, das ist wohlgetan

Georg Philipp Telemann {1681-1767} Sonate in g-Moll für Trompete und Orgel Andante - Allegro - Andante - Vivace

Johann Christoph Altnikol {1719–1759 } 300 Sonata in C für Orgel - Solo Allegro un poco - Largo e Affettuoso - Vivace

Gottfried August Homilius {1714–1785} Choralbearbeitungen für Trompete und Orgel 1. O Heilger Geist, kehr bei uns ein HoWV X.2 2. Komm, Heiliger Geist HoWV X.1

Johann Samuel Beyer {1669–1744} 350 Choralvariationen für Orgel - Solo 1. Nun komm, der Heiden Heiland 14 2. Gottes Sohn ist kommen 3. Lobt Gott, ihr Christen alle gleich 4. Gelobet seist du, Jesu Christ 7. Herr Christ, der einig Gottes Sohn

Georg Friedrich Händel {1685–1759} Suite in D-Dur für Trompete und Orgel Ouvertüre - Gigue - Aire (Menuetto) - Bourrée - Marsch

61 Joachim Karl Schäfer Matthias Eisenberg

Matthias Eisenberg wurde in Dresden geboren. Er war zunächst Mitglied des Dresdner Kreuzchores und später Student an der Musikhochschule Felix Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig bei Wolfgang Schetelich. Von 1980 bis 1986 Gewandhausorganist in Leipzig und danach Kirchenmusiker in Frankfurt, Hannover und Keitum auf Sylt, seit 2004 in Zwickau. Außerordentlich umfangreiche Konzerttätigkeit auf allen Kontinenten als Organist und Cembalist sowie Rundfunk-, Fernseh-, Schallplatten- und CD - Aufnahmen (u. a. das gesamte Orgelwerk Johann Sebastian Bachs). Er ist Preisträger internationaler Orgelwettbewerbe, u. a. des Leipziger Bachwettbewerbes.

Joachim Karl Schäfer wurde in Dresden geboren, studierte in seiner Heimatstadt an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ und gilt als herausragender Musiker der neuen Trompeter-Generation. Joachim K. Schäfer ist Gründer und Leiter seines nach ihm benannten Trompetenensembles. Zudem gründete Joachim K. Schäfer jüngst das Kammerensemble Die Dresdner Bach - Solisten, bestehend aus Musikern namhafter Orchester. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Preußischen Kammerorchester. Er konzertierte beispielsweise beim Choriner Musiksommer, dem Heidelberger Frühling, den Klosterkonzerten Preetz, den Weilburger Schlosskonzerten, dem Quedlinburger Musiksommer und den Internationalen Bachtagen Hessen & Thüringen. Gastspiele führten ihn u.a. nach Italien, Spanien, Frankreich, Tschechien, Polen, Slowakei und in die USA.

62 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Dom St. Peter und Paul

Dom St. Peter und Paul, Zeitz Im 15. Jahrhundert wurde die romanische Basilika aus dem 11. und 12. Jahrhundert durch Hussiteneinfälle stark beschädigt und später zu einer spätgotischen Hallenkirche umgebaut. Mit Beginn der Reformation wurde die Kirche lutherisch. 1656 wurde die Stadt Zeitz die Residenz von Sachsen-Zeitz, und der Dom wurde in die frühbarocke Schlossanlage der Moritzburg integriert. Nach vorüber gehender weltlicher Nutzung im 19. Jahrhundert wurde die Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg wieder der katholischen Gemeinde übergeben. Fehlende Erhaltungsmaßnahmen führten zum fortschreitendenVerfall. Erst die Wiedervereinigung ermöglichte eine umfassende Restaurierung.1998 konnte der prachtvoll sanierte Dom der katholischen Gemeinde wieder als Pfarrkirche zur Nutzung übergeben werden. Der Dom ist die 65. Station auf der Strasse der Romanik und seit 2017 die 32. Station auf der Strasse der Musik.

Auch die Orgeln des Zeitzer Doms erfuhren eine wechselvolle Geschichte. Bis ins 15. Jahrhundert lassen sich Orgeln nachweisen, die erste fiel einem Brand zum Opfer. Als Heinrich Schütz Kapellmeister von Zeitz war, wurden zwei kleine Emporen gebaut, auf die Schütz je ein Orgelgehäuse bauen ließ. Zunächst wurde das Orgelwerk einer vorhandenen Orgel eingebaut und das zweite Gehäuse blieb vorerst leer. Es folgten weitere Orgelbauten auf den Emporen, die z.T. durch Wasserschäden und Einstürze erheblich beschädigt wurden. Erst 1999 baute die Firma Eule ein neues 14 Instrument in Anlehnung an die frühbarocke Orgel. Die gegenüberliegende Empore bekam eine elektronische Orgel zur Nutzung während der Restaurierung der Pfeifenorgel. Sie wird aber auch heute noch als zweites Instrument genutzt.

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UNERH RTER Tag der Haus- und Hofmusik

Samstag 18. Juni 2019 8. Tag der Haus- und Hofmusik 10:00–18:00 Uhr in Halle (Saale)

Nach den Erfolgen der vergangenen Jahre rufen wir alle „HALLOREN, HALLENSER und HALLUNKEN“ zur Teilnahme auf!

Öffnen Sie Ihr Haus und Ihren Hof für Musik! Laden Sie ein zu sich!

Musizieren Sie mit Ihrer Familie und Freunden! Die Idee: Familien, Laien- und Profimusiker, Ensembles, Solisten, Chöre und Orchester laden ein zu ungezwungenen Konzerten mit Werken überwiegend mitteldeutscher Komponisten. Mögliche Veranstaltungsorte sind private Haushalte, Kulturstätten, Galerien, Gärten, Parks, Plätze, Höfe, Probenräume, Büros von Unternehmen, Fotostudios, die Neue Residenz, Stadtmuseum…

Jeder Musikliebhaber kann sich beteiligen! Der Verein Straße der Musik unterstützt Sie bei der Programmauswahl und beim Finden eines Auftrittsortes. Er sammelt und koordiniert die eingehenden Angebote und macht sie auf seiner Webseite und durch geeignete Werbemittel der Öffentlichkeit zugänglich.

Anmeldeformular für Ensembles, Chöre, Orchester sowie weitere Informationen: www.strassedermusik.de

SACHSEN-ANHALT

66 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 VERLAGSGRUPPE KAMPRAD

NEUE CHRONIK DES GEWANDHAUSORCHESTERS 275 Jahre Geschichte anschaulich in Bild und Text auf über 800 Seiten wiedergegeben von Claudius Böhm

2 Bände Festeinband 19,5 x 26 cm je ca. 400 farbige Seiten Verlag Klaus-Jürgen Kamprad – der Musikverlag der Verlagsgruppe Kamprad

Band 1 l 39,80 € l ISBN 978-3-95755-626-4 Band 2 l 39,80 € l ISBN 978-3-95755-627-1 (erscheint im März 2019) Band 1 und Band 2 im Set l 69,90 € ISBN 978-3-95755-628-8 Bestellnummer: VKJK1621

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Arcangelo Corelli (1653 – 1713) f

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Carl Friedrich Abel 1723-1787 geboren in Köthen, wurde er auf Bachs Empfehlung 1743 als Cellist und Gambist in der Dresdner Hofkapelle unter engagiert. Als das Dresdner Musikleben mit dem Beginn des Siebenjährigen Krieges (1756) zum Erliegen kam, wechselte Abel nach Darmstadt, um 1759 über mehrere Stationen London zu erreichen. 1762 wurde er von der Königin Charlotte zum Kammermusiker ernannt. Mit Johann Christian Bach gründete er 1765 gemeinsame Abonnements- Konzertreihe, die berühmten „Bach-Abel-Concerts“. Nach Bachs Tod 1782 ging Abel an den Potsdamer Hof, kehrte aber ein Jahr später nach London zurück, wo er bis zu seinem Tode als Komponist und Gambist tätig war.

Franz Wilhelm Abt 1819-1885 in Eilenburg geboren, besuchte er die Leipziger Thomasschule und studierte anschließend Theologie und Rechtswissenschaften, ohne seine musikalische Weiterbildung zu vernachlässigen. Nach dem Tod seines Vaters brach er seine Studien ab und bestritt den Lebensunterhalt in Leipzig als Klavierlehrer, Leiter des Philharmonischen Studentengesangsvereins und Verfasser von Tänzen, vierhändigen Klavierstücken, Liedern und Opernpotpourris. Nach einer kurzen Tätigkeit als Theaterkomponist in Bernburg wechselte er 1841 als Chordirektor an das Züricher Aktientheater, wo er seit 1847 den Vizekapellmeisterposten sowie das Amt des Bundesdirektors der 24 Chöre des Zürichsee-Vereins innehatte. In dieser Zeit komponierte er Jugendlieder und Chorstücke, insbesondere 4-stimmige Männerchöre. 1852 wurde er stellvertretender Kapellmeister, später Hofkapellmeister, in Braunschweig. Die Konzertreisen führten ihn in europäische Metropolen und 1872 in die USA. Seit 1882 im Ruhestand lebte er bis zu seinem Tod in Wiesbaden.

68 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Heinrich Albert Johann Christoph Altnikol

Heinrich Albert 1604-1651 Geboren im Thüringischen Lobenstein, besuchte Albert die Lateinschule in Gera und studierte Musik bei seinem Vetter Heinrich Schütz in Dresden sowie ab 1623 Rechtswissenschaften in Leipzig, wo er wahrscheinlich bei Johann Hermann Schein weiterhin Musikunterricht erhielt. Angesichts der Gefahr des Dreißigjährigen Krieges ging er 1626 nach Königsberg und studierte dort zunächst Festungskunde, um sich schließlich der Musik zuzuwenden. Von 1631 bis zu seinem frühen Tod war er dort Domorganist und außerdem Mitglied des Königsberger Dichterkreises „Kürbishütte“, zu dem Simon Dach und zeitweise Martin Opitz gehörten. Er hinterließ Gelegenheitskompositionen (ein Lied für die Hochzeit des dänischen Kronprinzen mit Magdalena Sibylle von Sachsen), geistliche und weltliche einstimmige Generalbasslieder. Zum berühmten Gedicht Ännchen von Tharau von Simon Dach schuf Albert eine erste, heute wenig bekannte Vertonung.

Johann Christoph Altnikol 1719-1759 Seine genauen Geburts- und Sterbedaten sind unbekannt. Getauft wurde er am 1. Januar 1720 in Berna bei Görlitz (heute: Sulików im polnischen Niederschlesien) und beerdigt in Naumburg. Von 1733 an besuchte er das Lyceum in Lauban, war 1740-43 als Sänger und Aushilfsorganist an der Breslauer Kirche St. Maria Magdalena tätig und studierte danach Theologie in Leipzig. Dort nahm er Kompositions- und Klavierunterricht bei seinem späteren Schwiegervater Johann Sebastian Bach. 1748 wurde er Organist im niederschlesischen Niederwiesa bei Greiffenberg (heute: Wieża bei Gryfów Śląski), übernahm aber in demselben Jahr den Organistenposten an der Stadtkirche St. Wenzel in Naumburg und behielt diese Stellung bis zu seinem Lebensende. 1750-51 war er Lehrer des Komponisten Johann Gottfried Müthel. Über Altnikols späteres Leben und Schaffen ist wenig bekannt. Erhalten sind lediglich eine Messe, zwei Kantaten und Motetten sowie vereinzelte Werke für Klavier bzw. Orgel.

Unerhörte Komponisten 69 Ernst Gebhard Salomon Anschütz Johann Christoph Bach

Ernst Gebhard Salomon Anschütz 1780-1861 Geboren 1780 in Goldlauter bei Suhl, studierte er Theologie in Leipzig, promovierte jedoch 1802 in Philosophie. Bereits seit 1799 arbeitete er als Lehrer an Leipziger Schulen. Er spielte ausgezeichnet Klavier, Orgel, Violine, Cello und Klarinette und gab Privatunterricht an diesen Instrumenten. Um seine kinderreiche Familie zu ernähren, nahm er 1819 zusätzlich den Kantoren- und Organistenposten an der Leipziger Neukirche (später Matthäikirche) an. 1809 wurde er Mitglied der Freimaurerloge „Apollo“. Er genoss Anerkennung in den Buchhändlerkreisen Leipzigs, pflegte Freundschaftsbeziehungen zu Anton Philipp Reclam sowie zu Gewandhausmusikern. Neben seiner Berufstätigkeit sammelte er Volks- und Kinderlieder und verfasste kindgerechte Texte und Melodien. Das Liebeslied „O Tannenbaum“ von August Zarnack schrieb Anschütz 1824 zum berühmtesten Weihnachtslied um, indem er zu der ersten Strophe zwei neue hinzudichtete. Er gab das wegweisende „Musikalische Schulgesangbuch“ heraus und führte 55 Jahre lang Tagebücher. Darin hielt er u. a. die Hinrichtung Johann Christian Woyzecks 1824 auf dem Leipziger Marktplatz fest. Er verstarb in Leipzig.

Johann Christoph Bach 1642-1703 Bach war Schüler seines Vaters Heinrich Bach. Er war seit 1663 Organist der Schlosskapelle Arnstadt und seit 1665 an der Georgenkirche in Eisenach, wo er daneben als Cembalist der Hofkapelle wirkte und 1700 zum Kammermusiker aufrückte. 1694 wurde er als „nothdürfftige Person“ zum Almosenvorsteheramt in Eisenach auserkoren, im gleichen Jahr bezog er eine Dienstwohnung in der sogenannten Münze. Von Johann Christoph Bach sind nur wenige Werke überliefert, die meisten im altbachischen Archiv Leipzig. Aus seinem Werk ragen besonders die Alt-Solokantate „Ach, daß ich Wassers genug hätte“ und 15 Variationen über die „Aria Eberliniana“ (1690) heraus.

70 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Johann Ludwig Bach Johann Sebastian Bach

Johann Ludwig Bach 1677-1731 Der sogenannte „Meininger Bach“, geboren in Thal bei Eisenach und in Meiningen gestorben, war entfernt verwandt mit Johann Sebastian und von diesem als Künstler geschätzt. Nach dem Besuch des Gothaer Gymnasiums war er ab 1699 als „Hoboist und Laquay“ am Meininger Hof tätig und erhielt dort weiteren Kompositionsunterricht. Ab 1703 diente er als Kantor und Pagenlehrer. Ab 1711 leitete er die Meininger Hofkapelle als Kapellmeister, nachdem er vorher als „Capell Inspector“ für die Verwaltung der Instrumente, sowie die Komposition von weltlichen Werken zuständig war. Von seinem weltlichem und geistlichem Werk ist nur ein Bruchteil erhalten. Dass zwei Messen und 24 Kantaten überliefert sind, ist Johann Sebastian Bach zu verdanken, der 1726 in Leipzig 18 Kantaten seines Vetters aufführte und weitere Texte des Meininger Kantatenjahrgangs 1719 neu vertonte. Die Kantate „Denn du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen“ BWV 15 wird heute Johann Ludwig Bach zugeschrieben. Die eindrucksvollste seiner überlieferten geistlichen Vokalkompositionen ist die Trauermusik auf den Herzog Ernst Ludwig I. von Sachsen-Coburg-Meiningen.

Johann Sebastian Bach 1685-1750 ist wie kein anderer großer Komponist in Mitteldeutschland verwurzelt. Geboren in Eisenach, besuchte er dort die Lateinschule und in Ohrdruf das Lyzeum. 1700-02 folgte der einzige längere Aufenthalt außerhalb Mitteldeutschlands, in Lüneburg. Seine Organistentätigkeit in Arnstadt 1703- 06 wurde lediglich durch eine mehrmonatige Studienreise zu Buxtehude nach Lübeck unterbrochen. Er wirkte in Mühlhausen, stand im Dienst am Weimarer Hofe, war 1717-23 Kapellmeister am Köthener Hof und anschließend Thomaskantor in Leipzig. Die Aufträge für Orgelprüfungen führten ihn u. a. nach Halle, Erfurt, Gera, Kassel und Naumburg, er war Gast der fürstlichen und königlichen Höfe in Weißenfels, Potsdam, Berlin und Dresden, wo er auch in der Sophien- und Frauenkirche mehrmals konzertierte. 1736 erhielt er den Ehrentitel des „königlich polnischen und kurfürstlich sächsischen Compositeurs“. Bach starb in Leipzig.

Unerhörte Komponisten 71 Carl Philipp Emanuel Bach Ernst Gottlieb Baron

Carl Philipp Emanuel Bach 1714-1788 der zweite Sohn von Johann Sebastian, der „Berliner“ bzw. „Hamburger Bach“, wurde in Weimar geboren und starb in Hamburg. Er war Schüler seines Vaters, besuchte die Lateinschule in Köthen und Thomasschule in Leipzig, wo er anschließend das Jurastudium begann. 1734 wechselte er an die Universität Frankfurt/Oder über. 1738 wurde er an den Hof des preußischen Kronprinzen Friedrich gerufen. Er war Mitglied der Rheinsberger Kapelle, Kammercembalist, Lehrer und Komponist am Hofe Friedrichs II. und verkehrte im Musikkreis um die königliche Schwester, Prinzessin Anna Amalia von Preußen. Nachdem seine Bewerbung um das Thomaskantorat 1755 fehlgeschlagen war, übernahm er die Nachfolge Telemanns 1767 als Musikdirektor an fünf Kirchen und Kantor am Gymnasium Johanneum in Hamburg, wo er auch öffentliche Konzerte veranstaltete. Noch lange nach seinem Tod wurde der Name Bach immer nur mit ihm in Verbindung gebracht.

Ernst Gottlieb Baron 1696-1760 Geboren in Breslau, erlernte Baron ab dem 14. Lebensjahr das Lautenspiel. Nach dem Besuch des Elisabethianum in Breslau, nahm er 1715 ein Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie in Leipzig auf und immatrikulierte sich 1720 an der Universität Jena, wo er bei Johann Nikolaus Bach und Jakob Adlung Tasteninstrumente und Musiktheorie lernte. Zwischen 1719 und 1728 reiste er nach Halle, Köthen, Schleiz, Saalfeld und Rudolstadt, später auch nach Fulda, Würzburg, Regensburg und Nürnberg, wo er 1727 seine „Historisch- theoretische und practische Untersuchung des Instruments der Lauten“ veröffentlichte. 1728 übernahm er den Posten als Lautenist am Gothaischen Hof. 1737 kam er an den Rheinsberger Hof des preußischen Kronprinzen Friedrich. In Dresden, wohin er nach seiner Anstellung verreisen durfte, um dort eine Theorbe zu erwerben, lernte er Silvius Leopold Weiss kennen. Nach der Krönung Friedrichs zum preußischen König wirkte Baron bis zu seinem Tod als Lautenist und Theorbist in der Berliner Hofkapelle. Sein kompositorisches Werk besteht vorrangig aus Sonaten und Instrumentalwerken.

72 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Johann Samuel Beyer Georg Böhm

Johann Samuel Beyer 1669-1744 Beyer wirkte zunächst als privater Musiklehrer in Jena. Dank hervorragender Zeugnisse wurde er 1694 als Kantor Nachfolger von Johann Habermas in Weißenfels. 1699 bewarb er sich um das freigewordene Kantorat in Freiberg und wurde nach einer Prüfung schließlich am 28. August 1699 unter 12 Bewerbern zum Freiberger Kantor und Musikdirektor ernannt. In dieser Tätigkeit prüfte er die dortige kleine Orgel, welche in den Jahren 1718 bis 1719 von Gottfried Silbermann für die Freiberger Hospitalkirche (Johanniskirche) erbaut wurde. Johann Friedrich Doles wurde Beyers Nachfolger. Beyer betätigte sich auch als Musikschriftsteller.

Georg Böhm 1661-1733 Der in Hohenkirchen (Thüringen) geborene Böhm erhielt die erste musikalische Ausbildung von seinem Vater, einem Lehrer und Organisten. Nach dessen Tod besuchte er die Lateinschule in Goldbach und das Gymnasium in Gotha. Nach dem Studium in Jena lebte er zunächst einige Jahre in Hamburg und war ab 1698 als Organist an der Kirche St. Johannis in Lüneburg tätig. Diese Stelle hatte Böhm bis zu seinem Tod inne. In dieser Zeit war Johann Sebastian Bach in Lüneburg Freischüler des Michaelis-Klosters. Böhms Einfluss auf Bachs frühe Orgelwerke liegt nahe, lässt sich jedoch nicht belegen. Böhm komponierte Kantaten, Motetten, Klavier- und Orgelwerke. Bekannt sind vor allem seine reich verzierten Choralbearbeitungen, sein wichtigster Beitrag zur Entwicklung der norddeutscher Orgelmusik. Möglicherweise von ihm stammt dagegen die früher Georg Friedrich Händel zugeschriebene „Johannes-Passion“.

Unerhörte Komponisten 73 Oskar Böhme Johann Ernst IV. von Sachsen-Weimar

Oskar Böhme 1870-1938 Der in Potschappel (Ortsteil von Freital bei Dresden) geborene Trompeter und Komponist stammte aus einer Musikerfamilie. Von 1885 bis 1894 tourte er bereits als Solist durch Europa. In dieser Zeit studierte er auch Komposition in Hamburg und Berlin. Bis 1896 spielte er im Budapester Opernorchester. Zurück in Deutschland, studierte er Musiktheorie, Komposition und Klavier in Leipzig. 1897 ging Böhme als Kornettist an das Mariinski-Theater in St. Petersburg, wofür er die russische Staatsbürgerschaft annehmen musste. Von 1921 lehrte er an der örtlichen Militär-Hochschule und war 1930-34 erneut Mitglied des Theaterorchesters. Wegen seiner deutschen Herkunft wurde er Opfer des Großen Terrors von Stalin. Über sein Verbleib wurde lange spekuliert. Er soll in der Verbannung nach Orenburg (am Ural) unterrichtet haben und dort gestorben sein. 2015 wurde durch eine „Spiegel“- Veröffentlichung in Deutschland bekannt, dass Böhme 1938 in Orenburg erschossen wurde. Er hinterließ Übungen und Stücke für Trompete bzw. Kornett, Kammermusik und einige Orchesterkompositionen.

Johann Ernst IV. von Sachsen-Weimar 1696-1715 war der jüngste Sohn des Herzogs Johann Ernst III. von Sachsen-Weimar (1664–1707) aus dessen zweiter Ehe mit Charlotte (1672–1738), Tochter des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Homburg. Nach dem Tod seines Vaters 1707 wurde der 10-Jährige, gemeinsam mit seinem älteren Halbbruder Ernst August, nominell Herzog von Sachsen-Weimar. Die Brüder standen unter Regentschaft ihres Onkels Herzog Wilhelm Ernst. Johann Ernst studierte an der Universität Utrecht und wurde 1713 auf Kavalierstour geschickt. Er verschied an einem Geschwulst erst 18-jährig und wurde nicht in Weimar, sondern in der Gruft des Bad Homburger Schlosses beigesetzt. Johann Ernst war musikalisch äußerst begabt. Er wurde in früher Jugend durch den Weimarer Hofmusiker Eilenstein ausgebildet und komponierte ca. 19 Konzerte. Er hatte Einfluss auf die Weimarer Zeit Johann Sebastian Bachs. Nach dem Tod Johann Ernsts veröffentlichte Georg Philipp Telemann dessen Konzerte.

74 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Johann Friedrich Fasch

Johann Friedrich Fasch 1688-1758 Der Vater des ebenfalls berühmten Carl Friedrich Fasch wurde in Büttelstedt bei Weimar geboren. Er war zunächst Diskant der Hofkapelle in Weißenfels, daraufhin Alumne der Thomasschule in Leipzig, wo er 1707 die Universität besuchte und ein Collegium musicum gründete. Seine Ausbildung vervollständigte er bei Christoph Graupner in Darmstadt; u.a. wirkte er als Violinist, Organist, auch als Sekretär in Bayreuth, in Gera, in Greiz, zeitweise auch in Böhmen. Seinen hervorragenden Ruf erwarb er vor allem als Hofkapellmeister in Zerbst.

Bernd Franke *1959 Geboren in Weißenfels, studierte Franke in Leipzig Komposition bei und Dirigieren bei Wolf-Dieter Hauschild. 1980-83 leitete er dort als Gründer die Gruppe „Junge Musik“ in Leipzig. 1981- 85 war er Meisterschüler an der Berliner Akademie der Künste und setzte seine Studien bei in Tanglewood 1989 fort. Es folgten Vortrags- und Konzertreisen durch die USA, Jury-Mitgliedschaft beim „Münchener Biennale für Neues Musiktheater“ 1994,künstlerische Leitung der Reihe „Neue Musik in der Galerie Beck“ Leipzig/Düsseldorf und 1998 die Gründung des „Ensemble SOLO XFACH“. Franke arbeitet intensiv mit mehreren Goethe-Instituten, u.a. in New York, Toronto, Helsinki, Prag und Vilnius zusammen. Er ist Mitglied der Akademie der Künste in Dresden und unterrichtet in Leipzig an der Universität sowie an der Hochschule für Musik und Theater. Er war in Residence bei ARS NOVA und in Litauen beim Festival Land of Disobedience.

Unerhörte Komponisten 75 Karl Eduard Goepfart Théodore Gouvy

Karl Eduard Goepfart 1859-1942 ist der älteste Sohn des Lehrers und Kantors Christian Heinrich Goepfart. In seiner Kindheit erfuhr er eine hervorragende Ausbildung bei seinem Vater, der aus einer Musikerfamilie stammte. 1873 wurde er Student an der Großherzoglichen Orchester- und Musikschule Weimar. Auf Einladung seines Vaters reiste er 1873 in die Vereinigten Staaten von Amerika, gab dort Klavierkonzerte und wurde Kapellmeister in Baltimore. 1876 setzte er seine Studien in Weimar fort und wurde Mitglied der Donnerstagsrunde bei Franz Liszt. 1877 trat er in den Militärdienst und war bis 1880 Regimentmusiker. Ab 1880 begann Karl Goepfart als Chordirigent seine Wanderjahre (Ulm, Mannheim, Magdeburg, Baden-Baden, Remscheid), war aber immer wieder in Weimar. Von 1909 bis 1927 lebte und arbeitete Goepfart in Potsdam. Er beschäftigte sich auch als Geigenbauer. Goepfart verstarb in Weimar.

Théodore Gouvy 1819-1898 Geboren im damals preußisch besetzten Goffontaine (heute Saarbrücken- Schafbrücke) in einer belgisch-französischen Familie, studierte er zunächst Jura in Paris, beschloss jedoch, Musiker zu werden. Während eines Rom-Aufenthaltes 1844 war Gouvy Mitglied eines Künstlerkreises um . Zurück in Paris, lernte er Chopin und Berlioz kennen und pflegte Kontakte mit Liszt, Brahms und Saint-Saëns. 1864 sollte seine erste Oper, „Der Cid“ in Dresden mit dem Tenor Ludwig Schnorr von Carolsfeld uraufgeführt werden, weshalb Gouvy ein ganzes Jahr dort verbrachte. Der Tod des Sängers verhinderte die Uraufführung (sie kam erst 2011 in Saarbrücken zustande). Er widmete sich auch der weltlichen und geistlichen Chormusik, Kantaten und Messen, mit denen er u.a. in Leipzig und Halle, gastierte. Er starb auf einer Konzertreise in Leipzig und wurde in Hombourg-Haut begraben.

76 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Georg Friedrich Händel

Edvard Grieg 1843-1907 wurde in Bergen geboren. In seinem weiteren Leben prägte er von hier aus mit seinem Engagement und mit seinem Musikschaffen das gesamte norwegische Musikleben und die skandinavische Musik überhaupt. Mit Leipzig verbindet ihn weit mehr als die Zeit seiner Studienjahre von 1858 bis 1862. Am Leipziger Konservatorium lernte er bei Ignaz Moscheles Klavierspiel und bei Carl Reinecke Komposition. Auch späterhin nutzte Grieg auf seinen Konzertreisen jede Gelegenheit, um in Leipzig Station zu machen. Hier lernte er u.a. Brahms und Tschaikowski kennen. Mit dem Verlag C.F. Peters verband ihn zeitlebens eine enge und freundschaftliche Zusammenarbeit. Der Peters-Verlag veröffentlichte nahezu alle Werke des Komponisten.

Georg Friedrich Händel 1685-1759 verbrachte achtzehn Jahre in Halle, ehe ihn sein Lebensweg über Hamburg, Italien und Hannover schließlich nach London führte, wo er die englische Nationalität annahm. Trotzdem hatten ihn das Gymnasium seiner Vaterstadt, der aufgeklärte Geist der dortigen Universität ebenso geprägt wie sein Elternhaus selbst und die reichen Musik-Traditionen des Halleschen Domes und der Marktkirche; nicht zuletzt war es der Einfluss seines Lehrers Friedrich Wilhelm Zachow, der bleibende musikalische Eindrücke hinterließ. Bis ans Ende seines Lebens blieb Händel Halle verbunden, was sich in mehrmaligen Besuchen äußerte.

Unerhörte Komponisten 77 Ernst Theodor Amadeus Hoffmann Johann Christoph Kellner

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann 1776-1822 Der Jurist und Schriftsteller Hoffmann wirkte ebenfalls als Komponist, Kapellmeister, Musikkritiker, Zeichner und Karikaturist. Er stammte aus Königsberg, wo er ab 1792 Jura studierte. 1798 unternahm er eine erste größere Reise nach Böhmen und Sachsen und nahm Kompositionsunterricht bei Johann Friedrich Reichardt. Mit Hilfe eines Freundes zum Regierungsrat ernannt, bekam er 1804 eine Stelle in Warschau, wo er nebenbei als Musiker, Komponist, Organisator des Musiklebens und 1806 erstmals als Dirigent einen Ruf erlangte. 1809 nahm er kurzzeitig einen Kapellmeisterposten am Bamberger Theater an, arbeitete dann aber als Komponist und Musikkritiker für die Leipziger „Allgemeine Musikalische Zeitung“. Als Musikdirektor der Operngesellschaft von Joseph Seconda trat er in Dresden und Leipzig auf. Als Komponist hinterließ er mehrere Bühnenwerke und Schauspielmusiken, Vokalkompositionen und Kammermusik.

Johann Christoph Kellner 1736-1803 Im thüringischen Gräfenroda als Sohn des Organisten und Komponisten Johann Peter Kellner geboren, besuchte er die Lateinschule in Gotha und lebte ab 1755 wieder in seiner Heimatstadt, wo er Unterricht in der Satzkunst für Orgelwerke, Sinfonien und Konzerte erhielt. Im gleichen Jahr begann er mit der Komposition seines ersten Kantaten- Jahrgangs unter Anleitung und Korrektur seines Vaters. 1762 unternahm er Reisen durch Deutschland und Holland und komponierte 1763, zurück in Gräfenroda, seinen zweiten Kantaten-Jahrgang. 1764 wurde er in Kassel Organist und ab 1772 Hoforganist. Dort arbeitete er an zahlreichen Kompositionen hauptsächlich für Chor und Orgel sowie für Kammerensembles. Kellner verstarb in Kassel.

78 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Foto: Daniela Laske Foto: Daniela

Halfdan Kjerulf Jens Klimek

Halfdan Kjerulf 1815-1868 Die Beziehungen des norwegischen Komponisten zur mitteldeutschen Landschaft erfolgten vor allem über Leipzig. Hier wirkte Halfdan Kjerulf mit 35 Jahren im Rahmen seiner abschließenden musikalischen Ausbildung. Lange Zeit zuvor hatte er seinen Lebensunterhalt und den seiner Familie u.a. als Auslandskorrespondent bestreiten müssen, ehe er als Musiklehrer arbeiten konnte. Ein von zugestandenes Stipendium ermöglichte ihm schließlich das Studium bei Nils Gade und seinen Leipziger Aufenthalt. Beeinflusst von der frühen Klassik und von der Romantik - Schumann, Mendelssohn - schuf Kjerulf eine große Anzahl an Liedern und Chorkompositionen. Auch Hector Berlioz, mit dem er in Paris zusammen getroffen war, prägte seine Musik. Seine hervorragenden Klavierwerke verbreiteten seinen Namen in ganz Deutschland. Kjerulf starb nach fortwährenden Krankheiten in seiner Heimat.

Jens Klimek *1984 wurde in Magdeburg geboren. Nach seiner Grundschulzeit in Oebisfelde wechselte er 1996 an das Landesgymnasium für Musik in Wernigerode. Als Mitglied des Rundfunk-Jugendchores Wernigerode nahm er an CD- Produktionen teil und sang bei Konzerten im In- und Ausland. 2004 begann er sein Lehramtsstudium in den Fächern Musik und Anglistik an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg. Nur ein Jahr später übernahm er die Leitung des Cantamus-Chores Magdeburg, den er innerhalb seiner zehnjährigen Wirkung zu einem der bekanntesten Gesangsensembles der Landeshauptstadt führte. 2010 begann er seine Lehrtätigkeit am Hegel-Gymnasium Magdeburg. Heute unterrichtet er am Landesgymnasium für Musik in Wernigerode in den musikalischen Spezialfächern.

Unerhörte Komponisten 79 Johann Ludwig Krebs Johann Philipp Krieger

Johann Ludwig Krebs 1713-1780 wurde in Buttelstedt bei Weimar geboren. Ersten Musikunterricht erhielt er vermutlich von seinem Vater, der seit 1710 Kantor und Organist in Weimar war. Nach dem Tod seiner Mutter zog er zusammen mit seinem Vater nach Buttstädt, wo dieser eine Organistenstelle annahm. Als Schüler an der Thomasschule in Leipzig wurde er neun Jahre lang Freund, Privatschüler und Notenkopist von Johann Sebastian Bach, dem damaligen Kantor. Später wurde er Organist am Hofe Friedrichs III. von Altenburg, wo er in den Genuss einer prächtigen, 1739 fertiggestellten Trost-Orgel gelangte. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Tod inne.

Johann Philipp Krieger 1649-1725 wuchs als Sohn eines Teppichmachers und Garnfärbers in Nürnberg auf und erhielt bereits in frühen Jahren eine musikalische Unterrichtung an Tasteninstrumenten. Ab dem achten Lebensjahr erhielt er Unterricht bei dem Musiker und Froberger-Schüler Johann Drechsel. Weiteren Unterricht erhielt er auf Blas- und Streichinstrumenten von dem Gambisten Gabriel Schütz. Nach Aufenthalten in Kopenhagen, Venedig, Rom, Bayreuth übernahm er 1677 die Position des Kammermusikers und -organisten am Hof des Herzogs August von Sachsen-Weißenfels in Halle. Durch seine Hochzeit mit Rosine Helene, Tochter des Johann Nicolai aus Halle, entstand eine Verwandtschaft zur Familie Georg Friedrich Händels. Johann Philipp Krieger starb 1725 in Weißenfels.

80 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Johann Kropfgans Johann Friedrich Bonneval de La Trobe

Johann Kropfgans 1708-1769 Der in Breslau geborene Kropfgans zählt zu den bedeutendsten Lautenisten des 18. Jahrhunderts. Den ersten Instrumentalunterricht erhielt er vermutlich von seinem Vater, dem Lautenisten Johan Kropfgans d.Ä, und lernte danach bei Philipp Franz Lesage de Richée. Kurz nach 1735 wurde er Schüler von Silvius Leopold Weiss und Mitglied der Privatkapelle des Heinrich Adolph Grafen von Brühl in Dresden. 1739 lernte er Johann Sebastian Bach kennen und spielte bei ihm vor. Um 1750 oder 1763 ging er nach Leipzig und spielte dort - bis 1769 (?) - in Johann Adam Hillers „Großen Konzerten“. Kropfgans verstarb vermutlich in Leipzig, sein genaues Sterbedatum ist nicht bekannt. Überliefert sind jedoch verschiedene Sonaten, Divertimenti, Suiten und Trios. Zu seinen Lebzeiten erschien im Druck nur die III Sonates pour le Lut op. 1.

Johann Friedrich Bonneval de La Trobe 1769-1845 stammte aus einer provonçalischen Hugenottenfamilie. Als sein Vater in England starb, übersiedelte er jung nach Deutschland. Er lernte Musik an der Schule der Herrnhuter Brüdergemeine in Niesky bei Görlitz und von 1787 bis 1790 am Seminar der Herrnhuter in Barby an der Elbe. Anschließend studierte er Medizin an der Universität Jena, wo er 1795 sein Examen ablegte. Ab 1793 war La Trobe im Baltikum tätig: als Hauslehrer, Arzt, Kirchenvorsteher, Richter, Gutsverwalter und Organist. Ab 1829 lebte er im livländischen Dorpat, wo er sich stark im Musikleben der Universitätsstadt engagierte. Er gründete dort verschiedene Musik- und Liedervereine sowie 1835 die Gesangsakademie. 1820 heiratete er die aus Braunschweig gebürtige Alwine Marie von Stackelberg (1797−1871). Die gemeinsame Tochter Sophie (1821-1890) heiratete den deutschbaltischen Juristen, Publizisten und Komponisten Woldemar von Bock (1816-1903).

Unerhörte Komponisten 81 Carl Loewe Louis Ferdinand Prinz von Preußen

(Johann) Carl (Gottfried) Loewe 1796-1869 wurde in Löbejün als zwölftes Kind des Kantors und Organisten Andreas Loewe geboren. Er besuchte das Gymnasium der Franckeschen Stiftungen in Halle, wo Daniel Gottlob Türk seine Musikausbildung übernahm. Bereits in Halle schrieb er zahlreiche Kompositionen. Ab 1820 wurde er nach einer Prüfung in Berlin durch Carl Friedrich Zelter Kantor und Gymnasiallehrer in Stettin. Ein Jahr später wurde er dort zum Städtischen Musikdirektor ernannt. Diese Stelle bekleidete er 46 Jahre lang. Konzertreisen führen ihn von dort in den gesamten deutschsprachigen Raum, nach England, Norwegen und Frankreich. Nach schwerer Krankheit siedelte er nach Kiel über, wo er 1869 starb. Neben etwa 400 Balladen schuf er Opern, Oratorien, Sinfonien, Klavier- und Kammermusik.

Louis Ferdinand Prinz von Preussen 1772-1806 war ein Neffe des preußischen Königs Friedrich der Große. Durch Johann Ladislaus Dussek ausgebildet (der auch seine Werke verlegte), vervollkommnete er sich als Pianist und Komponist - immer neben seiner militärischen Laufbahn. Er komponierte 13 Werke mit Opuszahl, darunter ein Oktett, zwei Klavierquartette und vier Klaviertrios. Alle Werke beziehen das Klavier als führendes Instrument ein. Seine Werke stehen stilistisch zwischen Klassik und Frühromantik. Er verehrte , mit dem er sich in Berlin und Wien anfreundete und der ihm sein 3. Klavierkonzert c-Moll widmete. Louis Ferdinand fiel am 10. Oktober 1806 mit nur 34 Jahren in der Schlacht bei Saalfeld im Kampf gegen Napoleon.

82 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Foto: MLU Halle Foto: MLU

Jens Marggraf Felix Mendelssohn Bartholdy

Jens Marggraf *1964 Geboren in Meiningen, studierte er 1986-91 Komposition und Klavier an der Leipziger Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“. 1991/92 unterrichtete er am Spezialgymnasium für Musik in Halle und anschließend bis 1997 im Institut für Musikpädagogik der Halleschen Martin-Luther-Universität. 1997 wurde er als Professor für Tonsatz und Gehörbildung an die Dresdner Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ berufen. Seit 1999 hat er die Professur für Musiktheorie/ Tonsatz am Institut für Musikpädagogik der MLU Halle inne. Für seine Kompositionen erhielt er die Kompositionspreise der Karl-Engels- Stiftung Köln (1991), des Theaters Altenburg/ Gera (1996) und 2001 den 2. Preis im Kompositionswettbewerb des Deutschen Musikrates. Seine Werke wurden in Schweden, Finnland, Norwegen, den USA sowie in zahlreichen Städten Deutschlands aufgeführt.

Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 erhielt seinen ersten Klavierunterricht von seiner Mutter, später u.a. von Ignatz Moscheles. Im Alter von neun Jahren trat er zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Schwester Fanny öffentlich auf. In den 1820er Jahren unternahm er Konzertreisen durch Frankreich, Italien, England und Schottland. 1833 wurde er Musikdirektor in Düsseldorf. 1835, also etwa 100 Jahre nach Johann Sebastian Bachs Schaffen in Leipzig, wurde Felix Mendelssohn Bartholdy Gewandhauskapellmeister. Zusammen mit Verlegern, Gelehrten und anderen Komponisten gründete er 1843 das Leipziger Konservatorium. Im Frühjahr 1847 erlitt Mendelssohn einen Schwächeanfall, als er vom Tod seiner geliebten Schwester Fanny erfuhr. Er erholte sich nicht mehr davon und starb nach zwei Schlaganfällen in Leipzig. Das Wohn- und Sterbehaus des Komponisten in der Leipziger Goldschmidtstr. 12 ist heute ein Museum. Es wurde als Ort von nationaler Bedeutung in das Blaubuch der Bundesregierung aufgenommen.

Unerhörte Komponisten 83 Foto: Jan Kubon Foto: Jan

Carl Müllerhartung Hagen Muster

Carl Müllerhartung 1834-1908 Der Kantor, Musikpädagoge und Komponist Müllerhartung (eigentlich: Müller-Hartung) entstammte einer Kantorenfamilie aus Stadtsulza. Musikalische Ausbildung erhielt er in Eisenach beim Organisten Friedrick Kühmstedt. Danach hatte er Posten als Musikdirektor an einem Dresdner Theater und als Stadt- und Hofkantor in Eisenach inne. 1863 wurde er zum Professor ernannt. Franz Liszt verhalf ihm 1865 zur Berufung als Musikdirektor in Weimar, wo er das städtische Musikleben - ab 1869 auch als Kapellmeister am Hoftheater - wesentlich prägte. Die von ihm 1872 gegründete Weimarer Orchester-Schule war der Vorläufer der heutigen Hochschule für Musik „Franz Liszt“. Er verstarb in Berlin-Charlottenburg. Müllerhartung schrieb weltliche und geistliche Chorwerke, Lieder, Orchesterstücke und drei Choralsonaten für Orgel. Sein bekanntestes Werk ist das Lied „Thüringen, holdes Land“ mit dem Text von Ernst Viktor Schellenberg.

Hagen Muster studierte klassische Gitarre in Berlin bei Daniel Göritz und in Magdeburg bei Elke Scheibner und besuchte Meisterkurse bei Frank Bungarten und Thomas Müller-Pering. Während seines Studiums war er Mitglied beim Magdeburger Kammerchor und dem Chor des Instituts für Musik Magdeburg. Sein breites Schaffensspektrum spiegelt sich auch in seinen Filmmusikkompositionen für Kurzfilme junger Filmemacher wider. Seit 2010 unterrichtet er am Konservatorium „Georg Friedrich Händel“ in Halle. Er spielt als Mitglied zahlreicher Ensembles und Bands. Momentan gilt seine Leidenschaft dem Mats Olson Trio und dem Ensemble „Rosenroth“, mit welchem er sich der Alten Musik und dem Volksliedgut widmet.

84 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche 1844-1900 geboren in Röcken, besuchte Nietzsche Gymnasien in Naumburg und Pforta. 1864 begann er das Studium der klassischen Philologie und der evangelischen Theologie in Bonn und wechselte 1865 nach Leipzig, wo er Richard Wagner kennenlernte, der zunächst zu seinem hochverehrten Mentor, später zum Objekt seiner Hassliebe wurde. Mit knapp 25 Jahren bekam er in Basel die Professur für klassische Philologie, die er zehn Jahre später aus gesundheitlichen Gründen niederlegte. Ab 1889 litt er unter einer schweren psychischen Krankheit, verbrachte seine letzten Lebensjahre als Pflegefall und verstarb in der Obhut seiner Schwester in Weimar. Schon früh lernte er Klavier und schrieb kleinere Stücke, Choralentwürfe und Motetten. Sein Klavierspiel und Improvisationsgabe weckten bereits während seiner Schulzeit in Pforta große Bewunderung. Seine frühen Stücke wurden von der Musik Franz Liszts, die späteren von Richard Wagner beeinflusst, der sie allerdings abfällig beurteilte. Trotz der vernichtenden Kritik Hans von Bülows über seine „Manfred- Meditation“ („Notzucht an Euterpe“), unternahm Nietzsche noch vereinzelte Kompositionsversuche, zuletzt 1882 mit der Vertonung des Gedichts „Gebet an das Leben“ von Lou von Salomé.

Unerhörte Komponisten 85 Friederike Pallas Johann Joachim Quantz

Friederike Pallas 1775-1857 geboren in Halle in einer angesehenen Juristenfamilie, erhielt Eleonora Friederica Henrietta Pallas eine sorgfältige musikalische Ausbildung. 1799 erschienen ihre ersten Kompositionen, „Lieder für Clavier und Harfe“, bei Breitkopf und Härtel in Leipzig. In den Folgejahren fand sie zunehmende Beachtung, insbesondere für ihre Gesangskunst und das Harfenspiel in den musikalischen Kreisen von Halle. Sie trat auch zunehmend als Liedkomponistin in Erscheinung und veröffentlichte 1805 „Zwölf deutsche Lieder mit Begleitung des Pianoforte“ und 1825 „Sechs deutsche Gesänge“. Bis zu ihrer Heirat 1817 und nach dem Tod ihres Mannes 1835 erteilte sie Gesangs- und Klavierunterricht und genoss als Pädagogin hohe Wertschätzung. Für ihre musikalische Wirkung in Halle wurde sie 1849 vom Leiter der hallischen Singakademie, Prof. Alfred Volkmann, öffentlich geehrt. Friederike Pallas gehört neben Johann Friedrich Reichardt und dessen Tochter Luise zu den Wegbereitern der musikalischen Romantik in Halle, wo sie im vorgerückten Alter verstarb.

Johann Joachim Quantz 1697-1773 Geboren in Oberscheden bei Göttingen, ging er 1714 als Stadtpfeifergeselle nach Radeberg, Pirna und Dresden, studierte 1717 in Wien Kontrapunkt bei Zelenka und Fux und wurde 1718 in der Königlich Polnischen Kapelle zu Dresden und Warschau als Oboist und Flötist angestellt. 1724- 27 unternahm er eine Reise nach Italien, zum Kontrapunktstudium bei Gasparini in Rom sowie nach Paris und London, von der er nach Dresden zurückkehrte. Kronprinz Friedrich von Preußen bestellte ihn seit 1728 als seinen Lehrer zu alljährlich zweimaligem Besuch an den Potsdamer Hof und berief ihn 1741 als Kammermusiker und Hofkomponist. Quantz starb in Potsdam.

86 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Louise Reichardt Max Reger

Louise Reichardt 1779-1826 war Sängerin, Komponistin, Musikpädagogin und Gründerin eines Frauen-Chores. Sie war die älteste Tochter des Komponisten und Schriftstellers Johann Friedrich Reichardt und der Sängerin und Komponistin Juliane Reichardt, geb. Benda. Sie komponierte mehr als 90 Lieder und Chorsätze. Sie erlernte das Klavier-, Harfe-, Laute- und Gitarrespielen im Selbststudium. Auch im Gesang bildete sie sich weitgehend selbst aus; sie soll eine sehr warm klingende, volle Stimme gehabt haben. Ihr Vater duldete allerdings nicht, dass sie öffentlich auftrat, außer in der Kirche oder in Privatzirkeln. Louise Reichardts Verlobter, der Dichter Friedrich Eschen, verunglückte beim Bergsteigen tödlich. Im Jahr 1803 starb auch ihr Bräutigam Franz Gareis, ein Maler, auf einer Bildungsreise in Italien. In Folge der napoleonischen Kriegshandlungen wurde Reichardts Vaterhaus im Jahr 1806 verwüstet; die Familie kam provisorisch bei Verwandten in Berlin und Halle unter. Nach der Rückkehr auf das notdürftig wieder hergerichtete Familiengut litt sie unter ständiger Geldnot.

Max Reger 1873-1916 geboren in Brand (Oberpfalz), wuchs er in Weiden auf und erhielt schon früh Musikunterricht. Ab 1890 studierte er Musik bei Hugo Riemann in Sondershausen und später in Wiesbaden, wo er selbst als Lehrer tätig wurde. 1901 zog er nach München. Als Komponist wie als konzertierender Pianist war Reger äußerst produktiv. Er begann eine Lehrtätigkeit an der Akademie der Tonkunst und unternahm zahlreiche Konzertreisen. 1907 wurde Reger zum Universitätsmusikdirektor und Professor am Königlichen Konservatorium in Leipzig berufen. 1911 wechselte er nach Meiningen in die Position des Hofrates und Leiter des Meininger Hoforchesters. Die intensive Komposition- und Konzerttätigkeit führte er fort. Eine Vielfalt von Orgel-, Klavier-, Vokal-, Kammermusik- und Orchesterwerken, darunter Variationen berühmter Themen von Bach, Mozart, Beethoven oder Hiller, machten Reger bekannt.

Unerhörte Komponisten 87 Heinrich XXIV. Reuß-Köstritz

Heinrich XXIV. Reuss-Köstritz 1855-1910 gehört zur traditionsreichen Dynastie Reuß, die 800 Jahre im Osten Thüringens als Grafen, später als Fürsten herrschten. Der Komponist studierte in Bonn und Leipzig Jura, nahm in der Messestadt Kompositionsunterricht beim Thomaskantor Wilhelm Rust und bei Heinrich von Herzogenberg und wurde später in Wien von Johannes Brahms kompositorisch betreut. Die Freundschaft mit dem Geiger Joseph Joachim kam seinen Kompositionen für Streichinstrumente zugute. Die Familie des Fürsten pendelte zwischen den beiden Wohnsitzen Ernstbrunn (Niederösterreich) und Köstritz, wo der Fürst auch Besitzer der dortigen Brauerei war. Seine Kompositionen umfassen sechs Sinfonien, Lieder, Chorwerke, Klavierstücke sowie zahlreiche Kammermusikwerke (Streichquartette, Klavierquintett, Klavierquartett, Violin- und Cellosonaten). Seine Musik ist von weit ausschwingender Melodik und spätromantischem Geist geprägt, von Brahms stilistisch beeinflusst, weist jedoch eigene Züge auf.

88 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 August Ferdinand Riccius Ernst Friedrich Richter

August Ferdinand Riccius 1819-1886 Riccius wurde in Bernstadt bei Herrnhut geboren. Nach anfänglichem Studium der Theologie widmete er sich der Musik. 1849 wurde er Dirigent des Orchestervereins „Euterpe“ in Leipzig und 1854 Kapellmeister am dortigen Stadttheater. In gleicher Funktion wechselte er 1864 an das Stadttheater in Hamburg, wo er daneben auch als Gesangslehrer und Musikkritiker tätig war. Als Komponist hinterließ er die Ouvertüre zu Schillers „Braut von Messina“, die Kantate „Die Weihe der Kraft“, einige Bühnenmusiken, Psalm 130 für Sopran, Männerchor und Orchester, Konzertarien, Chorgesänge, Klavierstücke sowie vokale und instrumentale Kammermusik. Er verstarb in Karlsbad.

Ernst Friedrich Richter 1808-1879 geboren in Großschönau (bei Zittau), begann ab 1831 in Leipzig ein Theologiestudium, wechselte jedoch bald zum Musikfach über. Ab 1843 unterrichtete er am Leipziger Konservatorium Harmonielehre und Komposition als einer der ersten ordentlichen Lehrer neben Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann. Darüber hinaus leitete er die Leipziger Sing-Akademie, wurde 1851 Organist an der Peterskirche, 1862 an der Neukirche und 1863 an der Nikolaikirche, bis er 1868 zum Thomaskantor berufen wurde. Es folgten die Ernennung zum Professor am Konservatorium und die Verleihung des Titels „Universitätsmusikdirektor“. Der berühmteste unter seinen Schülern war Hugo Riemann. Als Komponist hinterließ Richter u.a. Psalmenvertonungen, Motetten, Orgel- und Klavierstücke, Lieder und Kammermusik.

Unerhörte Komponisten 89 Samuel Scheidt

Samuel Scheidt 1587-1654 Abgesehen von einem einjährigen Studienaufenthalt in Amsterdam, wo er bei dem berühmten Organisten Jan Pieterszoon Sweelinck in die Lehre ging, verbrachte Scheidt sein Leben in seiner Geburtsstadt Halle als Hofkapellmeister, Organist und als städtischer Musikdirektor. Zu den wichtigsten ca. 500 im Druck erschienenen Kompositionen Scheidts zählt die dreibändige Tabulatura nova von 1624 - eine Sammlung von Orgel- und Cembalowerken, in denen Scheidt einen bis dahin ungewöhnlichen Formenreichtum entfaltete und mit verschiedensten Arten polyphoner Kompositions- und Spieltechniken ganz neue Wege in der Entwicklung der Orgelmusik beschritt. Er bekam die verheerenden Folgen des Dreißigjährigen Krieges hautnah zu spüren. Er starb vereinsamt und verarmt in Halle.

Johann Gottfried Schicht 1753-1823 stammte aus Reichenau bei Zittau. Musikalisch ausgebildet, begann er 1776 das Jurastudium in Leipzig, wo er zugleich in den von veranstalteten Konzerten (Großes Concert) mitwirkte. Auf Hillers Anraten wechselte er zur Musik über. Seit 1781 spielte er Violine im Gewandhausorchester, wurde 1785 in Hillers Nachfolge Gewandhaus- Kapellmeister sowie Musikdirektor der Neukirche. 1802 gründete er und leitete in den Folgejahren die Leipziger Sing- Akademie. Es folgten die Ernennung zum Universitätsmusikdirektor und 1810 die Berufung zum Thomas-Kantor. Diese Stellung behielt er bis zu seinem Tod. Schicht hinterließ geistliche und weltliche Vokalkompositionen sowie Unterrichtswerke. Als Herausgeber einiger Bachschen Motetten und Choralvorspiele trug er zur Bach-Renaissance im frühen 19. Jh. bei.

90 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Johann Conrad Schlick Gustav Schreck

Johann Conrad Schlick 1759-1825 war einer der bedeutendsten Violoncello-Virtuosen seiner Zeit. Geboren im hessischen Mansbach, fand er seine ersten Anstellungen als Violoncellist in der Hofkapelle des Grafen von Bentheim-Steinfurt und der bischöflichen Kapelle in Münster. Von 1775 bis zu seinem Tod hatte er eine Anstellung als Kammermusiker und Sekretär an der herzoglichen Hofkapelle in Gotha, mit der Erlaubnis, alljährlich Kunstreisen unternehmen zu dürfen. Diese scheint er reichlich benutzt zu haben, denn die über ihn bekannten Nachrichten beziehen sich vorwiegend auf seine Konzerte in europäischen Musikzentren. 1785 heiratete er die berühmte Violinvirtuosin Regina Strinasacchi, mit der er auf europaweite Tourneen ging. Er pflegte enge Verbindung zu Carl Maria von Weber bei dessen Gotha-Aufenthalt 1812. Seine überlieferten Kompositionen umfassen Konzerte, Sonaten und Duette, Messen, Lieder und Gitarren- Stücke. Schlick verstarb in Gotha.

Gustav Schreck 1849-1918 stammte aus Zeulenroda (Vogtland). Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Greiz, wo er Präfekt des Schülersingechores war, studierte er am Leipziger Konservatorium u.a. bei Ernst Friedrich Richter. 1870 zog er nach Wyborg (Finnland) und unterrichte Musik am deutschen Gymnasium. 1874 kehrte er nach Leipzig zurück. Die Uraufführungen seiner ersten Oratorien im Gewandhaus fanden begeisterte Aufnahme. 1887 erhielt er den Lehrauftrag für Theorie und Komposition am Leipziger Konservatorium, wo er bis zu seinem Ruhestand - ab 1898 als Professor - wirkte. 1893 wurde er zudem zum Thomaskantor berufen und übte dieses Amt bis zu seinem Tod aus. Sein kompositorisches Schaffen umfasst vorwiegend Motetten, Psalmvertonungen sowie Kammermusikstücke. Schreck gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Neuen Bachgesellschaft.

Unerhörte Komponisten 91 Clara Schumann Robert Schumann

Clara Schumann 1819-1886 wurde in Leipzig geboren. Ihr Vater, der Musikpädagoge Friedrich Wieck, bildete sie zur Pianistin aus und sorgte für Improvisations- und Kompositionsunterricht, was damals für Frauen eine Seltenheit war. Sie machte daher internationale Karriere nicht nur als geniale Pianistin, sondern auch als Komponistin. Gegen den Willen ihres Vaters heiratete sie Robert Schumann, mit dem sie zunächst in Leipzig, seit 1844 in Dresden und seit 1850 in Düsseldorf lebte. Trotz der neun Niederkünfte ging sie oft auf europaweite Tourneen und machte die Werke ihres Gatten bekannt. 1863 siedelte sie, inzwischen verwitwet, in die Nähe von Baden-Baden über. Sie war befreundet mit Johannes Brahms und konzertierte häufig mit ihm und dem Geiger Joseph Joachim. In späteren Jahren lehrte sie am Konservatorium in Frankfurt/ Main, wo sie verstarb. Nach dem Tod Roberts 1856 komponierte sie so gut wie nichts mehr. Als Höhepunkt ihres Schaffens gilt das Klaviertrio op.17.

Robert Schumann 1810-1856 wurde in Zwickau geboren als Sohn eines Buchhändlers. In Leipzig, wo Schumann ein Brotstudium aufnehmen wollte, traf er mit Heinrich Marschner und dem Klavier- und Gesangslehrer Friedrich Wieck zusammen. Nach kurzer Unterbrechung, die ihn an die Heidelberger Universität führte, kehrte er nach Leipzig zurück. Hier widmete er sich ausschließlich der Musik, darüber hinaus betätigte er sich als Schriftsteller und Herausgeber musikalischer Zeitschriften (Neue Zeitschrift für Musik), Essays und Kritiken. Gegen vielerlei Widerstände ging er die Ehe mit der Pianistin Clara Wieck ein und unternahm mit ihr ausgedehnte Konzertreisen. 1843 holte ihn Felix Mendelssohn Bartholdy an das neu gegründete Leipziger Konservatorium, doch schon ein Jahr später übersiedelten die Schumanns nach Dresden. Zwar übernahm Robert Schumann 1850 noch die Stelle des Städtischen Musikdirektors in Düsseldorf, doch eine Nervenkrankheit beeinträchtigte mehr und mehr seine Arbeitskraft. Nach dem Versuch, im Rhein sein Leben zu enden, starb er in der Heilanstalt in Endenich bei Bonn.

92 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Heinrich Schütz Ludwig (Louis) Spohr

Heinrich Schütz 1585-1672 wurde in Köstritz geboren und starb in Dresden. Mit 13 Jahren wurde er Kapellknabe in Kassel und studierte später Jura in Marburg. 1609 bekam er ein Stipendium für Orgelunterricht und Komposition bei Gabrieli in Venedig. Nach drei Jahren, zurück in Deutschland, wurde er Hoforganist in Kassel und 1617 Kapellmeister am Hofe des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen in Dresden. Infolge des Dreißigjährigen Krieges musste Schütz sich neue Anstellungen suchen, so arbeitete er in Wolfenbüttel, Gera, Zeitz, Halle, Hamburg und in Kopenhagen als Oberkapellmeister. Er reiste erneut nach Italien. Ihn reizte die Musik Monteverdis sowie das chorische und instrumentale und die Generalbass-Praxis. Seine besondere Meisterleistung besteht vor allem darin, diesen italienischen konzertierenden Stil mit den deutschen polyphonen Traditionen kompositorisch genial verbunden zu haben. Schütz verbrachte die späteren Jahre in Weißenfels. Er gilt als der erste deutsche Komponist von europäischem Rang.

Ludwig (Louis) Spohr 1784-1859 Der in Braunschweig geborene, hoch gefeierte Virtuose, Dirigent und Komponist, durchlebte seine Ausbildung und seine ersten Erfolge in Braunschweig, gefördert von Herzog Karl Wilhelm Ferdinand. Konzertreisen verbreiteten sein Können sehr rasch. In Gotha fand Spohr eine feste Anstellung als Konzertmeister, die er 1812 zugunsten der Kapellmeisterstelle am Wiener Theater an der Wien aufgab. Frankfurt am Main war seine nächste Lebensstation, bis er in Kassel zum Hofkapellmeister und Generalmusikdirektor avancierte. Spohr wurde Mitglied der Berliner, der Wiener und der Brüsseler Akademie, erhielt in Marburg die Ehrendoktorwürde und wurde Ritter mehrerer hoher Orden. Man bezeichnete ihn als den größten Violinvirtuosen seiner Zeit neben Paganini. Als Dirigent war er ebenso geschätzt wie als Lehrer und Erfinder. Über 200 Werke entstammen seiner Feder, darunter Sinfonien, Oratorien und zahlreiche Opern (Faust, Undine, Der Berggeist). Auch Franz Liszt und Richard Wagner gehörten zu den Bewunderern von Spohr.

Unerhörte Komponisten 93 Johannes Snoer Bernhard Stavenhagen

Johannes Snoer 1868-1936 Der Harfenist Johannes Snoer, in Amsterdam geboren und verstorben in Wien, stammte aus einer Musikerfamilie. Seine berufliche Laufbahn begann er als Mitglied des Amsterdamer Concertgebouworkest. 1894– 1910 war er Erster Harfenist des Leipziger Gewandhausorchesters und unternahm daneben mehrere Konzertreisen in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und England. 1902 und 1904 spielte er auch im Orchester der Bayreuther Festspiele. Ab 1916 wirkte er in Wien als Mitglied des Orchesters der Wiener Hofoper bzw. der Wiener Philharmoniker. Er komponierte und arrangierte eine große Anzahl von Stücken für sein Instrument, darunter Album für Harfe op. 18, 15 Études dans le style brillant pour harpe sowie Pedalübungen, Arpeggien-, Harfen- und Orchesterstudien, und verfasste Lehrwerke wie z. B. „Praktische Harfen-Schule für Doppel-Pedal-Harfe“ (1896) und „Die Harfe als Orchesterinstrument“ (1898).

Bernhard Stavenhagen 1862-1914 Geboren in Greiz, studierte er Klavier, Musiktheorie und Komposition in Berlin. 1885 ging er nach Weimar, um bei Franz Liszt zu studieren und diesen nach Rom, Budapest, Paris, London und Bayreuth zu begleiten. Er gilt als Liszts letzter und bedeutendster Schüler, dessen Spiel dem seines Lehrers am nächsten stand. 1890 wurde er zum Hofpianisten des Großherzogs von Sachsen-Weimar und 1894 zum Hofkapellmeister ernannt. 1899 wurde er königlicher Hofkapellmeister am Münchener Hoftheater und 1901-04 Direktor der Akademie der Tonkunst. 1907 übersiedelte er nach Genf und leitete dort bis 1914 die Klavier-Meisterklassen am Konservatorium. Als Dirigent der Abonnementskonzerte führte er zahlreiche zeitgenössische Werke u.a. von Strauss, Pfitzner, Mahler, Schönberg, Debussy und Ravel auf. Er verstarb in Genf und wurde in Weimar beigesetzt.

94 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Gottfried Heinrich Stölzel Georg Philipp Telemann

Gottfried Heinrich Stölzel 1690-1749 wurde im Sächsischen Erzgebirge (Grünstädl) geboren und starb in Gotha. Als Sohn eines Organisten durchlief er eine regelgerechte musikalische Ausbildung u.a. beim Kantor Umlauf in Schneeberg und bei Musikdirektor Hofmann in Leipzig. In Breslau, wo er zwei Jahre als Musiklehrer lebte, schrieb er seine ersten Opern. Es folgten mehrjährige Aufenthalte in Italien und Prag. Auch hier entstanden zahlreiche Opern, die z.T. Aufführungen in Bayreuth und Gera erlebten. Seine Hauptwirkungsstätte wurde Gotha, wo er bis zu seinem Lebensende als Hofkapellmeister arbeitete. Hier entstanden Kirchenkompositionen und Instrumentalwerke aller Art. In seinen theoretischen Abhandlungen beschäftigte er sich mit dem Kontrapunkt und dem Rezitativ.

Georg Philipp Telemann 1681-1767 wurde in Magdeburg geboren und starb in Hamburg. Er studierte auf Geheiß seiner Mutter in Leipzig Jura, allerdings blieb die Musik der Mittelpunkt in seinem Leben. In Leipzig gründete er ein Laienorchester, komponierte im Auftrag des Bürgermeisters zwei Kantaten pro Monat für die Thomaskirche und leitete Aufführungen an der dortigen Oper. Es folgten Stationen in Sorau und Eisenach. 1712 wurde er Städtischer Musikdirektor und Kapellmeister an zwei Kirchen in Frankfurt/Main. 1721 ging Telemann zurück nach Hamburg, wurde Musikdirektor und übernahm die Leitung der Oper. Mit dem Pariser Aufenthalt 1737/38 erlangte er endgültig internationalen Ruhm. Telemanns Kompositionen sind - ungeachtet der Berühmtheit des Namens - noch nicht vollständig erschlossen.

Unerhörte Komponisten 95 Johann Theile Richard Wagner

Johann Theile 1646-1724 war ohne Zweifel eine der facettenreichsten Musikergestalten des 17. Jahrhunderts. Der gebürtige Naumburger war nicht allein ein großer Kontrapunktiker sondern mit seiner Musik wurde 1678 die Oper am Hamburger Gänsemarkt eröffnet. Der Sohn eines Schneiders erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei dem Magdeburger Kantor Johann Scheffler, muß aber bald mit Heinrich Schütz in Kontakt gestanden haben. 1666 ging Theile zum Jurastudium nach Leipzig. In den folgenden Jahren hielt er sich als „Informator“ in Stettin und Lübeck auf; er soll auch Dietrich Buxtehude unterrichtet haben. 1673 wurde Theile Hofkapellmeister des Herzogs Christian Albrecht zu Schleswig-Holstein-Gottorf. 1676 schlug seine Bewerbung um das Leipziger Thomaskantorat fehl. Nach einem Aufenthalt in Hamburg wurde er Kapellmeister in Merseburg. Doch bereits nach wenigen Jahren führte er das Amt nur noch titelmäßig aus, nannte sich bald „Capell-Meister mit königl. Preußischer Freyheit“, und war dann mehrere Jahre „akademischer Musiklehrer“ in Halle, beriet den Zeitzer Herzog bei der Pflege von dessen Hofkapelle und verbrachte schließlich den Lebensabend in seiner Geburtsstadt.

Richard Wagner 1813-1883 wurde in Leipzig geboren und verbrachte die längste Zeit seines Lebens in Dresden, ehe er nach wechselvollen Jahren als Musikdirektor in Magdeburg, Kapellmeister in Königsberg, Hofkapellmeister der Dresdner Oper, nach Aufenthalten in Paris, Karlsruhe, Wien, Venedig sein Lebenswerk in Bayreuth vollendete. Seine ersten Ausbildungsjahre hatte er als Schüler der Kreuzschule in Dresden und als Thomaner in Leipzig absolviert. Im Frühjahr 1849 beteiligte sich Wagner aktiv am Dresdner Maiaufstand. Er wurde daraufhin von der Polizei steckbrieflich gesucht und sah sich gezwungen über Paris nach Zürich zu fliehen. Er starb in Venedig.

96 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Christian Theodor Weinlig Silvius Leopold Weiss

Christian Theodor Weinlig 1780-1842 studierte von 1797 bis 1803 Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig und arbeitete seit 1803 als Advokat in Dresden. Er erhielt seine musikalische Ausbildung bei seinem Onkel Christian Ehregott Weinlig, der Kantor an der Dresdner Kreuzkirche war, und bei Stanislao Mattei in Bologna. Dort war Weinlig Mitglied der Accademia Filarmonica. Von 1814 bis 1817 wirkte er zunächst als Kreuzkantor in Dresden, 1823 wurde er Thomaskantor in Leipzig. Dieses Amt führte er bis zu seinem Tode. Zu seinen bekanntesten Schülern gehörten die Pianistin Clara Schumann geb. Wieck und der Komponist und Kapellmeister Richard Wagner. Dieser widmete ihm auch sein erstes Werk (Klaviersonate in B-Dur). Seiner Frau widmete Richard Wagner sein Chorwerk „Das Liebesmahl der Apostel“. Weinlig wurde auf dem Alten Johannisfriedhof in Leipzig begraben. Die Grabtafel ist noch erhalten.

Silvius Leopold Weiss 1687-1750 wurde vermutlich in Grottkau geboren. Sein Vater Johann Jacob Weiss, ein Lauten- und Theorbenspieler, lehrt ihn schon in jungen Jahren das Lautenspiel. Wahrscheinlich ab 1710 hält sich Weiss im Gefolge des polnischen Prinzen Alexander Sobieski in Rom auf. Der Aufenthalt in Italien hat großen Einfluss auf seine musikalische Entwicklung. Im August 1718 wird er in Dresden als königlicher Kammerlautenist am Hof des Kurfürst von Sachsen, August des Starken, angestellt. Er gehört zu den bestbezahlten Musikern am Hof, wo er schließlich bis zu seinem Lebensende bleibt. Belegt ist eine Begegnung mit Johann Sebastian Bach in Leipzig 1739. Weiss gilt als bester Lautenist seiner Zeit und ist rückblickend der letzte große Lautenist von europäischem Ruf.

Unerhörte Komponisten 97 Wilhelm Weismann Anton Wilhelm von Zuccalmaglio

Wilhelm Weismann 1900-1980 stammte aus dem württembergischen Alfdorf. Schon früh erhielt er Klavier- und Musikunterricht und begann zu komponieren. 1919-21 studierte er am Stuttgarter Konservatorium und 1921-23 in Leipzig (Komposition bei Sigfrid Karg-Elert und und Musikwissenschaft). Nach dem Studium trat er eine Italienreise an, auf der er u.a. die Originalwerke von Gesualdo da Venosa einsehen konnte. Sie inspirierten ihn zur Komposition der „Vier italienischen Madrigale“, die ihn 1925 nach der Uraufführung bei den Donaueschinger Musiktagen schlagartig bekannt machten. 1929 wurde er Lektor beim Leipziger Musikverlag Edition Peters. Nach 1945 erweiterte er das Profil des Verlages um Beiträge aus der zeitgenössischen Musik. 1946-55 und 1961-76 lehrte er an der Leipziger Musikhochschule, seit 1948 als Professor. Er betreute die erste Gesamtausgabe der Madrigale Gesualdos, dessen Werk ihn lebenslang beschäftigte. 1968 protestierte er gegen die Sprengung der Leipziger Universitätskirche. Er starb in Leipzig.

Anton Wilhelm von Zuccalmaglio 1803-1869 war Privatlehrer, Heimatschriftsteller, Volksliedforscher und Dichtermusiker. Er stammt aus Waldbröl im Bergischen Land und nannte sich selbst Wilhelm von Waldbrühl. Er hatte schon in jungen Jahren zusammen mit seinem Bruder Vinzenz mit der Sammlung von Volksliedern begonnen, die er in seiner Heimat gehört hatte. In seiner Zeit als Privatlehrer in Warschau lernte er den Herausgeber A. Kretzschmer kennen, der ebenfalls Sammler von Volksliedern war. Noch zu Lebzeiten Kretzschmers gaben beide 1838 den ersten Band Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen mit 317 Volksliedern heraus.

98 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Anzeige Ein multimediales Lichtspiel über László, Lucia und Sybil Moholy-Nagy von Angela Zumpe und Oliver Held

Things to come Willy Römer: László Moholy-Nagy, 1924, Fotografie, Kunstbibliothek, Fotografie, 1924, László Moholy-Nagy, Römer: Willy Photothek SMB, © bpk / Kunstbibliothek, Römer, Photothek Willy SMB, Römer / Willy Römer Willy 23.06. – 25.08.2019 Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Friedemann-Bach-Platz 5 • 06108 Halle (Saale)

Things to Come ist ein audiovisuelles Narrativ mit Musik in 3 Akten, die in 3 aufeinander folgenden Räumen präsentiert werden. Jeder dieser 3 Akte ist circa 18 Minuten lang und wird als Loop-Schleife präsentiert. In der Installation werden Szenen aus dem Leben von Lászlo Moholy-Nagy auf mehreren Projektionsflächen im Raum erfahrbar. Die 3 Akte aus dem Leben der Moholys spielen in den Jahren 1931, 1933 und 1935.

Die Szenen innerhalb der einzelnen Akte werden durch völlige Dunkelheit von einander getrennt. Mit Beginn der dann folgenden Szene geht eine völlige Veränderung der Lichtsituation im jeweiligen Raum einher. Die Audiospur verwendet neben Dialogen der Darsteller auch eingelesene Beschreibungen, historische O-Töne und Kommentare aus Interviewsequenzen heutiger Zeit und verbindet sich mit der Musik und dem visuellen Geschehen.

www.kunstmuseum-moritzburg.de Unerhörte Komponisten

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100 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Die länderübergreifende Strasse der Musik wird durch unseren Verein mit Logotafeln an bedeutenden Orten mit vielfältiger Musikgeschichte gekennzeichnet.

Die Übersicht zeigt die meisten Orte mit derzeit mehr als fünf recherchierten historischen Komponisten. [Stand Januar 2019] Dabei ist die jeweilige Zahl der ermittelten Komponisten eingetragen.

Orangefarbene Markierungen kennzeichnen die Orte, an denen, Stendal im Rahmen unseres 9. Musikfestes, Konzerte stattfinden. Befindet sich darin ein Stern, so liegen hierzu nur wenige Komponisten vor.

Haldensleben Die gesamte Karte können Sie auf unserer Website einsehen. Haben Sie weitere Komponisten für uns? Sie können sich mit Magdeburg Ihrem Wissen bei uns einbringen! Helfen Sie mit, die Musik in Mitteldeutschland noch sichtbarer zu machen.

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101 Der Verein

Der Verein Straße der Musik wurde am 04. November 2009 in Halle (Saale) gegründet. Initiator und Vorsitzender ist der Musiker und Kulturmarketing- Experte Daniel Schad. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, zur Entdeckung und weltweiten Verbreitung des musikkulturellen Erbes in Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen einen wesentlichen Beitrag zu leisten.

Es wurden bereits 2253 Komponisten an mehr als 468 Orten, sowie zahlreiche Instrumentenbauer recherchiert.

Mitteldeutschland ist ein weltweit einzig- Das 10. Musikfest artiges Zentrum der Musikgeschichte(n). U n e r h ö r t e s

Mitteldeutschland Ehrenmitglieder unseres Vereins planen wir für den Prof. Menahem Pressler • Prof. Ludwig Güttler 03. – 12. Juli 2020

Schirmherren unseres Musikfestes 2012 - Prof. Menahem Pressler • 2013 - Prof. Ludwig Güttler 2014 - Stephan Dorgerloh • 2015 - Kristjan Järvi • 2016 - Prof. Ludger Rémy (✝) 2017 - Dr. Margot Käßmann • 2018 - Prof. Helmut Loos

Vereinssatzung, Beitrittserklärung und viel Interessantes aus dem mitteldeutschen Musikleben finden Sie unterwww.strassedermusik.de

Beiträge

Einzelmitglied ...... 30,- €

Einzelmitglied ermäßigt ...... 15,- €

Familienmitglied ...... 45,- €

Institutionelle und juristische Personen ..... 90,- € Gemeinnützige, institiutionelle und juristische Personen nach dem Gegenseitigkeitsprinzip ...... beitragsfrei

Bankverbindung IBAN: DE12 8005 3762 0389 3167 94 • BIC: NOLADE21HAL

Der Vorstand Andreas Porsche, Dr. Hanna John, Christine Labhart, Gottfried Bach, Kim Grote, Daniel Schad; Nicht im Bild: Dr. Stephan Wünsche

102 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Anzeige UNERH RTES für zu Hause

15,– € r u n ür F

Andreas Hammerschmidt • Reinhard Keiser • Gabriel Mölich • Georg Friedrich Händel • Gottfried Heinrich Stölzel • Johann Ludwig Krebs • Carl Gottlieb Reissiger • Robert Franz • Carl Reinecke • Albert Becker • August Klughardt • Julius Röntgen • Max Reger • Theodor Blumer • Siegfried Thiele • Erhard Mauersberger Unsere CD erhalten sie bei allen Konzerten und unter www.strassedermusik.de – mit dem Kauf der CD unterstützen Sie den Verein –

14. Wittenberger Renaissance Musikfestival

25.10. – 03.11. 2019 Konzerte · Historischer Tanzball · Workshops · Instrumentenausstellung Tickets: +49 3491 . 41 92 60 · wittenberger-renaissancemusik.de WittenbergerRenaissanceMusikfestival Impressum

Veranstalter, Herausgeber: Straße der Musik e.V. Daniel Schad (Vorsitzender) • Hegelstraße 73 • 06114 Halle (Saale) Tel. 0345 5174170 • [email protected]

Organisation: Christine Labhart • Dr. Hanna John • Daniel Schad

Presse: Grit Gröbel • Karl-Liebknecht-Straße 11 • 06108 Halle (Saale) • Tel. 0345 68927726 [email protected]

Redaktion: Ewa Burzawa-Wessel • Dr. Hanna John • Daniel Schad

Textquellen: Brockhaus Riemann Musiklexikon • Die Musik in Geschichte und Gegenwart • Gerber: Historisch-Biographisches Lexicon der Tonkünstler • The New Grove Dictionary of Music and Musicians • Künstler • Internetquellen • Wikipedia

Fotos: Marco Borggreve • Jürgen Domes • Anne Hornemann • Jürgen Meusel • Gert Mothes • Jutta Noetzel • Wolfgang Rathgen • Daniel Schad • Swinkels van Hees • Künstler • Wikipedia/Wikimedia Commons

Layout: Jörn Rohrberg • www.GutesEnde.de

Druck: Harzdruckerei Wernigerode

Redaktionsschluss: 28.01.2019

AGB, Kartenvorverkauf: unsere ausführlichen AGBs und Informationen zum Kartenvorverkauf finden Sie aufwww.strassedermusik.de

Fotoerlaubnis: Zu den Veranstaltungen wird für die Öffentlichkeitsarbeit, Pressemeldungen und

Druckerzeugnisse fotografiert. Als Konzertbesucher räumen Sie dem Verein Strasse der Musik das Recht ein, Aufnahmen Ihrer Person zeitlich und räumlich unbegrenzt zu nutzen.

Ermäßigungen: Kinder und Schüler bis 18 Jahre zahlen grundsätzlich 50% des normalen Preises. Ermäßigung erhalten weiterhin Studenten, Menschen mit Behinderung, Mitglieder der Strasse der Musik und deren Partnervereinen. Der Nachweis ist beim Eintritt erforderlich.

Änderungen vorbehalten!

104 9. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2019 Christian Sobbe, Virtuose am Marimbaphon

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Gewinne der Saalesparkasse bleiben in der Region. Ermöglicht wird dadurch jedes Jahr die Förderung zahlreicher regionaler Initiativen in den Bereichen Kultur, Soziales und Sport. Weitere Informationen fi nden Sie unter www.saalesparkasse.de/engagement. 9. Musikfest 21. – 30. Juni 2019

Förderer

SACHSEN-ANHALT

Unterstützer

Stadt Bad Sulza

Kooperationspartner

Bachfest Leipzig • Carl-Maria-von-Weber-Museum Dresden • Förderverein Gangolfkirche Hettstedt e.V. • Förderverein Barockorgel Langenbogen e.V. • Förderverein Kultur-Gut Ermlitz e.V. • Förderverein Musikfreunde Eule-Orgel Zeitzer Dom e.V. • Heimatverein Hausneindorf e.V. • Wittenberger Renaissance Musikfestival • Internationale Carl Loewe Gesellschaft e.V. • Schloss Ostrau e.V. • Stadtmarketing Halle (Saale) • Stiftung Händel-Haus • Theater, Oper und Orchester GmbH Halle

Medienpartner Kartenverkauf:

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Veranstalter

Straße der Musik e.V.

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