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a r i u m Aufgenommen im Mai 2013 und Juni 2014 in der Kirche Altleisnig zu Polditz

Aufnahme, Schnitt, Mastering: Michael Silberhorn – GENUIN recording group Fotos: punctum/Bertram Kober (Cover), Martin Jehnichen () Übersetzungen: Bernhard Kaiser Translations: Matthew Harris (CV, introduction, »Gaude felix India«), Bach Society Houston Traduction: Laurence Wuillemin Graphik-Design: Franziska Neubert Redaktion: Daniel Knauft, Holger Krause, Tobias Rosenthal Alle Bildrechte für Abbildungen sind den Rechteinhabern vorbehalten.

© 2015 by apollon classics ARMARIUM Aus dem Notenschrank der Thomaner – Vom Mittelalter bis Heinrich Schütz

Amarcord Wolfram Lattke — // — Tenor // Robert Pohlers — Tenor Frank Ozimek — Bariton // Daniel Knauft — Bass // Holger Krause — Bass ARMARIUM Aus dem Notenschrank der Thomaner – Vom Mittelalter bis Heinrich Schütz

01 de S. Thoma »Gaude felix India« Thomas-Graduale, um 1300 06:09 02 Sethus Calvisius (1556 – 1615) Hymnus ante cibum »Deus sator mortalium« Florilegium selectissimum hymnorum, Leipzig 1606 02:31 03 Pandolfo Zallamella (1551 – um 1591) Ingrediente Domino Florilegium selectissimarum cantionum, Leipzig 1603 01:51 04 Sethus Calvisius Hymnus vespertinus »Inventor rutili« Florilegium selectissimum hymnorum, Leipzig 1606 02:34 05 Orlando di Lasso (1532 – 1594) Confitemini Domino Florilegium selectissimarum cantionum, Leipzig 1603 03:36 06 Sethus Calvisius Hymnus vespertinus »Te lucis ante terminum« Florilegium selectissimum hymnorum, Leipzig 1606 02:00 07 Johann Walter (1496 – 1570) Mitten wir im Leben sind Wittenbergisch Gsangbüchli, Wittenberg 1537 03:12 08 (1586 – 1630) Von dem Leiden und Sterben Jesu Christi. Die sieben Wort »Da Jesus an dem Kreuze stund« Cantional, Oder Gesangbuch Augspurgischer Confession, Leipzig 1627 07:10

09 Giovanni Battista Stefanini (1574 – 1630) Christus resurgens Florilegii Musici Portensis, Leipzig 1621 01:54 10 Sethus Calvisius Hymnus vespertinus »Ades Pater supreme« Florilegium selectissimum hymnorum, Leipzig 1606 01:46

11 Heinrich Schütz (1585 – 1672) Viel werden kommen Geistliche Chor-Music, Dresden 1648 02:42

12 Sethus Calvisius Oratio Dominica »O Pater coelestis« Florilegium selectissimum hymnorum, Leipzig 1606 02:56 13 Thomas Stoltzer (um 1475 – 1526) sexti toni Stimmbuchsammlung »Thomaskirche 49/50«, Leipzig um 1550 09:42 14 Sixt Dietrich (1492/94 – 1548) Heilig ist Gott der Vater Stimmbuchsammlung »Thomaskirche 49/50«, Leipzig um 1550 03:37

15 Sequentia de S. Thoma Canthuariensi »Spe mercedis et coronae« Thomas-Graduale, Leipzig um 1300 05:29

Gesamtspielzeit 57:17 Groschen, einen Schweinenbraten oder Gans vor 5 oder 6 MUSICA THOMANA Groschen, daß also auf jedem Tische zweene ganze unzer- schnittne Braten kommen. Zum Zugemüse der Zeit Gele- genheit nach, entweder einen Hirschen [Hirse], Pflaumen Die Leipziger und ihr – das ist seit oder Äpfel vor 18 Pfennige. Ein Nachgericht vor ein Kese dem Jahre 1212 eine überaus enge und auf Gegensei- vor 1/2 Groschen, eine Schüssel mit Kuchen oder einen tigkeit bedachte Verbindung. Profitierten die Leip- dünnen Kuchen, Brot auf einen Tisch vor 3 Groschen.« * ziger Bürger von der außerordentlich qualifizierten Kirchenmusik der Schüler und ihrer Kantoren, so Die enge Verbindung der Leipziger zu »ihrem« Chor boten jene den Thomasschülern stets Aufmerk- blieb in dieser Form noch über das Kantorat von samkeit in ihrer gesellschaftlichen Mitte und seit ­ hinaus bis ins 20. Jahrhun- der Reformation Auskommen in allerlei Form: seit dert bestehen – ideell existiert sie heute unvermin- Aufgabe des Thomasklosters im Jahr 1544 unterhielt dert und vereint ein florierendes Gemeinwesen mit der Rat der Stadt die nun bürgerliche Schule. Die pädagogischen Absichten, religiöser Ausrichtung durch Handel und Messe reich gewordenen Bürger und musikalischem Sinn. hingegen stifteten und spendeten für das Wohl des Chores, so für den Neubau ihrer Schule im Jahr 1553 Die unglaubliche Fülle der einst im Gebrauch oder oder für die Speisung der bedürftigen Knaben. Die zumindest im Besitz der Leipziger Thomasschule Witwe Veronika Rappolt etwa bestimmte aus den und -kirche befundenen Musikalien und ihrer gro- Erträgen ihrer 200 Gulden umfassenden Stiftung ßen musikalischen Tradition lässt uns heute erstau- im Jahr 1595, die Thomasschüler zweimal jährlich nen und sucht in der hervorragenden Phalanx ihrer an zwei Tischen zu verköstigen mit Protagonisten noch immer ihresgleichen. Deshalb ist es in der vorliegenden Einspielung kaum mög- »ein gut Gerichte Fische vor 5 oder 6 Groschen oder ein lich, alle Facetten der musikalischen Vielgestaltig- anderes gut Vorgerichte nach Gelegenheit der Zeit, ein keit aus der achthundertjährigen Geschichte der Schöpskeulen, Kälbern- und Lamsbraten – jedes vor 4 Thomana abzubilden. Vielmehr stellt das Album

6 eine pointierte Blütenlese (lat. Florilegium) ihrer überlieferten Musikalien vom späten Mittelalter bis in die Barockzeit vor und präsentiert damit eini - ge Höhepunkte aus den ersten 436 Jahren ihrer noch heute andauernden Blütezeit. Seit Stiftung des Thomasklosters im Jahr 1212 ist in der Thomaskirche und der ihr angeschlossenen Lateinschule musiziert worden. »Durch Sang bin ich zur Welt geboren« ist für die Ausrichtung der Thomasschule­ ein bezeichnender Vers des Minnesän- gers Heinrich von Morungen. Er konnte die Gunst des Landesherrn und Stifters, Markgraf Dietrich von Meißen (»der Bedrängte«), in Form ­einer stattlichen Pension erwecken, die er 1213 dem Thomaskloster übereignete, das er später bezog und wo er 1222 ver- starb und bestattet worden sein soll. Sein Vers nimmt Thomas-Sequenz »Gaude felix India«, Thomas-Graduale, Leipzig um 1300 den Grundtenor der Auseinandersetzungen der fol- auch das Patronat über die städtische Pfarrkirche St. genden Jahrhunderte vorweg, ob diese Schule mehr Nikolai, wodurch die Abhängigkeit der Stadtgeistli- allgemeinbildenden Charakter besäße oder vorrangig chen vom Landesherrn verstärkt wurde. Diese blieb musikalisch ausgerichtet sei. in den folgenden Jahrhunderten – auch in musikali- Seine Stiftung vertraute der Markgraf den ihm scher Hinsicht – bestehen. Die Klosterschule öffnete nahestehenden und als sangesfreudig bekannten jedoch bald ihre Pforten für die Söhne der Stadt und Augustiner-Chorherren an, einer Gemeinschaft von fand 1254 erstmals als »scola exteriori« Erwähnung. Weltgeistlichen, die damit gleichzeitig eine Art Kon- Ein erstes musikalisches Zeugnis gibt das so- trolle über die eigensinnige Politik der lukrativen genannte Thomas-Graduale (Universitätsbibliothek­ Handelsstadt ausüben sollten. Zur Stiftung gehörte Leipzig) vom Beginn des 14. Jahrhunderts, das 7 ­neben­ den gebräuchlichen einstimmigen Kirchen- die Söhne der Leipziger Bürgerschaft unterrich- gesängen auch eine lehrreiche Übersicht über die tet­ wurden. Die Thomasschüler versahen jedoch Kirchentöne und eine Neumentabelle überliefert. ­weiterhin die Kirchenmusik in der Nikolaikirche; die Die klangreichen Sequenzen nehmen breiten Raum Folge war der Erhalt der Privilegien aus den ­Kasualien in der zweiten Hälfte des Codex ein. Sie enthalten der Gemeinde für die Thomasschüler und die Befrei- zwei Vertonungen über den Patron Thomas, jedoch ung der musikalischen Dienstverpflichtung für die nicht nur über den Jünger und Apostel Thomas samt ­Nikolaischüler. seiner Fahrt nach Indien (»Gaude felix India«), son- Zu Beginn des 16. Jahrhunderts verdrängte der dern auch über den Märtyrer Thomas (Becket) von Humanismus in Mitteldeutschland die scholasti- Canterbury, der zu Beginn des 13. Jahrhunderts als sche Bildung. Während der Leipziger Disputation beliebter Heiliger angerufen wurde (»Spe mercedis von 1519 zwischen Martin Luther und Johannes et coronae«). Im Kanon der Litaneien nimmt die Eck war mit Georg Rhau ein Verfechter der protes- Heilige Cäcilie die Führung der heiligen Jungfrauen tantischen Konfession von 1518 – 1520 an der noch ein, ein weiteres Indiz für die musikalische Prägung altkirchlich ausgerichteten Thomasschule Kantor, der Institution. bevor dieser als wichtigster Verleger protestanti- Infolge der Bevorzugung der böhmischen Stu- scher Musikalien und als Ratsherr in Wittenberg zu denten an der Prager Karls-Universität durch das Ehren gelangte. Kuttenberger Dekret zogen im Jahr 1409 etwa 1000 Die Verbundenheit der Leipziger Bürger mit Studenten in die Handels- und Messestadt Leipzig, ­ihrem ­ »Singechor« ist bereits im Spätmittelalter um noch im gleichen Jahr die Gründung der ­Leipziger durch zahlreiche Stiftungen belegt. Nach der im Universität zu vollziehen. Die Thomaskirche­ diente Herzogtum Sachsen erst 1539 erfolgten Reformation dabei ebenso der Theologischen Fakultät als auch der kam das aufgelöste Thomaskloster und seine Besit- Juristischen Fakultät für etwa 100 Jahre als Mittel- zungen vier Jahre später für 83.000 Gulden in den punkt und Auditorium für Promotionen. Besitz der Stadt. Durch zahlreiche Spenden Leipzi- Ab 1510 ließ die Stadt die erste städtische Latein­ ger Bürger konnte 1553 die alte Thomasschule abge- schule an St. Nikolai errichten, an der vornehmlich­ rissen und eine neue Schule erbaut werden, deren 8 Grundmauern das Schulleben bis ins Jahr 1902 tra- in Leipzig und der Fürstenschule in Schulpforta, gen sollten. Um diese Zeit prägte Wolfgang Figulus wo Calvisius nach seiner Leipziger Studienzeit als das Kantoren­amt nachhaltig, bevor er an die Fürs- tenschule St. Afra in Meißen wechselte. Er verfasste einige Sammel­handschriften und gab Musikdru- cke heraus, die noch lange im Gebrauch der Tho- maner waren. Unter seinem Nachfolger Mel­chior ­­ Heger entstanden die Sammlungen Thomaskirche 49/50 und Thomaskirche 51 (Universitätsbibliothek Leipzig), die »vielleicht die wertvollste handschrift- liche Sammlung lateinischer Kirchenmusik von evangelisch-deutschem Boden« (Wolf, Handbuch der Notationskunde, Leipzig 1913) darstellt. Sie vermittelt einen Eindruck von den florierenden Handelsbezie- hungen, über welche die Musikalien die Messestadt erreichten. In ihr finden sich 244 Kompositionen, neben vornehmlich älteren Messen und Motetten der so genannten franko-flämischen Meister auch modernere lateinische und deutsche Motetten und Hymnen. Die Auswahl ist vergleichbar mit weiteren bedeutsamen Leipziger Sammlungen des 16. Jahr- hunderts, etwa dem sogenannten Apel-Codex oder der Sammlung Berlin 40021. Mit Sethus Calvisius, Thomaskantor von 1594 – 1615, kommt es zu einem regen Austausch der musi­ kalischen Gebräuche zwischen der Thomasschule Sethus Calvisius, 1616 9 Kantor gewirkt hatte. Dort schuf er die Grundlage auf ­ Pflege­ und Verbreitung der Drucksammlung. für die bedeutendsten mitteldeutschen Druck- Während die Motetten der zweiten Sammlung sammlungen des 17. Jahrhunderts. Dies war zum Kunstmusik für den gottesdienstlichen Ge­brauch ­ Einen die Sammlung Hymni sacri (, 1594), die durch die Kirchenjahreszeiten (Advent, Weihnach- sein Amtsnachfolger in Schulpforta Erhard Boden- ten, Passion, Ostern, Pfingsten) zur Verfügung schatz 1606 als Florilegium selectissimum hymnorum – stellten, waren die Hymnen des Kleinen Florilegium auch das »Kleine Florilegium« genannt – heraus- für den alltäglichen Schulgebrauch vorgesehen. Die gab und die noch bis ins späte 18. Jahrhundert in einfachen homophonen, durchweg vierstimmigen weiteren Auflagen­ erschien und in Gebrauch war. Chor­sätze dienten zu Stundengebeten (Matutin­ Zum ­Anderen ist in Calvisius der Vater der weitaus hymnen oder »vespertinus«) wie für Tischandach- berühmteren Sammlung Florilegium Portense, dem ten (»ante cibum«). Sie waren nach 1600 tatsächlich »Großen Flori­le­gium«, zu vermuten. Die Herausgabe ständig in Gebrauch. Diese Einspielung enthält besorgte ebenfalls Bodenschatz bereits im Jahr 1603; deshalb fünf dieser Hymnen, um die Kunstmusik in einer zweiten erweiterten Ausgabe in zwei Teilen auf die ­Basis des alltäglichen Repertoires um 1600 erschien sie in den Jahren 1618 und 1621, gedruckt zu beziehen. Mit den Hymnen konnten gleichzeitig in Leipzig. Deren 265 Motetten sind überwiegend Literaturgeschichte, Rhetorik und Theologie spie- für sechs Stimmen oder achtstimmigen Doppelchor lerisch vermittelt werden, da die Hymnendichtung gesetzt und beinhalten zum größten Teil Werke süd- nach Ambrosius gerade in der späten Renaissance deutscher und italienischer, aber auch mitteldeut- durch zahlreiche Dichter (darunter viele Professoren scher Komponisten. Der Druck der zweiten Auflage der Wittenberger Universität) neu belebt wurde. Die erfolgte einmalig in hoher Auf­lage, wovon Johann Oratio Dominica­ ­ ­»O Pater coelestis« etwa ist eine Sebastian Bach noch im Jahr 1729 einige Exemplare Paraphrase des ­Joachim­ »Camerarius« Liebhard anschaffen ließ. Zu einer Neuauflage, die vermutlich über das »Vater ­Unser«. Calvisius kann als Autor der Leipziger Verleger Ambrosius Kühnel im Jahr 1811 der Hymnensätze gelten, da die Heraus­gabe besag- erwog, kam es nicht. Die Thomaner waren neben ter Hymni sacri im Auftrag der Pfortaer Inspektoren den Pfortaer Schülern die Protagonisten in Bezug erfolgte und da er »die Lateinischen Hymnos, item 10 alle Deutsche gesenge, so in der Kirchen und sonst […] zu singen angeordnet« habe (Wustmann, Musik­ breuchlich, mit einer Melodey quatuor vocum com- geschichte Leipzigs­ ­ in drei Bänden, Band I, Leipzig 1909). poniret und dieselbigen frue und auf den abendt Mit dem Cantional, Oder Gesangbuch Augspurgi- scher­ Confession veröffentlichte Calvisius’ Amtsnach­ folger im Thomaskantorat Johann Hermann Schein, ­Thomaskantor von 1616 – 1630, eine gleichartige jüngere Liedersammlung. Die größtenteils von Schein harmo­nisierten Melodien im Stile eines Gesang­buches, wie sie »insonderheit aber in beyden Kirchen und Gemeinen allhier zu Leipzig gebräuch- lich« ­waren, beziehen sich auf die Ausgestaltung de­ tem­pore der Gottesdienste. Einige dieser einfachen Kantionalsätze erweiterte Schein um anspruchsvolle,­ kontrapunktische Choralmotetten für die großen Kirchenfeste. Auf die Gleichverteilung der Stimmen zielte ebenfalls die dem Rat der Stadt ­Leipzig und »dererselben berühmten Chore« ­gewidmete Mo- tettensammlung Geistliche Chor-Music des Dresdner Hofkapellmeisters und Freundes von Schein, Hein- rich Schütz. Die fünf- bis siebenstimmigen ­Motetten sollten seiner Aufforderung nach vorgetra- gen werden, um dem »Studio Contrapuncti« als »der rechte Kern und das rechte Fundament« zu entspre- chen, wofür »ihr ­Musicalischer Chor zu Leipzig […]

Thomas Stoltzer , »Magnificat sexti toni« – Tenor, ein rühm­liches Ansehen« genoss. Stimmbuchsammlung »Thomaskirche 49/50«, Leipzig um 1550 Christoph Koop 11 und Kapitelsaal befand. Später, als die Buchbestän- ARMARIUM de in den Klöstern zu umfangreichen Sammlungen Vom Bücherschrank zum geistlichen Waffenarsenal

Vom Beginn des abendländischen Mönchstums an waren Bücher ein essentieller Bestandteil des klös- terlichen Lebens. Man benötigte sie für den ­Zugang zum Wort Gottes und dessen Verkündigung und Auslegung, Bücher berichteten vom Leben der ­Heiligen und waren Quellen für das Welt- und Naturverständnis, und auch die Feier der heiligen Messe und die Durchführung des klösterlichen Stundengebets waren undenkbar ohne Bücher, in denen die Gebete und Lesungen, die Gesänge und ihre Melodien in ihrer korrekten Form niedergelegt waren. Man darf sich die Buchausstattung der mit- telalterlichen Klöster dabei nicht zu umfangreich vorstellen, meist werden für lange Zeit nicht mehr als einige Dutzend Bände nötig und vorhanden gewesen sein. Untergebracht waren diese Bücher in der Regel im armarium, einem Schrank, der in vielen Abteien als gemauerte Nische mit Regalbrettern ­r­ealisiert war und sich im Kreuzgang bei Kirche Ehemaliges Armarium ‑ Claustro Reglar de Santa María de Moreruela, Spanien 12 anwuchsen, übertrug man den Ausdruck armarium muss es früh Armarien gegeben haben, jedenfalls auch auf die großen Bibliotheksräume. gehörten Bücher zur Grundausstattung, und auch Das lateinische Wort armarium leitet sich von einzelne Handschriften aus der Anfangszeit der Kon- arma ab, was zunächst ‚»Gerätschaften« heißt. vente sind erhalten. Über die Aufbewahrung dieser A r m a ­­r i u m bezeichnet in antiken Quellen daher klösterlichen Buchbestände liegen allerdings für Schränke für verschiedene Nutzungen und so auch die ersten beiden Jahrhunderte keinerlei Zeugnisse für die Aufbewahrung von Büchern. Die geläu­ vor. Das Thomasstift tritt als erstes aus dem Dunkel figste ­ Bedeu­tung von arma war freilich die Veren - der Überlieferung: Für das frühe 15. Jahrhundert ist gung des Begriffs auf ‚»Waffen«, weshalb auch Rüst - durch ein Verzeichnis bezeugt, dass die Handschrif- kammern als Armarien bezeichnet wurden. Für die ten zusammen mit dem Klosterschatz und dem mittel­alterlichen Gelehrten, die in etymologischen liturgischen Gerät in einem separaten Raum aufbe- Verbindungen das Wesen der Dinge aufscheinen wahrt wurden, der custodia. Hier ­lagen etwa hundert sahen, musste der Name der Bücherablage damit Bücher – Handschriften mit Lesetexten ebenso wie einen theologisch vertieften Gehalt gewinnen. Die solche für Gottesdienst und Stundengebet – unterge- Bücher wurden verstanden als die Waffen der Mön- bracht wohl in mehreren Armarien. St. Thomas ist ­da- che im Kampf gegen den Teufel. Der Ort, wo die mit das einzige Kloster, in dem die frühe Aufbewah- Bücher ­lagen, galt entsprechend als geistliche Rüst- rungsform wohl noch greifbar ist, bevor im Lauf des kammer: ein Waffendepot gegen die Versuchungen 15. Jahrhunderts alle Leipziger Männerklöster ­eigene der Welt. Dem französischen Augustinerchorherren ­Bibliothekssäle schufen, in denen die angewachse- Gode­fridus von St. Viktor zu (um 1130 – ca. 1195) nen Buch­bestände­ thematisch auf Pulten ausgelegt wird das vielzitierte Wortspiel claustrum sine arma- waren. rio quasi castrum sine armamentario zugeschrieben: Ein Kloster ohne Bibliothek ist wie eine Burg ohne Waffenkammer. Dr. Christoph Mackert Auch in den drei Leipziger Stadtklöstern, die alle Leiter des Handschriftenzentrums in der ersten Hälfte des 13.Jahrhunderts ent­­­standen, der Universitätsbibliothek Leipzig 13 of mutton, roast veal and lamb – each costing 4 groschen, MUSICA THOMANA a pork roast or goose for 5 or 6 groschen, so that two whole, uncut roasts are brought to each table. For fresh seasonal fruit and vegetables, either a millet, plums or apples for 18 The people of Leipzig and their Thomanerchor – pence. A dessert of cheese for 1/2 a groschen, a bowl with ­since­ 1212, the symbiosis between the two has been cake or a thin cake, bread for each table for 3 groschen.* very close and marked by mutual respect. Because the citizens of Leipzig benefited from the excep- tionally skilled sacred music performances by the choristers and their cantors, St Thomas’s choral ­pupils were always welcomed as an important part of the local community. After the Protestant ­Reformation, the pupils were given support in many different ways: when St Thomas’s Monastery was secularized in 1544, the Town Council of Leipzig provided all funding for the now secular school. At the same time, the citizens who had become rich ­through commerce and trade fairs gave donations in support of the , such as contributions to build­ ing a new school in 1553 or feeding the needy boy choristers. For example, in 1595 the widow ­Veronika Rappolt instructed that, from the proceeds of her donation of 200 guilders, twice a year at two tables the St Thomas’s choristers be fed: a substantial serving of fish for 5 or 6 groschen or another good entrée according to what is in season, a leg Heinrich von Morungen, um 1300 14 The close affiliation of Leipzig people with “their” Heinrich von Morungen is a verse revealing the choir continued in this fashion beyond the tenure orientation of the Thomasschule. He was able to of­ Johann Sebastian Bach as cantor on into the 20th gain the favour of the territorial lord and benefac- century – and the spirit of this relationship con­ tor, ­Dietrich I (called “the Oppressed”), Margrave of tinues undiminished to the present time and unites Meißen, in the form of a generous pension, which he a flourishing community with pedagogical aims, pledged to St Thomas’s Monastery in 1213. Heinrich a religious orientation and appreciation of music. also ­entered the monastery, where he is believed to From our perspective today, the unbelievable rich- have been buried in 1222. His verse anticipates the ness of the music holdings once in use or at least in ­basic atmosphere of conflict, which would ensue in the possession of the Thomasschule and St Thomas’s the following centuries, about whether the school Church in Leipzig and the great musical tradition should concentrate on a general curriculum or be they represent is a source of amazement and has no ­primarily focused on music. peer among a large number of similar institutions The Margrave Dietrich of Meißen entrusted his throughout the world. This means that the present endowment to the Canons Regular of Saint Augus­ recording can give hardly more than a small sample tine, who were closely associated with him and regard­ ­­- of the musical versatility of eight centuries of the ed as particularly interested in singing. They were Thomana. What this album portrays is a florilegium – a community of secular priests who at the same a “bouquet” or anthology of musical works from time exercised a kind of control over the rash poli- as early as the Late Middle Ages all the way to the tics of the lucrative trading city. Control over the Baroque, thus featuring several outstanding works city’s parish church, St Nicholas’s, also belonged­ from the first 436 years of St Thomas’s still-flow­ to the endowment,­ making the city clergy more ering­ tradition. ­dependent on the sovereign lord. This remained the Since St Thomas’s Monastery was established in case in the following centuries – in terms of music 1212, music has been practised and performed at the as well. However, the monastery school soon ­opened Church of St Thomas and its Latin school. “Durch its doors to the sons of the city, and in 1254 was Sang bin ich zur Welt geboren” by the Minnesinger mentioned for the first time as a “scola exteriori” 15 where those with no monastic vocation were trained. From 1510 the city erected the first municipal Latin An early manuscript source is the early 14th-­ school at St Nicholas’s Church, consisting most- century St Thomas Gradual (Leipzig University ­Library), ly of sons of the Leipzig citizenry. However, the which in addition to the customary unison sacred pupils from St Thomas continued to provide the hymns provides an informative overview of church sacred music in St Nicholas’s Church; the result was modes and a table of neumes. The tonally rich that the pupils at St Thomas retained privileges in ­sequences take up a large part of the second half of connection with special parish services, such as bap- the Gradual. They include two compositions about tisms and confirmations, and the Nikolai students the patron Thomas, not only the disciple and apostle were relieved of such musical obligations. Thomas and his journey to India (“Rejoice, Happy In the early 16th century, humanism superseded India”), but also the martyr St Thomas à ­Becket of scholasticism in central Germany during the theo- Canterbury, who was venerated as a beloved saint logical disputation between Andreas Karlstadt and (“Spe mercedis et coronae” – “In the hope of reward Johann Eck in Leipzig in 1519. Georg Rhau, an adher­ and crown”) in the 13th century. In the Canon of ent to the Protestant Church, served as cantor at the ­Litanies, Saint Cecilia assumes the leader­ship of the Thomasschule from 1518–1520, while the school was sacred virgins, again demonstrating the musical still oriented to the Roman Church. Rhau later gained orientation of the institution. prominence as the most important publisher of Prot­ As a result of the preference given to Bohemian estant music and as city councillor in Wittenberg. students at Prague’s Charles University following The close ties of the citizens of Leipzig with their the Decree of Kutná Hora, about 1,000 students “Singechor” were already demonstrated by nume­r­ ­moved to the flourishing commercial centre of ous endowments made in the late Middle Ages. Four Leipzig in 1409 and founded Leipzig University years after the Reformation, which did not take in the same year. For about 100 years, St Thomas’s ­place­ in the Duchy of until 1539, the dis­solved Church served as the focal point and auditorium St Thomas Monastery and its possessions were for ­doctoral examinations of both the Faculty of ­acquired by the city for 83,000 guilders. As a result of ­Theology and the Faculty of Law. numerous donations by citizens of Leipzig, the old

16 his successor, Melchior Heger, and constitute “per- haps the most valuable manuscript collection of Latin sacred music­ from Protestant-German sources” (Wolf, Handbuch der Notationskunde, Leipzig 1913). Encompassing not only masses and motets ­mostly by early Franco-Flemish masters but also more recent Latin and German motets and hymns, the 244 com- positions in the collection give an ­impression­ of the flourishing trade relationships which helped bring music scores and related goods to the important com- mercial centre. The selection is comparable to other significant Leipzig collections of the 16th century such as the Apel-Codex or the Berlin 40021 collection. With Sethus Calvisius, Thomaskantor from 1594 to 1615, there was an active exchange of music­al ­­ Leipzig, 1547 practices between St Thomas’s School in Leipzig and Thomasschule was torn down in 1551 to build a new the Royal School in Schulpforta, where Calvisius had school, whose foundations would support school life been cantor after attending university in Leipzig. until 1902. At around 1551, Wolfgang Figulus made a In Schulpforta he laid the foundation for the most lasting impression on the office of Thomaskantor important 17th-century printed collections in cen­ ­before accepting a ­position at the St Afra Royal Public t­ral Germany. One seminal collection was entitled School in Meißen. He compiled several ­manuscript Hymni sacri (Erfurt, 1594), which his successor in miscellanies and ­published music which con­tinued Schulpforta, Erhard Bodenschatz, published in to be used by the Thomaner for a long time. The 1606 as Florilegium selectissimum hymnorum – or the Thomaskirche 49/50 and Thomaskirche­ 51 collections “Small Florilegium” – and was reprinted and in use ­(Leipzig University Library) came into existence under until the late 18th century. It can be assumed that 17 Calvisius was also the originator of the far more recording includes five of these hymns in order to famous collection, Florilegium Portense, or “Large juxtapose the more elaborate compositions with Florilegium”. Bodenschatz already had it published everyday repertoire from around 1600. The hymns in 1603 and it was published in a second expanded provided a way to inculcate literary history, rhetoric edition in two volumes in Leipzig in 1618 and 1621. Its 265 motets are mainly for six voices or eight-part double choir, mostly by south German and Italian composers, but also by composers from central ­Germany. The second edition was published in such ­large numbers that Johann Sebastian Bach was able to have several copies purchased even as late as 1729. A new edition, which seems to have been ­envisaged by the Leipzig publisher Ambrosius Kühnel in 1811, did not come to fruition. In addition to the Pforta pupils, the ­St Thomas’s school’s singers, the ­Thomaner, played an important part in preserving and distributing the printed collection. While the motets in the second collection pro- vided compositions for use in worship during the liturgical year (Advent, Christmas, Passion, Easter, Pentecost), the hymns in the Small Florilegium were intended for daily use in school. The homophonic and consistently four-part choral settings were intended for the liturgy (matins hymns or “ves- pertinus”) and for prayers before meals (“ante ci- bum”). In fact they found regular use after 1600. The Johann Hermann Schein, 1620 18 and theology in an engaging manner, because after Saint in the 4th century, writing hymn verses, especially in the late Renaissance, was revi­ ta­l­­ized by numerous poets (including many profes- sors at Wittenberg University). The Oratio Dominica “O Pater coelestis”, for instance, is a paraphrase of the Lord’s Prayer by Joachim “Camerarius” Liebhard. Calvisius can be regarded as the composer of the hymn because the publication of the Hymni sacri, just mentioned, was commissioned by the Pforta ­inspectors and because “he ordered the Latin hymns, Musikunterricht, Augsburg 1479 as well as all German hymns, as was customary in the churches and elsewhere, to be composed with ­a motets for important church feasts based on several of melody and four parts, to be sung in the mor­ning ­these­ simple hymn settings. The Geistliche Chor-Music­ and the evening” (Wustmann, Musikgeschichte Leipzigs ­motets – which Schein’s friend, the Dresden Court in drei Bänden, Band I, Leipzig 1909). Kapellmeister Heinrich Schütz, dedicated to the With the Cantional, Oder Gesangbuch Augspurgischer elders of the City of Leipzig and “their famous choir” Confession, Calvisius’s successor as Thomas­kantor, – also tried to achieve equal distribution of the parts. Johann Hermann Schein, who served as cantor from He called for the five- to ­seven-part motets to be 1616 to 1630, published a similarly modern­ collec- performed a cappella in order to correspond to the tion of congregational hymns. The melo­dies, most “studio contrapuncti” as “the true essence and the of which Schein harmonized in the style of ­a hymn proper foundation” for which “your musical choir of as was “customary especially in both ­churches and Leipzig” enjoyed “an illustrious reputation”. ­parishes in Leipzig”, refer to the de tempore organ- ­­­­i­zation of worship according to the liturgical seasons. Christoph Koop Schein composed demanding contrapuntal chorale 19 monasteries grew into extensive collections, the word ARMARIUM armarium was also applied to large library rooms. From a book cabinet to an armoury of spiritual weapons The Latin armarium is derived from arma, which originally meant “tools”. In ancient sources, ­ ­armarium therefore refers to cabinets used for ­various purposes, including the storage of books. From the beginnings of monasticism in the Western The most common definition of arma derives from world, books were an essential part of life at monas- the narrow use of the term for “weapons” – which teries. Books were needed in order to gain access to is why weapons chambers are also referred to the Word of God and the proclamation and exegesis as “armouries”. For scholars in the Middle Ages, of Scripture; books spoke of the lives of the saints who regarded the ­essence­­ of objects as revealed in and were a source of understanding of the world and ­etymological connections, calling a book cabinet nature. At the same time, the celebration of Holy an armarium­ must have had profound theological Mass and canonical hours at monasteries were un­ meaning. Books were regarded as the weapons of imaginable without books in which the prayers and monks for repelling the Devil. The place where readings, the hymns and their tunes were notated in the books were stored was therefore the spiritual their correct form. ­armoury or arsenal ­for defying worldly temptation. The number of books a monastery in the Middle The oft-­cited ­­ play on words, claustrum sine armario Ages had in its possession should not be overesti­ quasi castrum sine armamentario (“a ­monastery with­ mated, ­however. For a long time, not more than a out a library is like a castle without an armoury”), few dozen volumes were usually called for or avail­ is ­attributed to the French Augustinian Canon able. As a rule, the books were kept in the armarium ­Regular Godefridus (c. 1130 – c. 1195) of the Abbey of or aumbry, a cabinet which, in many abbeys, was a St Victor’s of Paris. recess in a wall with wooden shelves, located in the The three Leipzig city monasteries, all of which cloister alongside the church and the chapterhouse. were founded in the first half of the 13th cen- Later, as the number of books in the possession of tury, must have also had aumbries from an early 20 stage. It is certain, in any case, that books and indi- monasteries have also survived. However, no evi- vidual ­manuscripts from the earliest period of the dence of any kind exists about how the monasteries stored their book holdings in the first two centuries of their existence. ­St Thomas’s Monastery was the first to emerge from the obscurity of time: A cata­ logue indicates that in the early 15th century, to- gether with the monastery’s treasures and liturgical vessels, the manuscripts were stored in a separate room, the custodia. About a hundred manuscripts were kept there for reading as well as for worship and canonical hours – probably in several aumbries. St Thomas is thus the only monastery in Leipzig where this early form of storage is documented. In the course of the 15th century, all monasteries for monks built their own libraries, in which the ­growing number of books were laid out on lecterns ­arranged according to their contents.

Dr Christoph Mackert Head of the Manuscripts Section Leipzig University Library

Fresko eines Armariums, ehemaliges Franziskaner-Kloster St. Johannis Stralsund

21 « Un bon plat de poisson de 5 ou 6 groschen ou un autre bon MUSICA THOMANA hors-d’œuvre selon la saison, un gigot d’agneau, un rôti de veau ou d’agneau, chacun de 4 groschen, un rôti de porc ou une oie de 5 ou 6 groschen, de façon à ce que sur cha- Entre les Leipzigois et le chœur de Saint-Thomas, que table soient déposés deux rôtis entiers non tranchés. qu’ils considèrent comme le leur, il existe depuis En garniture de saison. Selon la possibilité, soit du millet, l’an 1212 une étroite relation reposant sur la ré- des prunes ou des pommes pour 18 pfennige. Un dessert de ciprocité. Si les bourgeois de Leipzig ont largement fromage pour 1/2 groschen, un plat de gâteau ou un mince profité de la musique sacrée d’un très haut niveau gâteau, du pain sur une table pour 3 groschen. » * que leur offraient élèves et cantors, ils ne cessèrent en retour d’assurer aux élèves de Saint-Thomas l’in- térêt de la société et, depuis la Réformation, de leur fournir des ressources en tout genre : après l’aban- don du couvent de Saint-Thomas en 1544, le con- seil des échevins de la ville se chargea d’entretenir ­l’école ­dépendant dorénavant des bourgeois. Ceux- ci, quant à eux, rendus prospères par le commerce et les marchés, effectuaient des donations et des dons pour le bien du chœur : ainsi le nouveau bâtiment de leur école en l’an 1553 ou la prise en charge des vivres pour les jeunes garçons dans le besoin. Citons pour exemple la veuve Veronika Rappolt : elle fixera que sur sa donation de 200 florins de l’an 1595, des revenus devaient être consacrés à servir aux élèves de Saint-Thomas sur deux tables, et ceci deux fois par an, la liste de mets suivante : St. Thomas zu Leipzig, nach 1553 22 Cette étroite relation se pérennisa sous cette forme, le chant, je suis venu au monde » est caractéristique par-delà l’époque de Johann Sebastian Bach, jusqu’au de l’école de Saint-Thomas. Ayant su attirer ­la bien- XXe siècle : intellectuellement, elle se prolonge sans veillance du seigneur et fondateur, le margrave de faiblir jusqu’à aujourd’hui, associant un souci péda­ Misnie Thierry 1er, dit l’Exilé, Heinrich obtiendra gogique, une orientation religieuse et le sens de la de lui une imposante pension, qu’il lèguera en 1213 musique à une communauté florissante. au couvent, ce qui lui permettra de s’y installer ; il y L’inconcevable richesse des partitions que la décèdera en 1222 et y serait enterré. Son vers anticipe maîtrise et l’église de Saint-Thomas utilisaient au- les querelles des siècles suivants, à savoir si cette ­école ­ trefois, ou qui étaient tout du moins en leur posses­ revêtait davantage un caractère d’enseignement sion, et l’imposante tradition musicale ne lassent pas général ou principalement musical. de nous surprendre : parmi l’excellente phalange de Le margrave confia sa donation aux chanoi- ses protagonistes, elle demeure hors pair. C’est pour- nes augustins qui lui étaient proches et qui étaient quoi sur l’enregistrement ici présent, il est quasi­ ­réputés pour leurs chants. Cette communauté de ment impossible d’arriver à reproduire l’histoire de séculiers devaient ainsi exercer une sorte de contrôle la « Thomana », vieille de huit cents ans, dans toutes sur la politique rétive de la ville, dont la prospérité les facettes de sa complexité musicale. L’album se reposait sur le négoce. Faisant également partie de présente plutôt comme un judicieux florilège des la donation, le patronage de l’église paroissiale de partitions qui ont été préservées, embrassant une Saint-Nicolas (Sankt-Nikolai) renforçait encore la période allant de la fin du Moyen Âge à l’époque dépendance des séculiers face au seigneur. Celle-ci se baroque. Il s’agit donc de quelques-uns des apogées perpétuera au cours des siècles suivants – sur le plan témoignant des 436 premières années de sa floraison, musical également. Toutefois, l’école du couvent ne floraison qui perdure aujourd’hui encore. tarda pas à ­ouvrir ses portes aux fils de la ville et fut Depuis la fondation du couvent de Saint-Thomas évoquée pour la première fois en 1254 en tant que en l’an 1212, la musique a toujours été à l’ordre du « scola exteriori ». jour de l’église et de son école de latin attenante. Le Le graduel dit de Saint-Thomas (bibliothèque de vers du minnesänger Heinrich von Morungen : « Par l’Université de Leipzig) est le premier témoignage 23 musical datant du début du XIVe siècle qui, outre laquelle étaient principalement instruits les fils de les chants d’église monodiques usuels, fournit un la bourgeoise de Leipzig. Les élèves de Saint-­Thomas aperçu instructif des modes ecclésiastiques et un ta- toutefois, continuèrent à assurer la musique de bleau de neumes. Les séquences riches de sonorités l’égli­se Saint-Nicolas ; il en résulta la garantie des occupent une grande place dans la seconde partie privilèges des casuels de la paroisse pour les élèves de du codex. Comportant deux mises en musique ayant Saint-­Thomas et la dispense de l’obligation du service pour sujet Thomas comme patron, elles n’évoquent musical pour les élèves de Saint-Nicolas. pas seulement le disciple et apôtre - y compris son Au début du XVIe siècle, l’humanisme refoula voyage en Inde (Gaude felix India), mais aussi le mar- l’enseignement scolastique en Allemagne du Centre. tyr Thomas Becket de Canterbury qui, au début du En 1519, à l’époque de la « disputatio » de Leipzig entre ­ XIIIe siècle, était un saint volontiers invoqué (Spe Martin Luther et Johannes Eck, alors qu’elle pen­ mercedis et coronae). Dans le canon des litanies, sainte chait encore pour la vieille Église, se trouvait à l’école Cécile se place à la tête du chœur des vierges sain- Saint-Thomas de 1518 à 1520 en la personne de Georg tes, un autre indice de la vocation musicale de cette Rhau un cantor partisan de la confession protestante, institution. avant qu’il ne devienne le plus important imprimeur Le décret de Kutná Hora ayant favorisé les étu­ et éditeur de musique protestante et n’accède aux diants de Bohême à l’Université Charles de Prague, honneurs en tant qu’échevin de Wittenberg. environ mille étudiants allemands la quittèrent L’affinité des bourgeois de Leipzig avec « leur » pour s’installer en l’an 1409 dans la ville de Leip- chœur est déjà attesté à la fin du Moyen Âge par de zig, procédant à la fondation de l’Université la nombreuses donations. Après la mise en place de la même année. Durant environ un siècle, l’église de Réforme dans le duché de Saxe, qui n’eut lieu qu’en Saint-Thomas en sera à la fois le centre et l’audi­ 1539, le monastère dissous de Saint-Thomas et ses torium pour les promotions, aussi bien de la Faculté possessions passèrent quatre ans plus tard dans le de théologie que de celle de droit. ­giron de la ville pour la somme de 83.000 florins. À partir de 1510, la ville fit ériger la premiè- Grâce à de nombreux dons de bourgeois de Leipzig, re école municipale de latin à Saint-Nicolas, dans la vieille école de Saint-Thomas, qui avait été détruite 24 en 1553, put faire place à un nouveau bâtiment, dont ­musicaux entre l’école de Saint-Thomas de Leipzig les fondements allaient supporter la vie de l’école jus- et la « Fürstenschule » de Schulpforta, où Calvisius qu’en 1902. À cette époque, la fonction de cantor subit occupa la fonction de cantor après ses études à Leip - largement l’influence de Wolfgang Figulus, avant zig. Il y concevra la base de ce qui constitue les plus qu’il ne la quitte pour ­celle de la « Fürstenschule » de importantes collections d’impressions du centre de Sainte-­Afra à Meißen. Il réunit quelques recueils de l’Allemagne du XVIIe siècle. Celles-ci étaient, d’un parchemins et publia des partitions, que les Thoma- côté, la collection Hymni sacri latini et germanici (Er- ner employèrent très longtemps. Sous son successeur furt, 1594), que son successeur à Schulpforta Erhard Melchior Heger, les collections Thomaskirche 49/50 et Bodenschatz publia en 1606 sous le titre de Florile- Thomaskirche 51 (bibliothèque de l’Université de Leip- gium selectissimum hymnorum – également appelé zig) virent le jour, qui représentent « peut-être la plus Kleines Florilegium (Petit Florilège). Jusqu’à la fin du précieuse collection manuscrite de musique sacrée en XVIIIe siècle, celui-ci parut dans d’autres éditions latin sur le sol évangélique allemand » (Wolf, Hand- et fut encore employé. De l’autre, la paternité de la buch der Notationskunde, Leipzig 1913). Elle donne un aperçu des relations commerciales florissantes grâce auxquelles les partitions arrivaient à Leipzig, ville ayant droit de tenir un marché. Elle comporte 244 compositions qui sont principalement des messes et des ­motets plus anciens ­des maîtres franco-­flamands, mais également des motets et des hymnes plus ­modernes en latin et en allemand. La sélection est comparable à d’autres collections leipzigoises impor­ tantes du XVIe siècle, comme par exemple le codex dit Apel-Codex ou la ­collection Berlin 40021. Grâce à Sethus Calvisius, cantor de Saint-Thomas­ de 1594 à 1615, s’établirent d’intenses échanges Orlando di Lasso, »Confitemini Domino« – Tenor I, Florilegium Portense, Leipzig 1618 25 collection bien plus connue, intitulée Florilegium cibum). En l’an 1600, ils étaient en effet utilisés en Portense, le Großes Florilegium, reviendrait également permanence. Le programme comprend donc cinq de à Calvisius. Bodenschatz assuma aussi la parution en l’an 1603 déjà, avant qu’elle ne reparaisse en 1618 et en 1621 en deux parties dans une seconde édi­tion ­ augmentée, imprimée à Leipzig. Ses 265 motets sont en majeure partie composés pour six voix ou un double chœur à huit voix et comportent de nom- breuses œuvres de compositeurs de l’Allemagne du Sud et d’Italie, mais aussi de l’Allemagne du Centre. L’impression de la deuxième édition, fait unique, fut réalisée à haut tirage, Johann Sebastian Bach en fit acquérir quelques exemplaires en 1729. Bien que pro- bablement évoquée en 1811 par l’éditeur leipzigois Ambrosius Kühnel, une nouvelle édition ne vit pas le jour. Les « Thomaner » et les élèves de Schulpforta étaient chargés d’entretenir et de propager la collec- tion imprimée. Tandis que les motets de la deuxième collection offraient de la musique savante pour les besoins de la messe selon les temps de l’année liturgique (Avent, Noël, Passion, Pâques, Pentecôte), les hymnes du Klei- nes Florilegium étaient destinés au quotidien scolaire. Les simples chœurs, homophoniques, tous à quatre voix, ser­vaient aux prières des heures (hymnes des matines ou vespertinus) comme aux bénédicités (ante Heinrich Schütz, um 1660 26 ces hymnes, afin d’inscrire la musique savante dans harmonisées par Schein dans le style d’un hymnai- le contexte du répertoire quoti­dien, tel qu’il était re, tel qu’ils étaient habituels « en particulier dans pratiqué vers 1600. Les hymnes pouvaient servir à les deux églises et paroisses comme il était d’usage transmettre simultanément et de manière ludique à Leipzig », sont destinées à l’organisation de tem- l’histoire de la littérature, la rhétorique et la théo- pore du culte. Schein a enrichi quelques-uns de ces logie, la versification des hymnes selon Ambroise de mouvements simples par des motets pour chœur Milan faisant précisément à la fin de Renaissance exigeants et contrapuntiques, interprétés aux gran- l’objet d’un renouveau grâce à de nombreux poètes des fêtes de l’Église. Le recueil de motets Geistliche (parmi lesquels figuraient maints professeurs de Chor-Music du maître de chapelle et ami de Schein, l’Université de Wittenberg). L’Oratio Dominica, O­ Heinrich Schütz, dédiée au conseil de la ville de Pa­ter coelestis, par exemple, est une paraphrase de Leipzig et à « son éminent chœur », visait aussi à une Joachim « Camerarius » Liebhard sur le Notre Père. répartition équilibrée des voix. Selon ses exigences, les Calvisius apparaît comme étant un auteur plausible motets avec cinq à sept voix devaient être interprétés a­ des hymnes, car la parution desdits Hymni sacri fut cappella, afin de correspondre au « studio contrapuncti » effectuée à la demande des inspecteurs de Schul- comme étant « le véritable noyau et le véritable fonde- pforta et il aurait « composé les hymnes latins, de ment », pour lequel « votre chœur musical de Leipzig même que tous les chants ­allemands usuels dans les [jouissait] d’une illustre réputation ». églises et ailleurs, avec une mélodie à quatre voix et les a ordonnés […] pour qu’ils soient chantés le matin Christoph Koop et le soir » (Wustmann, Musikgeschichte Leipzigs in drei Bänden, Band I, Leipzig 1909). Avec le Cantional, Oder Gesangbuch Augspurgischer Confession, Johann Hermann Schein, le successeur de Calvisius au poste de cantor de Saint-Thomas de 1616 à 1630, publia une collection du même gen- re plus récente. La majeure partie des mélodies 27 l’ampleur de véritables collections, le terme d’arma­ ARMARIUM rium fut appliqué aux grandes salles des bibliothèques. De la bibliothèque à l’arsenal spirituel Le mot latin armarium dérive de celui d’arma, ce qui signifie tout d’abord « outillage ». Dans les sources antiques, armarium désigne des armoires aux emplois divers et également destinées à abriter Dès les premiers temps du monachisme occidental, des livres. La signification la plus courante d’arma les livres représentaient un chaînon essentiel de était bien entendu la réduction du terme à « armes », la vie conventuelle. Nécessaires pour accéder à la raison pour laquelle les salles d’armes étaient dési­ ­parole de Dieu, à sa prédication et sa glose, les livres gnées sous le nom d’« armaries ». racontaient également la vie des saints et étaient Pour les érudits médiévaux, qui voyaient se les sources servant à comprendre l’univers et la ­manifester l’essence des choses au travers des rela- nature. Sans livres, dans lesquels les prières et les tions étymologiques, le nom du réduit où étaient lectures, les chants et leurs mélodies étaient repro- abrités les livres se trouvait ainsi paré d’une teneur duits dans leur intégrité, la célébration de la sainte théologique profonde : les livres étaient compris messe et l’accomplissement de l’office divin étaient comme les armes des moines dans leur lutte contre ­impensables pour les moines. le diable. Le lieu où étaient rangés les livres faisait Il serait erroné de s’imaginer que les abbayes office de salle d’armes spirituelle, un dépôt d’armes ­médiévales recélaient un nombre important de livres, contre les tentations du monde. On attribue au cha - la plupart du temps, il n’aura pas fallu plus de quel- noine augustin français Godefroy de Saint-Victor ques dizaines de livres existants. En règle générale, ces de Paris (vers 1130 – env. 1195) le jeu de mots suivant livres étaient abrités dans un armarium, une armoire ­souvent cité : claustrum sine armario quasi castrum qui, dans de nombreuses monastères, était une niche sine armamentario (un cloître sans armoire est com - dans le mur avec des étagères qui se trouvait dans le me un ­château sans salles d’armes). cloître près de l’église et de la salle du chapitre. Plus Dans les trois couvents de la ville de Leipzig tard, lorsque le fonds de livres augmenta, atteignant également, qui ont tous vu le jour au cours de la 28 manuscrits avec des textes de lecture tout comme ceux destinés à l’office religieux et aux Heures – et conservés dans plusieurs « armoires ». Saint-Thomas est donc l’unique couvent dans lequel les premières formes de rangement sont toujours concrètes, alors qu’au fil du XVe siècle, tous les couvents d’hommes de Leipzig allaient ériger leurs salles de biblio­ thèque, dans lesquelles le fonds augmenté de livres était disposé par thème sur des pupitres.

Mosaik mit Armarium, Mausoleum der Galla Placidia in Ravenna, Italien, 5. Jahrhundert Christoph Mackert Directeur du Centre des Manuscrits première moitié du XIIIe siècle, il a dû exister de de la bibliothèque universitaire de Leipzig bonne heure des « armaries », en tous cas, les livres faisaient partie de l’équipement de base et certains manuscrits du début de l’ère conventuelle ont éga- lement été préservés. Toutefois, en ce qui concerne la conservation de ce fonds de livres monacal, il n’existe aucun témoignage pour les deux premiers siècles. Le couvent de Saint-Thomas est le premier à émerger de l’obscurité de la tradition : au début du XVe siècle, un registre indique que les manuscrits sont conservés avec le trésor du couvent et les objets du culte dans une pièce séparée, la « custodia ». Ici étaient réunis environ une centaine de livres – des 29 01 Sequentia de S. Thoma »Gaude felix India« Thomas-Graduale, Leipzig um 1300

Gaude felix India Freue dich, glückliches Indien, Rejoice, happy India, Thomae per insignia glänzend durch das Denkmal radiant through the memorial nitens preconia. des Apostels Thomas. of the Apostle Thomas.

Qui tua ferocia Er besänftigte deine Wildheit He soothed your wildness lenit lenocinia durch die betörende with the beguiling Dei clemencia. Barmherzigkeit Gottes. mercy of God.

Dum te formidat adire, Während er sich fürchtet, sich dir zu nähern, While he is afraid to approach you, verbo Dei redimire und dich mit dem Worte Gottes zu umkränzen, and to garland you with God’s word, mortis metu territus. erschrocken in Todesangst, terrified in mortal fear,

Magno sibi solamine steht ihm mit großem Trost Christ stands by him with great comfort Christus tali affamine und selbigen Worten Christus and these words affuit divinitus: durch göttliche Fügung zur Seite: through divine providence:

Ad Indos Thoma transibis Zu den Indern, Thomas, wirst Du hinübergehen To the Indians, Thomas, you will go et cum corona redibis und mit einer Krone zurückkehren, nachdem and with a crown you will return, multis inibi lucratis. daselbst viele gewonnen sein werden. after many have been won.

Thomas ait: en presto sum Thomas sagt: Siehe, ich bin bereit, Thomas said: See, I am ready, Dominum te gloriosum Herr, Dir ruhmreichem zu folgen Lord and glorious one, to follow You sequi cunctis abdicatis. und mich von allem übrigen loszusagen. and to renounce all else.

Sicque Thoma Sancte Dei, Und so, Thomas, du Heiliger Gottes, And so, Thomas, God’s holy one, regis indorum Mesdei werden alle Diener des Königs der Inder all servants of India’s king will be servi metu percelluntur aus Furcht vor dem Gottesdiener in Bestürzung versetzt in dismay of God’s servant minantes interitum. und drohen mit Vernichtung. and their impending doom.

Qui dum verbum seris Dei Während du das Wort Gottes verbreitest, While you spread God’s word, fiunt iusti ante rei werden die zuvor Angeklagten gerechtfertigt. Der the accused will be served justice, rex et sui consternuntur König und die Seinen werden bei deinem Einzug the king and his will be thrown down ad tuum introitum. niedergeworfen. at your entrance.

Captivaris Du wirst gefangen You will be captured

30 et ligaris und gebunden and bound ante regem ductus. und vor den König geführt. and led in front of the king.

Cedit ignis Es schwindet das Feuer, The fire yields nam insignis denn es quillt because much water rises surgit aqueductus. viel Wasser hervor. and surges.

Cumque sternis phanum Und während er das Heiligtum, And while he brings down the shrine, locum demoniorum den Sitz der Dämonen, niedermacht, the place of the demons, ense per prophanum wirst du mit dem blutigen Schwert you will be sent to God ministrum ydolorum durch einen ruchlosen Götzendiener by a blood-stained sword cruento deo mitteris. zu Gott geschickt. through a blasphemous idolater.

Ergo Thoma care Also, teurer Thomas, Therefore, dear Thomas, apostole Indorum, Apostel der Inder, apostle to the Indians, tu nobis placare magst du würdig sein, uns Gott, may you be worthy to appease God for us, Deum regem celorum den König der Himmel, zu besänftigen, the King of Heaven, deleta culpa digneris. nachdem die Schuld getilgt worden ist. after the debt has been redeemed.

Ut tua fide firmati So dass wir durch deinen Glauben bestärkt So that we are strengthened by your faith post hinc tibi sociati hernach diesseits dir verbunden hereinafter we are bound with you gaudeamus perhenniter. uns auf immerdar freuen! and rejoice now and forever.

02 Hymnus ante cibum »Deus sator mortalium« Sethus Calvisius (1556 – 1615), Florilegium selectissimum hymnorum, Leipzig 1606 Deus, sator mortalium, Gott, Schöpfer der Sterblichen, God, Creator of mortals, terrae potens et siderum, Herrscher der Erde und der Gestirne! Ruler of Heaven and Earth! qui mitis in nos asperos, Du bist mild gegenüber uns Spröden, die wir You are mild towards us who are meek, gravisque culpae conscios, um unsere schwere Schuld wissen. and know about our grave sin. gaudes Patris vocabulo, Du freust dich, wenn du Vater genannt wirst, You rejoice to be called Father, nutuque servas omnia. und erhältst alle Dinge durch deinen Befehl. and receive all You command.

Fac, innotescat omnibus Du mögest offenbaren allen May You reveal to all us nomen tuum mortalibus: Sterblichen deinen Namen! mortal souls Your name! Verbi tui suavissima Die allerlieblichste Anmut Make the most sweet grace sic instruat nos gratia, deines Wortes bereite uns so, of Your Word so work in us

31 ut te colamus unicum, dass wir dich allein ehren, that we praise You alone, sicut jubes per Filium. wie du durch den Sohn befiehlst. as You through Your Son command.

Accende mentes lumine Entzünde die Gemüter durch das Licht Ignite passions with the light, tuique regni imagine, und die Vorstellung von deiner Herrschaft, and the vision of Your dominion, ut inchoent hic aurea damit hier beginnen mögen die goldenen so that there the Golden Age vitae perennis saecula, Zeiten des ewigen Lebens. of eternal life will begin. regno tuo nocentium Brich mit deiner Herrschaft With Your reign, the strength infringe vires hostium. die Kräfte der unheilvollen Feinde. of the sinister enemies shall be crushed.

Johannes Stigel (1515 – 1562)

03 Ingrediente Domino Pandolfo Zallamella (1551 – um 1591), Florilegium selectissimarum cantionum, Leipzig 1603

Ingrediente Domino Als der Herr einzog As the Lord entered in sanctam civitatem, in die heilige Stadt, the Holy City, pueri Hebraeorum verkündeten die Kinder Hebrons the children of the Hebrews proclaimed resurrectionem vitae pronunciantes, die Auferstehung des Lebens; the resurrection of life, and, waving palm branches, cum ramis palmarum clamabant: mit Palmenzweigen riefen sie: they loudly praised the Lord: Osanna in excelsis. Hosianna in der Höhe. Hosanna in the highest.

04 Hymnus Vespertinus »Inventor rutili« Sethus Calvisius, Florilegium selectissimum hymnorum, Leipzig 1606

Inventor rutili, Urheber des glänzenden Creator of the glowing light, dux bone, luminis, Lichts, guter Führer, kindly guide, qui certis vicibus der du mit festgesetzter Vergeltung who with certain vengeance tempora divides, die Zeiten teilen wirst. will divide time; merso sole, chaos Nach dem Untergang der Sonne after the sun has set, ingruit horridum, brach das schreckliche Chaos herein. the terrible chaos descended upon us, lumen redde tuis, Christus, gib das Licht zurück Christ, return the light Christe, fidelibus. denen, die an dich glauben. to those who are faithful.

32 Per Christum genitum, Durch Christus, höchster Through Christ, Your Son, summe Pater, tuum, Vater, deinen Sohn, o Highest Father, in quo visibilis auf welchem dein in whom Your glory stat tibi gloria, sichtbarer Ruhm beruht, stands visible, qui noster Dominus, unsern Herr, who is our Lord qui tuus unicus der als dein einziger and as Your only-begotten Son, sperat de Patrio auf das väterliche hopes for mercy corde Paraclitum. Herz hofft, den Tröster. from the Father’s heart.

Per quem splendor, honor, Durch ihn bestehen Glanz und Ehre, Through Him Your glory and honour, laus, sapientia, Lob und Weisheit, praise and wisdom, majestas, bonitas, Würde und Güte Your majesty and goodness et pietas tua, und deine Liebe. and love all come. regnum continuat Seine Herrschaft möge andauern, May His reign endure forever, numine triplici wobei sie durch den dreifaltigen Gott and through the three-fold Godhead texens perpetuis ein Zeitalter join age to age saecula saeculis. für alle Zeiten erschafft. for ever and ever.

Aurelius Prudentius Clemens (348 – 413)

05 Confitemini Domino Orlando di Lasso (1532 – 1594), Florilegium selectissimarum cantionum, Leipzig 1603

Confitemini Domino, Danket dem Herrn O give thanks to the Lord, et invocate nomen ejus: und prediget seinen Namen. call on His name: annuntiate inter gentes opera ejus. Verkündiget sein Tun unter den Völkern. Make known His deeds among the peoples. Cantate ei et psallite ei. Singet von ihm und lobet ihn. Sing to Him, sing praises to him; Narrate omnia mirabilia ejus. Redet von allen seinen Wundern. Tell of all His wonderful works. Laudamini in nomine sancto ejus: Rühmet seinen heiligen Namen; Glory in His holy name; laetetur cor es freue sich das Herz derer, Let the hearts of those quaerentium Dominum. die den Herrn suchen. who seek the Lord rejoice.

Psalm 104, 1 – 3 (Vulgata)

33 06 Hymnus vespertinus »Te lucis ante terminum« Sethus Calvisius, Florilegium selectissimum hymnorum, Leipzig 1606

Te lucis ante terminum, Zu dir, vor dem Ende unserer Tage, To you, before the end of daylight, Rerum Creator, poscimus, flehen wir, Schöpfer aller Dinge, Creator of all things, we implore Ut pro tua clementia dass durch deine immerwährende Gnade that Your familiar mercy Sis praesul et custodia. du uns Schutz und Wächter seiest. may be our chief protector.

Procul recedant somnia, Halte von uns fern Alpträume und Let dreams recede into the distance, Et noctium phantasmata, Angsterscheinungen bei Nacht: and the phantoms of night; Hostemque nostrum comprime, Halte von uns fern unsere Feinde, damit and restrain our enemy, Ne polluantur corpora. unsere Körper nicht befleckt werden. lest our bodies be defiled.

Praesta, Pater omnipotens, Gewähr dies, allmächtiger Vater, Be at hand, omnipotent Father, Per Jesum Christum Dominum, durch unseren Herrn Jesus Christus, through Jesus Christ the Lord; Qui tecum in perpetuum der mit dir, so mit dem Heiligen Geiste, who with You in eternity Regnat cum Sancto Spiritu. in Ewigkeit regiert. reigns with the Holy Spirit. Ambrosius von Mailand (339 – 397)

07 Mitten wir im Leben sind Johann Walter (1496 – 1570), Wittenbergisch Gsangbüchli, Wittenberg 1537

Mitten wir im Leben sind Though we are in the midst of life, Mit dem Tod umfangen; snares of death surround us; Wen suchen wir, der Hülfe tu, Where shall we flee for succour, Dass wir Gnad erlangen? to obtain mercy? Das bist du, Herr, alleine. To You alone, our Saviour, Uns reuet unser Missetat, we mourn our grievous sin Die dich, Herr, erzürnet hat. which has stirred the fire of Your fiery wrath.

Heiliger Herre Gott, Holy and gracious God! Heiliger, starker Gott, Holy and mighty God! Heiliger, barmherziger Heiland, Holy and all-merciful Saviour! Du ewiger Gott, You eternal God! Martin Luther (1483 – 1546), nach dem Lass uns nicht versinken Save us, Lord, from sinking lateinischen Gesang »Media vita in morte sumus« In des bittern Todes Not. in the deep and bitter flood. von Notker Balbulus (um 840 – 912) Kyrieleison. Kyrie eleison.

34 08 Von dem Leiden und Sterben Jesu Christi. Die sieben Wort. »Da Jesus an dem Kreuze stund« Johann Hermann Schein (1586 – 1630), Cantional, Oder Gesangbuch Augspurgischer Confession, Leipzig 1627

Da Jesus an dem Kreuze stund When on the cross the Saviour hung, und ihm sein Leichnam war verwundt And that sore load that in him weigh’d, so gar mit bittern Schmerzen, With bitter pangs his nature wrung, die sieben Wort, die Jesus sprach, Seven words amid his pain he said; betracht in eurem Herzen. Oh let them well to heart be laid!

Zum erstn sprach er gar süßiglich, First he does to his Father speak zu seinem Vatr im Himmelreich In heaven’s kingdom, sweetly meek; mit Kräften und mit Sinnen: “What they to Me are doing, »Vergib ihnn, Vatr, sie wissen nicht, Father! Forgive, they know it not”: was sie an mir verbringen.« Here he’s love’s pattern shewing.

Zum andrn denk seinr Barmherzigkeit, Weigh next the mercy and relief die Gott an Schächer hat geleit. Which God bestows upon the thief; Sprach Gott gar gnädigliche: He the poor heart addresses, »Fürwahr du wirst heut bei mir sein “Verily you shall in paradise in meines Vaters Reiche.« Today feel my caresses.”

Zum dritten gdenk seinr großen Not, Thirdly observe the tender care laß dir die Wort nicht sein ein Spott: Which he still for his house did bear; »Weib, schau deinn Sohn gar eben. “Woman, lo! There is your son: Johannes, nimm deinr Mutter wahr, John! see your mother there”; and this du sollt ihr eben pflegen.« Was the first Cross’s Union.

Nun merket, was das viert Wort was: The fourth word on the cross accurst »Mich durst so hart ohn Unterlaß«, By our Prince spoken was, “I thirst”. schrie Gott mit lauter Stimme. With such keen thirst he’s pained, after our Das menschlich Heil tät er begehrn, Righteousness: but now, dear heart, seinr Nägl ward er empfinden. His cordial’s gained.

Zum fünftn denk seinr Barmherzigkeit, Weigh too the scorn he underwent die Gott am heilgen Kreuz ausschrei: As he to God the fifth word sent, »Mein Gott, wie hast du mich verlassen? A scorn which knew no measure; Das Elend, das ich leiden muß, “My God, my God! why leavest thou Me? das ist ganz übr die Maßen.« Am I no more thy pleasure?”

35 Das sechst war gar ein kräftig Wort, The sixth’s a very powerful word, das mancher Sünder auch erhort Which many a sinner poor has heard, aus seinm göttlichen Munde: Out of his mouth proceeding; »Es ist vollbracht mein Leiden groß “It’s finished”: what? Our happiness; wohl hie zu dieser Stunde.« Through what? His wounds so bleeding.

Zum siebntn: »Bfehlch mich Vatr in deine Händ, “Father!” when all was at end, dein Heilgen Geist du zu mir send Immanuel says, “I recommend an meinen letzten Zeiten, My spirit separated into Thy hands.” wenn sich die Seel vom Leib abscheid His body dies, und mag nicht länger beiten.« His soul’s in life instated.

Wer Gottes Martr in Ehren hat He who God’s pains in honour has, und oft gedenk der sieben Wort, To whom our Saviour gives the grace des will Gott eben pflegen, To be in heart possessing wohl hie auf Erd mit seiner Gnad And weigh these seven gospel words, und dort im ewgen Leben. Enjoys a noble blessing.

Johann Böschenstein (1472 – 1540)

09 Christus resurgens Giovanni Battista Stefanini (1574 – 1630), Florilegii Musici Portensis, Leipzig 1621

Christus resurgens ex mortuis, Christus ist von den Toten erwecket, Christ, being raised from the dead, jam non moritur. [der] hinfurt nicht stirbet. will never die again; Mors illi ultra non dominabitur; Der Tod wird hinfurt über ihn nicht herrschen. death no longer has dominion over Him. quod enim mortuus est, Denn dass er gestorben ist, The death He died, peccato mortuus est semel. das ist er der Sünde gestorben zu einem Mal. He died to sin, once for all; Quod autem vivit, vivit Deo. Dass er aber lebet, das lebet er Gotte. but the life He lives, He lives to God. Alleluja. Hallelujah. Alleluia.

Römer 6, 9 – 10

36 10 Hymnus vespertinus »Ades Pater supreme« Sethus Calvisius, Florilegium selectissimum hymnorum, Leipzig 1606

Ades Pater supreme, Hilf höchster Vater, Father Most High, be with us, quem nemo vidit unquam, den niemand jemals sah, unseen, Your goodness showing. Patrisque sermo, Christe, und du Christus, das Wort des Vaters, And Christ the Word Incarnate, et Spiritus benigne. und du gnädiger Geist. and Spirit grace bestowing.

O Trinitatis hujus O dieser Dreieinigkeit O the one power, Vis una, Numen unum, alleinige Kraft, alleiniger Name! the one holy name of this Trinity, Deus ex Deo perennis, Ewiger Gott aus Gott, God from eternal God, Deus ex utroque missus! Gott von beiden Seiten ausgesendet. of God sent forth from both.

Fluxit labor diei, Die Mühe des Tages ging dahin, The labours of the day are past, redit quietis hora, die Stunde der Ruhe naht. the hour of stillness nears. blandus sopor vicissim Wieder löst der süße Schlaf Sweet sleep again brings rest fessos relaxat artus. die erschöpften Glieder. to weary limbs.

Aurelius Prudentius Clemens

11 Viel werden kommen (SWV 375) Heinrich Schütz (1585 – 1672), Geistliche Chor-Music, Dresden 1648

Viel werden kommen von Morgen und von Abend Many shall come from the east and west, und mit Abraham und Isaak und Jacob and shall sit down with Abraham, and Isaac, im Himmelreich sitzen, and Jacob, in the kingdom of heaven. aber die Kinder des Reichs But the children of the kingdom werden ausgestoßen in das Finsternis hinaus, shall be cast out into outer darkness; da wird sein Heulen und Zähnklappern. there shall be weeping and gnashing of teeth.

Matthäus 8, 11 – 12

37 12 Oratio Dominica »O Pater coelestis« Sethus Calvisius, Florilegium selectissimum hymnorum, Leipzig 1606

O Pater coelestis, O himmlischer Vater, O heavenly Father, o qui regna coelorum tenes, o Herrscher der Reiche des Himmels! O ruler of the Heavens, Nominis, precamur, Wir bitten darum, dass we ask that praise of Your name ut sit sancta ubique laus tui das Lob deines Namens überall heilig sei be holy everywhere, Utque regnum veniat, und dass dein Reich and Your kingdom come immensae tuum potentiae, von gewaltiger Macht komme with great strength et voluntas fiat und dein Wille geschehe and Your will be done in terris ut in coelo tua. auf Erden wie im Himmel. on Earth as it is in Heaven. Pane nos quotidiano, Mit dem täglichen Brot Give us also today pasce et hodie, quaesumus. ernähre uns bitte auch heute our daily bread, Et remitte nostra nobis debita, und erlass uns unsere Schulden, and forgive us our sins ut nos caeteris. wie wir den anderen. as we have forgiven others. Neve nos afflictionum Lass nicht zu, dass wir erschüttert werden Do not let us be shaken concuti ventis sine, durch die Stürme der Versuchungen, by the storms of temptation, sed malis ab omnibus sondern befreie uns immer but always free us semper benigne libera. gütig aus allen Übeln, benevolently from evil. Qui tenes regnum, decus, der du das Reich und die Herrlichkeit God, who has the kingdom, and splendour, potentiam aeternam, Deus. und die ewige Macht innehast, Gott. and everlasting power.

Joachim »Camerarius« Liebhard (1500 – 1574)

13 Magnificat sexti toni Thomas Stoltzer (um 1475 – 1526), Stimmbuchsammlung »Thomaskirche 49/50«, Leipzig um 1550

Magnificat anima mea Dominum. Meine Seele erhebt den Herrn. My soul magnifies the Lord.

Et exsultavit spiritus meus Und mein Geist freuet sich Gottes, And my spirit rejoices in Deo salutari meo. meines Heilandes. in God my Saviour.

Quia respexit Denn er hat die Niedrigkeit For He has regarded humilitatem ancillae suae: seiner Magd angesehen. the lowliness of His handmaiden: Ecce enim ex hoc beatam Siehe, von nun an werden mich selig preisen For behold, from this day me dicent omnes generationes. alle Kindeskinder. all generations will call me blessed.

38 Quia fecit mihi magna Denn er hat große Dinge an mir getan, For the mighty one qui potens est: der da mächtig ist has done great things to me: Et sanctum nomen eius. und des Name heilig ist. And holy is His name.

Et misericordia eius Und seine Barmherzigkeit And His mercy a progenie in progenies: währet für und für is on those, who fear Him Timentibus eum. bei denen, die ihn fürchten. from generation to generation.

Fecit potentiam in brachio suo: Er übet Gewalt mit seinem Arm He has shown strength with His arm: Dispersit superbos und zerstreuet, die hoffärtig sind He has scattered the proud mente cordis sui. in ihres Herzens Sinn. in the imagination of their hearts.

Deposuit potentes de sede: Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl He has cast down the mighty from their thrones Et exaltavit humiles. und erhebt die Niedrigen. and has exalted the lowly.

Esurientes implevit bonis: Die Hungrigen füllt er mit Gütern He has filled the hungry with good things, Et divites dimisit inanes. und lässt die Reichen leer. and the rich He has sent empty away.

Suscepit Israel puerum suum: Er denket der Barmherzigkeit He has helped His servant Israel, Recordatus misericordiae suae. und hilft seinem Diener Israel auf. in remembrance of His mercy.

Sicut locutus est ad patres nostros: Wie er geredet hat unsern Vätern, As he spoke to our fathers, Abraham et semini eius in saecula. Abraham und seinem Samen ewiglich. to Abraham and to his seed forever.

Gloria Patri, et Filio, Ehre sei dem Vater, und dem Sohne, Glory be to the Father, and to the Son, et Spiritui Sancto. und dem Heiligen Geiste. and to the Holy Spirit.

Sicut erat in principio, Wie es war im Anfang, As it was in the beginning, et nunc, et semper, jetzt und immerdar, is now, and ever shall be, et in saecula saeculorum. und von Ewigkeit zu Ewigkeit. world without end. Amen. Amen. Amen.

Lukas 1, 46 – 55

39 14 Heilig ist Gott der Vater Sixt Dietrich (1492/94 – 1548), Stimmbuchsammlung »Thomaskirche 49/50«, Leipzig um 1550

Prima pars First part Heilig ist Gott der Vater, Holy is God the Father, heilig ist Gott der Sohn, Holy is God the Son, heilig ist Gott der heilig Geist. Holy is God the Holy Spirit. Er ist der Herr Zebaoth. He is the Lord Zebaoth. Alle Land sind seiner Ehren voll. Heaven and Earth are full of His glory. Hosianna in der Höhe. Hosanna in the highest.

Secunda pars Second part Gelobet sei, der da kommt Blessed is He who comes im Namen des Herren. in the name of the Lord.

Hosianna in der Höhe. Hosanna in the highest.

15 Sequentia de S. Thoma Canthuariensi »Spe mercedis et coronae« Thomas-Graduale, Leipzig um 1300

Spe mercedis et coronae In der Hoffnung auf Lohn und Krone In the hope of reward and crown stetit Thomas in agone hielt Thomas im Kampf stand Thomas stood firm in the battle ad mortem obediens. bis zum Tode gehorsam, obedient unto death.

Morte Christum imitatus Im Tod Christus nachfolgend, Following Christ’s death fide firmus et firmatus fest und gefestigt durch den Glauben firm and strengthened by faith firmo gressu gradiens. einherschreitend mit festem Schritt. striding with steady stride.

Furit furor militaris Der Kriegsknechte Wüten stürmt dahin, The soldiers’ rage storms thither, ut vir sacer sacris aris damit der heilige Mann auf verfluchten Altären so that the holy man is sacrificed immoletur hostia. als Opfer dem Tode geweiht werde. on accursed altars.

Quem occidunt et scientes Sie töten ihn absichtlich They kill him intentionally introducunt nescientes und führen ihn, ohne es zu wissen, and lead him, without knowing it, ad aeterna gaudia. in ewige Freuden ein. to eternal joy.

40 Christi fortis hic adletha Dieser tapfere Kämpfer Christi, This brave warrior of Christ, qui subire mente leta der duldsam war mit frohem Sinn, who was meek and of good spirits, graciam promeruit. verdiente sich Gnade. earned himself grace.

Ut sit salus infirmorum Damit das Heil den Schwachen So that the frail might health regain et medela peccatorum und die Heilung den Sündern werde, and sinners their deliverance mortem non abhorruit. schreckte er vor dem Tod nicht zurück. he did not shrink from death.

Ceci claudi surdi muti Die Blinden, Lahmen, Tauben, Stummen The blind, lame, deaf, mute sunt ad usum restituti wurden wieder geheilt were cured again divina clemencia. durch die göttliche Barmherzigkeit. by divine mercy.

Non est morbus quem non curet Keine Krankheit, der er sich nicht annimmt, No illness which he did not care for, dum morbosum non obduret wofern der Kranke nicht verstockt ist provided the ill is not unrepentant tanta difficencia. in allzu großem Unglauben. in too great a disbelief.

Hostes Christi Christo credunt Die Feinde Christi vertrauen auf Christus, Enemies of Christ trust in Christ, signis signa dum succedunt indem Zeichen auf Zeichen folgen while signs on sign follow argumenta fidei. als Beweise des Glaubens. as proofs of the belief.

Ergo martyr invocetur Somit mag er als Märtyrer angerufen werden, Thus may he be called martyr, ut per eum nobis detur damit uns durch ihn gegeben werde, so that through him ad superna perveli. Amen. zum Höchsten zu gelangen. Amen. we may reach the Heavens. Amen.

41 James MacMillan, Sidney M. Boquiren, Siegfried Amarcord Thiele und Werke für amarcord. Wenngleich reine A-cappella-Programme im Mittel­ punkt der Konzerttätigkeit stehen, gibt es regel­ Wolfram Lattke Tenor mäßig Projekte mit namhaften Ensembles und Martin Lattke Tenor Künstlern wie dem Gewandhausorchester ­Leipzig, Robert Pohlers Tenor der Berlin, dem Swedish Frank Ozimek Bariton ­Chamber ­Orche­stra, ­dem Leipziger Streichquartett, Daniel Knauft Bass der ­Pianistin ­, dem Bandoneon- Holger Krause Bass virtuosen Per Arne ­Glor­vigen, der Gambistin Hille Perl und dem Geiger Daniel Hope. Unverwechselbarer Klang, atemberaubende Homo- Das Vokalensemble ist Preisträger zahlreicher in- genität, musikalische Stilsicherheit und eine gehö- ternationaler Wettbewerbe (Tolosa/Spanien, ­/ rige Portion Charme und Witz sind die besonderen Finnland, Pohlheim/Deutschland, 1. Chor-Olym­piade­ Markenzeichen von amarcord. Das äußerst facetten­ in Linz/Österreich). Im Jahr 2002 gewann das ­En­- reiche und breitgefächerte Repertoire umfasst sem­­­ble den Deutschen ­Gesänge des Mittelalters, Madrigale und Messen der Musikwettbewerb, nach­­ Renaissance, Kompositionen und Werkzyklen der dem es bereits zwei Jahre­ europäischen Romantik und des 20. Jahrhunderts ­zuvor mit dem Stipendium sowie A-cappella-Arrangements weltweit gesam- und der Aufnahme in die melter Volkslieder und bekannter Songs aus Soul Bundes­auswahl Konzerte­ und Jazz. jun­ger Künstler des Deut­ Dem Neuen gegenüber aufgeschlossen, legen schen Musikrates­ aus- die Sänger großen Wert auf die Pflege und För- gezeichnet­ worden war. derung zeitgenössischer Musik. So schrieben u.a. 2004 wur­den die Sänger , , , Wolfram Lattke als erstes Vokalensemble 42 mit dem Ensemblepreis der Festspiele Mecklen- im a-cappella-Bereich prä-­ burg-Vorpommern ausgezeichnet. Neben dem Ge- miert werden. Die CD wandhausorchester und dem Thomanerchor zählt »Zu S Thomas« mit zwei amarcord zu den wichtigsten Repräsentanten der gregorianischen Mes­ Musikstadt Leipzig im In- und Ausland. Regelmä- sen aus dem Thomas­ ßig gastiert die Gruppe bei den bedeutenden Mu- gra­duale der Leipziger sikfestivals. Zahlreiche Konzerttourneen führten Thomaskirche­ wurde­ 2013 die Sänger in über 50 Länder und auf nahezu alle mit dem International Kontinente der Erde. In Zusammenarbeit mit dem Classical Music­ Award Goethe-Institut gastierten sie in Australien, Süd- (ICMA), dem wichtigsten ostasien, dem Nahen Osten, Russland, Afrika und Martin Lattke Preis der europäischen in Mittelamerika. Schallplattenkritik, ausgezeichnet. 2012 erhielten die Das 1997 von amarcord ins Leben gerufene In- Sänger für »Das Lieben bringt groß’ Freud!« (MDG) ternationale Festival für Vokalmusik »a cappella« den ECHO Klassik in der Kategorie »Ensemble des (www.a-cappella-festival.de) hat sich unter der Jahres/vokal«. »Rastlose Liebe – ein Spaziergang durch künstlerischen Leitung der Gruppe zu einem das romantische Leipzig«, veröffentlicht 2009, erhielt der wichtigsten Festivals seiner Art entwickelt. den ECHO Klassik, den luxemburgischen Supersonic Regel­mäßig sind die Stars der Szene wie The Real Award und wurde für den MIDEM Classical Award Group, The King’s Singers, Take 6 oder das Hilliard nominiert. Im Februar 2010 legte amarcord seine ­Ensemble ­im Frühjahr in Leipzig zu erleben. erste CD-Produktion gemeinsam mit Orchester Zahlreiche CDs dokumentieren eindrucksvoll vor: eine rekonstruierte Fassung von Johann Se- die Facetten des Repertoires und werden vielfach mit bastian Bachs Markus-Passion unter Mitwirkung Preisen ausgezeichnet. Für die CD »Folks & Tales« er- von Dominique Horwitz und der Kölner Akademie. hielten die Sänger 2014 ihren sechsten Contemporary Gemeinsam mit der Cappella Sagittariana Dresden A Cappella Recording Award – den »a-cappella-Oscar«, erschienen bisher zwei CDs zu Heinrich Schütz und mit dem jährlich die besten Produktionen weltweit seinem musikalischen Umfeld. Die Einspielung 43 der Motetten von Johann Sebastian Bach wurde 2012 bei SONY/dhm veröffentlicht. Gemeinsam Amarcord mit der Lautten Compagney folgte dann 2014 die Marienvesper von Claudio Monteverdi bei CARUS. Auf amarcords erster DVD-Produktion »The Book Wolfram Lattke tenor of Madrigals« bei Accentus Music (Koproduktion Martin Lattke tenor mit dem ZDF und ARTE) interpretieren die fünf Robert Pohlers tenor Sänger vor malerischer Kulisse der Villa Godi in Ve- Frank Ozimek netien Kompositionen der wichtigsten Vertreter der Daniel Knauft bass Renaissance. Holger Krause bass www.amarcord.de Founded in 1992 by erstwhile members of St Tho- mas’s Boys Choir in Leipzig, amarcord has since be­ come one of the world’s leading vocal ensembles. amarcord’s hallmarks include a unique tone, breath­ taking homogeneity,­ musical authenticity, and a good dose of charm and humour. amarcord performs a vast and highly diverse repertoire of music, from medieval plainsong to madrigals and Renaissance masses, to compositions and cycles of works of the European ­Romantic period and the 20th century, ­arrangements of a cappella folksongs collected from all over the ­world, all the way to soul and jazz charts. Open to new currents in vocal music, the sing­ ers attach great importance to New Music. Works dedicated to the ensemble include those by Bernd

44 Franke, Steffen Schleier­ Prize at the Mecklenburg-West Pomerania Festival. macher, Ivan Moody, Alongside the Gewandhaus Orchestra and St Tho- James ­MacMillan, Sidney mas’s Boys Choir, amarcord is now one of the leading M. Boqui­ren, Siegfried representatives of Leipzig’s music scene in Germany Thiele and Dimitri Terza- and ­abroad. amarcord regularly appears at impor­t­ kis. Even though their ant music festivals. Numerous concert tours have concert­ pro­gramming ­taken the singers to more than 50 countries and is stron­g­ly­ focused on a ­nearly every corner of the globe. In cooperation with cappella works, amarcord the Goethe Institute, the ensemble has made guest also regularly performs in appearances in Australia, Southeast Asia, the Near Robert Pohlers concert with ensembles East, Russia, and Central America. and artists such as the Gewandhaus Orchestra Leipzig, Founded by amarcord in 1997 under the artistic the Lautten Compagney Berlin, the Swedish Chamber direction of the group, the International Festival of ­Orchestra, the , concert pianist Vocal Music “a cappella” (www.a-cappella-festival. Ragna Schirmer, the bandoneon virtuoso Per Arne de) has established itself as one of the most im­­por­t- Glorvigen and the violinist Daniel Hope. ant festivals of its kind. Held in Leipzig in spring amarcord has won prizes at many international each year, premier vocal formations such as The Real competitions, such as Tolosa in Spain, Tampere in Group, The King’s Singers, Take 6 and the Hilliard Finland and Pohlheim in Germany, as well as the Ensemble can be heard at the festival. 1st Choir Olympiad in the Austrian city of Linz. In Numerous CDs including prize-winning recor­d­- 2002, the ensemble won the German Music Com- ings bear impressive testimony to the highly ­varied petition, having joined the ranks of the BA KJK repertoire of amarcord. Their anthology of beauti­ (the cream of young musicians singled out by the ful folk songs from around the world – “Folks & German Music Council for special support) two Tales” won the Contemporary A Cappella Record-­ years beforehand. In 2004, amarcord became the ing Award, or “a cappella Oscar”, which recognizes­ first group of singers to be awarded the Ensemble the best recordings­ among a cappella­ ensembles 45 world­wide. Their record­ ­- Dresden, two CDs have been issued featuring the ings “Nun komm der works of Heinrich Schütz and his contemporaries. Heiden Heiland” (“Now Their recording of the motets by J. S. Bach with Laut- Come, Saviour of the ten Compagney Berlin was released on the SONY/ Gentiles“), “Incessa- dhm label in 2012. The two ensembles joined forces ment” and “Hear the again in 2014 for a recording of Claudio Monteverdi’s Voice” have also won the monumental Vespers of the Blessed Virgin on the Contemporary A Cap- CARUS label. In their first DVD production, “The pella Recording Award. Book of Madrigals” released with Accentus Music (a In 2013, their “Zu S. co-production with ZDF and ARTE), the five singers Frank Ozimek Thomas” ­release of two perform works by the most important Renaissance Gregorian Masses from the Thomas Gradual of St composers of vocal music at the beautiful patrician Thomas’s Church Leipzig won the International Villa Godi in Venice. Classical ­Music Award (ICMA), the most prestigious clas­sical music award in Europe. amarcord won a second ECHO Klassik Award in 2012 as Vocal Ensem- www.amarcord.de ble of the Year for “Das Lieben bringt groß’ Freud!” on the MDG label. Their 2009 release “Rastlose Liebe” (“Restless Love”) received the ECHO Klassik Award, the Luxembourgian Supersonic Award and was nominated for the MIDEM Classical Award. In ­February 2010 amarcord featured in its first ­orchestral recording: the reconstructed version of ­Johann ­Sebastian Bach’s St Mark Passion, performed together with Dominique Horwitz and the Kölner Akademie. Together with the Cappella Sagittariana 46 De nombreux artistes ont composé pour amarcord, Amarcord tels que Bernd Franke, Steffen Schleiermacher, Ivan Moody, James MacMillan, Sidney M. Boquiren, Siegfried Thiele ou Dimitri Terzakis. Bien que les Wolfram Lattke ténor programmes a cappella soient au centre de l’acti­ Martin Lattke ténor vité concertante d’amarcord, des projets communs Robert Pohlers ténor avec des ensembles ou des ­artistes de ­renom comme Frank Ozimek barytone ­l’orchestre­ du Gewandhaus de Leipzig, la Lautten Daniel Knauft basse Compagney Berlin, la Cappella Sagittariana, le Leip- Holger Krause basse ziger Streichquartett, la pianiste Ragna Schirmer, le virtuose du bandonéon Per Arne Glorvigen et le violo- Fondé en 1992 par d’anciens membres du Thomaner­ niste Daniel Hope voient régulièrement le jour. chor de Leipzig, l’ensemble amarcord est un ensemble L’ensemble a reçu de nombreux prix lors de dif- vocal mondialement reconnu. Un son incomparable,­ férents concours internationaux (Tolosa/Espagne, une homogénéité à couper le souffle,­ une style Tampere/Finlande, Pohlheim/Allemagne, 1re Olym- ­musical parfait alliés au charme de ses membres et à piade des Chœurs à Linz/ une bonne dose d’humour sont les signes ­particuliers Autriche). En 2002, amar- de cet ensemble. Son répertoire ­étendu et très varié cord a remporté le Con- comprend des chants du ­­Moyen­ Âge,­ des madrigaux cours Musical Allemand et des messes de la Renaissance, des compositions et après avoir été, deux ans des cycles ­d’œu­vres­­ du ­romantisme européen et du auparavant, récompensé XXe siècle ainsi que des arrangements a cappella ­d e par une bourse fédé­ chansons populaires et de chansons de soul et de rale aux jeunes artistes, jazz. remise par le Conseil Ouverts à la nouveauté, les chanteurs accordent M u ­s i­­c a­ l Allemand. Des une place importante à la musique contemporaine. Daniel Knauft master classes avec The 47 King’s Singers et The ont donné « Contemporary A Cappella Recording Award », con- des­ impulsions précieuses au groupe. sidéré comme l’« Oscar a cappella », avec lequel sont A côté de l’Orchestre du Gewandhaus de Leipzig récompensées chaque année les meilleures pro- et du Thomanerchor, amarcord compte parmi les ductions mondiales dans cette discipline. Le CD plus illustres représentants de la vie musicale de Zu S Thomas, comportant deux messes grégorien- Leipzig, en Allemagne et à l’étranger. Le quintette nes tirées du Graduel de Saint-Thomas de l’Église est régulièrement invité à jouer lors de festivals re- Saint-Thomas de Leipzig, a été récompensé en 2013 nommés. De nombreuses tournées ont déjà mené par l’International Classical Music Award (ICMA), l’ensemble vocal dans plus de 50 pays et sur pra- le prix le plus renommé de la critique du disque tiquement tous les continents. Grâce à une étroite européenne. En 2012, les chanteurs ont reçu l’ECHO collaboration avec le Goethe-Institut, amarcord a Klassik dans la catégorie « Ensemble de l’année/ été invité à se produire en Australie, en Asie du Sud- vocal » pour Das Lieben bringt groß’ Freud! (MDG). Le Est, au Proche-Orient, en Russie, en Afrique et en CD Rastlose Liebe (Amour sans trêve), publié en 2009, Amérique Centrale. a reçu le prix ECHO Klassik, le Supersonic Award Le Festival International de Musique Vocale (Luxembourg) et a été nommé pour le MIDEM Clas- « a cappella » créé en 1997 par amarcord à Leipzig sical Award. En février (www.a-cappella-festival.de) s’est développé sous la 2010 est sorti le premier direction artistique du groupe pour devenir un des enregistrement d’amar- festivals les plus importants du genre. Régulière- cord avec orchestre: une ment, on peut y entendre à Leipzig, au printemps, version reconstruite­ ­de­ des stars de la scène tels que The Real Group, The la Passion selon Saint Marc King’s Singers, Take 6 ou The Hilliard Ensemble. de Johann Sebastian D’innombrables CD illustrent de manière im- Bach, avec le concours pressionnante l’étendue du répertoire et les mul- de Dominique Horwitz tiples facettes de l’ensemble. Pour leur CD Folks & et de la Kölner Akade- Tales, les chanteurs ont reçu en 2014 leur sixième Holger Krause mie. Jusqu’à présent 48 sont parus deux CD avec la ­Cappella ­ Sagittariana Dresden sur Heinrich Schütz et son entourage musical. L’enregistrement des motets de Johann ­Sebastian Bach est sorti en 2012 chez SONY/dhm. En collaboration avec la Lautten Compagney suivirent en 2014 les Vêpres de la Vierge de Claudio Monteverdi chez CARUS. Sur le premier DVD d’amarcord, The Book of Madrigals paru chez Accentus Music (une coproduction avec ZDF et ARTE), les cinq chanteurs interprètent des compositions des plus importants représentants de la Renaissance, avec en toile de fond la pittoresque Villa Godi en Vénétie.

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49 amarcord dankt

Christoph Koop für die Programmkonzeption der vorliegenden CD, die Edition der Noten und die freundschaftliche Verbundenheit über viele Jahre und Projekte, allen Bibliotheken, Museen und Archiven für die freundliche Überlassung der Abbildungen, der Bach Society Houston für die Erlaubnis zur Verwendung ihrer englischen Übersetzungen und der Kirchgemeinde von Altleisnig zu Polditz für die Gastfreundschaft während der Aufnahmen.

Quellennachweise Thomas-Graduale Florilegii Musici Portensis Leipzig um 1300, Universitätsbibliothek, (= Florilegium Portense II), hrsg. von Erhard Bodenschatz, Ms Thomas 391, eingerichtet von Godehard Joppich Leipzig 1621, eingerichtet von Christoph Koop

Florilegium selectissimum hymnorum Stimmbuchsammlung Thomaskirche 49/50 hrsg. von Erhard Bodenschatz, Leipzig 1606, Leipzig um 1550, Universitätsbibliothek, eingerichtet von Christoph Koop Ms Thomaskirche 49/50, eingerichtet von Christoph Koop Florilegium selectissimarum cantionum hrsg. von Erhard Bodenschatz, Leipzig 1603 Wittenbergisch Gsangbüchli entspricht hier Florilegium Portense (I) Wittenberg 1537 hrsg. von Erhard Bodenschatz, Leipzig 1618, eingerichtet von Christoph Koop Cantional, Oder Gesangbuch Augspurgischer Confession Geistliche Chor-Music Leipzig 1627 Heinrich Schütz, Dresden 1648

50 Literaturnachweis *Otto Kaemmel, Geschichte des Leipziger Schulwesens Johann Hermann Schein (1586 - 1630), Öl auf Leinwand, vom Anfange des 13. bis gegen die Mitte des 19. Jahrhun- 1620 Aufnahme: Marion Wenzel, Kustodie der Universität derts (1214 bis 1846), Leipzig und Berlin 1909, S. 53f. Leipzig [Kunstbesitz der Universität Leipzig, Inventarnummer 0021/90] Abbildungsverzeichnis Archidiakon mit Chorschülern beim Musikunterricht, Florilegium Portense, Leipzig 1618 aus dem »Spiegel des menschlichen Lebens« von Rodericus Stimmbuch Basis Generalis, Bach-Archiv Leipzig, Zamorensis, Augsburg 1479, in: Knick, St. Thomas zu Leihgabe des Thomanerchors Leipzig Leipzig. Schule und Chor. Stätte des Wirkens von Johann Thomas-Graduale Sebastian Bach. Bilder und Dokumente zur Geschichte Universitätsbibliothek Leipzig [Ms Thomas 391] der Thomasschule und des Thomanerchores mit ihren zeitgeschichtlichen Beziehungen, Wiesbaden 1963 Stammbuch des Seth Calvisius d. J., Aquarell nach einem Kupferstich von 1616, Forschungsbibliothek Gotha Fresko eines Armariums, ehemaliges Franziskaner-Kloster [Signatur Chart. B 1003, fol. IV.] St. Johannis Stralsund, Foto: Burkhard Kunkel Stimmbuchsammlung Thomaskirche 49/50 Thomaskirche und -schule nach 1553, Holzschnitt, 1702, Universitätsbibliothek Leipzig Stadtgeschichtliches Museum Leipzig [Signatur 2781] Ehemaliges Armarium – Claustro Reglar de Santa María Florilegium Portense, Leipzig 1618, Tenor-Stimmbuch, de Moreruela [Tamorlan, CCL] Leipziger Städtische Bibliotheken – Musikbibliothek [Signatur: II. 4. 8-16] Heinrich von Morungen, Große Heidelberger Liederhand- schrift (Codex Manesse), Universitätsbibliothek Heidel- Christoph Spetner: Porträt Heinrich Schütz, Öl auf Lein- berg: HeidICON. Die Heidelberger Bilddatenbank wand, um 1660, Aufnahme: Marion Wenzel, Kustodie der http://HeidICON.uni-hd.de [Cod. Pal. germ. 848, fol. 076v] Universität Leipzig [Kunstbesitz der Universität Leipzig, Inventarnummer 0023/90] Warhafftige abconterfeyung der Stadt Leipzig, wie die nach abbrechung der Vorstede von Hertzog Hans Friedrich Mosaik mit Armarium, Mausoleum der Galla Placidia in zu Sachssen belegert vnd beschossen ist worden, Holzstich, Ravenna, 5. Jahrhundert [Marku, CCL] 1547, in: Wustmann, Bilderbuch aus der Geschichte der Wir haben uns bemüht, für alle Abbildungen die entsprechenden Inhaber der Rechte Stadt Leipzig für Alt und Jung, Leipzig 1897 zu ermitteln. Sollten dennoch Ansprüche offen sein, bitten wir um Benachrichtigung. RK ap 10114