14. Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik für die Jahre 2017 und 2018 www.bstu.de 14. Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes­ der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik für die ­Jahre 2017 und 2018

Inhaltsverzeichnis

Seite

Vorwort des Bundesbeauftragten ...... 7

1 Zusammenfassung ...... 8 1.1 Archivarbeit ...... 8 1.2 Verwendung von -Unterlagen ...... 9 1.3 Forschung ...... 11 1.4 Unterrichtung der Öffentlichkeit ...... 12 1.5 Zukunft der Stasi-Unterlagen ...... 13

2 Die Behörde des BStU ...... 14 2.1 Organisation ...... 14 2.2 Beirat ...... 14 2.3 Personal ...... 14 2.3.1 Personalbestand ...... 14 2.3.2 Fortbildung und Personalentwicklung ...... 15 2.3.3 Ausbildung ...... 15 2.3.4 Betriebliches Gesundheitsmanagement ...... 15 2.3.5 Beschäftigung von Mitarbeitern des Staatssicherheitsdienstes ...... 16 2.4 Haushalt ...... 16 2.5 Liegenschaften ...... 16 2.6 Informationstechnik und Informationssicherheit­ ...... 17 2.7 Datenschutz ...... 17 – 2 – – 3 –

Seite Seite

3 Archivbestände ...... 18 4.2.1 Ersuchen zur Rehabilitierung von Betroffenen und zur ­Wiedergutmachung erlittenen Unrechts ...... 35 3.1 Arbeitsschwerpunkte ...... 18 4.2.2 Verwendung für Zwecke der Strafverfolgung­ und Gefahrenabwehr 35 3.2 Erschließungsergebnisse ...... 20 4.2.3 Ersuchen zur Überprüfung von Personen ...... 36 3.2.1 Zentrale Schriftgutüberlieferung des Ministeriums ...... 20 4.2.3.1 Abgeordnete, Mitglieder kommunaler Vertretungen, sonstige 3.2.1.1 Ablagen des MfS-Zentralarchivs ...... 20 ­kommunale Funktionsträger sowie Regierungsmitglieder­ ...... 36 3.2.1.2 Bis 1990 kurrentes Schriftgut der zentralen MfS-Diensteinheiten . 21 4.2.3.2 Berufsrichter und ehrenamtliche Richter ...... 37 3.2.2 Schriftgutüberlieferung der MfS-Bezirksverwaltungen 4.2.3.3 Leitende Mitarbeiter öffentlicher Stellen, von der öffentlichen ­einschließlich der Kreisdienststellen ...... 21 Hand ­bestellte Mitglieder­ von Vertretungs- und Aufsichtsorganen, 3.2.2.1 Land ...... 22 ­Beschäftigte im öffentlichen Dienst in tatsachengestützten ­ Verdachtsfällen ...... 37 3.2.2.2 Land Brandenburg ...... 22 4.2.3.4 Leitende Personen im Sport sowie Trainer und Betreuer von 3.2.2.3 Land Mecklenburg-Vorpommern ...... 22 ­Mitgliedern der deutschen Nationalmannschaften ...... 37 3.2.2.4 Freistaat Sachsen ...... 22 4.2.3.5 Beiratsmitglieder und Wissenschaftliches Beratungsgremium des 3.2.2.5 Land Sachsen-Anhalt ...... 24 BStU, Bundesbeauftragter, Landesbeauftragte und deren Mitarbeiter­ sowie Beschäftigte, ehrenamtliche Mitarbeiter und Gremien­ 3.2.2.6 Freistaat Thüringen ...... 24 mitglieder in Aufarbeitungs­einrichtungen ...... 38 3.2.3 Audiovisuelle Medien und maschinenlesbare Daten ...... 24 4.2.3.6 Sicherheits- und Zuverlässigkeitsüberprüfungen­ ...... 38 3.2.3.1 Filme und Videos ...... 24 4.2.3.7 Rentenangelegenheiten ...... 38 3.2.3.2 Tondokumente ...... 24 4.2.3.8 Ordensangelegenheiten ...... 38 3.2.3.3 Fotodokumente ...... 25 4.3 Anträge für die Forschung zum Zweck der politischen und 3.2.3.4 Maschinenlesbare Daten ...... 25 ­historischen Aufarbeitung sowie für Zwecke der politischen Bildung ­sowie von Presse, Rundfunk und Film ...... 38 3.3 Findmittel ...... 25 4.3.1 Aufarbeitung der NS-Diktatur ...... 39 3.3.1 Online-Findmittel ...... 25 4.3.2 „Westarbeit“ des MfS ...... 41 3.3.2 Fachanwendungen ...... 26 4.3.3 Grenzregime und Militär ...... 41 3.3.3 MfS-Karteien ...... 26 4.3.4 Justiz, Strafvollzug und Polizei ...... 41 3.4 Digitalisierung ...... 27 4.3.5 Opposition und Bürgerprotest ...... 42 3.4.1 Digitalisierung zum Bestandsschutz ...... 27 4.3.6 Kirche ...... 42 3.4.2 Digitalisierung zur Nutzung ...... 28 4.3.7 Personenkult in der DDR ...... 42 3.4.3 Aufbau eines digitalen Magazins ...... 28 4.3.8 Kinder und Jugendliche ...... 43 3.5 Bestandserhaltung ...... 28 4.3.9 Medien ...... 43 3.6 Rekonstruktion zerrissener Unterlagen ...... 28 4.3.10 Sport ...... 43 3.6.1 Manuelle Rekonstruktion ...... 28 4.3.11 Wirtschaft ...... 43 3.6.2 Virtuelle Rekonstruktion ...... 28 4.3.12 Medizin ...... 44 3.7 Archivfachliche Kontakte und Veranstaltungen­ ...... 29 4.3.13 Kunst und Kultur ...... 44 4 Verwendung von Unterlagen auf Antrag und Ersuchen ...... 29 4.3.14 Terrorismus und Extremismus ...... 44 4.1 Persönliche Akteneinsicht ...... 29 4.4 Widersprüche gegen Entscheidungen des BStU ...... 45 4.1.1 Antragstellung und Antragsbearbeitung ...... 29 4.5 Rechtsstreitigkeiten zum Stasi-Unterlagen-Gesetz ...... 45 4.1.2 Anträge naher Angehöriger Vermisster und Verstorbener ...... 34 5 Forschung und Publikationen ...... 46 4.1.3 Bürgerberatung ...... 34 5.1 Arbeit des Wissenschaftlichen Beratungsgremiums ...... 48 4.2 Verwendung von Unterlagen durch öffentliche und nicht-öffentliche ­Stellen ...... 35 5.2 Forschungsergebnisse: abgeschlossene­ und publizierte Projekte­ .... 48 – 4 – – 5 –

Seite Seite

5.2.1 Die DDR im Blick der Stasi. Die ­geheimen Berichte an die 6.1.4 Veranstaltungen in der „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ . 56 ­SED-Führung 1964 und 1968 ...... 48 6.2 Digitale Angebote ...... 58 5.2.2 Im goldenen Käfig. Zwischen SED, Staatssicherheit, Justizministe­ 6.2.1 Originaldokumente in der „Stasi-Mediathek“­ ...... 58 rium und Mandant – die DDR-Anwälte im politischen Prozess­ ...... 48 6.2.2 Homepage www.bstu.de ...... 59 5.2.3 Mythos Schwedt. DDR-Militärstrafvollzug und NVA-Disziplinar­ einheit aus dem Blick der Staatssicherheit ...... 49 6.2.3 Social Media-Aktivitäten ...... 59 5.2.4 Dem Volk auf der Spur. Staatliche Berichterstattung­ über 6.3 Dokumentenhefte ...... 59 ­Bevölkerungs­stimmungen im Kommunismus. Deutschland – 6.4 Ausstellungen ...... 60 ­Osteuropa – China ...... 49 6.4.1 Dauerausstellungen ...... 60 5.2.5 Honeckers Zuchthaus. Brandenburg-Görden und der politische ­Strafvollzug der DDR 1949–1989 ...... 49 6.4.2 Modulare Ausstellung zur Tätigkeit der Stasi in den Regionen ...... 60 5.2.6 Profiteur der Krise. Staatssicherheit und Planwirtschaft im 6.4.3 Die Wanderausstellung „Feind ist, wer anders denkt“ ...... 60 ­Chemierevier der DDR 1971–1989 ...... 49 6.4.4 Weitere Wanderausstellungen ...... 61 5.2.7 Strom für die Republik. Die Stasi und das Kernkraftwerk Greifswald 50 6.5 Regionale und überregionale Bildungsangebote­ ...... 61 5.2.8 Das MfS und der KSZE-Prozess ...... 50 6.6 Veranstaltungen ...... 62 5.2.9 Verschluss-Sachen. Dokumente, Fotos und Objekte aus dem Archiv 6.6.1 Veranstaltungen der Zentralstelle ...... 62 der Staatssicherheit ...... 50 6.6.2 Veranstaltungen und Archivführungen in den Regionen ...... 63 5.2.10 Stasi in Sachsen. Die DDR-Geheimpolizei­ in den Bezirken Dresden, ­Karl-Marx-Stadt und Leipzig ...... 50 6.7 Pressearbeit ...... 65 5.2.11 Die KD Nordhausen. Arbeitsstruktur und Wirkung der Kreis­ 6.8 Vorträge des Bundesbeauftragten bei externen Veranstaltern ...... 66 dienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit im Grenzkreis ­Nordhausen ...... 50 7 Internationale Beziehungen ...... 67 5.2.12 Die Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Leipzig. Anhang ...... 71 ­Mitarbeiter, Ermittlungsverfahren und Haftbedingungen ...... 51 5.2.13 Tödliche Fluchten über Bulgarien. Die Zusammenarbeit von Abkürzungsverzeichnis ...... 100 ­bulgarischer und DDR-Staatssicherheit zur Verhinderung von ­Fluchtversuchen ...... 51 5.2.14 Leistungssport im Visier der Stasi. Das MfS und der SC Traktor Schwerin ...... 51 5.3 Laufende Forschungsprojekte ...... 51 5.3.1 ZAIG-Edition und -Analyse/Das MfS im deutsch-deutschen ­Systemkonflikt ...... 51 5.3.2 Zusammenarbeit osteuropäischer Geheimdienste­ ...... 52 5.3.3 Herrschaft und Gesellschaft ...... 52 5.3.4 MfS und DDR-Justiz ...... 53 5.3.5 Schwerpunktstudien ...... 53 5.4 Bibliothek ...... 54

6 Unterrichtung der Öffentlichkeit ...... 54 6.1 „Stasi-Zentrale. Campus­ für ­Demokratie“ ...... 54 6.1.1 „Einblick ins Geheime“ ...... 54 6.1.2 Archivführungen ...... 55 6.1.3 Archivpädagogik und historisch-politische Bildungsarbeit für junge ­Menschen und Multiplikatoren am Lernort „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ ...... 55 – 7 –

Vorwort des Bundesbeauftragten Wie soll sie konkret aussehen, die Zukunft der Stasi-Akten? Diese Frage hat den Bundes­beauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) im Berichtszeitraum 2017 und 2018 stark beschäftigt. Ausgehend vom Beschluss des Deutschen Bundestages vom 9. Juni 2016 galt es, gemeinsam mit dem Bundesarchiv ein Konzept für die dauerhafte Sicherung der Stasi-Unterlagen durch Überführung des Stasi-Unterlagen-Archivs in das Bundesarchiv zu entwickeln. Damit soll dem Bundestag ermöglicht werden, not- wendige Entscheidungen in dieser Legislaturperiode zu treffen. Dieser Aufgabe stellte sich der BStU nach dem Prinzip: Wir schaffen Neues, um den Kern des Alten zu bewahren, um das Stasi-Unterlagen-Archiv für die Zukunft fit zu machen. Oder um es im Kontext der Aufarbeitung der Geschichte zu formulieren: den Opfern der SED-Diktatur gerecht werden und eine Brücke in die nächste Generation schlagen. Im Herbst des Jahres 2019 ist es 30 Jahre her, dass die Mauer, die Grenze, die Deutsch- land teilte, fiel und die SED-Diktatur überwunden wurden. Wie lange wird es dauern, bis die Wunden der Menschen geheilt sind? Wie lange soll an das geschehene Unrecht erinnert werden? Was also heißt das für die Arbeit mit den Stasi-Unterlagen in der Zukunft? Mehr als eine Generation ist in einem vereinten Deutschland herangewachsen. Weit über 40 Prozent aller Deutschen sind heute unter 40 Jahre alt, für sie ist eine Teilung des Landes nur Geschichte. DDR, SED, Stasi – Worte aus dem Geschichtsbuch, wie so viele andere Dinge von „damals“. Wie bleibt die Geschichte von damals aber leben- dig? Und wie bleibt sie weiter lesbar? Eine neue Generation ist dabei, ihre Fragen an diese Geschichte zu stellen. Die Formen und Orte zur Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit haben sich in den letzten 30 Jahren vielerorts weiterentwickelt. Wie nimmt die nachgeborene Generation diese Geschichte wahr? Wie setzt die neue Gene- ration sich und ihre Lebenswelt dazu ins Verhältnis? Der Blick in diese Geschichte kann allen Generationen dabei helfen, die Sinne zu schärfen für den Wert von Freiheit und Menschenrechten. So können die Opfer gewürdigt werden, während über Ursachen und Folgen des ­Unrechts aufgeklärt werden kann. Und der mögliche Erkenntnisgewinn bietet eine Chance für unser heutiges gesellschaftliches Zusammenleben. Unbenommen vom Fortschreiten der Zeit, von den Veränderungen in der Gesellschaft, ist das Stasi-Unterlagen-Archiv als ein Teil des „Gedächtnisses der Nation“ mittler- weile fest verankert. Es ist den Bürgerinnen und Bürgern in der Friedlichen Revolution von 1989 in der DDR zu danken, dass sie erkannten, dass die Dokumentation der Geheimpolizei der SED nicht nur die Aufklärung des Schicksals der Verfolgten des Regimes ermöglichen würde. Sie haben auch darauf gesetzt, dass die Unterlagen der Stasi den Mythos des Geheimen verlieren, wenn sie der Gesellschaft zur Verfügung stehen. Und dass sie helfen zu erkennen, wie eine Diktatur funktioniert und welchen Wert die Demokratie hat. Die Öffnung der Stasi-Unterlagen gehört zu den zentralen Errungenschaften der Friedlichen Revolution und der Deutschen Einheit. Und damit genau dieser besondere, detaillierte und umfangreiche Einblick in das Funktionieren einer Diktatur auch für nächste Generationen immer wieder möglich ist und damit der Zugang zu den Akten der Stasi auch weiterhin so wie bislang und ohne ein Ende offen ist, gilt es, das Archiv fit zu machen für diese Zukunft. Um die Stasi-Unterlagen dauerhaft zu sichern, sie archivgerecht zu lagern, die Nut- zungsmöglichkeiten weiter zu verbessern und die Digitalisierung voranzutreiben, dazu sollen Kompetenz, Technik und Erfahrung unter dem Dach des Bundesarchiv gebündelt werden. Dabei werden der besondere Charakter und der Symbolwert des Stasi-Unterlagen-Archivs auch in Zukunft sichtbar sein. Auf welcher Grundlage das Stasi-Unterlagen-Archiv in diese Zukunft gehen wird, zeigt der vorliegende Tätigkeitsbericht der letzten zwei Jahre. Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen – 8 – – 9 –

1 Zusammenfassung narien erarbeitet wurden. Nunmehr ist es Aufgabe des Die archivierten Ablagen der Hauptabteilung (HA) IX/11 eines digitalen Magazins vorangetrieben. In diesem Be- BStU, parallel zu den fortzuführenden Anstrengungen in (Aufklärung von NS- und Kriegsverbrechen) wurden – mit reich wurde die Partnerschaft zwischen Bundesarchiv und 1.1 Archivarbeit Sachen Bestandsschutz (z. B. Verpackung der bisher offen, Ausnahme der Aktenkategorie AK (Auskunftsersuchen) – BStU sowie Erfahrungsaustausche mit anderen Archiven Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen (BStU) ungeschützt lagernden Akten der Ablagen des früheren abschließend erschlossen. Die thematische Erschließung intensiviert (siehe Abschnitt 3.4). Zur Entwicklung eines führte mit dem Bundesarchiv Gespräche zur vertieften Zu- MfS-Zentralarchivs in säurefreie und basisch gepufferte zu Vorgängen des Archivbestands 1 (Operative Hauptab- digitalen Magazins wurde im Jahr 2017 eine gemeinsame sammenarbeit, gemäß dem Auftrag aus dem Bundestags- Archivkartons) die skizzierten Szenarien zu konkretisie- lage, darin: Vorgänge mit audiovisuellen Medien sowie zu Arbeitsgruppe mit dem Bundesarchiv gegründet. Sie soll beschluss vom Juni 2016 (siehe Bundestags-Drs. 18/8705). ren und schrittweise umzusetzen. den Archivierten Untersuchungsvorgängen der Jahrgänge eine Lösung finden, die in beiden Häusern trotz teilweise Diese führten u.a. zu grundsätzlichen Abstimmungen für 1950–1961) konnte im Berichtszeitraum abgeschlossen unterschiedlicher Anforderungen eingesetzt werden kann Das Fachkonzept zur Erschließung enthält ebenfalls eine eine zukünftige gemeinsame Nutzung des Archivstandorts werden. Die Erschließung des Archivbestands 5 (Geheime (siehe Abschnitt 3.4.3). Analyse des aktuellen Standes (u. a. Aussagen zur Bestands- Berlin-Lichtenberg und zum geplanten Aufbau gemein- Ablage) wurde fortgesetzt. Insgesamt wurden 52 lfd. M. struktur, zu inhaltlichen und formalen Besonderheiten der Nach wie vor ist im BStU die Digitalisierung zur Erhal- samer Digitalisierungs- und Bestandserhaltungsressour- erschlossen. cen. Das entstandene Konzept sieht Erweiterungs- oder Überlieferung sowie zu früheren Erschließungsschwer- tung und zum Schutz des Archivguts hoch priorisiert; dar- Neubauten für die archivgerechte Unterbringung von punkten und Rahmenbedingungen der Zugänglichma- In den Archiven der Außenstellen hatten bei der Erschlie- unter erstrangig die Digitalisierung der MfS-Ton- und -Vi- Unterlagen des Bundesarchivs (Teile der DDR- sowie die chung) sowie mehrere Optionen zur Breite und Tiefe der ßung nach wie vor die bisher nicht zugänglichen Unter- deoaufzeichnungen, weil unterdessen die Lebensdauer der SAPMO-Überlieferung) und des BStU in einem künftigen zukünftigen Erschließung und deren Kostenansätze. Eine lagen der Diensteinheiten der Bezirksverwaltungen, der Trägermedien für diese Unterlagen aufgebraucht ist. Aber Archivzentrum Berlin-Lichtenberg vor. Darüber hinaus ist zentrale Rolle spielen im Fachkonzept letztlich die fach- Kreisdienststellen und der Objektdienststellen Priorität. auch die fotografische Überlieferung wird sukzessive di- eine Bündelung und Erweiterung der bestehenden Restau- lichen und organisatorischen Betrachtungen zu möglichen Im Berichtszeitraum wurde für die MfS-Bestandsbereiche gitalisiert, um einerseits die Originale in ein sogenanntes rierungswerkstätten sowie der Aufbau eines gemeinsamen Aufwandsreduzierungen mit dem Ziel, Nutzungsinteressen Erfurt, Frankfurt (Oder), Gera, Halle und Potsdam ein Er- ruhendes Fotoarchiv zu überführen (siehe Zwölfter Tätig- Kompetenzzentrums Digitalisierung vorgesehen. sowohl auf konventionellen als auch auf modernen Wegen schließungsstand von 100 Prozent erreicht. Nur in den drei keitsbericht, S. 29) und andererseits Fotos auf Basis von (online) besser und schneller zu bedienen. Außenstellen Dresden, Leipzig und Suhl stehen künftig Nitrozellulosefilm – wegen der damit verbundenen Gefah- Ferner wurden konkrete Vereinbarungen zur laufenden Ar- noch weitere Erschließungsarbeiten an. Nach Abschluss rensituation – abzulösen. beit in beiden Häusern getroffen. Zu nennen sind die 2018 Erschließung, Online-Findmittel und Bereitstellung der Verzeichnung steht – sowohl in den Außenstellen als Eine andere Gefahr – nämlich die eines sich selbst be- erstmals realisierte Beteiligung des BStU an der Ausbil- auch in der Zentralstelle – die Veröffentlichung von On- Von der papiergebundenen Überlieferung sind nunmehr schleunigenden Zerfalls – besteht bei Mikrofilmen und dung beim Bundesarchiv für den gehobenen Archiv­dienst, line-Findmitteln im Vordergrund (siehe Abschnitt 3.2.2). die intensivierte Arbeit an dem Projekt gemeinsame etwa 42 000 lfd. M. Schriftgut personen- und sachbezogen Mikrofiches auf Azetatfilm. Hier digitalisiert der BStU, Archiv­verwaltungssoftware BASYS, die Unterstützung recherchierbar. Weitere ca. 66 000 lfd. M. Schriftgut sind Es wurden im Berichtszeitraum insgesamt 90 Online-Find- um den Verlust von Aufzeichnungen zu verhindern. Ins- durch das Bundesarchiv bei der sicheren Verwahrung von personenbezogen zugänglich. Das bedeutet, dass vom ge- mittel neu erarbeitet, sieben Findmittel wurden wesent- gesamt wurden im Berichtszeitraum 1 328 Tonträger mit Nitratfilmen aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv sowie die samten Bestand an Schriftgut etwa 38 Prozent über einen lich erweitert und die Erstellung von Online-Findmitteln einer Laufzeit von gut 2 900 Stunden sowie 11 Filme di- Bereitstellung der BStU-IT-Lösung zur Digitalisatspei- sachthematischen Zugang und 97 Prozent über einen per- fortgeführt, die gleichzeitig auf digitalisiertes Archivgut gitalisiert und 184 Videokassetten in diversen historischen cherung und -bereitstellung an das Bundesarchiv (siehe sonenbezogenen recherchierbar sind (siehe Abschnitt 3.1). führen. Darunter waren auch neue Online-Findmittel zu Formaten mit insgesamt ca. 191 Stunden Spielzeit gesi- audiovisuellem Archivgut. Mittlerweile hat das Stasi-Un- chert. Parallel dazu entstanden 27 000 Masterdigitalisate Abschnitt 3.1). Hinzu kommen mittlerweile über 1 450 000 erschlossene terlagen-Archiv 320 Online-Findmittel veröffentlicht (sie- von Fotografien (siehe Abschnitt 3.4.1). Fotografien von insgesamt über 1 850 000 (knapp 79 Pro- Wesentliche Arbeitsschwerpunkte der Archive waren im he Abschnitt 3.3.1). Berichtszeitraum nach wie vor die archivische Erschlie- zent). Der Erschließungsstand der Tonaufzeichnungen be- Zeitgleich erfolgt die Digitalisierung aller Unterlagenar- ßung und die sich daran anschließende Erarbeitung von trägt 88 Prozent (ca. 20 500 von insgesamt ca. 23 250 Ton- Alle Online-Findmittel wurden im Berichtszeitraum glei- ten zur erleichterten Nutzung (z. B. über Online-Findmit- Online-Findmitteln sowie die präventive Bestandserhal- dokumenten/-trägern). Die Überlieferung an Filmen und chermaßen über die Recherche- und Präsentationsplatt- tel), zur parallelen Verwendung durch mehrere Nutzende tung, der Ausbau von Digitalisierungsprozessen und die Videos (2 865 Stück) ist grundsätzlich erschlossen und nur form ARGUS (ARchivGUtSuche) und das Archivportal und zur Einbindung in Formate der Öffentlichkeitsarbeit Bearbeitung von Personen- und Sachrecherchen. gelegentlich ergeben sich noch einzelne Zuwächse. Der Europa (Archives Portal Europe) veröffentlicht (zu diesen (z. B. in die Stasi-Mediathek) und des Internetauftritts der Bestand an Karten und Plänen liegt bei einem Erschlie- beiden Portalen siehe Zwölfter Tätigkeitsbericht, S. 27). Behörde sowie gleichzeitig zur Schonung der Originale Fachkonzepte zur Bestandserhaltung und zur ßungsstand von 18 Prozent (ca. 41 550 von insgesamt ca. Auch die Beständeübersicht ist über die genannten Inter- (siehe Abschnitt 3.4.2). Zugunsten von Nutzerinnen und ­Erschließung 232 000 Stück). Die Plakatsammlung ist vollständig er- netportale einsehbar. Nach der Entscheidung des Bundes- Nutzern stellt die Behörde inzwischen bei Medienanträ- schlossen. An materialintaktem – d. h. nicht zerrissenem – archivs wird die Plattform ARGUS ab 2019 abgelöst. Im gen, wenn dies gewünscht wird, Digitalisate online zum Ein nachhaltiges Ergebnis der beim BStU durchgeführten Schriftgut wurden im Berichtszeitraum ca. 1 530 lfd. M. Berichtszeitraum wurden deshalb Vorbereitungen getrof- Herunterladen bereit (siehe Abschnitt 2.6). Organisationsuntersuchung war die Erstellung sowohl ei- bearbeitet. Des Weiteren wurden etwa 130 600 Fotos und fen, die Findmittel des Stasi-Unterlagen-Archivs gemein- nes Bestandserhaltungs- als auch eines Erschließungskon- ca. 640 Ton- und 16 Film-/Videoaufzeichnungen erschlos- sam mit dem Bundesarchiv in der Rechercheanwendung 1.2 Verwendung von Stasi-Unterlagen zeptes. In beide Konzepte sind Abstimmungen mit dem sen. Invenio zu präsentieren. Bundesarchiv und Erkenntnisse aus Konsultationen mit Persönliche Akteneinsicht Die Erschließungsarbeit konnte an einer Reihe von Un- Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 553 679 Perso- anderen Archiven eingeflossen (siehe Abschnitt 3.1). Im Jahr 2017 wurden fast 49 000 Anträge zur persönlichen terlagen aus den MfS-Diensteinheiten abgeschlossen wer- nenrecherchen bearbeitet, 424 625 Archivguteinheiten zur Akteneinsicht gestellt, erledigt wurden in diesem Jahr gut Im Bestandserhaltungskonzept werden u. a. die bisherigen den, so z. B. an den MfS-Teilbeständen Hauptabteilung I Benutzung bereitgestellt und 1 579 500 Seiten Schriftgut 61 000 Anträge. Im Jahr 2018 wurden rund 45 000 Anträ- Einzelmaßnahmen des BStU beschrieben wie beispiels- (Abwehrarbeit in der Nationalen Volksarmee und den digitalisiert. ge eingereicht, erledigt wurden knapp 56 000. Insgesamt weise die archivgerechte Verpackung, die Bestrebungen Grenztruppen der DDR), Abteilung BCD (Bewaffnung beläuft sich seit Bestehen der Behörde diese Zahl auf über zu klimagerechter Lagerung, einzelne Schutz- und Siche- und Chemischer Dienst) sowie an weiteren Teilbeständen Digitalisierung und Aufbau eines digitalen Magazins 3,2 Millionen, davon 2,1 Millionen Erst­anträge. Die an- rungsverfilmungen, Restaurierung in kleinem Umfang und aus den Bezirksverwaltungen des MfS. Digitalisierung vor allem der gefährdeten audiovisuellen Der BStU informierte bereits im 12. und 13. Tätigkeits- deren Antragsarten sind Wiederholungsanträge, Anträge Medien. Anknüpfend an diese Bilanz wird im Fachkon- Die bereits vom MfS archivierten Unterlagen, die in den bericht ausführlich über die strategischen Ziele der Digi- auf Entschlüsselung von Decknamen und Herausgabe von zept transparent gemacht, dass im BStU ein erheblicher Abteilungen XII (Auskunft/Speicher) verwaltet wurden talisierung und laufende Digitalisierungsprojekte. Nach Kopien. Zunehmend werden Anträge von jüngeren Men- Investitionsbedarf besteht, um die Bestandserhaltung (Umfang ca. 51 200 lfd. M.), sind grundsätzlich über die wie vor bezweckt die Behörde damit den Schutz und die schen gestellt. Dies drückt sich im wachsenden Anteil der umfassend und fachlichen Standards entsprechend um- Karteien des MfS personenbezogen recherchierbar. Etwa Sicherung des Archivguts sowie die Schaffung eines er- Anträge zu verstorbenen oder vermissten nahen Angehöri- zusetzen. Von diesem Ziel leiten sich verschiedene, teils 2 900 lfd. M. sind zudem inzwischen nach thematischen leichterten Zugangs zu digitalisierten Quellen für die Öf- gen nach § 15 Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) aus. Nach sehr langfristige Optionen ab, für die jeweils eigene Auf- Gesichtspunkten verzeichnet, im Berichtszeitraum waren fentlichkeit. Parallel dazu wurden auch im jetzigen Be- rund 10 Prozent aller Erstanträge im Jahr 2012 betrug der wandsschätzungen, Rahmenbedingungen und Kostensze- es 168 lfd. M. richtszeitraum die digitale Archivierung und der Aufbau Anteil im Jahr 2018 knapp 17 Prozent. – 10 – – 11 –

In der Beratung der Bürgerinnen und Bürger hat der BStU „im Namen des Volkes“ verfügten unrechtmäßigen Krimi- Um den Ansprüchen an die Nutzung der Unterlagen ge- in diese Richtung jedoch quer zu den Zugängen erfolgen die Erfahrung gemacht, dass sich manche Menschen erst nalisierung befreit. recht zu werden und Arbeitsabläufe effizienter gestalten zu müssen, die üblicherweise in die Akten des Stasi-Unter- jetzt entschließen, möglicherweise vorhandene Unterlagen können, setzt die Behörde verstärkt auf digitale Arbeits- lagen-Archivs führen, erstellt ein Team aus erfahrenen Oft genug sind nur noch in den Archivablagen des Staats- zu ihrer Person einsehen zu wollen. Trotz fortschreitender verfahren (siehe Abschnitt 2.6). So erfolgt die Antrags- Mitarbeitern ein Spezialinventar, das den Weg für ent- sicherheitsdienstes Hinweise auf erlittenes Unrecht vor- Erschließung werden die damit verbundenen Erwartungen bearbeitung zunehmend digital, von der Anonymisierung sprechende Recherchen in unser Archiv bahnen soll. Mit handen. Der BStU stellt sie auf Ersuchen hin zur Verfü- an Aufklärung über ihr persönliches Schicksal nicht immer über die Nutzung im Lesesaal bis hin zur Übergabe er- dieser Dienstleistung unterstützt die Behörde des Bundes- gung und wirkt auf diese Weise daran mit, die Wirkungen erfüllt. Durch ein differenziertes Beratungsangebot versu- betener Duplikate orts- und zeitunabhängig über eine On- beauftragten das aktuell stark beachtete Feld der Proveni- der SED-Diktatur auf die Lebensschicksale der hiervon chen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesbe- line-Plattform. Dieses Verfahren soll perspektivisch auf enzforschung. Betroffenen wenn schon nicht zu beseitigen, so doch zu- auftragten, den persönlichen Anliegen gerecht zu werden. alle Antragsarten ausgedehnt werden. mindest zu lindern. Das Konzept einer archivnahen Forschung beinhaltet als Personen, die in den Beständen der Stasi nicht erfasst Das Spektrum der beantragten Themen ist ausgesprochen zweite Säule die Erstellung von Editionen und Dokumen- Auch die Voraussetzungen für eine Wiedergutmachung sind, bekommen darüber binnen eines Vierteljahres eine vielfältig. Fast drei Jahrzehnte intensiver Aufarbeitung tationen; dies wurde bereits in der Vergangenheit durch die zum Beispiel in Form von Geldleistungen für erlittene Mitteilung; wenn nur eine Erfassung auf Karteikarten vor- führen zu immer weiter ausdifferenzierten und interdis- Herausgabe der ZAIG-Editionen realisiert. Im Berichts- Haft oder der Aufhebung unrechtmäßiger Verwaltungsent- liegt, aber keine Unterlagen, erhalten sie eine Auskunft ziplinären Ansätzen, auch dank des fortschreitenden Er- zeitraum erschienen die Jahrgangsbände 1964 und 1968 scheidungen können durch Dokumente im Stasi-Unterla- vom BStU spätestens nach sechs Monaten. Diese beiden schließungsstandes im Stasi-Unterlagen-Archiv wie auch der Reihe „Die DDR im Blick der Stasi“. Die hybriden gen-Archiv belegt werden. Im Berichtszeitraum wurden Gruppen machen rund die Hälfte aller Anträge aus. Bei in anderen Archiven von Bund, Ländern und Kommunen. Bände, die als gedruckte Auswahledition und als elektro- für die Zwecke der Rehabilitierung und Wiedergutma- denjenigen, zu denen Unterlagen existieren, die für die An Jahrestagen und Jubiläen wächst das Antragsaufkom- nische Volledition in einer Datenbank erscheinen, haben chung knapp 5 000 Ersuchen eingereicht. Vor diesem Hin- Herausgabe nach StUG vorbereitet werden müssen (u. a. men entsprechend. Daneben lassen sich einige Tendenzen sich technisch weiterentwickelt: Dem Buch ist keine CD tergrund ist die Vereinbarung im Koalitionsvertrag für die Anonymisierung), wurde im Berichtszeitraum die Zahl bzw. Verschiebungen bei den Themen beobachten. Wei- mehr beigegeben, sondern der Link auf die Datenbank 19. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages zu be- unerledigter Anträge deutlich abgebaut. Insgeamt sind ca. terhin stark ist das Interesse an Fragestellungen, die sich im Netz, die für das erste Jahr exklusiv den Käufern des trachten, dass die Fristen in den Rehabilitierungsgesetzen 31 500 Anträge unerledigt; vor zwei Jahren, Ende 2016, mit Alltag und Leben in der SED-Diktatur beschäftigen. Bandes zur Verfügung steht. Erst danach gehen auch die gestrichen werden sollen. waren es über 54 000 Anträge. In den Blick genommen wurden dabei, mit großem me- neuen Berichte in die Gesamtdatenbank über, in der offen Ferner waren im Zeitraum dieses Berichts die Unterlagen dialem Echo, insbesondere Fragen von (sexuellem) Miss- über alle bereits erschienenen Jahrgänge hinweg recher- Ersuchen zum Zwecke der Überprüfung von Personen des Staatssicherheitsdienstes für Zwecke der Strafverfol- brauch und politisch motivierten Zwangsadoptionen. Ver- chiert werden kann. Zusätzlich hat die Editionsgruppe den gung für die Ermittlungsbehörden immer noch von Inte- stärkt hat sich weiterhin der bereits in den Vorjahren zu Sammelband „Dem Volk auf der Spur“ vorgelegt, der ver- In diesem Berichtszeitraum lagen die Arbeitsschwerpunk- resse. Wie auch schon in den letzten Berichtszeiträumen beobachtende Trend zu Themen aus dem Bereich Kunst, schiedenste Stimmungsberichte aus den letzten 150 Jahren te wiederum bei Ersuchen zu Mitgliedern der Parlamente lag ein Schwerpunkt bei den unaufgeklärten, nicht ver- Literatur und Kultur. Hier spiegeln sich letztlich entspre- analysiert und zum Vergleich mit den Berichten der Staats- und kommunaler Vertretungen, bei den Sicherheitsüber- jährten Tötungsverbrechen. Daneben spielten Stasi-Un- chende Trends und Forschungsdesigns der Geistes- und sicherheit einlädt. Er dokumentiert die wissenschaftliche prüfungen sowie bei den Verwendungen in Ordensangele- terlagen für die Ermittlungsbehörden bei ihren Recher- Kulturwissenschaften. Bedeutung des ZAIG-Projektes. genheiten. Die Überprüfung von Mitarbeitern des öffent- chen wegen Taten mit terroristischem Hintergrund oder lichen Dienstes hatte dagegen nicht mehr die Bedeutung Der Anteil der Anträge zur Aufarbeitung des Nationalso- Die dritte Säule ist die Grundlagenforschung zum Staatssi- internationalem Waffenhandel ebenso eine Rolle wie im wie noch in früherer Zeit. zialismus bzw. zu Fragestellungen, die personelle Konti- cherheitsdienst. Als Beispiel für eine verstärkte Dienstleis- Hinblick auf Delikte einfacherer Kriminalität, selbst wenn nuitäten zwischen NS- und SED-Diktatur behandeln, ist tungsorientierung kann das begonnene Forschungsprojekt Internationale Sportereignisse waren ein Anlass für den diese erst in jüngster Zeit begangen worden waren. Auch gestiegen. Neben diktaturvergleichenden Ansätzen spie- zu Offizieren im besonderen Einsatz (OibE) gelten: Dazu Deutschen Olympischen Sportbund, sich mit der Über- bei diesen führte in Einzelfällen die Spur der Aufklärung len immer wieder Aspekte der „Vergangenheitsbewälti- soll eine umfassende Datenbank aufgebaut werden (siehe prüfung von Personen in Leitungsfunktion teilnehmender zu Informationen mit Sach- und Personenbezug aus dem gung“ zu den beiden Diktaturen eine große Rolle. Dane- Kapitel 5). Nationalmannschaften zu befassen. Ferner war der BStU Stasi-Unterlagen-Archiv. ben führte und führt das nach dem Fall Cornelius Gurlitt mit Überprüfungsersuchen zu neu- oder wiedergewählten Grundlegende Informationen zum Wirken der Staatssicher- neu erwachte Interesse einer breiteren Öffentlichkeit am Mitgliedern seines Beirats sowie seines Wissenschaftli- Forschung und Medien heit, insbesondere in ihrer Funktion für die Herrschafts­ NS-Kunstraub auch zu umfangreichen Recherchen in den chen Beratungsgremiums ebenso beschäftigt wie in Bezug sicherung der SED, hat der BStU in den Jahren 2017 und Das Interesse am archivalischen Erbe der Staatssicherheit Überlieferungen der Stasi. auf Landesbeauftragte. Auch machten Aufarbeitungsein- 2018 durch etliche neu erschienene Publikationen­ bereit- blieb in den Bereichen Forschung und Medien im Berichts- richtungen Gebrauch davon, ihre Beschäftigten und Gre- gestellt. Die Einflussnahme der Staatssicherheit auf das zeitraum auf gleichem Niveau wie im vorhergehenden. mienmitglieder zu überprüfen. Nach gegenwärtiger Ge- 1.3 Forschung Rechtssystem der DDR, hier exemplifiziert an der Rolle Insgesamt wurden in den Jahren 2017/2018 2 655 Anträge setzeslage laufen die Überprüfungsmöglichkeiten für alle Im Berichtszeitraum hat der BStU die Konzentration der der Rechtsanwälte, wird in der Studie „Im goldenen Kä- gestellt, wobei es sich hierbei oftmals um umfangreiche, vorgenannten Zwecke Ende 2019 aus, außer bei Ordens- Forschungsaktivitäten auf archivnahe Forschung in die fig“ untersucht. Zweitens beleuchtet die Untersuchung mitunter mehrjährige und arbeitsaufwendige Forschungs- angelegenheiten und für in Aufarbeitungseinrichtungen Wege geleitet. Da die Überlieferungen der Staatssicherheit „Profiteur der Krise“ die Durchdringung von Kernindu­ vorhaben handelt. Wie bereits in den vorangegangenen tätige Personen. schwer durchschaubar sind, ist es eine vorrangige Auf- strien durch die Geheimpolizei und fragt nach den Effekten Jahren überwiegen Anträge aus der Forschung mit einem gabe, diese für externe Forschung und gesellschaftliche dieser Intervention. Schließlich befassen sich gleich zwei Anteil von ca. zwei Dritteln. Journalistinnen und Journalis- Rehabilitierung, Wiedergutmachung Aufarbeitung durch quellenkundliche Forschung zu ent- Studien mit Haft und Haftbedingungen in der DDR, näm- ten sind aber nach wie vor eine wichtige Nutzergruppe, de- und Strafverfolgung schlüsseln. Im Rahmen des Forschungsverbundes „Land- lich „Mythos Schwedt“ zur einzigen Haftanstalt der NVA, ren Anfragen zudem meist eine besondere Eilbedürftigkeit schaften der Verfolgung“, der aus dem BMBF-Programm und „Honeckers Zuchthaus“ zur Haftanstalt in Branden- Die Rehabilitierung und Wiedergutmachung zugunsten auszeichnet. Anträge aus den Bereichen Film und Fernse- zur DDR-Forschung finanziert wird, leistet der BStU ei- burg-Görden. Am Beispiel dieses Gefängnisses wird die von SED-Unrecht Betroffener durch Gerichte und Behör- hen haben gerade in diesem Berichtszeitraum zu einigen nen Beitrag durch Erstellung eines Spezialinventars zu maßgeblich vom MfS geprägte Struktur des Strafvollzugs den ist im Stasi-Unterlagen-Gesetz bei der Aufzählung Produktionen mit deutlicher öffentlicher Resonanz geführt. diesem Thema. in der DDR erläutert (siehe Kapitel 5). Zur Struktur des von Zugangsmöglichkeiten zu Stasi-Unterlagen an vorde- Aus dem Ausland kamen 392 Anträge, das entspricht ei- Staatssicherheitsdienstes aufschlussreich ist die exempla- rer Stelle genannt (§§ 20/21 Abs. 1 Nr. 1). Menschen, die nem Anteil von 15 Prozent. Insgesamt wurden für Zwecke Ein weiteres Beispiel für diesen quellenkundlichen Be- rische Studie zur Kreisdienststelle Nordhausen.­ von der staatlich gelenkten Strafgerichtsbarkeit der DDR von Forschung und Medien in den Jahren 2017/2018 über reich ist die Kooperation des Forschungsbereichs mit entgegen rechtsstaatlicher Grundsätze verurteilt wurden 990 000 Seiten in Kopie herausgegeben. Auch die audio- dem Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste bei des- Um ein breites Publikum anzusprechen, das an der Ge- und einen Freiheitsentzug erdulden mussten, haben An- visuellen Überlieferungen der Staatssicherheit wurden in- sen Vorhaben, die Herkunft von Kulturgegenständen auf- schichte seines Bundeslandes interessiert ist, wurde die spruch auf eine strafrechtliche Rehabilitierung. Durch tensiv genutzt und hierbei insgesamt 15 284 Kopien von zuklären, die in der SBZ und DDR unrechtmäßig ihren Reihe „Stasi in der Region“ aufgelegt und fortgesetzt. Beschluss des zuständigen Landgerichts wird das Urteil Bild-, Film- und Tondokumenten zur Verfügung gestellt Eigentümer wechselten. Informationen dazu sind in den Die Länderstudien zu Sachsen und Thüringen informieren aufgehoben und die betroffene Person vom Makel einer (siehe Abschnitt 4.3). Aktenbeständen des MfS zu erwarten. Da Forschungen umfassend, konkret und reich bebildert darüber, wie die – 12 – – 13 –

Staatssicherheit über vier Jahrzehnte hinweg in den Be- Die Ausstellung des Stasimuseums in „Haus 1“ und kratie“ statt. Als regelmäßiges Angebot wurde die Rei- ten. Das kuratierte und semantisch durchsuchbare Ange- zirken Dresden, Karl-Marx-Stadt, Leipzig, Erfurt, Gera die Open-Air-Ausstellung „Revolution und Mauerfall“ he „Quelle: Stasi-Unterlagen-Archiv. Aktuelles aus der bot richtet sich an Journalistinnen und Journalisten, ge- und Suhl gewirkt hat. Die Ergebnisse dieser regionalbezo- werden seit Mitte 2018 durch ein drittes Dauerange- Überlieferung der DDR-Geheimpolizei“ etabliert, mit schichtlich interessierte Personen sowie Studierende und genen Forschung wurden für den Ausbau der modularen bot ergänzt: die Ausstellung „Einblick ins Geheime“ in 16 Veranstaltungen in den Jahren 2017 und 2018. Auch Lehrkräfte und wird von ihnen auch häufig genutzt. Er- Ausstellung des BStU genutzt (siehe Kapitel 6.4.2). „Haus 7“, das zum Archivbereich des BStU gehört. Es die Außenstellen folgten dem Prinzip, Arbeit und Wir- gänzend sind Zugänge zum Archiv digital auch über die ist die erste­ umfassende Ausstellung zum einmaligen Be- ken des MfS direkt am historischen Gegenstand der Ak- Webseite der ZAIG-Edition (ddr-im-blick.de) sowie über 1.4 Unterrichtung der Öffentlichkeit stand des Stasi-Unterlagen-Archivs. Auf vier Etagen gibt ten anschaulich zu machen. In Veranstaltungsreihen wie die Findmittel auf der Plattform ARGUS möglich. sie anhand von modernen Medienstationen, Originalexpo- „Stasi-Akte Spezial“ oder „Akten lesen“ stellen Außen- Bei seiner Aufgabe der Unterrichtung der Öffentlichkeit Online- und multimediale Aktivitäten sind mittlerweile naten aus dem Archiv und begehbaren Akten Einblicke in stellen ihr Archiv und regionale Fälle aus den Unterlagen gemäß StUG fokussiert sich der Bundesbeauftragte auf Entstehung und Nutzung der Unterlagen. Beispielfälle zu der Geheimpolizei vor. Die Einzelveranstaltungen kon- auch ein zentraler Teil der Pressearbeit, die hier eng mit das Stasi-Unterlagen-Archiv und seinen besonderen Cha- überwachten Personen und Informationen über hauptamt- zentrierten sich auf regionale Themen oder griffen 2017 der Online-Kommunikation vernetzt ist. Die Pressestel- rakter. Das Stasi-Unterlagen-Archiv als Hinterlassenschaft liche Mitarbeiter sowie deren Zuständigkeiten zeigen, das 25-jährige Bestehen des Stasi-Unterlagen-Gesetzes le kommunizierte Themen der Behördenleitung sowie der Geheimpolizei einer Diktatur ist ein Monument der was die Verwendung menschenrechtswidrig gesammelter auf. Archivführungen wurden möglichst mit thematischen der Fachabteilungen über ihre Kanäle an Pressevertreter. Überwachung. Durch die Überwindung der Diktatur mit Informationen für individuelle Biografien bedeutete. Be- Veranstaltungen verbunden. Zudem war die Pressestelle für viele Journalistinnen und der Sicherung der Unterlagen ist es ein Symbol der Fried- sucherinnen und Besucher können sich an sieben Tagen Journalisten aus dem In- und Ausland Ansprechpartner, lichen Revolution und in seiner heutigen Verwendung ist pro Woche auch zur Arbeitsweise des Archivs heute infor- Ausstellungen und Schwerpunktstudien die sich inhaltlich informieren oder einen Antrag für die es ein Mittel der Aufklärung. Für die Unterrichtung der mieren. Für die Ausstellung bietet der BStU begleitende Recherche in Stasi-Unterlagen stellen wollten. Öffentlichkeit werden die historischen Orte in Berlin und Der regionale Ansatz, bereits früher ein wichtiger Bau- Informationsmaterialien an, speziell für Schülerinnen und in den Regionen genutzt. Durch vielfältige Angebote stein der Ausstellungen und Schwerpunktstudien des Schüler. 1.5 Zukunft der Stasi-Unterlagen macht der BStU das Archiv für die interessierte Öffent- BStU, hat sich inzwischen zu einem grundlegenden inte­ lichkeit sichtbar und transparent. Im Berichtszeitraum entwickelte der BStU auch das grativen Moment entwickelt. Über die klare Verortung von Mit dem Beschluss „Die Aufarbeitung der SED-Dikta- wieder dem Bund gehörende ehemalige Offizierskasino Ereignissen und Erfahrungen wird Geschichte für die Be- tur konsequent fortführen“ (Bundestags-Drs. 18/8705 Im Berichtszeitraum hat der Bundesbeauftragte die Ko- „Haus 22“ zu einem Anlaufpunkt für Gäste der „Stasi-Zen- sucherinnen und Besucher konkret und nachvollziehbar, vom 7.6.2016, siehe Anhang 6) beauftragte der Deutsche operation mit den auf dem ehemaligen Gelände des Minis- trale. Campus für Demokratie“. Im gemeinsam mit der zugleich geben die regionalbezogenen Beispiele Einblick Bundestag den Bundesbeauftragten, den Transformati- teriums für Staatssicherheit ansässigen Organisationen der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. betriebenen Besu- in kontextuelle Bedingungen. So zeigen die Fallbeispiele, onsprozess der Stasi-Unterlagen-Behörde aus dem Amt Zivilgesellschaft intensiviert. Selbst hat der BStU insbe- cherzentrum im Erdgeschoss werden Audioguides für die die in dem modularen Ausstellungssystem „Die Stasi“, in des Bundesbeauftragten heraus einzuleiten und gemein- sondere seine Online-Angebote ausgebaut und das Archiv Open-Air-Ausstellung sowie Publikationen und Kurzinfos den Regionalmodulen der Wanderausstellung „Feind ist, sam mit dem Bundesarchiv ein Konzept für die dauer- der Zentralstelle durch die neue Ausstellung „Einblick ins des BStU angeboten. Im Medienraum werden Filme aus wer anders denkt“ wie auch in den Schwerpunktstudien hafte Sicherung der Stasi-Unterlagen durch Überführung Geheime“ mit zeitgemäßen Formaten erschlossen. Ein dem Stasi-Archiv gezeigt und können kleine Veranstaltun- zur Stasi-Tätigkeit in den verschiedenen Regionen abge- des Stasi-Unterlagen-Archivs in das Bundesarchiv zu weiterer Schwerpunkt im Berichtszeitraum war die Regio­ gen durchgeführt werden. Der Saal im Obergeschoss bie- bildet sind, dem Publikum in konzentrierter Form einzelne erarbeiten. In dem Konzept soll die Sichtbarkeit der Ei- nalisierung der BStU-eigenen Ausstellungen durch ein tet Platz für große Veranstaltungen. Beispielsweise rich- Schicksale oder Ereignisse. Sie lassen darüber hinaus die genständigkeit des Stasi-Unterlagen-Archivs und dessen modulares Konzept. tete der BStU im Berichtszeitraum zweimal den „Tag der Kausalitäten von Entscheidungen und Handlungen in der internationale Vorbildwirkung gewährleistet werden. Da- Pressefreiheit“ für Schülerinnen und Schüler gemeinsam Diktatur sichtbar werden und sie vermitteln Basiskennt- mit würdigt der Deutsche Bundestag die Sicherung und Lernort ehemalige Stasi-Zentrale mit dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V., nisse zum Selbstverständnis der Stasi, zu ihren Zielen und den Zugang zu den Stasi-Unterlagen als ein Ergebnis der Das Ministerium für Staatssicherheit hatte über Jahrzehn- der Stiftung Lesen und „Reporter ohne Grenzen“ aus. Die Methoden. Wie wirkungsvoll der regionale Ansatz sowie Friedlichen Revolution in der DDR. te seinen Sitz in Berlin-Lichtenberg. Im Januar 1990 ver- ganztägigen Veranstaltungen mit Podiumsdiskussion und die enge Verzahnung der Arbeitsbereiche Ausstellungen Mit diesem Beschluss hat der Deutsche Bundestag den schafften sich Demonstrierende Zutritt zu dem bis dahin Archivführung rückten den Wert von Presse- und Mei- und Regionalstudien sind, belegt die positive Resonanz Grundstein für dauerhaften Erhalt und Nutzung der Stasi-­ abgeriegelten Areal und trugen dazu bei, die Vernich- nungsfreiheit in den Fokus. des Ausstellungs- und Lesepublikums. Unterlagen und zur Entwicklung von zukunftsfähigen und tung der Stasi-Akten zu stoppen. Der Bundestag hat sich Das Angebot des BStU für Schulen in der ehemaligen stabilen Strukturen gelegt. Das Konzept wird auf Fach- mit seinem Beschluss vom Juni 2016 (Bundestags-Drs. Online-Kommunikation und Pressearbeit Stasi-Zentrale wurde in diesem Berichtszeitraum stärker und Leitungsebene beider Archive erarbeitet. Sein Ziel ist 18/8705, siehe Anhang 6) zur „Fortentwicklung des Ge- als zuvor genutzt; dazu gehören sowohl Ausstellungsbesu- Die digitale Präsenz des Stasi-Unterlagen-Archivs hat an es darzustellen, wie durch die Integration des Stasi-Un- ländes Normannenstraße als ‚Ort der Aufklärung über che als auch modular aufgebaute archivpädagogische Pro- Bedeutung gewonnen, parallel zu den veränderten Kom- terlagen-Archivs in die Strukturen des Bundesarchivs die Diktatur und Widerstand‘“ bekannt. Dieses Ziel wird jekttage. Mit der Fokussierung des Bildungsangebots auf munikationsgewohnheiten von Menschen. Die im Jahre großen Zukunftsherausforderungen gemeinsam besser be- ebenso vom Land Berlin durch einen Beschluss des Ab- den Lernort Archiv am historischen Ort (siehe 13. Tätig- 2018 komplett überarbeitete Homepage „bstu.de“ ist die wältigt werden können. Das betrifft vor allem den dauer- geordnetenhauses mit dem Titel „‚Campus für Demo- keitsbericht, S. 14 und 59) intensivierte das Bildungsteam zentrale Informationsquelle zum BStU und zu Wissen haften konservatorischen Erhalt der Stasi-Unterlagen, die kratie‘ in Lichtenberg auf den Weg bringen“ unterstützt: auch entsprechende Fortbildungsangebote für Lehrkräfte. rund um die Stasi. Mit einem mobilen und bildgeprägten Sicherung der darin enthaltenen Informationen, die Digi- „Das Gelände der ehemaligen Zentrale des Ministeriums Außerdem erarbeitete es weitere Bildungsmaterialien und Design trifft die Seite die zeitgemäßen Kommunikations- talisierung und den Umgang mit den veränderten Anfor- für Staatssicherheit soll entsprechend dem Vorschlag Angebote für spezielle Zielgruppen. Neben der Konzen­ formen. In den sozialen Medien ist der BStU auf Face- derungen, die die Gesellschaft an ihre Archive stellt. Der des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staats­ tration auf den Lernort „Stasi-Zentrale. Campus für De- book, Twitter, Instagram und seit 2017 auch auf YouTu- Symbolwert und die internationale Vorbildwirkung des sicherheitsdienstes der ehemaligen DDR zu einem Ort der mokratie“ hat das Bildungsteam u. a. das begleitende Bil- be vertreten. Auf diesen Plattformen ist insbesondere der Stasi-Unterlagen-Archivs sollen durch die Sichtbarkeit Erinnerung, des Gedenkens, der historischen Forschung dungsprogramm zu den Wanderausstellungen fortgesetzt. direkte Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern über seiner Eigenständigkeit auch weiterhin insbesondere an und der politischen Bildung werden.“ (Drs. 18/0916 vom In den Außenstellen lag der Schwerpunkt der Bildungs­ die Tätigkeit der Behörde des Bundesbeauftragten für die den historischen Orten gewährleistet werden. 13.3.2018) Der BStU präsentiert Interessierten auf dem arbeit auf Veranstaltungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeu- Stasi-Unterlagen unkompliziert möglich. Sie dienen aber Gelände der „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ Neben den Beratungen mit dem Bundesarchiv unter der gen, durchgeführt meist an den Archivstandorten oder an auch der Werbung für die zentralen digitalen Informati- heute die Bestände, Geschichte und Funktion des Archivs Beteiligung der Beauftragten der Bundesregierung für Orten früherer Repression. onsträger wie die Homepage und die „Stasi-Mediathek“. auf vielfältige Weise. Gerade jüngere Generationen ohne Kultur und Medien tauschte sich der Bundesbeauftragte eigene Erfahrungen mit DDR und deutscher Teilung kön- Die 2015 gestartete „Stasi-Mediathek“ ist das digitale mit dem Beirat beim BStU, den Landesbeauftragten sowie Veranstaltungen und Archivführungen nen sich hier mit dem Wirken des MfS in der SED-Dikta- Schaufenster ins Archiv. Die Seite bietet einen intuitiven Vertretern der Opferverbände in Ost- und Westdeutsch- tur beschäftigen. Der BStU baute dafür seine Angebote im Die Veranstaltungen der Zentralstelle des BStU finden und multimedialen Zugang zu den Inhalten des Archivs land, der Gedenkstätten, der Landesarchive und unter- Berichtszeitraum aus. überwiegend in der „Stasi-Zentrale. Campus für Demo- mit Videos, Audios, Fotos und ausgewählten Dokumen- schiedlichen Wissenschaftsinstitutionen aus. – 14 – – 15 –

2 Die Behörde des BStU dern einschließlich Berlin benannte Mitglieder an (siehe modelle in Anspruch, davon sind 84 Prozent Frauen. Die und Führungskräfteforen angeboten. Diese neuen Formate Anhang 4). Die Entsendung von neun Mitgliedern durch Beschäftigungsquote von schwerbehinderten Menschen verstehen sich als Dialogplattform und bieten neben Im- 2.1 Organisation die neuen Länder trägt dem besonderen Interesse an Aufar- liegt seit 2006 dauerhaft über 10 Prozent. Von den 171 pulsvorträgen zu Themen wie z. B. Führung und Zusam- Die Organisationsstruktur des Bundesbeauftragten für die beitung in diesen Bundesländern Rechnung. Im Gremium Führungskräften sind 102 weiblich. An alternierender menarbeit, Gesundheit und Zukunftsfähigkeit der Behörde Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes (BStU) blieb im gab es erhebliche personelle Veränderungen: Während des Tele­arbeit können nun 37 Beschäftigte teilnehmen. Mit auch vielfältige Möglichkeiten für einen abteilungsüber- Berichtszeitraum im Wesentlichen unverändert (siehe An- Berichtszeitraums sind sieben Mitglieder neu in den Beirat der neuen Dienstvereinbarung zu mobilem Arbeiten und greifenden Austausch. Die Führungskräfte wurden darü- hang 1). gekommen, davon die meisten in der zweiten Jahreshälfte­ Telearbeit ist zudem eine weitere Flexibilität bei kurzfris- ber hinaus zum Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz 2018. Vier wurden wieder bestellt. Als Nachfolger für den tigem Bedarf (z. B. bei der Kinderbetreuung) möglich. Im geschult. Von März 2016 bis Ende Februar 2018 fand eine flächen- bisherigen Vorsitzenden Prof. Richard Schröder wurde Berichtszeitraum wurde ein weiteres Eltern-Kind-Büro, in deckende Organisationsuntersuchung statt. Ziel dieser In der Vergangenheit regelmäßig durchgeführte Bildungs­ in der Sitzung im November 2017 Jörn Mothes gewählt; der Außenstelle Halle, eingerichtet. Mit diesen Regelun- Untersuchung war es, Wege und Maßnahmen für eine veranstaltungen beim BStU wurden fortgesetzt: Fach- Richard Schröder hatte dem Gremium über 25 Jahre ange- gen, einer aufgefächerten Fortbildung sowie einer syste- effizientere Organisation zu ermitteln. Um die Organisa- seminare für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hört, davon fast 20 Jahre als Vorsitzender, und schied aus matischen Führungskräfteentwicklung (siehe folgender tionsuntersuchung sachgerecht und zeitnah realisieren zu Fach- und Kompetenzfortbildungen an der BAKöV sowie Altersgründen aus. Aus dem bisherigen Vorstand behielt Abschnitt), vor allem aber einer flexiblen Arbeitszeit­ können, hatte der BStU mit Unterstützung des Bundes- Workshops für die Ausbilderinnen und Ausbilder zur Stär- Ul­rike Poppe die Position der ersten Stellvertreterin; als regelung stellt sich der BStU als attraktiver und familien- verwaltungsamtes ein externes Beraterteam im Drei-Part- kung der Ausbildungskompetenz und zum Erfahrungs- zweiter Stellvertreter wurde Prof. Horst Möller neu ge- freundlicher Arbeitgeber dar. ner-Modell beauftragt, die Untersuchung in einem ge- austausch. Hinzu kamen Fachseminare zu Verwaltungs- wählt. themen und archivspezifische Angebote der Archivschule meinsamen Projektteam mit dem BStU zu realisieren. 2.3.2 Fortbildung und Personalentwicklung Sämtliche Bereiche der Behörde beteiligten sich an der Im Berichtszeitraum fanden vier Sitzungen statt. Der Marburg und der Fachhochschule Potsdam. Darüber hin- Datenerhebung und den Aufgabenkritik-Workshops. Unter Beirat beriet in zwei Sitzungen zwei Vorlagen der Behör- Der mittel- und langfristigen Personalentwicklung und aus haben alle Beschäftigten des BStU in der Regel jähr- Berücksichtigung der im Handbuch zur Durchführung von denleitung zu den Auswahlkriterien zur Reduzierung von Fortbildung kommt nach wie vor eine wichtige Rolle zu. lich bzw. zweijährlich die Möglichkeit, sich für eine Wei- Organisationsuntersuchungen des Bundesministeriums Behördenvorgängen (siehe Abschnitt 2.7) und nahm diese Neben den fachlichen Fortbildungen wurde auch weiter- terqualifizierung zur/zum Verwaltungsfachwirt/in beim des Innern vorgegebenen methodischen Standards hatte zustimmend zur Kenntnis. Das Gremium wurde von der hin der Schwerpunkt auf eine systematische Führungs- Bundesverwaltungsamt, die Fernweiterbildung Archiv an die Organisationsuntersuchung folgende Schwerpunkte: Behördenleitung zu den für die Entwicklung der Behörde kräftequalifizierung und -entwicklung gelegt. der Fachhochschule Potsdam, den Angestelltenlehrgang I Bund an der Verwaltungsakademie Berlin sowie für das zentralen Themen, insbesondere zum Transformationspro- Der BStU hat im Juni 2017 sein bestehendes Personalent- –– die Erfassung der aktuellen Aufgaben und die Durch- Fernstudium Verwaltungsmanagement an der Hochschule zess einschließlich Zukunft der Außenstellen und Orga- wicklungskonzept aktualisiert und an die Veränderungen führung einer aufgabenkritischen Betrachtung (Zweck- des Bundes zu bewerben. Die seit einigen Jahren erfolg- nisationsuntersuchung, fortlaufend informiert und beriet in der Behörde sowie die Erfordernisse einer zeitgemäßen und Vollzugskritik), reich durchgeführten Supervisionen beim BStU, insbeson- diese Berichte. Weitere Themen waren der Stand der ma- Personalentwicklung angepasst. Auch wurden Wiederein- dere für die in den Auskunftsbereichen in der Zentralstelle –– die Ermittlung des zur Erfüllung der Aufgaben erfor- nuellen Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen und stiegshilfen für nach längerer Abwesenheit zurückkehren- und den Außenstellen Tätigen, wurden im Berichtszeit- derlichen Personalbedarfes, die Auslandsarbeit der Behörde. Schließlich beriet der de Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festgelegt. Die im Beirat den BStU zur Zukunft der Forschung beim BStU raum fortgeführt. –– die Erarbeitung von Vorschlägen für die mittel- und Rahmen von Führungsworkshops entwickelten Führungs- und befürwortete dabei die Teilnahme am Programm des langfristige Entwicklung der Organisation, um die standards sowie die Weiterentwicklung der Führungskräf- Bundesministeriums für Bildung und Forschung „For- 2.3.3 Ausbildung Aufgaben realisieren zu können. te- und Mitarbeiterqualifizierung (siehe unten) sind nun schungsverbünde DDR-Geschichte“ und Möglichkeiten ebenfalls Bestandteil des Personalentwicklungskonzepts. Im September 2017 begannen 21 junge Frauen und Män- Die Organisationsuntersuchung hat ergeben, dass in kei- zu dessen Unterstützung. Schließlich gab er zu neu entwi- Damit Expertenwissen bei Personalabgängen nicht verlo- ner ihre Ausbildung beim BStU: zwölf Fachangestellte nem Bereich grundlegende Defizite bei der Aufgaben­ ckelten, regional ausgerichteten Formaten aus dem Print- ren geht, kann im Falle eines planbaren Ausscheidens bei für Medien- und Informationsdienste, acht Kaufleute für erledigung bestehen. Die praktizierten Prozesse sind und Ausstellungsbereich Anregungen. Referats- und Sachgebietsleitern eine kurzzeitige überlap- Büro­management sowie ein Fachinformatiker. Mit Ausbil- grundsätzlich angemessen strukturiert und organisiert. In pende Stellenbesetzung zum Zwecke des Wissenstransfers dungsbeginn im Herbst 2018 kamen weitere 18 Auszubil- einigen Bereichen wurden – z. T. angesichts gesellschaft- 2.3 Personal ermöglicht werden. Ferner wurden die Qualifizierungs- dende hinzu, davon zehn Fachangestellte für Medien- und licher Veränderungen und technischer Weiterentwicklun- 2.3.1 Personalbestand möglichkeiten um die Förderung des Masterstudiengangs Informationsdienste, sieben Kaufleute für Büromanage- gen – Neuausrichtungen und Optimierungen empfohlen. „Archivwissenschaft“ erweitert. ment sowie ein Fachinformatiker. Insgesamt erlernen Neben den archivfachlichen Fragestellungen zu Bestands­ Der Personalbestand des BStU ist im Berichtszeitraum damit derzeit 58 Auszubildende einen Beruf beim BStU. In das Personalentwicklungskonzept wurde erstmalig ein erhaltung und Erschließung betrifft dies beispielsweise deutlich zurückgegangen. Ende 2016 waren 1 601 Be- 2017 beendeten 13 und im Folgejahr 12 junge Menschen internes Rotationsverfahren aufgenommen, welches sich die Umsetzung eines integrierten digitalen Prozesses, die schäftigte in der Behörde tätig (siehe 13. Tätigkeitsbericht, nach drei Jahren ihre Ausbildung beim BStU. 15 von ih- an alle Beschäftigten des BStU richtet. Durch das Ken- Fortführung von Steuerung und Statistik und die Anpas- S. 16); zum Jahresende 2018 waren es 1 463 Beschäftigte nen wurden anschließend unbefristet oder zumindest be- nenlernen unterschiedlicher Arbeitsprozesse, Funktions- sung von Leitungsspannen. Die insgesamt ca. 300 sowohl (siehe im Anhang 3 die Grafik zur Personalentwicklung fristet weiterbeschäftigt. von den Beschäftigten selbst erarbeiteten als auch von den seit 1990). Personen, die nicht bei der Behörde tätig sind, weisen und Organisationseinheiten sollen übergreifendes Beratern entwickelten Verbesserungsvorschläge und Emp- weil sie in der Freistellungsphase der Altersteilzeit, Eltern- Fachwissen entstehen und Synergieeffekte genutzt wer- In der Zentralstelle werden weiterhin Volontäre und Refe- fehlungen wurden geprüft und priorisiert. zeit o. Ä. sind, sind hierin nicht erfasst. den. Die Rotation soll daneben für die Mitarbeiterinnen rendare ausgebildet. Darüber hinaus kann in ausgewählten und Mitarbeiter positive Effekte haben, die Arbeitsmoti- Außenstellen der Behörde ein freiwilliges soziales Jahr Die Ergebnisse sind in einem umfangreichen Abschluss- Gründe für diesen Rückgang sind insbesondere das al- vation dauerhaft erhöhen und die eigene Flexibilität stei- absolviert werden. Ferner bietet die Behörde in der Zen- bericht zusammengefasst. Die wesentlichen Resultate tersbedingte Ausscheiden von Mitarbeiterinnen und Mit- gern. Das Konzept sieht einen Verwendungswechsel nach tralstelle und den Außenstellen Praktikumsplätze an. Die wurden in Personalversammlungen in der Zentrale und arbeitern ohne Nachbesetzungsmöglichkeit. Im Haushalts- fünf bis zehn Jahren vor und basiert auf dem Prinzip der Anwärterinnen und Anwärter der Hochschule des Bundes den Außenstellen sowie im Intranet dargestellt. jahr 2017 wurde dem BStU erneut eingeräumt, 40 Stellen Freiwilligkeit. Soweit möglich und bei Vorliegen der Vor- werden bei der Platzvergabe bevorzugt berücksichtigt. mit kw-Vermerk wieder zu besetzen (kw = künftig wegfal- aussetzungen werden die Rotationswünsche unter Berück- Ebenso werden Auszubildende anderer Bundes-, Landes- 2.2 Beirat lend; diese Stellen dürfen nach dem Ausscheiden des oder sichtigung der dienstlichen Interessen seither umgesetzt. und Kommunalbehörden vorrangig zum Praktikum aufge- der betreffenden Beschäftigten nicht nachbesetzt werden). nommen. Beim BStU ist nach § 39 Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) Zum Thema „Die Führungsstandards in der praktischen Mit dem Haushaltsgesetz 2018 wurde eine kw-Schiebung ein Beirat eingerichtet. Der BStU unterrichtet den Beirat Zusammenarbeit“ wurden im Berichtszeitraum für alle im Umfang von 25 Stellen beschlossen. über grundsätzliche und andere wichtige Angelegenheiten Teams insgesamt 91 Workshops in Kooperation mit der 2.3.4 Betriebliches Gesundheitsmanagement und berät diese mit ihm. Ihm gehören acht vom Deutschen Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurde weiter Bundesakademie für öffentliche Verwaltung (BAköV) Das betriebliche Gesundheitsmanagement wird konzep- Bundestag gewählte und neun von den ostdeutschen Län- gestärkt. 309 Beschäftigte nehmen individuelle Teilzeit- durchgeführt. Flankierend hierzu wurden drei Mitarbeiter- tionell neu ausgerichtet. Es wurde ein umfangreicher – 16 – – 17 –

Gesundheitsbericht für das Jahr 2016 erstellt und die ge- beliefen sich auf 18 942 000 Euro (18,8 Prozent). Wei- –– Nutzung der historischen Orte in der Vermittlung, IT-Infrastruktur in der Bundesverwaltung und der geplan- genwärtigen Strukturen des betrieblichen Eingliederungs- tere Haushaltsmittel sind für Investitionen in Höhe von ten späteren Konsolidierung im Wege stehen. –– Einbindung in die regionale Gedenkstätten-, Bildungs- managements überprüft. Ergänzend dazu wurden mit einer 2 564 000 Euro (2,5 Prozent) abgeflossen. Die Ausga- und Forschungslandschaft, Auf der CeBIT im März 2017 wurde ein neues Verfah- qualitativen sozialwissenschaftlichen Erhebungsmethode ben für Zuweisungen und Zuschüsse betrugen insgesamt ren der Antragstellung präsentiert, das es Bürgerinnen und tiefergehende Analysen mittels Experteninterviews durch- 715 000 Euro (0,7 Prozent). –– regionale Präsenz und Ansprechbarkeit für die Bür- Bürgern ermöglicht, digital über den Internetauftritt des geführt. Mit der Beteiligung der Kolleginnen und Kolle- gerinnen und Bürger, dabei Beachtung der regionalen Für das Haushaltsjahr 2019 sind Ausgaben in Höhe von BStU einen Antrag auf Akteneinsicht zu stellen und sich gen sollen konkrete Handlungsfelder zu gesundheitsbezo- Orientierung der Bevölkerung. 109 958 000 Euro (107 310 000 Euro im Kapitel 0455 und dabei mit dem neuen Personalausweis zu authentifizieren genen Situationen direkt am und rund um den Arbeitsplatz 2 648 000 Euro im Kapitel 0451) bewilligt worden, wo- Nach Betrachtung der einzelnen Standorte mit ihrer jewei- (siehe Abschnitt 4.1). eruiert werden, um anschließend gezielte Maßnahmen von für Personalausgaben Mittel in Höhe von 82 963 000 ligen Entwicklungsperspektive, unter Abwägung der ge- einzuleiten. Zudem stellt der BStU seit November 2017 bei Medienan- (75,4 Prozent) zur Verfügung stehen. Die Ausgaben für nannten Kriterien und mit dem Ziel einer Konzentration­ trägen, wenn dies gewünscht wird, Digitalisate auf einer Mit einem verbesserten betrieblichen Gesundheitsmanage- sächliche Verwaltungsausgaben sind im Haushaltsplan hat der BStU die Beauftragte der Bundesregierung für Online-Plattform zum Herunterladen bereit. Die Ausdeh- ment möchte sich die Behörde für die Herausforderungen auf 20 053 000 Euro (18,2 Prozent) veranschlagt. Wei- Kultur und Medien gebeten, die konkrete Eignung von nung dieses Angebots auf Forschungs- und Bürgeranträge des sozialen und demografischen Wandels aufstellen. tere Haushaltsmittel sind für Investitionen in Höhe von Liegenschaften und Flächen mittels Machbarkeitsstudien­ ist in Arbeit. Darüber hinaus wurde, nachdem die erfor- 5 120 000 Euro (4,7 Prozent) eingeplant. Für Zuweisun- durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zu prü- derlichen Leitungskapazitäten geschaffen wurden, in der gen und Zuschüsse sind Mittel in Höhe von 1 822 000 fen, und zwar für Brandenburg in Cottbus, für Mecklen- 2.3.5 Beschäftigung von Mitarbeitern des Außenstelle Schwerin Anfang 2018 in einem Pilotprojekt Euro (1,7 Prozent) kalkuliert worden. burg-Vorpommern in Rostock, für Sachsen in Leipzig, Staatssicherheitsdienstes eine Digitalisierungsstrecke eingerichtet, u. a. um die di- für Sachsen-Anhalt in Halle und für Thüringen in Erfurt. Der BStU hat im Berichtszeitraum seine Bemühungen gitale Antragsbearbeitung in den Außenstellen voranzu- Hierbei sollen insbesondere auch die Möglichkeiten des fortgesetzt, ehemalige Mitarbeiter des Staatssicherheits- 2.5 Liegenschaften treiben. Erprobt wird diese Form der Antragsbearbeitung Umbaus von bestehenden Gebäuden sowie An- und Neu- dienstes gemäß der gesetzlichen Vorgabe in § 37 a StUG Die Planungen zum Liegenschaftskonzept zwecks Zu- in den drei Außenstellen in Mecklenburg-Vorpommern bauten geprüft werden. im Rahmen der Zumutbarkeit ihren Fähigkeiten entspre- sammenführung der Zentralstelle, des Erhalts sowie der Schwerin, Rostock und Neubrandenburg sowie in der chend und unter Berücksichtigung sozialer Belange auf Fortentwicklung der ehemaligen Stasi-Zentrale als au- Im Falle der Konzentration von Archivstandorten plant Außenstelle Leipzig. Der Ausbau der Digitalisierungsstre- einen gleichwertigen Arbeitsplatz innerhalb der Bundes- thentischer Erinnerungsort und der Ansiedlung eines der BStU, an den bisherigen Standorten eine Präsenz in cken in den Außenstellen sowie der Zentrale ist vorgese- verwaltung zu versetzen. mit dem Bundesarchiv gemeinsamen Archivzentrums in Form von Informationsbüros zu sichern, in denen Antrags- hen. Hierfür müssen die technischen, organisatorischen Berlin-Lichtenberg (Magdalenenstraße) wurden fortge- beratung, Antragstellung und Akteneinsicht als bürgernahe und personellen Voraussetzungen geschaffen werden. Die Von den ursprünglich 47 betroffenen Personen waren Ende führt. Als erstes Projekt zur Entwicklung dieses Standor- Dienstleistungen angeboten werden, solange vor Ort aus- für die Herausgabe von Unterlagen in digitaler Form ge- 2018 noch neun ehemalige Mitarbeiter des Staatssicher- tes wurde im Dezember 2017 die Planung zur Sanierung reichender Bedarf besteht. Als geeignete Orte für die Infor- botene gebührenrechtliche Anpassung bei der Stasi-Un- heitsdienstes beim BStU tätig. Für vier von diesen wird des „Hauses 22“ und des „Hauses 7“ (Nordflügel) begon- mationsbüros bieten sich insbesondere Gedenkstätten oder terlagen-Kostenordnung an die aktuellen Entwicklungen nach Versetzungsoptionen gesucht; für die in Außenstellen nen. Hierzu werden derzeit die Genehmigungsunterlagen die Beratungsstellen der Landesbeauftragten an. Zudem steht nach wie vor aus. tätigen Personen gestaltet sich diese Suche schwierig, da erstellt. Der Baubeginn ist für 2021/2022 geplant. Ein plant der BStU, seine mobilen Beratungsangebote ausge- es in Wohnortnähe keine aufnahmebereiten Bundesbehör- Die Konzeption und Umsetzung der Service-Dienstleis- Schwerpunkt in den Jahren 2017/2018 waren die Ausbau- hend von regionalen Bedarfen in den Rathäusern der Kom- den gibt. Bei weiteren fünf Mitarbeitern der Behörde muss tungen erfolgte unter Einbeziehung des IT-Zentrums des maßnahmen im „Haus 7“ (West). Diese dienten der Schaf- munen und mit Kooperationspartnern weiterzuentwickeln. mittlerweile aus Altersgründen von einer Versetzung ab- Bundes, wie überhaupt zu speziellen Fachthemen externe fung eines neuen und repräsentativen zentralen Zuganges, gesehen werden. Bis zur Umsetzung der vorstehenden Planungen müssen Beratung hinzugezogen wurde. Beispielhaft seien hier die der Herrichtung der Foyerbereiche des Haupttreppenhau- für drei Außenstellen Übergangsregelungen geschaffen Zusammenführung einzelner Fachanwendungen zu einer ses unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten und der werden. Die Außenstelle Chemnitz soll in dem bereits Gesamtanwendung zu nennen, vorrangig um den Aus- 2.4 Haushalt baulichen Vorbereitung von Bereichen für die neue Aus- durch das Sächsische Staatsarchiv genutzten Gebäude un- kunftsservice für die Bürgerinnen und Bürger zu verbes- Aufgrund von Umstrukturierungen des Haushaltsplanes stellung „Einblick ins Geheime“. tergebracht werden. Die dortige Liegenschaft wird für die sern, und die Umsetzung der Speicher- und Datensiche- des Bundes existieren seit dem Haushaltsjahr 2016 zwei Zur Veränderung der Struktur der Außenstellen (gemäß Anforderungen des BStU, vor allen Dingen eine archiv- rungstechnologie. Kapitel, die die Haushaltsmittel des BStU abbilden. Das Gedenkstättenkonzept und Bundestagsbeschluss vom Juni gerechte Unterbringung der Materialien unter bestandser- Kapitel 0455 ist das Kapitel des BStU. Es wird ergänzt Um die Nutzung der Infrastruktur des Bundes verlässlich 2016) hat der Bundesbeauftragte verstärkt ab Herbst 2016 haltenden Gesichtspunkten sicherzustellen, hergerichtet. durch das Zentralkapitel 0451, welches einen Teil der Ein- gegen verstärkt stattfindende Cyberangriffe und steigen- Gespräche mit den Vertretern der ostdeutschen Landesre- Der Umzug in die neue Liegenschaft, mit dem darüber hi- nahmen und Ausgaben verschiedener anderer Kapitel des de Spam-Flut abzusichern, wurde ressortübergreifend ein gierungen geführt. Diese betrachten die von der Stasi hin- naus Synergieeffekte mit dem Staatsarchiv erzielt werden Einzelplanes 04 − neben denen des BStU − ausweist. umfangreiches Paket von Regeln und Mindeststandards terlassenen Archivalien als wichtige Zeugnisse des Wir- sollen, ist für Ende 2019 vorgesehen. Für die Außenstel- abgestimmt und in Kraft gesetzt. Die Gesamtausgaben des BStU im Haushaltsjahr 2017 kens der SED-Diktatur in den ehemaligen DDR-Bezirken le Gera wird im Jahre 2019 der bestehende Mietvertrag beliefen sich auf 106 550 000 Euro, wovon 104 614 000 und als herausragendes Kulturgut ihres Bundeslandes. Vor auslaufen. Der Standort soll aus wirtschaftlichen Gründen Das gemeinsame Handeln basiert auf dem gültigen Euro dem Kapitel 0455 zuzurechnen sind und weitere dem Hintergrund der Besetzungen der Bezirksverwaltun- vorerst beibehalten werden. Dies soll auch unter dem As- BSI-Gesetz, dem Sicherheitsgesetz mit seinen Melde- 1 936 000 Euro dem Zentralkapitel 0451. Von diesen Haus- gen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) im De- pekt der geplanten regionalen Maßnahmen des BStU ge- pflichten. Bezüglich der gemeinsamen Sicherheitsziele haltsmitteln wurden für Personalausgaben 79 310 000 zember 1989 sind die Stasi-Unterlagen und ihre heutige schehen. Der Abschluss eines neuen Mietvertrages für die sind für den BStU alle Aktivitäten hervorzuheben, die Euro (74,4 Prozent) und für sächliche Verwaltungsausga- Nutzung zu einem Symbol der Friedlichen Revolution ge- Außenstelle Dresden im Juli 2018 erfolgte ebenfalls unter den durchgängigen Einsatz der geforderten Transportver- ben 20 463 000 (19,2 Prozent des Gesamthaushaltes) ver- worden. Die Landesregierungen sehen daher vom Bund der Prämisse, den existierenden Standort für die nächsten schlüsselung in der Version 1.2 befördern. Als Erfolg wer- braucht. Weiterhin wurden Ausgaben für Investitionen in getragene Archivstandorte für die Stasi-Unterlagen als Jahre zu erhalten. tet der BStU in Zeiten steigender Cyberkriminalität und Höhe von 5 574 000 Euro (5,3 Prozent) und Zuweisungen wichtigen Teil der regionalen Aufarbeitungslandschaft. immer ausgefeilterer Angriffsszenarien – auch verstärkt und Zuschüsse in Höhe von 1 203 000 Euro (1,1 Prozent auf öffentliche Institutionen, dass es zu keinem Sicher- Ergebend aus den Beratungen mit den Vertretern der 2.6 Informationstechnik und Informations­ des Gesamthaushaltes) verausgabt. heitsvorfall kam, der über einen einzelnen Arbeitsplatz- ­Länder, betrachtet der BStU die Weiterentwicklung von sicherheit computer hinausging. Für das Haushaltsjahr 2018 wurden Mittel in Höhe von Archivstandorten unter Abwägung der folgenden Krite­ Der BStU nimmt am Informationsverbund Berlin/Bonn insgesamt 100 603 000 Euro (98 573 000 Euro im Kapi- rien: teil und realisiert darüber die informationstechnischen tel 0455 und 2 030 000 Euro im Kapitel 0451) verausgabt, Verbindungen zwischen allen Liegenschaften. Er orien- 2.7 Datenschutz –– archivgerechte Lagerung der Unterlagen, davon für Personalausgaben 78 383 000 Euro (78,0 Pro- tiert sich dabei am Leitsatz, keine Entscheidungen zu tref- Der Bundesbeauftragte hat sich wie andere Behörden mit zent). Die Ausgaben für sächliche Verwaltungsausgaben –– effiziente Arbeitsstrukturen in Archiv und Verwaltung, fen, die der laufenden technischen Weiterentwicklung der dem Thema Datenschutz anlässlich des Wirksamwerdens – 18 – – 19 – der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) befasst. Die Registraturablage umfasst ausschließlich Verwal- Nordrhein-Westfalen und im Historischen Archiv der Unterlagen in der IT-Fachanwendung Sachaktenerschlie- Dabei ist zunächst das Verhältnis StUG und DSGVO zu tungsvorgänge (und nicht Stasi-Unterlagen), die aus der Stadt Köln geführt wurden. Beide Fachkonzepte stellen ßung (SAE, siehe Abschnitt 3.3.2) ein, in geringfügigem betrachten: Beim StUG handelt es sich um ein Spezial- Bearbeitung von Anträgen und Ersuchen in der Auskunfts- die Basis dar, um in den kommenden Jahren die Arbeiten Maß auch die Aussonderung von Materialien. Letztere gesetz gegenüber allen anderen Gesetzen, die Regelungen abteilung des BStU entstanden sind und gemäß § 40 Abs. 2 sowohl bei der Bestandserhaltung als auch der weiteren stehen damit, weil ihre archivfachliche Entbehrlichkeit zur Übermittlung personenbezogener Informationen ent- StUG zu Dokumentationszwecken über die erfolgten Be- Erschließung zu strukturieren und durch Feinkonzeptio- festgestellt wurde, grundsätzlich als Dauerleihgaben für halten (siehe § 43). Der Zugang zu den Stasi-Unterlagen arbeitungsschritte und die Verwendung der Informationen nen zu detaillieren. Einrichtungen und Gedenkstätten zur Aufarbeitung der und deren Verwendung sind dort abschließend geregelt. aus den eigentlichen Archivunterlagen mindestens bis zum DDR-Geschichte (z. B. für Ausstellungszwecke) zur Ver- Im Rahmen der Fachgespräche mit dem Bundesarchiv zur Damit stellt das StUG insbesondere eine Spezialregelung Ablauf von zehn Jahren nach Abschluss der Bearbeitung fügung. aufbewahrt werden müssen. Die dauerhafte Verwahrung Zusammenarbeit beider Archive wurden nicht nur grund- gegenüber den allgemeinen datenschutzrechtlichen Vor- legende Verständigungen zur künftig gemeinsamen ar- Vorrang bei der Erschließung hatten weiter jene Über- schriften dar. Dies gilt auch im Hinblick auf die DSGVO, und Verwendung der Unterlagen des Staatssicherheits- dienstes im Archiv des BStU ist davon unberührt. chivischen Nutzung des Standorts Magdalenenstraße und lieferungsteile, die 1989/1990 in den Dienstzimmern der die in allen EU-Mitgliedsstaaten unmittelbar anwendbar zum Aufbau gemeinsamer Ressourcen für die Bestandser- Staatssicherheit nur ungeordnet geborgen werden konnten ist und die durch die allgemeinen nationalen Regelungen Bei der Bereinigung werden Verwaltungsvorgänge, deren haltung und Digitalisierung erreicht. Es war auch möglich, und daher bislang nicht zugänglich waren. Darüber hinaus zum Datenschutz ergänzt wird. Die Verordnung sieht vor, gesetzliche Aufbewahrungsfrist gemäß StUG abgelaufen einige konkrete Vereinbarungen zu treffen. Hierunter zu wurden verschiedene Aktengruppen aus den vom Ministe- dass die Rechtsgrundlage für die Verarbeitung personen- ist und die zur zukünftigen Bearbeitung der Anträge und nennen sind a) die Vereinbarung zum Erfahrungsaustausch rium für Staatssicherheit (MfS) bereits archivierten Unter- bezogener Daten für im öffentlichen Interesse liegende Ersuchen nicht mehr benötigt werden, aus den Registra- und zur gegenseitigen Unterstützung zwischen den Res- lagen (den sogenannten Archivbeständen) verzeichnet. Des Archivzwecke und für wissenschaftliche oder historische turablagen entfernt und datenschutzgerecht vernichtet. taurierungswerkstätten von Bundesarchiv und Bundesbe- Weiteren wurden etwa 130 600 Fotos, ca. 640 Ton- und Forschungszwecke weitgehend in den Mitgliedstaaten ge- Bei der Auswahl der zu vernichtenden Vorgänge wurden auftragtem für die Stasi-Unterlagen (BStU), b) die Beteili- 16 Film-/Videoaufzeichnungen erschlossen. Auch in die- regelt werden kann. Beim StUG handelt es sich um eine alle Fachbereiche einbezogen und die Hinweise der oben gung des BStU an der Ausbildung beim Bundesarchiv für sem Berichtszeitraum konnte die Erschließungsarbeit an solche Spezialregelung für die Verwendung der Stasi-Un- genannten externen Stellen berücksichtigt. Bei Anträgen den gehobenen Archivdienst (durch Absolvierung eines einer Reihe von Unterlagen aus den MfS-Diensteinheiten terlagen, die damit grundsätzlich sowohl gegenüber den zur persönlichen Akteneinsicht z. B. werden demnach alle Abschnittes des praktischen Vorbereitungsdienstes beim abgeschlossen werden, so z. B. an den MfS-Teilbeständen Vorschriften der DSGVO als auch dem Bundesdaten- diejenigen aufbewahrt, die mit Archiv-Unterlagen beaus- BStU), c) die Vertiefung der Zusammenarbeit im Projekt Hauptabteilung I (Abwehrarbeit in der Nationalen Volks- schutzgesetz vorrangig ist. An den Stellen, an denen das kunftet wurden, um im Falle eines Wiederholungsantrags BASYS, ausgedrückt durch eine neue Verwaltungsverein- armee und den Grenztruppen der DDR), Abteilung BCD StUG auf allgemeine datenschutzrechtliche Regelungen nachvollziehen zu können, welche Informationen aus den barung zwischen beiden Häusern, d) die Unterstützung (Bewaffnung und Chemischer Dienst) sowie an weiteren verweist (§ 6 Abs. 9 hinsichtlich Begriffsbestimmungen, Unterlagen den Antragstellenden bereits vorliegen und seitens des Bundesarchivs bei der sicheren Verwahrung Teilbeständen aus den Bezirksverwaltungen des MfS. § 41 Abs. 1 S. 2 für die automatisierte Verarbeitung von welche zwischenzeitlich durch die fortschreitende Er- von im BStU-Archiv identifizierten Nitratfilmen, worüber Im Berichtszeitraum wurden 90 Online-Findmittel neu Informationen), ist lediglich durch den Gesetzgeber noch schließung zusätzlich zur Verfügung gestellt werden kön- ebenfalls eine Verwaltungsvereinbarung abgeschlossen erarbeitet sowie sieben Findmittel wesentlich erweitert. eine redaktionelle Anpassung an die neuen Vorschriften nen. Gegenwärtig werden auch alle Vorgänge behalten, die wurde, sowie e) die Bereitstellung der im BStU entwickel- Fortgesetzt wurde auch die Erstellung von Online-Find- zum Datenschutz erforderlich. Zuarbeiten des BStU zu bestimmten Rehabilitierungs- und ten Lösung zur Speicherung und Bereitstellung digitaler Wiedergutmachungsanträgen betreffen. Bei weiteren Ver- mitteln, die gleichzeitig auf digitalisiertes Archivgut füh- Trotz der umfangreichen neuen Vorschriften der Daten- Objekte an das Bundesarchiv. wendungszwecken wird eine Auswahl von Fällen aufbe- ren. Dieses kann dadurch im Internet systematisch über schutzgrundverordnung haben sich die meisten materi- wahrt, die in zeitlicher, regionaler oder in für das Handeln Insgesamt sind nunmehr etwa 42 000 lfd. M. Schriftgut die Online-Findmittel erreicht und durchgesehen bzw. (bei ell-rechtlichen Prinzipien, die auch bereits vom Bundes- des MfS struktureller Hinsicht exemplarisch sind. Eine personen- und sachbezogen recherchierbar. Weitere ca. Tonaufzeichnungen) angehört werden. datenschutzgesetz gefordert wurden, nicht geändert. Der 66 000 lfd. M. Schriftgut sind personenbezogen zugäng- künftige Nutzung für Zwecke der „Aufarbeitung der Auf- Insgesamt hat das Stasi-Unterlagen-Archiv mittlerweile BStU hat aufgrund seines gesetzlichen Auftrages und an- lich. Das bedeutet, dass vom gesamten Bestand an Schrift- arbeitung“ soll ermöglicht werden. Hierzu erfolgte auch 320 Online-Findmittel veröffentlicht. Diese enthalten ca. gesichts der Tatsache, dass die in den Stasi-Akten befind- gut etwa 38 Prozent über einen sachthematischen Zugang ein Austausch mit den Landesbeauftragten. 105 000 Titelangaben von Archivgut und führen zusam- lichen personenbezogenen Daten vom MfS widerrechtlich und 97 Prozent über einen personenbezogenen recher- men zu etwa 49 300 Seiten von digitalisiertem Archivgut erhoben wurden, von Beginn seiner Tätigkeit an beson- chierbar sind. Der Gesamtumfang der papiergebundenen 3 Archivbestände sowie zu 220 digitalisierten Tondokumenten (siehe Ab- deres Augenmerk auf ein den höchsten Ansprüchen des Überlieferung beläuft sich auf insgesamt ca. 111 laufende schnitt 3.3.1). Datenschutzes genügendes Niveau gelegt. Ein verantwor- 3.1 Arbeitsschwerpunkte Kilometer. Im Bereich der Fotosammlung sind mittler- tungsvoller Umgang mit den Unterlagen entsprechend den Bestimmende Arbeitsschwerpunkte im Berichtszeitraum weile über 1 450 000 von insgesamt über 1 850 000 Fotos Bereits in früheren Tätigkeitsberichten wurde dargelegt, Vorgaben aus der DSGVO hat weiterhin hohe Priorität. So waren die archivische Erschließung, die Erarbeitung von erschlossen (knapp 79 Prozent). Der Erschließungsstand wie sich der BStU den Herausforderungen des digitalen wurde der von der Verordnung geforderten Erweiterung Online-Findmitteln, die präventive Bestandserhaltung, der der Tonaufzeichnungen beträgt 88 Prozent (ca. 20 500 Wandels stellt, der auch die Archive betrifft. Im Berichts- der Informationsrechte durch modifizierte Datenschutz­ Ausbau von Digitalisierungsprozessen sowie die Bearbei- von insgesamt ca. 23 250 Tondokumenten/-trägern). Der zeitraum setzte der BStU Schutz und Sicherung des Archiv­ erklärungen Rechnung getragen, und zwar in erster Linie tung von Personen- und Sachrecherchen. Bestand an Filmen und Videos (2 865 Stück) ist grund- guts fort und erleichterte den Zugang für Antragstellende für die Antragsteller nach StUG, aber auch für Personen, sätzlich erschlossen; gelegentlich ergeben sich anlässlich und die Öffentlichkeit durch Bereitstellung digitaler Re- die zu Veranstaltungen des BStU eingeladen und deren Richtungsweisend für die Zukunft war die Erstellung der Verzeichnung anderer Archivgutarten noch einzelne produktionen. Bei der Aufgabe der digitalen Archivierung Daten für diesen Zweck in Verteilern gespeichert werden. zweier Fachkonzepte: zur Bestandserhaltung und zur Er- Zuwächse. Ebenfalls gesondert bilanziert wurde im Be- und Langzeitverfügbarkeit wurden die Zusammenarbeit schließung. Das Bestandserhaltungskonzept, das mit dem richtszeitraum erstmals der Bestand an Karten, Plänen und mit dem Bundesarchiv als auch der Erfahrungsaustausch Der BStU hat Anfang 2018 nach zustimmender Kennt- Bundesarchiv abgestimmt wurde, skizziert den grund- nisnahme des Beirats, Konsultation der Landesbeauftrag- Plakaten. Der Erschließungsstand liegt hier bei Karten mit anderen Archiven des Bundes fortgeführt. sätzlichen Handlungsbedarf, benennt die hauptsächlichen und Plänen bei etwa 18 Prozent (ca. 41 550 von insgesamt ten und Abstimmung mit dem Bundesarchiv mit einer Hinsichtlich der Digitalisierungsvorhaben hat nach wie Handlungsfelder auf lange Sicht und beziffert verschiede- ca. 232 000 Stück). Die Plakatsammlung ist vollständig Reduzierung seiner Registraturablagen begonnen. Dies vor die Digitalisierung von MfS-Ton- und -Videoauf- ne Kostenszenarien. Das Fachkonzept zur Erschließung, erschlossen. Schließlich wurden im Berichtszeitraum ist erforderlich, um dem Datenschutzgesetz sowie dem in das die konzeptionellen Vorüberlegungen aus den Vor- zeichnungen, deren Trägermaterialien zerfallen, höchste 553 679 Personenrecherchen in den Karteibereichen be- Grundsatz der sparsamen und wirtschaftlichen Mittelver- jahren einflossen, enthält ebenfalls Kostenaussagen zu Priorität (siehe Abschnitt 3.4.1). Ferner wurden Fotodo- arbeitet, 424 625 Archivguteinheiten in den Magazinbe- wendung zu genügen, denn andernfalls hätten zusätzliche verschiedenen Handlungsszenarien, je nach Breite und kumente mit dem Ziel, die Originale in ein sogenanntes reichen zur Benutzung bereitgestellt und 1 579 500 Seiten Lagerflächen angemietet werden müssen. Der Umfang der Intensität des künftig gewählten Erschließungsansatzes. ruhendes Fotoarchiv zu überführen (siehe Zwölfter Tätig- Schriftgut digitalisiert. Verwaltungsvorgänge beim BStU beläuft sich aktuell auf In beide Fachkonzepte sind Erkenntnisse eingeflossen, keitsbericht, S. 29), und vielfach nachgefragtes Schriftgut ca. 25 000 lfd. M. Durch die Bereinigungsarbeiten wurden die im Rahmen der Organisationsuntersuchung durch An materialintaktem – d. h. nicht zerrissenem – Schriftgut im Zuge der Nutzung digitalisiert, um die Originale zu bis zum Ende des Berichtszeitraums ca. 200 000 Verwal- Interviews mit Führungskräften und Fachleuten im Bun- wurden im Berichtszeitraum ca. 1 530 lfd. M. bearbeitet. schützen. Mittlerweile wurden 2 851 040 Seiten für die tungsvorgänge datenschutzgerecht vernichtet. desarchiv, im Sächsischen Staatsarchiv, im Landesarchiv Das schloss in der Hauptsache die Verzeichnung dieser Nutzung digitalisiert. – 20 – – 21 –

Fragen der Bestandserhaltung nehmen für den BStU einen Langzeitsicherung fortführen zu können. In diesem Kon- gemeine Vorgänge und die Messesonderkartei). Während folgt. Hier sind aktuell 75 Prozent von insgesamt ca. 426 immer größeren Stellenwert ein. Das im Berichtszeitraum text stehen insbesondere das – gemeinsam mit dem Bun- Spezifische Vorgänge und Forschungsvorgänge zur Do- lfd. M. erschlossen. erarbeitete Fachkonzept Bestandserhaltung benennt hierzu desarchiv betriebene – Projekt BASYS (siehe Abschnitt kumentation des antifaschistischen Widerstandskampfes Die materialintakten Unterlagen der Abteilung X (Inter- auch die dringlichsten Klärungspunkte. So besteht weiter 3.3.2) sowie verschiedene Vorhaben zur analogen oder di- bzw. zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung von nationale Verbindungen) sind seit Längerem erschlossen. Handlungsbedarf schon deshalb, weil der Großteil des Ar- gitalen Langzeitsicherung und Konservierung (siehe Ab- der Diensteinheit angelegt worden sind, geben die Allge- In den vergangenen Jahren konnten auch die sogenann- chivguts nach wie vor in Räumen untergebracht werden schnitte 3.4 und 3.5). meinen Berichte Auskunft zu Einheiten der Wehrmacht. ten vorvernichteten Unterlagen dieses Teilbestands zu muss, die nicht allen Anforderungen an die fachgerechte Die Aktenkategorie SMT – Sowjetische Militärtribunale einem großen Teil rekonstruiert und erschlossen werden. Lagerung genügen. Auch die systematische Verpackung enthält Gnadengesuche und Anfragen zum Schicksal von 3.2 Erschließungsergebnisse Dieses Schriftgut wurde in der Auflösungsphase des MfS von Unterlagen zum Schutz vor äußeren Einflüssen und durch die sowjetische Besatzungsmacht Verurteilten. von Mitarbeitern der Staatssicherheit per Hand zerrissen, zum besseren Transport wird fortgesetzt. 3.2.1 Zentrale Schriftgutüberlieferung des Ministeriums konnte aber durch eine Projektgruppe des BStU manuell Im Berichtszeitraum erfolgten auch einige provenienz­ 3.2.1.2 Bis 1990 kurrentes Schriftgut der rekonstruiert werden (siehe Abschnitt 3.6.1). Entstanden bedingte Bestandsbereinigungen. Gleichzeitig konnten er- Die Überlieferung der Stasi-Unterlagen besteht im We- zentralen MfS-Diensteinheiten sind aus diesen stark verunordneten Unterlagen etwa 950 neut einige Stasi-Unterlagen festgestellt und an den BStU sentlichen aus zwei Schriftgutgruppen: einerseits den sich Die bis zuletzt in den Diensteinheiten des MfS zirkulieren- Akteneinheiten, deren Verzeichnung Anfang 2017 abge- zurückgeführt werden, die gemäß Stasi-Unterlagen-Ge- zum Zeitpunkt der Auflösung des Staatssicherheitsdiens- den Akten wurden überwiegend ungeordnet überliefert. schlossen wurde. Die Überlieferung dokumentiert insbe- setz (StUG) dem Verwahrmonopol des BStU unterliegen. tes noch in Verwendung befindlichen Unterlagen der ein- Ihre archivische Erschließung war daher von Anfang an sondere die Zusammenarbeit des MfS mit den Geheim- An Unterlagen fremder Provenienz, die keine Bearbei- zelnen Diensteinheiten, andererseits den bereits vom MfS vordringlich. Von den zentralen MfS-Diensteinheiten sind diensten der sozialistischen Staaten. Die Erschließung tungsspuren des MfS trugen, wurden im Berichtszeitraum archivierten Akten. Beide Schriftgutarten sind umfangmä- Unterlagen (einschließlich nachträglicher Übernahmen, von Unterlagen des Teilbestands Wachregiment „Feliks E. etwa 0,3 lfd. M. an andere Archive abgegeben. In den ßig – sowohl in der Zentralstelle als auch in den Außen- Aktenfunde und bereits rekonstruierter zerrissener Seiten) Dzierżyński“ wurde fortgeführt. Hier sind aktuell 64 Pro- Archivbestand des BStU zurückgeführt wurden indessen stellen – in vergleichbarem Ausmaß überliefert. im Gesamtumfang von knapp 24 200 lfd. M. überliefert. zent von insgesamt ca. 894 lfd. M. erschlossen. etwa 10 lfd. M. Unterlagen sowie sieben Tonkassetten und Bei einem Erschließungsstand von gegenwärtig 84 Pro- Wieder aufgenommen wurden die Arbeiten am Teilbe- 82 Tonbänder. 3.2.1.1 Ablagen des MfS-Zentralarchivs zent verbleibt eine Restmenge von knapp 3 775 lfd. M. stand BdL (Büro der Leitung), der Auskunft gibt über die Bereits seit 2008 leistet die Urkundenuntersuchung des Die bereits vom MfS archivierten Unterlagen wurden von Im Berichtszeitraum wurden 708 lfd. M. Unterlagen aus innere Dienstorganisation des Staatssicherheitsdienstes. Landeskriminalamtes (LKA) Berlin dem BStU Amtshilfe der Abteilung XII (Auskunft/Speicher) verwaltet. Das den zentralen MfS-Diensteinheiten geordnet sowie perso- Die Unterlagen dokumentieren besondere Vorkommnisse, bei der Sichtbarmachung anonymisierter Textstellen von Zentralarchiv setzte sich aus neun sogenannten Archiv- nen- und sachthematisch verzeichnet. Die Erschließungs- aber auch vertrauliche Absprachen, sobald sich bei der Be- Stasi-Unterlagen. Diese Schwärzungen und Rasuren hat- beständen und zwei Speichern zusammen. Darin abgelegt arbeiten an Unterlagen des Teilbestands Hauptabteilung I arbeitung von Bürgereingaben Bezüge zum Staatssicher- ten Stasi-Mitarbeiter vorgenommen, um Zusammenhänge wurden vom MfS als aufbewahrungswürdig eingestufte, (Abwehrarbeit in der Nationalen Volksarmee und den heitsdienst herausstellten. Im Berichtszeitraum wurden zwischen Klarnamen, Registraturangaben und Decknamen meist personenbezogene Akten, insbesondere die zentral Grenztruppen der DDR) wurden im Jahr 2018 abgeschlos- etwa 44 lfd. M. erschlossen. zu verbergen. Insbesondere bei der Decknamenentschlüs- registrierpflichtigen Unterlagen. Die dort aufgefunde- sen. Der Teilbestand umfasst insgesamt 643 lfd. M. Eine Die Erschließungsarbeiten am Teilbestand ZAIG (Zent- selung (siehe Abschnitt 4.1.1) und bei der Karteirecher- nen Unterlagen im Umfang von etwa 20 040 lfd. M. sind breite Überlieferungslage liegt bei der Auswertungs- und rale Auswertungs- und Informationsgruppe) wurden kon­ che erweist sich die Unterstützung des LKA als wertvoll. grundsätzlich über die Karteien des MfS personenbezogen Kontrollgruppe, der Abteilung Äußere Abwehr sowie der tinuierlich weitergeführt. Aktuell sind 1 241 lfd. M. von Insgesamt wurden in den vergangenen zehn Jahren 173 recherchierbar. Etwa 1 980 lfd. M. sind zudem inzwischen Abteilung Grenzkommando Mitte vor. In der Abteilung insgesamt 1 422 lfd. M. verzeichnet (87 Prozent). Bei den Untersuchungsmaterialien übergeben. Bei mehr als der nach sachthematischen Gesichtspunkten verzeichnet, im Luftstreitkräfte/Luftverteidigung sind sehr umfangreiche Unterlagen aus dem ZAIG-Bereich 1 (Auswertung, Infor- Hälfte der Fälle konnten die Urkundenspezialisten mit ih- Berichtszeitraum waren es 168 lfd. M. Sicherheitsüberprüfungen von Offiziersschülern der Offi- mation) wird die Priorisierung mit der Forschungsabteilung ren Untersuchungen und Gutachten dem BStU wertvolle ziershochschulen dieser Abteilung überliefert, die im Be- Im Berichtszeitraum wurde die Erschließungskonzeption des BStU abgestimmt. Dies erfolgt im Zusammenhang mit Informationen liefern. richtszeitraum erschlossen wurden. für diese Archivbestände weiterentwickelt. Die thematische der Edition der geheimen Lage- und Stimmungsberichte Für die Bundessicherungsverfilmung, zum Zweck des Erschließung zu Vorgängen des Archivbestands 1 (Vorgän- Ebenfalls beendet werden konnte die Erschließung des Teil- an die Partei- und Staatsführung (siehe Abschnitte 5.2.1 Kulturgutschutzes, kooperiert der BStU weiter mit dem ge mit audiovisuellen Medien) sowie zu den Archivier- bestandes Abteilung BCD (Bewaffnung und Chemischer und 5.3.1). Darüber hinaus wurden weitere Unterlagen des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhil- ten Untersuchungsvorgängen der Jahrgänge 1950 – 1961 Dienst). Der Umfang des erschlossenen materialintakten ZAIG-Bereichs 3 (Elektronische Datenverarbeitung) ver- fe. Ziel eines gemeinsamen Projektes bleibt es, Kriterien konnte im Berichtszeitraum abgeschlossen werden. Die Er- Archivgutes beläuft sich auf 98 lfd. M. Der Abteilung des zeichnet. Abgeschlossen wurden im Berichtszeitraum die für eine Auswahl von Stasi-Unterlagen zur Digitalisierung schließung des Archivbestands 5 (Geheime Ablage) wurde MfS oblag die Bereitstellung von Waffen, Munition und Verzeichnungsarbeiten an den Unterlagen des ZAIG-Be- und anschließenden Verfilmung zu entwickeln. Die ver- fortgesetzt. Insgesamt wurden 52 lfd. M. erschlossen.­ chemischen Ausrüstungen sowie die Einleitung von Vor- reichs 6 (Öffentlichkeitsarbeit). filmten Unterlagen sind zur Einlagerung im zentralen Ber- Die archivierten Ablagen der HA IX/11 (Aufklärung von sorgemaßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter des MfS vor gungsort der Bundesrepublik Deutschland bestimmt. Im Nazi- und Kriegsverbrechen) wurden inzwischen ab- den Wirkungen des Einsatzes von Massenvernichtungswaf- 3.2.2 Schriftgutüberlieferung der MfS- Katastrophenfall stünden dann diese verfilmten Informa- schließend erschlossen, mit Ausnahme der Aktenkatego- fen. Sie war außerdem an der Planung und Durchführung Bezirksverwaltungen einschließlich tionen zur Verfügung. Ziel und erste Ergebnisse des Pro- rie AK – Auskunftsersuchen (810 von derzeit 818 lfd. M., internationaler Waffengeschäfte beteiligt und zuständig für der Kreisdienststellen jektes sind sowohl der Fachwelt als auch der allgemeinen die Erteilung von Jagderlaubnissen sowie die Genehmi- das entspricht 99 Prozent; siehe Elfter Tätigkeitsbericht, Priorität bei der Erschließung hatten nach wie vor die Öffentlichkeit in Vorträgen vorgestellt worden. Darüber gung des Erwerbs von und des Handels mit Jagdwaffen für S. 28). Die Aktenkategorien ZUV – Zentrale Untersu- Unterlagen der Diensteinheiten der Bezirksverwaltungen hinaus erschien 2018 zu diesem Thema im Tagungsband Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes. chungsvorgänge, VgM – Verbrechen gegen die Mensch- (BV), der Kreisdienststellen (KD) und der Objektdienst- des 87. Deutschen Archivtags 2017 „Massenakten, Mas- lichkeit, UTA – Untertägige Anlagen, AB – Allgemeine Die Erschließung der Unterlagen der Hauptabteilung II stellen (OD). Denn zu diesen ungeordnet überlieferten sendaten – Rationalisierung und Automatisierung im Ar- Berichte beinhalten Untersuchungen und Dossiers zu den (Spionageabwehr) wurde fortgesetzt und steht mit 98 Pro- Unterlagen bestand weder ein personenbezogener noch ein chiv“ der Beitrag „Bestandserhaltungsmanagement für die von Wehrmacht, Polizei und SS während des Zweiten zent kurz vor dem Abschluss. Ebenso wurde die archivi- thematischer Zugang (siehe Zwölfter Tätigkeitsbericht, Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR“. Weltkrieges verübten Verbrechen. Von der Hauptabteilung sche Bearbeitung der Unterlagen der Hauptabteilung VIII S. 8 f.). Für die Überlieferung von 12 von 15 ehemaligen Die Archivarinnen und Archivare des BStU wirken des IX/11 bearbeitete Rechtshilfeersuchen verschiedener euro- (Beobachtung, Ermittlung) weiter geführt und steht bei Bezirksverwaltungen ist – teils schon seit mehreren Be- Weiteren an der Unterrichtung der Öffentlichkeit mit (sie- päischer Länder und Amtshilfeersuchen des Generalstaats- 94 Prozent. Die Erschließung der Unterlagen der Hauptab- richtszeiträumen – ein Erschließungsstand von 100 Pro- he Kapitel 6) und sind in Fachprojekten tätig, um die ar- anwalts der DDR nehmen einen breiten Raum der Über- teilung XVIII (Sicherung der Volkswirtschaft) dauert aktu- zent der materialintakten, d. h. nicht zerrissenen Unterla- chivischen Kernaufgaben auch zukünftig effektiv und mit lieferung ein. Gleiches gilt für Überprüfungsvorgänge zu ell an. Hier sind 85 Prozent von insgesamt ca. 810 lfd. M. gen in Papierform erreicht worden. Im Berichtszeitraum Blick auf die Interessen der Nutzerinnen und Nutzer und Personen auf Vorliegen einer NS-Belastung (Auskunfts- erschlossen. Auch die Erschließung des Teilbestandes wurde für die MfS-Bestandsbereiche Erfurt, Frankfurt die Notwendigkeiten einer sicheren und authentischen ersuchen, Personenauskünfte, Allgemeine Schreiben, All- Hauptabteilung PS (Personenschutz) wurde weiter ver- (Oder), Gera, Halle und Potsdam ein Erschließungsstand – 22 – – 23 – von 100 Prozent erreicht. In der Außenstelle Dresden feh- ge aus der Archivierten Ablage zum Bundesnachrichten- Tabelle 1 len noch unter ein Prozent, in Leipzig knapp 1,5 Prozent, dienst, zum Bundesamt für Verfassungsschutz, zu Frem- Überlieferungen der Bezirksverwaltungen und der Zentralstelle des MfS und deren Erschließungsstände in Suhl knapp 8 Prozent. Nach Abschluss der Verzeich- denlegionären und zum Halbleiterwerk Frankfurt (Oder) nung steht sowohl in den Außenstellen als auch in der erschlossen. Sie stehen damit – hinzukommend zur per- Stand: Dezember 2018 Zentralstelle die Veröffentlichung von Online-Findmit- sonenbezogenen – auch für eine thematische Benutzung teln im Vordergrund. Die sachthematische Erschließung zur Verfügung. Ein neues Online-Findmittel wurde zum davon Bundesland/ehemalige Gesamt­ vom MfS der bereits personenbezogen nutzbaren archivierten Ab- Teilbestand Arbeitsgruppe des Leiters erstellt. davon Unterlagen der Diensteinheiten 2 lagen der Abteilungen XII (Auskunft/Speicher) des MfS MfS-Bezirksverwaltung bestand ­archivierte Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Pots- wird sich im Interesse einer optimalen Zugänglichkeit für ­Ablagen 1 dam wurden sowohl die Erschließung der Kartensamm- Forschung und Aufarbeitung anschließen. Der Überlie- lung als auch die der letzten, nicht eindeutig provenienzmä- davon erschlossen 3 Rest ferungs- und Erschließungstand für die Außenstellen des ßig zugeordneten Stasi-Unterlagen abgeschlossen. Damit lfd. M. lfd. M. lfd. M. lfd. M. % lfd. M. BStU ist in Tabelle 1 zusammenfassend dargestellt. ist auch für diese Bezirksverwaltung die Erschließung der Berlin 2 327 1 125 1 202 1 202 100 0 Die Erschließungsergebnisse des Berichtszeitraums wer- materialintakten Unterlagen in Papierform abgeschlossen. 4 den im Folgenden – zur leichteren Orientierung geordnet Für den Teilbestand Abteilung VIII (Beobachtung, Er- Berlin 2 327 1 125 1 202 1 202 100 0 nach Bundesländern und darunter nach den ehemaligen mittlung) und für die Arbeitsgruppe XXII (Terrorabwehr) Brandenburg 10 749 5 118 5 631 5 631 100 0 MfS-Bezirksverwaltungen – beispielhaft dargestellt. wurden im Berichtszeitraum Online-Findmittel erarbeitet. 4 3.2.2.1 Land Berlin Ebenso liegt unterdessen ein online recherchierbares Find- Cottbus 2 922 1 284 1 638 1 638 100 0 mittel zum Archivbestand „Allgemeine Sachablage“ vor, Frankfurt (Oder) 3 083 1 670 1 413 4 1 413 100 0 Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Berlin der zu den bereits von der Staatssicherheit archivierten wurden drei Online-Teilfindmittel zu den von der Aus- Unterlagen gehört. 4 wertungs- und Kontrollgruppe der Bezirksverwaltung Potsdam 4 744 2 164 2 580 2 580 100 0 (BV) Berlin für die SED-Bezirksleitung Berlin erstellten 3.2.2.3 Land Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern 7 945 4 919 3 026 3 026 100 0 „Parteiinformationen“ zu den Stadtbezirken Berlin-Ho- henschönhausen, Berlin-Hellersdorf und Berlin-Pankow Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Neu- Neubrandenburg 2 383 1 447 4 936 936 100 0 erarbeitet. Daneben wurden für den Teilbestand der Abt. brandenburg bildete im Berichtszeitraum die Erstellung IX (Untersuchungsorgan) sowie für die Überlieferungen des Online-Findmittels zur Überlieferung der Abteilung Rostock 3 199 2 179 4 1 020 1 020 100 0 Kader- und Schulung der BV Neubrandenburg einen der Kreisdienststellen (KD) Pankow und Hohenschönhau- 4 sen Findmittel erstellt. Da die vom MfS in eigenen Abla- Schwerpunkt der Erschließungsarbeiten. Schwerin 2 363 1 293 1 070 1 070 100 0 gen archivierten Unterlagen in der BV Berlin erst 1986 Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Rostock Sachsen 21 600 9 958 11 642 11 555 99,3 87 eingeführt wurden, sind die Unterlagen der BV bis dahin wurde das Findmittel zum Leiter der BV erarbeitet und on- unmittelbar im MfS-Zentralarchiv archiviert. line gestellt. Ausführlich überarbeitet wurde das Findmit- Dresden 8 258 3 277 4 4 981 4 945 99,2 36

tel zur Abteilung RD (Rückwärtige Dienste). 4 3.2.2.2 Land Brandenburg Karl-Marx-Stadt 7 620 4 349 3 271 3 271 100 0 Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Schwe- Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Cottbus­ rin konzentrierte sich die Arbeit auf die Erstellung von Leipzig 5 722 2 332 4 3 390 3 339 98,5 51 wurden im Berichtszeitraum aus einer Rückführung rund fünf Online-Findmitteln: zur AGL (Arbeitsgruppe des 17 lfd. M. Unterlagen der Abteilung RD (Rückwärtige Leiters) der BV Schwerin, zur Abteilung II (Spionageab- Sachsen-Anhalt 13 595 4 248 9 347 9 347 100 0 Dienste) erschlossen. Bei diesen Unterlagen handelt es wehr), zur Abteilung XX (Staatsapparat, Kultur, Kirche, Halle 6 774 2 400 4 374 4 4 374 100 0 sich um Bauunterlagen für Gebäude der Stasi-Bezirksver- Untergrund), zur Abteilung RD (Rückwärtige Dienste) waltung Cottbus. In den vergangenen zwei Jahren wurden und zur Abteilung M (Postkontrolle). Magdeburg 6 821 1 848 4 973 4 4 973 100 0 überwiegend Schriftgut und technische Zeichnungen zu verschiedenen Bauvorhaben der BV Cottbus (Neubau des 3.2.2.4 Freistaat Sachsen Thüringen 12 128 5 810 6 318 6 145 97,3 173 Nachrichtenkomplexes, des Bezirkssendezentrums und der 4 Tagungsstätte) erschlossen. Darüber hinaus wurden Vorgän- Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Dres- Erfurt 4 396 2 255 2 141 2 141 100 0 ge aus der Archivierten Ablage zum Landesverband Hessen den wurde im Berichtszeitraum die Erschließung des Teil- Gera 3 933 2 016 4 1 917 1 917 100 0 des Bundes der Mitteldeutschen und zur katholischen Stu- bestands Abteilung II (Spionageabwehr) sowie der For- mularsammlung beendet und weiter an der Abteilung OT dentengemeinde Cottbus sachthematisch erschlossen. 4 (Operative Technik) gearbeitet. Bei den Unterlagen aus der Suhl 3 799 1 539 2 260 2 087 92,3 173 Zur Abteilung XV (Aufklärung) wurde ein neues On- Abteilung OT ist auf die umfangreiche Überlieferung an Bezirksverwaltungen 68 344 31 178 37 166 36 906 99,3 260 line-Findmittel veröffentlicht. Im Rahmen der manuellen Fotomaterial hinzuweisen. Dabei handelt es sich vorwie- Rekonstruktion (siehe Abschnitt 3.6.1) konnten die Ar- gend um Aufnahmen der hauptamtlichen Mitarbeiter der Zentralstelle 44 240 20 040 24 200 20 424 84,4 3 776 beiten an den VSH-Karteikarten aus der Kreisdienststelle Bezirksverwaltung Dresden bei dienstlichen und privaten Luckau beendet werden. Anlässen. Für die Unterlagen der BKG (Bezirkskoordi- BStU gesamt 112 584 51 218 61 366 57 330 93,4 4 036 nierungsgruppe), der AG XXII (Terrorabwehr), der Abtei- Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Frank- lung M (Postkontrolle) und des Selbständigen Referates 1 Schriftgut einschließlich audiovisueller Medien (Datenträger, Mikrofiches, Filme usw.). furt (Oder) wurden letzte Restanten erschlossen, sodass PS (Personenschutz) wurden Online-Findmittel publiziert. Die ­Unterlagen sind grundsätzlich personenbezogen nutzbar. auch hier ein Erschließungsstand von 100 Prozent der 2 Schriftgut einschließlich Karteien sowie audiovisueller Medien im unerschlossenen Bestand (Rest). materialintakten Unterlagen in Papierform erreicht ist. Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Karl- Zudem wurden die Formular- und Vordrucksammlung Marx-Stadt wurden neue Online-Findmittel zu den Un- 3 Die aufgeführten Umfänge sind personen- und/oder sachbezogen erschlossen. im Berichtszeitraum weiter ergänzt und mehrere Vorgän- terlagen der Kreisdienststellen Karl-Marx-Stadt/Land, 4 Einschließlich der sogenannten aktiven registrierten Vorgänge. – 24 – – 25 –

Karl-Marx-Stadt/Stadt, Klingenthal und Oelsnitz zur Ver- Verzeichnungsarbeiten am Teilbestand Abteilung KuSch tungen ist überwiegend beendet. In der abschließenden 105 000 Titelangaben von Archivgut und führen zusam- fügung gestellt. (Kader und Schulung) und an der Formularsammlung er- Bearbeitung befindet sich der Bestand der BV Erfurt. men zu etwa 49 300 Seiten von digitalisiertem Archivgut reicht. Zudem wurden neue Online-Findmittel zu Unter- sowie zu 220 digitalisierten Tondokumenten. Zum On- Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung ­Leipzig Im Berichtszeitraum wurden weitere Teilbestände der lagen der Diensteinheit Abteilung III (Funkaufklärung, line-Angebot gehört außerdem die regelmäßig aktualisier- wurden vorrangig die Unterlagen bearbeitet, die bisher Diensteinheiten des MfS abschließend überarbeitet und Funkabwehr), der BKG (Bezirkskoordinierungsgruppe) te Beständeübersicht mit etwa 1 100 Kurzbeschreibungen noch keinen Diensteinheiten zugeordnet waren und de- Findmittel dazu online publiziert. Dazu gehören die Teil- sowie zum MfS-Archivbestand „Allgemeine Sachablage“ zu den einzelnen MfS-Teilbeständen bzw. den Beständen ren Provenienz zu klären war. Zahlreiche, auch bereits bestände HA I (Abwehrarbeit in der Nationalen Volksar- fertiggestellt. von SED und Massenorganisationen im MfS. Alle On- abschließend bearbeitete Teilbestände, erfuhren dadurch mee und den Grenztruppen), HA II (Spionageabwehr), line-Findmittel wurden im Berichtszeitraum gleicher- Zuwächse an Überlieferung. Zudem konnten Karteien der VRD (Verwaltung Rückwärtige Dienste), VEB SHB (Spe- Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Suhl maßen über die Recherche- und Präsentationsplattform Abt. XX (Staatsapparat, Kultur, Kirche, Untergrund) neu zialhochbau) und SdM (Sekretariat des Ministers). Ein konzentrierten sich die Erschließungsarbeiten in den ver- ARGUS (ARchivGUtSuche) und über das Archivportal zugeordnet werden. Um den allgemeinen Zugang zu Er- Teil der Findmittel ist mit den entsprechenden Tondigita- gangenen beiden Jahren auf die Teilbestände Abteilung Europa (Archives Portal Europe) veröffentlicht (zu diesen schließungsinformationen über die Unterlagen der Dienst­ lisaten verknüpft, sodass die Dokumente online angehört Fin (Finanzen), ZPL (Zentrale Parteileitung) sowie Abtei- beiden Portalen siehe Zwölfter Tätigkeitsbericht, S. 27). einheiten zu erleichtern, wurden Findmittel zu den Teil- werden können. lung KuSch (Kader und Schulung). Weiter in Bearbeitung Auch die Beständeübersicht ist über die genannten Inter- beständen Leiter der BV Leipzig, zur Abt. XII (Auskunft, befinden sich die Teilbestände BdL (Büro der Leitung), netportale erreichbar. Speicher), der Arbeitsgruppe AuE (Aktionen und Einsät- Abteilungen VIII (Beobachtung, Ermittlung), XVIII (Si- 3.2.3.3 Fotodokumente ze) sowie zur AKG (Auswertungs- und Kontrollgruppe) Die Plattform ARGUS wird vom Bundesarchiv betrieben cherung der Volkswirtschaft), MD (Medizinischer Dienst) Als Fotosammlung des BStU werden lose, oft in Bündeln erarbeitet und online gestellt. und vom BStU mitgenutzt. Gemäß einer Vereinbarung und der BKG (Bezirkskoordinierungsgruppe) sowie die überlieferte Fotodokumente verstanden. Fotos in Akten hostet das Bundesarchiv auch die Digitalisate von Archiv­ der Kreisdienststellen Bad Salzungen und Sonneberg. Des gehören nicht dazu, da sie im Verbund mit dem Schrift- gut für die Online-Präsentationen, die in Findmittel des 3.2.2.5 Land Sachsen-Anhalt Weiteren wurde die Verzeichnung von manuell rekon­ gut verbleiben und in diesem Zusammenhang erschlossen Stasi-Unterlagen-Archivs eingebettet sind. In ARGUS Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Halle struierten Unterlagen aus dem Teilbestand KD Meiningen werden. Die im 13. Tätigkeitsbericht konstatierte Verzö- können dadurch Erschließungsangaben und digitalisier- konzentrierte sich die Erschließungstätigkeit im Berichts- fortgesetzt und die Erfassung von überlieferten MfS-Vor- gerung bei der Fotoerschließung konnte durch strukturelle te Archivalien des BStU zusammen mit sachverwandten zeitraum auf die vollständige Nutzbarmachung der Unter- drucken begonnen. Zudem wurden Online-Findmittel Änderungen und die Neuorganisation der Nutzung von Unterlagen konsultiert werden, die das Bundesarchiv ver- lagen der Diensteinheiten und erreichte dieses Ziel durch zur Abt. XI (Chiffrierwesen), zum Selbständigen Referat Foto-, Film- und Videodokumenten beseitigt werden. Im wahrt bzw. die in die Obhut der Stiftung Archiv der Partei- Erschließung des Teilbestandes Abteilung KuSch (Kader PS (Personenschutz), zur Abteilung 26 (Telefonüberwa- Berichtszeitraum wurden 130 600 Fotografien erschlos- en und Massenorganisationen der DDR (SAPMO) gege- und Schulung) und des Bestandes der Kreisdienststelle chung) und der AG Geheimschutz veröffentlicht. sen. Damit liegen etwa 1,45 Millionen von insgesamt ben sind. Nach der Entscheidung des Bundesarchivs wird (KD) Quedlinburg. Darüber hinaus wurde die Karten- über 1,85 Millionen Fotodokumenten erschlossen vor (ca. die Plattform ARGUS ab 2019 abgelöst. Im Berichtszeit- sammlung der Bezirksverwaltung (BV) mit ca. 6 200 Kar- 3.2.3 Audiovisuelle Medien und maschinen- 79 Prozent). raum wurden deshalb Vorbereitungen getroffen, die Find- tenblättern zugänglich gemacht und ist nunmehr ebenfalls lesbare Daten Fortgeführt wurde die Erschließung der Fotografien mittel des Stasi-Unterlagen-Archivs gemeinsam mit dem sachthematisch recherchierbar. 3.2.3.1 Filme und Videos der ZAIG (Zentrale Auswertungs- und Informations- Bundesarchiv in der Anwendung Invenio zu präsentieren. Die Verzeichnung der manuell rekonstruierten Unterla- gruppe), der Hauptabteilungen II (Spionageabwehr), III Die Überlieferung an Filmen und Videos des MfS ist zu Das Archivportal Europa wird seit Oktober 2015 von gen der KD Eisleben, bei denen es sich überwiegend um (Funkaufklärung, Funkabwehr), VIII (Beobachtung, Er- 100 Prozent erschlossen. Die Gesamtmenge beträgt aktu- der gleichnamigen europäischen Stiftung mit Sitz in Den Personenakten handelt, wurde beendet. Nunmehr kann re- mittlung), XVIII (Sicherung der Volkswirtschaft), XX ell 2 865 Stück. Zuwächse ergeben sich nur noch dann, Haag getragen. Hunderte europäische Archive bringen konstruiertes Material zu den bedeutendsten Wirtschafts- (Staatsapparat, Kultur, Kirche, Untergrund) sowie der wenn Filme oder Videos – insbesondere in bislang unver- Daten in dieses Portal ein. Die Erschließungsangaben aus einrichtungen des Kreises, dem VEB Mansfeld Kombinat VRD (Verwaltung Rückwärtige Dienste), der ZKG (Zen- zeichneten Akten – gefunden werden. Im Berichtszeit- den Archiven des BStU sind hier in einen transnationalen „Wilhelm Pieck“ und dem VEB Braunkohlenkombinat trale Koordinierungsgruppe Flucht/Übersiedlung), der raum wurden 15 Filme und ein Video (Außenstellen und Recherchekontext eingebettet, der z. B. bei der Behand- „Gustav Sobottka“ Röblingen bereitgestellt werden. Pa­ SED-Kreisleitung und der HA PS (Personenschutz) so- Zentrale) erschlossen. lung vergleichender Fragestellungen zur ost- und mittel- rallel dazu erfolgte die Veröffentlichung von Online-Find- wie der BV Berlin. europäischen Repressionsgeschichte von Bedeutung sein mitteln zur Abteilung III (Funkaufklärung, Funkabwehr), Bei den Film- und Videoaufnahmen handelt es sich zu- kann. Weiterhin wurde die Teilnahme am Archivportal-D zum Selbständigen Referat PS (Personenschutz) sowie zu meist um operative Beobachtungen sowie um konfiszierte 3.2.3.4 Maschinenlesbare Daten der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) vorbereitet. den Kreisdienststellen Aschersleben, Gräfenhainichen, Hal- Filme aus dem privaten Umfeld. Inhaltlich hervorzuheben Im Berichtszeitraum wurde der Nachweis über die ma- le, Halle-Neustadt, Querfurt, Weißenfels und Wittenberg.­ ist eine Beobachtung des Eingangs des Missionshauses Im Berichtszeitraum wurden 90 Online-Findmittel neu schinenlesbaren Daten des MfS quantitativ abgeschlossen. der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef in Ilmenau am erarbeitet und sieben Findmittel wesentlich erweitert. Für Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Magde­ Insgesamt sind damit 106 Archivbestände maschinenles- 6. November 1983, als anlässlich der Weihe dieser neu er- den Bereich der ehemaligen MfS-Zentrale wurden neue burg wurden neue Online-Findmittel zur Abteilung XX barer Daten nachgewiesen. Qualitativ wird der Nachweis richteten Kirche ein feierliches Hochamt stattfand. Findmittel u. a. zum Schriftgut aus den Dienst­einheiten (Staatsapparat, Kultur, Kirche, Untergrund) und zum auch zukünftig um neu gewonnene Erkenntnisse (z. B. An- Hauptabteilung VII/3 (Überprüfung von Aufnahme- bzw. Selbständigen Referat BCD (Bewaffnung und Chemischer gaben zum Dienstobjekt und Laufzeit des EDV-Projektes) 3.2.3.2 Tondokumente Wiederaufnahmeverfahren), Arbeitsgruppe XVII (Besu- Dienst) zur Verfügung gestellt. sowie um technische (z. B. vom MfS genutzte Hardware, cherbüro West-Berlin), Hauptabteilung XXII (Terrorab- Mittlerweise sind 20 500 von 23 250 Tondokumenten er- Betriebssystem und Dateistruktur) und inhaltliche Infor- wehr), Arbeitsgruppe BKK (Bereich Kommerzielle Ko- schlossen (88 Prozent). Den Schwerpunkt der Erschließung mationen (z. B. Bedeutung der Feldnamen oder Erstellen 3.2.2.6 Freistaat Thüringen ordinierung) sowie weitere Teilfindmittel zum Schriftgut von Tondokumenten der Diensteinheiten des MfS und der von Beispieldatensätzen) ergänzt. Es wurde damit begon- Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Erfurt aus dem Sekretariat des Ministers, der Rechtsstelle und Bezirksverwaltungen (BV) bildeten auch in diesem Be- nen, die digitale Langzeitarchivierung der elektronischen wurde auch ein Erschließungsstand von 100 Prozent der der ZAIG veröffentlicht. Gleichzeitig wurden weitere richtszeitraum die Tonträger, die im Zusammenhang mit Datenüberlieferung des MfS im Rahmen der gemeinsa- materialintakten Unterlagen in Papierform erreicht. Im neue Online-Findmittel zu audiovisuellem Archivgut be- der Erschließung des dazugehörigen Schriftgutes aus noch men Entwicklung eines digitalen Magazins mit dem Bun- Berichtszeitraum wurden insbesondere Baupläne und to- reitgestellt, so zu den Tondokumenten in den Teilbestän- unerschlossenen Bündeln oder den archivierten MfS-Ab- desarchiv (siehe Abschnitt 3.4.3) zu konzipieren. pografische Karten erschlossen. Neue Online-Findmittel den Hauptabteilung I (Abwehrarbeit in der NVA und den lagen zugänglich gemacht werden sollen. Übernahmen wurden zu Unterlagen der Kreisdienststellen Apolda, Ei- Grenztruppen) und II (Spionageabwehr). aus Rückführungen führten zum Teil zu einer Ergänzung senach und Heiligenstadt veröffentlicht. 3.3 Findmittel der bereits erschlossenen Tondokumente. Die Prüfung auf Auch für die Bestandsbereiche aller MfS-Bezirksverwal- 3.3.1 Online-Findmittel Im Bestandsbereich der MfS-Bezirksverwaltung Gera Mehrfachüberlieferungen erfolgt kontinuierlich in Vorbe- tungen (BV) wurden zahlreiche neue Online-Findmittel wurde ein Erschließungsstand von 100 Prozent der mate- reitung der Bestandssicherungen durch Digitalisierung. Insgesamt hat das Stasi-Unterlagen-Archiv mittlerweile publiziert. Herauszuheben sind an dieser Stelle die Teilbe- rialintakten Unterlagen in Papierform durch Abschluss der Die Erschließung der Tondokumente der Bezirksverwal- 320 Online-Findmittel veröffentlicht. Diese enthalten rund stände Leiter bzw. stellvertretender Leiter der BV Leipzig, – 26 – – 27 –

AGL (Arbeitsgruppe des Leiters) der BV Frankfurt (Oder) Als „Rosenholz“-Dateien werden die im Jahr 2003 aus aus laufenden Aktenbenutzungen und Erschließungsar- der Digitalisierung von Stasi-Unterlagen als auch auf die und Schwerin, AKG (Auswertungs- und Kontrollgruppe) den USA übergebenen Dateien mit (erst mikroverfilmten beiten unter Wahrung der Authentizität der originalen Be- digitale Untersetzung damit verbundener Arbeitsprozesse. der BV Leipzig sowie Abteilung XV (Aufklärung) der BV und daraufhin) digitalisierten Materialien der Hauptver- standteile weiter ergänzt. Allein in der Zentralstelle wur- Dies ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Einrichtung Cottbus. waltung A (HV A; Aufklärung) bezeichnet. Inhaltlich han- den im Berichtszeitraum 217 Ergänzungen (MfS-Zentrale eines Digitalisierungszentrums beim BStU. delt es sich dabei um Digitalisate aus der Personenkartei sowie BV Berlin und BV Potsdam) in den Karteien F 16 Neu hinzugekommen sind im Berichtszeitraum außer- F 16/HV A, aus der Vorgangskartei F 22/HV A und um und F 22 auf speziellen BStU-Karteikarten vorgenommen. 3.4.1 Digitalisierung zum Bestandsschutz dem Online-Findmittel zum Dienstschriftgut aus den Statistikbögen der HV A. In der Datenbank sind 293 114 MfS-Kreisdienststellen Apolda, Aschersleben, Eisenach, Zusätzlich zu den zentral geführten Karteien wurden in Inzwischen bietet Digitalisierung in Verbindung mit der Datensätze zu Personen, 57 471 Vorgänge und 1 702 Sta- Gräfenhainichen, Halle, Halle-Neustadt, Heiligenstadt, verschiedenen Diensteinheiten des MfS und der Bezirks- digitalen Langzeitarchivierung für die Sicherung von tistikbögen enthalten. Die Anzahl der erfassten Personen Berlin-Hohenschönhausen, Karl-Marx-Stadt/Land, Karl- verwaltungen eigene dezentrale Karteien genutzt. Im Be- Archivgut Möglichkeiten, die zur Sicherung auf analo- schwankt weiterhin, da die Prüfung des Datenbestandes Marx-Stadt/Stadt, Klingenthal, Oelsnitz, Berlin-Pankow, richtszeitraum konnten in der Zentralstelle weitere 146 de- gen Datenträgern wie z. B. Mikrofilm als gleichrangig zu immer wieder Mehrfacherfassungen zutage fördert. Querfurt, Weißenfels und Wittenberg. zentrale Karteien (MfS-Zentrale und BV Berlin) geordnet, betrachten sind. Hinzu kommt, dass analoge Sicherungs­ Weitere beim BStU geführte Fachverfahren zu Personen verzeichnet und für die personenbezogenen Recherchen medien infolge der Marktentwicklung wahrscheinlich in Fortgesetzt wurde schließlich die Erstellung von On- sind die Datenbanken Hauptverwaltung A/Hauptamtliche zur Verfügung gestellt werden. Im Archiv der Zentralstelle Zukunft nicht dauerhaft verfügbar sein werden. line-Findmitteln, die gleichzeitig auf digitalisiertes Ar- inoffizielle Mitarbeiter/Offiziere im besonderen Einsatz können somit Recherchen in über 1 000 dieser dezentralen chivgut verweisen. Neu veröffentlicht wurden im Be- (HHO) und Hauptamtliche Mitarbeiter/Wachregiment Karteien durchgeführt werden. Audiovisuelle Medien richtszeitraum unter anderem Tondokumente aus den (HM/WR). Derzeit sind in der HHO-Datenbank 214 570 MfS-Teilbeständen Hauptabteilung I (Abwehrarbeit in Die MfS-Karteien sind nicht nur unerlässliche Recherche- Oberste Priorität beim BStU hat nach wie vor die Digi- Datensätze und in der HM/WR-Datenbank 522 526 Da- der NVA und den Grenztruppen) und II (Spionageabwehr) mittel, sondern auch Teil der MfS-Überlieferung. Sie be- talisierung von MfS-Ton- und -Videoaufzeichnungen. Für tensätze enthalten. sowie aus der VRD (Verwaltung Rückwärtige Dienste). dürfen daher verstärkten bestandserhalterischen Interesses diese Mediengattungen, die auf Trägermedien vorliegen, Diese können im Internet über die Online-Findmittel er- Weiter vorangetrieben wurde das Vorhaben, das System (siehe Abschnitt 3.5). deren Lebensdauer erschöpft ist, stellt die Digitalisierung reicht und angehört werden. Weitere digitalisierte Doku- BASYS (Bundesarchiv-IT-System) im BStU nach Anpas- mit anschließender digitaler Langzeitarchivierung eine mente wurden über verschiedene Online-Findmittel zu sungen einzuführen. Das Projekt zielt auf die gemeinsame 3.4 Digitalisierung sinnvolle archivfachliche Lösung dar. Im Berichtszeitraum den MfS-Diensteinheiten Rechtsstelle, ZAIG und der Ab- Entwicklung und Nutzung der beim Bundesarchiv teils be- wurden 1 328 Tonträger mit einer Laufzeit von ca. 2 900 Der BStU stellt sich seit mehr als einem Jahrzehnt den teilung XII (Zentrale Auskunft/Speicher) sowie dem Se- reits eingesetzten integrierten Archivverwaltungssoftware. Stunden digitalisiert. In der Datenbank Audio-Digital sind Herausforderungen des digitalen Wandels für Archive. kretariat des Ministers zugänglich gemacht. Damit sollen sowohl die Datenbanken SAE, Aktenausga- damit 11 345 Verzeichnungseinheiten mit einer Laufzeit Der 12. und 13. Tätigkeitsbericht informierten ausführ- be Magazin (AMAG) als auch DOSA beim BStU abgelöst von rund 20 000 Stunden erfasst. Die Digitalisierung der lich über die strategischen Ziele der Digitalisierung im werden. Perspektivisch sollen Metadaten zu Digitalisaten auf Videobändern überlieferten Eigenproduktionen des 3.3.2 Fachanwendungen Stasi-Unterlagen-Archiv. Die Behörde konzentriert sich in BASYS verwaltet und Schnittstellen zu digitalen Maga- MfS wurde im Berichtszeitraum in Kooperation mit ei- Um den in § 37 StUG formulierten Aufgaben zur Bereit- dabei auf Schutz und Sicherung des Archivguts sowie die zinen und Archiven eingerichtet werden. nem externen Dienstleister fortgesetzt. Insgesamt wurden stellung von Stasi-Unterlagen nachkommen zu können, Schaffung eines erleichterten Zugangs zu digitalisierten 184 Videokassetten in diversen historischen Formaten mit nutzt der BStU verschiedene IT-Fachverfahren, die thema- Im Berichtszeitraum wurden weitere Schritte für die An- Quellen für die Öffentlichkeit und stellt sich parallel dazu insgesamt ca. 190 Stunden Spielzeit gesichert. tische oder personenbezogene Recherchen ermöglichen. passung von BASYS 2 (B+M) (Benutzungswesen und den Fragen der digitalen Archivierung. Es werden nicht Diese Datenbanken werden ständig ergänzt. Nachfolgend Magazinverwaltung) absolviert. Nach der Fertigstellung nur einzelne Digitalisierungsprojekte verfolgt, sondern Ferner wurden fotografische Überlieferungen mit dem werden die wichtigsten davon vorgestellt. der Leistungsbeschreibung für die fachlich notwendigen auch Konzepte zur langfristigen digitalen Sicherung und Ziel, die Originale in ein sogenanntes ruhendes Fotoarchiv Anpassungen wurde die gemeinsame Ausschreibung vor- zum Aufbau eines digitalen Archivs erarbeitet. Angestrebt zu überführen, digitalisiert (siehe Zwölfter Tätigkeitsbe- Die IT-Fachanwendung Sachaktenerschließung (SAE) bereitet. Auch die bereits im vorherigen Berichtszeitraum wird eine möglichst nachhaltige Digitalisierung, die durch richt, S. 29). Hervorzuheben ist hierbei die systematische dient der archivischen Verzeichnung, der Recherche nach begonnene Retrokonversion der MfS-Archivregistrierbü- festgeschriebene Prozesse und Parameter (d. h. Standards Digitalisierung von 18 091 Negativen auf Nitrozellulose- Schriftgut und Medien sowie der Generierung elektroni­ cher wurde fortgesetzt. Diese Arbeiten bilden eine wichti- und technische sowie organisatorische Festlegungen) ge- film in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Dienst- scher Findmittel. Sie wurde Ende der 90er-Jahre vom BStU ge Grundlage für die Migration von Daten nach BASYS. währleistet werden soll. Dabei orientiert sich der BStU an leister. Außerdem wurden ca. 10 900 Bilder im Rahmen entwickelt und eingeführt. Schnittstellen unterstützen die Parallel dazu wurden die Signaturdaten der Datenbank technischen und fachlichen Entwicklungen auf nationaler der Bestandserhaltung sowie ca. 16 100 Bilder im Rahmen Übertragung ausgewählter Daten zu anderen Fachanwen- DOSA für einen automatisierten Abgleich aufbereitet, um und internationaler Ebene. von Nutzungsaufträgen digitalisiert, sodass insgesamt ca. dungen des BStU, zum Beispiel zur Dokumentensamm- auch dadurch die Datenmigration nach BASYS zu unter- 27 000 Masterdigitalisate von Fotografien entstanden sind. lung und zum Elektronischen Personenregister. SAE wird Die fachliche und organisatorische Partnerschaft zwi- stützen. regelmäßig angepasst und verbessert. Dies betrifft unter schen Bundesarchiv und BStU auf diesem Gebiet wur- Wie bereits in vorherigen Tätigkeitsberichten erwähnt, anderem die Verzeichnung von Aktenserien sowie von de im Berichtszeitraum weiter vertieft. Die gemeinsame sind in den Archiven des BStU in großem Umfang Mikro­ Karten und Plänen. Perspektivisch ist die Einbindung ei- 3.3.3 MfS-Karteien Evaluierung bestehender Standards und Richtlinien für verfilmungen des MfS in Form von Mikrofilmen und Mi- nes Nachweises von Digitalisaten geplant. Aktuell sind Um Unterlagen gemäß den im StUG genannten Verwen- die Digitalisierung wurde vereinbart. Die Möglichkeit krofiches überliefert. Sie bilden u. a. Unterlagen ab, die über 1,2 Millionen Datensätze in der Datenbank erfasst. dungszwecken bereitstellen zu können, sind die MfS-Kar- gemeinschaftlicher Markterkundungen und Beschaffungs- durch Kassationen und Aktenvernichtungen des MfS und Archivisch gesondert verzeichnet werden darüber hinaus teien für die dafür erforderlichen Recherchen essenziell. vorhaben wird untersucht. Des Weiteren fanden mehrmals AfNS in Papierform nicht mehr existieren, und sind mit- die zentralen dienstlichen Bestimmungen des MfS in der Treffen der Leitungsebenen von Bundesarchiv, Politi- hin sogenannte Ersatzüberlieferungen. Der Verlust von Eine besondere Bedeutung kommt dabei den vom MfS Datenbank Dokumentensammlung (DOSA). schem Archiv des Auswärtigen Amtes, Bundesratsarchiv, Aufzeichnungen, die ausschließlich auf Azetatfilm über- und seinen Bezirksverwaltungen umfangreich überlie- Parlamentsarchiv des Deutschen Bundestages und des liefert sind, soll durch eine Sicherungsdigitalisierung ver- Das IT-Verfahren Elektronisches Personenregister (EPR) ferten zentralen personenbezogenen Karteien zu. Diese BStU statt. Diese Zusammenkünfte dienten dem Erfah- hindert werden, da das Filmmaterial zu einem sich selbst ist das umfangreichste personenbezogene Findmittel in Karteien – v. a. die F 16 (Personenkarteien, ca. 5,6 Mio. beschleunigenden Zerfallsprozess neigt. Im Berichtszeit- rungsaustausch und der Abstimmung zu verschiedenen den Archiven des BStU. Die Datenbank verwaltet mehrere Karteikarten) und die F 22 (Vorgangskarteien, ca. 1,2 Mio. raum wurden daher Schritte unternommen, um Mikrofil- strategischen Fragen (auch zu Themen der Digitalisie- Millionen Fundstellen zu Personendaten, die insbesondere Karteikarten) – gewährleisten den Zugriff auf die von den me, die ausschließlich als Ersatzüberlieferung vorliegen, rung). aus den dezentralen Karteien und aus der archivischen Er- Abteilungen XII registrierten und archivierten Vorgänge. zu digitalisieren. Insgesamt betraf das 727 Filmkarten. schließung gewonnen wurden. In der Zentralstelle umfasst Neben diesen Karteien sind für die Arbeit des BStU wei- 2017 erfolgte eine Bündelung verschiedener mit der Di- Zwischenzeitlich liegen 184 vollständig digitalisierte Ver- das EPR nunmehr über 11,2 Millionen Datensätze. Hinzu tere zentrale MfS-Karteien wie die F 77 (Decknamenkar- gitalisierung von Archivgut befasster Organisationseinhei- zeichnungseinheiten als Master für die Nutzung vor. Die kommen ca. 19,3 Millionen Datensätze zu den Überliefe- teien) und die F 78 (Straßenkarteien) unentbehrlich. Die ten zu einem der Digitalisierung gewidmeten Referat im Digitalisierung von Schriftgut wird im Zuge der Antrags- rungen in den ehemaligen Bezirksverwaltungen. MfS-Karteien werden beim BStU durch Informationen Archivbereich. Dieses konzentriert sich sowohl auf Fragen bearbeitung fortgeführt. – 28 – – 29 –

3.4.2 Digitalisierung zur Nutzung des früheren MfS-Zentralarchivs in säurefreie und basisch (IPK) in Berlin betraut worden. Das IPK konnte zwar im auch an anderen Archivtagen der ostdeutschen Länder war gepufferte Archivkartons fortgeführt. Im Berichtszeitraum Herbst 2013 nachweisen, dass die Software zur Rekon­ der BStU in der Regel beteiligt. Neben der Sicherung von Informationen wird mit der Di- wurden zudem 1 416 Akten, 934 Karteikarten, 48 Regi­ struktion (der sogenannte ePuzzler) prinzipiell funktio- gitalisierung auch die Schonung der Originale, also der strierbücher, 2 680 Fotopositive sowie 302 Karten und niert und eingescannte Schnipsel zu Seiten zusammenset- 4 Verwendung von Unterlagen auf Antrag Schutz von Archivgut, bezweckt. Daneben wird vielfach Pläne restauriert. zen kann (siehe Zwölfter Tätigkeitsbericht, S. 32 f.). Im und Ersuchen nachgefragtes Schriftgut im Zuge der Nutzung digitalisiert, Testbetrieb wurde aber auch deutlich, dass der Scanner für um eine parallele Verwendung durch mehrere Nutzende zu Das Archiv der Zentralstelle ist im Notfallverbund Ber- Auch mehr als 25 Jahre nach seiner Verabschiedung durch einen Massenbetrieb nicht ausreicht; zudem ist der Auto- ermöglichen. Schließlich gestatten Digitalisate, die in den lin-Brandenburger Archive organisiert. An den Beratungen den Deutschen Bundestag wird das Stasi-Unterlagen-Ge- matisierungsgrad der Software zu niedrig. Seitdem ruht Internetauftritt der Behörde, in die Stasi-Mediathek oder im Verbund und dem Tag der Bestandserhaltung nahmen setz (StUG) noch vielfältig und umfangreich genutzt. Je- das technische Verfahren. in Online-Findmittel eingebunden sind, Nutzenden den di- Beschäftigte des Magazinreferates regelmäßig teil. Eben- des Jahr wollen mehrere zehntausend Bürgerinnen und rekten Zugang zu ausgewählten Stasi-Unterlagen. so beteiligte sich das Fachreferat an den Notfallübungen. Bis zum Ende des letzten Berichtszeitraumes waren die In- Bürger durch persönliche Akteneinsicht erfahren, welche Auch die BStU-Außenstellen Dresden, Erfurt, Frankfurt halte aus den 23 im Testbetrieb des Verfahrens gescannten Informationen das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) Ein spezielles Anliegen der Behörde ist die Digitalisierung (Oder), Gera, Halle, Leipzig und Magdeburg sind in lokale Säcken mit zerrissenem Material virtuell zusammenge- über sie bzw. zu verstorbenen oder vermissten nahen An- für die Nutzung und deren Fortentwicklung entsprechend Notfallverbünde eingebunden. setzt und dem BStU als digitale Daten und Papierausdruck gehörigen gesammelt hat. Für die von Unrecht Betrof- den Nutzerinteressen. Ein IT-Verfahren zur Bildschirm- übergeben worden, insgesamt rd. 91 000 Seiten. Mittler- fenen können Stasi-Unterlagen nach wie vor als Beleg bearbeitung von digitalisierten Unterlagen in den für For- 3.6 Rekonstruktion zerrissener Unterlagen weile sind rd. 57 000 Seiten mittels einer Datenbank zur dienen, wenn die zuständigen Stellen der Länder Anträge schungs- und Medienanträge zuständigen Referaten ist Bearbeitung von Anträgen und Ersuchen recherchierbar. zur Rehabilitierung oder Wiedergutmachung prüfen. Die- nach einer Testphase inzwischen im Wirkbetrieb (siehe Ab- Nach Stasi-Unterlagen-Gesetz ist es Aufgabe des BStU, ser Verwendungszweck des Stasi-Unterlagen-Gesetzes schnitt 2.6 und 4.3). Es soll den Vorbereitungsprozess der die im Archiv befindlichen Unterlagen zu verwahren, zu Mit der Ausreichung weiterer zwei Millionen Euro aus nimmt gegenüber dem vorigen Berichtszeitraum zahlen- Akteneinsicht sowie im geeigneten Fall auch die Herausga- sichern und für die Nutzung bereitzustellen. Zu diesen dem Bundeshaushalt hatte das Parlament im Jahr 2015 sei- mäßig leicht ab, ebenso wie die Überprüfung bestimmter be sowohl für die Nutzerinnen und Nutzer als auch für die Akten gehören auch die zerrissenen Unterlagen, die sich nen politischen Auftrag unterstrichen. Nach Vorlage einer Personengruppen insbesondere des öffentlichen Dienstes Beschäftigten des BStU unterstützen und erleichtern. bei Auflösung der Staatssicherheit in rund 16 000 Säcken ersten Projektskizze durch das IPK erarbeitete der BStU auf eine Zusammenarbeit mit der Stasi. Anträge von For- befanden. anschließend einen Konzeptentwurf für die Fortsetzung schung und Medien bleiben hingegen auf dem gleichen des Verfahrens. Die virtuelle Rekonstruktion soll künf- 3.4.3 Aufbau eines digitalen Magazins Niveau wie in den Jahren zuvor, wobei die thematischen 3.6.1 Manuelle Rekonstruktion tig entsprechend der im IPK-Konzept dargestellten Leis- Derzeit steht mit dem BStU-eigenen Fachverfahren BBox Schwerpunkte sich verschieben (siehe Abschnitt 4.3). Für tungsfähigkeit der Anlage ein begleitendes Erschließungs- eine Anwendung zur Verfügung, welche die sichere und Durch die manuelle Rekonstruktion wurde bisher der In- diese Zwecke kann der Bundesbeauftragte für die Unterla- instrument im archivischen Regelbetrieb sein (siehe 13. integre Speicherung und die behördeninterne Bereitstel- halt von rund 500 Säcken bearbeitet. Im Berichtszeitraum gen des Staatssicherheitsdienstes (BStU) inzwischen zum Tätigkeitsbericht, S. 10 und S. 30). Anfang 2018 legte das lung digitaler Objekte in einem dedizierten Archivspei- konnten zerrissene Dokumente, Vorgänge und Aktenteile Teil eine digitale Bearbeitung anbieten. IPK eine weiterentwickelte Projektskizze vor. Der BStU cher dokumentiert und ermöglicht. Diese Lösung stellt im Umfang von 24 198 Blatt wiederhergestellt und an hat zu ihrer technischen Beurteilung einen Gutachter hin- einen ersten Schritt auf dem Weg zu einem zeitgemäßen die Erschließungsbereiche des BStU übergeben werden. zugezogen. Nach Vorlage der Ergebnisse des Gutachtens 4.1 Persönliche Akteneinsicht digitalen Archivsystem beim BStU dar. Zu diesem Projekt Mittlerweile sind damit insgesamt ca. 1,63 Millionen Blatt wurden erste Gespräche zum Abschluss eines neuen Ver- Im Bereich der persönlichen Akteneinsicht gingen im Be- hat 2017 eine gemeinsame Projektgruppe mit dem Bun- händisch rekonstruiert. trags mit dem Fraunhofer IPK aufgenommen. richtszeitraum insgesamt 94 164 Anträge ein, davon im desarchiv die Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, eine Kon- Inhaltlich lag der Schwerpunkt der Arbeiten im Berichts- Jahr 2017 48 855 und im Jahr 2018 45 309 Anträge. Das vergenzlösung für ein digitales Magazin zu schaffen, das zeitraum auf der Wiederherstellung von Unterlagen aus 3.7 Archivfachliche Kontakte und sind im Berichtszeitraum durchschnittlich knapp 4 000 in beiden Häusern trotz teilweise unterschiedlicher Anfor- den MfS-Hauptabteilungen II (Spionageabwehr) und XX ­Veranstaltungen pro Monat. In den vorigen Berichtszeiträumen waren es: derungen eingesetzt werden kann. (Staatsapparat, Kultur, Kirche, Untergrund). Außerdem 2011/2012 rund 7 000 pro Monat, in 2013/2014 rund 5 500 Neben den Gesprächen mit dem Bundesarchiv im Rah- konnte die Rekonstruktion von ca. 7 000 Karteikarten der pro Monat und 2015/2016 rund 4 600 Anträge pro Monat. 3.5 Bestandserhaltung sogenannten Vorverdichtungs-, Such- und Hinweiskartei men des Transformationsprozesses (siehe Abschnitt 3.1) pflegte der BStU auch mit anderen Archiven fachlichen Von den über 94 000 Anträgen waren gut 55 000 Erstan- In Verbindung mit der Organisationsuntersuchung (siehe der MfS-Kreisdienststelle Luckau (Bezirksverwaltung Austausch. Regelmäßig fanden Treffen im Verbund der träge und rund 22 000 Wiederholungsanträge; die weite- Abschnitt 2.1) wurde – unter Federführung einer exter- Cottbus des MfS) beendet werden. Diese Karteikarten Archive auf Bundesebene statt; das wichtigste Thema ren waren Anträge auf Decknamenentschlüsselung und nen Beratungsfirma – ein Konzept zur Bestandserhaltung werden nun in die Beauskunftung von Anträgen und Er- war hier die Digitalisierung von Archivgut. Mit der Ko- auf Herausgabe von Kopien (siehe Tabelle 2, S. 30). Von erstellt. Es ergänzt die bisherigen fachlichen Orientierun- suchen einbezogen. ordinierungsstelle für die Erhaltung von Kulturgut wur- allen Anträgen geht nach wie vor der überwiegende Anteil gen, die im BStU umgesetzt wurden, zu denen eine Be- Im Berichtszeitraum sind die organisatorischen Vorbe- den Fachfragen zur Massenentsäuerung von Schriftgut in den zwölf Außenstellen der Behörde ein (siehe Tabel- standserhaltungsrichtline, eine Schadensklassifikation, ein reitungen dafür getroffen worden, die manuelle Rekon­ einschließlich nachgängiger Arbeiten zur physikalischen le 3, S. 31). Pilotprojekt zur Entsäuerung sowie laufende Verfahren struktion zerrissener MfS-Unterlagen nach dem Ende der Stabilisierung und Digitalisierung im Rahmen der Be- wie u. a. Klimatisierung von Magazinräumen, Aktenauf- Die Anzahl der Wiederholungsanträge in Relation zu Erst- Unterstützung durch das Bundesamt für Migration und standserhaltung erörtert. Auf den Deutschen Archivtagen bereitung, Restaurierung und Digitalisierung gehören. Das anträgen hat sich seit Beginn dieses Jahrzehnts geringfügig Flüchtlinge (siehe 13. Tätigkeitsbericht, S. 29) behörden- 2017 in Wolfsburg und 2018 in Rostock trugen Mitarbei- neue Fachkonzept beschreibt die Schadensbilder und die erhöht (von ca. 38 auf ca. 40 Prozent). Merklich gestiegen intern wieder zu intensivieren. terinnen und Mitarbeiter aus der Archivabteilung sowie Einwirkung von klimatischen Verhältnissen auf die ver- ist der Anteil von Anträgen aus der Familie, genauer: der aus der Stabsstelle „Presse/Online-Kommunikation“ vor: schiedenen Trägerarten in den Magazinen des BStU. Diese Anträge naher Angehöriger Vermisster oder Verstorbener 3.6.2 Virtuelle Rekonstruktion Ragna Boden und Hermann Kinne referierten 2017 über sind umfassend erläutert und mit Zahlenerhebungen (ggf. nach § 15 StUG. Waren dies bei der erstmaligen Erfassung Seit dem Jahr 2007 besteht beim BStU das Projekt zur das Bestandserhaltungsmanagement für die Stasi-Unterla- mit Schätzwerten) hinterlegt. Das Konzept bietet nunmehr im Jahr 2012 10 Prozent aller Erstanträge, lag der Anteil virtuellen Rekonstruktion zerrissener MfS-Unterlagen. gen. Dagmar Hovestädt, Leiterin der Stabsstelle, referierte eine gute Grundlage für die Erarbeitung von Richtungsent- im Jahr 2017 schon bei 15,5 Prozent und 2018 bei knapp Initiiert vom Deutschen Bundestag verfolgt es sowohl 2018 über „Das Stasi-Unterlagen-Archiv als Beispiel für scheidungen auf dem Gebiet der Bestandserhaltung sowie 17 Prozent. das Ziel, die Inhalte solcher zerrissener Stasi-Unterlagen die Rolle von Archiven weltweit bei der Schaffung von für die Erstellung von Feinplanungen für konkrete Maß- wieder zugänglich zu machen, die händisch nicht wieder- Übergangsgerechtigkeit“; zwei Mitarbeiter der Mediathek nahmen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. 4.1.1 Antragstellung und Antragsbearbeitung hergestellt werden könnten, als auch den Rekonstruktions- des BStU stellten diese vor. Jens Niederhut gab auf dem Im Bereich der präventiven Bestandserhaltung wurde im prozess insgesamt zu beschleunigen. Mit der Entwicklung 2. Berliner Archivtag im November 2018 einen Einblick in Seit 1992 ist das Recht jedes Einzelnen im Stasi-Unterla- Berichtszeitraum das laufende Projekt der Verpackung der eines entsprechenden IT-Systems war das Fraunhofer In- den Quellenwert und die Nutzungsmöglichkeiten der au- gen-Gesetz verankert, Zugang zu den vom Staatssicher- bisher offen, ungeschützt lagernden Akten der Ablagen stitut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik diovisuellen Überlieferung des Stasi-Unterlagen-Archivs; heitsdienst zu seiner Person gespeicherten Informationen – 30 – – 31 – zu erhalten. Diesen Zugang kann jedermann ohne Angabe in der Zentralstelle sowie in allen infrage kommenden Tabelle 3 von Gründen beantragen. Begründet werden müssen al- Außenstellen manuell und IT-gestützt recherchiert. Alle Bürgeranträge gesamt lerdings Anträge zu verstorbenen oder vermissten nahen ermittelten Signaturen, soweit Erfassungen vorhanden Verteilung der Antragseingänge auf die einzelnen Bundesländer Angehörigen. sind, werden zusammengeführt und personenbezogen Anträge können formlos oder auf einem Vordruck des ausgewertet. Im letzten, aufwendigen Schritt werden die Bundesland Anträge gesamt davon Anträge 2017 davon Anträge 2018 BStU erfolgen. Neu ist seit März 2017, dass Anträge auf relevanten Aktenteile mit den gesetzlich gebotenen Ano- davon Standort persönliche Akteneinsicht auch online gestellt werden nymisierungen den Antragstellern zur Verfügung gestellt. Berlin − Zentralstelle 797 281 13 924 14 155 können. Insgesamt machten rund 250 Bürgerinnen und Es ist jeweils zu entscheiden, in welcher Form ein Antrag Bürger durchschnittlich im Monat davon Gebrauch. Für erledigt wird (siehe Tabellen 4 und 5, S. 32 und 33). Wenn Bundesländer dieses Verfahren benötigen die Antragsteller den neuen nur in geringem Umfang archivierte Unterlagen ermittelt Personalausweis mit freigeschalteter Online-Funktion, ein werden konnten, wird das Material kopiert und den Antrag- Mecklenburg-Vorpommern 356 913 5 602 5 390 Kartenlesegerät oder ein geeignetes Smartphone mit instal- stellern zugeschickt, um ihnen den mit einer persönlichen Neubrandenburg 85 592 1 309 1 259 lierter AusweisApp2. Zur ordnungsgemäßen Bearbeitung Akteneinsicht in der Behörde verbundenen Aufwand zu er- des Antrags werden die Daten Vorname, Familienname, sparen. Der Großteil der Erledigungen erfolgt inzwischen Rostock 137 911 1 941 2 179 Anschrift, Geburtsdatum, Geburtsort und Geburtsname auf diesem Weg. In der Resonanz sind die Bürgerinnen und Schwerin 133 410 2 352 1 952 aus dem Personalausweis ausgelesen. Auf diesem Weg er- Bürger damit zufrieden. Darüber hinaus ist jederzeit die folgt gleichzeitig die Bestätigung der Identität. persönliche Akteneinsicht möglich. Ihr Anteil an den Ge- Brandenburg 307 718 2 170 2 182 samterledigungen lag im Berichtszeitraum bei 4 ­Prozent. Damit erfüllt der BStU die gesetzliche Verpflichtung nach Frankfurt (Oder) 189 394 2 170 2 182 dem E-Government-Gesetz, für alle Verwaltungsverfah- Bürgerinnen und Bürger sind mitunter über die Schwär- * ren, die einen Identitätsnachweis erfordern, eine elek­ zungen von Textpassagen in den ihnen zur Einsicht vor- Potsdam 118 324 0 0 tronische Alternative anzubieten. Durch das Online-Ver- gelegten oder übersandten Kopien irritiert – obwohl dies Sachsen-Anhalt 410 211 6 287 5 729 fahren werde der Service für die Bürgerinnen und Bürger seit Beginn der Geltung des StUG so praktiziert wird. Dies verbessert, Fehlerquellen durch das maschinelle Einlesen ist notwendig, weil die Informationen in den Unterlagen Halle 175 639 2 794 2 414 sowie einige Plausibilitätsprüfungen im Online-Formu- des Staatssicherheitsdienstes unter Missachtung elemen- Magdeburg 234 572 3 493 3 315 lar minimiert; die Identitätsbestätigung erfolgt automa- tarer Persönlichkeitsrechte erhoben wurden. Das Recht tisch. Dadurch entfallen nachträgliche Arbeitsgänge beim auf Einsichtnahme oder die Herausgabe von Kopien steht Thüringen 533 028 7 947 7 087 BStU. Online gestellte Anträge werden rechtssicher beim ausschließlich den Personen zu, auf die sich die Informa- Erfurt 253 363 4 159 3 088 InformationsTechnikZentrum Bund (ITZ Bund) gespei- tionen beziehen. Deshalb ist eine Einsichtnahme grund- chert und gehen als E-Mail beim BStU ein. Die sich daran sätzlich nur nach Anonymisierung der schutzwürdigen Gera 142 171 1 660 1 831 anschließende Bearbeitung im Fachbereich erfolgt noch personenbezogenen Informationen möglich, die den An- nicht digital, sondern nach den gleichen Verfahren wie tragsteller nicht betreffen. Dies ist für die antragsbearbei- Suhl 137 494 2 128 2 168 bei den mit Papiervordruck gestellten Anträgen. Das neue tenden Beschäftigten zwar aufwendig, aber zur Wahrung Sachsen 850 525 12 925 10 766 Verfahren stellte der BStU auf der CeBIT 2017 vor. Es ist der schutzwürdigen Interessen von Personen unumgäng- über die Homepage des BStU zugänglich; dort und in der lich. Mitunter können solche Informationen bei der Ein- Chemnitz 319 779 3 590 3 218 Bürgerberatung wird darüber informiert. sichtnahme auch offen bleiben, wenn sie zum Verständnis Dresden 295 582 5 171 4 098 Alle Anträge auf persönliche Akteneinsicht werden auf des Zusammenhangs gehören und Persönlichkeitsrechte ihre rechtliche Zulässigkeit geprüft. Anschließend wird anderer Personen dadurch nicht beeinträchtigt sind. Leipzig 235 164 4 164 3 450 BStU gesamt 3 255 676 48 855 45 309 Tabelle 2 * bis 31.12.2008; seitdem werden diese Anträge bei der Zentralstelle erfasst Anträge zur persönlichen Akteneinsicht nach Antragsarten

Anträge 1990/91– 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 gesamt Den sogenannten Anträgen als Dritte kommt beim jetzt Im Berichtszeitraum wurden 117 004 Anträge auf persön- 2010 fortgeschrittenen Erschließungsstand eine größere Be- liche Akteneinsicht erledigt, davon im Jahr 2017 61 203 deutung zu: Wenn zum Antragsteller keine oder nicht die Anträge und im Jahr 2018 55 901 Anträge. Damit konn- Erstanträge 1 800 212 49 756 55 771 38 869 40 994 37 499 27 348 28 454 26 875 2 105 778 erwarteten Unterlagen gefunden werden, können unter te wie im vorherigen Berichtszeitraum die Zahl der noch nicht abschließend bearbeiteten Anträge deutlich reduziert Wiederholungs- 329 495 19 032 21 232 15 698 15 982 14 756 11 674 11 543 10 564 449 976 Umständen durch Recherchen in den zu anderen Personen werden, und zwar um rund 23 000. Nachdem Anfang 2017 anträge angelegten Akten Informationen gewonnen werden. Dazu stellt die Person einen Antrag als sogenannter Dritter und noch über 54 000 Anträge unerledigt waren, belief sich der Decknamen­ 475 068 10 308 9 822 8 330 9 270 8 742 8 175 7 521 6 755 543 991 gibt dem BStU aufgrund eigener Erinnerungen konkrete Rest Ende 2018 auf rund 31 500 (siehe Anhang 11). Bei anträge Hinweise, um die vermuteten Informationen auffinden zu einem Prozent davon liegt die Antragstellung zwei Jahre können. Für eine zielführende Recherche werden Namen, zurück, alle anderen wurden im Berichtszeitraum gestellt, Kopienanträge 144 708 1 515 1 406 1 349 1 517 1 547 1 437 1 337 1 115 155 931 Geburtsdaten sowie die Wohnorte der Personen benannt, davon ein Drittel im Jahr 2017. nach Akten­ in deren möglicherweise vorhandenen Unterlagen die In- Im Anschluss an eine Akteneinsicht beim BStU bzw. nach einsicht formationen zur antragstellenden Person vorhanden sein Erhalt der Kopien von Unterlagen des Staatssicherheits- gesamt 2 749 483 80 611 88 231 64 246 67 763 62 544 48 634 48 855 45 309 3 255 676 könnten. Nach StUG darf der Aufwand nicht unverhältnis- dienstes räumt das Stasi-Unterlagen-Gesetz Betroffenen mäßig zum vorgetragenen Interesse sein. die Möglichkeit ein, die Bekanntgabe der Klarnamen zu – 32 – – 33 –

Tabelle 4 Tabelle 5 Erledigte Erst- und Wiederholungsanträge zur persönlichen­ ­Akteneinsicht im Jahr 2017 Erledigte Erst- und Wiederholungsanträge zur persönlichen­ ­Akteneinsicht im Jahr 2018 in der Zentralstelle und in den Außenstellen des BStU in der Zentralstelle und in den Außenstellen des BStU ­Übersicht über die ­Bearbeitungsformen ­Übersicht über die ­Bearbeitungsformen

Zusendung von Informationen Zusendung von Informationen Summe der ­Rücknahme Anträge, Anträge, Anträge, zu Anträge, zu Summe der ­Rücknahme Anträge, Anträge, Anträge, zu Anträge, zu Erledigungen oder zu denen keine zu ­denen nur denen ­weitere ­denen ­weitere Erledigungen oder zu denen keine zu ­denen nur denen ­weitere ­denen ­weitere ­Ablehnung Erfassungen in Karteikarten Unterlagen Unterlagen ­Ablehnung Erfassungen in Karteikarten Unterlagen Unterlagen des Antrags den Karteien gefunden und gefunden und gefunden und des Antrags den Karteien gefunden und gefunden und gefunden und vorliegen in Kopie über- in Kopie kom- persönlich vorliegen in Kopie über- in Kopie kom- persönlich sandt wurden plett übersandt vorgelegt sandt wurden plett übersandt vorgelegt wurden wurden wurden wurden Mecklenburg- Mecklenburg- 4 967 225 1 562 953 1 868 359 4 731 235 1 668 1 032 1 460 336 Vorpommern Vorpommern Neubranden- Neubranden- 1 330 21 359 227 584 139 1 256 53 383 287 381 152 burg burg

Rostock 1 903 120 644 347 645 147 Rostock 2 027 126 793 393 592 123

Schwerin 1 734 84 559 379 639 73 Schwerin 1 448 56 492 352 487 61

Brandenburg 3 714 70 688 538 2 386 32 Brandenburg 3 410 97 534 569 2 175 35

Frankfurt Frankfurt 3 714 70 688 538 2 386 32 3 410 97 534 569 2 175 35 (Oder) (Oder) Sachsen-­ Sachsen- 4 982 269 1 626 1 083 1 658 346 4 576 277 1 566 1 045 1 397 291 Anhalt ­Anhalt

Halle 2 140 135 929 490 479 107 Halle 2 013 126 879 405 518 85

Magdeburg 2 842 134 697 593 1 179 239 Magdeburg 2 563 151 687 640 879 206

Thüringen 8 601 198 1 949 2 158 4 006 290 Thüringen 8 327 235 2 033 2 104 3 700 255

Erfurt 4 122 104 1 142 1 207 1 551 118 Erfurt 3 518 122 1 095 1 103 1 094 104

Gera 2 711 45 428 490 1 690 58 Gera 3 043 63 577 560 1 793 50

Suhl 1 768 49 379 461 765 114 Suhl 1 766 50 361 441 813 101

Sachsen 13 001 474 3 738 2 384 5 846 559 Sachsen 9 955 408 2 886 1 773 4 421 467

Chemnitz 3 529 110 1 130 701 1 369 219 Chemnitz 2 491 121 1 027 646 547 150

Dresden 4 881 215 1 374 818 2 328 146 Dresden 4 219 167 1 034 573 2 255 190

Leipzig 4 591 149 1 234 865 2 149 194 Leipzig 3 245 120 825 554 1 619 127

Summe Summe 36 265 1 236 9 563 7 116 15 764 1 586 30 999 1 252 8 687 6 523 13 153 1 384 ­Außenstellen ­Außenstellen

Zentralstelle 15 248 1 097 4 497 2 482 6 624 548 Zentralstelle 15 814 1 024 5 165 2 284 6 931 410

BStU gesamt 50 513 2 333 14 060 9 598 22 388 2 134 BStU gesamt 46 813 2 276 13 852 8 807 20 084 1 794 – 34 – – 35 – den in den Unterlagen enthaltenen Decknamen zu bean- gehörige eben nicht die gleichen Einsichtsrechte hat, die sem Teil ihrer Geschichte zu nähern und die Einsicht in erreicht, die weniger mobil sind oder keinen Zugriff auf tragen (§ 13 Abs. 5 StUG). der Verstorbene gehabt hätte. Für den Aktenzugang wei- die Stasi-Unterlagen zu beantragen. Für diese Gesprä- elektronische Medien haben. Die Erfahrung zeigt, dass terer Verwandter bis zum dritten Grad sind ausschließlich che ist es wichtig, eine Vertrauensbasis zu schaffen und eine persönliche Beratung zu einem konkreten Anliegen Durch die zunehmende Erschließung der Unterlagen die drei bereits genannten Antragszwecke des § 15 Abs. 1 in der geschützten persönlichen und individuellen Bera- oft zielführender ist und schneller zur Problemlösung führt können inzwischen weit über 70 Prozent der beantragten StUG maßgeblich (siehe dazu ausführlich 13. Tätigkeits- tung Raum für die Schilderung von Lebenssituationen als ein schriftlicher oder telefonischer Kontakt. Den Bür- Decknamen entschlüsselt, den Betroffenen die Klarnamen bericht, S. 35 f., und 12. Tätigkeitsbericht, S. 38). Der zu geben. Besondere Themen, zu denen Anfragen in der gerinnen und Bürgern ist es häufig wichtig, dass sie eine und weitere Identifizierungsangaben mitgeteilt werden. Anteil von Anträgen naher Angehöriger zu verstorbenen Beratung kommen, sind beispielsweise Kinderheim- und konkrete Person erreichen können, die sich ihres Anlie- Nach wie vor stellt die Bearbeitung der Anträge auf Klar- oder vermissten Personen an der Menge aller gestellten Jugendwerkhofeinweisungen, Adoptionen oder vermutete gens annimmt und ihnen beratend zur Seite steht. namenbekanntgabe mit Bezug zur Hauptverwaltung A Erstanträge ist inzwischen merklich angestiegen (siehe Zwangsadoptionen, Psychiatrieeinweisungen und Doping. (HV A; Aufklärung) und der für die Abwehrarbeit in der Tabelle 6). Die Beratungen in den Außenstellen werden durch tem- 4.2 Verwendung von Unterlagen durch Nationalen Volksarmee und den Grenztruppen der DDR öffentliche und nicht-öffentliche Stellen zuständigen Hauptabteilung I durch die lückenhafte Über- poräre Angebote in den Regionen ergänzt, die zusammen 4.1.3 Bürgerberatung lieferung der Unterlagen dieser Diensteinheiten eine Her- mit Verwaltungen von Land und Kommunen erfolgen. 4.2.1 Ersuchen zur Rehabilitierung von ausforderung dar (siehe dazu bereits Neunter Tätigkeitsbe- Der Bundesbeauftragte informiert umfassend zu den Mög- Die Beratung ist also wohnortnah. Oft finden diese Bera- Betroffenen und zur Wiedergutmachung richt, S. 48 sowie Elfter Tätigkeitsbericht, S. 50). lichkeiten, wie die Unterlagen des Staatssicherheitsdiens- tungs- und Informationstage gemeinsam mit den Landes- erlittenen Unrechts beauftragten für die Stasi-Unterlagen und zur Aufarbei- tes genutzt werden können. Dafür bietet er eine Bürger- Bürgerinnen und Bürger, die einen mit rechtsstaatlichen tung der Folgen der kommunistischen Diktatur statt (die 4.1.2 Anträge naher Angehöriger Vermisster beratung in der Zentralstelle in Berlin und in allen zwölf Grundsätzen unvereinbaren Freiheitsentzug erlitten ha- ursprünglichen Landesbeauftragten für die Unterlagen des und Verstorbener Außenstellen an. Das Angebot richtet sich in erster Linie ben, sind von den Landgerichten zu rehabilitieren. Dane- Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in den fünf an Bürgerinnen und Bürger, aber auch an ersuchende Stel- ben steht ihnen auf Antrag bei den dafür zuständigen Lan- Für nahe Angehörige von vermissten oder verstorbenen ostdeutschen Ländern und Berlin haben inzwischen wegen len oder Forschung und Medien. Die Beratung kann per- desbehörden ein Wiedergutmachungsanspruch auf soziale Personen wurde Ende 2011 mit der Achten Novellierung Erweiterung ihrer Aufgaben in den Ländern unterschiedli- sönlich vor Ort, telefonisch oder auch durch E-Mail-An- Ausgleichsleistungen zu. Opfern politischer Verfolgung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes im Paragraphen 15 der che Bezeichnungen; im Folgenden kurz Landesbeauftrag- frage wahrgenommen werden. Allein die Bürgerberatung sind Nachteile, die sie in beruflicher und gesundheitli- Zugang erleichtert. Seitdem haben Verwandte ersten und te oder LStU). In einigen Regionen sind mitunter Vertreter in der Berliner Zentralstelle hat im Berichtszeitraum 1 623 cher Hinsicht erlitten haben ebenso auszugleichen wie die zweiten Grades nicht nur zur Rehabilitierung, zum Schutz anderer Einrichtungen beteiligt, in Erfurt und Suhl bei- persönliche und 6 556 telefonische Gespräche durchge- Folgen rechtsstaatswidriger Verwaltungsentscheidungen. des Persönlichkeitsrechts, insbesondere der Klärung des führt sowie 837 E-Mail-Anfragen beantwortet. spielsweise der Beratungsinitiative SED-Unrecht. Vorwurfs der Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheits- Die Koalition aus Union und SPD hat angekündigt, die Von Nutzen ist eine gemeinsame Beratung von BStU und auf Ende 2019 terminierte Befristung bestimmter Antrags- dienst oder zur Aufklärung des Schicksals Vermisster Die Beratungsthemen haben sich in den letzten Jahren LStU beispielsweise für Bürgerinnen und Bürger, die ggf. möglichkeiten aufzuheben. oder Verstorbener Zugang, sondern auch ein erweitertes gewandelt. Verstärkt wendet sich die sogenannte nächste einen Anspruch auf Rehabilitierung geltend machen kön- Zugangsrecht, wenn sie sonstige berechtigte Interessen Generation, also die Kinder und Enkel der Betroffenen, an Die Aufgabe des Bundesbeauftragten ist es, auf entspre- nen, aber dazu noch keinen Antrag gestellt haben. Diese glaubhaft machen; diese müssen allerdings im Zusam- den BStU, um zu erfahren, wie sie Zugang zu den Unterla- chende Ersuchen der entscheidungsbefugten Stellen hin können zum einen von der/dem jeweiligen Landesbeauf- menhang mit dem Aufarbeitungszweck des Stasi-Unterla- gen des Staatssicherheitsdienstes zu ihren Eltern, Großel- im erforderlichen Umfang einschlägige Unterlagen zur tragten beraten werden und zum anderen durch den BStU tern und anderen Verwandten erhalten kann. Manchen An- Verfügung zu stellen. In 44 Prozent der Rehabilitierungs- gen-Gesetzes stehen. Der nahe Angehörige tritt aber nicht über den Zugang zu Stasi-Unterlagen, in denen zumeist fragenden geht es auch darum, das Schweigen innerhalb und Wiedergutmachungsfälle führten die Recherchen im an die Stelle des Vermissten oder Verstorbenen und nimmt Belege für das erlittene Unrecht vermutet werden, infor- der Familie über die DDR-Zeit zu brechen oder zu klären, Stasi-Unterlagen-Archiv zu sach- oder personenbezoge- nicht als Rechtsnachfolger dessen Rechte wahr, sondern miert werden. Die in beiden Behörden vorhandene unter- wie die Rolle einzelner Familienmitglieder war. nen Informationen, die zum angefragten Verwendungs- hat eigene Zugangsrechte gemäß § 15 StUG. Der Gesetz- schiedliche Expertise ermöglicht so eine umfassende und zweck herausgegeben werden konnten. geber macht hier vom Grundsatz, dass jeder Einzelne nur Nach wie vor kommen auch Menschen zum BStU, die kompetente Unterstützung für Betroffene. Informationen zur eigenen Person erhält, eine Ausnahme, schwere Schicksale hinter sich haben und teils bis heute Mitteilungen, die einen Anspruch auf Wiedergutmachungs- Weitere zweckmäßige Beratungsmöglichkeiten ergeben die in jedem Einzelfall zu begründen ist, weil der nahe An- traumatisiert sind. Viele trauen sich erst heute, sich die- leistungen ausschließen könnten, wurden in 33 Prozent der sich auf der Grundlage von Kooperationen zwischen ein- Fälle gegeben, darunter in 8 Prozent bei der sogenannten zelnen Gedenkstätten und dem BStU. So fanden zum Bei- Opferrente für Personen, die eine rechtsstaatswidrige Frei- spiel in Rostock, wo die Außenstelle schlecht zu erreichen Tabelle 6 heitsentziehung erlitten hatten. Hierbei handelt es sich in ist, bis zur Schließung wegen geplanter Sanierungsarbeiten der Regel um Hinweise auf eine Zusammenarbeit mit dem Anträge zu vermissten oder verstorbenen nahen Angehörigen im August 2017 persönliche Bürgerberatungen in der Do- Staatssicherheitsdienst, bei denen die ersuchenden Stellen nach § 15 Stasi-­Unterlagen-Gesetz kumentations- und Gedenkstätte (DuG) in der ehemaligen prüfen müssen, ob ein Verstoß gegen die Grundsätze der Stasi-Untersuchungs-Haftanstalt Rostock statt, seit Sep- Menschlichkeit oder Rechtsstaatlichkeit vorliegt. davon nach § 15 StUG tember 2017 in den Räumen des Vereins „Societät Rostock Erstanträge gesamt maritim“ im ehemaligen Schifffahrtsmuseum. In Erfurt Die seitens der Gerichte zum Zweck der strafrechtlichen Anzahl in Prozent werden quartalsweise Bürgerberatungs- und Informati- Rehabilitierung an den Bundesbeauftragten gerichteten 2012 55 771 5 581 10,0 onstage in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße Ersuchen betrafen im Berichtszeitraum 1 256 Personen. In in Kombination mit der Besichtigung dieser Stätte als au- Wiedergutmachungsangelegenheiten fragten die zuständi- 2013 38 869 4 930 12,7 thentischem Ort angeboten. Auch die Informations- und gen Behörden zu 3 697 Personen an. Das bedeutet gegen- Beratungsstelle der Außenstelle Dresden des BStU in der über dem 13. Tätigkeitsbericht über die Jahre 2015 und 2014 40 994 4 964 12,1 dortigen Gedenkstätte Bautzner Straße ist ein Anlaufpunkt 2016 insgesamt einen Rückgang um 29 Prozent. für Fragen rund um die Stasi-Unterlagen am historischen 2015 37 499 5 215 13,9 Ort. Anlässlich verschiedener regionaler Veranstaltungen 4.2.2 Verwendung für Zwecke der Straf­ 2016 27 348 4 184 15,3 beteiligen sich die Außenstellen mit Präsentationen zum verfolgung und Gefahrenabwehr Stasi-Unterlagen-Archiv und bieten hierbei Bürgerbera- Stasi-Unterlagen sind für Strafverfolgungsbehörden auch tungen an (siehe Kapitel 6). 2017 28 454 4 410 15,5 27 Jahre nach Inkrafttreten des StUG noch von Bedeu- 2018 26 875 4 522 16,8 Die bürgernahe Gelegenheit zur Beratung wird gut an- tung. Im Blickfeld stehen dabei alle Personen, die mit dem genommen. Zudem werden so gerade ältere Menschen aufzuklärenden Sachverhalt in Berührung gekommen sein – 36 – – 37 – könnten. Das sind sowohl Beschuldigte und Geschädig- S. 10). Die Aufgabe des BStU ist ausschließlich, auf Er- Aus den Länderparlamenten erreichten den BStU Ersu- renamtlichen Richtern ein Hinweis auf eine Tätigkeit für te als auch Zeugen. Die anfragenden Stellen versuchen suchen der dazu befugten öffentlichen und nicht-öffentli- chen zu 90 Abgeordneten aus Berlin, 28 aus Mecklen- den Staatssicherheitsdienst. auch, weitere Ermittlungsansätze durch Entwickeln von chen Stellen Unterlagen zu den angefragten Personen he- burg-Vorpommern, 16 aus Niedersachsen sowie 52 aus Täterprofilen oder Auswerten von Kontakten der Beteilig- rauszugeben. Die Bedeutung dieses Verwendungszwecks Sachsen-Anhalt. Von den Parlamenten der Länder Bran- 4.2.3.3 Leitende Mitarbeiter öffentlicher Stel- ten untereinander zu erlangen. Dabei werden nur solche des Stasi-Unterlagen-Gesetzes hat nachgelassen. Jüngere denburg, Sachsen und Thüringen waren die Überprüfungs- len, von der öffentlichen Hand bestellte Informationen übermittelt, die für das Ermittlungsverfah- Personen, die zum Stichtag 12. Januar 1990 das 18. Le- vorgänge bereits nach Beginn ihrer jeweiligen Wahlperio- Mitglieder­ von Vertretungs- und Auf- ren zwingend erforderlich sind (siehe § 19 Abs. 3 StUG). bensjahr noch nicht vollendet hatten, kommen nicht in Be- de eingeleitet worden. Zu diesen reichten sie im Zeitraum sichtsorganen, Beschäftigte im öffent- Wie in allen Fällen der Verwendung von Stasi-Unterlagen tracht. Dieser Stichtag wurde festgesetzt, weil der damalige dieses Berichts Anfragen zu acht Abgeordneten nach. In lichen Dienst in tatsachengestützten unterliegen Anfragen der Strafverfolgungsbehörden der DDR-Ministerpräsident Modrow an diesem Tage gegen- drei Fällen insgesamt ergaben sich zu Abgeordneten Hin- Verdachtsfällen gesetzlichen Zweckbindung, wonach sie nur in dem kon- über der Volkskammer erklärt hatte, seine Regierung wer- weise auf eine Tätigkeit für den Staatssicherheitsdienst. kreten Verfahren verwendet werden dürfen. de bis zu den ersten freien Parlamentswahlen in der DDR Diese Hinweise waren bei zwei Abgeordneten aus Über- Die Zahl an Ersuchen für Beschäftigte öffentlicher Stel- auf die Neubildung nachrichtendienstlicher Organisationen prüfungsverfahren früherer Wahlperioden bereits bekannt. len in Leitungsfunktionen (erster Bereich des Verwen- Die Bandbreite der den Ersuchen zugrunde liegenden De- verzichten. Zu vielen älteren Personen haben die befugten dungszwecks gemäß §§ 20/21 Abs. 1 Nr. 6 d StUG) ist likte ist groß. Polizeibehörden beschäftigten sich auch in Von den Mitgliedern der kommunalen Vertretungen Stellen bereits in der Vergangenheit Ersuchen gestellt und gegenüber dem Zeitraum des 13. Tätigkeitsberichts um diesem Berichtszeitraum mit unaufgeklärten Tötungsver- (Kreistage, Stadt- und Gemeinderäte) ließen sich aus al- wiederholen diese nach erfolgter Klärung nicht unbegrenzt. 29 Prozent zurückgegangen. Nachgefragt wurde noch zu brechen aus Zeiten sowohl vor als auch nach dem Ende len ostdeutschen Ländern seit der letzten Kommunalwahl Zudem ist der Kreis überprüfbarer Personen im Jahr 2006 301 Personen. Zu ihnen gehörten beispielsweise Leitende der DDR. Ermittler der Zentralen Stelle der Landesjustiz- am 25. Mai 2014 (siehe 13. Tätigkeitsbericht, S. 38) 3 589 erheblich eingeschränkt, allerdings mit der letzten Novel- Staatsanwälte verschiedener Bundesländer, ein Bereichs- verwaltungen aus Ludwigsburg fragten zu Beschuldigten Personen überprüfen. Hinzu kamen aus dem Land Berlin, lierung Ende 2011 in geringerem Umfang wieder erweitert leiter der Polizei oder auch leitendes Personal an Schu- nationalsozialistischer Verbrechen wie etwa in dem Fall in dem die Wahl im Jahre 2016 stattfand, 144 Kommunal- worden (siehe Elfter Tätigkeitsbericht, S. 10). len, Universitäten sowie an Kliniken. Hinweise auf eine einer Aufseherin im Konzentrationslager Ravensbrück an. vertreter der Stadtbezirke. In insgesamt 157 Fällen musste Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheitsdienst ergaben Andere Staatsanwaltschaften verwendeten Stasi-Unterla- Die Verwendung von Stasi-Unterlagen zur Personenüber- im Berichtszeitraum eine Tätigkeit für den Staatssicher- sich in acht Fällen. gen zur Verfolgung von Sprengstoffverbrechen oder wegen prüfung wird nach dem Stand des Stasi-Unterlagen-Geset- heitsdienst mitgeteilt werden. Zu den im zweiten Bereich des Verwendungszwecks der des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer terroristischen zes in der Fassung des 8. Änderungsgesetzes vom 22. De- Als Mitglieder der Gruppe der überprüfbaren kommuna- Vereinigung. Selbst Urkundenfälschung, Verleumdung zember 2011 Ende 2019 für bestimmte Funktionsträger §§ 20/21 Abs. 1 Nr. 6 d StUG genannten Vertretern, die len Wahlbeamten sind haupt- und ehrenamtliche Bürger- von der öffentlichen Hand in Aufsichts- und Vertretungs- oder Betrug durch Erschleichen einer Kapitalentschä- unzulässig sein, nämlich für Abgeordnete und Mitglieder meister sowie entsprechende Vertreter eines Gemeinde- digung für rechtsstaatswidrige Verfolgungsmaßnahmen kommunaler Vertretungen, Mitglieder von Bundes- oder organe von Einrichtungen in öffentlicher Hand entsandt teils für den BStU dann nicht erkennbar, wenn die Person waren, sind zwei Personen eines Schulverbandes sowie waren Anlass für Ersuchen an den Bundesbeauftragten. Landesregierungen, bestimmte höhere Beamtinnen und von der kommunalen Vertretung nicht separat, sondern neun Mitglieder von Stiftungs-, Aufsichts- und Verwal- In dem letztgenannten Fall hatte der BStU zuvor in einer Beamte sowie Beschäftigte öffentlicher Stellen ab Be- zusammen mit ihren anderen Mitgliedern eingereicht tungsräten überprüft worden. Es ergaben sich dabei keine Wiedergutmachungsangelegenheit der zuständigen Lan- soldungsgruppe A 9 oder E 9 aufwärts (Näheres siehe wurde. Im Freistaat Thüringen wiederum wurden nach Erkenntnisse auf eine Tätigkeit für das MfS. desbehörde eine inoffizielle Tätigkeit der Person für den §§ 20/21 Abs. 3 mit Verweis auf den Personenkreis nach der Kommunalwahl am 15. April 2018 43 Wahlbeamte Staatssicherheitsdienst mitgeteilt. Abs. 1 Nr. 6 StUG) − es sei denn, der Bundestag entschei- von der Rechtsaufsichtsbehörde auf eine Tätigkeit für den Eine weitere Überprüfungsmöglichkeit bietet sich mit det bis dahin anders. Wie schon in früheren Zeiträumen (siehe zuletzt 13. Tä- Staatssicherheitsdienst hin überprüft. Insgesamt sind im dem dritten Bereich des Verwendungszwecks der genann- tigkeitsbericht, S. 37) mussten auch in den Jahren 2017 Berichtszeitraum von den als solche erkennbaren kommu- ten Bestimmung. In sogenannten tatsachengestützten Ver- 4.2.3.1 Abgeordnete, Mitglieder kommunaler und 2018 Rechtshilfeersuchen ausländischer Strafverfol- nalen Wahlbeamten 128 Personen überprüft worden, da- dachtsfällen kommt es hier nicht auf das Ausüben einer Vertretungen, sonstige kommunale gungsorgane abgelehnt werden. Dies war der weiterhin runter auch die dieser Gruppe ebenfalls zuzurechnenden höher dotierten Leitungsfunktion an, sondern hier kann Funktionsträger sowie Regierungs­ nicht geänderten Fassung des zweiten Absatzes in § 23 Landräte. Die Belastungsquote mitzuteilender Tätigkeiten grundsätzlich zum Personal aus allen Hierarchieebenen mitglieder StUG geschuldet, wonach die angefragten Verdächtigen für den Staatssicherheitsdienst lag bei Mitgliedern der des öffentlichen Dienstes angefragt werden. Eine den Ver- hätten Stasi-Mitarbeiter gewesen sein müssen. Immerhin Aus dem Kreis der überhaupt überprüfbaren wichtigen kommunalen Vertretungen sowie den überprüfbaren kom- dacht bestätigende Mitteilung musste hier in zwölf Fällen ist es gelungen, eine Anfrage aus Schottland zum Terror­ Funktionsträger und Beschäftigten öffentlicher Stellen be- munalen Wahlbeamten bei insgesamt 4,14 Prozent. gefertigt werden. anschlag von 1988 auf ein Verkehrsflugzeug bei Locker- steht ein vergleichsweise stärkeres Interesse an der Über- Von der gemäß §§ 20/21 Abs. 1 Nr. 6 a StUG bestehenden Insgesamt waren aus allen drei Verwendungsbereichen zu bie auf eine deutsche Ermittlungsbehörde umzulenken, prüfung der Angehörigen von Parlamenten und kommu- Möglichkeit zur Überprüfung von Regierungsmitgliedern 28 Personen die Ersuchen abzulehnen, weil die Vorausset- die den Fall übernahm. Bei dem Ersuchen italienischer nalen Vertretungen. Die öffentlichen Stellen nutzen diesen machten die Länder Berlin, Brandenburg, Hamburg, Sach- zungen zur Überprüfung nicht vorlagen. Behörden zur Aufklärung des 1978 verübten Mordes an Verwendungszweck des StUG, um Transparenz bezüglich sen und Sachsen-Anhalt in insgesamt 26 Fällen Gebrauch. dem Spitzenpolitiker Aldo Moro war dies nicht möglich. dieser gewählten Personen herzustellen. Wenn die in den Dabei ergaben sich keine Hinweise auf eine Tätigkeit für 4.2.3.4 Leitende Personen im Sport sowie Jedoch konnte die Anfrage einer ausländischen Behörde §§ 20/21 Abs. 1 Nr. 6 b StUG genannten Mitglieder kom- den Staatssicherheitsdienst. Trainer und Betreuer von Mitgliedern munaler Vertretungen einen Beschluss über ihre Über- bearbeitet werden, bei der es um eine sogenannte Ver- der deutschen Nationalmannschaften kaufswegefeststellung beschlagnahmter Schusswaffen aus prüfung fassen oder Abgeordnete der Parlamente einen 4.2.3.2 Berufsrichter und ehrenamtliche Richter DDR-Produktion ging. Hierbei war die Mitteilung perso- Überprüfungswunsch äußern, geschieht dies meist erst Auf Ersuchen des Deutschen Olympischen Sportbundes nenbezogener Informationen nicht erforderlich. geraume Zeit nach Neukonstituierung der Gremien infol- Im Berichtszeitraum sind Ersuchen zwecks Überprüfung (DOSB) sind im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in ge Neuwahlen. Die Wählerschaft zu informieren, welcher von Berufsrichterinnen und -richtern ausschließlich aus Pyeongchang 86 Namen von Personen zu Überprüfungs- den Ländern Berlin und Brandenburg an den BStU ge- 4.2.3 Ersuchen zur Überprüfung von der Gewählten für den Staatssicherheitsdienst tätig war, ist zwecken eingereicht und bearbeitet worden. In drei Fällen richtet worden; dies betraf 72 Personen. Bei ehrenamtli- Personen dann den jeweiligen Gremien immer noch ein Anliegen. war eine Tätigkeit für den Staatssicherheitsdienst mitzu- chen Richterinnen und Richtern erfolgt die Überprüfung teilen. Die Überprüfbarkeit von Beschäftigten des öffentlichen Von den Mitgliedern des im Jahre 2017 gewählten zu unterschiedlichen Zeiten, je nachdem, wann in den ein- Dienstes nach §§ 20/21 Abs. 1 Nr. 6 d StUG auf eine Tätig- 19. Deut­schen Bundestages machten bis zum Ende des zelnen Gerichtszweigen die meist fünfjährige Amtsdauer Aus Anlass der Youth Olympic Games vom 6. bis 8. Ok- keit für den Staatssicherheitsdienst, die zunächst bis 2006 Berichtszeitraums 200 Abgeordnete von ihrem Recht nach beendet ist und neue Berufungsverfahren stattfinden. In tober 2018 in Buenos Aires bearbeitete der BStU Mittei- befristet und danach in zwei weiteren Schritten verlängert § 44 c des Abgeordnetengesetzes Gebrauch, beim Bun- den Jahren 2017 und 2018 erreichten den BStU entspre- lungsersuchen zu 49 für die Mannschaft vorgesehenen wurde, hatte für den Aufbau demokratischer Institutionen destagspräsidenten eine Überprüfung zu beantragen. Eine chende Ersuchen zu insgesamt 33 Personen, davon 29 Mitgliedern der Delegationsleitung. Dabei ergab sich in in Ostdeutschland eine hohe Bedeutung (zur Bilanz der Vielzahl von Abgeordneten hatte sich bereits in früheren erst kurz vor Ende des Berichtszeitraums. In einem der drei Fällen eine mitzuteilende Tätigkeit für den Staats­ Überprüfungen bis 2006 siehe Achter Tätigkeitsbericht, Legislaturperioden überprüfen lassen. bis dahin bereits bearbeiteten Fälle ergab sich bei den eh- sicherheitsdienst. – 38 – – 39 –

4.2.3.5 Beiratsmitglieder und Wissenschaft- 4.3 Anträge für die Forschung zum Zweck deren Schutz müssen dann ggf. Passagen anonymisiert „Dritten Reichs“, Leni Riefenstahl, konnten zahlreiche liches Beratungsgremium des BStU, der politischen und historischen oder Einwilligungen eingeholt werden. Zur Gewährleis- Unterlagen zur Verfügung gestellt werden, welche die Bundesbeauftragter, Landesbeauftragte Aufarbeitung sowie für Zwecke der tung einheitlicher Bearbeitungen enthalten die internen Stasi gesammelt hatte, um Riefenstahl später erpressen und deren Mitarbeiter sowie Beschäf- politischen Bildung sowie von Presse, Richtlinien Grundsätze, in die auch die betreffende Recht- oder belasten zu können. „Die Nazis waren doch alle im tigte, ehrenamtliche Mitarbeiter und Rundfunk und Film sprechung einfließt. Dieses Verfahren hat sich in den ver- Westen“ heißt ein Film von Claudia Gründer und Chris- tian H. Schulz. Er beschäftigt sich mit der Frage, ob in Gremienmitglieder in Aufarbeitungs­ Das Interesse von Forschung und Medien an den Stasi-Un- gangenen über zwei Jahrzehnten gut bewährt, in der Praxis der DDR, die sich gern als der „erste antifaschistische einrichtungen terlagen ist auch nach über 25 Jahren Geltung des StUG gibt es mit den vorgenommenen Anonymisierungen sehr Staat auf deutschem Boden“ titulierte, tatsächlich alle Die hier erwähnten Personengruppen der §§ 20/21 Abs. 1 beachtlich: Im Berichtszeitraum gingen insgesamt 2 665 wenige Probleme. Rückfragen von Antragstellern lassen NS-Kriegsverbrecher verfolgt und verurteilt wurden. Zu Nr. 7 StUG sollen auch nach 2019 weiterhin über­prüfbar Forschungs- und Medienanträge gemäß § 32 ff. StUG ein sich in der Regel durch entsprechende Erläuterungen zum diesem Thema wurden beim BStU Recherchen zu zwölf sein (siehe Abs. 3 dieser Bestimmung). Ersuchensberech- (siehe Tabelle 7 sowie Grafiken 1 und 2 auf den folgenden Verfahren einvernehmlich klären. Personen durchgeführt und umfangreiches Aktenmaterial tigte Stellen fragten dazu wie folgt an: Beiratsmitglieder Seiten). Nachdem in den Anfangsjahren Medienanträge Um die Anträge möglichst effizient bearbeiten zu können, von gut 17 500 Seiten konnte zur Verfügung gestellt wer- sowie Wissenschaftliches­ Beratungsgremium des BStU: dominierten, überwiegen nun seit Längerem Forschungs- hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ihre Verteilung 18 Personen – bei zwei weiteren war das für die Überprü- anträge. Die Gesamtzahl der Anträge bleibt mit durch- den. Zuletzt ist auf eine Folge der MDR-Sendereihe „Die auf jeweils themenbezogen spezialisierte Sachgebiete be- Spur der Ahnen“ zu verweisen. Dort erinnert Leopold fung notwendige 18. Le­bensjahr am 12.1.1990 noch nicht schnittlich 110 pro Monat weitgehend konstant. 1 896 An- währt. Diese thematische Gliederung dient auch der Struk- vollendet; Landesbe­auftragte: zwei Personen; Beschäftig- träge stellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Jetzinger an seinen Onkel Arthur, der nach Kriegsende turierung der folgenden Vorstellung ausgewählter Anträge. untertauchte und den Geburtsnamen seiner Mutter ange- te beim Bundesbeauftragten:­ 32 Personen; Beschäftigte, Forschungseinrichtungen oder Aufarbeitungsinitiativen, Die Anträge aus Forschung und Medien werden je nach ehrenamtliche Mitarbeiter und Gremienmitglieder von 769 Anträge kamen von Printmedien, Fernsehen, Film und nommen hatte. Der Film „Mein Onkel, der Nazi-Kom- Fragestellung bzw. regionalem Bezug in der Zentralstelle­ missar“ begibt sich auf Spurensuche nach einem, der in Aufarbeitungseinrichtungen: 41 Personen. In einem Fall Rundfunk. Auch das Interesse aus dem Ausland ist nach oder den Außenstellen bearbeitet. ergaben sich Hinweise auf eine Zusammenarbeit mit dem wie vor groß. 392 Anträge wurden von ausländischen For- der NS-Diktatur eine steile Karriere bei der Polizei ge- Staatssicherheitsdienst. schern und Medienvertretern gestellt; dies ist ein Anteil macht hatte. Unterlagen aus dem sogenannten NS-Archiv 4.3.1 Aufarbeitung der NS-Diktatur von 15 Prozent. des MfS konnten dazu beitragen, Lücken in der Biografie Die Überlieferungen der Staatssicherheit sind auch für Arthur Jetzingers zu schließen. 4.2.3.6 Sicherheits- und Zuverlässigkeits­ Wie in den vorangegangenen Jahren nutzte auch im Be- Fragestellungen zur NS-Geschichte nutzbar. Entspre- überprüfungen richtszeitraum ein breites Spektrum von Antragstellerin- Nach wie vor steht die Suche nach dem Verbleib der von chend viele Anträge werden gestellt, seit Jahren machen Aufgrund der weiterhin unverändert gebliebenen Bestim- nen und Antragstellern die Bestände des Stasi-Unterla- den Nazis geraubten Kunstgüter im Fokus der Öffent- diese fast ein Zehntel aller Anträge aus dem Bereich For- mung in § 12 Abs. 4 der Sicherheitsüberprüfungsgesetze gen-Archivs: Forscher unterschiedlichster Disziplinen, lichkeit; ein Beitrag dazu ist die Untersuchung der vom schung und Medien aus. Neben einer Vielzahl von An- des Bundes und der Länder (siehe Zwölfter Tätigkeits- Doktoranden und Studenten, international, regional und MfS durchgeführten Aktion „Licht“. Für die Ermittlung bericht, S. 13), wonach Personen einer Überprüfung im lokal tätige Journalisten, Museen, Mahn- und Gedenk- trägen aus der universitären Forschung, von Mahn- und und Sicherstellung „bisher nicht ordnungsgemäß erfaßter Stasi-Unterlagen-Archiv nicht nur in tatsachengestützten stätten, Schulen und Universitäten, Vereine und Verbände Gedenkstätten, Geschichtsvereinen und aus dem Ausland Wertgegenstände“ (Mielke) wurden auf dem Gebiet der Verdachtsfällen zu unterziehen sind, sondern bereits dann, sowie Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen. Auch sind auch einige Anträge aus dem Bereich Funk und Fern- DDR an etwa 4 000 Einsatzorten Panzerschränke, Wert- wenn sie früher einen Wohnsitz in der DDR hatten und vor für Filmproduktionen wurden Unterlagen herausgegeben: sehen bearbeitet worden, wie folgende drei Beispiele zei- papierdepots und Schließfächer unter der Regie des MfS dem 1. Januar 1970 geboren worden sind, wurde im Be- Beispielhaft genannt seien hier „Ballon“ (über eine Flucht gen: Für den Dokumentarfilm des MDR „Die Diva und unter äußerster Geheimhaltung geöffnet; mit dieser Akti- richtszeitraum zu 12 580 Personen um Mitteilung ersucht. aus der DDR in einem Heißluftballon), „Gundermann“, die Stasi“ über die wohl bekannteste Filmregisseurin des on wollten die DDR-Organe Einnahmen für den Staats- Bei 799 von ihnen ergab sich eine Tätigkeit für den Staats- „Brasch“ (ein Dokumentarfilm über die Familie Brasch) sicherheitsdienst; das ist eine Quote von 6,35 ­Prozent. oder die Serie „Weissensee“. Für die Produktionen wurde teils auch Material aus Stasi-Unterlagen verwandt, das in Tabelle 7 4.2.3.7 Rentenangelegenheiten der Stasi-Mediathek präsentiert ist. Antragseingänge gemäß §§ 32 und 34 StUG (Forschung/Medien) Gegenüber dem vorigen Berichtszeitraum ist die Zahl der So vielfältig die Themen der Antragsteller sind, so un- Anfragen zuständiger Stellen aus dem Bereich der Über- terschiedlich sind auch die Aufwände für Recherche, Themenkomplexe Eingänge gesamt Eingänge im Anteile der Themen führung von Sonder- und Zusatzversorgungssystemen der Auswertung und Anonymisierung. Häufig werden für (1993–2018) Berichtszeitraum im Berichtszeitraum ehemaligen DDR in die gesetzliche Rentenversicherung, Anträge 50 000 Seiten oder mehr ausgewertet, um the- in Prozent nämlich zu 5 048 Personen, in etwa gleich geblieben. Dies menbezogene Informationen zu ermitteln. Der fortschrei- Politik/Internationale Beziehungen 6 571 400 15 gilt auch für die Quote mitgeteilter Tätigkeiten für den tende Erschließungsstand der Archivbestände, der eine Staatssicherheitsdienst, die bei ca. 3,5 Prozent lag. umfassendere Suche ermöglicht, sowie nach fast drei Jahr- Kunst/Kultur/Medien 5 112 344 13 zehnten intensiver Aufarbeitung weiter ausdifferenzierte Nationalsozialismus (NS) 3 182 263 10 4.2.3.8 Ordensangelegenheiten Forschungsansätze tragen zu größeren Aufwänden bei. MfS 3 326 246 9 Das Stasi-Unterlagen-Archiv wird hierbei auch den verän- Im Vorfeld der Verleihung eines Ordens oder Ehren- dertten Nutzerinteressen gerecht, indem es zunehmend auf Wirtschaft 2 567 244 9 zeichens wenden sich vorschlags- oder verleihungsbe- digitale Arbeitsverfahren setzt. So erfolgt die Bearbeitung rechtigte Stellen wie z. B. Ministerien oder Staats- und Wissenschaft/Medizin/Sport 3 462 237 9 von Anträgen zunehmend digital, von der Anonymisierung Ordenskanzleien mit einem Ersuchen um Mitteilung an über die Nutzung im Lesesaal bis hin zur Übergabe erbe- Militär/Grenze/Republikflucht 2 462 211 8 den BStU, ob sich in den Stasi-Unterlagen zu der Person tener Duplikate orts- und zeitunabhängig über eine eigens­ Hinweise auf eine hauptamtliche oder inoffizielle Zusam- Recht/Justiz/Polizei 2 235 169 6 eingerichtete Online-Plattform (siehe Abschnitt 2.6). menarbeit mit dem MfS finden. Ist das der Fall, steht dies Geheimdienste (außer MfS)/Terrorismus 1 194 153 6 oft einer Ehrung entgegen und führt dazu, dass die Stellen Die Bearbeitung von Forschungs- und Medienanträgen Opposition in der DDR 2 003 151 6 kurzfristig eine ehrungswürdige Ersatzperson zur entspre- beim BStU ist aufgrund der Erfordernisse des StUG ar- chenden Recherche nachreichen – und der BStU die erbe- beitsaufwendiger als in anderen Archiven von Bund, Län- Bildung/Jugend/Familie/Sexualität 1 321 132 5 tene Zusatzmittteilung den zuständigen Stellen zukommen dern und Kommunen. So ist bei jeder Herausgabe von Religionsgemeinschaften 2 336 115 4 lassen muss. Bezogen auf insgesamt 611 Personen lag die Stasi-Unterlagen zwischen dem Aufarbeitungsinteresse Belastungsquote bei rund 9,8 Prozent. und betroffenen Persönlichkeitsrechten abzuwägen. Zu gesamt 35 771 2 665 100 – 40 – – 41 –

Verteilung der Antragsteller haushalt erzielen. Das Hannah-Arendt-Institut für Totali- 4.3.3 Grenzregime und Militär tarismusforschung arbeitet an einem Projekt, in dem alle Zu Beginn des Jahres 2018 machte der Fund von Über- Grafik 1 Aspekte der Aktion „Licht“ wissenschaftlich aufgearbei- resten eines 80 Meter langen Fluchttunnels im heutigen tet werden sollen. Rund 77 000 Seiten wurden bisher für Schlagzeilen in den Berliner Zeitungen. Den § 32 StUG (Forschung) diesen Antrag durchgesehen, etwa 52 000 konnten bis- 800 lang zur Einsicht vorgelegt werden. Grabungen waren jahrelange Forschungen des Archäo- logen Torsten Dressler in den Stasi-Unterlagen voraus- Die Gedenkstätte Bautzen und die Gedenkstätte Münch- gegangen. Der Fokus richtete sich hier auf archäolo- 700 ner Platz in Dresden, beide in Trägerschaft der Stiftung gisch-geophysikalische Aspekte der Grenzsicherung und Sächsische Gedenkstätten, haben auch im Berichtszeit- deren Überwindung durch spektakuläre Fluchten. Dafür raum wieder verschiedene Forschungsanträge gestellt. 600 waren über 35 000 Seiten gesichtet, gut 25 000 Seiten, wie Exemplarisch ist hier der Antrag der Gedenkstätte Baut- beispielsweise eine MfS-Tunnelkartei, zahlreiche Skizzen zen zum Thema „Strafvollzug in Bautzen während des Na- und Kartenmaterial zur Akteneinsicht vorgelegt und knapp 500 tionalsozialismus“ zu nennen. Für diesen Antrag wurden 5 900 Kopien, fast 400 Fotos und fünf Filme herausgege- rund 55 000 Seiten durchgesehen, 22 300 Seiten zur Ak- ben worden. teneinsicht vorgelegt und rund 3 400 Seiten als Digitalisat 400 herausgegeben. Die Ergebnisse des Forschungsantrags Im Herbst 1989 gehörten dem Militär- und Sicherheitsap- sind in die im September eröffnete neue Dauerausstellung parat der DDR deutlich mehr als eine halbe Million Men- schen an. Trotz dieses gewaltigen bewaffneten Potenzials 300 in der Gedenkstätte Bautzen zum NS-Strafvollzug in den beiden Bautzener Haftanstalten eingeflossen. gingen SED-Regime und Stasi rasch und ohne Blutvergie- ßen unter. Eine Studie untersucht nun den inneren Zustand 200 In einem Forschungsantrag zum „Verrat im kommunis- der sogenannten bewaffneten Organe der DDR im Jahr tischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1933 1989, beschreibt deren Einsätze gegen Demonstrierende bis 1945“ geht es um eine Überprüfung und ggf. Revision und die Konflikte, die sich daraus ergaben. Für diesen An- 100 des u. a. vom MfS erzeugten verzerrten Geschichtsbildes trag wurden ca. 180 000 Seiten durchgesehen, ca. 102 000 vom „antifaschistischen Widerstandskampf“ der KPD. Seiten vorgelegt und gut 6 300 Kopien herausgegeben. 0 Dabei soll ein in der DDR tabuisierter Aspekt des Wider- Die Studie soll im ersten Halbjahr 2019 in der Reihe „Mi- stands gegen das nationalsozialistische Herrschaftssystem litärgeschichte der DDR“ erscheinen. a.) untersucht werden: Verräter in den Reihen der kommunis- Museen tischen Widerstandskämpfer. Untersucht werden soll das Stiftungen 4.3.4 Justiz, Strafvollzug und Polizei Universitäten/ Ausmaß des Phänomens „Verrat“ im kommunistischen Privatpersonen Hochschulen Institutionen Die Saxonia Media Filmproduktions-GmbH, die für den Vereine/Verbände/ LandesbeauftragteKirchen/Glaubensgemeinschaften­Sonstige (Schulen, Widerstand, verschiedene Varianten von Verrat anhand Kommunen u. von Einzelfällen sowie der Umgang der KPD-Führung MDR die Sendereihe „Lebensretter“ produziert, stellte im damit. Aus den Überlieferungen der HA IX/11 wurden Berichtszeitraum mehrere Anträge. Im Fokus der Doku-­ bisher ca. 175 000 Seiten durchgesehen, 145 000 Seiten Serie stehen Havarien, Brände, Unglücks- und Kriminal- vorgelegt und mehr als 9 000 Kopien herausgegeben. fälle. Beantragte Themen waren etwa das Zug­unglück von Langenweddingen, die besonderen Umstände des Todes 4.3.2 „Westarbeit“ des MfS des Fußballers , die Explosion im elektro- Grafik 2 chemischen Kombinat Bitterfeld 1968 mit vielen Toten, Das Interesse von Forschung und Medien am Thema die Bewältigung der Kältewelle in der DDR 1978/79 oder § 34 StUG (Presse, Rundfunk, Film) „Westarbeit“ der Staatssicherheit zeigt sich an zwei her- die schweren Waldbrände im April/Mai 1988 im damali- 250 vorgehobenen Beispielen. Mitten in der DDR gelegen, gen Bezirk Cottbus. Entsprechende Archivbestände und war West-Berlin jahrzehntelang ein außergewöhnlicher audiovisuelle Überlieferungen wurden recherchiert und politischer und gesellschaftlicher Schmelztiegel und da- für die Nutzung bereitgestellt. 200 durch auch für die Tätigkeit des MfS von hohem Interesse. Für das im Sommer 2018 erschienene Buch „­West-Berlin: Die Genese der Politischen Polizei sowie der Staatssicher- Biografie einer Halbstadt“, das auch die besondere Per- heit im Land Brandenburg bis zur Auflösung der Länder- 150 spektive der Stasi auf den Westteil beleuchtet, struktur in der DDR im Jahr 1952 waren Gegenstand eines konnten aus den Überlieferungen der Staatssicherheit über vom Brandenburgischen Landeshauptarchiv geförderten 100 36 000 Seiten und gut 2 700 Fotos vorgelegt werden. Forschungsprojekts. Für die Antragsbearbeitung konnte auf umfangreiches, beim BStU befindliches Sachaktenma- Mitunter trifft das Stasi-Unterlagen-Archiv mit seinen terial der Politischen Polizei in der SBZ, der sogenann- 50 Überlieferungen auf internationale Aufmerksamkeit. Ein ten K5, zurückgegriffen werden. Die Ergebnisse sollen in Beispiel ist der Fall des britischen Politikers und La- einem Aufsatz unter dem Titel „Entnazifizierung, Polizei, bour-Chefs Jeremy Corbyn. Nachdem der Verdacht einer 0 Geheimdienst im Land Brandenburg 1945 bis 1952“ in geheimpolizeilichen Zusammenarbeit mit Diensten des dem Sammelband „Das Land Brandenburg, 1945–1952“ Ostblocks in den 1980-er Jahren gestreut worden war, der Reihe „Brandenburgische Geschichte in Einzeldarstel- gingen Ende Februar 2018 eine Vielzahl kurzfristiger Me- Sonstige lungen“ erscheinen. Agenturen dienanträge ein, darunter von Welt, The Guardian, Daily Produktions­ Medien privat Tageszeitungen Angestoßen durch eine Recherche in der Stasi-Mediathek, gesellschaftenFreie JournalistenWochenmagazine Wochenzeitungen Mail, BBC News, The Observer und The Sun. Die Re- Radioöffentlich-rechtlich und Fernsehen, cherchen ergaben jedoch keine Unterlagen oder sonstige widmete sich ein Medienantrag dem Thema der in der Informationen zu Jeremy Corbyn. DDR geplanten Isolierungslager. Für den Verteidigungs- – 42 – – 43 – fall bzw. bei Unruhen hatte es beim MfS Planungen zur Zur Erstellung des Multimedia-Guides „Herbst Halle 89“ die Einführung des marxistisch-leninistischen Grundlagen- beruflich nach Leipzig. Sie zeichneten dort Interviews vorbeugenden Inhaftierung als feindlich eingestufter Per- erhielt die Gedenkstätte „Roter Ochse“ in Halle (Saale) im studiums an Hochschulen und Universitäten recherchiert. auf oder ließen Radiobeiträge und Livesendungen pro- sonengruppen gegeben. Dem Antragsteller wurden zahl- Berichtszeitraum Einsicht in die umfangreiche regionale Ferner wurde nach Ermittlungen zu öffentlich angebrach- duzieren. Sowohl eine spezielle Messeeinsatzgruppe der reiche Dokumente zur Verfügung gestellt, insbesondere Text-, Film- und Bildüberlieferung aus dem Stasi-Unter- ten Losungen oder Äußerungen gegen Karl Marx und seine Stasi als auch inoffizielle Mitarbeiter (IM) verschiedener Einsatzpläne, Direktiven und Dienstanweisungen, die so lagen-Archiv. Das Projekt wurde durch das Land Sach- Werke gesucht. Zu allen Themen konnte eine Vielzahl an Stasi-Diensteinheiten überwachten deren Tätigkeit und vor detailliert waren, dass aus ihnen sogar das Haftregime im sen-Anhalt gefördert und ist seit 2017 mit großem Erfolg Unterlagen ermittelt und herausgegeben werden. allem deren Kontakte zu DDR-Bürgern. Um die konkre- entsprechenden Isolierungsobjekt ersichtlich wurde, ins- online. Ergänzend wurde auch eine mobile App (http:// te Arbeitsweise der Stasi näher zu beleuchten, stellte das Der für millionenfachen Massenmord verantwortliche www.herbst89halle.de) entwickelt, mit der sich historisch besondere aus den ehemaligen Bezirken Gera und Erfurt. sowjetische Partei- und Regierungschef Josef Stalin wur- Deutschlandradio einen Medienantrag zu diesem Thema. Interessierte auf die Spuren der Revolution von 1989 in Wesentlich auf Grundlage der Überlieferungen der Stasi de in der DDR anfangs vergöttert. Im Jahr 2018 war sein Trotz des für Medienanträge typisch engen Zeitrahmens Halle begeben können. Die Touren „Protest“, „Repression“ entstand so der Film „Honeckers unheimlicher Plan. Wie 165. Geburtstag. Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschön- konnten knapp 2 500 Seiten zur Einsichtnahme vorgelegt und „Dialog“ vergegenwärtigen die damaligen Ereignisse. die DDR ihre Bürger wegsperren wollte“, der 2018 in hausen widmete sich in der Sonderausstellung „Der rote werden. Zu Beginn der Leipziger Buchmesse am 15. März ARD-Programmen ausgestrahlt sowie auf dem „Campus Ein weiterer Forschungsantrag widmete sich der studen- Gott. Stalin und die Deutschen“ dem Personenkult um den 2018 wurde das Radiofeature „Wie die Stasi Messe-Jour- für Demokratie“ in Berlin und in der „Runden Ecke“ in tischen Opposition in der DDR zwischen 1953 und 1961 sowjetischen Diktator in der frühen DDR. Stalin-Denk- nalisten bespitzelte“ im Deutschlandradio­ ausgestrahlt. Leipzig voraufgeführt wurde. am Beispiel der Universitäten in Leipzig und Halle. Dabei mäler und überlebensgroße Porträts des Diktators an den 4.3.10 Sport In den letzten Jahren sind einige Forschungsarbeiten zu bildet die Rolle der Studentenschaft beim Volksaufstand Hauswänden waren ebenso Teil dieser Propaganda wie den Untersuchungshaftanstalten des MfS entstanden. Zu am 17. Juni 1953 einen Schwerpunkt, ebenso wie das Jahr die Benennung von Fabriken oder Straßen mit seinem Neben dem 1. FC Lok Leipzig spielte die Betriebssportge- den Desiderata gehört jedoch die medizinische Betreuung des Mauerbaus 1961. Zudem werden die Einflüsse von Namen. Die Ausstellung präsentierte eine Fülle seltener meinschaft Chemie Leipzig eine wichtige Rolle im Fußball der Insassen. Hiermit beschäftigte sich im Berichtszeit- studentischen oppositionellen Aktivitäten in anderen kom- Objekte, Filme und Fotografien des Stalin-Kultes. Für die der DDR. 1964 hatte diese Mannschaft sensationell den raum anhand des Rostocker Untersuchungsgefängnisses munistischen Staaten auf die Studierenden in der DDR Erarbeitung der Ausstellung wurden aus dem Stasi-Unter- DDR-Meistertitel errungen. Der Journalist und Autor Jens ein Student für seine Bachelorarbeit. Rund 1 800 Seiten untersucht. Bisher wurden 175 000 Seiten durchgesehen, lagen-Archiv mehr als 4 000 Kopien und 110 Fotos zur Fuge hat umfassend und intensiv die Fanclubkultur von wurden für seinen Antrag zur Verfügung gestellt. Die Ba- 13 200 Seiten vorgelegt und 980 Kopien herausgegeben. Verfügung gestellt, darunter auch leihweise ein als Unikat Chemie Leipzig untersucht und deren Überwachung durch chelorarbeit mit dem Titel „Die Absicherung der medizi- erhaltenes Plakat. das MfS offengelegt. Erstmalig führte er sowohl mit ehe- nischen Versorgung von Untersuchungsgefangenen am 4.3.6 Kirche maligen IM Interviews als auch mit einem der verantwort- Beispiel der MfS-Bezirksverwaltung Rostock“ ist in der Kirchen und von diesen getragene Einrichtungen standen 4.3.8 Kinder und Jugendliche lichen hauptamtlichen Mitarbeiter der Bezirksverwaltung Bibliothek des BStU einsehbar. immer wieder unter Beobachtung der Stasi, die hierzu Zwei Themen fanden im Berichtszeitraum besonderes Leipzig des MfS. Im Backroad Diaries-Verlag gibt Jens Fuge unter dem Titel „Chemie Leipzig und seine Fans“ Auf der Suche nach spektakulären DDR-Kriminalfällen vorhandenen Überlieferungen werden intensiv für For- öffentliches Interesse: die Aufarbeitung sexuellen Kin- eine Trilogie heraus. 2019 soll der letzte Teil erscheinen. stellte die TV-Produktionsfirma Fernsehkombinat GmbH schungs- und Medienanträge genutzt. Ein Antrag der Be- desmissbrauchs in der DDR sowie das Ausmaß politisch Für die beiden bisher vorliegenden Publikationen wurden & Co. KG Leipzig einen Antrag zur Einsicht in Unterlagen auftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung motivierter Zwangsadoptionen im SED-Staat. Im Novem- ca. 65 000 Seiten und 305 Fotos durchgesehen, ca. 3 400 zu insgesamt zehn Kriminalfällen, geklärten und unge- der SED-Diktatur befasste sich mit dem Einfluss des MfS ber 2016 hatte die Unabhängige Kommission zur Aufar- Seiten und 254 Fotos vorgelegt und ca. 1 600 Kopien so- klärten, zwischen 1950 und 1990. Das Spektrum umfasste auf die Kirchentage in Sachsen-Anhalt. Hierfür wurden beitung sexuellen Kindesmissbrauchs eine Studie zum wie 39 Fotos herausgegeben. unter anderem den Kindermörder Erwin Hagedorn, den 37 300 Seiten gelesen, acht Akteneinsichten durchgeführt bislang kaum untersuchten Thema „Sexueller Missbrauch Mord an zwei Güstrower Bürgern durch einen Stasi-Of- und über 1 100 Seiten sowie Videomaterial und Tonträger von Kindern und Jugendlichen in der DDR“ in Auftrag ge- 4.3.11 Wirtschaft fizier oder den Mord an einer jungen Frau, der erst zwölf herausgegeben. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden geben. Dem folgte ein entsprechender Forschungsantrag. Jahre später aufgeklärt werden konnte. Obgleich auch in u. a. zum Lesefestival „Halle liest mit“ im Rahmen der Beim BStU wurden knapp 46 000 Seiten und audiovisuel- Im Jahr 2016 hatte der damalige Bundesminister für Er- der DDR für die Ermittlungen die Kriminalpolizei zustän- Leipziger Buchmesse unter dem Thema „Protestanten in les Material zum Thema durchgesehen, über 11 000 Seiten, nährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, eine His- dig war, konnte die Staatssicherheit diese jederzeit an sich Zeiten des Kalten Krieges. Der Wittenberger Kirchentag ein Tonband und zwei Filme zur Einsicht vorgelegt und torikerkommission zur Aufarbeitung der Geschichte des ziehen, insbesondere bei Straftaten mit politischem Hin- zum Lutherjubiläum 1983 im Fokus der Staatssicherheit“ 633 Seiten Duplikate übergeben. Im Oktober 2017 wurde Bundeslandwirtschaftsministeriums und seiner Vorgän- tergrund. Insgesamt wurden mehr als 30 000 Seiten ausge- in der BStU-Außenstelle Halle präsentiert. Aussagekräfti- die Expertise der Öffentlichkeit vorgestellt und im März gerinstitutionen im 20. Jahrhundert eingesetzt. In diesem wertet, davon 3 000 Seiten sowie 200 Fotos und drei Fil- ge Dokumente aus Stasi-Unterlagen fanden anschließend 2018 erschien sie unter dem Titel „Sexueller Missbrauch Zusammenhang wurde auch ein Antrag zur Geschichte der me vorgelegt. Die zweiteilige Dokumentation „Mysteriöse Einzug in die Mediathek des BStU. Die BStU-Außenstelle in der DDR. Historische, rechtliche und psychologische DDR-Agrarpolitik und ihrer staatlichen Institutionen ge- Kriminalfälle der DDR – Im Fadenkreuz der Stasi“ wurde Halle stellte die Inhalte und den Zugang dazu in der Me- Hintergründe des sexuellen Missbrauchs an Kindern und stellt, um die Entwicklungen in Ost und West vergleichend im September 2017 im ZDF ausgestrahlt. diathek im Mai 2017 auf dem Deutschen Evangelischen Jugendlichen in der DDR“ in Buchform. betrachten zu können. Hierzu wurden nach Recherchen in Kirchentag in Wittenberg vor. Eine Vielzahl von Buchvor- Im Auftrag der damaligen Beauftragten der Bundesre- den Überlieferungen der Stasi im Berichtszeitraum bislang stellungen schloss sich seitdem an. 4.3.5 Opposition und Bürgerprotest gierung für die neuen Bundesländer hat das Zentrum für rund 99 000 Seiten vorgelegt. Die Bearbeitung dauert an. Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) im Februar Über acht Jahre hatte Monika Haeger oppositionelle 4.3.7 Personenkult in der DDR Im Jahr 1981 bildete das MfS zur Überwachung und Kon- Gruppen („Initiative Frieden und Menschenrechte“ (IFM), 2018 eine Vorstudie über die „Dimension und wissen- trolle der Kernkraftwerke (KKW) in der DDR eine eigene „Frauen für den Frieden“) als inoffizielle Mitarbeiterin Im Jahr 2018 hatten zwei prägende Figuren des Kommu- schaftliche Nachprüfbarkeit von politischer Motivation in Objektdienststelle in Lubmin bei Greifswald – Standort ausspioniert. Anfang 1989 wurde sie von Bärbel Boh- nismus runde Geburtstage: Karl Marx und Josef Stalin. DDR-Adop­tionsverfahren, 1966–1990“ vorgelegt. Diese des KKW Nord. 1989 arbeiteten für die Objektdienst- ley, Irena Kukutz und Katja Havemann enttarnt, die bei Auch im Stasi-Unterlagen-Archiv finden sich zu diesen Vorstudie ist auf den Webseiten des ZZF, der Beauftrag- stelle 24 hauptamtliche Mitarbeiter und vier Offiziere im den „Frauen für den Frieden“ und zum Teil in der IFM Persönlichkeiten bzw. ihrer Rezeption als historische Fi- ten und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Ener- besonderen Einsatz (OibE). Im Auftrag des Norddeut- mitwirkten. Der Journalist Peter Wensierski hat ein lan- guren wichtige Unterlagen und Ausstellungsstücke. gie nachzulesen, ebenso eine Kurzfassung (letzter Aufruf schen Rundfunks drehte die Populärfilm Media GmbH 4.1.2019). Dem ZZF wurden aus fast 66 000 durchgesehe- ges Interview mit ihr aus dem Jahr 1990 zur Grundlage Im Vorfeld des 200. Geburtstages von Karl Marx am 5. Mai aus Rostock eine Dokumentation über den Umgang mit nen Seiten über 12 000 zur Einsicht vorgelegt und davon einer TV-Dokumentation über den Fall gemacht. Für „IM 2018 konzipierte die Evangelische Akademie Sachsen-An- Atomkraft und insbesondere das KKW Nord Greifswald 1 514 Seiten in Kopie zur Verfügung gestellt. Dienste der Stasi – Der Fall Monika Haeger“ wurden ins- halt e. V. eine Wanderausstellung und eine Vortragsreihe und nutzte hierzu viele Stasi-Unterlagen. Für diesen Me- gesamt 311 Duplikate von Unterlagen, fünf Filme und elf über dessen Wirkung auf die DDR-Gesellschaft. Beim dienantrag wurden mehr als 6 000 Seiten gelesen und Fotos übergeben. Der Film wurde im „Haus 22“ in der BStU wurde zu Kritik und Widerstand gegen die Umbe- 4.3.9 Medien gut 2 700 Seiten zur Einsicht vorgelegt. Auf besonderes „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ voraufgeführt nennung der Stadt Chemnitz in Karl-Marx-Stadt und der Während der Frühjahrs- und Herbstmessen der DDR reis­ Interesse stießen die zahlreichen Fotos und Filmaufnah- und später im rbb gesendet. Universität Leipzig in Karl-Marx-Universität sowie gegen ten auch westdeutsche Journalistinnen und Journalisten men zum Kernkraftwerk Greifswald. Die Dokumentation – 44 – – 45 – wurde im Dezember 2017 im NDR in der Reihe „Unsere teiligung verschiedener Geheimdienste drehten. Anträge Im Berichtszeitraum wurde ein umfangreicher Forschungs- gen die damit verbundene Kostenerhebung. In derartigen Geschichte“ unter dem Titel „Als wir die Kernkraft für si- aus Forschung und Medien zielten insbesondere auf die- antrag zur baskischen Terrorgruppe ETA abgeschlossen, Fällen erläutert der BStU vor Erlass eines kostenpflich- cher hielten“ gezeigt. se Fragen; in den Überlieferungen der Stasi befinden sich den eine spanische Gedenkstiftung gestellt hatte. Dieser tigen Widerspruchsbescheides ausführlich die Sach- und u. a. die Ermittlungsakten und Befunde der Autopsie. Eine knüpfte an ältere Berichte spanischer Boulevardmedien an, Rechtslage. Dabei wird auf die hier maßgebliche archivi- 2017/2018 entstand der Dokumentarfilm „Systemversa- Dokumentation des MDR wurde im Herbst 2018 ausge- dass die ETA intensiv durch die Stasi unterstützt worden sei. sche Betrachtung der Unterlagen und die dazu bestehende gen! Todesflug Aeroflot 892“ der Filmemacher Torsten strahlt. Nach den überlieferten Unterlagen konnte die Stasi sowohl gefestigte Rechtsprechung des Verwaltungsgerichts Berlin Mehltretter und Matthias Baerens, der beim 28. Filmkunst- personell als auch ideologisch nicht wirklich Zugang zur hingewiesen. In der Mehrzahl der Fälle wurde der Wider- fest Mecklenburg-Vorpommern im Mai 2018 in Schwerin Die Filmemacherin Annekatrin Hendel hat sich der pro- ETA finden. Im Wesentlichen beschränkte sie sich darauf, seine Premiere feierte. Der Film arbeitet den Umgang der spruch nach dem erläuternden Schreiben durch den Wider- minenten Familie Brasch gewidmet. Ihr Dokumentarfilm, Informationen zu sammeln und in einem Fall in Ost-Berlin DDR-Führung mit dem Absturz einer Passagiermaschine spruchsführer zurückgenommen. der im August 2018 in den Kinos startete, erzählt exem- geführte Absprachen bezüglich einer Waffenlieferung der der Aeroflot am 12.12.1986 beim Anflug auf den Flugha- plarisch deren Familiengeschichte. Mit dem Vater Horst Carlos-Gruppierung an die ETA zu tolerieren. Aus den Un- Die Zahl der im Bereich der Forschungs- und Medien- fen Berlin-Schönefeld auf. An Bord des mit 80 Menschen Brasch, einem hohen Staatsfunktionär, fechten die Söhne terlagen wird deutlich, dass die Bearbeitung der ETA unter anträge eingegangenen Widersprüche belief sich im Be- besetzten Flugzeuges befanden sich auch 27 Schülerinnen Thomas, Klaus und Peter erbitterte Kämpfe aus. Zwei der strikten Maßgabe erfolgte, Sicherheitsrisiken für die richtszeitraum auf sechs. In vier Fällen wurden die Wider- und Schüler einer Schweriner Schule und deren Lehrerin. werden Schriftsteller, einer Schauspieler. Alle stoßen in DDR vorab zu erkennen und ggf. abzuwenden. sprüche wegen fehlender Zugangsvoraussetzungen, wie 20 von ihnen kamen bei dem Absturz ums Leben, ein ein- der DDR-Diktatur an ihre Grenzen. Die Filmemacherin die thematische Abgrenzung des Forschungsvorhabens schneidendes Ereignis für die gesamte Stadt, welches bis nutzte intensiv die Überlieferungen der Stasi und wertete und der mangelnde Bezug zur Aufarbeitung der Tätigkeit heute nachwirkt. Für diesen Antrag wurden über 10 000 4.4 Widersprüche gegen Entscheidungen z. B. Tonbandmitschnitte einer Gerichtsverhandlung von des BStU des Staatssicherheitsdienstes oder der Herrschaftsme- Seiten durchgesehen und über 1 100 Seiten vorgelegt. Im 1968 aus, in der u. a. Thomas Brasch wegen der Verteilung chanismen der ehemaligen DDR oder der SBZ, zurück- Verlauf der Recherchen zu dem Film stellte zudem ein von Flugblättern gegen den Einmarsch der Warschauer Zu den Aufgaben des Bundesbeauftragten gehört es, Pri- gewiesen. In zwei Fällen wurden die Ausgangsbescheide Bruder eines tödlich verunglückten Schülers einen Antrag Pakt-Staaten in die ČSSR angeklagt und verurteilt wurde. vatpersonen sowie öffentliche und nicht-öffentliche Stel- aufgehoben, weil die Forschungsvorhaben innerhalb des nach § 15 StUG. Die Möglichkeit der Einsichtnahme wur- len zu den gesetzlichen Grundlagen der Antragstellung Widerspruchsverfahrens präzisiert und die Anträge damit Das Stasi-Unterlagen-Archiv verfügt über einen großen de im Film aufgegriffen. und -bearbeitung zu beraten. Dabei ist es ihm wichtig, zulässig wurden. Ein Widerspruchsverfahren wurde we- Bestand an historischen Bauunterlagen, der auch für die dass seine Entscheidungen für die Bürgerinnen und Bür- gen der Erhebung von Kosten bei der Bearbeitung eines Lokal- und Regionalgeschichte von hoher Bedeutung ist. 4.3.12 Medizin ger nachvollziehbar sind, was zu einer größeren Akzep- Forschungsantrages geführt. Fraglich war die Einstufung 2017 präsentierte das Kulturhistorische Museum der Stadt tanz der von der Behörde getroffenen Entscheidungen und der Antragstellerin, einer privatrechtlich organisierten, bi- Die „geschlossenen venerologischen Stationen“ in der Rostock eine Ausstellung und einen umfangreichen erwei- damit der erlassenen Bescheide führt. Gemessen an der nationalen Forschungseinrichtung, als öffentliche Stelle. DDR, im Volksmund auch „Tripperburgen“ genannt, sind terten Katalog zur Geschichte der gutbürgerlichen Stein- Gesamtzahl der bearbeiteten Anträge und Ersuchen ist die Diese konnte letztlich bejaht werden, da die Einrichtung, ein besonders dunkles Kapitel in der jüngeren Medizin- tor-Vorstadt in der Hansestadt. Ab Mitte der 50er-Jahre Zahl der beim BStU eingehenden Widersprüche weiterhin die unter anderem auch von einem Bundesministerium geschichte. Dorthin kamen Mädchen und Frauen, die an- hatte das MfS durch den Neubau der Bezirksverwaltung, niedrig. Im Berichtszeitraum wurde in insgesamt 41 Fällen und einem Bundesland getragen wird, an der Erfüllung geblich häufig wechselnde Geschlechtspartner hatten, und der Untersuchungshaftanstalt und durch die Errichtung Widerspruch gegen einen Bescheid des BStU eingelegt. öffentlicher Aufgaben mitwirkt bzw. diese unterstützt und wurden teils entgegen ärztlicher Normen schikaniert oder von Wohnblöcken für ihre Mitarbeiterinnen und Mitar- fördert. Der Kostenbescheid wurde entsprechend aufge- gepeinigt. Diese Einrichtungen mit Gefängnischarakter beiter ganze Straßenzüge in diesem Quartier verändert. Der Schwerpunkt der Widersprüche lag auch in diesem hoben. Ein Widerspruch wurde gegen die Höhe der Erhe- nutzte das SED-Regime jedoch auch dazu, unliebsame Das Kulturhistorische Museum stellte hierzu einen For- Berichtszeitraum im Bereich der persönlichen Aktenein- bung einer Gebühr bei der privaten Akteneinsicht geführt. Jugendliche ohne Gerichtsbeschluss und ohne jeglichen schungsantrag, sodass der Bau des Stasi-Komplexes erst- sicht. 18 Widersprüche richteten sich gegen die Ableh- Dem Antrag auf Ermäßigung der Gebühren wurde im Wi- Krankheitsbefund ihrer Freiheit zu berauben – auch aus mals für die Öffentlichkeit aufgearbeitet werden konnte. nung von Anträgen naher Angehöriger auf Akteneinsicht derspruchsverfahren stattgegeben. politischen Gründen. Im Auftrag des rbb und des NDR Von besonderem Wert erwies sich eine fotografische Do- in Unterlagen zu verstorbenen oder vermissten Personen entstand hierzu ein Radiofeature. Für diesen Medienan- kumentation von Beobachtungsstützpunkten der Stasi gemäß § 15 StUG (siehe Abschnitt 4.1.2). Diese Vorschrift Ein Widerspruch gegen die Ablehnung eines Ersuchens trag wurden gut 1 500 Seiten über die „Tripperburg“ in rund um das MfS-Karree, die zahlreiche seltene Aufnah- ist eine Ausnahme zu dem im StUG geltenden Grundsatz, auf Überprüfung für Beschäftigte öffentlicher Stellen in Rostock vorgelegt, auf die sich das im Juni 2017 gesendete men der angrenzenden Straßen aus den 70er-Jahren ent- dass jeder Einzelne nur Einsicht in die vom Staatssicher- Leitungsfunktionen wurde Ende 2018 erhoben; das Ver- Feature konzentrierte. Es war anschließend auf der Home- hält, welche nun Teil des Katalogs sind. heitsdienst zu seiner eigenen Person gesammelten Infor- fahren ist noch nicht abgeschlossen. page des NDR online nachzuhören. mationen erhält. In fünf Fällen wurden die Anträge im 4.3.14 Terrorismus und Extremismus Widerspruchsverfahren durch das Nachreichen der erfor- 4.5 Rechtsstreitigkeiten zum Stasi- 4.3.13 Kunst und Kultur derlichen Begründung zum berechtigten Interesse zulässig Unterlagen-Gesetz Das seit Jahren konstante Interesse aus dem In- und Aus- und der Ablehnungsbescheid wurde aufgehoben. In den Die Stasi überwachte die Bereiche Kunst und Kultur mit land an Unterlagen aus dem Themenkreis Terrorismus und übrigen 13 Fällen wurden die Widersprüche zurückgewie- Angesichts der anhaltend hohen Zahl beim Bundesbeauf- gewaltigem Aufwand, insbesondere durch eine große Zahl Extremismus setzte sich auch im Berichtszeitraum fort. sen, weil die Antragsteller nicht zum berechtigten Perso- tragten bearbeiteter Anträge und Ersuchen (siehe dazu un- von IM. Für die Breite der Überwachung, der möglichen Als in der Öffentlichkeit wahrgenommene Vorhaben, die nenkreis gehörten. ter 4.1.1 sowie 4.2) ist die Zahl der gegen seine Bescheide Fragestellungen sowie Sujets der Verarbeitung sind im u. a. auf MfS-Unterlagen basierten, seien beispielhaft Pu- erhobenen Widersprüche auch im Berichtszeitraum wei- Folgenden entsprechende Beispiele genannt. blikationen zu fremdenfeindlichen Vorfällen in der DDR, Zu vier weiteren Widersprüchen kam es, weil die Behör- terhin gering. Fast alle darin geäußerten Anliegen konnten de Anträge wegen fehlender Rechtsgrundlage ablehnen Im September 2018 wäre der US-amerikanische Schau- zum „Deutschen Herbst“ 1977 und ein Podcast zu den drei im Widerspruchsverfahren geklärt werden, sodass ledig- musste. In drei Fällen begehrte der Antragsteller Auskünf- spieler und Sänger Dean Reed 80 Jahre alt geworden. Der ehemaligen RAF-Mitgliedern, nach denen aktuell noch lich vier neue Klagen bei dem zuständigen Verwaltungs- te aus den Stasi-Unterlagen zu anderen Personen. In einem 1972 in die DDR übergesiedelte Reed war ein im Ostblock gefahndet wird, genannt. Für diese drei Anträge wurden gericht in Berlin anhängig wurden. Zwei dieser Klagen weiteren Fall beantragte der Antragsteller als Betroffener umjubelter Star. Er war der einzige Amerikaner, der den gut 200 000 Seiten durchgesehen und gut 10 000 Seiten wurden bereits im Termin zur mündlichen Verhandlung die Löschung bzw. Anonymisierung aller Informationen Lenin-Preis für Kunst erhielt, Dutzende von Filmen und in Kopie übergeben. Neben originären Stasi-Dokumenten zurückgenommen. Auch in einem älteren noch anhängi- zu seiner Person in den Unterlagen des Staatssicherheits- Alben produzierte und international tourte – allerdings z. B. über die Zusammenarbeit einiger RAF-Mitglieder gen Verfahren wurde die Klage in der mündlichen Ver- dienstes. Dieses Anliegen verfolgte er im Klagewege wei- nicht in den USA, wo er praktisch unbekannt war. Doch zu mit der Stasi, die Überwachung von sogenannten Rück- handlung zurückgenommen. Ein Antrag auf Zulassung der ter (siehe unten Abschnitt 4.5). Beginn der 80er-Jahre verblasste sein Ruhm, am 13. Juni verbindungen zu in der DDR lebenden Verwandten von Berufung gegen ein klageabweisendes Urteil aus dem vor- 1986 fand man ihn mit aufgeschnittenen Pulsadern im RAF-Mitgliedern in der DDR oder die Tätigkeit der bun- Darüber hinaus wandten sich auch in diesem Berichts- herigen Berichtszeitraum wurde durch das Oberverwal- Zeuthener See. Der Suizid wurde geheim gehalten und desdeutschen Sicherheitsbehörden im Kampf gegen den zeitraum neun Bürgerinnen und Bürger mit einem Wider- tungsgericht Berlin-Brandenburg zurückgewiesen, gegen öffentlich von einem tragischen Unglücksfall gesprochen. Terrorismus finden sich häufig Dokumente, die in anderen spruch gegen die vorgenommene Einstufung der zu ihnen ein anderes klageabweisendes Urteil im jetzigen Berichts- Dies gab Gerüchten Nahrung, die sich u. a. um die Be- Archiven fehlen. aufgefundenen Unterlagen als IM-Unterlagen sowie ge- zeitraum ist der Antrag dort noch offen. – 46 – – 47 –

Mit einer der neu erhobenen Klagen begehrt der Kläger 1. Editionen und wissenschaftliche Dokumentationen: NS-Diktatur selbst in diesem Gefängnis inhaftiert war – Die Kooperation mit der Unabhängigen Historikerkom- Zugang zu den vom MfS zu seinem verstorbenen Vater an- Ausgehend vom Kern, der bestehenden Edition „Die und später seine politischen Gegner dort einsperrte. Zuletzt mission zur Erforschung des Bundesnachrichtendienstes gelegten Unterlagen, obwohl dieser zu Lebzeiten schrift- DDR im Blick der Stasi“, werden Öffentlichkeit und sei die Studie zum „Leistungssport im Visier der Stasi“ von ist nach dem Erscheinen des gemeinsamen Bandes 2016 lich einen sogenannten entgegenstehenden Willen gemäß Wissenschaft hochrangige Quellen zur Geschichte des Ralph Kaschka im Rahmen der Reihe „BF informiert – re- fortgeführt worden. Auch für die folgenden Bände, die die § 15 Abs. 5 StUG zu den Unterlagen gegeben hatte. Darin Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), der DDR und gional“ herausgehoben. Diese Reihe will an jeweils einem aufeinander bezogene Geschichte des deutsch-deutschen hatte der Vater eindeutig formuliert, dass abgesehen von des Kommunismus nach wissenschaftlichen Maßstä- regionalen Beispiel den Überwachungscharakter anschau- Geheimdienstkrieges mit dem Fokus auf das Ministerium seiner Ehefrau niemand Akteneinsicht in diese Unterlagen ben zur Verfügung gestellt. lich einem breiteren Publikum präsentieren. für Staatssicherheit behandeln, ist diese Zusammenarbeit nehmen darf. In einer anderen Klage wird die Entschlüs- fruchtbar. 2. Überlieferungsforschung und Quellenkunde: Hier wird selung eines Decknamens begehrt. Der Kläger ist der Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die heterogene, mitunter schwer durchschaubare Über- Im Zusammenhang mit der Erstellung der Studie über die Überzeugung, dass die Person, die vom MfS unter diesem 2017 erhebliche Mittel zur Erforschung des SED-Un- lieferung des MfS für die externe Forschung und die Kreisdienststelle Nordhausen des MfS und der Präsen- Decknamen geführt wurde, als inoffizieller Mitarbeiter ge- rechts ausgeschrieben. Daraufhin bildete sich eine grö- gesellschaftliche Aufarbeitung transparenter gemacht, tation erster Ergebnisse vor Ort kam es zu einem regen gen ihn tätig war. Nach den vorliegenden Unterlagen han- ßere Anzahl von sogenannten Konsortien, in denen sich um Wissenschaft, Presse und Betroffenen die Nutzung Austausch mit der Kommune und lokalen Aufarbeitungs- delte es sich bei dem Betreffenden aber nicht um einen IM, Institutionen gemeinsam um diese Mittel bewarben. Zwölf der Akten des MfS zu erleichtern. initiativen. Sie mündeten in einer weiteren, von der Stadt sondern lediglich um eine sogenannte Kontaktperson. Es Konsortien wandten sich an den BStU und baten um Un- Nordhausen und der Vereinigung „Gegen Vergessen – für ist weder eine Berichterstattung dieser Kontaktperson aus 3. Grundlagenforschung zum Staatssicherheitsdienst der terstützung bei der Recherche von Unterlagen des MfS. Demokratie“ unterstützten Publikation zu dem Thema. den MfS-Unterlagen nachweisbar noch erkennbar, inwie- DDR: Im Zuge der neuen Ausrichtung wird sich dieser Der BStU ließ diesen Verbünden einen letter of intent zu- weit die Person überhaupt wusste, dass sie vom MfS unter Bereich darauf konzentrieren, die Lücken im Basis­ kommen, in dem die Unterstützung des jeweiligen Projek- Das gemeinsame Projekt mit dem polnischen IPN und einem Decknamen geführt worden war. wissen zu Struktur, Methoden und Wirkungsweise tes zugesagt wurde. An dem im Juni 2018 bewilligten Ver- den anderen Partnerbehörden im Europäischen Netz- des Staatssicherheitsdienstes zu schließen, was ggf. bundantrag „Landschaften der Verfolgung“ unter Führung werk zur Digitalisierung und Online-Veröffentlichung Zwei Betroffene verfolgten mit ihren Klagen unabhängig die Berücksichtigung des Verhältnisses zu anderen von Prof. Baberowski (Humboldt-Universität zu Berlin) von Dokumenten über die multilaterale Zusammenarbeit voneinander das Anliegen, die zur eigenen Person durch DDR-Institutionen und zu anderen kommunistischen ist der BStU durch die Erstellung eines Spezialinventars der Staatssicherheitsdienste des ehemaligen sowjetischen das MfS angelegten und von der Beklagten verwahrten Geheimdiensten einschließt. zur Haft in der DDR unmittelbar beteiligt. Blocksystems wurde fortgesetzt. Das IPN ist dabei, die ge- Unterlagen vernichten zu lassen. Beide Kläger beriefen sammelten Digitalisate des BStU und der anderen Partner- sich dabei auf das aus Artikel 2 Abs. 1 in Verbindung mit Eine so ausgerichtete Forschung besitzt drei wesentliche Provenienzforschung erlebt in den vergangenen Jahren behörden auf einer Webseite zu veröffentlichen, hat dies Artikel 1 Abs. 1 Grundgesetz hergeleitete Recht auf infor- Funktionen: Sie setzt erstens den BStU in die Lage, ge- eine erhöhte Aufmerksamkeit, ausgelöst durch den Fall aber im Berichtszeitraum noch nicht abgeschlossen. mationelle Selbstbestimmung. Sie machten geltend, dass mäß der ihm vom Gesetzgeber zugewiesenen Aufgabe als Gurlitt und durch die Restitution hochkarätiger Kunstob- sich in den Unterlagen zu ihnen als Betroffene menschen- Fach­institution weiterhin umfassend und auf dem neuesten jekte, die im Nationalsozialismus ihren Besitzerinnen und Das Engagement mehrerer Mitarbeiter in der universi- rechtswidrig und rechtsstaatswidrig gesammelte Daten Stand in allen das MfS betreffenden Fragen auskunftsfähig Besitzern entrissen worden waren. Zum unrechtmäßigen tären Lehre setzte sich fort. So wurden im Berichtszeit- über ihre Privatsphäre befänden, die niemanden etwas zu sein. Zweitens erfüllt sie die Anforderungen, die sich Entzug von Kunst- und Kulturgegenständen sowie Ver- raum Lehraufträge an der Humboldt-Universität zu Berlin angingen. Die Klagen wurden zwischenzeitlich zurück- aus der Gestaltung und Nutzung des Stasi-Komplexes in mögenswerten in der sowjetischen Besatzungszone und und der Leibniz-Universität Hannover wahrgenommen. genommen. Ursprünglich war im StUG mit § 14 auch ein Berlin-Lichtenberg als Gedenk- und Lernort ergeben. Und der DDR − vor allem durch den großflächigen Abtrans- Die Mitarbeit in Beiräten von Forschungsinstitutionen Anspruch auf Anonymisierung bzw. Löschung personen- drittens trägt sie dazu bei, den internationalen Kontext der port von Wertgegenständen nach Kriegsende und durch und Gedenkstätten führten die Wissenschaftlerinnen und bezogener Unterlagen und Informationen vorgesehen, mit Stasi-Aufarbeitung im engen Kontakt mit den Schwester- die Veräußerung von Kunst- und Kulturgütern in den Wissenschaftler weiter. Sie dient der Vernetzung der For- der Novellierung im Jahr 2002 aber bewusst wieder gestri- behörden in anderen postkommunistischen Ländern in- 80er-Jahren sowie durch die Aktion „Licht“ 1962 (siehe schung beim BStU im wissenschaftlichen Bereich und in chen worden (siehe Sechster Tätigkeitsbericht, S. 10 f.). haltlich mit Leben zu füllen. Abschnitt 4.3.1) − fehlt bisher eine systematisch auf Ar- der Aufarbeitungslandschaft. Neu hinzu kam die Berufung Dabei hat der Gesetzgeber die sich aus Grundrechten er- chivbeständen aufbauende Aufarbeitung. von Daniela Münkel in die Historikerkommission zur Auf- Im Berichtszeitraum hat der BStU zehn Monografien, gebenden Rechte und Interessen der Betroffenen mit den arbeitung der Geschichte des Bundesministeriums für Er- vier Sammelbände, zwei Akteneditionen und eine Neu- Um eine diesbezügliche Grundlagenforschung bemüht für einen vollständigen Erhalt der Unterlagen sprechenden nährung und Landwirtschaft, nachdem sie zuvor von 2015 auflage aus der Handbuchband-Reihe publiziert (sie­he Ab­ sich das Deutsche Zentrum für Kulturgutverluste zusam- Gesichtspunkten abgewogen. bis 2017 schon in der Enquetekommission des Nieder- schnitt 5.2). Aus diesen Publikationen sollen einige her- men mit dem Bundesarchiv und dem BStU. Sie soll einen sächsischen Landtags „Verrat an der Freiheit − Machen­ vorgehoben werden: Die Studie „Im goldenen Käfig“ von raschen und verlässlichen Zugang zu den entsprechenden schaften der Stasi in Niedersachsen aufarbeiten“ als Ex- 5 Forschung und Publikationen Christian Booß untersucht die Tätigkeit der Rechtsanwälte Aktenbeständen ermöglichen. Dass die Staatssicherheit bei pertin mitgewirkt hatte. Als Dienstleistung für die gesellschaftliche Aufarbei- in politischen Prozessen und den Einfluss der Staatssi- den Aktionen beteiligt war, ist durch die bisherigen Kennt- tung und die externe, weiterführende Forschung hat der cherheit auf diese Berufsgruppe; sie zeichnet so ein em- nisse gesichert; die Devisenbeschaffung lag unmittelbar in Weiterhin werden Forscherinnen und Forscher beim BStU Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicher- pirisch gesättigtes Bild von der politischen Justiz in der den Händen des Bereichs „Kommerzielle Koordinierung“, regelmäßig von verschiedensten anderen Einrichtungen heitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) im Berichts- Ära Honecker. Mark Schiefer behandelt in seiner Arbeit der von einem Offizier im besonderen Einsatz des MfS eingeladen, zu ihren Spezialgebieten zu referieren, ihre zeitraum weiterhin Grundlagenforschung betrieben so- „Profiteur der Krise“ die Rolle des MfS in den Kombina- (Schalck-Golodkows­ki) geleitet wurde. Zudem existier- neuesten Studien vorzustellen oder zu Fragen der histori- wie umfassendes Basiswissen erarbeitet. Im Rahmen des ten des Chemiedreiecks Halle-Bitterfeld und kann zeigen, te innerhalb des MfS eine eigene Struktureinheit, die den schen Aufarbeitung Stellung zu nehmen. An einigen Bei- Transformationsprozesses der Gesamtbehörde soll sich dass die Staatssicherheit nicht in erster Linie zum Wohl Bereich überwachte (Arbeitsgruppe Bereich Kommerzi- spielen soll im Folgenden das breite Spektrum an Themen die Forschung beim BStU verstärkt archivnahen Fragen der Produktion agierte, sondern vor allem den eigenen elle Koordinierung). Um die Bestände des BStU besser und Veranstaltern exemplarisch skizziert werden. Zu nen- wie Aktenüberlieferung, Vorgangsführung und Informa- Einfluss erweiterte. Zwei Werke des Forschungsbereichs zugänglich zu machen, betreibt der BStU seit September nen sind zunächst wissenschaftliche Institute im In- und tionsverarbeitung zuwenden. Das soll den Charakter und beschäftigen sich mit dem für eine Geheimpolizei wichti- 2017 ein Projekt zur Erstellung eines Spezialinventars, das Ausland: An der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf die Binnenstruktur der Bestände des Stasi-Unterlagen-Ar- gen Thema der Haft: Arno Polzin untersucht das Militärge- den Weg zu den einschlägigen Akten vereinfacht. Das ist und am Trinity College in Dublin z. B. referierte Douglas chivs transparenter machen und so die Grundlagen für eine fängnis Schwedt, die Haft­anstalt der NVA, und arbeitet den nicht banal, weil das MfS seine Unterlagen vorwiegend Selvage über die AIDS-Desinformationskampagne von umfassendere, qualifiziertere und effizientere Nutzung prägenden Dreiklang aus Disziplinierung, militärischer personenbezogen und nicht sachthematisch ablegte, was KGB und Stasi. Philipp Springer hielt einen Vortrag über schaffen. Diese Forschung ist grundsätzlich quellenkund- Ausbildung und politisch-ideologischer Schulung heraus. die Suche nach Kunst- und Kulturgegenständen erschwert. die Kartei- und Archivabteilung des MfS am Institut für lich ausgerichtet und dienstleistungsorientiert, beinhaltet Tobias Wunschik analysiert an der exemplarisch ausge- Daher werden Wege gerade in die Bestände gelegt, die Zeitgeschichte in München. Zahlreiche Einladungen kom- aber auch Projekte, die mit elaborierten und innovativen wählten Haftanstalt Brandenburg-Görden, was politischer noch nicht nach archivischen Grundsätzen verschlagwortet men von politischen Stiftungen (mehrfach referierte Helge historiografischen Ansätzen die Potenziale des Stasi-Un- Strafvollzug in der DDR bedeutete und wie weit der Ein- sind. An der Untersuchung zur Vernichtung von Unterlagen Heidemeyer bei der Adenauer-Stiftung im Ausland; Tobias­ terlagen-Archivs exemplarisch­ sichtbar machen. Sie be- fluss des MfS dabei reichte. Der Titel „Honeckers Zucht- des MfS in den Jahren 1989/90 wurde im Berichtszeitraum Wunschik stellte seine Studie zur Häftlingsarbeit in der steht aus drei Säulen: haus“ spielt darauf an, dass während­ der weiter gearbeitet. Eine Veröffentlichung ist 2019 geplant. DDR auf dem Bautzen-Forum der Friedrich-Ebert-Stif- – 48 – – 49 – tung vor) oder auch von Bundeseinrichtungen wie dem entweder als Verlags- oder als Eigenveröffentlichung Christian Booß abgeschlossen. Die Publikation „Im gol- hunderts. Welche Themen und welche Probleme bewegen Bundesinstitut für Geschichte und Kultur im östlichen bzw. als elektronische Publikationen, die als barrierefreie denen Käfig“ leuchtet anhand von ca. 1 800 Fallakten der die Bevölkerung? Welche Meinungen haben die Men- Europa in Oldenburg. Dort trug Georg Herbstritt zur Fra- PDF-Dateien kostenlos online zur Verfügung gestellt wer- Ära Honecker die Rechtswirklichkeit in der späten DDR schen von der politischen Elite? Berichte von Inlandsge- ge vor „Welche Erkenntnisse sind aus den Stasi-Akten den. Betreut werden ferner Nachschlagewerke wie das aus. Es zeigte sich, dass bisherige Annahmen über die heimdiensten über derartige Fragen zählten in Diktaturen für ein Forschungsprojekt über das Bundesvertriebenen- „Abkürzungsverzeichnis“ der häufig verwendeten Begrif- politische Beeinflussung der Justiz revidiert bzw. weiter- zu den wichtigsten Informationsquellen der Staats- und ministerium zu erwarten?“ Auch die Landeszentralen für fe des MfS oder die Aktualisierung von Handbuchbänden entwickelt werden müssen. Bei der Mehrheit der Verfah- Parteiführungen. Dies galt auch für die DDR, in der das politische Bildung und die Landesbeauftragten für die und Einzelpublikationen wie die „Organisationsstruktur ren ist keine direkte politische Intervention nachweisbar. Ministerium für Staatssicherheit die SED-Führung re- Stasi-Unterlagen laden häufig Wissenschaftler des BStU des Ministeriums für Staatssicherheit 1989“, die in völlig Inoffizielle Mitarbeiter spielen so gut wie keine Rolle gelmäßig über die Stimmung im Land unterrichtete. Der ein: So referierte Roger Engelmann über seine Publika- überarbeiteter 3. Auflage vorliegt. Im Zuge der Retrodi- bei der Prozesssteuerung: Das MfS ist weniger allmäch- Sammelband stellt diese Berichte in den breiteren Kontext tion zum strafrechtlichen Untersuchungsorgan des MfS gitalisierung früherer Veröffentlichungen wurden weitere tig als gelegentlich gemutmaßt. Stattdessen erfolgt die der Geschichte des 20. Jahrhunderts und behandelt auch bei der Landeszentrale Mecklenburg-Vorpommern und Publikationen des BStU als Download verfügbar gemacht. Beeinflussung in der Regel durch die allgemeine Justiz­ Beispiele aus der Sowjetunion, Bulgarien, China oder der dem Berliner LStU. Über das Thema Militärgefängnis kaderauswahl und -kontrolle, durch die auf der politischen ČSSR. Im Folgenden werden die im Berichtszeitraum erschiene- Schwedt, das offenbar ein breites Publikum interessiert, Ebene fixierten Rechtsnormen und die Weisungen bzw. nen Veröffentlichungen vorgestellt. Eine Liste sämtlicher ­berichtete Arno Polzin u. a. im Stadtmuseum Pasewalk, Konsultationen auf der fachlichen Ebene. Dies schließt 5.2.5 Honeckers Zuchthaus. Branden- Publikationen befindet sich im Anhang 12. bei der Stadt­geschichtlichen Vereinigung Leverkusen unmittelbare Vorgaben der SED-Führung in besonderen burg-Görden und der politische Straf- und in der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Einzelfällen nicht aus. vollzug der DDR 1949–1989 5.2.1 Die DDR im Blick der Stasi. Torgau. Christian Halbrock, der eine Studie zu Widerstand Die ­geheimen Berichte an die Brandenburg-Görden, das Gefängnis, in dem Generalse- und Opposition in der DDR publiziert hatte, referierte zu 5.2.3 Mythos Schwedt. DDR-Militärstrafvoll- ­SED-Führung 1964 und 1968 kretär Erich Honecker vor 1945 als politischer Häftling diesem Themenfeld an zahlreichen Orten in den neuen zug und NVA-Disziplinareinheit aus dem einsaß, war mit bis zu 4 500 Gefangenen einer der vier Ländern. Aufgrund der in Zusammenarbeit mit der Un- Die Reihe wurde im Berichtszeitraum fortgesetzt: 2017 Blick der Staatssicherheit größten Haftorte der DDR. An diesem Fallbeispiel unter- abhängigen Historikerkommission entstandenen Arbeiten erschien der Jahrgang 1964 „Die DDR im Blick der Schwedt war ab 1968 der Standort des DDR-Militärstraf- sucht Tobias Wunschik das Funktionieren des Strafvoll- zur Auslandsspionage und zur Tätigkeit der HV A nahm Stasi“, bearbeitet von Bernd Florath. Das prägende Ereig- vollzugs und für nahezu jeden männlichen wehrpflich- zugs unter den politischen Vorgaben der SED. Er beleuch- Daniela Münkel an Podiumsdiskussionen des BND zu nis in den Informationen des Jahres 1964 der Zentralen tigen DDR-Bürger ein negativ besetzter Begriff. Die tet auf der Grundlage zahlreicher neu ausgewerteter Akten seiner Geschichte teil. Christian Booß stellte seine breit Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG) sind die dort praktizierte Kombination von Freiheitsentzug mit sämtliche Aspekte des Strafvollzugs: die Gefangenen, rezipierte Studie über Rechtsanwälte in der DDR (siehe ersten Passierscheinabkommen, die es der West-Berliner Schichtarbeit, militärischer Ausbildung und politischer ihre Haftbedingungen, das Gefängnispersonal und die Abschnitt 5.2.2) u. a. im Verfassungsgericht des Landes Bevölkerung ermöglichten, ihre Verwandten in Ost-Ber- Schulung bedeutete gegenüber anderen Gefängnissen eine Staatssicherheit. Diese führte verdeckt Regie, indem sie Brandenburg zur Diskussion. lin nach dem Bau der Mauer wieder zu besuchen. Das verschärfte Situation, auch wenn die in Schwedt maximal Häftlinge ebenso wie deren Bewacher als Spitzel anwarb. MfS war federführend für den reibungslosen Verlauf des zu verbüßende Strafhöhe „nur“ zwei Jahre betrug. Wegen Die Haftwirklichkeit war durch die Benachteiligung der 5.1 Arbeit des Wissenschaftlichen von vielen Seiten beargwöhnten Experiments verantwort- der überwiegend fehlenden Gefangenen-, Personal- und politischen Gefangenen und eine harte und willkürliche Beratungsgremiums lich, was sich in detaillierter Berichterstattung – von den Verwaltungsakten wertet dieses Buch insbesondere die Disziplinarpraxis geprägt. Fraternisierungstendenzen, die Ost-West-Verhandlungen über die Kontroversen zwi- Im Berichtszeitraum endete die Amtszeit des zweiten Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit aus. Die es in den fünfziger Jahren manchmal noch gab, wurden schen Bonn und West-Berlin bis hin zu den Versuchen Wissenschaftlichen Beratungsgremiums (WBG). Es tagte Studie von Arno Polzin in der wissenschaftlichen Reihe rigoros bekämpft. Die Häftlinge von Brandenburg-Görden von Ost-Berlinern, im Schatten des Besucherstroms den 2017 zweimal und hob zum Abschluss seiner Beratungen des BStU (Band 49) gewährt eine profunde Einsicht in das mussten in unterschiedlichen Betrieben hart arbeiten. Ein Sprung in den Westen zu wagen – widerspiegelt. noch einmal die vielfältigen Publikationsaktivitäten des Innenleben des Militärstrafvollzugs, inklusive der Einbin- wenig zur Linderung der Haftbedingungen trugen später Forschungsbereichs beim BStU und die Qualität der Ver- Anlässlich des 50. Jahrestages der Ereignisse des Jahres dung der Staatssicherheit. Der zu DDR-Zeiten aufgebau- der Besuch westlicher Delegationen in den Gefängnissen öffentlichungen, die durch die Arbeit des Wissenschaft- 1968 erschien im Herbst 2018 der von Bernd Florath bear- te Mythos kann zumindest in Teilen entzaubert werden: und die sich ausweitende Praxis des Häftlingsfreikaufs lichen Beratungsgremiums gesichert worden sei, hervor. beitete Jahrgang 1968. Zwei Vorgänge stachen in diesem Ja, es gab ein hartes Tagesregime, es gab Schikanen und bei. Die Studie ist 2018 in der Reihe „Analysen und Do- Das scheidende WBG betonte, dass die Nutzung des vor- Jahr hervor: Das SED-Regime gab dem Land eine neue, Übergriffe, auch untereinander. Doch es gab keine lebens- kumente“ als Band 51 erschienen. handenen Potenzials auch in Zukunft sichergestellt sein „sozialistische“ Verfassung und das MfS musste sich mit gefährliche Arbeit im „Steinbruch“, es gab keine Todes- müsse. Widerständen gegen die darin verankerte Beseitigung der fälle, es gab keine vollendeten Suizide unter den Insassen. 5.2.6 Profiteur der Krise. Staatssicherheit und bürgerlich-demokratischen Hülle beschäftigen. Ferner Allerdings erreicht die Hochrechnung der Insassenzahlen Planwirtschaft im Chemierevier der DDR Im Juni 2017 wählte der Deutsche Bundestag die neuen standen die Fernwirkungen der oppositionellen Bewegun- aufgrund breiterer Ausgangsdaten als bisher höhere Werte, 1971–1989 Mitglieder des Wissenschaftlichen Beratungsgremiums gen in Warschau, Prag und West-Berlin und der Wider- speziell für die erste Phase mit der Verwaltung durch das (siehe Anhang 5). Diese trafen sich am 18. Juni 2018 zu In dieser Studie analysiert Mark Schiefer die Rolle der spruch gegen die Besetzung der ČSSR im eigenen Land Innenministerium (1968–1982). einer ersten Beratung mit dem erklärten Ziel, die kon­ Staatssicherheit in der Planwirtschaft am Beispiel der Che- im Fokus des MfS. Der Band zeigt die intensive Suche der struktive Begleitung der Forschungstätigkeit fortzuführen. miekombinate Leuna, Buna und Bitterfeld: Sie wird als Staatssicherheit nach den Ursachen des Protests. 5.2.4 Dem Volk auf der Spur. Staatliche entscheidender Akteur im ausgedehnten planwirtschaftli- Zum Vorsitzenden des WBG ist Rainer Eckert (Berlin) ­Berichterstattung über Bevölkerungs­ gewählt worden, zu seinem Stellvertreter Jörg Ganzen- Im Jahr 2017 erschien die Auswahledition „Herbst’89 im chen Kontrollsystem identifiziert. Das MfS reagierte mit stimmungen im Kommunismus. geheimpolizeilichen Methoden auf die chronischen Funk- müller (Jena). Neben den engeren Fachfragen brachte sich Blick der Stasi“, herausgegeben von Daniela Münkel in Deutschland – Osteuropa – China das WBG auch in die Diskussion um die Zukunft der For- der 3. Auflage. Darüber hinaus konnten im Berichtszeit- tionsprobleme der Chemiekombinate, es personalisierte schung bei der Transformation der Behörde ein. raum die Jahrgänge 1956 und 1964 online gestellt werden. Anfang 2018 erschien als Band 50 der wissenschaftli- Strukturprobleme und war auf die Beobachtung westlicher chen Reihe des BStU der Sammelband „Dem Volk auf der Einflüsse fokussiert. Das angesichts der Modernisierungs- Spur. Staatliche Berichterstattung über Bevölkerungsstim- probleme der DDR-Wirtschaft oftmals anachronistisch an- 5.2 Forschungsergebnisse: 5.2.2 Im goldenen Käfig. Zwischen SED, mungen im Kommunismus. Deutschland − Osteuropa − mutende Agieren der MfS-Offiziere trug in der Regel nicht ­abgeschlossene und publizierte Staatssicherheit, Justizministerium China“, herausgegeben von Daniela Münkel und Henrik zu wirklichen Problemlösungen bei, sondern schuf häufig ­Projekte und Mandant – die DDR-Anwälte im Bispinck. Der Band geht auf eine gleichnamige Tagung zusätzliche Funktionsdefizite, denen mit noch mehr Kon­ politischen Prozess Das Sachgebiet Publikationen begleitet die in der For- zurück (siehe Zwölfter Tätigkeitsbericht, S. 69) und be- trolle begegnet wurde. So profitierte das MfS institutionell schungsabteilung entstehenden Manuskripte und Editi- Das Projekt „Rechtsanwälte in der Ära Honecker“ wurde fasst sich in international vergleichender Perspektive mit von den Krisenerscheinungen, die es selbst mitverursacht onsvorhaben von der Manuskriptkorrektur über den Satz im Berichtszeitraum mit der 800-seitigen Monographie geheimpolizeilichen Berichten über die Bevölkerungs- hatte. Die Studie ist 2018 in der Reihe „Analysen und Do- bis hin zur Drucklegung. Die Publikationen erscheinen in der Reihe „Analysen und Dokumente“ (Band 48) von stimmung in kommunistischen Diktaturen des 20. Jahr- kumente“ (Band 52) erschienen. – 50 – – 51 –

5.2.7 Strom für die Republik. Die Stasi und bislang unbekannte Dokumente, Fotos und Objekte aus dienststelle (KD) Nordhausen − die erste umfassen- und die Arbeit des MfS Vorbildcharakter für andere Staa- das Kernkraftwerk Greifswald den vielfältigen Beständen des Stasi-Unterlagen-Archivs de Untersuchung von Struktur und Geschichte einer ten? Diesen Fragen geht der Autor Christopher Nehring zu jedem Jahr der Existenz des MfS. Das Buch, das im Juli MfS-Kreisdienststelle. Die Autorin hat die aus dem Be- in dem 39. Band der Reihe „BF informiert“ für den Fall Das Kernkraftwerk (KKW) Greifswald „Bruno ­Leuschner“ 2017 als Eigenveröffentlichung des BStU erschien, gibt stand der KD stammenden Archivalien sowohl systema- der in Bulgarien getöteten DDR-Flüchtlinge nach. Dafür war für die Energieversorgung der DDR-Volkswirtschaft vielfältige Einblicke in die Arbeit der Geheimpolizei, in tisch nach Struktur, Personal, politischer Verankerung als wurden die bulgarischen und deutschen Archive kom- zentral. Dieser Bedeutung entsprechend, richtete das MfS Eigensinn und Widerstand der Menschen und in den Alltag auch historisch hinsichtlich ihrer wesentlichen Aktivitäten plementär ausgewertet und das System der bulgarischen dort eine Objektdienststelle (OD) ein, die die Kontrolle so- der DDR. Es zielt auf eine breitere Öffentlichkeit. Anhand analysiert. So kann die detaillierte Untersuchung die ty- Grenzsicherung, die Zusammenarbeit der bulgarischen wohl des laufenden Reaktorbetriebs als auch der nie fertig- der von Christian Appl angefertigten Objekt-Fotografien pische Struktur dieser Dienstebene der Staatssicherheit Staatssicherheit mit dem MfS sowie die bekannt geworde- gestellten Großbaustellen sichern sollte. Den Bogen von und der erklärenden Texte werden das jeweilige Fallbei- auffächern. Labrenz-Weiß untersucht die Wirkungsweise nen Todesfälle untersucht. der frühen Atomeuphorie über die späteren Sicherheits- spiel anschaulich dargestellt und seine Hintergründe erläu- der KD, die Informationsbeschaffung durch inoffizielle debatten und die verschiedenen Etappen der DDR-Plan- tert. Auf diese Weise gewähren die „Verschluss-Sachen“ Mitarbeiter, die Führung operativer Vorgänge unterschied- 5.2.14 Leistungssport im Visier der Stasi. Das wirtschaft bis hin zur Friedlichen Revolution spannend, interessante, oft erschütternde Per­spektiven auf die Tä- licher Kategorien sowie die Kooperation mit Partnern des MfS und der SC Traktor Schwerin untersucht Sebastian Stude in seiner Studie „Strom für die tigkeit des MfS und ihre Folgen für die Betroffenen. Zu politisch-operativen Zusammenwirkens. Deutlich werden Republik“ die Funktion und Vorgehensweise der Staats- Bis zuletzt versuchte die SED, durch Erfolge im Leistungs- den präsentierten Dokumenten, Fotos und Objekten zäh- sich wandelnde Arbeitsschwerpunkte. Insgesamt hat die sicherheit. Hierzu analysiert der Autor den Einsatz der sport die DDR-Bevölkerung für ihre Herrschaft einzuneh- len unter anderem eine fingierte Tatortskizze, mit der die Autorin in ihrer Studie eine Lücke in der Erforschung von 24 hauptamtlichen Mitarbeiter der OD und ihrer mehr als men und der DDR zu internationaler Reputation zu ver- tödlichen Schüsse der Grenztruppen auf einen Flüchtling Struktur und Wirkungsweise des MfS geschlossen. 200 inoffiziellen Mitarbeiter. Das Bemühen des MfS, Be- gegenüber den Angehörigen vertuscht werden sollten, und helfen. Für die Staatssicherheit waren die sportpolitischen triebsstörungen und Havarien zu verhindern, scheiterte an eine Autogrammkarte eines luxemburgischen Radiomode- Das Interesse an dieser Publikation war so groß, dass eine Ziele der SED eine Kernaufgabe. Welche Methoden sie dem Unvermögen, die wahren Ursachen wie Überregulie- rators, für deren Besitz ein junger Mann eine einjährige zweite Auflage bereits Anfang 2018 erschien. Die For- anwandte und wie erfolgreich sie damit war, zeigt Ralph rung, mangelnde Produktivität und Materialprobleme zu Haftstrafe erhielt. schungsergebnisse von Labrenz-Weiß wurden auch in der Kaschka an biografischen Geschichten über Sportlerinnen benennen und zu bekämpfen. Die Fokussierung des MfS Publikation „Staatssicherheit in Nordhausen“ (mit einem und Sportler aus dem Sportclub (SC) Traktor Schwerin, auf Spionage, „feindliche“ Sabotage oder Disziplinlosig- 5.2.10 Stasi in Sachsen. Die DDR-Geheim­ Beitrag von Joachim Heise) im April 2018 veröffentlicht. die von der Stasi überprüft und observiert wurden. Dafür keit Einzelner und die Vertuschung gravierender Risiken polizei in den Bezirken Dresden, warb die Stasi auch zahlreiche inoffizielle Mitarbeiter im und Vorfälle standen erfolgreichen Lösungen letztlich ent- ­Karl-Marx-Stadt und Leipzig 5.2.12 Die Untersuchungshaftanstalt der Club an. Rigoros und zum Teil menschenverachtend ging gegen. Die Studie erschien 2018 bei Vandenhoeck & Rup- Stasi in Thüringen. Die DDR-Geheim- Staatssicherheit in Leipzig. Mitarbeiter, sie gegen jene im SC Traktor vor, die sich nicht so verhiel- recht in der wissenschaftlichen Reihe des BStU (Band 53). polizei in den Bezirken Erfurt, Gera Ermittlungsverfahren und Haftbedin- ten, wie es das SED-Regime forderte. Die Untersuchung und Suhl gungen weist über ihre regionale Anbindung hinaus auf den hohen 5.2.8 Das MfS und der KSZE-Prozess politisch-moralischen Druck hin, dem die sogenannten Zwei weitere Publikationen der Schriftenreihe „Stasi in In der Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Staatsamateure und Trainer DDR-weit ausgesetzt waren. Der in der Reihe „Analysen und Dokumente“ erschienene der Region“, gerichtet an Interessierte ohne zeitgeschicht- Leipzig, fast im Stadtzentrum gelegen, wurden zwischen Die mit Fotos und Dokumenten angereicherte Publikation Band 54 von Douglas Selvage und Walter Süß analysiert liche Vorkenntnisse, erschienen 2017 und 2018. Die Her- 1952 und 1989 mehr als 5 000 Menschen inhaftiert. Die erschien 2017 als Auftaktband der neuen Reihe „BF infor- die Rolle und Wirkung des MfS bezüglich des diplomati- ausgeber Peter Boeger und Elise Catrain gewannen für die vorliegende Studie von Martin Albrecht aus der Reihe miert – regional“. schen Prozesses, der im Anschluss an die Unterzeichnung wissenschaftlich fundierten Beiträge mehrere erfahrene „BF informiert“ (Band 38) gibt erstmals einen umfas- der Schlussakte der Konferenz für Sicherheit und Zusam- Koautoren. Im Mittelpunkt der reich bebilderten Publika- senden Einblick in die Geschichte dieses Gefängnisses. 5.3 Laufende Forschungsprojekte menarbeit in Europa (KSZE) entfacht wurde, sowie die tionen stehen regionalspezifische Aspekte. So enthält der Thematisiert werden neben der Bauhistorie des Gebäudes Versuche des MfS, die menschenrechtlichen Folgen dieses Band „Staatssicherheit in Sachsen“ Kapitel zur Leipziger u. a. auch die Außenstelle im Stadtteil Leipzig-Leutzsch 5.3.1 ZAIG-Edition und -Analyse/Das MfS im Prozesses einzudämmen. Einerseits trug die MfS-Führung Messe, zu Ermittlungen des MfS nach einem Grubenun- und die Ereignisse im Zusammenhang mit dem 17. Juni deutsch-deutschen Systemkonflikt die harte Linie der Partei- und Staatsführung der DDR im glück bei der Wismut AG, zur übersteigerten Absicherung 1953. Vor allem beschreibt die Studie aber Kaderbestand In dem von Daniela Münkel geleiteten Projektbereich KSZE-Prozess mit, auch gegenüber Moskau. Anderer- der Wiedereröffnung der kriegszerstörten Dresdner Oper und Bildungsniveau der zuständigen MfS-Mitarbeiter und werden die geheimen Berichte der Zentralen Auswer- seits unterstützte das MfS weitgehend die Forderungen 1985 oder den sogenannten Botschaftszügen, die 1989 gibt – unter besonderer Berücksichtigung von Zeitzeugen- tungs- und Informationsgruppe (ZAIG) des MfS in einer Moskaus gegenüber der SED-Führung zur Abgrenzung der Tausende von ausreisewilligen Besetzern der Prager Bot- aussagen – einen umfassenden Überblick über die Haftbe- kommentierten Edition jahrgangsweise herausgegeben DDR von der Bundesrepublik. Die wirtschaftliche Schwä- schaft in die Bundesrepublik brachten. dingungen vor Ort. Anhand statistischer Überlieferungen und darüber hinausgehende Forschungen zur Informati- che der Sowjetunion bzw. der DDR, verschärft durch Mili- Im Band „Staatssicherheit in Thüringen“ finden sich unter des Staatssicherheitsdienstes werden zudem Veränderun- onstätigkeit der Staatssicherheit durchgeführt. Ein weite- tärausgaben wegen der Aufrüstung der NATO, führte aber anderem Beiträge über die Absicherung der Großveran- gen bei der Zahl der Inhaftierten und den ihnen zur Last rer Schwerpunkt der Forschungstätigkeit des Bereichs ist zu Zugeständnissen beider Regimes innerhalb und außer- staltung eines Motorrennens, die Kontrolle und Manipu- gelegten Delikten aufgezeigt. die Konfrontation der Geheimdienste in Ost und West. halb des KSZE-Prozesses, die die Repressionsmöglichkei- lationen des MfS im Kulturbetrieb am Beispiel einer Ei- ten des MfS gegenüber ostdeutschen Oppositionellen bzw. senacher Punkband, den Besuch von Bundeskanzler Willy 5.2.13 Tödliche Fluchten über Bulgarien. Die Die DDR im Blick der Stasi. Die geheimen Berichte an der – nach der Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte Brandt in Erfurt oder die Besetzung der Eisfelder Drei- Zusammenarbeit von bulgarischer und die SED-Führung entstandenen – Ausreisebewegung er­heblich einschränk- faltigkeitskirche im Zuge der Friedlichen Revolution. Die DDR-Staatssicherheit zur Verhinderung Die Edition der geheimen ZAIG-Berichte an die Partei- ten. Am Ende konnte das MfS als „Die­ner zweier Her- Publikationen bieten zudem lexikalische Artikel über die von Fluchtversuchen und Staatsführung der DDR, die seit dem Juniaufstand ren“ – der SED-Führung und der Sowjetunion, vertreten Leiter der MfS-Bezirksverwaltungen und die 1. Sekretäre Nach dem Bau der Berliner Mauer wagten viele DDR-Bür- 1953 bis zum Dezember 1989 entstanden, wurde unter durch den KGB – die innenpolitischen Auswirkungen des der SED-Bezirksleitungen sowie systematische Übersich- ger die Flucht über die Tschechoslowakei, Ungarn oder dem Titel „Die DDR im Blick der Stasi. Die geheimen KSZE-Prozesses wegen der Zugeständnisse seiner beiden ten von offiziellen Dienststellen des MfS. Bulgarien. Einige von ihnen bezahlten den Freiheitsdrang Berichte an die SED-Führung“ fortgesetzt (zum Konzept Herren an den Westen nicht mehr unter Kontrolle halten. mit ihrem Leben. Die Flucht aus dem Sozialismus in den siehe Elfter Tätigkeitsbericht, S. 74). Inzwischen sind 5.2.11 Die KD Nordhausen. Arbeitsstruktur Westen war keine innerdeutsche Angelegenheit, sondern zehn Bände erschienen. Ein Jahr nach der Buchpublikati- 5.2.9 Verschluss-Sachen. Dokumente, Fotos und Wirkung der Kreisdienststelle des ein europäisches Phänomen. Bislang jedoch wurden on stehen die Daten unter www.ddr-im-blick.de zum kos- und Objekte aus dem Archiv der Staats- Ministeriums für Staatssicherheit im Fluchten, Todesfälle und die Zusammenarbeit der sozia- tenlosen Download zur Verfügung. In dieser Datenbank, sicherheit Grenzkreis Nordhausen listischen Staaten zur Verhinderung von Fluchtversuchen die komfortable Auswertungsmöglichkeiten bietet, ist eine In der Publikation „Verschluss-Sachen“ präsentieren Phi- Ende 2017 erschien als Band 37 in der Reihe „BF infor- nur aus deutscher Perspektive betrachtet. Gab es also eine umfassende Recherche auch über die Jahrgänge hinweg lipp Springer, Karsten Jedlitschka und Jens Niederhut 40 miert“ die Studie von Hanna Labrenz-Weiß zur Kreis­ „verlängerte Mauer“ in Europa? Hatten die Berliner Mauer möglich. Im Berichtszeitraum wurde die Bearbeitung der – 52 – – 53 –

Jahrgänge 1954, 1963, 1974, 1980 und 1989 begonnen richtszeitraum wurden die Recherchen für das Projekt ab- Herrschaft und Gesellschaft in der DDR-Provinz gegangen, dass sich das Verhältnis im Zuge der Entstalini- bzw. fortgeführt. geschlossen, im Dezember 2018 das Manuskript beendet. sierung geändert und auch Spuren in der Ermittlungs- und Das Forschungsprojekt wurde nach längerer Pause, die Prozesskultur hinterlassen hat. Da hier auch subtile recht- durch den Einsatz der Bearbeiter in anderen Projekten be- Abwehr, Spionage, Propaganda. Das MfS im liche Fragen berührt werden, wurde für die Bearbeitung 5.3.3 Herrschaft und Gesellschaft dingt war, wieder aufgenommen und auf die Honecker-Ära deutsch-deutschen Systemkonflikt/Westarbeit ein Historiker gewonnen, der über profunde Kenntnisse In dem unter Leitung von Roger Engelmann stehenden beschränkt. Es untersucht im abgegrenzten Rahmen des juristischer Grundfragen verfügt. Vom Projekt sind neue Der Forschungsschwerpunkt „Abwehr, Spionage, Propa- Forschungsbereich waren im Berichtszeitraum verschie- Landkreises Halberstadt die regionalen Strukturen von Erkenntnisse zur Rekrutierung von hohen Justizfunktio- ganda. Das MfS im deutsch-deutschen Systemkonflikt/ dene Projekte der Grundlagenforschung angesiedelt. Herrschaft und Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf nären, hier Staatsanwälten, und zur Lenkung der Justiz, Westarbeit“ untersucht die Rolle der Staatssicherheit in der die Rolle der MfS-Kreisdienststelle, und will die konkrete speziell zur Prozesssteuerung, zu erwarten. Konfrontation mit bundesdeutschen Nachrichtendiensten. Die Staatspartei und ihr „Schild und Schwert“ – Herrschaftsausübung im DDR-Alltag umfassend rekons­ Ziel ist es, die deutsch-deutsche Geheimdienstkonfron- Interaktion und Kommunikation zwischen SED und truieren. Das Grenzregime hatte wegen der langen Grenze 5.3.5 Schwerpunktstudien tation als gesellschaftsgeschichtliches Problemfeld des MfS auf regionaler und lokaler Ebene zur Bundesrepublik großen Einfluss auf das gesellschaft- Kalten Krieges in die asymmetrisch verflochtene Parallel­ liche Leben. Zudem waren aufgrund verwandtschaftlicher Im Sachgebiet Schwerpunktstudien entstehen unter der Das Projekt untersucht das Verhältnis von SED und Staats- geschichte der beiden deutschen Staaten einzubetten. Bindungen, der guten Empfangbarkeit von Westmedien Leitung von Peter Boeger in enger Zusammenarbeit mit sicherheit in den Bezirken und Kreisen der DDR. Im Fo- und einer Art gesamtdeutschem Harzer Heimatbewusst- den Außenstellen des BStU zu regionalen Forschungsthe- An die bisherigen Untersuchungen zur Geheimdienstkon- kus steht die Interaktion und Kommunikation von Partei- sein die Einflüsse aus dem Westen hier besonders stark. men Beiträge für die Publikationsreihen „Stasi in der Re- frontation zwischen MfS und Bundesnachrichtendienst funktionären und MfS-Mitarbeitern. Unter verschiedenen Entsprechend waren im grenznahen Raum die Anstren- gion“ und „BF informiert – regional“. (BND) in den 50er-Jahren knüpft ein drittes Forschungs- Aspekten wird rekonstruiert, wie das Leitbild vom MfS gungen des SED-Staates zur sozialen Kontrolle und Dis- projekt nahtlos an, das sich der Zeit zwischen Mauerbau als „Schild und Schwert der Partei“ im Herrschaftsalltag ziplinierung größer. In diesem Mikrokosmos lässt sich Stasi in der Region und Mauerfall widmet. Die Konfrontation MfS/BND vor Ort implementiert wurde. Dabei deutet sich an, dass die Entwicklung der politischen, gesellschaftlichen und Die Reihe wird mit Länderstudien zu Mecklenburg-Vor- veränderte sich mit dem Bau der Mauer im August 1961 die Staatssicherheit auf der Basis eines generellen Macht- mentalen Prozesse, die in den 80er-Jahren zur Erosion der pommern, Brandenburg und Berlin fortgesetzt. Dabei grundlegend. Die geschlossene Berliner Sektorengrenze sicherungsauftrages und einer mit den SED-Funktionären SED-Herrschaft führten, besonders gut rekonstruieren. In wird weiterhin der Ansatz verfolgt, die politische Verfol- zwang nicht nur den BND zu neuen Vorgehensweisen in geteilten Werte- und Denkwelt weitgehend eigenständig den unterschiedlichsten Aspekten des Alltagslebens zei- gung und Repression der SED-Diktatur an biografischen der DDR-Aufklärung, auch die Spionageabwehr des MfS agieren konnte und der Parteiapparat die Grenzen seines gen sich die nachlassende Integrationskraft des Systems, Fallbeispielen aus der Region zu veranschaulichen. Diese musste unter den veränderten Bedingungen andere Wege Einflusses auf die operative Arbeit der Geheimpolizei ak- die schwindende Loyalität der Bevölkerung und die De- werden jeweils in einen zeitgeschichtlichen Kontext ge- beschreiten. Wichtige Determinanten waren in den folgen- zeptierte. Zeitlich konzentriert sich die Untersuchung auf moralisierung der staatlichen und politischen Akteure. stellt und verallgemeinert. Im Mittelpunkt stehen zumeist den Jahren die deutsch-deutsche Entspannungspolitik mit die Ära Honecker und arbeitet Routinen, aber auch Kon- Unter diesen Bedingungen verloren auch die repressiven Menschen, die aus politischen Gründen der Verfolgung Beginn der 70er-Jahre sowie das Erstarken der Oppositi- flikte in der Zusammenarbeit heraus. In den 70er- und Instrumente zunehmend ihre herrschaftsstabilisierende und Manipulation ausgesetzt waren. In anderen Fällen onsbewegung in der DDR in den 80er-Jahren. 80er-Jahren entstanden, u. a. bedingt durch sich verstär- Wirkung. kende westliche Einflüsse, Konfliktlinien im Verhältnis wird die Rolle eines hauptamtlichen oder inoffiziellen Mit- arbeiters des MfS beleuchtet. Vor Augen geführt werden 5.3.2 Zusammenarbeit osteuropäischer zwischen SED und MfS. Die Untersuchungshaftanstalt des MfS Neustrelitz ­Geheimdienste zudem die Methoden, Vorgehensweisen und Maßnahme- Offiziere im besonderen Einsatz des Ministeriums Hierbei handelt es sich um ein kleines Forschungsvorha- pläne der Staatssicherheit, die für die Betroffenen oftmals Mit der Erforschung der Zusammenarbeit von MfS und für Staatssicherheit – eine archivische, normative, ben zu einer der kleinsten MfS-Haftanstalten im ländlich erst im Nachhinein durch die Einsicht in ihre Stasi-Akten osteuropäischen Staatssicherheitsdiensten beschäftigt sich ­quantitative und qualitative Bestandsaufnahme geprägten Bezirk Neubrandenburg. Das Projekt ist u. a. als erkennbar geworden sind. der von Douglas Selvage geleitete Forschungsbereich. Im flankierende Forschung für den im Entstehen begriffenen Mittelpunkt der Arbeit stehen die nachfolgend genannten Das Projekt widmet sich den „Offizieren im besonderen Gedenkort Haftanstalt Neustrelitz gedacht. Mit einem be- Der Blick der Staatssicherheit Projekte. Einsatz“ (OibE) des MfS, hauptamtlichen Stasi-Mitarbei- sonderen Gewicht auf die Beispieljahre 1966 und 1986 Das Forschungs- und Editionsprojekt „Der Blick der tern, die in der DDR legendiert in Schlüsselfunktionen von sollen die Zusammenarbeit zwischen den MfS-Dienst- Staatssicherheit“, bearbeitet von Philipp Springer, wid- MfS und MGB/KGB im sowjetischen Block Wirtschaft und Staatsapparat sowie in als besonders si- stellen und der Kriminalpolizei, die Haftbedingungen, met sich der fotografischen Überlieferung des MfS, die ­1950–1989 cherheitsempfindlich angesehenen technischen Bereichen Gefangenenschicksale und Tatmotive sowie die Rolle von tätig waren. Die Zahl der OibE war Anfang der 80er-Jahre bislang weder in den Forschungen zur MfS-Geschichte Einen wichtigen Forschungsschwerpunkt stellt das Projekt Staatsanwälten, Richtern und Rechtsanwälten im Gerichts­ auf fast 3 500 angewachsen, was einem Anteil von nahezu noch in der allgemeinen Fotogeschichtsschreibung eine „MfS und MGB/KGB im sowjetischen Block 1950–1989: prozess untersucht werden. Besonders betrachtet wird die 5 Prozent des MfS-Personalbestandes entsprach. Sie wur- ihr angemessene Rolle gespielt hat. Erstmals sollen in Strukturen, Inhalt und Grenzen ihrer Beziehungen“ dar. Aufgabenabgrenzung zwischen der MfS-Untersuchungs- den sowohl von der Hauptverwaltung A (HV A, Aufklä- größerem Umfang ausgewählte Fotobeispiele ediert und Im Berichtszeitraum wurden die Ergebnisse der haus­ abteilung und den anderen Sicherheits- und Justizorganen. rung) als auch von den Abwehrdiensteinheiten eingesetzt. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Fotogra- internen und externen Recherchen zum Teil übersetzt und Die beispielhafte Darstellung einzelner Vorgänge und aus- OibE-Schwerpunkte waren das Ministerium des Innern fien sollen dabei nicht allein als Mittel der Bebilderung analysiert. Mehrere Beiträge für einen Sammelband zur gewählter Biografien von Akteuren soll die Forschungser- und dessen nachgeordnete Bereiche, die Zollverwaltung, begriffen, sondern als eigenständige Quellengattung prä- Thematik wurden gefertigt. gebnisse veranschaulichen. Sicherheitsbeauftragte, Inspektoren und Kaderleiter, aber sentiert werden. Dazu werden umfangreiche Recherchen auch das technische Personal bei der Post, im Chiffrier- zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der Aufnahmen Die Zusammenarbeit zwischen dem MfS und dem 5.3.4 MfS und DDR-Justiz und Nachrichtenwesen sowie im Wach- und Kurierdienst. durchgeführt. KGB bei der Bekämpfung der „politisch-ideolo­ Zunächst sollen die normative Grundlage für die Arbeit Im von Christian Booß koordinierten Forschungsbereich gischen Diversion“ im Bereich der Kirchen und der mit OibE und die Überlieferungslage sowie die Recher- „MfS und DDR-Justiz“ stand im Berichtszeitraum das fol- Kreisdienststelle Brandenburg Kultur in den 70er- und 80er-Jahren gende Forschungsvorhaben im Mittelpunkt: chezugänge beschrieben und die quantitative Entwicklung Die historisch-systematische Darstellung der MfS-Dienst- Im Zusammenhang mit dem vorgenannten Forschungs- und Verteilung der OibE im MfS-Gesamtapparat doku- stelle dieses wirtschaftlich bedeutsamen Kreises mit sei- Das Verhältnis von Staatsanwaltschaft und MfS in schwerpunkt steht das Projekt „Die Zusammenarbeit zwi- mentiert werden. Die grundlegenden Daten zu den OibE ner großen Haftanstalt wurde weitergeführt. Sie wird als politischen Prozessen schen dem MfS und dem KGB bei der Bekämpfung der und die entsprechenden Archivsignaturen werden in eine Fallbeispiel für entsprechende Diensteinheiten von hohem ‚politisch-ideologischen Diversion‘ im Bereich der Kir- Datenbank aufgenommen, die dann als differenziertes Das Projekt soll vor allem die bisher gängige These über- Wert sein. Mit der Erarbeitung von statistischem Material, chen und der Kultur in den 70er- und 80er-Jahren“. Ziel ist Findhilfsmittel für die weitere Forschung dienen kann. prüfen, dass das Verhältnis von Staatsanwaltschaft und insbesondere zu den Mitarbeitern und zur Struktur- und es, die Zusammenarbeit zwischen MfS und KGB in die- Anschließend sind einige exemplarische Fallstudien zu MfS in politischen Prozessen ein eindeutiges Unterord- Aufgabenentwicklung der KD, wird dabei Neuland betre- sem Bereich möglichst genau zu rekonstruieren. Im Be- OibE in Schlüsselpositionen geplant. nungsverhältnis war. Demgegenüber wird Indizien nach- ten. Auch die Profile der hier geführten inoffiziellen Mit- – 54 – – 55 – arbeiter werden dokumentiert und analysiert. Mit der Da- Vernichtung der Unterlagen weitgehend gestoppt wurde. dokumentiert sind, berichteten darüber, wie sich die Beob- Schüler der Sekundarstufe II anhand eines authentischen tensammlung wird das Einsatz- und Überwachungssystem Heute wird in der früheren Bastion der Geheimpolizei achtung und Verfolgung durch die Stasi auf ihr Leben aus- Falls eine Unterrichtseinheit für 10. Klassen zum Thema der KD ausgewertet und mit anderen KD verglichen. Es ein Ort der Aufklärung über Diktatur und Widerstand, ein wirkte. Die über Gilbert Radulovic angelegten Akten sind „Stasi“ erarbeiten. Nach Vorarbeiten seitens des Bildungs- soll damit die empirische Basis wissenschaftlich gedeckter Lernort für Demokratie entwickelt. Am historischen Ort auszugsweise in einem Dokumentenheft veröffentlicht, das teams des BStU zu den MfS-Unterlagen fand im April Aussagen über die tatsächliche Macht, aber auch die Ohn- und in der Nutzung der authentischen Akten bietet sich die Ausstellungsinhalte vertiefen soll. Teil des Programms 2018 ein zweitägiges Seminar für die bayerischen Jugend- macht des Staatssicherheitsapparates der DDR entschei- vielfältig die Chance, das Spannungsfeld von Diktatur und waren auch Vorträge zur Entstehung der Ausstellung und lichen in der Projektwerkstatt im „Haus 1“ statt. Hier lern- dend erweitert werden. Demokratie zu diskutieren und anhand der systematischen Beratungen zur Antragstellung. Seit Juni 2018 nutzten ten sie die Hintergründe über das Wirken der Stasi und den Missachtung von Menschenrechten in der Diktatur auf den mehr als 10 200 Besucherinnen und Besucher aus dem ausgewählten Stasi-Fall kennen. Ein weiterer Höhepunkt 5.4 Bibliothek Wert von Freiheit und Menschenrechten heute hinzuwei- deutschen und internationalen Raum die neue Ausstellung. war ein Zeitzeugengespräch für Schulklassen zum Thema sen. Dieses Potenzial am historischen Ort zu nutzen, bietet Darunter befanden sich 305 geführte Gruppen. „DDR-Sport und Doping“. Es fand im Zeitraum der Olym- Die wissenschaftliche Spezialbibliothek des BStU sam- der BStU verschiedenartigen Kooperationspartnern an. pischen Winterspiele 2018 statt. An dieser Veranstaltung melt und verwaltet neben Veröffentlichungen zum Minis- 6.1.2 Archivführungen beteiligten sich rund 100 Schülerinnen und Schüler, unter terium für Staatssicherheit und anderen Geheimdiensten 6.1.1 „Einblick ins Geheime“ ihnen etwa 50 aus dem Sportleistungszentrum Berlin. auch Publikationen zu modernen Diktaturen, zu Kommu- Bei einem Besuch in den Archiven der Zentralstelle und nismus und Totalitarismus, zur SBZ und zur DDR, zur Ausdruck der Profilierung des Stasi-Unterlagen-Archivs der Außenstellen des BStU können sich Interessierte über Im Oktober 2018 kamen rund 120 Schülerinnen und Deutschlandpolitik und den innerdeutschen Beziehungen, als Lernort ist eine neue Dauerausstellung, die der BStU die Arbeitsweise des MfS informieren und sich einen Ein- ­Schüler auf das Gelände, um den Film „Das schweigende zu Entwicklungen in Ost- und Mittelosteuropa sowie Bio- im Juni 2018 eröffnete. „Einblick ins Geheime“ ist die ers- druck von der Erschließung und Verwahrung der Unterla- Klassenzimmer“ zu sehen und mit der Hauptdarstellerin grafien und biografische Nachschlagewerke. Hauptaufga- te umfassende Ausstellung über das Stasi-Unterlagen-Ar- gen sowie der Funktionsweise des heutigen Archivs des Lena Klenke sowie Zeitzeugen, darunter dem Autor des be der Bibliothek ist die Informationsbeschaffung für die chiv. Auf vier Etagen in „Haus 7“ gibt sie anhand von BStU verschaffen. Im Jahr 2017 kamen insgesamt 292 gleichnamigen Buches, ihre Eindrücke zu diskutieren. Der Beschäftigten des BStU. Durch die Bereitstellung des Bi- modernen Medienstationen, Originalexponaten aus dem Gruppen mit rund 3 700 Besucherinnen und Besuchern Film dreht sich um die Verfolgung von Schülern durch die bliothekskatalogs und der Bibliografie zum Staatssicher- Archiv, Foto- und Filmdokumenten und einer begehbaren ins Archiv der Zentralstelle. 2018 waren bis zur Eröffnung Stasi, die 1956 eine Schweigeminute aus Solidarität mit heitsdienst der DDR auf der Homepage des BStU konnte Akte Einblicke in Entstehung und Nutzung der Unterla- der Ausstellung „Einblick ins Geheime“ 155 Gruppen mit den Aufständischen in Ungarn einlegten. Die Verfilmung die Nutzung für die interessierte Öffentlichkeit spürbar gen. Damit existiert erstmals ein dauerhaftes Informati- 2 231 Personen zu Gast (Besucherzahlen ab Juni 2018 sie- lief 2018 auf der Berlinale. Nun präsentierten der Bun- verbessert werden. Der Zeitschriftenbestand ist über die onsangebot, das unabhängig von begleiteten Führungen he Abschnitt 6.1.1). Aus dem Ausland besuchten im Be- desbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, die Robert-Ha- Zeitschriftendatenbank (ZDB) online recherchierbar. Die durch das Originalarchiv zugänglich ist. Ausgehend von richtszeitraum Gruppen und Repräsentanten aus über 35 vemann-Gesellschaft e. V. und der Filmverleih Studio- Mitgliedschaft in mehreren bibliothekarischen Verbänden der Sicherung der Akten durch Bürgerinnen und Bürger Ländern das Berliner Archiv des BStU. Zwischen April canal den Film im ehemaligen Offizierskasino auf dem ermöglicht einen konstanten fachlichen Austausch mit an- zeigt es, wie das MfS Daten in einem hochkomplexen Sys- und Oktober bestand außerdem die Möglichkeit, an öffent- Campusgelände. tem speicherte, organisierte und nutzte. Beispielfälle und lichen Geländeführungen zur Geschichte des „Stasi-Re- deren wissenschaftlichen Bibliotheken. 2017 erfolgte die Ungebrochen war der Zuspruch zu den Bildungsangebo- Informationen über hauptamtliche Mitarbeiter und deren viers“ sowie zu einzelnen Gebäuden und den darin tätigen Mitgliedschaft im Kooperativen Bibliotheksverbund Ber- ten des BStU für den Berliner Familienpass und für den Zuständigkeiten zeigen, was die Verwendung der men- Diensteinheiten teilzunehmen. lin-Brandenburg. Im Berichtszeitraum konnte der Bestand Ferienpass (siehe 13. Tätigkeitsbericht, S. 60). Zu den schenrechtswidrig gesammelten Informationen für indivi- durch gezielte Erwerbung, Tausch und Geschenke um fast Archivführungen werden auch in thematische Veranstal- Kooperationsprojekten mit den Stiftungen Berliner Mauer duelle Biografien bedeutete. 1 400 Medien erweitert werden. Die Bibliothek bezieht tungen integriert, um das Publikumsinteresse am histo- und Gedenkstätte Hohenschönhausen kam 2018 ein wei- laufend 117 Zeitschriften sowie 15 Tages- und Wochen- Die Unterlagen geben Einblick ins Funktionieren eines rischen Stasi-Gelände zu nutzen und Geschichtsinteres- teres Projekt hinzu: Erstmals bot der Bundesbeauftragte zeitungen sowie Nachrichtenmagazine. menschenrechtswidrig handelnden Überwachungsappa- sierten Informationen zu speziellen Themen zu bieten. gemeinsam mit dem Deutschen Spionagemuseum Berlin rats, in Verantwortungsketten und Zuständigkeiten. Sie So wurden etwa beim bundesweiten „Tag der Archive“ eine Lehrerfortbildung an. Unter dem Titel „Nachrichten- 6 Unterrichtung der Öffentlichkeit dokumentieren Anpassung und Verrat, aber auch Wider- Führungen mit weiteren Elementen kombiniert (siehe Ab- dienste einer Demokratie versus Geheimpolizei einer Dik- In der Unterrichtung der Öffentlichkeit über das Wirken stand und Verweigerung. Als „Monument der Überwa- schnitt 6.1.4). Seit Juni 2018 sind Archivführungen zum tatur“ konnten Lehrkräfte das kostenpflichtige Angebot der Stasi hat sich der Bundesbeauftragte für die Stasi-Un- chung“ soll das Archiv auch kommende Generationen zur großen Teil in die Angebote des Besucherbetriebs der Aus- des Museums mit dem kostenfreien Archivbesuch unter terlagen (BStU) weiter auf das Archiv als historischem Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Hinter- stellung „Einblick ins Geheime“ eingebunden. fachlicher Begleitung durch das Bildungsteam kombinie- Gegenstand und die Stasi-Unterlagen als Zeugnisse staat- lassenschaften einer Diktatur anregen und für den Wert ren. Zweck dieser Kooperation sollen buchbare, gemein- lich veranlasster Repression in einer Diktatur konzen­ von Menschenrechten in der Gesellschaft sensibilisieren. 6.1.3 Archivpädagogik und historisch- same Schülerprojekttage in beiden Institutionen sein. Für die Ausstellung bietet der BStU begleitend Besucher- triert. Dabei hat er bewährte Formate fortgeführt, andere politische Bildungsarbeit für junge Pro Jahr fanden im Berichtszeitraum sechs öffentlich aus- und Lernmaterialien an. weiterentwickelt. Auf dem Gelände der „Stasi-Zentrale. Menschen und Multiplikatoren am geschriebene Fortbildungen für Berliner und Brandenbur- Campus für Demokratie“ eröffnete er im Berichtszeitraum Zu den täglichen Öffnungszeiten können Besucherinnen Lernort „Stasi-Zentrale. Campus für ger Lehrerinnen und Lehrer am Lernort statt. Im Rahmen mit der Dauerausstellung „Einblick ins Geheime“ die erste und Besucher die durchgängig zweisprachig angebotenen Demokratie“ von Exkursionen kamen wieder zahlreiche Gruppen mit Ausstellung zum Stasi-Unterlagen-Archiv. Bildungs- und Informationen selbstständig erkunden. Die Angebote ver- Im Berichtszeitraum haben mehr Lehrende und Lernende Lehrenden aus den alten und neuen Bundesländern nach Veranstaltungsangebote wurden stärker auf nachfolgende binden Rundgänge durch die Ausstellung mit einem Blick als im vorigen Berichtszeitraum den Lernort „Stasi-Zen­ Berlin, um sich mit dem Potenzial des historischen Ortes Generationen zugeschnitten, die keine eigenen Erfahrun- in die Räume des Archivs oder einem Gang über das Ge- trale. Campus für Demokratie“ genutzt. Im Jahr 2017 nah- und den Bildungsangeboten des Stasi-Unterlagen-Archivs gen mit Diktatur und deutscher Teilung haben. lände „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“. Für die men insgesamt 76 Schülergruppen mit 2 164 Teilnehmern vertraut zu machen. Insgesamt fanden im Berichtszeit- Arbeit mit Gruppen stehen mehrere Multifunktionsräume an Veranstaltungen in Berlin teil. 2018 waren 103 Grup- raum 62 Weiterbildungen für 1 094 Lehrkräfte statt. Die 6.1 „Stasi-Zentrale. zur Verfügung. pen mit 2 835 Schülerinnen und Schülern zu Gast. Den 2016 initiierte „Kennenlern-Woche“ für Berliner Lehr- ­Campus für ­Demokratie“ Hauptteil der Schulveranstaltungen nahmen archivpäda- amtsreferendarinnen und -referendare der Fächer Ge- Im Entstehungsprozess der Ausstellung konnte der BStU gogische Projekttage ein, die meist auch Archivrundgänge schichte und Politik ist inzwischen zu einem Renner unter Die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) den Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bun- oder Schülerarbeit in den Ausstellungen umfassten. den schulpraktischen Seminaren geworden (siehe 13. Tä- in Berlin-Lichtenberg war mit rund 50 Gebäuden und Tau- desländer, Christian Hirte, zu einem Werkstattbesuch und tigkeitsbericht, S. 60). Wegen der gestiegenen Nachfrage senden Büros ein riesiger Komplex, der zu DDR-Zeiten Rundgang begrüßen. Zur Eröffnung am 16. Juni 2018 führ- Dem Wunsch etlicher Schulen nach Seminaren mit beson- nach diesen Veranstaltungen führte der BStU 2018 fünf bis zu 7 000 seiner hauptamtlichen Mitarbeiter beherberg- te der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland deren inhaltlichen und methodischen Ansätzen entsprach Zusatzseminare durch. te. Im Januar 1990 drangen Bürgerinnen und Bürger auf Jahn, erstmals durch die neu gestalteten Räume. Die Zeit- der BStU auch weiterhin. Hervorzuheben ist die zweijäh- das nahezu hermetisch abgeriegelte Gelände ein und tru- zeugen Ulrike Poppe, Nikolaus Becker und Gilbert Furi- rige Kooperation mit dem bayerischen Gymnasium Markt Seit 2017 sind Lehrgangsteilnehmende des Bundesnach- gen dazu bei, dass das Wirken der Stasi beendet und die an (geb. Radulovic), deren Schicksale in der Ausstellung Indersdorf. In einem Projekt sollten Schülerinnen und richtendienstes regelmäßig zu Seminaren beim BStU zu – 56 – – 57 –

Gast. Sie werden über die Tätigkeit der Stasi, deren um- zur Ausstellung „Staatssicherheit in der SED-Diktatur“ Tabelle 8 fassenden Überwachungsmöglichkeiten sowie deren Rolle eingesetzten Hefte. Mit diesen neuen Führungen und Ma- beim Ausbau und für den Erhalt der SED-Diktatur infor- terialien wird die modulare Angebotspalette für Schulen Veranstaltungsreihe miert. Die seit 15 Jahren angebotenen Tagesveranstaltun- auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale erweitert „Quelle: Stasi-Unterlagen-Archiv – Geschichte(n)­ aus der ­Überlieferung der ­DDR-Geheimpolizei“ gen für Rechtsreferendarinnen und -referendare des Ber- und der archivpädagogische Aspekt verstärkt. liner Kammergerichts zum Thema „Politische Justiz in der DDR“ wurden im Berichtszeitraum ebenso fortgesetzt wie 6.1.4 Veranstaltungen in der „Stasi-Zentrale. 2017 Seminare für die universitäre Ausbildung zum Lehramt. Campus für Demokratie“ Eine wichtige Aufgabe im Berichtszeitraum war es, den Den überwiegenden Teil der Berliner Veranstaltungen 31.01.2017 25 Jahre Akteneinsicht – Historische Aufarbeitung durch Wissenschaft und Medien Bekanntheitsgrad der neuen und der etablierten Bildungs- führte der BStU in der „Stasi-Zentrale. Campus für De- 28.02.2017 Verbergen, Verdecken, Verschlüsseln – Die Sprache der Stasi angebote des BStU in den Lehrerkollegien aller Schulfor- mokratie“ durch, um so Arbeitsweise und Wirken des 28.03.2017 Filme der Geheimpolizei – Archivgut aus Bulgarien und der DDR im Vergleich men sowie in anderen Institutionen bundesweit zu erhöhen. MfS direkt am historischen Ort anschaulich zu machen 25.04.2017 Geschichte entschlüsseln – Alte Schriften in den Stasi-Akten Zusätzlich zu bereits bewährten Präsentationsformaten und das Areal in Lichtenberg als Lernort zur Aufklärung 30.05.2017 Zwischen Abschottung und Funktionalität – Die Architektur der Stasi (siehe 13. Tätigkeitsbericht, S. 60 f.) hat das Bildungsteam über Diktatur und Widerstand weiter zu profilieren. Da- 27.06.2017 Klassenkampf im Trainingsanzug – DDR-Spitzensport im Visier der Stasi im Frühjahr 2017 sämtliche Facheinträge in allen Inter- bei setzte er auf die Zusammenarbeit insbesondere mit net-Bildungsservern der Bundesrepublik neu geschrieben der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V., die mittlerweile 25.07.2017 „Paketmardern“ auf der Spur – Ost- und Westpakete im Spiegel der Stasi-Akten und erweitert. Das archivpädagogische Programm der ihren Sitz auf dem Gelände hat, sowie der Antistalinisti- 29.08.2017 „Verschluss-Sachen“ – Dokumente, Fotos und Objekte aus 40 Jahren Stasi Behörde wurde auf den jährlichen Fachtagungen zur Ar- schen Aktion Berlin-Normannenstraße e. V. (ASTAK) als 26.09.2017 Auf Spurensuche – Unidentifizierte Bilder im Fotobestand chivpädagogik in Bad Arolsen 2017 und Darmstadt 2018 Betreiberin des Stasi-Museums. Der BStU kooperierte mit 24.10.2017 Die verschlossene Vergangenheit – Das „NS-Aktenarchiv“ des Staatssicherheitsdienstes sowie auf dem ersten Berliner Archivtag 2017 vorgestellt. sehr verschiedenartigen Partnern wie z. B. mit dem Deut- 28.11.2017 Katastrophenschutz für Stasi-Unterlagen – Auswahl, Sicherung und Lagerung von Archivgut­ Die Möglichkeiten des Lernortes in der außerschulischen schen Spionagemuseum, dem Bundesverband Deutscher im Barbarastollen Bildungsarbeit wurden auf dem internationalen Workshop Zeitschriftenverleger e. V., der Stiftung Lesen, „Reporter 19.12.2017 Zerbrechliche Ware – Die Christbaumschmuckproduktion im Spiegel der Stasi-Akten „Archives in Charge of the Secret Police Files for Educati- ohne Grenzen“, dem Wilhelm Fraenger-Institut Berlin, on and the Public Dissemination of Knowledge“ (Bildung dem Sender rbb, Stattbau GmbH Berlin und der internati- 2018 und politische Vermittlung von Wissen als Aufgaben der onalen Sommerschule „Future Makers – Future Markets“. für Geheimpolizei-Akten zuständigen Archive) in Bu- 27.03.2018 Zerrissene Geschichten – Die Rekonstruktion von Stasi-Akten dapest den Partnerinstitutionen des Europäischen Netz- Die Veranstaltungsreihe „Quelle: Stasi-Unterlagen-Ar- 26.06.2018 Staatssicherheit im Gehege – Über Tierliebe, große Politik und geheime Deals im Ost-Berliner werkes präsentiert. Auf Europas größter Bildungsmesse chiv – Geschichte(n) aus der Überlieferung der DDR-Ge- Hauptstadt-Zoo „Didacta“ und der Berliner Bildungsmesse „You“ nutzten heimpolizei“ wurde fortgeführt. Im Jahr 2017 an jedem Hunderte Lehrerinnen und Lehrer aus dem gesamten Bun- letzten Dienstag im Monat und im Jahr 2018 einmal im 25.09.2018 Gegenstimmen: Über die BBC, die Stasi und Systemkritik im Briefumschlag desgebiet die Möglichkeit, sich über die Bildungsangebote Quartal bot der BStU Gespräche, Vorträge und Führungen 18.12.2018 Die Bunker der Staatssicherheit des Stasi-Unterlagen-Archivs zu informieren. zum Wirken der Stasi sowie zur Bedeutung der von ihr hinterlassenen Archivalien an oder präsentierte Arbeitser- Daneben entstanden im Berichtszeitraum weitere Bil- gebnisse der Behörde am historischen Ort. Die Themen Die Lange Nacht der Museen in Berlin wurde regelmä- eine von sechs Veranstaltungen eigens vom Berliner Lan- dungsmaterialien, so im Frühjahr 2017 die Themenmappe sind in der Tabelle 8 dargestellt. Insgesamt interessierten ßig genutzt, gerade Menschen mit wenig Vorwissen über desdenkmalamt beworben. Nr. 4 „Stasi im Westen“. Inhalt der Mappe sind MfS-Do- sich knapp 800 Besucherinnen und Besucher im Berichts- das Wirken und die Aufgaben der Staatssicherheit zu in- kumente zu fünf Fällen von Spionage in der Bundesre- Am 1. November 2017 veranstaltete der BStU zusammen zeitraum für die Reihe. formieren. Am 19. August 2017 und am 25. August 2018 publik aus den vier Jahrzehnten des Gegeneinanders von mit Aufarbeitungsinitiativen und dem rbb die Premiere bot der BStU ein breit gefächertes Programm mit Archiv-, DDR und Bundesrepublik Deutschland. Das Spektrum Jeweils am 3. Mai war das ehemalige Offizierskasino des Films „Der Fall – Ein unmögliches Ausstellungs- und Geländeführungen, moderierten Film- der didaktisch erschlossenen Beispiele reicht von Mili- der Stasi („Haus 22“) in den vergangenen beiden Jahren Leben“. Im letzten Interview vor seinem Tod hatte sich präsentationen und Zeitzeugengesprächen. Interessierte tär- bis Wirtschaftsspionage. Das am weitesten verbrei- Austragungsort eines Schüler-Events zum Internationalen Schnur den Fragen des inzwischen ebenfalls verstorbenen konnten sich über Nutzungsmöglichkeiten der Stasi-Un- tete Bildungsmaterial des Bundesbeauftragten, die Reihe Tag der Pressefreiheit. In Kooperation mit dem Verband Journalisten Alexander Kobylinski gestellt. Im Anschluss terlagen informieren. 2017 besuchten rund 1 350 Personen „Quellen für die Schule“, wurde Ende 2017 um das Heft Deutscher Zeitschriftenverleger e. V., der Stiftung Lesen an die Vorführung des Interviews sprachen Ulrike Poppe, die Angebote im Stasi-Museum und Archiv auf dem Cam- Nr. 7 „Zersetzung“ erweitert. Es enthält Kopien aus den und „Reporter ohne Grenzen“ waren Schülerinnen und Lothar Rochau und (ehemalige Man- pus-Gelände, die unter dem zentralen Motto der Langen Stasi-Unterlagen über Berliner Jugendliche, die 1985 Schüler eingeladen, über den Wert der Pressefreiheit und danten von Wolfgang Schnur) über ihre persönlichen Be- Nacht „Made in Berlin“ den Fokus auf den verbotenen unter dem Dach der evangelischen Kirche ein Amateur­ ihre Einschränkung in Vergangenheit und Gegenwart zu gegnungen mit ihm. kabarett gegründet hatten. Die Gruppe kritisierte in ihren diskutieren. Anschließend konnten sie das Gelände, das Sender „Radio Glasnost“ legten. Dieser hatte von 1987 Programmen die Missstände in der DDR. Der Staatssi- Archiv und die Ausstellungsangebote der „Stasi-Zentrale. bis 1989 die Ost-Berliner Opposition aus dem Westen un- Der Journalist Peter Wensierski stellte am 21. November cherheitsdienst sollte das Kabarett mit geheimdienstlichen Campus für Demokratie“ entdecken. terstützt und wurde von der Staatssicherheit abgehört. In- 2017 seinen neuen Dokumentarfilm über Monika Haeger Methoden handlungsunfähig machen. Die Stasi wandte haltlicher Schwerpunkt des Programms 2018, für das sich in der ehemaligen Stasi-Zentrale vor. Der Film „IM Dienst Am 17. Juni 2017 hat der BStU gemeinsam mit dem 950 Besucherinnen und Besucher interessierten, war der der Stasi − Der Fall Monika Haeger“ zeichnet ihren Le- dafür zehn unterschiedliche Methoden zur „Zersetzung Stasi-Museum, der Gedenkstätte Berlin-Hohenschön- von Gruppen“ an, die teils im Heft dargestellt sind. Zur Prager Frühling mitsamt den Reaktionen der Stasi. bensweg von der inoffiziellen Mitarbeiterin bis ins Zen­ hausen, der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. und der trum der Ost-Berliner Opposition nach. Im Anschluss dis- Broschüre gibt es auf den Fall bezogene Arbeitsbögen mit Anlässlich des jährlichen bundesweiten Tags des offenen Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherr- kutierten Petra Pau, Angela Marquardt, Peter Wensierski Schüleraufgaben für die Einzel- und Gruppenarbeit. Denkmals bot der BStU 2017 und 2018 Gelände-, Ausstel- schaft e. V. (UOKG) anlässlich des Jahrestags des Volks- und Roland Jahn über den Umgang mit persönlichen Dik- aufstandes in der DDR zu einem Aktionstag eingeladen. lungs- und Archivführungen an und gewährte Einblick in Eine neue Aufgabe resultierte aus der Eröffnung der Aus- taturerfahrungen und deren Bedeutung für heutiges gesell- Unter dem Titel „Aufruhr in der Diktatur − Der Volksauf- zum Teil sonst nicht öffentliche Bereiche der ehemaligen stellung zum Stasi-Unterlagen-Archiv „Einblick ins Ge- schaftliches Leben in der Demokratie. heime“: die Entwicklung und Umsetzung von adressaten- stand vom 17. Juni 1953 und die Folgen“ nahmen Film- Stasi-Zentrale. In den beiden vergangenen Jahren konnten gerechten Führungen für Schülerinnen und Schüler. Dazu vorführungen, Vorträge, Gespräche und Führungen am Ort weitere Partner für die gemeinsame Programmgestaltung Die Buchvorstellung „Dem Volk auf der Spur − Staatli- gehört die Erarbeitung archivpädagogischer Arbeitsmate- der ehemaligen Stasi-Zentrale die Ereignisse um den 17. gewonnen werden. 2018 wurde das Programm auf dem che Berichterstattung über Bevölkerungsstimmungen im rialien, anknüpfend an die seit Jahren in der Bildungsarbeit Juni 1953 in den Blick. Gelände der „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ als Kommunismus“ war am 7. Dezember 2017 Anlass für – 58 – – 59 – eine Podiumsdiskussion mit Tatjana Böhm, Manfred Güll- Im Fokus stand die Veröffentlichung von Originaldoku- –– „Radio Glasnost – Außer Kontrolle“, sind gleichzeitig in der Mediathek verankert und somit auf ner, Daniela Münkel, Fritz Pleitgen und Klaus Wiegrefe. menten, um Nutzerinnen und Nutzern direkten Einblick in der Website abrufbar. –– Der Geheime Informator „Richard“. Die Diskutanten thematisierten staatliche Überwachungs- die Stasi-Unterlagen zu ermöglichen. mechanismen in Diktaturen und sprachen über Meinungs- Zudem stellt die Redaktion zu aktuell laufenden Filmen 6.2.3 Social Media-Aktivitäten forschung, Deutungshoheit sowie den Einfluss von Um- 6.2.1 Originaldokumente in der (im Berichtszeitraum z. B. „Ballon“ oder „Deutschland Die sozialen Medien als etablierte Kommunikationsplatt- fragen auf die Politik − damals wie heute. ­„Stasi-Mediathek“ 83“) passende Inhalte aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv formen sind auch für den BStU zu einem steten Kom- in die Mediathek ein. Ebenso werden Inhalte (Texte oder „Der Mythos der guten HV A − Methoden und Machen- Die im Januar 2015 online gestartete „Stasi-Mediathek“ munikationskanal geworden. Mit ihnen eröffnet sich die Fotos) der Mediathek für Beiträge in Zeitungen verwandt schaften der DDR-Auslandsspionage“ war Gegenstand ist im Berichtszeitraum weiter gewachsen. Zum Ende Option, die Botschaften und Inhalte des Hauses für ein oder dienen als Inspiration für Artikel oder Filme: Eine einer Diskussionsveranstaltung am 15. Januar 2018 in Ko- des Berichtszeitraums befanden sich 714 Textdokumente Information in der Mediathek über die geheime „Direkti- digitales Publikum zu präsentieren. Der BStU ist seit operation mit dem Deutschen Spionagemuseum. Anläss- (5 020 Seiten), 661 Fotos, 24 Audios und 37 Videos in der ve 1/67“ des MfS, nach der Tausende Oppositionelle oder 2012 auf Facebook aktiv, seit 2014 auf Twitter, seit 2016 lich des 28. Jahrestages der Besetzung der Stasi-Zentrale Media­thek. Sie bietet einen intuitiven und multimedialen vermeintliche Gegner der SED-Diktatur in Isolierungsla- auf Instagram und seit 2017 auf YouTube. Insbesondere diskutierten Wolfgang Welsch, Susanne Muhle, Joachim Zugang zu den Inhalten des Stasi-Unterlagen-Archivs. Das gern weggesperrt werden sollten, war Anregung für den über soziale Medien ist auch der direkte Austausch mit Lampe und Daniela Münkel über die Auslandsspionage Angebot auf www.stasi-mediathek.de ist für verschiedene Anfang Oktober 2018 in der ARD ausgestrahlten Doku- Bürgerinnen und Bürgern über die Tätigkeit der Behörde des MfS und die Legitimation von Geheimdiensten. Zielgruppen gedacht: Journalistinnen und Journalisten, mentarfilm „Honeckers unheimlicher Plan“. des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen unkom- geschichtsinteressierte Personen sowie Studierende und Unter dem Titel „Olympisches Glatteis − Spitzensport pliziert möglich; diese wenden sich mit Anfragen zur An- Lehrkräfte. Ein zentrales Bedienelement ist eine seman- als Politikum“ stellte der BStU am 6. Februar 2018 den 6.2.2 Homepage www.bstu.de tragstellung oder zu historischen Zusammenhängen an den tische Suche. Sie ermöglicht qualifizierte Suchergebnisse, 1964er-Band der ZAIG-Reihe „Die DDR im Blick der BStU. Die Nutzerbasis ist denen anderer Aufarbeitungs- denn die inhaltliche Bedeutung von Texten und Suchanfra- Die zentrale Adresse des Bundesbeauftragten im Internet Stasi − Die geheimen Berichte an die SED-Führung“ vor. einrichtungen im Umfang ähnlich. Es ist ein am Thema gen wird berücksichtigt. Da alle veröffentlichten Unterla- www.bstu.de wurde im Berichtszeitraum komplett über- Über die Berichterstattung der Stasi im Jahr 1964 und die interessiertes Publikum. gen der Mediathek vollständig transkribiert wurden, kann arbeitet. Nach dem letzten Redesign 2011 sollte die Seite persönliche Wahrnehmung der Betroffenen diskutierten die Suche auch die Inhalte von Akten, Audiomitschnitten den aktuellen Nutzerbedürfnissen angepasst werden und Der im Juni 2017 gelaunchte YouTube-Kanal zum die ehemalige Eiskunstläuferin Margit Kalweit und der und Filmen der Stasi erfassen und recherchierbar machen. deutlicher die Kernmarke „Stasi-Unterlagen-Archiv“ ver- Stasi-Unterlagen-Archiv enthält eine Reihe intern pro- ehemalige Eiskunstläufer Sepp Schönmetzler sowie Bernd treten. duzierter Videos. Sie ermöglichen einen Blick hinter die Florath, Herausgeber dieses Bandes. Zum Erscheinen des Im Zuge des Relaunches der Homepage www.bstu.de Kulissen der Arbeit des BStU und stellen eigene Publikati- Jahrgangsbandes 1968 dieser Reihe sprachen am glei- wurden alle dort aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv ein- Im Juli 2018 wurde der Auftritt neu gelauncht. Das Design onen, Veranstaltungen oder Ausstellungen vor. Es gibt Ru- chen Ort am 13. November 2018 die Zeitzeugen Bettina gepflegten Dokumente für den neuen Auftritt über die ist moderner und „luftiger“. Es setzt visuell auf Vermitt- briken wie „Gesichter des Archivs“, „40 Dinge der Stasi“ Wegner, Toni Krahl und Reinhard Grützke sowie Daniela Stasi-Mediathek aufbereitet. Das heißt, jede Unterlage des lung auch durch große Fotos. Kernziel des Umbaus war es, und „Experten erklären“. Bei der Bespielung der vier Ka- Münkel und Bernd Florath vom BStU über die Hinter- alten Webauftrittes ist nun erstmals in der Stasi-Mediathek schnelle Zugriffe auf Informationen und Inhalte zum Ar- näle Facebook, Twitter, Instagram und YouTube ergeben gründe des politischen Protests vor allem junger Men- eingepflegt und von dort aus eingebettet im neuen Auf- chiv sowie zur Stasi zu schaffen und damit diese und we- sich Synergieeffekte daraus, dass produzierte Beiträge schen in der DDR, das Vorgehen der Stasi und das Jahr tritt von bstu.de zu sehen. Diese Maßnahme machte über niger die Organisation der Behörde in den Mittelpunkt zu oder Videos, für jedes Format leicht angepasst, verwendet 1968 insgesamt in der DDR. Weil es der 10. Band dieser 60 Prozent des Zuwachses an Unterlagen in der Stasi-Me- rücken. Eine nutzerorientierte Gestaltung, angepasstes De- werden. Reihe ist, wurden in der Veranstaltung die gesamte Edition diathek für den Berichtszeitraum aus. sign für mobile Endgeräte und eine verbesserte Navigation und ihre Herausgeber in Videos vorgestellt; diese sind auf vervollständigen den neuen Auftritt. Besonders hervorzu- Die Unterlagen sind exemplarisch für zeithistorische Er- 6.3 Dokumentenhefte dem YouTube-Kanal des BStU abrufbar. heben ist eine komplett überarbeitete Such-Funktion, die eignisse oder Methoden und Wirken der Staatssicherheit eine übergreifende Suche über die verschiedenen digitalen Die Dokumentenhefte des BStU (mit dem Untertitel „Ein- Die Räumlichkeiten in der „Stasi-Zentrale. Campus für ausgewählt. Sie behandeln konkrete Fallbeispiele. Die Angebote des BStU ermöglicht. So zeigt das Such-Fenster blicke in das Stasi-Unterlagen-Archiv“) sind weitgehend Demokratie“ wurden auch von Externen genutzt. Ein Bei- veröffentlichten Quellen haben eine hohe Informations- im Ergebnis Informationen von der Website bstu.de, aus unkommentierte Quellensammlungen zu bestimmten The- spiel ist ein Projekt der Internationalen Sommerschule dichte und dienen als Wegweiser zu weiteren Dokumen- der Stasi-Mediathek sowie aus den Bestandsübersichten menbereichen. Sie vermitteln auch zeithistorisch nicht „Future Makers – Future Markets“ mit 20 Studierenden ten. Sie verdeutlichen möglichst größere Zusammenhänge von Argus.de, dem Suchportal des Bundesarchivs, in das Vorgebildeten einen ersten Einblick in das Stasi-Unter- aus aller Welt vom 4. bis 15. September 2017, das von der bei einem Thema. In zeitlicher Hinsicht sind sinnvoll ver- auch online-Findmittel des Stasi-Unterlagen-Archivs ein- lagen-Archiv und geben einer breiten Öffentlichkeit Ge- Universität der Künste Berlin unterstützt wurde. Das zen­ teilte „Schlaglichter“ über die gesamte Zeit des Bestehens gestellt sind. legenheit, Stasi-Unterlagen selbst zu lesen (zum Konzept trale Thema „Flucht und Asyl“ wurde durch die Koope- des MfS vertreten. siehe 13. Tätigkeitsbericht, S. 63.) Auf diese Weise sollen ration mit dem BStU um den Aspekt von Unterdrückung Parallel wurden auf der technischen Plattform der neuen Die Redaktion bietet außerdem Themensammlungen und sie zur intensiveren Beschäftigung mit den vom Staatssi- und Überwachung in Unrechtsstaaten am historischen Ort Webseite zwei Subsites aufgesetzt. www.einblick-ins-­ Geschichten an. Im Format „Geschichten“ wird entlang cherheitsdienst hinterlassenen Unterlagen und ihren Inhal- der ehemaligen Stasi-Zentrale ergänzt. geheime.de ist ein Informationsportal, das im Juni 2018 der Akten aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv ein persönli- ten anregen. zur Eröffnung der neuen Ausstellung des BStU zum Am 22. August 2017 fand dort eine Standortkonferenz des ches Schicksal oder eine zeitlich eng begrenzte Begeben- Stasi-Unterlagen-Archiv auf dem Campus für Demokratie Die BStU-Dokumentenhefte sind kostenlos als Print- und Berliner Senats und des Bezirks Lichtenberg statt, um über heit erzählt. Zu Beginn ordnet ein redaktioneller Text das gestartet ist (siehe Abschnitt 6.1.1). Informationen rund Onlineversion erhältlich. Im Berichtszeitraum sind er- die Weiterentwicklung des Geländes mit den ortsansässi- Geschehen in seine historischen Zusammenhänge ein, ehe um die Ausstellung, Besuchszeiten, Neuigkeiten sowie schienen: gen Akteuren zu diskutieren. Es wurde u. a. beschlossen, dann die Akten selbst den Verlauf des Ereignisses doku- Presse-Infos sind dort zu finden. Die zweite Subsite www. ein Standortmanagement zu installieren, das seit Septem- mentieren. „Themensammlungen“ wiederum fassen die –– Das geteilte Berlin und die Stasi − Spionage, Opposi- demokratie-statt-diktatur.de, ursprünglich zum 25. Jahres- ber 2018 auf dem Gelände tätig ist. Die 2. Standortkon- Dokumente besonderer historischer Ereignisse zusammen tion und Alltag, tag der Friedlichen Revolution 2014 gestartet, ist technisch ferenz folgte am 24. September 2018. Für den „Campus“ und können fortlaufend ergänzt werden. komplett und inhaltlich leicht überarbeitet zum 70. Jahres- –– „Blick in einen Zerrspiegel“ − Der Fall Gilbert Radu- wurde von der Senatorin für Stadtentwicklung des Landes Seit dem Start der „Stasi-Mediathek“ sind 24 Geschichten tag der Verabschiedung der Erklärung der Menschenrechte lovic in den Stasi-Unterlagen (das Dokumentenheft Berlin ein Projektbeirat eingerichtet, in dem der BStU ver- und Sammlungen entstanden, im Berichtszeitraum kamen am 10. Dezember 2018 online gegangen. Die Seite sen- liegt auch in einer englischen Ausgabe vor), treten ist; dessen erste Sitzung war Ende November 2018. u. a. folgende hinzu: sibilisiert für den Wert von Menschenrechten anhand der –– Rheinland-Pfalz und die Stasi − Spionage, Überwa- Dokumentation ihrer Unterdrückung in Stasi-Unterlagen; –– Fluchtpunkt Olympia – Klaus Tuchscherer, chung, Verschleierung, 6.2 Digitale Angebote so kann die Geschichte der Revolution als ein Kampf um Die Angebote des Stasi-Unterlagen-Archivs im Netz ha- –– Die RAF in den Unterlagen der Stasi (40 Jahre Herbst Menschenrechte verstanden werden. Zehn ausgewählte –– „... anarcho-terroristische Kräfte“ − Die Rote-Armee- ben im Berichtszeitraum wachsendes Interesse erfahren. 1977), Menschenrechte dienen als Gerüst, die Stasi-Unterlagen Fraktion und die Stasi. – 60 – – 61 –

6.4 Ausstellungen Auf einen ganz anderen Lebensbereich beziehen sich die Ende der Ausstellung werden Führungen durch Mitarbei- nachhaltig zur Wissensvermittlung beitragen. Zu den we- Module „Stasi auf dem Campingplatz“. In den Augen der terinnen oder Mitarbeiter des BStU angeboten. Während sentlichen Kooperationspartnern zählen die Landesbeauf- 6.4.1 Dauerausstellungen Staatssicherheit bildete der Freiraum des Campingurlaubs der Laufzeit kann die interessierte Öffentlichkeit zudem tragten für die Stasi-Unterlagen und zur Aufarbeitung der Zur Unterrichtung der Öffentlichkeit hält der Bundesbe- ein mögliches Sicherheitsrisiko, insbesondere wenn der Vorträge von BStU-Referenten besuchen. Schwerpunkte Folgen der kommunistischen Diktatur, Aufarbeitungsiniti- auftragte für die Stasi-Unterlagen ein breites Spektrum an Zeltplatz nahe der Küste lag. Um „Republikflucht“ und der Vortragsabende waren „Der deutsche Herbst und die ativen, Kultur- und Literaturvereine, Stiftungen, Museen Ausstellungen bereit, die über die Funktion und Tätigkeit andere „negativ-feindliche“ Erscheinungen zu verhindern, Folgen. Warum Stasi und RAF kooperierten“, „Flucht aus und Schulen. des DDR-Staatssicherheitsdienstes und die Auswirkungen überwachte die Staatssicherheit die Campingplätze. Die der DDR. Die Stasi und die Republikflucht“ oder „Die Auf hohe Aufmerksamkeit treffen insbesondere Ausstel- seiner Repressionsmaßnahmen informieren. Hierzu gehö- Versuche von DDR-Bürgern, den SED-Staat zu verlassen, Stasi im Westen“. lungsangebote zu Jugend- und Sportthemen, so die Doku- ren die Dauerausstellungen in den Außenstellen bzw. in und die Gegenmaßnahmen der Stasi finden in mehreren Die Wanderausstellung wurde 2017/2018 im Rathaus mentationen „Zwischen Aufbegehren und Anpassen. Ju- den zugehörigen Informations- und Dokumentationszen- Modulen Berücksichtigung. Sie machen die Bandbreite Salzgitter, im Bürgersaal im Neuen Rathaus Hannover, gend in der DDR“ und „Hoffnungsträger oder Staatsfeind? tren in Erfurt, Frankfurt (Oder), Halle und Schwerin. Sie der Flucht- oder Ausreisemotive sichtbar, den Willen und im Bischöflichen Diözesan- und Dommuseum Mainz, im DDR-Jugend und Stasi an der Ostsee“, „Kaderschmiede bieten den Besucherinnen und Besuchern grundlegende Mut, in Freiheit zu gelangen, und sie zeigen auf, wie die Küstenmuseum Wilhelmshaven, im Annette-Kolb-Gym- Sport. Kinder- und Jugendsportschulen im Fokus der Informationen zur Stasi-Geschichte und setzen darüber Staatssicherheit mit Verfolgung und Unterdrückung den nasium Traunstein und im Rathaus Bayreuth präsentiert Staatssicherheit“ oder „Fußball für die Stasi. Der BFC Dy- hinaus deutliche regionalbezogene Schwerpunkte (siehe Wunsch nach Freiheit zu bekämpfen versuchte. und hatte durchschnittlich 2 400 Besucherinnen und Be- namo“. Ebenso ziehen die Ausstellungen über das Ende Anhang 15). Inzwischen steht ein Pool von rund 110 Modulen zur Aus- sucher pro Ort. Für das jeweilige örtliche Publikum bietet der SED-Diktatur und ihres Staatssicherheitsdienstes viele Zu den Dauerausstellungen zählt des Weiteren die zusam- wahl und Ausleihe bereit (siehe Anhang 14). Aus diesem der BStU ergänzend regionalbezogene Anknüpfungspunk- Gäste an, beispielsweise „Stasi Ohn(e)Macht“, eine regio- men mit der Aufarbeitungsinitiative ASTAK e. V. erarbei- Bestand kann je nach inhaltlichem Anlass, regionalspezi- te an. Regionale Fallbeispiele vermitteln den Besuchern, nalspezifische Darstellung der Ereignisse 1989/1990. tete Ausstellung „Staatssicherheit in der SED-Diktatur“ fischen Themeninteressen und räumlichen Bedingungen wo und wie die DDR-Staatssicherheit in ihrer Heimatregi- Die Überblicks-Ausstellung „Überwachen. Verfolgen.Ver­ im Stasi-Museum Berlin am ehemaligen Sitz des Minis- die passende Ausstellung zusammengestellt werden. Die on agierte und spionierte, und können auf diese Weise den ängstigen“ gibt einen prägnanten Einblick in die Funktion teriums für Staatssicherheit. In Fortsetzung der Koopera- ortsbezogenen Fälle sind dabei so ausgewählt und aufbe- gesamtdeutschen Stellenwert des Themas nahebringen. In und Methoden der Staatssicherheit und skizziert anhand tion wurde das Angebot durch einen Audioguide in meh- reitet, dass sie über ihren konkreten Kontext hinaus eine welcher Form die vermeintlich rein ostdeutsche Stasi-Ge- biografischer und lebensweltlicher Beispiele die Auswir- reren Fremdsprachen ergänzt: Seit Sommer 2018 können allgemein zutreffende, überregionale Charakterisierung schichte mit ihrem Heimatort verflochten ist, sahen die kungen der geheimpolizeilichen Repressionen. Die Aus- die Besucher auf Rahmen- und Vertiefungsführungen in liefern. Zur unkomplizierten Handhabung sind die Aus- Besucherinnen und Besucher in Salzgitter beispielsweise stellung wurde ins Spanische übertragen und in Koope- sechs Sprachen zurückgreifen (englisch, spanisch, franzö- stellungsmodule auf Roll-Ups produziert. Sie werden an der Bespitzelung der Zentralen Erfassungsstelle der ration mit der Deutschen Botschaft in Buenos Aires in sisch, italienisch, polnisch, schwedisch). Die Ausstellung in den Außenstellen sowie bei Veranstaltungen wie den Landesjustizverwaltungen durch inoffizielle Mitarbeiter verschiedenen großen argentinischen Städten präsentiert. selbst wurde um mehrere Themenvitrinen erweitert. Um Ländertagen, Archivtagen, Tagen der offenen Tür und (IM) der Stasi. In Bayern waren es vor allem Politiker, In ihrem Begleitprogramm widmeten sich die Partner (Ar- die Funktionsweise der SED-Diktatur näher zu erläutern, Beratungstagen gezeigt. Hinzu kommen Präsentationen Ministerien sowie Technologie- und Rüstungsbetriebe, die chive und Menschenrechtsorganisationen) insbesondere wurde eine ergänzende Station eingerichtet, die am Bei- in Schulen, Stadtverwaltungen und an anderen Kooperati- die Stasi in den Blick nahm. Auch „konspirative Wohnun- der Frage, welche Rolle die Beschäftigung mit den über- spiel des DDR-Wohnungsbaus die „Akzeptanz-Angebote“ onsorten. Die Ausstellungsmodule zum Mecklenburg-Vor- gen“ als IM-Treffpunkt oder Ausbildungsplatz richtete die lieferten Akten und der Zugang zu den Dokumenten für der SED an die Bevölkerung skizziert. Das biografische pommern-Tag in Rostock beispielsweise widmeten sich Stasi in verschiedenen Städten ein. die Aufarbeitung der Diktatur spielt. 2018 wurde zudem Fallbeispiel eines DDR-Jugendlichen wiederum belegt, den regionalen Themen Werften und Schifffahrt und führ- Die Präsentation der Wanderausstellung findet stets in eine albanische Fassung dieser Ausstellung erarbeitet, die mit welcher Härte die Staatssicherheit gegen diejenigen ten die Beobachtungsstützpunkte der Stasi im Rostocker enger Kooperation mit Vertreterinnen und Vertretern von im Herbst des Jahres im Auslandsbüro der Konrad-Ade- vorging, die 1968 mit der Reformbewegung des Prager Stadtraum vor Augen. Land und Kommune oder Bildungsträgern vor Ort statt. nauer-Stiftung in Tirana gezeigt wurde. Zum Jahresbeginn Frühlings sympathisierten. Der zielsichere Ausbau der modularen Ausstellung beruht Ihre Unterstützung und Vernetzung tragen maßgeblich 2019 ist die Ausstellung in der albanischen Partnerinstitu- nicht zuletzt auf der engen Verzahnung der regionalbezo- zur Wirkung und Reichweite der Ausstellung bei. Zur Er- tion des BStU zu sehen. 6.4.2 Modulare Ausstellung zur Tätigkeit der genen Forschungs- und Vermittlungsarbeit beim Bundes- öffnung, die der Bundesbeauftragte gemeinsam mit dem Zu nennen ist auch die in deutscher und polnischer Spra- Stasi in den Regionen beauftragten. Der enge Austausch zwischen der Ausstel- jeweiligen Kooperationspartner durchführt, findet in der che produzierte Ausstellung „Lernt Polnisch“. Der Aus- Die modulare Ausstellung zur Tätigkeit der Staatssicher- lungsarbeit und der Regionalforschung (siehe Abschnitte Regel eine Podiumsdiskussion zu den Herausforderungen stellungstitel geht auf eine der vielen Losungen zurück, heit in den Regionen „Die Stasi“ wurde im Berichtszeit- 5.2.10 und 5.3.5 zur Schriftenreihe „Stasi in der Region“) der Aufarbeitung statt. Eingebunden sind hierbei häufig die 1980/1981 auf Hauswänden, Schaufenstern oder Flug- raum weiterentwickelt und deutlich ausgebaut. Sie glie- hat zu einem erfolgreichen Zusammenwirken geführt, da Schülerinnen und Schüler, die mit ihren spezifischen Fra- blättern in der DDR auftauchten und Bewunderung für die dert sich in vier Modulgruppen: Grundkenntnisse zur die Recherche- und Analyseergebnisse gewinnbringend gen den Blick auf die Vergangenheit kritisch beleben. So polnische Gewerkschaftsbewegung Solidarność bekunde- Stasi-Geschichte werden in den Basismodulen vermittelt, für beide Formate nutzbar gemacht und der Öffentlichkeit diskutierten anlässlich der Eröffnung 2017 in Mainz − am ten. Anhand von Auszügen aus Überwachungsberichten Themenmodule bilden inhaltliche Bereiche ab wie „Stasi bereitgestellt werden konnten. Vortag des Tags der Deutschen Einheit – der Bundesbe- und eindrucksvollen Fotografien dokumentiert die Aus- und Sport“, „Stasi und Kirche“, „Stasi und Wirtschaft“ auftragte Roland Jahn, die Ministerpräsidentin des Lan- stellung, wie die DDR-Geheimpolizei gegen Sympathi- oder „Stasi im Westen“, Ereignismodule gehen auf his- 6.4.3 Die Wanderausstellung „Feind ist, des Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, sowie der Bischof von santen der Solidarność vorging und welche leidvollen und torische Zäsuren wie den 17. Juni 1953 ein und zeigen wer anders denkt“ Mainz, Peter Kohlgraf, mit Mainzer Schülerinnen und einschneidenden Erfahrungen die Betroffenen machen ihre Bedeutung für die Entwicklung der Staatssicherheit, Schülern. Auch im aktuellen Berichtszeitraum stellte die Wanderaus- mussten, und sie beschreibt die Zusammenarbeit der Stasi Biografiemodule stellen hauptamtliche und inoffizielle stellung „Feind ist, wer anders denkt“ das zentrale Ange- mit dem polnischen Staatssicherheitsdienst. Stasi-Mitarbeiter vor und zeichnen den Weg von Men- bot des Bundesbeauftragten in den westdeutschen Bundes- 6.4.4 Weitere Wanderausstellungen schen nach, die von Repression betroffen waren. „Lernt Polnisch“ steht auch in englischer Sprache zur Ver- ländern dar. Die Wanderausstellung leistet einen wichtigen Neben „Feind ist, wer anders denkt“ bietet der Bundesbe- fügung. Das Begleitheft zur Ausstellung wird in allen drei Das Spektrum der dargestellten Aspekte ist breit gefächert. Beitrag dazu, Wissensdefiziten zur SED-Diktatur, speziell auftragte eine Reihe weiterer Wanderausstellungen an, die Sprachen angeboten. So geht z. B. das Modul „Stasi und Aktion Festigung“ zum MfS, mit ihrer Bedeutung für die gesamtdeutsche Ge- anhand ausgewählter Schwerpunkte und Biografien Fra- der Zwangsumsiedlung der DDR-Grenzbevölkerung im schichte entgegenzuwirken. Sie gibt einen Überblick über gen der Stasi-Geschichte vertiefen und regionale Bezüge Oktober 1961 nach und zeigt, wie über 3 000 Menschen Funktion, Struktur und Methoden der DDR-Staatssicher- herstellen. Die Ausstellungen werden in den Außenstellen 6.5 Regionale und überregionale in wenigen Stunden ihr Heim verlassen mussten und heit und veranschaulicht an ausgewählten Biografien die und bei Beratungstagen, aber auch gemeinsam mit ande- ­Bildungsangebote zwangsweise im Hinterland angesiedelt wurden. Ausge- Folgen der Repressionsmaßnahmen für die Betroffenen. ren Bildungsträgern präsentiert. Nicht zuletzt in diesem Regionale Schulprojekttage werden fast ausschließlich in wählte Fallbeispiele machen deutlich, welchen schmerz- Die wichtigsten Texte und Dokumente sind im Ausstel- Zusammenhang zeigt sich, wie die langjährige Vernetzung den Außenstellen realisiert. Die Archive stehen dabei als vollen Erfahrungen die Betroffenen ausgesetzt waren. lungskatalog zusammengefasst. Zum Auftakt und zum der Außenstellen vor Ort und ihre Kooperationsleistung Lernorte im Mittelpunkt. Insgesamt führten die Außen- – 62 – – 63 – stellen im Berichtszeitraum 533 Schülerprojekttage durch. Fokus der 17 Workshops mit fast 200 Schülerinnen und arbeitungs- und Gedenkstättenlandschaft zu SBZ/DDR. Außerdem boten die Außenstellen regelmäßig Archiv- Gern besuchte, jährlich sich wiederholende Veranstaltun- Schülern standen ebenfalls Zeitzeugen, die ins Visier der Um neue Zielgruppen zu erreichen, wurde außerdem mit führungen an. Dabei ist die vielfältige Nutzung der Akten gen für Schulen, wie das Quellen-Zeitzeugen-Projekt in Stasi geraten waren und sich anhand der Stasi-Unterlagen verschiedenen Verlagen, Filmschaffenden, dem Kammer- durch Privatpersonen, Institutionen, Forschung und Medi- Erfurt (in Kooperation mit dem Landesbeauftragten des erschließen konnten, wie die Geheimpolizei in ihr Leben gericht Berlin, den Sophiensaelen und dem Institut für en ein Thema, ebenso die Rekonstruktion zerstörter Doku- Freistaates Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Dikta- eingegriffen hatte. Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Hum- mente. Viele Vorträge oder Ausstellungen waren mit Bera- boldt-Universität zu Berlin kooperiert; die Veranstaltun- tungstagen der Außenstellen in den Regionen verbunden, tur), Projekte in Chemnitz und das schulische Langzeit- In Rostock konzentrierte sich die Bildungsarbeit auf Füh- gen fanden deshalb teils in deren Räumlichkeiten statt, bei denen Interessierte Anträge auf Akteneinsicht stellen projekt „Widerstand früher und heute“ in Leipzig, machen rungen von Schulklassen und Projekttage in der Doku- und Informationsmöglichkeiten der Behörde nutzen konn- inzwischen über 30 Prozent der Besuchergruppen in den mentations- und Gedenkstätte der ehemaligen Stasi-Un- insbesondere wenn ein inhaltlicher Bezug existierte. Die ten (siehe Abschnitt 4.1.3). Zahlreiche Außenstellen bieten Außenstellen aus. tersuchungs-Haftanstalt (DuG). Bis zum September Art der Veranstaltungen ist vielschichtig: Tage der offenen inzwischen spezielle Seniorenführungen an. Diese finden 2017 fanden hier 39 Führungen und 13 Projekttage statt. Tür, Zeitzeugengespräche, Podiumsdiskussionen, Film- Im Berichtszeitraum standen vor allem Gespräche zwi- barrierefrei statt und umfassen neben der eigentlichen Ar- Nach der sanierungsbedingten Schließung der DuG fand vorführungen, Vorträge, Buchvorstellungen und Ausstel- schen Zeitzeugen und Lernenden im Mittelpunkt der chivführung einen Kurzvortrag sowie die Möglichkeit zur die Bildungsarbeit am Archivstandort des BStU in Wal- lungseröffnungen. Die meisten Veranstaltungen fanden Projekte, auf die die Schülergruppen sich anhand von Antragstellung auf Akteneinsicht. deck-Dummerstorf statt. 2018 nutzten 50 Gruppen mit am Lernort „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ statt Stasi-Unterlagen aus den jeweiligen Archiven vorbereite- (siehe Abschnitt 6.1.4). ten. In Halle beschäftigten sich mehrere Schulen mit der über 1 100 Teilnehmenden, vor allem Schülerinnen und Einen besonderen Stellenwert hatte im Jahr 2017 das 25. Punkbewegung in der DDR. Dazu hatte die Außenstelle Schüler, Bundeswehrangehörige und Bundesfreiwillige, Am 14. Juni 2017 stellte Christian Booß seine Publikati- Jubiläum der ersten Akteneinsichten im Januar 1992, das Bernd Stracke, ehemaliges Mitglied einer Punk-Band, die dortigen Angebote an Archivführungen und Aktenana- on „Im goldenen Käfig − DDR-Anwälte in der Ära Hone- in vier Außenstellen im Januar Veranstaltungsthema war. eingeladen. Er sprach mit den Schülerinnen und Schülern lysen. In Schwerin waren die Berufsstartertage Höhepunk- cker“ im Kammergericht Berlin vor. Im Vortrag schilder- Die Außenstelle Schwerin führte aus diesem Anlass ei- über sein Leben in der DDR und über seine Erfahrun- te in der Arbeit mit Jugendlichen. Schülerinnen und Schü- te er die Versuche von SED, Justizapparat und Stasi, die nen Besuchertag durch, bei dem sich Interessierte über gen mit Überwachung und Zersetzung durch das MfS. In ler lernten hierbei die Arbeit des Stasi-Unterlagen-Archivs Verteidiger im Sinne des Idealbildes vom „sozialistischen den Weg eines Antrags bis zur Akteneinsicht informieren Leipzig fand in der Themenwoche „Musik und Jugend“ näher kennen. Erste Schülerpraktikanten haben die Arbeit Anwalt“ zu formen. Im Anschluss diskutierten Marcus konnten. In dem Vortrag „Da ist ja alles schwarz“ erfuhren einer Schule ebenfalls ein Projekt mit Bernd Stracke und in Schwerin inzwischen aufgenommen. Mollnau (Präsident der Anwaltskammer Berlin), Erardo sie Ausführliches über die Anonymisierungspraxis bei der seinem Bandkollegen Jürgen Gutjahr statt. Hier war dem Rautenberg (Generalstaatsanwalt Brandenburg) und der Bearbeitung von Anträgen und Ersuchen. Ein Zeitzeugen- Gespräch eine Spurensuche der Schülerinnen und Schüler 6.6 Veranstaltungen Zeitzeuge Reinhard Preuß über Einschränkungen in politi- gespräch mit den beiden ersten Einsichtnehmenden der Außenstelle, dem Schriftsteller Ulrich Schacht und dem anhand von Stasi-Akten vorgeschaltet. Bei den Projekt- Mit Veranstaltungen kommt der BStU seiner Aufgabe schen Strafverfahren und die Verkümmerung der Prozess- Menschenrechtler Heiko Lietz, gehörte zu den Höhepunk- tagen zum Boys Day sowohl in Halle als auch in Leip- nach, über Struktur, Methoden und Wirkungsweise des kultur in der DDR. ten des Besuchertages. Ausstellungen und Archivführun- zig beschäftigten sich die Jungen mit Ereignissen aus der Staatssicherheitsdienstes zu informieren. Er richtet sich Am 24. Juni 2017 beteiligte sich der BStU an der Lan- gen rundeten das Programm ab. DDR-Geschichte. dabei nicht nur an Fachleute, sondern vorrangig an die gen Nacht der Wissenschaften in Kooperation mit der breite Öffentlichkeit mit Interesse an historischen Themen Die Außenstelle Rostock griff das Thema in einer Podi- Höhepunkte der Bildungsarbeit in Sachsen waren die Ge- Wista-Management GmbH im Forum Adlershof. Unter und der Aufarbeitung der SED-Diktatur. Dazu gehören umsdiskussion in der Dokumentations- und Gedenkstätte schichtscamps der drei sächsischen Außenstellen 2017 in dem Titel „Wir sind auch das Volk. Das MfS-Wachregi- die Generationen mit eigener Diktaturerfahrung und vom in der früheren Stasi-Untersuchungs-Haftanstalt Rostock Dresden und 2018 in Chemnitz mit den Titeln: „Aus der ment Feliks E. Dzierżyński“ stellte Dr. Philipp Springer SED-Unrecht betroffene Menschen. Ebenso werden jün- (DuG) auf. Jürgen Eggert, zwei Mal aus politischen Grün- Nische auf die Straße. Alltag in der DDR zwischen Frei- mehrmals am Abend aktuelle Forschungsergebnisse zum gere Personen angesprochen, die die DDR nicht aus eige- den durch die Stasi inhaftiert, der Bundesbeauftragte raum und Überwachung“ bzw. „‚Und die Sonne schön wie Thema vor und bezog sich darin auch auf den dortigen frü- nem Erleben kennen. heren Standort des MfS-Wachregiments. Darüber hinaus Roland Jahn und der Zeithistoriker Stefan Creuzberger nie über Karl-Marx-Stadt scheint ...‘ – Sozialistische Vor- (Universität Rostock) führten eine angeregte Diskussion Bei der überwiegenden Zahl der Veranstaltungen wird die konnten sich Besucherinnen und Besucher zur Antragstel- zeigestadt für die einen, Tor in die Freiheit für die ande- über die Ergebnisse von 25 Jahren Akteneinsicht und über Hinterlassenschaft des MfS im Stasi-Unterlagen-Archiv lung beraten lassen. Forschungsergebnisse des BStU wur- ren“. Bei den Kooperationsprojekten mit dem Sächsischen künftig zu bestellende Forschungsfelder. Kultusministerium konnten Schülerinnen und Schüler vor- genutzt. Außerdem war der BStU bei bundesweiten An- den bei Anlässen wie der Leipziger und der Frankfurter nehmlich aus Sachsen zwischen diversen Workshops wäh- lässen mit einem breiten Informationsangebot vertreten. Buchmesse sowie dem Tag der offenen Tür der Bundesre- Die Außenstelle Leipzig begann ihre Veranstaltung „Von len. Die Außenstellen entwickelten hierfür Arbeitsmateri- Dazu gehörten der Tag der Archive (2018), an dem sich gierung, in Kooperation mit dem Bundespresseamt einem der Stasi-Auflösung zum Stasi-Unterlagen-Gesetz. Wie es alien, stellten vorbereitete Unterlagen sowie Beispielakten die Zentralstelle und die Außenstellen beteiligten, sowie breiten Publikum präsentiert. zur Akteneinsicht kam“ mit einem Einführungsvortrag des zur Verfügung und vermittelten Zeitzeugengespräche. die Bürgerfeste zum Tag der Deutschen Einheit in Mainz BStU-Mitarbeiters Christian Booß zum widersprüchlichen (2017) und Berlin (2018). Besucherinnen und Besucher 6.6.2 Veranstaltungen und Archivführungen Diskurs über den Umgang mit den Stasi-Unterlagen. Im Im November 2017 beschäftigten sich Schülerinnen und konnten anhand von Informationstafeln, die Unterlagen in den Regionen Anschluss moderierte die Pressesprecherin Dagmar Ho- Schüler der Betrieblichen Berufsschule Bitterfeld in der zeigten, erfahren, wie das MfS speziell in ihrer Region Auch die Außenstellen informierten die interessierte Öf- vestädt eine Diskussion zwischen der Politikwissenschaft- Außenstelle Magdeburg mit der Repressionsgeschichte agierte. Zur Vertiefung wurden zusätzliche Archivalien in lerin Rita Sélitrenny, dem früheren Politiker Rolf Schwa- der DDR. In der Kooperationsveranstaltung mit der Ver- fentlichkeit durch zahlreiche archivbezogene und weitere Dokumentenheften zusammengestellt. Für Mainz entstand Veranstaltungen. Ferner beteiligten sie sich an den jähr- nitz und Christian Booß über den schwierigen Weg bis zur einigung der Opfer des Stalinismus (VOS) Sachsen-An- so das Heft „Rheinland-Pfalz und die Stasi − Spionage, Gesetzgebung und die Bedeutung der Aktenöffnung bis halt e. V. und der Konrad-Adenauer-Stiftung Sachsen-An- lichen Ländertagen in den ostdeutschen Ländern und an Überwachung, Verschleierung“, in dem es unter ande- Großereignissen wie Museumsnächten und den Tagen des heute. halt e. V. machten sie sich auf dem Areal des heutigen rem um die Überwachung von Militäreinrichtungen der offenen Denkmals. Sie präsentierten sich dort mit Infor- Die Außenstelle Gera zog mit zwei Podiumsdiskussionen Stasi-Archivs ein eigenes Bild von der Dimension der US-Armee in Rheinland-Pfalz geht. In Berlin stand unter mationen zur Arbeit des BStU, Beratung zur Antragstel- zu „25 Jahre Akteneinsicht“ eine Zwischenbilanz. Im Ge- Stasi-Überwachung in der Region. In Gesprächen mit anderem das Wirken der Stasi in der geteilten Stadt im Fo- lung und mit Dokumenten, die das Wirken der Stasi in den spräch „Der Kampf um die Sicherung und Öffnung der Zeitzeugen konnten sie begreifen, welche Folgen die kus. Informationen zu den archivischen Bildungsangebo- jeweiligen Regionen veranschaulichten. Die Präsentation Stasi-Akten“ diskutierten Zeitzeugen über ihre damaligen Stasi-Tätigkeit für die Betroffenen hatte. ten und Beratung zur Antragstellung gehörten in beiden von regionalen Themen ermöglicht auf leicht zugängli- Motive zum Für und Wider der Aktensicherung. Zum The- Städten zum Programm. Höhepunkt der Bildungsarbeit in Neubrandenburg waren che Weise einen Einblick in das Stasi-Unterlagen-Archiv ma „25 Jahre Akteneinsicht – Eindrücke und Erfahrun- die Kooperationsveranstaltungen mit dem Bildungsmi- und soll zur Beschäftigung mit den Mechanismen in der gen“ berichteten die Diskussionsteilnehmer unter anderem nisterium Mecklenburg-Vorpommern, dem Stadtarchiv 6.6.1 Veranstaltungen der Zentralstelle SED-Diktatur anregen. Dafür werden Unterlagen und Fo- über ihre Erfahrungen beim Lesen der eigenen Akte. Im Neubrandenburg und dem Regionalzentrum für demo- Im Berichtszeitraum 2017 und 2018 setzte der BStU in tos aus dem Archiv verwendet, die exemplarisch den Blick Anschluss führten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kratische Kultur in Neubrandenburg anlässlich der jährli- Berlin 50 Veranstaltungen mit insgesamt rund 14 500 der Stasi auf bestimmte Personen oder Ereignisse verdeut- Außenstelle durch die Geraer Hinterlassenschaften der chen deutschlandweiten Projekttage am 9. November. Im Gästen um, teils mit Kooperationspartnern aus der Auf- lichen. Geheimpolizei. – 64 – – 65 –

Brandenburg Sachsen tung kam er mit dem ehemaligen Insassen der Haftanstalt, terlagen-Archivs zu informieren. Enrico Rennebarth von Ingolf Berthold, ins Gespräch. Bereichert wurde die an- der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) stell- Die quartalsweise stattfindenden Archivführungen in der Mit der Tagung „Wer Nazi war, bestimmen wir“ am 27. schließende Diskussion mit dem Publikum durch Beiträge te aktuelle Forschungsergebnisse auf der Grundlage von Außenstelle Frankfurt (Oder) sind jeweils gekoppelt mit ei- April 2017 beleuchtete die Außenstelle Chemnitz gemein- weiterer ehemaliger Schwedt-Insassen, die sich zu Wort Stasi-Unterlagen vor. Der frühere Oberbürgermeister nem spezifischen Thema, dessen Grundlage die Stasi-Un- sam mit den beiden anderen sächsischen Außenstellen, der meldeten und von prägenden Erfahrungen berichteten. Die Braunschweigs, Gerhard Glogowski, berichtete über seine terlagen des Archivs bilden. So fand zum Beispiel Ende Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und Gäste hatten Gelegenheit, sich vor und nach der Veran- Erfahrungen bei der damaligen deutsch-deutschen Annä- März 2017 eine Archivführung zum Thema „Die Stasi dem Staatsarchiv Chemnitz den Umgang der SED-Dikta- staltung mit der Archivpräsentation der Außenstelle zum und das Gesundheitswesen im ehemaligen Bezirk Frank- tur mit der NS-Vergangenheit. Die Archive präsentierten herung und die damit einhergehende Kontrolle durch den furt (Oder)“ statt. Die Gedenkstätte „Opfer politischer erstmals gemeinsam Dokumente und „spiegelten“ somit Thema „Schwedt“ zu befassen. DDR-Staatssicherheitsdienst. Gewaltherrschaft“ wurde an drei Sonntagen durch die Au- ein spezifisches Thema aus den Überlieferungen von SED Eine langjährige Kooperation zwischen den sächsischen Thüringen ßenstelle als Veranstaltungsort genutzt, u. a. für die Buch- und MfS. Außenstellen und der Sächsischen Landeszentrale für po- vorstellung „Im goldenen Käfig. DDR-Anwälte in der Ära litische Bildung fand am 20. September 2018 in Dresden Erstmalig nahm die Außenstelle Erfurt am 19. Mai 2017 Honecker“ von Christian Booß (BStU) im Frühjahr 2018. Zum Tag der Archive 2018 thematisierten das Stasi-Unter- lagen-Archiv Chemnitz und das Staatsarchiv Chemnitz am mit einer gemeinsamen Tagung zum Thema „Versöhnung an der Langen Nacht der Museen teil. Mit dem Thema Zu den Kooperationspartnern der Außenstelle Frankfurt 3. März den 50. Jahrestag des Prager Frühlings. Unter dem durch Aufarbeitung? Der Umgang mit geheimpolizeili- „Bekenntnisse zur Freiheit − Künstler in der DDR im Vi- (Oder) gehörte im Berichtszeitraum auch das „Doku- Titel „Problem ČSSR − Der Prager Frühling aus Sicht von chen Akten“ ihre Fortsetzung. Ziel der Tagung war es, die sier der Stasi“ widmete sich das Veranstaltungsangebot mentationszentrum Alltagskultur der DDR“ in Eisenhüt- SED und Stasi im Bezirk Karl-Marx-Stadt“ präsentierten Chancen der Aufarbeitung von geheimpolizeilichen Akten dem Fall des Thüringer Malers Werner Schubert-Deister. tenstadt. Zum Vortrag „Beobachten, Verfolgen, Zerset- beide Archive ausgewählte Dokumente aus ihren Bestän- in post-totalitären Staaten aufzuzeigen. Im Jahr 1981 wurden Bilder von Schubert-Deister in der zen − Das Wirken der Stasi in Eisenhüttenstadt“ standen den. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Chemnitzer privaten „Galerie im Flur“ am Erfurter Anger ausgestellt. konkrete Fallbeispiele und umfangreiche regionale Einbli- Stadtjubiläum „875 Jahre Geschichte in zwölf Monaten“ Sachsen-Anhalt Die Stasi bekämpfte diese unangepasste „illegale“ Kunst und ließ die Galerie schließen. Die Zeitzeugin und dama- cke in das Wirken der Staatssicherheit in der Stadt und im führte das Stasi-Unterlagen-Archiv Chemnitz gemeinsam Die intensive Auseinandersetzung mit den Stasi-Unterla- lige Kuratorin Gabriele Stötzer (ehem. Kachold) trug dazu Kreis Eisenhüttenstadt im Fokus. Eine Veranstaltung zur mit dem Staatsarchiv Chemnitz und der Sächsischen Lan- gen zur Bau- und Nutzungsgeschichte des Geländes der Texte aus den Stasi-Akten vor. Auch im Mai 2018 nahm von der Stasi überwachten Städtepartnerschaft von Eisen- deszentrale für politische Bildung die Podiumsdiskussion ehemaligen MfS-Bezirksverwaltung in Halle bildete im die Außenstelle an der Langen Nacht der Museen teil. hüttenstadt mit Saarlouis wurde aufgrund hoher Resonanz „Karl-Marx-Stadt – Bezirk und Stadt im Visier von SED Berichtszeitraum die Grundlage für Führungen im Sep- zweimal wiederholt. und Stasi“ durch. Die beiden Chemnitzer Archive stellten tember 2017 und März 2018 über den heute noch zugäng- Die Außenstelle Erfurt setzte im Berichtszeitraum ihre damit ein Stück Alltagsgeschichte von Karl-Marx-Stadt lichen Teil des historischen Ortes. Viele Besucherinnen Reihe „Stasi-Akte Spezial“ fort. Darin informiert sie Bür- Mecklenburg-Vorpommern aus Sicht der damaligen Machthaber dar. und Besucher nutzten die Möglichkeit, sich im Informa- gerinnen und Bürger in monatlich stattfindenden Archiv- Zur Eröffnung der Ausstellung „Kaderschmiede Sport – Am 26. Januar 2017 eröffnete die Außenstelle Dresden die tions- und Dokumentationszentrum der Außenstelle über führungen und Vorträgen über die Arbeitsweise des MfS Kinder- und Jugendsportschulen im Fokus der Staatssi- Ausstellung „Hilferufe aus Riesa“ mit einer Veranstaltung. das Wirken der Stasi im früheren Bezirk Halle zu infor- zu Themen wie „Der Erfurter Flughafen im Visier der cherheit“ lud die Außenstelle Neubrandenburg im Novem- In einem Podiumsgespräch berichteten Zeitzeugen über mieren und einen Antrag auf Akteneinsicht zu stellen. Stasi“ oder „Freundschaftsspiel im Klassenkampf – FC ber 2017 Brigitte Werner zu einem Zeitzeugengespräch Rot-Weiß Erfurt vs. Eintracht Braunschweig“. ihre Erlebnisse, nachdem sie 1976 eine Petition für die Die Außenstelle Halle zeigte im November 2017 im ein. Die international erfolgreiche, ehemalige Kugelstoße- freie Wahl des Wohnortes unterzeichnet hatten. Mit ins- „Pusch­kino“ Halle den Film „Der Stasimann in Schwe- Auch in der Außenstelle Gera werden unter dem Titel rin schilderte ihre Erlebnisse mit der Stasi, die die Sport- gesamt 79 Mitunterzeichnerinnen und Mitunterzeichnern den“ über den inoffiziellen MfS-Mitarbeiter „Thomas“. „Aufgegriffen: Geschichten aus den Stasi-Akten“ monat- lerin für die inoffizielle Zusammenarbeit gewinnen wollte, aus dem Raum Riesa handelte es sich hierbei um einen der Der Film dokumentiert den Werdegang und die Spitzel- lich Führungen durch das noch am historischen Ort be- und berichtete über ihre Erfahrungen bei der persönlichen bis dahin größten Zusammenschlüsse von Regimegegnern Akteneinsicht. Die Veranstaltung wurde von vielen ehe- tätigkeit des IM, dessen umfangreiche Akten dank der findliche Stasi-Archiv angeboten. Diese Führungen sind seit dem 17. Juni 1953. Die Stasi-Unterlagen belegen, wie manuellen Rekonstruktion zerrissener MfS-Unterlagen im Wechsel mit Lesungen aus den regionalen Stasi-Akten, maligen Schülern der Kinder- und Jugendsportschule in die DDR-Geheimpolizei gegen diese Personen vorging. Neubrandenburg besucht, die ihre Erlebnisse zum Thema wieder zusammengesetzt wurden. Aufgrund der hohen Filmvorführungen oder Geländeführungen durch das ehe- Doping in die Diskussion einbrachten. Unter dem Motto „Archive im Umbruch“ beteiligte sich Resonanz auch wegen des regionalen Bezugs zeigte die malige „Stasi-Revier“ kombiniert. Außenstelle den Film erneut im April 2018. Mit Gesine das Stasi-Unterlagen-Archiv Dresden am 4. und 5. Mai Die Veranstaltungsreihe „Geschichte lesen“ der Außen- Das Stasi-Unterlagen-Archiv Rostock veranstaltete vor Overkamp stand zudem eine Zeitzeugin zur Verfügung, 2017 am 22. Sächsischen Archivtag in Dresden. Die stelle Suhl verbindet Archivrundgänge mit thematischen Schließung der DuG aufgrund notwendiger Sanierungs- die eindrücklich die Folgen des Verrats durch IM „Tho- Kooperationstagung des Landesverbandes Sachsen im Lesungen und anschließenden Gesprächen. Ehemals ge- arbeiten am 26. August 2017 eine feierliche Finissage. mas“ bis hin zu ihrer Inhaftierung schilderte. Verbande der Archivarinnen und Archivare Sachsen, des heime Befehle, Pläne, Überwachungsprotokolle, Berichte Dabei wurde der Film „Gesicht zur Wand“, der von fünf Sächsischen Staatsarchivs und der BStU-Außenstelle be- Fluchtgeschichten aus der DDR handelt, im Beisein des Im Rahmen der Magdeburger „Langen Nacht der Kultur“ und Fotos geben einen Einblick in die inneren Strukturen handelte aktuelle Fragestellungen zur Digitalisierung. In- war das Stasi-Unterlagen-Archiv Magdeburg am 23. Sep- und Methoden des MfS. Dabei stehen vor allem Themen Regisseurs Stefan Weinert gezeigt und diskutiert. In einem tensiv wurde angesichts der Zunahme gefälschter Inhalte fallbasierten Vortrag zu einem der wichtigsten Industrie- tember 2017 Mitveranstalter eines Zeitzeugengesprächs aus der Region Südthüringen im Mittelpunkt. Im Be- im Internet der Stellenwert des Archivs als Bewahrer und zum Thema „Abstimmung mit den Füßen“. Am histori- richtszeitraum fanden zum Beispiel Veranstaltungen zum betriebe an der DDR-Ostseeküste − dem Faserplattenwerk Vermittler von authentischen Informationen diskutiert. Ribnitz-Damgarten mit rund 4 000 Beschäftigten − gab schen Ort der einstigen Stasi-Untersuchungs-Haftanstalt „Ringberghaus“ in Suhl (einem ehemaligen Ferienheim der Leiter der Außenstelle Rostock im Oktober 2017 erst- Zum Lichtfest der Stadt Leipzig am 9. Oktober eines je- sprachen die Zeitzeugen Wolfgang Bischoff und Stefan des Vereins der gegenseitigen Bauernhilfe der DDR), zu mals der Öffentlichkeit umfangreiche Einblicke in die den Jahres öffnete die dortige Außenstelle in der „Runden Poetsch über das systematische und abgestimmte Vor- der Flucht von Agrarpiloten in den Westen, zu den Leitern zahlreichen Stasi-Unterlagen zu diesem Thema. Ecke“ traditionell ihre Türen, um an die entscheidende gehen staatlicher Stellen wie SED, Staatssicherheit, Jus- der MfS-Bezirksverwaltung Suhl sowie zum Verhältnis Montagsdemonstration und den Herbst 1989 zu erinnern. tiz und Polizei gegen ausreisewillige DDR-Bürgerinnen von Volkspolizei und Staatssicherheit statt. Die 2016 entwickelte Veranstaltungsreihe „Samstag im Die Besucherinnen und Besucher konnten bis 23 Uhr ei- und -Bürger. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit Archiv“ ist von der Außenstelle Schwerin im Berichts - nen Rundgang durch das Archiv unternehmen, die ver- der Gedenkstätte Moritzplatz der Stiftung Gedenkstätten 6.7 Pressearbeit zeitraum fortgeführt worden. An sechs Samstagen im Jahr schiedenen Ausstellungen anschauen oder sich zur Akten­ Sachsen-Anhalt und dem Bürgerkomitee Magdeburg e. V. lädt die Außenstelle zu einer Lesung, einem Zeitzeugen- Online- und multimediale Aktivitäten sind mittlerweile einsicht beraten lassen. statt. gespräch oder Vortrag mit regionalen Beispielen ein. Die auch ein zentraler Teil der Pressearbeit, die hier eng ver- Veranstaltung schließt jeweils mit einer themenbezogenen Zum Militärstrafvollzug in Schwedt präsentierte der Im Leserforum der „Braunschweiger Zeitung“ zum Thema netzt mit der Online-Kommunikation zusammenarbei- Archivführung. Zu den Themen zählten im Berichtszeit- BStU-Mitarbeiter Arno Polzin am 7. November 2017 in „Im Visier der Stasi − Städtepartnerschaft Braunschweig– tet. Dazu gehörten unter anderem die Weiterentwicklung raum u. a. „Die Schweriner Goethe-Schule und die Stasi“ der Außenstelle Leipzig Erkenntnisse aus seiner Publika- Magdeburg“ hatte die Außenstelle Magdeburg am 29. Mai des nun 2018 sechs Mal jährlich versandten Newsletters, und „Überwachte Landwirtschaft im Bezirk Schwerin“. tion „Mythos Schwedt“. Bei der gleichnamigen Veranstal- 2018 Gelegenheit, über Arbeit und Angebote des Stasi-Un- der spezifisch auf die Presseklientel ausgerichtete Twit- – 66 – – 67 – ter-Auftritt sowie die Bereitstellung speziell recherchier- Landes- und regionale Medien Themen auf und vertieften der Bundesbeauftragte an zahlreichen Diskussionsveran- mit einem internationalen Workshop im Dezember 2017 ter Archivinhalte als Anreiz für eine Berichterstattung. diese, auch mithilfe von nachfolgenden Rechercheanträ- staltungen zum SED-Unrecht teil. zurück. Hierzu waren auch Fachleute des BStU eingela- Im Berichtszeitraum waren dies die Themen „Karl-Heinz gen an den BStU. Die Kombination Wanderausstellung den (siehe Abschnitt 6.1.3). Thema waren Strategien und Kurras in den Akten der Stasi“ und die Olympischen Spie- und Themenheft Rheinland-Pfalz zum Tag der Deutschen 7 Internationale Beziehungen Methoden zur Verbreitung des Wissens aus der Aufarbei- le 1988 – Inhalte, die in der Stasi-Mediathek umfänglich Einheit in Mainz 2017 wurde im Presseecho durch aus- tung und der politischen Bildung. Dabei wurde deutlich, Seit vielen Jahren ist der Bundesbeauftragte für die zum Weiterrecherchieren dargestellt wurden. Ebenso un- führliche Berichterstattung bei ARD, SAT1 sowie Print- dass viele Partnereinrichtungen bereits modernste Medien Stasi-Unterlagen (BStU) im internationalen Raum An- terstützte die Pressestelle die Präsentation der Sammlung medien intensiver wahrgenommen. einsetzen und neue Zielgruppen ansprechen. sprechpartner, wenn es um den Umgang mit vergange- „RAF und Stasi“ sowie des dazugehörigen Dokumenten- Ein besonderer Schwerpunkt der Pressearbeit lag in der nen Diktaturen, ihren Folgen und Fragen von Menschen- Erneut besuchten viele internationale Gäste den Bundes- hefts. Der Start des Kinofilms „Das schweigende Klassen- Unterstützung des Bundesbeauftragten bei Interviews mit rechtsverletzungen geht. Obwohl mittlerweile der Zugang beauftragten, insgesamt aus 22 Staaten (zu Archivbesu- zimmer“ im März 2018 wurde mit Stasi-Akten des realen nationalen und internationalen Medien, die Pressebeglei- zu den Unterlagen früherer Geheimdienste in zahlreichen chen aus dem Ausland siehe Abschnitt 6.1.2). Wegen der Vorfalls auf bstu.de für Medien begleitet, ebenso die Kino- tung seiner Termine und Auftritte sowie die Begleitung Ländern auf gesetzlicher Grundlage möglich ist, werden besonderen aufarbeitungspolitischen Situation in ihrer filme „Gundermann“ und „Ballon“ im Herbst 2018. von presserelevanten Besuchergruppen im Archiv. Ein die Aufarbeitung der SED-Diktatur in Deutschland und die jeweiligen Heimat häuften sich Besuche aus bestimmten Die Pressestelle kommunizierte Themen der Behörden- Höhepunkt hierbei war die Visite von Bundespräsident Stasi-Unterlagen-Behörde nach wie vor als beispielhaftes Ländern (siehe unten). Ziel der Gäste ist regelmäßig, sich leitung sowie der Fachabteilungen über ihre Kanäle an Joachim Gauck, dem früheren Bundesbeauftragten, an Modell für die Auseinandersetzung mit diktatorischen über das Profil des „Campus für Demokratie“ zu informie- Pressevertreter. Dazu gehörten zum Beispiel neue Pu- seiner einstigen Wirkungsstätte im Januar 2017 sowie der Vergangenheiten wahrgenommen. Dies unterstreicht der ren und sich vergleichend über Aufarbeitungsstrategien zu blikationen der Abteilung Bildung und Forschung oder Besuch des israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin Beschluss des Deutschen Bundestages „Die Aufarbeitung unterhalten, insbesondere wegen der schon langen Exis- BStU-Veranstaltungen sowie die Entwicklung des Cam- im September 2017 im Stasi-Unterlagen-Archiv (siehe der SED-Diktatur konsequent fortführen“ vom 9. Juni tenz und großen Erfahrung der Behörde des Bundesbeauf- pus und der Transformationsprozess der Behörde sowie auch Kapitel 7). 2016 (Bundestags-Drs. 18/8705), in welchem die inter- tragten. die Fortführung des Projekts der Rekonstruktion zerris- nationale Vorbildwirkung des Stasi-Unterlagen-Archivs Ein Höhepunkt im Berichtszeitraum war der Besuch des sener Stasi-Unterlagen. Zudem war sie für viele Jour- 6.8 Vorträge des Bundesbeauftragten bei betont wird. israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin im Septem- nalistinnen und Journalisten aus dem In- und Ausland externen Veranstaltern Das „Europäische Netzwerk der für die Geheimpolizei- ber 2017. Dieser hatte während seines Deutschlandaufent­ erster Ansprechpartner, die sich zu Themen rund um das Die Wahrnehmung des Bundesbeauftragten für die Stasi-­ akten zuständigen Behörden“, in dem Einrichtungen zur halts die KZ-Gedenkstätte Dachau besucht und einen neu- Stasi-Unterlagen-Archiv und seine gesellschaftlichen Wir- Unterlagen als ein Amt, das besonders für die Aufarbei- Aufarbeitung kommunistischer Diktaturen zusammenge- en Gedenkort für die Geiselnahme israelischer Sportler kungen informieren sowie einen Antrag für die Recherche tung der SED-Diktatur steht, führt regelmäßig zu einer schlossen sind (siehe v. a. Neunter und Zwölfter Tätig- bei den Olympischen Spielen 1972 eingeweiht. Bei einem in Stasi-Unterlagen stellen wollten. Die Pressestelle orga- Vielzahl öffentlicher Auftritte, Diskussionen, Reden und keitsbericht, Kapitel 7), bleibt die wichtigste Plattform für Rundgang durch das Stasi-Unterlagen-Archiv interessierte nisierte und begleitete Dutzende von Dreharbeiten im Ma- Vorträgen des Leiters der Behörde. Die Einladungen sei- die internationalen Aktivitäten des BStU. Das Netzwerk sich der Präsident insbesondere dafür, wie das Ministerium gazin und den Karteien des Archivs sowie auf dem Cam- tens externer Veranstalter in diesem Kontext sind ver- hatte im April 2018 in Sofia ein von der bulgarischen für Staatssicherheit auf das Leben der Menschen Einfluss pus-Gelände und gab Hinweise für die Entwicklung von knüpft mit der Erwartung, dass man aus dem Amt her- Kommission ausgerichtetes Meeting der Behördenleitun- genommen hatte und wie die Behörde heute mit den hin- Stoffen für Spiel- und Dokumentarfilmproduktionen zu aus einen besonders guten Einblick in die Begegnung gen. Dabei wurde bilanziert, dass das Netzwerk gerade für terlassenen Unterlagen arbeitet. Ein weiterer hochrangiger DDR-spezifischen Themen. Sie hat zudem die Dreharbei- von Menschen mit der in den Stasi-Akten festgehaltenen die jungen Aufarbeitungseinrichtungen, die in einem be- Termin war ein Gespräch mit dem Schweizer Parlaments­ ten im Stasi-Unterlagen-Archiv zum Spielfilm „Gunder- Vergangenheit erhält und die Wirkung dieser Aufklärung züglich der Auseinandersetzung mit der kommunistischen präsidenten Dominique de Bumann und einer Delegation mann“ über die Lebensgeschichte des Liedermachers und vermitteln kann. Dem Bundesbeauftragten fällt dabei die Epoche innenpolitisch schwierigem Umfeld agieren, eine aus der Schweiz Anfang Oktober 2018 im „Haus 1“ ein- Baggerfahrers Gerhard Gundermann im November 2017 Rolle eines Anwalts derer zu, die zu Opfern des Repressi- hilfreiche Unterstützungsfunktion hat: zum einen durch schließlich eines Archivbesuchs. betreut. Britische Medien waren intensive Gesprächspart- onsapparates der SED-Diktatur wurden. Ihre Geschichten die praktische Beratung beim Aufbau ihrer Institutionen, Im August 2018 empfing der Bundesbeauftragte Teilneh- ner, als im Februar 2018 in Großbritannien angebliche nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und Respekt zu zum anderen durch politische Stellungnahmen des Netz- mer einer „Young Leaders Konferenz“ der Vereinigung Funde zum Labour-Politiker Jeremy Corbyn in Stasi-Un- bezeugen vor denen, die den Mut hatten, sich der Diktatur werks oder einzelner Mitglieder, um Einschränkungen in Atlantik-Brücke auf dem Campus. Sie bestand aus 50 Ent- terlagen zum Thema wurden. Informationen dazu, dass entgegen zu stellen, das ist bei diesen öffentlichen Auf- der Arbeit betroffener Einrichtungen abzuwehren. In die- scheidungsträgern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft zu seiner Person keine Stasi-Unterlagen vorhanden sind, tritten ein besonderes Anliegen. Dem Bundesbeauftragten ser Perspektive ist der Beitritt der Archivbehörde aus Al- und Medien von beiden Seiten des Atlantiks. Innerhalb wurden angesichts der aufgeheizten Berichterstattung aus- Roland Jahn liegt aber auch daran, die Wirkungsweise banien zum Netzwerk im Beobachterstatus im Jahr 2017 eines Programms der Friedrich-Ebert-Stiftung für junge nahmsweise online veröffentlicht. Für Medienschaffen- der Diktatur konkret zu verdeutlichen, um für die Werte ein wichtiger Schritt (siehe unten). und engagierte sowie gut ausgebildete Menschen war im de aus Schweden, den USA, Sri Lanka, Cuba und vielen von Demokratie zu sensibilisieren. Nicht zuletzt der be- September 2018 eine Gruppe aus zehn arabischen Ländern anderen Nationen gab es im Berichtszeitraum besonders sondere Charakter der Unterlagen − ihr Entstehungskon- Es wurde festgestellt, dass sich die einzelnen Mitglieds­ von Marokko bis Irak beim BStU. Nach einem einleiten- zugeschnittene Angebote wie Presseseminare und -rund- text als Dokumente einer staatlichen Überwachung unter einrichtungen seit Gründung des Netzwerks vor knapp den Vortrag des Bundesbeauftragten ging es in der Dis- gänge. Verletzung von Menschenrechten – führt ihn auch immer zehn Jahren professionalisiert haben. Die Arbeitsweise hat sich in den letzten Jahren mehr zu projektbezogenen, kussion um Menschenrechtsverletzungen, Bürgerrechte Die Weiterentwicklung der „Stasi-Zentrale. Campus für wieder vor Publika, die sich mit aktuellen Fragen von bi- oder multilateralen Kooperationen der Mitgliedsein- gegenüber dem Staat, Verständnis der Arbeit der Medien Demokratie“ war Thema umfangreicher Medienberichter- Datenspeicherung, Überwachung und Informationsfrei- richtungen verlagert. Beispielsweise hatte das tschechi- in demokratischen Staaten sowie die Unterschiede von stattung. In diesem Kontext beantwortete die Pressestelle heit oder der Thematik der Menschenrechte beschäftigen. sche Institut ein Forschungsprojekt (Laufzeit 2014–2018) Geheimdiensten in Diktaturen und Demokratien. zahlreiche Anfragen und versorgte die Presse mit Hinter- Exemplarisch für eine Vielzahl von Vorträgen stehen die mit dem Titel „Der StB und die Stasi. Beziehungen und grund- und Bildmaterial. Die verstärkte Nutzung des his- Rede bei der UOKG anlässlich deren 25-jährigen Beste- Im Auftrag des Auswärtigen Amtes hatte die Deutsche Zusammenarbeit der tschechoslowakischen und ostdeut- torischen Ortes für Veranstaltungen und weitere Angebote hens im Februar 2017, die Festrede beim Festakt zum Tag Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit eine schen Geheimpolizei zwischen 1969–1989“. Im Juni 2017 wurden intensiv kommuniziert. Ein Höhepunkt auch in der Deutschen Einheit in Gießen 2017, die Rede zum Ju- hochrangige Delegation der Kommission für Wahrheit, biläum der Thüringer Verfassung im dortigen Landtag im hatte das tschechische USTR die Netzwerkeinrichtungen Gerechtigkeit und Versöhnung aus Mali für September der medialen Aufmerksamkeit war hier die Eröffnung der Oktober 2017, die Festrede zur Verleihung des Tübinger und andere Gäste anlässlich des zehnjährigen Bestehens 2018 nach Deutschland eingeladen. In Mali soll die Kom- neuen Dauerausstellung „Einblick ins Geheime“ im Juni Menschenrechtspreises im Juni 2018, der Vortrag zum des tschechischen Aktenöffnungsgesetzes, das Grundlage mission Vorschläge für Gedenken an und Wiedergutma- 2018, die seither eine dauerhafte Rolle in der Arbeit der 70. Jahrestag der Unterzeichnung der Allgemeinen Erklä- des USTR ist, zu einer Konferenz in das Parlament ein- chung für Opfer und deren Angehörige auf der Grundlage Pressestelle einnimmt. rung der Menschenrechte in der Ringvorlesung an der Uni geladen. Der Bundesbeauftragte hielt dort eine Rede zu u. a. deutscher Erfahrungen erarbeiten. Die Gäste disku- Weiterhin begleitete die Pressestelle die BStU-Wander- Erfurt im Dezember 2018 sowie die Stellungnahme in der den Erfahrungen bei der Aufarbeitung der totalitären Ver- tierten mit dem Bundesbeauftragten über den Umgang ausstellung „Feind ist, wer anders denkt“ mit spezifischen Anhörung des Petitionsausschusses des Deutschen Bun- gangenheit in Europa. Auf mittlerweile 20 Jahre des Be- mit schriftlichen und audiovisuellen Zeugnissen aus dem regionalen Stasi-Unterlagen für Medien. Mehrfach griffen destages zur Zwangsadoption im Juni 2018. Ebenso nahm stehens blickte das Historische Archiv Ungarns (ABTL) DDR-Machtapparat. – 68 – – 69 –

Wie in den vorigen Jahren war auch im Berichtszeit- 13. Tätigkeitsbericht, S. 73) wurde im Berichtszeitraum Leiter der Außenstelle Frankfurt (Oder) des BStU, im No- keit oder den Zugang zu staatlichen Einrichtungen sind raum der Kontakt mit Vertretern aus der Republik Korea dort die Sigurimi-Archiv-Behörde aufgebaut; der BStU vember 2017 auf Einladung der Botschaft in Argentinien die Erfahrungen aus der langjährigen Arbeit des Stasi-Un- am intensivsten, die von den deutschen Erfahrungen mit unterstützte dies durch die Beratung leitenden Personals zur Eröffnung der BStU-Wanderausstellung „Überwa- terlagen-Archivs international zunehmend gefragt. Bei Teilung und Wiedervereinigung profitieren wollen. Höhe- bei einem einwöchigen Besuch sowie durch ein Prakti- chen. Verängstigen. Verfolgen“ (in spanischer Sprache) der internationalen Archivkonferenz in Kiew (Historical punkt war der Besuch des südkoreanischen Botschafters kum beim BStU. Die Konrad-Adenauer-Stiftung Tirana nach Rosario. Weitere von der Botschaft organisierte Ver- and Cultural Heritage: Conservation, Access, Use) im im März 2018. Auf Wunsch der Botschaft wurden ver- und die OSZE-Mission Albanien vermittelten bei diesem anstaltungen waren ein Menschenrechts-Workshop an der November 2017 trug Ragna Boden (Abteilung Archiv- schiedene Räume der Stasi-Ausstellung und Archivräume Prozess. Neben den Grundfragen zur Archivgründung und Fakultät der Rechtswissenschaften, eine Schülerbegeg- bestände) über Bestandserhaltung, Zugang und Nutzung präsentiert. Die juristische Aufarbeitung von begange- zur Akteneinsicht besprachen zuständige Mitarbeiter des nung und ein Runder Tisch „Das Stasiunterlagenarchiv: der Stasi-Akten vor. Dagmar Hove­städt (Pressesprecherin nem Unrecht war ein zentraler Diskussionspunkt: Diese BStU mit den albanischen Fachleuten auch Themen wie Grundlage für Aufklärung und Aufarbeitung in Deutsch- des BStU) präsentierte im gleichen Monat die Arbeit des hat auch nach den deutschen Erfahrungen bei Beachtung die Einbindung moderner Medien oder die Arbeit von Ge- land“. Die lebendige Aufarbeitung der argentinischen Mi- BStU in der Sektion Archive und Menschenrechte auf der rechtsstaatlicher Prinzipien eine begrenzte Reichweite. denkstätten und mit bestimmten Zielgruppen. litärdiktatur führte auch immer wieder zu Vergleichen zu Jahrestagung 2017 des internationalen Archivrates ICA In anschließenden Gesprächen auch mit dem Bundesbe- den jeweiligen Aktivitäten der Diktaturaufarbeitung. Be- in Mexico City. Ende März 2018 organisierte sie einem auftragten griffen Fachdelegationen aus Südkorea die bei Im Frühjahr 2017 trafen sich Nachwuchsdiplomaten aus sonderes Interesse auf argentinischer Seite bestand an den Workshop an der Oxford University, bei dem internatio- früheren Kontakten häufig behandelten humanitären Fra- dem West-Balkan, aber auch Parlamentsmitglieder aus als modellhaft empfundenen, sondergesetzlich geregelten nale Fachleute aus dem Archiv- und Wissenschaftsbereich gen in geteilten Staaten auf, so Flucht, Häftlingsfreikäufe, den jüngeren EU-Staaten Slowenien und Kroatien mit Zugangsmöglichkeiten zu den deutschen Archivalien. über die Rolle von Archiven in Prozessen der Übergangs- Übersiedlung und Integration. Ferner war die südkorea- dem Bundesbeauftragten, um über den Umgang mit bri- gerechtigkeit reflektierten. Im Mai 2018 hielt sie eine Die Deutsche Botschaft in Kolumbien lud den BStU im nische Seite an der Arbeit der Zentralen Erfassungsstel- santem Geheimdienst-Archivmaterial zu debattieren, des- Keynote auf der nordischen Archivkonferenz in Reykjavik Oktober 2018 zur Konferenz „Archive und Wahrheit“ ein, le der Landesjustizverwaltungen in Salzgitter und deren sen Bezüge aus der Zeit Jugoslawiens bis in die Gegen- über die Rolle von Archiven für die Demokratie am Bei- an der für den BStU der wissenschaftliche Mitarbeiter Auswirkungen auf das Verhalten der DDR-Führung inte- wart reichen. Der ehemalige Außenminister Serbiens, Vuk spiel des Stasi-Unterlagen-Archivs. Im April 2018 trug Jo- Bernd Florath teilnahm. Mit anderen internationalen und ressiert. Bei einem weiteren Besuch führten Richter und Drašković, besuchte zusammen mit MdB Josip Juratovic achim Förster, der Leiter der Abteilung Verwendung von nationalen Experten diskutierte der Historiker darüber, Staatsanwälte sowie Professoren für Zeitgeschichte und den Bundesbeauftragten und sprach mit ihm über Perspek- Unterlagen, auf einer Tagung des Institute for Develop- wie Archivarbeit zur Wahrheitsfindung und zum Schutz Politikwissenschaften der Seoul National University wis- tiven der Aufarbeitung in seinem Heimatland. ment of Freedom of Information in Tiflis (Georgien) vor von Opferrechten beiträgt, was in Kolumbien als ein in- senschaftliche Interviews mit dem Bundesbeauftragten. Juristen, Historikern und Archivaren aus dem post-sowje- Auf Initiative der Parlamentariergruppe des Deutschen tegraler Bestandteil des Friedensprozesses bewertet wird. Angesprochen wurden dabei Themen wie die Vorberei- Bundestages Freundeskreis Berlin–Taipeh und auf Ein- tischen Raum, aber auch aus Großbritannien, Frankreich tung der südkoreanischen Gesellschaft auf eine mögliche ladung der taiwanesischen Kulturministerin reiste der Zu Themen wie der Bedeutung von Archiven für die Um- und den USA über die Transparenz des Zugangs zu staatli- Wiedervereinigung angesichts unterschiedlicher ideologi- Bundesbeauftragte mit dem Vorsitzenden dieser Parla- setzung von Menschenrechten, die Übergangsgerechtig- chen Archiven am Beispiel des BStU vor. scher Hintergründe, der Umgang mit Nordkoreas Eliten mentariergruppe, MdB Klaus-Peter Willsch, Mitte Mai sowie die Ermittlung und Dokumentation von Menschen- 2018 nach Taipeh. Vorausgegangen waren in Berlin der rechtsverletzungen in Nordkorea. Besuch einer Kommission zur Untersuchung des illega- Besondere Unterstützung durch den BStU erfuhr auch die len Parteivermögens der Kuomintang (KMT) und ein Be- Arbeit der tunesischen Wahrheits- und Würdekommission such der Kulturministerin Cheng Li-chiun im November IVD. Sie sammelte Anträge auf Entschädigung oder Wie- 2016. Die Kulturministerin interessierte sich in einem dergutmachung für erlittenes Unrecht in den Jahren 1955 Gespräch mit dem Bundesbeauftragten insbesondere für bis 2013 unter den beiden Präsidialregimen­ von Bourguiba die Erfahrungen in der Nutzung der Stasi-Unterlagen bei und Ben Ali. Die IVD arbeitete an Empfehlungen für die Wahrung der Persönlichkeitsrechte. Die Aufarbeitung der Politik hinsichtlich angemessener Rehabilitierung, Straf- Epoche des Kriegsrechts in Taiwan von 1949 bis 1987 ge- verfolgung und Erinnerungsarbeit. Im Februar 2017 war wann zwar in den letzten Jahren an Bedeutung, ist aber der Bundesbeauftragte auf Einladung der Vorsitzenden der noch ohne gesellschaftlichen Konsens. Im Dezember IVD, Sihem Ben Sedrine, in Tunis und informierte sich bei 2017 trat ein Gesetz zur Aufarbeitung in Kraft, das die Vertreterinnen und Vertretern der Regierung, Zivilgesell- Öffnung aller Archive mit Unterlagen zur Repression er- schaft und Presse über den Fortgang der Übergangsjustiz möglicht. Taiwan hat in den letzten Jahren insbesondere und den Umgang mit den Unterlagen der ehemaligen Re- mit der Entschädigung der Opfer und der Einrichtung von gierung Tunesiens. Das deutsche Modell einer vollstän- Gedenkorten Erfolge in der Aufarbeitung der repressiven digen Öffnung dieser Akten wurde kontrovers diskutiert. Vergangenheit erzielt. Ein Höhepunkt des Besuchs von Während die Akten der zivilen Verwaltung mittlerweile MdB Willsch und des Bundesbeauftragten war die Eröff- weitestgehend über das Nationalarchiv zugänglich sind, nung des Menschenrechtsmuseums durch den Minister- verweigern die Sicherheitsbehörden eine Herausgabe. Der präsidenten Lai und die Kulturministerin. In ihrer Rede Besuch des Bundesbeauftragten wurde von Medien in Tu- bezog sich die Kulturministerin auf ihren Besuch in der nesien als Beitrag zur Versachlichung der Diskussion um ehemaligen Stasi-Zentrale: Die Idee der Nutzung histori- eine nationale Aufarbeitung beschrieben. Es zeichnete sich scher Orte zur Aufklärung über Diktatur und Widerstand jedoch schon ab, dass die zahlreichen Dokumente und An- und über Menschen- und Bürgerrechte sei ein Vorbild und träge innerhalb der Mandatszeit von vier Jahren, die die fließe auch in dieses Museum ein. In einem Symposium IVD hatte, kaum zu bewältigen sein würden. Tatsächlich im Menschenrechtsmuseum mit leitenden Personen aus lief im Juni 2018 das Mandat der Kommission aus. den Aufarbeitungsinstitutionen und Opferorganisationen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern berich- Vor dem Hintergrund von Beitrittsperspektiven zur EU tete der Bundesbeauftragte über Erfahrungen in der Aufar- fanden sich Gäste aus dem südosteuropäischen Raum zu beitung der SED-Diktatur in Deutschland. Gesprächen mit dem Bundesbeauftragten ein. Albanien war das Land mit den meisten Kontakten. Nach dem Be- Der BStU unterstützt auf Anfrage auch die Arbeit der schluss über ein Aktenöffnungsgesetz im Jahr 2015 (siehe deutschen Botschaften vor Ort. So reiste Rüdiger Sielaff, – 71 –

Anhang

Seite

Anhang 1 Organisationsplan ...... 72 Anhang 2 Anschriftenverzeichnis ...... 73 Anhang 3 Entwicklung des Personalbestandes des BStU 1992–2018 ...... 75 Anhang 4 Mitglieder des Beirats ...... 76 Anhang 5 Mitglieder des Wissenschaftlichen Beratungsgremiums ...... 77 Anhang 6 Beschluss des Deutschen Bundestages „Die Aufarbeitung der SED-Diktatur konsequent fortführen“ (Drs. 18/8705) ...... 78 Anhang 7 Eingang von Anträgen und Ersuchen nach Verwendungszwecken 80 Anhang 8 Summe der eingegangenen Anträge und Ersuchen 1991–2018 . 81 Anhang 9 Eingang von Anträgen gemäß §§ 32 und 34 StUG 1993–2018 . 82 Anhang 10 Erledigungen von Anträgen und Ersuchen nach Verwendungs­ zwecken...... 83 Anhang 11 Bürgeranträge auf Akteneinsicht – Eingänge, Erledigungen, ­offene ­Anträge...... 84 Anhang 12 Publikationsreihen...... 85 Anhang 13 Veranstaltungen des wissenschaftlichen Kolloquiums der ­Abteilung Bildung und Forschung ...... 95 Anhang 14 Baukastensystem regionale Ausstellungen...... 96 Anhang 15 Lernort Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Informations- und Dokumentationszentren des BStU, BStU Online...... 98 Anhang 16 Abkürzungsverzeichnis...... 100 – 72 – – 73 –

Anhang 1 Anhang 2

Anschriftenverzeichnis Telefon: 0395 7774-0 ) g r r e u g d b r n t z n k i Telefax: 0395 7774-1619 n i u O g t r c i l e r ( r e e a n b

l z o h r d e l h t d u n t e t t r r f r p m s u e f r i n e s r d u n f e e u e e hw e h R e e f a b o t g r S z E-Mail: [email protected] h

G r c H a E c k L t a l t a r e F L E S R hild e ßler C D H N R U

G D M b e e e l e

n

u ä l

g l a g

l l S C h l l e . . i e l a f u l Z r i c h . l e a a e . Höffer M t t l t. t.

e Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen t. t. t. t. t. t. t. e l r t u e e l n t e . l l l t e Stoye t e S c t l e S l K R l T s S S e A te l s e s N r S r l s F t u

u t r

Kal k n t e D r r u t e n n l e n s e D r e A A s A S A S r A S A S A S A S A S A S e A S t l A s Boltze e a u a u s l e u n s a l e e l e n l

n r r u s r n n a H e e ß e ß He r H ß F r a e RAR K e

ß des ­Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen e e a n t F F F e n e t u ß te i u u u ß s ß He r e Fr a s ß o ß

u Rostock A i F r A u A A P n A u b ß n u u A e A u A e Frau Herold (komm.) A A A ß ß A ­Deutschen Demokratischen Republik Re g u A A u Straße der Demokratie 2 18196 Waldeck-Dummerstorf Anschriften, Telefon- und Faxnummern der Zentralstelle des BStU Telefon: 038208 826-0 Telefax: 038208 826-1219 Postanschrift: E-Mail: [email protected] y i k k s l s r d t a e ä t h n d i s e f 10106 Berlin , w f F Schwerin ch v e 1 n h e M i c o t e B c

i n F , , n 2 S d S H o n

g

e B

u 3 t r r e u u n t i

F r n n a a s u t e e e e RR i e r r B e o k h

h h i y i

kt Görslow, Resthof , H F O ORR K F t c e BF c n F ich d j n i n h a s l e u o t r u e u n d Hausanschrift/Akteneinsichtsbereich/Lesesäle/ k t f c r B h i g o p l g s

a p r e t k b l n B e a u f t r g s h F k 19067 Leezen e u u e r ei c g l e n w e l h idem e g h P s e n rei c t h u

h e Antragstellung: n , n c u t c o p c un g i i i a k r l e s l h l t H e eb b e s e s s c b S J u g e n d - i , r e g c . s h u s h i w e t r r B G e s a m t c h w r - n n ha f A te i h Telefon: 03860 503-0 o hungsber e o u e i S i c h e r t s b a u f g W c c D l P e r s o n a l v t u g t b e rvi - F l c g b s b S s D a t e n s c h u z b f r g b e h i n d r t v u g i e a n Fa c

n Karl-Liebknecht-Str. 31/33 I T rr A G l e i c h s t u n g b a f r u B b e /Campus w S l t l r s

B e s o n d r Telefax: 03860 503-1419 a i A u s z b i l d e n v r t g e s t e i t e H e For s V s b S 10178 Berlin W r s a u E-Mail: [email protected] s A o i t e k bü r h c

i l e/Online, Sprecherin t Telefon/Fax/E-Mail/Internet: s n ung s s t e i f e f r e Anschriften/Telefon- und Faxnummern der L Rekonstruktion Prävention/Interne Revision P Telefon: 030 2324-50 Außenstellen in Sachsen Telefax: 030 2324-7799 Telefon IVBB-Netz: 030 18 665-50 Chemnitz

g g

n n g

e e n - i i t n n g ; n e e U n te o n - h u u e i h h w w u , v A

l Telefax IVBB-Netz: 030 18 665-7799 c z u n

h h g e e e o o g n i e s c c e g g n s s n t e n s s s t e n s s e b n n u n n e i i t r r s l e g g

t Jagdschänkenstraße 52 r r l d i n u l e r s o o ü g k n n e e n l e e d A k o h e n F F a f 4 6 2 5 u u E-Mail: [email protected] t r G 1 h n t l ftr a n n

n A t e i F F u

r u e d d r r s i U f c , , o r l l i e n i i e d k k U U U U u e U k U g a t s g 09117 Chemnitz w e o t r s A s B B r n n ; M r m m h e t

d e d e n e a

h A A A A l l e c i A A l r (komm.) e i u i u n c r e

C n n e e

e c f f i r or Un t

e Internet-Adresse: www.bstu.bund.de P i e t t t t l n g

e e t t ea u k k

V d l e e t n l d d e F F h s

g l Ja h n a a a a n e a ; n a e r h h e n e n n n l d d n n n r r r r o r i z c c n n e t e e u u h e De i s n n d u a f m v e e e e u e s s n

h e t h e f z

w e c w e c o i i u u i e f f f f l a t t fe r S f

c R R t z o h h Telefon: 0371 8082-0 n g i i i i r , , w

n i l ö l n e e e e Z Z es b c c e a e E s i e r r e e r n n k o o n e E s i u e

s R R R R ü ü h s s c t e R R d e Gr i la n t s s d g ö p p E du n e s s c Direk t r g h a r i r j n b ä g e e o c a t l r e e Telefax: 0371 8082-3719 D e au f r r l u Telefonische Bürgerberatung: t E t a ä ge f ge f u r r B n d d h r A n e

t, RD t s ä ä w e n R P P c S G r r r r n d d h A t t n n ff e a s e c h E n n n n i A n o o ö F e o u u E-Mail: [email protected] V Unt e s v v A A d

er Bu n Telefon: 030 2324-7000 D Telefon IVBB-Netz: 030 18 665-7000 Leipzig Persönliche Bürgerberatung mit vorheriger Dittrichring 24 telefonischer Terminvereinbarung: 04109 Leipzig

rt Telefon: 0341 2247-0 ck e s Karl-Liebknecht-Str. 31/33 e s d h . E g t n

n Telefax: 0341 2247-3219 o h e u u c

n 10178 Berlin l t i M mium e l a r t of. D r t i r r 5 6 f t r h 4 3 2 1 R

e e E-Mail: [email protected] g g

g e n h R P n n n R R A s r r a H e n R R R R t h a i u u : u d n A d e A A h r r c ß ß

A A A A e

n e c g e e

i m o i t t i e e s a i i t t t t e g B t d He r s l l a s l tä n a a t e f i : n l s a a a a l h h r n e r r ungsgr e n u e e c c a t a e g e e t a a s s i u z B s f f be s n K S r r

h t fe r fe r fe r fe r l Anschrift/Telefon- und Faxnummern der g

, v i a

s Dresden e e i c i nde r E E i e e e e e z s h e D i t e r R R n c R R R R i F a a t Ber a o r z s V b A a

d ­Außenstelle in Brandenburg rsit z n A Pi n A o u Riesaer Straße 7 r V Ma g G 01129 Dresden Frankfurt (Oder) Telefon: 0351 2508-0 Fürstenwalder Poststraße 87 Telefax: 0351 2508-3419 15234 Frankfurt E-Mail: [email protected] Telefon: 0335 6068-0 Telefax: 0335 6068-2419 Anschriften/Telefon- und Faxnummern der k , i t te i

t n n l k E-Mail: [email protected] e g a h - t e g j e h

n Außenstellen in Sachsen-Anhalt h i n

c s r n o e e d g r e t e u s 2 4 5 1 6 7 8 3 ff u h n n h

s d e n V a n u l Hau s c t i n i

t u o h e V V V V V V V V w - l a i Z o i t c i g t b

r Z Z Z Z Z Z Z Z t t s r s a

e f de n a n l t, S w a a

o i n, IT- P s e r a r on s i s k e e z F i ü h B e n f

n b g Titze t i

ti o ra t ra t ra t ra t ra t ra t ra t ra t n c at i , r Halle a d e a n s t a V u s e un g e e e e e e e e l g n t g u a n m s l f f f f f f f f Anschriften/Telefon- und Faxnummer der d r l n f a i i r u m J D i n a e e e e e e e e e u h n r O - ra g f o t m u n g s a e f s R R R R R R R R te i n r o o e u - I i u l rg a AP k s e a b L a r Außenstellen in Mecklenburg-Vorpommern A ea u e n

r Blücherstraße 2 O l H t B A e I n n P e IT - T e

Z 06122 Halle (Saale) Neubrandenburg Telefon: 0345 6141-0 Organisationsplan Januar 2019 Neustrelitzer Straße 120 Telefax: 0345 6141-2719 17033 Neubrandenburg E-Mail: [email protected] – 74 – – 75 – noch Anhang 2 Anhang 3

Magdeburg Gera 1463 Georg-Kaiser-Straße 7 Hermann-Drechsler-Straße 1 2018 39116 Magdeburg 07548 Gera 1551 2017 Telefon: 0391 6271-0 Telefon: 0365 5518-0 1606 Telefax: 0391 6271-2219 Telefax: 0365 5518-4219 2016 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] 1604 2015 Suhl Anschriften/Telefon- und Faxnummern der 1605 2014 ­Außenstellen in Thüringen Weidbergstraße 34 98527 Suhl 1591 2013 Erfurt Telefon: 03681 456-0 1559 Petersberg Haus 19 Telefax: 03681 456-4519 2012 99084 Erfurt E-Mail: [email protected] 2011 1638 Telefon: 0361 5519-0 2010 Telefax: 0361 5519-4719 1634 E-Mail: [email protected] Ä. 2009 1702 2008 1763 2007 1824 2006 1921 Altersteilzeit, Elternzeit u. 2005 2026 2004 2129 Abzug von 2003 2251 2002 2378 2001 2519 2000 2654 1999 2759 Entwicklung des Personalbestandes BStU 1992–2018 1998 2817 1997 2945 1996 3012 1995 3072 1994 3075 1993 3000 1992 2301 * 0 500

3 500 3 000 2 500 2 000 1 500 1 000 Beschäftigte Real in der Behörde tätige Personen im jeweiligen Jahr (ab 2000 zum 01.12. des Jahres), nach BStU gesamt * – 76 – – 77 –

Anhang 4 Anhang 5

Mitglieder des Beirats Mitglieder des Wissenschaftlichen Beratungsgremiums Stand: Dezember 2018 Stand: Dezember 2018

Von den Ländern benannte Mitglieder des Beirats: Prof. Dr. Rainer Eckert Vom Gremium zum Vorsitzenden gewählt. Historiker, Politologe, 1997 bis 2015 Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig Jörn Mothes Mecklenburg-Vorpommern Vorsitzender Dr. Nikolas Dörr Politologe, seit 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am SOCIUM-Forschungs- Ulrike Poppe Brandenburg zentrum Ungleichheit und Sozialpolitik der Abteilung Politische Ökonomie des erste stellvertretende Vorsitzende Wohlfahrtsstaates, Universität Bremen Dr. Nancy Aris Sachsen Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller Historiker, seit 2014 Vorstandsvorsitzender der Stiftung Ettersberg, Weimar, und Iris Gleicke Thüringen seit 2017 Professor für Europäischen Diktaturvergleich, Friedrich-Schiller-Uni- versität Jena Martin Gutzeit Berlin Dr. Kai Langer Sachsen-Anhalt Prof. Dr. Antonia Grunenberg Politikwissenschaftlerin, emeritierte Professorin der Carl von Ossietzky Universi- tät Oldenburg Astrid Rothe-Beinlich, MdL Thüringen Uwe Schwabe Sachsen Dr. Michael Hollmann Germanist und Historiker, seit 2011 Präsident des Bundesarchivs Prof. Dr. Florian Steger Sachsen-Anhalt Prof. Dr. Klaus Schroeder Politikwissenschaftler, seit 1992 Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin, Leiter der Arbeitsstelle Politik und Technik des Vom Deutschen Bundestag gewählte Mitglieder des Beirats: ­Otto-Suhr-Institutes, Berlin Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Möller zweiter stellvertretender Vorsitzender Halina Wawzyniak Juristin, 2009 bis 2017 Mitglied des Bundestages (Die Linke), seit 2018 Fraktions­ Katrin Budde, MdB geschäftsführerin der Partei Die Linke im Berliner Abgeordnetenhaus Siegmund Ehrmann Dr. Andrea Wettmann Historikerin, seit 2012 Direktorin des Sächsischen Staatsarchivs Thomas Hacker, MdB Wolfgang Wieland Jurist, Rechtsanwalt, 2005 bis 2013 Mitglied des Bundestages (Bündnis 90/Die Petra Morawe Grünen) Bodo Walther Prof. Dr. Manfred Wilke Jörn Wunderlich

Im Berichtszeitraum ergaben sich im Beirat folgende personelle Entwicklungen: Herr Jürgen Schwarz schied aus dem Gremium aus. Als Nachfolgerin wurde Frau Dr. Nancy Aris für das Land Sachsen benannt und im September 2017 bestellt. Frau Prof. Dr. Ulrike Höroldt ist auf eigenen Wunsch vor Ablauf der Amtszeit aus dem Beirat ausgeschieden. Als Nach- folger wurde Herr Dr. Kai Langer für das Land Sachsen-Anhalt benannt und im Januar 2018 bestellt. Herr Patrick Kurth, Frau Beatrix Philipp und Herr Prof. Dr. Richard Schröder schieden ebenfalls aus dem Beirat aus. Der Deutsche Bundestag hat als Nachfolger Herrn MdB Thomas Hacker (Bestellung Juli 2018), Frau MdB Katrin Budde (Bestellung Juli 2018) und Herrn Bodo Walther (Bestellung September 2018) gewählt. Für das Land Thüringen folgten auf Herrn Ludwig Große und Herrn Prof. Dr. Georg Machnik (beide vorzeitig ausgeschieden) Frau Iris Gleicke und Frau MdL Astrid Rothe-Beinlich (beide im November 2018 bestellt). Vom Deutschen Bundestag abermals in den Beirat gewählt wurden Herr Siegmund Ehrmann (im Juli 2018 bestellt), Herr Prof. Dr. Horst Möller und Frau Petra Morawe (beide im August 2018 bestellt) sowie Herr Prof. Dr. Manfred Wilke (im November 2018 bestellt). – 78 – – 79 –

Anhang 6 noch Anhang 6

Beschluss des Deutschen Bundestages bildwirkung des Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) müssen –– zur Bedeutung und Fortentwicklung des Geländes –– zur Stärkung der politischen Bildungsarbeit auf allen in ­seiner Sitzung am 9.6.2016 erhalten werden. Normannenstraße als „Ort der Aufklärung über Dik- Ebenen, um die teils enormen Wissensdefizite bei der tatur und Widerstand“ und zur Eigenständigkeit der jungen Generation zu beheben und Demokratiebe- Die Auskunftserteilung für Betroffene, für die Wissen- auf Antrag Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen; wusstsein zu stärken. schaft und die Öffentlichkeit und die Erschließung des der Fraktionen der CDU/CSU und SPD Aktenbestandes müssen gewährleistet sein. 26 Jahre nach –– zur finanziellen und personellen Stärkung der Bundes- Gründung der BStU werden monatlich noch rund 5.000 stiftung Aufarbeitung auf Grundlage des Koalitions- Berlin, den 7. Juni 2016 Die Aufarbeitung der SED-Diktatur konsequent Anträge auf Akteneinsicht gestellt. Die Aufgabenfelder vertrages, vor allem, um dem erfreulich zahlreichen fortführen der Stasiunterlagenbehörde bleiben ein wichtiger Teil der Vorliegen von deutschlandweiten Projektförderanträ- Volker Kauder, Gerda Hasselfeldt und Fraktion (Drucksache 18/8705) Aufarbeitung der SED-Diktatur, vor allem für das Demo- gen dauerhaft entsprechen zu können; Thomas Oppermann und Fraktion kratieverständnis nachfolgender Generationen und eine gesamtdeutsche Erinnerung. Die Koalitionsfraktionen haben sich darauf verständigt, Der Bundestag wolle beschließen: den Transformationsprozess der Stasiunterlagenbehörde „Die Aufarbeitung des Erbes der SED-Diktatur bleibt eine aus dem Amt des Bundesbeauftragten für Stasiunterlagen fortdauernde, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Zukünfti- heraus einzuleiten. Der Bundesbeauftragte für Stasiunter- ge strukturelle Veränderungen dürfen daher nicht zu einer lagen hat sowohl im Inland wie im Ausland eine glaub- Verschlechterung bei der Nutzung der Akten durch Bür- würdige, gewichtige Stimme. Er kann und soll diesen Pro- gerinnen und Bürger, Forschung, Bildung, Medien und zess begleiten. öffentliche Stellen führen. Veränderungen dürfen kein Im Einzelnen: Schlussstrich sein.“ So lautet eine der Kernaussagen des Antrages mit dem die Expertenkommission zur Zukunft I. Erarbeitung eines gemeinsamen Konzeptes von BStU der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterla- und Bundesarchiv gen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR BStU und Bundesarchiv erarbeiten für notwendige Ent- (Drs.18/1957) eingesetzt wurde. scheidungen in der nächsten Legislaturperiode des Deut- Die Expertenkommission, im Koalitionsvertrag von CDU, schen Bundestages ein gemeinsames, belastbares Konzept CSU und SPD vom 27.11.2013 vereinbart, erhielt ihren für die dauerhafte Sicherung der Stasiakten durch eine Arbeitsauftrag mit der Verabschiedung eines gemeinsa- Überführung des Stasiunterlagenarchivs in das Bundesar- men Antrages der Fraktionen von CDU/CSU, SPD und chiv. Dieses Konzept soll folgende Konditionen beachten: BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag –– dauerhafter Erhalt des Gesamtbestandes des Stasiun- am 4.7.2014. terlagenarchivs sowie Sichtbarkeit der Eigenständig- Die Expertenkommission hat am 12.4.2016 ihren Ab- keit des Stasiunterlagenarchivs mit internationaler schlussbericht (Drs.18/8050) öffentlich vorgelegt und dem Vorbildwirkung; Deutschen Bundestag auftragsgemäß Handlungsempfeh- lungen unterbreitet. –– Erhalt des Stasi-Unterlagen-Gesetzes mit spezialge- setzlichen Regelungen sowie keine Verschlechterung Den Mitgliedern unter Vorsitz von Ministerpräsident a. D. bei Aktenzugang und Akteneinsicht; Prof. Dr. Wolfgang Böhmer und seinem Stellvertreter Prof. Dr. Richard Schröder gebührt großer Dank. Die –– Qualitätsgewinn durch Verbesserung der Arbeits- und Handlungsempfehlungen haben dreizehn der vierzehn Serviceleistungen bei Antragsbearbeitung, Verkürzung Mitglieder verabschiedet. Sie sind eine wichtige Grund- der Wartezeiten, Aktenerschließung, archivgerechte lage für die Weiterentwicklung der Aufarbeitung der Aktenlagerung, Digitalisierung; SED-Diktatur. –– Prüfung der Fortführung der Überprüfungsregelungen Der Ausschuss für Kultur und Medien hat am 27.4.2016 nach § 19 ff. StUG. ein öffentliches Fachgespräch zum Kommissionsbericht II. Förderung der dezentralen Aufarbeitungslandschaft durchgeführt. Die dabei vorgetragenen Aspekte und Stel- und der gesamtdeutschen Perspektive lungnahmen sind bei der weiteren Bewertung der Ergeb- nisse der Expertenkommission zu bedenken. Auch fast In unserem Land ist über die Jahre eine vielfältige, de- drei Jahrzehnte nach der Friedlichen Revolution muss zentrale Aufarbeitungs- und Gedenkstättenlandschaft aus unser politisches Handeln den Interessen der Opfer der staatlichen Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Initi- SED-Diktatur gerecht werden. Es gilt zukunftsfähige und ativen entstanden, die es zu erhalten und unterstützen gilt. stabile Strukturen zu erarbeiten, die einer weiteren Pro- Der Deutsche Bundestag bekennt sich: fessionalisierung dienen. Darüber ist mit großer Sorgfalt, Sachverstand und Bedacht zu entscheiden. Der Zugang zu –– zur Verpflichtung, authentische Erinnerungsorte zu er- den Stasiakten, der besondere Charakter und Symbolwert halten und das Gedenkstättenkonzept weiter zu entwi- des Stasiunterlagenarchivs sowie die internationale Vor- ckeln; – 80 – – 81 –

Anhang 7 Anhang 8

59 273 59 2018

15 515 35 771 20 256

103 392 847 62 234 591 266 310 184 033 222 767 510 192

gesamt 2017

3 255 676 7 230 039 1 756 227 1 171 272 3 428 400 Eingänge

64 171 64 2016 397 598 167 274 945

1 342 1 018 6 037 2 765 9 987 1 763 2 635

45 309 59 273 005 82

2018 2015

85 740 85 2014

372 658 930 167 154 951

1 323 802 82 6 543 2 283 9 923 1 934 2 746 2013

48 855 62 847

a. 2017

112 268 112

2012

432 575 106 773 227 183 867 2011 1 657 1 299 6 849 2 355 2 194 3 150

11 088 11 48 634 64 171

2016

120 919 120

2010

137 648 137 445 2009 906 260 726 1 015 3 031 1 351 7 348 2 705 3 025 4 766

82 005 62 544 13 344

2015 752 142

2008

150 266 150 2007 516 891 272 288

1 130 1 847 1 407 7 859 2 457 2 717 4 135 182 952 182

85 740 2006 67 763 12 435

2014

219 086 219

2005

484 656 271 998 835 296 247 1 411 2004 1 319 7 800 3 661 2 824 4 069

82 802 64 246 13 168

2013

213 272 213

2003

212 604 212 436 2002 994 317 270 1 596 1 430 2 064 7 834 6 845 3 681 5 547 Stand: Dezember 2018 88 231 17 060

2012

112 268 112

227 051 227

2001

252 102 252 2000 542 959 210 518

1 543 1 501 1 715 9 532 6 524 4 421 6 482 343 064 343

80 611 17 981

2011

106 575 1999

281 831 281 1998 1998

Summe der eingegangenen Anträge und Ersuchen 1991–2018 eingegangenen Summe der

Eingang von Anträgen und Ersuchen nach Verwendungszwecken Anträgen und Ersuchen nach Eingang von 073 411 11 891 11 1997 95 081 12 908 24 799 1991– 2010 220 918 206 508 161 474 476 662 220 107

1 754 311

6 574 358 2 749 483 1 141 677 3 323 414 411 745 411 1996 1996 Ordensangelegenheiten u. ehrenamtliche Richter, leitende Funktionsträger im Sport, Berufsrichter, Wahlbeamte,

2)

440 304 440 1995 1995

-

429 885 429

1994 1994

588 811 588

1993

1 193 743 193 1

1992

343 594 343 1991 1) Verwendungszweck 0 2) 2) 800 000 600 000 400 000 200 000 kommunale Parlamentarische Mandatsträger, Themen Zählung nur der beantragten

Bürgeranträge gesamt tiger Funktionsträger und weitere ­ Ersuchen Zuverlässigkeitsüberprüfungen Ersuchen Rentenangelegenheiten Ersuchen Überprüfungen gesamt Ersuchen Rehabilitierung Ersuchen Wiedergutmachung gesamt Ersuchen Reha/WGM/StrV Anträge Forschung und politische Bildung Anträge Forschung und Medien gesamt Ersuchen zur Überprüfung wich Summe Ersuchen zur Überprüfung öffent ­ licher Dienst Ersuchen Sicherheitsüberprüfungen/ Ersuchen Strafverfolgung Anträge Presse, Rundfunk und Film 1 200 000 1 000 1) 2) – 82 – – 83 –

Anhang 9 Anhang 10

- 397 2018 945 2018 18 681 34 516 14 062 234 414 265 238 103 212 183 425 222 673 509 310 gesamt Erledi gungen

3 224 201 7 192 958 1 756 215 1 169 064 3 424 931 372 2017 951 2017

956 160 630 256 405 432 2016 867 2016 1 361 1 002 6 162 1 775 9 099 1 722 2 608

55 901 68 969

2018 445 2015 906 2015

516 891 2014 950 183 666 173 373 2014 1 323 1 032 6 465 2 313 9 993 2 012 2 851 61 203 75 370 a. 2017

484 835 2013 2013

436 994 2012 856 231 836 396 408 2012 1 264 1 969 6 841 2 417 2 208 3 440 11 458 11 61 899 78 061 2016

542 959 2011 2011

576 910 2010 2010 987 504 261 487 1 129 1 491 3 194 8 582 2 821 3 138 4 754 98 212 77 109 14 858 2015

893 1037 2009 2009

567 851 2008 2008 543 279 270 1 000 1 093 1 543 1 379 6 807 2 417 2 872 4 235 86 432 69 772 10 882

2014

§ 34

534 2007 853 2007 484 2006 789 2006 933 488 283 469 1 172 1 421 1 616 7 272 3 788 2 969 4 610

86 733 67 743 12 959

2013 430 2005 649 2005

§ 32 405 2004 654 2004 914 488 310 214 Stand: Dezember 2018 1 671 1 402 1 898 8 040 7 777 3 765 5 650 Stand: Dezember 2018 78 949 18 025

2012

104 026 711 2003 584

2003 429 2002 594 2002 942 582 201 513 1 983 1 524 4 024 9 523 5 351 5 517 8 013

79 158 19 099

2011

2001 107 794 529 659

2001 Eingang von Anträgen gemäß §§ 32 und 34 StUG 1993–2018 Eingang von 2000 551 651 2000

11 143 11 94 032 10 271 23 187 1999 1991– 2010 218 300 205 546 159 222 473 149 219 895 488 618 Erledigungen von Anträgen und Ersuchen nach Verwendungszwecken Anträgen und Ersuchen nach Erledigungen von 1999 6 487 361 2 672 467 1 140 405 3 318 558 1 754 307

Ordensangelegenheiten u. ehrenamtliche Richter, leitende Funktionsträger im Sport, Berufsrichter, Wahlbeamte, 476 1998 584 2) 1998

-

480 1997 577

1997

602 1996 533

1996

881 1995 587

1995 580 1994 1685 1994 1) Verwendungszweck

2)

2) 944 1993 542 1993 800 600 400 200 1600 1400 1200 1000 kommunale Parlamentarische Mandatsträger, Themen Zählung nur der beantragten § 34 § 32

Jahr Bürgeranträge gesamt tiger Funktionsträger und weitere ­ Ersuchen Zuverlässigkeitsüberprüfungen Ersuchen Rentenangelegenheiten Ersuchen Überprüfungen gesamt Ersuchen Rehabilitierung Ersuchen Wiedergutmachung gesamt Ersuchen Reha/WGM/StrV Anträge Forschung und politische Bildung Anträge Forschung und Medien gesamt Anträge Presse, Rundfunk und Film Ersuchen zur Überprüfung wich Summe Ersuchen zur Überprüfung öffent ­ licher Dienst Ersuchen Sicherheitsüberprüfungen/ Ersuchen Strafverfolgung

1) 2) – 84 – – 85 –

Anhang 11 Anhang 12

Bürgeranträge auf Akteneinsicht – Eingänge, Erledigungen, offene Anträge Publikationsreihen Band 11: Karl Wilhelm Fricke; Roger Engelmann: „Kon- zentrierte Schläge“. Staatssicherheitsaktionen und poli­ Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten – tische Prozesse in der DDR 1953–1956, 359 S., Berlin Analysen und Dokumente 1998, 22,00 €, ISBN 978-3-86153-147-0 (Über den Buchhandel zu beziehen) Band 12: Reinhard Buthmann: Kadersicherung im Kom- Bürgeranträge – Vergleich 2016 bis 2018 (Stichtag 31.12.) binat VEB Carl Zeiss Jena. Die Staatssicherheit und das Erschienen im Ch. Links Verlag, Berlin (einige Titel sind Scheitern des Mikroelektronikprogramms. Mit einem Vor- nur noch als eBook verfügbar unter www.linksverlag.de) wort von Walter Süß, 255 S., Berlin 2010, als eBook ISBN Band 1: Klaus-Dietmar Henke; Roger Engelmann (Hg.): 978-3-86284-034-2 80 000 Aktenlage. Die Bedeutung der Unterlagen des Staats­ Band 13: Clemens Vollnhals: Der Fall Havemann. Ein sicherheitsdienstes für die Zeitgeschichtsforschung, Lehrstück politischer Justiz, 312 S., 2., akt. Aufl., Berlin 249 S., 2. Aufl., Berlin 1996, als eBook ISBN 978-3- 2000, 18,00 €, ISBN 978-3-86153-215-6 61 889 61 203 86284-046-5 60 000 55 901 54 415 Band 14: Sonja Süß: Politisch mißbraucht? Psychiatrie Band 2: Karl Wilhelm Fricke: Akten-Einsicht. Rekon­ und Staatssicherheit in der DDR, 772 S., 2. Aufl., Berlin 48 634 48 855 struktion einer politischen Verfolgung. Mit einem Vorwort 45 309 2010, als eBook ISBN 978-3-86284-032-8 42 067 von Joachim Gauck, 263 S., 4., akt. Aufl., Berlin 2010, als 40 000 eBook ISBN 978-3-86284-045-8 Band 15: Walter Süß: Staatssicherheit am Ende. Warum 31 475 es den Mächtigen nicht gelang, 1989 eine Revolution zu Band 3: Helmut Müller-Enbergs (Hg.): Inoffizielle Mit- verhindern, 874 S., 2. Aufl., Berlin 2010, als eBook ISBN arbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Teil 1: 978-3-86284-031-1 20 000 Richtlinien und Durchführungsbestimmungen, 544 S., 3., durchges. Aufl., Berlin 2010, als eBook ISBN 978-3- Band 16: Roger Engelmann; Clemens Vollnhals (Hg.): 86284-036-6 Justiz im Dienste der Parteiherrschaft. Rechtspraxis und Staatssicherheit in der DDR, 564 S., 2. Aufl., Berlin 2010, Band 4: Matthias Braun: Drama um eine Komödie. Das als eBook ISBN 978-3-86284-030-4 0 Ensemble von SED und Staatssicherheit, FDJ und Kul- Eingänge Erledigungen* offene Anträge** turministerium gegen Heiner Müllers „Die Umsiedlerin Band 17: Thomas Auerbach: Einsatzkommandos an der oder Das Leben auf dem Lande“ im Oktober 1961, 172 S., unsichtbaren Front. Terror- und Sabotagevorbereitungen * einschließlich Anträge aus Vorjahren 2016 2017 2018 2., durchges. Aufl., Berlin 1996, 15,00 €, ISBN 978-3- des MfS gegen die Bundesrepublik Deutschland. Mit ei- ** einschließlich aus Vorjahren 86153-102-9 nem Vorwort von Ehrhart Neubert, 192 S., 6. Aufl., Berlin 2016, als eBook ISBN 978-3-86284-342-8 Band 5: Siegfried Suckut (Hg.): Wörterbuch der Staats- sicherheit. Definitionen zur „politisch-operativen Arbeit“, Band 18: Hubertus Knabe: West-Arbeit des MfS. Das Zu- 472 S., 3., durchges. Aufl., Berlin 2016, als eBook ISBN sammenspiel von „Aufklärung“ und „Abwehr“, 600 S., 2. Aufl., Berlin 2010, als eBook ISBN 978-3-86284-028-1 Entwicklung offene Bürgeranträge von 2011 bis 2018 (jeweils Jahresende) 978-3-86284-340-4 Band 6: Joachim Walther: Sicherungsbereich Literatur.­ Band 19: Wolfgang Buschfort: Parteien im Kalten Krieg. Schriftsteller und Staatssicherheit in der Deutschen Demo­ Die Ostbüros von SPD, CDU und FDP, 260 S., Berlin kratischen Republik, 899 S., 2. Aufl., Berlin 2010, als 2000, 18,00 €, ISBN 978-3-86153-226-2 100 000 eBook ISBN 978-3-86284-042-7 Band 20: Jens Gieseke: Die hauptamtlichen Mitarbeiter 87 751 84 254 der Staatssicherheit. Personalstruktur und Lebenswelt 82 245 Band 7: Clemens Vollnhals (Hg.): Die Kirchenpolitik von 78 469 1950–1989/90, 658 S., Berlin 2010, als eBook ISBN 978- 80 000 SED und Staatssicherheit. Eine Zwischenbilanz, 464 S., 2., durchges. Aufl., Berlin 1997, 30,00 €, ISBN 978-3- 3-86284-026-7 67 680 86153-122-7 Erschienen im Verlag Edition Temmen, Bremen 60 000 54 415 Band 8: Siegfried Suckut; Walter Süß (Hg.): Staatspartei und Staatssicherheit. Zum Verhältnis von SED und MfS, Band 21: Ehrhart Neubert; Bernd Eisenfeld (Hg.): Macht – 42 067 351 S., Berlin 1997, 22,00 €, ISBN 978-3-86153-131-9 Ohnmacht – Gegenmacht. Grundfragen zur politischen 40 000 Gegnerschaft in der DDR, 457 S., Bremen 2001, Schutz- Band 9: Silke Schumann: Parteierziehung in der Geheim- 31 475 gebühr beim BStU 5,00 €, ISBN 978-3-86108-792-2 polizei. Zur Rolle der SED im MfS der fünfziger Jahre, 218 S., 2. Aufl., Berlin 2000, 15,00 €, ISBN 978-3-86153- Band 22: Hans-Peter Löhn: Spitzbart, Bauch und Bril- 20 000 146-3 le – sind nicht des Volkes Wille! Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in Halle an der Saale, 212 S., Bremen 2003, Band 10: Helmut Müller-Enbergs (Hg.): Inoffizielle Mit- ISBN 978-3-86108-373-3 (vergriffen) 0 arbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Teil 2: An- 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 leitungen für die Arbeit mit Agenten, Kundschaftern und Band 23: Georg Herbstritt; Helmut Müller-Enbergs (Hg.): Spionen in der Bundesrepublik Deutschland, 1169 S., Das Gesicht dem Westen zu ... DDR-Spionage gegen die 3. Aufl., Berlin 2011, als eBook ISBN 978-3-86284-037-3 Bundesrepublik Deutschland, 458 S., 2. Aufl., Bremen – 86 – – 87 – noch Anhang 12 noch Anhang 12

2003, Schutzgebühr beim BStU 5,00 €, ISBN 978-3- Band 35: Lutz Niethammer; Roger Engelmann (Hg.): Band 48: Christian Booß: Im goldenen Käfig. Zwischen Frank Joestel (Bearb.): Die DDR im Blick der Stasi 1988. 86108-388-7 Bühne der Dissidenz und Dramaturgie der Repression. Ein SED, Staatssicherheit, Justizministerium und Mandant – Die geheimen Berichte an die SED-Führung, 320 S., mit Kulturkonflikt in der späten DDR, 362 S., Göttingen 2014, die DDR-Anwälte im politischen Prozess. 813 S., Göttin- Datenbank auf CD-ROM, Göttingen 2010, 30,00 €, ISBN Band 24: Karl Wilhelm Fricke; Roger Engelmann: Der 30,00 €, ISBN 978-3-525-35035-5 gen 2017, 45,00 €, ISBN 978-3-525-35125-3 978-3-525-37502-0 „Tag X“ und die Staatssicherheit. 17. Juni 1953 – Reak- tionen und Konsequenzen im DDR-Machtapparat, 347 S., Band 36: Renate Hürtgen: Ausreise per Antrag: Der lange Band 49: Arno Polzin: Mythos Schwedt. DDR-Militär- Daniela Münkel (Bearb.): Die DDR im Blick der Stasi Bremen 2003, Schutzgebühr beim BStU 5,00 €, ISBN Weg nach drüben. Eine Studie über Herrschaft und All- strafvollzug und NVA-Disziplinareinheit aus dem Blick 1961. Die geheimen Berichte an die SED-Führung, 320 S., 978-3-86108-386-3 tag in der DDR-Provinz, 339 S., Göttingen 2014, 25,00 €, der Staatssicherheit, 407 S., Göttingen 2018, 30,00 €, 2. Aufl. mit Online-Datenbank-Zugriff, Göttingen 2016, ISBN 978-3-525-35078-2 ISBN 978-3-525-35126-0 30,00 €, ISBN 978-3-525-37507-5 Band 25: Bernd Eisenfeld; Ilko-Sascha Kowalczuk; Ehr- hart Neubert: Die verdrängte Revolution. Der Platz des Band 37: Tobias Wunschik: Knastware für den Klassen- Band 50: Daniela Münkel; Henrik Bispinck (Hg.): Dem Henrik Bispinck (Bearb.): Die DDR im Blick der Stasi 17. Juni 1953 in der deutschen Geschichte, 847 S., Bre- feind. Häftlingsarbeit in der DDR, der Ost-West-Handel Volk auf der Spur … Staatliche Berichterstattung über Be- 1977. Die geheimen Berichte an die SED-Führung, 320 S., men 2004, Schutzgebühr beim BStU 5,00 €, ISBN 978-3- und die Staatssicherheit (1970–1989), 364 S., Göttingen völkerungsstimmungen im Kommunismus. Deutschland – mit Datenbank auf CD-ROM, Göttingen 2012, 30,00 €, ISBN 978-3-525-37501-3 86108-387-0 2014, 30,00 €, ISBN 978-3-525-35080-5 Osteuropa – China, 270 S., Göttingen 2017, 20,00 €, ISBN 978-3-525-35127-7 Roger Engelmann (Bearb.): Die DDR im Blick der Stasi Band 26: Matthias Braun: Die Literaturzeitschrift „Sinn Band 38: Jan Philipp Wölbern: Der Häftlingsfreikauf aus 1953. Die geheimen Berichte an die SED-Führung, 320 S., und Form“. Ein ungeliebtes Aushängeschild der SED-Kul- der DDR 1962/63–1989. Zwischen Menschenhandel und Band 51: Tobias Wunschik: Honeckers Zuchthaus. Bran- humanitären Aktionen, 563 S., Göttingen 2014, 40,00 €, denburg-Görden und der politische Strafvollzug der DDR mit Datenbank auf CD-ROM, Göttingen 2013, 30,00 €, turpolitik, 230 S., Bremen 2004, Schutzgebühr beim BStU ISBN 978-3-525-37500-6 5,00 €, ISBN 978-3-86108-398-6 ISBN 978-3-525-35079-9 1949–1989, 1017 S., Göttingen 2018, 70,00 €, ISBN 978- 3-525-35124-6 Bernd Florath (Bearb.): Die DDR im Blick der Stasi 1965. Band 39: Anita Krätzner (Hg.): Hinter vorgehaltener Hand. Die geheimen Berichte an die SED-Führung, 320 S., mit Erschienen im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Studien zur historischen Denunziationsforschung, 180 S., Band 52: Mark Schiefer: Profiteur der Krise. Staatssi- (alle Titel sind auch als digitale Bücher verfügbar unter Datenbank auf CD-ROM, Göttingen 2014, 30,00 €, ISBN Göttingen 2015, 13,00 €, ISBN 978-3-525-35081-2 cherheit und Planwirtschaft im Chemierevier der DDR 978-3-525-37504-4 www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com) 1971–1989, 483 S., Göttingen 2018, 35,00 €, ISBN 978- Band 40: Christian Halbrock: „Freiheit heißt, die Angst Band 27: Roger Engelmann; Ilko-Sascha Kowalczuk 3-525-31061-8 Daniela Münkel (Bearb.): Herbst ’89 im Blick der Stasi. verlieren“. Verweigerung, Widerstand und Opposition Die geheimen Berichte an die SED-Führung, 191 S., (Hg.): Volkserhebung gegen den SED-Staat. Eine Be- in der DDR: Der Ostseebezirk Rostock, 539 S., 2., korr. Band 53: Sebastian Stude: Strom für die Republik. Die standsaufnahme zum 17. Juni 1953, 478 S., Göttingen 3. Aufl., Berlin 2017, kostenlos beim BStU zu bestellen, Aufl., Göttingen 2015, 40,00 €, ISBN 978-3-525-35118-5 Stasi und das Kernkraftwerk Greifswald, 267 S., Göttin- ISBN 978-3-946572-41-1 2005, 35,00 €, ISBN 978-3525-35004-1 gen 2018, 25,00 €, ISBN 978-3-525-31060-1 Band 41: Ilko-Sascha Kowalczuk; Arno Polzin (Hg.): Fas- Matthias Braun; Bernd Florath (Bearb.): Die DDR im Band 28: Henry Leide: NS-Verbrecher und Staats­ se Dich kurz! Der grenzüberschreitende Telefonverkehr Unterreihe: Biografische Quellen im Verlag Blick der Stasi 1981. Die geheimen Berichte an die sicherheit. Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR, der Opposition in den 1980er Jahren und das Ministeri- ­Edition Temmen, Bremen SED-Führung, 320 S., mit Datenbank auf CD-ROM, Göt- 448 S., 3. Aufl., Göttingen 2007, 30,00 €, ISBN 978-3525- um für Staatssicherheit, 1059 S., Göttingen 2014, 70,00 €, tingen 2015, 30,00 €, ISBN 978-3-525-37505-1 35018-8 ISBN 978-3-525-35115-4 (Über den Buchhandel oder den BStU zu beziehen) Henrik Bispinck (Bearb.): Die DDR im Blick der Stasi Band 29: Georg Herbstritt: Bundesbürger im Dienst der Band 42: Susanne Muhle: Auftrag: Menschenraub. Ent- Band 1: Peter Eisenfeld: „rausschmeißen …“. 20 Jah- 1956. Die geheimen Berichte an die SED-Führung, 320 S., DDR-Spionage. Eine analytische Studie, 459 S., Göttin- führungen von Westberlinern und Bundesbürgern durch re ­politische Gegnerschaft in der DDR, 504 S., Bremen mit Online-Datenbankzugriff, Göttingen 2016, 30,00 €, gen 2007, Schutzgebühr beim BStU 5,00 €, ISBN 978-3- das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, 670 S., 2002, Schutzgebühr beim BStU 5,00 €, ISBN 978- ISBN 978-3-525-37506-8 525-35021-8 Göttingen 2015, 50,00 €, ISBN 978-3-525-35116-1 386108-342-9 Bernd Florath (Bearb.): Die DDR im Blick der Stasi 1964. Band 30: Jens Gieseke (Hg.): Staatssicherheit und Gesell- Band 43: Bernd Florath (Hg.): Annäherungen an Ro- Band 2: Jürgen Frölich (Hg.); Wolfgang Schollwer: „Ge- Die geheimen Berichte an die SED-Führung, 320 S., mit schaft. Studien zum Herrschaftsalltag in der DDR, 391 S., bert Havemann. Biographische Studien und Dokumente, samtdeutschland ist uns Verpflichtung“. Aufzeichnungen Online-Datenbankzugriff, Göttingen 2017, 30,00 €, ISBN Göttingen 2007, 40,00 €, ISBN 978-3-525-35083-6 668 S., Göttingen 2016, 50,00 €, ISBN 978-3-525-35117-8 aus dem FDP-Ostbüro 1951–1957, 298 S., Bremen 2004, 978-3-525-37508-2 5,00 €, ISBN 978- 386108-043-5 Band 31: Matthias Braun: Kulturinsel und Machtinstru- Band 44: Julia Spohr: In Haft bei der Staatssicherheit. Bernd Florath (Bearb.): Die DDR im Blick der Stasi 1968. ment. Die Akademie der Künste, die Partei und die Staats- Das Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen Die geheimen Berichte an die SED­-Führung, 320 S., mit Unterreihe: Biografische Quellen im Verlag sicherheit, 463 S., Göttingen 2007, 35,00 €, ISBN 978-3- 1951–1989, 430 S., Göttingen 2015, 35,00 €, ISBN 978- Online-Datenbankzugriff, Göttingen 2018, 30,00 €, ISBN ­Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 525-35049-2 3-525-35120-8 978-3-525-37079-7 Band 3: Dietmar Riemann: Laufzettel. Tagebuch einer Band 32: Roger Engelmann; Thomas Großbölting; Her- Band 45: Markus Anhalt: Die Macht der Kirchen brechen. Ausreise, 512 S., Göttingen 2005, als eBook 19,99 €, Einzelveröffentlichungen mann Wentker (Hg.): Kommunismus in der Krise. Die Die Mitwirkung der Staatssicherheit bei der Durchsetzung ISBN 978-3-525-35800-9 Entstalinisierung 1956 und die Folgen, 478 S., Göttingen der Jugendweihe in der DDR, 221 S., Göttingen 2016, (Über den Buchhandel oder den BStU zu beziehen) 2008, 35,00 €, ISBN 978-3-525-35052-2 18,00 €, ISBN 978-3-525-35121-5 Die DDR im Blick der Stasi. Die geheimen Berichte an Klaus-Dietmar Henke (Hg.): Wann bricht schon mal ein Band 33: Łukasz Kamiński; Krzysztof Persak; Jens Gie- Band 46: Christian Domnitz: Kooperation und Kontrolle. die SED-Führung. Hg. von Daniela Münkel Staat zusammen! Die Debatte über die Stasi-Akten auf seke (Hg.): Handbuch der kommunistischen Geheim- Die Arbeit der Stasi-Operativgruppen im sozialistischen dem 39. Historikertag 1992, München 1993 (vergriffen) (Über den Buchhandel zu beziehen) dienste in Osteuropa 1944–1991, 592 S., Göttingen 2009, Ausland, 261 S., Göttingen 2016, 20,00 €, ISBN 978-3- Arbeitsgebiet I der Kriminalpolizei. Aufgaben, Struktur 40,00 €, ISBN 978-3-525-35100-0 525-35123-9 Erschienen im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen und Verhältnis zum MfS, 56 S., Berlin 1994, Schutzgebühr Band 34: Bernd Florath (Hg.): Das Revolutionsjahr 1989. Band 47: Georg Herbstritt: Entzweite Freunde. Rumäni- Siegfried Suckut (Hg.): Die DDR im Blick der Stasi 1976. 1,00 €, ISBN 978-3-946572-09-1 Die demokratische Revolution in Osteuropa als transnati- en, die Securitate und die DDR-Staatssicherheit 1950 bis Die geheimen Berichte an die SED-Führung, 320 S., mit Clemens Vollnhals: Das Ministerium für Staatssicherheit. onale Zäsur, 251 S., Göttingen 2011, 20,00 €, ISBN 978- 1989, 582 S., Göttingen 2016, 40,00 €, ISBN 978-3-525- Datenbank auf CD-ROM, Göttingen 2009, 30,00 €, ISBN Ein Instrument totalitärer Herrschaftsausübung, 24 S., 3-525-35045-4 35122-2 978-3-525-37300-2 Berlin 1995 (vergriffen) – 88 – – 89 – noch Anhang 12 noch Anhang 12

Bernd Eisenfeld; Thomas Auerbach; Gudrun Weber; Se- Reinhard Buthmann: Konfliktfall „Kosmos“. Die politi- Günter Förster: Die Juristische Hochschule des Ministe- Helmut Müller-Enbergs: Die inoffiziellen Mitarbeiter, bastian Pflugbeil: Projektbericht „Strahlen“. Einsatz von sche Geschichte einer Jugendarbeitsgruppe in der DDR, riums für Staatssicherheit, Teil III/6, 42 S., Berlin 1996, 53 S., 3. Aufl., Berlin 2012, Schutzgebühr 2,50 €, ISBN Röntgenstrahlen und radioaktiven Stoffen durch das MfS 389 S., Wien u. a. 2012, 45,00 €, ISBN 978-3-412-20742-7 Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3-942130-22-6 978-3- 942130-26-4 gegen Oppositionelle – Fiktion oder Realität? 226 S., 2., Roger Engelmann; Bernd Florath; Helge Heidemeyer; Maria Haendcke-Hoppe-Arndt: Die Hauptabteilung Tobias Wunschik: Hauptabteilung VII: Ministerium des überarb. Aufl., Berlin 2002, Schutzgebühr 1,00 € Daniela Münkel; Arno Polzin; Walter Süß (Hg.): Das XVIII: Volkswirtschaft, Teil III/10, 130 S., Berlin 1997, Innern, Deutsche Volkspolizei, 99 S., Berlin 2009, Schutz- Bernd Eisenfeld; Roger Engelmann: 13. August 1961: MfS-Lexikon. Begriffe, Personen und Strukturen der Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-12-7 gebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-08-0 Mauerbau. Fluchtbewegung und Machtsicherung. Mit ei- Staatssicherheit der DDR, 440 S., 3., akt. Aufl., Berlin Hanna Labrenz-Weiß: Die Hauptabteilung II: Spionage- Roger Engelmann; Frank Joestel: Die Zentrale Auswer- nem Vorwort von Marianne Birthler, 120 S., Berlin 2001, 2016 (vergriffen) abwehr, Teil III/7, 81 S., 2., durchges. Aufl., Berlin 2001, tungs- und Informationsgruppe, 100 S., Berlin 2009, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-87-5 Der Deutsche Bundestag 1949 bis 1989 in den Akten des Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-05-9 Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-20-2 Ilko-Sascha Kowalczuk unter Mitarbeit von Gudrun We- Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Gut- Silke Schumann: Die Parteiorganisation der SED im MfS, Walter Süß: Die Staatssicherheit im letzten Jahrzehnt der ber: 17. Juni 1953. Volksaufstand in der DDR. Ursachen – achten für den Deutschen Bundestag gemäß § 37 (3) des DDR. Geschichte der Staatssicherheit, Teil I, 114 S., Ber- Abläufe – Folgen, 312 S., mit Audio-CD, Bremen 2003, Teil III/20, 89 S., 3. Aufl., Berlin 2002, Schutzgebühr Stasi-Unterlagen-Gesetzes, 400 S., Berlin 2013, Schutzge- 5,00 €, ISBN 978-3-942130-23-3 lin 2009, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-03-5 Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130- 86-8 bühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-94-3 Jens Gieseke (Hg.): Wer war wer im Ministerium für Andreas Schmidt: Hauptabteilung III: Funkaufklärung Petra Saar; Marion Wagner: Stasi-Stücke. Szenische Um- Thomas Auerbach; Gudrun Weber: Genossen, wir müs- und Funkabwehr, 245 S., mit Beilagekarte zum Stütz- setzungen von Fällen aus MfS-Akten zum Lesen und Staatssicherheit. Kurzbiographien des MfS-Leitungsper- sen alles wissen! DDR-Alltag im Spiegel der Stasi-Akten. sonals 1950 bis 1989, Teil V/4, 84 S., 2. Aufl., Berlin 2012, punktsystem der HA III, 3. Aufl., Berlin 2012, Schutzge- Nachspielen für Schüler, 76 S., Erfurt 2004, Schutzgebühr Ein Lesebuch, 205 S., Berlin 2014, 19,80 €, ISBN 978-3- bühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-06-6 2,00 €, ISBN 978-3-942130-88-2 Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-32-5 86732-200-3 Helmut Müller-Enbergs: Hauptverwaltung A (HV A). Reinhard Buthmann: Die Objektdienststellen des MfS, Jens Gieseke: Der Mielke-Konzern. Die Geschichte der Aufgaben – Strukturen – Quellen, 356 S., Berlin 2011, Daniela Münkel (Hg.): Staatssicherheit. Ein Lesebuch zur Teil II/3, 25 S., Berlin 1999, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN Stasi 1945–1990, 320 S., 3., erw. und akt. Aufl., München DDR-Geheimpolizei, 204 S., Berlin 2015, Schutzgebühr Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-15-8 2006, 24,90 €, ISBN 978-3421-05952-7, weiter als „Die 978-3-942130-24-0 5,00 €, ISBN 978-3-942130-95-0 Angela Schmole: Hauptabteilung VIII: Beobachtung, Er- Stasi 1945–1990“ Hubertus Knabe: Die Rechtsstelle des MfS, Teil III/4, Daniela Münkel (ed.): State Security. A Reader on the mittlung, Durchsuchung, Festnahme, 132 S., Berlin 2011, Jens Gieseke: Die Stasi 1945–1990, erw. Paperbackaus- 21 S., Berlin 1999, Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3- GDR Secret Police, 204 p., 2nd edition, Berlin 2018, token Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-09-7 gabe, 359 S., München 2011, 14,99 €, ISBN 978-3-570- 942130-21-9 fee 5,00 €, ISBN 978-3-946572-43-5 Roland Wiedmann: Die Diensteinheiten des MfS 1950– 55161-5, früher: „Der Mielke-Konzern“ Reinhard Buthmann: Arbeitsgruppe Bereich Kommerziel- 1989: Eine organisatorische Übersicht, 537 S., mit CD- Karsten Jedlitschka; Jens Niederhut; Philipp Springer: Jens Gieseke: The History of the Stasi. ’s le Koordinierung, Teil III/11, 67 S., 2. Aufl., Berlin 2004, ROM, Berlin 2012, Schutzgebühr 12,00 €, ISBN 978-3- Verschluss-Sachen. Dokumente, Fotos und Objekte aus Secret Police 1945–1990, 268 S., New York/Oxford 2014, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-18-9 942130-28-8 dem Archiv der Staatssicherheit. Mit Fotografien von 120.00 $/85.00 £, ISBN 978-1-78238-254-6 (Hardcover) Christian Appl, 192 S., Berlin 2017, Schutzgebühr 5,00 €, Roger Engelmann; Frank Joestel (Bearb.): Grundsatz­ Roger Engelmann; Frank Joestel: Hauptabteilung IX: New York/Oxford 2015, 27.95 $/19.00 £, ISBN 978-1- ISBN 978-3-946572-40-4 dokumente des MfS, Teil V/5, 508 S., Berlin 2004, Schutz- Untersuchung, 266 S., Berlin 2016, Schutzgebühr 5,00 €, 78533-024-7 (Paperback) gebühr 10,00 €, ISBN 978-3-942130-31-8 ISBN 978-3-942130-10-3 Joachim Granzow: Die Löwengrube. Als Arzt in DDR- MfS-Handbuch: Anatomie der Staatssicherheit – Johannes Beleites: Abteilung XIV: Haftvollzug, 65 S., Die Handbuch-Lieferungen sind online verfügbar unter Haft­anstalten Mitte der fünfziger Jahre. Ein Erlebnisbe- Geschichte, Struktur, Methoden Berlin 2004, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130- www.bstu.de. Dort findet sich auch eine aktuelle Übersicht richt, 215 S., 2. Aufl., Berlin 2006, Schutzgebühr 5,00 €, 11-0 über das Gesamtwerk. ISBN 978-3-942130-70-7 (Über den Buchhandel bzw. den BStU zu beziehen; alle Titel des Handbuchs sind auf www.bstu.de kostenlos als Stephan Wolf: Hauptabteilung I: NVA und Grenztrup- Stasi in der Region Helmut Müller-Enbergs unter Mitarbeit von Susanne Muh- PDF abrufbar) pen, Teil III/13, 102 S., 2., durchges. Aufl., Berlin 2005, le: Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssi- Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-04-2 (Über den Buchhandel oder den BStU zu beziehen) cherheit. Teil 3: Statistik, 1024 S., Berlin 2008, 40,00 €, Martin Erdmann (Hg.); Roland Wiedmann (Bearb.): Die ISBN 978-3-86153-441-9 Organisationsstruktur des Ministeriums für Staatssicher- Hanna Labrenz-Weiß: Abteilung M: Postkontrolle, Teil Peter Boeger; Elise Catrain (Hg.): Stasi in Sachsen-An- heit 1989, Teil V/1, 399 S., 3. durchgeseh. u. erg. Aufl., III/19, 48 S., Berlin 2005, Schutzgebühr 2,50 €, ISBN halt. Die DDR-Geheimpolizei in den Bezirken Halle und Ilko-Sascha Kowalczuk: Die 101 wichtigsten Fragen – Berlin 2018, Schutzgebühr 10,00 €, ISBN 978-3-942130- 978-3-942130-17-2 Magdeburg, 180 S., Berlin 2016, Schutzgebühr 5,00 €, DDR, 159 S., München 2009 (vergriffen) 29-5 ISBN 978-3-946572-00-8 Monika Tantzscher: Hauptabteilung VI: Grenzkontrollen, Ilko-Sascha Kowalczuk: Endspiel. Die Revolution von Jens Gieseke: Die hauptamtlichen Mitarbeiter des Minis- Reise- und Touristenverkehr, Teil III/14, 109 S., Berlin Peter Boeger; Elise Catrain (Hg.): Stasi in Dresden. Die 1989 in der DDR, 623 S., 3., überarb., korr. u. erw. Neu- teriums für Staatssicherheit, Teil IV/1, 107 S., 2. Aufl., 2005, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-07-3 Geheimpolizei im DDR-Bezirk, 64 S., Berlin 2016, nur als ausg., München 2015, 19,95 €, ISBN 978-3-406-68407-4 Berlin 1996, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130- Download verfügbar Angela Schmole: Abteilung 26: Telefonkontrolle, Abhör- Feind ist, wer anders denkt. Eine Ausstellung über die 25-7 maßnahmen und Videoüberwachung, Teil III/19, 66 S., Peter Boeger; Elise Catrain (Hg.): Stasi in Sachsen. Die Staatssicherheit der DDR, 3. aktual. Aufl., 88 S., Berlin Bernd Eisenfeld: Die Zentrale Koordinierungsgruppe. Be- 2. Aufl., Berlin 2009, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3- 2011, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-91-2 DDR-Geheimpolizei in den Bezirken Dresden, Karl- kämpfung von Flucht und Übersiedlung, Teil III/17, 52 S., 942130-19-6 Marx-Stadt und Leipzig, 176 S., Berlin 2017, Schutzge- The dissenter is the enemy. An Exhibition on the State 2. Aufl., Berlin 1996, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3- Thomas Auerbach; Matthias Braun; Bernd Eisenfeld; Ge- bühr 5,00 €, ISBN 978-3-946572-01-5 Security Service in the GDR, 88 S., 3rd updated edition, 942130-16-5 sine v. Prittwitz; Clemens Vollnhals: Hauptabteilung XX: Peter Boeger; Elise Catrain (Hg.): Stasi in Thüringen. Die Berlin 2011, token fee 5,00 €, ISBN 978-3-942130-92-9 Tobias Wunschik: Die Hauptabteilung XXII: „Terrorab- Staatsapparat, Blockparteien, Kirchen, Kultur, „politischer DDR-Geheimpolizei in den Bezirken Erfurt, Gera und „Stasi. Die Ausstellung zur DDR-Staatssicherheit.“ Kata- wehr“, Teil III/16, 56 S., 2. Aufl., Berlin 1996, Schutz­ Untergrund“, 179 S., Berlin 2008, Schutzgebühr 5,00 €, Suhl, 164 S., Berlin 2018, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN log und Aufsätze, 221 S., Berlin 2011 (vergriffen) gebühr 2,50 €, ISBN 978-3-942130-14-1 ISBN 978-3-942130-13-4 978-3-946572-03-9 – 90 – – 91 – noch Anhang 12 noch Anhang 12

Dokumente (Reihe A) Bearbeiten – Zersetzen – Liquidieren; Die Inoffiziellen Wollwebers und die Neuausrichtung des Staatssicherheits- Andrzej Paczkowski: Terror und Überwachung. Die Funk- Mitarbeiter; Freiheit für meine Akte, 99 S., Berlin 1993 dienstes 1956/57, 81 S., (1/1995), Schutzgebühr 5,00 €, tion des Sicherheitsdienstes im kommunistischen System (Über den Buchhandel bzw. den BStU zu beziehen) (vergriffen) ISBN 978-3-942130-55-4 in Polen von 1944–1956, 37 S., (23/1999), Schutzgebühr Günter Förster: Die Dissertationen an der „Juristischen Tobias Hollitzer: „Wir leben jedenfalls von Montag zu 2,50 €, ISBN 978-3-942130-64-6 Hochschule“ des MfS. Eine annotierte Bibliographie, Andreas Niemann; Walter Süß: „Gegen das Volk kann Montag“. Zur Auflösung der Staatssicherheit in Leip- Joachim Lampe: Juristische Aufarbeitung von Westspio- 140 S., 2. Aufl., Berlin 1997, ISBN 978-3-942130-35-6 nichts mehr entschieden werden“. MfS und SED im Be- zig. Erste Erkenntnisse und Schlußfolgerungen, 321 S., zirk Neubrandenburg 1989. (Die Entmachtung der Staats- nage des MfS, 35 S., (24/1999), 3., durchges. Aufl., Berlin Silke Schumann: Vernichten oder Offenlegen? Zur Entste- 2. durchges. Aufl., Berlin 2000 (vergriffen) sicherheit in den Regionen, Teil 1), 71 S., (12/1996), 2002, Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3-942130-65-3 hung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes. Dokumentation der Helmut Müller-Enbergs: Das Zusammenspiel von Staats- 2. Aufl., Berlin 1997, Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3- Gudrun Weber: Stille Post. Neue Wege der Westarbeit in öffentlichen Debatte 1990/1991, 349 S., 2. Aufl., Berlin sicherheit und SED nach der Selbstverbrennung des Pfar- 942130-56-1 der Vertriebsorganisation des Ministeriums für Staatssi- 1997, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-36-3 rers Oskar Brüsewitz aus Rippicha am 18. August 1976, cherheit in den sechziger Jahren, 65 S., (25/2005), Schutz- (nur noch als PDF-Datei verfügbar) 133 S., Berlin 1993 (vergriffen) Hans-Peter Löhn: „Unsere Nerven lagen allmählich blank“. MfS und SED im Bezirk Halle. (Die Entmach- gebühr 2,50 €, ISBN 978-3-942130-66-0 Günter Förster: Bibliographie der Diplomarbeiten und Ab- Monika Tantzscher: Maßnahme „Donau“ und Einsatz tung der Staatssicherheit in den Regionen, Teil 2), 66 S., Arno Polzin: Der Wandel Robert Havemanns vom In- schlußarbeiten an der Hochschule des MfS, 577 S., Berlin „Genesung“. Die Niederschlagung des Prager Frühlings (13/1996), 2. Aufl., Berlin 1997, Schutzgebühr 2,50 €, offiziellen Mitarbeiter zum Dissidenten im Spiegel der 1998, Schutzgebühr 10,00 €, ISBN 978-3-942130-37-0 1968/69 im Spiegel der MfS-Akten, 145 S., 2. Aufl., Ber- ISBN 978-3-942130-72-1 MfS-Akten, 59 S., (26/2005), 2., überarb. Aufl., Berlin lin 1998 (nur noch als PDF-Datei verfügbar) Frank Joestel (Hg.): Strafrechtliche Verfolgung politischer Stephan Fingerle; Jens Gieseke: Partisanen des Kalten 2006, Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3-942130-67-7 Verfolgung und die Folgen. Über den Umgang mit den Gegner durch die Staatssicherheit im Jahre 1988. Der letz- Krieges. Die Untergrundtruppe der Nationalen Volksar- Regina Teske: Staatssicherheit auf dem Dorfe. Zur Über- Opfern (öffentliche Veranstaltung am 27. Oktober 1994), te Jahresbericht der MfS-Hauptabteilung Untersuchung, mee 1957 bis 1962 und ihre Übernahme durch die Staats- wachung der ländlichen Gesellschaft vor der Vollkollek- 98 S., Berlin 1995 (vergriffen) 117 S., 2. Aufl., Berlin 2004, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN sicherheit, 70 S., (14/1996), Schutzgebühr 2,50 €, ISBN tivierung 1952 bis 1958, 109 S., (27/2006) (nur noch als 978-3-942130-38-7 Die „Analysen und Berichte (Reihe B)“ werden fortge- 978-3-942130-57-8 PDF-Datei verfügbar) führt in der Reihe „BF informiert“. MfS und Leistungssport. Ein Recherchebericht, 209 S., Bibliographie zum Staatssicherheitsdienst der DDR, Helmut Müller-Enbergs: „Rosenholz“. Eine Quellenkritik, Berlin 1994 (vergriffen) BF informiert zusammengestellt von Hildegard v. Zastrow, 124 S., 234 S., (28/2007), ISBN 978-3-942130-69-1 (nur noch als Die „Dokumente (Reihe A)“ werden fortgeführt in der (15/1996), 2., erw. Aufl. (vergriffen) PDF-Datei verfügbar) Reihe „BF informiert“. (Über den Buchhandel bzw. den BStU zu beziehen) Clemens Vollnhals: Die kirchenpolitische Abteilung Wilhelm Mensing: SED-Hilfe für West-Genossen. Die Walter Süß (Edition): und KGB-Vize Leo- des Ministeriums für Staatssicherheit, 43 S., (16/1997), Arbeit der Abteilung Verkehr beim Zentralkomitee der Analysen und Berichte (Reihe B) nid Schebarschin über den drohenden Untergang des So- 2. Aufl., Berlin 1997 (nur noch als PDF-Datei verfügbar) SED im Spiegel der Überlieferung des Ministeriums für (Über den Buchhandel bzw. den BStU zu beziehen) zialistischen Lagers. Mitschrift eines Streitgesprächs am Staatssicherheit der DDR (1946–1976), 320 S., (29/2010), 7. ­April 1989, 41 S., (1/1993) (vergriffen) Walter Süß: Das Verhältnis von SED und Staatssicherheit. Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-71-4 Thomas Auerbach unter Mitarbeit von Wolf-Dieter Sailer: Joachim Walther; Gesine v. Prittwitz: Staatssicherheit Eine Skizze seiner Entwicklung, 36 S., (17/1997), 2. Aufl., Vorbereitung auf den Tag X. Die geplanten Isolierungs- Martin Stief: Desertionen im geteilten Berlin. Bekämp- und Schriftsteller. Bericht zum Forschungsprojekt, 30 S., Berlin 1998, Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3-942130- lager des MfS, 154 S., 3., durchges. Aufl., Berlin 2000, fung von Fahnenfluchten aus den Reihen der Bereit- (2/1993) (vergriffen) 59-2 ISBN 978-3-942130-41-7 schaftspolizei im Jahr des Mauerbaus, 96 S., (30/2011), Helmut Müller-Enbergs: IM-Statistik 1985–1989, 64 S., Tobias Wunschik: Die maoistische KPD/ML und die Zer- Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3-942130-73-8 Bodo Wegmann; Monika Tantzscher: SOUD. Das ge- schlagung ihrer „Sektion DDR“ durch das MfS, 45 S., (3/1993) (nur noch als PDF-Datei verfügbar) Jenny Schekahn; Tobias Wunschik: Die Untersuchungs- heimdienstliche Datennetz des östlichen Bündnissystems, (18/1997), 2. Aufl., Berlin 1998, Schutzgebühr 2,50 €, Jens Gieseke: Die Hauptamtlichen 1962. Zur Personal- haftanstalt der Staatssicherheit in Rostock. Ermittlungs- 104 S., Berlin 1996, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3- ISBN 978-3-942130-60-8 942130-44-8 struktur des Ministeriums für Staatssicherheit, 63 S., verfahren, Zelleninformatoren und Haftbedingungen (1/1994) (nur noch als PDF-Datei verfügbar) Holger Horsch: „Hat nicht wenigstens die Stasi die Stim- in der Ära Honecker, 156 S., (31/2012), Schutzgebühr Walter Süß: Zu Wahrnehmung und Interpretation des mung im Lande gekannt?“ MfS und SED im Bezirk Karl- 5,00 €, ISBN 978-3-942130-74-5 Rechtsextremismus in der DDR durch das MfS, 106 S., Jürgen Fuchs: Unter Nutzung der Angst. Die „leise Form“ Marx-Stadt. (Die Entmachtung der Staatssicherheit in den 3. Aufl., Berlin 2000, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3- des Terrors – Zersetzungsmaßnahmen des MfS, 40 S., Daniela Münkel: Kampagnen, Spione, geheime Kanäle. Regionen, Teil 3), 59 S., (19/1997), 2. Aufl., Berlin 1998, 942130-42-4 (2/1994), 2. Aufl., Berlin 1997, Schutzgebühr 1,50 €, Die Stasi und Willy Brandt, 84 S., (32/2013), 2., korr. ISBN 978-3-946572-08-4 Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3-942130-61-5 Aufl., Berlin 2015, Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3- Monika Tantzscher: Die verlängerte Mauer. Die Zusammen- 942130-75-2 arbeit der Sicherheitsdienste der Warschauer-Pakt-Staaten Roger Engelmann: Zu Struktur, Charakter und Bedeu- Volker Höffer: „Der Gegner hat Kraft“. MfS und SED im bei der Verhinderung von „Republikflucht“,­ 161 S., 2., tung der Unterlagen des Ministeriums für Staatssicher- Bezirk Rostock. (Die Entmachtung der Staatssicherheit Douglas Selvage; Christopher Nehring: Die AIDS-Ver- durchges. Aufl., Berlin 2001, Schutz­gebühr 5,00 €, ISBN heit, 63 S., (3/1994), Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3- in den Regionen, Teil 4), 63 S., (20/1997), Schutzgebühr schwörung. Das Ministerium für Staatssicherheit und 978-3-942130-45-5 942130-52-3 2,50 €, ISBN 978-3-942130-62-2 die AIDS-Desinformationskampagne des KGB, 152 S., (33/2014), Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-942130-76-9 Reinhard Buthmann: Hochtechnologien und Staatssicher- Walter Süß: Entmachtung und Verfall der Staatssicherheit. Jens Gieseke: Das Ministerium für Staatssicherheit 1950– heit. Die strukturelle Verankerung des MfS in Wissen- Ein Kapitel aus dem Spätherbst 1989, 75 S., (5/1994), 1989/90. Ein kurzer historischer Abriß, 56 S., (21/1998) Christian Adam; Martin Erdmann; Horst Henkel; Wolf- schaft und Forschung der DDR, 311 S., 2., durchges. Aufl., Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3-942130-53-0 (vergriffen) gang Scholz: Sperrgebiete in der DDR. Ein Atlas von Berlin 2000, ISBN 978-3-942130-46-2 Jens Gieseke: Doktoren der Tschekistik. Die Promovenden Eberhard Stein: „Sorgt dafür, daß sie die Mehrheit nicht Standorten des MfS, des MdI, des MfNV und der GSSD, der „Juristischen Hochschule“ des MfS, 29 S., (6/1994), 160 S., (34/2015), 2. Aufl. Berlin 2017, Schutzgebühr Ausreisen oder dableiben? Regulierungsstrategien der hinter sich kriegen“. MfS und SED im Bezirk Erfurt. ISBN 978-3-942130-54-7 10,00 €, ISBN 978-3-942130-49-3 Staatssicherheit (öffentliche Veranstaltung am 26. Oktober (Die Entmachtung der Staatssicherheit in den Regionen, 1995), 129 S., 2. Aufl., Berlin 1998, ISBN 978-3-942130- Roger Engelmann; Silke Schumann: Kurs auf die entwi- Teil 5), 57 S., (22/1999), Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978- Holger Horsch: „Für menschliche Würde, Anstand und 43-1 ckelte Diktatur. , die Entmachtung Ernst 3-942130-63-9 eine neue Moral“. Die Auflösung der Staatssicherheit im – 92 – – 93 – noch Anhang 12 noch Anhang 12

Bezirk Karl-Marx-Stadt, 86 S., (35/2015), Schutzgebühr 120 S., Bonn 2001, Schutzgebühr 2,00 €, ISBN 3-89331- Archivwissenschaftliche Veröffentlichungen Archivwissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten im 2,50 €, ISBN 978-3-942130-78-3 402-4 Archiv zur DDR-Staatssicherheit Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Helge Heidemeyer (Hg.): „Akten-Einsichten“. Beiträge Jens Gieseke (with Doris Hubert): The GDR State Secu- Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten im LIT Band 11: Roland Lucht (Hg.): Das Archiv der Stasi. Be- zum historischen Ort der Staatssicherheit, 170 S., (36/ rity. Shield and Sword of the Party, translated by Mary Verlag, Münster griffe, 387 S., Göttingen 2015, 30,00 €, ISBN 978-3-525- 2016), Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3-942130-79-0 Carlene Forszt, 120 S., Berlin 2004, 2,00 €, Versand von 31019-9 Einzelexemplaren ins Ausland kostenlos Band 1: Dagmar Unverhau: Das „NS-Archiv“ des Minis- Hanna Labrenz-Weiß: Die KD Nordhausen. Arbeitsstruk- teriums für Staatssicherheit. Stationen einer Entwicklung, Band 12: Karsten Jedlitschka; Philipp Springer (Hg.): Das Gedächtnis der Staatssicherheit. Die Kartei- und Ar- tur und Wirkung der Kreisdienststelle des Ministeriums Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die 258 S., 2., durchges. Aufl., Münster 2004 (vergriffen) für Staatssicherheit im Grenzkreis Nordhausen, 341 S., Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen chivabteilung des MfS, 489 S., Göttingen 2015, 35,00 €, (37/2017), 2., korr. Aufl., Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978- DDR/BStU: Band 2: Dagmar Unverhau (Hg.): Das Stasi-Unterla- ISBN 978-3-525-31033-5 3-942130-48-6 gen-Gesetz im Lichte von Datenschutz und Archivgesetz- Johannes Beleites: Schwerin, Demmlerplatz. Die Unter- gebung, 312 S., 2., durchges. Aufl., Münster 2003 (ver- Dokumentenhefte. Einblicke in das Stasi-Unterlagen- Martin Albrecht: Die Untersuchungshaftanstalt der Staats- suchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit, griffen) Archiv sicherheit in Leipzig. Mitarbeiter, Ermittlungsverfahren 239 S., 2. Auflage, Schwerin 2011, Schutzgebühr 6,00 €, und Haftbedingungen, 192 S., (38/2017), Schutzgebühr ISBN 978-3-933255-12-9 Band 3: Dagmar Unverhau (Hg.) unter Mitarbeit von Ro- (Kostenlos über den BStU zu beziehen) 2,50 €, ISBN 978-3-942130-81-3 Robert-Havemann-Gesellschaft e. V./BStU: land Lucht: Lustration, Aktenöffnung, demokratischer Aktion „Gegenschlag“. Die Zerschlagung der Jenaer Op- position 1983, 88 S., 2. Aufl., Berlin 2013 Christopher Nehring: Tödliche Fluchten über Bulgarien. Umbruch in Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn, Werner Theuer; Arno Polzin unter Mitarbeit von Bernd 408 S., 2. Aufl., Münster 2005 (vergriffen) Die Zusammenarbeit von bulgarischer und DDR-Staats- Florath: Aktenlandschaft Havemann. Nachlass und Ar- Die Stasi in Stuttgart. Ausgewählte Dokumente aus dem Stasi-Archiv, 80 S., 2. Aufl., Berlin 2015 sicherheit zur Verhinderung von Fluchtversuchen, 108 S., chivbestände zu Robert Havemann in der Robert-Ha- Band 4: Abteilung Archivbestände der BStU (Hg.): Find- (39/2017), Schutzgebühr 2,50 €, ISBN 978-3-942130-82-0 vemann-Gesellschaft und bei der BStU, 576 S., Berlin buch zum „Archivbestand 2: Allgemeine Sachablage“ des Udo rockt für den Weltfrieden. Das Konzert von 1983 in 2008, 25,00 €, ISBN 978-3-938857-07-6 Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, bearb. von Jo- den Stasi-Unterlagen, 112 S., 2. Aufl., Berlin 2015 BF informiert – regional achim Franke u. a., 311 S., Münster 2001 (auf www.bstu. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur/BStU: „Eingeschränkte Freiheit“. Der Fall Gabriele Stötzer, (Über den Buchhandel bzw. den BStU zu beziehen) de als PDF abrufbar) 80 S., 3. Aufl., Berlin 2015 Christian Halbrock: Stasi-Stadt – Die MfS-Zentrale in Band 5: Dagmar Unverhau (Hg.): Kartenverfälschung als Band 1: Ralph Kaschka: Leistungssport im Visier der Berlin-Lichtenberg. Ein historischer Rundgang um das Operativer Vorgang „Inspirator“. Der Weimarer Montags- Stasi. Das MfS und der SC Traktor Schwerin, 162 S., Ber- ehemalige Hauptquartier des DDR-Staatssicherheits- Folge übergroßer Geheimhaltung? Eine Annäherung an kreis, 110 S., 2. Aufl., Berlin 2015 lin 2017, Schutzgebühr 5,00 €, ISBN 978-3-946572-10-7 dienstes. Mit einem Vorwort von Marianne Birthler, 77 S., das Thema Einflußnahme der Staatssicherheit auf das Kar- tenwesen der DDR, 306 S., 3., durchges. Aufl., Münster Kommunalwahlfälschung am 7. Mai 1989 in den ehemali- 2. Aufl., Berlin 2011, 13,00 €, ISBN 978-3-86153- 520-1 gen DDR-Bezirken Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Kooperationsprojekte 2006 (vergriffen) Christian Halbrock: Mielkes Revier. Stadtraum und Alltag 78 S., 2. Aufl., Berlin 2015 (Über den Buchhandel bzw. den BStU zu beziehen) rund um die MfS-Zentrale in Berlin-Lichtenberg, 253 S., Band 6: Dagmar Unverhau (Hg.): Hatte „Janus“ eine Kommunalwahlfälschung am 7. Mai 1989 in den ehemali- Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanent- 2. durchges. Aufl., Berlin 2011, 19,80 €, ISBN 978-3- Chance? Das Ende der DDR und die Sicherung einer Zu- gen DDR-Bezirken Dresden, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) wicklung und Medien/BStU: 86732-073-3 kunft der Vergangenheit, 448 S., Münster 2003 (vergriffen) und Leipzig, 82 S., 2. Aufl., Berlin 2015 Mut zum Widerstand. Materialien zur Aufarbeitung der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und Band 7: Dagmar Unverhau (Hg.): State Security and Map- Gefängnis statt Rolling Stones. Ein Gerücht, die Stasi und DDR-Geschichte, Heft 69, 42 S., Bad Berka 2002, Schutz- der politischen Parteien e. V./Der Berliner Landesbeauf- ping in the GDR. Map Falsification as a Consequence die Folgen, 132 S., 2. Aufl., Berlin 2015 gebühr 2,00 € tragte für die Stasi-Unterlagen/BStU: of Excessive Secrecy? Lectures to the conference of the „Überall kocht und brodelt es ...“. Stasi am Ende – die Akademie für politische Bildung Tutzing/BStU: Martin Gutzeit; Helge Heidemeyer; Bettina Tüffers (Hg.): BStU from 8th–9th March 2001 in Berlin, 302 S., Berlin ersten Tage der Friedlichen Revolution in Sachsen, 106 S., Opposition und SED in der Friedlichen Revolution. Orga- 2006, 29,90 €, ISBN 978-38258-9039-1 2. Aufl., Berlin 2015 Siegfried Suckut; Jürgen Weber (Hg.): Stasi-Akten zwi- nisationsgeschichte der alten und neuen politischen Grup- schen Politik und Zeitgeschichte. Eine Zwischenbilanz, Band 8: Dagmar Unverhau (Hg.): Vorläufiges Findbuch Niedersachsen und die Stasi. Die Überwachung im „Ope- pen 1989/90. Dokumentation einer Tagung am 25. und 338 S., München 2003, 19,80 €, ISBN 978-3-7892-8135-8 zur Abteilung X: „Internationale Verbindungen“ des Mi- rationsgebiet West“, 92 S., 2. Aufl. Berlin 2015 26. November 2008 in Berlin, 264 S., Düsseldorf 2010, nisteriums für Staatssicherheit der DDR, bearb. von Mar- „Keine Gewalt!“. Stasi am Ende – die Demonstrationen Militärgeschichtliches Forschungsamt Potsdam/BStU: 29,80 €, ISBN 978-3-7700-5304-9 ko Pollack; Doreen Bombitzki, 335 S., Münster 2005 (auf im Herbst ’89, 132 S., 2. Aufl., Berlin 2015 Torsten Diedrich; Ilko-Sascha Kowalczuk: Staatsgrün- Unabhängige Historikerkommission zur Erforschung der www.bstu.de als PDF abrufbar) dung auf Raten? Auswirkungen des Volksaufstandes Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968/ „Stasi raus – es ist aus!“. Stasi am Ende – die letzten Tage Band 9: Dagmar Unverhau (Hg.): Geheimhaltung und 1953 und des Mauerbaus 1961 auf Staat, Militär und Ge- BStU: der DDR-Geheimpolizei, 160 S., 2. Aufl., Berlin 2016 Staatssicherheit. Zur Kartographie des Kalten Krieges, sellschaft der DDR, 435 S., Berlin 2005, 35,00 €, ISBN Ronny Heidenreich; Daniela Münkel; Elke Stadel- Hessen und die Stasi. Die Überwachung im „Operations- 978-386153-380-4 600 S., 29,90 €, Teilband 1: Beiträge und Anlagen, Teil- mann-Wenz: Geheimdienstkrieg in Deutschland. Die band 2: Abbildungen, 582 S., Münster 2009, 29,90 €, gebiet West“, 58 S., Berlin 2015 Torsten Diedrich; Walter Süß (Hg.): Militär und Staats- Konfrontation von DDR-Staatssicherheit und Organisati- ISBN 978-3-643-10070-2 Tschernobyl. Der Super-GAU und die Stasi. 82 S., Berlin sicherheit im Sicherheitskonzept der Warschauer­-Pakt- on Gehlen 1953, 462 S., Berlin 2016, 45,00 €, ISBN: 978- 2016 Staaten, 370 S., Berlin 2010, 40,00 €, ISBN 3-86153- 3-86153-922-3 Band 10: Abteilung Archivbestände der BStU (Hg.): Vor- 610-9 läufiges Findbuch Sekretariate der Stellvertreter des Mi- „Staatsbürgerliche Pflichten grob verletzt“ − Der Raus- Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V./BStU nisters Neiber, Mittig und Schwanitz im Ministerium für wurf des Liedermachers Wolf Biermann 1976 aus der Bundeszentrale für politische Bildung/BStU: Hanna Labrenz-Weiß; Joachim Heise: Staatssicherheit Staatssicherheit der DDR. Bearbeitet von Elisabeth Lars- DDR, 112 S., Berlin 2016 Jens Gieseke unter Mitarbeit von Doris Hubert: Die in Nordhausen, 461 S., Nordhausen 2018, 19,90 €, ISBN sen; Jana Florczak, 358 S., Münster 2008, 19,90 €, ISBN „... anarcho-terroristische Kräfte“. Die Rote-Armee Frak- DDR-Staatssicherheit. Schild und Schwert der Partei, 978-3-9811739-8-7 978-3-8258-1106-8 (auf www.bstu.de als PDF abrufbar) tion-und die Stasi, 111 S., Berlin 2017 – 94 – – 95 – noch Anhang 12 Anhang 13

Rheinland-Pfalz und die Stasi. Spionage, Überwachung, Act regarding the Records of the State Security Service of Veranstaltungen des wissenschaftlichen Kolloquiums der Abteilung Bildung und Forschung Verschleierung, 77 S., Berlin 2017 the former German Democratic Republic (Stasi Records Act) „Blick in einen Zerrspiegel“. Der Fall Gilbert Radulovic in Datum Referent(en) Thema den Stasi-Unterlagen, 128 S., Berlin 2018 Abkürzungsverzeichnis: Häufig verwendete Abkürzungen­ 18.01.2017 Dr. Andrea Bahr Parteiherrschaft vor Ort – Die SED-Kreisleitung Branden- und Begriffe des Ministeriums für Staatssicherheit, 129 S., “Looking in a distorting mirror”. The case of Gilbert Ra- burg/Havel 1961-1989 11., durchges. Aufl., Berlin 2015, ISBN 978-3-942130- dulovic in the Stasi records, 86 p., Berlin 2018 96-7 27.04.2017 Dr. Uwe Krähnke Ehemalige hauptamtliche MfS-Mitarbeiter als Zeitzeugen? Das geteilte Berlin und die Stasi. Spionage, Opposition Zum Stellenwert ihrer autobiografischen Erzählungen für Zehn Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz – Zehn Jahre Aufar- und Alltag, 119 S., Berlin 2018 die wissenschaftliche Forschung beitung, 73 S., Berlin 2002 (vergriffen) Weitere kostenlos erhältliche Behördenpublikationen Entscheidungen gegen das Schweigen. 15 Jahre Einsicht 14.06.2017 Dr. Christian Halbrock Kassation und Vernichtung von Akten im MfS in den in die Stasi-Unterlagen, 39 S., Berlin 2007 (vergriffen) 1980er-Jahren (Über den BStU zu beziehen) Das „Europäische Netzwerk der für die Geheimpolizeiak- 18.10.2017 Dr. Christopher Nehring Tödliche Flucht. Die bulgarische Grenze, DDR-Flücht- Erster, Zweiter, Dritter, Vierter, Fünfter, Sechster, Sieben- ten zuständigen Behörden“. Ein Reader zu ihren gesetzli- linge und die Zusammenarbeit von MfS und bulgarischer ter, Achter, Neunter, Zehnter, Elfter, Zwölfter und 13. Tä- chen Grundlagen, Strukturen und Aufgaben, 88 S., Berlin Staatssicherheit tigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für die Unterlagen 2010 (vergriffen) des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen 08.11.2017 Dr. Miriam Müller Ein Geist geht um in Arabien – Wie die Deutschen ihren Demokratischen Republik (Erster, Dritter und Fünfter Tä- The „European Network of Official Authorities in Charge Kommunismus in den Jemen brachten tigkeitsbericht nur als PDF-Datei) of the Secret Police Files“. A Reader on the Legal Founda- 06.12.2017 Dr. Justine Hunter Die Politik der Erinnerung und des Vergessens in Namibia. tions, Structures and Activities, Second and Revised Editi- Gesetz über die Unterlagen des Staatssicherheitsdiens- Umgang mit schweren Menschenrechtsverletzungen der on, 84 S., Berlin 2014, ISBN 978-3-942130-98-1 tes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Ära des bewaffneten Befreiungskampfes, 1966–1989 (Stasi-Unterlagen-Gesetz – StUG) vom 20. Dezember 1991 17.01.2018 Dr. Mark Schiefer Krisenprofiteur Stasi. Die DDR-Geheimpolizei im Chemierevier­ Halle-Bitterfeld 1971–1989 25.04.2018 Dr. Sabine Pannen Wo ein Genosse ist, da ist die Partei! Der innere Zerfall der SED-Parteibasis 1979–1989 20.06.2018 Dr. Christian Booß Vom Scheitern der kybernetischen Utopie – Die Entwick- lung der Informationsverarbeitung im MfS und ihre Aus- wirkungen auf die Überwachung der DDR-Bevölkerung 11.07.2018 Constanze Knitter/Markus Pieper Die Kommunalpartnerschaften der DDR mit dem Ausland und die Rolle des MfS 07.11.2018 Dr. Władysław Bułhak Activities of Polish Foreign Intelligence Directed against the Vatican, 1962–1970 28.11.2018 Dr. Douglas Selvage/Mieszko Die Beziehung MfS–KGB im Licht des Mitrochin-Archivs Jackowiak/Matěj Kotalík – 96 – – 97 –

Anhang 14 noch Anhang 14

Baukastensystem regionale Ausstellungen FC Hansa im Stasi-Netz Stasi-Aktion „Konfrontation“ (Willy Brandt in Erfurt) Westen Stasi in Güstrow Stasi-Fall „Ikon“ Stasi-Industriespionage Fans im Visier der Stasi Stasi-Kennwort „Kufe“ Basismodule Stasi-Agentin im Westen (Ruth Polte) Stasi-Vorgang „Schlauchboot“ Stasi-OV „Prediger“ Die Stasi Stasi-Aktion „Konfrontation“ (Willy Brandt in Erfurt) Stasi-Vorgang „Unbekannt“ (Ballonflucht) Warum gab es die Stasi? Stasi, Kiel und Stralsund IM „Hiller“ (Stasi und Kirche II) Regionalmodule Berlin Die Stasi-Minister Stasi in Niedersachsen I und II Stasi und Gegendemo Stasi-Abteilungsleiter IM „Ina“ Stasi und Gander Airport Stasi und Neues Forum Der Stasi-Apparat Stasi-Vorgang „Erpresser“ Stasi in Bayern I und II IM „Benjamin“ Der Aufbau der Stasi Stasi-Fall „Grenzverletzer“ Stasi verhaftet Matrosen Wie ging die Stasi vor? Stasi in Berlin I Stasi-Stützpunkte in Rostock Stasi überall Stasi-Offizier Hähnel Stasi und Werften Das Ende der Stasi Stasi und Reichsbahn-Streik Stasi-Offizier Kroschewski Rahmen- und Ereignismodule Regionalmodule Sachsen Stasi und Jugend Stasi in Sachsen Stasi und Prager Frühling Stasi in Wurzen (Konspirative Wohnungen) Stasi und Sport Stasi in Wurzen (Fallbeispiele) Stasi im Westen Stasi-Ende in Sachsen Stasi und Umwelt Stasi-Offizier Rädler Der 17. Juni 1953 Stasi in der Semperoper Stasi und NVA Stasi-Akte „Stern“ (Bernd Stracke) Stasi und Wirtschaft Stasi und Leipziger Messe Stasi und Grenze Stasi-Fall „Oberschüler“ (Achim Beyer) Stasi und NS-Verbrechen Stasi-Offizier Gnauck (KD Löbau) KSZE-Schlussakte 1975 Stasi in Löbau (Karte) Stasi und Interhotels I und II Stasi in Löbau (Offiziershochschule) Stasi und Interhotels (Karte) IM „Erwin Mohr“ Stasi und Kirche Stasi-Vorgang „Elster“ (Ausreise-Petition) Stasi auf dem Campingplatz I und II Stasi-Offizier Böhm Stasi-Aktion “Festigung“ I und II Stasi in Torgau Stasi auf dem Automarkt Regionalmodule Sachsen-Anhalt Zusätzlich gibt es noch verschiedene Regionalmodule: Stasi in Sangerhausen Stasi in Sachsen-Anhalt Regionalmodule Brandenburg Stasi-Offizier Lawrenz Punks im Visier der Stasi Unangepasster Stasi-Sohn (Thomas Jonscher) Stasi-Vorgang „Schreiber“ I und II Stasi in Bitterfeld Stasi-Vorgang „Saßnitz“ (Burkhard Herzel) Stasi-Agentin im Westen (Ruth Polte) Stasi-Offizier Halla Stasi-Treffs in Eisleben Stasi in Brandenburg Stasi in Eisleben Stasi in Brandenburg (Fallbeispiele) Volksaufstand in Eisleben (17. Juni 1953) Stasi-Offizier Schickart Rekonstruktion der Akten Stasi-Offizier Stöß Stasi und Anti-KKW-Protest Stasi-Fall „Sportverräterin“ (Karin Balzer) Stasi und KKW-Stendal Stasi-Vorgang „Kreis“ Stasi-Fall „Der Maler“ (Hans-Jürgen Jentzsch) Regionalmodule Thüringen Stasi-Fall „Geheimbund“ (Bausoldat aus Bernau) Stasi-Vorgang „Entomologe“ (Michael Beleites) Stasi in Wittenberge Stasi in Thüringen Stasi in Thüringen (Fallbeispiele) Regionalmodule Mecklenburg-Vorpommern Jenaer Hofvernissagen Stasi im Norden Stasi-Offizier Schleitzer Stasi-Offizier Zepezauer Stasi-Offizier Direske Stasi-Akte “Junior“ Stasi-Offizier Lang Helmut Schmidt in Güstrow Stasi verfolgt Rock ’n’ Roller Stasi-Aktion “Dialog“ Stasi-Offizier in Apolda – 98 – – 99 –

Anhang 15 noch Anhang 15

Lernort Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Stasi-Museum Servicezeiten (für Bürgeranfragen, Archivführungen, BStU Online Besuchergruppen) Montag bis Donnerstag von 08:00 bis Informations- und Dokumentationszentren des Ruschestraße 103, „Haus 1“ Homepage und Unterseiten 17:00 Uhr, Freitag von 08:00 bis 14:00 Uhr BStU, BStU Online 10365 Berlin www.bstu.bund.de Öffentliche Archivführungen jeden Donnerstag (außer an www.einblick-ins-geheime.de Ausstellung „Staatssicherheit in der SED-Diktatur“, Einblick ins Geheime. Ausstellung zum Stasi-Unter­ Feiertagen) 16:00 Uhr www.demokratie-statt-diktatur.de lagen-Archiv gemeinsam entwickelt von BStU und ASTAK e. V., www.stasi-mediathek.de betrieben vom ASTAK; geöffnet Montag bis Freitag von Telefon: 0361 5519-4711 Ruschestraße 103, „Haus 7“ 10:00 bis 18:00 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertage von Telefax: 0361 5519-4719 Social-Media-Kanäle 10365 Berlin 11:00 bis 18:00 Uhr E-Mail: [email protected] www.youtube.com\StasiUnterlagenArchiv www.twitter.com\bstu_presse geöffnet Montag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr, Eintritt 8 €, ermäßigt 6 €, Schüler 3 €; Samstag und Sonntag 11:00 bis 18:00 Uhr; öffentliche Informations- und Dokumentationszentrum www.facebook.com\StasiUnterlagenArchiv ­Gruppenermäßigung ab 10 Personen Frankfurt (Oder) www.instagram.com\stasizentrale Begleitungen jeden Montag (deutsch) und jeden Freitag (englisch) jeweils um 15:00 Uhr Telefon: 030 553-6854 Fürstenwalder Poststraße 87 Telefax: 030 553-6853 15234 Frankfurt (Oder) Telefon: 030 2324-6699 E-Mail: [email protected] Telefax: 030 2324-7179 Internet: www.stasimuseum.de geöffnet täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr E-Mail: [email protected] Telefon: 0335 6068-2411 Internet: www.einblick-ins-geheime.de Information/Besucherzentrum Telefax: 0335 6068-2419 Ruschestraße 103, „Haus 22“ E-Mail: [email protected] Bildungsteam des Stasi-Unterlagen-Archivs 10365 Berlin Informations- und Dokumentationszentrum Ruschestraße 103, „Haus 1“, Projektwerkstatt , 4. OG Anlaufpunkt für Gäste des Geländes mit Informationen Halle 10365 Berlin zur Arbeit des BStU und zur Open-Air-Ausstellung „Revolution und Mauerfall“ der Robert-Havemann-­ Blücherstraße 2 Telefon: 030 2324-8937 Gesellschaft e. V. (www.revolution89.de) 06122 Halle (Saale) Telefax: 030 2324-8939 E-Mail: [email protected] Montag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet Montag bis Freitag von 08:00 bis 18:00 Uhr, Samstag nach Vereinbarung Informations- und Dokumentationszentrum Telefon: 0345 6141-2711 Normannenstraße Dresden Telefax: 0345 6141-2719 Riesaer Straße 7, Seiteneingang C E-Mail: [email protected] „Haus 17“ 01129 Dresden Archiv der DDR-Opposition Bis auf das Stasi-Museum in Berlin ist der Besuch geöffnet Montag bis Freitag von 08:00 bis 18:00 Uhr, ­aller genannten Einrichtungen des BStU kostenfrei. Samstag nach Vereinbarung Für Gruppenführungen werden Vor­anmeldungen Telefon: 0351 2508-0 erbeten. Telefax: 0351 2508-3419 „Haus 1“ E-Mail: [email protected] Stasimuseum Informations- und Beratungsstelle in der Open-Air-Ausstellung Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden

Ruschestraße „Revolution und Mauerfall“ Bautzner Straße 112 a „Haus 7“ Archivausstellung 01099 Dresden „Einblick ins Geheime“ Informations- und Beratungsstelle geöffnet Dienstag und „Haus 22“ Mittwoch von 10:00 bis 17:00 Uhr Besucherzentrum Gedenkstätte geöffnet täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr Telefon: 0351 2508-3490/-3411 Telefax: 0351 2508-3419 E-Mail: [email protected] Magdalenenstraße Informations- und Dokumentationszentrum Erfurt Frankfurter Allee Alexanderplatz Hönow Petersberg Haus 19 Magdalenenstraße 99084 Erfurt geöffnet täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr – 100 – – 101 –

Anhang 16 noch Anhang 16

Abkürzungsverzeichnis ETA Euskadi Ta Askatasuna (baskisch für „Baskenland und Freiheit“) EU Europäische Union A e. V. eingetragener Verein Abt. Abteilung ABTL Állambiztonsági Szolgálatok Történeti Levéltára - Historisches Archiv der F Staatssicherheitsdienste (Ungarns) F ... Formblatt ... (des MfS), z. B. bei Karteien AfNS Amt für Nationale Sicherheit (Nachfolgeorganisation des MfS) F 16 Zentrale Personenkartei/Klarnamenkartei (des MfS) AIDS Acquired Immune Deficiency Syndrome (englisch für erworbenes Immundefektsyndrom) F 22 Vorgangskartei (des MfS) ARD Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands F 77 Decknamenkartei (des MfS) ARGUS „ARchivGUtSuche“, Online-Recherche- und Präsentationsplattform (vom Bundesarchiv F 78 Straßenkartei (des MfS) betrieben) FC Fußballclub ASTAK Antistalinistische Aktion Berlin-Normannenstraße e. V. G B GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung BAKöV Bundesakademie für öffentliche Verwaltung BASYS Archivverwaltungssystem (IT-System) des Bundesarchivs H BASYS 2 B+M Benutzungswesen und Magazinverwaltung HA Hauptabteilung (MfS) BBC British Broadcasting Corporation, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Vereinigten HHO Datenbank HV A/HIM/OibE (IT-Verfahren des BStU) Königreichs HIM Hauptamtlicher inoffizieller Mitarbeiter BF Abteilung Bildung und Forschung beim BStU HM/WR Datenbank hauptamtliche Mitarbeiter/Mitarbeiter Wachregiment (IT-Verfahren des BStU) BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung BND Bundesnachrichtendienst I BSI Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik IFM Initiative Frieden und Menschenrechte BStU Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen IM inoffizieller Mitarbeiter (MfS) Deutschen Demokratischen Republik IPK Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik BV Bezirksverwaltung (des MfS) IPN Instytut Pamięci Narodowej – Institut des Nationalen Gedenkens (Republik Polen) C IT Informationstechnik CD Compact Disk (Speicher für digitale Daten) IVD Instance Verite & Dignete – Wahrheits- und Würdekommission Tunesiens CeBIT Centrum für Büroautomation, Informationstechnologie und Telekommunikation; Messe für Informationstechnik K ČSSR Tschechoslowakische Sozialistische Republik (1948–1993) KD Kreisdienststelle (MfS) KG Kommanditgesellschaft D KGB Komitet Gossudarstwennoi Besopasnosti – Komitee für Staatssicherheit (Geheimdienst DDB Deutsche Digitale Bibliothek der ehemaligen Sowjetunion, 1954–1991) DDR Deutsche Demokratische Republik (1949–1990) KKW Kernkraftwerk DOSA Dokumentensammlung (IT-Verfahren des BStU) KPD Kommunistische Partei Deutschlands Drs. Drucksache KSZE Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa DSGVO Datenschutzgrundverordnung kw-Vermerk Haushaltsvermerk im Stellenplan, der vorsieht, dass Planstellen oder andere Stellen künftig DuG Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt wegfallen (Stellen mit kw-Vermerk können nicht nachbesetzt werden) des MfS in Rostock KZ Konzentrationslager E EDV Elektronische Datenverarbeitung L EPR Elektronisches Personenregister (IT-Verfahren des BStU) lfd. M. laufende(r) Meter – 102 – – 103 – noch Anhang 16 noch Anhang 16

LKA Landeskriminalamt USA United States of America – Vereinigte Staaten von Amerika LStU Landesbeauftragte/Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes ÚSTR Ústav pro studium totalitních režimů – Institut für das Studium totalitärer Regime der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und zur Aufarbeitung der Folgen der (Tschechische Republik) kommunistischen Diktatur (die Namen variieren in den Ländern) V M VEB Volkseigener Betrieb (DDR) MdB Mitglied des Deutschen Bundestages VSH Vorverdichtungs-, Such- und Hinweiskartei (des MfS) MDR Mitteldeutscher Rundfunk W MfS Ministerium für Staatssicherheit (DDR) WBG Wissenschaftliches Beratungsgremium des BStU MGB Ministerstwo Gossudarstwennoi Besopasnosti – Ministerium für Staatssicherheit (Vorgängerorganisation des KGB, 1946–1953) Z ZAIG Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe N ZDF Zweites Deutsches Fernsehen NATO North Atlantic Treaty Organization – Organisation des Nordatlantikvertrags (Militärbündnis) ZMA Zentrale Materialablage (des MfS) NDR Norddeutscher Rundfunk ZZF Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam NS Nationalsozialismus NVA Nationale Volksarmee (DDR)

O OD Objektdienststelle (MfS) OibE Offizier(e) im besonderen Einsatz OSZE Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa

P PDF Portable Document Format; plattformübergreifendes Dateiformat für Dokumente

R RAF Rote-Armee-Fraktion rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg

S SAE Sachaktenerschließung (IT-Verfahren des BStU) SAPMO Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv SBZ Sowjetische Besatzungszone SC Sportclub SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (DDR) SS sog. Schutzstaffel – Teilorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) StUG Gesetz über die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (Stasi-Unterlagen-Gesetz)

U UOKG Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft US United States – Vereinigte Staaten, Kurzform für USA – 104 – – 105 – noch Anhang 16 noch Anhang 16

Erläuterungen zu den im Text genannten Diensteinheiten des MfS MD Medizinischer Dienst Abt. Abteilung SdM Sekretariat des Ministers Abt. III Funkaufklärung, Funkabwehr (in den BV; entspricht im MfS: HA III) SR BCD Selbständiges Referat Bewaffnung und Chemischer Dienst Abt. VIII Beobachtung, Ermittlung (in den BV; entspricht im MfS: HA VIII) VRD Verwaltung Rückwärtige Dienste Abt. IX Untersuchungsorgan WR Wachregiment Abt. X Internationale Verbindungen ZAIG Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe Abt. XI Chiffrierwesen (in den BV; entspricht im MfS: HA XI) ZAIG-Bereich 1 Auswertung, Information Abt. XII Zentrale Auskunft/Speicher (im MfS) bzw. Auskunft/Speicher (in den BV) ZAIG-Bereich 3 Elektronische Datenverarbeitung Abt. XV Aufklärung (in den BV; entspricht im MfS: HV A) ZAIG-Bereich 6 Öffentlichkeitsarbeit Abt. XVIII Sicherung der Volkswirtschaft (in den BV; entspricht im MfS: HA XVIII) ZKG Zentrale Koordinierungsgruppe; Flucht/Übersiedlung Abt. XX Staatsapparat, Kultur, Kirche, Untergrund (in den BV; entspricht im MfS: HA XX) ZPL Zentrale Parteileitung Abt. 26 Telefonüberwachung (in den BV und im MfS) Abt. BCD Bewaffnung und Chemischer Dienst Abt. OT Operative Technik Abt. M Postkontrolle (in den BV und im MfS) Abt. RD Rückwärtige Dienste AG Arbeitsgruppe AG AuE Aktionen und Einsätze AG BKK Bereich Kommerzielle Koordinierung AG XVII Besucherbüros Westberlin AG XXII Terrorabwehr AGL Arbeitsgruppe des Leiters AKG Auswertungs- und Kontrollgruppe (in den BV und im MfS) BdL Büro der Leitung BKG Bezirkskoordinierungsgruppe HA Hauptabteilung HA I Abwehrarbeit in der NVA und den Grenztruppen HA II Spionageabwehr HA III Funkaufklärung, Funkabwehr HA VIII Beobachtung, Ermittlung HA IX/11 Aufklärung von Nazi- und Kriegsverbrechen HA XVIII Sicherung der Volkswirtschaft HA XX Staatsapparat, Kultur, Kirche, Untergrund HA XXII Terrorabwehr HA KuSch Kader und Schulung HA PS Personenschutz HM/WR Hauptamtliche Mitarbeiter/Wachregiment HV A Hauptverwaltung A (Aufklärung) Impressum

Herausgeber Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Karl-Liebknecht-Straße 31/33 10178 Berlin Telefon: 030 2324-50 Fax: 030 2324-7799 [email protected] Erscheinungsdatum März 2019 Druck TASTOMAT GmbH, Petershagen/Eggersdorf Layout Pralle Sonne, Berlin Umschlagfoto „Einblick ins Geheime“: Die Ausstellung zum Stasi-Unterlagen-­ Archiv ist am historischen Ort der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg zu sehen. Foto: BStU/Mulders