Hakenkreuz Und Totenkopf. Die Partei Des Verbrechens
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Hakenkreuz und Totenkopf Die Partei desVerbrechens K. Pätzold/'M.Weißbecker C3° OGÖQ => C=3 °000° NEUENeAMME At0R^RM00R^ j* ESTERWEGEN i ^ '\RAVENSBRUQK BERGEN-BELSEN A SACHSEN HAUS! DORA-NORDHAUSEN A BUCHENWALD A THERESIEN'STAD FLOSSENBÜRG m MAUTHAI Konzentrationslager 1933-1945 K. Pätzold/M. Weißbecker • Hakenkreuz und Totenkopf \ Ao Kurt Pätzold/Manfred Weißbecker Hakenkreuz und Totenkopf Die Partei des Verbrechens Mit 52 Abbildungen und 1 Karte VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften • Berlin 1982 Die Kapitel 1-4, 13-16 wurden von M. Weißbecker, die Kapitel 5-12 von K. Pätzold verfaßt. Bildvorlagen stellten freundlicherweise zur Verfügung: J. Heartfield-Archiv, Berlin; Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Zentrales Parteiarchiv; Museum für Deutsche Geschichte, Berlin; Zentral- bild, Berlin Die Einbandgestaltung erfolgte unter Verwendung der Fotomontage von J. Heartfield „Blut und Eisen“. Verlagslektor: Christa Fritsch Vcrlagsherstellcr: Lothar Pohl Einbandgestaltung: Rudolf Wendt © 1981 VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, DDR 1080 Berlin, Postfach 1216 Lizenz-Nr. 206-435/167/82 Printed in the German Democratic Republic Druckerei : Offizin Andersen Nexö Leipzig, Betriebsteil Hildburghausen LSV 0269 Bestellnummer: 571 000 6 DDR 11,80 M Die imperialistische Kapitalistenklasse überbietet als letzter Sproß der Ausbeuterklasse die Brutalität, den unverhüllten Zynismus, die Nie- dertracht aller ihrer Vorgänger. Sie wird ihr Allerheiligstes, ihren Profit und ihr Vorrecht der Ausbeutung, mit Zähnen und mit Nägeln, mit jenen Methoden der kalten Bosheit verteidigen, die sie in der ganzen Geschichte der Kolonialpolitik und in dem letzten Weltkriege an den Tag gelegt hat. Sie wird Himmel und Hölle gegen das Prole- tariat in Bewegung setzen. Sie wird das Bauerntum gegen die Städte mobil machen, sie wird rückständige Arbeiterschichten gegen die sozia- listische Avantgarde aufhetzen, sie wird mit Offizieren Metzeleien an- stiften, sie wird jede sozialistische Maßnahme durch tausend Mittel der passiven Resistenz lahmzulegen suchen, sie wird der Revolution zwanzig Vendeen auf den Hals hetzen, sie wird den äußeren Feind, das Mordeisen der Clemenceau, Lloyd George und Wilson als Retter ins Land rufen - sie wird lieber das Land in einen rauchenden Trüm- merhaufen verwandeln als freiwillig die Lohnsklaverei preisgeben. Aus dem Programm der Kommunistischen Partei Deutschlands, angenommen am 31. Dezember 1918 auf dem Gründungsparteitag der KPD Aber welche Maske der Faschismus auch aufsetzen, in welchen Formen er auch auftreten und auf welchem Wege auch immer er zur Macht gelangen mag, der Faschismus - das ist die grausamste Offensive des Kapitals ge- gen die werktätigen Massen; der Faschismus - das ist der zügelloseste Chauvinismus und Raub- krieg; der Faschismus - das ist die wütende Reaktion und Konterrevolu- tion; der Faschismus - das ist der schlimmste Feind der Arbeiterklasse und aller Werktätigen! Aus der Rede Georgi Dimitroffs vor dem VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale 1935 Inhalt Vorwort 9 1 . Kapitel Eine faschistische Partei wird geboren 14 2 . Kapitel Das 25-Punkte-Programm: antikommunistisch-chauvinistisches Geständnis, sozialer Betrug und rassistischer Dünke! 33 3. Kapitel Vom Abenteuer mit Kapp zum Putsch in Bayerns Hauptstadt 52 4. Kapitel In der zweiten Reihe: Reserve der äußersten Reaktion 78 3 . Kapitel Aufstieg zur wählerstärksten Partei des Kapitals 108 6. Kapitel Formierung und Zerfall der Harzburger Front 132 7 . Kapitel Vor den verschlossenen Toren der Wilhelmstraße 155 8. Kapitel Kampf und Intrigen um die Vernichtung der Weimarer Republik 177 7 9 . Kapitel Ein verbrecherisches Regime wird errichtet 10. Kapitel Stark, aber nicht stabil 1 1. Kapitel Das faschistische System des deutschen Imperialismus: Terror, Demagogie und Organisationen 12. Kapitel Führer in den zweiten Weltkrieg 13. Kapitel Die „politischen Soldaten“ im Einsatz für die „Neuordnung“ Europas 302 14. Kapitel Auf dem „Kreuzzug“ gegen den Hauptfeind 328 15. Kapitel Die „totale Mobilmachung der Parteiformationen 347 16. Kapitel „. bis alles in Scherben fällt“ 361 Nachwort 385 Abkürzungen 391 Anmerkungen 393 Personenregister 424 8 Vorwort Ein Viertel] ahrhundert existierte die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Ihr Name war in jedem seiner Bestandteile verlogen und in betrügerischer Absicht gewählt. Diese Partei war we- der dem Charakter ihrer Ziele noch ihrer sozialen Struktur nach eine Arbeiterpartei. Sie wurde als ein Instrument des Kampfes gegen die Bestrebungen der Arbeiterklasse geschaffen. Diese Partei war keine Partei des Sozialismus. Sie kämpfte seit ihrer Gründung mit allen Mitteln des Terrors und der Demagogie gegen den Sozialismus, vor allem gegen dessen revolutionären Wegbereiter, die Kommunistische Partei Deutschlands, und gegen den ersten sozialistischen Staat, die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, den die reaktionärsten Monopolherren und Militaristen Deutschlands als größtes Hindernis für ihren Plan der Schaffung einer weltweiten Vorherrschaft betrachte- ten. Die NSDAP trat nicht für die nationalen Interessen des deutschen Volkes ein. Sie setzte seine geschichtliche Existenz und - mehr noch - selbst sein physisches Dasein für antinationale, imperialistische Ziele aufs Spiel. Die NSDAP stellte einen wesentlichen Teil des internationalen Faschismus dar. Dieser formierte sich am Ende des ersten Weltkrieges, als die Herrschaft des Kapitalismus auf dem Erdball nicht mehr un- geteilt war, weil in Rußland die Große Sozialistische Oktoberrevo- lution gesiegt hatte. Damals kämpften auch in anderen europäischen Staaten mächtige Bewegungen der Arbeiterklasse und der anderen werktätigen Massen unmittelbar für den Sturz der Herrschaft des Kapitals. In diesem geschichtlichen Augenblick erhöhte sich die Nach- frage aller nationalen Fraktionen des Weltkapitals nach neuen, ver- läßlichen Sicherungen ihrer Macht, nach Rettern vor dem Sturz in den Abgrund. Dieses konterrevolutionäre Bedürfnis ließ neue politische Or- ganisationen entstehen. Zu ihnen gehörten die faschistischen Parteien. 9 In jener Situation aufs äußerste zugespitzter Klassenkämpfe suchte sich die NSDAP — zunächst im Deutschen Reich eine unter anderen reaktionären Organisationen, deren Namen wie die ihrer Führer heute zumeist längst vergessen sind - einen politischen Platz zu erobern und in die Struktur der herkömmlichen bürgerlichen Parteien einzubrechen. Mit diesen hatte sie das reaktionäre Klassenwesen, den unbändigen Haß auf die Arbeiterklasse und deren revolutionäre Führung, die fortschritts- und volksfeindliche Programmatik gemein. Von ihnen un- terschied sie sich vor allem in Fragen der politischen Taktik, der Skrupellosigkeit und Bestialität ihrer Kampfführung, des abenteuer- lich-terroristischen Extremismus und auch der Beschaffenheit ihres mili- tanten Antikommunismus, ihrer chauvinistischen, rassistischen und pseudosozialistischen Ideologie. Die NSDAP erzielte rasch Anfangserfolge vor allem deshalb, weil eine besonders reaktionäre, abenteuerliche und militaristische Fraktion des deutschen Monopolkapitals auf die baldige Vernichtung der Wei- marer Republik drängte und zur direktesten Vorbereitung eines Re- vanchekrieges trieb. Von dieser monopolkapitalistischen Gruppierung wurden auch die NSDAP und deren Führer als brauchbar erkannt und allseitig, materiell und ideell, gefördert. Schon 1923 waren sie daher an dem konterrevolutionären Putsch in München führend betei- ligt, der jedoch scheiterte. Sechs Jahre später, als mit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 1929 die Herrschaft des Kapitals vor allem in Deutschland erneut tief erschüttert wurde und einflußstarke Kräfte der herrschenden Klasse zugleich den Weg zur forcierten Aufrüstung für den zweiten Weltkrieg zu öffnen suchten, konnte sich die NSDAP im gesamten Gebiet des Deutschen Reiches zu der bürgerlichen Partei mit dem größten Masseneinfluß entwickeln. Immer mehr Monopol- herren hielten diese Partei für am besten oder doch am ehesten geeig- net, die politischen, ökonomischen und militärischen Voraussetzungen und Bedingungen für den neuen Krieg zu schaffen, der die Ergebnisse des ersten Weltkrieges revidieren und zugleich um die Weltherrschaft des deutschen Imperialismus und Militarismus geführt werden sollte. Anfang 1933 wurden einige Führer der NSDAP in die Reichs- regierung lanciert und eine faschistische, offen terroristische Diktatur errichtet. In ihr erhielt die NSDAP binnen kurzem das absolute par- teipolitische Monopol. Sie konnte sich als einzige Partei der deutschen Monopolbourgeoisie durchsetzen, weil sie nach innen wie nach außen ein extrem reaktionäres imperialistisches Programm verfocht, weil sie 10 es wie keine andere der zahlreichen bürgerlichen Parteien verstanden hatte, ihre abgrundtief volksfeindlichen Absichten zu verbergen und - wenn auch nicht die Mehrheit - so doch bis Anfang 1933 etwa zwei Fünftel der erwachsenen deutschen Bevölkerung für sich einzunehmen und sie als mehr oder weniger blinde, gehorsame Gefolgschaft zu for- mieren. Zwölf Jahre später, im Frühjahr 1945, als die Armeen der Antihitler- koalition Europa und auch das deutsche Volk vom Faschismus befreit hatten, galt selbst vielen Anhängern und Wählern der faschistischen Partei der Name NSDAP bzw. die gebräuchlichere, abwertende Be- zeichnung „Nazipartei“ als ein Fluch - ausgestoßen zwischen zertrüm- merten Wohn- und Fabrikationsstätten, in Kriegsgefangenenlagern, in Trecks der Umzusiedelnden und an vielen Gräbern vor allem junger deutscher Menschen, denen der Faschismus mit