Mit Verteilten Rollen EK

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Mit Verteilten Rollen EK Organ der Landsmannschaft Ostpreußen Jahrgang 7 / Folge 26 Hamburg, den 30. Juni 1956 /Verlagspostamt Leer (Ostfriesland) Mit verteilten Rollen EK. Es ist kein Zufall, daß unter den Schach• von der der Stalinzeit unterscheidet, der mag meistern gerade die Russen seit jeher ein so sich eines Beispieles aus der Militärgeschichte erstaunlich großes Kontingent stellen und daß erinnern. Noch in den Tagen des Rokoko wur• die Sowjetunion zu jedem internationalen Tur• den bekanntlich geschlossene Kader ins Gefecht nier — oft bei erheblichen eigenen Aufwendun• geführt, was der damaligen Waffenentwicklung gen — stattliche Delegationen entsendet, die durchaus entsprach. Seit den Tagen Napoleons fast in jedem Falle auch mit vielen Trophäen dann trat die offene, auseinandergezogene und Preisen heimkehren. Die Lust am „Spiel Gliederung an die Stelle stark zusammenge• auf vielen Brettern", das soviel geschicktes ballter Verbände und in der Folgezeit erwies Kombinieren, schlau durchdachte Züge und Ma• sich eine lockere Aufgliederung als immer növer erfordert, liegt ihnen offenkundig im zweckmäßiger. Auch das selbständigere Blut und macht ihnen viele Freude. Das Simul• Handeln kleiner und kleinster Einheiten war in tanspielen an vielen Tischen beherrschen die kommenden Kriegen von größter Bedeutung, Russen hervorragend — nicht nur in den so zumal auch die Kampfschauplätze immer größer harmlosen und friedlichen Turnierräumen des wurden und bei den neuen weittragenden Waf• königlichen Schach, sondern nachweislich auch fen die altertümliche Truppenaufstellung etwa auf dem soviel bedeutsameren politischen Par• der friderizianischen Zeit zu unerträglichen Ver• kett. Von Moskauer Ministern und Marschäl• lusten geführt hätte. Es ist nun wohl bezeich• len, von den Botschaftern des Kreml und höch• nend, daß in der Zeit Stalins der Ausdruck sten Parteifunktionären ist bekannt, daß sie in „Parteikader" eine so große Rolle im Kommu• ihrer Freizeit gar zu gerne zu den weißen und nismus spielte und daß der Einzeldiktator tat• schwarzen Steinen und zum Brett mit den vie• sächlich nicht nur seine russische Partei, son• len Feldern greifen, um daheim oder mit dern auch die innerhalb und außerhalb des Ost• Freunden immer wieder eine Partie zu spielen. blocks zu reinen Befehlsempfängern seiner Per• Von Molotows Amtsvorgänger im sowjetischen son und einiger weniger Leute in Moskau Außenamt, Maxim Litwinoff, berichteten einmal machte, denen jedes eigene Denken und Handeln strengstens verboten wurde Sowjetzeitungen, er habe jeden Tag Schach ge• und spielt und sei jedesmal fuchsteufelswild gewor• die bis ins letzte ausschließlich die Ordnungen des Kreml auszuführen An• den, wenn er die Partie verloren habe. Er war hat, durchaus nicht der einzige Sowjetprominente, ten. Ein Chruschtschew, ein Bulganin ein Molotow haben diese Praxis der und von dem Ähnliches berichtet wurde. Wer ein• tota- mal einige der auch heute noch für jeden Kom• len Entmündigung bis zu Stalins Tode unent• munisten geradezu „heiligen" und gültigen wegt mitgemacht und niemand vermag zu Richtlinien und Anweisungen eines Lenin ge• sagen, ob nicht auch ein Lenin in den zwanzi• lesen hat, in denen er seiner Gefolgschaft die ger und dreißiger Jahren die Stalinische Zen• verschiedensten Taktiken zur Erreichung des tralisierung nach manchen Versagern der an• einen und unverrückbaren Zieles der roten deren Kommunistenparteien gutgeheißen hätte. Gerade die Erfahrungen, die man mit Tito Weltrevolution mit äußerst geschickter Anpas• sammelte — der sich dem Machtgebot des Alten sung an die jeweilige Lage und die verschiede• nicht beugte, obwohl er sicher genau so fana• nen Gegebenheiten einhämmert, der spürt auch tischer Kommunist wie jener war — haben hier sofort etwas vom Denken eines großen dann doch wohl die neue Führergruppe im politischen Schachspielers, der gewohnt ist, an Kreml nachdenklich werden lassen. Sie haben den einzelnen Tischen durchaus unterschied• jedenfalls nicht nur den „Verräter" von einst liche Züge zu tun, die endlich doch alle dazu wieder versöhnt und mit höchsten Ehrungen dienen sollen, den Gegner früher oder später überhäuft, sie haben auch erkannt, daß man die übr-rmsehend mattzusetzen. Wer wollte leug• alte Taktik aufgeben müsse und nur gewinnen nen, daß sogar ein Stalin, dem seine einstigen könne, wenn man nicht nur dem „Persönlich• Preunde und Helfer heute so gern eine allzu keitskult", sondern auch dem System reiner große Unbeweglichkeit, StaTre und Unbelehr• Moskaufilialen ein Ende mache. Ist es nicht barkeit ankreiden wollen, zu seinen Lebzeiten gerade für ein „Spiel auf vielen Brettern" wün• beim Kampf um die Diktatorenstellung und schenswert, wenn man den ja ohnehin weiter dann bei ihrer Behauptung mit einem großen dem leninistischen Marxismus und vermutlich Aufgebot von blitzschnellen Zügen und mit den auch den Moskauer Parteikassen eng verbunde• unterschiedlichsten Taktiken aufwartete, wo nen Auslandskommunisten den Anschein „na• ihm das geboten erschien? Ohne dieses Arsenal tionaler" Parteien gibt, wenn man sie für das von Finten und wohlüberlegten Zugriffen gemeinsame Locken und Werben für Volks• hätte der Kaukasier als Triumpnator schwerlich fronten und „Koexistenz" einsetzen kann, wenn noch das Jahr 1953 erlebt. man die Rollen verteilt? Kann nicht der. nach Vormittags am Königsberger Hauptbahnhof der neuen weltrevolutioiiären Strategie etwas Die Uhr am Mittelbau des Königsberger Hauptbahnhofs zeigt 8.30 Uhr an — eine günstige Viele Wege — ein Ziel aufgelockerte Verband ein sehr viel größeres Stunde zu Besorgungen in der Stadt für die aus der Provinz eintreffenden Reisenden, die Feld beackern? Ist es nicht nützlich, bei kom• „Spiel auf vielen Brettern" — ist das nun allerlei Einkäufe tätigen wollten. Nach Königsberg führten Eisenbahnverbindungen aus allen menden internationalen Verhandlungen von an• aber nicht die treffendste Charakterisierung ge• Himmelsrichtungen. Von dem Hauptstrang, der alten Ostbahn, erzählt ein Beitrag im Inneren rade auch des sogenannten „neuen Kurses", den geblich souveränen baltischen und sonstigen dieser Folge. Aufn. w. Paul die Diadochen Josef Stalins heute verkünden Republiken sprechen zu können? und in Szene setzen? Gibt es nicht unzählige Beweise dafür, daß die so laut verkündete „Ent• spannung" und „Abkehr vom Personenkult", „Gezielte" Kritik sprochen hatte, war ihm gar nicht gram, er gültiges vereinbart werden kann. Es müsse fest• die „Bereitschaft zur Koexistenz" und alles lobte den italienischen Parteifreund sogar. Darf gestellt werden, daß die Ereignisse von 1945 weitere nicht anders verstanden werden kön• Togliatti, der nicht nur einer der wichtigsten man also nicht vermuten, daß diese Kritik im keine neuen völkerrechtsgültigen Tatbestände nen als ein schlau ersonnener Wechsel der bolschewistischen Statthalter in Westeuropa, Kreml eingeplant und auch im Zeitpunkt genau geschaffen haben. Die so bedenklichen Äußerun• Taktiken, der verstärkte Erfolgsaussichten ge• sondern auch ein schlauer Werber für Volks• berechnet war? gen des Bundesaußenministers von Brentano rade bei der heutigen Weltlage verspricht. Le• fronten ist, hat — für viele überraschend — ur• Täuschen wir uns nicht: Moskau und der in London, des SPD-Abgeordneten Dr. Greve nins schnelles Umschalten vom Bürgerkriegs• plötzlich „scharfe" Kritik nicht etwa nur an Sta• Weltkommunismus werden uns im Zeichen des und des früheren amerikanischen Hochkommis• stadium auf eine zeitweilige „neue Wirtschafts• lin, sondern auch an Chruschtschew, an Bulga• „neuen Stiles" noch manche Überraschungen 7u sars McCloy wurden einmütig scharf zurückge• politik", Stalins Ubergang zum sogenannten nin und überhaupt an der russischen Bolschewi- bieten haben. Es ist dabei sehr wohl möglich, wiesen. Minister von Kessel warf der Bundes• „Sozialismus in einem Land" zum „Sowjet• stenpartei geübt und dabei erklärt, Moskau daß — vor allem kurz vor den deutschen Bundes• regierung vor, in der Frage der Wiedervereini• patriotismus", auch sie waren alle ja nur zeit• könne in Zukunft nicht mehr als allgemeingül• tagwahlen — auch zur deutschen Frage von gung eine zu geringe Aktivität entwickelt zu bestimmte Etappen, wobei sich an der tiges Modell für die anderen kommunistischen dort her noch sehr viel andere Worte zu uns haben. Die Bonner Außenpolitik weise eine grundsätzlichen Zielsetzung nie etwas ge• Parteien gelten. Auch er sprach von den „vielen dringen, als man sie uns bisher gegenüber ge• Starre auf, die geradezu grotesk sei. Es sei sei• ändert hat und keiner der bolschewistischen Wegen" und ebenso — was viele überhörten — brauchte. Der Kreml wird an vielen Tischen ner Ansicht nach dringend erforderlich, mit „Erzväter" je daran dachte, dem Traum der dem einen Endziel und vom verstärkten Ver• spielen, er wird in neuer Formation noch mehr Hilfe des deutschen Botschafters in Moskau Weltrevolution zu entsagen. trauen zur heutigen Moskauer Führung. Prompt als bisher locken und auch drohen. Vielleicht den sowjetischen Kaufpreis für die Einheit beteuerten einige westliche Kommentatoren, wird er auch vom politischen Marschgepäck Deutschlands zu ermitteln. Auch der Abgeord• Als der rote Marschall von Jugoslawien in diese Worte und die ebenso „gezielte" Kritik Stalins außen- und innenpolitisch noch manches nete Feller betonte als Fraktionsvorsitzender, diesen Tage seine geradezu triumphale Reise der französischen Kommunisten ließen darauf abwerfen, wenn ihm das geraten scheint. Er der Block stehe auf dem Standpunkt, daß es durch die Sowjetunion beendet hatte, da unter• schließen, daß künftig die kommunistischen
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