"... Wir Müssen Alles in Der Hand Haben."

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MINISTERIUM UND GESCHICHTE „ ... wir mssen alles in der Hand haben.“ Justizpolitik in der SBZ und der DDR 1945–1954 „ ... wir müssen alles in der Hand haben.“ * Justizpolitik in der SBZ und der DDR 1945–1954 * Ulbricht, Walter (1945) zitiert nach Leonhard, Wolfgang: Die Revolution entläßt ihre Kinder, Köln 1955, S. 440. 5 Vorwort Zentralverwaltung der Justiz (DJV) in den Einsatz von Volksrichtern ebenso der SBZ und das Ministerium der wie die Verflechtungen zwischen Justiz Justiz (MdJ) der DDR allerdings ihr und SED. Weiterhin verdeutlicht die Justiz- und Justizverwaltungspersonal Broschüre, wie sehr die unterschied- gewannen, war nicht Gegenstand des lichen Vorstellungen der Alliierten den „Rosenburg-Projekts“. Diese Lücke Aufbau und die Ausrichtung der Justiz schließt die vorliegende Broschüre. und der Justizverwaltung in den beiden Teilen Deutschlands geprägt haben. Das Wissen um die unterschiedlichen Justizsysteme in beiden deutschen Die Veröffentlichung ist ein wichtiger Staaten und um den unterschiedlichen Beitrag zur historischen und politischen Umgang dieser Systeme mit der ge- Bildung. Ihrem Autor, Herrn Professor meinsamen NS-Vergangenheit ist vor Hubert Rottleuthner, spreche ich allem für Juristinnen und Juristen meinen Dank aus. Ich freue mich, wertvoll. Die politische Einflussnahme dass die Broschüre die von meinem auf das Justizsystem müssen gerade sie Ministerium herausgegebene mit klarem, historisch informiertem Broschürenreihe zur Geschichte des Blick zu beurteilen wissen. Unser Justizressorts um einen wertvollen Rechtsstaat braucht zudem die Unter- Beitrag zur Justizgeschichte ergänzt. Sie halten eine Veröffentlichung über die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit stützung aufgeklärter und aufmerk- die Justizpolitik in der DDR und der in den Justizministerien geben kann. samer Bürgerinnen und Bürger. Das SBZ in den Jahren 1945 - 1954 in den Wissen um die Fehler und Versäumnisse Händen. Warum beschäftigen wir uns Für das Bundesministerium der Justiz der Vergangenheit kann ein wichtiger rund 30 Jahre nach der Wiederver- und für Verbraucherschutz haben Antrieb sein, für den Rechtsstaat und Christine Lambrecht, MdB einigung mit Strukturen der DDR, die wir schon ab dem Jahr 2012 mit einer seine tragenden Prinzipien, etwa die Bundesministerin ihrerseits mindestens 66 Jahre alt sind? unabhängigen wissenschaftlichen Unabhängigkeit der Richterinnen und der Justiz und für Verbraucherschutz Kommission das Nachwirken des Richter, engagiert Partei zu ergreifen. Interessant ist hier vor allem die Frage, Natio nalsozialismus im Regierungs- wie die Justizministerien in den jeweils handeln des Bundesjustizministeriums Die vorliegende Veröffentlichung leistet jungen deutschen Staaten in Ost und in den 1950er und 1960er Jahren deshalb bedeutsame historische Auf- West organisiert waren und wie sie sich erforscht und personelle sowie politisch- klärungsarbeit. In ihrer Darstellung der personell ausgestattet haben. In diese fachliche Kontinuitäten offengelegt. Justizpolitik in der SBZ und der DDR Betrachtung hinein fällt auch und vor Mit dem Werk „Die Akte Rosenburg“ veranschaulicht sie die Vorstellungen allem die Frage nach personellen ist der Abschlussbericht im Jahr 2016 der Verantwortlichen von einer Justiz Kontinuitäten, die uns Aufschluss über ver öffentlicht worden. Wie die Deutsche im sozialistischen Staat. Sie erläutert 6 Der Autor Hubert Rottleuthner hatte von 1975 bis zu seiner Emeritierung 2012 den Lehrstuhl für Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie am Fachbereich Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin inne und war Leiter Univ.Prof. (emer.) des dortigen Instituts für Rechts- Dr. phil. Hubert Rottleuthner soziologie und Rechtstatsachen- forschung. Er ist Honorarprofessor der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Einer seiner For- schungs schwerpunkte war und ist die juristische Zeitgeschichte, insbesondere zur Zeit des National sozialismus sowie zum Recht in der DDR. 9 Vorwort . 4 Inhalt Der Autor . 7 I. Einleitung . .10 II. Grundlagen der Justizpolitik in der SBZ/DDR . .16 1. Entnazifizierung. 16 2. „Demokratisierung“ der Justiz . 25 a) Volksrichter . 28 b) K ein Berufsbeamtentum; kein Richteramt „auf Lebenszeit“. 30 c) Verstärkung des Laienelements . 33 d) S tatt Gewaltenteilung: Gewalteneinheit . 33 e) Keine Verfassungsgerichtsbarkeit . 34 f) Keine Verwaltungsgerichtsbarkeit . 34 g) Lei chterer Zugang zu den Gerichten . 35 3. Dominanz der SED . 35 a) P ersonelle Dominanz der SED . 36 b) Strukturelle Dominanz der SED. 48 III. Organisatorische Struktur der Justizverwaltungen und der Justiz in der SBZ/DDR . .57 1. DJV 1945–1949 . 57 2. MdJ, Länderverwaltungen und Gerichtsverfassung . 60 3. Strukturelle Einflussnahme der SED. 62 IV. Schlussbetrachtung . .62 Anhang . .68 Organigramm 1: DJV 1945–1948 . 68 Organigramm 2: DJV 1949 . 70 Organigramm 3: Ministerium der Justiz 1949 –1953. 72 Chronik . .74 Abkürzungsverzeichnis . .80 Literatur. .82 Bildnachweise . .84 Impressum . .86 11 Hubert Rottleuthner Aber wie sah es in der DDR aus? Dort Und wie sah es in der Justizverwaltung „ ... wir müssen alles wurde stets die erfolgreiche Entnazi­ der SBZ/DDR aus? Über den Aufbau fizierung gleich nach 1945 in der der Justizverwaltungen in den Ländern in der Hand haben.“ Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) der SBZ und dann in Gestalt des Minis- betont. Der Antifaschismus galt als teriums der Justiz (MdJ) in der DDR eine Grundlegitimation des Systems. liegen einige detaillierte Arbeiten vor, Daher sollte jeder Eindruck einer die einen Vergleich mit der Situation Justizpolitik personellen Kontinuität zur NS-Zeit im westdeutschen BMJ grundsätzlich in der SBZ und der DDR vermieden werden. erlauben würden. Indes gibt es einen strukturellen Unterschied, der einen 1945–1954 Die DDR nahm in Anspruch, dass die Vergleich erschwert: Entnazifizierung im Sinne einer perso­ nellen Säuberung umfassend gelungen Anders als das BMJ hatte nämlich das sei. Die angeblich erfolgreiche Ent- MdJ in den Jahren 1945 bis 1949 einen nazifizierung von Ministerialbeamten, direkten Vorgänger in Gestalt der Richtern und Staatsanwälten in der Deutschen Zentralverwaltung für Justiz, SBZ/DDR wurde im Westen aber stets meist Deutsche Justizverwaltung (DJV) mit einer gewissen Skepsis betrachtet, genannt. Dagegen hatte das BMJ keinen I. Einleitung Kommission beim Bundesministerium gab es doch einige – und ausgerechnet zentralen Vorgänger. Der Westteil der Justiz zur Aufarbeitung der NS-Ver- prominente – Fälle unter ihnen, die in Deutschlands war in drei Besatzungs- Über Karrieren und Kontinuitäten von gangenheit“ erforschte den Umgang des das NS-Regime verstrickt waren. In der zonen geteilt. Jede der drei Besatzungs- Richtern und Staatsanwälten in Ministeriums mit der NS-Vergangenheit Rechtspflege sind hier beispielsweise mächte hatte bis 1949 ihre eigene Deutschland vor und nach 1945 ist viel in den Anfangsjahren der Bundes- Ernst Melsheimer – vor 1945 Kammer- Rechtsabteilung: Die USA verfügten geforscht worden. Weniger im Mittel- republik Deutschland und beleuchtete gerichtsrat, nach 1949 Generalstaats- über eine Legal Division; in der Franzö- punkt des Forschungsinteresses stand dabei u.a. folgende Fragestellungen: anwalt der DDR – und Kurt Schumann – sischen Zone gab es eine Direction lange Zeit die Nachkriegsgeschichte der Wie ging man im BMJ mit der NS-Ver- NSDAP-Mitglied und nach 1949 Générale de la Justice (ab 1948 Division Justizverwaltungen, d.h. vor allem der gangenheit um? Welche personellen Präsident des Obersten Gerichts der de la Justice); in der britischen Zone Justizministerien in Ost- und West- und institutionellen Kontinuitäten gab DDR – zu nennen. Statistiken über die wurden Kompetenzen der Justizverwal- Deutschland. In die Geschichte des es? Wurden die Inhalte der Justizpolitik Vergangenheit von Richtern und tung im Oktober 1946 auf das (deutsche) Bundesministeriums der Justiz (BMJ) – vom Gedankengut des National- Staatsanwälten in der SBZ/DDR zeigen „Zentral-Justizamt für die Britische seit 2013 Bundesministerium der Justiz sozialisus beeinflusst? Zahlreiche allerdings das in der Grundtendenz Zone“ übertragen. Mit der Vereinigung und für Verbraucherschutz (BMJV) –, Mitarbeiter des BMJ waren zuvor im verläss liche Bild einer umfangreichen der amerikanischen und der britischen in den Jahren von 1949/50 bis 1973 hat Reichsjustizministerium, bei Sonder- Entfernung von Personen mit NS- Besatzungszone zum Vereinigten das „Rosenburg-Projekt“ Licht gebracht: gerichten und als Wehrmachtsrichter Mitgliedschaften aus der Rechtspflege. Wirt schaftsgebiet („Bizone“) wurde Die „Unabhängige Wissenschaftliche tätig und damit NS-belastet. das „Rechtsamt der Verwaltung des 12 13 Vereinigten Wirtschaftsgebietes“ ge- die Fäden spann. Dehler war von Juni als er Minister wurde, als persönlichen Differenzen im Verständnis von Entnazi­ schaffen, dessen Leiter der spätere erste 1947 bis 1949 Präsident des OLG Referenten und Leiter des Personal- fizierung und Demokratisierung sowie Staatssekretär im BMJ, Walter Strauß, Bamberg gewesen. Dort waren noch referats mit nach Bonn. Aus Bamberg ein gänzlich anderes Staatsverständnis wurde. Daneben bestanden die ein- 1953 alle amtierenden Richter bereits stammten weitere Mitarbeiter im BMJ: in Ost und West, die einen Vergleich zelnen deutschen Landesjustizver- in der NS-Zeit im höheren Justizdienst Hans Winners (später Leiter des erschweren. „Entnazifizierung“ wurde in waltungen (Justizministerien der Länder tätig gewesen – im Unterschied etwa Personal referats des BMJ) und Georg der SBZ entsprechend den
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