Große Anfrage Und Antwort Des Senats
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BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/13417 21. Wahlperiode 10.07.18 Große Anfrage der Abgeordneten Birgit Stöver, Jörg Hamann, Philipp Heißner, Franziska Rath, Ralf Niedmers (CDU) und Fraktion vom 13.06.18 und Antwort des Senats Betr.: Erschließung der Straßen – Erhebung von Anliegerbeiträgen In der Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft vom 1. Oktober 2013 (Drs. 20/9509) wurde ausgeführt, dass es in der Hansestadt Hamburg 847 unferti- ge Straßen gebe, „für die bei einer endgültigen Herstellung Anliegerbeiträge erhoben werden können“. Die in der vorgenannten Mitteilung in Tabelle 1 zusammengefasste Anzahl der unfertigen Straße wurde von der Finanzbe- hörde durch die Veröffentlichung einer Liste der noch erstmalig endgültig herzustellenden Straßen in den Hamburger Bezirken präzisiert, indem jede einzelne Straße (Spalte 1), die jeweilige Teilstrecke (Spalte 2) sowie der heu- tige Bezirk (Spalte 3) aufgeführt wurden (Akte FB 63.51-06 vom 24.09.2014). In der Antwort auf eine Große Anfrage der FDP vom 6. Dezember 2016 (Drs. 21/6645) wurden vom Senat zu den 847 Bezirksstraßenabschnitten 26 weite- re als nicht erstmalig hergestellt klassifizierte Hauptstraßenabschnitte hinzu- gefügt. In einem Zeitungsartikel im „Hamburger Abendblatt“ vom 14. März 2018 – Können alte Karten Anwohnern helfen? – wird die Aussage getroffen, dass es sich bei einer Vielzahl der in den beiden oben genannten Drucksachen aufgelisteten Straßenabschnitte um Straßen handeln könnte, die aufgrund der damaligen Rechtslage schon als erschlossen gelten, insbesondere dieje- nigen Straßen- und Wegeabschnitte, die in den ehemals preußischen Gebie- ten der Hansestadt liegen und schon vor der Einführung des Hamburgischen Wegegesetzes am 1. Mai 1961 errichtet und von der damaligen Verwaltung als öffentliche Straße unterhalten wurden. In der Antwort auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Trepoll vom 23. März 2018 (Drs. 21/12364) erläutert der Senat, dass die Einstufung der sogenannten vorhandenen Straßen, für die keine Erschließungsbeiträge mehr erhoben werden können, durch die Freie und Hansestadt Hamburg schon in Jahr 1950 erfolgte. Weiterhin wird in der Antwort erläutert, dass nach preußischem Fluchtliniengesetz eine Straße als beitragsfrei gestellt wurde, wenn eine vorhandene Bebauung vorlag, die Straße dem inneren Verkehr diente und nach dem damaligen Willen der Gemeinde als ausrei- chend angesehen wurde. Für bereits durchgeführte Erschließungsmaßnah- men gemäß vorgenannter Liste bestätigt der Senat, dass es bereits verein- zelte Widerspruchsverfahren betroffener Grundeigentümer gäbe, die sich auf das Preußische Fluchtliniengesetz beriefen. Der CDU liegen auch Informati- onen darüber vor, dass aufgrund von negativ beschiedenen Widerspruchsan- trägen bereits Klageverfahren gegen die Hansestadt Hamburg angestrengt Drucksache 21/13417 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode wurden, die sich mit der vorgenannten Fragestellung, der Ergründung des Willens der Gemeinde zum damaligen Zeitpunkt, beschäftigen. Wir fragen den Senat: Die erfragten Daten werden teilweise nicht gesondert statistisch erfasst. Die Beant- wortung erfolgt auf Grundlage des aktuellen Datenbestandes in der Vollständigkeit und Qualität, die in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit möglich ist. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Um mehr Transparenz und Klarheit für die Bürgerschaft und die betroffenen Grundbesitzer zu schaffen, bitten wir den Senat die Liste der 847 Bezirksstraßenabschnitte (Akte FB 63.51-06) sowie 26 Hauptstra- ßenabschnitte (Anlage zur Drs. 21/6645) um die nachfolgend aufgeführ- ten Fragen je Straßenabschnitt zu ergänzen. a) Wann wurde der jeweilige Straßen- beziehungsweise Wegeab- schnitt als Straße gewidmet? Bitte um Angabe der Jahreszahl beziehungsweise falls keine Jahreszahl vorliegt, Angabe der Rechtsvermutung der unvordenklichen Zeit. b) Wann wurde die jeweilige Straße beziehungsweise der Weg, zu der/dem der Straßenabschnitt gehört, erstmalig urkundlich erwähnt? Bitte um Angabe der Jahreszahl beziehungsweise unbekannt. c) Wann wurde eine Straßenakte für den jeweiligen Straßen- bezie- hungsweise Wegeabschnitt eingerichtet? Bitte Angabe des Datums des ersten Dokuments in der jeweiligen Straßenakte. d) Wann wurde der jeweilige Straßen- beziehungsweise Wegabschnitt als öffentliche Straße oder Weg von der damaligen Gemeinde über- nommen und seitdem unterhalten? Bitte um Angabe der Jahreszahl beziehungsweise unbekannt, wenn keine genauen Daten vorliegen. e) In welche Kategorie ist die jeweilige Straße beziehungsweise der Weg bei ihrer erstmaligen Anlegung der Straße einzustufen (öffent- licher Weg, Unternehmerstraße, Privatweg, unbekannt)? f) Zu welchem Bezirk gemäß Bekanntmachung über die Gebietseintei- lung der Hansestadt Hamburg, Hamburgisches Verordnungsblatt 1938 Nummer 44 Seite 207, Anlage 1 Spalte 1 zählte die jeweilige Straße/der Weg? Bitte um Angabe der Bezirksnummer und der Bezirksbezeichnung. g) Zu welchem Teil der Hansestadt Hamburg zählte die jeweilige Stra- ße gemäß Groß-Hamburg Gesetz vom 26. Januar 1937, Reichsge- setzblatt 1937 Nummer 11 Seite 91, Artikel 1 §1? (a – Hansestadt Hamburg Stadtbezirk, b – Hansestadt Hamburg Landbezirk, c – Preußen (Stadtkreise Altona und Wandsbek), d – Preußen (Stadt- kreis Harburg-Wilhelmsburg), e – Preußen (Gemeinden Bergstedt, Billstedt, Bramfeld ...), f – Preußen (Gemeinde Lokstedt), g – Preu- ßen (Gemeinde Cranz), h – Preußen (Gemeinden Altenwerder, Fin- kenwerder, Fischbek, ...), i – Preußen (Wohnplatz Curslack und Achterschlag)) – Bitte Angabe der jeweiligen Gruppe a bis i. h) Welche Länge hat der jeweilige Straßen- beziehungsweise Wege- abschnitt, der noch nicht als erstmalig endgültig angesehen wird? Bitte Angabe in Metern (m). Siehe Anlage 1. 2. Bitte die unter 1. aufgelisteten Daten in der folgenden Tabelle zusam- menfassen: 2 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/13417 Bekanntmachung über die Gebietseinteilung der Hanse- stadt Hamburg, Hamburgisches Verordnungsblatt 1938 Nr. 44 Seite 207, Anlage 1 Spalte 4 Hansestadt Hansestadt Preußisches Preußisches Hamburg Hamburg Gebiet Stadt- Gebiet Land- Stadtkreis Landkreis kreis vor kreis vor vor 1.4.1937 vor 1.4.1937 1.4.1937 1.4.1937 A Widmung des Straßen-/Wegabschnittes (Frage 1.a)) A1 – Rechtsvermu- tung der unvordenkli- chen Zeit (Anzahl) A2 – vor 1900 (Anzahl) A3 – nach 1900 und vor 1.5.1961 (Anzahl) A4 – nach 1.5.1961 (Anzahl) B Errichtung/Urkundliche Erwähnung der Straße/Weg (Frage 1.b)) B1 – Zeitpunkt unbe- kannt (Anzahl) B2 – vor 1900 (An- zahl) B3 – zwischen 1900 und 1.5.1961 (Anzahl) B4 – nach 1.5.1961 (Anzahl) C Unterhaltung der Straße/Weg als Öffentlicher Weg (Frage 1.d)) C1 – Zeitpunkt unbe- kannt (Anzahl) C2 – vor 1900 (Anzahl) C3 – zwischen 1900 und 1.5.1961 (Anzahl) C4 – nach 1.5.1961 (Anzahl) D Länge des Stra- ßenabschnittes (in Metern) – (Frage 1.h)) Siehe Anlage 1. 3. In dem vorgenannten Zeitungsartikel vom 14. März 2018 (sowie in der Antwort auf die vorgenannte Schriftliche Kleine Anfrage) wird die Finanzbehörde mit der folgenden Aussage zitiert: „Bereits 1950 wurde eine Einstufung der vorhandenen Straßen vorgenommen“, Behörden- sprecher Christoph Harms. a) Auf welcher rechtlichen Grundlage erfolgte die jeweilige Einstufung der Straßen – jeweils Angabe der Straße/Weg und rechtlicher Grundlage? Bitte um Ergänzung der vorgenannten Listen (Bezirks- straßenabschnitte und Hauptstraßen). Die Einstufung der vorhandenen Straßen erfolgte aufgrund des Preußischen Fluchtli- niengesetzes in Verbindung mit dem jeweiligen Ortsstatut. Eine Liste der auf diese Weise überprüften Straßen existiert nicht. Die Informationen befinden sich, sofern überhaupt vorhanden, in den mehr als 8.000 teilweise mehrbändigen Straßenakten. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 3 Drucksache 21/13417 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode b) Erfolgte eine Überprüfung der Einstufung bei beziehungsweise nach Einführung des Hamburgischen Wegegesetzes im Jahre 1961? Durch wen wurde die Überprüfung der Einstufung durchgeführt? Bit- te Angabe je Straße/Weg und Ergänzung der vorgenannten Listen. Nein. Eine Überprüfung der gesetzlichen Voraussetzungen erfolgt jeweils erst anläss- lich der Festsetzung von Erschließungsbeiträgen. Im Übrigen siehe Antwort zu 3. a). c) Sind die Unterlagen dieser Einstufungen öffentlich zugänglich beziehungsweise im Transparenzportal einsehbar? Wenn nicht, wann und wie werden diese Unterlagen der Einstufung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht? Nein. Verfahrensbeteiligten wird Akteneinsicht gemäß § 29 HmbVwVfG gewährt, ansonsten besteht die Akteneinsichtsmöglichkeit nach dem Hamburgischen Transpa- renzgesetz. 4. Welche Straßen wurden in Hamburg seit 2013 endgültig fertiggestellt? Bitte die Straßen pro Bezirk inklusive Abschlussdatum aufgeben. a) Wie hoch waren die Ausbaukosten je Straße? Bitte Kosten je Bezirk und Maßnahme aufgeben. b) In welcher Höhe wurden Anliegerbeiträge erhoben? Bitte je Bezirk und Straße aufgeben. c) In welcher Höhe sind bisher die Anliegerbeiträge an die Finanzbe- hörde geflossen? Bitte je Bezirk und Straßenmaßnahme aufgeben. Siehe Anlage 2. 4 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/13417 Anlage 1 zu Drs. 21/13417 Legende Abgerechnete Strecken Rechtsvermutung der unvordenklichen Zeit gemäß § RV 64 HWG Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer; LSBG; HVS Hauptverkehrsstraße Lfd. Straße Teilstrecke von - bis Bezirk 1a 1b 1c