DER SPIEGEL Jahrgang 1999 Heft 12

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DER SPIEGEL Jahrgang 1999 Heft 12 Werbeseite Werbeseite DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN Hausmitteilung 22. März 1999 Betr.: Jugendkriminalität, Reitzle, Titel, St. Pauli as Internat für junge Gangster liegt in Glen Mills im US-Bundesstaat Penn- Dsylvania. Besonders brutale Jugendliche, die gemordet, geraubt, geprügelt haben, werden hier einem sturen Regiment aus Regeln fürs normale Leben unter- worfen. Die Erziehungsmethoden sind nicht un- umstritten, doch sie haben Erfolg, wie SPIEGEL- Redakteur Thomas Darnstädt, 49, feststellen konnte. In Deutschland besuchte Darnstädt Pädagogen und Psychologen, die mittlerweile nach US-Vorbild jun- ge Gewalttäter behandeln. Im Jugendgefängnis von Hameln nahm er zusammen mit Fotografin Monika Zucht hinter Gittern an „Anti-Blamier-Kursen“ teil: M. ZUCHT / DER SPIEGEL Harte, böse Jungs sollen im Rollenspiel lernen, sich Darnstädt, Häftling zu beherrschen. Mit sichtlicher Genugtuung brachten sie den SPIEGEL-Mann dazu, durch den Raum zu hopsen – „wie auf einem Kindergeburtstag“.Werden so aus brutalen Jugendlichen friedliche Menschen? „Die neue Erziehung wirkt keine Wunder“, sagt Jurist Darnstädt, „aber sie macht Hoffnung“ (Seite 118). nfang Februar räumte Wolfgang Reitzle, 50, überraschend seinen Arbeitsplatz Aim BMW-Vorstand.Vergangenen Donnerstag verriet der Manager erstmals De- tails der turbulenten Aufsichtsratssitzung (Seite 92).Während SPIEGEL-Redakteur Dietmar Hawranek, 41, mit Reitzle sprach, druckte ein Faxgerät nebenan etliche Sei- ten eines Aktienoptionsplans aus. Absender: Ford, Reitzles neuer Arbeitgeber. Zu gern hätte Hawranek einen Blick darauf geworfen. Schlecht wird das Angebot des amerikanischen Konzerns nicht gewesen sein – kurz nach dem Interview unter- schrieb Reitzle seinen Vertrag. ährlich lockt der pinkelnde Knabe in Brüssel Tausende Besucher Jan, jetzt ziert er den SPIEGEL-Titel – „Männeken-Piss“. Wie lan- ge er schon in der Altstadt steht und warum, kann niemand genau er- klären. Jeder ahnt aber, was das Männchen (flämisch: Manneken-Pis) allen bedeuten möchte: Ich mache, was ich und wie ich es will. Oder andersherum: Ihr könnt mich mal. Einige EU-Kommissare haben sich davon offenbar inspirieren lassen und durch ihren eigenwilligen, lockeren Umgang mit Geld und Verträgen die Gemeinschaft in die größte Krise ihres Bestehens gestürzt. Die Brüsseler SPIEGEL-Kolle- gen Winfried Didzoleit und Dirk Koch haben Ursachen und Folgen des Desasters aufgeschrieben, Sylvia Schreiber und Thomas Tuma skiz- DPA zieren die Chronique scandaleuse der EU-Kommission (Seite 176). Männeken-Piss t. Pauli ist ein Stadtteil Hamburgs, die Ree- Sperbahn führt mitten hindurch. Eine Glitzer- welt voller Gegensätze: Sex und Theater, Kon- zerte, Kriminalität, schrille Unterhaltung, Knei- pen und Drogenhandel. SPIEGEL-Redakteurin Ariane Barth hat hinter die Fassaden geblickt, mit Polizisten, Dominas, großen wie kleinen Kiez- Königen gesprochen. Vor gut einem Jahr hat sie eine Titelgeschichte über die berüchtigtste Straße der Welt geschrieben (50/1997), nun legt sie „Die M. ZUCHT / DER SPIEGEL Reeperbahn – Der Kampf um Hamburgs sündi- Barth ge Meile“ im SPIEGEL-Buchverlag vor. Im Internet: www.spiegel.de der spiegel 12/1999 3 Werbeseite Werbeseite Werbeseite Werbeseite In diesem Heft Titel Katzenjammer bei der EU-Kommission......... 176 Abschied von der alten SPD Seiten 22, 30 Italiens Topkandidat Romano Prodi .............. 178 Wie Frankreich seine Wirtschaft abschottet... 182 Doppelrolle für Gerhard Schröder: Die Kommission der Skandale ...................... 186 Als Kanzler tourt er durch Europa, SPIEGEL-Gespräch mit dem Pariser in der SPD übernimmt er den Vor- Europa-Minister Pierre Moscovici über die deutsch-französischen Beziehungen .............. 193 sitz. Für die Genossen bricht nach Oskar Lafontaines Rücktritt eine Deutschland neue Zeit an. Die Linke sieht das Ende der Traditionspartei herauf- Panorama: Rau für neues Mahnmal / Doppel-Paß-Gesetz wird nachgebessert .......... 17 ziehen, die Rechte baut auf Schrö- SPD: Sträuben gegen Schröders ders pragmatischen Kurs („Nichts neuen Kurs...................................................... 22 mehr gegen die Wirtschaft“). Die Der Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer Regierung plant eine großzügige über Lafontaines abrupten Abgang................. 26 Unternehmensteuerreform; zur Fi- Regierung: Die Pläne nanzierung soll die Mehrwertsteuer der rot-grünen Reformer................................. 30 REFLEX steigen. Vertreter der Wirtschaft si- Minister: Werner Müller profitiert von Lafontaines Rückzug ...................................... 33 Schröder, Wiener Kanzler Klima gnalisieren schon Entgegenkommen. Außenpolitik: SPIEGEL-Gespräch mit CDU-Vize Volker Rühe über die EU und das Risiko eines Nato-Einsatzes im Kosovo........... 35 Parteien: Chaos bei den Saar-Grünen............ 40 Spionage: Wie „Stasi-Romeos“ aus einsamen Frauen willfährige Agentinnen machten ......... 44 DDR: Erziehung zum Haß Seite 60 Stasi-Agentin Gabriele Gast rechnet mit den Männern im Geheimdienst ab.................. 48 Der westdeutsche Kriminologe Christian Pfeiffer erregt die Ostdeutschen. Seine Computer: Bundestagswahlen per Internet?... 56 These: Gewalt gegen Ausländer eskaliert in den neuen Ländern, weil das SED- Debatte: Der Kriminologe Christian Pfeiffer Regime seine Kinder 40 Jahre lang zu haßerfüllten Duckmäusern erzogen hat. über die Erziehung in der DDR und die Folgen ....................................................... 60 Kommunen: Revolutionärer Vorstoß in Bayern – Geld für jeden aus der Gemeindekasse............................................... 70 Rauchen: Firmen zahlen Prämien Amerika im Börsenrausch Seite 82 an Aussteiger................................................... 72 Reemtsma-Entführung: Der vierte Mann Der amerikanische Aktienindex Dow Jones stellte sich....................................................... 76 knackte die magische Marke von 10 000 Punkten, und Amerika feierte: In den USA Wirtschaft ist eine Aktionärsgesellschaft entstanden, Trends: Bahnvorstände müssen gehen / die viele Chancen bietet – und eine Menge Engere Sitze bei der Lufthansa ....................... 79 Risiken. Längst hat sich die Börse von der Medien: Mehr Wirtschaft für linke Leser / realen Wirtschaft abgekoppelt. Ein Heer von Star-Wars-Rummel im Internet ....................... 80 Spekulanten treibt die Kurse in immer luf- Geld: Japans Aktien holen auf / tigere Höhen, viele von ihnen handeln per Börsenstar Mobilcom fällt ab .......................... 81 Internet. Droht nun ein Crash, wie manche Börse: Wall Street im Höhenrausch................ 82 TV-Konzerne: Kirch und Bertelsmann Experten unken? Oder geht es munter wei- AP formieren sich................................................. 88 ter, wie andere prophezeien? Börsianer in New York Karrieren: Interview mit Ex-BMW-Manager Wolfgang Reitzle............... 92 Unternehmen: Hoechst unter Zeitdruck........ 98 Banken: Die HypoVereinsbank kommt nicht zur Ruhe............................................... 102 Rohstoffe: Sind die Zeiten Der sanfte Weg zur Freiheit Seite 151 billigen Öls vorbei? ....................................... 106 Werbung: Fernseh-Stars im Dauereinsatz..... 107 Das 20. Jahrhundert war nicht nur das Zeitalter Gesellschaft von Krieg und Massen- Szene: Liebesbriefschreiber im Internet / vernichtung. Niemals zu- Designermode aus gebrauchter vor in der Geschichte ha- Armeekleidung.............................................. 111 ben Bürgerrechtsbewe- Familie: Glanz und Elend der späten Väter ... 112 gungen soviel für Freiheit Jugendkriminalität: Modellfall Glen Mills – und Demokratie erreicht – ohne neue Methoden im Umgang mit jungen Gewalt. Der Historiker Stefan Gewalttätern.................................................. 118 Wolle beschreibt das Jahrhun- dert Gandhis, Martin Luther Sport Kings, Mandelas und Walesas; Tennis: Der Aufstieg der Schwestern der Dalai Lama mahnt im Venus und Serena Williams ........................... 140 AMW SPIEGEL Solidarität mit unter- Fußball: Interview mit Jürgen Kohler über Erich Ribbeck und den Imageverlust der Bürgerrechtler Martin Luther King drückten Völkern an. Nationalelf .................................................... 144 6 der spiegel 12/1999 Spiegel des 20. Jahrhunderts Das Jahrhundert der Befreiung: Stefan Wolle über die Bürgerrechtsbewegungen........................... 151 Standpunkt: Der Dalai Lama über Mitgefühl und Freiheit ............................... 168 Porträts: Menchú, Suu Kyi, Sacharow....... 170 Ausland Panorama: Neue Gewalt in Nordirland / Eritreas Krieg mit Äthiopien.......................... 173 Kosovo: Stunden der Entscheidung für die Nato ........................................................ 196 Großbritannien: Finanzminister Brown – ein Vorbild für die Deutschen?...................... 200 Türkei: Terrordrohungen gegen REUTERS (gr.); J. H. DARCHINGER Serbischer Panzerkonvoi, Präsident Milo∆eviƒ Touristenzentren ........................................... 202 Kambodscha: Sicherer Hafen für die Roten Khmer........................................... 206 Aufmarsch im Kosovo Seite 196 Wissenschaft + Technik Auf die Nato-Drohungen, militärisch in den serbisch-albanischen Konflikt einzu- Prisma: Schnäpel im Rhein / greifen, reagiert Belgrad mit einem massiven Truppenaufgebot. Blamiert sich das Kunststoff gegen Kurzsichtigkeit.................... 211 westliche Militärbündnis als Papiertiger, oder schlittert es in einen Krieg? Prisma Computer: Mörder in der Datei / Kamera im Hühnerstall ................................. 212 Urzeit: Dinosaurier-Funde in Norddeutschland..........................................
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