Flora Und Vegetation Des Sauwaldes Und Der Umgrenzenden Täler Von Pram, Inn Und Donau – 40 Jahre Später
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©Biologiezentrum Linz, Austria, download unter www.biologiezentrum.at F RANZ G RIMS FLORA UND VEGETATION DES SAUWALDES UND DER UMGRENZENDEN TÄLER VON PRAM, INN UND DONAU – 40 JAHRE SPÄTER Meiner unvergessenen Brigitte (1944-2005), 40 Jahre treue Gefährtin und verständnisvolle Begleiterin auf zahlreichen Exkursionen in großer Dankbarkeit Stapfia 87 (2008) ©Biologiezentrum Linz, Austria, download unter www.biologiezentrum.at Stapfia 87 (2008) ISSN 0252-192X Erscheinungsdatum von STAPFIA 87: 5. Oktober 2008 Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: © Land Oberösterreich, Oberösterreichische Landesmuseen Museumstr. 14, A-4020 Linz, Austria Direktion: Mag. Dr. Peter Assmann Biologiezentrum, J.-W.-Klein-Str. 73, A-4040 Linz, Austria Leitung Biologiezentrum: Dr. Gerhard Aubrecht Url: http://www.biologiezentrum.at E-Mail: [email protected] Redaktion / Layout: Dr. Martin Pfosser Druck: Plöchl-Druck GmbH, Werndlstr. 2, A-4240 Freistadt, Austria Bestellung: http://www.biologiezentrum.at/biophp/de(stapfia.php oder [email protected] Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Medieninhabers unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Schriftentausch erwünscht! All rights reserved. No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any means without prior written permission from the publisher. Exchange of publications is welcome! Adresse des Autors: Franz Grims Gadern 27 A-4775 Taufkirchen/Pram Austria Umschlag: Die Kornrade (Agrostemma githago), ein bis um 1960 häufiges Unkraut in Roggenfeldern Rückseite: Herbarbeleg des Vogelknöterich (Polygonum aviculare), angefertigt vom Verfasser im Alter von 12 Jahren ©Biologiezentrum Linz, Austria, download unter www.biologiezentrum.at FRANZ GRIMS FLORA UND VEGETATION DES SAUWALDES UND DER UMGRENZENDEN TÄLER VON PRAM, INN UND DONAU - 40 JAHRE SPÄTER Stapfia87 (2008) | III ©Biologiezentrum Linz, Austria, download unter www.biologiezentrum.at Stapfia 87 (2008), ISSN 0252-192X Land Oberösterreich Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen Linz, Austria Flora und Vegetation des Sauwaldes und der umgrenzenden Täler von Pram, Inn und Donau – 40 Jahre später F RANZ G RIMS Zusammenfassung: Im Frühling des Jahres 1943 begann sich der Verfasser, damals noch Kind, unter Anleitung seines Vaters mit der Flora der Umgebung seines Geburts- und Wohnortes St.Willibald, Bezirk Schärding, Oberösterreich, zu be- schäftigen und ein Herbarium anzulegen. Wenige Jahre später, im Herbst 1947, kam es zu ersten Kontakten mit der Bota- nischen Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum. Aufgrund der Hinweise von Mitgliedern, dass über die Flora des Sauwaldes und die diesen einschließenden Täler von Pram, Inn und Donau beinahe nichts bekannt sei, begann er sein Au- genmerk vermehrt auf das erwähnte Gebiet zu richten. Das Ergebnis seiner Studien gipfelte in der Herausgabe einer Flora dieses Gebietes in den Jahren 1970-72 (GRIMS 1970-72). Er hat sich auch weiterhin mit der Flora des Gebietes beschäftigt, die im Laufe der Zeit große Umwälzungen erfahren hat. Dem Verfasser ist somit die Möglichkeit gegeben, ihren Wandel über einen relativ großen Zeitraum darzulegen. Zunächst wird auf Landschaftsform, Geologie, Boden und Klima der Raumeinheiten eingegangen: Der Sauwald ist eine wellige Hochfläche von durchschnittlich 500 m Seehöhe, über die sich waldreiche Bergrücken mit Seehöhen zwischen 600 und 895 m (Haugstein) erheben. Das Pramtal ist eine reich bewegte Hügellandschaft, deren Seehöhe zwischen 320 und 500 m schwankt. Inn- und Donautal sind Erosionstäler mit schmaler Talsohle und steil aufragenden Hängen. Sauwald und Inn- und Donaudurchbruch sind Teil der Böhmischen Masse und bestehen aus Graniten und Gneisen. Im westlichen Sauwald la- gern über diesen tertiäre Schotter. Das Pramtal gehört der Molassezone des Alpenvorlandes an und besteht vorwiegend aus Schlier. Die häufigste Bodenart des gesamten Gebietes ist Braunerde. In den flachen Tälern der Sauwaldhochfläche über- wiegen Moorerden über wasserstauenden Gleyhorizonten, die für die zahlreichen Feuchtwiesen und Moore dieses Gebietes verantwortlich waren. Sie fielen in den 1950er und 1960er Jahren den großangelegten Entwässerungsaktionen zum Opfer. Aulehme sind an der Pram anzutreffen. Das Klima des Gebietes weist subatlantische Züge auf. Sie werden durch auf das gesamte Jahr verteilte Niederschläge, hohe Luftfeuchtigkeit und ausgeglichene Temperaturen gekennzeichnet Ein umfangreiches Kapitel widmet sich der Erforschung der Flora des Gebietes, vom 19. Jahrhundert bis heute. Im Sinne der Gliederung der potentiellen Vegetation durch WAGNER (1985) wird die „zonale“ und „azonale“ beschrie- ben. Ein umfangreiches Kapitel beschäftigt sich mit der Kulturlandschaft des Gebietes, besonders ihrem Werden im Lauf von Jahrtausenden. Der Bogen ist weit gespannt und führt von der schrittweisen Besiedlung im Neolithikum, über Nutz- pflanzen und Nutzung des Waldes in früherer Zeit, Flussregulierungen, Kraftwerksbauten und Entwässerungen bis zum auf- kommenden Naturschutzgedanken. Neben Hinweisen zu Ackerbau, Unkrautvegetation, Obstkultur, Kultur von Gemüse und Zierpflanzen wird der Beschreibung der Feuchtwiesen und Halbtrockenrasen, die heute beinahe vollständig aus dem Land- schaftsbild verschwunden sind, breiter Raum gewidmet Ausgehend von den wenigen Florenlisten aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wird ein Überblick über die Zu- sammensetzung der Flora des Gebietes bis in heutige Zeit geboten. Insgesamt wurden 1666 Sippen in die Florenliste auf- genommen. Davon sind 1225 als indigen zu bewerten und 164 als synanthrop im weitesten Sinn. Insgesamt sind während des erwähnten Zeitraumes 161 ausgestorben und 398 Arten wegen weniger Standorte (306) oder Gefahr der Standortzerstö- rung (92) stark gefährdet. Zu einem fixen Bestandteil der Flora sind 84 Neophyten geworden. Von Kulturpflanzen konnten 277 festgestellt werden. Den größten Teil der Arbeit nimmt das systematische Verzeichnis aller Arten (Artenliste) ein. Dieses enthält Angaben zur Verbreitung, Häufigkeit und zu den besiedelten Standorten, beschränkt auf unser Gebiet. Neben den wildwachsenden Arten wird auch auf die Nutzpflanzen eingegangen. Großen Wert hat der Verfasser auf die Nennung aller ihm im Laufe der Zeit bekannt gewordenen Mundartnamen gelegt und auch Hinweise zu Brauchtum, Arbeitswelt und Volksmedizin, die im Zusammenhang mit Pflanzen stehen, in die Arbeit einfließen lassen. Schlüsselwörter: Flora, Vegetation, Sauwald, Oberösterreich IV | Stapfia87 (2008) ©Biologiezentrum Linz, Austria, download unter www.biologiezentrum.at INHALTSVERZEICHNIS 1 Zusammenfassung . IV 2 Einleitung . 1 3 Hinweise . 5 4 Gliederung des Raumes, Landschaftsformen . 10 5 Geologie . 14 6 Boden . 15 7 Klima . 16 8 Erforschungsgeschichte . 19 9 Vegetation . 29 9.1 Einleitung . 29 9.2 Natürliche und naturnahe Vegetation . 29 9.2.1 Zonale Vegetation . 30 9.2.2 Azonale Vegetation . 34 9.3 Pflanzengeografie: Stellung des Raumes in Mitteleuropa . 45 9.4 Kulturlandschaft . 46 9.4.1 Einleitung . 46 9.4.2 Überblick über die nacheiszeitliche Entwicklung der Vegetation und der Einfluss der Besiedelung des Gebietes durch den Menschen auf sie . 47 9.4.2 Ackerbau . 63 9.4.2 Wiesen . 66 9.4.2 Weidewirtschaft . 79 9.4.2 Obstbau . 80 9.4.2 Gemüse und Zierpflanzen in Haus und Garten . .81 9.4.2 Ruderalgesellschaften im Dorf . 82 9.4.2 Unkräuter (Beikräuter) in Feldern und Gärten . 83 9.5 Wandel der Flora im Lauf der Zeit, Analyse der Florenbewegung . 85 10 Verzeichnis der Arten (alphabetisch geordnet nach Familien und innerhalb dieser nach Gattungen und Arten) . 91 11 Abbildungen . 213 12 Literatur . 243 13 Register . 253 Stapfia87 (2008) | V ©Biologiezentrum Linz, Austria, download unter www.biologiezentrum.at EINLEITUNG Im Alter ist man geneigt, in stillen Stunden einen Rück- aufkommen. Da halfen mir anfangs die 290 Blätter heimi- blick auf sein Leben zu halten. Mein Interesse und die Liebe scher Pflanzen mehr, die die Kaffeefirma Titze als Beloh- zur Natur verdanke ich meinem Vater, mit dem ich vom nung an treue Kaffeetrinker abgegeben hat und meine Mut- Kleinkindalter an viele Stunden in Wald und Feld, am eige- ter war eine von ihnen. Die Beschaffung von botanischer Li- nen Fischbach, auf seinem Bienenstand und im Garten zuge- teratur gestaltete sich in der ersten Nachkriegszeit schwie- bracht habe. Er hat mir erstes fundamentales Wissen über rig. Die Auswahl war gering und die meisten Bücher hatten Tiere vermittelt und war mir Wegweiser in das Reich der einen hohen Preis. Erst um die Mitte der 1950er Jahre konn- Pflanzen. Als ich mich als zwölfjähriges Kind für die Flora te ich mir als junger Lehrer die „Flora von Deutschland“ von meines Heimatortes St.Willibald zu interessieren und unter SCHMEIL & FITSCHEN (1950) und die „Pflanzensoziologische seiner Anleitung Pflanzen zu sammeln begann, herrschte Exkursionsflora für Südwestdeutschland und die angrenzen- Krieg. Die Anlage eines Herbariums im Jahr 1943 war mit den Gebiete“ von E. OBERDORFER (1949) kaufen. Eine große Schwierigkeiten verbunden: Woher das Papier nehmen, Hilfe bei der Bestimmungsarbeit war der „Kritische Ergän- woher die Klebestreifen? Mein Glück: Vater war Leiter der zungsband der Exkursionsflora von Deutschland“ von ROTH- dreiklassigen Volksschule und konnte so ein wenig „Kanz- MALER (1963). In den 1960er