Die Edgar-Wallace-Filme TV-Nachrichten Aus Der City Nord Gyula Trebitsch Zum 100Sten
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#21 / November 2014 / www.filmmuseum-hamburg.de Drehort Hamburg Die Edgar-Wallace-Filme 30 Jahre Privatfernsehen TV-Nachrichten aus der City Nord Legendärer Produzent Gyula Trebitsch zum 100sten 4 ALTE HAMBURGER LICHTSPIELHÄUSER Ein Kiez-Kino wie aus dem Bilderbuch: Alt-Heidelberg Lichtspiele (1925 – 1945) 6 FILMGESCHICHTE Auf den Spuren von Gyula Trebitsch in Budapest 13 BUCHREZENSION Ein junger Mann kommt nach Hamburg 14 FILM IN HAMBURG Gruselfilme am Fließband Wie die ersten Edgar-Wallace-Filme entstanden 21 FILMARCHIVE Das Landesfilmarchiv im Zentrum für Medien des Landesinstituts für Schule Bremen 23 BUCHREZENSION Erster Weltkrieg und kein Ende! 24 FILMMUSEEN Studio Bendestorf – Quo Vadis? 26 KINOGESCHICHTE 35 Jahre Metropolis: Ein besonderes Kommunales Kino 28 FILMTECHNIK Nach 30 Jahren: Eine neue Super-8-Kamera 30 FILMSTADT HAMBURG Zwischen hohen Häusern und hohen Tieren Heinz Rühmann und die Grindelhochhäuser 36 FILMGESCHICHTE Das »untertemperierte« Mädchen aus Hamburg Eine Hafengeschichte der besonderen Art 40 FERNSEHGESCHICHTE Vor 30 Jahren in der City Nord: Start des Privatfernsehens 48 FERNSEHGESCHICHTE 30 Jahre Privat-TV: Von geforderter Programmvielfalt zum Trash-Fernsehen? 52 FILMGESCHICHTE »Winnetou« in Schwarzweiß Nicht realisiertes Hamburger Filmprojekt 57 AUS DEM VEREIN Jahresrückblick 2013 /2014 58 MATINEEN Filmmatineen 2014 /15 im Abaton-Kino Impressum Hamburger Flimmern Die Zeitschrift des Film- und Fernsehmuseums Hamburg e.V. www.filmmuseum-hamburg.de, www.fernsehmuseum-hamburg.de Redaktion: Jürgen Lossau (V.i.S.d.P.), Dr. Joachim Paschen, Volker Reißmann Layout: atelier anita wertiprach | Adresse: Sierichstraße 145, 22299 Hamburg Telefon 040-468855-0, Fax -99, [email protected] Erscheinen: unregelmäßig 1–2 mal jährlich | Anzeigen: sind gern gesehen Bezug: für Mitglieder kostenlos | Titelblatt und Fotos Innenseiten: Conti-Press Promotion für den Edgar-Wallace-Film Der Verein »Film- und Fernsehmuseum Hamburg e.V.« »Der Hexer« wird unterstützt von der 4 ALTE HAMBURGER LICHTSPIELHÄUSER ALTE HAMBURGER LICHTSPIELHÄUSER 5 und ein Dutzend Kinos war zu Denn schon Mitte der 1930er Jahre ver- Schicksal: Erst als reguläres Kino betrie- den Hochzeiten in den 1930er und zeichnete das Kino-Adressbuch Julius ben, wurde es schon 1962 für den regulä- R 1950er Jahren in Betrieb – heute Pehmöller als neuen Geschäftsführer. ren Spielbetrieb geschlossen und einige Ein Kiez-Kino wie aus dem Bilderbuch: existiert kein einziges Lichtspieltheater Dieser hatte schon einschlägige Erfah- Monate später vom Hamburger Filmema- an dieser Stelle mehr. Daher soll mit rungen im Kinogewerbe vorzuweisen: Ab cher und Technik-Tüftler Adalbert Baltes Alt-Heidelberg Lichtspiele (1925 – 1945) diesem Beitrag beispielhaft an eines der 1913 hatte er zunächst unter dem Namen als 360-Grad-Rundumkino (Cinetarium) kleinen Kinos abseits der großen Reeper- Film-Palast (später Gloria-Theater) am betrieben. Nachdem sich diese Tech- bahn, schon auf Altonaer Gebiet gelegen, Billhorner Röhrendamm residierendes nik nicht durchsetzen konnte, wurde es erinnert werden, welches nur knapp 20 Großkino mit immerhin mit 690 Plätzen wieder als Kino, vorzugsweise für das Jahre existierte und sich durch einen be- ein paar Jahre geführt, später übernahm Abspielen von Erotik-Streifen genutzt, Von Volker Reißmann sonders kuriosen Namen auszeichnete: seine »Julius-Pemöller-Kinobetriebsgesell- um dann Anfang der 1990er Jahre nach Die Alt-Heidelberg-Lichtspiele. schaft« dann auch die Blankeneser Licht- einer Komplettsanierung als Musical- Bereits seit vielen Jahren befand sich spiele. theater unter gleichem Namen neu eröff- an der Großen Gärtnerstraße 5 bis 7 (spä- net zu werden – das Eröffnungsstück war ter Thadenstraße) das kleine Hotel »Alt- ausgerechnet das populäre Filmmusical KURZ VOR KRIEGSENDE Heidelberg«, dessen Tanz- und Ballsaal Grease. Besonders in den 1990er Jahren AUSGEBOMBT zeitweilig auch als Auktionshaus diente. auf der Hochphase des Multiplex-Booms Letztmalig findet man unter der Nr. 7 im Obwohl die Alt-Heidelberg-Lichtspiele sehr geisterten Investment-Vorhaben durch Altonaer Adreßbuch von 1926 das Auk- verkehrsgünstig lagen – die Große Gärt- die Hamburger Presse, wieder ein Kino- tionshaus A. K. Aberle und das Ballhaus nerstraße war in den 1920er Jahren mit center auf der Reeperbahn zu schaffen Otto Scheerer, wobei zu vermuten steht, sieben Straßenbahnlinien und einer – doch realisiert werden konnte bis heu- dass es sich aufgrund der relativ kleinen Autobusverbindung erreichbar – gab es te keiner dieser Pläne und so bleibt St. Belegenheit sogar um eine Doppelnut- in den 1930er Jahren dann noch einmal Pauli – abgesehen von den Filmkunst- zung gehandelt haben könnte. Bereits einen Betreiberwechsel: 1937 übernahm stätten B-Movie und 3001 – eine weit- im Adreßbuch 1927 findet sich dann ne- K. Persiel die Geschäftsführung. Lange gehend kinofreie Zone. ben dem Namen von Otto Scheerer, der Zeit blieb das Kino von den Bombenan- offenbar das kleine Hotel (welches eher griffen verschont, erst am 11. März 1945 ZEITZEUGEN-ERINNERUNGEN den Stil einer heutigen Familienpension erfolgte die Zerstörung durch Spreng- gehabt haben dürfte) führte, auch erst- bomben (zwei später Tage später wurden Was die Alt-Heidelberg-Lichtspiele angeht: mals der Name von Arthur Taeger als bei einem erneuten Bombardement dann Mögen sie nach 1945 zwangsläufig erst Leiter eines Lichtspiel-Betriebes. Offen- auch nahezu alle anderen Häuser zwi- einmal in Vergessenheit geraten sein, so kundig hatte man den Auktionsbetrieb schen Bleicher- und Jägerstraße [heute gibt es doch noch Zeitzeugen, die sich aufgegeben und führte nun – vermutlich Wohlwillstraße] zerstört). Ein Schick- an diese »Flohkiste« sehr gut erinnern: ab November 1925 – Filme zu abendlicher sal, welches einem anderen, unweit an So schrieb der aufmerksame Internet- Stunde vor. Leider war es Arthur Taeger der ehemaligen Adolphstraße (heute: Benutzer Gunnar Oldag aus Langenhorn nicht lange vergönnt, sein neues Licht- Bernstorffstraße) gelegenen Kino erspart an unsere Website, er habe als Junge spielhaus zu führen, denn schon Anfang blieb: Hier befand sich seit Ende der von 1940 bis zur Zerstörung 1945 mit sei- der 1930er Jahre verzeichnet das besag- 1920er Jahre in den Fabrikationsräumen ner Familie im obersten Stockwerk des te Adreßbuch eine »Anna Taeger Wwe.« einer ehemaligen Spiegelfabrik ebenfalls Hauses Gärtnerstraße 7 gewohnt. Der als Geschäftsführerin unter der Adresse ein Kino vergleichbarer Größe, welches damalige Vermieter, Persiel, habe ihm Große Gärtnerstraße 7. erst als Adolph-Kino firmierte, bevor es als Bewohner den kostenlosen Zugang dann in Deutsche Lichtspiele (=Deuli) zu seinem Filmtheater erlaubt. Hinter FLOHKINO MIT 220 PLÄTZEN umbenannt und nach fast 25 Jahren Leer- dem Foyer habe ein elektrisches Klavier stand doch noch einmal als Studio-Kino gestanden, im Heizungskeller lagerten Ob es anfänglich auch als Fox-Theater wieder in Betrieb genommen wurde. eine Menge Musikrollen, bei der die Töne firmierte, wie manche Quellen angeben, Gab es dann noch in den 1950er Jah- durch Lochtechnik erzeugt wurden – of- konnte bisher nicht verifiziert werden – ren wieder rund ein Dutzend Kinos an fenbar zur musikalischen Begleitung der hierfür Belege zu finden (genauso wie für der Reeperbahn, existierte davon heute anfangs noch stummen Spielfilme einge- das eigentlich gespielte Kinoprogramm) kein einziges mehr. Einige Bauten haben setzt. Auch an den intensiven Austausch ist nicht immer ganz einfach, vielfach wenigstens als Theater oder Kabaretts der Filmrollen für die Wochenschau, was verzichtete man auch auf größere Anzei- überlebt, wie das ehemalige Oase-Kino nur durch versetzte Anfangszeiten mög- Bekanntlich wurde auf Hamburgs Amüsiermeile St. Pauli im Jahre 1900 mit Knopf’s gen in der Tagespresse und setzte mehr oder das Union-Theater – letzteres wur- lich war, mit dem in der Nachbarschaft Lichtspielhaus das erste ortsfeste Kino in Hamburg eingerichtet. Bald etablierten auf die Laufkundschaft der näheren Um- de als Schmidts Tivoli allerdings erst vor befindlichen Adolph-Kino (heute: Studio- sich hier zahlreiche weitere Kinos, die vor allem Unterhaltungsfilme spielten, vielfach gebung. wenigen Jahren abgerissen und komplett Kino) konnte er sich noch gut erinnern. entstanden aus Gaststätten, größeren Veranstaltungssälen und Varieté-Theatern, Weiterhin steht zu vermuten, dass die neu errichtet. Andere Kinobauten wer- Und er stellte unserem Verein freund- die nun ein gutes Zusatz-Geschäft im neuen Kintopp sahen. Witwe Anna Taeger mit der Leitung des den heute als Minikaufhäuser (Aladin) licherweise das Foto mit der schönen kleinen Kinos – laut einem Kino-Adreß- oder Sexkinos genutzt. Ein traditions- Außenansicht zur Verfügung, welches wir buch hatte es Ende der 1920er Jahre gera- reiches Haus an einer Seitenstraße der hier erstmalig abdrucken: Eine schöne de einmal 220 Sitzplätze aufzuweisen – Reeperbahn, das Imperial, hatte sogar kleine Reminiszenz an ein untergegange- offenkundig auf Dauer überfordert war. ein ganz besonders kurios anmutendes nes Kiezkino. • 6 FILMGESCHICHTE FILMGESCHICHTE 7 Auf den Spuren von Gyula Trebitsch in Budapest Von Michael Töteberg und Volker Reißmann Zum 100. Geburtstag von Gyula Trebitsch am 3. November erscheint die erste Biografie über den schon zu Lebzeiten legendären Produzenten. Die beiden Autoren Michael Töteberg und Volker Reißmann sind nach Budapest gefahren, um das weitgehend unbekannte Anfangskapitel einer beispiellosen Karriere zu erforschen. Über ihre Recherchen haben sie den