Gelehrte Lebenswelten Im 15. Und 16. Jahrhundert
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Kaspar Gubler ∙ Rainer Christoph Schwinges (Hrsg.) Gelehrte Lebenswelten im 15. und 16. Jahrhundert Repertorium Academicum Germanicum (RAG) Forschungen 2 Hochschulverlag AG an der ETH Zürich Liebe Leserin, lieber Leser Wir freuen uns, dass Sie unsere Open-Access-Publikation heruntergeladen haben. Der vdf Hochschulverlag fördert Open Access aktiv und publiziert seit 2008 Gratis-eBooks in verschiedenen Fachbereichen: Übersicht Open-Access-Titel Möchten auch Sie Open Access publizieren? Der vdf Hochschulverlag stellt Ihre Publikation u.a. im eigenen Webshop sowie der ETH-Research-Collection zum Download bereit! Kontaktieren Sie uns unter [email protected] Gerne informieren wir Sie auch in Zukunft über unsere (Open-Access-)Publikationen in Ihrem Fachbereich. Newsletter abonnieren Auch Sie können Open Access unterstützen. Hier geht's zum Spenden-Button Herzlichen Dank! @vdfVerlagETHZ vdf.hochschulverlag.eth.zurich Kaspar Gubler ∙ Rainer Christoph Schwinges (Hrsg.) Gelehrte Lebenswelten im 15. und 16. Jahrhundert Redaktion: Ursula Bütschli Publiziert mit Unterstützung der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) Umschlagbild: Dr. theol. Henricus Gorinchem, Studium in Paris und Köln. Bayerisches Hauptstaatsarchiv. Geheimes Hausarchiv, Handschrift 12 fol 10r. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Download open access: ISBN 978-3-7281-3929-0 / DOI 10.3218/3929-0 www.vdf.ethz.ch © 2018, vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich Das Werk einschliesslich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhalt Vorwort.................................................................................................... VII Rainer Christoph Schwinges Doctores so in den püchern lesen. Lebenswege deutscher Gelehrter des 15. bis 16. Jahrhunderts und das Repertorium Academicum Germanicum (RAG)........................ 1 Ursula Bütschli Bildung und Geld. Die Vermögensverhältnisse der Schaffhauser Universitätsbesucher im Spätmittelalter (1460–1529)............................. 23 Elena Magli Ritter an der Universität. Universitätsbesuch der niederadligen Familie Friedingen (1324–1540)................................................................49 Silvia Böhnert So soll der jung Adel sich auff das Studieren geben: Die Wetterauer Grafen an den Universitäten des Alten Reiches (1450–1550)........................................................................ 65 Carmen Tellenbach Ladislaus Ulricher, Professor der Theologie. Ein gelehrter Betrüger an der Universität Basel (um 1500)................... 87 Kaspar Gubler Universitas Dolana: Juristen- und Transituniversität im Land der Legisten (1498–1601)...........................................................107 V Lotte Kosthorst Gelehrte Mediziner am Niederrhein. Das Italienstudium der Ärzte am Hof Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg (1539–1592)....................................129 Anna-Lena Wendel Der Humanistenkreis in Erfurt und die Reformation in Hessen (ca. 1500–1550).........................................................................157 Vanessa Decker Die Professoren der Universität Marburg zwischen Universitäts- und Landesdienst (1527–1567)...........................................177 Anschriften der Autorinnen und Autoren...............................................193 VI Vorwort Dies ist das zweite Buch aus der Reihe «Repertorium Academicum Germanicum (RAG) Forschungen», die grundsätzlich das Medium des E-Books verwendet. Der Zugang ist frei gemäss dem Grundsatz des Open-Access zu wissenschaftlicher Literatur. Das RAG (www.rag-online.org) ist ein Forschungsprojekt, das die biographischen, sozialen und kulturellen Daten der universitären Gelehrten des Alten Reiches bis 1550 in einer Datenbank erfasst und auswertet. Diese Datenbank präsentiert die Studien-, Lebens- und Wissenswege der Magister der Artistenfakultäten, der Besucher und Ab- solventen der drei höheren Fakultäten der Jurisprudenz, der Theologie und der Medizin sowie der Universitätsbesucher aus dem Adel, auch wenn sie nicht promoviert worden sind. Damit hat das RAG das Ziel, die Geschichte der kulturellen Reichweiten geistiger Führungsgruppen der Vormoderne zu entwickeln und mit mehr als 60’000 Personen einen umfassenden Einblick in die mittelalterlichen Ursprünge moderner Wissensgesell- schaften zu gewinnen. Dieses Buch haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RAG der beiden Arbeitsstellen in Bern (Schweiz) und Giessen (Deutschland) in den Jahren 2017 und 2018 gestaltet, nachdem die notwendig gewordene Datenbankmigration bewältigt war. Die Beiträge basieren unter Nutzung des RAG im neuen Umfeld zumeist auf akade- PLVFKHQ4XDOL¿NDWLRQVVFKULIWHQYRQGHU0DVWHUELV]XU'RNWRUDQGLQQHQVWXIHDQGHQ 8QLYHUVLWlWHQ%HUQXQG*LHVVHQ6R¿QGHQVLFK±QHEHQHLQHPHLQIKUHQGHQ7H[W]XP 5$*±$UEHLWHQGLHVRZRKOGHPUHJLRQDOHQ6FKZHUSXQNWGHU$UEHLWVVWHOOHQ 5KHLQ- raum, Hessen, Thüringen oder Burgund, Süddeutschland, Schweiz) als auch den jeweils persönlichen Forschungsinteressen geschuldet sind. Letztere betreffen Finanz- und Stu- dienstatus in Schaffhausen, adlige Studienstrategien beim süddeutschen Ritter- und Wetterauer Grafenadel, das italienische Studium der Hofmediziner am Niederrhein oder das französisch-juristische an der für Reichsverhältnisse wichtigen burgundischen Uni- versität zu Dôle. Ferner geht es um Erfurter Humanisten und ihren reformatorischen (LQÀXVVLQ+HVVHQVRZLHXPGHQ8QLYHUVLWlWVXQG/DQGHVGLHQVWGHU0DUEXUJHU3UR- fessoren, und nicht zuletzt wird der Fall eines gelehrten Hochstaplers an der Basler Universität aufgerollt. Alle Beiträge mögen vermitteln, wie sehr das RAG mit seinen Visualisierungsmöglichkeiten seit den Anfängen im Jahre 2001 mehr und mehr zu einem Forschungs- und Arbeitsinstrument geworden ist. Es basiert auf der Software Nodegoat (http://nodegoat.net from LAB1100). Herzlicher Dank gebührt allen Beitragenden, sodann der Schweizerischen Akade- mie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW), die diese Publikation wesentlich XQWHUVWW]WKDWXQG)UDX8UVXOD%WVFKOL0$GLHQLFKWQXUGHQHLJHQHQ7H[WVRQGHUQ auch Redaktion und Satz mit grosser Sorgfalt bewältigt hat. Bern, im August 2018 Kaspar Gubler und Rainer C. Schwinges VII Abb. 1 Website des RAG mit Winand von Steeg (Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes Hausarchiv, Handschrift 12, fol. 15v) Rainer Christoph Schwinges Doctores so in den püchern lesen Lebenswege deutscher Gelehrter des 15. bis 16. Jahrhunderts und das Repertorium Academicum Germanicum (RAG)1 Ich habe das Vergnügen, Sie mit Dr. Winand von Steeg bekannt machen zu dürfen, diesem freundlich blickenden Herrn auf der Website des RAG, der gerade dabei ist, damals um 1425, ein Gutachten zu verfassen. Er scheint noch ein wenig nachdenklich zu VHLQXPGHQUHFKWHQ$QIDQJ]X¿QGHQ9LHOOHLFKWZLOOHUDXFKLP%LOGQRFKHWZDVQDFK- tragen, denn er hat sich selbst in dieser Lage portraitiert. Lassen wir ihn also noch einen Moment in Ruhe nachdenken, bevor er uns verraten wird, was es mit ihm auf sich hat. Inzwischen kann ich Ihnen berichten, weshalb ich mich fast 600 Jahre nach seinem Erdenleben für ihn und weitere seiner Kollegen, die ich gleich noch vorstellen werde, interessiere. Abgesehen von allem anderen an seiner Persönlichkeit macht Winand bereits die Tatsache interessant, dass er ein Mann mit Universitätsbildung ist, in diesem Fall ein Mann des gelehrten Rechts von Heidelberg und Würzburg mit entsprechender Tätigkeit. Und so ist er ein Proband in einem Forschungsunternehmen, das sich Repertorium Academicum Germanicum (RAG) nennt. Dieses RAG hat sich vorgenommen, die Lebenswege deutscher Gelehrter, darunter die doctores so in den püchern lesen proso- SRJUD¿VFK]XHUIRUVFKHQXQGLKU:LVVHQLKUHJHVHOOVFKDIWOLFKH:LUNXQJXQGGLHVLFK GDEHL HQWZLFNHOQGH VSH]L¿VFKH .XOWXU YRQ GHQ $QIlQJHQ ELV ]XU 0LWWH GHV 16.Jahrhunderts zu erkunden. Dazu gibt es eine Datenbank zur Recherche sowie unter anderem einen digitalen Atlas zur Analyse und Visualisierung der Ergebnisse. Was ich Ihnen präsentiere, sind freilich noch keine abgeschlossenen Forschungen, sondern ist ‹work in progress› 2. Dass man ein solches RAG machen kann, hat gerade im deutschen Sprachraum besonders gute Voraussetzungen. Betrachtet man nämlich die Geschichte mittelalterlich- vormoderner Bildung und Wissenschaft samt ihren Institutionen rein chronologisch, so wird man selbstverständlich nicht umhin können, zuerst auf Frankreich und Italien zu blicken mit ihren europäischen Zentren für Theologie und Philosophie in Paris, für Rechtswesen und Medizin in Bologna, Padua, Pavia, Ferrara oder Montpellier. Die entsprechenden, rund 150 Jahre späteren Ereignisse und Prozesse im Alten Reich, beginnend mit Prag (1348) als der ersten Universität nördlich der Alpen, wird man 1 Vortrag anlässlich der Jahresversammlung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissen- schaften und der Monumenta Germaniae Historica in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München am 8. März 2017. Die Redeform ist weitgehend beibehalten. Erstabdruck in: Jahresbericht 2016 der Historischen .RPPLVVLRQEHLGHU%D\HULVFKHQ$NDGHPLHGHU:LVVHQVFKDIWHQ0QFKHQ6±+LHUZLHGHUJHJHEHQPLW verändertem Kartenmaterial und