DEPARTEMENT BAU, VERKEHR UND UMWELT Abteilung Raumentwicklung

18. Juni 2020

BERICHT

Auswertung der Stellungnahmen zur Anpassung des Richtplans: Gebiet "Neumatte" in ; Reduktion Siedlungstrenngürtel (Richtplankapitel S 2.1, Beschluss 1.3)

Regionale Planungsverbände

Antrag / Einwand Begründung / Kommentare Beurteilung durch ARE

regio Ablehnung Durch die Richtplananpassung wird der ursprüngliche Sied- Kenntnisnahme lungstrenngürtel verringert. Dies entspricht aus Sicht von Gemäss regionalem Entwicklungskonzept Aarau Regio nicht dem angestrebten behutsamen Umgang (REK; 2012) des Regionalverbands Suh- mit den verbleibenden zusammenhängenden Freiräumen rental, steht der Siedlungstrenngürtel un- ausserhalb des Siedlungsgebiets, den sich die Region Aarau ter anderem im Gebiet "Neumatte" der zum Ziel gesetzt hat. Mit dieser Verringerung des Siedlungs- Ansiedlung von Arbeitsplätzen entgegen. trenngürtels wird die überregional bedeutende land- Allerdings datiert das REK aus dem Jahr schaftsprägende Ebene der tangiert. Dieser Land- 2012, das heisst vor der Raumplanungs- schafts- und Gewässerraum soll gemäss Regionalentwick- gesetz-Revision (RPG), welche insbeson- lungskonzept der Region Aarau von störenden Einflüssen dere die Schonung der Landschaft und freigehalten werden. die Schaffung kompakter Siedlungen zum Aarau Regio geht bei dieser Beurteilung auch davon aus, Ziel hat. dass vergleichbare Planungsvorhaben in den einzelnen Re- gionen von Seiten Kanton, jeweils mit den gleichen Massstä- Kenntnisnahme ben geprüft und beurteilt werden. Ein ähnlich gelagerter Fall in Kölliken wurde seitens Kanton bisher sehr zurückhaltend beurteilt. Es wird nicht ersichtlich, wieso in Hirschthal die In- teressenabwägung nun zu Gunsten dieser Einzonung aus- fällt.

Aarau Regio beantragt darum aus grundsätzlichen Überle-

gungen heraus, auf die Verringerung des Siedlungstrenngür-

L:\ARE\610.10.0001_Richtplan\01 Anpassungen\S1.2\Hirschthal\05_UBV_GR_YYYYMMDD\Auswertung_Mitwirkungseingaben.docx

tels im Kantonalen Richtplan zu verzichten. Eine besser ge- legene Arbeitsplatzentwicklung in Hirschthal könnte Aarau Regio jedenfalls unterstützen. Wird an dieser Entwicklung an diesem Ort dennoch festge- Die Gemeinde Hirschthal hat die Alterna- halten, beantragt Aarau Regio, dass bei der Realisierung von tive "Surematte" geprüft und kommt zum neuen Bauten und Anlagen speziell darauf zu achten ist, Schluss, dass diese nicht geeignet ist dass sich diese qualitativ hochwertig ins Landschaftsbild ein- (s. Planungsbericht S. 29). ordnen und die Siedlungsränder landschaftsverträglich ge- Vorgaben zur Gestaltung des Siedlungs- staltet werden. Zudem müsste eine Mindestnutzung wie zum rands und der Anordnung von Parkplät- Beispiel "mindestens drei oberirdisch gewerblich genutzte zen (unterirdisch oder mehrgeschossig) Geschosse" verbindlich verlangt werden, wobei jeweils auch sind in der Bau- und Nutzungsordnung die Realisierung von nutzbaren Untergeschossen für zum (BNO) geplant (s. Planungsbericht S. 46 Beispiel: Lagerräume und insbesondere die Parkierung zu ff.). prüfen sind. aargauSüd impuls Zustimmung Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Planung ge- Kenntnisnahme mäss § 13 Abs. 1 Baugesetz (BauG) regional abgestimmt und mit den regionalen Zielen und Grundsätzen vereinbar ist. Wir stellen in der Vorlage keine Widersprüche zu unserem RRK 2040 fest.

Regionalverband Suhrental Zustimmung: […] Basierend auf den vorliegenden Unter- Fazit: lagen und einer umfassenden Interes- Die Erweiterung der Gewerbezone in der Neumatte ist das Kenntnisnahme senabwägung unterstützt der Regional- Resultat von vertieften Standortevaluationen, detaillierten verband den Antrag auf Anpassung des Bedarfsabklärungen und Betriebskonzepten der Betriebe so- Richtplans zur Reduktion des Sied- wie einer umfassenden Interessensabwägung. In den umlie- lungstrenngürtels für die Erweiterung genden Gemeinden und auch in der Region konnten keine der Gewerbezone in der Neumatte der Alternativstandorte gefunden werden. Der RVS kann aber Gemeinde Hirschthal. Diese Stellung- 0,15 ha zur Kompensation aus dem regionalen Topf zur Ver- nahme wurde vom Vorstand des RVS fügung stellen. auf dem Korrespondenzweg verab- schiedet. Grundsätzlich entspricht die vorgesehene Einzonung von Gewerbeland den Grundsätzen der Raumplanung, da Wohn- Kenntnisnahme und Arbeitsgebiete einander zweckmässig zugeordnet wer- den und mit dem öffentlichen Verkehr (öV) angemessen er-

schlossen sind. Dadurch werden Wohngebiete vor schädli- chen oder lästigen Einwirkungen verschont. Es werden Mas- snahmen zur haushälterischen Nutzung der neuen Flächen getroffen. Der bestehende Fussweg wird attraktiver gestaltet und es werden günstige Voraussetzungen für die Wirtschaft und die Gesellschaft sichergestellt. Gleichzeitig wird das Siedlungsgebiet auf Kosten von Kulturland und einem Sied- lungstrenngürtel ausgedehnt, was im REK für die Region Dem Ziel des REK des Regionalverbands

2 von 15

Suhrental/Ruedertal von 2012 jedoch bereits erwogen Suhrental im Gebiet "Neumatte" Arbeits- wurde. plätze anzusiedeln, stehen die kantonalen Die Einzonung einer Gewerbezone für ansässige Gewerbe- und bundesrechtlichen Freihalteinteres- betriebe in der Neumatte in Hirschthal steht weitgehend im sen gegenüber (Schonung der Land- Einklang mit den Zielen und Strategien des Regionalverban- schaft, grösstmögliche Schonung der des. Die dafür notwendige Reduktion des Siedlungstrenngür- FFF, Schaffung kompakter Siedlungen). tels sowie der Verlust von hochwertigen Fruchtfolgeflächen (FFF) werden aufgrund der kompensatorischen Auszonung von über 80 % der benötigten Fläche und den vorgeschlage- nen ökologischen Ausgleichsmassnahmen als vertretbar er- achtet. - Im Kantonalen Richtplan wurde trotz mehrfacher Anträge Im Rahmen des Anpassungspakets des des RVS keine regionale Arbeitszone im Verbandsgebiet Richtplans an RPG1 (insbesondere Richt- plankapitel S 1.2 und S 1.9) wurde kein festgelegt, das Erhalten und Schaffen neuer Arbeits- zusätzliches Siedlungsgebiet für Arbeits- plätze ist aber für die Region von grosser Bedeutung. Be- zonen räumlich festgesetzt. triebe mit einer grösseren Zahl von Arbeitsplätzen oder wesentlichem Verkehrsaufkommen sind gemäss REK un- ter anderem im Raum Hirschthal anzusiedeln. Es werden dadurch günstige Voraussetzungen für die Wirtschaft in der Region geschaffen. Die erweiterte kompensatorische Auszonung auf Gemeindegebiet für die Erweiterung der Gewerbezone wird sehr begrüsst.

- Die für das Gewerbe benötigten Flächen sind gleichzeitig zu optimieren und haushälterisch zu nutzen. - Die vorgeschlagenen ökologischen Ausgleichsmassnah- men tragen zur Aufwertung einer eher strukturarmen Landschaft bei und sorgen für eine gute Einordnung der zu überbauenden Flächen sowie eine attraktive Gestal-

tung des Siedlungsrandes. Die Realisierung ist verbind- lich in der Nutzungsplanung verankert worden. - Der Regionalverband sieht in der Erhaltung der ansässi- gen Betriebe und deren Weiterentwicklung mit der Schaf- fung von über 100 Arbeitsplätzen eine grosse Chance, positive Impulse für die ganze Region auszulösen, den Standort Hirschthal deutlich zu stärken und gleichzeitig dringend benötigte Gewerbeflächen zu erhalten. Kenntnisnahme Im Hinblick auf eine mögliche Abwanderung der bestehen- den Betriebe, werden der Erhalt und die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen im vorliegenden Fall höher gewichtet als der Verlust von FFF und der vollständige Erhalt des Sied- lungstrenngürtels, welcher durch ausgedehnte Strassen- und Infrastrukturanlagen sowie grosse Gewächshäuser bereits

3 von 15

stark beeinträchtigt ist. Die Umsetzung der ökologischen Ausgleichsmassnahmen ist aus Sicht des RVS zielführend und wird in der BNO verbindlich verankert.

Alle Verbandsgemeinden erhielten die Gelegenheit, sich schriftlich zur Reduktion des Siedlungstrenngürtels zu äus- sern. Acht von neun Verbandsgemeinden (ohne Hirschthal) gaben eine Stellungnahme ab. Es unterstützen alle Gemein- den das Vorhaben grundsätzlich und sind mit der Stellung-

nahme des RVS einverstanden.

Die Gemeinde Schmiedrued verzichtet auf eine erneute Stel- lungnahme, da ihre Meinung gegenüber der Stellungnahme vom Frühjahr 2018 unverändert bleibt. Die Gemeinde Schöft- Kenntnisnahme land unterstützt die Stellungnahme, erwartet aber seitens der Bewilligungsbehörden eine Gleichbehandlung mit dem Richt- planverfahren "Zentrumsentwicklung Schöftland". Die übri- gen Gemeinden stimmen der Reduktion des Siedlungstrenn- gürtels vorbehaltslos zu.

Gemeinden

Antrag / Einwand Begründung / Kommentare Beurteilung durch ARE

Hirschthal Zustimmung Die Gemeinde Hirschthal besitzt in der Gewerbezone seit Kenntnisnahme dem Jahr 1996 keine Bauzonenreserven mehr. Den ortsan- sässigen Betrieben fehlen daher dringend notwendige Ent- wicklungs- und Erweiterungsmöglichkeiten. Davon betroffen sind vor allem der im Jahr 1927 gegründete, traditions- reichste Gewerbebetrieb im Dorf, nämlich die Firma Pfiffner Messwandler AG, die Produkte für die Stromverteilung her- stellt, diese weltweit exportiert und die heute im Dorf rund 230 Arbeits- und Ausbildungsplätze anbietet. Im Weiteren die seit 1996 im Ort angesiedelte Firma Jungheinrich AG, die Flurförderzeuge und Lagertechniken unterhält und vertreibt, ebenfalls weltweit tätig ist und momentan rund 300 Arbeits- und Ausbildungsplätze aufweist. Daneben ist auch die Meier Gartenbau und Tiefbau AG, betroffen, welche über rund 50 Arbeits- und Ausbildungsplätze verfügt. Alle drei Firmen hal- ten erfreulicherweise an ihrem Standort in Hirschthal fest. Aufgrund dieser Tatsache ist im Rahmen der seit dem Jahr 2014(!) laufenden Gesamtrevision der Nutzungsplanung vor- gesehen, die bestehende Gewerbezone im Gebiet Oolmatt westlich der Suhre nach Norden in das Gebiet Neumatte zu erweitern. Diese Planung entspricht einem zentralen Ziel des

4 von 15

REK des Regionalverbands Suhrental, eine regionale Ar- beitszone mit Gewerbeflächen für den regionalen und kom- munalen Bedarf im Raum Schöftland/Hirschthal auszuwei- sen. Dieses Ziel unterstützt der Gemeinderat Hirschthal mit Vehemenz und er will den ansässigen Gewerbebetrieben da- mit den Weg für dringend notwendige Entwicklungs- und Er- weiterungsmöglichkeiten ebnen. Durch die Erweiterung der Gewerbezone kann in Hirschthal mit der Schaffung von über 100 zusätzlichen Arbeits- und Ausbildungsplätzen gerechnet werden. Dies würde die ansonsten eher strukturschwache Region im Oberen Suhrental wesentlich stärken. Die Gemeinde und das Gewerbe Hirschthal sind dringend auf die Anpassung des Richtplans im Gebiet Neumatte an- gewiesen, damit anschliessend die Erweiterung der Gewer- bezone Neumatte im Rahmen der Gesamtrevision der Nut- zungsplanung Siedlung und Kulturland umgesetzt werden kann.

Parteien

Antrag / Einwand Begründung / Kommentare Beurteilung durch ARE

CVP Zustimmung mit Vorbehalt: Ausgangslage: Die Gemeinde Hirschthal besitzt in der Ge- Kenntnisnahme Es ist erfreulich, dass mehrere ortsan- werbezone keine Baulandreserven mehr. Den ortsansässi- gen Betrieben fehlen daher Entwicklungs- und Erweiterungs- sässige Firmen am Standort Hirschthal festhalten wollen. Dass dafür Entwick- möglichkeiten. Drei grössere, teilweise international tätige lungs- und Erweiterungsmöglichkeiten Firmen, möchten am Standort Hirschthal festhalten, sind vorausgesetzt werden, ist nachvollzieh- aber auf Betriebsoptimierungen und Erweiterungsbauten an- gewiesen. Daher soll die Gewerbezone, westlich der Suhre, bar. Die CVP unterstütze daher die ge- plante Gewerbezone-Erweiterung ins um 2,48 ha ins Gebiet Neumatte erweitert werden. Die ge-

Gebiet Neumatte. Unschön ist, dass mit samte Fläche liegt in der Landwirtschaftszone. Durch Aus- dieser Erweiterung hochwertige FFF und Umzonungen im Baugebiet von Hirschthal, verbleibt eine vernichtet wird. Die CVP ist der Mei- netto Einzonungsfläche von 0,96 ha. Die Entscheidungskom- petenz über die Erweiterung des Siedlungsgebiets, mit Re- nung, dass die neu eingezonte Fläche, innerhalb dem Siedlungsgebiet von duktion der FFF, liegt beim Regierungsrat. Mit der Einzonung Hirschthal kompensiert werden kann. Neumatte, wird der Siedlungstrenngürtel reduziert. Die Ent- Die CVP fordert daher den Regierungs- scheidungskompetenz darüber, liegt beim Grossen Rat. Trotz unterschiedlicher Zuständigkeiten, erlauben wir uns, rat auf, der Bauzonenerweiterung nur zustimmen, wenn eine 100 % Flä- das Vorhaben als Ganzes zu beurteilen.

chenkompensation vorgenommen wird. Erweiterung Gewerbezone: Das Vorhaben wird im Pla- Mit der Reduktion des Siedlungstrenn- nungsbericht vom 17. Juli 2019 umfassend dargestellt. Es ist erfreulich, dass mehrere wichtige ortsansässige Firmen am

5 von 15

gürtels und den vorgesehenen Aus- Standort Hirschthal festhalten und über 100 zusätzliche Ar- gleichsmassnahmen, ist die CVP ein- beitsplätze schaffen wollen. Vorausgesetzt, die Firmen ha- verstanden. ben Entwicklungs- und Erweiterungsmöglichkeiten, damit sie

die zukünftigen Herausforderungen bewältigen können. Für die CVP ist die geplante Erweiterung der Gewerbezone ins Gebiet Neumatte, aus logistischen und lärmtechnischen Gründen, nachvollziehbar und sinnvoll. Erweiterung Bauzone: Das gültige RPG verlangt eine bes- Gegenüber dem Planungsstand Mitwir- sere Nutzung der bestehenden Bauzonen, mit einer Innen- kung werden weitere 0,55 ha Siedlungs- entwicklung vor einer Aussenentwicklung. Die Gewerbezone gebiet kompensiert (s. Planungsbericht; der Gemeinde Hirschtal ist vollständig überbaut. Wie bereits insbesondere Kapitel 5.1.2). erwähnt, erachtet die CVP eine Erweiterung der Gewerbe- zone als begründet und sinnvoll. Gemäss Planungsbericht, soll die zusätzliche Bauzonenfläche jedoch nur teilweise kompensiert werden. Es verbleibt eine Einzonungsfläche von 0,96 ha. Die CVP bedauert, dass nicht die ganze Fläche kompensiert wird. Wenn auf die zusätzlichen Einzonungen im Zentrum von Hirschthal verzichtet werden würde, wäre eine 100 % Flächenkompensation möglich. Reduktion Siedlungstrenngürtel: Mit der geplanten Gewer- bezone Neumatte wird der Siedlungstrenngürtel reduziert. Der Siedlungstrenngürtel dient der grossräumigen Gliede- rung der Landschaft und der typischen Siedlungsbilder im Kanton Aargau. Die CVP beurteilt die Reduktion nicht als gravierend. Mit den geplanten landschaftlichen und ökologi- schen Ausgleichsmassnahmen in der neuen Gewerbezone, welche in die BNO aufgenommen werden sollen, ist die Re- duktion des Siedlungstrenngürtels für die CVP vertretbar.

EDU Aargau Zustimmung: Auch die EDU Aargau ist der Meinung, dass in unserem Kenntnisnahme Die EDU unterstützt den Antrag. Land ein möglichst hoher Selbstversorgungsgrad mit selbst produzierten Lebensmitteln hoher Qualität angestrebt wer- den soll. In diesem Fall ist jedoch die Reduktion des Sied- lungstrenngürtels verkraftbar, weil dadurch eine zweckmäs- sige Zuordnung von Wohn- und Arbeitsgebieten sowie Ver- schonung der Wohngebiete vor schädlichen oder lästigen Einwirkungen erwirkt werden kann, zumal keine weiteren Landreserven in der Umgebung verfügbar sind. Damit kön- nen die vorhandenen Arbeitsplätze erhalten bleiben und neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Somit liegt bei die- sem Geschäft ein überwiegendes Interesse vor, sodass wohl ausnahmsweise die Reduktion der FFF akzeptiert werden muss.

6 von 15

FDP Aargau Ablehnung (Zurückweisung): Aus Sicht der FDP erscheint die Abwägung zwischen den Kenntnisnahme Die FDP erwartet die erwähnten vertief- Nutzungsinteressen der ansässigen Gewerbebetriebe ge- Die Gemeinde Hirschthal hat die betroffe- ten Abklärungen, die der Gemeinderat genüber den raumplanerischen Interessen betreffend Sied- nen Betriebe und Grundeigentümer um Hirschthal zusammen mit den betroffe- lung und FFF ungenügend. Raumplanerisch erscheint es e- nochmalige Stellungnahme zum Alterna- nen Grundeigentümern und dem Depar- her angezeigt, dass die im Grundsatz berechtigten Interes- tivstandort "Surematte" gebeten (s. Pla- tement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) sen der lokalen Gewerbebetriebe auf anderen Parzellen rea- nungsbericht Anhang H). Im Ergebnis des Kantons Aargau zu treffen hat. Auf- lisiert werden, welche ausserhalb des Siedlungstrenngürtels kommt die Gemeinde Hirschthal weiterhin grund der vorliegenden Aktenlage ist liegen beziehungsweise bereits von bebauten Grundstücken zum Schluss, dass die "Surematte" nicht eine abschliessende Stellungnahme umgeben sind. als Erweiterung der Gewerbezone in nicht möglich. Die Vorlage ist deshalb Die Pflicht zur zweckmässigen und haushälterischen Nut- Frage kommt (aufgrund mangelnder Ver- zur Ergänzung im Sinne der ausgeführ- zung des Bodens und zur geordneten Besiedlung des Lan- fügbarkeit und dem als hoch eingeschätz- ten Erwägungen an die Gemeinde zu- des, die Pflicht zur Trennung von Baugebiet vom Nichtbau- ten Konfliktpotenzial Wohnen-Gewerbe). rückzuweisen. gebiet (Trennungsgrundsatz) sowie das Konzentrationsprin- zip legen eine Einzonung der Surematte eher nahe. Auch steht der angeführten Trennwirkung der Holzikerstrasse zum Gebiet Surematte beispielsweise die Trennwirkung des Ge- wässerraumes der Suhre zum Gebiet Neumatte gegenüber. Unter diesem Aspekt sind die Interessenabwägung zu vertie- fen und die Einzonung der Surematte nochmals zu prüfen, auch unter Einbezug der Grundeigentümer. Es scheint nicht ausgeschlossen, die Siedlungsentwicklung nach innen zu lenken und eine kompakte Siedlung zu erreichen sowie gleichzeitig die räumlichen Voraussetzungen für die Entwick- lung der lokalen Wirtschaft zu schaffen.

Grüne Aargau Zustimmung mit Vorbehalt: Begründungen Die Reduktion des Siedlungstrenngür- - Ökologische Ausgleichsmassnahmen/Vernetzung Kenntnisnahme tels im Gebiet «Neumatte» in Hirschthal Der Siedlungstrenngürtel westlich Hirschthal südlich der sei mit zusätzlichen Auflagen zum Be- Holzikerstrasse zwischen linkem Ufer der Suhre und Suh- schluss vorzulegen, namentlich rentalstrasse (K 208) wurde offensichtlich bereits früher

- seien weitere ökologische Aus- konkurrierenden Interessen geopfert und durch die heute gleichsmassnahmen in der Ge- bestehenden Industrie- und Gewerbebauten der Garage meinde Hirschthal zu identifizieren Riggenbach AG, der Jungheinrich AG und der A. Meier und festzulegen, welche die für Gartenbau AG sowie durch die Parkierungsanlage der Siedlungstrenngürtel postulierte Pfiffner Messwandler AG beansprucht. Der Gemeinde- ökologische Vernetzung sicherstel- bann von Hirschthal reicht im Westen darüber hinaus bis

len, zum Beispiel: bei Wildtierkorri- in das Siedlungsgebiet des Nachbardorfes , das doren, soweit im Perimeter von sich optisch durch Gewächshäuser (landwirtschaftliche Hirschthal umsetzbar Spezialzone auf Gemeindegebiet von Hirschthal) an die - seien die Konsequenzen der hoch- Suhrentalstrasse annähert (vgl. Übersicht Umzonungen, gerechneten > 140 zusätzlichen Ar- Planungsbericht S. 62). Dadurch ergibt sich heute schon beitsplätze auf das Verkehrsauf- ein quer zur Talachse verlaufender Riegel, der perspekti-

visch in Nord↔Süd-Achse betrachtet, keinen wirklichen

7 von 15

kommen speziell zu den Hauptver- Siedlungstrenngürtel mehr erkennen lässt. Insofern ist die kehrszeiten aufzuzeigen und Mass- ökologische Vernetzung das Einzige, was im Zusammen- nahmen, die Arbeitnehmerinnen und hang mit diesem bereits schwer beschädigten Siedlungs- Arbeitnehmer ohne zusätzlichen trenngürtel noch kompensiert werden kann. Es reicht Zu besseren ökologischen Vernetzung Parkplatzbedarf an ihren Arbeitsort nicht, den ökologischen Ausgleich nur auf dem Areal der des Gebiets "Neumatte" wurde ein Grob- zu bringen (Wohnsitznahme in der Neumatte sowie im Gewässerraum der Suhre kleinräu- konzept erarbeitet (s. Planungsbericht S. 45/46.) Nähe, Langsamverkehr, öV-Nut- mig zu realisieren, es braucht einen umfassenderen zung, Fahrgemeinschaften) Überblick und daraus abgeleitet Massnahmen auch in an- grenzenden Gebieten, unter Umständen allenfalls über Die Reduktion der FFF beziehungs- die Gemeindegrenzen hinweg. Ein Teil der durch die wei- weise Erweiterung des Siedlungsgebie- tere Demontage des Siedlungstrenngürtels gewonnenen tes um 0,96 ha sei abzulehnen, wirtschaftlichen Wertschöpfung muss entsprechend in

- die benötigte Fläche der Neumatte ökologische Ausgleichsmassnahmen investiert werden. sei somit auf Stufe BNO vollumfäng- Im Übrigen begrüssen wir die Vorgaben, die für die Über- lich durch Auszonung zu kompen- bauung der Neumatte vorgestellt werden, insbesondere

sieren (namentlich durch Verzicht die Begrünung von Flachdächern und sickerfähige Bo- auf die Einzonung von 0,85 ha des denbeläge. Diese Vorgaben müssen jedoch bei künftigen Areals Chaibenacher). baulichen Veränderungen auch in der Oolmatt sinnge- mäss gelten. - Verkehrsaufkommen Die in Aussicht gestellte Schaffung und Ansiedlung weite- Die Auswirkungen auf die verkehrliche Si- rer Arbeitsplätze in der Region ist an sich sehr erfreulich. tuation wurden mit einem Verkehrsbericht Hirschthal und umliegende Gemeinden bieten sich als nochmals vertieft geprüft und ergänzende nahe gelegene Wohnorte an. Erwähnt wird auch die gute Vorgaben in der BNO vorgesehen (s. Pla- Erschliessung durch die Vorortsbahn Aarau–Schöftland. nungsbericht S. 28, 48 und Anhang G). Damit der Pendlerverkehr per Auto nicht weiter anwächst, sind flankierende Massnahmen zu definieren, die durch- aus auch eine Verknappung zur Verfügung stehender Parkplätze enthalten könnten. - Reduktion der FFF und Erweiterung des Siedlungsgebie- tes um 0,96 ha Planungsbericht Abb. 6, S. 9 zeigt eine vollauf genü- Gegenüber dem Planungsstand Mitwir- gende Kapazität der Hirschthaler Bauzonen bis über das kung wird der Anteil des kompensierten Jahr 2030 hinaus. Es ist somit nicht schlüssig, warum im Siedlungsgebiets / der kompensierten Chaibenacher 0,85 ha Bauland eingezont werden sollen. FFF erhöht (s. Planungsbericht). Die zentrumsnahe Lage bleibt auch dann unbeeinträch- tigt erhalten, wenn dieses Gebiet zu einem späteren Zeit- punkt eingezont wird. Die Einzonung der Neumatte muss saldoneutral durch Abtausch im Gemeindegebiet von

Hirschthal erfolgen, die Beanspruchung des kantonalen "Topfes" erübrigt sich damit. Es versteht sich, dass im In- teresse der Gemeinde die Mehrwertabschöpfung auf den

8 von 15

eingezonten Parzellen die Entchädigung der Eigentümer der auszuzonenden Parzellen decken muss.

Es steht zu befürchten, dass die wirtschaftlich interessanten Ohne Auszonungen auf kommunaler Teile dieser Vorlage unter Preisgabe eines weiteren Stückes Ebene mindestens im in der Vorlage ge- Siedlungstrenngürtel und der entsprechenden FFF auch nannten Umfang (vgl. Botschaft, Ziffer dann umgesetzt werden, wenn es mit der Auszonung bezie- 2.3) wird der Richtplan wieder mittels hungsweise dem Abtausch von Bauland auf Stufe BNO oder Fortschreibung in den Zustand vor der mit konkreten ökologischen Ausgleichsmassnahmen Schwie- Richtplananpassung zurückgeführt. Im rigkeiten geben sollte. Deshalb muss im Projektablauf sicher- Rahmen der nachgeordneten Verfahren gestellt werden, dass der vorgeschlagene "Deal" von allen sind die vorgesehen Ausgleichsmassnah- Beteiligten und in allen Teilen auch eingehalten wird. men in den BNO-Bestimmungen grundei- gentümerverbindlich zu verankern (vgl. Botschaft, Ziffer 7.4). grünliberale Aargau Ablehnung: Die glp lehnt die Einzonung der Neumatte dezidiert ab. Dies Kenntnisnahme aus den folgenden Gründen: - Die glp lehnt den beantragten Richt- Die kantonalen und bundesrechtlichen planeintrag ab. - Die Einzonung der Neumatte widerspricht sämtlichen Freihalteinteressen und Ziele (Schaffung kompakter Siedlungen) sind der Siche- - Die Interessenabwägung ist von der RPG 1 – Grundsätzen. Sie ist ein planerischer (und politi- rung des Unternehmensstandorts Hirscht- zuständigen Behörde vorzunehmen scher) Rückfall in die Zeiten vor RPG 1. Genau wegen hal und damit dem Erhalt sowie der und nicht an die Anhörungsteilneh- solchen Siedlungserweiterungen kam es zur Reform und zur Volksabstimmung. Schaffung von wertschöpfungsintensiven menden zu delegieren. Arbeitsplätzen gegenüberzustellen. - Die Aufhebung des Siedlungstrenngürtels ohne Not und trotz Alternativen wäre ein unverzeihliches Präjudiz. - Die Auszonungen als Kompensation ergeben ein riesiges Flickwerk, die Schaffung einer kompakten Siedlungs- struktur wird ins Gegenteil verkehrt. - Die Alternative – sofern denn überhaupt eine Einzonung Die Gemeinde Hirschthal hat die betroffe- gerechtfertigt ist – besteht (einzig der Expansionsbedarf nen Betriebe und Grundeigentümer um für das Gewerbe wird durch die glp zum jetzigen Zeit- nochmalige Stellungnahme zum Alterna- punkt erkannt). RPG 1 schuf ein Instrumentarium, um tivstandort "Surematte" gebeten (s. Pla- Bauland zu verflüssigen. nungsbericht Anhang H). Im Ergebnis kommt die Gemeinde Hirschthal weiterhin Zum Vorgehen: zum Schluss, dass die "Surematte" nicht als Erweiterung der Gewerbezone in - Die glp ist erwartet vom Regierungsrat, dass er bezie- Frage kommt (aufgrund mangelnder Ver- hungsweise das BVU seine ihm durchs RPG zugewie- fügbarkeit und dem als hoch eingeschätz- sene Aufgabe wahrnimmt und die Einhaltung der RPG- ten Konfliktpotenzial Wohnen-Gewerbe). Grundsätze prüft. Es kommt aus der Botschaft relativ klar

heraus, dass die Einzonung nicht den Anforderungen entspricht und eine Alternative vorhanden ist. Dennoch wurde das Geschäft zur Mitwirkung freigegeben. Aus Sicht der glp handelt der Regierungsrat hierbei verant- wortungslos.

9 von 15

- Interessenabwägung: Es ist Aufgabe der Behörde, die In- Das BVU führt keine vorwegnehmende teressenabwägung zu machen. Nicht zum ersten Mal ent- Interessenabwägung durch, sondern ist zieht sich das BVU dieser ihr zukommenden Aufgabe zu besorgt für Vorlagen, die ohne innere Wi- stark und delegiert sie zumindest teilweise an die Anhö- dersprüche und abgestimmt auf den rungsteilnehmenden, indem die Beurteilung erst nach der Richtplan, das RPG und die betroffenen Anhörung vorgenommen wird. Es kann nicht sein, dass Sachgesetzgebungen für den politischen Meinungsbildungsprozess (Mitwirkung) ein nicht gesetzeskonformes Vorhaben durchkommt, nur, freigegeben werden können. Ein wichtiger weil sich vielleicht niemand laut dagegen zur Wehr setzt. Teil der Interessenermittlung bildet das - Die glp verweist auf den Praxiskommentar zum RPG (A- Mitwirkungsverfahren. Die beurteilten In- emisegger et al, 2019) betreffend Interessenabwägung, teressen werden in der Botschaft an den insbesondere auf folgende Punkte: Grossen Rat dargelegt. Die abschlies- - Die Behörden sind gehalten, die Interessenabwägung sende Interessenabwägung geschieht in der Begründung ihrer Beschlüsse darzulegen, durch den Beschluss des Grossen Rats. wozu aus Sicht der glp auch die Freigabe des An- trags um Richtplananpassung in die Mitwirkung ge- hört (N34 zu Art. 3, S. 134). - Abwägungsausfall: "Es ist rechtsfehlerhaft, eine Ab- wägung ganz oder teilweise zu unterlassen (…). Am ehesten ereignen sich Abwägungsausfälle dort, wo es die Behörde pflichtwidrig unterlässt, die Frage nach Alternativstandorten zu klären" (N43 zu Art. 3, S. 144). In der vorliegenden Botschaft wurde ange- tönt, dass ein weniger heikler Standort vorhanden ist. Die Abwägung hingegen erschliesst sich dem Leser nur zwischen den Zeilen.

SP Aargau Zustimmung mit Vorbehalt: Begründungen und Bemerkungen: Kenntnisnahme - Der Reduktion des Siedlungstrenn- Der Siedlungstrenngürtel westlich Hirschthal und das Ufer gürtels, um die Gewerbezone "Neu- der Suhre wurden bereits früher massiv beschnitten und wird von bestehenden Gewerbe- und Industriebetrieben genutzt. matte" realisieren zu können, soll Für die Betriebe, welche in einer Gemeinde gut wirtschaften entsprochen werden. und für das Weiterbestehen wachsen müssen, soll der not- - Auf eine Reduktion der FFF um 0,96 wendige Raum zu Verfügung stehen. Es geht um wichtige in-

ha ist zu verzichten. dustrielle und gewerbliche Arbeitsplätze für die Region. Of- - Die vorgesehenen Kompensationen fenbar besteht in der Gemeinde keine bessere Alternative. in Form von landschaftlichen und Darum begrüsst die SP das Begehren grundsätzlich. Positiv ökologischen Ausgleichsmassnah- zu vermerken ist, dass die Gemeinde und die Firmen ein ge- men sind zu dürftig und durch wei- meinsames Grobkonzept entwickelt haben, um die Flächen-

tere Massnahmen zu ergänzen nutzung und Betriebsabläufe zu optimieren und so den Flä- (zum Beispiel: Revitalisierung von chenbedarf um 0,5 ha reduzieren konnten. Die Idee eines eingedolten Gewässern). Parkhauses, welches von mehreren Betrieben genutzt wer-

- Es sei aufzuzeigen, wie die verspro- den kann, sollte unseres Erachtens zwingend weiterverfolgt

chenen zusätzlichen Arbeitsplätze

10 von 15

insbesondere der Gemeinde werden. Dabei ist auch eine gemeinsame Tiefgarage zu prü- Gegenüber dem Planungsstand Mitwir- Hirschthal und dem Suhrental Nut- fen. Die SP stellt aber in Frage, dass für die neu benötigten kung wird der Anteil des kompensierten zen bringen; resp. wie grösseres Flächen (ehemals FFF) kein vollständiger Ausgleich vorge- Siedlungsgebiets / der kompensierten Verkehrsaufkommen und Landver- sehen ist. Eine Reduktion von besten Kulturlandflächen ist zu FFF erhöht (s. Planungsbericht). brauch durch allfällig vermehrten vermeiden (Art. 3.Abs 2a RPG, Richtplankapitel L 3.1). Zu- Parkplatzbedarf vermieden werden mal entgegen (!!) dem Planungsbericht, die landwirtschaftli- che Kompensationsfläche keine vergleichbare Qualität auf- kann. weist!? Aus dieser Sicht wiegt der Verlust von 0,96 ha FFF doppelt schwer und verlangt nach einer weiteren Umzonung aus der vorhandenen Bauzone. Das Suhreufer soll bei diesem Projekt in einem weiteren Ab- Zu besseren ökologischen Vernetzung schnitt überbaut werden. Der Ökoausgleich und eine Förde- des Gebiets "Neumatte" wurde ein Grob- rung der Biodiversität im Suhrental, sollten nicht nur im be- konzept erarbeitet (s. Planungsbericht S. troffenen Abschnitt erfolgen, sondern es müssten zwingend 45/46.) auch mögliche Renaturierungen/Revitalisierung von Gewäs-

sern in der gesamten Gemeinde geprüft werden. Grundsätz- lich muss eine Aufwertung des Gewässerraums ja nicht erst dann erfolgen, wenn eine Überbauung ansteht - sondern dies sollte unabhängig davon vorangetrieben werden; es gibt noch ein grosses Potential. Die Suhre und deren Ufer sollen bekanntlich noch vielerorts bebaut/korrigiert werden (Pro- jekte in Schöftland und Hochwasserschutz weiter oben im Suhrental etc.). Jede weitere Bebauung des Gewässerrau- mes muss umsichtig vorgenommen werden und es ist das

Renaturierungspotential des gesamten Tals / der Region zu

prüfen und zu nutzten. Begrüsst wird, dass neben der Auf- wertung der Gewässerraumzone auch die Gestaltung des mit der Einzonung entstehenden neuen nördlichen Sied- lungsrandes vorgesehen ist. Dies ist in der BNO festzulegen. Die vorgesehenen Ausgleichsmassnah- Auch die Realisierung der Baumreihe entlang der Holzi- men sind im Rahmen der nachgeordneten kerstrasse und die ökologischen Massnahmen im Gewerbe- Verfahren grundeigentümerverbindlich in gebiet sind verbindlich festzulegen. Es wird angeregt, die den BNO-Bestimmungen zu verankern Planung des Aussenraumes gemeinsam anzugehen und da- (vgl. Botschaft, Ziffer 7.4). für einen Landschaftsarchitekten beizuziehen. Um die ge- schaffenen Naturwerte langfristig sicher zu stellen ist das Areal von der Stiftung Natur und Wirtschaft zertifizieren zu lassen. Die suggerierte Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen Die Auswirkungen auf die verkehrliche Si- für die Region ist wohl die grösste Motivation für eine positive tuation wurden mit einem Verkehrsbericht Betrachtung des Projektes. Gerade Hirschthal bietet sich als nochmals vertieft geprüft und ergänzende Arbeits- und Wohnort an (ebenso Nachbargemeinden). Im Vorgaben in der BNO vorgesehen (s. Pla- Bericht wird auch mit der guten Erschliessung geworben. Die nungsbericht S. 28, 48 und Anhang G). Bahnverbindungen Aarau–Hirschthal sind sehr gut. Der Be- lastung der Strassen im Suhrental soll nicht weiter steigen,

11 von 15

darum ist unbedingt anzustreben, dass das ehemals wert- volle Kulturland nicht grossteils für Parkplätze genutzt wird.

SVP Aargau Zustimmung: Die Gemeinde Hirschthal sieht vor, die bestehende Gewer- Kenntnisnahme Im Rahmen der Interessenabwägung bezone massvoll zu erweitern. Das Gebiet Neumatte kommt die SVP zum Schluss, dass der schliesst sich optimal an das bestehende Gewerbegebiet der Richtplananpassung trotz Verlust der Firmen Jungheinrich, Meier und Pfiffner an. Erfreulicherweise FFF zuzustimmen ist, nachdem mit dem möchten alle drei Firmen ihren Sitz und die Arbeitsplätze in Vorhaben rund 100 neue Arbeitsplätze Hirschthal behalten und weiterhin im Unteren Suhrenthal in- geschaffen werden und weitere 580 Ar- vestieren. Die Gemeinde Hirschthal und der Regionalver- beitsplätze im Unteren Suhrental erhal- band Suhrenthal unterstützen die Richtplananpassung. Das ten bleiben können. Gebiet Neumatte liegt nur 400 m von der Bushaltestelle Hirschthalerstrasse und 2 km vom Autobahnanschluss A1 Aarau-West entfernt. Durch die geplanten Auszonungen von Das Gebiet „Neumatte“ passt sich per- 2,94 ha hält sich der Verlust an FFF mit 0,96 ha in einem ak- fekt in die bestehende Gewerbezone zeptablen Rahmen, was die SVP sehr begrüsst. Ebenfalls ein und ist mit dem öV sehr gut erreich- begrüsst werden die geplanten und aus Sicht der SVP aus- bar. Daher unterstützt die SVP die reichenden ökologischen Ausgleichsmassnahmen. Richtplananpassung im Gebiet Neu- matte in Hirschthal.

Organisationen

Antrag / Einwand Begründung / Kommentare Beurteilung durch ARE

Bauernverband Aargau (BVA) Ablehnung: Zuerst möchten wir festhalten, dass die Entwicklung der drei Kenntnisnahme Die vorgeschlagene Richtplananpas- Firmen Pfiffner Messwandler AG, Jungheinrich AG und sung sei abzulehnen. A. Meier Gartenbau und Tiefbau AG möglich sein muss. Dem BVA ist die Schaffung von Arbeitsplätzen von erfolgrei- chen ortsansässigen Firmen wichtig und er anerkennt dem- zufolge auch, dass sich die Firmen entwickeln müssen, um erfolgreich am Markt bestehen bleiben zu können. Diese

Entwicklungsmöglichkeiten kennt der BVA aus der Landwirt- schaft und kann diese Notwendigkeit deshalb gut nachvoll- ziehen. Der BVA gewichtet das Interesse am Erhalt der besten FFF hoch. Aus diesem Grund lehnt er die Reduktion des Sied- lungstrenngürtels ab. Das Kulturland im Gebiet "Neumatte" ist von höchster Qualität und aus Sicht des BVA gibt es ge- Die Gemeinde Hirschthal hat die betroffe- nügend Alternativen für die Entwicklung der drei Firmen, nen Betriebe und Grundeigentümer um ohne die "Neumatte" anzutasten. So etwa die direkt an die nochmalige Stellungnahme zum Alterna- drei Firmen angrenzende "Surematte", die praktisch gleich tivstandort "Surematte" gebeten (s. Pla- nungsbericht Anhang H). Im Ergebnis

12 von 15

gross ist wie die geplante Einzonung "Neumatte". Die Emis- kommt die Gemeinde Hirschthal weiterhin sionen auf das Wohngebiet könnten mit einem sinnvollen zum Schluss, dass die "Surematte" nicht Überbauungskonzept und entsprechenden Massnahmen so als Erweiterung der Gewerbezone in stark reduziert werden, dass es für das Wohngebiet vertret- Frage kommt (aufgrund mangelnder Ver- bar wäre. fügbarkeit und dem als hoch eingeschätz- Im Weiteren fordert der BVA den Regierungsrat auf, die ten Konfliktpotenzial Wohnen-Gewerbe). knapp eine ha grosse zusätzliche Ausdehnung des Sied- Gegenüber dem Planungsstand Mitwir- lungsgebiets abzulehnen. Die Flächen mit zusätzlichem kung wird der Anteil des kompensierten Siedlungsgebiet sind vollständig zu kompensieren, wenn im- Siedlungsgebiets / der kompensierten mer möglich mit Flächen von gleicher Bodenqualität. FFF erhöht (s. Planungsbericht).

Natur- und Vogelschutzverein Zustimmung mit Vorbehalt: - Dieser Ufer-Fussweg soll den Gewässerraum der Suhre Kenntnisnahme auch als Naherholungsgebiet der Bevölkerung zugäng- Hirschthal Die geforderten Massnahmen sind Ge- - Es sei ein durchgehender öffentli- lich machen. Heute ist bereits ein Trampelpfad seit vielen cher Ufer-Fussweg (Breite maximal genstand der nachgelagerten Verfahren Jahren vorhanden. Zudem wird mit dem Ufer-Fussweg (Nutzungsplanung, Baubewilligungsver- 2 m) entlang der Suhre auf deren der Vernetzungskorridor Suhre markant in diesem Be- fahren). Westseite von Norden nach Süden reich unterstützt und eine wertvolle Ausgleichsmass- im den gesamten Bereich der Ge- nahme realisiert. Als bereits realisierte Beispiele seien meinde Hirschthal zu erstellen. Star- der Ufer-Fussweg zwischen Haltestelle AVA Oberdorf tend Gemeindegrenze / und der Kantonsstrasse in Muhen und in Hirschthal der Hirschthal in Parzelle 45, entlang Ufer-Fussweg entlang des südlichen Ufers des Talba- Parzellen 61 (Gansmatte), 92 (Neu- ches benannt. matte), 93, 132 (Oolmatt) und en- - Bereits heute nisten Mauersegler an den Gebäuden auf dend in Parzelle 133 (Oolmatt) an der Parzelle 120 (Pfiffner Messwandler). Mit der Erstel- der Gemeindegrenze Hirschthal / lung hoher Gebäude auf den Parzellen 24 und 92 bietet Schöftland zu erstellen und zu un- sich an, im Rahmen der wertvollen Ausgleichsmassnah- terhalten (vgl. Beilage PDF: 20-01- men, diese mit zusätzlichen Nisthilfen für Segler auszu- 27 BZP_KLP_Hirschthal-Ufer-Fuss- statten, damit die bestehende Population unterstützt wird. weg-20200302). Dieser Ufer-Fuss- weg ist vollständig, wie aufgeführt, in den Erschliessungsplan zur Er- schliessung der erweiterten Gewer- bezone auf der Neumatte (Parz. 92, 24, 25) aufzunehmen und als Auf- lage zu deren Erschliessung öffent- lich-rechtlich sicherzustellen. Die Fi- nanzierung der Erstellung und des Unterhalts sei als Auflage den ein- gezonten Parzellen-(teilen) 92 und 24 zu belasten. - An den Gebäuden in der neuen Ge- werbezone Neumatte (Parzellen 24 und 92) seinen Nisthilfen für Segler

13 von 15

(Mauersegler) einzurichten und zu unterhalten.

Gewerbeverband Verzicht auf Stellungnahme

Private

Antrag / Einwand Begründung / Kommentare Beurteilung durch ARE

Privatperson A. Gewässerraumzone kompen- A. Aufwerten der Grünzone, aufheben alter Fehler. Kenntnisnahme sieren. Die Einschränkung in B. Die Uferzonen sind für die Bevölkerung freizuhalten. Die geforderten Massnahmen sind Ge- Parzelle 120 (Ostseite der genstand der nachgelagerten Verfahren Suhre) ist in der Parzelle 92 C. Verhindern von Unfällen, Aufrechterhaltung oder Er- satz für den schwächeren Verkehrsteilnehmer. (Nutzungsplanung, Baubewilligungsver- (Westseite der Suhre) zu kom- fahren). pensieren. D. Die Gewässerraumzone ist als Gewerbezone nutz- B. Industriezone um Gewässer- los. Die negative Flächenbilanz wird verbessert. Die raum reduzieren. Durchgehen- Gewässerraumzone bleibt der Bevölkerung als den Uferweg (Naherholungs- Naherholungsgebiet für spätere Generationen und gebiet) für die Bevölkerung si- der wachsenden Bevölkerung erhalten. Die Festle- cherstellen. Fehler aus der gung der Mehrwertabgabe auf das Minimum von Vergangenheit nicht wiederho- 20 % (Kompetenz) ist nicht begründet. len. E. Die Holzikerstrasse pulsiert. Pro jede Viertelstunde C. Die Strassenparzelle 25 ist im ist der Bahnübergang für fünf bis sieben Minuten Industriebereich für Fussgän- geschlossen. In diesen Zeitfenstern ist für die In- ger und Velofahrer durch Mas- dustrie eine Umfahrung über die bestehende Brü- snahmen und/oder Ersatz auf- cke (Holzikerstrasse) zumutbar. Eine zusätzliche zubessern. Der vorgesehene Brücke würde die Gewässerraumzone mit dem Fussweg ist ungenügend. Die Uferbesatz beeinträchtigen. Sicherstellung wäre im Grund- buch als Weg recht (Last Parz 92) einzutragen. D. Zeiteiliger Kauf von Parzelle 92. Aufteilen der Parzelle in 92.1 in Gewerbezone 13'170m2 und 92.2 in Landwirt- schaftszone (Gewässerraum- zone) 1'523m2. Die Gemeinde Hirschthal ist anzuhalten die Parzelle 92.2 (zu einem etwas erhöhten Landwirtschaftspreis) jetzt oder später zu kaufen. Als finanzielle Unterstützung sei

14 von 15

die Mehrwertabgabe von 20 auf 25 % zu erhöhen. E. Brücke über die Suhre. Die Umzonung "Gewerbezone Neumatte" darf keine präjudi- zierende Wirkung zu Gunsten einer Brücke über die Suhre haben.

15 von 15