Konzentrationslager Buchenwald 1937-1945 Arbeitsmaterialien
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Kontakt Der Besuch von Schulklassen Die Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald bietet für die historisch-politische in der Gedenkstätte wird durch Bildungsarbeit einen einmaligen historischen Resonanzboden. Nicht zuletzt auch die KonzentratIonslager einen pädagogischen Mitarbeiter direkte Nachbarschaft zur Kulturstadt Weimar ermöglicht Zugänge zur Vergangenheit, BuchenwalD 1937 – 1945 begleitet bzw. moderiert. die sowohl die Möglichkeiten als auch die Grenzen menschlichen Handelns erfahrbar Er steht im Vorfeld gerne für eine werden lassen – im Guten wie im Schlechten. arBeItsMaterIalIen für ProjeKttage ausführliche Beratung über In Der geDenKstätte BuchenwalD Umfang, Inhalt und Methoden Um für Schulklassen den Aufenthalt in der Gedenkstätte erfolgreich zu gestalten, möglicher Programmbausteine bietet die Gedenkstättenpädagogik in Buchenwald – je nach Interessen und Fähigkeiten Broschüre – ArBeItsBlätter zur Verfügung. der Gruppe – ein reiches Spektrum an Methoden, in deren Zentrum der Gedanke des forschenden Lernens steht. Für weitere Informationen zur Stiftung Gedenkstätten Gestaltung eines Projekttages Die Arbeitsmaterialien dieser Mappe greifen langjährige Erfahrungen der Bildungs- Buchenwald und Mittelbau-Dora an der Gedenkstätte Buchenwald arbeit in Buchenwald auf und sind bereits erfolgreich in der Praxis erprobt worden. nehmen Sie bitte Kontakt mit Sie können sowohl für die Vorbereitung eines Besuches als auch in der Gedenkstätte einem pädagogischen Mitarbei- genutzt werden und bieten zahlreiche Hinweise auf die weiteren Angebote – wie ter auf: Ausstellungen und Online-Archive – der Gedenkstätte. [email protected] Die Anmeldung für einen In der Mappe sind enthalten: Materialien Nr. 143 A Projekttag erfolgt über die internationale Jugendbegeg- - Broschüre „Forschendes Lernen in der Gedenkstätte Buchenwald“ nungsstätte der Gedenkstätte - Arbeitsblätter zu den Themen: Buchenwald 1 Lager-SS Fon 03643 430 190 2 Häftlingsverwaltung Mail [email protected] 3 Zwangsarbeit www.buchenwald.de 4 Arbeitsfreie Zeit 5 Selbstbehauptung und Widerstand 6 Juden 7 Sinti und Roma 8 Homosexuelle 9 Kinder und Jugendliche 10 Häftlingskrankenbau 11 Krematoriumsöfen, Topf & Söhne, Erfurt 12 Frauenaußenlager 13 Weimar-Buchenwald 14 Lagerbordell - Hinweise zur Nutzung der Arbeitsblätter - Übersichtsplan der Gedenkstätte Buchenwald Stanzen Rillen Perforieren weiteres Material gedenkstätte Buchenwald zur Vor- und nachbereitung Postenweg Stand 2008 KZ Buchenwald / Post Weimar Ein Dokumentarfilm von Margit Eschenbach. Eine Produktion von Chronos-Film im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Die DVD (32 min. Hauptfilm, historisches Filmmaterial der US-Armee, Biografien der Zeitzeugen, Chronik und Lageplan des KZ Buchenwald und seiner Außenlager) bietet die Möglichkeit, sich bereits im Vor- feld des Gedenkstättenbesuches auf die Ge- schichte Buchenwalds einzustimmen. Im Film – er wird im Kino der Gedenkstätte zu jeder vollen Stunde (außer montags) gezeigt A III – wird die Entstehung des Konzentrations- A I lagers beschrieben und in den historischen A II Kontext eingeordnet. Zeitzeugen berichten über Lebens- und Arbeitsbedingungen der Häftlinge und über die Befreiung des KZ Buchenwald am 11. April 1945. Das histo- rische Zusatzmaterial der DVD ermöglicht Die DVD erhalten Sie im Literaturverkauf es zudem, mit originalen Filmen der US- der Gedenkstätte Buchenwald. Armee einen Einblick in die Zeit der Befrei- Fon 03643 430 151 Zeitschneise ung zu bekommen. Mail [email protected] Impressum Materialien Nr. 143 A / ISSN-Nr. 0944-8705 Herausgegeben von der Stiftung Gedenkstätten Ulrike Puvogel, Martin Stankowski (Hg.): Buchenwald und Mittelbau-Dora in Zusammenar- Gedenkstätten für die Opfer beit mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbil- des Nationalsozialismus, dung, Lehrplanentwicklung und Medien, ThILLM. 2. veränderte Auflage, Weimar 2011. Band I/II, Bonn 1996. Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung A IV Die Publikation bildet ein Nachschlage- für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses N des Deutschen Bundestages sowie vom Thüringer werk zu den Gedenkstätten für die Opfer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. des Nationalsozialismus in Deutschland. Sie Gedenkweg Buchenwaldbahn Gedenkweg Dem Freistaat Thüringen, vertreten durch die sind nach Bundesländern und alphabetisch Herausgeber, sind alle Rechte der Veröffentlichung, nach Orten gegliedert. Zur Geschichte, die Verbreitung, Übersetzung und auch die Einspei- eine Gedenkstätte in Erinnerung rufen und cherung und Ausgabe in Datenbanken vorbehal- ten. Die Herstellung von Kopien und Auszügen zur wachhalten will, werden in knapper Form Verwendung an Thüringer Bildungseinrichtungen, Hintergrundinformationen gegeben. insbesondere für Unterrichtszwecke, ist gestattet. A I Projektleitung: Rikola-Gunnar Lüttgenau A II Die PDF-Dateien können Sie auf den Internet- Konzept / Texte (Arbeitsblätter): Dr. Harry Stein seiten der Bundeszentrale für politische Bildung Mitarbeit: Ramona Bräu A III kostenfrei herunterladen. www.bpb.de Redaktion: Katharina Brand A IV Gestaltung: Frieder Kraft, werkraum.media Illustrationen: Heiner Kraft Fotos (Cover / Broschüre): Claus Bach Druck: Druckerei Schöpfel GmbH 1 Lagertor / Arrestzellenbau 15 Gedenkstein für sowjetische Kriegsgefangene 24 „Carachoweg“ 2 Appellplatz, Denkmal 16 Gedenkstein für Sonderlager Novemberpogrom 1938 25 Zoologischer Garten der SS 3 Häftlingskantine 17 Isolierbaracke (für prominente Häftlinge), 26 Deutsche Ausrüstungswerke (DAW) 4 Krematorium Rudolf-Breitscheid-Gedenkstätte 27 Pferdestall (Erschießungsort sowjetischer 5 „Goethe-Eiche“ 18 Block 45. Gedenksteine für bulgarische Häftlinge, Kriegsgefangener). Gedenkstein 6 Gebäude der Effekten-, Kleider- und Gerätekammer Wehrdienstverweigerer und Deserteure der Wehrmacht, 28 Waffenmeisterei, SS-Musikzug, Transformatorenstation 7 Desinfektionsgebäude Zeugen Jehovas, „Rosa-Winkel-Häftlinge“ 29 Steinbruch 8 Block 50. Hygiene-lnstitut der Waffen-SS 19 Block 22. Jüdisches Mahnmal 30 Aschegrab 1944/45 9 Kleines Lager. Denkmal 20 Block 14. Denkmal für Sinti und Roma 31 SS-Falkenhof 10 Block 46. Fleckfieberversuchsstation 21 SS-Truppenkasernen, Erinnerungsstätte für 32 SS-Führersiedlung 11 Holzbaracke (1945; 1994 wieder aufgestellt) Dietrich Bonhoeffer, Friedrich von Rabenau und 33 SS-Kasernen 12 Häftlingskrankenbau Ludwig Gehre 34 Rüstungswerk 13 Gedenkstein für Sonderlager 1939/40 22 Gedenkstein für die Frauen des KZ Buchenwald 35 Gräberfeld Speziallager Nr. 2, 1945-1950 14 Block 17. Gedenkstein für alliierte Armeeangehörige 23 Bahnhof Buchenwald Stanzen Rillen Perforieren Konzentrationslager Buchenwald 1937-1945 Arbeitsmaterialien Forschendes Lernen in der Gedenkstätte Buchenwald Sehen Begreifen Ausgangspunkt für historisches Lernen ist der authentische Jugendliche, die eine Gedenkstätte besuchen, können Ort, sind die Lagerüberreste. Als Sachbeweise verbinden sie die Vergangenheit nicht mehr direkt erinnern. Deshalb: Gegenwart und Vergangenheit. Zeitzeugenberichte, Original- Erinnerung und Gedenken brauchen Wissen. Dieses Wissen ist dokumente, Sammlungsgegenstände und weitere anschau- kein Selbstzweck. Es zielt darauf, am konkreten historischen liche Materialien ergänzen sie. Als unmittelbare Zeugnisse re- Beispiel zu lernen, was man im Sinne unteilbarer Humanitas gen sie die historische Vorstellungskraft an und werfen Fragen und unteilbarer Menschenrechte nicht tut. Es verdeutlicht, auf: Forschendes Lernen statt erhobener Zeigefinger. Histo- unter welchen politischen, rechtlichen, sozialen und kultu- rische Vorstellungskraft ist eine Grundlage für Empathie und rellen Bedingungen Menschen zu Tätern werden. Es bewahrt historisches Begreifen. die Erfahrung der Verfolgten und Widerstandskämpfer. Das Wissen ist handlungsorientiert. Reflektieren Die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit soll Kommunizieren die Aufmerksamkeit für Gefährdungen demokratischer, men- Gedenkstättenpädagogik fördert Dialogfähigkeit und ist selbst schenrechtlicher Kultur in Gegenwart und Zukunft schärfen. dialogisch angelegt. Gegen den nationalsozialistischen Zivili- Erfahrungen und Gegenwartsbeobachtungen von Jugend- sationsbruch steht die Grundsolidarität mit dem Menschen als lichen sind deshalb ein weiterer Ausgangspunkt für Lernpro- Mensch. Interkulturelle bzw. transnationale Begegnung und zesse. Gedenkstättenpädagogik verordnet keine Geschichts- Auseinandersetzung gehören deshalb zu den Kernelementen bilder, sondern sie sensibilisiert und befördert reflektiertes der gedenkstättenpädagogischen Arbeit. Geschichtsbewusstsein und selbstständige historisch-ethische Urteilskraft. Zeitschichten in Buchenwald 1937 – 1943 Im Juli 1937 lässt die SS auf dem Ettersberg bei Weimar den Wald roden und errichtet ein neues KZ. Mit dem Lager sol- len politische Gegner bekämpft, Juden und Sinti und Roma verfolgt und „Gemeinschaftsfremde“, unter ihnen Homosexuelle, Wohnungslose, Zeugen Jehovas und Vorbestrafte, dauerhaft aus dem deutschen „Volks- körper“ ausgeschlossen werden. Schon bald wird Buchenwald zum Sy- nonym für das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Aufbau des Lagertores 1937 Nach Kriegsbeginn werden Menschen aus ganz Europa nach Buchenwald verschleppt. Im KZ auf dem Ettersberg und seinen 136 Außenlagern sind insgesamt über 250.000 Menschen inhaftiert. Die SS zwingt sie zur Arbeit für die deutsche Rüstungsindustrie. 1944 – 1945 Am Ende des Krieges ist Buchenwald das größte KZ im Deutschen Reich. Über 56.000 Menschen sterben an Folter,