Diplomarbeit

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Diplomarbeit Erinnerungsort Hartheim. Die Neugestaltung der ‚Gedenkstätte für die Opfer der NS- Euthanasie 1940-1944’. Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines Magisters der Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Dietbert APFELKNAB am Institut für Geschichte Begutachterin: Priv.-Doz. Dr. Mag. Heidemarie Uhl Graz, 2013 Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version. Graz, Mai 2013 _________________________________ Dietbert Apfelknab Danksagung Mein besonderer Dank gilt meinen Eltern, die es mir mein Studium ermöglicht haben und meiner Verlobten und meinen zwei Töchtern, die mich stets unterstützt und immer wieder ermutigt und motiviert haben. Des Weiteren möchte ich insbesondere meiner Betreuerin, Univ.-Doz. Dr. Mag. Heidemarie Uhl, den Mitgliedern der Forschungsprojektgruppe „MauthausenSeminar. Geschichte aus/-darstellen in KZ-Gedenkstätten“, der Leiterin des Lern- und Gedenkort Hartheim und allen, die wertvolle sachliche und methodische Unterstützung bei der Erstellung der arbeit boten, meinen Dank aussprechen. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ........................................................................................................................... 1 1.1 Ziel und Methode der Arbeit ...................................................................................... 1 2 Gedächtnistheorien ............................................................................................................. 3 2.1 Erinnerung und Gedächtnis ........................................................................................ 3 2.2 Maurice Halbwachs und das kollektive Gedächtnis ................................................... 5 2.3 Das kulturelle und kommunikative Gedächtnis nach Aleida und Jan Assmann ........ 9 2.4 Der Gedächtnisort ..................................................................................................... 11 3 Der Ort .............................................................................................................................. 14 3.1 Der „authentische“ Ort ............................................................................................. 14 3.2 Der Umgang mit der Vergangenheit und dem institutionalisierten Erinnern in Österreich und Deutschland.................................................................................................. 22 3.3 Gedenkstätten ........................................................................................................... 28 3.4 Entstehung der ersten KZ-Gedenkstätten ................................................................. 32 4 NS- „Euthanasie“ .............................................................................................................. 34 4.1 Vom Sozialdarwinismus zum Nationalsozialismus ................................................. 34 4.2 Die nationalsozialistische „Euthanasie“ ................................................................... 40 4.3 Chronologie der unterschiedlichen nationalsozialistischen „Euthanasie“-Aktionen 41 4.3.1 Die „Kindereuthanasie“-Aktion ....................................................................... 41 4.3.2 Die „Aktion T4“ ............................................................................................... 42 4.3.3 Die „Aktion 14f13“ und die „dezentralen Anstaltsmorde“ .............................. 47 4.4 Die NS-„Euthanasie“ in der Vernichtungsanstalt Hartheim .................................... 48 5 Der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim .................................................................... 50 5.1 Die Geschichte des Schlosses bis 1938 .................................................................... 50 5.2 Hartheim 1938-1945 ................................................................................................. 53 5.3 Schloss Hartheim 1945 – 2003 ................................................................................. 56 6 Ausstellungsanalyse der Gedenkstätte Hartheim ............................................................. 60 6.1 Die Gedenkstätte Hartheim ...................................................................................... 61 6.2 „Der Ankunftsort“ .................................................................................................... 65 6.3 „NS-Euthanasie – Dimension des Massenmordes“ .................................................. 66 6.4 „Die Euthanasieanstalt Hartheim“ ............................................................................ 70 6.5 „Täter und Opfer“ ..................................................................................................... 72 6.6 Der Zwischengang .................................................................................................... 76 6.7 Der „Aufnahmeraum“............................................................................................... 79 6.8 Der Steg .................................................................................................................... 87 6.9 Der Tötungsbereich .................................................................................................. 90 6.10 Der Arkadenhof ........................................................................................................ 96 6.11 Der Friedhof ............................................................................................................. 99 6.12 Der Meditationsraum .............................................................................................. 100 6.13 Die Ausstellung „Wert des Lebens“ ....................................................................... 102 7 Zusammenfassende Analyse und Resümee .................................................................... 105 8 Quellen- und Literaturverzeichnis .................................................................................. 116 8.1 Literaturverzeichnis ................................................................................................ 116 8.2 Internetquellen ........................................................................................................ 122 8.3 Abbildungsverzeichnis ........................................................................................... 123 1 Einleitung 1.1 Ziel und Methode der Arbeit Die von mir verfasste Arbeit beschäftigt sich, wie aus dem Titel ersichtlich, mit der Neukonzeption des Lern- und Gedenkortes Hartheim. Dieser Ort ist dem Gedenken und der Erinnerung an die tausenden Opfer der nationalsozialistischen-„Euthanasie“ gewidmet. Im Jahre 2003 fand die Eröffnung der neukonzipierten und neugestalteten Gedenkstätte statt. Bis dahin war es aber ein langer, durch Vergessen und Verdrängen gekennzeichneter Weg, der zwar 1969 durch die Einrichtung der ersten Gedenkstätte unterbrochen wurde, es dauerte aber dennoch bis ins Jahr 2003, dem Ort zumindest ansatzweise die ihm zustehende Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Damit verbunden ist nicht nur eine Institutionalisierung von Gedenken, sondern auch die forscherischen Tätigkeiten und Spurendokumentationen vor Ort, die bis zum Entschluss zur Neugestaltung kaum praktiziert wurden. Diese Arbeit befasst sich einerseits mit den unterschiedlichen Zugängen zu Erinnerung, Gedenken und Gedächtnis, andererseits wird der Umgang mit Orten des Verbrechens nach 1945 skizziert. Ebenso war es ein Anliegen, einen kurzen Einblick über den „Wert des Lebens“ in den unterschiedlichen Theorien zu geben, die als „Rechtfertigung“ dafür benutzt wurden, den Menschen auf seinen volkswirtschaftlichen Nutzen zu degradieren, um damit die Ermordung von tausenden Menschen zu argumentieren. Damit einher gingen die unterschiedlichen „Euthanasie“-Aktionen der Nationalsozialisten, die einzig dem Ziel, „lebensunwertes Leben“ zu vernichten, dienten. In der Folge wird näher auf das Schloss Hartheim als historischer Ort eingegangen und seine Genese über die Erbauen und die Nutzung als Mordanstalt bis hin zu seiner heutigen Funktion als Lern- und Gedenkort aufgezeigt. Im letzten Teil dieser Arbeit werden die einzelnen Räume der Gedenkstätte analysiert und erläutert. Dazu werden die Räume sowohl in ihrer architektonischen wie gestalterischen Struktur beschrieben als auch die Herangehensweise in der Gestaltung der Neukonzeption und die damit verbundene Umsetzung darlegt. Auch die Rolle von einerseits „enthistorisierten“ Räumen, denen ihre historischen 1 Bedeutung insofern genommen wurde, als dass diese in ihrer Nutzung als Ausstellungsraum keinerlei Einfluss auf den Raum nimmt, und andererseits jene Räume, in welchen die wenigen bis nicht mehr vorhandenen Spuren zu einem völlig neuen Konzept mit ihrem Umgang veranlasst haben, werden in den Blickpunkt gerückt. Neben Recherchearbeiten vor Ort und in der Literatur wird auch ein Interview mit der Leiterin des Lern- und Gedenkortes Hartheim wieder gegeben. Was diesen Ort so besonders macht, ist in erster Linie das scheinbare Fehlen von verwertbaren Spuren, die die Vorgänge im Schloss in der NS-Zeit dokumentieren oder belegen könnten. Bei genauerer Betrachtung wird aber deutlich, dass auch
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