DB Station&Service AG 2015 Bahnhöfe in

Fakten Projekte Fortschritte 4 Bahnhöfen unseren an Willkommen Willkommen an unseren Bahnhöfen 4 5 Blick einen auf Bahnhöfe Bremens Bremens Bahnhöfe auf einen Blick 5 6 Bahnhof am beginnt Mobilität Mobilität beginnt am Bahnhof 6 8 Bremen in Bahnhöfe Bahnhöfe in Bremen 8 9 Regionalbereich Leiterin Interview: Im Im Interview: Leiterin Regionalbereich 9 12 Bahnhofsmanagement ins Einblick Einblick ins Bahnhofsmanagement 12 14 heute von Bahnhöfe Bahnhöfe von heute 14 15 Bahnhöfe? sich finanzieren Wie Wie finanzieren sich Bahnhöfe? 15 16 Plan nach Bauen Bauen nach Plan 16 17 Bremen in Bauprojekte Bauprojekte in Bremen 17 18 Bahnhöfen unseren an Barrierefreiheit Barrierefreiheit an unseren Bahnhöfen 18 20 Umweltvorreiter als Bahnhöfe Bahnhöfe als Umweltvorreiter 20 22 Bahnhof am Service Service am Bahnhof 22

Bremen Hauptbahnhof

Vorwort

Das Tor zur Mobilität: Willkommen an unseren Bahnhöfen

Dr. André Zeug, Vorstandsvorsitzender DB Station&Service AG

Über 400.000 Mal pro Tag hält ein Zug an einer der rund Um all diese Aufgaben im Sinne unserer Kunden bewäl- 5.400 Stationen der DB Station&Service AG. Unsere Bahn­ tigen zu können, ist eine solide und zuverlässige Finan­ höfe sind nicht mehr nur Tor zur Bahn, sondern wandeln zierung notwendig. Die mit vielen Bundesländern ge­ sich als Mobilitätsdrehscheiben zu Orten vernetzter Mo­ schlossenen Rahmenvereinbarungen sind ein wichtiger bilität und verbinden intelligent und komfortabel die un­ Bau­stein der vertrauensvollen Zusammenarbeit und terschiedlichsten Verkehrsträger miteinander. Damit schaffen Planungssicherheit für alle Beteiligten. leisten sie vielerorts einen wichtigen Beitrag für die Ent­ wicklung des Bahnhofsumfeldes. Hier zahlt sich ein ge­ Gemeinsam haben wir noch viel vor. Dank der guten meinsames Vorgehen der DB und der Verantwortlichen Kooperation der Deutschen Bahn mit den Ländern, vor Ort aus. Erfolgreiche Beispiele sind in vielen Städten Städten und Gemeinden haben wir bereits viel erreicht. und Gemeinden zu sehen. Mit der Station Horrem in Diesen Weg müssen wir weiter beschreiten, um die Ent­

Nord­rhein-Westfalen haben wir etwa den ersten CO2- wicklung der Bahnhöfe kontinuierlich voranzutreiben. frei­en Bahnhof Europas realisiert – ein Modell für die Zu­ Stets im Fokus: unsere Reisenden und Besucher. kunft, dessen nachhaltige Elemente deutschlandweit bei der Modernisierung von Stationen zum Einsatz kommen. Welche Fortschritte in Bremen bereits erreicht wurden und welches Leistungsspektrum wir bieten, erfahren Sie Unser Kerngeschäft ist das Erhalten, Entwickeln und Be­ auf den folgenden Seiten. Ich wünsche Ihnen spannende treiben von Bahnhöfen. Jedes Jahr fließen im Durchschnitt Einblicke beim Durchblättern. rund 800 Millionen Euro in die Modernisierung und In­ standhaltung von Bahnhöfen. Bereits 75 Prozent aller Sta­tionen sind stufenfrei erreichbar. Neben den Fahrgast­ informationsanlagen an den großen Bahnhöfen informie­ ren in jüngster Zeit mehr als 6.200 Dynamische Schrift­ anzeiger an über 3.900 kleineren Bahnhöfen unsere Kunden zusätzlich über das aktuelle Zuggeschehen. Na­ Herzlich hezu jede Station verfügt über einen geeigneten Wetter­ Dr. André Zeug schutz.

Gemeinsam mit den Ländern, Städten, Gemeinden und den Aufgabenträgern im Schienen-Personennahverkehr ver­ bessern wir Tag für Tag den Komfort und die Serviceange­ Kurzportrait mit Film über bote für täglich über 16 Millionen Reisende und Besucher die DB Station&Service AG: an unseren Bahnhöfen. Verlässlich und systematisch. www.deutschebahn.com/personenbahnhoefe

4 Daten, Zahlen, Fakten Bahnhöfe in Bremen auf einen Blick

Informationen 6.000 Quadratmeter Vermietungsfläche 4 16 in Empfangsgebäuden Stationen mit Fahrgastinformationsanlagen Bahnhöfe der Deutschen Bahn 12 Stationen mit 7 Dynamischen Schriftanzeigern Baumaßnahmen ab 2015

160.000 DB Reisende und Besucher täglich 2 100 % Empfangsgebäude der Bahnhöfe sind mit Wetterschutz ausgestattet 1 DB Information 430 75 % Parkplätze der DB BahnPark der Bahnhöfe sind stufenfrei

65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2 1.600 bei der DB Station&Service AG Bahnhöfe mit Mobilitätsservice Stationshalte täglich

5 DB Station&Service AG Mobilität beginnt am Bahnhof

Ein gesellschaftlicher Trend ist die Sharing Economy. Das Motto Unter Ridesharing fallen private Mitfahrgelegenheiten, für die sich lautet: teilen statt besitzen. Ob Car- oder Bikesharing – auch beim Reisende verabreden. Hierfür ist der Bahnhof häufig ein günstiger Thema Mobilität setzen viele Menschen auf geteilte Verkehrsträger. Treffpunkt.

Mobilität wird immer bunter und flexibler: Per Apps Die Mitglieder der multimodalen Gesellschaft sind bestellen Reisende Taxen, leihen Fahrräder aus oder nicht nur mit einem Verkehrsträger unterwegs, son- verabreden sich für Mitfahrgelegenheiten. Zudem dern bewegen sich häufig mit verschiedenen Anbie- wächst seit der Marktliberalisierung das Fernbusnetz. tern und Verkehrsmitteln. Mit der Strategie Bahnhöfe2020 hat sich die DB Sta­tion&­Service AG das Ziel gesetzt, Bahnhöfe Die DB Station&Service AG versteht den Bahnhof als zur Schnittstelle einer multimodalen Gesellschaft Drehscheibe für Mobilität. Denn mit seiner zentralen weiterzuentwickeln. Lage und guten Anbindung an den Öffentlichen Per- sonennahverkehr mit Bahn, Stadtbus, Straßenbahn und Taxi sowie an die Straßeninfrastruktur spielt der Bahnhof eine zentrale Schlüsselrolle in der Reisekette.

6 DB Station&Service AG

Ob Fernbus, Auto oder U-Bahn – für die vielen Möglichkeiten der­ Anschlussmobilität bietet der Bahnhof eine zentrale Plattform.

Weiterhin nutzen mehr als 100 Eisenbahnunternehmen Zudem halten auch Fernbusse neuerdings als Teil der Bahnhöfe als Zugang zu ihren Verkehrsangeboten. Doch Mobilitätskette an Bahnhöfen. Die erste Fernbus-Sta- auch darüber hinaus entwickeln sich Bahnhöfe zu Zent­ tion hat die DB Station&Service AG am Bahnhof Süd­ ren der Mobilität und bieten viele Möglichkeiten, um kreuz in Berlin eröffnet, eine zweite in Kassel-Wilhelms­ zum Bahnhof oder von dort zum Reiseziel zu kommen. höhe. Weitere Standorte stehen vor der Realisierung. Eine intelligente Verknüpfung der Mobilitätsangebote Carsharing und Fahrradverleihsysteme ergänzen zuneh­ am Bahnhof erfordert zudem entsprechende Informa- mend die klassischen Angebote des öffentlichen Stadt­ tionen. Deswegen arbeitet die DB Station&Service AG verkehrs so­­wie Auto- und Fahrradparken. Innovative an einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Infor­ Mobilitäts­an­gebote wie Ridesharing werden nach und mationsangebote für die täglich mehr als 16 Millionen nach integriert. Ein- und Aussteiger an Bahnhöfen.

7 Bahnhöfe in Bremen Schönes, altes Haus

Im Jahr 2014 feierte der 1889 eröffnete Hauptbahnhof Der Bremer Hauptbahnhof ist gleichzeitig Mittelpunkt Bremen seinen 125. Geburtstag. An vielen Stellen kön­nen der Hansestadt und eine der zentralen Verkehrs­dreh­- die Bahnhofsbesucher noch heute stumme Zeugen der schei­­ben in Norddeutschland. Auf neun Gleisen verkehren Baukunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts ent­decken. am Tag rund 100 Fernverkehrszüge, die Ziele in ganz Deutschland wie Berlin, Dortmund, Frankfurt/Main, Kiel Die klassischen Reliefs über dem Haupteingang verweisen und Passau sowie in Österreich und in der Schweiz an­steu­ unter anderem auf die lange Schifffahrts­tra­dition der Han­ ern. Mit über 400 Nahverkehrszügen pro Tag ist der Bahn­­­ sestadt. Das Prunkstück des Bahnhofs ist die denkmal­ge­ hof zudem das Zentrum des regionalen Bahn­ver­kehrs. schützte Empfangshalle, die der Hanno­ve­raner Architekt Hubert Stier im Stil der Neorenaissance errichtet hat. Als attraktiver Einkaufs- und Erlebnisbahnhof bietet der Noch heute ist sie Dreh- und Angelpunkt für Reisende und Bremer Hauptbahnhof den Reisenden und Besuchern, Besucher und zieht die Blicke auf sich – zum Beispiel mit aber auch den Bremerinnen und Bremern mit über 30 dem Wandmosaik aus den 1950er Jahren. Das Mosaik wur­­­­ Geschäften an 365 Tagen im Jahr ein vielfältiges Angebot ­de bei der Modernisierung der Empfangshalle wieder frei­ an Gastronomie, Geschenkartikeln und Reisebedarf. gelegt und zeigt unter an­de­rem die vier Bremer Stadt­ Mehr zum Thema Einkaufsbahnhof lesen Sie auf Seite 13. musikanten.

126.000 Reisende und Besucher täglich 34 Gastronomie und Geschäfte

405 Schließfächer

289 Parkplätze

Stufenfreier Bahnhof

WLAN im Bahnhof

2012 wählte die Allianz pro Schiene den Bremer Hauptbahnhof zum Bahnhof des Jahres in der Kategorie Großstadtbahnhof und würdigte das Eingangsportal als „schönstes in ganz Deutschland“.

8 Bahnhöfe in Bremen

„Wir passen die Bahnhöfe den sich ändernden Kundenbedürfnissen an“

Im Interview mit Andrea Gebbeken Regionalbereichsleiterin Nord der DB Station&Service AG

Frau Gebbeken, was hat sich an Land fortsetzen und das Ziel von Welche Themen werden in den Bremer Bahnhöfen getan? mo­dernen, stufen­freien und be­ Zukunft wichtiger? darfsgerechten­ Verkehrs­­­ sta­ tio­ ­ Wir haben in den vergangenen nen weiter ver­folgen. Im Mittelpunkt steht heute und Jahren den Modernisie­rungs­- in Zukunft der Reisende – wir pro­zess der Personenbahnhöfe Neben dem Modernisieren von ent­wickeln für ihn die optimale kon­­­sequent vorangetrieben. Bahnhöfen – womit beschäftigen Drehscheibe, die er für die Be­- Die Freie Hansestadt Bremen Sie sich noch? frie­digung seiner Bedürfnisse verfügt über 16 Bahnhöfe, 12 braucht. In der heutigen Gesel­l­ davon sind bereits stufenfrei, Die Bautätigkeit ist ja nur die schaft spielt Mobilität eine im­­ so dass Reisende oh­ne Trep­ eine Seite der Tätigkeit der mens große Rolle. Dazu kom­mt, pensteigen zum Zug kom­men. DB Station&Service AG. Wenn dass ein immer größe­rer Fokus Dies ist vor allem ein Ver­dienst die Stationen erstellt oder moder­ auf die Vernetzung verschie­ de-­­ des zwischen 2006 und 2011 re­ ni­siert sind, liegt der Fokus auf ner Verkehrsträger ge­legt wird: alisierten Rahmenver­ trags­ zum dem Betrieb der Stationen. Hier­ mit dem Fahrrad zum Bahnhof Umbau der Bremer Bahnhöfe bei sind uns Qualität, Serviceori­ und weiter mit dem Zug oder sowie des GVFG-Bun­des­pro­ en­tierung und Nachhaltigkeit ein Fernbus zur nächsten Sta­tion, gramms an der soge­nannten besonderes Augenmerk. Dazu ge­­­­ wo eine Mitfahr­gelegen­heit zum Linie RS 1. Zudem wurden an hört auch, dass die Förder­tech­­nik Zielort wartet.­ Das ist zuneh­ ­­­­ allen Bahnhöfen Fahrgast­in- funktioniert – denn nichts ist är­ mend Normali­ tät­ und deshalb­ ­for­mationsanlagen installiert, gerlicher für den Kunden, als wenn betrachten wir unsere Bahn­höfe die den Reisenden aktuelle ein Aufzug aus unerklär­ li­ chen­ als Mobilitäts­ dreh­ scheiben,­ an und dy­namische Kun­denin­for­ Gründen steht. Daher ar­bei­ten denen wir ver­schiedene Ver­kehrs­­ mationen bereitstellen. wir mit hohem Engagement­ da­ träger op­ti­mal verzahnen. Die ran, die Verfügbarkeit­ der Aufzüge­­­ Digit­alisie­rung des Angebots ist Wie geht es in Bremen weiter? und Fahr­treppen zu verbes­sern. dabei ein As­pekt, der zuneh­mend Wir analysieren­ und optimie­­ ren­ wichtiger wird und dem wir Der Bremer Hauptbahnhof ist unsere Prozesse im Störfall­­­­ und hohe Aufmerk­ sam­­­ keit­ widmen. 2012 Bahnhof des Jahres ge­wor­ erarbei­ ten­ Konzepte hinsichtlich den und hat 2014 sein 125-jäh­- Ersatz­teilvorhaltung und effi­ ri­ges Jubiläum gefeiert. Die An­ zienter Melde- und Infor­mations­ zahl der Gäste und Besucher an­ wege. Darüber hinaus le­­­gen wir läss­lich der Feierlichkeiten freut großen Wert auf ökolo­gi­sche uns sehr und treibt uns an, die Nachhal­ tigkeit­ – ein Bereich,­ Informationen zu allen Mo­der­nisierung unserer Bahn­ wo wir schon viel getan haben, DB Bahnhöfen: höfe fortzuführen und den sich es aber noch viel zu tun gibt. www.bahnhof.de än­dernden Kunden­be­dürf­nissen anzupassen. Daher wer­den wir in Bremen den konstruk­ ­tiven Dia­log mit unseren Partnern im

9 Bahnhöfe in Bremen Von Licht durchflutet Hauptbahnhof

Er stammt aus der Kaiserzeit: Im Jahr 1914 wurde der ten und die 13 Meter hohe Kuppel lassen die Halle in einem Hauptbahnhof Bremerhaven als Bahnhof Geestemünde- hellen und freundlichen Licht er­strah­len. Von außen Bremerhaven in Betrieb genommen und empfängt seit­ schmückt roter Klinker das Gebäude. dem die Reisenden und Besucher in Deutschlands ein­- Als zentraler Bahnhof der Stadt Bremerhaven bietet der zi­ger Großstadt an der Nordsee. Hauptbahnhof Zugverbindungen in Richtung Hannover, Osnabrück, Twistringen, und Buxtehude. Seit der umfangreichen Modernisierung von 2009 bis 2011 Täglich halten hier im Durchschnitt 123 Züge. Seit 2011 entspricht das Ge­wöl­be in der Bahnhofshalle, die aus der ist der Hauptbahnhof Bremerhaven komplett stufenfrei späten Jugend­stilzeit stammt, wieder dem his­to­rischen ausgebaut: Reisende erreichen die vier Bahnsteige auch Vorbild. Dazu waren Zwischendecken und Wand­ver­scha­ per Aufzug. Ein taktiles Leitsystem erleichtert blin­den lungen aus den 1950er Jahren zurückgebaut wor­d­en. Der und sehbehinderten Reisenden die Orientierung. Auch Abriss des ehe­maligen Bahnhofskinos legte zudem zwei die WC-Anlage ist auf die Bedürfnisse mobilitäts­ein­ge­ alte Ornamente frei. Die hohen Fenster, 18 Pendel­leuch­ schränkter Bahnhofsbesucher abgestimmt.

Der Hauptbahnhof Bremerhaven verfügt über eine Vermietungsfläche von 1.385 Quadratmetern.

8.700 7 Reisende und Gastronomie 44 172 Stufenfreier Besucher täglich und Geschäfte Schließfächer Parkplätze Bahnhof

10 Bahnhöfe in Bremen Der Bremer Osten rückt näher an die City Bremen-Mahndorf

Während der Modernisierung erhielt die Station ein taktiles Leitsystem, das blin- 2.200 97 den und sehbehinderten Reisenden die Reisende und Zughalte 211 Stufenfreier Orientierung am Bahnhof erleichtert. Besucher täglich täglich Parkplätze Bahnhof

Die Station Bremen-Mahndorf liegt auf der Strecke Modernisierung von drei Bremer und drei nie­der­ zwischen Verden und Bremen-Vegesack. Neben der sächsischen Bahnhöfen zu erreichen. Regio-S-Bahn halten hier auch Regionalexpress-Züge. Im Frühjahr 2013 wurde die Modernisierung der Ver­ Die Station wurde im Zuge des Projektes „Regio-S-Bahn kehrs­station Bremen-Mahndorf abgeschlossen. Der Bremen (RS 1)“ mo­dernisiert. Hintergrund war die Ini- Clou sind die neue Verknüpfung mit einer Bus- und tia­tive des Landes Bremen, in einem eigenen Programm einer Straßenbahnlinie, die verlängert wurden, und die verkehrsträger­übergreifend die Nahverkehrssituation in Anbindung an eine neue P+R-Anlage. So profitieren Bremen zu optimieren und mit Hilfe des Gemeindever­ mehrere Ortsteile im Osten Bremens von der neuen kehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) zu finanzieren. Das Intermodalität und rücken ein Stück näher an die GVFG regelt Finanzhilfen des Bundes an die Län­der für Bremer City. Um Reisenden den Weg über den Bahn­ Investitionen, die die Verkehrs­ver­hält­nisse der Gemein­ übergang zu ersparen, wurde eine Fußgängerbrücke den verbessern. Nach finanzieller Ge­neh­mi­gung durch nebst Aufzügen an beiden Bahn­hofs­seiten gebaut das zuständige Bundesverkehrsminis­ ­terium hat­ten Bre­ und in die in optimierter Lage erstellten Außenbahn- men und das Land Niedersachsen ent­­sprech­ende Finan­ steige integriert. Rund 5,3 Millionen Euro flossen in zierungsverträge mit der DB Sta­tion&Service AG zu den die Baumaßnahmen. Mehr zu den weiteren Baupro- Stationsmaßnahmen geschlos­ sen,­ um die stufen­ freie­ jekten lesen Sie auf Seite 17.

11 Einblick ins Bahnhofsmanagement

Die hohe Rückführungsquote von 60 Prozent ist vor allem auf das hohe Online-Angebot des Fundservices: Engagement der Mitarbeiter im Fundservice zurückzuführen sowie auf www.fundservice.bahn.de die vielen Kommunikationswege, die Kunden zur Meldung eines Verlustes nutzen können.

Finden statt suchen Westerland Kiel Hbf

Rund 250.000 Gegenstände gehen deutschlandweit jähr­ lich in Bahnhöfen und Zügen verloren. Der Fundservice der DB Station&Service AG ist mit einer Rückführungs­quote Lübeck Hbf von 60 Prozent der Beste im Branchenvergleich. Wir bie­

ten ein umfassendes Fundsachenmanagement für Ver­kehrs­ unternehmen und Kommunen und übernehmen die Auf­ga­ Hamburg- Hbf Altona ben, die aus der gesetzlichen Verpflichtung re­sultieren: Lüneburg von der Annahme verlorener Gegenstände über die Nach­ Hbf forschung bis hin zur Verwaltung, Lagerung und Rückfüh­ Bremen Hbf rung. Hierfür sind deutschlandweit an 80 Fundstellen in allen größeren Bahn­höfen speziell ge­schulte Mitarbeiter Wolfsburg im Einsatz. Hannover Hbf Braunschweig Osnabrück Hildesheim In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersach­ Hbf sen werden pro Jahr insgesamt über 25.000 Fundsa­chen erfasst, davon allein 12.000 Stück in Hamburg. Auf Basis einer Verlustanzeige forscht der Fundservice bis zu vier Göttingen Wochen nach dem verlorenen Gegenstand. Ist die Suche nach dem Eigentümer erfolgreich, wird er umgehend in­ formiert. Verlustmeldungen können im Internet, per E-Mail, Servicestandort mit Annahmestelle Fax, Post oder bei der Fundservice-Hotline abge­geben werden. An Bahnhöfen können Reisende den An­trag – An 15 Annahmestellen im Regionalbereich Nord nehmen Mitarbeiter der DB Station&Service AG Fundsachen an. In den dazugehörigen Fundstellen auf Deutsch, Englisch oder Französisch – an der DB In­ nehmen sie die Fundsachen anschließend in das entsprechende System auf, formation oder an der Fundstelle erhalten und abgeben. lagern die Gegenstände und geben sie im besten Fall an den Eigentümer zurück.

12 Einblick ins Bahnhofsmanagement

Informationen zu Einkaufsbahnhöfen: www.einkaufsbahnhof.de

Einkaufsbahnhof Bremen

Wir betreiben Geschäfte an Bahnhöfen – in zentraler Neben unserem Ziel, Bahnhofsbesucher mit den besten Lage in der Stadt und machen unsere Bahnhöfe zu einem Einkaufsmöglichkeiten zu versorgen, bieten wir unter­ praktischen Einkaufsziel mit attraktiven Öffnungszeiten haltsame Überbrückung von Wartezeiten vor und wäh­ sowie guten Parkmöglichkeiten. Diese einmalige Lage hat rend der Reise. Durch gezielte Kunst-, Kultur- und Event­ uns veranlasst, gemeinsam mit allen Geschäften und aktionen machen wir die Bahnhöfe das ganze Jahr über Bahnhöfen die Marke IHR EINKAUFSBAHNHOF zu zu reizvollen Treffpunkten für Bahnhofsbesucher. schaffen. Sie steht für das gesamte Einkaufsangebot an unseren Bahnhöfen und wurde europaweit geschützt. Wir bündeln unsere Maßnahmen und integrieren alle Damit sind wir für die Zukunft gut aufgestellt. Geschäfte und Werbegemeinschaften in die Marke IHR EINKAUFSBAHNHOF. Mit nachhaltiger Kommunikation Unser Anspruch ist es, das Bahnhofspublikum mit Ein­ schaffen wir ein hohes Maß an Aufmerksamkeit bei den kaufs­möglichkeiten zu überzeugen und eine deutsch­ Bahnhofsbesuchern und Medien. land­weit bekannte Marke zu etablieren. Für unsere Kun­ den soll das Einkaufen im Bahnhof ein fester Bestandteil ihres Alltags sein. Neben Bahnreisenden wollen wir auch Pendler und Anwohner des Bahnhofsumfeldes motivie­ren, die Angebote des Einkaufsbahnhofs zu nutzen. Wir un­ ter­stützen damit den Standort Bahnhof in seiner Bedeu­ tung und stärken nachhaltig sein positives Image. Kundenorientierung steht für uns im Vordergrund und wir überzeugen mit hoher Dienstleistungsqualität und überdurchschnittlicher Leistungserbringung.

13 Bahnhöfe von heute: Mehr als Start und Ziel einer Reise

Bahnhöfe sind nicht nur moderne Drehscheiben für mo­bile ge­sucht. Rund um die Uhr lädt der Einkaufsbahnhof zum Menschen. Sie sind mehr als Orte des Ankommens und Shop­pen, Bummeln und Genießen ein: Auch sonntags und Abfahrens. Vielerorts haben sie sich zu kunden­orien­tier­ an Feiertagen haben die Bahnhöfe geöffnet und bieten ein ten Einkaufs- und Erlebnisbahnhöfen gewandelt – vormals zuverlässiges Angebot für die Kunden. Ob Modege­schäfte, rein funktionale Flächen sind so zu attraktiven Stand­or­ten Presse- und Buchläden, gastronomische Ange­bote oder für Handel, Dienstleistung und Gastronomie gewor­den. Souvenirshops – in der Vermietung unserer Flächen set­zen Rund 3.500 Mieter laden auf ca. einer Million Qua­drat­ wir auf einen ausgewogenen Branchen­mix. Wir streben ein meter Mietfläche zum Einkaufen und Verweilen ein. abwechslungsreiches Spektrum in­ternational und national agierender Marken an – von der klassischen Rei­senden­ver­ Mit dem demografischen Wandel ändern sich die Kun­den­ sorgung über verschie­dens­te Dienstleistungen bis zum An­ anforderungen stetig, die digitale Vernetzung ent­wickelt gebot weltweit bekannter und regionaler gastrono­mi­scher sich kontinuierlich weiter und aus der fortschrei­tenden Spezialitäten. Hochwer­ tige­ Gestaltungs­ konzepte­ lassen Urbanisierung folgt eine zunehmende Bedeutung der die Ladenzeilen zum Erlebnis werden. Bahnhöfe. Auf diese Megatrends der Zukunft hat die DB Station&Service AG mit der Strategie „Bahnhöfe2020“ Viele Bahnhöfe sind einzigartige Eventlocations. Kultu­ die richtigen Antworten. relle Veranstaltungen und abwechslungsreiche Shows Bahnhöfe liegen oft im Herzen einer Stadt, kaum ein an­de­ faszinieren Reisende und Besucher und verleihen dem rer städtischer Ort wird täglich von mehr Menschen auf­ Bahnhof eine besondere Wohlfühlatmosphäre.

Mehr zu Geschäften und Veranstaltungen an Bahnhöfen: www.einkaufsbahnhof.de

14 Finanzierung

DB Station&Service AG

Investitionen Aufwand Ertrag Ertrag Aufwand Investitionen Eigenmittel, Instandhaltung Vermietung Stationspreise Instandhaltung Eigenmittel und öffentliche Reinigung Reinigung öffentliche Förderung und Energie Energie Förderung Mieterzuschüsse Personal Personal Abschreibungen Abschreibungen Bund Eigenmittel Kapitalkosten Kapitalkosten

Länder

Kommunen Bund Eigenmittel EU Sonstige Zuschüsse

Von den rund 5.400 Bahnhöfen der DB Station&Service AG verfügen rund 1.000 über ein Empfangsgebäude. Etwa 600 sollen langfristig im Bestand der Deutschen Bahn AG bleiben.

Wie finanzieren sich Bahnhöfe?

Für jeden Halt an einer Verkehrsstation zahlen Eisen­ Der Bund kommt seiner Pflicht, den Erhalt der Schienen­ bahnverkehrsunternehmen ein Stationsentgelt. Aus die­ wege zu finanzieren, vor allem mit der Leistungs- und sen Stationsentgelten (2014: 781 Mio. Euro) finanziert Finanzierungsvereinbarung (LuFV) nach. Um das in die 100-prozentige DB-Tochter, die DB Station&Service AG, den vergangenen Jahren praktizierte hohe Moder­ni­sie­ insbesondere den laufenden Betrieb der Bahnhöfe. rungs­tempo nachhaltig zu verstetigen und somit die Hinzu kommen Erlöse aus der Vermietung: Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen, hat die Die DB Station&Service AG vermietet Immobilienflä­ DB Station&Ser­vice AG zusätzlich mit vielen Ländern chen in Empfangsgebäuden (2014: 361 Mio. Euro). Rahmen­vereinbarungen zur Co-Finanzierung von Um­ bauten geschlossen. Neben den verbleibenden Mitteln aus diesen beiden Quel­len werden zur Finanzierung­ von Modernisierungen Nur mit Hilfe all dieser Zuschüsse ist das Unterneh- weitere Eigenmittel über die am Kapital­ men in der Lage, das hohe Investitionsvolumen für markt aufgenommen. Mit den Eigenmitteln finanziert den Erhalt der Bahnhöfe zu finanzieren. Auch 2014 die DB Sta­tion&Service AG teils Maßnahmen an Ver­ flossen mehr als 800 Millionen Euro in die Instandhal­ kehrsstationen, aber insbesondere die Sanierung von tung und Modernisierung der rund 5.400 Bahnhöfe. Empfangsgebäuden, da Bundes- und Landesmittel hier Eine Erhöhung des Eigenmittelanteils von derzeit circa nur begrenzt eingesetzt werden können. 20 Prozent würde nicht nur die Verschuldung der DB Station&Ser­vice AG erhöhen, sondern über den Umweg der daraus resultierenden Abschreibungen und Kapitalkosten die Stations­prei­­se in die Höhe treiben. Der praktizierte Finan­ ­zie­­rungsmix wirkt sich somit po- sitiv für die Nutzer des Schienenpersonenverkehrs aus.

15 Bauprojekte

Mit finanzieller Unterstützung des Bundes, der Länder und Kommunen sowie von Privatinvestoren setzt die DB Station&Service AG zahlreiche Bauprogramme auf, um die Kundenfreundlichkeit an Bahnhöfen zu steigern. Bauen nach Plan

Die DB Station&Service AG realisiert Baumaßnahmen An 6 der 16 Stationen in Bremen sind ab 2015 Modernisie­ haupt­­sächlich über einen Finanzierungsmix aus Eigen-, rungsmaßnahmen in Planung oder in der Umsetzung. Wel­ Län­­der- und Bundesmitteln. Die Mitarbeiter im Bau­ma­ che Anlage wann erneuert wird, plant die DB Sta­tion&Ser­ nage­­ment küm­mern sich um die Gestaltung und den vice AG mit einer gezielten Instand­haltungs­stra­tegie. Substanzerhalt der Bahnhöfe. Projektentwickler er­ Ent­schei­dend ist vor allem der Lebenszyklus. arbeiten Ideen für Nutzungskonzepte von Bahnhöfen. Zu Anlagen mit einer langen Lebensdauer und/oder einer Projektmanager und Fachspezialisten realisieren und kostenin­ ten­ si­ ven­ Wartung gehören an Verkehrsstationen­ überwachen Bau­maß­nahmen von barrierefreien Er- Bahnsteige, Bahnsteig­dächer, Ram­pen, Aufzüge, Fahr­gast­ schließungen in der Flä­che bis hin zu Sanierungen in­formations- oder Beleuch­tungsanlagen. In Empfangsge­ denkmalgeschützter Emp­fangs­hallen in Großstädten. bäu­den fallen darun­ter Fenster, Fassaden, Dächer, Hei­ zungs- oder Raumbelüftungsanlagen. Die Lebensdauer von Zu den bundesweit rund 130.000 wartungsrelevanten Bahn­­­steigen kann beispielsweise 60 bis 100 Jahre betra­ Bahnhofsanlagen gehören unter anderem Bahnsteige, gen, während Aufzüge nach circa 15 Jahren erneuert wer­ Ausstattungselemente wie Sitzmöbel sowie technische den müssen. Die Modernisierung von Bahnhöfen ist daher Anlagen wie Aufzüge, Fahr­gastinformationsanlagen und nicht nur ein stetiger, sondern auch langfristiger Prozess. Raumbelüftungs-, Sanitär- und Beleuchtungsanlagen. Um die Anlagen sicher, nachhaltig und wirtschaftlich zu betreiben, verfolgt die DB Sta­­tion&Ser­vice AG eine gezielte Instandhaltungsstrategie, genannt „amp“ (Anla­genma­nagement Personenbahnhöfe). Damit wird der gesamte Wartungs- und Instandhaltungsbedarf Station Geplante Modernisierungsmaßnahmen in allen Bahnhöfen gesteuert und ein transparenter, bundesweit ein­heit­licher Instandhaltungsfahrplan auf­ Bremen-Föhrenstraße Neubau Verkehrsstation gestellt, der Eigen- und Fördermittel effektiv einsetzt. Bremen-Wulsdorf Modernisierung Verkehrsstation Bremen-Oberneuland Modernisierung Verkehrsstation Bremen Neustadt Modernisierung Verkehrsstation Bremen-Hemelingen Modernisierung Verkehrsstation Bremen Hauptbahnhof Errichtung Videoüberwachung, Erneuerung Hallendach

16 Bauprojekte

Fertig Fertig 2013 2013

Bremen-Vegesack Bremen-St Magnus

Der Bahnhof Bremen-Vegesack wurde im Zuge des Pro­ Auch der Bahnhof St Magnus wurde als Teil des Projektes jek­tes „Regio-S-Bahn Bremen (RS 1)“ zur Verbesserung „Re­­gio-S-Bahn Bremen (RS 1)“ zur Verbesserung des des Schienenpersonennahver­kehrs im Raum Bremen/ Schie­­nenpersonennahverkehrs im Raum Bremen/Ol­den­ Ol­den­burg er­neu­ert. Die Regio-S-Bahn Bremen umfasst burg erneuert. Das Projekt haben die Länder Nieder­sach­ einen Großteil des Schie­nen­perso­nen­nahverkehrs in der sen und Bremen gemeinsam initiiert und als GVFG-Maß­ Bremer Region: ne­ben einigen Landkreisen sind dies die nahme angemeldet. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 11. Städte Bremen, Olden­burg und Bremerhaven. Die Re­ gio-S-Bahn Bremen wickelt dabei den Regional- und Die Maßnahmen in Bremen-St Magnus umfassten unter Vorortverkehr auf wichtigen Ver­bin­dun­gen innerhalb anderem den Neubau des Bahnsteigs und des Bahnsteig- der Stadtgemein­den Bremen und Bremerhaven sowie zugangs. Seitdem erreichen die Reisenden und Besucher mit den umliegen­den Städten Del­men­­horst, Twistrin­ den Bahnsteig mittels Aufzug und Treppenanlage. Der gen, , Oldenburg und Ver­den (Aller) ab. Bahnsteig erhielt zudem eine moderne Ausstattung mit Beleuchtungsanlage sowie neue Wetterschutzhäuser. Während der Modernisierung erhielt die Station Bre­men- Ein Dynamischer Schriftanzeiger mit Sprachmodul in­for­ Vegesack ein durchgehendes Wegeleitsystem für blinde miert die Reisenden über Abweichungen im Zugverkehr. und sehbehinderte Reisende. Die Be­leuch­tung wurde auf dem gesamten Bahnsteig ein­­schließ­lich Bahn­steig­ zugang erneuert, ebenso die Beschal­lungsanlage. Zu­ dem er­hielt die Station eine neue Bahn­steigaus­stat­tung sowie eine Fahrgastinformationsanlage.

7.000 700 Reisende und Besucher täglich Reisende und Besucher täglich 550.000 Euro 1,7 Mio. Euro Investitionssumme (ca.) Investitionssumme

Investitionsbeteiligte: Investitionsbeteiligte: Deutsche Bahn, Bund, Land Bremen Deutsche Bahn, Bund, Land Bremen

Baumaßnahme: Baumaßnahme: Erneuerung Verkehrsstation Erneuerung Verkehrsstation

17 DB Station&Service AG Barrierefreiheit an unseren Bahnhöfen

fortbewegen

sehen

hören

tasten

Der Begriff der Barrierefreiheit war früher oft ein Syno­nym für Rollstuhlgerechtigkeit, heute wird er als univer­selles De- sign verstanden: Möglichst alle Menschen sollen ein Produkt oder eine Dienstleistung nutzen können. helfen

Es gibt bahnsteig- und zuggebundene Einstiegshilfen. Dazu zählen (mobile) Rampen, (mobile) Hublifte und Schiebetrittstufen.

Ein Kinderwagen, ein schwerer Koffer, Gehhilfen, ein Rollator oder Rollstuhl – Menschen können aus verschie­ densten Gründen und in unterschiedlichem Maße in ihrer Mobilität eingeschränkt sein. Die Deutsche Bahn orientiert sich an der Konzeptidee „Design für Alle“ und Stufenfrei in den Zug steigen: Die Deutsche Bahn arbeitet verfolgt das langfristige Ziel, barrierefreies Reisen mit an der Optimierung der Bahnsteighöhe, damit zukünftig der Bahn zu ermöglichen. Pro Jahr baut die Deutsche möglichst viele Reisende stufenfrei und ohne fremde Hilfe Bahn rund 100 Bahnhöfe barrierefrei aus. am Bahnhof ein- und aussteigen können. Die Bahnsteige in Deutschland sind historisch bedingt sehr unterschiedlich Ohne Stufen zum Bahnsteig kommen: Treppen sind für hoch, zwischen 15 und 103 Zentimetern. Das europäische viele mobilitätseingeschränkte Reisende die Barriere Eisenbahnbaurecht sieht für Neu- und Umbauten eine Höhe Nummer eins. Deswegen hat der Bau von Aufzügen und von 76 oder 55 Zentimetern vor. Ergänzend lässt das Rampen an Bahnhöfen Priorität. Bereits an 75 Prozent Bahn­­steighöhenkonzept der Deutschen Bahn bei S-Bahnen aller 5.400 Personenbahnhöfe können Reisende den 96 Zentimeter zu. Bereits mehr als die Hälfte aller Bahn­ Bahnsteig ohne Stufen erreichen. Speziell für den stu­ steige wurden an europäische und nationale Bestimmun­ fenfreien Ausbau mit Aufzügen und Rampen hat die gen angepasst. Wo Bahnsteighöhe und Zugeinstiegshöhe Bahn mit dem Eisenbahn-Bundesamt eine Prioritätsre­ nicht zusammenpassen, leisten Einstiegshilfen Abhilfe. gel vereinbart: Zuerst werden Stationen mit mehr als 1.000 Reisenden pro Tag ausgestattet. So werden 93 Informationen sehen oder hören: Stufenfreiheit ist ein wich­ Prozent aller Fahrgäste erreicht. Stationen mit weniger tiger Aspekt von Barrierefreiheit – aber nur einer von vielen. Reisenden werden für den Ausbau vorbereitet, jedoch Als Betreiberin der Bahnhöfe arbeitet die DB Sta­tion­&Ser­ nur im örtlichen Bedarfsfall ausgerüstet. vice AG an der Erfüllung weiterer Kriterien. Dazu ge­­hört et­ wa die Umsetzung des Zwei-Sinne-Prinzips. Das bedeutet, dass Informationen über zwei Kanäle angebo­­ten werden – als akustische Durchsage und als visu­el­le Anzeige. So verfügen beispielsweise die mehr als 6.200 Dynamischen Schriftanzeiger an vor allem kleineren Stationen sowohl über ein Display als auch über einen Lautsprecher.

18 DB Station&Service AG

Allein im Jahr 2014 hat der Mobilitätsservice der Deutschen Bahn rund 580.000 Hilfel­­eistungen organisiert.

Bodenplatten mit Rippen oder Noppen führen zum Beispiel zu Ausgängen. Taktile Handläufe geben über Prismen- oder Brailleschrift Auskunft über Richtungs- und Gleisinformationen.

Den Weg fühlen: Taktile Leitsysteme sind für blinde und sehbehinderte Reisende wichtig, um sich selbst­ ständig im Bahnhof zu orientieren. Mit Hilfe eines Blindenlang­stocks und mit den Füßen ertasten sie Bodenplatten mit Noppen oder Rippen. Über 4.100 Bahnsteige an rund 2.600 Bahnhöfen sind bereits mit Servicemitarbeiter helfen: Mobilitätseingeschränkte Rei­ einem taktilen Leitsystem ausgestattet. Der Ausbau sende bekommen am Bahnhof nach Voranmeldung und wird kontinuierlich fortgesetzt. Weitere Maßnahmen soweit möglich auch spontan Hilfe beim Ein-, Um- und für blinde und sehbehinderte Reisende sind etwa tak- Aussteigen durch Servicemitarbeiter. Um eine kostenlose tile Handlaufbeschriftungen und Lagepläne sowie Hilfeleistung in Anspruch zu nehmen, können Reisende Sprachmodule in Aufzügen. Gut erkennbare Schilder sie bis 20 Uhr am Vortag anmelden, bei internationalen und Markierungen erleichtern sehbehinderten Reisen- Reisen bis 48 Stunden vor Abfahrt. Dies geht per Anruf* den die sichere und schnelle Orientierung am Bahnhof. bei der Mobilitätsservice-Zentrale, die täglich von 6 bis 22 Uhr besetzt ist, oder per Online-Formular, E-Mail, Fax sowie im Reisezentrum und an der DB Information am Bahnhof. Die Mitarbeiter der Mobilitätsservice-Zentrale Mehr zu Barrierefreiheit unterstützen auch bei allen Fragen rund um die Reise. bei der Deutschen Bahn www.deutschebahn.com/barrierefreiheit * Telefon: 0180 6 512 512; 20 ct/Festnetzanruf, max. 60 ct/Mobilfunkanruf

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Bahnhöfe als Umweltvorreiter

2.000 Aufzüge und 1.000 Fahrtreppen bewegen die Rei­ Ressourcen zu schonen und Emissionen zu reduzieren, senden an Bahnhöfen, über 6.500 Fahrgastinformations­ treibt die DB Sta­tion&Ser­vice AG ökologische Referenz­ anlagen und 6.200 Dynamische Schriftanzeiger informie­ projekte voran. ren die Kunden. Über eine Million Leuchtpunkte sind in Empfangsgebäuden und an Bahnsteigen im Betrieb. Moderne Gebäudetechnik, nachhaltige Baumaterialien und effizientes Energiemanagement halten Einzug in die Das alles braucht Energie. Der gesamte Stromverbrauch Bahnhofsinfrastruktur der Deutschen Bahn. So nimmt der 5.400 Bahnhöfe entspricht dem einer Großstadt mit die DB Station&Service AG Kurs auf die Umweltvorrei­ 100.000 Einwohnern. Um den Energiebedarf zu senken, terschaft im Betrieb von Bahnhöfen in Europa.

Grüner Bahnhof

Das Architekturbüro der DB Station&Service AG ent- Ein begrüntes Dach verbessert das Mikroklima und fängt wickelt seit 2009 ein Programm für die Errichtung Regenwasser auf, das in den sanitären Einrichtungen der

von CO2-freien Bahnhöfen. Als erster Prototyp dieses Toilettenspülung dient. Das Bahnhofsgebäude besteht

„Grünen Bahnhofs“ entstand Europas erster CO2-freier haupt­sächlich aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz, Bahnhof in Horrem, Nordrhein-Westfalen. Seine feier- ergänzt um Stahlelemente. Effiziente LED-Lampen und liche Eröffnung fand im Juni 2014 statt. Das modulare ein hoher Tageslichtanteil stellen die Beleuchtung sicher. Gebäudekonzept lässt sich in verschiedenen Standard­ Auch Komfort ist ein wichtiger Bestandteil im Konzept größen umsetzen. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem des Grünen Bahnhofs. Das barrierefreie und orientie­

Bahnhofsdach liefert CO2-freien Strom. Eine Geother­ rungsfreundliche Gebäude bietet komfortable Sitze und mie-Anlage beheizt und kühlt das Gebäude mit Hilfe moderne Informationstechnologie. Als Mobilitätsdreh­ einer Wärmepumpe. Mittels Solarthermie wird das scheibe bietet der Bahnhof Anschluss an andere Ver­ Wasser für die Aufenthaltsbereiche erwärmt. kehrsmittel.

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Blockheizkraftwerk

An mehreren Personenbahnhöfen testet die DB Sta­tion&­Ser­ v­ice AG Blockheizkraftwerke unterschiedlicher Größe und Fabrikate, etwa in Dessau, Friedrichshafen und Baden-Ba­ den. Ein Block­heizkraftwerk nutzt das einfache Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung: Ein Verbrennungsmotor erzeugt Strom und nutzt die Abwärme für den Eigengebrauch. Der Brennstoff – zum Beispiel Heizöl, Pflanzenöl, Erdgas oder Biogas – dient also sowohl der Strom- als auch der Wärme­ produktion. Auf diese Weise werden bis zu 90 Prozent der im Brenn­­­stoff erhaltenen Energie genutzt. Dies reduziert Schadstoffemissionen und Energiekosten.

Energiemanagement

Die Hälfte des Strombedarfs der Bahnhöfe entfällt auf die Beleuchtung. Um Energie zu sparen, kommt vermehrt LED-Technologie zum Einsatz. Die licht­ emittierende Diode hat auch in Bahnsteigbe­ leuch­­tungstests besser abgeschnitten als her­ kömmliche Leuchtmittel, da sie langlebiger, wartungsfreundlicher­­­ und widerstandsfähiger ge­­genüber Vandalismus ist. Seit 2011 ist LED-Be­ leuchtung der Stan­dard in Wetterschutzhäusern. Zudem stellt die DB Station&Service AG seit 2012 an Pilotbahnhöfen die Beleuchtung von Bahnstei­ gen, Informationsvitrinen, Wegeleitungsschil­ dern so­wie Fahrtreppen um. Um den Energie- verbrauch von Aufzügen zu senken, kauft die DB Sta­tion&Ser­vice AG seit 2012 rückspeisende Aufzüge, die bei jeder abwärtsgerichteten Fahrt Strom erzeugen und ins Stromnetz einspeisen.

Instandhaltungsmanagement

Vom Aufzug über die Belüftung bis zu Dach und Fassade – die DB Sta­tion&Service AG betreibt deutschlandweit über 130.000 Anlagen, die Wartungen erfordern. Darunter fallen etwa Heizungs-, Beleuchtungs- und Informationsanlagen. Um den Lebenszyklus dieser Anlagen zu optimieren und die notwendige Wartung, Instand­setzung und Verbesserung si­ cherzustellen, hat die DB Station&Ser­vice AG eine komplexe Instandhaltungsstrategie eingeführt. Mit Hilfe dieser Strate­ gie wird für jede Anlagenart der jeweils optimale Zeitpunkt für Instandhaltungsroutinen oder Ersatzinvestitionen ermit­ telt. Die Bewertung erfolgt nach wirtschaftlichen und techni­ schen Kriterien. Mehr zu nachhaltigen Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen www.deutschebahn.com/ bauen_an_personenbahnhoefen 21 DB Station&Service AG Service am Bahnhof

Freundlich, sicher und sauber

Informationen sind das A und O beim Reisen. Am Die DB Information ist hierbei die zentrale Anlaufstelle Bahnhof geben Service-Mitarbeiter Auskunft an der und Treffpunkt für alle Besucher in den großen Bahnhöfen. DB Information oder im Bahnhof und auf den Bahnstei­ Hier erhalten Reisende Orientierungshilfe, aktuelle Aus­ gen. Rund 3.000 Mitarbeiter der DB Station&Ser­vice AG künfte zu Fahrplänen, Zügen und zur jeweiligen Stadt. arbeiten im direkten und indirekten Kundenkontakt. Die Mitarbeiter unterstützen darüber hinaus in Notfall- Sie beraten Fahrgäste und Touristen, machen Durch- situa­­tionen und bei der Sicherstellung der Reisekette bei sagen, arbeiten in der Gepäckaufbewahrung, nehmen Unregelmäßigkeiten. Um sich darüber hinaus im Netz zu Fundsachen entgegen oder helfen mobilitätseinge­ informieren, können Reisende und Besucher an über 120 schränkten Reisenden. Bahnhöfen pro Tag 30 Minuten kostenloses WLAN nutzen.

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Übersicht zu Service und Sicherheit am Bahnhof: www.bahnhof.de/service

Service, Sicherheit und Sauberkeit – diese drei Ansprü­ Ob Tasche, Schirm oder Handy – deutschlandweit wer­ che verbergen sich hinter dem bewährten Konzept der den jährlich ca. 250.000 Gegenstände in Bahnhöfen 3-S-Zentralen der DB Station&Service AG. Rund um die und Zügen der Deutschen Bahn vergessen und in über Uhr sind Mitarbeiter in den 3-S-Zentralen im Einsatz 80 Fundstellen gesammelt, registriert und verwaltet. und dienen als Schaltstellen im operativen Betrieb. Sie Durch ein hohes Engagement der Mitarbeiter im Fund­ nehmen Meldungen über technische Störungen, zum service liegt die Rückführungsquote bei ca. 60 Prozent. Beispiel an Aufzügen, entgegen. Sie überwachen den Damit Gepäck erst gar nicht wegkommt, können Reisen­ Bahnhof, insbesondere bei Großveranstaltungen, sowie de ihr Gepäck an 240 Bahnhöfen sicher in Schließfä­ den Wintereinsatz bei Sturm, Schnee oder Eis und koor­ chern aufbewahren. dinieren das Notfallmanagement.

23 DB Station&Service AG: Wir entwickeln, bauen und betreiben attraktive Bahnhöfe

Bremen Hauptbahnhof

DB Station&Service AG Impressum Bahnhofsmanagement Bremen Telefon 0421 2214750 Herausgeber Bahnhofsplatz 15 DB Station&Service AG 28195 Bremen Regionalbereich Nord Telefon 040 39182044 Hachmannplatz 16 Coverfoto: Bremen Hauptbahnhof 20099 Hamburg Änderungen vorbehalten Fotos Alle Einzelangaben Mit QR-Codes direkt zu mehr Informationen Christian Bedeschinski: S. 8 l.u., 10, 13 l.o., 14, 16 ohne Gewähr Christian Gahl: S. 20 Stand: Januar 2015 1. 2. 3. Oliver Lang: S. 1, 2, 3, 18, 19, 22, 23, 24, 25 QR-Code Mit der Website Informationen im Max Lautenschläger: S. 21 m. www.bahnhof.de scannen verbinden Netz entdecken Christian Martin: S. 12 Arwed Messmer/lux fotografen: S. 21 u. Philipp von Recklinghausen/lux fotografen: S. 4 www SenerTec: S. 21 o.