Schriftliche Kleine Anfrage Und Antwort Des Senats
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BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/8392 21. Wahlperiode 28.03.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Thering (CDU) vom 20.03.17 und Antwort des Senats Betr.: Warum kommt es immer wieder zu Zugausfällen beim „Metronom“? Die „Metronom Eisenbahngesellschaft mbH“ (Kurzschreibweise: „Metronom“, Eigenschreibweise: „metronom“) ist ein im Jahr 2002 von den Bundesländern Bremen, Hamburg und Niedersachsen über jeweilige Landesunternehmen1 gegründetes Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Mit einer jährlichen Beförderungsleistung von rund 26 Millionen Fahrgästen und einer auf acht Linien beziehungsweise Strecken erbrachten Fahrleistung von 9,2 Millionen Kilometer pro Jahr (Stand 2012) ist die Metronom GmbH nach eigener Auskunft mittlerweile „eines der größten privaten Eisenbahnun- ternehmen in Deutschland“2. Hatten sich die Metronom-Züge über die Jahre im Vergleich zu den früher auf den gleichen Strecken eingesetzten Regionalzügen der Deutschen Bahn (DB) ein passables Image aufgebaut, so kriegt dieser gute Ruf seit geraumer Zeit immer mehr Kratzer. Hauptgrund dafür ist die in der Wahrnehmung der Fahrgäste starke Häufung an kurzfristigen Zugausfällen, über die zudem nur mangelhaft oder gar nicht informiert wird. Jüngstes Beispiel ist der Totalausfall des Metronoms von Buchholz nach Hamburg Hauptbahnhof (Zugnummer 81968, planmäßige Abfahrtzeit 8.27 Uhr) am 20. März 2017. In Kombination mit dem Ferienende sowie Baustel- len auf der A 1 in Richtung Norden und auf der Wilhelmsburger Reichsstraße stand dieser erneute Ausfall sinnbildhaft für ein extremes Verkehrschaos im Hamburger Süden. Eingedenk der Mammutaufgabe bezüglich des Ausbaus und der Sanierung der A 7 auf dem Abschnitt der „Hochstraße Elbmarsch“ in den kommenden Jahren, dem Bau der „Hafenquerspange/Hafenpassage“, den fortgesetzten Bauarbeiten infolge der Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße, bereits fest terminierter Bauarbeiten auf der A 1 und der sich immer wieder verzögernden Einrichtung der Verstärkerlinie S32 in Richtung Harburg fällt der Sicherstellung eines möglichst störungsfreien Betriebs der von und nach Hamburg angebotenen Metronom-Linien eine Schlüsselfunkti- on zu. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Anfrage auf Grundlage von Auskünften der Metronom Eisenbahngesellschaft mbh (Metronom) wie folgt: 1 Anteile je Gesellschafter: NiedersachsenBahn GmbH (NB) 69,9 Prozent, BeNEX 25,1 Prozent, Bremer Stadtbahn AG (BSAG) 5 Prozent. 2 https://www.der-metronom.de/ueber-metronom/wer-wir-sind/. Drucksache 21/8392 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 1. Wie viele Zugausfälle auf den Metronomlinien beziehungsweise -strecken a) „Weser-Takt“ zwischen Bremen Hauptbahnhof und Hamburg Haupt- bahnhof, b) „Nordsee-Takt“ zwischen Cuxhaven und Hamburg Hauptbahnhof, c) „Elbe-Takt“ zwischen Uelzen und Hamburg Hauptbahnhof hat es seit 2011 gegeben? Bitte jahresweise für beide Fahrrichtungen für jede der drei Linien aufschlüsseln und dabei auch die Verbindungen berücksichtigen, bei denen die Züge nicht an den Endpunkten eingesetzt werden. Anzahl Teilzugausfälle/Zugausfälle 2017 Strecke 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (Jan/Feb) Weser-Takt k.A. 2.006 653 644 783 695 67 (Hansenetz) Elbe-Takt k.A. 1.479 2.740 714 416 533 65 (Hansenetz) Nordsee-Takt k.A. 445 827 819 1.510 2.056 83 (Unterelbe) Aufgrund einer Änderung der Datenschnittstellen wäre eine manuelle Bearbeitung der Daten aus dem Jahr 2011 erforderlich. Hierzu wären Datensätze in Bezug auf über 95.000 Fahrten im Jahr zu sichten. Dies ist in der für die Bearbeitung einer Parlamen- tarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. In den vorgenannten Zugausfällen sind auch Teilausfälle (siehe untere Tabelle auf dem kurzen Streckenabschnitt zwischen Hamburg-Harburg und Hamburg Hbf.) enthal- ten. Dies trägt bei dieser Form der Darstellung zu einer hohen Anzahl an Ausfällen bei. Aussagekräftiger ist daher ein Vergleich der Zugausfall-Kilometer zum Sollangebot. Dieser Anteil ist wie folgt dargestellt: Anteil Ausfall-Km an Soll-Km 2017 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (Jan/Feb) Weser-Takt Elbe-Takt k.A. 1,3% 1,2% 0,8% 1,0% 1,6% 0,6% Nordsee-Takt Gesamt Aufgrund einer Änderung der Datenschnittstellen wäre eine manuelle Bearbeitung der Daten aus dem Jahr 2011 erforderlich. Hierzu wären Datensätze in Bezug auf über 95.000 Fahrten im Jahr zu sichten. Dies ist in der für die Bearbeitung einer Parlamen- tarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Die Auswertung zeigt, dass es im Verlauf der vergangenen Jahre immer wieder etwas „bessere Jahre“ und etwas „schlechtere Jahre“ hinsichtlich der Zugausfälle gab. Die beschriebene vermeintlich negative Entwicklung der Betriebsqualität des Metronom lässt sich auf Basis der tatsächlich erbrachten Leistungen des Metronom nicht bele- gen. 2. Was waren seit 2011 die Gründe für die Ausfälle der Züge im a) „Weser-Takt“ zwischen Bremen Hauptbahnhof und Hamburg Haupt- bahnhof, b) „Nordsee-Takt“ zwischen Cuxhaven und Hamburg Hauptbahnhof, c) „Elbe-Takt“ zwischen Uelzen und Hamburg Hauptbahnhof? Bitte jahresweise für beide Fahrrichtungen für jede der drei Linien die Häufigkeit der verschiedenen Ursachen/Gründe aufschlüsseln und dabei 2 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/8392 auch die Verbindungen berücksichtigen, bei denen die Züge nicht an den Endpunkten eingesetzt werden. 3. Wie verteilen sich seit 2011 die Ausfälle der Züge im a) „Weser-Takt“ zwischen Bremen Hauptbahnhof und Hamburg Haupt- bahnhof, b) „Nordsee-Takt“ zwischen Cuxhaven und Hamburg Hauptbahnhof, c) „Elbe-Takt“ zwischen Uelzen und Hamburg Hauptbahnhof auf die einzelnen Zugnummern? Bitte für jeden Fahrplan seit 2011 die Ausfälle nach Zugnummern sortiert aufschlüsseln. Derartige Informationen unterliegen den Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen des Unternehmens. 4. Wie genau erfolgt die Fahrgastinformation im Falle von Zugausfällen auf den drei genannten Linien beziehungsweise Strecken? Gibt es zwischen den verschiedenen Linien Unterschiede? Wenn ja, welche und warum? Die Metronom GmbH nutzt im Fall von Zugausfällen diverse Informationskanäle, um die Fahrgäste bestmöglich zu informieren und die nächsten Reisealternativen aufzu- zeigen. Die Metronom GmbH zählt bei der Einbindung digitaler Medien und sozialer Netzwerke zu den bundesweiten Vorreiterunternehmen. Bereits seit dem Jahr 2009 werden Fahrgastinformationen über Social Media (Twitter) gepostet. Dieser Service ist im Jahr 2013 auf Facebook erweitert worden. Fahrgäste können auch über die unter- nehmenseigene App einen sogenannten Streckenalarm einrichten, der sie automa- tisch über Besonderheiten auf ihrer Reiseroute informiert. Dabei werden keine Unter- schiede hinsichtlich der betroffenen Linien gemacht. In Abhängigkeit des Umfangs der Störungen des Zugbetriebs werden folgende Informationssysteme verwendet: Einzelne Zugausfälle oder Teilausfälle Streckenmeldung (live) aus der Leitstelle inklusive: o Strecke (Start- und Zielbahnhof), o Soll-Zeit Abfahrt und Ankunft, o Prognostizierter Ausfall, o Alternative Reisemöglichkeiten (SEV, S-Bahn et cetera), o Gründe und Ursachen für Verspätung, Facebook www.facebook.com/metronom.Eisenbahngesellschaft/, Twitter https://twitter.com/metronom4me, Website www.der-metronom.de/#meldungen, Metronom App, Informationsweitergabe an DB Station & Service (Durchsagen und Anzeigen an den Bahnhöfen), Echtzeitdaten (App) werden automatisch auch an VBN-Datendrehscheibe und RIS (DB-Auskunftssysteme) weitergeleitet. Über die „VBN-Datendrehscheibe“ werden auch die Verbundauskunftssysteme des HVV mit Echtzeitdaten versorgt. Bei größeren Störungen (zum Beispiel Betroffenheit von mehreren Strecken, Dauer länger als 3 Stunden, gravierende Auswirkungen auf Fahrgäste) wird zusätzlich zu den vorgenannten Kanälen eine Pressemeldung versandt (circa 250 Redaktionen in Niedersachsen, Hamburg und Bremen). Radiosender werden gesondert informiert (Telefonat/E-Mail). Wenn möglich, erfolgt eine Abstimmung mit DB Station & Service für gesonderte Ansagen beziehungsweise Anzeigen im Bahnhof. An circa 3.000 Abonnentinnen und Abonnenten des Metronom-Newsletters erfolge eine Information 3 Drucksache 21/8392 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode per E-Mail. Weiterhin werden diese Zugausfälle in der Fahrplanauskunft mit Begrün- dung und dem Angebot von Ersatzmaßnahmen (SEV) hinterlegt. Bei geplanten Zugausfällen (zum Beispiel Baustellen) mit größeren Auswirkungen oder gravierend abweichenden Fahrzeiten informiert die Metronom GmbH ergänzend zu oben genannten Maßnahmen durch: frühzeitige Ankündigung auf der Website www.metronom.de und www.der- metronom.de/fahrplan/baustellen-uebersicht/, Ankündigung über die Website des HVV, Ankündigung an die Fahrgäste (Flyer mit Baustellenfahrplan, Promotion-Team in den Zügen, Plakate in Vitrinen), Durchsagen in den Zügen circa eine bis zwei Wochen vor der Maßnahme, Servicekräfte vor Ort. Darüber hinaus werden diese Zugausfälle in der Fahrplanauskunft mit Begründung und dem Angebot von SEV hinterlegt. 5. Wie bewertet der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde die Entwicklung der Zugausfälle von und nach Hamburg bei der Metronom Eisenbahngesellschaft mbH? Ziel des Senats ist es, einen hohen Pünktlichkeitsgrad zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund werden Verbesserungen hinsichtlich des Pünktlichkeitsgrades begrüßt. 6. Was haben der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde seit 2011 konkret unternommen, um die Zahl der Zugausfälle von und nach Hamburg