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Opera – Filter statt Ordner

Direkt in den gleichnamigen Browser eingebunden präsentiert sich das E-Mail-Programm Mail. Der Hersteller betont, dass es damit genau an der Stelle liegt, an der man es braucht. Wie Spicebird versteht sich auch Opera als umfassende Lösung, mit ihr nicht nur im Web surfen könnt, sondern auch E-Mails verwalten, chatten und Newsgroups besuchen.

Opera Mail ist ein voll ausgewachsener E-Mail-, der sowohl POP3- als auch IMAP- Konten verwaltet. Beim ersten Aufruf könnt ihr die Serverinformationen und euren Zugang konfigurieren. Die heruntergeladenen E-Mails lassen sich auch offline betrachten, da sie auf der Festplatte gespeichert werden. Opera zeigt Text- und HTML-Mails dar und erlaubt euch natürlich auch, in beiden Formaten zu schreiben.

Für langsame Online-Verbindungen kann Opera Mail auch zunächst nur die Header- Informationen herunterladen, um Bandbreite zu sparen. So seht ihr zwar den Betreff und den Absender, aber nicht die vollständige Mail. Für ein kurzes überfliegen reicht das meist aus und spart bei teuren Handy-Onlineverbindungen bares Geld. Auf Knopfdruck wird die gesamte Mail herunter geladen.

In einem Punkt unterscheidet sich Opera stark von klassischen E-Mail-Programmen: Alle eintreffenden Nachrichten werden in einer einzigen Liste dargestellt – Ordner kennt Opera nicht. Damit nun der Überblick nicht vollends verloren geht, werden im Eingang nur die ungelesenen Nachrichten angezeigt, und in einer zweiten Ebene die bereits gelesenen.

Opera arbeitet anstelle von Ordnern mit Filtern, um Ordnung in den Posteingang zu bringen. Mit Filtern siebt ihr die Mails nach euren Kriterien aus. Ein Filter kann zum Beispiel die E- Mails eines bestimmten Absenders hervorzaubern, oder die Korrespondenz der letzten Woche. Eine E-Mail kann in beliebig vielen Filtern dargestellt werden und wird dabei weder verändert noch kopiert.

Damit die Arbeit mit den Filtern für euch nicht zu aufwändig wird, erzeugt Opera einige davon automatisch. Damit kann man zum Beispiel die aktuellen Korrespondenzen inklusive der eigenen Antwort-E-Mails übersichtlich auflisten. Das ist nach kurzer Eingewöhnungszeit wesentlich praktischer als die klassische Aufteilung in Eingang- und Ausgangsordner. Mailinglisten werden auf Wunsch in einer hierarchischen Auflistung so dargestellt, dass man den unterschiedlichen Diskussionen besser folgen kann.

Der interne Spamfilter ist selbstlernend und kann durch eure Mithilfe immer besser werden. Normalerweise arbeitet er im Hintergrund und sortiert die störenden E-Mails in einen separaten Ordner, den ihr von Zeit zur Zeit löschen solltet. Unerwünschte Mails, die durch den Filter gerutscht sind, markiert ihr einfach als Spam und der Filter wird wieder ein bisschen schlauer.

Neben den Filtern besitzt Opera eine ausgefeilte Suchfunktion. Die Kriterien jedes Suchvorgangs werden gespeichert und sind auf Knopfdruck in der Rubrik “Suchvorgänge” aufrufbar.

Und noch eine Besonderheit macht die Arbeit mit Opera Mail besonders effizient. Der Filter “Dateianhänge” listet alle Nachrichten mit ihren Anhängen auf. Unterkriterien wie Dokumente, Videos, Musik und Bilder helfen bei der Suche nach verloren geglaubten Anhängen. Eure Outlook-E-Mails lassen sich nur über einen Umweg in Opera Mail importieren. Opera beherrscht nur den Import aus . Es ist daher sinnvoll, die E-Mails von Outlook erst einmal in Outlook Express zu überführen und von da aus in Opera.

Für den Exportvorgang wird Outlook Express gestartet und die Outlook-Mails mit Datei/Importieren/Nachrichten/Outlook eingelesen. In Opera werden die Mails nun über Datei/Importieren/Mail/Outlook Express entgültig importiert. Tritt hierbei die Meldung “leere (en) übersprungen” auf, gibt es bei Opera Fansite eine detaillierte Lösung zum Beseitigen dieses Problems.

Opera Mail hat mit Sicherheit eines der ungewöhnlichsten Konzept zur E-Mail-Verwaltung, doch die Filterfunktion ist deutlich mächtiger als die üblichen Ordner.

Kostenloser Download Opera (Browser mit integriertem Mailprogramm)