Dorfblatt Der Gemeinde Wallbach
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Erscheint viermal jährlich Nr. 45 Februar / März 2008 Dorfblatt der Gemeinde Wallbach Erinnerungen Stimmungsbild Schützenbund hat FC Wallbach von Hermann der schulischen jubiliert aktiv Wunderlin Heilpädagogin 2 REDAKTIONELLES 45/2008 Nicht bloss Hammer und Nagel Bruno Grüter „Die Botschaft einer Nach- Antwort, die mir klar signali- Besteht da nicht eine er- richt wird durch den Emp- siert, dass die Botschaft höhte Gefahr, dass der fänger und nicht durch den falsch angekommen ist. Ich Empfänger einer Nachricht Sender bestimmt. Was bei muss nochmals versuchen, eine andere Botschaft ver- jemandem ankommt, muss mich genauer auszu- steht, als der Sender eigent- keineswegs deckungsgleich drücken, falls dazu Gele- lich übermitteln wollte? In sein mit dem, was bei ihm genheit besteht. Ich erinne- der Eile wird oder kann nicht eigentlich ankommen soll- re mich auch an Abend fül- mehr nachgefragt werden. te.“ (M. Busch) Diese bei- lende Diskussionen, bei der Es fehlt an Geduld und an- den Sätze habe ich neulich wir am Schluss beruhigt geblich an Zeit. Missver- in einem Artikel gelesen feststellten, dass die ver- ständnisse und Frustratio- und sie haben mich zum schiedenen Gesprächs- nen sind das Ergebnis. Nachdenken angeregt. Ha- partner eigentlich dasselbe Noch schlimmer sind dann be ich nicht schon oft erfah- meinten. Vorurteile, im Sinn von „für ren, dass das was ich sa- einen Hammer sieht alles gen wollte nicht richtig ver- Gelegentlich beklagen wir wie ein Nagel aus....!?“ D. h. standen wurde? Das Ge- die schnelllebige Zeit, eine wir verstehen dann das, genüber gibt mir eine Zeit ohne Rast und Musse. was wir wollen oder erwar- ten. Zudem ist jeder bald Hammer, bald Nagel, je INHALT nach Situation. Dadurch REDAKTIONELLES Nicht bloss Hammer und Nagel; Sponsoren GESCHICHTE UND GESCHICHTEN Erinnerungen, Denkanstösse als Gemeinderat von 1944 - 1964 GEMEINDE Rücktritt als Gemeinderat und Vizeammann per Ende Juni 2008; Ersatzwahl Gemeinderat und Vizeammann SCHULE Veränderungen an der Schule Wallbach; Stimmungsbild - mein Einstieg als schulische Heilpädagogin an Primarschule und Kindergarten Wall- bach; Verabschiedung in der Schulpflege; Skilager Bericht 2008; Semesterwechsel auf der Eisbahn; Kinderfasnacht in Wallbach DORFLEBEN / VEREINSLEBEN 100 Jahre Schützenbund Wallbach; Die Musikgesellschaft Wallbach mit neuem Vorstand und Präsidium; Fähnrich gesucht; Der FC Wallbach hat's erreicht…; Immer Ärger mit den fairen Jungs am Arbeitsplatz?; KITU; Die Fitnessriege; Skiweekend des Turnvereins Wallbach vom 2./3. Februar 2008; A, E, I, O, U; Tag der Offenen Türen im Gewerbegebiet Kohlacker Wallbach; Wallbacher Senioren; Frauenverein: Gesund und Fit durchs Leben; Weinseminar in der Bibliothek: Von der Traube zum Wein... MEINUNGEN UND GEDANKEN Titelbild : Sami Niggi Näggi!!! Pumpwerk Hintere Bodenmatt Foto: Bruno Grüter 45/2008 REDAKTIONELLES 3 werden Gräben aufgerissen, Wort schon veraltet und dies nun schon 11 Jahre toll Probleme geschaffen, statt überholt ist. Wertvoll, per- geklappt hat. Und so ist Lösungen erarbeitet. sönlich und authentisch auch das 45. igste Dorfblatt Liebe Wallbacherinnen und möchten wir sein, so dass in wieder zu einer besonderen Wallbacher. Mit unserem unserem erlebten Dorfleben Ausgabe geworden. Dorfblatt möchten wir einen die Botschaft des jeweiligen kleinen Beitrag zu einem Senders mit derjenigen des Wunderbar geklappt hat bis offenen und verständnis- Empfängers möglichst oft jetzt auch die Finanzierung vollen Miteinander leisten. übereinstimmen kann. Kurz dank Ihren freiwilligen Bei- Wir möchten ein Forum für gesagt, dass wir uns in trägen. Wir würden uns sehr Meinungen und Gedanken, Wallbach verstehen, vor- freuen, wenn Sie uns mit für Erlebnisse, Geschichten, urteilsfrei. Daher unser Auf- dem beigelegten Einzah- Ärgernisse und Freuden ruf: Schreiben Sie einen lungsschein nach Ihrem sein. So dass nicht die kleinen Beitrag und stellen Gutdünken unterstützen. Ab einen „Hämmer“ und die an- Sie diesen uns zu, wenn Sie Fr. 50.- sind Sie Sponsor deren „Nägel“ sind. Der eine Nachricht haben, die und werden in der nächsten Wallbacher will kein "schnel- auch für jemand anders Ausgabe besonders er- les" Blatt sein, bei dem das interessant sein könnte. Das wähnt. Ganz herzlichen Gesagte mit dem letzten Wunderbare daran ist, dass Dank. Sponsoren Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Spendern und Sponsoren Notariat Senn, Wallbach Obrist Bauunternehmung AG Kaufmann Holz und Bau AG H. + E. Glatz Rudin Repro AG / Max Guarda Dr. R. Taugwalder Daniel Kohler, Gartenpflege und Dienst- Franz und Maja Litschi leistungen 4 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN 45/2008 Erinnerungen, Denkanstösse als Gemeinderat von 1944 – 1964 Hermann Wunderlin, bearbeitet von Bruno Grüter Neulich klopfte Hermann Wun- 1946 und 1947 „Liebesgaben derlin bei mir an. Er überreich- an Säckingen“. Hermann te mir ein Blatt mit der Über- Wunderlin war für die Sam- schrift „Erinnerungen – Denk- melstelle in Wallbach zu- anstösse als Gemeinderat“. ständig. Ein Polizist aus Körperlich durch eine Lungen- Säckingen holte jeweils mit entzündung noch etwas ange- einem Dreirad-Auto die ge- schlagen, aber mit wachem sammelten Lebensmittel ab, Geist und beeindruckendem Dörrobst und Kartoffeln und Gedächtnis kommentiert der was die Wallbacher, die selber bald 94-jährige Hermann Wun- auch nur wenig hatten, ent- derlin die aufgelisteten Ereig- behren konnten. Als Dank lud nisse. Es ist eine Auswahl an der Stadtrat von Säckingen zu Ereignissen, welche unser einem kleinen Fest. Dorf in den Jahren nach dem Die Wasserversorgung war in 2. Weltkrieg nachhaltig verän- seiner Gemeinderatszeit ein der beherzten Hilfe von dert haben. zentrales Thema. 1946 wurde Johann Wunderlin („s’Hanse- das Grundwasserpumpwerk Hansi“) mit einem Rippenbruch Mit etwas Stolz und leichter Bodenmatt in Betrieb genom- und einem kaputten Schien- Wehmut berichtet er mir über men. Schon wenige Jahre bein davon kam, erwähnt er die Zeit, die er im Gemeinderat später aber musste das nur beiläufig. Die Pontoniere während fünf Amtsperioden, Pumpwerk abgestellt werden, hatten zu guter letzt die Auf- davon zwei als Vizeammann, da das Wasser immer mehr gabe, den Graben wieder ein- in den Jahren 1944 bis 1964 Sand enthielt. Das Pumpwerk zudecken. Im Jahr 1953 wurde mitgestaltete. In den ersten steht noch heute an der hinte- ein Kredit von Fr 3’000.- für die beiden Amtsperioden waren ren Bodenmattstrasse. Kanalisation in der Hohlen sie nur zu dritt im Gemein- Gasse bewilligt. So wurde das derat. Erst ab dem Jahre 1952 1947 wurde von der Boden- Netz schrittweise aufgebaut lenkten fünf Gemeinderäte die matt bis zum Schulhaus und erweitert. Mit den Anpas- Geschicke der Gemeinde. (heute Gemeindehaus) die sungen der Wasser- und Ab- erste Abwasserleitung gebaut. wasserleitungen wurde die Die ersten Jahre seiner Die Eingaben der Bauunter- Zahl der Dorfbrunnen von ur- Gemeinderatszeit waren ge- nehmen überstiegen aber die sprünglich acht auf vier redu- prägt von den Kriegsumstän- finanziellen Möglichkeiten der ziert. Unter anderem standen den. Deutschland war 1945 Gemeinde. Der junge Ge- Dorfbrunnen in der Hohlen völlig ruiniert. Einige Schwei- meinderat musste Frondienst Gasse bei der Abzweigung zur zergemeinden sammelten in organisieren. Das Bauunter- Kirchstrasse, in der Brütschen- den beiden Nachkriegswintern nehmen war für die Sicherung gasse und in der heutigen zuständig, verschie- Zentrumstrasse bei der Ein- dene Frondienst mündung zur Kappellenstras- Leistende mussten se. je ein Grabenstück von 5 m Länge und Das Thema Wasser wurde in 3,2 m Tiefe aushe- einem ganz anderen Zusam- ben. Auch Hermann menhang Anfang der 60er Wunderlin legte sel- Jahre nochmals interessant. ber Hand an. Dass 1961 hatte der Gemeinderat er dabei durch einen ein Baugesuch des Aero-Club einstürzenden Gra- Fricktal auf dem Tisch. Vor- ben fast zu Tode gängig kauften zwei Strohmän- kam und nur dank ner des Clubs auf dem Feld 45/2008 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN 5 bestes Ackerland auf. Die Ansatzes. Die Strohmänner boten für die da- Besoldung für malige Zeit einen sehr guten den Gemein- Preis von Fr 5.-. Den Grund derat lag im des Landkaufs wurde von den Jahr 1949 mit Käufern vorerst nicht genannt. Fr. 225.- im Erst das Baugesuch brachte Jahr auch Licht ins Dunkel. Gemäss dem einiges unter Baugesuch wollte der Aero- dem heutigen Club nämlich einen Flugplatz Ansatz von et- mit einer ca. 700m langen Pis- was mehr als te und einem Hangar bauen. Fr. 9’000.- Dieses Ansinnen konnte aber (plus Spesen). glücklicherweise in letzter Der Vizeammann erhielt 1949 Minute verhindert werden. Der Fr. 350.- und der Ammann Auf der Zusammenstellung Flugplatz wurde dann in wurde mit seinen Fr. 530.- von Hermann Wunderlin findet Schupfart gebaut und das be- Jahresbesoldung auch nicht sich zum Jahr 1961 die An- reits erworbene Land wurde an besonders reich. merkung „obligatorische Keh- die Stadt Basel verkauft. richtabfuhr“. Hermann Wun- Warum an die Stadt Basel? In seiner Amtszeit hat sich im derlin berichtet, dass vorher Sie wollte auf dem erworbenen Fricktal auch einiges im der Abfall im „Grümpeli“ beim Land eine Trinkwasser Aufbe- Bereich der Arbeitsplätze be- Wölftürli, oder gelegentlich reitungsanlage realisieren, so wegt. 1947 reichte die Firma auch einfach am Rheinbord wie sie schon damals und Novoplast ein erstes Bau- deponiert wurde. Hier werden noch heute in Birsfelden gesuch ein. Damit fasste ein bei ihm auch Erinnerungen an (Hardwald) betrieben wird. Die wichtiger Betrieb in Wallbach die alte, von Elias Kim privat Grundwasser Pumpstationen Fuss. Richtung heutiges