Masterplan 2030

Bad Rothenfelde Masterplan 2030 Masterplan 2030

Gradierwerke

© Gemeinde Bad Rothenfelde

4 Inhalt

Gradierwerke Inhalt

Grußwort des Bürgermeisters 6

1. Zahlen, Daten und Fakten zur Entwicklung der Gemeinde Bad Rothenfelde 9 1.1 Entwicklung der Bevölke­rungs­anzahl und der Alters­struktur 10 1.2 Infrastruktur in Bildern 17

2. Die Ziele und der Prozess zur Erarbeitung des Masterplans 2030 19

3. Der Masterplan 2030 – Präambel und Zielkonzept der Gemeinde Bad Rothenfelde 25 3.1 Die Präambel des Masterplans 2030 26 3.2 Das Zielkonzept im Überblick 26

4. Ziele und korrespondierende Maßnahmen 35 Handlungsfeld 1: Bad Rothen­felde als Tourismus- und Gesundheitsstandort 36 Handlungsfeld 2: Familie von 0 bis 99 plus und das Zusammenleben der Generationen im Ort 42 Handlungsfeld 3: Verkehr, Klimaschutz und Natur 47 Handlungsfeld 4: Ortsentwicklung, Infrastruktur­ und Wirtschaft in Bad Rothenfelde 55

Impressum 62

© Gemeinde Bad Rothenfelde

5 Masterplan 2030

Grußwort des Bürgermeisters

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Demografische Entwicklung, stark veränderte gerade monostrukturierte Kurorte wie Bad gesellschaftliche Rahmenbedingungen sowie Rothenfelde sind insbesondere im Wettbe­ der zunehmende Wettbewerb als Kurort um werb um Patienten, Urlauber, Besucher und Gäste, Patienten und Neubürger veranlassten auch Neubürger gefordert. Politik und Ver­ den Gemeinderat, sich in 2017 für die Neu­ waltung haben somit bei ihren regelmäßigen aufstellung des strategischen Leitbildes aus­ Entscheidungen den Blick auf die aktuelle zusprechen. Wettbewerbssituation, aber auch auf mittel- und langfristige Entwicklungsmöglichkeiten In einem 16 Monate dauernden Entwick­ zu richten. lungsprozess haben Bürgerschaft, Politik, Verwaltung, verschiedene Institutionen, Das Kur- und Gesundheitswesen unterliegt Vereine und Verbände in vier verschiedenen maßgeblich (bundes- und landes-)politi­ Handlungsfeldern wesentliche Ziele mit schen Entscheidungen. So führte beispiels­ zentralen Maßnahmen erarbeitet. Diese weise die große Gesundheitsreform 1996/97 wurden im „Masterplan Bad Rothenfelde zu einschneidenden negativen Auswirkungen 2030“ zusammengeführt und vom Ge­ in den deutschen Kur- und Badeorten. Da meinderat­ in seiner Sitzung am 27. Juni auch Bad Rothenfelde hiervon spürbar be­ 2019 beraten und beschlossen. troffen war, wurde in einem breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess zwischen 1999 Der Rat wertschätzt dabei ausdrücklich das und 2001 ein städtebaulicher Rahmenplan große Engagement der Bürgerschaft und die mit integriertem Kurort- und Verkehrsent­ in diesem Beteiligungsprozess erarbeiteten wicklungskonzept als strategisches Leitbild Ziele und Maßnahmenideen. Daher machte für die folgenden zehn bis 15 Jahre erarbeitet. sich der Rat die Ziele des Masterplans 2030 Das Ergebnis auf Basis dieses damaligen einschließlich der Präambel im Sinne eines strategischen Leitbildes ist heute für alle strategischen Leitbildes mit den in einer erkennbar: Bad Rothenfelde hat sich aus Klausurtagung des Rates vom 27. April 2019 der damaligen Kur-Krise aus eigener Kraft vorgenommenen Kommentierungen zu herausgearbeitet und außerordentlich gut eigen. entwickelt.

6 Grußwort des Bürgermeisters

Mit seinem Beschluss hat der Rat auch Ich lade Sie ein, sich auch künftig in die betont, dass es ihm obliegt, die Ziele des Entwicklungsfragen unserer Kurortgemeinde Masterplans 2030 kontinuierlich weiter­ einzubringen. zuentwickeln, soweit sich zum Beispiel auf der Grundlage zusätzlicher Informationen Ihr oder neuer Entwicklungen dieses Erfordernis ergibt. Hier wird der Rat in seinen Entschei­ dungen gegenüber der Bürgerschaft trans­ parent sein.

Der Rat ist sich bewusst, dass nicht alle Klaus Rehkämper Ziele des Masterplans 2030 (gleichzeitig) Bürgermeister und Kurdirektor er­reicht werden können. Deshalb sollen gemäß dem strategischen Leitbild bis 2030 in der konkreten Zielverfolgung politisch zu diskutierende und durch den Rat zu ent­ scheidende Prioritätensetzungen erfolgen. Auf dem Weg zur Zielerreichung dienen die im Beteiligungsprozess­ erarbeiteten zen­ tralen Maßnahmen als Orientierungshilfe für die politische Willensbildung.

Der „Masterplan Bad Rothenfelde 2030“ ist ein Gemeinschaftsprojekt. Mein besonderer Dank gilt daher allen, die an der Erarbeitung des Masterplans mitgewirkt haben.

7 Masterplan 2030

Kurmittelhaus

© Gemeinde Bad Rothenfelde

8 Zahlen, Daten und Fakten zur Entwicklung der Gemeinde Bad Rothenfelde

Kurmittelhaus 1. Zahlen, Daten und Fakten zur Entwicklung der Gemeinde Bad Rothenfelde Bad Rothenfelde – Heilbad im Osnabrücker Land

Die Gemeinde Bad Rothenfelde ist ein hoch­ gleichzeitig Akutkliniken1 sind. Das Indika­ prädikatisiertes Soleheilbad im Osnabrücker tionsfeld Augenheilkunde ist durch eine Land. Allgemein ist ein Heilbad ein mit me­ Tagesklinik und die Augenklinik Dr. Georg dizinischen Einrichtungen für Kurmaßnah­ (ebenfalls Akutklinik) vertreten. Die Kliniken men vergebenes Prädikat für spezialisierte nutzen die vorhandene gute Infrastruktur, Kurorte. Die Qualitätsstandards für die Prä­ prägen diese aber gleichzeitig auch mit. Sie dikatisierung von Kurorten, Erholungsorten gewähren ein breites Angebot an medizi­­ und Heilbädern werden dabei vom Deutschen nischen Angeboten und Rehabilita­ ­tions­ Heilbäderverband e. V. aufgestellt und aktu­ maßnahmen. Sie sind aber auch wichtiger alisiert. Standortfaktor für den Ort und den ge­ samten Landkreis Osnabrück. Zudem gene­ „Sole, Salz und Sinnesfreuden“ lautet der riert die Kliniklandschaft in Bad Rothenfelde Slogan des Heilbades Bad Rothenfelde. Vor einen durchgehend hohen Bedarf an quali­ allem die Sole steht im Mittelpunkt und fizierten medizinischen Fachkräften. prägt den Ort in mehrfacher Hinsicht. Sie wird über die beiden ortsbildprägenden Das ebenfalls ortsbildprägende Kurmittel­ Gra­dierwerke auf 10.000 qm Rieselfläche an haus ist das traditionelle Zentrum für medi­ die umgebende Atemluft abgegeben, frischt zinische Therapien und die Anwendung der diese – auch in ihrer positiven Wirkung – auf Sole. Dieses wird ergänzt durch weitere wie Meeresluft und hält sie frei von Pollen Therapiepraxen, Hotels mit Gesundheits- und Allergiekeimen. Der Ort ist damit ein und Wellnessangeboten sowie die „carpesol über­regional etablierter Anlauf- und An­ Spa Therme“. Auch Parkanlagen und ab­ zieh­ungs­punkt für Menschen, die die positi­ wechslungsreiche Freizeitangebote tragen ven Wir­kungen der Sole und das breite kor­ dazu bei, dass Bad Rothenfelde ein seit Jahr­ respondierende Angebot an Kuren u. a. für zehnten in der bundesdeutschen Heilbäder­ Rehabilitation,­ körperliche Ertüchtigung oder landschaft etabliertes und bei seinen Gästen einfach nur einen erholsamen Gesundheitsur­ beliebtes Mitglied ist. laub in einer naturnahen Umgebung mit einer guten Infrastruktur für sich nutzen wollen. Der Status als hochprädikatisiertes Heilbad ist Chance und Herausforderung zugleich. In der Folge ist die Gemeinde auch stark ge­ Zum einen gilt es, die hohe Qualität der prägt durch acht Kliniken mit unterschied­ (auch medizinischen) Infrastruktur dauer­ lichen Fachrichtungen und Spezialisierungen. Darunter sechs Rehakliniken, von denen zwei 1 Hautklinik und Schüchtermann-Klinik

© Gemeinde Bad Rothenfelde

9 Masterplan 2030

haft zu erhalten, zu sichern und für die Bür­ Auffällig ist zunächst die Bevölkerungs­ent­ ger der Gemeinde sowie ihre Gäste attrak­ wicklung in den vergangenen Jahren. Wäh­ tiv und gut nutzbar zu halten. Zum anderen rend die Südkreisgemeinden im Landkreis muss das Heilbad für eine dauerhaft mög­ Osnabrück nur geringe Bevölkerungs­zuwächse liche Prädikatisierung mit der Zeit gehen. oder sogar eine moderate Schrumpfung der Dazu gehört eine intensive Weiterentwick­ Bevölkerungszahlen aufweisen, ist die Bevöl­ lung der Angebote, der Attraktivität der Ge­ kerung von Bad Rothenfelde allein im Zeit­ meinde (vor allem auch im Hinblick auf die raum von 2000 bis 2019 um 25,6 Prozent erforderlichen Fachkräfte) und der sonstigen gewachsen. Das ist der mit Abstand größte Infrastrukturangebote. Als Beispiel seien Bevölkerungszuwachs aller Städte und Ge­ hier die innerörtliche Verkehrsführung sowie meinden im Landkreis Osnabrück. Wichtige die überregionale Anbindung der Gemeinde Treiber dieses Wachstums sind nicht exor­ genannt. bitant hohe Geburtenquoten, sondern vor allem Zuwanderungen in die Gemeinde. Mit Im Rahmen des Masterplans 2030 wurden seiner als Kurort seniorengerechten Infra­ die vorstehend aufgezeigten Aspekte des struktur ist Bad Rothenfelde zunächst vor Heilbads Bad Rothenfelde intensiv diskutiert allem für ältere und hochbetagte Menschen unter Einbeziehung einer breiten (Fach-) attraktiv. Aber auch Menschen im erwerbs­ Öffentlichkeit mit einer breit angelegten fähigen Alter ziehen aufgrund der vielen Bürgerbeteiligung. So finden sich im Kontext Arbeitsplätze vor allem im Bereich der Ge­ der Ziele und Maßnahmen viele Konkretisie­ sundheitsindustrie („weiße Industrie“) zu. rungen in den jeweiligen Handlungsfeldern, die auf die Entwicklung des Heilbades Bad Eine aktuelle Bevölkerungsprognose des Rothenfelde positiv einwirken. Landkreises­­ Osnabrück zeigt, dass das Be­ völkerungswachstum auch dauerhaft anhal­ ten wird. Für den Landkreis Osnabrück ins­ gesamt wird für den Zeitraum 2018 bis 2035 lediglich Stabilität in der Bevölkerungsent­ 1.1 Entwicklung der Bevölke­ wicklung errechnet mit einem nur sehr rungs­anzahl und der Alters­ geringen Zuwachs von 0,2 Prozent. Für Bad struktur Rothenfelde haben die Prognoseexperten des Landkreises für den Zeitraum 2018 bis 2035 hingegen ein weiteres Bevölkerungs­ Der demografische Status der Gemeinde wachstum von 8,5 Prozent vorausberechnet Bad Rothenfelde ist vielfältig. Grundsätzlich (Abbildung 2). Zusammen mit den an Bad gibt es besondere Prägungen durch ein deut­ Rothenfelde angrenzenden Südkreisgemein­ liches Einwohnerwachstum aus den vergan­ den und Dissen am Teutoburger Wald genen Jahren (Abbildung 1), das auch weiter (aTW), die ebenfalls in der Zukunft durch anhalten wird, einen überdurchschnittlichen Bevölkerungs­wachstum geprägt sein werden, hohen Anteil von älteren und hochbetagten ist hier im Südkreis eine ausgeprägte demo­ Menschen an der Gesamtbevölkerung sowie grafische Stabilität zu erwarten, die zusam­ eine vergleichsweise hohe Fluktuation in der men mit dem überregional bedeutsamen Ar­ Gemeinde (Zuzüge und Fortzüge) bei Men­ beitsplatzangebot (auch in den umliegenden schen im erwerbsfähigen Alter. Gemeinden) zu einer hohen Anziehungskraft führt.

10 Zahlen, Daten und Fakten zur Entwicklung der Gemeinde Bad Rothenfelde

Abbildung 1. Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Osnabrück (2000–2019), Veränderung der Gesamtbevölkerungszahl

Veränderung in % Quakenbrück -5,7 % +15,6 % unter -3,5 (3) -3,5 bis unter 0,0 (9) Berge +6,8 % 0,0 bis unter 3,5 (7) -2,5 % +4,4 % 3,5 bis unter 7,0 (7) 7,0 bis unter 10,5 (2) +4,3 % 10,5 und mehr (6) -1,6 % +11,0 % Bersenbrück Eggermühlen Veränderung 2000–2019 -4,6 % +13,0 % Landkreis Osnabrück insg.:+3,0 % +9,9 % Fürstenau -0,1 % -1,5 % +14,3 % +19,7 %

Voltlage -1,8 %

Bramsche +1,3 % Neuenkirchen +2,8 % +5,8 % -2,2 % +0,7 % -0,9 % +4,7 %

Bissendorf +4,1 % +2,1 % Georgs- marienhütte Hagen a.T.W. Melle -3,7 % -3,0 % Hilter a.T.W. +3,0 % +5,9 % +0,3 % Dissen +9,5 % Bad Rothenfelde +2,4 % +25,6 % Glandorf -0,9 %

Quelle: Bevölkerungsbestandsdaten aus dem Einwohnerwesen der kreisangehörigen Kommunen Karte: Landkreis Osnabrück, Referat für Stratgeische Planung (Bernward Lefken)

11 Masterplan 2030

Abbildung 2. Bevölkerungsprognose im Landkreis Osnabrück (2018–2035), Veränderung der Gesamtbevölkerungszahl

Veränderung in % Menslage Quakenbrück -0,4 % +8,4 % unter -3,5 (7) -3,5 bis unter 0,0 (10) Badbergen Berge +0,8 % 0,0 bis unter 3,5 (7) -0,5 % Nortrup -2,5 % 3,5 bis unter 7,0 (5) Kettenkamp 7,0 bis unter 10,5 (5) +6,1% Gehrde Bippen +3,3 % 10,5 und mehr (0) -2,0 % Eggermühlen Bersenbrück +1,2 % +7,1 % Veränderung 2018–2035 Landkreis Osnabrück insg.:+0,2 % Ankum +7,8 % Fürstenau +3,5 % Merzen Alfhausen -9,8 % +5,5 % Rieste +6,4%

Voltlage -4,2 %

Bramsche -0,8 % Neuenkirchen -0,2 % Ostercappeln +3,4 % Bohmte -2,8 %

Wallenhorst -5,0 % Belm -1,1 % Bad Essen +5,4 %

Bissendorf +0,2 %

Hasbergen -5,1 % Georgs- marienhütte Hagen a.T.W. Melle -5,3 % -4,0 % Hilter a.T.W. +1,0 % +1,7 % Bad Iburg -2,1 % Dissen +8,3 % Bad Bad Laer Rothenfelde -1,9 % +8,5 % Glandorf -6,2 %

Quelle: Ergebnisse der Bevölkerungsprognose des Landkreises Osnabrück (Basis 31.12.2018) Karte: Landkreis Osnabrück, Referat für Stratgeische Planung (Bernward Lefken)

12 Zahlen, Daten und Fakten zur Entwicklung der Gemeinde Bad Rothenfelde

Tabelle 1. Entwicklung der Altersstruktur in Bad Rothenfelde im Vergleich der Jahre 2000 und 2019

Gemeinde Bad Rothenfelde 2000–2019

Altersklasse 31.12.2000 31.12.2019 Salden Verän. %

0–5 Jahre 366 358 –8 –2,2 %

6–9 Jahre 197 225 +28 +14,2 %

10–17 Jahre 458 445 –13 –2,8 %

18–39 Jahre 1.812 2.079 +267 +14,7 %

40–64 Jahre 2.196 2.928 +732 +33,3 %

65–79 Jahre 1.405 1.627 +222 +15,8 %

80 Jahre u. älter 488 1.031 +543 +111,3 %

Summe 6.922 8.693 +1.771 +25,6 %

Die Altersstruktur im Vergleich der Jahre Die beschriebenen Entwicklungen werden 2000 und 2019 bezogen auf die absoluten auch durch eine dezidierte Betrachtung der Zahlen sowie die prozentualen Veränderun­ Entwicklung der Altersgruppen über die Ein­ gen bestätigen die vorstehend beschriebenen zeljahre im Zeitraum 2000 bis 2019 bestä­ Entwicklungslinien. Die älteren Erwerbstäti­ tigt. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen gen im Alter von 40 bis 64 Jahren, die jün­ (0 bis 17 Jahre) ist im Referenzzeitraum von geren Rentner im Alter von 65 bis 79 Jahren 15 Prozent im Jahr 2000 auf 12 Prozent im sowie insbesondere die Hochbetagten über Jahr 2019 zurückgegangen. Der Anteil der 80 Jahre prägen die Altersstruktur und sind älteren und hochbetagten Menschen (über vor allem verantwortlich für die demogra­ 65 Jahre) ist von 27 Prozent im Jahr 2000 fischen Zugewinne in der Vergangenheit auf 31 Prozent im Jahr 2019 angestiegen. (Tabelle 1). Hier wird in der Analyse auch Die Zahl der Erwerbstätigen (18 bis 64 Jahre) eine Schwäche deutlich: Jüngere Erwerbs­ ist im beschriebenen Zeitraum von 17 Jahren tätige in der Familiengründungsphase sowie konstant geblieben mit 58 Prozent (Abbil­ die Zahl der Kinder verzeichnen schwächere dung 3). positive und zum Teil auch leicht rückläu­ fige Entwicklungen. Das lässt den Schluss zu, dass Familien mit Kindern oder jüngere Menschen, die eine Familie gründen wollen, in den vergangenen Jahren weniger stark nach Bad Rothenfelde zugezogen sind.

13 Masterplan 2030

Abbildung 3. Entwicklung der Altersgruppen in Bad Rothenfelde (2000–2019)

Veränderung insgesamt: +1.771 (25,6 %) 8.693

7.898 +543 (+111,3 %) 7.459 7.343 31 6.922 +222 (+15,8 %)

65–100 27

+732 (+33,3 %)

58

18–64 58

+267 (+14,7 %)

–13 (–2,8 %) 0–17 15 12 +28 (+14,2 %) –8 (–2,2 %) 2011 2017 2013 2015 2012 2019 2010 2016 2001 2014 2018 2007 2003 2005 2002 2009 2000 2006 2004 2008 80–100 65–79 40–64 18–39 10–17 6–9 0–5

Quelle: Landkreis Osnabrück, Referat für Stratgeische Planung (Bernward Lefken)

Betrachtet man die Entwicklung der Alters­ dann 36 Prozent an (Abbildung 4). Im Ver­ gruppen in der Vorausberechnung des Land­ gleich fällt die prognostizierte Entwick­ kreises Osnabrück bis zum Jahr 2035, dann lung für den Landkreis insgesamt anders aus. verstärken sich die beschriebenen Entwick­ Hier wird der Anteil der jungen Menschen lungen. Der Anteil der jungen Menschen (0 bis 17 Jahre) höher liegen und 17 Prozent (0 bis 17 Jahre) geht in Bad Rothenfelde von im Jahr 2035 betragen, der Anteil der älte­ 12 Prozent in 2018 bis zum Jahr 2035 leicht ren und hoch­betagten Menschen hingegen zurück auf dann 11 Prozent. Der Anteil der mit 28 Prozent im Jahr 2035 deutlich niedri­ Erwerbstätigen (18 bis 64 Jahre) geht von ger ausfallen. 58 Prozent im Jahr 2018 auf 53 Prozent im Jahr 2035 zurück. Der Anteil der älteren und In einer Gesamtschau der Entwicklungen hochbetagten Menschen (über 65 Jahre) an ist für die Gemeinde Bad Rothenfelde eine der Gesamtbevölkerung von Bad Rothenfelde heute schon deutlich erkennbare und sich steigt bis zum Jahr 2035 von 30 Prozent auf weiter verstärkende Alterung der Gesell­

14 Zahlen, Daten und Fakten zur Entwicklung der Gemeinde Bad Rothenfelde

Abbildung 4. Bevölkerungsprognose: Entwicklung der Altersgruppen in Bad Rothenfelde (2018–2035)

Veränderung insgesamt: +726 (8,5 %)

9.155 9.250 9.238 8.802 8.512 +326 (+34,9 %)

36 65–100 30 +648 (+38,4 %)

–109 (–3,8 %)

18–64 58 53

–61 (–3,0 %)

–88 (–18,7 %) 0–17 12 11 +13 (+6,5 %) –3 (–0,9 %) 2031 2021 2019 2033 2035 2018 2027 2023 2032 2030 2025 2034 2022 2020 2029 2026 2024 2028 80–100 65–79 40–64 18–39 10–17 6–9 0–5 Bestand Prognose

Quelle: Landkreis Osnabrück, Referat für Stratgeische Planung (Bernward Lefken)

schaft festzustellen. Gleichzeitig wird der Anteil der jungen Menschen an der Bevölke­ rung auf niedrigem Niveau verbleiben.

15 Masterplan 2030

Abbildung 5. Entwicklung der Zuzüge und Fortzüge in Bad Rothenfelde für das Jahr 2011

400 367

350 ue 2011 767 295 300 rte 2011 611 Sal 2011 +156 250 219

200 160 150

100 7 50 0 8 50 29 27 17 22 21 9 0 0–5 6–9 10–17 18–39 40–64 65–79 80 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre u. ä. Zuzüge Fortzüge

Quelle: eigene Darstellung

Abbildung 6. Entwicklung der Zuzüge und Fortzüge in Bad Rothenfelde für das Jahr 2019

600

503 500 ue 2019 1.005 17 rte 2019 752 Sal 2019 +253 400

287 300

209 200

7 100 59 33 36 2 20 29 28 28 10 0 0–5 6–9 10–17 18–39 40–64 65–79 80 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre u. ä. Zuzüge Fortzüge

Quelle: eigene Darstellung

16 Zahlen, Daten und Fakten zur Entwicklung der Gemeinde Bad Rothenfelde

Entwicklung der Zuzüge und Fortzüge für das Jahr 2019 1.2 Infrastruktur in Bildern

Abschließend soll im Vergleich der zwei vor­ Die Gemeinde Bad Rothenfelde verfügt über stehenden Schaubilder die große Bedeutung hochwertige Infrastrukturen. Exemplarisch der Zuzüge und Fortzüge für Bad Rothen­ werden ausgewählte Infrastruktureinrichtun­ felde dargestellt werden mit Betrachtung gen in Bildern dargestellt: der Jahre 2011 und 2019. Zunächst ist eine Veränderung der Gesamtvolumina auffällig. • Gradierwerke (Seite 4) Während im Jahr 2011 insgesamt 767 Per­ • Kurmittelhaus (Seite 8) sonen nach Bad Rothenfelde zugezogen • Therme (Seite 18) und 611 Personen fortgezogen sind (Ab­ • Kurhaus (Seite 24) bildung 5), hat sich das Gesamtvolumen in • Rosengarten (Seite 34) 2019 auf 1005 zuziehende und 752 fortzie­ hende Personen erhöht (Abbildung 6). Da­ raus lässt sich ableiten, dass insgesamt die Fluktuation in Bad Rothenfelde deutlich zu­ genommen hat. Auch der positive Wande­ rungssaldo (mehr Zuzüge als Fortzüge) im Vergleich der Jahre 2011 und 2019 ist auf­ fällig: Im Jahr 2011 lag der positive Wande­ rungssaldo bei 156 Personen, im Jahr 2019 bei 253 Personen. Der über die Jahre positive Wanderungssaldo trägt maßgeblich zum Be­ völkerungswachstum der Gemeinde in Ver­ gangenheit und Zukunft bei.

17 Masterplan 2030

Therme

© carpesol GmbH & Co. KG

18 Die Ziele und der Prozess zur Erarbeitung des Masterplans 2030

2. Die Ziele und der Prozess zur Erarbeitung des Masterplans 2030

Der Masterplan 2030 für Bad Rothenfelde Der Aufbau des Prozesses zur Erarbeitung wurde im Rahmen eines intensiven Beteili­ des Masterplans 2030 für Bad Rothenfelde gungs- und Dialogprozesses unter Einbin­ kann der Abbildung 7 entnommen werden. dung der Bürger, Institutionen aus Bad Ro­ Der vorliegende Abschlussbericht für den thenfelde, Akteuren der Vereine, Verbände, Masterplan dokumentiert die Ergebnisse des Kirchen und Organisationen des Gemein­ Masterplanprozesses und beruht auf einer wesens, von Gemeinderatsmitgliedern sowie umfassenden Beteiligung der Bürger der Ge­ Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung im meinde Bad Rothenfelde. Zeitraum von März 2018 bis Februar 2019 erarbeitet. Während des gesamten Prozesses wurde großer Wert darauf gelegt, die oben genannten Akteursgruppen von Beginn an einzubeziehen und über den gesamten Pro­ zessverlauf zu beteiligen. Dies beinhaltete sowohl die Analyse der Ausgangssituation, die Entwicklung der Ziele sowie die intensive Erarbeitung von Umsetzungs- und Maßnah­ menideen. Während des gesamten Prozesses waren zwischen 50 und 300 Bürger und Ak­ teure an der Entwicklung des Masterplans 2030 beteiligt. Besonders hervorzuheben sind insbesondere die drei sehr gut besuch­ ten Einwohnerversammlungen mit Teilneh­ merzahlen zwischen 220 und 300 Personen.

© carpesol GmbH & Co. KG

19 Masterplan 2030

Abbildung 7. Zentrale Eckpunkte des Prozesses zur Erarbeitung des Masterplans in Bad Rothenfelde von Januar 2018 bis Juni 2019

Januar Februar 16. März April–Juli Juni 24. August Sept./Okt. 2018 2018 2018 2018 2018 2018 2018

Startworkshop Interviews mit Einwohner­ Thematische Einbindung Öffentlicher Thematische und Lenkungs­ Rothenfelder versammlung Arbeitsgruppen Kinder und Reflexions- Arbeitsgruppen gruppe Akteuren Teil 1–2 Jugendliche workshop Teil 3

Quelle: eigene Darstellung

Zentrale Eckpunkte der Erarbeitung felder Akteuren durchgeführt. Die Interviews des Masterplans bildeten eine zentrale inhaltliche Basis für die weitere Ausrichtung und inhaltliche Kon­ Nachfolgend werden die zentralen Eckpunkte zeption des Masterplans und waren zudem des Prozesses der Masterplanerarbeitung ein wichtiger Baustein, um Vertrauen und kurz erläutert. Offenheit bei den Ziel- und Akteursgruppen im Ort zu erreichen. Startworkshop mit der Lenkungsgruppe Der Prozess der Erarbeitung des Master­ Im Rahmen der Interviews wurden folgende plans 2030 für Bad Rothenfelde wurde durch Themenbereiche abgefragt: eine Lenkungsgruppe begleitet (zusammen­ gesetzt aus Bürgermeister, Mitgliedern der • Herausforderungen der Zukunft Verwaltungsleitung, Mitgliedern der Frak­ • Stärken und Schwächen in Bad Rothen­ tionen des Gemeinderats und den externen felde aus heutiger Sicht Prozessbegleitern). Hier wurden regelmäßig • Ziele für die Zukunft prozessuale und inhaltliche Fragen zum • Schwerpunktthemen, die innerhalb des Masterplan 2030 erörtert. Gemeindeentwicklungskonzeptes bear­ beitet werden sollten Im Rahmen des Startworkshops hat die • Ideen zur Einbindung zentraler Akteure Lenkungsgruppe das genaue Prozessdesign und zur Einbindung der Bürgerschaft für den Masterplan abgestimmt, themati­ • Ideen für konkrete Projekte sche Strukturierungen vorgenommen und die • Erfolgskriterien des Gemeindeentwick­ Kommunikation im Rahmen des Entwick­ lungskonzeptes aus Sicht der Interview­ lungsprozesses festgelegt. Zudem fand eine partner Reflexion zum gesamten Vorgehen statt. Die Interviews bildeten die Grundlage für die Durchführung von Interviews mit lokalen inhaltliche Strukturierung des Masterplans. Akteuren Sie wurden dokumentiert und den Interview­ Die qualitativen Interviews fanden auf der partnern im Nachgang zu den Interviews Basis eines Gesprächsleitfadens im Februar zur Verfügung gestellt. Zudem wurde eine 2018 statt. Es wurden insgesamt 25 Einzel- Sy­nopse als Zusammenfassung aller Inter­ und Gruppeninterviews mit 75 Bad Rothen­ views erstellt.

20 Die Ziele und der Prozess zur Erarbeitung des Masterplans 2030

November 5. Dezember 23. Januar 8. Februar 27. April 27. Juni 2018 2018 2019 2019 2019 2019

Zusammenführung Abschluss­ Präsentation Öffentliche Klausur­tagung Politische der Ergebnisse präsentation Rat Abschluss­ des Gemeinde­ Beschlussfassung und Reflexion mit für Arbeits­ präsentation der rates im Rat Lenkungsgruppe gruppen Ergebnnisse

Erste Einwohnerversammlung am 16. März 2018 Im Rahmen der thematischen Arbeitsgrup­ Bei der ersten Einwohnerversammlung, pen wurden auf der Grundlage gemeinsam gleichzeitig Auftaktveranstaltung, wurde identifizierter Herausforderungen in mehre­ der Gesamtprozess der Entwicklung des ren Sitzungen strategische Entwicklungsziele Masterplans einer breiten Öffentlichkeit für die Gemeinde Bad Rothenfelde diskutiert vorgestellt. Zentrale Grundlage des Prozesses­­ und erarbeitet. Die Termine der Arbeits­ der Masterplanerstellung war Trans­parenz: gruppen können der Tabelle 2 entnommen Zu jeder Zeit sollte Klarheit darüber be­stehen, werden. wer sich wann und wie in die Erarbeitung des Plans einbringen kann. Schwerpunkt der Veranstaltung waren eine gemeinsame Diskussion der zentralen Handlungsfelder Tabelle 2. Termine der Treffen der mit den Bürgern und erste Ideenfindung. Arbeitsgruppen Schwerpunkthema Termine Thematische Arbeitsgruppen im Zeitraum April bis September 2018 Bad Rothenfelde 18. April, 9. Mai, als Tourismus- und 15. Juni und Im Anschluss an die erste öffentliche Ein­ Gesundheitsstandort 5. September 2018 wohnerversammlung wurden insgesamt vier zeitlich befristete Arbeitsgruppen zu den Familie von 0 bis 99 plus 18. April, 9. Mai, und das Zusammenleben 4. Juni und folgenden Schwerpunktthemen gebildet: der Generationen im Ort 5. September 2018

• Bad Rothenfelde als Tourismus- und Verkehr, Klimaschutz, 18. April, 9. Mai, Natur 15. Juni und Gesundheitsstandort 5. September 2018

• Bad Rothenfelde als Lebensort für Familien Ortsentwicklung, Infra­ 18. April, 9. Mai, struktur und Wirtschaft 4. Juni und von 0 bis 99 plus und das Zusammen­ in Bad Rothenfelde 5. September 2018 leben der Generationen im Ort Quelle: eigene Darstellung • Verkehr, Klimaschutz, Natur

• Ortsentwicklung, Infrastruktur und Wirtschaft in Bad Rothenfelde

21 Masterplan 2030

Ziele der Arbeitsgruppen Jugendworkshop am 20. Juni 2018 mit Jugendlichen der Klassen 7 bis 9 Die Zielsetzungen der Arbeitsgruppen bauten Zudem wurde in der Dissener Realschule aufeinander auf, sodass über die vier Arbeits­- ein Jugendworkshop mit Jugendlichen aus gruppentreffen eine kontinuierliche Bearbei­ Bad Rothenfelde der Klassen 7 und 9 durch­ tung der Themen möglich war. geführt. Dieser Workshop gewährleistete, dass auch die Perspektive dieser Alters­ 1. Die erste Phase der Arbeitsgruppen im gruppe von den Arbeitsgruppen bei der April 2018 zielte darauf ab, die Ergebnisse Er­arbeitung der Ziele für den Masterplan der Auftaktveranstaltung zu sichten, Ziele berücksichtigt werden konnte. für das jeweilige Schwerpunktthema zu sammeln und erste Ideen für die Umset­ Zweite Einwohnerversammlung am zung zusammenzutragen. 24. August 2018 zur Präsentation der Zwischenergebnisse­ 2. Die zweite Phase der Arbeitsgruppen In der zweiten Einwohnerversammlung wurde im Mai 2018 durchgeführt. Im wurden einer breiten Öffentlichkeit die Mittelpunkt dieser Treffen stand die Kon­ Zwischen­ergebnisse aus den vier thema­ kretisierung und Vereinbarung der Ziele tischen Arbeitsgruppen vorgestellt. als Grundlage für die Weiterarbeit inner­ halb der Schwerpunktthemen. Zudem Thematische Arbeitsgruppen Teil 4 im wurden Maßnahmen für die Umsetzung September 2018 erarbeitet. Im Anschluss an die zweite Einwohnerver­ sammlung haben die beteiligten Akteure 3. Die dritte Phase der Arbeitsgruppen die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen ver­ diente der Priorisierung der Maßnahmen tiefend diskutiert. Die Ergebnisse wurden in und der Verständigung über die zentralen die Entwicklung von Zielen und Maßnahmen Maßnahmenideen, die in dem vorliegen­ aufgenommen. den Bericht im Kapitel 4 dargestellt sind. Bündelung der Ergebnisse im November 2018 4. Die vierte Phase der Arbeitsgruppen zielte Anschließend hat die Prozessbegleitung die darauf ab, die Gesamtergebnisse zu sich­ Ergebnisse der Arbeitsgruppen themenfeld­ ten, eine Verständigung über die Gesamt­ übergreifend strukturiert und gebündelt. ergebnisse der jeweiligen Arbeitsgruppe zu ermöglichen und letzte Änderungen Vorstellung der Gesamtergebnisse am vorzunehmen, z. B. die Bündelung von 5. Dezember 2018 für alle Arbeitsgruppen Zielen. Die von den Arbeitsgruppen und der Prozess­- begleitung für jedes Handlungsfeld final Die Ergebnisse aller Arbeitsgruppen wurden bearbeiteten Ziele und Maßnahmen wurden nach jeder Sitzung dokumentiert und den in einer gemeinsamen Veranstaltung allen Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Arbeitsgruppenmitgliedern vorgestellt. Sie hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen und den Ziel- und Maßnahmenkatalog zu kommentieren.

22 Die Ziele und der Prozess zur Erarbeitung des Masterplans 2030

Tabelle 3. Zielsetzungen der Einwohnerversammlungen

Termine der Ziele Ein­wohner­ver­sammlung

16. März 2018 mit rund – Information über das Verfahren zur Erstellung des Masterplans 300 Teilnehmern – Vornahme einer Standortbestimmung für die vier Schwerpunktthemen – Festlegung wichtiger Themen und Handlungsbedarfe für die Zukunft

24. August 2018 mit rund – Sichtung der Zwischenergebnisse der Arbeitsgruppen 250 Teilnehmern – Berücksichtigung der Anregungen aus der breiten Bürgerschaft

8. Februar 2019 mit rund – Bekanntgabe der Ziele und zentralen Maßnahmenideen an die Einwohner 300 Teilnehmern

Quelle: eigene Darstellung

Präsentation der Gesamtergebnisse für die Die besondere Bedeutung der Mitglieder des Gemeinderates am 23. Januar Einwohnerversammlungen in Bad 2019 Rothenfelde Im Vorfeld der dritten Einwohnerversamm­ lung wurde der Ziel- und Maßnahmenkatalog­ In Bad Rothenfelde haben wie oben dar­ den Mitgliedern des Gemeinderates präsen­ gestellt insgesamt drei große öffentliche tiert. Einwohnerversammlungen mit aufeinander aufbauenden Zielsetzungen und Arbeits­ Dritte Einwohnerversammlung am 8. Februar ergebnissen stattgefunden (Tabelle 3). 2019 mit öffentlicher Präsentation der Ergebnisse Die Einwohnerversammlungen sollen an die­ In der dritten Einwohnerversammlung ser Stelle explizit hervorgehoben und wert­ wurden die Gesamtergebnisse der (Fach-) geschätzt werden, da sie mit der hohen Teil­ Öffentlichkeit vorgestellt. nehmerzahl das sehr große bürgerliche Engagement zum Ausdruck brachten und Prioritätenworkshop im Rahmen einer den breit angelegten Beteiligungsprozess, Klausur­tagung des Gemeinderats am den der Gemeinderat mit der Beauftragung 27. April 2019 des Masterplans beabsichtigt hatte, wider­ Im Rahmen einer Klausurtagung hat der Ge­ spiegelten. meinderat die Gesamtergebnisse des Master­- plans intensiv reflektiert, erste Prioritäten gesetzt und auch die Ziele für die weitere Arbeit kommentiert.

Einbringung des Masterplans in der Sitzung des Gemeinderates Bad Rothenfelde am 27. Juni 2019 Am 27. Juni 2019 wurde der Masterplan in den Gemeinderat zur Beschlussfassung ein­ gebracht und beschlossen.

23 Masterplan 2030

Kurhaus

© Gemeinde Bad Rothenfelde

24 Der Masterplan 2030 – Präambel und Zielkonzept der Gemeinde Bad Rothenfelde

3. Der Masterplan 2030 – Präambel und Zielkonzept der Gemeinde Bad Rothenfelde

Nachfolgend werden die Ziele und Maßnah­ lichen Prioritäten zu versehen, Haushalts­ men des Masterplans im Detail dargestellt. mittel bereitzustellen und als Paket zu be­ Er verdichtet die inhaltlichen Diskussionen schließen. Insofern sind alle Maßnahmen, aus den unterschiedlichen Workshopforma­ egal ob sie priorisierte Maßnahmen oder ten. Die vier Handlungsfelder unterscheiden als weitere Idee für Maßnahmen aufgeführt zunächst nach Zielen, die einen Zustand sind, Anregungen für die politische Arbeit. definieren, der spätestens bis 2030 erreicht Weil diese Maßnahmen in einem engen und sein sollte. intensiven Austausch mit den Bürgern der Gemeinde entstanden sind, haben sie für die Korrespondierend zu den Zielen sind die in weitere politische Arbeit einen besonderen den Arbeitsgruppen als Vorschläge für die Wert. Das Engagement der Bürger hat der Zielerreichung erarbeiteten zentralen Maß­ Gemeinderat ausdrücklich wertgeschätzt und nahmen aufgeführt. Sie sind Ergebnis der Transparenz bezüglich des weiteren Vorge­ arbeitsgruppeninternen Priorisierung aller hens, der Umsetzung und ggf. erforderlicher erarbeiteten Maßnahmen. Anpassungen an den Zielen des Masterplans beschlossen. Hinzu kommen weitere Ideen von Bürgern für Maßnahmen. Im Prozess war es allen In einer Klausurtagung im April 2019 hat der Beteiligten wichtig, dass keine Idee verloren Gemeinderat am Ende des Erarbeitungspro­ geht, die evtl. der Erreichung eines Ziels die­ zesses und nach Präsentation der Ergebnisse nen kann. Diese Ideen sind als zusätzliches in der dritten Einwohnerversammlung die „Füllhorn“ für die politischen Gremien der Ziele des Masterplans nochmals gemeinsam Gemeinde zu verstehen, wenn die Erreichung und fraktionsübergreifend reflektiert und der Ziele konkret diskutiert wird. einzelne Punkte im Hinblick auf die weitere Arbeit kommentiert. Die Kommentierun­ Besonders zu betonen ist in diesem Zusam­ gen finden sich ebenfalls in den nachfolgen­ menhang (auch im Hinblick auf den in der den Zielen (vgl. ab S. 28) und sind damit mit Einleitung dargestellten Ratsbeschluss zum Blick auf die Bürger von Bad Rothenfelde ein Masterplan) Folgendes: wichtiger Baustein transparenter Ratsarbeit.

Höchstentscheidungsorgan der Gemeinde Nachfolgend sind die wichtigsten Aspekte ist der Rat. Ihm allein obliegt es, die zu er­ der Präambel und der Ziele des Masterplans reichenden Ziele und die damit verbundenen 2030 im Überblick beschrieben. Maßnahmen zu diskutieren, sie mit zeit­

25 Masterplan 2030

Kommentare aus der Klausurtagung 3.1 Die Präambel des des Rates: Masterplans 2030 • Ressourcenschonend heißt: ökonomisch Im Mittelpunkt des Masterplans 2030 stehen und ökologisch. Im Fokus steht ein hohes die Menschen in Bad Rothenfelde. Bewusstsein. • Sinnvolle Neuverschuldung steht im • Für Bürger und Gäste verfügt Bad Rothen- Fokus. Fokussiert wird ein verantwor­ felde dauerhaft über eine hohe Lebens- tungsvoller Umgang. und Aufenthaltsqualität. Dazu wird für alle Bürger in Bad Rothenfelde auch die Daseinsvorsorge dauerhaft sichergestellt. • Bad Rothenfelde ist als Kurort unter den Top-Kurorten in Niedersachsen etabliert. 3.2 Das Zielkonzept im Überblick • Besonderes Augenmerk legt Bad Rothen­ felde als Top-Kurort auf die Verkehrs­ Im Folgenden werden die Ziele des Master­ situation. Der Ort soll möglichst emis­ plans 2030 für die zentralen Handlungsfelder sionsarm und verkehrsberuhigt sein. im Überblick dargestellt (Abbildung 8). Alle • In Bad Rothenfelde ist ein inklusives Mit­ Ziele der vier Schwerpunktthemen knüpfen einander gelebte Selbstverständlichkeit an die Aussagen der Präambel an und wur­ und Kultur untereinander. den in einem stark beteiligungsorientiert • Die Gemeinde Bad Rothenfelde handelt ausgerichteten Prozess entwickelt. ressourcenschonend. • Die aus den Zielen abzuleitenden Maß­ nahmen müssen finanzierbar sein. Das schließt eine sinnvolle Neuverschuldung nicht aus.

Die im Rahmen des Masterplans verfassten Zielsetzungen und Maßnahmenideen sollen hier im Sinne der Präambel konkrete Bei­ träge leisten und die dauerhafte Etablierung der Kurortgemeinde unter den Top-Kurorten in Niedersachsen sicherstellen.

26 Der Masterplan 2030 – Präambel und Zielkonzept der Gemeinde Bad Rothenfelde

Abbildung 8. Die Ziele des Masterplans 2030 für die zentralen Handlungsfelder

Die Zielstruktur für die vier Schwerpunktthemen

Bad Rothenfelde Ortsentwicklung, Infra­ als Tourismus- und struktur und Wirtschaft Gesundheitsstandort in Bad Rothenfelde

Familien von 0 bis 99 plus und das Zusammenleben­ Verkehr, Klimaschutz, der Generationen im Ort Natur

Quelle: eigene Darstellung

Die im Folgenden dargestellten und numme­ rierten Ziele stellen keine Priorisierung dar – weder bei den vier Schwerpunktthemen noch innerhalb dieser. Die Nummerierung dient der besseren Lesbarkeit und der Erleichte­ rung der Arbeit mit dem Masterplan.

27 Masterplan 2030

Ziele für das Schwerpunktthema: Bad Rothenfelde als Tourismus- und Gesundheitsstandort

Tourismusstandort regional bekannt. Die Kliniken beteiligen sich an der Prägung der Marke Bad 1. Bad Rothenfelde ist als Top-Standort für Rothenfelde. Tourismus, Gesundheit, Naherholung, Urlaub und Tagungen bekannt und an­ 7. Die Ernährungswende in Bad Rothenfelde erkannt. Alle Akteure im Tourismus ist realisiert und ein ausgewogenes, arbeiten zielorientiert zusammen. gesundes und regionales Ernährungs­ angebot im Ort (Einkauf und Restaurants) 2. Die Gastronomie in Bad Rothenfelde ist ist vorhanden. für Gäste/Touristen und die Bürger von Bad Rothenfelde attraktiv und wird ge­ Kulturelle Angebote nutzt. 8. In Bad Rothenfelde wird im Zentrum ein Gesundheitsstandort (Bürger-)Haus für Kultur, Bildung, Be­ gegnung und Gesundheit als Treffpunkt 3. Die Gradierwerke und der Gewinnungs­ für alle Generationen, Bürger und Gäste prozess der Sole und deren Verarbeitung erhalten und gepflegt. sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. 9. Bad Rothenfelde verfügt über vielfältige 4. Bad Rothenfelde ist über die Landes­ kulturelle Angebote. Diese werden regel­ grenzen hinaus als innovativer ökologi­ mäßig weiterentwickelt. scher und gesundheitsorientierter Stand­ ort mit den Schwerpunkten saubere Luft, 10. Die „Lichtsicht“ ist finanziell gesichert gesunde Ernährung und Bewegung in der und findet alle zwei bis drei Jahre statt. Natur bekannt. Sie ist sowohl regional, national und in­ ternational bekannt. Dies spiegelt sich in 5. Der Wellengarten ist als Erholungs- und konstant hohen Besucherzahlen wider. Fitnesspark des Ortes etabliert. Die Bür­ ger und Gäste nutzen den Wellengarten 11. Bad Rothenfelde wird Standort für eine zur individuellen Gesundheitsprävention. Landesgartenschau.

6. Die Kliniken bieten gesundheitliche An­ gebote für alle interessierten Patienten und Bürger an und bringen sich verstärkt in die Entwicklung des Gesundheitsstand­ ortes und der Gemeinde Bad Rothenfelde ein. Die vielfältigen innovativen Behand­ lungsangebote sind regional und über­

28 Der Masterplan 2030 – Präambel und Zielkonzept der Gemeinde Bad Rothenfelde

Ziele für das Schwerpunktthema: Familie von 0 bis 99 plus und das Zusammenleben der Generationen im Ort

Zusammenleben im Ort 6. Offene Treffpunkte für Jugendliche sind vorhanden. 1. Alle Mitbürger kennen die vielfältigen so­ zialen und kulturellen Angebote und sind Freizeit in das Ortsleben integriert. Gegenseitige Verantwortung der Generationen unterei­ 7. Die modernisierten Veranstaltungs- und nander prägt das Zusammenleben vor Ort. Freizeiteinrichtungen werden von allen In Bad Rothenfelde herrscht ein Klima des Generationen genutzt. gegenseitigen Respekts und der Hilfsbe­ reitschaft. 8. Die sportlichen und kulturellen Angebote von Vereinen und der Gemeinde sind vor­ 2. Bad Rothenfelde zeichnet ein tolerantes handen, bekannt, werden genutzt, sind Miteinander aller Generationen aus. Die­ zugänglich und bezahlbar. Jugendliche ses wird durch ein generationsübergrei­ nehmen aktiv am Vereinsleben teil. fendes Netzwerk unterstützt. Das Ehren­ Die Angebote der Vereine werden von wird in Bad Rothenfelde respektiert Jugendlichen­ angenommen. und forciert. Hohe Identifikation und Zufriedenheit kennzeichnen die Mitmach­ Wohnen gemeinde Bad Rothenfelde. 9. Es gibt eine gute und verlässliche Wohn­ 3. Alle Bürger bringen sich nach ihren Mög­ raumbewirtschaftung durch die Kom­ lichkeiten in die Gemeinschaft ein. mune, um frei werdende Wohnräume zu nutzen. Sozialer Wohnraum und bezahl­ Familie barer Wohnraum für Familien sind vor­ handen. 4. Kindergärten, Schulen und Seniorenheime sind in ausreichender Zahl vorhanden. Die 10. Bad Rothenfelde bietet ein attraktives Betreuungsformen sind an den Betreu­ Wohn- und Freizeitangebot für Jung ungsbedarfen der Familien ausgerichtet. und Alt. Bad Rothenfelde ist bekannt Alleinerziehende finden in Bad Rothen­ als attraktiver Wohnort für Jung und Alt. felde zielgerichtete Unterstützung, um Ein Imagewandel hat stattgefunden. Beruf und Kindererziehung miteinander vereinbaren zu können. 11. Im Hinblick auf die Kurortentwicklung wird Nachverdichtung abgewogen gegen­ 5. Das Familienservice- und Seniorenbüro über einer Neubebauung auf landwirt­ mit dem Jugendzentrum ist eine Anlauf­ schaftlichen Flächen mit Augenmaß. stelle für alle Generationen.

29 Masterplan 2030

Ziele für das Schwerpunktthema: Verkehr, Klimaschutz und Natur

Verkehr allgemein Fließender Verkehr

1. Der Ortskern ist barrierefrei und sicher 5. Für den gesamten Ort Bad Rothenfelde ausgestaltet für Jung und Alt. (Ortskern und Ortsteile) liegt ein Verkehrs­- konzept vor. Es führt für den fließenden 2. Im inner- und außerörtlichen Verkehrs­ Verkehr im Ortszentrum zu einer Ver­ raum werden kontinuierlich Verbesse­ kehrsberuhigung. rungen für mehr Sicherheit und Klarheit sowie möglichst große Verkehrsberuhi­ Ruhender Verkehr gung vorgenommen. Eindeutige Struk­ turen im Verkehrsraum geben Sicherheit 6. Bürger und Gäste können in Bad Rothen­ und Klarheit und bedingen in der Folge felde ortsnah parken und ohne Umwege auch ein klares Verhalten im Straßenver­ zum Ziel kommen. Parksuchverkehr wird kehr. Kontinuierliche Verbesserung wird vermieden. Grundlage ist ein Parkraum­ flankiert durch ein einheitliches System konzept. der Verkehrsführung (Geschwindigkeit, Beschilderung, adäquate bauliche Beglei­ 7. Der Parkraum in Bad Rothenfelde wird tung etc.). bewirtschaftet. Je näher der Parkplatz am Ortszentrum gelegen ist, desto teurer 3. Die Verkehrswege für Fußgänger, Fahr­ wird er. radfahrer und andere Fahrzeuge sind in ihrer Ausgestaltung allen Bürgern Fahrradverkehr bekannt und werden auch so genutzt. Die allgemeinen Verkehrsregeln werden 8. Bad Rothenfelde ist innerorts eine fahr­ eingehalten. Die Einhaltung wird durch radfreundliche Gemeinde. Bürger und geeignete bauliche Maßnahmen und Gäste fühlen sich auf dem Fahrrad sicher Kontrollen unterstützt. und vom Straßenverkehr akzeptiert. Bad Rothenfelde verfügt dazu über ein funk­ 4. Bad Rothenfelde ist Modellgemeinde für tionierendes Fahrradwegekonzept und einen verkehrsberuhigten und emissions­ ist fahrradfreundliche Kommune. Die armen Kurort. In Bad Rothenfelde werden Radwege sind eingebettet in ein über­ aktiv Beiträge für die Reduzierung von regionales Radwegenetz. mobilen Abgasen geleistet. Die Bürger sind sensibilisiert für die umweltbelastende Wirkung von Brennstoffen.

30 Der Masterplan 2030 – Präambel und Zielkonzept der Gemeinde Bad Rothenfelde

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

9. Bad Rothenfelde ist durch den ÖPNV gut angebunden an die umliegenden Städte und Umlandgemeinden. Mobilität ist dabei möglichst barrierefrei ausgestaltet. Bürger und Gäste sind über die Möglich­ keiten des ÖPNV gut informiert und nut­ zen diese.

Klimaschutz

10. Das vorhandene Klimaschutzkonzept ist in Bad Rothenfelde bekannt, wird umge­ setzt und laufend aktualisiert.

11. In Bad Rothenfelde baut, wohnt und lebt man nachhaltig.

12. Innerhalb des Ortes werden Grünflächen erhalten und ausgebaut. Die Park- und Grünanlagen sind allen Bürgern und Gästen frei zugänglich, gepflegt und un­ verbaut.

Natur

13. In Bad Rothenfelde können Menschen die Natur erleben.

14. Wald wird in Bad Rothenfelde wirtschaft­ lich genutzt, aber auch als Erholungsge­ biet.

31 Masterplan 2030

Ziele für das Schwerpunktthema: Ortsentwicklung, Infra­struktur und Wirtschaft in Bad Rothenfelde

Ortsbild/Ortsentwicklung 8. Bad Rothenfelde verfügt über eine at­ traktive Versammlungsstätte (auch für 1. Die Gemeinde steht für zeitgemäßes den Südkreis insgesamt nutzbar). Dazu generationsübergreifendes Einkaufen. wird ein überregionales Nutzungskonzept Erholung und Einkauf stehen dabei im für den Standort des Kurhauses erarbei­ Einklang mit gesundem entschleunigtem tet. Der Bereich des jetzigen Kurhauses Erleben und bilden einen Gegenpol zur wird städtebaulich (weiter-)entwickelt. Onlinewelt. Grundlage dieser strategischen Weiter­ entwicklung sind ergebnisoffene Nut­ 2. Bad Rothenfelde hat eine dauerhaft ge­ zungsvorschläge und nach (politischer) sicherte Grundversorgung in den Berei­ Prioritätensetzung die Initiierung eines chen Gewerbe, Handel und Handwerk. Wettbewerbs zur konkreten Ausgestal­ tung. Der Erhalt des Gebäudes ist dabei 3. Das Verhältnis zwischen Landwirtschaft, nicht erste Priorität. Ort und Ortsteilen ist harmonisch und wird als solches weiterentwickelt und 9. Integration wird als Teil von Ortsentwick­­ etabliert. lung aktiv mitgedacht und gestaltet. Aktive Quartiersentwicklung und die 4. Die für Bad Rothenfelde charakteristische Nutzung der Planungshoheit beugen Bäderarchitektur ist erhalten und prägt hier sozialräumlicher Segregation vor das Ortsbild nachhaltig. Auch Grün prägt bzw. wirken dieser entgegen. Integration den Ort nachhaltig. meint auch ausländische Bürger, aber nicht ausschließlich. 5. Siedlungsfreie Naturräume für Land- und Forstwirtschaft sowie siedlungsfreier Infrastruktur Außenbereich werden erhalten. 10. Die medizinische Versorgung in Bad 6. Die Einfahrtsstraßen nach Bad Rothen­ Rothenfelde ist bedarfsgerecht und auf felde sind attraktiv gestaltet und ver­ hohem Niveau ausgebaut und gesichert ständlich beschildert. Dort werden auch für Gäste und Einwohner. Sie umfasst die Angebote des Einzelhandels vorgehalten. Versorgung mit Haus- und Fachärzten ebenso wie die Notfall- und Rettungs­ 7. Der Zentralparkplatz im Ortskernbereich medizin. wurde als „Filetstück“ gemeindlicher Ent­ wicklung strategisch weiterentwickelt im Sinne einer angemessenen Nutzung im Kurort und auf Grundlage eines städte­ baulichen Wettbewerbs.

32 Der Masterplan 2030 – Präambel und Zielkonzept der Gemeinde Bad Rothenfelde

11. Notärzte und Rettungsdienst in der Not­ fallversorgung sind in Bad Rothenfelde oder in unmittelbarer Umgebung vor­ handen und sichergestellt.

12. Bad Rothenfelde nutzt dauerhaft und offensiv die Möglichkeiten der Digitali­ sierung, um eine auch technologisch fortschrittliche Gemeinde zu sein. Bad Rothenfelde verfügt dazu flächendeckend über leistungsfähiges Hochgeschwindig­ keitsinternet.

13. Die Preise für Versorgung mit Wasser und Energie sind regional angemessen und bezahlbar.

Wirtschaft

14. Bad Rothenfelde ist ein wirtschaftsstarker Ort mit sicheren Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Bad Rothenfelde ist ein attraktiver Ort für Arbeitnehmer.

33 Masterplan 2030

Rosengarten

© Gemeinde Bad Rothenfelde

34 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

4. Ziele und korrespondierende Maßnahmen

Für die vier Schwerpunktthemen des Master­ plans 2030 wurden alle im Zielkonzept dar­ gestellten Zielsetzungen mit zentralen (d. h. in den Arbeitsgruppen priorisierten) Maß­ nahmen zur Umsetzung versehen. Daneben wurden weitere Ideen für Maßnahmen erar­ beitet und zugeordnet.

35 Masterplan 2030

Schüchtermann-Klinik, © Gemeinde Bad Rothenfelde

Handlungsfeld 1: Bad Rothen­felde als Tourismus- und Gesundheitsstandort

Weitere Ideen für Maßnahmen: Tourismusstandort • Bad Rothenfelde ist auch von Montag bis Freitag ein Tourismusmagnet. Dies zeigt sich an zufrieden­ Ziel 1 bis zum Jahr 2030 stellenden Besucherzahlen. • Kulturelle Angebote von Bürgern und für Bürger Bad Rothenfelde ist als Top-Standort für Tourismus, und Gäste sind bekannt und werden genutzt: Vor­ Gesundheit, Naherholung, Urlaub und Tagungen be- handene Angebote fördern und durch das Ehren­ kannt und anerkannt. Alle Akteure im Tourismus amt ergänzen. arbeiten zielorientiert zusammen. • Marketing mit zusätzlichem Budget ausstatten. • Einen Outdoor-Generationenpark entwickeln (ist Zentrale Maßnahmen: bereits in der Umsetzung). • Ein integriertes touristisches Marketingkonzept • Nachtwächtertouren durchführen. liegt vor, wird umgesetzt und von allen Akteuren • Einen attraktiven Tagungsort schaffen (Jugendher­ gelebt. Alle Akteure identifizieren sich mit dem berge, 5-Sterne-Hotels und Kurhaus ausbauen). Marketingkonzept. An dem Marketingkonzept • Qualitativ gute, fachliche Pflege der Grünanlagen richten die Akteure ihre Arbeit aus. sicherstellen, Fachpersonal halten und fortbilden. • Einen Marketing-Slogan (Motto) für „Bad Rothen­ • Fest- und Feierkultur ausbauen und an verschiede­ felde“ finden. Diese Maßnahme umfasst auch die nen Standorten durchführen (z. B. Fest der Frank­ Werbung in digitalen Netzwerken und sollte als furter Straße; eventuell den Weihnachtsmarkt im Überschrift über allen weiteren Detailmaßnahmen ganzen Dezember mit wenigen Ständen durch­ stehen (wie z. B. Finanzierung, kulturelle Angebote, führen). Outdoor-Generationenpark pflegen und weiterent­ • Qualifiziertes Veranstaltungsmanagement durch wickeln, Nachtwächtertouren, siehe weitere Ideen). Fachpersonal sicherstellen, Fortbildungen der • Ein attraktives und zeitgemäßes Hotel- und Pen­ Mitarbeiter fördern. sionsangebot ermöglichen, z. B. Beherbergungs­ • Zusätzliche Möglichkeiten zum Ausruhen an den gewerbe stärken, Eigeninitiativen unterstützen, Gradierwerken einrichten. Kontakte zu Vermietern halten (jährliche Einladung • Gelder zum Ausbau des Tourismusstandortes durch durch Kurverwaltung (K+T) etc.), Hilfestellungen konsequente Einforderung von Gebühren gewinnen. anbieten, Austausch fördern. • Das 35 Jahre alte Freibad sanieren (technische und • Hotelbedarfsanalyse (Marktforschung) durch sanitäre Anlagen). Gemeinde/Kurverwaltung in Auftrag geben. • Angebote für Kinder ab ca. acht Jahren ausbauen (z. B. Trampolin, Rollschuhbahn, Kletterwand im Gradierwerksbereich).

36 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

• Ein Automuseum einrichten. • Gemeinsam mit Bad Laer und Bad Iburg auf Touris­ Gesundheitsstandort musbörsen als „Bäderdreieck“ werben. Ziel 3 bis zum Jahr 2030 Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Keine Die Gradierwerke und der Gewinnungsprozess der Sole Schüchtermann-Klinik, © Gemeinde Bad Rothenfelde und deren Verarbeitung sind Teil des UNESCO-Welt- kulturerbes.

Ziel 2 bis zum Jahr 2030 Zentrale Maßnahmen: • Das Kulturgut der Solegewinnung als Marke entwi­ Die Gastronomie in Bad Rothenfelde ist für Gäste/ ckeln und den Prozess der Solegewinnung verdeut­ Touristen und die Bürger von Bad Rothenfelde attrak- lichen. Dazu zählt auch die Stärkung des Vereins tiv und wird genutzt. zum Erhalt der Gradierwerke. • Prüfen, inwieweit die Gradierwerke als Teil des Zentrale Maßnahmen: UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen werden • Einen Qualitätszirkel für die Gastronomie zur Wei­ können. Der Fassung eines Beschlusses geht die terentwicklung des gastronomischen Angebotes Prüfung voraus, ob die Aufnahme der Gradierwerke einrichten. realistisch infrage kommen kann. • Einen offenen Runden Tisch in den bestehenden Cafés (mind. einmal pro Monat) für Treffen ver­ Weitere Ideen für Maßnahmen: schiedener Gruppen durchführen. • Gradierwerksvereine zusammenführen. • Das gastronomische Angebot ausbauen und ver­ • Das alte und das neue Gradierwerk erhalten. bessern (z. B. Biergärten erweitern). • Ständige Kommission in Bonn anschreiben und Fördermittel des integrierten kommunalen Ent­ Weitere Ideen für Maßnahmen: wicklungskonzeptes (IKEK-Fördermittel) anwerben. • Gastronomische Anreize im Kurpark setzen. • Salinenarchiv sichten. • Die Öffnungszeiten und Betriebsferien der Gastro­ • Schwarzdorn anbauen und bündeln. nomie untereinander abstimmen und das Mittags­ • Salzsiede-Standort festlegen und dazu einen tischangebot ausweiten. Salzstock anlegen. • Das Angebot an klassischen Gaststätten und Knei­ • Barrierefreiheit auf den Rundwegen um die Gra­ pen ausweiten, da diese Bürger in den Ortskern dierwerke nachbessern (Perlkies ist mit Rollstuhl anziehen. und Rollator schwer befahrbar). • Austausch mit anderen Kommunen Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: pflegen. • Es gibt in Bad Rothenfelde bereits viele etablierte gastronomische Angebote. Die Gemeinde als öf­ Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: fentliche Hand unterstützt die Gastronomie, Eigen­ • Keine initiativen und die Entwicklung gastronomischer Angebote im Ort. Die Gemeinde wird aber explizit nicht selbst als Betreiberin am Markt tätig. Es gibt lediglich Sonderfälle, wo z. B. die Kurbetriebe im Kontext Gastronomie tätig werden müssten.

37 Masterplan 2030

Ziel 4 bis zum Jahr 2030 • Gesunde Ernährung thematisieren und in Maßnah­ menpaketen konkretisieren, die hier einen erkenn­ Bad Rothenfelde ist über die Landesgrenzen hinaus als baren Akzent setzen. innovativer ökologischer und gesundheitsorientierter • Unternehmen für emissionsreduzierte und ökolo­ Standort mit den Schwerpunkten saubere Luft, ge- gisch orientierte Bewirtschaftung sensibilisieren. sunde Ernährung und Bewegung in der Natur bekannt. • Kliniken für emissionsreduzierte Bewirtschaftung (z. B. zum Umgang mit Arzneimitteln im Hinblick Zentrale Maßnahmen: auf Entsorgung etc.) sensibilisieren. • Prädikatisierung des Heilbades Bad Rothenfelde­ • Private Gartenbesitzer für Verringerung von Pflan­ dauerhaft sichern. zenschutzmitteln sensibilisieren. • Ein gesundes Leben in Bad Rothenfelde ermöglichen, • Landwirtschaft für mögliche Verringerung von das Profil des Gesundheitsstandortes schärfen und Pflanzenschutzmitteln sensibilisieren. dabei die folgenden Komponenten berücksichtigen: nachhaltiges Ernährungsangebot, ökologischer Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Fußabdruck, schonender Umgang mit den zur • Keine Verfügung stehenden Ressourcen. • Prüfen, ob Bad Rothenfelde sich zur Modellkom­ mune für Nachhaltigkeit entwickeln kann und ob Ziel 5 bis zum Jahr 2030 so auch Fördermittel akquiriert werden können. • Bad Rothenfelde als Modell für einen ökologischen Der Wellengarten ist als Erholungs- und Fitness­park Kurort etablieren: Verkehr verringern, emissions­ des Ortes etabliert. Die Bürger und Gäste nutzen den arme Umgebung, gesunde Ernährung etc. Wellengarten zur individuellen Gesundheitsprävention. • Idee des Modells „Ökologischer Kurort“ braucht weitere Konkretisierung und die Beauftragung einer Zentrale Maßnahmen: Untersuchung zu folgenden Fragen: • Die Angebote im Wellengarten als Sport-, Erho­ – Was bedeutet ökologischer Kurort? lungs- und Fitnesspark weiter ausbauen. – Ist Zertifizierung dabei mitzudenken/möglich? – Welche Voraussetzungen liegen einem (zertifi­ Weitere Ideen für Maßnahmen: zierten) ökologischen Kurort zugrunde? • Die Wege im unteren Bereich des Wellengartens – Kann Bad Rothenfelde die Voraussetzungen für erneuern. einen ökologischen Kurort erfüllen? Wollen die • Angebote der Sportvereine, Kliniken, Physiopraxen Bürger diese Voraussetzungen erfüllen? und der Kardiotherapie synchronisieren (dazu eine Arbeitsgruppe einrichten). Weitere Ideen für Maßnahmen: • Motto: Bad Rothenfelde – ein Ort für ALLE. Gesund Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: und gut. • Keine • Image fördern: Gesund leben und urlauben­ in Bad Rothenfelde. • Wander - und Fahrradwege in und um Bad Rothen­ Ziel 6 bis zum Jahr 2030 felde ausbauen. Soweit erforderlich und möglich, soll dazu auch zwischen den landwirtschaftlichen Die Kliniken bieten gesundheitliche Angebote für alle Flächen Beweglichkeit geschaffen werden, um interessierten Patienten und Bürger an und bringen äußere Bereiche des Ortes besser erreichbar zu sich verstärkt in die Entwicklung des Gesundheits- machen. (Anmerkung: kontrovers diskutiert – standortes und der Gemeinde Bad Rothenfelde ein. Die Lenkungsgruppe.) vielfältigen innovativen Behandlungsangebote sind

38 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

regional und überregional bekannt. Die Kliniken betei- Weitere Ideen für Maßnahmen: ligen sich an der Prägung der Marke Bad Rothenfelde. • Ernährungswende einleiten. Zentrale Maßnahmen: • Maßnahmen seitens der Kommune ergreifen, um • Verstärkte Zusammenarbeit zwischen Gewerbe- die Ernährungswende einzuleiten. und Gesundheitskommunen im Südkreis und • Effekte: weniger Allergien und Unverträglichkeiten Förderung der überregionalen Zusammenarbeit durch Weglassen von Zusatz- und Konservierungs­ erreichen (arbeitsmedizinische Kampagne). stoffen. • Eine bessere Vernetzung zwischen Kliniken, Pen­ • Frisch auf den Tisch: weniger Herz-, Kreislauf­ sionen, Gastronomie und Gemeinde in Bezug auf erkrankungen durch fettarme Ernährung, wenig Veranstaltungen realisieren. Weißmehl, wenig Zucker, vitaminreiches Essen. • Ernährungsberatung einrichten. Weitere Ideen für Maßnahmen: • Ziel setzen: Qualifizierung mit der Auszeichnung • Klinikangebote in das Marketing integrieren.­ „Wir sind in Form“ als Markenzeichen für Bürger • Bad Rothenfelder Gesundheitstage der Kliniken und Gäste. durchführen. • Prädikat nur an den Ort und an einzelne Betriebe (z. B. Einzelhandel, Beherbergung, Gastronomie) Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: vergeben. • Das Ziel kann nur in enger Zusammenarbeit von • In Kooperation mit der Gastronomie die Ernäh­ Politik und Gemeinde gemeinsam mit den Kliniken rungswende einleiten. Einfluss auf die Gastronomie versucht werden zu erreichen. Der Rat nimmt den nehmen. Auftrag an und strebt eine gute und fruchtbare Zu­ • Ein gesundes Ernährungsangebot schaffen (z. B. sammenarbeit mit den Kliniken im Ort an. einen Bioladen eröffnen). • Ein Reformhaus ansiedeln. • Ein Angebot für nachhaltige Ernährung im Bürger­ Ziel 7 bis zum Jahr 2030 haus schaffen. • Ein nachhaltiges Ernährungsangebot im Ortszent­ Die Ernährungswende in Bad Rothenfelde ist realisiert rum schaffen und erweitern. und ein ausgewogenes, gesundes und regionales Er- • Bessere Restaurants ermöglichen. nährungsangebot im Ort (Einkauf und Restaurants) • Das Mittagstischangebot erweitern. ist vorhanden. Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Zentrale Maßnahmen: • „Ernährungswende“ ist ein unbestimmter Begriff • Ein Gesamtkonzept erarbeiten, um in Bad Rothen­ und in dieser Form zu unscharf für eine Zielsetzung. felde eine Initiative für gesunde Ernährung und • Mit der Zielsetzung soll nach außen hin z. B. deut­ mehr Bewegung zu starten. In diesem Zusammen­ lich werden, dass es in Bad Rothenfelde Angebote hang sollte geprüft werden, inwiefern eine Teil­ für bewusste Ernährung gibt. nahme an der Initiative „IN FORM“ (www.in-form. • Es gibt hier auch einen Bezug zu Ziel 2 in Hand­ de) als Markenzeichen infrage kommt. lungsfeld 1. • Im Hinblick auf die Ziele ist immer zu reflektieren: Welchen Beitrag kann die Gemeinde konkret leis­ ten? (Rahmensetzungen etc.). Diese Reflexion ist Teil der politischen Arbeit des Gemeinderates.

39 Masterplan 2030

• Das Kino sichern und sanieren. Kulturelle Angebote • Ein Schachmuseum, ggf. im Kurhaus, errichten. • Ein Bierfest veranstalten. Ziel 8 bis zum Jahr 2030 • Großes Kinderkarussell ganzjährig anbieten. • Park- und Lichtfeste und allgemeine Veranstaltun­ In Bad Rothenfelde wird im Zentrum ein (Bürger-) gen und Feste fördern und erhalten. Haus für Kultur, Bildung, Begegnung und Gesundheit • Kurparkfest (vgl. Maiwoche OS) mit Musik etc. als Treffpunkt für alle Generationen, Bürger und Gäste veranstalten. erhalten und gepflegt. • Kulturelle Angebote für Jugend und Familie an­ bieten und etablieren. Zentrale Maßnahmen: • Das Heimatmuseum stärken. • Die Entwicklung eines Konzeptes für ein Bürger­ • Das neuerliche Vormittagskonzert gern auch am haus initiieren (z. B. auch unter Berücksichtigung Nachmittag durchführen. Die aktuellen Nach­ des „Haus des Gastes“) mittagskonzerte aufgrund der Lautstärke und der • Kultur, Bildung, Gesundheit, das Miteinander und Qualität verändern. die Begegnung stehen im Vordergrund. • Polizeistunde einhalten, da Bad Rothenfelde ein • Verweis: Handlungsfeld 4, Ziel 8 in diesem Kontext mit- Kurort ist (Nachtruhe als Baustein der Gesund­ denken. heitsförderung). • Das Heimatmuseum um ein Schachmuseum er­ Weitere Ideen für Maßnahmen: weitern. • Mögliche Angebote, u. a. Theater, Bibliothek, Ernährungswende, Mehrgenerationentreffpunkt, Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Kulturhaus, entwickeln. • Keine • Verstärkt Vortragsveranstaltungen anbieten.

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Ziel 10 bis zum Jahr 2030 • „Erhalten“ im Sinne der Zielsetzung meint: für die Zukunft erhalten und langfristig anlegen. Die „Lichtsicht“ ist finanziell gesichert und findet alle zwei bis drei Jahre statt. Sie ist sowohl regional, national und international bekannt. Dies spiegelt sich Ziel 9 bis zum Jahr 2030 in konstant hohen Besucherzahlen wider.

Bad Rothenfelde verfügt über vielfältige kulturelle An- Zentrale Maßnahmen: gebote. Diese werden regelmäßig weiterentwickelt. • Die „Lichtsicht“ alle zwei Jahre durchführen und die Finanzierung sicherstellen (Landkreis, Firmen und Weitere Ideen für kulturelle Angebote: private Spenden, Crowdfunding etc.). • Ein Kulturleitbild für den Südkreis durch Arbeits­ gruppen mit Kirchen und Schulen schaffen. Weitere Ideen für Maßnahmen: • Picknick im Park durchführen. • Mittels „Lichtsicht“ Nachwuchskünstler und Stu­ • Nachtwanderungen durchführen. denten fördern und dadurch eine Kostenreduzie­ • Kleinkunst und Musikangebote für die jüngere rung ermöglichen. Generation vorhalten. • Kultur mit mehr Mitmachangeboten (Straßen­ theater, Improvisationstheater etc.). etablieren • Kinoangebote mit Beamer der „Lichtsicht“ vorhalten.

40 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Das Ziel wird aus Sicht der Politik als mögliche zentrale Maßnahme unter Ziel 9 im Handlungsfeld 1 betrachtet und dort zugeordnet. Im Fokus steht, dass Bad Rothenfelde stark ist als Kulturanbieter. In diesem Sinne gilt die „Lichtsicht“ als eines von vielen hochwertigen Kulturangeboten.

Ziel 11 bis zum Jahr 2030

Bad Rothenfelde wird Standort für eine Landesgar- tenschau.

Zentrale Maßnahmen: • Mittelfristig prüfen, inwieweit eine Landesgarten­ schau in Bad Rothenfelde durchgeführt werden kann (Abwägung der Chancen und Risiken). • Prüfauftrag realisieren.

Weitere Ideen für Maßnahmen: • Ideen für die Landesgartenschau: Aufbau eines Wasser-Erlebnis-Spielparks für Kinder und Er­ wachsene im Zuge der Landesgartenschau.

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Keine

41 Masterplan 2030

Grundschule, © Gemeinde Bad Rothenfelde

Handlungsfeld 2: Familie von 0 bis 99 plus und das Zusammenleben der Generationen im Ort

• Verbindung der Generationen fördern (z. B. der Zusammenleben im Ort Kindergarten besucht zu bestimmten Themen­ schwerpunkten ein Altersheim). Ziel 1 bis zum Jahr 2030 • Projekt „Generationenpaten“ entwickeln. • Ökologie und Ökonomie als Generationsaufgabe für Alle Mitbürger kennen die vielfältigen sozialen und mehr Nachhaltigkeit vereinen. kulturellen Angebote und sind in das Ortsleben in- • Bekanntheit von Bad Rothenfelde nach außen nicht tegriert. Gegenseitige Verantwortung der Generatio- mehr nur auf ältere Menschen beziehen, sondern nen untereinander prägt das Zusammenleben vor Ort. auch für ein ausgewogenes Zusammenleben aller Generationen. In Bad Rothenfelde herrscht ein Klima des gegenseiti- gen Respekts und der Hilfsbereitschaft. Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Keine Zentrale Maßnahmen: • Begegnungstage der Generationen etablieren (z. B. mit den folgenden Punkten: Heimatfest, Kunst mit Ziel 2 bis zum Jahr 2030 Generationennetzwerk, Repair- und Erzählcafé, ökume­nischer Gottesdienst etc.). Bad Rothenfelde zeichnet ein tolerantes Miteinander • Das Thema „Vereinsamung im Alter“ bearbeiten: aller Generationen aus. Dieses wird durch ein genera- mit den Trägerleitungen (Einrichtungen) zur Situa­ tionsübergreifendes Netzwerk unterstützt. Das Ehren- tionsanalyse (Wo gibt es Handlungsbedarf?) ab­ amt wird in Bad Rothenfelde respektiert und forciert. stimmen und Lösungen entwickeln; ein Netzwerk bilden. Hohe Identifikation und Zufriedenheit kennzeichnen • Kleine Projekte initiieren, um der Vereinsamung im die Mitmachgemeinde Bad Rothenfelde. Alter entgegenzuwirken (z. B.: helfende Hände be­ gleiten beim Einkaufen etc.). Zentrale Maßnahmen: • Das Seniorenkonzept umsetzen. Weitere Ideen für Maßnahmen: • Ein Generationen- und Ehrenamtsnetzwerk mittels einer hauptamtlichen Koordinierungsstelle schaf­ • Generationsübergreifende Wohnmodelle ermög­ fen, z. B. durch die Anbindung an das Familienbüro. lichen und so das Miteinander der Generationen • Ausländische Mitbürger integrieren. fördern.

42 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

• Ein Netzwerk engagierter Bürger, die beim „täg­ Weitere Ideen für Maßnahmen: lichen Leben“ helfen können, aufbauen. • Hilfe zur Selbsthilfe durch Entwicklung eines Kon­ • Die Anerkennung des Ehrenamtes durch konkrete zeptes des Förderns und Forderns ermöglichen (Wo Maßnahmen verbessern. ist Hilfe notwendig und erforderlich?). • Bedarfsanalyse durchführen. Weitere Ideen für Maßnahmen: Grundschule, © Gemeinde Bad Rothenfelde • Ein Maßnahmenpaket für das Miteinander der Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Generationen entwickeln. • Keine • Gegenseitige Akzeptanz der Altersgruppen­ realisieren.­ • Kinderfreundlichkeit erhalten. • „Bürger helfen Bürgern“: Tauschbörse aufbauen (z. B. für handwerkliche Leistungen). Familie • (Mit-)Fahrgelegenheiten für die ältere Generation zum Einkauf, zum Arztbesuch und zu Behörden­ Ziel 4 bis zum Jahr 2030 gängen anbieten. • Ideen für Anerkennung: z. B. die Ehrenamtskarte Kindergärten, Schulen und Seniorenheime sind in aus- attraktiver gestalten, Einzelhändler wegen Ver­ reichender Zahl vorhanden. Die Betreuungsformen günstigungen ansprechen etc. sind an den Betreuungsbedarfen der Familien ausge- • Ehrenamtliche Tätigkeiten zusammenführen (z. B. richtet. Rosengarten, Jung und Alt). • Die Mischung der Generationen im Ort intensi­ Alleinerziehende finden in Bad Rothenfelde zielge- vieren, auch in einzelnen Häusern. richtete Unterstützung, um Beruf und Kindererziehung • Aktivitäten für das Miteinander von Jung und Alt miteinander vereinbaren zu können. ausbauen. • Projekt „Leihomas“ realisieren (z. B. für Märchen­ Zentrale Maßnahmen: stunde). • Erweiterte Öffnungszeiten für Früh- und Spät­ • Seniorenbesuche im Unterricht vorbereiten und dienste (i. S. v. § 8 Abs. 1 Nds. KiTa-Gesetz) in ausführen. Kindergärten anbieten. • Fokus auf die Lebenssituation Alleinerziehender in Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Bad Rothenfelde für weitergehende Analysen und • Keine Ermittlung von Handlungsbedarfen richten.

Weitere Ideen für Maßnahmen: Ziel 3 bis zum Jahr 2030 • Tauschbörse für Kinderbetreuung anbieten. • Die elterlichen Erziehungskompetenzen stärken: Alle Bürger bringen sich nach ihren Möglichkeiten in Erziehung fängt in der Familie an, erweitert durch die Gemeinschaft ein. Kindergarten, Schule und Umfeld. • Die Betreuungsangebote durch rüstige Rentner Zentrale Maßnahmen: ausbauen (z. B. Ganztagesbetreuung im Kindergar­ • Projekt ,,Salzbänke’’ initiieren (Aufstellen von Salz­ ten, in der Schule, bei der Hausaufgabenbetreuung bänken „Ich bin eingeladen, mich dazuzusetzen“). etc.). • Eine „Salzplakette“ mit der Aufschrift „Ich möchte angesprochen werden“ verteilen. • „Salztische’’ realisieren (Treffpunkt für Gespräche in der Gastronomie).

43 Masterplan 2030

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Handzettel für Zugezogene mit Informationen zu Ansprechpartnern verteilen (z. B. über Einrichtun­ • Alle Gruppen, die Unterstützung benötigen, sollen gen, Möglichkeiten der Freizeitgestaltung etc.). diese auch bekommen (nicht nur Alleinerziehende). • Kommunikationszentrum im Kurhaus einrichten • Ziel anpassen im Wording: Begriff „Kindergärten“ (Mehrzwecknutzung, offen für vielfältige Veran­ durch „KiTas“ ersetzen, da fachlich korrekte Be­ staltungen wie Kongresse, Partys, Hauszeiten, öf­ grifflichkeit. Keine inhaltliche Änderung. fentliche Veranstaltungen für die Bürger von Bad Rothenfelde etc.). • Die Angebote bekannter machen, insbesondere die Ziel 5 bis zum Jahr 2030 Angebote für die Familienhilfe. Auch Ideen aufgrei­ fen. Das Familienservice- und Seniorenbüro mit dem Ju- gendzentrum ist eine Anlaufstelle für alle Generationen. Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Keine Zentrale Maßnahmen: • Das Familienservice- und Seniorenbüro als Anlauf­ stelle für alle Generationen und zu einem Genera­ Ziel 6 bis zum Jahr 2030 tionenbüro weiterentwickeln und auch als solches benennen (Zielgruppen: Familien, Senioren, Ehren­ Offene Treffpunkte für Jugendliche sind vorhanden. amtliche, Jugendliche). • Eine Bestandsanalyse zu den Bedarfen und zur Zentrale Maßnahmen: Weiterentwicklung des ehrenamtlichen Engage­ • Einen offenen Treffpunkt für Jugendliche einrichten ments in der Bevölkerung durchführen. (besonders abends und an Wochenenden). • Koordinationsstelle für das Ehrenamt in das Gene­ • Einen Bauwagen für Jugendliche als Rückzugsort rationenbüro integrieren und zusätzliche personelle mit Verantwortung und Regeln aufstellen. und finanzielle Ressourcen für die Koordination des ehrenamtlichen Engagements bereitstellen. Weitere Ideen für Maßnahmen zur Zielerreichung (Arbeitsgruppe): Weitere Ideen für Maßnahmen: • Teile des Kurparks für Kinder und Jugendliche als • Ein Generationenzentrum im neuen Kurhaus auf- Begegnungspark nutzbar machen. und ausbauen. • Infrastruktur für Jugendliche schaffen. • Mehr Informationen über die Angebote einzelner Einrichtungen vorhalten: Gibt es psychologische Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: und generelle Hilfe bei plötzlichen Problemen für • Keine Familien in Bad Rothenfelde? Welche Hilfe gibt es? Hilft das „Time Out“ weiter? • Treffen für Angehörige Demenzkranker realisieren (als Entlastung für Betroffene für einige Stunden an einem bestimmten Wochentag). • Hilfeleistungen (auch materielle Hilfe) publizieren und kommunizieren: anonyme Anzeigen in der Zei­ tung „Bad Rothenfelde aktuell“, Hilfsbereitschaft untereinander fördern: Wie geht es den Personen in Bad Rothenfelde wirklich? (Lebensgeschichten an­ onym veröffentlichen.)

44 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

Weitere Ideen für Maßnahmen: Freizeit • Sportgeräte mit öffentlichem Zugang sind vorhan­ den (z. B. Reckstangen, Gewichte heben etc.). Ziel 7 bis zum Jahr 2030 • Den Kunstrasenplatz am Sportplatz erneuern.

Die modernisierten Veranstaltungs- und Freizeitein- Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: richtungen werden von allen Generationen genutzt. • Keine

Zentrale Maßnahmen: • Gemeinsame Veranstaltungen für Jung und Alt (neu) anbieten. Wohnen Weitere Ideen für Maßnahmen: • Das „Carpesol“ familienfreundlicher gestalten. Ziel 9 bis zum Jahr 2030 • Mehr Informationen zur Freizeitgestaltung für die Zielgruppe von 0 bis 99 plus vorhalten. Es gibt eine gute und verlässliche Wohnraumbewirt- • Einen generationsübergreifenden „Escape Room“ schaftung durch die Kommune, um frei werdende einrichten. Wohnräume zu nutzen. Sozialer Wohnraum und be- • Die Zusammenarbeit mit dem „Campotel“ ausweiten. zahlbarer Wohnraum für Familien sind vorhanden.

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Zentrale Maßnahmen: • Keine • Bezahlbaren Wohnraum für junge Familien schaffen. • Den sozialen Wohnungsbau ausbauen. • Bezahlbaren Wohnraum für alle schaffen: Singles, Ziel 8 bis zum Jahr 2030 Alleinerziehende und Familien. • Möglichkeiten für preiswertes Wohnen finden. Die sportlichen und kulturellen Angebote von Verei- • Ältere Häuser in noch gutem Zustand kernsanie­ nen und der Gemeinde sind vorhanden, bekannt, wer- ren und als Wohnraum zur Verfügung stellen (und den genutzt, sind zugänglich und bezahlbar. Jugendli- nicht als Seniorenwohnanlage aufbauen), soweit che nehmen aktiv am Vereinsleben teil. Die Angebote durch die Gemeinde beeinflussbar. der Vereine werden von Jugendlichen angenommen. • Den Imagewandel vom Wohnort für Senioren hin zu einem Wohnort für alle Generationen und für ein Zentrale Maßnahmen: ausgewogenes Zusammenleben aller Generationen • Politik und Verwaltung entwickeln die Förderung realisieren. von Vereinen und Vereinsarbeit weiter (auch auf der Grundlage zu entwickelnder objektiver Krite­ Weitere Ideen für Maßnahmen: rien). Im Fokus stehen hier die Kinder und Jugend­ • Eine Wohngemeinschaftsbörse aufbauen. lichen. Die Förderung stärkt die Hilfe zur Selbst­ • Vorhandenen Wohnraum nutzen. hilfe. • Seitens der Politik auf Neubaupläne Einfluss neh­ • Eine aktuelle elektronische Informationswand vor men (Höhenbaustil). dem Kurmittelhaus aufstellen und von den Verei­ • Auf Kasernenneubau in Bad Rothenfelde verzichten. nen aktualisieren lassen. • Gestaltung neuer Gebäude überdenken und vorher • Die Angebote aller Vereine zeitgemäß und bedarfs­ der Bevölkerung vorstellen. gerecht weiterentwickeln. • Aldi für ein Aufstocken des Geschäftshauses mit • Die Bedarfe der Vereine betrachten. einer zweiten Etage für Wohnraum anfragen.

45 Masterplan 2030

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Ziel 11 bis zum Jahr 2030 • Ausdrückliche Unterstützung: starkes und wichti­ ges Thema. Ziel ist Grundlage für politische Priori­ Im Hinblick auf die Kurortentwicklung wird Nachver- tätensetzung. dichtung abgewogen gegenüber einer Neubebauung auf landwirtschaftlichen Flächen mit Augenmaß.

Ziel 10 bis zum Jahr 2030 Zentrale Maßnahmen: • Nachverdichtung vorantreiben und die Schaffung Bad Rothenfelde bietet ein attraktives Wohn- und von bezahlbarem Wohnraum für Familien anstre­ Freizeitangebot für Jung und Alt. Bad Rothenfelde ist ben. Dabei sollen auch ökologische Aspekte explizit bekannt als attraktiver Wohnort für Jung und Alt. Ein mitberücksichtigt werden (Begrünung als Kompen­ Imagewandel hat stattgefunden. sation für Versiegelung etc.). • Stadtbildgerechte Nachverdichtung durch einen Zentrale Maßnahmen: generellen Bebauungsplan oder eine Gestaltungs­ • Alternative Wohnformen für das Leben im Alter, für satzung fundieren. Die notwendige Nachverdich­ das Miteinanderleben und -wohnen aller Generati­ tung ist langfristig zu planen. onen prüfen und diskutieren. Es sollten keine wei­ • Auflagen für die Nachverdichtung entwickeln, um teren Seniorenresidenzen/-heime errichtet werden. bezahlbaren Wohnraum vorzuhalten (z. B. 20 Pro­ In diesem Zusammenhang sollte auch geprüft wer­ zent an öffentlich geförderten Wohnraum integrie­ den, ob vorhandene Seniorenresidenzen komplett ren). vermietet sind. • Den Wandel des Alters bei Wohnangeboten berück­ Weitere Ideen für Maßnahmen: sichtigen. • Auch außerhalb des Ortes Baugrundstücke frei­ • Im neu zu schaffenden Generationenbüro einen geben, nicht nur in Siedlungen und Nachverdich­ Ansprechpartner für das Thema „Wandel des Alters tungen. und alternative Wohnformen“ zur Verfügung stellen. • Grüne Oasen zur Auflockerung der Wohngebiete • Eventuell Mehrgenerationenhäuser bauen und als einfügen. Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen. Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Weitere Ideen für Maßnahmen: • Keine • Wohnprojekte mit Generationenanschluss initiieren (Jung hilft Alt – Alt hilft Jung). • Das folgende Motto kommunizieren: „Wohnen, wo andere kuren“. • Keine weiteren Seniorenheime im Zentrum bauen.

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Formulierung „Imagewandel hat stattgefunden“ impliziert: Das Image ist jetzt nicht so gut.

• De facto stand in den Sitzungen der Arbeitsgruppe vor allem das Thema „Jung und Alt“ im Fokus. Da- rauf bezieht sich der angestrebte Imagewandel.

46 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

Frankfurter Straße, © Gemeinde Bad Rothenfelde

Handlungsfeld 3: Verkehr, Klimaschutz und Natur

Definitionen zum Handlungsfeld 3: Ziel 2 bis zum Jahr 2030

• Ortskern im Sinne dieses Masterplans ist die Kur­ Im inner- und außerörtlichen Verkehrsraum werden zone 1 kontinuierlich Verbesserungen für mehr Sicherheit und • Einfallstraßen im Sinne dieses Masterplans sind Klarheit sowie möglichst große Verkehrsberuhigung – die Osnabrücker Straße vorgenommen. Eindeutige Strukturen im Verkehrs- – die Münstersche Straße raum geben Sicherheit und Klarheit und bedingen in – die Frankfurter Straße der Folge auch ein klares Verhalten im Straßenverkehr. – die Bahnhofstraße Kontinuierliche Verbesserung wird flankiert durch ein einheitliches System der Verkehrsführung (Geschwin- digkeit, Beschilderung, adäquate bauliche Begleitung etc.). Verkehr allgemein Zentrale Maßnahmen: Ziel 1 bis zum Jahr 2030 • Bad Rothenfelde verfügt über große, gut lesbare, klare und möglichst wenige Straßenverkehrsschil­ Der Ortskern ist barrierefrei und sicher ausgestaltet der für den fließenden und den ruhenden Verkehr. für Jung und Alt. • Verkehrsführung für diejenigen, die besonders schnell sein wollen, unattraktiv machen. Dazu auch Zentrale Maßnahmen: den Nachbarort Hilter besser ausschildern, damit • Bordsteine absenken. der Verkehr durch den Ort reduziert wird. • Blindenleitstreifen einrichten. • Verkehrsberuhigung der Innenstadt umsetzen. Das • Zentrale Bushaltestellen barrierefrei ausgestalten. umfasst u. a. die temporäre Sperrung der Innen­ • Öffentliches Nahverkehrsangebot, das einen bar­ stadt (am Wochenende zumindest Salinenstraße), rierefreien Zugang zu allen Informationen ermög­ Belieferung der Geschäfte möglichst nur zu festge­ licht, klar strukturieren. legten Ladezeiten, Geschwindigkeitsanzeigen (vor allem in Zonen mit 30 km/h) und eine Übertragung Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: des Modells „Frankfurter Straße“ auch auf andere • Keine Straßen.

47 Masterplan 2030

Weitere Ideen für Maßnahmen: Weitere Ideen für Maßnahmen: • „Shared Spaces“ besser visualisieren (nachbessern, • Kein Radfahren im Kurpark (kontrovers diskutiert – damit Bürger es versteht). Beispiel Modell „Frank­ im Rahmen des Fahrradwegekonzeptes zu furter Straße“: Es ist z. T. unklar, was eine „Begeg­ dis­kutieren). nungszone“ ist. Muss nachgebessert werden. • Ruhenden und fließenden Verkehr regemäßig • Im Ganzen Ort „rechts vor links“ einführen. kon­trollieren. • Dem Autoverkehr nicht den Vorrang einräumen, • Mitarbeiter zur Kontrolle einstellen (Rentner, sondern diesen mehr eindämmen. Freiwillige). • Beschilderung der 20er Zone („Begegnungszone“) • Ortsansässige Firmen einladen: für langsames deutlicher machen. Fahren im Ort sensibilisieren. • Anmerkung: Eine Öffnung der Straße am Kurpark, • Anmerkung: Eine klare Trennung der Verkehrswege um Verkehr zu entzerren, ist nicht möglich, da adressiert vor allem Fahrradfahrer vor dem Kurmit­ grundbuchlich abgesichert. telhaus zwischen „Heristo-Kreisel“ und der Frank­ furter Straße (für Fußgänger erkennbar). Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Keine Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Keine

Ziel 3 bis zum Jahr 2030 Ziel 4 bis zum Jahr 2030 Die Verkehrswege für Fußgänger, Fahrradfahrer und andere Fahrzeuge sind in ihrer Ausgestaltung allen Bad Rothenfelde ist Modellgemeinde für einen ver- Bürgern bekannt und werden auch so genutzt. Die kehrsberuhigten und emissionsarmen Kurort. In Bad allgemeinen Verkehrsregeln werden eingehalten. Die Rothenfelde werden aktiv Beiträge für die Reduzie- Einhaltung wird durch geeignete bauliche Maßnahmen rung von mobilen Abgasen geleistet. Die Bürger sind und Kontrollen unterstützt. sensibilisiert über die umweltbelastende Wirkung von Brennstoffen. Zentrale Maßnahmen: • Gezielt Unsicherheiten adressieren: klare Beschil­ Zentrale Maßnahmen: derung und Kennzeichnung der Verkehrswege (im • Überführung des Themas „Modellkommune“ in ein Kontext Radwege auch den „ADFC“ mitdenken). Gesamtkonzept entlang der nachfolgenden Ziele • Radwege lückenlos und eindeutig anbinden. prüfen, um so perspektivisch auch Fördermittel ak­ • Fahrradwege besser kennzeichnen (Straße, Fahr­ quirieren zu können. radweg, Fußweg). • Priorität im Haushalt setzen: Mittel einplanen für Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Fahrbahnsanierung, Radwege und Fußwege. • Keine • Fahrradwegekonzept entwickeln, um Fahrradver­ kehr zu konzentrieren. • Imagemaßnahmen auflegen, die Kultur und Ver­ ständnis der Verkehrsteilnehmer adressieren. • Ruhenden Verkehr seitens der Kommune an allen Tagen kontrollieren, mindestens aber an Sonn- und Feiertagen.

48 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

Weitere Ideen für Maßnahmen: Fließender Verkehr • Drei verschiedene Geschwindigkeiten für fließenden Verkehr im Ortskern einführen: Ortseingang Ziel 5 bis zum Jahr 2030 50 km/h, Ortskern 30 km/h, Promenadenbereich (z. B. Salinen­straße) 20 km/h. Für den gesamten Ort Bad Rothenfelde (Ortskern und • Die Straßen des Kurzentrums (Salinenstraße, Ortsteile) liegt ein Verkehrskonzept vor. Es führt für Frankfurter Straße etc.) zu Spielstraßen umwidmen. den fließenden Verkehr im Ortszentrum zu einer Ver- Autos dürfen durchfahren. kehrsberuhigung. • Durchgangsverkehr nicht durch das Ortszentrum leiten. Zentrale Maßnahmen: • Neue Mobilitätsformen zur Reduktion von inner­ • Im gesamten Ortskern 30-Kilometer-Zone einfüh­ örtlichen Emissionen ermöglichen und im Ver­ ren, mit Ausnahme der Promenaden- und Kurzen­ kehrskonzept aktiv mitdenken. trumstraße (ist bereits gegeben). Bürger und Gäste • Tempolimits in Nebenstraßen der Außenbezirke sind für Tempo 30 sensibilisiert und halten sich ausweisen (z. B. Abkürzung von Bad Laer über daran. Flankierende Maßnahmen werden wahrge­ Aschendorf nach Versmold). nommen. • Auch die gute Anbindung der Ortsteile an den • Von April bis September die Kurzentrumstraßen an Ortskern konkretisieren. Wochenenden und Feiertagen sowie zu besonderen Anlässen als Spielstraßen ausweisen; Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: – Veranstaltungsorte, wie z. B. Kino, müssen er­ • Keine reichbar bleiben, – rechtlich prüfen lassen (Ergebnis: Ausweisung als Spielstraße rechtlich nicht möglich!), – ein Gesamtkonzept erstellen, um Ausweichver­ kehre bei temporärer Umwidmung zu vermeiden. Ruhender Verkehr Die Kurzentrumstraßen sind dabei so gestaltet, dass sie den Rettungskräften jederzeit eine zeitver­ Ziel 6 bis zum Jahr 2030 lustfreie Zufahrt ermöglichen. • Innerorts Geschwindigkeitsreduzierung auch durch Bürger und Gäste können in Bad Rothenfelde ortsnah bauliche Maßnahmen (Bodenwellen, Krefelder Kis­ parken und ohne Umwege zum Ziel kommen. Park- sen etc.) erreichen. suchverkehr wird vermieden. Grundlage ist ein Park- • Durchgangsverkehr durch stark betroffene Sied­ raumkonzept. lungsgebiete („Helferner Esch“ etc.) vermeiden/ verringern (z. B. durch einheitliche Beschilderung Zentrale Maßnahmen: und Kennzeichnung der Straßenführung auch au­ • Ein Parkraumkonzept beauftragen und entwickeln, ßerhalb des Ortskerns). Hier liegen nicht alle Zu­ das vor allem folgende Aspekte berücksichtigt: ständigkeiten bei der Gemeinde (Landesstraßen). – Ein digitales Parkleitsystem entwickeln. – Parkmöglichkeiten vor allem außerhalb von Bad Rothenfelde an den Zufahrtsstraßen zur Verfü­ gung stellen. Die Anbindung ins Zentrum erfolgt mit (Elektro-)Shuttles oder durch adäquat aus­ geschilderte Fußwege (mit Entfernungsangaben). – Eine App für freie Parkplätze entwickeln.

49 Masterplan 2030

– Kostenfreier Parkraum im Außenbereich mit • Umweltzone schaffen: Nur Autos mit grüner Pla­ Zubringungsmöglichkeit zum Zentrum (Park + kette dürfen in den Ort. Ride, z. B. durch Elektroshuttles, Elektrobusse, • Parkleitsystem schaffen (vgl. Bramsche). E-Bikes, Pferdekutschen, Fahrrad- und Elektro­ • Parkplätze am Ortsrand schaffen. rikschas). • Außerörtliche Parkplätze durch attraktive Wege an­ – Drei Parkplätze schaffen: Münstersche Straße, binden (z. B. „Rolltreppe“, Weg durchs Grün, „Kunst Osnabrücker Straße, hinter K&K, Aldi, Lidl am Weg“). (Palster­kamp). • Rabe-Haus mit freien Parkplätzen ausstatten. – Nahe der Autobahn Parkflächen schaffen im • Parken am Straßenrand stärker regulieren, kontrol­ Hinblick auf den Lückenschluss A33. lieren und organisieren (Anwohnerparken etc.). – „Südkreiskarte“ – Kurkarte und Nutzung ÖPNV • Kliniken zur Schaffung von mehr Besucherpark­ sowie Busshuttle von Parkflächen (Ortsrand, plätzen bewegen. Außenbereich) kombinieren (evtl. auch in Kom­ • Tiefgaragen mitdenken. bination mit Parkticket, das die Südkreiskarte • Parkhaus mit guter Anbindung (Niedersachsenring) bereits inkludiert). und guter Lage bauen. Parkdeck am Freibad.

Weitere Ideen für Maßnahmen: Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Anwohner beim Parken in Wohngebieten bevorzu­ • Teilweise Widersprüche auf Maßnahmenebene er­ gen. In zentrumsnahen Wohnsiedlungen Parken nur kennbar. mit Anwohnerausweis ermöglichen. (Anmerkung: Muss beim Landkreis Osnabrück beantragt werden und kostet Gebühren.) Ziel 7 bis zum Jahr 2030 • Bad Rothenfelde verfügt als Teil des Parkraumkon­ zeptes über ein mehrgeschossiges Parkhaus (zwei Der Parkraum in Bad Rothenfelde wird bewirtschaftet. Ebenen) im Bereich des Freibades, das sich in das Je näher der Parkplatz am Ortszentrum gelegen ist, grüne Umfeld harmonisch einfügt (alternativ: in desto teurer wird er. die Tiefe bauen). Steuerung durch Bewirtschaftung. Erste Priorität haben Kunden von Therme und Frei­ Zentrale Maßnahmen: bad (Anmerkung: sehr kritisch und kontrovers diskutiert, • Konzeptentwicklung beauftragen. da mit Parkhaus noch mehr (Park-)Verkehr im Zent- rum generiert wird. Muss in Modellen im Rahmen des Weitere Ideen für Maßnahmen: Parkraumkonzeptes vertieft, entwickelt und entschieden • Auswertung vornehmen: Wie kann Nutzung priva­ werden!) ter (z. B. bei K+K) sowie öffentlicher/kostenfreier • Maßnahmen im Rahmen des Parkraumkonzeptes Parkplätze erfolgen? unterscheiden zwischen Wochenenden und • Auf allen Parkplätzen Schranken und Parkgebühren Wochen­tagen, da hier ein sehr unterschiedliches einführen. Verkehrsaufkommen generiert wird. • Auch weiterhin Kurzzeitparken im Bereich der • Elektroshuttle von den Parkplätzen an den Ein­ Geschäfte ermöglichen. gangsstraßen ins Zentrum einrichten. • Entree in den Kurort (z. B. Abfahrt Feuerwehr) Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: besser visualisieren und einladender gestalten • Erste Umsetzung läuft. (z. B. bessere Beschilderung). Dazu Verkehrsführung exakter machen, um zu vermeiden, dass zu viele Autos über die Münstersche Straße fahren (dort gibt es keine Parkmöglichkeiten).

50 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

Fahrradverkehr Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Ziel 8 bis zum Jahr 2030 Ziel 9 bis zum Jahr 2030 Bad Rothenfelde ist innerorts eine fahrradfreundli- che Gemeinde. Bürger und Gäste fühlen sich auf dem Bad Rothenfelde ist durch den ÖPNV gut angebun- Fahrrad sicher und vom Straßenverkehr akzeptiert. den an die umliegenden Städte und Umlandgemein- Bad Rothenfelde verfügt dazu über ein funktionieren- den. Mobilität ist dabei möglichst barrierefrei ausge- des Fahrradwegekonzept und ist fahrradfreundliche staltet. Bürger und Gäste sind über die Möglichkeiten Kommune. Die Radwege sind eingebettet in ein über­ des ÖPNV gut informiert und nutzen diese. regionales Radwegenetz. Zentrale Maßnahmen: Zentrale Maßnahmen: • Gute Anbindung beinhaltet eine Anbindung der • Beauftragung und Entwicklung eines Fahrradwege­ Gemeinde an die umliegenden Orte und eine An­ konzeptes. bindung der Ortsteile an den Ortskern. Dazu sind erweiterte Mobilitätsangebote zu schaffen. Weitere Ideen für Maßnahmen: • Durch Taktung und Preisgestaltung echte Alterna­ • Es gibt Fahrradschnellwege (ohne Fußgänger) tiven zum Auto gestalten. als reine Fahrradschnellwege zur Verbindung von • „Haller Willem“ sollte halbstündig fahren, um z. B. Orten/Ortsteilen. Schnellwege nicht im Kurzentrum die Anbindung an das Haller Gymnasium und an etc. vorsehen; hier soll eher eine Nutzbarmachung Bielefeld zu verbessern. Nur so wird Zugfahren eine von Abkürzungen forciert werden, um so die Vor­ echte Alternative zum Individualverkehr. teile der Fahrradnutzung deutlich zu machen. • Auch kleinere Busse (Elektrobusse) für Personen­ (Anmerkung: Schnellwege brauchen Realitätscheck – transport vorsehen. Zurzeit sind zu große Busse im vgl. Projekt „Fahrradschnellweg Belm – OS“.) Ort im Einsatz. • Verstärkung des Fahrradverkehrs braucht ausrei­ chend Parkraum für Fahrräder (einschließlich Weitere Ideen für Maßnahmen: Lademöglichkeiten für Elektrofahrräder). • Gute Anbindung durch ÖPNV und Shuttles gewähr­ • Klare Trennung von Radwegen vorsehen. leisten. • Unzureichende Fahrradwege Richtung Bahnhof • Ein Regionalticket („Südkreisticket“) für ÖPNV verbessern (z. B. umständlich von „Nunnensieks inklusive Leihmobile einführen. Hof“, „Niedersachsenring“, Weg von Aschendorf • Durch alternative Mobilitätsangebote weniger nach Dissen). motorisierten Verkehr im Ort erzielen. • Fahrradwege an der B68 Dissen – Bad Rothenfelde • Nutzern von Freizeit- und Kultureinrichtungen besser ausbauen. vergünstigte Nutzung des ÖPNV ermöglichen. • Fahrradweg vor dem Kurmittelhaus erhalten. • Höhere Taktung des ÖPNV in den Außenbezirken • Radwege aus den Ortsteilen beleuchten. einführen. • Bushäuschen an viel genutzten Haltestellen ver­ Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: größern (z. B. Carpesol). • Muss im Verkehrskonzept mitgedacht werden und • Straße vom alten Feuerwehrhaus zum Kurhaus Bestandteil des Verkehrskonzeptes werden. errichten, um Fahrt von Erpen nach Aschendorf durch den Ort zu vermeiden.

51 Masterplan 2030

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: dert. Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge immer • Bestandteil des Verkehrskonzeptes. mitdenken (z. B. Leerrohre vorsehen für Glasfaser, • Formuliertes Ziel ist ein Schlüssel, wie ein gutes Starkstromkabel). Angebot für den ÖPNV mit dem Ziel einer • Klimatische Sanierung fördern (finanziell und emissionsfreien/-reduzierten Stadt verbunden ideell) durch aktive Beratung und Schaffung von werden kann. Transparenz. Umfasst auch Vermittlung von För­ • Mobilität und Verkehrskonzept gemeinsam denken. dermöglichkeiten (auch mit Partnern wie Land, Landkreis Osnabrück, KfW-Bank etc.). • Bebauungspläne ökologisch ausrichten.

Weitere Ideen für Maßnahmen: Klimaschutz • In Ergänzung zum ÖPNV sind Mobilitätsoptionen auch innerorts so ausgestaltet, dass Wege einfach Ziel 10 bis zum Jahr 2030 zurückgelegt werden können. Neue Mobilitäts­ formen aktiv entwickeln und nutzen. Das vorhandene Klimaschutzkonzept ist in Bad Ro- • An allen Parkflächen Lademöglichkeiten für thenfelde bekannt, wird umgesetzt und laufend ak- Elektro­fahrzeuge vorsehen (Fahrrad, Auto). tualisiert. • E-Mobilität stärken (Ladestationen, E-Bike-Verleih etc.). Zentrale Maßnahmen: • Elektrotankstellen für PKW und Fahrräder an • Text verdichten/Zusammenfassung bereitstellen. öffentlichen (Park-)Plätzen errichten („Carpesol“, • Klimaschutzkonzept gut auffindbar machen (Web­ Zentralparkplatz, K+K usw.). site). • Neue Mobilitätsoptionen entwickeln. • Mobilitäts-App entwickeln (z. B. für digitale Ver­ Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: netzung der Verkehrsoptionen). • Keine • Mobilitätsketten durch Vernetzung ermöglichen. • Sharing-Modelle (Auto, Fahrrad) etablieren (z. B. auch für ausgewählte Wohnanlagen). Ziel 11 bis zum Jahr 2030 • Elektro-Mobilität priorisieren. • Reparaturcafé aufbauen (auch Vermittlung über In Bad Rothenfelde baut, wohnt und lebt man nach- Internet). haltig. • Wirtschaft aktiv ansprechen und zur Energieein­ sparung etc. beraten. Zentrale Maßnahmen: • Gemeindeeigene Gebäude energetisch optimieren • Beratung forcieren: energetische Sanierung, spar­ und Möglichkeiten für Solaranlagen ausschöpfen. samer Umgang mit Ressourcen. • Fördermöglichkeiten transparent machen und • Bewusstsein für Nachhaltigkeit stärken (z. B. „Bad Förderung von möglichen Maßnahmen durch Rothenfelder Kaffeebecher“) und Anreize für eine Gemeinde prüfen. deutliche Reduzierung von Plastikmüll schaffen. • Wärmeverbundsysteme mitdenken. • In Bad Rothenfelde ausreichend Ladestationen für • Alternativen zum Auto stärken (Fahrrad, Scooter E-Bikes und ausreichend zeitgemäße Fahrradstell­ etc.). plätze (vor allem auch an ÖPNV-/Bushaltestellen) • Aktivhäuser zulassen. vorsehen. So wird emissionsarmer Verkehr in einer • Möglichkeit zum Bau von Passivhäusern schaffen. fahrradfreundlichen Kommune gestärkt und beför­

52 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

• Mit einfachen Mitteln Bürger aktiv am Umwelt­ schutz beteiligen (Glühbirnen gegen LED, „Bad Natur Rothenfelder Blumenmischung“ verteilen etc.). Ziel 13 bis zum Jahr 2030 Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Keine In Bad Rothenfelde können Menschen die Natur er- leben.

Ziel 12 bis zum Jahr 2030 Zentrale für Maßnahmen: • Den „Kleinen Berg“, den Bereich „Palsterkamp“/ Innerhalb des Ortes werden Grünflächen erhalten und „Lindenallee“ sowie den „Wellengarten“ als Naher­ ausgebaut. Die Park- und Grünanlagen sind allen Bür- holungsgebiet ausstatten und als solches nutzen. gern und Gästen frei zugänglich, gepflegt und unver- • Spezifische Konzepte entwickeln (z. B. für „Palster­ baut. kamp“ etc.), um Natur erfahrbar zu machen. • Durch geeignete Maßnahmen Transparenz schaf­ Zentrale Maßnahmen: fen: „Was kann/darf man wo machen?“ • „Rothenfelder Blühmischung“ für alle verteilen. • Kurparks/Grünflächen für das Naturerlebnis aktiv • Blühwiesen fördern (z. B. auch im Kurpark); dazu einbeziehen (Yoga im Kurpark, Picknick etc.). ggf. auch mit Kindergärten und Schulen kooperie­ ren (vgl. Beispiel in Melle). Weitere Ideen für Maßnahmen: • Workshops für insektenfreundliche Gärten auflegen • Wegenetze schaffen, die Wald und Feld, aber auch (auch mit Themen wie „Bewirtschaftung ohne Natur und Ort/Kurpark verbinden (Rundwege etc.). Pflanzenschutzmittel“ etc.). • Wandern, Sport, Information, Barrierefreiheit etc. • Wettbewerb auflegen und schöne Gärten prämieren ausbauen: Natur wird konkret erlebbar und den (Fokus auf Ökologie). jeweiligen Bereichen mithilfe eines Konzeptes zu­ • Das Marketing für das Naherholungsgebiet geordnet. „Palster­kamp“ intensivieren. • Auf Bebauung am Teuto bei „Heristo“ verzichten. • Baumbestände besonders schützen. Weitere Ideen für Maßnahmen: • Naturpark „Lindenallee“ an den „Palsterkamp“ an­ • Den alten Baumbestand im Kurbereich unbedingt binden. erhalten, pflegen und hegen. Besondere Bäume beschildern und Arten kennzeichnen. Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Die Park- und Grünanlagen unverbaut erhalten. • Aufgrund der Klimaveränderungen ist der Wald in • Picknick im Park ermöglichen (z. B. als Event). Gefahr. Es ist zu berücksichtigen, dass Waldwege • Waldbaden entwickeln und einen ökologischen und möglicherweise gesperrt werden müssen. ökonomischen Lehrpfad erreichten. • Wald ist nicht mehr selbstverständlich: Wie können • Informationen zu Flora und Fauna bereitstellen wir dieses Gut schützen? (z. B. Nutzung von Holzkohle, welches Holz wird • Aufforstungen sind elementar wichtig. wofür genutzt? etc.). • Es ist sehr wichtig, dass Bad Rothenfelde einen • Waldwege begehbarer gestalten. Beitrag zum Thema Klimaschutz leistet (z. B. In­ • Die Zuwegung zur Bismarckhütte erneuern und vestitionen in präventive Maßnahmen). insgesamt verbessern und barrierefrei gestalten. • Bezug zum Klimaschutz.

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Keine

53 Masterplan 2030

Ziel 14 bis zum Jahr 2030

Wald wird in Bad Rothenfelde wirtschaftlich, aber auch als Erholungsgebiet genutzt.

Zentrale Maßnahmen: • Der Wald ist ein Nutzwald (Bauen, Heizen). Wald ist Naturraum für Tiere. Wald ist Erholungsraum für die Menschen. Diesen Dreiklang durch geeignete Maßnahmen und geeignete Kommunikationsmaß­ nahmen im Gleichgewicht halten. • Bürger über ein Informationszentrum (kein Ge­ bäude, sondern Infotafeln o. Ä.), Waldlehrpfade etc. informieren, was der Wald leistet, um so die Wertschätzung der Menschen für den Wald zu adressieren und zu erhöhen. • Waldbesitzer zu diesen Themen aktiv einbinden.

Weitere Ideen für Maßnahmen: • Waldwege begehbarer machen. • Forstwirtschaft verpflichten, Wege und Jogging­ strecken benutzbar zu halten. • Fauna-Flora-Habitat(FFH-)Gebiet „Kleiner Berg“: Informationszentrum zum Thema FFH am Standort Bismarckhütte errichten.

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Siehe Kommentare zum Ziel 13.

54 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

Vorplatz carpesol, © Gemeinde Bad Rothenfelde

Handlungsfeld 4: Ortsentwicklung, Infra­struktur und Wirtschaft in Bad Rothenfelde

• Laden mit asiatischen Lebensmitteln eröffnen. Ortsbild/Ortsentwicklung • Günstige Geschäfte mit Haushaltswaren forcieren. • Lebensmittelgeschäft im Ortskern (Obst, Gemüse, Ziel 1 bis zum Jahr 2030 Milch, „Tante Emma Laden“) eröffnen. • Hol- und Bringdienste durch Einkaufscenter anbie­ Die Gemeinde steht für zeitgemäßes generationsüber- ten. greifendes Einkaufen. Erholung und Einkauf stehen • Auf Vielfalt der Geschäfte im Ortskern achten, um dabei im Einklang mit gesundem, entschleunigtem Er- ein ausgewogenes Angebot von Waren zu gewähr­ leben und bilden einen Gegenpol zur Onlinewelt. leisten (nicht nur Bekleidung, sondern auch Elek­ tronik, Haushaltswaren etc.). Zentrale Maßnahmen: • Angebote für alle Generationen vorhalten – nicht Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: nur Kurort 60 plus, sondern attraktiv für alle • Keine Alters­gruppen (Anmerkung: explizit auch im Jugend- workshop benannt). • Gegenpol zur Onlinewelt durch Kaufkraftbindung Ziel 2 bis zum Jahr 2030 vor Ort schaffen – das Einkaufserlebnis steht (als Marke von Bad Rothenfelde) im Vordergrund und Bad Rothenfelde hat eine dauerhaft gesicherte Grund- setzt so eigene Akzente in Ergänzung zum Online­ versorgung in den Bereichen Gewerbe, Handel und shopping. Handwerk. • Örtliche Lieferservices von Supermärkten und regi­ onalen Obst-/Gemüseanbietern realisieren. Zentrale Maßnahmen: • Kontakt zu heimischen Unternehmen suchen und Weitere Ideen für Maßnahmen: Vernetzung fördern (läuft schon gut durch Gewer­ • Ortskern ist das Zentrum von Maßnahmen. beverein, IHK, Handwerkskammer). • Weitere/neue „Non Food“-Angebote schaffen • Aufträge im Rahmen der gesetzlichen Möglich­ (nicht Aldi, Lidl etc.). keiten an einheimische Unternehmen vergeben • Weitere Stärkung des Einzelhandels forcieren. (wichtig: vergaberechtlich prüfen). • Ortszentren in den Bereichen West/Ost (Hauptein­ kaufsstraßen/Flanierstraßen) zusammenführen/ verbinden (z. B. Vereinheitlichung durch Pflaste­ rung etc.).

55 Masterplan 2030

Weitere Ideen für Maßnahmen: Ziel 4 bis zum Jahr 2030 • Alle wichtigen Leistungen werden angeboten, damit Bürger und Unternehmen sich weiter ansiedeln. Die für Bad Rothenfelde charakteristische Bäder­ • Austausch mit IHK suchen und weiter vernetzen. architektur ist erhalten und prägt das Ortsbild nach- • Gewerbesteuereinnahmen generieren. haltig. Alle öffentlichen Gebäude befinden sich in • Wohnraum für Auszubildende schaffen. einem guten Zustand. Auch Grün prägt den Ort nach- haltig. Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Rahmenbedingungen entsprechend setzen. Zentrale Maßnahmen: • Das Ziel in geeigneten Maßnahmen im Zuge der Weiterentwicklung des Ortes berücksichtigen Ziel 3 bis zum Jahr 2030 (Anmerkung: teilweise gar nicht oder nur sehr einge- schränkt beinflussbar – alte Bauleitplanungen, Eigen­ Das Verhältnis zwischen Landwirtschaft, Ort und Orts- tümerinteressen etc.). teilen ist harmonisch und wird als solches weiterent- • Einladendes Ortsbild ermöglichen und historische wickelt und etabliert. Bausubstanz möglichst erhalten. Das muss und soll auch moderne Architektur explizit nicht aus­ Zentrale Maßnahmen: schließen. • Synergien schaffen zwischen den Ortsteilen • Charakteristisches Grün erhalten, soweit es orts­ (Aschendorf etc.) und dem Ortskern, damit auch bildprägend ist. Ortsteile als zum Ort zugehörig wahrgenommen werden (bei neuen Wohnkonzepten mitdenken; Weitere Ideen für Maßnahmen: z. B. im Hinblick auf Verdichtung und Nachverdich­ • Gegebenenfalls B-Plan-Änderungen vornehmen, tung etc.). soweit Lücken in der Planung identifiziert werden. • Nutzungskonflikte offensiv adressieren: Alle Akteure Politische Steuerung an Gestaltungs- und Erhal­ müssen sich adäquat weiterentwickeln können. Die tungssatzung orientieren. Landwirtschaft stärken. Eine Stärkung der Land­ • Für ein durch Grün geprägtes Ortsbild auch wirtschaft schließt andere Flächennutzung nicht vorhandenes Grün erhalten (auf Grundstücken, aus. Anlagen etc.). • Maßnahmen unterstützen, damit land- und forst­ • Ausgleichsflächen kontrollieren und nachhalten wirtschaftliche Betriebe am Ort erhalten bleiben. (Zuständigkeit des Landkreises Osnabrück). • Gemeindewege pflegen und erhalten. • Park- und Grünanlagen erhalten. • Im Ort grüne Oasen einfügen. Weitere Ideen für Maßnahmen: • Ortsbild mit Grünanlagen, Salinen, Rosengarten • Status quo erhalten. erhalten.

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Keine • Keine

56 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

Ziel 5 bis zum Jahr 2030 • Besuchermagnete ansiedeln. • Beschilderung an den Einfallstraßen verbessern. Siedlungsfreie Naturräume für Land- und Forstwirt- • Gegebenenfalls freiwillige Kurabgabe zur Maßnah­ schaft sowie siedlungsfreier Außenbereich werden er- menfinanzierung vorsehen. halten. Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Zentrale Maßnahmen: • Ziele und Maßnahme nah beieinander. • Sensibilität für Bodenversiegelung erhöhen. • Baulücken nutzen und durch planerische Möglich­ keiten nutzbar machen. Ziel 7 bis zum Jahr 2030 • Zweite-Reihe-Bebauung ermöglichen. • Geschossigkeit erhöhen. Der Zentralparkplatz im Ortskernbereich wurde als „Filetstück“ gemeindlicher Entwicklung strategisch Weitere Ideen für Maßnahmen: weiterentwickelt im Sinne einer angemessenen Nut- • Flächenversiegelung möglichst effizient nutzen – zung im Kurort und auf Grundlage eines städtebauli- nicht mehr als nötig versiegeln. chen Wettbewerbs. • Eventuell auch Resthöfe für intensivere Wohnbe­ bauung nutzbar machen. Zentrale Maßnahmen: • Städtebaulichen Wettbewerb initiieren. Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Begriff „Naturräume“: „Kulturraum“ wäre der Weitere Ideen für Maßnahmen: bessere Begriff. • Als Ausgangspunkt für strategische Weiterent­ wicklung zunächst ein neues Verkehrskonzept und Parkraumkonzept entwickeln (ohne diese kann Ziel 6 bis zum Jahr 2030 die Weiterentwicklung nicht realisiert werden). Gegebenenfalls müssen bei Umnutzungen z. B. Die Einfahrtsstraßen nach Bad Rothenfelde sind at- alternative Parkplätze entstehen. traktiv gestaltet und verständlich beschildert. Dort • Begrünungen, die Errichtung einer Parkanlage, werden auch Angebote des Einzelhandels vorgehalten. Mehrgenerationenwohnen (nicht: Pflegeheime etc.) sowie attraktive Angebote für Tagesgäste (z. B. Zentrale Maßnahmen: Wandelhalle etc.) in Weiterentwicklung implizieren. • Gestaltungskonzepte entwickeln. • Bei Initiierung eines Ideenwettbewerbs zur Weiter­ • Straßenraum baulich verändern und attraktiv ge­ entwicklung des Zentralparkplatzes diesen mit der stalten. Bevölkerung diskutieren und spiegeln. • Fokus der Maßnahmen auf Münstersche Straße, • Im Kontext „Parkraum“ mitdenken: Ziele der AG 3 Osnabrücker Straße, Frankfurter Straße, Bahnhof­ haben den Fokus, Verkehr zu verringern – dadurch straße richten. ggf. Verringerung des Parkplatzbedarfs am Zen­tral­ parkplatz . Weitere Ideen für Maßnahmen: • Parkhaus am Zentralparkplatz errichten: große • Die Einfahrtsstraßen attraktiver gestalten durch Wirkung ohne baulich negativ in Erscheinung zu entsprechende Bepflanzung, nicht durch unrentable treten. Geschäfte. • Kein weiteres Seniorenwohnen am Standort • Einheitliche Pflasterung als Wiedererkennungswert Zentral­parkplatz ermöglichen. auf allen Einfallstraßen vorsehen.

57 Masterplan 2030

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Das Ziel gehört zum Verkehrskonzept. • Wird bereits bearbeitet. • Ganzheitliche Betrachtung ist erforderlich.

Ziel 9 bis zum Jahr 2030 Ziel 8 bis zum Jahr 2030 Integration wird als Teil von Ortsentwicklung aktiv Bad Rothenfelde verfügt über eine attraktive Ver- mitgedacht und gestaltet. Aktive Quartiersentwick- sammlungsstätte, die auch für den Südkreis insgesamt lung und die Nutzung der Planungshoheit beugen hier nutzbar ist. Dazu wird ein überregionales Nutzungs- sozialräumlicher Segregation vor bzw. wirken dieser konzept für den Standort des Kurhauses erarbeitet. entgegen. Integration meint auch ausländische Mit- Der Bereich des jetzigen Kurhauses wird städtebaulich bürger, aber nicht ausschließlich. (weiter-)entwickelt. Zentrale Maßnahmen: Grundlage dieser strategischen Weiterentwicklung sind • Zielgruppen hinsichtlich ihrer Bedarfe analysieren. ergebnisoffene Nutzungsvorschläge und nach (politi- • Wohngebiete/Quartiere für ALLE schaffen. scher) Prioritätensetzung die Initiierung eines Wett- • Ehrenamtliche Helfer für Neubürger und Senioren bewerbs zur konkreten Ausgestaltung. Der Erhalt des einsetzen. Gebäudes ist dabei nicht erste Priorität. • Maßnahmen für die Integration ausländischer Mit­ bürger durchführen. Zentrale Maßnahmen: • Konkrete Nutzungsvorschläge entwickeln, diese vi­ Weitere Ideen für Maßnahmen: sualisieren und in politische Diskussion einbringen. • Entwicklung des Selbstverständnisses anstoßen, • Verweis: Handlungsfeld 1, Ziel 8 in diesem Kontext dass z. B. Menschen, die aus dem Ausland nach mitdenken. Deutschland kommen (insbesondere EU-Bürger), ggf. in der Anfangsphase besondere Angebote be­ Weitere Ideen für Maßnahmen: nötigen bzw. Bedürfnisse haben (Migrations- und • Eventuell auch in Kombination mit Nutzung als Integrationsmanagement). Rathaus vorsehen. • Neubürger adressieren: Migration findet dauerhaft • Auch andere mögliche Standorte als Versamm­ statt durch Zuzüge nach und Fortzüge aus Bad lungsstätte reflektieren. Rothenfelde. • Option: Kurhaus modernisieren und für gesund­ heitliche Zwecke vorhalten. Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Kurhaus für Theaterstücke nutzen und ein Bürger­ • „Sozialräumliche Segregation“ ist als Begriff ein haus aufbauen, dieses evtl. zu einem Kurhaus um­ wenig bekannter Fachterminus. Begriff sollte er­ wandeln. klärt werden. • Kurhaus zu einem Tagungsort ausbauen. • Kurmittelhaus sanieren. • Kursaal sanieren. • Eine neue und größere Veranstaltungshalle bauen. • Haus des Gastes mit dem Kurhaus kombinieren. • Namensgebung ändern: Bezeichnung des Kur­ hauses als „Kurmittelhaus“ ist irreführend. • Öffnungszeiten der sanitären Anlagen erweitern und sanitäre Anlagen sanieren.

58 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

– Umlage für Bad Rothenfelde für eine allgemein- Infrastruktur medizinische Versorgung ermöglichen. • Einen Fonds für die allgemeinärztliche Versorgung Ziel 10 bis zum Jahr 2030 einrichten (durch Spenden, Sondereinnahmen durch erhöhte Parkplatzgebühren). Die medizinische Versorgung in Bad Rothenfelde ist • Hausärztlichen Notdienst ausbauen: Hausärzte bedarfsgerecht und auf hohem Niveau ausgebaut und sollten nach Praxisschluss Hausbesuche für alle gesichert für Gäste und Einwohner. Sie umfasst die Mitbürger machen. Versorgung mit Haus- und Fachärzten ebenso wie die • Eine chirurgische Ambulanz aufbauen. Notfall- und Rettungsmedizin. • Einen „Runden Tisch“ mit Ärzten aus Bad Rothen­ felde und Politikern zum Thema Nachfolge eta­ Zentrale Maßnahmen: blieren. • Ein medizinisches Versorgungszentrum in Bad Rothenfelde (auch für den Südkreis) aufbauen. Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Die medizinische Versorgung und die Notfallver­ • Enger Zusammenhang mit Ziel 11. sorgung mit den Nachbargemeinden ortsübergrei­ • Eine Analyse der Situation der Hausärzte ist er­ fend und mit dem Südkreis organisieren. Haus- forderlich, da jetzt schon absehbar ist, dass viele und Fachärzten konkrete Anreize bieten, um vor Hausärzte zeitnah in den Ruhestand gehen werden. Ort tätig zu sein und zu bleiben.

Weitere Ideen für Maßnahmen: Ziel 11 bis zum Jahr 2030 • Zentrales Ärztehaus schaffen. • Möglichkeiten für ältere Bürger schaffen, die kein Notärzte und Rettungsdienst in der Notfallversorgung Auto haben und nicht mit dem Bus zu den medizi­ sind in Bad Rothenfelde oder in unmittelbarer Umge- nischen Versorgungszentren (MVZ) fahren können. bung vorhanden und sichergestellt. • Eine gemeinsame Ärztebedarfsliste für den Süd­ kreis erstellen. Zentrale Maßnahmen: • Es besteht eine Akut- und Notfallversorgung sowie • Eine Rettungswache in Bad Rothenfelde aufbauen eine stationäre Krankenversorgung in Bad Rothen­ (eingeordnet in regionale Ordnung im Rahmen des felde (Krankenhaus). „Niedersächsischen Rettungsgesetzes“). • Gesundheitstage für alle Bevölkerungsgruppen • Notfallambulanz vor Ort schaffen (evtl. durch durchführen. Angliederung an Klinik). • Eine Altersliste für den Südkreis erstellen, aus der hervorgeht, welche Ärzte noch praktizieren und Weitere Ideen für Maßnahmen: wann sie in den Ruhestand gehen. • Rettungspunkte am „Kleinen Berg“ erweitern. • Ein medizinisches Versorgungszentrum (mit Not­ • Markante Punkte und Bänke-Paten für die Pflege arzt) mit Dissen aufbauen/reaktivieren. und Betreuung der Rettungsbänke (QR-Code und • Finanzielle Förderung und Ansiedlungsprogramm App-Anbindung, Modell Telgte); ggf. auch die für (Haus-)Ärzte entwickeln: Plastikbänke durch Holzbänke ersetzen. – Ärzten attraktive Angebote für einen Zuzug • Eine Notfallversorgung als Anlaufstelle im Ort nach Bad Rothenfelde vorhalten (Wohnraum, schaffen, da gerade ältere Menschen ohne finanzielle Unterstützung, Hilfe beim Umzug, Kranken­haus hilflos sind. Unterstützung bei Marketing, Praxisräume etc.). • Einen Standort für die medizinische Erstversorgung – Stipendien für junge Ärzte ausgeben. aufbauen (Krankenwagen und Notarzt vor Ort).

59 Masterplan 2030

• Einen Krankenwagen vor Ort stationieren. • Mit Digitalisierung ein Netz von selbstfahrenden • Notfallsprechstunde im Ort für alle einrichten. Klinikbussen schaffen, die die Menschen von ortsfernen Parkplätzen zum Zentrum und zurück­ Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: bringen. • Keine • Digitalisierung nutzen, um Jung und Alt in Verbin­ dung zu bringen.

Ziel 12 bis zum Jahr 2030 Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Bis 2030 erreichbar. Bad Rothenfelde nutzt dauerhaft und offensiv die • Als konkrete Maßnahme ist kurzfristig umsetzbar, Möglichkeiten der Digitalisierung, um eine auch tech- ein funktionierendes freies WLAN-Netz zu realisieren. nologisch fortschrittliche Gemeinde zu sein. Bad Ro- • Zum Beispiel Hot-Spot-Versorgung einrichten. thenfelde verfügt dazu flächendeckend über leis- • Innenbereich von Bad Rothenfelde abdecken. tungsfähiges Hochgeschwindigkeitsinternet.

Zentrale Maßnahmen: Ziel 13 bis zum Jahr 2030 • Flächendeckend Breitbandinternet (auch auf den Höfen) gewährleisten. Die Preise für Versorgung mit Wasser und Energie sind • Digitale Infrastruktur immer „state of the art“ für regional angemessen. alle vorhalten (Einwohner, Gäste, Betriebe etc.). • Freies WLAN an ausgewählten Stellen im Ortskern Zentrale Maßnahmen: und an wichtigen Treffpunkten ausbauen (bis jetzt • Gemeindliche Eigenbetriebe (Wasser, Abwasser) im Brunnenplatz und Ortsmitte sowie Kur und Touris­ Sinne von Versorgungssicherheit beibehalten und tik). fortführen (keine Privatisierung). • Plattformen für Bad Rothenfelde schaffen („Küm­ • Alternative Energien fördern. merer-Plattform“, Anpacker-App des Landkreises Osnabrück etc.) – evtl. auch als Infrastrukturan­ Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: gebot des Landkreises. • Die Versorgungssicherheit mit Wasser und Energie • Gemeinde -App und Kurgast-App entwickeln. ist zu angemessenen Preisen sicherzustellen. • Der Rat sollte sich dieser Sache zeitnah und umset­ Weitere Ideen für Maßnahmen: zungsorientiert annehmen. • Schnelles Internet in allen Ortsteilen und nicht nur • Die Bedeutung des Zieles wird sich vergrößern. im Ortskern ausbauen. • Wasserbeschaffung in kommunaler Hand behalten. • Freies WLAN im ganzen Ort (nicht nur am Brunnen­ platz, nicht nur im Ortszentrum) vorhalten. • Auch WLAN-freie-Zonen im Kur-/Ortszentrum etablieren. • Digitale Mobilitätsoptionen (z. B. autonom fahrende Shuttlebusse) nutzen. • Digitale Vernetzung der Bürger forcieren. • Digitale Souveränität der Bürger und den Erwerb digitaler Kompetenzen für alle Altersgruppen durch geeignete Angebote unterstützen.

60 Ziele und korrespondierende Maßnahmen

Wirtschaft

Ziel 14 bis zum Jahr 2030

Bad Rothenfelde ist ein wirtschaftsstarker Ort mit si- cheren Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Bad Rothen- felde ist ein attraktiver Ort für Arbeitnehmer.

Zentrale Maßnahmen: • Fokus der wirtschaftlichen Entwicklungen bleibt das „Weiße Gewerbe“. Dabei muss wirtschaftliche Ent­ wicklung in Einklang gebracht werden mit dem Ziel aus Handlungsfeld 1, dass Bad Rothenfelde hoch­ prädikatisierter Kurort bleiben soll.

Weitere Ideen für Maßnahmen: • Standorte für Wirtschaft und Gewerbe schaffen. • Handwerk ansiedeln (verschiedene Berufe). • Akquise von Mitarbeitern im Kontext demografischer­ Veränderungen forcieren (Netzwerkbildung etc.).

Kommentare aus der Klausurtagung des Rates: • Keine

61 Masterplan 2030

Impressum

© Gemeinde Bad Rothenfelde 2020 Frankfurter Straße 3 49214 Bad Rothenfelde

Verantwortlich Gemeinde Bad Rothenfelde

Ansprechpartner Bürgermeister Klaus Rehkämper Iris Seydel (bis 11/2019) Louisa Dieckmeyer (ab 12/2019)

Autoren Carsten Große Starmann Kerstin Schmidt

Lektorat Rudolf Jan Gajdacz, München

Bildnachweis Seiten 1, 4, 8, 24, 34, 36, 42, 47, 55 © Gemeinde Bad Rothenfelde Seite 18 © carpesol GmbH & Co. KG

Grafikdesign Nicole Meyerholz, Bielefeld

Druck Gieselmann Druck, Bielefeld

62