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Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück

Nr. 20 30. Oktober 2020

I n h a l t

A. Bekanntmachungen des Landkreises Verwaltungs-GmbH 382 233 1. Änderungssatzung der Gemeinde Hagen a.T.W. über die Erhebung von 64 Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet "FFH-Gebiet Mausohr-Jagd- Beiträgen und Gebühren für die öffentliche Wasserversorgung der Grundstücke gebiet " in den Gemeinden Belm, , , Landkreis im Ortsteil Niedermark (Wasserabgabensatzung) 384 Osnabrück und in der Stadt Osnabrück vom 13.07.2020 359 234 Bekanntmachung der Innenbereichssatzung „Amselweg“ – Klarstellungs- und Ein- 65 Vorprüfung der Umweltverträglichkeit 370 beziehungssatzung gem. § 34 Abs. 4 Nr. 1 und 3 BauGB der Stadt Fürstenau 384 66 Öffentliche Bekanntmachung des Genehmigungsverfahrens nach dem Bundes- 235 Bekanntmachung des Bebauungsplanes Nr. 15 „Hartkestraße“, 2. Änderung Immissionsschutzgesetz (BImSchG) Errichtung und Betrieb von 1 Windenergie- der Stadt Fürstenau gem. § 10 BauGB 385 anlage in Fürstenau – südlich Hörsten, Antragsteller: Windenergie Hollenstede 236 Vergnügungssteuersatzung der Gemeinde 386 18 Planungsgesellschaft mbH 371 237 Friedhofssatzung der Gemeinde vom 01.11.2020 390 67 Öffentliche Bekanntmachung des Genehmigungsverfahrens nach dem Bundes- 238 Modernisierungsrichtlinie der Stadt Fürstenau für das Sanierungsgebiet Immissionsschutzgesetz (BImSchG), Errichtung und Betrieb von 1 Windenergie- „Attraktive Innenstadt“ nach Nr. 5.3.3 (2a) R-StBauF Niedersachsen, Förderungs- anlage in Fürstenau – südlich Hörsten, Antragsteller: Windenergie Hollenstede richtlinie der Stadt Fürstenau für Modernisierungsmaßnahmen an privaten Wohn- 18 Planungsgesellschaft mbH 372 und Geschäftsgebäuden innerhalb des Fördergebietes des förmlich festgelegten 68 Öffentliche Bekanntmachung des Genehmigungsverfahrens nach dem Bundes- Sanierungsgebietes „Attraktive Innenstadt“ 401 Immissionsschutzgesetz (BImSchG), Errichtung und Betrieb von 1 Windenergie- 239 1. Satzung zur Änderung der Satzung für die Freiwillige Feuerwehr in der Samt- anlage in Höckel – südlich Hörsten, Antragsteller: Windenergie gemeinde Artland vom 08.10.2015 402 Hollenstede 18 Planungsgesellschaft mbH 374 240 6. Satzung zur Änderung der Satzung über die Reinigung öffentlicher Straßen 69 Vorprüfung der Umweltverträglichkeit 375 in der Samtgemeinde Bersenbrück vom 03. Dezember 2009 (Straßen- reinigungssatzung) 403 241 Bekanntmachung des Bebauungsplanes Nr. 356 „Östlich Westerwieder Weg“ B. Bekanntmachungen der kreisangehörigen Städte, Gemeinden mit örtlichen Bauvorschriften der Gemeinde Bad Laer (beschleunigtes und Samtgemeinden und der Zweckverbände Verfahren gem. § 13 b in Verbindung mit § 13 a Baugesetzbuch) 403 242 Gebührensatzung für die Benutzung der Jahrmärkte der Gemeinde 227 Satzung über die Rechtsstellung und den Aufgabenbereich der ehrenamtlichen Ostercappeln vom 14.07.2020 404 und nebenberuflichen Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Dissen am

Teutoburger Wald 376 C. Sonstige Bekanntmachungen 228 Bekanntmachung des Beschlusses der Stadt Dissen aTW über die Jahres- rechnungen und die Entlastung des Bürgermeisters für die Haushaltsjahre 014 Friedhofsordnung (FO) für den Friedhof der Ev.-luth. St. Georg-Kirchengemeinde 2017 und 2018 377 in 49635 Badbergen 405 229 Bekanntmachung der Gesamtabschlüsse der Stadt Dissen aTW für die 015 Friedhofsgebührenordnung (FGO) für den Friedhof der Ev.-luth. St-Georg- Haushaltsjahre 2017 und 2018 377 Kirchengemeinde in Badbergen 413 230 Prüfung des Jahresabschlusses 2019 der Gemeindewerke Bissendorf GmbH 377 016 Friedhofsordnung (FO) für den Friedhof der Ev.-luth. Kirchengemeinde 231 Prüfung des Jahresabschlusses 2019 der Gemeindewerke Bissendorf Netze St. Sylvester in Quakenbrück 415 GmbH & Co. KG 380 017 Friedhofsgebührenordnung (FGO) für den Friedhof der Ev.-luth. Kirchen- 232 Prüfung des Jahresabschlusses 2019 der Gemeindewerke Bissendorf Netze gemeinde St. Sylvester in Quakenbrück 422

A. Bekanntmachungen des Landkreises § 1 Landschaftsschutzgebiet

64 Das in den Absätzen 2 und 3 näher bezeichnete Gebiet wird zum Landschaftsschutzgebiet (LSG) „FFH-Gebiet Mausohr- Verordnung Jagdgebiet Belm" erklärt. über das Landschaftsschutzgebiet Das LSG erstreckt sich über Teile der Gemeinden Belm, Bis- "FFH-Gebiet Mausohr-Jagdgebiet Belm" sendorf und Ostercappeln (Landkreis Osnabrück) sowie der in den Gemeinden Belm, Bissendorf, Ostercappeln, Stadt Osnabrück. Landkreis Osnabrück und Die Lage des LSG ist aus der mitveröffentlichten Übersichts- in der Stadt Osnabrück karte im Maßstab 1:25.000 (Anlage 1) zu entnehmen. Die vom 13.07.2020 Grenze des LSG ergibt sich aus den maßgeblichen Karten im Maßstab 1:5.000 (Anlage 2, Karten 1-3). Die schwarze Linie an der Innenseite des grauen Bandes kennzeichnet die Gren- Aufgrund der §§ 20 Abs. 2 Nr. 4, 22 Abs. 1 und 2, 26 sowie 32 ze des Schutzgebiets. Die Karten sind Bestandteile der Ver- Abs. 2 und 3 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom ordnung. Die Verordnung, die Übersichtskarte sowie die maß- 29.07.2009 (BGBl. I S. 2542) zuletzt geändert durch Art. 1 des geblichen Karten können während der Dienststunden bei den Gesetzes vom 04.03.2020 (BGBl. I S. 440) i. V. m. den §§ 14, jeweiligen Gemeindeverwaltungen und dem Landkreis Osn- 15, 19, 23 sowie 32 Abs. 1 und 2 Niedersächsisches Ausfüh- abrück – Untere Naturschutzbehörde – sowie der Stadt Osna- rungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGB- brück – Untere Naturschutzbehörde – unentgeltlich eingese- NatSchG) vom 19.02.2010 (Nds. GVBl. S. 104), zuletzt geän- hen sowie über die Internetseite des Landkreises Osnabrück dert durch Art. 3 § 21 des Gesetzes vom 20.05.2019 (Nds. abgerufen werden. GVBl. S. 88) und des § 9 Abs. 4 Niedersächsisches Jagdge- Das LSG ist weitgehend deckungsgleich mit dem Fauna-Flo- setz (NJagdG) vom 16.03.2001 (Nds. GVBl. S. 100) zuletzt ra-Habitat-(FFH-)Gebiet „Mausohr-Jagdgebiet Belm“ (offiziel- geändert durch Gesetz vom 25.10.2018 (Nds. GVBl. S 220) le EU-Nr. DE-3614-335; niedersächsische Nr. 448) gemäß der wird im Einvernehmen mit der Stadt Osnabrück verordnet: Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie) des Rates vom 21.5.1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie

359 der wild lebenden Tiere und Pflanzen (ABl.EG Nr. L 206 S. 7; (Großer und Kleiner Abendsegler (Nyctalus noctula, N. leisle- 1996 Nr. 59 S.63), zuletzt geändert durch die Richtlinie ri), Braunes Langohr (Plecotus auritus), Bechstein- (Myotis 2013/17/EU des Rates vom 13.5.2013 (ABl. EU Nr. L 158 S. bechsteinii) und Fransenfledermaus (Myotis nattereri)) ist 193), geht aber darüber hinaus. Nicht zum FFH-Gebiet gehö- wahrscheinlich. ren die Flurstücke 15 und 143 der Flur 1 in der Gemarkung Im LSG liegt zudem in einem Stollen am Halter Berg ein Fle- Wulften in Bissendorf. Aus Gründen der Verhältnismäßigkeit dermaus-Winterquartier+, in dem neben dem Großes Maus- verzichtet die zuständige Naturschutzbehörde auf die Darstel- ohr als Art des Anhang II der FFH-Richtlinie mindestens vier lung der Umsetzungsfläche des FFH-Gebietes. Die Unter- weitere Fledermausarten regelmäßig Winterschlaf halten. schutzstellung dient gemäß § 32 Abs. 2 BNatSchG der Erhal- Daneben bieten die Wälder des LSG Lebensraum für zahllose tung des Gebietes als FFH-Gebiet und der Kohärenz des eu- andere waldbewohnende Tierarten, wie z. B. für alt- und tot- ropäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“. holzbewohnende Käfer, sowie für weitere Säugetierarten. Auf- Das LSG hat eine Größe von ca. 290 ha. grund der Habitatstrukturen und der räumlichen Nähe zu an- Unter § 11 „Begriffsbestimmungen“ sind die mit einem hoch- deren bedeutenden Waldgebieten werden die Wälder des gestellten Kreuz (+) gekennzeichneten Begriffe in alphabeti- LSG darüber hinaus als Trittsteine im Wanderkorridor des po- scher Reihenfolge aufgelistet und definiert. tenziellen Wiederbesiedlungsraumes der Wildkatze (Felis sil- vestris) angesehen. Die inselartig bewaldeten Kuppen und Hügelketten des LSG, § 2 die das landwirtschaftlich genutzte Umfeld gliedern, charakte- Gebietscharakter risieren das Landschaftsbild des Osnabrücker Hügellandes. In den Wäldern des LSG befinden sich auch eine Reihe ar- Das LSG „FFH-Gebiet Mausohr-Jagdgebiet Belm“ befindet chäologischer Stätten+, wie z. B. Großsteingräber, Grabhügel sich in der naturräumlichen Region des Osnabrücker Hügel- und eine Landwehr. Die Wälder des Schutzgebietes dienen landes. Das Schutzgebiet ist Bestandteil des zum Osnabrü- der naturbezogenen, ruhigen Erholung. cker Osning gehörenden Wiehengebirges und liegt in der na- turräumlichen Einheit des Schledehauser Hügellandes. Das LSG besteht aus vier Teilgebieten, dem Halter Berg (Teil- § 3 gebiet 1), Halterdaren/Dingelrott (Teilgebiet 2), dem Wulfter Allgemeiner und besonderer Schutzzweck Berg (Teilgebiet 3) und dem Schledehauser Berg (Teilgebiet 4). Teilgebiet 2 besteht aus sieben Teilflächen, die nah beiei- (1) Allgemeiner Schutzzweck für das LSG ist gemäß des § nander liegen oder direkt aneinandergrenzen (s. Anlage 1, 26 Abs. 1 i. V. m. § 32 BNatSchG Übersichtskarte sowie Anlage 2, Karten 1-3). 1. die Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Die Fläche des LSG ist zu 95 % bewaldet, wobei mit 62 % Ge- Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts samtflächenanteil die Laubwälder überwiegen. Die Nadelwäl- oder der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nut- der (33 % Gesamtflächenanteil) bestehen vorwiegend aus zungsfähigkeit der Naturgüter, einschließlich des Fichten, selten aus Kiefern und Lärchen. Schutzes von Lebensstätten und Lebensräumen be- Die geologisch bodenkundlichen und naturräumlichen Vo- stimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten, raussetzungen bedingen das vielfältige Landschaftsbild des Schutzgebietes. Das LSG weist eine sehr unregelmäßige Ge- 2. der Schutz von Natur und Landschaft wegen ihrer Viel- stein-zusammensetzung auf, sodass ein permanenter Wech- falt, Eigenart und Schönheit, sel von Ton-, Sand- und Kalkstein aus den Epochen Keuper, Muschelkalk und Buntsandstein vorherrscht. Die naturräumli- 3. der Schutz von Natur und Landschaft wegen ihrer be- che Einheit, in der das LSG liegt, wurde nach den Eiszeiten sonderen Bedeutung für die Erholung. mehr oder weniger durch eiszeitliche Sedimente wie Sand und Löss überdeckt. Diese Sedimente lagerten sich durch (2) Besonderer Schutzzweck für das LSG ist die Erhaltung, Wasser- und Windverdriftung vornehmlich in Tal- und Hangla- Pflege und naturnahe Entwicklung des Ökosystems zu- gen und in Niederungen ab. Insgesamt entstand dadurch eine sammenhängender Wälder, insbesondere der verschiede- standörtliche Vielfalt, die sich auch in der Vegetation des LSG nen Buchenwaldtypen und Eichenwälder, die Erhaltung widerspiegelt. der Jagdgebiets- und Quartierfunktion für das Große Im LSG wachsen vorwiegend mesophile+ Buchen- und Kalk- Mausohr sowie die Sicherung eines Stollens als Winter+- buchenwälder. Bodensaure Buchenwälder kommen aus- und Schwärmquartier+ für dieses und weitere Fleder- schließlich in Teilgebiet 2 vor. Diese beiden Waldtypen neh- mausarten. Die Schutzgebietsausweisung dient somit der men ca. 56 % der Gesamtfläche (ca. 90 % der Laubwaldflä- Erhaltung und weiteren Entwicklung der Waldgebiete als che) ein. Nur geringe Flächenanteile entfallen auf Eichen- Lebensraum für zahlreiche wildlebende Tier- und Pflan- mischwälder, die aufgrund starker Rotbuchenbeimischungen zenarten sowie für die naturbezogene, ruhige Erholung. zu den Rotbuchenwäldern zählen. Neben den für das Gebiet Damit verbunden sind die Erhaltung, Förderung und Ent- typischen Buchen-Hallenwäldern+ sind an einigen Stellen Re- wicklung insbesondere likte ehemaliger Nieder+-/Mittelwaldnutzung+ erkennbar. 1. der großflächigen, in den jeweiligen Teilgebieten über- Unter den Säugetieren sind die Fledermäuse und insbeson- wiegend zusammenhängenden Waldbereiche mit allen dere das Große Mausohr (Myotis myotis) hervorzuheben, für Waldentwicklungsstadien in mosaikartiger Verzahnung welches das LSG eine hohe Bedeutung als Jagdgebiet und und in reifen Altersphasen ab 100 Jahren über das Ge- weite-re Lebensraumfunktionen hat. Ca. 50 % der Gesamtflä- biet verteilt, che des LSG (ca. 52 % der Gesamtwaldfläche) sind strukturell für die Bodenjagd geeignet, auf die das Große Mausohr (Myo- 2. aller Laubwälder, insbesondere der naturnahen Bu- tis myotis) spezialisiert ist und die es bevorzugt ausübt. Das chenwälder in unterschiedlichen Ausprägungen von LSG besitzt eine besondere Bedeutung als quartiernahes artenreichen mesophilen Kalkbuchenwäldern bis hin Jagdgebiet der Weibchen aus der in der katholischen Kirche zu artenarmen bodensauren Buchenwäldern sowie der St. Dionysius in Belm beheimateten Mausohrkolonie (FFH- Eichenwälder, als Jagdgebiete und Fortpflanzungs- Gebiet 335). Das Vorkommen weiterer lebensraumtypischer+ und Ruhestätten von Fledermäusen, insbesondere und enger an den Wald gebundener Fledermausarten im LSG des Großen Mausohrs,

360 3. der Lebensräume waldspezifischer Tierarten, insbe- (mindestens 50 % Bestandsanteil), örtlich höherem sondere Vogel-, Insekten- und weiterer Säugetierarten, Anteil von Stiel-Eiche sowie Hainbuche, Hänge- mit struktur-, totholz- und höhlenbaumreichen Berei- Birke (Betula pendula) und Eberesche (Sorbus au- chen, teilweise ohne Nutzung, cuparia) als Nebenbaumarten sowie eine für bo- densaure Buchenwälder lebensraumtypisch spärli- 4. des Stollens in seiner Funktion als Winter+, - und che Krautschichtvegetation, z. B. mit Drahtschmie- Schwärmquartier+ für alle überwinternden Fleder- le (Deschampsia flexuosa), und vielgestaltige mausarten (u. a. Wasser- (Myotis daubentonii), Fran- Waldränder vorhanden. sen, Bartfledermäuse (Myotis brandtii, M. mystacinus), Großes Mausohr und Braunes Langohr), 2. insbesondere der Tierart (Anhang II der FFH Richt- linie) 5. vernetzender Gehölzstrukturen außerhalb der Waldbe- reiche, a) Großes Mausohr (Myotis myotis) als eine dauerhaftstabile Population durch die Si- 6. des unbesiedelten Charakters der Teilgebiete und cherung und Entwicklung wichtiger Teillebensräu- me bzw. Lebensraumfunktionen u. a. für die Weib- 7. der Ruhe und Ungestörtheit des Schutzgebietes. chen der Wochenstube Großer Mausohren in der katholischen Kirche Belm und die dazugehörigen, (3) Besonderer Schutzzweck des FFH-Gebietes im LSG im vorwiegend im Wald lebenden Männchen, indem Sinne der Erhaltungsziele gem. § 7 Abs. 1 Nr. 9 BNatSchG der jetzige Flächenanteil von ca. 52 % der für die ist die Erhaltung oder die Wiederherstellung eines günsti- Bodenjagd dieser Fledermausart strukturell geeig- gen Erhaltungszustandes gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 10 neten Jagdgebiete in unterwuchsfreien bis -armen BNatSchG der im Gebiet vorkommenden natürlichen Le- Laub-, Laubmisch- und Nadelwäldern durch ein bensräume von gemeinschaftlichen Interesse gemäß An- langfristig gesichertes Altersklassenmosaik in etwa hang I und der Tierarten gemäß Anhang II der FFH-Richt- konstant gehalten wird und auf der Gesamtfläche linie als die für den Schutzzweck maßgeblichen Bestand- des Laubwaldes ein hoher Anteil von Alt+- und Tot- teile, holz+, Höhlenbäumen und sonstigen lebenden Ha- bitatbäumen mit für die Art geeigneten Fortpflan- 1. insbesondere der Lebensraumtypen (Anhang I der zungs- und Ruhestätten (Einzelquartiere von FFH-Richtlinie) Männchen und Weibchen, Paarungsquartiere) ge- a) 9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fage- sichert und entwickelt wird. Zur Bewahrung des tum) günstigen Erhaltungszustands der Population trägt als naturnahe, möglichst großflächige und unzer- zudem die Erhaltung der Funktion des Stollens als schnittene Waldbestände mit einem mosaikartigen ungestörtes Winter-+ und Schwärmquartier+ mit Wechsel der Altersklassen (Verjüngungsphase, geeignetem Mikroklima bei. Optimalphase, Altersphase, Zerfallsphase), einem zum Teil erhöhten Eichenanteil, gut ausgeprägten (4) Die Umsetzung der vorgenannten Erhaltungsziele, Alters- und Zerfallsphasen, natürlich entstandenen insbesondere auf land- und forstwirtschaftlichen Lichtungen, strukturreichen Waldrändern sowie ei- Flächen sowie von Pflege- und Entwicklungsmaß- nem hohen Anteil von Tot+- und Altholz+, Höhlen- nahmen kann aufbauend auf die nachfolgenden bäumen und sonstigen Habitatbäumen+, ein- Schutzbestimmungen auch durch Angebote des schließlich ihrer charakteristischen Tierarten (z. B. Vertragsnaturschutzes unterstützt werden. Fledermäuse). Auch Anteile forstlich nicht genutz- ter Wälder oder Waldteile sind gegeben. Es sind ei- ne lebensraumtypische+ Baumschicht mit be- § 4 standsbildender Rot-Buche (mindestens 50 % Be- Verbote standsanteil) und Gewöhnlicher Esche (Fraxinus excelsior), Vogelkirsche (Prunus avium), Stiel-Ei- Gemäß § 26 Abs. 2 BNatSchG sind im LSG alle Handlungen che (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus be- verboten, die den Gebietscharakter gemäß § 2 dieser Verord- tulus) als Nebenbaumarten sowie eine nach Licht- nung verändern oder dem allgemeinen und besonderen verhältnissen ausgeprägte, lebensraumtypische Schutzzweck gemäß § 3 dieser Verordnung zuwiderlaufen. Krautschichtvegetation, z. B. mit Perlgras (Melica Gemäß § 33 Absatz 1 BNatSchG sind alle Handlungen unzu- uniflora), vorhanden. lässig, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Natura 2000-Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele und den b) 9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Schutzzweck dieser Verordnung maßgeblichen Bestandteile als naturnahe, möglichst großflächige und unzer- führen können. schnittene Waldbestände mit mehreren natürlichen oder naturnahen Entwicklungsphasen (Verjün- Im LSG sind daher folgende Handlungen untersagt: gungsphase, Optimalphase, Altersphase, Zerfalls- phase) in mosaikartigem Nebeneinander und mit 1. das LSG außerhalb der Wege zu betreten oder auf sons- ausreichenden Flächenanteilen, insbesondere mit tige Weise aufzusuchen, wobei Feinerschließungslinien+ einer teilweise höheren Eichenbeimischung und ei- und Trampelpfade+, sofern sie keine Teile offiziell ausge- nem angemessenen Anteil von Altholz, lebenden wiesener Wander- oder Lehrpfade sind, nicht als Wege Habitatbäumen sowie starkem liegendem und ste- gelten, hendem Totholz, einschließlich ihrer charakteristi- schen Tierarten (z. B. Fledermäuse). Auch Anteile 2. das LSG außerhalb der Wege und offiziell ausgewiesenen forstlich nicht genutzter Wälder oder Waldteile sind Radwege ganzjährig mit Fahrrädern zu befahren, wobei gegeben. Es sind eine lebensraumtypische+ Feinerschließungslinien und Trampelpfade nicht als Wege Baumschicht mit bestandsbildender Rot-Buche gelten,

361 3. die nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Wege migung bedürfen oder nur vorübergehender Art sind, und Flächen mit Kraftfahrzeugen zu befahren oder die- se dort abzustellen, wobei bei Wegen motorisierte 21. der Neu- und Ausbau+ von Straßen und Wegen, Krankenfahrstühle und E-Bikes ausgenommen sind, 22. jegliche Leitungen, wie z. B. Freileitungen, Rohrleitun- 4. Wohnwagen oder andere für die Unterkunft geeignete gen oder Erdkabel neu zu verlegen, Fahrzeuge aufzustellen, zu zelten, zu lagern, zu grillen und offenes Feuer zu entzünden, 23. unbemannte Luftfahrzeuge aller Art (z. B. Flugmodelle, unbemannte Luftfahrtsysteme) zu betreiben; ausge- 5. Hunde unangeleint (Leinenlänge höchsten drei Meter) nommen ist der Einsatz von Drohnen zu land- und laufen zu lassen, sofern dies nicht zur ordnungsgemä- forstwirtschaftlichen Zwecken, zu Forschungszwecken ßen Jagdausübung geschieht, dem Herdenschutz sowie zum Rettungseinsatz, dient oder der Hund als Rettungshund eingesetzt wird, 24. Plakate, Bild- oder Schrifttafeln aufzustellen oder an- 6. wild lebenden Tieren und deren Entwicklungsstadien zubringen, nachzustellen, sie zu stören, zu beunruhigen, zu fan- gen oder zu töten sowie ihre Brut- und Wohnstätten zu 25. organisierte Veranstaltungen durchzuführen, entnehmen oder zu beschädigen, 26. archäologische Stätten+ zu zerstören, in ihrem Be 7. den Stollen zu beschädigen, zu verändern oder zu be- stand zu beeinträchtigen oder zu gefährden und treten, dessen Eingangsbereich zu beschädigen oder zu verändern sowie im Umkreis von 20 m um das 27. die Ruhe der Natur durch Lärm oder auf andere Weise Mundloch Veränderungen vorzunehmen, die die Funk- zu stören. tion als Schwärmbereich beeinträchtigen können,

8. Pflanzen zu ernten, zu beschädigen, auszureißen, § 5 auszugraben oder Teile davon abzupflücken, abzu- Freistellungen schneiden oder abzureißen, (1) Die in den Absätzen 2 bis 5 aufgeführten Handlungen oder 9. Tiere und Pflanzen, insbesondere gebietsfremde und Nutzungen sind von den Verboten des § 4 dieser Verord- invasive Arten, auszusetzen, anzusiedeln oder auszu- nung freigestellt. bringen, (2) Allgemein gilt: 10. Waldrandgebüsche+ einschließlich ihrer Säume sowie 1. Das Betreten und Befahren des Gebietes ist zulässig sonstige gebietsheimische+, standortgerechte+ Ge- hölzbestände außerhalb des Waldes zu beseitigen, zu a) durch die Eigentümer und Nutzungsberechtigten beschädigen oder nachteilig zu verändern, sowie deren Beauftragte zur rechtmäßigen Nut- zung oder Bewirtschaftung der Grundstücke, 11. Hausgärten über die bestehenden rechtmäßigen Grenzen hinaus zu erweitern, b) durch Bedienstete der Naturschutzbehörden sowie deren Beauftragte zur Erfüllung ihrer dienstlichen 12. Erstaufforstungen anzulegen, Aufgaben,

13. Wald in eine andere Nutzungsart umzuwandeln, c) durch Bedienstete anderer Behörden und öffentli- cher Stellen sowie deren Beauftragte zur Erfüllung 14. Weihnachtsbaumkulturen, Kurzumtriebsplantagen+ ihrer dienstlichen Aufgaben, einschließlich des Ein- oder andere Sonderkulturen+ neu anzulegen, satzes von Diensthunden; die Durchführung von Maßnahmen bedarf der schriftlichen Anzeige bei 15. Laubwald in Nadelwald umzuwandeln, der zuständigen Naturschutzbehörde mindestens einen Monat vor Beginn, 16. Dauergrünland+ umzubrechen sowie jede Art der wen- denden oder die Grasnarbe anderweitig zerstörenden d) auf ausgewiesenen Lehrpfaden, Wander- und Rad- Bodenbearbeitung, routen,

17. die Waldflächen zu düngen, zu kalken oder dort Pflan- e) im Rahmen der Handlungen nach den folgenden zenschutzmittel auszubringen, Nrn. 2 bis 10.

18. Stoffe aller Art, wie z. B. Müll, Schutt, Bodenmaterial+, 2. Wissenschaftliche Forschung und Lehre sowie Infor- Gartenabfälle oder landwirtschaftliche Abfälle zu la- mation und Bildung sind mit vorheriger Zustimmung gern, aufzuschütten, zu verbrennen oder einzubringen, der zuständigen Naturschutzbehörde zulässig.

19. Bodenbestandteile+ abzubauen, Aufschüttungen, Auf- 3. Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung und Abspülungen oder Abgrabungen vorzunehmen so- sowie Untersuchung und Kontrolle des Gebietes sind wie das Bodengefüge auf sonstige Weise zu verän- im Auftrag oder auf Anordnung der zuständigen Natur- dern, schutzbehörde oder mit deren vorheriger Zustimmung zulässig. 20. bauliche Anlagen+ und Einfriedungen aller Art zu er- richten oder wesentlich äußerlich zu verändern, auch 4. Die Durchführung organisierter Veranstaltungen ist mit wenn die Maßnahmen keiner baurechtlichen Geneh- vorheriger Zustimmung der zuständigen Naturschutz-

362 behörde zulässig; keiner Zustimmung bedürfen organi- 3. die Neuanlage von Weihnachtsbaumkulturen, Kurzum- sierte Veranstaltungen auf Straßen und Wegen, wobei triebsplantagen oder anderen Sonderkulturen unter- Rückegassen+ und Trampelpfade+ nicht als Wege gel- bleibt, ten. 4. die Umwandlung von Acker in Dauergrünland ist zuläs- 5. Das Aufstellen und Anbringen von Tafeln zur gebiets- sig, bezogen naturschutzfachlichen Information und zu spezifischen Regelungen der Freizeit- und Erholungs- 5. die Umwandlung von Dauergrünlandflächen in Acker nutzung sind mit vorheriger Zustimmung der zuständi- und eine Ackerzwischennutzung unterbleiben, gen Naturschutzbehörde zulässig; soweit dies im Auf- trag oder auf Anordnung der zuständigen Naturschutz- 6. jede Art der wendenden oder die Grasnarbe anderwei behörde vorgenommen wird, erfolgt regelmäßig eine tig zerstörenden Bodenbearbeitung (z. B. Pflug oder Absprache mit dem Eigentümer oder der Eigentüme- Fräse) unterbleibt; zulässig ist die Erneuerung der rin. Grasnarbe nur durch Über- und Nachsaaten im Schlitzdrillverfahren, 6. Das Aufstellen oder Anbringen von Hinweis- und Warn- tafeln aufgrund anderer Rechtsvorschriften sowie von 7. die Unterhaltung und Instandsetzung rechtmäßig be- Notfall-Rettungsschildern ist zulässig. stehender Weidezäune und Viehtränken sowie deren Neuerrichtung in ortsüblicher Weise sind zulässig, 7. Die fachgerecht durchgeführte Pflege der Gehölze au ßerhalb des Waldes zum Zweck ihrer Verjüngung, der 8. die Unterhaltung und Instandsetzung rechtmäßig be- Erhaltung des Lichtraumprofils an Straßen und Wegen stehender Viehunterstände sowie deren Neuerrichtung oder der Behebung unzumutbarer Beeinträchtigungen in ortsüblicher Weise sind zulässig. bei der Nutzung angrenzender landwirtschaftlich ge- nutzter Grundstücke ist zulässig, wobei Schlegelmä- (4) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Forstwirtschaft ge- her+ nicht verwendet werden dürfen; das Fällen, Ro- mäß § 11 des Niedersächsischen Gesetzes über den den oder eine sonstige Beseitigung von Gehölzen be- Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG) sowie § 5 dürfen der vorherigen Zustimmung der zuständigen Abs. 3 BNatSchG und nach folgenden, aus dem Schutz- Naturschutzbehörde. zweck hergeleiteten Vorgaben:

8. Die fachgerecht durchgeführten Maßnahmen an Ge- 1. Auf allen in den maßgeblichen Karten gekennzeichne- hölzen zur Herbeiführung und Erhaltung der Verkehrs- ten Waldflächen mit den Lebensraumtypen 9110 sicherheit oder in Fällen einer gegenwärtigen erhebli- „Hainsimsen-Buchenwald“ und 9130 „Waldmeister-Bu- chen Gefahr an Straßen, Wegen und Plätzen, die ein chenwald“, die nach dem Ergebnis der Basiserfas- sofortiges Handeln erfordern, sind im notwendigen sung jeweils den Gesamterhaltungszustand „B“ auf- Umfang zulässig. weisen und als Jagdgebiet sowie Fortpflanzungs- und Ruhestätte für das Große Mausohr dienen, gilt: 9. Die ordnungsgemäße Nutzung, Unterhaltung und In- standsetzung der rechtmäßig bestehenden baulichen a) ein Kahlschlag+ unterbleibt und der Holzein- Anlagen und Einrichtungen in der bisherigen Art und schlag+ erfolgt einzelstammweise oder wird durch im bisherigen Umfang sind zulässig; die Instandset- Femel+- oder Lochhieb+ vollzogen, zung der an das öffentliche Netz angeschlossenen Ver- und Entsorgungsleitungen bzw. deren Ersatz er- b) die Neuanlage von Feinerschließungslinien+ auf folgen nur nach schriftlicher Anzeige bei der zuständi- befahrungsempfindlichen Standorten+ und/oder in gen Naturschutzbehörde mindestens einen Mo-nat vor Altholzbeständen+ unterbleibt, wenn diese nicht ei- Beginn der Maßnahme, wobei im Einzelfall nicht auf- nen Abstand der Gassenmitten von mindestens 40 schiebbare Maßnahmen zur Behebung von Störungen Metern zueinander haben; die Weiternutzung der des Betriebes auch unverzüglich bei oder nach Beginn bestehenden Feinerschließungslinien+ bleibt un- der Durchführung der Maßnahmen angezeigt werden berührt, sofern der Abstand der Gassenmitten von dürfen. 20 Metern zueinander nicht unterschritten wird,

10. Die Errichtung oder wesentliche Änderung baulicher c) eine Befahrung unterbleibt außerhalb von Wegen Anlagen,wie z. B. Gebäude, Leitungen, Einfriedungen, und Feinerschließungslinien+; ausgenommen ist sei es ober- oder unterirdisch, ist nur zulässig mit vor- das Befahren heriger Zustimmung der zuständigen Naturschutzbe- ca) für Maßnahmen zur Vorbereitung der Verjün- hörde; nicht zulässig ist die Errichtung von Windkraft- gung anlagen. cb) für die einzelstammweise Holzentnahme+ zur Deckung des Eigenbedarfs in boden- und vege- tationsschonender Weise bei zum schadlosen (3) Freigestellt ist die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Befahren geeigneter Witterung ohne den Ein- Bodennutzung der in den maßgeblichen Verordnungskar- satz von Forstfahrzeugen wie z. B. Harvester ten gekennzeichneten Dauergrünland- und Ackerflächen oder Forwarder sowie nach guter fachlicher Praxis gemäß § 5 Abs. 2 BNatSchG. cc) in sonstigen Fällen mit vorheriger Zustimmung der zuständigen Naturschutzbehörde, 1. Die Veränderung des Bodenreliefs insbesondere durch Verfüllen von Bodensenken, -mulden oder -rinnen und d) der Holzeinschlag+ in Altholzbeständen+ ist in der durch Einebnung und Planierung unterbleibt, Zeit vom 01.03. bis 31.08. eines jeden Jahres nur mit vorheriger Zustimmung der zuständigen Natur- 2. die Lagerung landwirtschaftlicher Abfälle unterbleibt, schutzbehörde zulässig; das Rücken+ in Altholzbe-

363 ständen+ ist in der Zeit vom 01.03. bis 31.08. eines chenanteil erhalten oder werden entwickelt, jeden Jahres nur nach Anzeige bei der zuständigen Naturschutzbehörde zulässig, die mindestens 10 n) bei künstlicher Verjüngung+ in Beständen des Le- Tage vor Maßnahmenbeginn gestellt werden soll, bensraumtyps 9110 „Hainsimsen-Buchenwald“ oder 9130 „Waldmeister-Buchenwald“ werden auf e) eine Düngung unterbleibt, mindestens 90 % der Verjüngungsfläche lebens- raumtypische+ Baumarten mit mindestens 50 % f) Bodenbearbeitungsmaßnahmen unterbleiben, Buchenanteil angepflanzt oder gesät. wenn diese nicht mindestens einen Monat vor Maß- nahmenbeginn bei der zuständigen Naturschutzbe- 2. Auf allen in den maßgeblichen Karten gekennzeichne- hörde angezeigt worden sind; ausgenommen da- ten Waldflächen mit Laubwald, der kein LRT ist, aber von ist die plätzeweise Bodenverwundung zur Ein- als Jagdgebiet und/oder Fortpflanzungs- und Ruhe- leitung der natürlichen Verjüngung, stätte für das Große Mausohr dient oder dienen kann, werden bei künstlicher Verjüngung mindestens 90 % g) Bodenschutzkalkungen unterbleiben, wenn diese Laubbaumarten eingebracht. nicht mindestens einen Monat vor Maßnahmenbe- ginn bei der zuständigen Naturschutzbehörde an- 3. Auf allen in den maßgeblichen Karten gekennzeichne- gezeigt worden sind, ten Waldflächen einschließlich der Waldflächen nach Nr. 1 und 2 gilt: h) der flächige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln un- terbleibt vollständig; zulässig ist ihre flächige An- a) die Unterhaltung, Instandsetzung und Neuerrich wendung nur in begründeten Ausnahmefällen und tung von Zäunen und Gattern zur Neu-, Wiederbe- nach Anzeige mindestens 10 Werktage vor Maß- gründung und zur Naturverjüngung von Waldflä- nahmenbeginn bei der zuständigen Naturschutzbe- chen sind zulässig, hörde und wenn eine erhebliche Beeinträchtigung i. S. d. § 33 Abs. 1 Satz 1 und des § 34 Abs. 1 b) der Abtransport+ des zwischengelagerten Holzes BNatSchG nachvollziehbar belegt ausgeschlossen ist ganzjährig zulässig, ist, c) die Unterhaltung der Waldwege+ einschließlich des i) bei Holzeinschlag+ ist ein vorhandener Altholzan- Einbaus von nicht mehr als 100 kg milieuangepass- teil+ auf mindestens 20 % der Lebensraumtypflä- tem Material+ pro Quadratmeter und ohne Ablage- che der jeweiligen Eigentümerin oder des jeweili- rung überschüssigen Materials im Wegeseitenraum gen Eigentümers zu belassen oder zu entwickeln, und auf angrenzenden Waldflächen ist zulässig,

j) je vollem Hektar Lebensraumtypfläche der jeweili- d) die Instandsetzung von Waldwegen+ bedarf der gen Eigentümerin oder des jeweiligen Eigentümers schriftlichen Anzeige bei der zuständigen Natur- sind mindestens sechs lebende Altholzbäume dau- schutzbehörde mindestens einen Monat vor Maß- erhaft als Habitatbäume+ zu markieren, bis zu ih- nahmenbeginn, rem natürlichen Zerfall+ im Bestand zu belassen und nach ihrem Absterben neu auszuwählen. So- e) der Neu- oder Ausbau von Waldwegen+ ist nur fern verkehrssicherungsbedingt eine Fällung oder nach Zustimmung der zuständigen Naturschutzbe- eine Einkürzung eines Habitatbaumes erforderlich hörde zulässig, ist, verbleibt der Baum als Totholz im Bestand. Die Fällung eines Habitatbaumes ist ebenso wie die an- f) das Aufstellen und die Nutzung von Waldarbeiter- schließende Auswahl eines neuen Habitatbaumes schutzwagen sind zulässig, der zuständigen Naturschutzbehörde mindestens 14 Tage vor der Maßnahme anzuzeigen, g) waldbauliche Maßnahmen im Radius von 20 m um den Eingangsbereich des der Eigentümerin und k) bei Fehlen von Altholzbäumen müssen mindestens dem Eigentümer bekanntgegebenen Winterquartie- 5 % der Lebensraumtypfläche der jeweiligen Eigen- res+ der Fledermäuse bedürfen der schriftlichen tümerin oder des jeweiligen Eigentümers gezielt Anzeige bei der zuständigen Naturschutzbehörde zur Entwicklung von Habitatbäumen+ (Habitat- mindestens einen Monat vor Maßnahmenbeginn, baumanwärter+) ausgewählt und dauerhaft mar- kiert werden; die Auswahl der Habitatbaumanwär- h) artenschutzrechtliche Regelungen zum Schutz von ter erfolgt entweder ab der dritten Durchforstung Horst+- und Höhlenbäumen+ und sonstigen Fort- oder wenn 20 % des Bestandes einen Brusthöhen- pflanzungs-, Aufzucht- und Ruhestätten bleiben durchmesser von 30 cm (Buche, Eiche) oder 20 cm von dieser Verordnung unberührt. (Erle) erreicht haben, 4. Maßnahmen nach § 5 Abs. 4 Nr. 1 c) cc) und f bis h so l) je vollem Hektar Lebensraumtypfläche der jeweili- wie Nr. 3 d) und e) sind von der Anzeigepflicht und dem gen Eigentümerin oder des jeweiligen Eigentümers Zustimmungsvorbehalt freigestellt, wenn und solange sind bei Holzeinschlag+ und Rücken+ mindestens der Zeitpunkt und die Dauer der Maßnahme sowie die zwei Stück stehendes oder liegendes starkes Tot- Art ihrer Durchführung durch einen von der zuständi- holz+ bis zum natürlichen Zerfall zu belassen, gen Naturschutzbehörde oder mit deren Zustimmung erstellten Bewirtschaftungsplan i. S. des § 32 Abs. 5 m) bei Holzeinschlag+ bleiben auf mindestens 80 % BNatSchG festgelegt sind. der Lebensraumtypfläche der jeweiligen Eigentü- merin oder des jeweiligen Eigentümers lebens- 5. Von der grundsätzlichen Eigentümerbindung der Nr. 1 raumtypische Baumarten mit mindestens 50 % Bu- i) bis k) dieses Absatzes kann mit vorheriger Zustim-

364 mung der zuständigen Naturschutzbehörde abgewi- diesen Regelungen zu, sofern dies nicht dem Schutz- chen werden, sofern eine rechtlich bindende Vereinba- zweck dieser Verordnung zuwiderläuft. rung zwischen dem Eigentümer und einem Dritten be- steht, die die qualitative und quantitative Einhaltung (6) Die zuständige Naturschutzbehörde erteilt bei den in den der Auflagen mit allen Konsequenzen auf den Dritten Absätzen 2 bis 5 genannten Fällen die erforderliche Zu- überträgt und keine Beeinträchtigungen des LSG oder stimmung bzw. das erforderliche Einvernehmen, wenn und seiner für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck soweit keine Beeinträchtigungen oder nachhaltige Störun- dieser Verordnung maßgeblichen Bestandteile zu er- gen des LSG oder seiner für die Erhaltungsziele oder den warten sind. Schutzzweck dieser Verordnung maßgeblichen Bestand- teile zu erwarten sind. Die Zustimmung kann mit Nebenbe- 6. Eine Neubegründung von Waldflächen durch Auffors- stimmungen hinsichtlich Zeitpunkt, Ort und Ausführungs- tung ist nur mit Zustimmung der zuständigen Natur- weise versehen werden. schutzbehörde zulässig. (7) Die zuständige Naturschutzbehörde kann bei den in den (5) Freigestellt sind die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd Absätzen 2 bis 5 genannten Fällen der Anzeigepflicht die sowie Maßnahmen des Jagdschutzes im Sinne des erforderlichen Anordnungen treffen, um die Einhaltung des Schutzzwecks gemäß § 3 Absatz 3 dieser Verordnung und Schutzzweckes dieser Verordnung sicherzustellen. Sie nach folgenden aus dem Schutzzweck hergeleiteten Vor- kann insbesondere Regelungen hinsichtlich Zeitpunkt, Ort gaben: und Ausführungsweise treffen. Im Einzelfall kann die zu- ständige Naturschutzbehörde die Durchführung der ange- 1. Die Neuanlage von Wildäsungsflächen+ in den unter § zeigten Handlungen bzw. Maßnahmen untersagen, wenn 3 Absatz 3 genannten Lebensraumtypen bedarf der der Schutzzweck dieser Verordnung beeinträchtigt wird. Zustimmung der zuständigen Naturschutzbehörde; sie unterbleibt in gesetzlich geschützten Biotopen+ gemäß (8) Weitergehende Vorschriften zum Schutz geschützter § 30 BNatSchG. Landschaftsbestandteile gemäß § 29 BNatSchG i. V. m. § 22 Absatz 4 NAGBNatSchG (sonstige naturnahe Flächen), 2. Die Neuanlage von mit dem Boden fest verbundenen gesetzlich geschützter Biotope gemäß § 30 BNatSchG i. V. Hochsitzen erfolgt nur nach schriftlicher Anzeige bei m § 24 NAGBNatSchG, des allgemeinen Artenschutzes der zuständigen Naturschutzbehörde mindestens ei- gemäß § 39 BNatSchG und des besonderen Artenschut- nen Monat vor Beginn der Maßnahme. zes gemäß § 44 BNatSchG sowie der Verordnung zum Schutz von Baumreihen, Hecken und Feldgehölzen im 3. Das Aufstellen von nicht mit dem Boden fest verbunde Landkreis Osnabrück vom 26.08.1996 bleiben von dieser nen Ansitzeinrichtungen außerhalb von gemäß § 30 Verordnung unberührt. BNatSchG gesetzlich geschützten Biotopen+ und den unter § 3 Absatz 3 dieser Verordnung genannten Le- (9) Rechtmäßig bestehende behördliche Genehmigungen, Er- bensraumtypen ist zulässig. laubnisse oder sonstige Verwaltungsakte bleiben unbe- rührt. 4. Das Aufstellen von nicht mit dem Boden fest verbunde nen Ansitzeinrichtungen in gemäß § 30 BNatSchG ge- setzlich geschützten Biotopen+ und den unter § 3 Ab- § 6 satz 3 dieser Verordnung genannten Lebensraumtypen Befreiungen ist auf boden- und vegetationsschonende Weise sowie nach schriftlicher Anzeige bei der zuständigen Natur- (1) Von den Verboten dieser Verordnung kann die zuständige schutzbehörde mindestens einen Monat vor Beginn Naturschutzbehörde nach Maßgabe des § 67 BNatSchG i. der Maßnahme zulässig; in der Zeit vom 15.07. bis 28./ V. m. § 41 NAGBNatSchG Befreiung gewähren. 29. 02. des Folgejahres besteht keine Anzeigepflicht. (2) Eine Befreiung zur Realisierung von Plänen oder Projek- 5. Die Neuanlage von Jagdhütten erfolgt nur nach Zu- ten kann gewährt werden, wenn sie sich im Rahmen der stimmung der zuständigen Naturschutzbehörde. Prüfung nach § 34 Abs. 1 BNatSchG i. V. m. § 26 NAGB- NatSchG als mit dem Schutzzweck dieser Verordnung ver- 6. Bei der Fallenjagd sind nur Lebendfallen (z. B. Beton einbar erweisen oder die Voraussetzungen des § 34 Abs. rohr-, Kunststoffrohr- oder Kastenfallen) erlaubt, sofern 3 bis 6 BNatSchG erfüllt sind. sichergestellt ist, dass im Inneren der Falle keine Ver- letzungsgefahr für gefangenes Wild besteht und die Fallen täglich bzw. bei elektronischem Signal unver- § 7 züglich geleert werden. Anordnungsbefugnisse

7. Der Einsatz von schweren Lebendfallen (z. B. Beton- Gemäß § 3 Abs. 2 BNatSchG i. V. m. § 2 Abs. 2 rohrfallen) in unter § 3 Absatz 3 dieser Verordnung ge- NAGBNatSchG kann die zuständige Naturschutzbehörde die nannten Lebensraumtypen und in gesetzlich geschütz- Wiederherstellung des bisherigen Zustands anordnen, wenn ten Biotopen+ gemäß § 30 BNatSchG erfolgt nach gegen die Verbote des § 4 oder die Zustimmungs- bzw. Anzei- schriftlicher Anzeige bei der zuständigen Naturschutz- gepflichten des § 5 dieser Verordnung verstoßen wurde und behörde mindestens einen Monat vor Beginn der Maß- Natur oder Landschaft rechtswidrig zerstört, beschädigt oder nahme, sofern kein einvernehmlich abgestimmtes Fal- verändert worden sind. lenmanagement zwischen den Jagdausübungsbe- rechtigten und dem Landkreis Osnabrück vorliegt. § 8 8. Die zuständige Naturschutzbehörde stimmt im Einver- Pflege-, Entwicklungs-, Erhaltungs- und nehmen mit der unteren Jagdbehörde Ausnahmen von Wiederherstellungsmaßnahmen

365 (1) Grundstückseigentümer und Nutzungsberechtigte haben Abs. 4 NAGBNatSchG mit einer Geldbuße bis zu 25.000 € die Durchführung von folgenden durch die zuständige Na- geahndet werden. turschutzbehörde angeordneten oder angekündigten Maß- nahmen zu dulden, soweit hierdurch die Nutzung des (3) Ist eine Ordnungswidrigkeit nach § 43 Abs. 3 NAGBNat- Grundstücks nicht unzumutbar beeinträchtigt wird: SchG begangen worden, so können gemäß § 72 BNatSchG i. V m. § 44 NAGBNatSchG Gegenstände, auf 1. Untersuchungen zur Pflege, Entwicklung, Erhaltung die sich die Ordnungswidrigkeit bezieht und die zu ihrer und Wiederherstellung des LSG oder einzelner seiner Begehung oder Vorbereitung gebraucht wurden, eingezo- Bestandteile, gen werden.

2. Maßnahmen zur Pflege, Entwicklung, Erhaltung und Wiederherstellung des LSG oder einzelner seiner Be- § 11 standteile, Begriffsbestimmungen

3. Maßnahmen zur Erreichung der Schutz- und Erhal- Abtransport von Holz Transport des am Weg oder tungsziele gemäß § 3 dieser Verordnung, die – soweit auf dem Polterplatz zwischen- erforderlich – in einem unter Beteiligung des Grundei- gelagerten Holzes aus dem gentümers oder Nutzungsberechtigten erarbeiteten Wald heraus. Fachplan dargestellt sind, Altholz Bäume, die regelmäßig einen 4. das Markieren von Habitatbäumen+ und von Teilflä- Brusthöhendurchmesser von chen zur Entwicklung von Habitatbäumen, mindestens 50 cm und/oder ein Alter von mehr als 100 Jahren 5. das Aufstellen von Schildern und Tafeln zur Kennzeich- aufweisen. Bei Laubholz mit nung des LSG und seiner Wege sowie zur weiteren In- niedriger Umtriebszeit wie Erle formation über das LSG. liegt die entsprechende Unter- grenze für den Brusthöhen- (2) Die §§ 15 und 39 NAGBNatSchG sowie § 65 BNatSchG durchmesser bei 30 cm und für bleiben von dieser Verordnung unberührt. das Alter ab 60 Jahren. Zur Be- urteilung des Alters der Bäume in Niederwäldern ist das Bau- § 9 mindividuum als Ganzes zu se- Umsetzung von Erhaltungs- und hen. Hierzu gehören nicht nur Wiederherstellungsmaßnahmen die Bemessung der einzelnen Stockausschläge, sondern (1) Die in den §§ 4 und 5 dieser Verordnung enthaltenen Re- auch die Betrachtung der gelungen entsprechen in der Regel Maßnahmen zur Erhal- Stammbasis, aus der die Stö- tung eines günstigen Erhaltungszustandes der im LSG cke wieder ausschlagen, sowie vorkommenden Lebensraumtypen gemäß Anhang I und die Gesamtheit der Stockaus- Tierarten gemäß Anhang II der FFH-Richtlinie. schläge. Altholzanteil Bei Vor- und Endnutzung zu (2) Die in § 8 Abs. 1 und 2 dieser Verordnung beschriebenen erhaltender Anteil erwachsener Maßnahmen dienen darüber hinaus der Erhaltung oder Bäume, die als Reserve für Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes den Erhalt der an Altholz ge- der im LSG vorkommenden Lebensraumtypen gemäß An- bundenen Lebensgemein- hang I und Tierarten gemäß Anhang II der FFH-Richtlinie. schaft auf der LRT-Fläche je- des Eigentümers verbleiben (3) Als Instrumente zur Umsetzung der in § 8 dieser Verord- sollen. nung vorgesehenen Maßnahmen dienen insbesondere Archäologische Stät- 1. Pflege-, Entwicklungs- oder Wiederherstellungsmaß- ten/Denkmale Archäologische Stätten umfas- nahmen der zuständigen Naturschutzbehörde, sen archäologische Denkmale nach § 3 des Niedersächsi- 2. freiwillige Vereinbarungen, insbesondere im Rahmen schen Denkmalschutzgesetzes des Vertragsnaturschutzes, vom 30. Mai 1978, zuletzt ge- ändert durch Gesetz vom 26. 3. Einzelfallanordnungen nach § 15 NAGBNatSchG. Mai 2011. Alle obertägig sicht- baren archäologischen Denk- male sind in der niedersächsi- § 10 schen Denkmalskartei einge- Ordnungswidrigkeiten tragen. Eine Benachrichtigung der Eigentümer ist durch das (1) Ordnungswidrig handelt gemäß § 69 Abs. 8 BNatSchG in niedersächsische Landesamt Verbindung mit § 43 Abs. 3 Nr. 4 NAGBNatSchG, wer, oh- für Denkmalspflege erfolgt. Die ne dass eine Freistellung gemäß § 5 vorliegt oder eine Be- Lage der archäologischen Stät- freiung gemäß § 6 erteilt wurde, vorsätzlich oder fahrlässig ten bzw. Denkmale zum Zeit- den Verboten des § 4 dieser Verordnung zuwiderhandelt. punkt des Inkrafttretens dieser Verordnung ist einer Karte im (2) Eine Ordnungswidrigkeit nach Abs. 1 kann gemäß § 43 Anhang zur Begründung zu

366 entnehmen. Archäologische saat von Gras oder anderen Stätten bzw. Denkmale können Grünfutterpflanzen oder auf zukünftig an weiteren Orten natürliche Weise (Selbstaus- des Geltungsbereiches dieser saat) entstanden sind und seit Verordnung gefunden werden. mindestens fünf Jahren nicht Der jeweils aktuelle Stand Bestandteil der Fruchtfolge kann bei der archäologischen des landwirtschaftlichen Be- Datenbank für Niedersachsen triebs sind. abgerufen werden. Feinerschließungslinie Unterste Kategorie der Wald- Bauliche Anlagen Bauliche Anlagen im Sinne der erschließung (auch als Rücke- Verordnung (Nr. 20) sind alle gasse oder Gasse bezeich- unter § 2 der Niedersächsi- net). Nicht mit Bäumen bestan- schen Bauordnung (NBauO) dene, unbefestigte Fahrlinie genannten Anlagen einschließ- zum Transport des eingeschla- lich der im Anhang der NBauO genen Holzes aus dem Be- aufgeführten verfahrensfreien stand heraus zum befestigten Baumaßnahmen. Weg. Feinerschließungslinie kann in schwierigem Gelände Befahrungsempfindli- auch als nicht zu befahrende cher Standort Standort, der aufgrund seiner Seiltrasse angelegt sein. Zur Bodenart (z. B. Lösse, Lehme Vermeidung unnötiger Produk- über kalkhaltigen oder boden- tionsflächenverluste orientiert sauren Ausgangsgesteinen), sich deren Breitenausdeh- des Wasserhaushaltes (z. B. nung an der jeweils gängigen Quellbereiche, nasse Tal- und Maschinenbreite. Grundwasserstandorte, stau- nasse Standorte), oder der Femelhieb Entnahme von Bäumen auf ei- aufgrund seiner Hangneigung ner Fläche von einer Gruppen- (bei > 30 % Neigung besteht größe (Durchmesser 10 bis 20 erhöhte Erosionsgefahr bei m) bis Horstgröße (Durchmes- Bodenverwundung) durch Be- ser 20 bis 40 m) in unregelmä- fahren in seiner Bodenstruktur ßiger Verteilung über die Be- erheblich gestört oder verän- standsfläche einschließlich de- dert werden kann. Befahren oft ren sukzessiver Vergrößerung nur bei sommerlicher Trocken- (Rändelung) mit dem Ziel der heit oder bei Frost möglich. Verjüngung des Bestandes. Nicht befahrungsempfindliche Standorte sind z. B. ebene La- Gebietsheimisch Als gebietsheimisch wird in gen < 30 % Neigung, Sonn- diesem Zusammenhang eine und Schatthänge ohne Grund- Art bezeichnet, wenn sie in der und Stauwasser, skeletthaltige betreffenden naturräumlichen Kalk- und Silikatböden, Kalk- Region heimisch ist und auf sandsteinböden. dem Standort natürlicherweise vorkommt. Bodenbestandteile Bodenbestandteile im Sinne der Verordnung sind alle fes- Gesetzlich geschützte ten, flüssigen und gasförmigen Biotope (§ 30 BNatSchG) Bestimmte Teile von Natur- Bestandteile des Boden i.S. und Landschaft, die eine be- des § 2 Abs. 1 Bundes-Boden- sondere Bedeutung als Bioto- schutzgesetz im Verordnungs- pe, z. B. Quellen, Sumpfwälder gebiet. oder Feuchtwiesen, haben, sind gesetzlich geschützt (all- Bodenmaterial Material aus Böden i. S. des § gemeiner Grundsatz). Ein Ver- 2 Abs. 1 Bundes-Bodenschutz- fahren zur Ausweisung gesetz- gesetz und deren Ausgangs- lich geschützter Biotope hat substraten einschließlich Mut- der Gesetzgeber nicht vorge- terboden, das im Zusammen- sehen. Die Lage der geschütz- hang mit Baumaßnahmen oder ten Biotope zum Zeitpunkt des anderen Veränderungen der Inkrafttretens dieser Verord- Erdoberfläche ausgehoben, nung ist einer Karte im Anhang abgeschoben oder behandelt zur Begründung zu ent-neh- wird. men. Geschützte Biotope kön- nen zukünftig an weiteren Or- Dauergrünland Dauergrünland im Sinne der ten des Geltungsbereiches Verordnung sind Flächen, die dieser Verordnung entstehen. gemäß Artikel 4 Absatz 1 Der jeweils aktuelle Stand ist Buchstabe h der Verordnung bei der zuständigen Natur- (EU) Nr. 1307/2013 durch Ein- schutzbehörde und auf dem

367 Server des Landkreises Osna- Nester, wie die des Sperbers, brück einsehbar. Zudem wer- sind mit einbezogen. Zu den den gesetzlich geschützte Bio- horstbauenden und horstnut- tope den jeweiligen Eigentü- zenden Arten zählen die heimi- merinnen und Eigentümern be- schen Vertreter folgender Vo- kannt gegeben. gelfamilien: Greifvögel (Accipi- tridae), Falken (Falconidae), Habitatbaum Lebende Altholzbäume mit be- Eulen (Strigidae), Störche (Ci- sonderen Strukturen: Horst- coniidae) und Reiher (Ardei- und Höhlenbäume, breitkroni- dae). ge Hutebäume, mehrstämmige Bäume, Bäume mit erkennba- Kahlschlag Hiebmaßnahme gemäß § 12 ren Faulstellen, Stammrissen Abs. 1 Satz 1 NWaldLG, die und Mulmhöhlen, sich lösen- sich auf eine zusammenhän- der Rinde, Pilzkonsolen, abge- gende Waldfläche von mehr brochenen Kronen oder Kro- als einem Hektar erstreckt und nen, die zu mehr als einem den Holzvorrat dieser Fläche Drittel abgestorben sind, sowie auf weniger als 25 vom Hun- Uraltbäume, die aufgrund ihres dert verringert. Ein Kahlschlag hohen Alters oder ihrer großen kann schon auf viel kleinerer Dimensionen mit hoher Wahr- Fläche vorliegen, sobald das scheinlichkeit bereits holzent- Bestandsinnenklima auf der wertende Fäulen aufweisen. betroffenen Fläche nicht mehr gegeben ist. Habitatbaumanwärter Möglichst alter Baum, der der zeit noch keine besonderen Kurzumtriebsplantage Kurzumtriebsplantagen (§ 4 Habitatstrukturen aufweist, Nr. 14) sind landwirtschaftliche aber mittel- bis langfristig gut Kulturen zum Zweck der Ener- dafür geeignet erscheint. gieerzeugung aus nachwach- senden Rohstoffen, sie beste- Hallenwald Meist alte Buchenwälder, die hen aus schnellwachsenden, durch weit auseinanderstehen- ausschlagfähigen Gehölzen, de Bäume und fehlenden Un- wie z. B. Weiden oder Pap- terwuchs den Eindruck einer peln, und können innerhalb Halle erzeugen. kurzer Umtriebszeiten geerntet werden. Holzeinschlag Abtrennen von Bäumen von ih rer Wurzel, Zu-Fall-Bringen, Lebensraumtypisch Eine Art wird als lebensraumty- Entasten und Einschneiden pisch bezeichnet, wenn sie auf Transportlängen. charakteristisch für einen Le- bensraumtyp nach FFH-Richt- Höhlenbaum Baum mit Höhlen oder tieferen linie ist. Rissen im Stamm- und/oder Kronenbereich. Besondere Be- Lochhieb Hiebsform zur Einleitung der deutung haben Spechthöhlen Walderneuerung nach einer und Fäulnislöcher auch für Mast oder vor einer Pflanzung zahlreiche z. T. hochspeziali- vor allem in Eichen-Lebens- sierte Folgenutzer. Neben höh- raumtypen, bei der, i.d.R. meist lenbrütenden Vogelarten, wie kreisförmige oder ovale Freiflä- z.B. den heimischen Spechtar- chen von maximal ca. 0,5 ha ten, den Hohltauben und Käu- Flächengröße geschaffen wer- zen, sind Fledermäuse, Baum- den, die im Abstand von unge- marder, Bilche und Insekten, fähr einer Baumlänge zueinan- wie Wildbienen, Hornissen und der liegen können. In Eichen- holzbewohnende Käfer auf beständen sind Einzelbaum- derartige Höhlen angewiesen. und Femelhiebe nicht zielfüh- rend. Horstbaum Baum mit einem i. d. R. größe ren Vogelnest, insbesondere Mesophiler Buchenwald Buchenwälder auf mäßig tro- von Greifvögeln und anderen ckenen bis mäßig feuchten, Großvögeln, das von einem mehr oder weniger basenrei- Paar einer Vogelart üblicher- chen Lehm und Löss-Standor- weise wiederkehrend als Brut- ten und/oder mittel- bis tief- und Aufzuchtstätte genutzt gründigen Kalkverwitterungs- wird oder von einem anderen böden. Als basenreich gelten Paar derselben Art, einem Gesteine und Böden, die in der Paar einer anderen Art oder ei- Lage sind, Säuren abzupuffern ner anderen Tiergruppe weiter und damit den pH-Wert im Un- genutzt wird. Auch kleinere tergrund zu erhöhen. Beispiele

368 sind Kalkstein, Mergel und Do- gen den ökologischen Ansprü- lomit bzw. die Böden, die sich chen der Art entsprechen. aus diesen Gesteinen entwi- ckeln, wie z.B. Rendzinen. Als Straßen und Wege, Ausbau Liegt vor, wenn neues Material basenarm gelten Gesteine und mit dem Ziel einer Verbesse- Böden, denen diese Eigen- rung der Befahrbarkeit/ Belast- schaft fehlt. Dies gilt zum Bei- barkeit bzw. einer Vergröße- spiel für Böden, wie Rankern, rung der Fahrbahnbreite zu er- die über Sandstein bzw. über reichen, eingebaut wird. Sand entstehen. Straßen und Wege, Neubau Liegt vor, wenn in bisher nicht Milieuangepasstes Material Natürliches Gesteinsmaterial, erschlossenen Waldbereichen das v.a. im Hinblick auf den ein neuer Weg entsteht. pH-Wert den örtlichen Aus- gangsgesteinen entspricht. Schwärmquartier Fledermäuse, die in Höhlen oder Stollen überwintern, tref- Mittelwald Betriebsart in der Forstwirt- fen sich vor den Winterquartie- schaft, bei der sich die Bestän- ren ab ca. Mitte August bis Ok- de aus Stockausschlägen (v.a. tober/November. Diese Berei- zur Gewinnung von Brennholz) che, auch Schwärmquartiere und Überhältern (u.a. zur Ge- genannt, erfüllen eine ökolo- winnung von Bauholz sowie gisch bedeutsame Funktion, in von Eicheln und Bucheckern dem hier ein Informations- als Tierfutter) zusammenset- transfer über adäquate Winter- zen. quartiere und die Suche nach einem unverwandten Paa- Niederwald Betriebsart in der Forstwirt- rungspartner stattfindet. schaft, bei der die Waldverjün- gung über Stockausschläge Totholz Abgestorbene Bäume oder von Laubbaumarten, im LSG Baumteile und deren Überres- besonders die Rotbuche ne- te mit mehr oder weniger fort- ben Eiche und Hainbuche, er- geschrittenen Zerfallserschei- folgt. Beim Holzeinschlag wer- nungen (im Unterschied zu Ha- den die Wurzelstöcke in der bitatbäumen, die noch leben). Regel kniehoch belassen, aus Unterteilung in stehendes Tot- denen dann mehrere Stock- holz (noch stehende Stämme) ausschläge wachsen. und liegendes Totholz (auf dem Boden liegende Stämme Rücken Transport des gefällten Holzes und Äste). Nicht unter diese vom Fällort zum Ort der Zwi- Definition für Totholz fallen schenlagerung am Weg oder Bäume, die aufgrund bioti- Polterplatz. scher oder abiotischer Ursa- chen frisch abgestorben sind. Schlegelmäher Schlegelmäher sind durch ein Mähwerk aus einer gegenläu- Totholz, starkes Abgestorbene stehende oder fig zur Fahrtrichtung arbeiten- liegende Bäume oder Teile von den, schnell laufenden Schle- Bäumen mit einem Mindest- gelwelle mit angebauten Win- durchmesser von 50 cm. Für kelmessern oder Schlegeln, die Mindestanforderungen ge- die das Mähgut abschlagen, zählt werden Stücke ab 3 m gekennzeichnet. Länge; bei Laubholz mit niedri- ger Umtriebszeit wie Erle liegt Sonderkulturen Sonderkulturen im Sinne der die entsprechende Untergren- Verordnung (§ 4 Nr. 14) sind ze für den Mindestdurchmes- landwirtschaftlich angebaute ser bei 30 cm. Kulturpflanzen, deren Anbau nicht überall möglich ist, da die Trampelpfad Unbefestigter Weg unter 1 Me- Pflanzen besondere Bedingun- ter Breite. gen an den Standort (u. a. kli- matische Bedingungen, Bo- Verjüngung, künstliche Einbringung und Pflege von i. den) stellen, deren Produktion d. R. nicht aus der Fläche sehr arbeits- und kosteninten- stammenden Vermehrungsgut siv ist oder die sich in ihrer Pro- (Samen und Jungpflanzen) duktionstechnik von den übri- durch Pflanzung oder Saat. gen Kulturarten unterscheiden. Waldrandgebüsche Waldrandgebüsche stellen die Standortgerecht Eine Art wird hier als standort lineare Übergangszone zwi- gerecht bezeichnet, wenn die schen dem Wald und anderen gegebenen Standortbedingun- Biotopen (z. B. Acker, Grün-

369 land) dar. Daneben können im März/April ihre Winterquar- Waldränder mit ihren Gebü- tiere wieder zu verlassen. schen im Sinn der Verordnung nicht nur äußere Grenzlinien Zerfall Der Begriff bedeutet in dem zur freien Landschaft umfas- Verordnungskontext den Ab- sen, sondern auch innere bau oder das Auflösen von Grenzlinien, z.B. entlang von Holz im Rahmen natürlicher Waldwegen, Lichtungen oder Zersetzungsprozesse im Wald. Saumbiotopen. Sie sind in der Ein Habitatbaum gilt als zerfal- heutigen Landschaft nur noch len, wenn er im Rahmen dieser selten und häufig nur schmal Prozesse zu Mullmoder, Mull ausgeprägt. Sie bestehen oft oder Humus geworden ist. aus jungen Gehölzen (z.B. Vo- gelkirsche, Eberesche, Felda- horn) sowie aus lichtliebenden § 12 Gebüschen (z. B. Rosen- und Inkrafttreten Weißdornarten, Schlehen), ge- legentlich sind diesen Gebü- (1) Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündung im schen schmale Stauden- und Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück in Kraft. Grassäume vorgelagert. (2) Gleichzeitig wird die Verordnung über das Landschafts- Waldweg Befestigter, in der Regel was- schutzgebiet Nr. OS 50 „Wiehengebirge und Nördliches sergebundener Teil der Wald- Osnabrücker Hügelland“ vom 28.09.2009 (Amtsblatt Nr. erschließung. 20, S. 254) für den Landkreis Osnabrück vom 31.10.2009) im Geltungsbereich dieser Verordnung aufgehoben. Waldweg, Instandsetzung Beinhaltet die Wiederherstel-. lung der vollen Funktionsfähig- keit eines Weges nach techni- Osnabrück, den 13.07.2020 schem Erfordernis einschließ- lich des Einbaus neuen Materi- als. Landkreis Osnabrück Anna Kebschull Waldweg, Unterhaltung Beinhaltet Maßnahmen zur (Landrätin) Pflege des Wegeprofils ein- schließlich des wegebegleiten- den Grabens und der Fahr- Karte (Anlage 1) liegt bei. bahnoberfläche; eingeschlos- sen sind das Glattziehen (Grä- Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 dern) nach Holzrückearbeiten unmittelbar nach deren Ab- 65 schluss sowie die Pflege des Vorprüfung Lichtraumprofils und die Unter- der Umweltverträglichkeit haltung/der Ersatz von Durch- lassbauwerken, soweit sie der Ableitung von Niederschlags- Bei folgendem Bauvorhaben wurde die Notwendigkeit einer wasser von der Bergseite auf Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gem. § 9 Abs. 2 Nr. 2 die Talseite dienen. des Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) in der Neufassung vom 24.02.2010 (BGBl. I S. 94) zuletzt geän- Wildäsungsflächen Beinhalten u.a. Wildäcker. dert durch Art. 2 G vom 08.09.2017 (BGBl. I S. 3370) geprüft.

Winterquartier für Fledermausarten Ab ca. Oktober/November su- Aktenzeichen: 11-vol-03290-20 chen Fledermäuse ihre Winter- Antragsteller: Josef Sander quartiere auf. Diese befinden Baugrundstück: Voltlage, Moorriede 7 sich größtenteils in frostfreien Gemarkung: Voltlage Untertagequartieren, wie z. B. Flur: 028 Stollen. Daneben können Win- Flurstück(e): 18/2 terquartiere auch in größeren Baumhöhlen vorkommen. Um Anlage nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz ei-nem Verstoß gegen § 44 (BImSchG) BNatschG vorzubeugen, wird Anzeige nach § 15 BImSchG über eine unwesentliche Ände- im Vorfeld jedes Holzein- rung; schlags angeraten, den Be- Errichtung eines landw. Nebengebäudes, Haupt-Az.: 3967-09 stand auf Höhlenbäume zu überprüfen. Fledermäuse wa- Es war eine standortbezogene Vorprüfung des Einzelfalls chen während des Winter- gem. § 9 Abs. 2 i.V.m. Nr. 7.11.3 der Anlage 1 des UVPG schlafs nur wenige Male auf durchzuführen. Die Prüfung hat ergeben, dass aus folgenden und erwarten bei abgesenktem Gründen die Durchführung einer UVP für das Vorhaben nicht Stoffwechsel das Frühjahr, um erforderlich ist:

370 Für die Gebiete nach Nr. 2.3 der Anlage 3 des UVPG kann ei- BImSchV) vom 02.05.2013 (BGBl. I S. 670) in der zurzeit gel- ne potentielle Betroffenheit durch das Vorhaben ausgeschlos- tenden Fassung bedarf das Vorhaben einer Genehmigung sen werden, da keine entsprechenden Gebiete im näheren nach diesen gesetzlichen Vorschriften. Umkreis des Vorhabens vorhanden sind: Natura 2.000 Gebie- te nach § 7 Abs. 1 BNatSchG, Naturschutzgebiete nach § 23 Gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes über die Umweltver- BNatSchG, Nationalparke und Nationale Naturmonumente träglichkeitsprüfung (UVPG) besteht die Verpflichtung zur nach § 24 BNatSchG, Biosphärenreservate und Landschafts- Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). schutzgebiete nach §§ 25, 26 BNatSchG, Naturdenkmäler nach § 28 BNatSchG, geschützte Landschaftsbestandteile, Das Vorhaben wird hiermit gemäß § 10 Abs. 3 BImSchG einschließlich Alleen, nach § 29 BNatSchG, gesetzlich ge- i.V.m. §§ 18, 19 UVPG öffentlich bekannt gemacht. schützte Biotope nach § 30 BNatSchG, Risikogebiete nach § 73 Abs. 1 WHG, Überschwemmungsgebiete nach § 76 WHG, Die öffentliche Bekanntmachung erscheint in den örtlichen Ta- Wasserschutzgebiete nach § 51 WHG, Heilquellenschutzge- geszeitungen (Bersenbrücker Kreisblatt, Ibbenbürener Volks- biete nach § 53 Abs. 4 WHG, Gebiete, in denen die Vorschrif- zeitung), dem Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück sowie ten der EU festgelegten Umweltqualitätsnormen bereits über- gemäß § 27a des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG) schritten sind und Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte, ins- im Internet auf der Homepage des Landkreises Osnabrück besondere zentrale Orte i.S.d. § 2 Abs. 2 Nr. 2 ROG sowie für (www.landkreis-osnabrueck.de) und gem. § 20 UVPG im zen- in amtlichen Listen oder Karten verzeichnete Denkmäler, tralen Informationsportal über Umweltverträglichkeitsprüfun- Denkmalensembles, Bodendenkmale oder Gebiete, die von gen in Niedersachsen (https://uvp.niedersachsen.de/portal/). der durch die Länder bestimmten Denkmalschutzbehörde als archäologisch bedeutende Landschaften eingestuft worden sind. 2. Auslegung der Antragsunterlagen

Es liegt somit insgesamt keine potentielle Betroffenheit vor. Der Genehmigungsantrag und die dazugehörigen Unterlagen liegen in der Zeit vom Diese Bekanntgabe ist gem. § 5 Abs. 3 Satz 1 UVPG nicht selbständig anfechtbar. 06.11.2020 – 07.12.2020

einschließlich beim Landkreis Osnabrück, Fachdienst Planen Osnabrück, 09.10.2020 und Bauen, Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück, Raum 4081 aus und können Montag bis Freitag in der Zeit von 8:00 – 13:00 Uhr und Donnerstag von 8:00 – 17:30 Uhr eingesehen Landkreis Osnabrück werden. Aufgrund der aktuellen Lage durch die Corona-Pan- Die Landrätin demie ist die vorherige Abstimmung eines Termins zur Ein- Fachdienst Planen und Bauen sicht der Un-terlagen unbedingt erforderlich (Tel.: 0541/501- i. A. Röwekamp 4680). Über die einzuhaltenden hygienerechtlichen Bestim-

mungen werden Sie bei der Terminabsprache informiert.

Des Weiteren liegen die Antragsunterlagen bei Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020

66 • der Stadt Fürstenau, Fachdienst Planen und Bauen, An- sprechpartner Frau Kolosser, Zimmer 62, Schloßplatz 1, Öffentliche Bekanntmachung 49584 Fürstenau Genehmigungsverfahren nach dem • der Gemeinde Hopsten, Fachbereich Bauen und Wohnen, Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) Ansprechpartner Herr Baumert, Zimmer 108, Bunte Str. Errichtung und Betrieb von 1 Windenergieanlage 35, 48496 Hopsten, in Voltlage Höckel – südlich Hörsten • Gemeinde , Hauptstraße 31, 49586 Merzen (nur dienstags – donnerstags, mor-gens von 8 – 12 Uhr) Antragsteller: Windenergie Hollenstede 18 • Gemeinde Voltlage, Bürgerbüro, Am Markt 1, 49599 Volt- Planungsgesellschaft mbH lage

zur Einsichtnahme während den jeweiligen Dienstzeiten aus. 1. Erläuterung des Vorhabens Auch hier sind die Termine zur Einsichtnahme vorab abzu- stimmen. Die Windenergie Hollenstede 18 Planungsgesellschaft mbH beantragt die immissionsschutz-rechtliche Genehmigung zur Die Antragsunterlagen sind im selben Zeitraum im Internet un- Errichtung und zum Betrieb von zwei Windenergieanlagen in ter www.landkreis-osnabrueck.de/verwaltung/veroeffentli- Voltlage Höckel – südlich Hörsten. chungen/auslegungen und im zentralen Informationsportal über Umweltverträglichkeitsprüfungen in Niedersachsen Das Vorhaben soll an folgendem Standort errichtet werden: (https://uvp.niedersachsen.de/portal/) einzusehen.

Gemeinde Voltlage, Gemarkung Höckel, Flur 15, Flurstü- Zu den Antragsunterlagen, die zur Einsichtnahme ausgelegt cke 50/5 und 54/13 werden, gehören u.a. folgende umweltrelevante Unterlagen:

Gemäß § 4 des BImSchG in der Neufassung vom 17.05.2013 • Bericht zu den voraussichtlichen Umweltauswirkungen (BGBl. I S. 1275) in der zurzeit geltenden Fassung i.V.m. § 1 des Vorhabens (UVP-Bericht) mit integriertem Land- und der lfd. Nr. 1.6.2 des Anhangs Nr. 1 der 4. Verordnung zur schaftspflegerischen Begleitplan Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Ver- • Schalltechnischer Bericht – und ergänzender Ergebnis- ordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen – 4. brief

371 • Bericht zur Schattenwurf-Untersuchung zeitig vorher mitgeteilt. Für diese Kontaktaufnahme ist mit der • Einzelfallprüfung zur optischen Bedrängung Einwendung möglichst die E-Mailadresse oder eine Telefon- • Artenschutzbeitrag /Handynummer mitzuteilen. • Avifaunistische Untersuchungen (inkl. Erfassungen der Brutvögel und Erfassungen der Gast- und Rastvögel) Sofern die erhobenen Einwendungen nach Einschätzung der • Fledermauserfassungen Genehmigungsbehörde keiner Erörterung bedürfen, findet der • FFH-Verträglichkeitsprüfung Erörterungstermin bzw. die Online-Konsultation nicht statt. • Hydrogeologisches Gutachten Dies wird vorher rechtzeitig bekanntgegeben. • Baugrunduntersuchung • Vorhabenbezogenes Konzept zur Bodenkundlichen Bau- Einwendungen, die nach dem 07.01.2021 eingehen und im begleitung – Fachbeitrage Bodenschutz - Erörterungstermin bzw. der Online-Konsultation nicht erörtert werden, werden aber bei der Entscheidung über den Geneh- Etwaige Einwendungen gegen das o.a. Vorhaben können bei mi-gungsantrag berücksichtigt. den vorgenannten Dienststellen schriftlich, elektronisch (per E-Mail an [email protected]) oder zur Niederschrift geltend ge- Die Entscheidung über den Antrag bzw. über die Einwendun- macht werden. Sofern Einwendungen zur Niederschrift gelten gen wird allen am Verfahren Beteiligten zugestellt. Die Zustel- gemacht werden sollen, ist dafür ebenfalls vorab ein Termin lung kann durch öffentliche Bekanntmachung ersetzt werden. zu vereinbaren (Tel.: 0541/501-4680).

Die Einwendungen müssen die volle leserliche Anschrift mit Osnabrück, den 30.10.2020 Namen und Unterschrift tragen. Unleserliche Namen oder An- schriften werden bei gleichförmigen Einwendungen unberück- sichtigt gelassen. Die Einwendungen werden dem Antragstel- Landkreis Osnabrück ler zur Kenntnis gegeben. Auf Verlangen des Einwenders wer- Die Landrätin den dessen Namen und Anschrift nicht weitergegeben, sofern Fachdienst Planen und Bauen die ordnungsgemäße Durchführung des Verfahrens nicht be- i. A. Röwekamp einträchtigt wird.

3. Ladung zum Erörterungstermin / zur Online-Konsulta- Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 tion 67 Die bis zum 07.01.2021 eingegangenen Einwendungen wer- den am Öffentliche Bekanntmachung Genehmigungsverfahren nach dem 05.02.2021 um 10:00 Uhr Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) Errichtung und Betrieb von 1 Windenergieanlage im Rahmen eines Erörterungstermins im großen Tagungssaal in Fürstenau – südlich Hörsten des Museums am Schölerberg, Klaus-Strick-Weg 10, 49082 Osnabrück erörtert. Antragsteller: Windenergie Hollenstede 18 Planungsgesellschaft mbH Gemäß § 18 Abs. 1 Satz 2 der 9. Verordnung zur Durchfüh- rung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen – 9. BImSchV) wird 1. Erläuterung des Vorhabens die Öffentlichkeit vom Erörterungstermin ausgeschlossen, um eine Ansteckungsgefahr durch COVID-19 möglichst gering zu Die Windenergie Hollenstede 18 Planungsgesellschaft mbH halten. Zutritt haben demnach nur die Personen, die rechtzei- beantragt die immissionsschutz-rechtliche Genehmigung zur tig bis zum 07.01.2021 Einwendungen erhoben haben und ih- Errichtung und zum Betrieb von 1 Windenergieanlage in Fürs- re Teilnahme am Erörterungstermin bis zum 07.01.2021 tenau – südlich Hörsten. schriftlich oder elektronisch (per E-Mail an [email protected]) anmelden. Das Vorhaben soll an folgendem Standort errichtet werden: Es wird darauf hingewiesen, dass, sofern erforderlich, die er- hobenen Einwendungen auch bei Ausbleiben des Antragstel- Stadt Fürstenau, Gemarkung Hollenstede, Flur 27, Flur- lers oder von Personen, die Einwendungen erhoben haben, stück 66 erörtert werden. Die Flurbereinigung für die o.g. Standortangabe steht noch Sofern durch die am Erörterungstermin teilnahmeberechtigten aus. Die neuen Standortangaben sind folgende: Personen eine Überschreitung der Raumkapazität des Ta- gungssaals zu befürchten ist oder aufgrund etwaiger erneuter Stadt Fürstenau, Gemarkung Hollenstede, Flur 7, Flur- Schließungen der Tagungssaal nicht zur Verfügung steht, wird stück 222/1 die alternative Durchführung einer Online-Konsultation gem. § 5 des Gesetzes zur Sicherstellung ordnungsgemäßer Pla- Gemäß § 4 des BImSchG in der Neufassung vom 17.05.2013 nungs- und Genehmigungsverfahren während der COVID-19- (BGBl. I S. 1275) in der zurzeit geltenden Fassung i.V.m. § 1 Pandemie (Planungssicherstellungsgesetz – PlanSiG) vorbe- und der lfd. Nr. 1.6.2 des Anhangs Nr. 1 der 4. Verordnung zur halten. An der Teilnahme an der Online-Konsultation sind Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Ver- eben-falls jene berechtigt, die ihre Einwendungen rechtzeitig ordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen – 4. bis spätestens zum 07.01.2021 erhoben haben. Die Durch- BImSchV) vom 02.05.2013 (BGBl. I S. 670) in der zurzeit gel- führung einer Online-Konsultation sowie dessen Zeitraum und tenden Fassung bedarf das Vorhaben einer Genehmigung der Verfahrensablauf wird den Teilnahmeberechtigten recht- nach diesen gesetzlichen Vorschriften.

372 Gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes über die Umweltver- Brutvögel und Erfassungen der Gast- und Rastvögel) träglichkeitsprüfung (UVPG) besteht die Verpflichtung zur • Fledermauserfassungen Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). • FFH-Verträglichkeitsprüfung • Hydrogeologisches Gutachten Das Vorhaben wird hiermit gemäß § 10 Abs. 3 BImSchG • Baugrunduntersuchung i.V.m. §§ 18, 19 UVPG öffentlich bekannt gemacht. • Vorhabenbezogenes Konzept zur Bodenkundlichen Bau- begleitung – Fachbeitrage Bodenschutz - Die öffentliche Bekanntmachung erscheint in den örtlichen Ta- geszeitungen (Bersenbrücker Kreisblatt, Ibbenbürener Volks- Etwaige Einwendungen gegen das o.a. Vorhaben können bei zeitung), dem Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück sowie den vorgenannten Dienststellen schriftlich, elektronisch (per gemäß § 27a des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG) E-Mail an [email protected]) oder zur Niederschrift geltend ge- im Internet auf der Homepage des Landkreises Osnabrück macht werden. Sofern Einwendungen zur Niederschrift gelten (www.landkreis-osnabrueck.de) und gem. § 20 UVPG im zen- gemacht werden sollen, ist dafür ebenfalls vorab ein Termin tralen Informationsportal über Umweltverträglichkeitsprüfun- zu vereinbaren (Tel.: 0541/501-4680). gen in Niedersachsen (https://uvp.niedersachsen.de/portal/). Die Einwendungen müssen die volle leserliche Anschrift mit Namen und Unterschrift tragen. Unleserliche Namen oder An- 2. Auslegung der Antragsunterlagen schriften werden bei gleichförmigen Einwendungen unberück- sichtigt gelassen. Die Einwendungen werden dem Antragstel- Der Genehmigungsantrag und die dazugehörigen Unterlagen ler zur Kenntnis gegeben. Auf Verlangen des Einwenders wer- liegen in der Zeit vom den dessen Namen und Anschrift nicht weitergegeben, sofern die ordnungsgemäße Durchführung des Verfahrens nicht be- 06.11.2020 – 07.12.2020 einträchtigt wird. einschließlich beim Landkreis Osnabrück, Fachdienst Planen und Bauen, Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück, Raum 4081 3. Ladung zum Erörterungstermin / zur Online-Konsulta- aus und können Montag bis Freitag in der Zeit von 8:00 – tion 13:00 Uhr und Donnerstag von 8:00 – 17:30 Uhr eingesehen werden. Aufgrund der aktuellen Lage durch die Corona-Pan- Die bis zum 07.01.2021 eingegangenen Einwendungen wer- demie ist die vorherige Abstimmung eines Termins zur Ein- den am sicht der Unterlagen unbedingt erforderlich (Tel.: 0541/501- 4680). Über die einzuhaltenden hygienerechtlichen Bestim- 19.01.2021 um 10:00 Uhr mungen werden Sie bei der Terminabsprache informiert. im Rahmen eines Erörterungstermins im großen Tagungssaal Des Weiteren liegen die Antragsunterlagen bei des Museums am Schölerberg, Klaus-Strick-Weg 10, 49082 Osnabrück erörtert. • der Stadt Fürstenau, Fachdienst Planen und Bauen, An- sprechpartner Frau Kolosser, Zimmer 62, Schloßplatz 1, Gemäß § 18 Abs. 1 Satz 2 der 9. Verordnung zur Durchfüh- 49584 Fürstenau rung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung • der Gemeinde Hopsten, Fachbereich Bauen und Wohnen, über genehmigungsbedürftige Anlagen – 9. BImSchV) wird Ansprechpartner Herr Baumert, Zimmer 108, Bunte Str. die Öffentlichkeit vom Erörterungstermin ausgeschlossen, um 35, 48496 Hopsten, eine Ansteckungsgefahr durch COVID-19 möglichst gering zu • Gemeinde Merzen, Hauptstraße 31, 49586 Merzen (nur halten. Zutritt haben demnach nur die Personen, die rechtzei- dienstags – donnerstags, morgens von 8 – 12 Uhr) tig bis zum 07.01.2021 Einwendungen erhoben haben und ih- • Gemeinde Voltlage, Bürgerbüro, Am Markt 1, 49599 Volt- re Teilnahme am Erörterungstermin bis zum 07.01.2021 lage schriftlich oder elektronisch (per E-Mail an [email protected]) anmelden. zur Einsichtnahme während den jeweiligen Dienstzeiten aus. Auch hier sind die Termine zur Einsichtnahme vorab abzu- Es wird darauf hingewiesen, dass, sofern erforderlich, die er- stimmen. hobenen Einwendungen auch bei Ausbleiben des Antragstel- lers oder von Personen, die Einwendungen erhoben haben, Die Antragsunterlagen sind im selben Zeitraum im Internet un- erörtert werden. ter www.landkreis-osnabrueck.de/verwaltung/veroeffentli- chungen/auslegungen und im zentralen Informationsportal Sofern durch die am Erörterungstermin teilnahmeberechtigten über Umweltverträglichkeitsprüfungen in Niedersachsen Personen eine Überschreitung der Raumkapazität des Ta- (https://uvp.niedersachsen.de/portal/) einzusehen. gungssaals zu befürchten ist oder aufgrund etwaiger erneuter Schließungen der Tagungssaal nicht zur Verfügung steht, wird Zu den Antragsunterlagen, die zur Einsichtnahme ausgelegt die alternative Durchführung einer Online-Konsultation gem. § werden, gehören u.a. folgende umweltrelevante Unterlagen: 5 des Gesetzes zur Sicherstellung ordnungsgemäßer Pla- nungs- und Genehmigungsverfahren während der COVID-19- • Bericht zu den voraussichtlichen Umweltauswirkungen Pandemie (Planungssicherstellungsgesetz – PlanSiG) vorbe- des Vorhabens (UVP-Bericht) mit integriertem Land- halten. An der Teilnahme an der Online-Konsultation sind schaftspflegerischen Begleitplan ebenfalls jene berechtigt, die ihre Einwendungen rechtzeitig • Schalltechnischer Bericht – und ergänzender Ergebnis- bis spätestens zum 07.01.2021 erhoben haben. Die Durch- brief führung einer Online-Konsultation sowie dessen Zeitraum und • Bericht zur Schattenwurf-Untersuchung der Verfahrensablauf wird den Teilnahmeberechtigten recht- • Einzelfallprüfung zur optischen Bedrängung zeitig vorher mitgeteilt. Für diese Kontaktaufnahme ist mit der • Artenschutzbeitrag Einwendung möglichst die E-Mailadresse oder eine Telefon- • Avifaunistische Untersuchungen (inkl. Erfassungen der /Handynummer mitzuteilen.

373 Sofern die erhobenen Einwendungen nach Einschätzung der Das Vorhaben wird hiermit gemäß § 10 Abs. 3 BImSchG Genehmigungsbehörde keiner Erörterung bedürfen, findet der i.V.m. §§ 18, 19 UVPG öffentlich bekannt gemacht. Erörterungstermin bzw. die Online-Konsultation nicht statt. Dies wird vorher rechtzeitig bekanntgegeben. Die öffentliche Bekanntmachung erscheint in den örtlichen Ta- geszeitungen (Bersenbrücker Kreisblatt, Ibbenbürener Volks- Einwendungen, die nach dem 07.01.2021 eingehen und im zeitung), dem Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück sowie Erörterungstermin bzw. der Online-Konsultation nicht erörtert gemäß § 27a des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG) werden, werden aber bei der Entscheidung über den Geneh- im Internet auf der Homepage des Landkreises Osnabrück migungsantrag berücksichtigt. (www.landkreis-osnabrueck.de) und gem. § 20 UVPG im zen- tralen Informationsportal über Umweltverträglichkeitsprüfun- Die Entscheidung über den Antrag bzw. über die Einwendun- gen in Niedersachsen (https://uvp.niedersachsen.de/portal/). gen wird allen am Verfahren Beteiligten zugestellt. Die Zustel- lung kann durch öffentliche Bekanntmachung ersetzt werden. 2. Auslegung der Antragsunterlagen

Osnabrück, den 30.10.2020 Der Genehmigungsantrag und die dazugehörigen Unterlagen liegen in der Zeit vom

Landkreis Osnabrück 06.11.2020 – 07.12.2020 Die Landrätin Fachdienst Planen und Bauen einschließlich beim Landkreis Osnabrück, Fachdienst Planen i. A. Röwekamp und Bauen, Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück, Raum 4081 aus und können Montag bis Freitag in der Zeit von 8:00 – 13:00 Uhr und Donnerstag von 8:00 – 17:30 Uhr eingesehen werden. Aufgrund der aktuellen Lage durch die Corona-Pan- Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 demie ist die vorherige Abstimmung eines Termins zur Ein-

68 sicht der Unterlagen unbedingt erforderlich (Tel.: 0541/501- 4680). Über die einzuhaltenden hygienerechtlichen Bestim- Öffentliche Bekanntmachung mungen werden Sie bei der Terminabsprache informiert.

Genehmigungsverfahren nach dem Des Weiteren liegen die Antragsunterlagen bei Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG)

Errichtung und Betrieb von 1 Windenergieanlage • der Stadt Fürstenau, Fachdienst Planen und Bauen, An- in Fürstenau – südlich Hörsten sprechpartner Frau Kolosser, Zimmer 62, Schloßplatz 1, Antragsteller: Windenergie Hollenstede 18 49584 Fürstenau Planungsgesellschaft mbH • der Gemeinde Hopsten, Fachbereich Bauen und Wohnen, Ansprechpartner Herr Baumert, Zimmer 108, Bunte Str. 35, 48496 Hopsten, 1. Erläuterung des Vorhabens • Gemeinde Merzen, Hauptstraße 31, 49586 Merzen (nur dienstags – donnerstags, morgens von 8 – 12 Uhr) Die Windenergie Hollenstede 18 Planungsgesellschaft mbH • Gemeinde Voltlage, Bürgerbüro, Am Markt 1, 49599 Volt- beantragt die immissionsschutz-rechtliche Genehmigung zur lage Errichtung und zum Betrieb von 1 Windenergieanlage in Fürs- tenau – südlich Hörsten. zur Einsichtnahme während den jeweiligen Dienstzeiten aus. Auch hier sind die Termine zur Einsichtnahme vorab abzu- stimmen. Das Vorhaben soll an folgendem Standort errichtet werden: Die Antragsunterlagen sind im selben Zeitraum im Internet un- Stadt Fürstenau, Gemarkung Hollenstede, Flur 27, Flur- ter www.landkreis-osnabrueck.de/verwaltung/veroeffentli- stück 98/1 chungen/auslegungen und im zentralen Informations-portal über Umweltverträglichkeitsprüfungen in Niedersachsen Die Flurbereinigung für die o.g. Standortangabe steht noch (https://uvp.niedersachsen.de/portal/) einzusehen. aus. Die neuen Standortangaben sind folgende: Zu den Antragsunterlagen, die zur Einsichtnahme ausgelegt Stadt Fürstenau, Gemarkung Hollenstede, Flur 7, Flur- werden, gehören u.a. folgende umweltrelevante Unterlagen: stück 3/6 • Bericht zu den voraussichtlichen Umweltauswirkungen Gemäß § 4 des BImSchG in der Neufassung vom 17.05.2013 des Vorhabens (UVP-Bericht) mit integriertem Land- (BGBl. I S. 1275) in der zurzeit geltenden Fassung i.V.m. § 1 schaftspflegerischen Begleitplan und der lfd. Nr. 1.6.2 des Anhangs Nr. 1 der 4. Verordnung zur • Schalltechnischer Bericht – und ergänzender Ergebnis- Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Ver- brief ordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen – 4. • Bericht zur Schattenwurf-Untersuchung BImSchV) vom 02.05.2013 (BGBl. I S. 670) in der zurzeit gel- • Einzelfallprüfung zur optischen Bedrängung tenden Fassung bedarf das Vorhaben einer Genehmigung • Artenschutzbeitrag nach diesen gesetzlichen Vorschriften. • Avifaunistische Untersuchungen (inkl. Erfassungen der Brutvögel und Erfassungen der Gast- und Rastvögel) Gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes über die Umweltver- • Fledermauserfassungen träglichkeitsprüfung (UVPG) besteht die Verpflichtung zur • FFH-Verträglichkeitsprüfung Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). • Hydrogeologisches Gutachten

374 • Baugrunduntersuchung Dies wird vorher rechtzeitig bekanntgegeben. • Vorhabenbezogenes Konzept zur Bodenkundlichen Bau- begleitung – Fachbeitrage Bodenschutz - Einwendungen, die nach dem 07.01.2021 eingehen und im Erörterungstermin bzw. der Online-Konsultation nicht erörtert Etwaige Einwendungen gegen das o.a. Vorhaben können bei werden, werden aber bei der Entscheidung über den Geneh- den vorgenannten Dienststellen schriftlich, elektronisch (per migungsantrag berücksichtigt. E-Mail an [email protected]) oder zur Niederschrift geltend ge- macht werden. Sofern Einwendungen zur Niederschrift gelten Die Entscheidung über den Antrag bzw. über die Einwendun- gemacht werden sollen, ist dafür ebenfalls vorab ein Termin gen wird allen am Verfahren Beteiligten zugestellt. Die Zustel- zu vereinbaren (Tel.: 0541/501-4680). lung kann durch öffentliche Bekanntmachung ersetzt werden.

Die Einwendungen müssen die volle leserliche Anschrift mit Osnabrück, den 30.10.2020 Namen und Unterschrift tragen. Unleserliche Namen oder An- schriften werden bei gleichförmigen Einwendungen unberück- sichtigt gelassen. Die Einwendungen werden dem Antragstel- Landkreis Osnabrück ler zur Kenntnis gegeben. Auf Verlangen des Einwenders wer- Die Landrätin den dessen Namen und Anschrift nicht weitergegeben, sofern Fachdienst Planen und Bauen die ordnungsgemäße Durchführung des Verfahrens nicht be- i. A. Röwekamp einträchtigt wird.

Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 3. Ladung zum Erörterungstermin / zur Online-Konsulta.

tion 69

Vorprüfung Die bis zum 07.01.2021 eingegangenen Einwendungen wer- der Umweltverträglichkeit den am

02.02.2021 um 10:00 Uhr Bei folgendem Bauvorhaben wurde die Notwendigkeit einer

Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gem. § 9 Abs. 1 Satz 1 im Rahmen eines Erörterungstermins im großen Tagungssaal Nr. 2 nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprü- des Museums am Schölerberg, Klaus-Strick-Weg 10, 49082 fung (UVPG) in der Neufassung vom 24.02.2010 (BGBl. I S. Osnabrück erörtert. 94) zuletzt geändert durch Art. 117 V vom 19.06.2020 (BGBl.

I S. 1328) geprüft. Gemäß § 18 Abs. 1 Satz 2 der 9. Verordnung zur Durchfüh- rung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung

über genehmigungsbedürftige Anlagen – 9. BImSchV) wird Aktenzeichen: 11-für-03138-20 die Öffentlichkeit vom Erörterungstermin ausgeschlossen, um Antragsteller: Windpark LKOS-44 GmbH & Co. KG eine Ansteckungsgefahr durch COVID-19 möglichst gering zu Baugrundstück: Fürstenau, Hagenbecker Str. -- halten. Zutritt haben demnach nur die Personen, die rechtzei- Gemarkung: Lütkeberge Kellinghausen tig bis zum 07.01.2021 Einwendungen erhoben haben und ih- Flur: 4 6 re Teilnahme am Erörterungstermin bis zum 07.01.2021 Flurstück(e): 143 96 schriftlich oder elektronisch (per E-Mail an [email protected]) anmelden. Änderungsverfahren nach § 16 BImSchG Es wird darauf hingewiesen, dass, sofern erforderlich, die er- Beantragung des offenen Schallbetriebs für die WEA 1 und hobenen Einwendungen auch bei Ausbleiben des Antragstel- die WEA 3 im WP Sellberg-Utdrift (Fürstenau) lers oder von Personen, die Einwendungen erhoben haben, erörtert werden. Die Windpark LKOS GmbH & Co. KG plant die Änderung der Schallmodi der bereits genehmigten WEA 1 und 3 des Wind- Sofern durch die am Erörterungstermin teilnahmeberechtigten parks Sellberg-Utdrift in der Stadt Fürstenau, Gemarkung Lüt- Personen eine Überschreitung der Raumkapazität des Ta- keberge, Flur 4, Flurstücke 143 sowie Flur 6, Flurstück 96. Bei gungssaals zu befürchten ist oder aufgrund etwaiger erneuter dem Standort des Vorhabens handelt es sich planungsrecht- Schließungen der Tagungssaal nicht zur Verfügung steht, wird lich um Innenbereich, da ein Bebauungsplan zugrunde liegt. die alternative Durchführung einer Online-Konsultation gem. § 5 des Gesetzes zur Sicherstellung ordnungsgemäßer Pla- Nach der allgemeinen Vorprüfung ist eine Umweltverträglich- nungs- und Genehmigungsverfahren während der COVID-19- keitsprüfung für das genannte Vorhaben aus den folgenden Pandemie (Planungssicherstellungsgesetz – PlanSiG) vorbe- Gründen nicht erforderlich. halten. An der Teilnahme an der Online-Konsultation sind ebenfalls jene berechtigt, die ihre Einwendungen rechtzeitig Gemäß der Nr. 3 Anlage 3 des Gesetzes über Umweltverträg- bis spätestens zum 07.01.2021 erhoben haben. Die Durch- lichkeitsprüfungen (UVPG) sind die möglichen Auswirkungen führung einer Online-Konsultation sowie dessen Zeitraum und eines Vorhabens auf die Schutzgüter zu beurteilen. der Verfahrensablauf wird den Teilnahmeberechtigten recht- zeitig vorher mitgeteilt. Für diese Kontaktaufnahme ist mit der Für die Schutzgüter die Schutzgüter Tiere, Pflanzen, biologi- Einwendung möglichst die E-Mailadresse oder eine Telefon- sche Vielfalt, Fläche, Boden, Wasser, Klima, Luft, Landschaft, /Handynummer mitzuteilen. kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter sind keine erhebli- chen Umweltauswirkungen durch das geplante Vorhaben zu Sofern die erhobenen Einwendungen nach Einschätzung der erwarten, da durch die Änderung keine geänderten Auswir- Genehmigungsbehörde keiner Erörterung bedürfen, findet der kungen auf diese Schutzgüter einwirken, als die bereits in der Erörterungstermin bzw. die Online-Konsultation nicht statt. ursprünglichen Genehmigung betrachteten.

375 Ebenso sind keine erheblichen Umweltauswirkungen auf das nern in der Gesellschaft haben. Der Gleichstellungsbeauf- Schutzgut Mensch, insbesondere die menschliche Gesund- tragten werden Aufgaben nach Maßgabe des Absatzes 3 heit, zu erwarten. Durch die Änderung der reduzierten Schall- dieses Abschnitts bis zur Ausschöpfung der geschuldeten modi (IIs) der WEA 1 und WEA 3 in den offenen Nachtbetrieb Arbeitszeit übertragen. erhöhen sich die tatsächlich auftretenden Schallleistungspe- gel an den Immissionsorten (IO). Durch die Änderung wird ei- (2) Im Rahmen der in Absatz 1 genannten Zielsetzung kann ne Pegelerhöhung von 0 bis 1 dB(A) an den IO hervorgerufen. sie Vorhaben und Maßnahmen anregen, die Dennoch wird an allen IO weiterhin der nächtliche Richtwert von 45 dB(A) unterschritten. Der höchste Wert wird am IO 1 1. die Arbeitsbedingungen innerhalb der Verwaltung mit 44,2 dB(A) erreicht. Insgesamt sind daher die Umweltaus- wirkungen durch die Änderung als nicht erheblich einzustufen. 2. personelle, wirtschaftliche und soziale Angelegenhei- ten des öffentlichen Dienstes der Stadt oder Es liegen insgesamt keine erheblichen Umweltauswirkungen vor. 3. Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft

Diese Bekanntgabe ist gem. § 5 Abs. 3 Satz 1 UVPG nicht betreffen. selbständig anfechtbar. (3) Der Gleichstellungsbeauftragten obliegen folgende Aufga- ben: Osnabrück, den 30.10.2020 1. Information und Beratung von Bürgerinnen und Bür- gern, Einwohnerinnen und Einwohnern in Gleichstel- Landkreis Osnabrück lungsfragen unter Ausschluss von Rechtsberatungen. Die Landrätin Fachdienst Planen und Bauen 2. Aufarbeitung geschlechterspezifischer Probleme und i. A. Röwekamp Erarbeitung von Konzepten, um die Chancengleichheit der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen zu verwirklichen.

Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 3. Kontaktpflege zu Verbänden, Unternehmen, Gewerk- B. Bekanntmachungen der kreisangehörigen Städte, Gemeinden Samtgemeinden und der Zweckverbände schaften, Frauengruppen und Frauenverbänden zwecks Erfahrungsaustausch und Zusammenarbeit in 227 geschlechterspezifischen Fragestellungen.

Satzung 4. Ausarbeitung von Empfehlungen für Ausschüsse und über die Rechtsstellung und den Aufgabenbereich Rat, Stellungnahmen zu Ausschuss- und Ratsvorla- der ehrenamtlichen und nebenberuflichen gen, die geschlechterspezifische Themen berühren. Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Dissen am Teutoburger Wald 5. Beteiligung in Personalangelegenheiten der Stadt.

Aufgrund der §§ 8 und 9 des Niedersächsischen Kommunal- verfassungsgesetzes (NKomVG) in der Fassung vom § 3 17.12.2010 (Nieders. GVBl. S. 576), zuletzt geändert durch Unterstellung, Weisungsgebundenheit das Gesetz vom 15.07.2020 (Nds. GVBl. S. 244) hat der Rat der Stadt Dissen am Teutoburger Wald in seiner Sitzung am Die Gleichstellungsbeauftragte ist in ihrer Tätigkeit als Gleich- 05.10.2020 folgende Satzung beschlossen: stellungsbeauftragte unmittelbar dem Bürgermeister unter- stellt. Bei der rechtmäßigen Erfüllung ihrer Aufgaben ist sie nicht an Weisungen gebunden. § 1 Rechtsstellung

Vom Rat der Stadt Dissen aTW wird eine ehrenamtliche oder § 4 nebenberufliche Gleichstellungsbeauftragte berufen. Sie kann Verhältnis zu den kommunalen Gremien vom Rat aus diesem Amt mit der Mehrheit seiner Mitglieder abberufen werden. (1) Die Gleichstellungsbeauftragte kann an Sitzungen des Rates, des Verwaltungsausschusses, der Ausschüsse des Rates und der Ausschüsse nach § 73 NKomVG teilneh- § 2 men, sofern geschlechterspezifische Themen berührt wer- Tätigkeit den. Sie ist auf ihr Verlangen zum Gegenstand der Ver- handlung zu hören. Sie kann anregen, dass ein bestimm- (1) Die Tätigkeit der nebenberuflichen Gleichstellungsbeauf- ter Beratungsgegenstand auf die Tagesordnung der Sit- tragten hat das Ziel, zur Verwirklichung der Gleichberech- zung des Rates, eines seiner Ausschüsse oder des Ver- tigung von Frauen und Männern beizutragen. Die Gleich- waltungsausschusses gesetzt wird. Ein Anspruch auf Auf- stellungsbeauftragte wirkt nach Maßgabe der §§ 4 und 5 nahme bestimmter Beratungsgegenstände besteht nicht. der Satzung an allen Vorhaben, Entscheidungen, Pro- grammen und Maßnahmen mit, die Auswirkungen auf die (2) Widerspricht sie in Angelegenheiten, die ihren Aufgaben- Gleichberechtigung der Geschlechter und die Anerken- bereich berühren, dem Ergebnis der Vorbereitung eines nung der gleichwertigen Stellung von Frauen und Män- Beschlusses des Rates durch den Verwaltungsausschuss,

376 so hat der Bürgermeister den Rat zu Beginn der Beratung Der Rat der Stadt Dissen aTW hat in seiner Sitzung am auf den Widerspruch und seine wesentlichen Gründe hin- 05.10.2020 gemäß § 58 Abs. 1 Nr. 10 in Verbindung mit § 129 zuweisen. NKomVG die Jahresrechnungen für die Haushaltsjahre 2017 und 2018 beschlossen und dem Bürgermeister Entlastung er- (3) Absatz 2 ist auf Beschlussvorschläge für den Verwaltungs- teilt. Ferner hat der Rat beschlossen, dass die Jahresüber- ausschuss entsprechend anzuwenden. schüsse der Jahresrechnung 2017 in Höhe von 127.029,22 € und der Jahresrechnung 2018 in Höhe von 1.821.871,98 € in (4) Die Gleichstellungsbeauftragte ist auf Verlangen des Ra- der Bilanz mit der Position „Fehlbeträge/-überschüsse aus tes verpflichtet, Auskunft über ihre Tätigkeit zu geben. Vorjahren“ verrechnet werden sollen.

(5) Der Bürgermeister berichtet dem Rat gemeinsam mit der Gemäß § 129 Abs. 2 in Verbindung mit § 156 Abs. 4 NKomVG Gleichstellungsbeauftragten über die Maßnahmen, die die werden die Jahresrechnungen sowie der um die Stellungnah- Stadt zur Umsetzung des Verfassungsauftrags aus Artikel me des Bürgermeisters ergänzte Schlussbericht des Rech- 3 Abs. 2 der Niedersächsischen Verfassung, die Gleichbe- nungsprüfungsamtes des Landkreises Osnabrück in der Zeit rechtigung von Frauen und Männern zu verwirklichen, vom 02.11.2020 bis 10.11.2020 während der Öffnungszeiten durchgeführt hat, und über deren Auswirkungen. Der Be- im Rathaus der Stadt Dissen aTW, Große Str. 33, Zimmer richt ist dem Rat jeweils nach drei Jahren zur Beratung 1.08, 49201 Dissen aTW, öffentlich ausgelegt. Eine Einsicht- vorzulegen. nahme ist auch außerhalb der Öffnungszeiten nach vorheriger Terminvereinbarung möglich.

§ 5 Dissen aTW, 06.10.2020 Beteiligungsrechte Stadt Dissen aTW Der Bürgermeister hat die Gleichstellungsbeauftragte in allen Der Bürgermeister Angelegenheiten, die ihren Aufgabenbereich berühren, recht- Eugen Görlitz zeitig zu beteiligen und ihr die erforderlichen Auskünfte zu er- teilen. Dies gilt insbesondere in Personalangelegenheiten. Die Gleichstellungsbeauftragte ist in dem für die sachgerechte Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlichen Umfang berech- Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 tigt, Einsicht in die Akten der Stadtverwaltung zu nehmen, in Personalakten jedoch nur mit Zustimmung der betroffenen 229 Beschäftigten. Bekanntmachung der Gesamtabschlüsse der Stadt Dissen aTW für die Haushaltsjahre 2017 und 2018 § 6 Öffentlichkeitsarbeit Der Rat der Stadt Dissen aTW hat in seiner Sitzung am Die Gleichstellungsbeauftragte kann die Öffentlichkeit über 05.10.2020 die vom Rechnungsprüfungsamt des Landkreises Angelegenheiten ihres Aufgabenbereiches gemäß § 2 dieser Osnabrück geprüften konsolidierten Gesamtabschlüsse für Satzung unterrichten. die Haushaltsjahre 2017 und 2018 gemäß § 58 Abs. 1 Nr. 10 i. V. m. § 129 Abs. 1 NKomVG beschlossen.

§ 7 Gemäß § 129 Abs. 2 in Verbindung mit § 156 Abs. 4 NKomVG Inkrafttreten werden die Gesamtabschlüsse sowie der um die Stellungnah- me des Bürgermeisters ergänzte Schlussbericht des Rech- (1) Die Satzung tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung in nungsprüfungsamtes des Landkreises Osnabrück in der Zeit Kraft. vom 02.11.2020 bis 10.11.2020 während der Öffnungszeiten im Rathaus der Stadt Dissen aTW, Große Str. 33, Zimmer (2) Gleichzeitig tritt die Satzung über die Rechtsstellung und 1.08, 49201 Dissen aTW, öffentlich ausgelegt. Eine Einsicht- den Aufgabenbereich der ehrenamtlichen Frauenbeauf- nahme ist auch außerhalb der Öffnungszeiten nach vorheriger tragten der Stadt Dissen am Teutoburger Wald außer Terminvereinbarung möglich. Kraft.

Dissen aTW, 06.10.2020 Dissen am Teutoburger Wald, den 6. Oktober 2020 Stadt Dissen aTW Der Bürgermeister Stadt Dissen am Teutoburger Wald Eugen Görlitz Der Bürgermeister Eugen Görlitz Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020

Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 230 Prüfung 228 des Jahresabschlusses 2019 der Gemeindewerke Bissendorf GmbH Bekanntmachung des Beschlusses der Stadt Dissen aTW über die Jahresrechnungen und die Entlastung des 1. Der Abschlussprüfer der INTECON GmbH Wirtschaftsprü- Bürgermeisters für die Haushaltsjahre 2017 und 2018 fungsgesellschaft hat nachstehenden Bestätigungsver-

377 merk erteilt: tragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzli- chen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die „Bestätigungsvermerk des unabhängigen sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ord- Abschlussprüfers nungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, An die Gemeindewerke Bissendorf GmbH, Bissendorf der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsich- tigten – falschen Darstellungen ist. Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der Gemeindewerke Bissen- Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzli- dorf GmbH, Bissendorf, – bestehend aus der Bilanz zum chen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesell- 31.12.2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Ge- schaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurtei- schäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 sowie dem len. Des Weiteren haben Sie die Verantwortung, Sachverhalte Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstä- Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir tigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind den Lagebericht der GW Bissendorf GmbH für das Geschäfts- sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungsle- jahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 geprüft. gungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Nach unser Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewon- Gegebenheiten entgegenstehen. nenen Erkenntnisse Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für • entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen we- die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffen- sentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesell- des Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in al- schaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und len wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss im Ein- vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ord- klang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften ent- nungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhält- spricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwick- nissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanz- lung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertre- lage der Gesellschaft zum 31.12.2019 sowie ihrer Ertrags- ter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen lage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Auf- 31.12.2019 und stellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den an- zuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermög- • vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutref- lichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die fendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen we- Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. sentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen ge- Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstel- setzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken lung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Jahresabschlusses und des Lageberichts Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßig- Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu er- keit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. langen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentli- chen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Dar- Grundlage für die Prüfungsurteile stellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutref- Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des fendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und § 158 allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie NKomVG unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts- mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Ein- prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungs- klang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften ent- mäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwor- spricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwick- tung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Ab- lung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu schnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Be- zum Lagebericht beinhaltet. stätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vor- HGB und § 158 NKomVG unter Beachtung der vom Institut für schriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflich- Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungs- eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche nachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten re- für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum La- sultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn ver- gebericht zu dienen. nünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Auf- und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidun- sichtsrats für den Jahresabschluss und Lagebericht gen von Adressaten beeinflussen. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstel- lung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapital- Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus gesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhält- beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellun- nissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er- gen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und

378 führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risi- meidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von ken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausrei- den zukunftsorientierten Angaben abweichen. chend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße be- der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, ein- trügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsich- schließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die tigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. wir während unserer Prüfung feststellen. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten kön- nen. Der Jahresabschluss, der Lagebericht und die Buchführung der Gemeindewerke Bissendorf GmbH entsprechen nach • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des pflichtgemäßer Prüfung den Rechtsvorschriften. Die Ge- Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem schäftsführung erfolgt ordnungsgemäß. Die Entwicklung der und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vor- Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, der Liquidität und der kehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu Rentabilität ist nicht zu beanstanden. Die Gesellschaft wird planen, die unter den gegebenen Umständen angemes- wirtschaftlich geführt.“ sen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben. Osnabrück, den 28. Mai 2020

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzli- INTECON chen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmetho- GmbH den sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Ver- Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusam- Spreckelmeier menhängenden Angaben. (Siegel) Wirtschaftsprüfer

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- Feststellung des Rechnungsprüfungsamtes: nungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unterneh- menstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prü- Ergänzende Bemerkungen des Rechnungsprüfungsamtes fungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zu- gemäß § 34 Abs. 1 Satz 3 EigBetrVO sind nicht erforderlich. sammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten be- steht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesell- Osnabrück, 18.06.2020 schaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwer- fen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine Rechnungsprüfungsamt wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im des Landkreises Osnabrück Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im (Siegel) i.A. Sonja Göhler

Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu ma-

chen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser

jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unse- 2. Die Gesellschafterversammlung der Gemeindewerke Bis- re Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Da- sendorf GmbH hat am 09.07.2020 folgenden Beschluss tum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungs- gefasst: nachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten

können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Un- Der Jahresabschluss 2019 sowie der Lagebericht werden ternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. festgestellt. Der Geschäftsführerin wird Entlastung erteilt.

Der Jahresgewinn in Höhe von 157.171,64 € wird auf • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den neue Rechnung vorgetragen. Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben

sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden 3. Gem. §§ 158, 157 Niedersächsisches Kommunalverfas- Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der sungsgesetz (NKomVG) i. V. m. § 34 der Verordnung über Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grund- Eigenbetriebe und andere prüfungspflichtigen Einrichtun- sätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächli- gen (Eigenbetriebsverordnung – EigBetrVO -) vom chen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, 27.01.2011 (Nds. GVBl. 2011 S. 21) werden der Feststel- Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. lungsvermerk und der Beschluss über den Jahresab- schluss 2019 hiermit öffentlich bekanntgemacht. • beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jah- resabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Ge- ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft. schäftsjahr 2019 liegen vom 02.11.2020 – 12.11.2020 zur Einsichtnahme in der Gemeindeverwaltung Bissendorf, • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzli- 49143 Bissendorf, Kirchplatz 1 (Zimmer 111), öffentlich chen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Anga- aus. ben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeig- neter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbeson- Bissendorf, den 08.10.2020 dere die den zukunftsorientierten Angaben von den ge- setzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen An- Gemeindewerke Bissendorf GmbH nahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung Die Geschäftsführerin der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Susan Schröder Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorien- tierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annah- men geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unver- Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020

379 231 Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahres- Prüfung abschluss und Lagebericht des Jahresabschlusses 2019 Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstel- der Gemeindewerke Bissendorf Netze GmbH & Co. KG lung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapital- gesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der 1. Der Abschlussprüfer der INTECON GmbH Wirtschaftsprü- Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze fungsgesellschaft hat nachstehenden Bestätigungsvermerk ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhält- erteilt: nissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er- tragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzli- „Bestätigungsvermerk des unabhängigen chen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die Abschlussprüfers sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ord- nungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, An die Gemeindewerke Bissendorf Netze GmbH & Co. KG, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, Bissendorf der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsich- tigten – falschen Darstellungen ist. Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der Gemeindewerke Bissen- Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzli- dorf Netze GmbH & Co. KG, Bissendorf, - bestehend aus der chen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesell- Bilanz zum 31.12.2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung schaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurtei- für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 len. Des Weiteren haben Sie die Verantwortung, Sachverhalte sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilan- in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstä- zierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hi- tigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind naus haben wir den Lagebericht der GW Bissendorf Netze sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungsle- GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis gungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zum 31.12.2019 geprüft. zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung ge- wonnenen Erkenntnisse Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffen- • entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen we- des Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in al- sentlichen Belangen den deutschen, für Personengesell- len wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss im Ein- schaften analog der Kapitalgesellschaften geltenden han- klang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften ent- delsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beach- spricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwick- tung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buch- lung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertre- führung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen- ter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen des Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Auf- zum 31.12.2019 sowie ihrer Ertragslage für das Ge- stellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit dem an- schäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 und zuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermög- lichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die • vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutref- Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. fendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen we- sentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen ge- Jahresabschlusses und des Lageberichts setzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu er- der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. langen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentli- chen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Dar- Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere stellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutref- Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßig- fendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in keit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Ein- Grundlage für die Prüfungsurteile klang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften ent- Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des spricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwick- Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und § 158 lung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu NKomVG unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts- erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungs- zum Lagebericht beinhaltet. mäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwor- tung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Ab- Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber schnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Be- HGB und § 158 NKomVG unter Beachtung der vom Institut stätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grund- dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den sätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prü- deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vor- fung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Fal- schriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflich- sche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkei- ten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir ten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungs- vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln nachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlus- für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum La- ses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entschei- gebericht zu dienen. dungen von Adressaten beeinflussen.

380 Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus setzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen An- und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus nahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorien- beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellun- tierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annah- gen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und men geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unver- führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risi- meidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von ken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausrei- den zukunftsorientierten Angaben abweichen. chend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße be- der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, ein- trügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsich- schließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die tigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. wir während unserer Prüfung feststellen. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten kön- nen. Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Rechnungsle- gung nach § 6b Abs. 3 EnWG, wonach für die Tätigkeiten • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des nach § 6b Abs. 3 EnWG getrennte Konten zu führen sind, hat Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem zu keinen Einwendungen geführt. und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vor- kehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu Der Jahresabschluss, der Lagebericht und die Buchführung planen, die unter den gegebenen Umständen angemes- der Gemeindewerke Bissendorf Netze GmbH & Co. KG ent- sen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur sprechen nach pflichtgemäßer Prüfung den Rechtsvorschrif- Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben. ten. Die Geschäftsführung erfolgt ordnungsgemäß. Die Ent- wicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, der Liqui- • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzli- dität und der Rentabilität ist nicht zu beanstanden. Die Gesell- chen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmetho- schaft wird wirtschaftlich geführt.“ den sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Ver- tretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusam- menhängenden Angaben. Osnabrück, den 28. April 2020

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit INTECON des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- GmbH nungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unterneh- Wirtschaftsprüfungsgesellschaft menstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prü- Spreckelmeier fungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zu- (Siegel) Wirtschaftsprüfer sammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten be- steht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesell- schaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwer- Feststellung des Rechnungsprüfungsamtes: fen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Ergänzende Bemerkungen des Rechnungsprüfungsamtes Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im nach § 34 Abs. 1 Satz 3 EigBetrVO sind nicht erforderlich. Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu ma- chen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Osnabrück, 18.06.2020 jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unse- re Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Da- Rechnungsprüfungsamt tum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungs- des Landkreises Osnabrück nachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten (Siegel) i.A. Sonja Göhler können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Un- ternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. 2. Die Gesellschafter der Gemeindewerke Bissendorf Netze • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den GmbH & Co. KG haben in schriftlichen Beschlussfassun- Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben gen vom 09.07./10.07. und 20.08./21.08.2020 folgende sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Beschlüsse gefasst: Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grund- Der Jahresabschluss zum 31.12.2019 wird festgestellt. sätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächli- Der Lagebericht wird zur Kenntnis genommen. Der ge- chen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, schäftsführenden Komplementärin und der die Komple- Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. mentärin vertretende Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2019 wird Entlastung für diesen Zeitraum erteilt. • beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jah- resabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von Es wird zugestimmt, dass der in der Bilanz der Gemeinde- ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft. werke Bissendorf Netze GmbH & Co. KG ausgewiesene Jahresüberschuss in Höhe von 563.004,98 € gem. gesell- • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzli- schaftsvertraglicher Regelung auf den Kapitalkonten des chen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Anga- jeweiligen Kommanditisten verbucht wird. ben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeig- neter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbeson- 3. Gem. §§ 158, 157 Niedersächsisches Kommunalverfas- dere die den zukunftsorientierten Angaben von den ge- sungsgesetz (NKomVG) i.V. m. § 34 der Verordnung über

381 Eigenbetriebe und andere prüfungspflichtigen Einrichtun- setzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken gen (Eigenbetriebsverordnung – EigBetrVO -) vom der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. 27.01.2011 (Nds. GVBl. 2011 S. 21) werden der Feststel- lungsvermerk und der Beschluss der Gesellschafter über Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere den Jahresabschluss 2019 hiermit öffentlich bekanntge- Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungs- macht. mäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Ge- schäftsjahr 2019 liegen vom 02.11.2020 – 12.11.2020 zur Einsichtnahme in der Gemeindeverwaltung Bissendorf, Grundlage für die Prüfungsurteile 49143 Bissendorf, Kirchplatz 1 (Zimmer 111), öffentlich Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des aus. Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und § 158 NKomVG unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts- Bissendorf, den 08.10.2020 prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungs- mäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwor- tung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Ab- Gemeindewerke Bissendorf Netze GmbH & Co. KG schnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung Ludger Flohre / Susan Schröder des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Be- Gemeindewerke Bissendorf Netze Verwaltungs-GmbH stätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von Geschäftsführung dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vor- schriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflich- Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 ten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir

232 sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungs- Prüfung nachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum La- des Jahresabschlusses 2019 gebericht zu dienen. der Gemeindewerke Bissendorf Netze Verwaltungs-GmbH Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahres- abschluss und Lagebericht 1. Der Abschlussprüfer der INTECON GmbH Wirtschaftsprü- Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstel- fungsgesellschaft hat nachstehenden Bestätigungsvermerk lung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapital- erteilt: gesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der „Bestätigungsvermerk des unabhängigen Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze Abschlussprüfers ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhält- nissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er- An die Gemeindewerke Bissendorf Netze Verwaltungs-GmbH tragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzli- Komplementärgesellschaft, Bissendorf chen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ord- Prüfungsurteile nungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, Wir haben den Jahresabschluss der Gemeindewerke Bissen- um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, dorf Netze Verwaltungs-GmbH Komplementärgesellschaft, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsich- Bissendorf, – bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2019 und tigten – falschen Darstellungen ist. der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 sowie dem Anhang, ein- Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzli- schließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewer- chen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesell- tungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den La- schaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurtei- gebericht der GW Bissendorf Netze Verwaltungs-GmbH Kom- len. Des Weiteren haben Sie die Verantwortung, Sachverhalte plementärgesellschaft für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstä- bis zum 31.12.2019 geprüft. tigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungsle- Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung ge- gungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit wonnenen Erkenntnisse zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. • entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen we- sentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesell- Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für schaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffen- vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ord- des Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in al- nungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhält- len wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Ein- nissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanz- klang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften ent- lage der Gesellschaft zum 31.12.2019 sowie ihrer Ertrags- spricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwick- lage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum lung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertre- 31.12.2019 und ter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Auf- • vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutref- stellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den an- fendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen we- zuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermög- sentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang lichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen ge- Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

382 Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu ma- Jahresabschlusses und des Lageberichts chen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu er- jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unse- langen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentli- re Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Da- chen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Dar- tum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungs- stellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutref- nachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten fendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Un- allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie ternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Ein- klang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften ent- • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den spricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwick- Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben lung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der zum Lagebericht beinhaltet. Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grund- Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber sätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächli- keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 chen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, HGB und § 158 NKomVG unter Beachtung der vom Institut für Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung • beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jah- eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche resabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten re- ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft. sultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn ver- nünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzli- insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses chen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Anga- und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidun- ben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeig- gen von Adressaten beeinflussen. neter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbeson- dere die den zukunftsorientierten Angaben von den ge- Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus setzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen An- und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus nahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorien- beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellun- tierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annah- gen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und men geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unver- führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risi- meidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von ken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausrei- den zukunftsorientierten Angaben abweichen. chend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortli- falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei chen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeit- Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße be- planung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststel- trügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsich- lungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kon- tigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. trollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten kön- nen. Der Jahresabschluss, der Lagebericht und die Buchfüh- rung der Gemeindewerke Bissendorf Netze Verwaltungs- • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des GmbH Komplementärgesellschaft entsprechen nach Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem pflichtgemäßer Prüfung den Rechtsvorschriften. Die Ge- und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vor- schäftsführung erfolgt ordnungsgemäß. Die Entwicklung kehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, der Liquidität planen, die unter den gegebenen Umständen angemes- und der Rentabilität ist nicht zu beanstanden. Die Gesell- sen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur schaft wird wirtschaftlich geführt.“ Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzli- chen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmetho- Osnabrück, den 24. April 2020 den sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Ver- tretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusam- INTECON menhängenden Angaben. GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit Spreckelmeier des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech- (Siegel Wirtschaftsprüfer nungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unterneh- menstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prü- fungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zu- sammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten be- Feststellung des Rechnungsprüfungsamtes: steht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesell- schaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwer- Ergänzende Bemerkungen des Rechnungsprüfungsamtes fen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine nach § 34 Abs. 1 Satz 3 EigBetrVO sind nicht erforderlich. wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Osnabrück, 18.06.2020

383 Rechnungsprüfungsamt Die Gebühr beträgt: des Landkreises Osnabrück (Siegel) i.A. Sonja Göhler - Wasserbenutzungsgebühr je m³ 1,05 €.

- Grundgebühr je geeichten gemeindeeigenen 2. Die Gesellschafter der Gemeindewerke Bissendorf Netze Wasserzähler 2,50 € pro Monat. Verwaltungs-GmbH haben in schriftlichen Beschlussfas- sungen vom 09.07. und 10.07.2019 folgende Beschlüsse Eine Staffelung nach Nenngrößen erfolgt nicht. gefasst:

Der Jahresabschluss zum 31.12.2019 wird festgestellt. § 2 Der Lagebericht wird zur Kenntnis genommen. § 5 erhält folgende Fassung: Der Jahresüberschuss und ein etwaiger Gewinnvortrag werden auf neue Rechnung vorgetragen. Zusätzlich zu den in der Satzung festgesetzten Gebühren und Beiträgen wird die Mehrwertsteuer in der jeweils ge- Den Geschäftsführern wird für das Geschäftsjahr 2019 setzlich geregelten Höhe erhoben. Entlastung erteilt.

3. Gem. §§ 158, 157 Niedersächsisches Kommunalverfas- § 3 sungsgesetz (NKomVG) i.V.m. § 34 der Verordnung über Eigenbetriebe und andere prüfungspflichtigen Einrichtun- Diese Satzung tritt am 01.01.2021 in Kraft. gen (Eigenbetriebsverordnung – EigBetrVO -) vom 27.01.2011 (Nds. GVBl. 2011 S. 21) werden der Feststel- lungsvermerk und der Beschluss der Gesellschafter über Hagen a.T.W., 08.10.2020 den Jahresabschluss 2019 hiermit öffentlich bekanntge- macht. Gemeinde Hagen a.T.W. Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Ge- (Siegel) Gausmann schäftsjahr 2019 liegen vom 02.11.2020 – 12.11.2020 zur Bürgermeister Einsichtnahme in der Gemeindeverwaltung Bissendorf, 49143 Bissendorf, Kirchplatz 1 (Zimmer 111), öffentlich aus. Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020

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Bissendorf, den 08.10.2020 Bekanntmachung der Innenbereichssatzung „Amselweg“ Gemeindewerke Bissendorf Netze Verwaltungs-GmbH – Klarstellungs- und Einbeziehungssatzung Ludger Flohre / Susan Schröder gem. § 34 Abs. 4 Nr. 1 und 3 BauGB Geschäftsführung der Stadt Fürstenau

Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 Der Rat der Stadt Fürstenau hat in seiner Sitzung am 06.10.2020 die Innenbereichssatzung „Amselweg“, beste- 233 hend aus der Planzeichnung nebst Begründung und Umwelt- planerischer Fachbeitrag als Satzung gem. § 34 Abs. 4 Nr. 1 1. Änderungssatzung und 3 BauGB beschlossen. der Gemeinde Hagen a.T.W. über die Erhebung von Beiträgen und Gebühren Das Plangebiet befindet sich im Norden der Stadt Fürstenau für die öffentliche Wasserversorgung nördlich der Kiwittstraße und westlich der Ettenfelder Straße der Grundstücke im Ortsteil Niedermark im Bereich des Amselweges und umfasst eine Größe von (Wasserabgabensatzung) 2,26 ha.

Die Stadt Fürstenau beabsichtigt, mittels städtebaulicher Sat- Aufgrund der §§ 10 und 58 Niedersächsisches Kommunalver- zung im Bereich des Amselweges die Grenzen für im Zusam- fassungsgesetz (NKomVG) vom 17.12.2010 (Nds. GVBI. menhang bebaute Ortsteile festzulegen (Klarstellungssat- 2010 S. 576) zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes zung). Darüber hinaus werden einzelne Außenbereichsflä- vom 15.07.2020 (Nds. GVBl. S. 244) und der §§ 5, 6 und 8 chen, die durch die bauliche Nutzung des angrenzenden Be- des Niedersächsischen Kommunalabgabengesetzes (NKAG) reichs entsprechend geprägt sind, in den im Zusammenhang vom 20.04.2017 (Nds. GVBl. 2017 S. 121) zuletzt geändert bebauten Ortsteil einbezogen (Einbeziehungssatzung). durch Artikel 1 des Gesetzes vom 24.10.2019 (Nds. GVBl. S. 309) hat der Rat der Gemeinde Hagen a.T.W. in seiner Sit- zung am 08.10.2020 folgende Änderungssatzung beschlos- sen:

§ 1 Geltungsbereich der Innenbereichssatzung „Amselweg“ § 4 Abs. 3 erhält folgende Fassung: (unmaßstäblich):

384 Die Stadt Fürstenau beabsichtigt, den zwischen der Filmer- Lange-Straße und der Hartkestraße im Bebauungsplan Nr. 15 „Hartkestraße“ festgesetzten Spielplatz zu überplanen. Die Fläche ist aktuell ungenutzt und liegt brach. Es gibt konkrete Planungen, das Grundstück für Wohnbebauung zu nutzen.

Der Bebauungsplan Nr. 15, 2. Änderung wird im beschleunig- ten Verfahren gemäß § 13a BauGB aufgestellt, da das Vorha- ben der wohnbaulichen Nachnutzung der brachliegenden Spielplatzfläche dient. Es ist damit als Maßnahme der Innen- entwicklung im Sinne des § 13a Abs. 1 Satz 1 BauGB zu qua- lifizieren. Ferner wird die Zulässigkeit eines UVP-pflichtigen Vorhabens weder vorbereitet noch begründet. Außerdem sind keine erheblichen Umweltauswirkungen zu erwarten und es bestehen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung eines FFH-Gebietes oder eines Europäischen Vogelschutzgebietes. Für Bebauungspläne der Innenentwicklung besteht bei einer zulässigen Grundfläche von weniger als 20.000 qm keine Pflicht zum Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft.

Das Plangebiet befindet sich rund 800 m nordwestlich der Die Innenbereichssatzung einschließlich Begründung und Fürstenauer Innenstadt an der „Filmer-Lange-Straße“ und hat Umweltplanerischer Fachbeitrag kann bei der Stadt Fürste- eine Größe von 600 qm. nau, Schloßplatz 1, 49584 Fürstenau, während der Dienst- stunden von jedermann eingesehen werden. Jedermann kann Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 15, 2. Änderung über den Inhalt des Bebauungsplanes auch Auskunft verlan- (unmaßstäblich): gen.

Gemäß § 34 Abs. 6 Satz 2 i. V. m. § 10 Abs. 3 BauGB tritt die Satzung mit dieser Bekanntmachung in Kraft.

Es wird darauf hingewiesen, dass gemäß § 215 Abs. 1 BauGB eine nach § 214 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 3 BauGB beachtliche Verletzung der dort bezeichneten Verfahrens- und Formvor- schriften und nach § 214 Abs. 3 Satz 2 BauGB beachtliche Mängel des Abwägungsvorganges dann unbeachtlich wer- den, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres seit dieser Be- kanntmachung dieser Satzung schriftlich gegenüber der Stadt Fürstenau unter Darlegung des die Verletzung begründenden Sachverhalts geltend gemacht worden sind.

Auf die Vorschriften des § 44 Abs. 3 Satz 1 und 2 sowie Abs. 4 BauGB über die Entschädigung von durch die Satzung ein- tretenden Vermögensnachteilen sowie über die Fälligkeit und das Erlöschen entsprechender Entschädigungsansprüche Der Bebauungsplan einschließlich Begründung kann bei der wird hingewiesen. Stadt Fürstenau, Schloßplatz 1, 49584 Fürstenau, während der Dienststunden von jedermann eingesehen werden. Jeder- mann kann über den Inhalt des Bebauungsplanes auch Aus- Fürstenau, den 07.10.2020 kunft verlangen.

Mit dieser Bekanntmachung tritt der Bebauungsplan gem. § Stadt Fürstenau 10 BauGB in Kraft. Der Stadtdirektor (Siegel) Trütken Es wird darauf hingewiesen, dass gemäß § 215 Abs. 1 BauGB eine nach § 214 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 3 BauGB beachtliche Verletzung der dort bezeichneten Verfahrens- und Formvor- Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 schriften, eine unter Berücksichtigung des § 214 Abs. 2 BauGB beachtliche Verletzung der Vorschriften über das Ver- 235 hältnis des Bebauungsplanes und des Flächennutzungspla- nes und nach § 214 Abs. 3 Satz 2 BauGB beachtliche Mängel Bekanntmachung des Abwägungsvorganges dann unbeachtlich werden, wenn des Bebauungsplanes Nr. 15 „Hartkestraße“, 2. sie nicht innerhalb eines Jahres seit dieser Bekanntmachung Änderung der Stadt Fürstenau gem. § 10 BauGB schriftlich gegenüber der Stadt Fürstenau unter Darlegung des die Verletzung begründenden Sachverhalts geltend ge- macht worden sind. Satz 1 gilt entsprechend, wenn Fehler Der Rat der Stadt Fürstenau hat in seiner Sitzung am nach § 214 Abs. 2a beachtlich sind. 06.10.2020 den Bebauungsplan Nr. 15 „Hartkestraße“, 2. Än- derung, bestehend aus der Planzeichnung nebst Begründung Auf die Vorschriften des § 44 Abs. 3 Satz 1 und 2 sowie Abs. als Satzung gem. § 10 BauGB beschlossen. 4 BauGB über die Entschädigung von durch den Bebauungs-

385 plan eintretenden Vermögensnachteilen sowie über die Fällig- § 2 keit und das Erlöschen entsprechender Entschädigungsan- Steuerbefreite Veranstaltungen sprüche wird hingewiesen. Von der Steuer sind befreit:

Fürstenau, den 08.10.2020 1. Veranstaltungen, die von kulturellen Organisationen oder Filmclubs durchgeführt werden, wenn der Zweck der Ver- Stadt Fürstenau anstaltung ausschließlich in der Darstellung kultureller, Der Stadtdirektor wissenschaftlicher oder künstlerischer Bildungsfragen und (Siegel) Trütken in der Diskussion oder Belehrung darüber besteht;

Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 2. Veranstaltungen von eingetragenen Vereinen, Gewerk-

236 schaften, Parteien und Religionsgemeinschaften, zu de- nen grundsätzlich nur Mitglieder und deren Angehörige Zugang haben; Vergnügungssteuersatzung

der Gemeinde Bad Laer 3. Veranstaltungen nach § 1 Nr. 1, deren Überschuss voll-

ständig und unmittelbar Körperschaften, Personenvereini-

gungen und Vermögensmassen zufließt, die nach der Sat- Aufgrund der §§ 10, 58 und 111 des Niedersächsischen Kom- zung, dem Stiftungsgeschäft oder der sonstigen Verfas- munalverfassungsgesetzes (NKomVG) vom 17.12.2010, zu- sung und nach der tatsächlichen Geschäftsführung aus- letzt geändert durch Gesetz vom 15.07.2020 (Nds. GVBl. Sei- schließlich und unmittelbar gemeinnützigen, mildtätigen te 244), sowie des § 3 des Niedersächsischen Kommunalab- oder kirchlichen Zwecken dienen (§§ 51 bis 68 der Abga- gabengesetzes (NKAG) vom 20.04.2017, zuletzt geändert benordnung (AO)), der Zweck bei der Anmeldung nach § durch Gesetz vom 24.10.2019 (Nds. GVBl. Seite 309), hat der 12 angegeben worden ist und der verwendete oder ge- Rat der Gemeinde Bad Laer in seiner Sitzung am 08.10.2020 spendete Betrag mindestens die Höhe der Steuer erreicht; folgende Satzung beschlossen:

4. der Betrieb von Geräten ausschließlich zur Musikwieder- § 1 gabe; Steuergegenstand 5. Veranstaltungen auf Schützen-, Volks-, Garten-, Straßen- Die Gemeinde Bad Laer erhebt Vergnügungsteuer für die fol- festen oder ähnlichen Veranstal-tungen; dies gilt nicht für genden im Gemeindegebiet durchgeführten Veranstaltungen Veranstaltungen bzw. Darbietungen nach § 1 Nrn. 2 bis 4. gewerblicher Art:

1. Tanzveranstaltungen; § 3 Steuerschuldnerin / Steuerschuldner 2. Veranstaltungen von Schönheitstänzen, Table Dances, Striptease, Peepshows, Schaustellungen von Personen (1) Steuerschuldnerin/Steuerschuldner ist die Unternehmerin und Darbietungen ähnlicher Art; /der Unternehmer der Veranstaltung (Veranstalterin/Ver- anstalter). 3. die Vorführung von Filmen und Bildern - auch in Kabinen - , die von der obersten Landesbehörde oder einer Organi- (2) Steuerschuldnerin/Steuerschuldner bei der Vorführung sation der freiwilligen Selbstkontrolle im Rahmen des Ver- von Filmen i. S. von § 1 Nr. 3 und bei entgeltlicher Benut- fahrens nach § 14 Abs. 6 Jugendschutzgesetz (JuSchG) zung von Spiel- und Bildschirmgeräten i. S. von § 1 Nrn. 5 nicht oder mit „Keine Jugendfreigabe“ nach § 14 Abs. 2 und 6 ist diejenige/derjenige, der/dem ganz oder teilweise JuSchG gekennzeichnet sind; die Einnahmen zufließen und diejenige/ derjenige in des- sen Betrieb die Geräte aufgestellt sind bzw. betrieben wer- 4. das Ausspielen von Geld oder Gegenständen in Spiel- den. clubs oder ähnlichen Einrichtungen, soweit nicht von den Nrn. 5 und 6 erfasst; (3) Steuerschuldnerin/Steuerschuldner sind auch:

5. die entgeltliche Benutzung von Spiel-, Geschicklich 1. Die Besitzerin/der Besitzer der Räumlichkeiten, in de- keits- und Unterhaltungsapparaten und -automaten ein- nen die Vorführungen i. S. von § 1 Nr. 3 stattfinden schließlich der Apparate und Automaten zur Ausspielung oder in denen Spiel- und Bildschirmgeräte i. S. von § 1 von Geld und Gegenständen (Spielgeräte) in Spielhallen Nrn. 5 und 6 aufgestellt sind, wenn sie/er für die Ge- und ähnlichen Unternehmen im Sinne des § 33 i der Ge- stattung der Aufstellung ein Entgelt oder einen sonsti- werbeordnung (GewO) und darüber hinaus von allen gen Vorteil erhält; Spielgeräten mit und ohne Gewinnmöglichkeit, an allen anderen Aufstellorten, soweit sie der Öffentlichkeit zu- 2. die Eigentümerin/der Eigentümer der Räume oder gänglich sind; Grundstücke, in denen die Veranstaltung stattfindet, wenn sie/er im Rahmen der Veranstaltung Speisen 6. die entgeltliche Benutzung von elektronischen multifunk- oder Getränke verkauft oder unmittelbar an den Ein- tionalen Bildschirmgeräten (Bildschirmgerät) in Spielhal- nahmen oder dem Ertrag aus der Veranstaltung betei- len, ähnlichen Unternehmen im Sinne von § 33 i GewO ligt ist; und an allen anderen Aufstellorten, soweit sie der Öffent- lichkeit zugänglich sind, und das Spielen am Einzelgerät 3. diejenigen, die anstelle der Veranstalterin/des Veran- oder durch Vernetzung mit anderen örtlichen Geräten stalters im Rahmen der Veranstaltung Speisen oder (Netzwerk) oder im Internet ermöglichen. Getränke verkauft.

386 (4) Personen, die nebeneinander die Steuer schulden, sind do 2), zuzüglich Fehlbetrag, abzüglich Prüftestgeld, Gesamtschuldner. Falschgeld, sowie Berücksichtigung der Nachfüllung B. Ein Einspielergebnis eines Geldspielgerätes in einem Ka- lendermonat darf nicht mit einem Einspielergebnis eines § 4 anderen Kalendermonats oder eines anderen Geldspiel- Erhebungsformen gerätes verrechnet werden.

(1) Die Steuer wird als (4) Maßgeblich für die Beurteilung, ob es sich um ein Geld-. spielgerät handelt, ist die Zulassungsnummer. - Vorführungsgerätesteuer, (5) Geldspielgeräte mit manipulationssicheren Zählwerken - Steuer nach der Veranstaltungsfläche, sind Geräte, deren Software Daten, wie z. B. Aufstellort, Gerätenummer, Gerätenamen, Zulassungsnummer, fort- - Spielgerätesteuer laufende Nummer des jeweiligen Ausdrucks, Datum der letzten Kassierung, elektronisch gezählte Kasse, Röhren- erhoben. /Hopper- /Dispenserinhalte usw. lückenlos und fortlaufend aufzeichnet. (2) Als Vorführungsgerätesteuer wird die Steuer bei Vorfüh- rungen von Filmen und Bildern nach § 1 Nr. 3 erhoben. (6) Bei Spielgeräten i. S. von § 1 Nr. 5, die keine Geldspielge- räte sind, und Bildschirmgeräten i. S. von § 1 Nr. 6 ist die (3) Als Steuer nach der Veranstaltungsfläche wird die Steuer Bemessungsgrundlage der Spielgerätesteuer die Anzahl bei Veranstaltungen nach § 1 Nrn. 1, 2, und 4 erhoben. der Geräte im Erhebungszeitraum.

(4) Als Spielgerätesteuer wird die Steuer in den Fällen des § 1 Nrn. 5 und 6 erhoben. (7) Hat ein Spiel- oder Bildschirmgerät mehrere Spieleinrich- tungen, so gilt jede dieser Einrichtungen als ein Spiel- bzw. Bildschirmgerät. Spiel- oder Bildschirmgeräte mit § 5 mehreren Spieleinrichtungen sind solche, an denen unab- Beginn und Ende der sachlichen Steuerpflicht hängig voneinander und zeitgleich ganz oder teilweise ne- beneinander entgeltpflichtig zwei oder mehr Spielvorgän- (1) Die Steuerpflicht beginnt in den Fällen des § 1 Nrn. 1, 2 ge ausgelöst werden können. und 4 mit Beginn der Veranstaltung, in den Fällen des § 1 Nrn. 3, 5 und 6 mit der Inbetriebnahme eines Vorführungs- gerätes sowie eines Spiel- bzw. Bildschirmgerätes. § 7 Steuersätze (2) Die Steuerpflicht endet bei Veranstaltungen nach § 1 Nrn. 1, 2 und 4 mit Beendigung der Veranstaltung, bei Vorfüh- (1) Bei der Vorführungsgerätesteuer beträgt die Steuer pro rungsgeräten sowie Spiel- und Bildschirmgeräten nach § 1 Gerät Nrn. 3, 5 und 6, wenn das jeweilige Gerät außer Betrieb gesetzt wird. 1. mit einer Länge der sichtbaren Diagonalen der Darstellungsfläche von bis zu 99,06 cm (39 Zoll) 50,00 €; § 6 Bemessungsgrundlage 2. mit einer Länge der sichtbaren Diagonalen der Darstellungsfläche (1) Bei der Besteuerung von Vorführungen mittels Vorfüh- von mehr als 99,06 cm (39 Zoll) bis zu rungsgeräten, wie z. B. Fernseh-/ Monitor- und Projekti- 299,72 cm (118 Zoll) 100,00 €; onsgeräten, (§ 4 Abs. 2) gilt als Bemessungsgrundlage die Länge der sichtbaren Diagonale der Darstellungsfläche 3. bei einer Länge der sichtbaren Diagonalen (Display, Leinwand, Projektionsfläche u. ä.) des jeweiligen der Darstellungsfläche Gerätes. von mehr als 299,72 cm (118 Zoll) 150,00 € für jeden angefangenen Kalendermonat. (2) Bei der Besteuerung nach der Veranstaltungsfläche (§ 4 Abs. 3) ist Bemessungsgrundlage die Größe der Veran- (2) Tritt im Laufe eines Kalendermonats an die Stelle eines staltungsfläche. Als Veranstaltungsfläche gelten alle für Vorführungsgerätes ein anderes Vorführungsgerät, des- die Besucher der Veranstaltung zugänglichen Flächen mit sen sichtbare Diagonale der Darstellungsfläche dieselbe Ausnahme der Toiletten und Garderoben. Findet die Ver- Länge hat, so wird die Steuer für diesen Kalendermonat anstaltung ganz oder teilweise im Freien statt, so sind von nur einmal erhoben. Bei unterschiedlichen Längen der den im Freien gelegenen Flächen nur die für die Veran- sichtbaren Diagonale der Darstellungsfläche wird die län- staltung bestimmten Flächen einschließlich der dazwi- gere Diagonale der Besteuerung zugrunde gelegt. schen gelegenen Wege und angrenzenden Veranden, Zelte und ähnlichen Einrichtungen in die Bemessungs- (3) Bei der Besteuerung nach der Veranstaltungsfläche be- grundlage einzubeziehen. trägt die Steuer pro Veranstaltung

(3) Bei Spielgeräten, bei denen der Gewinn in Geld besteht 1. bei Tanzveranstaltungen nach § 1 Nr. 1 1,50 €; (Geldspielgerät), ist die Bemessungsgrundlage für die Spielgerätesteuer das Einspielergebnis (Bruttokasse) des 2. bei Veranstaltungen nach § 1 Nr. 2 3,00 €; einzelnen Gerätes. Dieses errechnet sich aus der elektro- nisch gezählten Kasse abzüglich der Nachfüllung A (= Sal- 3. bei Veranstaltungen nach § 1 Nr. 4 10,00 €

387 für jede angefangenen 10 qm Veranstaltungsfläche. § 9 Entstehung des Steueranspruchs Fallen bei einer Veranstaltung mehrere nach Veranstal- tungsfläche zu besteuernde Vergnügungen nach § 1 Nrn. Der Steueranspruch entsteht im Falle des § 8 Abs. 1 und 3 mit 1, 2, und 4 zusammen, wird die Steuer für die gesamte Beginn der Veranstaltung und im Falle des § 8 Abs. 2 mit der Veranstaltung und die gesamte Veranstaltungsfläche nach Inbetriebnahme des Vorführungsgerätes, des Spiel- bzw. Bild- der (Teil-)Veranstaltung berechnet, die den höchsten der schirmgerätes. vorgenannten Steuersätze aufweist.

(4) Bei Veranstaltungen, die am auf den Beginn der Veran- § 10 staltung folgenden Tag enden und nicht länger als 24 Steueranmeldung und Steuerfestsetzung Stunden gedauert haben, ist ein Veranstaltungstag bei der Bemessung zugrunde zu legen. Bei Veranstaltungen, die (1) Die/der Steuerschuldnerin/Steuerschuldner hat innerhalb ununterbrochen länger als 24 Stunden dauern, liegt je- von zehn Tagen nach Ablauf des Erhebungszeitraumes ei- weils ein Veranstaltungstag für jede angefangenen 24 ne Steuermeldung auf einem von der Gemeinde Bad Laer Stunden vor. vorgeschriebenen Vordruck abzugeben. Ausnahmen hier- von können zugelassen werden. Die Steuer setzt die Ge- (5) Bei der Spielgerätesteuer für Geldspielgeräte beträgt der meinde Bad Laer durch schriftlichen Bescheid fest. Steuersatz 18 v. H. des monatlichen Einspielergebnisses für jedes Gerät. (2) Gibt die/der Steuerschuldnerin/Steuerschuldner ihre/seine Steuermeldung nicht, nicht sachlich richtig, nicht rechtzei- (6) Die Spielgerätesteuer für Spielgeräte, die keine Geldspiel- tig oder nicht vollständig ab, kann die Gemeinde Bad Laer geräte sind, beträgt für jeden angefangenen Kalendermo- von den Möglichkeiten der Schätzung der Bemessungs- nat und für jedes Gerät bei grundlage und der Festsetzung von Verspät-ungszuschlä- gen nach den Vorschriften der Abgabenordnung Gebrauch 1. Geräten, die in Spielhallen aufgestellt sind, machen. mit Ausnahme der Geräte zu Nr. 3. 50,00 €;

2. Geräten, die nicht in Spielhallen aufgestellt (3) In den Fällen der Besteuerung nach dem Einspielergebnis sind, mit Ausnahme der Geräte zu Nr. 3. 25,00 €; handelt es sich bei der Steuererklärung um eine Steueran- meldung i. S. d. § 11 NKAG i. V. m. § 150 Abs. 1 Satz 3 3. Geräten, mit denen Gewalttätigkeiten gegen und 168 AO. In diesen Fällen hat der Steuerschuldner die Menschen dargestellt werden oder die eine Steuer selbst zu berechnen. Die unbeanstandete Entge- Verherrlichung oder Verharmlosung des gennahme der Steueranmeldung gilt als Steuerfestset- Krieges zum Gegenstand haben 300,00 €. zung unter dem Vorbehalt der Nachprüfung. Ein separater Steuerbescheid wird in diesem Fall nicht erteilt. (7) Die Spielgerätesteuer für Bildschirmgeräte beträgt für jeden angefangenen Kalendermonat und für (4) Bei Geräten mit Gewinnmöglichkeit sind den Steuererklä- jedes Gerät 10,00 €. rungen die Zählwerkausdrucke für den Besteuerungszeit- raum beizufügen. Diese Nachweise müssen alle Informa- (8) Tritt im Laufe eines Kalendermonats am selben tionen enthalten, welche für die Steuerberechnung erfor- Veranstaltungsort an die Stelle eines Spielgerätes, derlich sind und diese nachvollziehbar macht. Darüber hi- welches kein Geldspielgerät ist, ein solches anderes naus müssen Hersteller, Gerätename, Geräteart/-typ, Ge- Spielgerät, so wird die Steuer für diesen Kalender- rätenummer, Zulassungsnummer, fortlaufende Nummer monat nur einmal erhoben. Ist das vorherige oder und Datum des aktuellen Zählwerkausdrucks, enthalten das neue Spielgerät, welches kein Geldspielgerät ist, sein. ein Gerät i. S. von Abs. 6 Nr. 3, so beträgt die Steuer 300,00 €. § 11 Fälligkeit

§ 8 Ein durch Steuerbescheid festgesetzter Anspruch aus dem Erhebungszeitraum Steuerschuldverhältnis ist innerhalb von 14 Tagen nach Be- kanntgabe des Bescheides zu entrichten. Erstattungsbeträge (1) Bei Veranstaltungen i. S. von § 1 Nrn. 1, 2 und 4 ist Erhe- werden mit der Bekanntgabe des Bescheides fällig. bungszeitraum die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Ver- anstaltung. Maximaler Erhebungszeitraum ist der Kalen- dermonat. § 12 Anzeigepflichten (2) Bei der Vorführung von Filmen i. S. von § 1 Nr. 3 sowie bei der entgeltlichen Nutzung von Spiel- und Bildschirmgerä- (1) Die Steuerschuldnerin/der Steuerschuldner hat die erst- ten i. S. von § 1 Nrn. 5 und 6 ist Erhebungszeitraum der malige Inbetriebnahme von Vorführungsgeräten nach § 1 Kalendermonat. Nr. 3 sowie Spiel- bzw. Bildschirmgeräten nach § 1 Nrn. 5 und 6 hinsichtlich der Art und Anzahl der Geräte je Aufstell- (3) Die Gemeinde Bad Laer kann widerruflich zulassen, dass ort bis zum zehnten Tag des auf die Inbetriebnahme fol- in den Fällen des Absatzes 1, in denen die/der Steuer- genden Kalendermonats anzuzeigen. In den Fällen des § schuldnerin/Steuerschuldner eine Vielzahl von Veranstal- 1 Nr. 3 muss die Anzeige auch die Angabe über die Länge tungen durchführt, auch der Kalendermonat als Erhe- der sichtbaren Diagonalen der Darstellungsfläche sowie bungszeitraum gilt. den Aufstellort im Objekt enthalten. In den Fällen des § 1

388 Nrn. 5 und 6 muss die Anzeige die Bezeichnung des Spiel- (1) Die Gemeinde Bad Laer ist berechtigt auch während der bzw. Bildschirmgerätes (Geräteart), den Gerätenamen, Veranstaltung, zur Nachprüfung der Steuermeldung und die Gerätenummer, den Aufstellort, den Zeitpunkt der In- zur Feststellung von Steuertatbeständen die Veranstal- betriebnahme und bei Geldspielgeräten zusätzlich die Zu- tungs- und Aufstellorte zu betreten, Geschäftsunterlagen lassungsnummer enthalten. Die Anzeige für Spiel- bzw. einzusehen und die Vorlage aktueller Zählwerksausdrucke Bildschirmgeräte hat auf einem von der Gemeinde Bad zu verlangen. Laer vorgeschriebenen Vordruck zu erfolgen. (2) Die Gemeinde Bad Laer ist berechtigt, Außenprüfungen (2) Die Anzeigepflichten nach Absatz 1 gelten auch bei jeder nach den §§ 193 ff. AO durchzuführen. den Betrieb bzw. den Spielbetrieb betreffenden Verände- rung, dem Wechsel des Aufstellortes, bei Änderung der (3) Die Steuerschuldnerin/der Steuerschuldner ist verpflichtet, Größe der Darstellungsfläche sowie der Außerbetriebnah- bei der Überprüfung und der Außenprüfung der/dem von me von Vorführungsgeräten, bei Änderung der Zulas- der Gemeinde Bad Laer Beauftragten unentgeltlichen Zu- sungsnummer und der Außerbetriebnahme von Spiel- tritt zu den Veranstaltungs- und Geschäftsräumen zu ge- bzw. Bildschirmgeräten. statten, alle für die Besteuerung bedeutsamen Auskünfte zu erteilen, sowie Räumlichkeiten, Zählwerksausdrucke (3) Die Steuerschuldnerin/der Steuerschuldner hat Veranstal- und Geschäftsunterlagen, die für die Besteuerung von Be- tungen gemäß § 1 Nrn. 1, 2 und 4 bei der Gemeinde Bad deutung sind, zugänglich zu machen oder auf Anforderung Laer spätestens zehn Werktage vor Beginn der Veranstal- zu übersenden. tung anzuzeigen. Die Anzeige muss die genaue Bezeich- nung der Örtlichkeit sowie die Größe der Veranstaltungs- (4) Die Steuerschuldnerin/der Steuerschuldner hat alle Unter- fläche enthalten. Ein Grundrissplan, der der Veranstaltung lagen, aus denen die Bemessungsgrundlagen hervorge- dienenden Räumlichkeiten, ist der Anzeige beizufügen. hen, entsprechend den Bestimmungen des § 147 AO auf- Zur Anmeldung ist auch die Besitzerin/der Besitzer der da- zubewahren. Alle durch die Spiel- bzw. Bildschirmgeräte zu benutzten Räume und Grundstücke verpflichtet. erzeugbaren oder von diesen erstellten Aufzeichnungen (z. B. Druckprotokolle über die Spieleinsätze bzw. den (4) Bei mehreren aufeinander folgenden oder regelmäßig Kasseninhalt bzw. das Einspielergebnis) sind aufbewah- stattfindenden Veranstaltungen eines Veranstalters am rungspflichtige Unterlagen im Sinne von § 147 AO. selben Veranstaltungsort (Dauerveranstaltungen) kann auf Antrag eine einmalige Anmeldung durch die Gemeinde Bad Laer als ausreichend anerkannt werden. Die Anmel- § 15 dung hat spätestens zehn Werktage vor Beginn der ersten Datenverarbeitung Veranstaltung zu erfolgen. Veränderungen sind vor Beginn der jeweiligen Veranstaltung anzuzeigen. Im Einzelfall (1) Die zur Ermittlung der Steuerpflicht, zur Festsetzung, Er- können abweichende Regelungen getroffen werden. hebung und Vollstreckung der Vergnügungsteuer nach dieser Satzung erforderlichen personen- und grundstücks- bezogenen Daten werden von der Gemeinde Bad Laer § 13 gemäß Artikel 6 Abs. 1 Buchstabe e Datenschutz-Grund- Sicherheitsleistung / Vorauszahlung verordnung (DSGVO) in Verbindung mit § 1 Abs. 6 und § 3 des Niedersächsischen Datenschutzgesetzes (NDG) i. (1) Die Gemeinde Bad Laer ist berechtigt, Sicherheitsleistun- V. m. § 11 NKAG und den dort genannten Bestimmungen gen in Höhe der voraussichtlichen Steuerschuld zu verlan- der Abgabenordnung erhoben und verarbeitet. Eine Da- gen. tenerhebung beim Finanzamt, beim Vollstreckungsgericht, beim Amtsgericht (Handelsregister und Grundbuch), beim (2) Für Veranstaltungen nach § 1 Nrn. 1 bis 4, die nicht wie- Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Nie- derholt oder regelmäßig stattfinden oder die von einer Ver- dersachsen (Katasteramt), bei den Sozialversicher-ungs- anstalterin / einem Veranstalter durchgeführt werden, die / trägern, der Rentenversicherung und bei den für das Ein- der innerhalb der letzten vor der Veranstaltung liegenden wohnermeldewesen, Bauwesen, Ordnungsrecht sowie Fi- drei Kalendermonate die angemeldete Veranstaltung nicht nanzwesen zuständigen Dienststellen der Gemeinde Bad durchgeführt hat, kann eine Vorauszahlung auf die Steuer, Laer und anderer Städte und Gemeinden erfolgt, soweit die sich im Veranlagungszeitraum voraussichtlich ergeben die Sachverhaltsaufklärung durch den Steuerpflichtigen wird, festgesetzt werden. Die Vorauszahlung wird mit der nicht zum Ziel führt oder keinen Erfolg verspricht (§ 93 Anmeldung der Veranstaltung, spätestens jedoch am Tag Abs. 1. S. 3 AO). der Veranstaltung fällig. Wird die Veranstaltung in der Fol- ge als Dauerveranstaltung durchgeführt, so werden die (2) Erhobene Daten dürfen von der datenverarbeitenden Stel- weiteren Vorauszahlungen jeweils zu Beginn des jeweili- le nur zum Zweck der Steuerfestsetzung, -erhebung und - gen Veranstaltungsmonats fällig. Dauert die Veranstaltung vollstreckung nach dieser Satzung oder zur Durchführung mehr als drei Kalendermonate an und sind die Vorauszah- eines anderen Abgabenverfahrens, das dieselbe/densel- lungen der Vormonate vollständig entrichtet worden, wird ben Abgabenpflichtige/n betrifft, verarbeitet werden. Tech- ab dem vierten Kalendermonat keine Vorauszahlung mehr nische und organisatorische Maßnahmen des Daten- erhoben. schutzes und der Datensicherheit nach Artikel 25 und 32 DSGVO sind getroffen worden. (3) Die Vorauszahlungen der einzelnen Kalendermonate wer- den nach Eingang der Steuermeldung für den jeweiligen (3) Die personenbezogenen Daten werden zur Erfüllung ge- Kalendermonat auf die Steuerschuld für diesen Erhe- setzlicher Aufbewahrungspflichten gemäß der AO, dem bungszeitraum angerechnet. NKAG bzw. der Verordnung über die Aufstellung und Aus- führung des Haushaltsplans sowie die Abwicklung der § 14 Kassengeschäfte der Kommunen (KomHKVO) in der Re- Steueraufsicht und Prüfungsvorschriften gel nach zehn Jahren gelöscht.

389 § 16 1) Die Friedhöfe im Ortsteil Hollage der Gemeinde Wallen- Ordnungswidrigkeiten horst werden als nichtrechtsfähige öffentliche Anstalten der Gemeinde Wallenhorst betrieben. (1) Ordnungswidrig im Sinne von § 18 Abs. 2 Nr. 2 NKAG han- delt, wer 2) Die Friedhöfe dienen der Bestattung aller Personen, die bei ihrem Ableben Einwohner im Einzugsbereich der Trä- 1. entgegen § 10 die Steuermeldung nicht, nicht vollstän- gerin waren oder ein Recht auf Beisetzung in einer be- dig, fehlerhaft oder nicht innerhalb der dort bestimmten stimmten Grabstätte besaßen. Frist abgibt; 3) Die Bestattung anderer Personen bedarf der vorherigen 2. entgegen § 12 Abs. 1 und 2 die Inbetriebnahme oder Zustimmung der Gemeindeverwaltung. Veränderungen von bzw. bei Geräten nicht bis zum zehnten Tag des folgenden Kalendermonats anzeigt; 4) Der Einzugsbereich für Friedhöfe der kath. Kirchenge- meinden St. Alexander Wallenhorst und St. Johannes Rul- 3. entgegen § 12 Abs. 3 Veranstaltungen nicht, weniger le ist deckungsgleich mit den Grenzen der Kirchengemein- als zehn Werktage vor Beginn oder nur mit unvollstän- den. Zum Einzugsbereich der gemeindlichen Friedhöfe digen Unterlagen anzeigt; gehören die Wohnbereiche der Gemeinde, die nicht durch die Grenzen der oben genannten Kirchengemeinden er- 4. entgegen § 14 Abs. 3 die ihr / ihm obliegenden Pflich- fasst sind. ten nicht erfüllt.

(2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu § 3 10.000 Euro geahndet werden. Außerdienststellung und Entwidmung

1) Die Friedhöfe oder Friedhofsteile können aus wichtigem § 17 öffentlichem Grund ganz oder teilweise außer Dienst ge- Inkrafttreten stellt und entwidmet werden. Dasselbe gilt auch für einzel- ne Grabstätten. Diese Satzung ersetzt die Satzung vom 06.10.2008 und tritt am 01.01.2021 in Kraft. 2) Durch die Außerdienststellung wird die Möglichkeit weite- rer Bestattungen ausgeschlossen; durch die Entwidmung geht außerdem die Eigenschaft als Ruhestätte der Toten Bad Laer, 08.10.2020 verloren. Jede Außerdienststellung oder Entwidmung nach Abs. 1 Satz 1 und von einzelnen Reihengrabstätten erfolgt auf Beschluss des Rates der Gemeinde Wallen- Gemeinde Bad Laer horst und ist öffentlich bekannt zu machen. Bei einzelnen Der Bürgermeister Wahlgrabstätten erhält der jeweilige Nutzungsberechtigte (Siegel) Tobias Avermann stattdessen einen schriftlichen Bescheid; dies gilt nicht, wenn der Aufenthaltsort des Nutzungsberechtigten nicht bekannt ist oder nur mit unzumutbarem Aufwand ermittelt werden könnte. Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020

237 3) Im Falle der Entwidmung sind die in Reihengrabstätten Friedhofssatzung Beigesetzten für die restliche Nutzungszeit auf Kosten der der Gemeinde Wallenhorst Gemeinde in andere Grabstätten umzubetten. Im Falle der vom 01.11.2020 Außerdienststellung gilt Satz 1 entsprechend, soweit Um- bettungen erforderlich werden. Der Umbettungstermin soll bei Reihengrabstätten möglichst einem Angehörigen, bei Aufgrund der §§ 10, 11, 58 und 98 des Niedersächsischen Wahlgrabstätten möglichst dem jeweiligen Nutzungsbe- Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG) in der zurzeit gel- rechtigten einen Monat vorher mitgeteilt werden. tenden Fassung und des Gesetzes über das Leichen-, Bestat- tungs- und Friedhofswesen (BestattG) in der zurzeit gelten- 4) Soweit durch eine Außerdienststellung oder eine Entwid- den Fassung hat der Rat der Gemeinde Wallenhorst in seiner mung das Recht auf weitere Beisetzungen in Wahlgrab- Sitzung am 08.10.2020 folgende Satzung beschlossen: stätten erlischt, sind den jeweiligen Nutzungsberechtigten für die restliche Nutzungszeit bei Eintritt eines weiteren Bestattungsfalls auf Antrag andere Wahlgrabstätten zur Verfügung zu stellen. I. Allgemeine Vorschriften 5) Alle Ersatzgrabstätten nach Abs. 3 und 4 sind von der Ge- meinde kostenfrei in ähnlicher Weise wie die außerdienst- § 1 gestellten oder entwidmeten Grabstätten herzurichten. Die Geltungsbereich Ersatzwahlgrabstätten werden Gegenstand des Nut- zungsrechts. Diese Satzung für Friedhofs- und Bestattungswesen gilt für die Friedhöfe im Ortsteil Hollage der Gemeinde Wallenhorst. 6) Die Absätze 2 und 5 finden auch auf Urnenreihen- und Ur- nenwahlgrabstätten entsprechende Anwendung.

§ 2 Friedhofszweck

390 II. Ordnungsvorschriften Pflanzungen versteckte Harken, Gießkannen, Konserven- dosen, Gläser und ähnliche Gerätschaften und Gegen- § 4 stände können durch die Gemeinde ohne vorherige Be- Öffnungszeiten nachrichtigung entfernt werden.

1) Die Friedhöfe sind durchgehend geöffnet. 6) Wer gegen diese Ordnungsvorschriften handelt oder Wei- sungen der von der Gemeinde beauftragten Bediensteten 2) Feierlichkeiten auf den Friedhöfen bedürfen der Erlaubnis nicht befolgt, kann mit einem Bußgeld belegt werden. der Gemeinde. Sie müssen mindestens 24 Stunden vor- her angemeldet sein. Die Gemeinde ist zu Anweisungen im Rahmen dieser Satzung befugt. § 6 Zulassung von Gewerbetreibenden 3) Die Gemeinde kann das Betreten aller oder einzelner Friedhofsteile aus besonderem Anlass vorübergehend un- 1) Gewerbetreibende (Bildhauer, Steinmetze, Gärtner und tersagen. Hierauf ist durch ein Hinweisschild an den Ein- sonstige Gewerbetreibende) haben die für den Friedhof gängen bzw. an den zu den gesperrten Friedhofsteilen geltenden Bestimmungen zu beachten. führenden Wegen hinzuweisen. 2) Tätig werden dürfen nur solche Gewerbetreibenden, die fachlich geeignet und in betrieblicher und personeller Hin- § 5 sicht zuverlässig sind. Verhalten auf den Friedhöfen 3) Die Gewerbetreibenden und ihre Bediensteten haben die 1) Friedhofsbesucher haben sich der Würde des Ortes ent- Friedhofssatzung und die hierzu ergangenen Regelungen sprechend zu verhalten. Die Anordnungen der Gemeinde zu beachten. Die Gewerbetreibenden haften für alle Schä- sind zu befolgen. den, die sie oder ihre Bediensteten auf den Friedhöfen verursachen. 2) Kinder unter 6 Jahren dürfen den Friedhof nur in Beglei- tung und unter Verantwortung Erwachsener betreten. Sie 4) Gewerbliche Arbeiten dürfen nur montags bis freitags sind ständig zu beaufsichtigen. (ausgenommen Feiertage) von 07:00 Uhr bis 17:00 Uhr durchgeführt werden. Ausnahmen können auf Antrag zu- 3) Auf den Friedhöfen ist insbesondere nicht gestattet: gelassen werden. Alle Arbeiten sind unter Wahrung der Ruhe der Friedhöfe durchzuführen. Durch sie dürfen Be- a) den Friedhof und seine Einrichtungen und Anlagen zu stattungsfeierlichkeiten weder gefährdet noch gestört wer- verunreinigen oder zu beschädigen, Einfriedungen, den. Hecken und Bepflanzungen zu übersteigen oder zu durchbrechen sowie fremde Grabstätten und Grabein- 5) Die für die Arbeiten erforderlichen Werkzeuge und Mate- fassungen zu betreten oder zu befahren, rialien dürfen auf den Friedhöfen nur vorübergehend und nur an Stellen gelagert werden, an denen sie nicht behin- b) Abfälle jeglicher Art und überschüssigen Boden- und dern. Bei Beendigung oder Unterbrechung der Tagesar- Abraummassen außerhalb der dafür bestimmten Flä- beit sind die Arbeits- und Lagerplätze wieder in den frühe- chen abzulagern, ren Zustand zu bringen. Die Gewerbetreibenden dürfen auf den Friedhöfen keinen Abraum ablagern; ebenso dür- c) die Wege mit Fahrzeugen aller Art zu befahren. Ausge- fen Arbeitsgeräte nicht an oder in Wasserentnahmestellen nommen hiervon sind Kinderwagen, Handwagen, Spe- gereinigt werden. zialwagen für Körperbehinderte und Sargtransportwa- gen, 6) Die Gemeinde kann den Gewerbetreibenden auf Antrag gestatten, die Friedhofswege mit Schrittgeschwindigkeit d) Bänke und Stühle auf den Wegen oder Grabstätten zu befahren. aufzustellen, 7) Gewerbetreibenden kann die Ausübung ihrer Tätigkeit von e) Waren aller Art und Dienste anzubieten, der Gemeinde auf Zeit oder Dauer untersagt werden, wenn dieser trotz schriftlicher Mahnung gegen die Vor- f) Druckschriften zu verteilen, schriften des § 6 verstoßen oder bei denen die Vorausset- zungen des § 6 ganz oder teilweise nicht mehr gegeben g) aus anderen als persönlichen Gründen, insbesondere sind. Bei einem schwerwiegenden Verstoß ist eine Mah- gewerbsmäßig zu fotografieren, nung entbehrlich.

h) zu lärmen, zu spielen und in der Nähe von Bestattun- gen zu rauchen, III. Bestattungsvorschriften

i) Tiere mitzubringen (ausgenommen Blindenführhunde). § 7 Anmeldung der Bestattung Die Gemeinde kann Ausnahmen zulassen, soweit sie mit dem Zweck und der Ordnung der Friedhöfe vereinbar sind. 1) Bestattungen sind unverzüglich nach Eintritt des Todes bei der Gemeinde anzumelden. Der Anmeldung sind die erfor- 4) Für Totengedenkfeiern ist mindestens 14 Tage vorher die derlichen Unterlagen nach § 6 BestattG beizufügen. Zustimmung der Gemeinde einzuholen. 2) Die Gemeinde setzt – möglichst im Einvernehmen mit den 5) Auf den Grabflächen herumliegende oder in Hecken und Angehörigen – Ort und Zeit der Bestattung fest. Leichen

391 dürfen erst nach Ablauf von 48 Stunden nach Eintritt des dernfalls für die Umgebung eine gesundheitliche Gefahr Todes bestattet werden. Die “Untere Gesundheitsbehör- zu erwarten ist, de” kann aus wichtigem Grund Ausnahmen zulassen. Lei- chen sollen innerhalb von 8 Tagen nach Eintritt des Todes 2) eine kürzere Mindestruhezeit festlegen, wenn ein öffentli- bestattet oder eingeäschert worden sein. Urnen sind in- cher Belang nicht entgegensteht und nerhalb eines Monats nach der Einäscherung beizuset- zen. Die Bestattung darf erst erfolgen, wenn der Sterbefall 3) im Einzelfall eine Ausnahme von der Einhaltung der Min- durch das für den Sterbeort zuständige Standesamt beur- destruhezeit zulassen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt kundet worden ist oder die ortspolizeiliche Genehmigung und ein öffentlicher Belang nicht entgegensteht. nach § 30 Abs. 3 des Personenstandsgesetzes vorliegt.

3) Bei Bestattungen auf den Friedhöfen dürfen private ange- § 11 meldete Bestattungsunternehmer mitwirken. Die Bestat- Umbettungen tung durch andere Personen bedarf der vorherigen Zu- stimmung der Gemeinde. 1) Die Ruhe der Toten darf grundsätzlich nicht gestört wer- den.

§ 8 2) Leichen- und Aschenreste in Urnen dürfen außer in den Beschaffenheit und Größe der Särge bundesrechtlich geregelten Fällen vor dem Ablauf der Min- destruhezeit nur mit Genehmigung der Unteren Gesund- 1) Erdbestattungen sind nur in geschlossenen, feuchtigkeits- heitsbehörde ausgegraben und umgebettet werden. Die hemmenden Särgen und nur auf Friedhöfen (§ 2 Abs. 4, § Genehmigung darf nur erteilt werden, wenn ein wichtiger 19 Abs. 1 Satz 2) oder in Urnen zulässig. Die untere Ge- Grund vorliegt. Die Umbettung darf auch zugelassen wer- sundheitsbehörde kann Ausnahmen von der Sargpflicht den, wenn ein öffentliches Interesse dafür vorliegt, einen nach Satz 1 zulassen, wenn in der zu bestattenden Per- Friedhof ganz oder teilweise aufheben zu können. Im ers- son ein wichtiger Grund vorliegt und ein öffentlicher Be- ten Jahr der Ruhezeit darf nicht umgebettet werden. Um- lang nicht entgegensteht. bettungen von Verstorbenen aus Reihengrabstätten / Ur- nenreihengrabstätten in eine andere Reihengrabstätte / 2) Särge, Sargausstattungen und Sargabdichtungen dürfen Urnenreihengrabstätte innerhalb der Friedhöfe sind nicht nicht aus Metall, Kunststoffen oder sonstigen nicht verrott- zulässig. baren Werkstoffen hergestellt sein. 3) Nach Ablauf der Ruhezeit noch vorhandene Gebeine oder 3) Die Särge dürfen höchstens 2,05 m lang, 0,65 m hoch und Aschenreste können mit vorheriger Zustimmung der Ge- 0,65 m breit sein. Sind in Ausnahmefällen größere Särge meinde in belegte Wahlgrabstätten für Erdbestattungen erforderlich, ist die Zustimmung der Gemeinde bei der An- umgebettet werden. Die Umbettung von Aschenresten ist meldung der Bestattung einzuholen. auch in Urnenwahlgrabstätten möglich.

4) Umbettungen werden nur auf Antrag vorgenommen; An- § 9 tragsberechtigt ist bei Umbettungen aus Wahlgrabstätten / Aushebung der Gräber Urnenwahlgrabstätten der Nutzungsberechtigte. Werden Nutzungsrechte an Wahlgräbern bei Vernachlässigung der 1) Die Gräber werden von der Gemeinde oder im Auftrage Grabpflege (§ 23) entzogen, können Verstorbene, deren der Gemeinde von Unternehmen ausgehoben und wieder Ruhezeit noch nicht abgelaufen ist, von Amts wegen in verfüllt. Sie kann auf Kosten der Angehörigen Gewerbe- Reihengrabstätten / Urnenreihengrabstätten umgebettet treibende hinzuziehen, falls vor dem Ausheben von Grä- werden. bern Grabmale, Pflanzungen und sonstige Anlagen ent- fernt werden müssen. Nutzungsberechtigte der Nachbar- 5) Die Gemeinde bestimmt den Zeitpunkt der Umbettungen grabstätten haben eine notwendige vorübergehende Ver- und führt sie durch. Aschen können zu jeder Jahreszeit änderung auf ihren Gräbern zu dulden. umgebettet werden. Leichen jedoch nur in den Monaten Oktober bis März. 2) Die Gräber sind so tief auszuheben, dass sich die Ober- kante des Sarges mindestens 0,90 m, 6) Die Umbettungskosten und den Ersatz von Schäden, die an benachbarten Grabstätten und Anlagen entstehen, ha- 3) der Urne mindestens 0,50 m unter der Erdoberfläche (oh- ben die Antragsteller zu tragen. ne Hügel) befindet. 7) Die Ruhe- und Nutzungszeit werden durch eine Umbet- 4) Die Gräber müssen voneinander durch mindestens 0,25 m tung nicht unterbrochen oder gehemmt. starke Erdwände getrennt sein. 8) Sollen Verstorbene zu anderen als zu Umbettungszwe- cken exhumiert werden, so ist hierfür eine behördliche § 10 oder richterliche Anordnung erforderlich. Mindestruhezeit 9) Tieferbettungen sind während der Ruhezeit nicht gestat- Die Mindestruhezeit nach jeder Bestattung beträgt 20 Jahre. tet.

Die Untere Gesundheitsbehörde kann: IV. Grabstätten 1) für einzelne Friedhöfe oder Teile davon eine längere Min- destruhezeit nach Erdbestattungen festlegen, wenn an- § 12

392 Allgemeine Vorschriften 7) Das Abräumen von Reihengrabfeldern oder Teilen von ih- nen nach Ablauf der Ruhezeit wird drei Monate vorher öf- 1) Die Grabstätten verbleiben im Eigentum der Gemeinde fentlich und durch ein Hinweisschild auf dem betreffenden Wallenhorst. Rechte an Ihnen können nur nach dieser Sat- Grabfeld bekannt gemacht. Während dieser Monate kön- zung erworben werden. Sie werden unterschieden in: nen Angehörige die Grabanlagen auf eigene Kosten ent- fernen lassen. Danach ist die Gemeinde berechtigt, Anla- a) Reihengrabstätten gen entschädigungslos zu entfernen. Nach Ablauf der Ru- hefrist und der Fristen für die Abräumung kann die Ge- b) Wahlgrabstätten meinde Grabfelder für Reihengrabstätten wieder belegen.

c) Urnenreihengrabstätten 8) Nach Ablauf der Ruhezeit können Angehörige an den Rei- hengrabanlagen ein Pflegerecht erwerben. Dies ist bei der d) Urnenwahlgrabstätten Gemeinde Wallenhorst zu beantragen und kann nur in vol- len Jahren und längstens bis zu fünf Jahren gewährt wer- 2) Die Lage der einzelnen Grabstättenarten wird in Bele- den. gungsplänen festgelegt.

3) Es besteht kein Anspruch auf Verleihung oder Wiederer- werb von Rechten an einer der Lage nach bestimmten § 14 Grabstätte oder auf Unveränderlichkeit der Umgebung. Wahlgrabstätten

1) Wahlgrabstätten sind Grabstätten für Erdbeisetzungen, an § 13 denen auf Antrag im Todesfall ein Nutzungsrecht für die Reihengrabstätten Dauer von 30 Jahren (Nutzungszeit) verliehen und deren Lage von der Gemeinde gleichzeitig mit dem Erwerb be- 1) Reihengrabstätten sind Grabstätten für Erdbestattungen, stimmt wird. Das Nutzungsrecht kann im Bestattungsfall die der Reihe nach belegt werden und erst im Todesfalle nach Ablauf der Nutzungszeit für bis zu 30 Jahre verlän- für die Dauer der Ruhezeit des Verstorbenen abgegeben gert werden. Liegt nach Ablauf der Nutzungszeit ein Be- werden. stattungsfall nicht vor, so kann auf Antrag bei der Gemein- de ein Pflegerecht erworben werden. Dieses wird in vollen 2) Es werden eingerichtet: Jahren und pro Antrag für die Dauer von bis zu fünf Jahren gewährt. Die Verlängerung des Nutzungsrechts sowie der a) Reihengrabfelder für Verstorbene bis zum vollendeten Erwerb des Pflegerechts ist für die gesamte Grabstätte, 6. Lebensjahr (Kinderreihengräber) auf dem Alten Friedhof auch für einen - von der Gemeinde zu bestimmenden - Teil der Grabstätte, möglich. b) Reihengräber für Verstorbene über 6 Jahre (Erwach- senenreihengräber) 2) Es werden unterschieden ein- und mehrstellige Grabstät- ten als Einfach- oder Tiefgräber. Bestattungen sind in noch c) als Reihengrabstätte freien Stellen und in Stellen, die nach Ablauf der Ruhezeit für den Bestatteten als frei gelten, möglich. Ist in einem d) als Wiesenreihengrabstätte Wahlgrab bei Beisetzungen übereinander die Ruhezeit des zuerst bestatteten, nicht aber die Ruhezeit des darü- e) als halbanonyme Reihengrabstätte ber liegenden Verstorbenen abgelaufen, so gelten beide Grabstellen unter Bezug auf § 11 Nr. 9 dieser Satzung bis f) als anonyme Reihengrabstätte zum Ende der Ruhezeit des oben liegenden Verstorbenen als nicht frei. In einem Tiefgrab sind bei gleichzeitig laufen- Reihengrabstätten als Wiesengräber, als halbanonyme den Ruhezeiten nur zwei Beisetzungen übereinander zu- oder als anonyme Gräber befinden sich in besonders hier- lässig. für vorgesehenen Grabfeldern, die insgesamt ausschließ- lich von der Gemeinde unterhalten werden. Sie erhalten 3) Wahlgrabstätten als Wiesengräber befinden sich in beson- keine individuelle Gestaltung. ders hierfür vorgesehenen Grabfeldern, die durch die Ge- meinde Wallenhorst angelegt und unterhalten werden.

Das Aufbringen von persönlicher Grabausstattung - mit 3) In jeder Reihengrabstätte darf nur eine Bestattung vorge- Ausnahme der Grabmale - oder Grabschmuck ist nicht ge- nommen werden. stattet.

4) Sind Mutter und Kind bei der Geburt gestorben, können 4) Wahlgrabstätten haben folgende Maße; Tiefe x Breite beide in einem Sarg bestattet werden.

für 2 Bestattungen 2,50 m x 1,50 m 5) Reihengräber werden gegen Zahlung der festgesetzten (Bestattungen übereinander) Gebühren nur für die Dauer der Ruhezeit abgegeben wer- den. für 4 Bestattungen 2,50 m x 2,50 m 6) Reihengrabstätten haben folgende Maße: (Bestattungen übereinander und nebeneinander) a) Kinderreihengräber: Länge 1,25 m Breite 0,60 m für 6 Bestattungen 2,50 m x 4,00 m Abstand 0,25 m (Bestattungen übereinander und nebeneinander) b) Erwachsenenreihengräber: Länge 2,20 m Breite 1,00 m für 8 Bestattungen 2,50 m x 5,00 m Abstand 0,25 m (Bestattungen übereinander und nebeneinander)

393 5) Anstelle einer Erdbestattung können 2 Urnenbeisetzun- verpflichtet, im Rahmen dieser Friedhofssatzung und der gen vorgenommen werden. In einer voll belegten Wahl- auf ihr beruhenden Regelungen die Grabstätte anzulegen grabstätte können zusätzlich je nach Größe der Grabstelle und zu pflegen. 2, 4, 6 oder 8 Urnen beigesetzt werden, sofern die Ruhe- zeit der Urnen die Dauer des Nutzungsrechtes an der 15)Nutzungsrechte an Wahlgrabstätten können auf Antrag Grabstätte nicht überschreitet. des Nutzungsberechtigten zurückgegeben werden, sobald bei belegten Grabstätten die Ruhezeit abgelaufen oder die 6) Das Nutzungsrecht wird auf Antrag bei einem Todesfall Grabstätte durch Umbettung frei geworden ist. Eine Rück- verliehen. Es entsteht nach Zahlung der festgesetzten Ge- gabe ist nur für die gesamte Grabstätte möglich. Im Falle bühr mit Aushändigung der Verleihungsurkunde. der Rückgabe des Nutzungsrechts wird eine Rückerstat- tung der Nutzungsgebühr für die ungenutzte Zeit nicht ge- 7) Auf den Ablauf des Nutzungsrechts wird der jeweilige Nut- währt. zungsberechtigte spätestens 3 Monate vor Ablauf schrift- lich oder, falls er nicht bekannt ist, durch einen Hinweis an der Grabstätte hingewiesen. § 15 Urnengrabstätten 8) Während der Nutzungszeit einer Wahlgrabstelle darf eine Belegung oder Wiederbelegung nur stattfinden, wenn die 1) Aschen dürfen beigesetzt werden in: Ruhezeit die Nutzungszeit nicht übersteigt oder das Nut- zungsrecht für die gesamte Grabstätte mindestens für die a) Urnenreihengrabstätten, Zeit bis zum Ablauf der Ruhezeit verlängert worden ist. Es sind für die erneute Verleihung die jeweils geltenden Ge- b) Urnenwahlgrabstätten, bühren für eine Verlängerung zu entrichten.

9) Bei der Verleihung des Nutzungsrechts soll der Erwerber c) Wahlgrabstätten für Erdbeisetzung bestimmen, auf wen das Nutzungsrecht nach seinem Tode übergehen soll. Trifft er bis zu seinem Tode keine Bestim- 2) Urnenreihengräber werden eingerichtet mungen, geht das Nutzungsrecht in nachstehender Rei- henfolge auf die Angehörigen des verstorbenen Nutzungs- a) als Urnenreihengrabstätte berechtigten über: b) als Urnenwiesengrabstätte a) auf den überlebenden Ehegatten, und zwar auch dann, wenn Kinder aus einer früheren Ehe vorhanden c) als halbanonyme Urnengrabstätte sind, d) als anonyme Urnengrabstätte b) auf die ehelichen, nichtehelichen und Adoptivkinder, 3) Urnenreihengrabstätten werden der Reihe nach belegt c) auf die Stiefkinder, und bei einem Todesfall für die Ruhezeit zur Beisetzung einer Asche abgegeben. d) auf die Enkel in der Reihenfolge der Berechtigung ihrer Väter und Mütter, 4) Urnenreihengrabstätten als Urnenwiesengräber, als halb- anonyme Urnengräber oder als anonyme Urnengräber be- e) auf die Eltern, finden sich in besonders hierfür vorgesehenen Grabfel- dern, die insgesamt ausschließlich von der Gemeinde un- f) auf die vollbürtigen Geschwister, terhalten werden. Sie erhalten keine individuelle Gestal- tung. g) auf die Stiefgeschwister, 5) Urnenreihengrabstätten als h) auf die nicht unter a) bis g) genannten Erben. a) Wiesengräber dürfen nur mit einer Grabplatte mit tiefer Innerhalb der einzelnen Gruppen b) bis d) und f) bis h) liegender Schrift versehen werden, wird der Älteste Nutzungsberechtigter. b) halbanonyme Urnenreihengräber dürfen nur an einer 11) Anschriftenänderungen hat der Nutzungsberechtigte der zentralen Stelle des Grabfeldes einen Hinweis auf die Gemeinde mitzuteilen. beigesetzte Person erhalten (die Art des Hinweises be- stimmt die Gemeinde) und 12)Der Nutzungsberechtigte kann das Nutzungsrecht auf ei- ne innerhalb der einzelnen Gruppen a) bis h) genannten c) anonyme Urnenreihengräber dürfen keine Hinweise Personen übertragen. Die Urkunde ist der Gemeinde zu- auf die Person des Verstorbenen bekommen. rückzugeben. 6) Urnenwahlgrabstätten sind Grabstätten, an denen auf An- 13)Jeder Rechtsnachfolger hat das Nutzungsrecht unverzüg- trag im Todesfall ein Nutzungsrecht für die Dauer von 30 lich nach Erwerb auf sich umschreiben zu lassen. Die Jahren (Nutzungszeit) verliehen und deren Lage von der Rechte des Erwerbers gelten für den Rechtsnachfolger Gemeinde gleichzeitig mit dem Erwerb bestimmt wird. Das entsprechend. Nutzungsrecht kann nach Ablauf mehrmals verlängert werden. Die Verlängerung ist nur für die gesamte Grab- 14)Der Nutzungsberechtigte hat das Recht, in der Wahlgrab- stätte möglich. stätte beigesetzt zu werden und über andere Bestattun- gen bei Vorliegen eines Todesfalles zu entscheiden. Er ist 7) Nach Erlöschen des Nutzungsrechts und nach Ablauf der

394 Ruhezeit darf die Gemeinde die beigesetzten Aschebehäl- b) auf Wahlgrabstätten ter entfernen. Die Asche wird auf dem Friedhof in würdiger für 2 Bestattungen übereinander Form der Erde übergeben. bis 0,65 qm Ansichtsfläche, jedoch nicht breiter als 0,60 m 8) Urnenreihengrabstätten haben folgende Maße: und nicht höher als 1,10 m 1,00 m x 1,00 m c) für 2 Bestattungen übereinander 9) Urnenwahlgrabstätten haben folgende Maße: und 2 Bestattungen nebeneinander bis 1,00 qm Ansichtsfläche für 2 Urnen 1,00 m x 1,00 m (Beisetzung übereinander) d) für 6 Bestattungen bis 1,20 qm Ansichtsfläche für 4 Urnen 1,50 m x 1,50 m (Beisetzung übereinander u. nebeneinander) e) für 8 Beisetzungen bis 1,40 qm Ansichtsfläche für 6 Urnen 1,50 m x 2,00 m (Beisetzung übereinander u. nebeneinander) Liegende Grabmale:

10)Soweit sich nicht aus der Satzung etwas anderes ergibt, a) auf Wiesengräber gelten die Vorschriften für Reihengrabstätten und Wahl- bis zu 40 cm x 30 cm bei 4 cm Dicke grabstätten entsprechend für Urnenreihen- und Urnen- wahlgrabstätten sowie für Urnenwiesengräber. Auf dem b) Wiesenwahlgräber Feld für anonyme Urnenbestattungen sind die Bestimmun- bis zu 50 cm x 40 cm bei 8 cm Dicke. gen für die Urnenreihengrabstätten sinngemäß anzuwen- den. c) auf Reihengrabstätten bis 0,25 qm Ansichtsfläche

V. Gestaltung der Grabstätten d) auf Wahlgrabstätten 2 Bestattungen übereinander § 16 bis 0,30 qm Ansichtsfläche Allgemeine Gestaltungsgrundsätze e) 4 Bestattungen - 2 übereinander Jede Grabstätte ist so zu gestalten und an die Umgebung an- und 2 nebeneinander zupassen, dass die Würde der Friedhöfe in seinen einzelnen bis 0,40 qm Ansichtsfläche Teilen und in seiner Gesamtanlage gewahrt wird. f) für 6 Bestattungen bis 0,50 qm Ansichtsfläche § 17 Gestaltungsvorschriften der Grabmale g) für 8 Bestattungen bis 0,60 qm Ansichtsfläche 1) Die Grabmale sind so zu gestalten und zu bearbeiten, dass sie sich der Umgebung anpassen und den erhöhten Stehende Grabmale müssen mindestens 12 cm, liegende Anforderungen gemäß den folgenden Absätzen entspre- Grabmale mindestens 10 cm stark sein chen. (Ausnahme Wiesengräber).

2) Grabmale dürfen ausschließlich aus Naturstein unter der Soweit es die Gemeinde für vertretbar hält, kann sie Aus- Voraussetzung des § 17a, Holz und Schmiedeeisen her- nahmen von diesen Vorschriften zulassen. gestellt sein. 6) Auf Urnengrabstätten sind Grabmale bis zu folgenden 3) Die Schrift ist in Form, Farbe, Größe und Verteilung dem Größen zulässig: Grabmal anzupassen. Stehende Grabmale: 4) Nach näherer Bestimmung der Belegungspläne können Grabstellen festgelegt werden, auf denen entweder ste- a) auf Urnenreihengrabstätten hende oder liegende Grabmale zulässig sind. Stehende und Urnenwahlgrabstätten Grabmale sind allseits harmonisch zu entwickeln und sol- für 2 Beisetzungen len in Form und Größe unterschiedlich sein. Liegende bis 0,30 qm Ansichtsfläche, Grabmale dürfen nur flach auf die Grabstätte gelegt wer- jedoch nicht breiter als 0,50 m den. und nicht höher als 0,70 m

5) Auf Grabstätten für Erdbeisetzungen sind Grabmale bis zu b) für 4 Beisetzungen folgender Größe zulässig: bis 0,40 qm Ansichtsfläche, jedoch nicht breiter als 0,60 m Stehende Grabmale: und nicht höher als 0,80 m

a) auf Reihengrabstätten c) für 6 Beisetzungen bis 0,50 qm Ansichtsfläche, bis 0,45 qm Ansichtsfläche, jedoch nicht breiter als 0,50 m jedoch nicht breiter als 0,70 m und nicht höher als 0,90 m und nicht höher als 0,90 m

395 d) für 8 Beisetzungen zuvor aus einem Drittland importiert worden sind, in dem bis 0,50 qm Ansichtsfläche, das in Absatz 1, 1. Alternative genannte Übereinkommen jedoch nicht breiter als 0,80 m nicht eingehalten wird, ist eine dahingehende Erklärung und nicht höher als 1,00 m abzugeben.

Liegende Grabmale: 3) Als Nachweis nach Absatz 1, 2. Alternative gilt ein Zertifi- kat einer der nachfolgenden Organisationen: a) auf Wiesengräber bis zu 40 cm x 30 cm bei 4 cm Dicke 1. Fair Stone

2. IGEP b) Wiesenurnenwahlgräber bis zu 50 cm x 40 cm bei 8 cm Dicke 3. Werkgroep Duurzame Natursteen – WGDN

c) auf Urnenreihengrabstätten und 4. Xertifix Urnenwahlgrabstätten für 2 Bestattungen Eine gleichwertige Erklärung einer geeigneten Stelle oder bis 0,20 qm Ansichtsfläche Vereinigung im Sinne des § 13 a Abs. 3 Satz 4 des Geset- zes über das Leichen-, Bestattungs- und Friedhofswesen d) für 4 Beisetzungen (BestattG) setzt voraus, dass die erklärende Stelle bis 0,30 qm Ansichtsfläche 1. über einschlägige Erfahrungen und Kenntnisse auf e) für 6 Beisetzungen dem Gebiet des Übereinkommens über das Verbot bis 0,40 qm Ansichtsfläche und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit vom 17. Juni 1999 (BGBl. 2001 II S. 1291, Bekanntmachung vom f) für 8 Beisetzungen 28. Juni 2002, BGBl. II S. 2352) verfügt, bis 0,50 qm Ansichtsfläche

2. weder unmittelbar noch mittelbar an der Herstellung Stehende und liegende Grabmale müssen mindestens 10 oder am Handel mit Steinen beteiligt ist, cm stark sein (Ausnahme Wiesengräber).

3. ihre Tätigkeit im Zusammenhang mit der Abgabe der Soweit es die Gemeinde für vertretbar hält, kann sie Aus- gleichwertigen Erklärung dokumentiert und die Doku- nahmen von diesen Vorschriften zulassen. mentation auf Anforderung des Friedhofsträgers zur

Einsichtnahme bereitstellt,

§ 17 a 4. erklärt, dass sie sich über das Fehlen schlimmster For- Verwendung von Natursteinen men von Kinderarbeit durch unangekündigte Kontrol-

len im Herstellungsstaat vergewissert hat. 1) Natursteine dürfen auf den Friedhöfen nur verwendet wer- den, wenn 4) Für die Glaubhaftmachung und das Vorlegen von Nach- weisen können die in § 26 des Verwaltungsverfahrensge- 1. glaubhaft gemacht wird, dass sie in einem Staat oder setzes (VwVfG) genannten Beweismittel verwendet wer- Gebiet gewonnen oder hergestellt wurden, in dem das den. Die Glaubhaftmachung ist auch durch eine in § 27 Übereinkommen über das Verbot und unverzügliche VwVfG geregelte Versicherung an Eides Statt möglich; Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen verlangt werden darf deren Vorlage mangels einer gesetz- der Kinderarbeit vom 17. Juni 1999 (BGBl. 2001 II S. lichen Regelung nicht. 1291, Bekanntmachung vom 28. Juni 2002, BGBl. II S. 2352) eingehalten wird, 5) Für die abzugebende Erklärung ist das dieser Satzung als Anlage beigefügte Muster „Erklärung über die Vorlage von oder Nachweisen nach § 13 a BestattG“ zu verwenden.

2. ein Nachweis nach Absatz 3 vorliegt. 6) Auf Antrag kann die Gemeinde im Einzelfall eine Ausnah- me von der Nachweisführung erteilen, sofern ein Gewer- 2) Welche Staaten und Gebiete die satzungsgemäßen Vo- betreibender Lagerware, welche vor dem 01.07.2018 raussetzungen nach Absatz 1, 1. Alternative erfüllen, ist durch den Gewerbetreibenden beschafft wurde und wofür durch Auslegung zu ermitteln. Derzeit erfüllen folgende einer der oben genannten Nachweise nicht erbracht wer- Staaten diese Voraussetzung: den kann, im Kundenauftrag verarbeiten will. Dem Antrag sind der Kaufbeleg der Ware und die Belegung über die Australien, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Brasilien, Bul- Beschaffungsversuche des Nachweises beizufügen. garien, Dänemark, Estland, Deutschland, Finnland, Frank- reich, Griechenland, Irland, Israel, Island, Italien, Japan, Kanada, Kosovo, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litau- § 18 en, Luxemburg, Malta, Mazedonien, Niederlande, Norwe- Zustimmungserfordernis gen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tür- 1) Grabmale und Grababdeckungen dürfen nur nach vorhe- kei, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Vereinigtes Königreich, riger schriftlicher Zustimmung der Gemeinde errichtet oder Vereinigte Staaten von Amerika, Zypern. verändert werden. Die Anträge sind vom Nutzungs- bzw. Verfügungsbereich unter Verwendung der vorgeschriebe- Um zu verhindern, dass Natursteine verwendet werden, nen Vordrucke bei der Gemeinde zu stellen. die in einen der in Satz 2 genannten Staat oder das Gebiet 2) Den Anträgen sind beizufügen:

396 Gefahr im Verzuge hat die Gemeinde auf Kosten des Ver- a) der Grabmalentwurf (zweifach) mit Grundriss und Sei- antwortlichen Sicherungsmaßnahmen (z.B. Umlegen von tenansicht im Maßstab 1 : 10 unter Angabe des Werk- Grabmalen, Absperrungen) zu treffen. stoffs, der Bearbeitung, des Inhalts, der Form, der Ma- ße, der Anordnung, der Schrift, der Ornamente und der 3) Wird der ordnungswidrige Zustand trotz schriftlicher Auf- Symbole, forderung der Gemeinde nicht innerhalb einer festzuset- zenden angemessenen Frist beseitigt, ist die Gemeinde b) der Entwurf der Grababdeckung mit maßstabsgetreuer berechtigt, dies auf Kosten des Verantwortlichen zu tun Skizze und die Angabe des Werkstoffs und oder das Grabmal oder Teile davon zu entfernen. Die Ge- meinde ist nicht verpflichtet, die entfernten Sachen aufzu- c) Nachweise entsprechend des § 17a bei Verwendung bewahren. von Naturstein. 4) Ist der Verantwortliche nicht bekannt oder nicht ohne wei 3) Das Aufstellen eines Grabmales oder die Abdeckung einer teres zu ermitteln, genügt eine öffentliche Bekanntma- Grabstätte darf erst erfolgen, wenn die genehmigte Zeich- chung und ein 4-wöchiger Hinweis an der Grabstätte. nung und eine Bescheinigung über die entrichtete Gebühr vorgelegt werden können. 5) Die Verantwortlichen haften für jeglichen Schaden, der durch Umfallen von Grabmalen oder sonstigen baulichen 4) Entspricht ein aufgestelltes Grabmal oder eine Grababde- Anlagen oder durch Abstürzen von Teilen davon verur- ckung nicht der genehmigten Zeichnung oder ist es ohne sacht wird. Genehmigung errichtet oder geändert worden, kann es auf Kosten des Nutzungs- bzw. des Verfügungsberechtigten entfernt werden. § 21 Veränderung, Umtausch und Entfernung 5) Die Zustimmung erlischt, wenn das Grabmal oder die Grababdeckung nicht innerhalb eines Jahres errichtet 1) Die aufgestellten Grabmale dürfen nur mit Zustimmung oder verändert worden ist. der Gemeinde verändert, umgesetzt, ausgetauscht oder entfernt werden, solange das Nutzungsrecht an Wahlgrab- stätten oder die Ruhezeit bei Reihengrabstätten noch § 19 nicht abgelaufen ist. Planung, Ausführung und Standsicherheit von Grabmalanlagen 2) Nach Ablauf der Ruhezeit oder des Nutzungsrechts sind Grabmale einschließlich der Fundamente oder sonstige 1) Für die Planung, die Ausführung, die Abnahmeprüfung bauliche Anlagen vorbehaltlich der Bestimmungen des und die jährliche Prüfung von Grabmalanlagen gilt die Abs. 3 durch den Nutzungsberechtigten bzw. den Erwer- „Technische Anleitung zur Standsicherheit von Grabmal- ber der Grabstätte auf eigene Kosten innerhalb von 3 Mo- anlagen (TA Grabmal) der Deutschen Naturstein-Akade- naten zu entfernen und ordnungsgemäß zu entsorgen. mie e. V.“ in der jeweils gültigen Fassung. Hierfür ist ein Erlaubnisschein der Gemeinde erforderlich. Es ist nicht gestattet, diese baulichen Anlagen auf dem 2) Der vom Nutzungsberechtigtem bzw. vom Erwerber be- Friedhofsgelände zu entsorgen oder zu lagern. Sind Grab- auftragte Dienstleistungserbringer hat der Gemeinde eine male oder sonstige baulichen Anlagen nicht innerhalb die- Bescheinigung über die durchgeführte Abnahmeprüfung ser Frist entfernt worden, fallen sie entschädigungslos in des Grabmals mit allen sicherheitsrelevanten Daten vor- die Verfügungsgewalt der Gemeinde Wallenhorst. Diese zulegen. ist dann berechtigt, die Grabmale und sonstigen baulichen Anlagen auf Kosten des Nutzungsberechtigten bzw. des 3) Die jährliche Standsicherheitsprüfung der Grabmale wird Erwerbers der Grabstätte zu entfernen und entsorgen zu durch die Gemeinde Wallenhorst entsprechend der Vorga- lassen. Die Kosten richten sich nach dem tatsächlichen ben des Verbandes der Friedhofsverwalter Deutschlands Aufwand. e.V, welche Anlage der TA Grabmal ist, durchgeführt. 3) Künstlerisch oder geschichtlich wertvolle Grabmale unter 4) Liegende Grabmale auf Wiesengräbern dürfen ohne Fun- stehen dem besonderen Schutz der Gemeinde Wallen- dament verlegt werden. horst und des zuständigen Konservators. Sie werden in ei- nem Verzeichnis geführt und dürfen ohne Zustimmung der Gemeinde und des zuständigen Konservators nicht ent- § 20 fernt oder geändert werden. Unterhaltung

1) Die Grabmale sind dauernd in gutem und verkehrssiche- VI. Herrichtung und Pflege der Grabstättenarten rem Zustand zu halten. Verantwortlich dafür sind bei Rei- hengrabstätten / Urnenreihengrabstätten der Auftraggeber § 22 für die Bestattung/ Beisetzung, bei Wahlgrabstätten / Ur- Allgemeine Vorschriften nenwahlgrabstätten der Nutzungsberechtigte, bei Wiesen- gräbern und Urnenwiesengräbern sowie bei den anony- 1) Alle Grabstätten müssen der Würde der Friedhöfe ent- men und halbanonymen Bestattungsformen die Gemein- sprechend hergerichtet und dauernd instandgehalten wer- de. den. Dies gilt auch für den übrigen Grabschmuck. Ver- welkte Blumen und Kränze sind unverzüglich zu entfernen 2) Erscheint die Standsicherheit von Grabmalen oder Teilen und an den dafür vorgesehenen Plätzen abzulegen. davon gefährdet, sind die für die Unterhaltung Verantwort- lichen verpflichtet, unverzüglich Abhilfe zu schaffen. Bei 2) Grabhügel sind nicht zulässig. Die Grabstätten dürfen nur

397 mit Pflanzen bepflanzt werden, die andere Grabstätten 2) Auf allen Gräbern sind nicht zugelassen: Bäume und und die öffentlichen Anlagen und Wege nicht beeinträchti- großwüchsige Sträucher, Einfassungen aus künstlich her- gen. gestelltem Material, Einfassungen, die eine Höhe von 15 cm überschreiten, auch nicht als Hecke sowie Grabgebin- 3) Für die Herrichtung und Instandhaltung ist bei Reihen- de aus künstlich hergestelltem Material. Die im Bele- grabstätten / Urnenreihengrabstätten der Auftraggeber für gungsplan vorgesehenen Einfassungen mit liegenden die Beisetzung, bei Wahlgrabstätten / Urnenwahlgrabstät- Plattenbändern in 0,50 m bzw. 0,25 m Breite werden von ten der Nutzungsberechtigte verantwortlich. der Gemeinde durchgeführt. Der vorhandene Baumbe- stand auf Grabstätten ist so zu halten, dass Bestattungen 4) Reihengrabstätten müssen binnen 3 Monate nach Bele- nicht behindert werden. gung, Wahlgrabstätten binnen 3 Monaten nach dem Er- werb des Nutzungsrechts hergerichtet sein. Die Verpflich- 3) Die für die Grabstätten Verantwortlichen können die Be- tung für Herrichtung und Instandhaltung erlischt erst mit pflanzung der Grabstätte selbst anlegen und pflegen oder dem Ablauf der Ruhezeit oder des Nutzungsrechts. damit einen Friedhofsgärtner beauftragen. Für die Be- pflanzung gelten insbesondere die Gestaltungsrichtlinien 5) Die Gemeinde kann verlangen, dass der Verantwortliche sowie die Richtlinien des Bundes deutscher Friedhofsgärt- die Grabstätte nach Ablauf der Ruhezeit oder des Nut- ner in der jeweils geltenden Fassung. Streitigkeiten, die zungsrechts innerhalb von 3 Monaten abräumt und ord- zwischen den Angehörigen wegen der Grabpflege entste- nungsgemäß entsorgt. Wenn die Pflanzen oder Grabab- hen, sind ohne Beteiligung der Gemeinde auszutragen. deckungen nicht innerhalb der Frist abgeräumt worden sind, fallen sie entschädigungslos in die Verfügungsgewalt 4) Auf allen Wiesengrabfeldern ist eine individuelle Einfas- der Gemeinde. Diese ist dann berechtigt, alle Pflanzen sung und/ oder Bepflanzung nicht zulässig.

oder Grababdeckung auf Kosten des Nutzungsberechtig-

ten bzw. des Erwerbers zu entfernen und entsorgen zu § 24 lassen. Die Kosten richten sich nach dem tatsächlichen Vernachlässigung Aufwand.

1) Wird eine Grabstätte nicht ordnungsgemäß hergerichtet 6) Der Schnitt und die Beseitigung zu stark wachsender oder oder gepflegt, hat der Verantwortliche auf schriftliche Auf- absterbender Bäume und Sträucher kann angeordnet wer- forderung der Gemeinde die Grabstätte innerhalb einer je- den. Wird die notwendige Maßnahme nicht innerhalb der weils festzusetzenden angemessenen Frist in einen sat- von der Gemeinde gesetzten Frist durchgeführt, so wer- zungsmäßigen Zustand zu bringen. Ist der Verantwortliche den die Arbeiten auf Kosten des Verantwortlichen von der nicht bekannt oder nicht ohne weiteres zu ermitteln, ge- Gemeinde durchgeführt. nügt eine öffentliche Bekanntmachung und ein 4-wöchiger

Hinweis auf der Grabstätte. Wird die Aufforderung nicht 7) Für die Herrichtung, Unterhaltung und Veränderung der befolgt, können Reihengrabstätten / Urnenreihengrabstät- gärtnerischen Anlagen außerhalb der Grabstätten ist aus- ten von der Gemeinde abgeräumt, eingeebnet und einge- schließlich die Gemeinde zuständig. Dies gilt auch für das sät werden. Bei Wahlgrabstätten / Urnenwahlgrabstätten anonyme Urnenfeld. Blumen und Kränze dürfen nur auf kann die Gemeinde in diesem Fall die Grabstätte auf Kos- dem dafür vorgesehenen Ablageplatz niedergelegt wer- ten des jeweiligen Nutzungsberechtigten in Ordnung brin- den. gen lassen oder das Nutzungsrecht ohne Entschädigung entziehen. Vor dem Entzug des Nutzungsrechts ist der je- 8) Die Verwendung von Pflanzenschutz- und Unkrautbe- weilige Nutzungsberechtigte noch einmal schriftlich aufzu- kämpfungsmitteln bei der Grabpflege ist nicht gestattet. fordern, die Grabstätte unverzüglich in Ordnung zu brin- gen; ist er nicht bekannt oder nicht ohne weiteres zu ermit- 9) Kunststoffe und sonstige nicht verrottbare Werkstoffe dür- teln, hat noch einmal eine entsprechende öffentliche Be- fen in sämtlichen Produkten der Trauerfloristik, insbeson- kanntmachung und ein entsprechender 4-wöchiger Hin- dere in Kränzen, Trauergebinden, Trauergestecken, im weis auf der Grabstätte zu erfolgen. In dem Entziehungs- Grabschmuck und bei Grabeinfassungen sowie Blumen- bescheid ist der jeweilige Nutzungsberechtigte aufzufor- töpfen, die an der Pflanze verbleiben, nicht verwandt wer- dern, das Grabmal innerhalb von 4 Wochen seit Unan- den. Ausgenommen sind Grabvasen, Markierungszeichen fechtbarkeit des Entziehungsbescheides zu entfernen. und Gießkannen. Der Verantwortliche ist in den schriftlichen Aufforderun- gen, der öffentlichen Bekanntmachung und dem Hinweis 10)Die Abdeckung durch Grabausstattungen wie Grabplatten, auf der Grabstätte auf die maßgeblichen Rechtsfolgen der Trittplatten, Kissensteine sowie Kies auf luftundurchlässi- Sätze 3 und 4 und in dem Entziehungsbescheid auf die gen Unterlagen dürfen bei Erdgrabstätten 30 % der zu ge- Rechtsfolgen des § 21 Abs. 2 hinzuweisen. staltenden Grabfläche (§ 13 Abs. 6, § 14 Abs. 4) nicht überschreiten. Bei Urnengrabstätten ist eine Gesamtabde- 2) Bei nicht ordnungsgemäßem Grabschmuck gilt Abs. 1 ckung zulässig. Satz 1 entsprechend. Wird die Aufforderung nicht befolgt oder ist der Verantwortliche nicht bekannt oder nicht ohne weiteres zu ermitteln, kann die Gemeinde den Grab- § 23 schmuck entfernen. Zur Aufbewahrung des entfernten Bepflanzungen Grabschmucks sowie von entfernten Pflanzen ist die Ge- meinde nicht verpflichtet.

1) Die Gemeinde kann in bestimmten Grabfeldern für die Be- pflanzung von Grabstätten kleinere Flächen als die Grab- VII. Leichenkammern und Friedhofskapelle größe vorschreiben und nähere Regelungen über die Art der Bepflanzung und die Gestaltung der Grabstätten tref- § 25 fen. Benutzung der Leichenkammern

398 1) Die Leichenkammern dienen der Aufnahme Verstorbener wird der endgültige Bestattungstermin von der Gemeinde bis zur Bestattung. Sie dürfen nur mit Erlaubnis der Ge- festgesetzt. meinde betreten werden.

2) Zur Beförderung von Leichen sind Leichenwagen zu be- VIII. Schlussvorschriften nutzen.

3) Der Beerdigungsübernehmer hat auf dem Sargdeckel eine § 27 Karte mit Angaben über die Person des Verstorbenen halt- Alte Vorschriften bar zu befestigen. 1) Bei Grabstätten, über die die Gemeinde bei Inkrafttreten 4) Sofern keine gesundheitsaufsichtlichen oder sonstige Be- dieser Satzung bereits verfügt hat, richten sich die Nut- denken bestehen, können die Angehörigen die Verstorbe- zungszeit und die Gestaltung nach den bisherigen Vor- nen während der Dienstzeit der Gemeinde sehen. Die Öff- schriften. nung des Sarges ist bis eine Stunde vor der Trauerfeier zu dem Zweck, die nächsten Angehörigen den Verstorbenen 2) Der Wiedererwerb des Nutzungsrechts an diesen Grab- noch einmal sehen zu lassen, zulässig, sofern nicht in An- stätten richtet sich nach dieser Satzung. betracht der seit dem Tode verflossenen Zeit und der Jah- reszeit anzunehmen ist, dass die Leiche in Verwesung 3) Nach dieser Satzung nicht mehr zugelassenen Einfassun- übergegangen ist. gen und Anlagen sind von allen Gräbern zu entfernen, so- bald sie verfallen, die Nutzungszeit an den Grabstätten 5) Särge von an meldepflichtigen übertragbaren Krankheiten abgelaufen ist, eine Beisetzung erfolgen oder das Nut- Verstorbener sind in besonderen Räumen aufzustellen. zungsrecht übertragen werden soll. Für den Zutritt zu diesen Räumen sowie für das Öffnen des Sarges ist die vorherige Zustimmung des Amtsarztes einzuholen. § 28 6) Die Angehörigen und sonstige Verpflichtete haben gemäß Haftung des Bestattungsgesetztes zu veranlassen, dass der Ver- storbene aus dem Sterbehaus zu dem entsprechenden Die Gemeinde haftet nicht für Schäden, die durch nicht sat- Friedhof überführt wird. Er muss ordnungsgemäß einge- zungsgemäße Benutzung der Friedhöfe, seiner Anlagen und sargt sein. Das Einsargen oder Umsargen in den Leichen- seiner Einrichtungen, durch dritte Personen, durch Tiere oder kammern ist nicht gestattet. Die Bekleidung soll aus leicht durch Naturereignisse entstehen. Im Übrigen haftet die Ge- vergänglichen Stoffen bestehen. meinde nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Ihr oblie- gen keine besonderen Obhuts- und Überwachungspflichten. 7) Wertgegenstände sollen verstorbenen bei der Einlieferung nicht mitgegeben werden. Für Verluste oder Beschädigun- gen an solchen Gegenständen haftet die Gemeinde nicht. § 29 8) Särge, die von auswärts übergeführt werden, bleiben ge- Zwangsmittel schlossen. Ausnahmen kann die Gemeinde zulassen. 1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig gegen diese Satzung verstößt. § 26 Friedhofskapelle 2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße von 5,00 € bis 5.000,00 € geahndet werden. 1) Trauerfeiern können in der Friedhofskapelle, am Grabe oder an einer anderen im Freien dafür vorgesehenen Stel- le abgehalten werden. Urnentrauerfeiern können in Aus- nahmefällen in der Gebetskapelle abgehalten werden § 30 Inkrafttreten und Außerkrafttreten 2) Die Benutzung der Friedhofskapelle kann untersagt wer- den, wenn der Verstorbene an einer meldepflichtigen Diese Satzung tritt am 01.11.2020 in Kraft. Die Friedhofssat- übertragbaren Krankheit gelitten hat oder Bedenken we- zung vom 05.07.2011, zuletzt geändert am 28.03.2017, tritt gen seines Zustandes bestehen. mit Ablauf des 31.10.2020 außer Kraft.

3) Die Trauerfeiern sollen 2 Stunden nicht überschreiten. Ausnahmen sind auf Antrag bei der Gemeinde möglich. Wallenhorst, den 08.10.2020

4) Für Musik- und Gesangsdarbietungen außerhalb der Ka- pellen ist die vorherige Zustimmung der Gemeinde einzu- holen. Gemeinde Wallenhorst (Siegel) Otto Steinkamp 5) Die Särge können von der Kapelle zu den Gräbern durch Bürgermeister Bestattungsinstitute übergeführt werden. Urnen werden von Trägern der Gemeinde bzw. deren Beauftragten zur Grabstätte getragen. 6) Nehmen keine Angehörigen an der Bestattung teil oder er- ANLAGE zu § 17 a der Satzung scheinen sie nicht zu der im § 7 Abs. 2 festgesetzten Zeit,

399 Zutreffendes ANLAGE zu § 17 a der Satzung bitte ankreuzen Erklärung über die Vorlage von Nachweisen nach § 13 a BestattG

Die Natursteine stammen aus einem Staat oder Gebiet, in dem das in § 13 a Abs. 2 Nr. 1 BestattG genannte Übereinkommen [ILO 182] als eingehalten gilt,

nämlich: ......

Ich erkläre, dass die Natursteine in den vorstehend genannten Staat oder das Gebiet nicht zuvor aus einem Drittland importiert worden sind, in dem das in § 13 a Abs. 2 Nr. 1 BestattG genannte Übereinkommen nicht eingehalten wird.

oder

Da die Natursteine nicht aus einem Staat oder Gebiet stammen, in dem das in § 13 a Abs. 2 Nr. 1 BestattG genannte Übereinkommen [ILO 182] als eingehalten gilt, wird als Nachweis ein Zertifikat einer der nachfolgend aufgeführten

Organisationen vorgelegt:

2.1 Fair Stone

2.2 IGEP 2.3 Werkgroep Duurzame Natursteen – WGDN 2.4 Xertifix

oder

Der Nachweis wird durch eine gleichwertige Erklärung einer geeigneten Stelle o-der Vereinigung im Sinne des § 13 a Abs. 3 Satz 4 BestattG erbracht,

nämlich: ......

Die erklärende Stelle

− verfügt über einschlägige Erfahrungen und Kenntnisse, − ist weder unmittelbar noch mittelbar an der Herstellung oder am Handel mit Steinen beteiligt,

− erklärt, dass sie sich über das Fehlen schlimmster Formen von Kinderarbeit durch unangekündigte Kontrollen im Herstellungsstaat vergewissert hat, − dokumentiert ihre Tätigkeit und stellt die Dokumentation auf Anforderung

des Friedhofsträgers zur Einsichtnahme zur Verfügung.

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Ort Datum Unterschrift

Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020

400 238 neuerung von Dach, Fenstern oder Fassade inklusive der hiermit in unmittelbaren Zusammenhang stehenden Bau- Modernisierungsrichtlinie nebenkosten) aufgrund ihrer Wirkung auf das Ortsbild und der Stadt Fürstenau den öffentlichen Raum einen besonderen Schwerpunkt für das Sanierungsgebiet „Attraktive Innenstadt“ dar. Maßnahmen im Gebäudeinneren und/oder Maßnah- nach Nr. 5.3.3 (2a) R-StBauF Niedersachsen men an den Außenanlagen können im Einzelfall aus- nahmsweise gefördert werden, wenn sie im Verbund mit förderfähigen Maßnahmen an der Gebäudehülle stattfin- Förderungsrichtlinie der Stadt Fürstenau für Modernisierungs- den und im Hinblick auf die Erreichung der Sanierungszie- maßnahmen an privaten Wohn- und Geschäftsgebäuden in- le notwendig sind. nerhalb des Fördergebietes des förmlich festgelegten Sanie- rungsgebietes „Attraktive Innenstadt“. (2) Reine Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten sind nicht förderfähig.

(3) Im Rahmen der Ermittlung der zuwendungsfähigen Ge- Präambel samtkosten ist ein prozentualer Anteil in Höhe von 10 v.H. für unterlassene Instandhaltung abzusetzen. Andere För- Die Stadt Fürstenau beabsichtigt Modernisierungsmaßnah- dermittel Dritter sind im Einzelfall anzurechnen. men an privaten Wohn- und Geschäftsgebäuden im Förder- gebiet des förmlich festgelegten Sanierungsgebietes „Attrakti- (4) Städtebauförderungsmittel sind nachrangig einzusetzen. ve Innenstadt“ im Rahmen der Regelungen der Städtebauför- D.h. andere mögliche Förderungsmittel Dritter (Wohn- derungsrichtlinie (R-StBauF) des Landes Niedersachsen mit raumförderung des Landes, Förderprogramme des Bun- Städtebauförderungsmitteln zu bezuschussen. Die Förde- des u.a.) sind anzurechnen. Verzichtet der Eigentümer auf rungshöhe soll sich im Regelfall aus einer Kostenerstattungs- den möglichen Einsatz anderer Fördermittel, werden die betragsberechnung – KEB (Mehrertrags- oder Gesamter- vor der Modernisierung veranschlagten Kosten unter Ab- tragsberechnung) ergeben. Bei der Förderung nur einzelner zug eines fiktiven Betrags errechnet, der den möglich an- Gewerke, wie bei einer Teilmodernisierung (z.B.: Dach, Fens- deren Fördermitteln entspricht. ter, Fassade) ist eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zur Er- mittlung des unrentierlichen Kostenanteils an den Modernisie- (5) Aus technischen, wirtschaftlichen oder sozialen Gründen rungskosten mit der KEB nicht zweckmäßig. Hier soll die För- können Maßnahmen auch in mehreren Abschnitten durch- derung über die Gewährung von pauschalen Zuwendungen geführt werden. erfolgen. (6) Bei umfassenden und/ oder technisch anspruchsvollen Zur Förderung vorgenannter Maßnahmen beschließt die Baumaßnahmen kann die Stadt die Einschaltung eines Stadt Fürstenau nachstehende Modernisierungsrichtlinie. bauvorlageberechtigten Fachmannes und ggfl. die Durch- führung einer Modernisierungsvoruntersuchung beaufla- gen. Die entstehenden Kosten werden als Baunebenkos- § 1 ten im Rahmen der Fördermaßnahme bezuschusst. Förderung von Modernisierungsmaßnahmen

§ 3 (1) Die Stadt Fürstenau fördert, im Rahmen der Städtebauför- Förderungsgrundsätze derung und auf Grundlage der Regelungen der R-StBauF, auf Antrag des Eigentümers Modernisierungsmaßnah- (1) Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht in keinem Fall. men an Wohn- oder Geschäftsgebäuden im Fördergebiet des förmlich festgelegten Sanierungsgebietes. Die Förde- (2) Förderungsfähig sind nur Maßnahmen, die im Einklang mit rung verfolgt den Zweck der Mängel- und Missstandsbe- den vorhandenen städtebaulichen Zielvorstellungen ste- sei-tigung, der Ortsbildpflege und -verbesserung sowie hen. Hierbei kommt dem Integrierten städtebaulichen Ent- der Anreizschaffung für weitere private Folgeinvestitionen wicklungskonzept und den Ergebnissen der Vorbereiten- im Sanierungsgebiet. den Untersuchungen maßgebende Bedeutung zu.

(2) Grundlage bilden die Städtebauförderungsrichtlinien des Die Förderung wird in der Regel nur für ortsbildprägende Landes Niedersachen in der jeweils gültigen Fassung. Gebäude gewährt. Im Einzelfall förderfähig sind darüber hinaus Maßnahmen an Gebäuden bzw. Gebäudeteilen für (3) Der Geltungsbereich dieser Richtlinie ist auf das Förder- Handel, Dienstleistungen oder innenstadtverträgliches gebiet des förmlich festgelegten Sanierungsgebietes „At- Gewerbe, wenn sie der Beseitigung von Leerständen bzw. traktive Innenstadt“ räumlich beschränkt. Fehl-/Mindernutzungen und somit einer Stärkung des zen- tralen Versorgungsbereiches dienen.

§ 2 (3) Grundvoraussetzung ist ferner, dass die Durchführung der Förderungsfähige Maßnahmen Modernisierungsmaßnahmen wirtschaftlich sinnvoll ist.

(1) Förderungsfähig sind Modernisierungsmaßnahmen i.S. (4) Den Grundsätzen des ökologischen und des fachgerech- der R-StBauF und auf Basis des Standards des öffentlich ten Bauens ist Rechnung zu tragen. geförderten Wohnungsbaus, die zur Gestaltung, zur Behe- bung von Mängeln und Missständen und zur Verbesse- (5) Keine Förderung erfolgt bei Maßnahmen, die trotz stil- und rung der Wärmeisolierung beitragen. fachgerechter Ausführung der Einzelmaßnahme zu einer Verfestigung von vorhandenen städtebaulichen Missstän- Dabei stellen Maßnahmen an der Gebäudehülle (z. B. Er- den führen.

401 § 4 § 7 Art und Höhe der Förderung Inkrafttreten

(1) Der Regelfördersatz der Pauschalförderung beinhaltet die Die Förderungsrichtlinie der Stadt tritt mit Veröffentlichung im Gewährung eines Baukostenzuschusses als prozentualen Amtsblatt in Kraft. Anteil der zuwendungsfähigen Kosten (§ 2 Abs. 3) in Höhe von 30 %, maximal 30.000,00 € pro Gebäude. Eine Erhö- hung der Förderung kann im Einzelfall bei Maßnahmen in Fürstenau, 09.10.2020 Betracht kommen, die von besonderer Bedeutung für die Ortsentwicklung sind. (Siegel) Trütken (2) Ergibt sich aus der Kostenberechnung ein Kostenerstat- Stadtdirektor tungsbetrag unter 1.000,00 €, wird, außer für Maßnahmen der Barrierefreiheit, keine Förderung gewährt.

(3) Die Höhe der zur Verfügung stehenden Fördermittel für Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 private Baumaßnahmen richtet sich nach der Gesamtsum- 239 me der der Stadt zur Verfügung gestellten Fördermittel

des Bundes und dem Bedarf für öffentliche Baumaßnah- men. Sie kann im Laufe der Zeit angepasst werden. 1. Satzung zur Änderung der Satzung für die Freiwillige § 5 Feuerwehr in der Samtgemeinde Artland Antragsverfahren vom 08.10.2015

(1) Antragsberechtigt sind die Eigentümer bzw. Eigentümer- gemeinschaften, innerhalb des förmlich festgelegten Sa- Aufgrund des § 10 des Niedersächsischen Kommunalverfas- nierungsgebietes. sungsgesetzes (NKomVG) vom17.12.2010 (Nds. GVBl. S. 576), zuletzt geändert durch Art. 2 des Gesetzes vom (2) Die Antragsstellung des Eigentümers erfolgt formlos beim 27.03.2019(Nds. GVBl. S. 70) und der §§ 1 und 2 des Nieder- Sanierungsträger/ Sanierungsberater oder der Stadt. sächsischen Brandschutzgesetzes(NBrandSchG) vom 18.07.2012 (Nds. GVBl. S. 269), zuletzt geändert durch Art. 3 (3) Der Sanierungsträger/ Sanierungsberater bzw. die Stadt § 6 des Gesetzes vom 20.05.2019. (Nds. GVBl. S. 88) hat der behält sich vor, für die Antragsbearbeitung notwendige Un- Rat der Samtgemeinde Artland in seiner Sitzung am terlagen nachzufordern. 01.10.2020 folgende 1. Änderungssatzung für die Freiwillige Feuerwehr der Samtgemeinde Artland beschlossen: (4) Über die Förderhöhe entscheidet die Stadt im Einverneh- men mit dem Sanierungsträger/ Sanierungsberater. Artikel 1 (5) Die Entscheidung über die Fördermittelvergabe erfolgt im Rahmen der jährlichen Maßnahmenplanung, außerhalb § 9 Abs. 1 erhält folgende Fassung: der Maßnahmenplanung obliegt sie dem Verwaltungsaus- schuss bei einem pauschalen Förderbetrag über 5.000,00 „Für den Einsatzdienst gesundheitlich und persönlich geeig- €. Bis 5.000,00 € entscheidet die Verwaltung über die För- nete Einwohnerinnen und Einwohner der Samtgemeinde, so- dermittelvergabe. Bei Maßnahmen nach § 4 Abs. 1 Satz 2 wie Personen, die für Einsätze regelmäßig zur Verfügung ste- bleibt die Beschlussfassung dem Stadtrat vorbehalten. hen und das 16. Lebensjahr, aber noch nicht das 67. Lebens- jahrvollendet haben, können Angehörige der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr werden (Vollmitglied). Bei Minder- § 6 jährigen ist die schriftliche Einwilligung der Erziehungsberech- Förderrechtliche Abwicklung tigten erforderlich. Angehöriger der Einsatzabteilung der Frei- willigen Feuerwehr kann auch werden, wer für Einsätze in der (1) Die Gewährung von Förderungsmitteln wird im Rahmen Samtgemeinde regelmäßig zur Verfügung steht und der Ein- einer vertraglichen Vereinbarung über Förderungshöhe satzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr einer anderen Kom- und Auszahlungsmodalitäten zwischen der Stadt und dem mune als Einwohnerin oder Einwohner angehört oder dort re- Antragsberechtigten (§ 4 Abs. 1) unter Mitwirkung des Sa- gelmäßig für Einsätze zur Verfügung steht (Doppelmitglied § nierungsträgers festgelegt. 12 Abs. 2 NBrandSchG)“.

(2) Mit der Durchführung der Maßnahmen darf erst nach Ab- Artikel 2 schluss des Modernisierungsvertrages begonnen werden. In § 9 wird folgender Absatz 5 angefügt: (3) Nach Abschluss der Maßnahme ist seitens des Eigentü- mers dem Sanierungsträger eine Schlussabrechnung vor- „Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr haben über Ange- zulegen. legenheiten, die ihnen bei oder bei Gelegenheit ihrer ehren- amtlichen Tätigkeit bekannt geworden sind, Verschwiegenheit (4) Die Förderung erfolgt ausschließlich für die vertraglich ver- zu wahren, insbesondere keine Auskünfte über Einsätze zu einbarten Maßnahmen. Darüber hinaus gehende Leistun- erteilen sowie Bildaufnahmen und Bild- und Tonaufzeichnun- gen werden nachträglich nicht gefördert. gen weiterzugeben; Die Verschwiegenheitspflicht gilt auch nach Beendigung der ehrenamtlichen Tätigkeit. Satz 1 gilt (5) Nach Abschluss ist die Maßnahme mit Fotos zu dokumen nicht für Mitteilungen im dienstlichen Verkehr oder für Tatsa- tieren. chen, die offenkundig sind oder ihrer Bedeutung nach keiner

402 Geheimhaltung bedürfen. Die Mitglieder der Freiwilligen Feu- Präambel erwehr dürfen ohne Genehmigung über Angelegenheiten, über die sie verschwiegen zu sein haben, weder vor Gericht Aufgrund des § 52 des Nds. Straßengesetzes in der Fassung noch außergerichtlich aussagen oder Erklärungen abgeben; der Bekanntmachung vom 24.09.1980 (Nds. GVBl. S. 359), die Genehmigung erteilt die Hauptverwaltungsbeamtin oder zuletzt geändert durch Gesetz vom 20.06.2018 (Nds. GVBl. S der Hauptverwaltungsbeamte oder eine von ihr oder ihm be- 112) i.V.m. den §§ 7, 10 und 98 des Nds. Kommunalverfas- auftragte Person. Die Hauptverwaltungsbeamtin oder der sungsgesetzes (NKomVG) in der Fassung vom 17.12.2010 Hauptverwaltungsbeamte oder eine von ihr oder ihm beauf- (Nds. GVBl. S. 576), zuletzt geändert am 15.07.2020 (Nds. tragte Person bestimmt Personen, die zur Auskunftserteilung GVBl. S. 244) hat der Rat der Samtgemeinde Bersenbrück in berechtigt sind. Die Hauptverwaltungsbeamtin oder der seiner Sitzung am 07.10.2020 folgende Änderungssatzung Hauptverwaltungsbeamte oder eine von ihr oder ihm beauf- beschlossen: tragte Person weist die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr vor Aufnahme ihrer Tätigkeit auf die Pflicht zur Verschwiegen- § 1 heit und auf § 37 Abs. 1 Nr. 1NBrandSchG hin; der Hinweis ist aktenkundig zu machen. Für Mitglieder der Freiwilligen Feuer- Die in der Anlage zu § 2 Abs. 1 aufgeführten Straßen und Plät- wehr im Ehrenbeamtenverhältnis gilt ausschließlich die Ver- ze, für die die Samtgemeinde Bersenbrück innerhalb der im schwiegenheitsverpflichtung gemäß § 37 des Beamtengeset- Zusammenhang bebauten Ortsteile die Straßenreinigung als zes“. öffentliche Einrichtung betreibt, werden folgende Straßen hin- zugefügt:

Artikel 3 Gemeinde : - „Eichhornweg“ § 11 Abs. 2 erhält folgende Fassung: - „Hasenpatt“ - „Im Rehwinkel“ „Jugendliche aus der Samtgemeinde können nach Vollen- dung des 10. Lebensjahres, aber noch nicht des 18. Lebens- Gemeinde : jahres Mitglied in der Jugendfeuerwehr werden, wenn die - „Am Erlengrund“ schriftliche Einwilligung der Erziehungsberechtigten vorliegt. - „Fasanenstraße“ Die Mitgliedschaft endet spätestens mit Ablauf des Kalender- - „Kleiner Esch“ jahres, in dem das 18. Lebensjahr vollendet wird“. - „Lerkamp“ - „Sperlingsruh“

Artikel 4

§ 2 § 16 Abs. 2 lit. b erhält folgende Fassung: Inkrafttreten

„mit der nach Vollendung des 16. Lebensjahres möglichen Die Satzungsänderung tritt am Tage nach der Bekanntma- Übernahme als Angehörige der Einsatzabteilung, spätestens chung in Kraft. jedoch mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem das 18. Lebens- jahr vollendet wird“.

Bersenbrück, den 12.10.2020

Artikel 5

Samtgemeinde Bersenbrück

Der Samtgemeindebürgermeister Diese Änderungssatzung tritt am Tage nach ihrer Verkündung Wernke im Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück in Kraft.

Quakenbrück, den 12.10.2020 Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020

241

Samtgemeinde Artland Bekanntmachung Claus Peter Poppe des Bebauungsplanes Nr. 356 Samtgemeindebürgermeister „Östlich Westerwieder Weg“ mit örtlichen Bauvorschriften der Gemeinde Bad Laer (beschleunigtes Verfahren gem. § 13 b in Verbindung mit § 13 a Baugesetzbuch) Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020

240 Der Rat der Gemeinde Bad Laer hat in seiner Sitzung am 08. Oktober 2020 den Bebauungsplan Nr. 356 „Östlich Wester- 6. Satzung wieder Weg“, bestehend aus den planungsrechtlichen und zur Änderung der Satzung baugestalterischen Festsetzungen, gem. § 10 Abs. 1 Bauge- über die Reinigung öffentlicher Straßen setzbuch (BauGB) als Satzung beschlossen. Die Aufstellung in der Samtgemeinde Bersenbrück des Bebauungsplanes erfolgte im beschleunigten Verfahren vom 03. Dezember 2009 gem. § 13 b in Verbindung mit § 13 a BauGB. Der Geltungs- (Straßenreinigungssatzung) bereich ergibt sich aus der beigefügten Übersichtskarte.

403 242

Gebührensatzung für die Benutzung der Jahrmärkte der Gemeinde Ostercappeln vom 14.07.2020

Der Rat der Gemeinde Ostercappeln hat aufgrund der §§ 10 und 58 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgeset- zes (NKomVG) in der Fassung vom 17.12.2010 (Nds. GVBI S. 576) zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 24.10.2019 (Nds. GVBI S. 300) in Verbindung mit § 68 der Gewerbeordnung vom 22.02.1999 (BGBI I S. 202) zuletzt ge- ändert durch Artikel 15 des Gesetzes vom 22.11.2019 (BGBI I S. 1746) und in Verbindung mit dem Niedersächsischen Kommunalabgabengesetz (NKAG) in der Fassung vom 20.04.2017 (Nds. GVBI S. 121) geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 24.10.2019 (GVBI S. 309) folgende Gebühren- satzung erlassen:

§ 1 Gebührenpflicht und Gebührentarif

(1) Für die Benutzung der Jahrmärkte der Gemeinde Oster- Der Bebauungsplan Nr. 356 „Östlich Westerwieder Weg“ mit cappeln werden Gebühren nach dem als Anlage beigefüg- örtlichen Bauvorschriften einschließlich der Begründung kann ten Gebührentarif erhoben, der Bestandteil dieser Satzung ab sofort bei der Gemeinde Bad Laer, Fachbereich II Planen ist. und Bauen, Zimmer 17, Glandorfer Straße 5, 49196 Bad Laer, während der Dienststunden (montags bis freitags von 8.30 (2) Für die Inanspruchnahme von Wasser und Strom mit der Uhr bis 12.00 Uhr sowie montags von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr Gemeinde Ostercappeln in jedem Einzelfall eine besonde- und donnerstags von 15.00 bis 18.00 Uhr) von jedermann ein- re Vereinbarung zu treffen. gesehen werden.

Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie wird um vorheri- ge Terminabsprache gebeten. § 2

Gebührenschuldner Mit dieser Bekanntmachung tritt der Bebauungsplan Nr. 356

„Östlich Westerwieder Weg“ mit örtlichen Bauvorschriften in Gebührenschuldner ist der Markthändler. Lässt jemand die Kraft. Marktstände durch einen anderen für seine oder eines ande-

ren Rechnung benutzen, so haften beide als Gesamtschuld- Es wird darauf hingewiesen, dass gem. § 215 Abs. 1 BauGB ner. eine nach § 214 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 3 BauGB beachtliche

Verletzung der dort bezeichneten Verfahrens- und Formvor- schrften, eine unter Berücksichtigung des § 214 Abs. 2 § 3 BauGB beachtliche Verletzung der Vorschriften über das Ver- Gebührenabrechnung hältnis des Bebauungsplans und des Flächennutzungsplans und nach § 214 Abs. 3 Satz 2 BauGB beachtliche Mängel des Abwägungsvorgangs unbeachtlich werden, wenn sie nicht in- (1) Die Gebühren werden als Tagesgebühren erhoben. Für nerhalb eines Jahres seit dieser Bekanntmachung schriftlich die Berechnung der Gebühren ist die Grundfläche des gegenüber der Gemeinde Bad Laer unter Darlegung des die Standplatztes in Quadratmetern maßgebend. Restflächen Verletzung begründenden Sachverhalts geltend gemacht wor- von weniger als einem Quadratmeter werden abgerundet den sind. Dies gilt entsprechend, wenn Fehler nach § 214 Abs. 2 a BauGB beachtlich sind. Auf die Vorschriften des §§ (2) Nichtbenutzung oder nur teilweise Benutzung von Einrich- 44 Abs. 3 Satz 1 und 2 sowie Abs. 4 BauGB über die Entschä- tungen der Märkte begründen keinen Anspruch auf Ermä- digung von durch den Bebauungsplan eintretenden Vermö- ßigung oder Rückzahlung der Gebühren. gensnachteilen sowie die Fälligkeit und das Erlöschen ent- sprechender Entschädigungsansprüche wird hingewiesen. (3) Die Gemeinde Ostercappeln kann zur Erhaltung des Marktes von der Erhebung der Gebühren ganz oder teil- weise absehen. Bad Laer, den 12. Oktober 2020

Gemeinde Bad Laer § 4 Der Bürgermeister Fälligkeit (Siegel) Tobias Avermann Die Gebühren sind im Voraus an die Gemeinde Ostercappeln zu entrichten. Für die Entrichtung der Gebühren wird eine Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 Quittung erteilt, die auf Verlangen jederzeit vorzulegen ist.

404 § 5 C. Sonstige Bekanntmachungen Betreibung 14 Rückständige Gebühren können im Verwaltungszwangsver- fahren beigetrieben werden. Friedhofsordnung (FO) für den Friedhof der Ev.-luth. St. Georg-Kirchengemeinde Badbergen § 6 in 49635 Badbergen Aufrechnung von Forderungen

Der Gebührenschuldner kann gegen die Gebührenverord- Gemäß § 4 der Rechtsverordnung über die Verwaltung kirch- nung nicht mit Gegenforderung aufrechnen. licher Friedhöfe (Friedhofsrechtsverordnung) vom 13. Novem- ber 1973 (Kirchl. Amtsbl. 1974 S. 1) hat der Kirchenvorstand der Ev.-luth. St. Georg-Kirchengemeinde Badbergen am § 7 14.10.2020 folgende Friedhofsordnung beschlossen: Inkrafttreten Der Friedhof ist die Stätte, an der die Verstorbenen zur letzten (1) Diese Satzung tritt am 01.01.2021 in Kraft. Ruhe gebettet werden. Er ist mit seinen Gräbern ein sichtba- res Zeichen der Vergänglichkeit des Menschen. Er ist zugleich (2) Gleichzeitig tritt die Satzung über die Gebührensatzung für ein Ort, an dem die Kirche die Botschaft verkündet, dass die Benutzung der Jahrmärkte der Gemeinde Ostercap- Christus dem Tode die Macht genommen hat und denen, die peln vom 24.07.1978 außer Kraft. an ihn glauben, das ewige Leben geben wird. Aus dieser Er- kenntnis und in dieser Gewissheit erhalten Arbeit und Gestal- tung auf dem Friedhof Richtung und Weisung. Ostercappeln, den 14.Juli 2020

Inhaltsübersicht Gemeinde Ostercappeln (Siegel) Rainer Ellermann I. Allgemeine Vorschriften Bürgermeister § 1 Geltungsbereich und Friedhofszweck § 2 Friedhofsverwaltung Gebührentarif § 3 Schließung und Entwidmung zur Gebührensatzung für die Benutzung der Jahrmärkte II. Ordnungsvorschriften der Gemeinde Ostercappeln § 4 Öffnungszeiten § 5 Verhalten auf dem Friedhof a) Verkaufsgeschäfte § 6 Dienstleistungen 1. Verkaufsstände je Tag und qm 1,50 EUR 2. Bauchläden je Tag 1,50 EUR III. Allgemeine Bestattungsvorschriften b) Bratwurst-, Imbiss und Ausschankstände § 7 Anmeldung einer Bestattung 1. Pavillions und Verkaufswagen § 8 Beschaffenheit von Särgen und Urnen je Tag und qm 2,50 EUR § 9 Ruhezeiten 2. Ausschankstände je Tag und qm 2,50 EUR § 10 Umbettungen und Ausgrabungen c) Fahrgeschäfte 1. Karussells, Schaukeln, Scooter, Geisterbahn IV. Grabstätten je Tag und qm 0,40 EUR § 11 Allgemeines d) Verlosungen, Ausspielungen, Schießhallen § 12 Reihengrabstätten 1. Verlosungen je Tag und qm 1,20 EUR §12 a Rasenreihengrabstätten 2. Ausspielungsgeschäfte je Tag und qm 1,20 EUR § 13 Wahlgrabstätten 3. Schießhallen je Tag und qm 1,20 EUR § 14 Urnenreihengrabstätten §14 a Urnenrasenreihengrabstätten e) Schank – und Tanzzelte § 15 Urnenwahlgrabstätten 1. Wagen mit Aufenthaltsmöglichkeiten je Tag § 16 Rückgabe von Wahlgrabstätten und qm 6,00 EUR § 17 Bestattungsverzeichnis 2. Schank- und Tanzzelte je Tag und qm 0,50 EUR V. Gestaltung von Grabstätten und Grabmalen f) Auf- und Abbauzeit Wer über die festgesetzte Abbauzeit hinaus mit § 18 Gestaltungsgrundsatz seinen Wagen und Fahrzeugen auf dem Marktgelände, § 19 Gestaltung und Standsicherheit von Grabmalen bzw. auf den zugewiesenen Stellflächen stehen bleibt, und anderen Anlagen beträgt die Gebühr für jeden Wagen und für jedes Fahrzeug proTag 20,00 EUR VI. Anlage und Pflege von Grabstätten

§ 20 Allgemeines Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 § 21 Grabpflege, Grabschmuck

405 § 22 Vernachlässigung ner Anzeige zur Errichtung eines Grabmals oder anderer Anlagen, dem Tätigwerden von Dienstleistungserbringern VII. Grabmale und andere Anlagen sowie mit der Erhebung von Gebühren und Entgelten dür- fen für den jeweiligen Zweck erhoben, verarbeitet und ge- § 23 Errichtung und Änderung von Grabmalen nutzt werden. § 24 Mausoleen und gemauerte Grüfte § 25 Entfernung § 26 Künstlerisch oder historisch wertvolle Grabmale § 3 Schließung und Entwidmung VIII. Leichenräume und Trauerfeiern (1) Der Friedhof, einzelne Friedhofsteile und einzelne Grab- § 27 Leichenhalle stätten können aus einem wichtigen Grund beschränkt ge- § 28 Benutzung der Friedhofskapelle schlossen, geschlossen und entwidmet werden.

IX. Haftung und Gebühren (2) Nach der beschränkten Schließung dürfen keine neuen Nutzungsrechte mehr verliehen werden. Eine Verlänge- § 29 Haftung rung von bestehenden Nutzungsrechten darf lediglich zur § 30 Gebühren Anpassung an die Ruhezeit erfolgen. Bestattungen dürfen nur noch in Grabstätten stattfinden, an denen im Zeitpunkt X. Schlussvorschriften der beschränkten Schließung noch Nutzungsrechte beste- hen, sofern die Grabstätten noch nicht belegt sind oder so- § 31 Inkrafttreten, Außerkrafttreten fern zu dem genannten Zeitpunkt die Ruhezeiten abgelau- fen waren. Grabstellen an denen die Ruhezeit nach dem Zeitpunkt der beschränkten Schließung abläuft, dürfen nicht neu belegt werden. Eingeschränkt werden kann I. Allgemeine Vorschriften auch der Kreis der Bestattungsberechtigten. Ausnahmen § 1 von dieser Einschränkung kann die Friedhofsverwaltung Geltungsbereich und Friedhofszweck im Einzelfall zur Vermeidung unbilliger Härten bei beste- henden Nutzungsrechten zulassen. (1) Diese Friedhofsordnung gilt für den Friedhof der Ev.-luth. St.Georg*Kirchengemeinde Badbergen in seiner jeweili- (3) Nach der Schließung dürfen Bestattungen nicht mehr vor- gen Größe. Der Friedhof umfasst zur Zeit die Flurstücke genommen werden. 89/2, 110/5, 113/2, 114/2, 115/2 und 116/2 der Flur 1 Ge- markung Badbergen in Größe von insgesamt 1.8837 ha. (4) Durch die Entwidmung wird die Eigenschaft als Ruhestätte Eigentümerin der Flurstücke ist die Ev.-luth. Kirchenge- der Verstorbenen aufgehoben. Die Entwidmung wird erst meinde Badbergen. ausgesprochen, wenn keine Nutzungsrechte mehr beste- hen, sämtliche Ruhezeiten abgelaufen sind und eine an- (2) Der Friedhof dient der Bestattung der Personen, die bei ih- gemessene Pietätsfrist vergangen ist. rem Ableben Mitglieder der Ev.-luth. Kirchengemeinde Badbergen waren, ihren Wohnsitz im Bereich der Ev.-luth. Kirchengemeinde Badbergen oder im Gemeindegebiet II. Ordnungsvorschriften Badbergen hatten, sowie derjenigen, die bei ihrem Tode ein Recht auf Bestattung in einer bestimmten Grabstätte § 4 besaßen. Der Friedhof dient auch der Bestattung von Öffnungszeiten Fehlgeborenen und Ungeborenen i.S.d. Niedersächsi- schen Bestattungsgesetzes. (1) Der Friedhof ist während der an den Eingängen bekannt gegebenen Zeiten für den Besuch geöffnet. (3) Andere Bestattungen bedürfen der vorherigen Zustim- mung der Friedhofsverwaltung. (2) Aus besonderem Anlass kann der Friedhof ganz oder teil- weise für den Besuch vorübergehend geschlossen wer- den. § 2 Friedhofsverwaltung § 5 (1) Der Friedhof ist eine unselbstständige Anstalt des öffentli- Verhalten auf dem Friedhof chen Rechts. Er wird vom Kirchenvorstand verwaltet (Friedhofsverwaltung). (1) Jede Person hat sich auf dem Friedhof der Würde des Or tes entsprechend zu verhalten und Äußerungen, die sich (2) Die Verwaltung des Friedhofs richtet sich nach dieser in verletzender Weise gegen den christlichen Glauben Friedhofsordnung sowie den sonstigen kirchlichen und oder die evangelische Kirche richten, zu unterlassen. Die staatlichen Vorschriften. Anordnungen des Friedhofspersonals sind zu befolgen. Die Friedhofsverwaltung kann Personen, die der Fried- (3) Mit der Wahrnehmung der Friedhofsverwaltung kann der hofsordnung zuwiderhandeln, das Betreten des Friedhofs Kirchenvorstand einzelne Personen, einen Ausschuss untersagen. oder eine kirchliche Verwaltungsstelle beauftragen. (2) Auf dem Friedhof ist insbesondere nicht gestattet: (4) Erforderliche personenbezogene Daten im Zusammen- a) die Wege mit Fahrzeugen oder Rollschuhen, Inlinern, hang mit einer Bestattung, Verleihung, Verlängerung oder Scootern, Skateboards aller Art – ausgenommen Kin- Übertragung des Nutzungsrechts an einer Grabstätte, ei- derwagen, Rollstühle, Handwagen sowie Fahrzeuge

406 der Friedhofsverwaltung und der für den Friedhof zu- § 7 gelassenen Dienstleistungserbringer – zu befahren, Anmeldung einer Bestattung

b) Waren aller Art zu verkaufen sowie Dienstleistungen (1) Eine Bestattung ist unter Vorlage der gesetzlich vorge- anzubieten, schriebenen Unterlagen rechtzeitig bei der Friedhofsver- waltung anzumelden. Dabei ist mitzuteilen, wer die Bestat- c) an Sonn- und Feiertagen und in der Nähe einer Bestat- tung leiten und wer sonst bei der Bestattung (einschließ- tung störende Arbeiten auszuführen, lich Trauerfeier) gestaltend mitwirken wird.

d) Film-, Ton-, Video- und Fotoaufnahmen, außer zu pri- (2) Die Friedhofsverwaltung kann die Person, die die Bestat- vaten Zwecken, zu erstellen und zu verwerten, tung leiten oder bei der Bestattung gestaltend mitwirken soll, ausschließen, wenn sie verletzende Äußerungen ge- e) Druckschriften und andere Medien (z.B. CD, DVD) zu gen den christlichen Glauben oder die evangelische Kir- verteilen, ausgenommen Drucksachen, die im Rah- che getan hat und eine Wiederholung zu erwarten ist. men der Bestattungsfeier notwendig und üblich sind, (3) Vor einer Bestattung in einer Wahlgrabstätte, an der ein f) Abraum und Abfälle außerhalb der dafür bestimmten Nutzungsrecht verliehen ist, ist das Nutzungsrecht nach- Stellen abzulagern oder mitgebrachten Unrat zu ent- zuweisen. sorgen, (4) Die Friedhofsverwaltung setzt im Benehmen mit der an- g) fremde Grabstätten und die Friedhofsanlagen außer- tragstellenden Person Ort und Zeit der Bestattung fest. halb der Wege zu betreten, zu beschädigen oder zu Die Wünsche der Angehörigen sollen dabei nach Möglich- verunreinigen, keit berücksichtigt werden.

h) Hunde mit auf das Friedhofsgelände zu bringen. § 8 (3) Die Friedhofsverwaltung kann Ausnahmen zulassen, so- Beschaffenheit von Särgen und Urnen weit die Interessen Anderer nicht beeinträchtigt werden. (1) Erdbestattungen sind nur in geschlossenen, feuchtigkeits- (4) Besondere Veranstaltungen auf dem Friedhof bedürfen hemmenden Särgen zulässig. Von der Sargpflicht nach der vorherigen Zustimmung der Friedhofsverwaltung. Satz 1 kann die untere Gesundheitsbehörde Ausnahmen zulassen, wenn in der zu bestattenden Person ein wichti- ger Grund vorliegt und ein öffentlicher Belang nicht entge- § 6 gensteht. Dienstleistungen (2) Für Erdbestattungen darf kein Sarg verwendet werden, (1) Dienstleistungserbringer (Bildhauer, Steinmetze, Gärtner, der geeignet ist, nachhaltig die physikalische, chemische Bestatter usw.) haben die für den Friedhof geltenden Be- oder biologische Beschaffenheit des Bodens oder des stimmungen zu beachten. Grundwassers zu verändern oder der die Verwesung der Leiche nicht innerhalb der festgesetzten Ruhefrist ermög- (2) Tätig werden dürfen nur solche Dienstleistungserbringer, licht. die fachlich geeignet und in betrieblicher und personeller Hinsicht zuverlässig sind. (3) Särge dürfen höchstens 2,05 m lang, 0,65 m hoch und im Mittelmaß 0,65 m breit sein. Für größere Särge ist die Zu- (3) Dienstleistungserbringern kann die Ausübung ihrer Tätig- stimmung der Friedhofsverwaltung bei der Anmeldung der keit von der Friedhofsverwaltung auf Zeit oder auf Dauer Bestattung einzuholen. untersagt werden, wenn der Dienstleistungserbringer nach vorheriger Mahnung gegen für den Friedhof geltende (4) Für Sargauskleidungen, Leichenhüllen und Leichenbeklei- Bestimmungen verstoßen hat. Bei einem schwerwiegen- dungen gelten die Anforderungen des Absatzes 2 entspre- den Verstoß ist eine Mahnung entbehrlich. chend.

(4) Die für die Arbeiten erforderlichen Werkzeuge und Mate- (5) Für die Bestattung in zugänglichen, ausgemauerten Grüf- rialien dürfen auf dem Friedhof nur vorübergehend und ten sind nur Metallsärge oder Holzsärge mit Metalleinsatz nur an Stellen gelagert werden, an denen sie nicht hin- zugelassen, die luftdicht verschlossen sind. dern. Die Arbeits- und Lagerplätze sind nach Beendigung der Tagesarbeit zu säubern und in einem ordnungsgemä- (6) Es dürfen keine Urnen, Überurnen oder Schmuckurnen ßen Zustand zu verlassen und bei Unterbrechung der Ta- verwendet werden, die aus Kunststoffen oder sonstigen gesarbeit so herzurichten, dass eine Behinderung Anderer nicht verrottbaren Werkstoffen hergestellt oder die geeig- ausgeschlossen ist. Die Dienstleistungserbringer dürfen net sind, nachhaltig die physikalische, chemische oder auf dem Friedhof keinen Abraum lagern. Geräte von biologische Beschaffenheit des Bodens oder des Grund- Dienstleistungserbringern dürfen nicht an oder in den wassers zu verändern. Wasserentnahmestellen des Friedhofs gereinigt werden.

(5) Dienstleistungserbringer haften gegenüber dem Fried- § 9 hofsträger für alle Schäden, die sie im Zusammenhang mit Ruhezeiten ihrer Tätigkeit auf dem Friedhof schuldhaft verursachen. (1) Die Ruhezeit für Leichen beträgt 25 Jahre. (2) Die Ruhezeit für Aschen beträgt 25 Jahre. III. Allgemeine Bestattungsvorschriften (3) Die Ruhezeit für Fehl- und Ungeborene beträgt 25 Jahre.

407 § 10 dem Gesetz über die eingetragene Lebenspartnerschaft Umbettungen und Ausgrabungen oder ein naher Verwandter war.

(1) Umbettungen dürfen zur Wahrung der Totenruhe grund- (6) Bei neu anzulegenden Grabstätten sollen die Grabstellen sätzlich nicht vorgenommen werden. etwa folgende Größe haben:

(2) Leichen und Aschenreste in Urnen dürfen vor Ablauf der a) für Särge von Kindern: Ruhezeit nur mit Genehmigung der unteren Gesundheits- Länge: 1,20 m Breite: 0,90m, behörde ausgegraben oder umgebettet werden. von Erwachsenen: Länge: 2,50 m Breite: 1,20m, (3) Die berechtigte Person hat sich gegenüber der Friedhofs- verwaltung schriftlich zu verpflichten, alle Kosten zu über- b) für Urnen: nehmen, die bei der Umbettung durch Beschädigung und bei Urnenwahlgrabstellen: Wiederinstandsetzung gärtnerischer oder baulicher Anla- Länge: 1 m Breite: 1,20 m. gen an Nachbargrabstätten oder Friedhofsanlagen entste- bei Urnenreihengrabstellen: hen. Länge: 1m Breite: 1m bei Urnenrasengrabstellen: (4) Der Ablauf der Ruhe- und der Nutzungszeit wird durch ei- Länge: 0,75m Breite 0,75m ne Umbettung nicht unterbrochen oder gehemmt. Für die bisherigen Grabstätten gelten die übernommenen (5) Grabmale, andere Anlagen, ihr Zubehör und Pflanzen kön- Maße. Im Einzelnen ist der Gestaltungsplan für den Fried- nen umgesetzt werden, wenn Gestaltungsbestimmungen hof maßgebend. des neuen Grabfeldes nicht entgegenstehen. (7) Die Mindesttiefe des Grabes beträgt von der Oberkante Sarg bis Erdoberfläche (ohne Grabhügel) 0,90 m, von der Oberkante Urne bis Erdoberfläche 0,50 m. Die Gräber für IV. Grabstätten Erdbestattungen müssen voneinander durch mindestens 0,30 m starke Erdwände getrennt sein. § 11 Allgemeines (8) Ein Grab darf nur von Personen ausgehoben und zugefüllt werden, die dafür von der Friedhofsverwaltung bestimmt (1) Folgende Arten von Grabstätten stehen zur Verfügung: oder zugelassen sind. a) Reihengrabstätten (§ 12), (9) Die nutzungsberechtigte Person muss Grabzubehör b) Rasenreihengrabstätten (§12a), (Grabmal, Einfassung, Lampen, Vasen, Großgehölze c) Wahlgrabstätten (§ 13), usw.), soweit erforderlich, vor der Bestattung auf ihre Kos- ten entfernen. Über das Erfordernis entscheidet die Fried- d) Urnenreihengrabstätten (§ 14), hofsverwaltung.

e) Urnenrasenreihengrabstätten (§14a), (10)Kommt die nutzungsberechtigte Person ihrer Verpflich- f) Urnenwahlgrabstätten (§ 15). tung aus Absatz 9 nicht nach und muss beim Ausheben des Grabes das Grabzubehör von dem Friedhofsträger entfernt werden, sind die dadurch entstehenden Kosten (2) Die Grabstätten bleiben im Eigentum des Friedhofsträ- von der nutzungsberechtigten Person dem Friedhofsträ- gers. An ihnen werden nur öffentlich-rechtliche Nutzungs- ger zu erstatten. Ein Anspruch auf Wiederverwendung he- rechte nach Maßgabe dieser Ordnung in der jeweils gel- rausgenommener Pflanzen besteht nicht. tenden Fassung verliehen. Ein Nutzungsrecht kann je- weils nur einer einzelnen Person, nicht mehreren Perso- nen zugleich zustehen. Nutzungsberechtigte Personen § 12 haben jede Änderung ihrer Anschrift der Friedhofsverwal- Reihengrabstätten tung mitzuteilen. (1) Reihengrabstätten sind Grabstätten mit einer Grabstelle (3) Rechte an Reihengrabstätten werden nur im Todesfall ver- für eine Erdbestattung, die anlässlich einer Bestattung der geben. Ein Anspruch auf Verleihung oder Wiedererwerb Reihe nach für die Dauer der Ruhezeit vergeben werden. eines Nutzungsrechtes an einer Grabstätte in bestimmter Das Nutzungsrecht kann nicht verlängert werden. Lage sowie auf Unveränderlichkeit der Umgebung besteht nicht. § 12a (4) In einer Grabstelle darf grundsätzlich nur eine Leiche oder Rasenreihengrabstätten Asche bestattet werden. Eine verstorbene Mutter und ihr gleichzeitig – bei oder kurz nach der Geburt – verstorbe- (1) Rasenreihengrabstätten sind Grabstätten mit einer Grab- nes Kind oder zwei gleichzeitig verstorbene Kinder bis stelle für eine Erdbestattung, die anlässlich einer Bestat- zum vollendeten 5. Lebensjahr dürfen in einer Grabstelle tung der Reihe nach für die Dauer der Ruhezeit vergeben bestattet werden. werden. Das Nutzungsrecht kann nicht verlängert werden. In jeder Grabstelle darf nur ein Sarg beigesetzt werden. (5) In einer bereits belegten Wahl- oder Urnenwahlgrabstelle darf zusätzlich eine Asche bestattet werden, wenn die be- (2) Die Grabfläche der Rasengrabstätten werden mit Rasen reits bestattete Person der Ehegatte oder die Ehegattin eingesät und nicht eingefasst. Die Herrichtung und Pflege oder der Lebenspartner oder die Lebenspartnerin nach der Grabstätte erfolgen ausschließlich durch die Kirchen-

408 gemeinde als Friedhofsträgerin. Sie kann die Durchfüh- bisherigen und der neuen nutzungsberechtigten Person rung der Arbeiten an Dritte vergeben. sowie die schriftliche Genehmigung der Friedhofsverwal- tung erforderlich. (3) Die Grabstellen sind mit einheitlichen Grabmalen zu ver- sehen. Hierauf kann nicht verzichtet werden. Zulässig sind (5) Die nutzungsberechtigte Person soll der Friedhofsverwal ausschließlich liegende Grabmale, welche bündig mit der tung schriftlich mitteilen, auf welchen ihrer bestattungsbe- Rasenfläche einzusetzen sind. Die Kirchengemeinde gibt rechtigten Angehörigen das Nutzungsrecht nach ihrem To- Art und Größe der Grabmale vor. de übergehen soll. Eine schriftliche Einverständniserklä- rung der Rechtsnachfolgerin oder des Rechtsnachfolgers (4) Das Ausschmücken der Rasengrabstellen durch Aufstel- ist beizubringen. Hat die nutzungsberechtigte Person nicht lungen und Ablegen von Grabschmuck (Blumengestecke, bestimmt, auf wen das Nutzungsrecht nach ihrem Tode Pflanzschalen, Vasen etc.) ist nicht gestattet. Widerrecht- übergehen soll, so geht das Nutzungsrecht an die nach lich abgelegter Grabschmuck kann von der Kirchenge- Absatz 3 bestattungsberechtigten Angehörigen in der dort meinde als Friedhofsträgerin entschädigungslos entfernt genannten Reihenfolge über. Dabei steht das Nutzungs- werden. Grabschmuck darf ausschließlich an der vom Kir- recht innerhalb der einzelnen Gruppen der jeweils ältesten chenvorstand dafür vorgesehenen Stelle abgelegt wer- Person zu. Der Rechtsnachfolger oder die Rechtsnachfol- den. Die Kirchengemeinde ist berechtigt, den dort abge- gerin hat der Friedhofsverwaltung auf deren Verlangen legten Grabschmuck in regelmäßigen Abständen abzuräu- nachzuweisen, dass er neuer Nutzungsberechtigter oder men und zu entsorgen. sie neue Nutzungsberechtigte ist. Ist der Rechtsnachfolger oder die Rechtsnachfolgerin nicht daran interessiert, das Nutzungsrecht zu behalten, so kann er oder sie das Nut- § 13 zungsrecht auf eine andere der in Absatz 3 genannten Wahlgrabstätten Personen oder, wenn eine solche nicht vorhanden ist, auf eine Person übertragen, die aufgrund ihres oder seines (1) Wahlgrabstätten sind Grabstätten für Erdbestattungen, die Nutzungsrechtes bestattungsberechtigt nach Absatz 3 ge- mit einer oder mehreren Grabstellen vergeben werden. worden ist. Für die Übertragung gilt Absatz 4. Die Dauer des Nutzungsrechtes beträgt 25 Jahre, vom Ta- ge der Verleihung angerechnet. Über das Nutzungsrecht wird eine Urkunde ausgestellt. § 14 Urnenreihengrabstätten (2) Das Nutzungsrecht kann mit Ausnahme der Fälle nach § 3 Absatz 2 auf Antrag für die gesamte Wahlgrabstätte um (1) Urnenreihengrabstätten werden zur Bestattung von 5,10, 15 oder 25 Jahre verlängert werden. Die Friedhofs- Aschen vergeben. In einer Urnenreihengrabstätte darf nur verwaltung ist nicht verpflichtet, zur rechtzeitigen Stellung eine Asche bestattet werden. Das Nutzungsrecht kann eines Verlängerungsantrages aufzufordern. Bei einer Be- nicht verlängert werden. stattung verlängert sich das Nutzungsrecht für die gesam- te Wahlgrabstätte bis zum Ablauf der Ruhezeit. Die Ge- (2) Soweit sich nicht aus der Friedhofsordnung etwas anderes bühren für die Verlängerung richten sich nach der jeweili- ergibt, gelten für Urnenreihengrabstätten auch die Vor- gen Gebührenordnung. schriften für Reihengrabstätten.

(3) In einer Wahlgrabstätte dürfen die nutzungsberechtigte Person und folgende Angehörige bestattet werden: § 14a a) Ehegatte, Urnenrasenreihengrabstätten b) Lebenspartner oder Lebenspartnerin nach dem Ge- setz über die eingetragene Lebenspartnerschaft, (1) Urnenrasenreihengrabstätten werden zur Bestattung von c) Kinder, Stiefkinder sowie deren Ehegatten, Aschen vergeben. In einer Urnenrasenreihengrabstelle d) Enkel in der Reihenfolge der Berechtigung ihrer Väter darf nur eine Asche bestattet werden. Das Nutzungsrecht oder Mütter, kann nicht verlängert werden. e) Eltern, f) Geschwister, (2) Die Grabfläche der Urnenrasenreihengrabstätten werden g) Stiefgeschwister, mit Rasen eingesät und nicht eingefasst. Die Herrichtung h) die nicht unter Buchstaben a) bis g) fallenden Erben. und Pflege der Grabstätte erfolgen ausschließlich durch die Kirchengemeinde als Friedhofsträgerin. Sie kann die Grundsätzlich entscheidet die nutzungsberechtigte Per- Durchführung der Arbeiten an Dritte vergeben. son, wer von den bestattungsberechtigten Personen be- stattet wird. Kann nach dem Tode einer bestattungsbe- (3) Die Grabstellen sind mit einheitlichen Grabmalen zu ver- rechtigten Person die Entscheidung der nutzungsberech- sehen. Hierauf kann nicht verzichtet werden. Zulässig sind tigten Person der Friedhofsverwaltung nicht rechtzeitig vor ausschließlich liegende Grabmale, welche bündig mit der der Bestattung mitgeteilt werden, so ist die Friedhofsver- Rasenfläche einzusetzen sind. Die Kirchengemeinde gibt waltung nach pflichtgemäßer Prüfung berechtigt, die Be- Art und Größe der Grabmale vor. stattung zuzulassen. Die Bestattung anderer, auch nicht verwandter Personen bedarf eines Antrags der nutzungs- (4) Das Ausschmücken der Rasengrabstellen durch Aufstel- berechtigten Person und der Genehmigung der Friedhofs- lungen und Ablegen von Grabschmuck (Blumengestecke, verwaltung. Pflanzschalen, Vasen etc.) ist nicht gestattet. Widerrecht- lich abgelegter Grabschmuck kann von der Kirchenge- (4) Die nutzungsberechtigte Person kann zu ihren Lebzeiten meinde als Friedhofsträgerin entschädigungslos entfernt ihr Nutzungsrecht auf eine der in Absatz 3 Buchstaben a) werden. Grabschmuck darf ausschließlich an der vom Kir- bis h) genannten Personen übertragen; zur Rechtswirk- chenvorstand dafür vorgesehenen Stelle abgelegt wer- samkeit der Übertragung sind schriftliche Erklärungen der den. Die Kirchengemeinde ist berechtigt, den dort abge-

409 legten Grabschmuck in regelmäßigen Abständen abzuräu- treten dieser Friedhofsordnung die Grabstätte nicht be- men und zu entsorgen. pflanzt, sondern mit Kies, Splitt etc. belegt haben, sollen ihre Grabstätte möglichst zeitnah anlegen und bepflanzen.

§ 15 (3) Der Friedhof ist ein Ort der Andacht für Besucherinnen und Urnenwahlgrabstätten Besucher sein. Jede Grabstätte ist daher so zu gestalten, zu unterhalten und an die Umgebung anzupassen, dass (1) Urnenwahlgrabstätten werden mit mindestens zwei Grab- der Friedhof als Ort der Ruhe für die Bestatteten und der stellen zur Bestattung von Aschen für die Dauer von 25 Andacht für die Besucherinnen und Besucher in seinen Jahren vergeben. einzelnen Teilen, sowie in seiner Gesamtlage gewahrt und Anwesende in ihrer Trauer nicht gestört werden. Das ein- (2) Soweit sich nicht aus der Friedhofsordnung etwas anderes zelne Grab soll sich in das Gesamtbild einfügen. ergibt, gelten für Urnenwahlgrabstätten auch die Vorschrif- ten für Wahlgrabstätten. (4) Zur Herrichtung, Unterhaltung und Veränderung der gärt- nerischen Anlagen außerhalb der Grabstätten ist aus- schließlich die Kirchengemeinde als Friedhofsträgerin be- § 16 rechtigt. Den Nutzungsberechtigten ist nicht gestattet, Rückgabe von Wahlgrabstätten gärtnerische Anlagen außerhalb ihrer Grabstätten zu ver- ändern oder zu beseitigen. Insbesondere dürfen von der (1) Das Nutzungsrecht an unbelegten Grabstätten kann jeder- Bepflanzung der Grabstätten keine Beeinträchtigungen für zeit, an teilbelegten Grabstätten erst nach Ablauf der letz- die angrenzenden Flächen und benachbarten Gräber aus- ten Ruhezeit, zurückgegeben werden. Die Rückgabe ist gehen. nur für die gesamte Grabstätte zulässig. Ausnahmen be- dürfen der Zustimmung der Friedhofsverwaltung. § 19 (2) Bei der Rückgabe von Nutzungsrechten an Wahlgrabstät- Gestaltung und Standsicherheit von ten besteht kein Anspruch auf Gebührenerstattung. Grabmalen und anderen Anlagen

(3) Die Friedhofsverwaltung kann mit den Nutzungsberechtig- (1) Grabmale und andere Anlagen dürfen nicht so gestaltet ten übergroßer Wahlgrabstätten (Wahlgrabstätten mit werden, dass sie eine Verunstaltung des Friedhofes bewir- mehr als 6 Grabstellen) besondere schriftliche Vereinba- ken oder Friedhofsbesucher in ihrer Andacht stören kön- rungen über die künftige Nutzung abschließen. Ein An- nen. Die Gestaltung darf sich ferner nicht gegen den spruch auf Abschluss von derartigen Vereinbarungen be- christlichen Glauben richten. Im Übrigen gilt § 18 entspre- steht nicht. chend. Werkstattbezeichnungen dürfen nur unten an der Seite oder Rückseite eines Grabmals in unauffälliger Wei- se angebracht werden. § 17 Bestattungsverzeichnis (2) Es sollen nur Grabmale einschließlich anderer Anlagen er- richtet werden, die nachweislich in der Wertschöpfungs- Die Friedhofsverwaltung führt über die Bestattungen ein Ver- kette ohne ausbeuterische Kinderarbeit im Sinne des zeichnis, aus dem sich nachvollziehen lässt, wer an welcher „Übereinkommens 182 der Internationalen Arbeitsorgani- Stelle bestattet ist und wann die Ruhezeit abläuft. sation (ILO) über das Verbot und unverzügliche Maßnah- men zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinder- arbeit“ hergestellt sind.

V. Gestaltung von Grabstätten und Grabmalen (3) Grabmale und andere Anlagen sind dauernd in würdigem und verkehrssicherem Zustand zu halten. Hierfür sind die nutzungsberechtigten Personen verantwortlich. § 18 Gestaltungsgrundsatz (4) Erscheint die Standsicherheit von Grabmalen, anderen Anlagen oder Teilen davon gefährdet, sind die für die Un- (1) Leitbild für die Gestaltung von Grabstätten ist der grüne, terhaltung verantwortlichen nutzungsberechtigten Perso- blühende, bienen- und insektenfreundliche Friedhof. Die nen verpflichtet, unverzüglich Abhilfe zu schaffen. Bei Ge- Kirchengemeinde als Friedhofsträgerin hat bei Anlage, fahr im Verzuge kann der Friedhofsträger auf Kosten der Gestaltung, Nutzung und Bewirtschaftung des Friedhofes nutzungsberechtigten Personen Sicherungsmaßnahmen den Belangen des Natur- und Umweltschutzes Rechnung treffen (z.B. Absperrungen, Umlegen von Grabmalen). zu tragen. Die Ziele und Erfordernisse von Abfallvermei- Wird der ordnungswidrige Zustand trotz schriftlicher Auf- dung und Abfallverwertung sind zu beachten. Es gilt da- forderung der Friedhofsverwaltung nicht innerhalb einer rauf hinzuwirken, dass auf die Verwendung von Kunststof- festzusetzenden angemessenen Frist beseitigt, ist der fen verzichtet wird. Die Verwertung von Kunststoffen, die Friedhofsträger berechtigt, die Grabmale, andere Anlagen nicht biologisch abbaubar sind, ist zu vermeiden. oder Teile davon auf Kosten der nutzungsberechtigten Personen zu entfernen. Sind nutzungsberechtigte Perso- (2) Zur Umsetzung des Leitbildes eines blühenden, bienen- nen nicht bekannt oder ohne besonderen Aufwand nicht und insektenfreundlichen Friedhofes sind Grababdeckun- zu ermitteln, genügen als Aufforderung eine öffentliche gen aus durchgehenden wasser- und sauerstoffundurch- Bekanntmachung und ein Hinweisschild auf den Grabstät- lässigen Materialien, insbesondere Marmorplatten und ten, das für die Dauer von einem Monat aufgestellt wird. Teichfolien, sowie das Belegen der Grabstätte mit Kies, Splitt oder Stoffen anstelle einer Bepflanzung unzulässig. Nutzungsberechtigte von Grabstätten, die bis zum Inkraft- VI. Anlage und Pflege der Grabstätten

410 § 20 rechtigte Person aufgefordert, das Grabmal und die ande- Allgemeines ren Anlagen innerhalb von drei Monaten nach Unanfecht- barkeit des Bescheides zu entfernen. (1) Die Grabstätten müssen binnen sechs Monaten nach der Belegung oder nach dem Erwerb des Nutzungsrechts an- (2) Ist die nutzungsberechtigte Person nicht bekannt oder gelegt sein. Sie dürfen nur mit Gewächsen bepflanzt wer- nicht ohne besonderen Aufwand zu ermitteln, wird durch den, durch die benachbarte Grabstätten und öffentliche eine öffentliche Bekanntmachung auf die Verpflichtung zur Anlagen nicht beeinträchtigt werden. Das Pflanzen von Herrichtung und Pflege hingewiesen. Außerdem wird die Bäumen und großwüchsigen Sträuchern (über 2 Meter) ist unbekannte nutzungsberechtigte Person durch ein Hin- auf den Grabstätten nicht gestattet. weisschild auf der Grabstätte aufgefordert, sich mit der Friedhofsverwaltung in Verbindung zu setzen. Bleibt die (2) Zur gärtnerischen Anlage und Pflege sind die jeweiligen Aufforderung oder der Hinweis drei Monate unbeachtet, nutzungsberechtigten Personen verpflichtet. Die Verpflich- kann die Friedhofsverwaltung tung zur Pflege besteht bis zum Ablauf des Nutzungsrech- a) die Grabstätte abräumen, einebnen und einsäen und tes. b) Grabmale und andere Anlagen beseitigen lassen.

(3) Die Friedhofsverwaltung ist befugt, stark wuchernde, ab- (3) Bei ordnungswidrigem Grabschmuck gilt Absatz 1 Satz 1 sterbende oder Bestattungen behindernde Hecken und entsprechend. Wird die Aufforderung nicht befolgt oder ist Sträucher zu beschneiden oder zu beseitigen. Verwelkte die nutzungsberechtigte Person nicht bekannt oder nicht Blumen, Kränze usw. sind von den Grabstätten zu entfer- ohne besonderen Aufwand zu ermitteln, kann die Fried- nen und an den dafür vorgesehenen Plätzen abzulegen. hofsverwaltung den Grabschmuck auf Kosten der nut- zungsberechtigten Person entfernen oder entfernen las- (4) Die Unterhaltung und Veränderung der gärtnerischen An- sen. lagen außerhalb der Grabstätten obliegt allein der Fried- hofsverwaltung. VII. Grabmale und andere Anlagen (5) Der Friedhofsträger ist nicht verpflichtet, zur Verhütung von Schäden, die durch fremde Personen und Tiere her- vorgerufen werden, Vorkehrungen zu treffen. § 23 Errichtung und Änderung von Grabmalen

§ 21 (1) Die Errichtung und jede Änderung von Grabmalen und an- Grabpflege, Grabschmuck deren Anlagen sind der Friedhofsverwaltung anzuzeigen mit der Erklärung, dass das Vorhaben der gültigen Fried- (1) Die Verwendung von Pflanzenschutz- und Wildkrautbe- hofsordnung und den Vorgaben des technischen Regel- kämpfungsmitteln sowie von biologisch nicht abbaubaren werks entspricht. Reinigungsmitteln zur Grabpflege und Reinigung von Grabmalen und anderen Anlagen ist nicht gestattet. (2) Der Anzeige ist der Grabmalentwurf in einem geeigneten Maßstab beizufügen. In den Anzeigeunterlagen sollen alle (2) Kunststoffe dürfen in sämtlichen Produkten der Trauerflo- wesentlichen Teile erkennbar, die Darstellung der Befesti- ristik, insbesondere in Kränzen, Trauergebinden, Trauer- gungsmittel mit Bemaßung und Materialangaben sowie gestecken, in Grabschmuck und bei Grabeinfassungen die Gründungstechnik mit Maßangaben und Materialbe- sowie bei Pflanzenanzuchtbehältern, die an der Pflanze nennung in den Anzeigeunterlagen eingetragen sein. verbleiben, nicht verwendet werden. Ausgenommen sind Grabvasen und Markierungszeichen. (3) Mit dem Vorhaben darf drei Monate nach Vorlage der voll- ständigen Anzeige begonnen werden, wenn seitens der (3) Die Verwendung von Blechdosen, Gläsern, Flaschen o. ä. Friedhofsverwaltung in dieser Zeit keine Bedenken wegen für die Aufnahme von Schnittblumen ist nicht gestattet. eines Verstoßes gegen die Friedhofsordnung oder das technische Regelwerk geltend gemacht werden. Vor Ab- (4) Das Aussehen von Saatmischungen auf allen Gräbern auf lauf von drei Monaten darf begonnen werden, wenn die dem Friedhof ist nicht gestattet. Friedhofsverwaltung schriftlich die Übereinstimmung mit der geltenden Friedhofsordnung und die Vollständigkeit der Anzeige der sicherheitsrelevanten Daten bestätigt. § 22 Vernachlässigung (4) Das Vorhaben ist erneut anzuzeigen, wenn das Grabmal oder die sonstige bauliche Anlage nicht binnen eines Jah- (1) Wird eine Grabstätte nicht vorschriftsmäßig hergerichtet res nach Einreichen der Anzeige errichtet oder geändert oder gepflegt, hat die nutzungsberechtigte Person nach worden ist. schriftlicher Aufforderung der Friedhofsverwaltung die Grabstätte innerhalb einer angemessenen Frist in Ord- (5) Die Grabmale und sonstigen baulichen Anlagen müssen nung zu bringen. Kommt sie der Verpflichtung nicht nach, verkehrssicher sein. Sie sind entsprechend ihrer Größe kann die Friedhofsverwaltung die Grabstätte auf Kosten nach den allgemeinen Regeln der Baukunst zu fundamen- der nutzungsberechtigten Person in Ordnung bringen oder tieren und so zu befestigen, dass sie dauernd standsicher bringen lassen. Ist die nutzungsberechtigte Person der sind und auch beim Öffnen benachbarter Gräber nicht um- Verpflichtung aus Satz 1 nicht nachgekommen, kann die stürzen. Maßgebendes Regelwerk zur Auslegung der Re- Friedhofsverwaltung auch das Nutzungsrecht ohne Ent- geln der Baukunst ist ausschließlich die aktuelle Fassung schädigung entziehen, soweit sie die nutzungsberechtigte der „Technischen Anleitung zur Standsicherheit von Grab- Person schriftlich unter Fristsetzung hierauf hingewiesen malanlagen (TA Grabmal) der Deutschen Naturstein-Aka- hat. In dem Entziehungsbescheid wird die nutzungsbe- demie e.V. (DENAK)“. Die TA Grabmal gilt für die Planung,

411 Erstellung, Ausführung, die Abnahmeprüfung und jährliche zungsrechts nur mit vorheriger Zustimmung der Friedhofs- Prüfung der Grabmalanlagen. verwaltung entfernt werden.

(6) Für alle neu errichteten, versetzten und reparierten Grab- (2) Nach Ablauf des Nutzungsrechtes hat der bisherige Nut- male hat der Steinmetz oder sonstige Dienstleistungser- zungsberechtigte Grabmale und sonstige Anlagen zu ent- bringer (mit gleichwertiger Qualifikation in Befestigungs- fernen. Soweit es sich um Grabmale nach § 26 handelt, technik, Planung, Berechnung und Ausführung von Grün- bedarf die Entfernung der Zustimmung des Friedhofsträ- dungen) eine Abnahmeprüfung nach Abschnitt 4 der TA gers. Kommt der bisherige Nutzungsberechtigte seiner Grabmal vorzunehmen. Die gleichwertige Qualifikation Verpflichtung nicht innerhalb von drei Monaten nach Be- i.S.v. Satz 1 ist zweifelsfrei nachzuweisen. Der Prüfablauf kanntgabe über das Abräumen der Reihengräber (§12 ist nachvollziehbar zu dokumentieren. Abs. 2) oder nach Ablauf des Nutzungsrechtes an Wahl- gräbern nach, kann die Kirchengemeinde die Abräumung (7) Die nutzungsberechtigte Person oder eine von ihr bevoll- auf Kosten des bisherigen Berechtigten vornehmen oder mächtigte Person hat der Friedhofsverwaltung spätestens veranlassen. Für die entstehenden Kosten ist die nach der sechs Wochen nach Fertigstellung der Grabmalanlage die Gebührenordnung vorgesehene Gebühr zu zahlen. Ersatz Dokumentation der Abnahmeprüfung und die Abnahmebe- für Grabmale oder sonstige Anlagen ist von der Kirchen- scheinigung entsprechend den Anforderungen der TA gemeinde nicht zu leisten. Die Kirchengemeinde ist auch Grabmal vorzulegen. zur Aufbewahrung abgeräumter Grabmale oder sonstiger Anlagen nicht verpflichtet. Die Verpflichtungen aus der (8) Fachlich geeignet i.S.v. § 6 Absatz 2 sind Dienstleistungs- vorstehenden Bestimmung erstrecken sich auch auf bei erbringer, die aufgrund ihrer Ausbildung in der Lage sind, Inkrafttreten dieses Absatzes bereits vorhandene Grab- unter Beachtung der örtlichen Gegebenheiten des Fried- male und sonstige Anlagen. hofes die angemessene Gründungsart zu wählen und nach der TA Grabmal die erforderlichen Fundamentab- messungen zu berechnen. Die Dienstleistungserbringer § 26 müssen in der Lage sein, für die Befestigung der Grabmal- Künstlerisch oder historisch wertvolle Grabmale teile das richtige Befestigungsmittel auszuwählen, zu di- mensionieren und zu montieren. Ferner müssen sie die Künstlerisch oder historisch wertvolle Grabmale werden nach Standsicherheit von Grabmalanlagen beurteilen können Möglichkeit von der Friedhofsverwaltung erhalten. und fähig sein, mit Hilfe von Messgeräten die Standsicher- heit zu kontrollieren und zu dokumentieren.

(9) Entspricht die Ausführung eines errichteten oder veränder- VIII. Leichenräume und Trauerfeiern ten Grabmals und anderer Anlagen nicht den Anzeigeun- terlagen und den Vorgaben der Friedhofsordnung, setzt § 27 die Friedhofsverwaltung der nutzungsberechtigten Person Leichenhalle eine angemessene Frist zur Beseitigung oder Abänderung des Grabmals und anderer Anlagen. Nach ergebnislosem (1) Die Leichenhalle dient zur Aufnahme von Leichen bis zur Ablauf der Frist kann die Friedhofsverwaltung die Abände- Bestattung. rung oder Beseitigung auf Kosten der nutzungsberechtig- ten Person veranlassen. Bei nicht ordnungsmäßiger Grün- (2) Auf Wunsch der Angehörigen kann ein Sarg, sofern keine dung und Befestigung des Grabmals und anderer Anlagen Bedenken bestehen, in der Leichenhalle von einem Be- gilt § 19 Absatz 4. auftragten der Friedhofsverwaltung geöffnet werden. Sär- ge sollen spätestens eine halbe Stunde vor Beginn der Trauerfeier geschlossen werden. § 24 Mausoleen und gemauerte Grüfte (3) Ein Sarg, in dem eine verstorbene Person liegt, die im Zeitpunkt des Todes an einer nach dem Infektionsschutz- (1) Soweit auf den Friedhöfen Mausoleen oder gemauerte gesetz meldepflichtigen Krankheit gelitten oder bei der der Grüfte bestehen, können sie im Rahmen der bestehenden Verdacht einer solchen Krankheit zu dem genannten Zeit- Nutzungsrechte genutzt werden. Neubauten sind nicht punkt bestanden hat, wird nach Möglichkeit in einem be- möglich. Im Übrigen gelten § 19 Absätze 3 und 4 entspre- sonderen Raum aufgestellt. Der Sarg darf nur mit schriftli- chend. cher Genehmigung der unteren Gesundheitsbehörde ge- öffnet werden. (2) Die Verleihung neuer Nutzungsrechte an vorhandenen Mausoleen oder gemauerten Grüften ist nur möglich, wenn sich die nutzungsberechtigten Personen in schriftli- § 28 chen Verträgen gegenüber der Friedhofsverwaltung ver- Benutzung der Friedhofskapelle pflichten, alle mit der Instandsetzung und Unterhaltung der Mausoleen und Grüfte verbundenen Kosten und die Ver- (1) Für die Trauerfeier steht die Friedhofskapelle zur Verfü- kehrssicherungspflicht zu übernehmen. Nach Beendigung gung. des Nutzungsrechts sind die Mausoleen oder gemauerten Grüfte von den nutzungsberechtigten Personen vollstän- (2) Die Trauerfeier muss der Würde des Ortes entsprechen. dig zu entfernen. (3) Die Aufbahrung des Sarges kann versagt werden, wenn die verstorbene Person zum Zeitpunkt des Todes an einer § 25 nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtigen Krank- Entfernung heit gelitten oder bei ihr der Verdacht einer solchen Krank- (1) Grabmale und andere Anlagen dürfen vor Ablauf des Nut- heit zu dem genannten Zeitpunkt bestanden hat oder

412 wenn Bedenken wegen des Zustandes der Leiche beste- ordnung hat der Kirchenvorstand der Ev.-luth. St.Georg Kir- hen. chengemeinde Badbergen ihren Friedhof am 05.08.2020 fol- gende Friedhofsgebührenordnung beschlossen:

IX. Haftung und Gebühren § 1 Allgemeines § 29 Haftung Für die Benutzung des Friedhofes und seiner Einrichtungen sowie für sonstige in § 6 aufgeführte Leistungen der Fried- Nutzungsberechtigte Personen haften für alle Schäden, die hofsverwaltung werden Gebühren nach dieser Gebührenord- durch von ihnen oder in ihrem Auftrag errichtete Grabmale, nung erhoben. und andere Anlagen entstehen. § 2 Gebührenschuldner § 30 Gebühren (1) Gebührenschuldner der Benutzungsgebühr ist 1. wer die Bestattung oder sonstige gebührenpflichtige Für die Benutzung des Friedhofes und seiner Einrichtungen Leistung nach dieser Ordnung beantragt oder durch sind Gebühren nach der jeweils geltenden Friedhofsgebüh- ihm zurechenbares Verhalten ausgelöst hat, renordnung zu entrichten. 2. wer das Nutzungsrecht an einer Grabstätte erworben oder verlängert hat,

X. Schlussvorschriften 3. wer die Gebührenschuld gegenüber der Friedhofsver waltung durch schriftliche Erklärung übernommen hat oder wer für die Gebührenschuld eines anderen kraft § 31 Gesetzes haftet. Inkrafttreten, Außerkrafttreten (2) Gebührenschuldner der Verwaltungsgebühr ist (1) Diese Ordnung tritt nach der kirchenaufsichtlichen Geneh- 1. wer die Verwaltungshandlung veranlasst oder in wes- migung am Tage nach ihrer öffentlichen Bekanntmachung sen Interesse sie vorgenommen wird, in Kraft. 2. wer die Gebührenschuld gegenüber der Friedhofsver- (2) Gleichzeitig tritt die Friedhofsordnung in der Fassung vom waltung durch schriftliche Erklärung übernommen hat 30.08.2018 außer Kraft. oder wer für die Gebührenschuld eines anderen kraft Gesetzes haftet.

Badbergen, den 14.10.2020 (3) Mehrere Gebührenschuldner sind Gesamtschuldner.

Der Kirchenvorstand: § 3 (Siegel) Entstehen der Gebührenschuld Burlage Pn. Giesecke von Bergh Vorsitzende/r Weiteres Mitglied (1) Bei Grabnutzungsgebühren entsteht die Gebührenschuld bereits mit der Begründung des Nutzungsrechtes für die gesamte Nutzungsdauer der Grabstätte oder bereits mit Die vorstehende Friedhofsordnung wird hiermit gemäß § 66 der Verlängerung des Nutzungsrechtes für den Zeitraum Absatz 1 Satz 1 Nummer 5, Absätze 2 und 5 der Kirchenge- der gesamten Verlängerung der Grabstätte. meindeordnung kirchenaufsichtlich genehmigt. (2) Bei sonstigen Benutzungsgebühren entsteht die Gebüh- renschuld mit der Inanspruchnahme der jeweiligen gebüh- Der Kirchenkreisvorstand: renpflichtigen Leistung. (Siegel) Kusserow, Oberkirchenrat (3) Bei Verwaltungsgebühren entsteht die Gebührenschuld mit der Vornahme der Verwaltungshandlung.

Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 § 4 15 Festsetzung und Fälligkeit

Friedhofsgebührenordnung (FGO) (1) Die Heranziehung zu Gebühren erfolgt durch schriftlichen für den Friedhof der Bescheid. Die Gebühren sind innerhalb eines Monats Ev.-luth. St-Georg-Kirchengemeinde in Badbergen nach Bekanntgabe des Gebührenbescheides fällig.

(2) Die Friedhofsverwaltung kann die Benutzung des Friedho- Gemäß § 5 der Rechtsverordnung über die Verwaltung kirch- fes untersagen und Leistungen verweigern, sofern ausste- licher Friedhöfe (Friedhofsrechtsverordnung) vom 13. Novem- hende Gebühren nicht entrichtet worden sind oder eine ber 1973 (Kirchl. Amtsbl. 1974 S. 1) und § 30 der Friedhofs- entsprechende Sicherheit nicht geleistet ist.

413 (3) Rückständige Gebühren werden im Verwaltungszwangs- längerung des Nutzungsrechtes wird für die gesamte verfahren eingezogen. Nutzungszeit im Voraus erhoben.

§ 5 II. Gebühren für die Bestattung: Säumniszuschläge, Kosten, Einziehung rückständiger Gebühren Die Gebühr für das Ausheben und Verfüllen der Gruft wird nach dem Aufwand der beauftragten Firma erhoben. (1) Werden Gebühren nicht bis zum Ablauf des Fälligkeitsta- ges entrichtet, so ist für jeden angefangenen Monat der Säumnis ein Säumniszuschlag von 1 % des abgerundeten III. Friedhofsunterhaltungsgebühr zur Finanzierung der Kos- rückständigen Gebührenbetrages zu entrichten; abzurun- ten für Strom, Wasser, Unterhaltung der Außenanlage und den ist auf den nächsten durch 50 Euro teilbaren Betrag. Wege

(2) Für schriftliche Mahnungen sind die entstandenen Porto- Für bis zum 31.12.2010 ausgegebene Grabnutzungsrechte kosten durch den Gebührenschuldner oder die Gebühren- Für ein Jahr – je Grabstelle –: 7,- Euro schuldnerin zu erstatten.

(3) Rückständige Gebühren, Säumniszuschläge sowie Kos- IV. Gebühr für die Benutzung der Leichenkammer/Friedhofs- ten nach Absatz 2 werden im Verwaltungszwangsverfah- kapelle: ren eingezogen. Die Kosten der Vollstreckung hat der Voll- streckungsschuldner oder die Vollstreckungsschuldnerin 1. Gebühr für die Benutzung der Leichenkammer zu tragen. je Bestattungsfall 29,- Euro

2. Gebühr für die Benutzung der Leichenkammer § 6 je Bestattungsfall bei einer auswärtigen Bestattung Gebührentarif 1. Tag 43,- Euro, danach 21,50,- Euro pro Tag I. Gebühren für die Verleihung von Nutzungsrechten an Grabstätten: 3. Gebühr für die Benutzung der Friedhofskapelle je Trauerfeier 57,- Euro 1. Reihengrabstätte: für Personen über 6 Jahren für 25 Jahre: 471,- Euro für Personen bis zu 6 Jahren für 25 Jahre: 307,- Euro V. Sonstige Gebühren

2. Wahlgrabstätte: 1. Für die Reinigung der Leichenkammer anlässlich für 25 Jahre – je Grabstelle –: 557,- Euro der Aufbewahrung von Leichen, die außerhalb beigesetzt werden 69,- Euro 3. Urnenreihengrabstätte: für 25 Jahre: 356,- Euro 2. Inanspruchnahme des Gemeindehauses/Kirche anlässlich von Trauerfeiern, sofern diese nicht 4. Urnenwahlgrabstätte: anderswo ausgerichtet werden können 75,- Euro für 25 Jahre – je Grabstelle –: 385,- Euro

5. Rasenreihengrabstätte für Erdbestattungen für 25 Jahre – je Grabstelle § 7 inkl. Pflege und FUG 860,- Euro Leistungen, für die kein Gebührentarif vorgesehen ist, werden 6. Rasenreihengrabstätte für Urnenbestattungen von der Friedhofsverwaltung nach dem jeweiligen Aufwand für 25 Jahre – je Grabstelle berechnet. inkl. Pflege und FUG 574,- Euro § 8 7. Zusätzliche Bestattung einer Urne in einer bereits be- Inkrafttreten, Außerkrafttreten legten Wahl- oder Urnenwahlgrabstätte gemäß § 11 Absatz 6 der Friedhofsordnung: (1) Diese Friedhofsgebührenordnung tritt nach ihrer Geneh- a) eine Gebühr gemäß Nummer 8 zur migung am Tage nach der öffentlichen Bekanntmachung Anpassung an die neue Ruhezeit und in Kraft. b) eine Gebühr gemäß Abschnitt II. Nummer 2. (2) Mit Inkrafttreten dieser Friedhofsgebührenordnung tritt die 8. Für jedes Jahr des Wiedererwerbs oder der Verlänge- Friedhofsgebührenordnung in der Fassung vom rung von Nutzungsrechten (gem. § 13 Absatz 2 FO) ist 30.11.2010 außer Kraft. für jedes Jahr, um das das Nutzungsrecht verlängert wird, 1/25 der Gebühren nach Nummern 2 und 4 zu entrichten. Badbergen, den

Wiedererwerbe und Verlängerungen von Nutzungs- Der Kirchenvorstand: rechten sind nur in vollen Kalenderjahren möglich. (Siegel) Burlage Pn. Giesecke von Bergh Die Gebühr für den Erwerb, Wiedererwerb und die Ver- Vorsitzende/r Kirchenvorsteher/in

414 Die vorstehende Friedhofsgebührenordnung wird hiermit ge- V. Gestaltung von Grabstätten und Grabmalen mäß § 66 Absatz 1 Satz 1 Nummer 5, Absätze 2 und 5 der Kir- chengemeindeordnung kirchenaufsichtlich genehmigt. § 19 Gestaltungsgrundsatz § 20 Gestaltung und Standsicherheit von Grabmalen und anderen Anlagen VI. Anlage und Pflege von Grabstät- Osnabrück, den 07.10.2020 ten § 21 Allgemeines § 22 Grabpflege, Grabschmuck Der Kirchenkreisvorstand: § 23 Vernachlässigung (Siegel) Kusserow Oberkirchenrat VII. Grabmale und andere Anlagen

§ 24 Errichtung und Änderung von Grabmalen Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 § 25 Entfernung § 26 Künstlerisch oder historisch wertvolle Grabmale 16 VIII. Leichenräume und Trauerfeiern Friedhofsordnung (FO) für den Friedhof § 27 Leichenhalle der Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Sylvester § 28 Benutzung der Friedhofskapelle und der Kirche in Quakenbrück IX. Haftung und Gebühren

Gemäß § 4 der Rechtsverordnung über die Verwaltung kirch- § 29 Haftung licher Friedhöfe (Friedhofsrechtsverordnung) vom 13. Novem- § 30 Gebühren ber 1973 (Kirchl. Amtsbl. 1974 S. 1) hat der Kirchenvorstand der Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Sylvester am 7. Oktober X. Schlussvorschriften 2020 folgende Friedhofsordnung beschlossen: § 31 Inkrafttreten, Außerkrafttreten Der Friedhof ist die Stätte, an der die Verstorbenen zur letzten Ruhe gebettet werden. Er ist mit seinen Gräbern ein sichtba- res Zeichen der Vergänglichkeit des Menschen. Er ist zugleich I. Allgemeine Vorschriften ein Ort, an dem die Kirche die Botschaft verkündet, dass Christus dem Tode die Macht genommen hat und denen, die §1 an ihn glauben, das ewige Leben geben wird. Aus dieser Er- Geltungsbereich und Friedhofszweck kenntnis und in dieser Gewissheit erhalten Arbeit und Gestal- tung auf dem Friedhof Richtung und Weisung. (1) Diese Friedhofsordnung gilt für den Friedhof der Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Sylvester in seiner jeweiligen Größe. Inhaltsübersicht Der Friedhof umfasst zur Zeit die Flurstücke 114/10, 110/4 und 109/2 Flur 13 Gemarkung Quakenbrück in Größe von I. Allgemeine Vorschriften insgesamt 2,32.67 ha. Eigentümerin der Flurstücke ist die Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Sylvester in Quakenbrück. § 1 Geltungsbereich und Friedhofszweck § 2 Friedhofsverwaltung (2) Der Friedhof dient der Bestattung der Personen, die bei ih § 3 Schließung und Entwidmung rem Ableben ihren Wohnsitz in der Ev.-luth. Kirchenge- meinde St. Sylvester und St. Petrus in Quakenbrück hat- II. Ordnungsvorschriften ten, sowie derjenigen, die bei ihrem Tode ein Recht auf Bestattung in einer bestimmten Grabstätte be-saßen. Der § 4 Öffnungszeiten Friedhof dient auch der Bestattung von Fehlgeborenen § 5 Verhalten auf dem Friedhof und Ungeborenen i.S.d. Niedersächsischen Bestattungs- § 6 Dienstleistungen gesetzes.

Ill. Allgemeine Bestattungsvorschriften (3) Es können auch Personen beigesetzt werden, die der röm.-kath. Kirche und der ev. refor-mierten Kirche angehö- § 7 Anmeldung einer Bestattung ren und ihren letzten Wohnsitz in Quakenbrück hatten. § 8 Beschaffenheit von Särgen und Urnen § 9 Ruhezeiten (4) Mitglieder von Freikirchen, die im Arbeitskreis Christlicher § 10 Umbettungen und Ausgrabungen Kirchen (ACK) vertreten sind, können beigesetzt werden, wenn sie ihren letzten Wohnsitz in Quakenbrück hatten. IV. Grabstätten (5) Andere Bestattungen bedürfen der vorherigen Zustim- § 11 Allgemeines mung der Friedhofsverwaltung. § 12 Reihengrabstätten § 13 Reihengrabstätten unter Rasen §2 § 14 Wahlgrabstätten Friedhofsverwaltung § 15 Urnenreihengrabstätten unter Rasen § 16 Urnenwahlgrabstätten (1) Der Friedhof ist eine unselbstständige Anstalt des öffentli § 17 Rückgabe von Wahlgrabstätten chen Rechts. Er wird vom Kirchenvorstand verwaltet § 18 Bestattungsverzeichnis (Friedhofsverwaltung).

415 (2) Die Verwaltung des Friedhofs richtet sich nach dieser in verletzender Weise gegen den christlichen Glauben Friedhofsordnung sowie den sonstigen kirchlichen und oder die evangelische Kirche richten, zu unterlassen. Die staatlichen Vorschriften. Anordnungen des Friedhofspersonals sind zu befolgen. Die Friedhofsverwaltung kann Personen, die der Fried- (3) Mit der Wahrnehmung der Friedhofsverwaltung kann der hofsordnung zuwiderhandeln, das Betreten des Friedhofs Kirchenvorstand einzelne Personen, einen Ausschuss untersagen. oder eine kirchliche Verwaltungsstelle beauftragen. (2) Auf dem Friedhof ist insbesondere nicht gestattet: (4) Erforderliche personenbezogene Daten im Zusammen- hang mit einer Bestattung, Verleihung, Verlängerung oder a) die Wege mit Fahrzeugen oder Fahrrädern, lnlinern, Übertragung des Nutzungsrechts an einer Grabstätte, ei- Skateboards aller Art — ausgenommen Kinderwagen, nem Antrag zur Errichtung eines Grabmals oder anderer Rollstühle, Handwagen sowie Fahrzeuge der Fried- Anlagen, dem Tätigwerden von Dienstleistungserbringern hofsverwaltung und der für den Friedhof zugelassenen sowie mit der Erhebung von Gebühren und Entgelten dür- Dienstleistungserbringer — zu befahren, fen für den jeweili-gen Zweck erhoben, verarbeitet und ge- nutzt werden. b) Waren aller Art zu verkaufen sowie Dienstleistungen anzubieten,

§ 3 c) an Sonn- und Feiertagen und in der Nähe einer Bestat- Schließung und Entwidmung tung störende Arbeiten auszuführen,

(1) Der Friedhof, einzelne Friedhofsteile und einzelne Grab- d) Film-, Ton-, Video- und Fotoaufnahmen, außer zu pri- stätten können aus einem wichtigen Grund beschränkt ge- vaten Zwecken, zu erstellen und zu verwerten, schlossen, geschlossen und entwidmet werden. e) Druckschriften und andere Medien (z.B. CD, DVD) zu (2) Nach der beschränkten Schließung dürfen keine neuen verteilen, ausgenommen Drucksachen, die im Rah- Nutzungsrechte mehr verliehen werden. Eine Verlänge- men der Bestattungsfeier notwendig und üblich sind, rung von bestehenden Nutzungsrechten darf lediglich zur Anpassung an die Ruhezeit erfolgen. Bestattungen dürfen f) Abraum und Abfälle außerhalb der dafür bestimmten nur noch in Grabstätten stattfinden, an denen im Zeitpunkt Stellen abzulagern oder mitgebrachten Unrat zu ent- der beschränkten Schließung noch Nutzungsrechte beste- sorgen, fremde Grabstätten und die Friedhofsanlagen hen, sofern die Grabstätten noch nicht belegt sind oder so- außerhalb der Wege zu betreten, zu beschädigen oder fern zu dem genannten Zeitpunkt die Ruhezeiten abgelau- zu verunreinigen, fen waren. Grabstellen, an denen die Ruhezeit nach dem Zeitpunkt der beschränkten Schließung abläuft, dürfen h) Hunde unangeleint mitzubringen. nicht neu belegt werden. Eingeschränkt werden kann auch der Kreis der Bestattungsberechtigten. Ausnahmen (3) Die Friedhofsverwaltung kann Ausnahmen zulassen, so- von dieser Einschränkung kann die Fried-hofsverwaltung weit die Interessen anderer nicht beeinträchtigt werden. im Einzelfall zur Vermeidung unbilliger Härten bei beste- henden Nutzungsrechten zulassen. (4) Besondere Veranstaltungen auf dem Friedhof bedürfen der vorherigen Zustimmung der Friedhofsverwaltung. (3) Nach der Schließung dürfen Bestattungen nicht mehr vor- genommen werden. § 6 (4) Durch die Entwidmung wird die Eigenschaft als Ruhestätte Dienstleistungen der Verstorbenen aufgehoben. Die Entwidmung wird erst ausgesprochen, wenn keine Nutzungsrechte mehr beste- (1) Dienstleistungserbringer (Bildhauer, Steinmetze, Gärtner, hen, sämtliche Ruhezeiten abgelaufen sind und eine an- Bestatter usw.) haben die für den Friedhof geltenden Be- gemessene Pietätsfrist vergangen ist. stimmungen zu beachten.

(2) Tätig werden dürfen nur solche Dienstleistungserbringer, II. Ordnungsvorschriften die fachlich geeignet und in betrieblicher und personeller Hinsicht zuverlässig sind. § 4 Öffnungszeiten (3) Dienstleistungserbringern kann die Ausübung ihrer Tätig- keit von der Friedhofsverwaltung auf Zeit oder auf Dauer (1) Der Friedhof ist nach den vom Kirchenvorstand vorgege- untersagt werden, wenn der Dienstleistungserbringer benen Zeiten für den Besuch geöffnet. nach vorheriger Mahnung gegen für den Friedhof geltende Bestimmungen verstoßen hat. Bei einem schwerwiegen- (2) Aus besonderem Anlass kann der Friedhof ganz oder teil- den Verstoß ist eine Mahnung entbehrlich. weise für den Besuch vorübergehend geschlossen wer- den. (4) Die für die Arbeiten erforderlichen Werkzeuge und Mate- rialien dürfen auf dem Friedhof nur vorübergehend und nur an Stellen gelagert werden, an denen sie nicht hin- § 5 dern. Die Arbelts- und Lagerplätze sind nach Beendigung Verhalten auf dem Friedhof der Tagesarbeit zu säubern und in einem ordnungsgemä- ßen Zustand zu verlassen und bei Unterbrechung der Ta- (1) Jede Person hat sich auf dem Friedhof der Würde des Or- gesarbeit so herzurichten, dass eine Behinderung Anderer tes entsprechend zu verhalten und Äußerungen, die sich ausgeschlossen ist. Die Dienstleistungserbringer dürfen

416 auf dem Friedhof keinen Abraum lagern. Geräte von § 9 Dienstleistungserbringern dürfen nicht an oder in den Ruhezeiten Wasserentnahmestellen des Friedhofs gereinigt werden. (1) Die Ruhezeit für Leichen beträgt 25 Jahre, (5) Dienstleistungserbringer haften gegenüber dem Fried- hofsträger für alle Schäden, die sie im Zusammenhang mit (2) Die Ruhezeit für Aschen beträgt 25 Jahre. ihrer Tätigkeit auf dem Friedhof schuldhaft verursachen.

§ 10 Umbettungen und Ausgrabungen Ill. Allgemeine Bestattungsvorschriften (1) Umbettungen dürfen zur Wahrung der Totenruhe grund- § 7 sätzlich nicht vorgenommen werden. Anmeldung einer Bestattung (2) Leichen und Aschenreste in Urnen dürfen vor Ablauf der (1) Eine Bestattung ist unter Vorlage der gesetzlich vorge- Ruhezeit nur mit Genehmigung der unteren Gesundheits- schriebenen Unterlagen rechtzeitig bei der Friedhofsver- behörde ausgegraben oder umgebettet werden. waltung anzumelden. Dabei ist mitzuteilen, wer die Bestat- tung leiten und wer sonst bei der Bestattung (einschließ- (3) Umbettungen dürfen nur von Personen vorgenommen lich Trauerfeier) gestaltend mitwirken wird. werden, die dafür von der Friedhofsverwaltung bestimmt oder zugelassen sind. Die berechtigte Person hat sich ge- (2) Die Friedhofsverwaltung kann die Person, die die Bestat genüber der Friedhofsverwaltung schriftlich zu verpflich- tung leiten oder bei der Bestattung gestaltend mitwirken ten, alle Kosten zu übernehmen, die bei der Umbettung soll, ausschließen, wenn sie verletzende Äußerungen ge- durch Beschädigung und Wiederinstandsetzung gärtneri- gen den christlichen Glauben oder die evangelische Kir- scher oder baulicher Anlagen an Nachbargrabstätten oder che getan hat und eine Wiederholung zu erwarten ist. Friedhofsanlagen entstehen.

(3) Vor einer Bestattung in einer Wahlgrabstätte, an der ein (4) Der Ablauf der Ruhe- und der Nutzungszeit wird durch ei- Nutzungsrecht verliehen ist, ist das Nutzungsrecht nach- ne Umbettung nicht unterbrochen oder gehemmt. zuweisen. (5) Grabmale, andere Anlagen, ihr Zubehör und Pflanzen kön- (4) Die Friedhofsverwaltung setzt im Benehmen mit der an- nen umgesetzt werden, wenn Gestaltungsbestimmungen des neuen Grabfeldes nicht entgegenstehen. tragstellenden Person Ort und Zeit der Bestattung fest.

Die Wünsche der Angehörigen sollen dabei nach Möglich-

keit berücksichtigt werden. IV. Grabstätten

§ 11 § 8 Allgemeines Beschaffenheit von Särgen und Urnen (1) Folgende Arten von Grabstätten stehen zur Verfügung: (1) Erdbestattungen sind nur in geschlossenen, feuchtigkeits- a) Reihengrabstätten (§ 12), hemmenden Särgen zulässig. Von der Sargpflicht nach (mit Pflege durch Angehörige) Satz 1 kann die untere Gesundheitsbehörde Ausnahmen zulassen, wenn in der zu bestattenden Person ein wichti- b) Reihengrabstätten unter Rasen (§ 13), ger Grund vorliegt und ein öffentlicher Belang nicht entge- (ohne Pflege durch Angehörige) gensteht. c) Wahlgrabstätten (§ 14), (2) Für Erdbestattungen darf kein Sarg verwendet werden, (mit Pflege durch Angehörige) der geeignet ist, nachhaltig die physikalische, chemische oder biologische Beschaffenheit des Bodens oder des d) Urnenreihengrabstätten unter Rasen (§ 15) Grundwassers zu verändern oder der die Verwesung der (ohne Pflege durch Angehörige) Leiche nicht innerhalb der festgesetzten Ruhefrist ermög- licht. e) Urnenwahlgrabstätten (§ 16). (mit Pflege durch Angehörige) (3) Särge dürfen höchstens 2,05 m lang, 0,65 m hoch und im Mittelmaß 0,65 m breit sein. Für größere Särge ist die Zu- (2) Die Grabstätten bleiben im Eigentum des Friedhofsträ- stimmung der Friedhofsverwaltung bei der Anmeldung der gers. An ihnen werden nur öffentlich-rechtliche Nutzungs- Bestattung einzuholen. rechte nach Maßgabe dieser Ordnung in der jeweils gel- tenden Fassung verliehen. Ein Nutzungsrecht kann je- (4) Für Sargauskleidungen, Leichenhüllen und Leichenbeklei- weils nur einer einzelnen Person, nicht mehreren Perso- dungen gelten die Anforderungen des Absatzes 2 entspre- nen zugleich zustehen. Nutzungsberechtigte Personen chend. haben jede Änderung ihrer Anschrift der Friedhofsverwal- tung mitzuteilen. (5) Es dürfen keine Urnen, Überurnen oder Schmuckurnen verwendet werden, die aus Kunststoffen oder sonstigen (3) Rechte an Reihengrabstätten werden nur im Todesfall ver nicht verrottbaren Werkstoffen hergestellt oder die geeig- geben. Ein Anspruch auf Ver-leihung oder Wiedererwerb net sind, nachhaltig die physikalische, chemische oder eines Nutzungsrechtes an einer Grabstätte in bestimmter biologische Beschaffenheit des Bodens oder des Grund- Lage sowie auf Unveränderlichkeit der Umgebung besteht wassers zu verändern. nicht.

417 (4) In einer Grabstelle darf grundsätzlich nur eine Leiche oder § 13 Asche bestattet werden. Eine verstorbene Mutter und ihr Reihengrabstätten unter Rasen gleichzeitig — bei oder kurz nach der Geburt — verstorbe- (ohne Pflege durch Angehörige) nes Kind oder zwei gleichzeitig verstorbene Kinder bis zum vollendeten 5. Lebensjahr dürfen in einer Grabstelle (1) Rasengrabstätten werden zur Bestattung von Särgen ver bestattet werden. geben. In einer Rasengrabstätte darf nur ein Sarg bestat- tet werden. (5) In einer bereits belegten Wahlgrabstelle darf zusätzlich ei- ne Asche bestattet werden, wenn die bereits bestattete (2) Die Pflege erfolgt durch die Kirchengemeinde. Eine Pflege Person der Ehegatte oder die Ehegattin oder der Lebens- der Stätte durch Angehörige ist nicht möglich, aber auch partner oder die Lebenspartnerin nach dem Gesetz über nicht nötig. Das Niederlegen von Blumen oder Grab- die eingetragene Lebenspartnerschaft oder ein naher Ver- schmuck ist nicht gestattet. Die Friedhofsverwaltung ist wandter war. befugt abgelegte Blumen oder Grabschmuck ohne Ankün- digung zu entfernen. Sie ist nicht zum Ersatz verpflichtet. (6) Bei neu anzulegenden Grabstätten sollten die Grabstellen etwa folgende Größe haben: (3) Zur Gestaltung der Reihengrabstätten unter Rasen durch die Nutzungsberechtigten sind je nach Grabfeld nur nor- a) für Särge von Kindern: mierte Grabplatten mit den Maßen 60 x 40 cm bzw. kleine- Länge: 1,50 m Breite:0,90 m, re Grabsteine zulässig.

von Erwachsenen: (4) Soweit sich nicht aus der Friedhofsordnung etwas anderes Länge: 2,20 m Breite: 1,10 m, ergibt, gelten für Reihengrabstätten unter Rasen auch die Vorschriften für Reihengrabstätten. b) für Urnen: Länge: 0,75 m Breite: 0,75 m. § 14 Für die bisherigen Grabstätten gelten die übernommenen Wahlgrabstätten (mit Pflege durch Angehörige) Maße. Im Einzelnen ist der Gestaltungsplan für den Fried- hof maßgebend. (1) Wahlgrabstätten sind Grabstätten für Erdbestattungen, die mit einer oder mehreren Grabstellen vergeben werden. (7) Die Mindesttiefe des Grabes beträgt von der Oberkante Die Dauer des Nutzungsrechtes beträgt 25 Jahre, vom Ta- Sarg bis Erdoberfläche (ohne Grabhügel) 0,90 m, von der ge der Verleihung an gerechnet. Über das Nutzungsrecht Oberkante Urne bis Erdoberfläche 0,50 m. Die Gräber für wird eine Urkunde ausgestellt. Erdbestattungen müssen voneinander durch mindestens 0,30 m starke Erdwände getrennt sein. (2) Das Nutzungsrecht kann mit Ausnahme der Fälle nach § 3 Absatz 2 auf Antrag für die gesamte Wahlgrabstätte um (8) Ein Grab darf nur von Personen ausgehoben und zugefüllt mindestens 5 Jahre verlängert werden. Die Friedhofsver- werden, die dafür von der Friedhofsverwaltung bestimmt waltung ist nicht verpflichtet, zur rechtzeitigen Stellung ei- oder zugelassen sind. nes Verlängerungsantrages aufzufordern. Bei einer Be- stattung verlängert sich das Nutzungsrecht für die gesam- (9) Die nutzungsberechtigte Person muss Grabzubehör te Wahlgrabstätte bis zum Ablauf der Ruhezeit. Die Ge- (Grabmal, Einfassung, Lampen, Vasen, Großgehölze bühren für die Verlängerung richten sich nach der jewei- usw.), soweit erforderlich, vor der Bestattung auf ihre Kos- li¬gen Gebührenordnung. ten entfernen. Über das Erfordernis entscheidet die Fried- hofsverwaltung. (3) In einer Wahlgrabstätte dürfen die nutzungsberechtigte Person und folgende Angehörige bestattet werden: (10)Kommt die nutzungsberechtigte Person ihrer Verpflich- tung aus Absatz 9 nicht nach und muss beim Ausheben a) Ehegatte, des Grabes das Grabzubehör von dem Friedhofsträger entfernt werden, sind die dadurch entstehenden Kosten b) Lebenspartner oder Lebenspartnerin nach dem Ge- von der nutzungsberechtigten Person dem Friedhofsträ- setz über die eingetragene Lebenspartnerschaft, ger zu erstatten. Ein Anspruch auf Wiederverwendung he- rausgenommener Pflanzen besteht nicht. c) Kinder, Stiefkinder sowie deren Ehegatten,

d) Enkel in der Reihenfolge der Berechtigung ihrer Väter § 12 oder Mütter, Reihengrabstätten (mit Pflege durch Angehörige) e) Eltern, (1) Reihengrabstätten sind Grabstätten mit einer Grabstelle für eine Erdbestattung, die anlässlich einer Bestattung der f) Geschwister, Reihe nach für die Dauer der Ruhezeit vergeben werden. Ein Anspruch auf Verlängerung des Nutzungsrechts be- g) Stiefgeschwister, steht nicht. Auf Antrag kann der Kirchenvorstand in Aus- nahmefällen einer Verlängerung zustimmen. h) die nicht unter Buchstaben a) bis g) fallenden Erben.

(2) Das Abräumen von Reihengrabfeldern oder Teilen davon Grundsätzlich entscheidet die nutzungsberechtigte Per- wird den Nutzungsberechtigten rechtzeitig vor Ablauf der son, wer von den bestattungsberechtigten Personen be- Nutzungsdauer schriftlich durch die Friedhofsverwaltung stattet wird. Kann nach dem Tode einer bestattungsbe- bekanntgegeben. rechtigten Person die Entscheidung der nutzungsberech-

418 tigten Person der Friedhofsverwaltung nicht rechtzeitig vor (1) Urnenwahlgrabstätten werden mit einer oder zwei Grab- der Bestattung mitgeteilt werden, so ist die Friedhofsver- stellen zur Bestattung einer Asche für die Dauer von 25 waltung nach pflichtgemäßer Prüfung berechtigt, die Be- Jahren vergeben. stattung zuzulassen. Die Bestattung anderer, auch nicht verwandter Personen bedarf eines Antrags der nutzungs- (2) Soweit sich nicht aus der Friedhofsordnung etwas anderes berechtigten Person und der Genehmigung der Friedhofs- ergibt, gelten für Urnenwahlgrabstätten auch die Vorschrif- verwaltung. ten für Wahlgrabstätten.

(4) Die nutzungsberechtigte Person kann zu ihren Lebzeiten ihr Nutzungsrecht auf eine der in Absatz 3 Buchstaben a) § 17 bis h) genannten Personen übertragen; zur Rechtswirk- Rückgabe von Wahlgrabstätten samkeit der Übertragung sind schriftliche Erklärungen der bisherigen und der neuen nutzungsberechtigten Person (1) Das Nutzungsrecht an unbelegten Grabstätten kann jeder- sowie die schriftliche Genehmigung der Friedhofsverwal- zeit, an teilbelegten Grabstätten erst nach Ablauf der letz- tung erforderlich. ten Ruhezeit, zurückgegeben werden. Die Rückgabe ist nur für die gesamte Grabstätte zulässig. Ausnahmen be- (5) Die nutzungsberechtigte Person soll der Friedhofsverwal dürfen der Zustimmung der Friedhofsverwaltung. tung schriftlich mitteilen, auf welchen ihrer bestattungsbe- rechtigten Angehörigen das Nutzungsrecht nach ihrem To- (2) Bei der Rückgabe von Nutzungsrechten an Wahlgrabstät- de über-gehen soll. Eine schriftliche Einverständniserklä- ten besteht kein Anspruch auf Gebührenerstattung. rung der Rechtsnachfolgerin oder des Rechtsnachfolgers ist beizubringen. Hat die nutzungsberechtigte Person nicht bestimmt, auf wen das Nutzungsrecht nach ihrem Tode § 18 übergehen soll, so geht das Nutzungsrecht an die nach Bestattungsverzeichnis Absatz 3 bestattungsberechtigten Angehörigen in der dort genannten Reihenfolge über. Dabei steht das Nutzungs- Die Friedhofsverwaltung führt über die Bestattungen ein Ver- recht innerhalb der einzelnen Gruppen der jeweils ältesten zeichnis, aus dem sich nachvollziehen lässt, wer an welcher Person zu. Der Rechtsnachfolger oder die Rechtsnachfol- Stelle bestattet ist und wann die Ruhezeit abläuft. gerin hat der Friedhofsverwaltung auf deren Verlangen nachzuweisen, dass er neuer Nutzungsberechtigter oder sie neue Nutzungsberechtigte ist. Ist der Rechtsnachfolger oder die Rechtsnachfolgerin nicht daran interessiert, das V. Gestaltung von Grabstätten und Grabmalen Nutzungsrecht zu behalten, so kann er oder sie das Nut- zungsrecht auf eine andere der in Absatz 3 genannten § 19 Personen oder, wenn eine solche nicht vorhanden ist, auf Gestaltungsgrundsatz eine Person übertragen, die aufgrund ihres oder seines Nutzungsrechtes bestattungsberechtigt nach Absatz 3 ge- Jede Grabstätte ist so zu gestalten und an die Umgebung an- worden ist. Für die Übertragung gilt Absatz 4. zupassen, dass der Friedhofszweck und die Würde des Fried- hofs in seinen einzelnen Teilen und in seiner Gesamtanlage gewahrt wird. § 15 Urnenreihengrabstätten unter Rasen (ohne Pflege durch Angehörige) § 20 Gestaltung und Standsicherheit von Grabmalen (1) Urnenreihengrabstätten unter Rasen werden zur Bestat- und anderen Anlagen tung von Aschen vergeben. In einer Urnenreihengrabstät- te darf nur eine Asche bestattet werden. (1) Grabmale und andere Anlagen dürfen nicht so gestaltet werden, dass sie eine Verunstaltung des Friedhofes bewir- (2) Die Pflege erfolgt durch die Kirchengemeinde. Eine Pflege ken oder Friedhofsbesucher in ihrer Andacht stören kön- der Stätte durch Angehörige ist nicht möglich, aber auch nen. Die Gestaltung darf sich ferner nicht gegen den nicht nötig. Das Niederlegen von Blumen oder Grab- christlichen Glauben richten. Im Übrigen gilt § 19 entspre- schmuck ist nicht gestattet. Die Friedhofsverwaltung ist chend. Werkstattbezeichnungen dürfen nur unten an der befugt abgelegte Blumen oder Grabschmuck ohne Ankün- Seite oder Rückseite eines Grabmals in unauffälliger Wei- digung zu entfernen. Sie ist nicht zum Ersatz verpflichtet. se angebracht werden.

(3) Eine Gestaltung der einzelnen Urnenreihengrabstätten (2) Es sollen nur Grabmale einschließlich anderer Anlagen er- unter Rasen durch die Nutzungsberechtigten ist nicht zu- richtet werden, die nachweislich in der Wertschöpfungs- lässig. Die persönlichen Daten der Verstorbenen sind kette ohne ausbeuterische Kinderarbeit im Sinne des durch ein Messing-Schild mit den Abmessungen 100 x 45 „Übereinkommens 182 der Internationalen Arbeitsorgani- mm an einer zentralen Stele zu dokumentieren. sation (ILO) über das Verbot und unverzügliche Maßnah- men zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinder- (4) Soweit sich nicht aus der Friedhofsordnung etwas anderes arbeit" hergestellt sind. ergibt, gelten für Urnenreihengrabstätten unter Rasen auch die Vorschriften für Reihengrabstätten. (3) Grabmale und andere Anlagen sind dauernd in würdigem und verkehrssicherem Zustand zu halten. Hierfür sind die nutzungsberechtigten Personen verantwortlich. § 16 Urnenwahlgrabstätten (4) Erscheint die Standsicherheit von Grabmalen, anderen (mit Pflege durch Angehörige) Anlagen oder Teilen davon gefährdet, sind die für die Un-

419 terhaltung verantwortlichen nutzungsberechtigten Perso- verbleiben, nicht verwendet werden. Ausgenommen sind nen verpflichtet, unverzüglich Abhilfe zu schaffen. Bei Ge- Grabvasen und Markierungszeichen. fahr im Verzuge kann der Friedhofsträger auf Kosten der nutzungsberechtigten Personen Sicherungsmaßnahmen (3) Die Verwendung von Blechdosen, Gläsern, Flaschen o. ä. treffen (z.B. Absperrungen, Umlegen von Grabmalen). für die Aufnahme von Schnittblumen ist nicht gestattet. Wird der ordnungswidrige Zustand trotz schriftlicher Auf- forderung der Friedhofsverwaltung nicht innerhalb einer festzusetzenden angemessenen Frist beseitigt, ist der § 23 Friedhofsträger berechtigt, die Grabmale, andere Anlagen Vernachlässigung oder Teile davon auf Kosten der nutzungsberechtigten Personen zu entfernen. Sind nutzungsberechtigte Perso- (1) Wird eine Grabstätte nicht vorschriftsmäßig hergerichtet nen nicht bekannt oder ohne besonderen Aufwand nicht oder gepflegt, hat die nutzungsberechtigte Person nach zu ermitteln, genügen als Aufforderung eine öffentliche schriftlicher Aufforderung der Friedhofsverwaltung die Bekanntmachung und ein Hinweisschild auf den Grabstät- Grabstätte innerhalb einer angemessenen Frist in Ord- ten, das für die Dauer von einem Monat aufgestellt wird. nung zu bringen. Kommt sie der Verpflichtung nicht nach, kann die Friedhofsverwaltung die Grabstätte auf Kosten der nutzungsberechtigten Person in Ordnung bringen oder bringen lassen. Ist die nutzungsberechtigte Person der VI. Anlage und Pflege der Grabstätten Verpflichtung aus Satz 1 nicht nachgekommen, kann die Friedhofsverwaltung auch das Nutzungsrecht ohne Ent- § 21 schädigung entziehen, soweit sie die nutzungsberechtigte Allgemeines Person schriftlich unter Fristsetzung hierauf hingewiesen hat. In dem Entziehungsbescheid wird die nutzungsbe- (1) Die Grabstätten müssen binnen sechs Monaten nach der rechtigte Person aufgefordert, das Grabmal und die ande- Belegung oder nach dem Erwerb des Nutzungsrechts an- ren Anlagen innerhalb von drei Monaten nach Unanfecht- gelegt sein. Sie dürfen nur mit Gewächsen bepflanzt wer- barkeit des Bescheides zu entfernen. den, durch die benachbarte Grabstätten und öffentliche Anlagen nicht beeinträchtigt werden. Das Pflanzen von (2) Ist die nutzungsberechtigte Person nicht bekannt oder Bäumen ist auf den Grabstätten nicht gestattet. nicht ohne besonderen Aufwand zu ermitteln, wird durch eine öffentliche Bekanntmachung auf die Verpflichtung zur (2) Die Abdeckung der Grabstätten mit Grabstein, Einfassun- Herrichtung und Pflege hingewiesen. Außerdem wird die gen, Grabplatten oder Kies ist nur für 50% der Gesamtflä- unbekannte nutzungsberechtigte Person durch ein Hin- che zulässig. 50% der Grabfläche ist zu bepflanzen. Als weisschild auf der Grabstätte aufgefordert, sich mit der Unterlage für Kies oder Rindenmulch ist nur wasserdurch- Friedhofsverwaltung in Verbindung zu setzen. Bleibt die lässiges Material zulässig. Aufforderung oder der Hinweis drei Monate unbeachtet, kann die Friedhofsverwaltung (3) Zur gärtnerischen Anlage und Pflege sind die jeweiligen nutzungsberechtigten Personen verpflichtet. Die Verpflich- a) die Grabstätte abräumen, einebnen und einsäen und tung zur Pflege besteht bis zum Ablauf des Nutzungsrech- tes. b) Grabmale und andere Anlagen beseitigen lassen.

(4) Die Friedhofsverwaltung ist befugt, stark wuchernde, ab- (3) Bei ordnungswidrigem Grabschmuck gilt Absatz 1 Satz 1 sterbende oder Bestattungen behindernde Hecken und entsprechend. Wird die Aufforderung nicht befolgt oder ist Sträucher zu beschneiden oder zu beseitigen. Die Kosten die nutzungsberechtigte Person nicht bekannt oder nicht dafür trägt der Nutzungsberechtigte. Verwelkte Blumen, ohne besonderen Aufwand zu ermitteln, kann die Fried- Kränze usw. sind von den Grabstätten zu entfernen und hofsverwaltung den Grabschmuck auf Kosten der nut- an den dafür vorgesehenen Plätzen abzulegen. zungsberechtigten Person entfernen oder entfernen las- sen. (5) Die Unterhaltung und Veränderung der gärtnerischen An- lagen und Wege außerhalb der Grabstätten obliegt allein der Friedhofsverwaltung. VII. Grabmale und andere Anlagen

(6) Der Friedhofsträger ist nicht verpflichtet, zur Verhütung § 24 von Schäden, die durch fremde Personen und Tiere her- Errichtung und Änderung von Grabmalen vorgerufen werden, Vorkehrungen zu treffen. (1) Grabmale dürfen nur nach vorheriger schriftlicher Geneh- migung der Friedhofsverwaltung errichtet oder verändert § 22 werden. Die Genehmigung ist vor Aufstellung oder Ände- Grabpflege, Grabschmuck rung bei der Friedhofsverwaltung zu beantragen. Das Vor- haben hat der gültigen Friedhofsordnung und den Vorga- (1) Die Verwendung von Pflanzenschutz- und Wildkrautbe- ben des technischen Regelwerks zu entsprechen. kämpfungsmitteln sowie von biologisch nicht abbaubaren Reinigungsmitteln zur Grabpflege und Reinigung von (2) Dem Antrag ist der Grabmalentwurf für den Grabstein im Grabmalen und anderen Anlagen ist nicht gestattet. Maßstab 1:10 und für Grababdeckungen mit Platten im Maßstab 1:20 beizufügen. In den Antragsunterlagen sollen (2) Kunststoffe dürfen in sämtlichen Produkten der Trauerflo- alle wesentlichen Teile erkennbar, die Darstellung der Be- ristik, insbesondere in Kränzen, Trauergebinden, Trauer- festigungsmittel mit Bemaßung und Materialangaben so- gestecken, in Grabschmuck und bei Grabeinfassungen wie die Gründungstechnik mit Maßangaben und Material- sowie bei Pflanzenanzuchtbehältern, die an der Pflanze benennung eingetragen sein.

420 (3) Das Vorhaben ist erneut zu beantragen, wenn das Grab- fernen. Soweit es sich um Grabmale nach § 26 handelt, mal oder die sonstige bauliche Anlage nicht binnen eines bedarf die Entfernung der Zustimmung des Friedhofsträ- Jahres nach Genehmigung errichtet oder geändert wor- gers. Kommt der bisherige Nutzungsberechtigte seiner den ist. Verpflichtung nicht innerhalb von drei Monaten nach Be- kanntgabe über das Abräumen der Reihengräber (§12 (4) Die Grabmale und sonstigen baulichen Anlagen müssen Abs. 2) oder nach Ablauf des Nutzungsrechtes an Wahl- verkehrssicher sein. Sie sind entsprechend ihrer Größe gräbern nach, kann die Kirchengemeinde die Abräumung nach den allgemeinen Regeln der Baukunst zu fundamen- auf Kosten des bisherigen Berechtigten vornehmen oder tieren und so zu befestigen, dass sie dauernd standsicher veranlassen. Für die entstehenden Kosten ist die nach der sind und auch beim Öffnen benachbarter Gräber nicht um- Gebührenordnung vorgesehene Gebühr zu zahlen. Ersatz stürzen. Maßgebendes Regelwerk zur Auslegung der Re- für Grabmale oder sonstige Anlagen ist von der Kirchen- geln der Baukunst ist ausschließlich die aktuelle Fassung gemeinde nicht zu leisten. Die Kirchengemeinde ist auch der „Technischen Anleitung zur Standsicherheit von Grab- zur Aufbewahrung abgeräumter Grabmale oder sonstiger malanlagen (TA Grabmal) der Deutschen Naturstein-Aka- Anlagen nicht verpflichtet. Die Verpflichtungen aus der demie e.V. (DENAK)". Die TA Grabmal gilt für die Planung, vorstehenden Bestimmung erstrecken sich auch auf bei Erstellung, Ausführung, die Abnahmeprüfung und jährliche Inkrafttreten dieses Absatzes bereits vorhandene Grab- Prüfung der Grabmalanlagen. male und sonstige Anlagen.

(5) Für alle neu errichteten, versetzten und reparierten Grab- male hat der Steinmetz oder sonstige Dienstleistungser- § 26 bringer (mit gleichwertiger Qualifikation in Befestigungs- Künstlerisch oder historisch wertvolle Grabmale technik, Planung, Berechnung und Ausführung von Grün- dungen) eine Abnahmeprüfung nach Abschnitt 4 der TA Künstlerisch oder historisch wertvolle Grabmale werden nach Grabmal vorzunehmen. Die gleichwertige Qualifikation Möglichkeit von der Friedhofsverwaltung erhalten. i.S.v. Satz 1 ist zweifelsfrei nachzuweisen. Der Prüfablauf ist nachvollziehbar zu dokumentieren. VIII. Leichenräume und Trauerfeiern (6) Die nutzungsberechtigte Person oder eine von ihr bevoll mächtigte Person hat der Friedhofsverwaltung spätestens § 27 sechs Wochen nach Fertigstellung der Grabmalanlage die Leichenhalle Doku-mentation der Abnahmeprüfung und die Abnahme- bescheinigung entsprechend den Anforderungen der TA (1) Die Leichenhalle dient zur Aufnahme von Leichen bis zur Grabmal vorzulegen. Bestattung.

(7) Fachlich geeignet i.S.v. § 6 Absatz 2 sind Dienstleistungs- (2) Auf Wunsch der Angehörigen kann ein Sarg, sofern keine erbringer, die aufgrund ihrer Ausbildung in der Lage sind, Bedenken bestehen, in der Leichenhalle von einem Be- unter Beachtung der örtlichen Gegebenheiten des Fried- auftragten der Friedhofsverwaltung geöffnet werden. Sär- hofes die angemessene Gründungsart zu wählen und ge sollen spätestens eine halbe Stunde vor Beginn der nach der TA Grabmal die erforderlichen Fundamentab- Trauerfeier geschlossen werden. messungen zu berechnen. Die Dienstleistungserbringer müssen in der Lage sein, für die Befestigung der Grabmal- (3) Ein Sarg, in dem eine verstorbene Person liegt, die im teile das richtige Befestigungsmittel auszuwählen, zu di- Zeitpunkt des Todes an einer nach dem Infektionsschutz- men-sionieren und zu montieren. Ferner müssen sie die gesetz meldepflichtigen Krankheit gelitten oder bei der der Standsicherheit von Grabmalanlagen beurteilen können Verdacht einer solchen Krankheit zu dem genannten Zeit- und fähig sein, mit Hilfe von Messgeräten die Standsicher- punkt bestanden hat, wird nach Möglichkeit in einem be- heit zu kontrollieren und zu dokumentieren. sonderen Raum aufgestellt. Der Sarg darf nur mit schriftli- cher Genehmigung der unteren Gesundheitsbehörde ge- (8) Entspricht die Ausführung eines errichteten oder veränder- öffnet werden. ten Grabmals und anderer Anlagen nicht den Antragsun- terlagen und den Vorgaben der Friedhofsordnung, setzt die Friedhofsverwaltung der nutzungsberechtigten Person § 28 eine angemessene Frist zur Beseitigung oder Abänderung Benutzung der Friedhofskapelle und der Kirche des Grabmals und anderer Anlagen. Nach ergebnislosem Ablauf der Frist kann die Friedhofsverwaltung die Abände- (1) Für die Trauerfeier steht die Friedhofskapelle zur Verfü- rung oder Beseitigung auf Kosten der nutzungsberechtig- gung. ten Person veranlassen. Bei nicht ordnungsmäßiger Grün- dung und Befestigung des Grabmals und anderer Anlagen (2) Für verstorbene Personen, die zum Zeitpunkt ihres Todes gilt § 20 Absatz 4. Mitglieder einer der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kir- chen in Deutschland e. V. angehörenden Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften waren, steht für die Trauerfei- § 25 er auch die Kirche zur Verfügung. Entfernung (3) Die Trauerfeier muss der Würde des Ortes entsprechen. (1) Grabmale und andere Anlagen dürfen vor Ablauf des Nut- zungsrechts nur mit vorheriger Zustimmung der Friedhofs- (4) Die Aufbahrung des Sarges kann versagt werden, wenn verwaltung entfernt werden. die verstorbene Person zum Zeitpunkt des Todes an einer nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtigen Krank- (2) Nach Ablauf des Nutzungsrechtes hat der bisherige Nut- heit gelitten oder bei ihr der Verdacht einer solchen Krank- zungsberechtigte Grabmale und sonstige Anlagen zu ent- heit zu dem genannten Zeitpunkt bestanden hat oder

421 wenn Bedenken wegen des Zustandes der Leiche beste- meinde St. Sylvester für den Friedhof in Quakenbrück am 7. hen. Oktober 2020 folgende Friedhofsgebührenordnung beschlos- sen:

IX. Haftung und Gebühren § 1 Allgemeines § 29 Haftung Für die Benutzung des Friedhofes und seiner Einrichtungen sowie für sonstige in § 6 aufgeführte Leistungen der Fried- Nutzungsberechtigte Personen haften für alle Schäden, die hofsverwaltung werden Gebühren nach dieser Gebührenord- durch von ihnen oder in ihrem Auftrag errichtete Grabmale, nung erhoben. und andere Anlagen entstehen.

§ 2 Gebührenschuldner § 30 Gebühren (1) Gebührenschuldner der Benutzungsgebühr ist

Für die Benutzung des Friedhofes und seiner Einrichtungen 1. wer die Bestattung oder sonstige gebührenpflichtige sind Gebühren nach der jeweils geltenden Friedhofsgebüh- Leistung nach dieser Ordnung beantragt oder durch renordnung zu entrichten. ihm zurechenbares Verhalten ausgelöst hat,

2. wer das Nutzungsrecht an einer Grabstätte erworben X. Schlussvorschriften oder verlängert hat,

3. wer die Gebührenschuld gegenüber der Friedhofsver- § 31 waltung durch schriftliche Erklärung übernommen hat Inkrafttreten, Außerkrafttreten oder wer für die Gebührenschuld eines anderen kraft Gesetzes haftet. (1) Diese Ordnung tritt nach der kirchenaufsichtlichen Geneh- migung am Tage nach ihrer öffentlichen Bekanntmachung (2) Gebührenschuldner der Verwaltungsgebühr ist in Kraft.

1. wer die Verwaltungshandlung veranlasst oder in wes- (2) Gleichzeitig tritt die Friedhofsordnung in der Fassung vom sen Interesse sie vorgenommen wird 05. April 2006 außer Kraft. Quakenbrück, den 7. Oktober

2020 2. wer die Gebührenschuld gegenüber der Friedhofsver-

waltung durch schriftliche Erklärung übernommen hat

oder wer für die Gebührenschuld eines anderen kraft Der Kirchenvorstand: Gesetzes haftet. (Siegel)

Jürgen Werner P. Wolfgang Thon-Breuker (3) Mehrere Gebührenschuldner sind Gesamtschuldner. Kirchenvorstand stellv. Vorsitzender

§ 3 Die vorstehende Friedhofsordnung wird hiermit gemäß § 66 Entstehen der Gebührenschuld Absatz 1 Satz 1 Nummer 5, Absätze 2 und 5 der Kirchenge- meindeordnung kirchenaufsichtlich genehmigt. (1) Bei Grabnutzungsgebühren entsteht die Gebührenschuld bereits mit der Begründung des Nutzungsrechtes für die gesamte Nutzungsdauer der Grabstätte oder bereits mit Der Kirchenkreisvorstand: der Verlängerung des Nutzungsrechtes für den Zeitraum (Siegel) Kusserow, Oberkirchenrat der gesamten Verlängerung der Grabstätte.

(2) Bei sonstigen Benutzungsgebühren entsteht die Gebüh- renschuld mit der Inanspruchnahme der jeweiligen gebüh- Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020 renpflichtigen Leistung.

17 (3) Bei Verwaltungsgebühren entsteht die Gebührenschuld mit der Vornahme der Verwaltungshandlung. Friedhofsgebührenordnung (FGO) für den Friedhof der Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Sylvester § 4 in Quakenbrück Festsetzung und Fälligkeit

(1) Die Heranziehung zu Gebühren erfolgt durch schriftlichen Gemäß § 5 der Rechtsverordnung über die Verwaltung kirch- Bescheid. Die Gebühren sind innerhalb eines Monats licher Friedhöfe (Friedhofsrechtsverordnung) vom 13. Novem- nach Bekanntgabe des Gebührenbescheides fällig. ber 1973 (Kirchl. Amtsbl. 1974 S. 1) und § 30 der Friedhof- sord-nung hat der Kirchenvorstand der Ev.-luth. Kirchenge- (2) Die Friedhofsverwaltung kann die Benutzung des Fried-

422 hofes untersagen und Leistungen verweigern, sofern aus- a) eine Gebühr gemäß Nummer 6 zur Anpassung an stehende Gebühren nicht entrichtet worden sind oder eine die neue Ruhezeit und entsprechende Sicherheit nicht geleistet ist. b) eine Gebühr gemäß Abschnitt II. Nummer 2. (3) Rückständige Gebühren werden im Verwaltungszwangs- erfahren eingezogen. 6. Für jedes Jahr des Wiedererwerbs oder der Verlänge- rung von Nutzungsrechten (gem. § 14 Absatz 2 FO) ist für jedes Jahr, um das das Nutzungsrecht verlängert wird, 1/25 der Gebühren nach Nummern 2 und 3 zu § 5 entrichten. Säumniszuschläge, Kosten, Einziehung rückständiger Gebühren Wiedererwerbe und Verlängerungen von Nutzungs- rechten sind nur in vollen Jahren möglich. (1) Werden Gebühren nicht bis zum Ablauf des Fälligkeitsta- ges entrichtet, so ist für jeden angefangenen Monat der Die Gebühr für den Erwerb, Wiedererwerb und die Ver- Säumnis ein Säumniszuschlag von 1 % des abgerundeten längerung des Nutzungsrechtes wird für die gesamte rückständigen Gebührenbetrages zu entrichten; abzurun- Nutzungszeit im Voraus erhoben. den ist auf den nächsten durch 50 Euro teilbaren Betrag.

(2) Für schriftliche Mahnungen sind die entstandenen Porto- II. Gebühren für die Bestattung: kosten durch den Gebührenschuldner oder die Gebühren- schuldnerin zu erstatten. Für das Ausheben und Verfüllen der Gruft:

(3) Rückständige Gebühren, Säumniszuschläge sowie Kos- 1. für eine Erdbestattung: ten nach Absatz 2 werden im Verwaltungszwangsverfah- a) Personen bis 6 Jahre 290,00 Euro ren eingezogen. Die Kosten der Vollstreckung hat der Voll- streckungsschuldner oder die Vollstreckungsschuldnerin b) Personen ab 6 Jahre 443,50 Euro zu tragen. 2. für eine Urnenbestattung: 241,50 Euro

§ 6 Gebührentarif Ill. Verwaltungsgebühren:

I. Gebühren für die Verleihung von Nutzungsrechten an 1. Prüfung des Antrags zur Aufstellung Grabstätten: eines Grabmals 10,00 Euro

1. Reihengrabstätte: 2. Standsicherheitsprüfung eines stehenden a) Für Personen über 6 Jahre Grabmals 2,30 Euro pro Jahr für 25 Jahre: 349,50 Euro 3. Prüfung des Antrags bei Veränderung b) Für Personen bis 6 Jahre eines Grabmales 10,00 Euro für 25 Jahre: 288,00 Euro

2. Wahlgrabstätte: IV. Friedhofsunterhaltungsgebühr zur Finanzierung der Für 25 Jahre —je Grabstelle —: 566,50 Euro Kosten u.a. für die Wasserversor-gung, Abfallbeseiti- gung, Pflege der Wege und Plätze und Erschließungs- 3. Urnenwahlgrabstätte: beiträge Steimelager Weg a) Mit einer Grabstelle für 25 Jahre: 372,00 Euro Pro Jahr — je Grabstelle —: 17,00 Euro b) Mit zwei Grabstellen für 25 Jahre: 744,00 Euro

4. Rasengräber (inkl. Pflege und Friedhofs- V. Erschließungsbeiträge Steimelager Weg für bestehen- unterhaltungsgebühren) de Gräber ohne jährliche FUG

a) Erdbestattung für 25 Jahre Pro Jahr — je Grabstelle —: 2,25 Euro —je Grabstelle —: 1.788,50 Euro (Freifläche)

b) Urnenbestattung für 25 Jahre VI. Gebühr für die Benutzung der Leichenkammer/Fried- — 1 Urne —: 1.108,50 Euro hofskapelle: (Stelenfeld) 1. Gebühr für die Benutzung der Leichenkammer je Sarg c) Urnenbestattung für 25 Jahre — 2 Urnen —: 1.788,50 Euro a) je Bestattungsfall: 107,00 Euro (Freifläche) b) ohne Bestattung pro Tag 30,00 Euro 5. Zusätzliche Bestattung einer Urne in einer bereits be- legten Wahlgrabstätte gemäß § 11 Absatz 5 der Fried- 2. Gebühr für die Benutzung der Friedhofs- hofsordnung: kapelle je Trauerfeier: 100,00 Euro

423 § 7

Leistungen, für die kein Gebührentarif vorgesehen ist, werden von der Friedhofsverwaltung nach dem jeweiligen Aufwand berechnet.

§ 8 Inkrafttreten, Außerkrafttreten

(1) Diese Friedhofsgebührenordnung tritt nach ihrer Geneh- migung am Tage nach der öffentlichen Bekanntmachung in Kraft.

(2) Mit Inkrafttreten dieser Friedhofsgebührenordnung tritt die Friedhofsgebührenordnung in der Fassung vom 05. April 2006 außer Kraft.

Quakenbrück, den 7. Oktober 2020

Der Kirchenvorstand: (Siegel) Jürgen Werner P. Wolfgang Thon-Breuker Kirchenvorstand stellv. Vorsitzender

Die vorstehende Friedhofsordnung wird hiermit gemäß § 66 Absatz 1 Satz 1 Nummer 5, Absätze 2 und 5 der Kirchenge- meindeordnung kirchenaufsichtlich genehmigt.

Der Kirchenkreisvorstand: (Siegel) Kusserow, Oberkirchenrat

Amtsblatt für den Landkreis Osnabrück Nr. 20, 30. Oktober 2020

Herausgegeben vom Landkreis Osnabrück, Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück. Zur Veröffentlichung bestimmte Bekanntmachungen sind zu richten an den Landkreis Osnabrück - Fachdienst 1 - Service - Postfach 25 09, 49015 Osnabrück - Druck und Verlag: B. Ad. Ricke, Postfach 13 06, 49589 Bersenbrück. Das Amtsblatt erscheint 14täglich, in der Regel Mitte und Ende eines jeden Monats. Laufender Bezug und Einzelstück durch den Verlag. Bezugspreis: bis 12 Seiten € 1,60, je weitere 2 Seiten € 0,15 brutto mehr; zuzüglich € 2,05 Versandkosten.

424 Fachdienst Umwelt

Anlage 1

Übersichtskarte zur Verordnung vom

13 - 07 - 2020

über das Landschaftsschutzgebiet "FFH-Gebiet Mausohr-Jagdgebiet Belm" Landkreis Osnabrück: Gemeinden Belm, Bissendorf, Ostercappeln; Stadt Osnabrück

Legende

Fläche des Landschaftsschutzgebietes

Quelle der Kartengrundlage: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung © 2016

0 250 500 1.000 1.500 Meter Maßstab 1:25.000 ± LANDKREIS OSNABRÜCK Die Landrätin Anna Kebschull