Ordines Militares Xxiii
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ORDINES◆ MILITARES COLLOQUIA TORUNENSIA HISTORICA XXIII Yearbook for the Study of the Military Orders ! " # $ ISSN (print) "$&'-!""$ / ISSN (online) !*+#-',#! DOI: http://dx.doi.org/10.12775/OM.2018.011 pp. 301–338 S J* 1, S J, J!"#$ T "%!& Instytut Historii i Archiwistyki Wydział Nauk Historycznych Uniwersytet Mikołaja Kopernika w Toruniu ul. Władysława Bojarskiego 1 PL-87100 Toruń Poland [email protected] J!"#$ T "%!&** 2 Muzeum Zamkowe w Malborku ul. Starościńska 1 PL-82–200 Malbork Poland [email protected] DIE BAUCHRONOLOGIE UND DAS RAUMPROGRAMM DER DEUTSCHORDENSBURG BARTEN +BARCIANY3 IM LICHTE MITTELALTERLICHER SCHRIFTQUELLEN*** 3 K69 &# history; the Middle Ages; military orders; Teutonic Order; medieval Prussia; medieval castles; medieval adminis- tration; Teutonic Order’s officials A;#< =< !e chronology of construction and "oor plan of the Teutonic Order’s castle in Barten (Barciany) in the light of medieval written sources The first wood-and-earth stronghold in Barten (Barciany) (its exact location is unknown) was constructed in VX[\. In the late VX]^s the stronghold was the seat of vogt, and in the early VX\^s – a Teutonic Order’s procurator * ORCID: https://orcid.org/^^^^-^^^[-`[[`-]X]q ** ORCID: https://orcid.org/^^^^-^^^X-^q^\-`{\X *** Der Beitrag entstand im Rahmen des Forschungsprojekts Nr. [^V[/^\/B/HSX/^Xq^`, das von Narodowe Centrum Nauki (National Science Centre, Poland) finanziert wurde. Czasopismo jest wydawane na zasadach licencji niewyłącznej Creative Commons i dystrybuowane w wersji elektronicznej Open Access przez Akadmicką Platformę Czasopism www.apcz.umk.pl received: [V. ^[. [^V` | accepted: ^q. ^{. [^V` © Copyright by Uniwersytet Mikołaja Kopernika w Toruniu, 2018 302 SŁAWOMIR JÓŹWIAK, JANUSZ TRUPINDA (pfleger ) subject to the authority of the Brandenburg commanders. The construction of a brick castle in Barten was initiated in VXqq. From the very beginning it was planned to be a regular four-sided stronghold with at least three wings of representative, residential and economic role. The intensive work on its construction was carried out dur - ing VX`X and VX`]. The east wing – the main one – was finished by VX`q, while the construction of the north wing was still in progress and lasted probably until VX{\, undoubtedly as a result of the promotion of Barten to the rank of the commander’s convent (in VX{]–VX{\). Despite this, the north wing never reached the planned height, and the construction of the other two was not even begun in the Middle Ages. Perhaps also in the mid-VX{^s the build - ing of outer bailey was launched on the east side of the castle (nothing is known about its appearance). From VX{ the Barten castle once again became the seat of a Teutonic Order’s procurators, who, depending on the administra - tive reforms carried out at that time in this part of the Teutonic Order’s State, were subordinate to either Rhein or Brandenburg commanders. The round tower, the only one that exists today, was probably erected only after V]V^. ie Deutschordensburg Barten (heute: Barciany, V[ km südlich der pol- nisch-russischen Staatsgrenze), die in einem recht guten Bauzustand und in einer in den Folgejahrhunden nur leicht veränderten Form bis zur Ge- Dgenwart erhalten geblieben ist, weckte bereits seit dem ausgehenden V{. Jahrhundert das Interesse zahlreicher Forscher. V Zum größten Teil handelte es sich dabei jedoch um Kunsthistoriker, Bauforscher bzw. Archäologen, sodass die von ihnen vorge- nommene Analyse der Bauchronologie der Burganlage, ihrer Topographie und Raumstruktur meist ausschließlich auf architektonischen Quellen basierte. Dabei fehlt es nicht an mittelalterlichem Schriftmaterial, besonders seit der Wiederent- deckung einer Handfestensammlung mit Abschriften von Lokationsurkunden vom Gebiet der Komturei Brandenburg, [ die in der bisherigen Forschung nur in V Zu diesem Thema siehe Conrad Steinbrecht, Die Baukunst des Deutschen Ritterordens in Preus- sen , Bd. ], Die Ordensburgen der Hochmeisterzeit in Preussen (Berlin: Verlag von Julius Springer, V{[^), q–`[; Karl-Heinz Clasen, Die mittelalterliche Kunst im Gebiete des Deutschordens- staates Preussen , Bd. V, Die Burgbauten (Königsberg: Gräfe und Unzer, V{[q), VV{–V[X; Marian Arszyński, Zamek krzyżacki w Barcianach , in Karol Górski and Marian Arszyński, Barciany. Dzieje zamku i ziemi do połowy XV wieku (Olsztyn: Stowarzyszenie Społeczno-Kulturalne “Po- jezierze”, V{q), X\–\V; Tomasz Torbus, Die Konventsburgen im Deutschordensland Preussen , Schriften des Bundesinstituts für ostdeutsche Kultur und Geschichte VV (München: R. Olden- burg, V{{`), [XX–[X, X\^–X\\; ders., Zamki konwentualne państwa krzyżackiego w Prusach (Gdańsk: słowo/obraz terytoria, [^V]), []–[{; Małgorzata Jackiewicz-Garniec, Mirosław Garniec, Zamki państwa krzyżackiego w dawnych Prusach. Powiśle, Warmia, Mazury (Olsztyn: Studio Wydawnicze ARTA Mirosław Garniec, [^^), [–q[. [ Allgemein zu dieser uelle: Helmar Härtel, “Entstehung und Schicksal der wiederaufgefunde- nen Handfestensammlung der Komturei Brandenburg in Ostpreußen,” Preußenland V], Nr. V (V{q): [`–X]; ders., “Eine neue uelle zur Siedlungs- und Verwaltungsgeschichte des Deutsch- ordensstaates in Preußen,” Zeitschrift für Ostforschung [, H. [ (V{qq): X^q–XVV. Insgesamt umfasst diese Handfestensammlung Abschriften von \V[ Urkunden, die bis V]^^ ausgestellt worden sind (VX] davon auf dem Gebiet des Bezirks/Kammeramts Barten) sowie mehrere Du- tzend zusätzlicher Abschriften von Handfesten aus der zweiten Hälfte des V\. und dem Beginn des V. Jahrhunderts. DIE BAUCHRONOLOGIE UND DAS RAUMPROGRAMM… 303 marginaler Weise Berücksichtigung fanden. Der vorliegende Beitrag setzt sich da- her zum Ziel, diese Lücke zu schließen und die bisherigen Forschungsergebnisse zur Bartener Burg im V]. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des V\. Jahrhun- derts zu verifizieren und zu ergänzen. Wie aus dem Inhalt einer am [^. September VX[ in Gerdauen (heute: Scheles- nodoroschny) von dem Christburger Komtur, Luther von Braunschweig, und dem Vogt des ermländischen Bischofs, Friedrich von Libenzell, ausgestellten Urkunde hervorgeht, waren es eben diese beiden Ordensbeamten, die im Auftrag des Hoch- meisters Werner von Orseln eine Aufteilung des Territoriums des einstigen Bartener Landes vornahmen und dessen Gebiet an drei Komtureizentren anschlossen: Ger- dauen, Brandenburg (Uschakowo) und Balge (Wessjoloje). X Dies ist die letzte ur- kundliche Erwähnung, die das Bestehen einer unabhängigen Komturei Gerdauen bezeugt, ] von größerer Bedeutung für den vorliegenden Diskurs ist jedoch, dass der erwähnte mittlere Teil des Bartener Landes, der auf Grundlage dieses Dokuments an die Komturei Brandenburg angeschlossen wurde, auch die Ortschaft Barten umfass- te. In diesem Lichte erscheint es unbegründet, die Glaubwürdigkeit einer im spätes- tens nach der Mitte des V]. Jahrhunderts \ verfassten Canonici Sambiensis epitome ge- storum Prussie enthaltenen Nachricht über die Errichtung einer Burg in Barten im Jahr VX[\ in Frage zu stellen. Spätere Schriftquellen beweisen, dass diese tatsächlich X Codex Diplomaticus Warmiensis oder Regesten und Urkunden zur Geschichte Ermlands , Bd. I, Urkunden der Jahre +/0+–+012 , hrsg. v. Carl P. Woelky und Johann M. Saage (Mainz: Franz Kirchheim, V`^), X`–X`` Nr. [X^. ] In Urkundenquellen wird nur ein einziges Mal ein Gerdauener Komtur ( frater Johannes de Wynnungen commendator de Girdawen ) erwähnt und zwar in einem Dokument vom [V. Au- gust VX[\ bzw. VX[, vgl. Preußisches Urkundenbuch. Politische (allgemeine) Abteilung , Bd. II, +023–+004, hrsg. v. Max Hein und Erich Maschke (Königsberg/Pr.: Gräfe und Unzer, V{X{), `{–{^ Nr. VX. Zur Datierung dieser uelle vgl. Andrzej Regliński, “Zmiany wielkich dostoj- ników krzyżackich w latach VX^{–VXV\,” in Ludzie, władza, posiadłości , hrsg. v. Jan Powierski und Błażej Śliwiński, Gdańskie Studia z Dziejów Średniowiecza V (Gdańsk: Wydawnictwo UG, V{{]), [V]; Sławomir Jóźwiak, Centralne i terytorialne organy władzy zakonu krzyżackiego w Prusach w latach +//5–+1+2. Rozwój–Przekształcenia–Kompetencje (Toruń: Wydawnictwo Uniwersytetu Mikołaja Kopernika, [^^V, V. Aufl.), V[\–V[q. \ Die Niederschrift dieser uelle erfolgte höchstwahrscheinlich in den Jahren VXX`–VX\[, es gibt jedoch keine genaue Gewissheit darüber, vgl. Sławomir Zonenberg, “Kto był autorem Epi- tome Gestorum Prussie ?” Zapiski Historyczne q`, H. ] ([^VX): `\–V^[. De castris et civitatibus […]. Anno domini MCCCXXV Gerdawen edificatur. Eodem anno Bartin- burg , vgl. “Canonici Sambiensis epitome gestorum Prussie,” hrsg. v. Max Töppen, in Scriptores rerum Prussicarum. Die Geschichtsquellen der preußischen Vorzeit bis zum Untergang der Ordens- herrschaft , hrsg. v. Theodor Hirsch, Max Töppen, und Ernst Strehlke, Bd. I (Leipzig: Hirzel, V`V), [`^. Im Falle des Zweitgenannten ist natürlich die Burg und nicht die Stadt gemeint. Als Erster identifizierte M. Töppen Bartinburg als späteres Barten , vgl. Max Toeppen, Historisch- comparative Geographie von Preussen (Gotha: Justus Perthes,V`\`), [^{. Interessant ist jedoch, 304 SŁAWOMIR JÓŹWIAK, JANUSZ TRUPINDA existierte und innerhalb der Grenzen der Komturei Brandenburg lag, q es sei jedoch gleich an dieser Stelle deutlich unterstrichen, dass es im Gegensatz zu den von zahl- reichen Forschern geäußerten Vermutungen keine urkundlichen Beweise dafür gibt, dass man bereits zu dieser Zeit mit dem Bau einer steinernen Burg in Barten begann. Mehr noch, es gibt sogar keine Beweismöglichkeiten (u. a. aufgrund bislang fehlen- der archäologischer Untersuchungen) dafür, dass sich der VX[\