Der Krieg Hat Uns Für Alles Verdorben“
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„Der Krieg hat uns für alles verdorben“ Die Darstellung des Ersten Weltkrieges in den beiden englischen Übersetzungen des Klassikers Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Arts (MA) an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Jasmin Stranzl, BA am Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft Begutachterin: Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Michaela Wolf Graz, 2019 Danksagung: An dieser Stelle möchte ich mich bei allen guten Geistern bedanken, die mich im Laufe des Schreibprozesses meiner Masterarbeit entweder aktiv durch das Korrekturlesen einzelner Passagen oder auch moralisch unterstützt haben und mir die nötige Motivation gegeben haben, um diese erfolgreich zu beenden. Ein großer Dank gilt meiner Betreuerin Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Michaela Wolf, die mich durch den gesamten Ablauf von der Konzepterstellung bis hin zur Fertigstellung meiner Masterarbeit begleitet und dabei tatkräftig unterstützt hat. Seite 2 von 107 Inhaltsverzeichnis Einleitung .................................................................................................................................. 5 1 „Die erste Granate, die einschlug, traf in unser Herz“ – Der Erste Weltkrieg aus deutscher Sicht .......................................................................................................................... 7 1.1 Kriegsverlauf ............................................................................................................... 8 1.2 Folgen des Krieges .................................................................................................... 10 1.3 Soldaten im Ersten Weltkrieg .................................................................................... 12 2 „Trommelfeuer, Sperrfeuer, Gardinenfeuer, Minen, Gas, Tanks, Maschinengewehre, Handgranaten – Worte, Worte aber sie umfassen das Grauen der Welt.“ – Vom Krieg erzählen ................................................................................................ 14 2.1 Das Genre Kriegsliteratur .......................................................................................... 14 2.2 Literatur in Deutschland vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg .................. 15 3 „Ich bin jung, ich bin zwanzig Jahre alt; aber ich kenne vom Leben nichts anderes als die Verzweiflung, den Tod, die Angst und die Verkettung sinnlosester Oberflächlichkeit mit einem Abgrund des Leidens.“ – Der Mythos Remarque .............. 18 3.1 Erich Maria Remarque vor der Veröffentlichung von Im Westen nichts Neues ....... 18 3.2 Erich Maria Remarque und Im Westen nichts Neues ................................................ 21 3.3 Erich Maria Remarque nach Im Westen nichts Neues ............................................... 23 3.3.1 Zeit in der Schweiz ............................................................................................. 23 3.3.2 Exil in den USA ................................................................................................. 24 3.3.3 Die letzten Lebensjahre Remarques ................................................................... 25 4 „Er fiel … an einem Tag, der so ruhig und still war an der ganzen Front, dass der Heeresbericht sich auf nur den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden“ – Der Klassiker der Kriegsliteratur ...................................................................... 30 4.1 Der Inhalt ................................................................................................................... 31 4.1.1 Der Titel des Romans ......................................................................................... 32 4.1.2 Romanaufbau und Erzählverhalten .................................................................... 33 4.1.3 Verschiedene Fassungen von IWnN ................................................................... 35 4.2 Wichtige Themen in IWnN ........................................................................................ 36 4.2.1 Der Krieg ............................................................................................................ 36 Seite 3 von 107 4.2.2 Die vom Krieg zerstörte Generation und die Bedeutung der Kameradschaft .... 38 4.2.3 Weitere Bedeutungsebenen ................................................................................ 39 4.3 Der Roman als Klassiker der Weltliteratur................................................................ 40 4.3.1 Mögliche Gründe für den großen Erfolg ............................................................ 41 4.3.2 Rezeption des Roman ......................................................................................... 44 4.3.3 US-amerikanische Verfilmungen ....................................................................... 50 4.4 Die beiden englischen Übersetzungen ....................................................................... 51 4.4.1 All Quiet on the Western Front von Arthur Wesley Wheen (Ü1) ...................... 52 4.4.2 All Quiet on the Western Front von Brian Murdoch (Ü2) ................................. 53 5 Die Welt der Neuübersetzungen ................................................................................... 55 5.1 Warum ein Werk neu übersetzen? ............................................................................. 56 5.2 Die Retranslation Hypothesis (RH) ........................................................................... 57 6 „Wir sind keine Jugend mehr. Wir wollen die Welt nicht mehr stürmen. Wir sind Flüchtende. Wir flüchten vor uns. Vor unserem Leben.“ – Textanalyse .......................... 61 6.1 Analyse der Rezensionen ........................................................................................... 62 6.2 Vergleich der beiden englischen Übersetzungen ....................................................... 65 6.2.1 Der Kampfdiskurs bzw. der Überlebenskampf der Soldaten ............................. 68 6.2.2 Der Verlustdiskurs bzw. die Thematik der verlorene Generation ...................... 80 6.2.3 Der Leidensdiskurs bzw. das Leben der Soldaten an der Front ......................... 92 6.3 Ergebnisse der Textanalyse ....................................................................................... 99 Zusammenfassung ................................................................................................................ 101 Bibliografie ............................................................................................................................ 103 Seite 4 von 107 Einleitung Wie sinnlos ist alles, was je geschrieben, getan, gedacht wurde, wenn so etwas möglich ist! Es muss alles gelogen und belanglos sein, wenn die Kultur von Jahrtausenden nicht einmal verhindern konnte, dass diese Ströme Blut vergossen wurden, dass diese Kerker der Qualen von Hunderttausenden existieren. (Remarque 2010/1929:180) Im Westen nichts Neues (im Folgenden IWnN) gilt als eines der bedeutendsten Werke über den Ersten Weltkrieg und ist ein Klassiker der deutschen Kriegsliteratur. Erich Maria Remarque leistete mit der Publikation dieses Romans, in dem er aus der Sicht des 19-jährigen Paul Bäumer das Leben der Soldaten an der Westfront schildert, einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung des Ersten Weltkrieges. Bis zum heutigen Zeitpunkt wurde das Werk in über 55 Sprachen übersetzt. Im englischen Sprachraum liegen aktuell zwei Übersetzungen, die in einem Abstand von 65 Jahren (1929 bzw. 1994) publiziert wurden, vor. Im Rahmen dieser Masterarbeit werden folgende Aspekte im Hinblick auf den Roman und die beiden englischen Übersetzungen untersucht: Zunächst werden mögliche Gründe für den Erfolg des Romans betrachtet. Warum wurde der Roman gerade in diesem Zeitraum (1929), in dem die Bevölkerung die Kriegsereignisse vermutlich verdrängen wollte, zu einem Erfolg? Was macht das Werk zu einem Klassiker der Kriegsliteratur? Des Weiteren werden die Einflüsse auf die englischen Übersetzungen, wie die Rezeption des Autors in Deutschland, die Rolle der Verlage sowie der Publikationszeitraum der Übersetzungen, näher untersucht. Überdies soll auch der Frage nach den Gründen für eine Neuübersetzung nachgegangen werden. Ziel dieser Arbeit ist es, anhand eines Vergleichs der beiden englischen Übersetzungen die unterschiedlichen Darstellungen im Hinblick auf Remarques Beschreibungen des Krieges, das heißt seiner Schilderungen von Kampfhandlungen, dem Alltag der Soldaten an der Front sowie wichtiger Themen des Werkes, wie beispielsweise dem Verlust der Jugend oder der Bedeutung der Kameradschaft, herauszuarbeiten. Dabei wird von der Hypothese ausgegangen, dass die erste englischsprachige Übersetzung, die im selben Jahr wie das deutsche Original veröffentlicht wurde, stärker von diesem abweicht und einzelne Darstellung abschwächt – einerseits aufgrund der Nähe der Ereignisse, da 10 Jahre nach Kriegsende das Erlebte noch frisch im Gedächtnis der Menschen war, und andererseits, um den Roman an die Zielkultur anzupassen und dadurch zu gewährleisten, dass das Werk auch bei der englischsprachigen Leserschaft Anklang findet. Im Gegensatz dazu wird in Bezug auf die zweite Übersetzung davon ausgegangen, dass diese näher am Ausgangstext bleibt und aufgrund der Rezeption des Autors und des Klassikerstatus des Romans sowie des zeitlichen Abstandes zu den Kriegsereignissen weniger Änderungen Seite 5 von 107 vorgenommen wurden und somit die kriegsrelevanten Darstellungen Remarques nicht abgeschwächt sind. Für die Untersuchung der einzelnen Forschungsfragen