Radboud Universiteit Nijmegen Faculteit der Letteren Duitse Taal en Cultuur Betreuerin Mw. dr. L. van de Grift Nijmegen, 10.06.2015 Deutsche Denkmäler des deutschen Kolonialismus (1884- 1919) und die deutsche koloniale Erinnerungskultur Bachelorarbeit zur Entwicklung der deutschen kolonialen Erinnerungskultur in Deutschland ab 1945 Kimberley Vugts S4185374 Prinses Irenestraat 5 5066 BD Moergestel
[email protected] Abstract Im Vergleich zum Nationalsozialismus, scheint der Kolonialismus weniger Beachtung zu bekommen. So gibt es viele Denkmäler des Nationalsozialismus und bedeutend weniger Denkmäler des deutschen Kolonialismus. Durch die sogenannte wissenschaftliche ‚Kontinuitätsdebatte‘ der letzten Jahre, bekommt der Kolonialismus aber neue Aufmerksamkeit und das beeinflusst möglicherweise die Anzahl von Kolonialdenkmälern und den Platz des Kolonialismus in der deutschen Erinnerungskultur. In dieser Bachelorarbeit wird deshalb dargestellt, wie die Entwicklung der deutschen kolonialen Denkmäler an die Entwicklung der deutschen kolonialen Erinnerungskultur ab 1945 in Deutschland beigetragen hat. Um dies darstellen zu können, wird zuerst die deutsche Kolonialgeschichte von 1871 bis 1914 beschrieben und wird die Erinnerungskultur besprochen. Anschließend folgt die Beschreibung des Kolonialismus in der Erinnerungskultur, wobei vor allem drei Denkmäler wichtig sind, nämlich das Wissmann-Denkmal in Hamburg, das Anti-Kolonial-Denk-Mal in Bremen und die Gedenktafel zur Erinnerung an die Berliner Afrika-Konferenz 1884/85 in Berlin. Die Theorien von Aleida Assmann und Werke von Jürgen Zimmerer, Ulrich van der Heyden und Joachim Zeller, Norbert Frei, Helma Lutz und Kathrin Gawarecki bilden dabei den wissenschaftlichen Hintergrund der Analyse. Aus ihr wird deutlich, dass die Kolonialdenkmäler am Anfang als Verherrlichung gemeint waren, nach dem Zweiten Weltkrieg, während der Vergangenheitsbewältigung, aber kritisiert wurden und es zu Stürzen von den Denkmälern kam.