Landschaftsplan für die Stadt St. Ingbert Impressum

Auftraggeber Stadt St. Ingbert Am Markt 12 66386 St. Ingbert

Kontakt: Dr. Hans-Henning Krämer [email protected]

Bearbeitung agl Hartz • Saad • Wendl agl Hartz  Saad  Wendl Landschafts-, Stadt- und Raumplanung Landschafts-, Stadt- und Raumplanung Großherzog-Friedrich-Straße 16-18 66111 Saarbrücken www.agl-online.de

Kontakt: Andrea Hartz, [email protected]

Bearbeitung: Peter Wendl, Andrea Hartz, Christine Schaal-Lehr, Beate Manderla, Stephanie Bächle

Bildquellen Titelseite: soweit im Folgenden nicht anders benannt, stammen die Fotos von der agl, Saarbrücken; Großer Feuerfalter: pixabay/Hans; Kleine Binsenjungfer: pixabay/miniformat65

Saarbrücken, 30. November 2020 Inhalt

1 Einführung: Ein Landschaftsplan für die Stadt St. Ingbert...... 6 1.1 Anlass der Planung 7 1.2 Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung 7 1.3 Verfahrensablauf 9 2 Beschreibung des Plangebiets...... 10 2.1 Lage und Abgrenzung 11 2.2 Naturräumliche Gliederung 12 2.3 Siedlungs- und Landschaftsgeschichte 14 2.4 Aktuelle Nutzungs-, Freiraum- und Siedlungsstruktur 15 2.5 St. Ingbert als Teil des Biosphärenreservats 17 3 Vorgaben und fachgesetzliche Grundlagen sowie Bezüge auf übergeordneter Ebene...... 20 3.1 Übergeordnete Vorgaben, Planungen und Programme 21 3.1.1 Landesentwicklungsplanung 21 3.1.2 Landschaftsprogramm des Saarlandes 24 3.1.3 Biodiversitätsstrategie des Saarlandes 24 3.1.4 Maßnahmenprogramm der Wasserrahmen- und der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie 25 3.1.5 Kreisentwicklungskonzept des Saarpfalz-Kreises 27 3.2 Fachgesetzliche Vorgaben 28 3.2.1 Schutzgebiete nach Naturschutzrecht 28 3.2.2 Schutzgebiete nach Wasserrecht 30 3.2.3 Hochwasserrisiko- und Überschwemmungsgebiete 31 3.2.4 Geschützte Objekte nach Denkmalschutzrecht (Kulturdenkmale, Bodendenkmale) 31 4 Kommunale Grundlagen...... 32 4.1 Rechtliche Grundlagen der Bauleitplanung 33 4.2 Kommunale Planungen und Vorhaben 34 4.3 Sonstige kommunale Aktivitäten 36 5 Bestandsaufnahme und Bewertung der Schutzgüter...... 38 5.1 Schutzgüter Boden und Fläche 39 5.1.1 Schutzgut Boden 39 5.1.2 Schutzgut Fläche 43 5.2 Schutzgut Wasser 45 5.2.1 Grundwasser 45 5.2.2 Oberflächengewässer 48 5.2.3 Hochwasser- und Starkregengefährdung 54 5.3 Schutzgut Klima und Lufthygiene 59 5.3.1 Schutzgut Klima 59 5.3.2 Schutzgut Lufthygiene 63 5.4 Schutzgut Arten und Lebensräume 64 5.4.1 Schutz- und Sicherungsgebiete nach Naturschutzrecht 64 5.4.2 Schutzgut Biotope 70 5.4.3 Schutzgüter Flora und Fauna 73 5.4.4 Biotopverbund 78 5.4.5 Kompensationsflächen 78 5.5 Schutzgut Landschaft und Erholung 80 5.5.1 Landschaftsypen und Landschaftsbilder 80 5.5.2 Erholungsnutzung und -potenziale 87 5.5.2.1 Schwerpunkträume und Zielpunkte der Naherholung 87 5.5.2.2 Unzerschnittene Räume 89 5.5.2.3 Park- und Grünanlagen, städtische Freiräume 89 5.5.2.4 Wichtige Freiraumverbindungen 90 5.6 Schutzgut Menschen/menschliche Gesundheit 92 5.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter 94 6 Entwicklungstrends in der Stadt St. Ingbert...... 96 6.1 Klimawandel 97 6.2 Demografischer Wandel 99 6.3 Siedlungs- und Verkehrsentwicklung 99 6.4 Freiraumentwicklung 100 7 Auswirkungen vorhandener/geplanter Nutzungen auf Natur und Landschaft...... 102 7.1 Übersicht zu den wesentlichen Konflikten im Stadtgebiet 103 7.2 Detailliertere Konfliktanalyse in Bezug auf mögliche Flächenausweisungen des Flächennutzungsplans 105 8 Leitbild und Zielkonzepte der Landschaftsplanung...... 108 8.1 Leitbild zur Entwicklung von Natur und Landschaft 109 8.2 Schutzgebietskonzept (Naturschutzrecht) 112 8.2.1 Naturschutzgebiete nach § 16 SNG 112 8.2.2 Landschaftsschutzgebiete nach § 18 SNG 115 8.2.3 Schutzgebietssystem Natura 2000 (FFH-RL, § 32 BNatschG) 116 8.2.4 Naturdenkmale und geschützte Landschaftsbestandteile nach § 39 SNG 116 8.2.5 Biosphärenreservat Bliesgau (§ 10 SNG i. V. m. § 25 BNatSchG) 117 8.3 Arten- und Biotopverbundkonzept 118 8.3.1 Kernbereiche der Biodiversität 118 8.3.2 Großräumige Biotopverbundflächen Wald-Lebensräume und naturnahe Waldentwicklung 121 8.3.3 Entwicklungsbereiche Biotopverbund 122 8.4 Bodenschutzkonzept 125 8.5 Wasserschutzkonzept 128 8.6 Konzept zur Klimaanpassung 132 8.6.1 Klimaökologische Ausgleichsfunktionen auf gesamtstädtischer Ebene 132 8.6.2 Bewegungsräume klimaangepasst ausgestalten 136 8.6.3 Klimaresilienz der Siedlungsbereiche stärken 137 8.7 Konzept zur Entwicklung von Landschaftsbild und naturgebundener Erholung 139 8.7.1 Waldflächen in ihrer Landschaftswirksamkeit und Erholungsfunktion stärken 139 8.7.2 Sicherung und Entwicklung des Offenlandes 143 8.7.3 Grüne Wegeachsen und erholungsbezogene Freizeitwege 144 8.7.4 Entwicklung identitätsstiftender Zielorte 144 8.7.5 Entwicklung identitätsstiftender Stadt- und Ortsbilder 146 8.8 Konzept zur Freiraumentwicklung im Siedlungsbereich 147 8.9 Ausgleichsflächenkonzept 150 9 Nutzungsbezogene Anforderungen der Landschaftsplanung...... 154 9.1 Umsetzung landschaftsplanerischer Ziele durch andere Nutzungs- und Planungsakteure 155 9.2 Waldwirtschaft und Jagd 156 9.2 Landwirtschaft 158 9.3 Wasserwirtschaft 159 9.4 Siedlungs- und Gewerbeentwicklung 159 9.5 Verkehr und Mobilität 161 9.6 Ver- und Entsorgung 161 10 Übergeordnetes Maßnahmenkonzept...... 162

Verzeichnisse...... 176 Abbildungsverzeichnis 177 Tabellenverzeichnis 178 Abkürzungsverzeichnis 179 Verwendete Datengrundlagen 181 Quellenverzeichnis 185

Anlagen (gesonderte Dokumente): Anlage 1: Planungskarten Anlage 2: Geschützte Biotope im Stadtgebiet von St. Ingbert Anlage 3: Konfliktanalyse für geplante Siedlungserweiterungen Einführung: Ein Landschaftsplan für die Stadt St. Ingbert 1 1.1 Anlass der Planung

Der Flächennutzungsplan der Stadt St. Ingbert St. Ingbert gehört seit 2009 zum UNESCO-Biosphä- stammt aus dem Jahr 1978 und entspricht längst renreservat Bliesgau (Biosphärenzweckverband nicht mehr den aktuellen Planungserfordernissen. Bliesgau 23.3.2020a). Mit der Entscheidung, Teil des Deshalb möchte die Stadtverwaltung mit dem Land- Biosphärengebiets zu werden, möchte sich St. Ing- schaftsplan wie auch über verschiedene weitere bert bewusst als Modellstadt für eine nachhaltige Planungen und Konzepte die Grundlagen für eine Entwicklung profilieren. Ergebnis dieser Strategie ist Neuaufstellung des Flächennutzungsplans schaf- u. a. auch, dass die Stadt für den deutschen Nach- fen. Hierzu gehören neben dem Städtebaulichen haltigkeitspreis nominiert wurde. Entwicklungskonzept (isoplan/MESS/Mittelstadt St. Ingbert 2019) u. a. das Klimaanpassungskonzept In diesem Sinne übernimmt der Landschaftsplan mit Schwerpunkt „Klimagerechtes Flächenmanage- eine wichtige Rolle, um die ökologischen Wertig- ment“ (agl 2020) und das Klimaschutzteilkonzept keiten im Stadtgebiet zu ermitteln und Maßnahmen Zukunftsmobilität (Planersocietät 2019). Vor allem zur Sicherung, Pflege und Entwicklung von Natur und im Rahmen des Klimaanpassungskonzepts wurden Landschaft aufzuzeigen. wesentliche Analysen, Bewertungen und Planungs- aussagen für den Landschaftsplan vorbereitet.

1.2 Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung

Die Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung der Landesplanung – die fachlich-inhaltlichen Grund- sind im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ver- sätze und Schwerpunkte zum Schutz von Natur und ankert. Demnach konkretisiert die Landschafts- Landschaft auf überörtlicher Ebene (vgl. § 15 Saarlän- planung die Ziele des Naturschutzes und der Land- disches Naturschutzgesetz (SNG)). Das Landschafts- schaftspflege; sie stellt zudem die Erfordernisse und programm liegt in der Verantwortung des Landes und Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Ziele dar und gilt flächendeckend für das gesamte – als begründet diese (§ 8 BNatSchG). Sie übernimmt die- Orientierungsrahmen für die kommunale Ebene. se Aufgabe auch für die Planungs- und Verwaltungs- verfahren, deren Entscheidungen sich auf Natur und Die kommunalen Landschaftspläne stellen die ört- Landschaft im Planungsraum auswirken können (§ 9 lichen Erfordernisse und Maßnahmen des Natur- Abs. 1 BNatSchG). schutzes und der Landschaftspflege auf Grundlage des Landschaftsprogramms dar (§ 37 Abs. 1 Satz 1 Das Landschaftsprogramm des Saarlandes (MfU SNG). Sie werden von den Trägern der Flächennut- 2009) formuliert – unter Berücksichtigung der Ziele zungsplanung als Beitrag für die Flächennutzungs-

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 7 pläne erstellt und unter Abwägung mit anderen 4. die Erfordernisse und Maßnahmen zur Umset- raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen als zung der konkretisierten Ziele des Naturschut- Darstellungen in die Flächennutzungspläne aufge- zes und der Landschaftspflege, insbesondere nommen (§ 37 Abs. 1 Satz 2 SNG). Die Landschafts- a) zur Vermeidung, Minderung oder Beseiti- planung bereitet somit den querschnittsorientierten gung von Beeinträchtigungen von Natur und Fachbeitrag des Naturschutzes und der Landschafts- Landschaft, pflege zur räumlichen Gesamtplanung (Flächennut- zungsplanung) zur nachhaltigen Sicherung von Na- b) zum Schutz bestimmter Teile von Natur und tur und Landschaft vor. Sie kann als Grundlage und Landschaft im Sinne des Kapitels 4 sowie Orientierungsrahmen zur Prüfung der Umweltver- der Biotope, Lebensgemeinschaften und träglichkeit aktueller Nutzungen bzw. geplanter Vor- Lebensstätten der Tiere und Pflanzen wild haben im örtlichen Maßstab herangezogen werden. lebender Arten, c) auf Flächen, die wegen ihres Zustands, ihrer Ziele und Aufgaben der Landschaftsplanung leiten Lage oder ihrer natürlichen Entwicklungs- sich unmittelbar aus § 1 SNG sowie § 1 BNatSchG möglichkeit für künftige Maßnahmen des ab. Diese beziehen sich im Wesentlichen auf die Si- Naturschutzes und der Landschaftspflege, cherung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des insbesondere zur Kompensation von Ein- Naturhaushalts und der nachhaltigen Nutzbarkeit griffen in Natur und Landschaft sowie zum der einzelnen Naturgüter sowie den Schutz der bio- Einsatz natur- und landschaftsbezogener logischen Vielfalt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Fördermittel besonders geeignet sind, Bewahrung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit so- d) zum Aufbau und Schutz eines Biotopver- wie des Erholungswerts von Natur und Landschaft. bunds, der Biotopvernetzung und des Netzes Dabei finden die Erhaltung historischer gewachse- „Natura 2000“, ner Kulturlandschaften und -landschaftsteile sowie e) zum Schutz, zur Qualitätsverbesserung und von Naturlandschaften ebenso besondere Erwäh- zur Regeneration von Böden, Gewässern, nung wie der Schutz unbebauter und unzerschnitte- Luft und Klima, ner sowie unverlärmter Landschaftsteile. f) zur Erhaltung und Entwicklung von Vielfalt, Die konkreten Inhalte der Landschaftsplanung regelt Eigenart und Schönheit sowie des Erho- § 9 Abs. 3 BNatSchG: Demnach sollen Landschafts- lungswertes von Natur und Landschaft, pläne „Angaben enthalten über g) zur Erhaltung und Entwicklung von Freiräu- 1. den vorhandenen und den zu erwartenden Zu- men im besiedelten und unbesiedelten Be- stand von Natur und Landschaft, reich“. 2. die konkretisierten Ziele des Naturschutzes und Das Saarländische Naturschutzgesetz fordert zu- der Landschaftspflege, dem, dass in den Landschaftsplänen der Biotopver- 3. die Beurteilung des vorhandenen und zu erwar- bund gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 2 SNG einschließlich der tenden Zustands von Natur und Landschaft nach regional erforderlichen Mindestdichte von Verbin- Maßgabe dieser Ziele einschließlich der sich dungselementen und geeigneter Maßnahmen, falls daraus ergebenden Konflikte, die Mindestdichte unterschritten ist, sowie unzer- schnittene Räume gemäß § 6 SNG darzustellen sind.

8 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 1.3 Verfahrensablauf

Die Erarbeitung des Landschaftsplans war eng mit Auch die Akteursbeteiligung zum Klimaanpassungs- der Erstellung des Klimaanpassungskonzepts ver- konzept wurde mit der Akteursbeteiligung zum knüpft. Ein Teil der Erfordernisse und Maßnahmen Landschaftsplan gekoppelt. Über die Beteiligung be- des Landschaftsplans, insbesondere für die abioti- troffener Fachämter und -abteilungen, der Betriebe schen Naturgüter, die Flächennutzungen und das der Stadtverwaltung und des Biosphärenreservats Themenfeld Erholung wurden bereits in der Poten- Bliesgau wurde sichergestellt, dass aktuelle Daten zialanalyse und der Erstellung der kommunalen Ge- und Informationen zugrunde gelegt sowie Informa- samtstrategie für Klimaanpassung vorbereitet. tionslücken möglichst geschlossen werden konnten. Die Ergebnisse der Bestandsanalyse, Konflikte, Leit- Der Landschaftsplan vertieft zusätzlich die Maß- ziele, Handlungsbedarfe und Maßnahmenvorschlä- nahmen und Erfordernisse für weitere Schutzgüter ge wurden gemeinsam diskutiert und reflektiert. wie Biodiversität (einschließlich Biotopverbund), Hinweise und Anregungen aus den verschiedenen (Kultur-)Landschaft, Wasser und Erholung und un- Akteursworkshops sowie der Bürgerwerkstatt am terstützt die Stadt St. Ingbert beim Aufbau eines 20. November 2019 sind in die Ausarbeitung der Pools von Kompensationsflächen. Zudem müssen Zielkonzepte und Maßnahmen von Landschaftsplan die Maßnahmen und Erfordernisse stärker auf die und Klimaschutzteilkonzept eingeflossen. jeweiligen Schutzgüter hin konkretisiert und diffe- renziert werden.

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 9 Beschreibung des Plangebiets 2 2.1 Lage und Abgrenzung

Die Stadt St. Ingbert liegt im südlichen Saarland Die Bundesautobahn (BAB) 6 durchzieht das Stadt- im Saarpfalz-Kreis. Sie bildet den Übergang vom gebiet im Süden von Osten nach Westen. Über drei ländlich geprägten Bliesgau zum Verdichtungsraum Autobahnanschlüsse sind wichtige Ziele in der Re- Saar zwischen Saarbrücken und Neunkirchen und gion und darüber hinaus gut erreichbar. Weitere gehört als nördlicher, städtisch geprägter Raum Hauptverkehrsstraßen, wie die Bundesstraße 40 noch zum Biosphärenreservat Bliesgau. Sie ist mit und verschiedene Landestraßen, binden St. Ingbert ihren rund 35.700 Einwohner*innen die fünftgrößte in die Region ein. Stadt im Saarland (Stand: 31.12.2018; Statistisches Amt Saarland 2019a). Verkehrsgünstig an der über- Die Stadt gliedert sich in den zentralen und mit ca. regionalen Achse Mannheim–Paris gelegen, bietet 22.000 Einwohner*innen größten Stadtteil St. Ing- sie als Wirtschafts- und Wohnstandort sehr güns- bert-Mitte sowie die vier weiteren, teils eher länd- tige Bedingungen. Mit drei Bahnhaltepunkten und lich geprägten Stadtteile Rentrisch, Oberwürzbach, dem Bahnhof in St. Ingbert-Mitte ist die Stadt an Hassel und Rohrbach. das regionale und überregionale Schienennetz an- gebunden. Bahnverbindungen bestehen über die Hauptstrecke nach Homburg–Mannheim und Saar- brücken–Trier–Koblenz sowie über die Nebenstre- cke nach Zweibrücken–Pirmasens. ¶ ¶ Koblenz Koblenz

R H E I N L A N D - P F A L Z

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Abb. 2.1: Lage der Stadt ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! "! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

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Biosphärenreservat Bliesgau ! ! ! ! ! ! ! BVeiVerdichtungsraumorsdpichhäturenngrsersaeurmvat Bliesgau ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Biosphärenreservat Bliesgau ¶ ! ! ! ! ! ! ! ! Biosphärenreservat Bliesgau BiBiosphärenreservatosphärenreservat Bliesgau Bliesgau

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 11 2.2 Naturräumliche Gliederung

Das Stadtgebiet von St. Ingbert erstreckt sich über Der Saarbrücken-Kirkeler Wald bestimmt mit der die beiden naturräumlichen Einheiten Saarbrü- morphologisch harten Voltziensandsteinstufe und cken-Kirkeler Wald (186.0) und St. Ingberter Becken den Karlstalschichten (Oberer Buntsandstein), die (192.7), Letzteres als Teil der St. Ingbert-Kaiserslau- in mehrere Kuppen (Großer Stiefel, Betzentalerberg, terer Senke (192) (vgl. Schneider 1972). Kahlenberg, Rothenkopf) gegliedert sind, das Land- schaftsbild im südlichen und westlichen Teil des Das St. Ingberter Becken als Talmulde im Mittleren Stadtgebiets (Schneider 1972: 57). Steile Täler mit Buntsandstein prägt den nördlichen Teil des Stadt- Felsbildungen im Voltziensandstein und darunter gebiets. Hier liegen die Kernstadt, der Stadtteil liegenden Quellhorizonten reichen tief in die be- Rohrbach und die wichtigsten Verkehrsachsen. Nach waldeten Rücken mit Höhen von 370 bis 400 m üNN Westen hin wird die Senke von den Erhebungen der hinein und schaffen ein abwechslungsreiches Re- Voltziensandsteinstufe (Bartenberg, Scheidter Berg, lief. Das Würzbachengtal schließt den St. Ingberter Stiefelberg) begrenzt (Schneider 1972: 91). Nach Wald nach Süden ab und bildet den Übergang zum Norden schließen sich bewaldete, bis auf 300 m Muschelkalk-geprägten Saar-Bliesgau (181), an dem üNN ansteigende Hügel im Mittleren Buntsandstein das Stadtgebiet nur noch geringen Flächenanteil be- an, die durch zahlreiche Bachläufe gegliedert sind sitzt. Bis auf die teilweise versumpften Talauen wird und außerhalb des Stadtgebiets zum Saarbrücker der Saarbrücken-Kirkeler Wald von Waldflächen Kohlesattel überleiten. Im Mittleren Buntsandstein dominiert, während die Talauen zumindest zeitwei- mit seinen ton- und basenarmen Böden ist die Wald- se als Grünland genutzt wurden. Im Muschelkalk wirtschaft die traditionelle Nutzungsform. Die land- beeinflussten Talgrund des Würzbachtals dagegen wirtschaftliche Nutzung konzentriert sich auf die überwiegt die Landwirtschaft, wobei die grundwas- vom Rohrbach überschwemmten, teilweise stark sernahe Aue heute teilweise brachliegt und als Na- aufgeweiteten Auenbereiche. Die grundwasserge- turschutzgebiet ausgewiesen ist. prägten Aufweitungen der Kastentäler weisen Torf- lager und Niedermoore auf, insbesondere der obere Teil des Rohrbachtals, das heute weitgehend unter Naturschutz steht.

Das St. Ingberter Becken wird von ausgedehnten Waldflächen und den Siedlungsbereichen der Stadt St. Ingbert sowie der Stadtteile Rohrbach und Rentrisch geprägt

12 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 S A A R - N A H E - B E R G L A N D

St. Ingberter Senke

Saar-Kohlen-Wald

Saarbrücken-Kirkeler Wald

Westrich

L O T H R I N G I S C H - S A A R L Ä N D I S C H E S M U S C H E L K A L K G E B I E T

Abb. 2.2: Naturräumliche Gliederung (Quelle: eigene Darstellung; verwendete Datengrundlagen siehe Seiten 181 ff.)

Saar-Nahe-Bergland Saar-Kohlen-Wald St. Ingberter Senke Lothringisch-Saarländisches Muschelkalkgebiet Saarbrücken-Kirkeler Wald Westrich Saar--Gau

Gemeindegrenze St. Ingbert

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 13 2.3 Siedlungs- und Landschaftsgeschichte

Die Ursprünge der Stadt St. Ingbert gehen auf die len deutlich aus. Dieses Flächenwachstum war vor Siedlung Lendelfingen zurück, die im Jahr 888 erst- allem der Realisierung großer Wohngebiete an den mals urkundlich erwähnt wird. Der heutige Name Ortsrändern geschuldet (isoplan/MESS/Mittelstadt wird mit dem heiligen Ingobertus in Verbindung St. Ingbert 2019: 23). gebracht, der sich im 6. Jahrhundert als Einsiedler in der Gegend aufgehalten haben soll. Der Orts- Gleichzeitig setzte allmählich der Niedergang der name „Sancto Ingebrechto“ wird 1174 zum ersten Kohle- und Glasindustrie ein. 1959 wurde die Koh- Mal in einer Urkunde genannt. (Literaturland Saar legrube stillgelegt; Mitte der 1960er Jahre schloss 20.3.2020) die Baumwollspinnerei und Ende der 1960er Jahre wurden die Glasproduktion aufgegeben und das Bis ins 18. Jahrhundert hinein existierte die Sied- Drahtwerk erheblich verkleinert (BMI 23.3.2020). lung als Walddorf, das von einem landwirtschaft- Der Strukturwandel hinterließ große, brachfallende lichen Gürtel umgeben in größere Waldgebiete Industrieareale, die unter großen Anstrengungen eingebettet war (Pfälzerwald-Verein e. V. 1981: 20, vonseiten der Stadt zumindest teilweise einer neuen in Höblich 2012: 145). Ab dem 18. Jahrhundert be- Nutzung zugeführt werden konnten. Heute wird die förderten Kohle- und Eisenerzvorkommen in Verbin- Wirtschaftsstruktur in St. Ingbert von einem Mix aus dung mit großen Holzreichtum die Entwicklung zu Betrieben des produzierenden Sektors sowie des einem bedeutenden Standort der Kohle-, Eisen- und Technologie- und Dienstleistungssektors geprägt. Glasindustrie. Dies ging mit einem starken Sied- (isoplan/MESS/Mittelstadt St. Ingbert 2019: 23 f.) lungswachstum einher; 1829 erhielt St. Ingbert die Stadtrechte (Literaturland Saar 20.3.2020). Seit der saarländischen Gebietsreform 1974 gehören die ehemals eigenständigen Gemeinden Rohrbach, Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts beschränkte Hassel, Oberwürzbach und Rentrisch als Stadtteile sich die Siedlungsentwicklung jedoch auf die Talnie- zur Stadt St. Ingbert. derung des Rohrbachs. Landwirtschaftlich genutzte Flächen umgaben die Stadt und Ortschaften und Die Entwicklung der Einwohnerzahlen wird in St. stellten den Übergang zu den ausgedehnten Wäl- Ingbert deutlich vom demografischen Wandel ge- dern im Norden und Süden her (Höblich 2012: 146). prägt: Diese gingen seit Mitte der 1990er Jahre von Ab den 1950er Jahren weiteten sich die Siedlungs- rund 41.000 Einwohner*innen auf knapp 36.000 Ein- bereiche nicht nur in der Kernstadt, sondern auch in wohner*innen im Jahr 2018 zurück (isoplan/MESS/ den anderen, damals noch eigenständigen Ortstei- Mittelstadt St. Ingbert 2019: 33). Die Industrialisierung in St. Ingbert ist eng verbunden mit der Entwicklung der Stahlindustrie (links: Drahtwerk St. Ingbert-West) und der Steinkohleförderung (rechts: Rischbachstollen)

14 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 2.4 Aktuelle Nutzungs-, Freiraum- und Siedlungsstruktur

St. Ingbert gilt als typische Mittelstadt mit einer und 7 % der Stadtgebietsfläche etwa halb so groß. gut ausgebauten Bildungsinfrastruktur sowie zahl- Die restlichen Flächen entfallen auf Verkehrsflächen reichen Handwerks-, Gewerbe- und Industriebe- (ca. 8 %) und sonstige Freiflächen (gut 2 %). trieben. Das Stadtgebiet ist relativ kompakt und umfasst rund 5.000 ha. Hieraus ergibt sich eine Die Siedlungsstruktur wird von einer lockeren, Bevölkerungsdichte von 720 Einwohner*innen pro niedrigen Ein- und Zweifamilienhausbebauung do- Quadratkilometer (Stand: 31.12.2017, Statistisches miniert. Verdichtete Strukturen finden sich nur in Amt Saarland 2019b: 17). der zentralen Innenstadt sowie kleinflächig in den Quartieren der Kernstadt und in Rohrbach. Die Ver- St. Ingbert ist die waldreichste Stadt des Saarlan- sorgung mit privaten Freiräumen ist daher überwie- des: Mit rund 52 % nimmt der Wald mehr als die gend als sehr gut zu bewerten. Hälfte des Stadtgebiets (ca. 2.580 ha) ein. Landwirt- schaftliche Flächen bleiben auf etwas mehr als 14 % Die Industrie- und Gewerbeflächen weisen vielfach Flächenanteil beschränkt, wobei die Grünlandnut- große Freiraumanteile in Form von Parkplätzen, La- zung deutlich überwiegt. Der Anteil von Siedlungs- ger- und Brachflächen auf. Lediglich Teile der alten flächen liegt bei ca. 23 %, wobei alleine der Anteil Industrieareale im Rohrbachtal sind hoch verdichtet. der Wohnbauflächen fast 14 % (ca. 680 ha) beträgt. Industrie- und Gewerbeflächen sind mit ca. 340 ha

Abb. 2.3: Nutzungs-, Freiraum- und Siedlungsstruktur – Flächenanteile (Quelle: eigene Darstellung; verwendete Datengrundlagen siehe Seiten 181 ff.)

Gewässer | 7,4 ha | 0,1 % Wohnbaufläche | 737,1 ha | 14,8 %

Fläche gemischter Nutzung | 37,9 ha | 0,8 % Fläche besonderer funktionaler Prägung | 67,0 ha | 1,3 % Wald | 2.739,4 ha | 54,9 % Industrie- oder Gewerbefläche | 340,0 ha | 6,8 %

Verkehrsfläche | 377,9 ha | 7,6 %

Sport-, Freizeit- oder Erholungsfläche | 147,8 ha | 3,0 % Friedhof | 36,3 ha | 0,7 % Acker | 68,7 ha | 1,4 % Grünland | 392,6 ha | 7,9 % Sonst. Nutzung (baul. Brache) | 39,7 ha | 0,8 %

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 15 Schüren

Rohrbach

St. Ingbert-Mitte

Hassel Rentrisch

Reichenbrunn

Sengscheid

Oberwürzbach

Abb. 2.4: Nutzungs-, Freiraum- und Siedlungsstruktur (Quelle: eigene Darstellung; verwendete Datengrundlagen siehe Seiten 181 ff.)

Wohnbaufläche Fläche gemischter Nutzung Fläche besonderer funktionaler Prägung Industrie- oder Gewerbefläche Verkehrsfläche Sport-, Freizeit- oder Erholungsfläche Friedhof Acker Grünland Sonstige Nutzung (bauliche Brache) Wald Gewässer Gemeindegrenze

16 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 2.5 St. Ingbert als Teil des Biosphärenreservats Bliesgau

Südlich des Stadtgebiets von St. Ingbert liegt der funktion. Der südliche Teil des Biosphärenreservats Bliesgau. Aufgrund der Vielfalt an Lebensräumen ist demgegenüber von landwirtschaftlicher Nutzung und Landschaften mit einzigartigen Orchideen- bestimmt; er ist Wohnort, Erholungs- und Freizeit- wiesen, ausgedehnten Streuobstbeständen, alten raum. Dieser Bereich übernimmt wichtige Funktio- Buchenwälder und der facettenreichen Auenland- nen vor allem in Bezug auf Trinkwasserversorgung, schaft wurde der Bliesgau zum Biosphärenreservat Lebensmittelproduktion, Frischluftbildung oder erklärt (Amtsblatt des Saarlandes vom 19.4.2007). Energieversorgung (IfLS 2015b). Die Stadt-Land-Be- Die Stadt St. Ingbert wurde durch die Änderungs- ziehung ist daher ein Schwerpunktthema in der wis- verordnung über das Biosphärenreservat Bliesgau senschaftlichen Forschung im Biosphärenreservat zum Teil der Biosphäre (Amtsblatt des Saarlan- (Biosphärenzweckverband Bliesgau 23.3.2020a). des vom 16.9.2008). 2009 wurde der Bliesgau als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt (UNESCO Die Zugehörigkeit zum Biosphärenreservat Bliesgau 23.3.2020b). Neben der herausragenden Kulturland- setzt für die Stadt- und Landschaftsentwicklung in schaft spielte hierbei auch die Verknüpfung zum St. Ingbert einen wichtigen Rahmen. Wesentliche städtischen Verdichtungsraum im Norden des Ge- Handlungserfordernisse, Leitbilder und Ziele für die biets eine Rolle. weitere Entwicklung des Bliesgaus sind im Rahmen- konzept dargestellt, das im Jahr 2015 im Entwurf Gemäß § 25 BNatSchG sind Biosphärenreservate vorgelegt wurde (Biosphärenzweckverband Bliesgau einheitlich zu schützende und zu entwickelnde Ge- 23.3.2020b). Die Strategie umfasst zehn Handlungs- biete, die großräumig von bestimmten Landschafts- felder. Die Entwicklungsziele in den einzelnen Hand- typen geprägt sind und die Vielfalt einer besonderen lungsfeldern finden im Landschaftsplan Berücksich- Kulturlandschaft widerspiegeln. Ein UNESCO-Bio- tigung, soweit sie dessen Themenfelder berühren: sphärenreservat „erfüllt verschiedene Aufgaben: Es Verschiedene Projekte, die aus dem Rahmenkonzept fördert nachhaltige Wirtschaftsformen, Naturschutz, heraus entwickelt wurden, sind inzwischen in der Forschung und Bildung für nachhaltige Entwicklung Umsetzung. Ein Beispiel ist das Beweidungsprojekt ebenso wie internationale Kooperation. [...] Sie [Bio- im Rohrbachtal (s. Kap. 5.4.1). sphärenreservate] bieten Rahmen für langfristige Nachhaltigkeitsprozesse und halten eine Landschaft Eine federführende Rolle übernahm die Stadt St. Ing- somit ‚lebensfähig‘. Sie sind ein Qualitätssiegel für bert bei der Initiierung des Masterplans 100 % Kli- Touristen, sie stehen für neue Einkommens- und Be- maschutz (IZES/Saar-Lor-Lux Umweltzentrum/ATP schäftigungschancen ebenso wie für Identität und 2014), ein integriertes Klimaschutzkonzept mit Null- Stolz auf eine Region in einem Weltnetz. Sie tragen Emissions-Strategie für das Biosphärenreservat bei zu internationaler Zusammenarbeit und Frieden“ Bliesgau. Gefördert über das Programm der Natio- (UNESCO 23.3.2020a). nalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Ein Alleinstellungsmerkmal des Bliesgaus ist das wurde der Endbericht 2014 vorgelegt und wird seit- enge Nebeneinander von ländlichen und stark ver- her umgesetzt. Ziel ist es, die regionale Treibhaus- dichteten Räumen. Die Stadt St. Ingbert sowie Teil- gasemission bis 2050 um 95 % gegenüber dem Jahr gebiete der Stadt Homburg sind teilweise industriell 1990, für das die CO2-Emissionen auf ca. eine Milli- geprägt und übernehmen eine wichtige Versorgungs- on Tonnen geschätzt werden, zu reduzieren (ebd.: 3).

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 17 Ein Klimaschutzmanagement wurde bereits im Zuge der Erarbeitung des Masterplans eingerichtet und Biosphärenreservat Bliesgau – hat diesen Prozess begleitet. Überblick • Jahr der Anerkennung: 2009 Die Umsetzung der Zielsetzungen aus dem Rahmen- konzept für das Biosphärenreservat wird durch die • Größe: 361,5 km²: 11 km² Kernzone, davon Einrichtung der LEADER-Region Biosphärenreservat 1 km² in St. Ingbert, 70,7 km² Pflegezone, Bliesgau unterstützt. Träger der regionalen Entwick- davon 7,9 km² in St. Ingbert lungsstrategie ist seit 2007 die Lokale Aktionsgruppe • Form der Verwaltung: organisiert als Zweck- (LAG) Biosphärenreservat Bliesgau e. V. Die LEADER- verband der Gemeinden , , Region ist mit Ausnahme von St. Ingbert-Mitte de- Kleinblittersdorf, , der Städte ckungsgleich mit dem UNESCO-Biosphärenreservat. , Homburg und St. Ingbert sowie Mit der lokalen Entwicklungsstrategie 2014–2020 des Saarpfalz-Kreises und des Saarlandes hat sich die LAG erfolgreich für die Förderperiode (vertreten durch das Ministerium für Umwelt 2014–2020 beworben. Sie konzentriert sich auf das und Verbraucherschutz) Leitbild „Stadt und Land – Hand in Hand“, womit sie • Website: www.biosphaere-bliesgau.eu die Stadt-Land-Beziehung im unmittelbaren Neben- • Handlungsfelder: siehe Kurzfassung einander von urbanen, suburbanen und ländlichen zum Rahmenkonzept (IfLS 2015a: 12) Räumen als Besonderheit des Biosphärenreservats Bliesgau aufgreift. In vier Handlungsfeldern sollen verschiedene Projektbündel die Entwicklungsziele umsetzen. (LAG Biosphärenreservat Bliesgau 2014)

Zu den aktuell laufenden Projekten aus den LEADER- Förderprogrammen 2014–2020, die landschaftspla- nerisch von Bedeutung sind, zählen u. a. die Umset- zung von Projektideen aus dem „Masterplan 100% Klimaschutz“ in verschiedenen Handlungsfeldern sowie das Mobilitätsmanagement für nachhalti- ge Mobilität (Biosphärenzweckverband Bliesgau 23.3.2020c).

von links: der Biosphärenladen in der Kernstadt und das Beweidungsprojekt im Oberen Rohrbachtal sind Projekte aus der Entwicklungsstrategie des Biosphärenreservats

18 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Kirkel ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 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Kle! i!n! !b! !li!t!t!e! !r!s!d! !o! r! !f! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !G! !e! !r!s!he! !im! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! F R A N K R E I C H

Abb. 2.5: Biosphärengebiet Bliesgau – Lage, Abgrenzung und zugehörige Gemeinden (Quelle: eigene Darstellung; verwendete Datengrundlagen siehe Seiten 181 ff.)

BiBiosphärenreservatosphärenreservat Bliesga uBliesgau Biosphärenreservat Bliesgau KeKernzonernzone des Biosphärenreservats Bliesgau ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Kernzone ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Pflegezone ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! PfPflegezonelegezone des Biosphärenreservats Bliesgau ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Pflegezone ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Staatsgrenze StStaatsgrenzeaatsgrenze Landesgrenze LaLandesgrenzendesgrenze Grenze der beteiligten Gemeinden GGrenzerenze der derbete ibeteiligtenligten Gemein dGemeindenen Gemeindegrenze St. Ingbert Gemeindegrenze St. Ingbert Gemeindegrenze St. Ingbert

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 19 Vorgaben und fach- gesetzliche Grundlagen sowie Bezüge auf über- geordneter Ebene 3 3.1 Übergeordnete Vorgaben, Planungen und Programme

Der Landschaftsplan hat ebenso wie andere kom- 2017) vorgelegt, die über die Formulierung der lan- munale Planungen die Ziele, Grundsätze und Vor- desweiten Grundsätze hinaus auch detaillierte Ab- gaben der übergeordneten Planungen zu beach- grenzungen von Kernbereichen und Maßnahmen ten. Als grundsätzliches Steuerungsinstrument der vornimmt. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie Raumordnung auf Landesebene setzt zunächst die (EG-WRRL, RL 2000/60/EG) und die Hochwasserrisi- Landesentwicklungsplanung den Rahmen für die komanagement-Richtlinie (HWRM-RL, RL 2007/60/ kommunale Entwicklung. Auf fachlicher Ebene ist EG) werden auf Landesebene durch entsprechende im Saarland das Landschaftsprogramm (MfU 2009) Maßnahmenprogramme konkretisiert. Das Kreisent- der Landschaftsplanung vorgeschaltet. Darüber hi- wicklungskonzept soll mit seinen Leitbildern die in- naus hat das Saarland zur Sicherung der Artenviel- tegrierte räumliche Entwicklung des Saarpfalz-Krei- falt die landesweite Biodiversitätsstrategie (MUV ses unterstützen.

3.1.1 Landesentwicklungsplanung

Der Landesentwicklungsplan (LEP) als formal-ver- Freiraumschutz, Grundwasserschutz und Hochwas- bindliches Instrument der Landesplanung ist im serschutz fest. Doch auch die angestrebte räumliche Saarland in zwei Teilabschnitte gegliedert: (1) Teil- Verteilung der Flächennutzungen, der punktuellen abschnitt „Umwelt“ (Vorsorge für Flächennutzung, Infrastruktur sowie der Verkehrsinfrastruktur wirkt Umweltschutz und Infrastruktur, MfU 2004) und (2) sich auf Natur und Landschaft aus (ebd.). Teilabschnitt „Siedlung“ (MfU 2006). Derzeit wird der Landesentwicklungsplan (LEP) neu aufgestellt, Neben dem Prinzip der Nachhaltigkeit beeinflusst um die aktuellen Herausforderungen, wie den demo- insbesondere das Prinzip der dezentralen Konzent- grafischen Wandel, die Sicherung der Daseinsvor- ration die Landschaftsplanung auf kommunaler Ebe- sorge, den Klimawandel oder die Energiewende, in ne. Hiernach soll „eine weitere Zersiedlung intakter ihren räumlichen Auswirkungen zu bewältigen und Landschaftsräume vermieden und gleichzeitig eine entsprechend den Zielsetzungen der Raumordnung wohnortnahe Verteilung aller siedlungsbezogenen aufeinander abzustimmen und zu steuern. Nutzungen erreicht werden“ (MfU 2004: 7). Von den räumlichen Leitvorstellungen sind für die LEP Umwelt Landschaftsplanung von Bedeutung (MfU 2004: 7 f.): Eine wesentliche Aufgabe des LEP Umwelt besteht • Schutz sowie Pflege und Entwicklung der Na- darin, durch die Festlegung überörtlich relevanter turgüter (Boden, Wasser, Luft, Klima, Tier- und Raumbelange auf Landesebene eine nachhaltige Pflanzenwelt) sowie der Kulturlandschaft mit Entwicklung von Natur und Landschaft einerseits dem Ziel der Sicherung und Verbesserung der sowie eine zukunftsorientierte wirtschaftliche Ent- Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts. wicklung andererseits sicherzustellen und miteinan- • Aufbau eines Freiraumverbunds als raumord- der in Einklang zu bringen (MfU 2004: 6). Für den nerischer Beitrag zur Schaffung eines landes- Schutz der freien Landschaft und der Naturgüter legt weiten Biotopverbundnetzes. der LEP Umwelt Vorranggebiete für Naturschutz,

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 21 • Schutz der natürlichen Grundwasserressourcen ausgewiesen. Sie dienen vor allem der Siche- mit dem Ziel der Gewährleistung einer ausrei- rung und Entwicklung des Biotopverbunds oder chenden und qualitativ hochwertigen Trinkwas- der Erhaltung landwirtschaftlich geprägter Kul- serversorgung. turlandschaft. • Sicherung der landwirtschaftlich sehr gut bis gut • Große Teile des Stadtgebiets sind als Vorrangge- geeigneten Nutzflächen mit dem Ziel der Siche- biet für Grundwasserschutz festgelegt. Sie um- rung einer umweltgerechten, wettbewerbsfähi- fassen im Wesentlichen die als Wasserschutz- gen und nachhaltigen Landwirtschaft, die neben gebiet festgesetzten Bereiche. Im Vorranggebiet der Erzeugung hochwertiger Lebensmittel und Grundwasserschutz ist das Grundwasser vor Rohstoffe auch zur Landschaftspflege und damit nachteiligen Einwirkungen zu schützen. zur Erhöhung der Lebensqualität beiträgt. • Ein Vorranggebiet für Landwirtschaft liegt zwi- • Sicherung und Entwicklung der Kulturlandschaft schen Oberwürzbach und Hassel. Hier geht die mit dem Ziel der Stärkung des Tourismus und landwirtschaftliche Nutzung allen anderen Nut- als Beitrag für die Naherholung. zungen vor. Für die Kernzone sowie die Randzone des Verdich- • Als Standortbereiche für kulturelles Erbe wer- tungsraums benennt der LEP Umwelt spezifische den die historischen Industriegebäude der Alten Leitvorstellungen. In der Kernzone sind demnach Schmelz und der ehemaligen Bierbrauerei aus- örtliche Grünzüge oder Grüninseln als besondere gewiesen. Lebensstätten für Pflanzen und Tiere vorzusehen, • Die Vorranggebiete für Gewerbe, Industrie und zu gestalten und zu schützen. Zudem sind entspre- Dienstleistung mit insgesamt ca. 61 ha sind chende Flächen für die Naherholung der im Verdich- zwischenzeitlich weitgehend realisiert (isoplan/ tungsraum lebenden Bevölkerung bereitzustellen. In MESS 2018: 12). der Randzone sollen darüber hinaus ausreichende Über die Festlegung von Raumkategorien trägt der Freiflächen zum Ausgleich der in der Kernzone des LEP Umwelt den unterschiedlichen siedlungsstruk- Verdichtungsraums bestehenden Belastungen der turellen Gegebenheiten und den damit spezifischen Natur bereitgestellt werden. Dazu sind die Siche- Erfordernissen der Raumentwicklung Rechnung. Die rung der landschaftsbezogenen Nutzungen und ein Stadtteile St. Ingbert-Mitte, Rentrisch und Rohr- besonders sorgsamer Umgang mit den Naturgütern bach befinden sich am südlichen Rand innerhalb der erforderlich (MfU 2004: 8). Raumkategorie „Kernzone des Verdichtungsraums“. Die Ortsteile Hassel und Oberwürzbach liegen in der Für das Stadtgebiet von St. Ingbert trifft der LEP Um- Randzone des Verdichtungsraums. Kennzeichnend welt die folgenden Aussagen: für die Kernzone sind eine überdurchschnittliche • Nordöstlich von Rohrbach sind großflächig, Siedlungsdichte, hohe Versiegelungsgrade und be- nordöstlich von Oberwürzbach kleinflächig Vor- einträchtigte Umweltqualitäten. In der Randzone ranggebiete für Naturschutz festgelegt. Hier ist die Siedlungsdichte geringer, aber immer noch kommen der Sicherung und Entwicklung des überdurchschnittlich. Typisch sind hier ein teilweise Naturhaushalts besondere Bedeutung zu. Sie hoher Flächenverbrauch für Wohn-, Verkehrs- und hat Vorrang vor anderen Nutzungsansprüchen. gewerbliche Zwecke sowie Beeinträchtigungen der • Vorranggebiete für Freiraumschutz sind klein- Umweltqualitäten. flächig an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet

22 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 LEP Siedlung lung zu verhindern, soll die Siedlungsstruktur auf den Siedlungsachsen durch Siedlungsschwerpunkte Von den übergeordneten Prinzipien zur Umsetzung und Grünzäsuren gegliedert werden. der raumordnerischen Leitvorstellungen des LEP Siedlung kommen in der Landschaftsplanung vor al- Mit verschiedenen Zielen und Grundsätzen für die lem zum Tragen (MfU 2006): Siedlungsstruktur aller Raumkategorien steuert der LEP Umwelt die Umsetzung der zu Beginn genann- • das Prinzip der Nachhaltigkeit mit einer Begren- ten Planungsprinzipien. Hierzu gehören im Hinblick zung des Ressourcenverbrauchs (z. B. Minimierung auf die Landschaftsplanung insbesondere: der Flächeninanspruchnahme und -versiegelung), einer ökonomisch effizienten Nutzung von Res- • (21) (Z) Bedarfsgerechte, städtebaulich sinnvol- sourcen sowie deren sozial gerechten Verteilung le Arrondierungen des Siedlungsbestands ha- • das Prinzip der dezentralen Konzentration zur Ver- ben Vorrang vor der Ausdehnung in den Außen- meidung weiterer Zersiedlung der Landschaft bereich. • das Prinzip einer kompakten Siedlungsstruktur • (22) (G) Der Freiraum, d. h. der bisher nicht für der kurzen Wege Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch ge- nommene bzw. rechtsverbindlich beplante Teil • die Anpassung an die Erfordernisse des demo- der Landschaft, soll vor einer Inanspruchnahme grafischen Wandels für Siedlungs- und Verkehrszwecke und damit St. Ingbert übernimmt gemäß LEP Siedlung die Funk- vor einer Zersiedlung geschützt werden. tion eines Mittelzentrums für den mittelzentralen • (Z) Ökologisch bedeutsame Teile von Freiräumen Verflechtungsbereich, gebildet von dem Stadtgebiet sind vor Beeinträchtigungen zu schützen, in öko- von St. Ingbert und der Gemeinde Mandelbachtal. logisch wirksamen Zusammenhängen zu erhal- Die Festlegung von zentralen Orten soll die Ver- ten und in ihrer Funktionsfähigkeit zu stärken. sorgung der Bevölkerung mit Gütern, mit sozialen, • (G) Grundsätzlich sind exponierte Hänge, Ho- kulturellen und wirtschaftsbezogenen Einrichtungen rizontlinien bildende Höhenzüge, regional be- und Dienstleistungen sowie einem entsprechenden deutsame Streuobstbestände, Auen sowie Wohnungsangebot im Sinne des dezentralen Kon- siedlungsklimatisch ausgleichend wirkende zentrationsprinzips auf kurzem Wege sicherstellen. Kalt- und Frischluftentstehungsgebiete ein- Dabei hat ein Mittelzentrum als teilregionales Ver- schließlich der entsprechenden Abflussbahnen sorgungs-, Bildungs- und Wirtschaftszentrum die von Bebauung freizuhalten. Bei allen Planungen Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen des und Maßnahmen soll die Versiegelung des Bo- gehobenen Bedarfs zu versorgen. Hierzu gehören dens auf das für die Flächenfunktion erforder- insbesondere ein Bildungsangebot bis zu einem hö- liche Maß beschränkt werden. heren Abschluss, Krankenhäuser, Fachärzte, Sport- • (23) (Z) Überschwemmungsgebiete und hoch- hallen und vielseitige Einkaufsmöglichkeiten. wassergefährdete Bereiche (Hochwasser- St. Ingbert liegt auf der raumordnerischen Sied- abflussbereiche/Retentionsflächen) sind vor lungsachse 1. Ordnung, die sich von Frankreich kom- einer Inanspruchnahme für Siedlungszwecke zu mend über Saarbrücken nach Homburg und weiter schützen. in die Pfalz erstreckt. Von St. Ingbert zweigt eine • (24) (Z) Wald darf für Siedlungszwecke nur dann Siedlungsachse 2. Ordnung nach Blieskastel ab. in Anspruch genommen werden, wenn das Wohl Die raumordnerischen Siedlungsachsen stellen das der Allgemeinheit dies erfordert, die Waldinan- siedlungsstrukturelle Grundgerüst dar, auf das sich spruchnahme außerhalb von nach LEP Umwelt die Siedlungsentwicklung konzentrieren soll. Sie festgelegten Vorranggebieten für Naturschutz, dienen damit gleichzeitig der Freiraumsicherung, in für Freiraumschutz und für Grundwasserschutz dem sie eine flächenhafte Siedlungsstruktur vermei- erfolgt und die Forstbehörde der Waldinan- den helfen. Um eine bandartige Siedlungsentwick- spruchnahme zustimmt.

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 23 3.1.2 Landschaftsprogramm des Saarlandes

Das Landschaftsprogramm des Saarlandes (MfU Im Landschaftsprogramm werden die Schutzgüter 2009) gibt den Rahmen für die örtliche Landschafts- umfassend hinsichtlich ihrer spezifischen Ausprä- planung vor. Es stellt die ökologische Tragfähigkeit gungen im Saarland, der Entwicklungsziele und ihrer der Raumnutzung und Raumentwicklung in den Umsetzung behandelt und in sechs Themenkarten Vordergrund, verliert dabei jedoch die ökonomische dargestellt. Die Inhalte des Landschaftsprogramms Tragfähigkeit und soziokulturelle Brauchbarkeit und der Themenkarten werden in den vorliegenden nicht aus dem Blick. Dazu werden im Landschafts- Landschaftsplan in die jeweiligen inhaltlichen Ka- programm aus den übergeordneten Aspekten einer pitel übernommen, soweit sie für die kommunale nachhaltigen Regionalentwicklung naturgut- und Ebene relevant sind und nicht durch andere Fachpla- nutzungsbezogene Leitziele abgeleitet. Damit leistet nungen weitergeführt wurden. es einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit von Natur und Landschaft im Saarland.

3.1.3 Biodiversitätsstrategie des Saarlandes

Grundlage der saarländischen Biodiversitätsstrate- • Handlungsfeld „Auen und Gewässer – dem gie ist ein Fachgutachten, das über eine Auswer- Leben zwischen Wasser und Land mehr Raum tung der verfügbaren Daten zu Artvorkommen und geben“ Lebensräumen 633 bedeutsame Flächen für den Bio- • Handlungsfeld „Wälder – Forstwirtschaft im diversitätsschutz identifiziert (MUV 2017: 12). Von Einklang mit der Natur“ diesen Flächen gelten 536 als Kernflächen und 97 • Handlungsfeld „Schutzgebiete, Natura 2000 als Biotopverbundflächen, die die Kernflächen mitei- und Biotopverbund – Lebensraum und Lebens- nander vernetzen (ebd.: 12). Sie sind größtenteils als wege für Tiere und Pflanzen“ Schutzgebiete der Natura 2000-Kulisse ausgewie- sen. Darauf aufbauend wurde ein Ziele- und Maß- • Handlungsfeld „Grün im Siedlungsraum er- nahmenprogramm zur Erhaltung der biologischen leben – Zuhause mit der Natur Bekanntschaft Vielfalt gemeinsam mit Vereinen und Verbänden des machen“ Naturschutzes erarbeitet. Zielsetzungen und Maßnahmenvorschläge der Bio- diversitätsstrategie werden im Landschaftsplan Aus dem Maßnahmenprogramm sind insbesondere St. Ingbert im Ziel- und Maßnahmenkonzept aufge- die folgenden Handlungsfelder für den Landschafts- nommen und planerisch umgesetzt. plan von Belang: • Handlungsfeld „Äcker und Wiesen – Kulturland- schaft für Mensch und Tier“

24 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 3.1.4 Maßnahmenprogramm der Wasserrahmen- und der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie

Europäische Wasserrahmenrichtlinie Jahre wiederholt. Mithilfe einer Risikoanalyse wird die Wahrscheinlichkeit abgeschätzt, ob ein Ober- Ein guter Zustand von Oberflächen- und Grundwasser- flächenwasserkörper bis 2021 den „guten Zustand“ körpern ist das Ziel für alle europäischen Gewässer. bzw. das „gute ökologische Potenzial“ erreicht. Die Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL, Maßnahmenplanung wird dementsprechend fortge- RL 2000/60/EG) gibt dazu den Rahmen vor. Sie ver- schrieben. (MUV 24.3.2020) einheitlicht europaweit die Ziele für den Gewässer- schutz, die auf eine Zustandsverbesserung der ober- Für das Saarland liegt ein Maßnahmenprogramm für und unterirdischen Gewässer und deren nachhaltige den zweiten Bewirtschaftungszyklus vor (LUA/MUV Nutzung ausgerichtet sind. (MUV 24.3.2020) 2015). Es bezieht sich auf alle Oberflächenwasser- körper, die im Verlauf des ersten Zyklus den guten Die Umsetzung der EG-WRRL begann 2004 mit ei- Zustand noch nicht erreicht haben. Anhand der in ner ersten Bestandsaufnahme der Merkmale eines der Fortschreibung der Bestandsaufnahme und Ri- Flussgebiets, der Auswirkungen menschlicher Tätig- sikoanalyse festgestellten Belastungen und Defizite keiten sowie der wirtschaftlichen Analyse der Was- werden, aufbauend auf dem ersten Maßnahmen- sernutzung. 2013 wurden die Bestandsaufnahmen programm, weiterführende Maßnahmen zu deren überprüft und aktualisiert; dies wird nun alle sechs Beseitigung entwickelt und umgesetzt.

Tab. 3.1: Maßnahmenprogramm gemäß EG-WRRL für Oberflächengewässer in St. Ingbert (Quelle: eigene Darstellung nach LUA/MUV 2015)

OWK-Nr. Gewässername Bereich Defizit Maßnahme Betrachtungsraum Blies II-1.4 Würzbach stofflich, hydro- ökologisches Potenzial 4 Ermittlung der Ursachen für die morphologisch Nichterreichung des guten Potenzials II-1.4 Würzbach hydromorpho- Gewässerentwicklungs- Maßnahmen zur Behebung logisch fähigkeit schlecht (HMWB*) hydromorphologischer Defizite Betrachtungsraum Mittlere Saar III-2.1 Rohrbach stofflich fehlende Mischwasser- Bau der Mischwasserbehandlungsanlage behandlung in Rohrbach III-2.1 Rohrbach stofflich Cadmiumbelastung Ermittlung der Herkunft der Cadmiumbelastung III-2.1 Rohrbach stofflich Ammoniumbelastung Maßnahmen zur Reduzierung der Ammonium-Belastung (MST 1526) III-2.1 Rohrbach stofflich Stickstoffbelastung Maßnahmen zur Reduzierung der Stickstoffbelastung (MST 1526) III-2.1 Rohrbach stofflich Phosphorbelastung Maßnahmen zur Reduzierung der Phosphorbelastung (MST 1526) III-2.1 Rohrbach hydromorpho- Gewässerentwicklungs- Maßnahmen zur Behebung hydro- logisch fähigkeit schlecht morphologischer Beeinträchtigungen III-2.2 Rohrbach stofflich Cadmiumbelastung Ermittlung der Herkunft der Cadmiumbelastung * HMWB = erheblich veränderter Oberflächenwasserkörper

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 25 Für das Stadtgebiet von St. Ingbert wurden der Rohr- insbesondere auf Vermeidung, Schutz und Vorsorge; bach und der Würzbach im Maßnahmenprogramm sie schließen Hochwasservorhersage und -warnung aufgenommen (LUA/MUV 2015, vgl. Tab. 3.1), das mit ein. Die Umsetzung der HWRM-RL ist eng mit nach Art. 11 EG-WRRL die Grundlage für die wasser- der Umsetzung der EG-WRRL abzustimmen und zu wirtschaftliche Planung legt. Der Landschaftsplan koordinieren. (MUV 26.3.2020a) konkretisiert auf lokaler Ebene Maßnahmenvorschlä- ge, die zur Umsetzung der Ziele der EG-WRRL und des Die Umsetzung der HWRM-RL befindet sich inzwi- Maßnahmenprogramms beitragen. schen im zweiten Zyklus; bisher wurden die Hoch- wasserrisikogebiete und die Hochwassergefahren- karten überprüft. Bis Ende 2021 wird eine Bewertung Europäische Hochwasserrisiko- der im HWRM-Plan erarbeiteten Maßnahmen, deren management-Richtlinie Träger v. a. das Land oder die Kommunen sind, vor- genommen. (MUV 26.3.2020a) Die 2007 vom Europäischen Parlament und dem Rat der Europäischen Union verabschiedete Hoch- Im Erläuterungsbericht zu HWRM-Plan Saarland wasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL, werden der Würzbach und der Rohrbach als Risiko- RL 2007/60/EG) regelt die Bewertung und das Ma- gewässer und Hochwasserbrennpunkte eingestuft nagement von Hochwasserrisiken. Ziel ist es, die (MUV 2015: 13). Für die Stadt St. Ingbert hält die nachteiligen Auswirkungen von Hochwasser auf die Maßnahmenliste keine spezifischen Maßnahmen menschliche Gesundheit und die Umwelt sowie auf fest. Die allgemein angegebenen Maßnahmen mit Wirtschaft, Infrastruktur und Kultur zu verringern. Die Relevanz für die kommunale Ebene (ebd.: 173 ff.) Anforderungen der HWRM-RL wurden in das „Gesetz werden im Landschaftsplan entsprechend berück- zur Ordnung des Wasserhaushalts“ (WHG) übernom- sichtigt: men und damit in deutsches Recht umgesetzt. (MUV • Angepasste Bauleitplanung: Die Gemeinden 26.3.2020a) und Städte müssen die Überschwemmungsge-

In einem abgestuften Verfahren wurden bis Ende biete (HQ100, HQextrem) in den Flächennutzungs- 2015 für Gewässer mit potenziell signifikantem und Bebauungsplänen darstellen und die Be- Hochwasserrisiko die Hochwasserrisiken bewer- lange des Hochwasserschutzes gemäß den tet, Hochwassergefahren- und -risikokarten erstellt wassergesetzlichen Vorgaben integrieren. sowie HWRM-Pläne erarbeitet. Dabei werden Be- • Angepasste Flächennutzungen: Die Kommunen sind verpflichtet, sukzessive auf eine hochwas- trachtungen für extreme (HQextrem) und mittlere Hoch- wasserereignisse (Wiederkehrintervall ≥ 100 Jahre, serangepasste Nutzung in Siedlungsgebieten sowie auf land- und forstwirtschaftliche Flächen HQ100) sowie Hochwasser mit hoher Wahrscheinlich- zur Vermeidung von Schadenspotenzial und zur keit (Wiederkehrintervall ≥ 10 Jahre = HQ10) ange- stellt. (MUV 26.3.2020a) Reduktion von Hochwasserabfluss hinzuwirken. • Entfernung oder Verlegung von Objekten und Die Gefahrenkarten stellen das Ausmaß der Überflu- Schutzgütern: Insbesondere in bereits seit lan- tungen im räumlichen Umgriff und bzgl. der erwar- gem bestehenden Kerngebieten sollten Objekte teten Wassertiefen dar. Die Risikokarten enthalten und Schutzgüter, die nicht mit vertretbarem Auf- Angaben zu den potenziellen hochwasserbedingten wand geschützt werden können, verlegt oder nachteiligen Auswirkungen, z. B. die Anzahl der ge- ganz entfernt werden. Zu prüfen ist, inwieweit fährdeten Einwohner*innen, die betroffenen Nut- dazu Programme zur Dorferneuerung, städte- zungen und mögliche Gefahren für die Umwelt. Die baulichen Entwicklung und Flächensanierungen HWRM-Pläne bauen auf diesen Grundlagen auf und zum Einsatz kommen können. enthalten Maßnahmen zur Verringerung der Wahr- • Hochwasserangepasstes Planen, Bauen und scheinlichkeit des Auftretens von Hochwasser und Sanieren: Öffentlichen Gebäude und Infrastruk- zur Minderung der Folgen. Die Maßnahmen zielen

26 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 tureinrichtungen sind hochwasserangepasst zu möglichst schadlos abführen (z. B. Notwasser- planen und zu bauen. Zur Förderung der Um- wege). Vonseiten der Kommune können dazu Be- setzung im privaten Bereich sollten lokale Sa- wirtschaftungskonzepte und kommunale Program- nierungsprogramme aufgelegt und Aufklärung me zum Regenwassermanagement in Siedlungs- betrieben werden. gebieten auch bei Starkregen aufgestellt werden. • Minderung der Flächenversiegelung: Entsiege- Zudem ist die Herstellung von Einrichtungen zum lung bzw. die Begrenzung der Neuversiegelung Ausgleich der Wasserführung denkbar. bei der Erschließung neuer Baugebiete oder dem • Freihalten des Hochwasser-Abflussquerschnitts Bau neuer Infrastruktureinrichtungen fördert die durch Gewässerunterhaltung an Gewässern natürliche Wasserrückhaltung durch Versickerung 3. Ordnung: Gewässerunterhaltung und Vor- bzw. Einlagerung von Niederschlag im Boden. Die landmanagement tragen wesentlich zur Regu- Kommune kann hierfür entsprechende Förderpro- lierung des Abflusses in Risikogebieten bei. Die gramme aufstellen und bei Erschließungsmaß- Gewässer im Stadtgebiet von St. Ingbert sind nahmen die Neuversieglung minimieren. Gewässer 3. Ordnung. Damit ist die Stadt für • Regenwassermanagement: Hierzu gehören Maß- die Gewässerunterhaltung zuständig. Sie hat im nahmen, die das auf befestigten Flächen anfal- Sinne des vorbeugenden Hochwasserschutzes lende Oberflächenwasser vor Ort zurückhalten dafür Sorge zu tragen, dass Engstellen und Ab- und versickern (z. B. Versickerungsbecken, -mul- flusshindernisse im Gewässer und im Vorland den, Mulden-Rigolen-Systeme, Regenwassernut- beseitigt werden. Hier können sich Synergien zungsanlagen, Gründächer) oder bei Starkregen mit Maßnahmen der EG-WRRL ergeben.

3.1.5 Kreisentwicklungskonzept des Saarpfalz-Kreises

Als Beitrag zu einer integrierten Regionalentwick- • „Natur und Umwelt“: Die besondere Natur- und lung hat der Saarpfalz-Kreis 2017 ein Kreisent- Kulturlandschaft wird als Standortfaktor für wicklungskonzept erstellt. Damit soll die räum- Wirtschaft und Tourismus sowie als Lebens- liche Entwicklung im Landkreis vorausschauend, grundlage für die Menschen der Region be- zusammenfassend, überörtlich und überfachlich trachtet. Dabei steht die nachhaltige Weiterent- unterstützt werden (Saarpfalz-Kreis 2017: 11). Für wicklung des Biosphärenreservats Bliesgau im die Landschaftsplanung der Stadt St. Ingbert sind Fokus. Im Sinne des Leitgedankens „Stadt und insbesondere die strategischen Aussagen zu den Land – Hand in Hand“ sollen in enger Abstim- Themenfeldern „Tourismus und Kultur“, „Natur und mung mit Städten und Kommunen Umwelt- und Umwelt“ sowie „Land- und Forstwirtschaft“ von Be- Klimaschutzziele entwickelt und konsequent lang (ebd.: 252 ff.): verfolgt werden. • „Tourismus und Kultur“: In diesem Bereich gilt • „Land- und Forstwirtschaft“: Land- und Forst- es, besondere Highlights zu etablieren und über wirtschaft werden als wesentliche Faktoren eine qualitative Weiterentwicklung von Natur- bei Erhalt und Entwicklung der gewachsenen erlebnis-, Aktiv- und Kulturangeboten die Wett- Kulturlandschaft gesehen. Sie unterstützen die bewerbsfähigkeit des Saarpfalz-Kreises zu ver- Entwicklung der regionalen Eigenart sowie die bessern. Die Kommunen des Landkreises tragen Identifikation mit der Region. Innovative und durch eigene kulturelle und touristische Profile nachhaltige Ansätze in diesem Handlungsfeld zur Schärfung des touristischen Leitbilds bei. sollen unterstützt und gefördert werden.

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 27 3.2 Fachgesetzliche Vorgaben

Fachgesetzliche Vorgaben, die die Landschaftspla- und in die Bauleitplanung nachrichtlich zu überneh- nung berücksichtigen muss, betreffen insbesondere men. Im Landschaftsplan werden die Schutzgebiets- die Ausweisungen der Fachbehörden zu den unter- kategorien und Flächenkulissen in den Kapiteln 5.2.1 schiedlichen Schutzgebietskategorien, zu natürli- Grundwasser, 5.2.3 Hochwasser- und Starkregenge- chen und baulichen Denkmalen sowie Überschwem- fährdung, 5.4.1 Schutz- und Sicherungsgebiete nach mungsgebiete. Die i. d. R. per Rechtsverordnung Naturschutzrecht sowie 5.7 Schutzgut Kultur- und festgesetzten Schutz- und Überschwemmungsgebie- sonstige Sachgüter bearbeitet. te sind in der Landschaftsplanung zu berücksichtigen

3.2.1 Schutzgebiete nach Naturschutzrecht

Schutzgebietsnetz Natura 2000 gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhalt be- sondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müs- Das Schutzgebietsnetz Natura 2000 dient europa- sen. Anhang I VRL listet entsprechende Vogelarten. weit dem Erhalt wildlebender Pflanzen- und Tier- Für die Sicherung der Natura 2000-Gebiete sind in arten und ihrer natürlichen Lebensräume. Ein wich- Deutschland die Bundesländer zuständig. tiger Aspekt ist die Vernetzung der geschützten Lebensräume, um ökologische Wechselbeziehungen Die Erhaltungs- und Entwicklungsziele für die ein- (wieder-)herzustellen und zu entwickeln sowie na- zelnen Natura 2000-Gebiete werden in FFH-Ma- türliche Ausbreitungs- und Wiederbesiedlungspro- nagementplänen festgelegt. Zudem werden hierin zesse zu fördern. (MUV 26.3.2020b) Maßnahmenvorschläge unterbreitet, wie die Ziele erreicht werden können (MUV 26.3.2020b). Das Natura 2000-Netz umfasst Gebiete der Fauna- Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL, RL 92/43/EWG), Wirtschaftliche und soziale Nutzungen sind in FFH- sogenannte FFH-Gebiete, und der EG-Vogelschutz- und Vogelschutzgebieten (VSG) möglich, soweit sie richtlinie (VRL, RL 2009/147/EG), sogenannte Vogel- die zu schützenden Lebensräume oder Arten nicht schutzgebiete. Die FFH-RL zielt auf den Schutz ge- beeinträchtigen. Für Planungen, Projekte und an- fährdeter Tier- und Pflanzenarten und die Sicherung dere Eingriffe innerhalb und außerhalb von Natura von europaweit gefährdeten, natürlichen und natur- 2000-Gebieten, die die Erhaltungsziele gefährden, nahen Lebensräumen. Die VRL verfolgt die Erhaltung ist eine Verträglichkeitsprüfung durchzuführen. Ge- aller wildlebenden Vogelarten in Europa. Die Gebie- gebenenfalls sind Verluste auszugleichen oder Ein- te werden nach EU-weit einheitlichen Standards griffe zu kompensieren. (MUV 26.3.2020b) ausgewählt und unter Schutz gestellt. Grundlage dafür bilden die Anhänge der FFH-RL und der VRL. Das Stadtgebiet von St. Ingbert partizipiert an zwei Im Anhang I FFH-RL sind 231 natürliche und naturna- Natura 2000-Gebieten (vgl. Kap. 5.4): he Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse • FFH/VSG 6609-301 Limbacher und Spieser Wald aufgeführt, die besonders schützenswert sind. An- • FFH-V-6708-307 Eichertsfelsen bei Oberwürzbach hang II FFH-RL benennt Tier- und Pflanzenarten von

28 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 Naturschutzgebiete bietskulissen angehören, als Landschaftsschutzge- (gemäß § 23 BNatSchG) biete ausgewiesen. (vgl. Kap. 8.2.2) Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Naturdenkmale Teilen erforderlich ist, werden nach § 23 BNatSchG (gemäß § 28 BNatSchG) als Naturschutzgebiete (NSG) rechtsverbindlich festgesetzt. Sie dienen der Erhaltung, Entwicklung Besondere Einzelschöpfungen der Natur, wie ein al- oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Bioto- ter großer Baum oder eine Felsformation, oder ent- pen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild- sprechende Flächen bis maximal fünf Hektar können lebender Tier- und Pflanzenarten. Sie können aus wegen ihrer Schönheit, Eigenart oder Seltenheit wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder lan- oder aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen deskundlichen Gründen oder wegen ihrer Seltenheit, oder landeskundlichen Gründen als Naturdenkmal besonderen Eigenart oder hervorragenden Schön- nach § 28 BNatschG unter Schutz gestellt werden. heit ausgewiesen werden. In Naturschutzgebieten In St. Ingbert sind vor allem besondere Einzelbäume sind alle den Schutzzweck gefährdenden Handlun- im gesamten Stadtgebiet sowie verschiedene Fels- gen untersagt. Sie dürfen i. d. R. nicht außerhalb der formationen in den umliegenden Wäldern als Natur- Wege betreten werden (MUV 26.3.2020c). denkmale ausgewiesen. (vgl. Kap. 8.2.4) Naturschutzgebiete werden gem. § 20 Abs. 1 Satz 1 SNG von der Obersten Naturschutzbehörde durch Geschützte Biotope Rechtsverordnung festgesetzt. Auf St. Ingberter Stadtgebiet sind insgesamt sechs, teils Gemeinde- (gemäß § 30 BNatSchG i. V. m. § 22 SNG) grenzen übergreifende Bereiche als Naturschutzge- Bestimmte Teile von Natur und Landschaft, die eine biete ausgewiesen (vgl. Kap. 5.4). besondere Bedeutung als Biotope haben, werden nach § 30 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG gesetzlich ge- schützt. Sie sind vor einer Zerstörung oder sonstigen Landschaftsschutzgebiete erheblichen Beeinträchtigung zu bewahren. Zu den (gemäß § 26 BNatSchG) gesetzlich geschützten Biotopen gehören im Saar- Landschaftsschutzgebiete (LSG) gem. § 26 BNatSchG land nach § 22 SNG i. V. m. § 30 BNatSchG: werden zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederher- 1. Moore, Sümpfe (Kalkflachmoor-Streuwiesen, stellung besonderer Landschaftsräume eingerichtet. Großseggenriede, Braunseggensümpfe, Klein- Hier steht oft die besondere kulturhistorische Be- seggenriede, Pfeifengraswiesen, Waldsimsenflu- deutung einer Landschaft gerade auch im Zusam- ren, mesotrophe Mädesüß-Hochstaudenfluren), menhang mit der Nutzung durch den Menschen Röhrichte, seggen- und binsenreiche Nasswie- bzw. ihre Bedeutung für die Erholung im Fokus. Die sen, Quellbereiche, natürliche oder naturnahe Schutzintensität ist im Verhältnis zu Naturschutzge- Bereiche fließender und stehender Gewässer bieten deutlich geringer. Nutzungen, die im Einklang einschließlich ihrer Ufer sowie der dazugehöri- mit den Schutzzielen stehen, sind erlaubt. gen uferbegleitenden natürlichen oder naturna- hen Vegetation und Verlandungsbereiche sowie Landschaftsschutzgebiete werden gem. § 20 Abs. 1 ihrer regelmäßig überschwemmten Bereiche Satz 2 SNG durch Rechtsverordnung von der Unte- und Binnenlandsalzstellen, ren Naturschutzbehörde mit Zustimmung der Obe- 2. offene natürliche Block-, Schutt- und Geröllhal- ren Naturschutzbehörde erlassen. Im Stadtgebiet den, offene Felsbildungen, Besenheidefluren, St. Ingbert sind weitgehend alle Flächen außerhalb Borstgrasrasen, Trocken- und Halbtrockenrasen, der Siedlungsbereiche, die nicht anderen Schutzge- Wälder und Gebüsche trockenwarmer Stand-

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 29 orte, Binnendünen, natürliche und naturnahe räumlich kohärent begründetes Kompensationskon- Höhlen und Dolinen, zept für eingriffsbezogene Ausgleichsmaßnahmen 3. Bruch-, Sumpf- und Auwälder sowie Schlucht-, zu unterbreiten und planungsrechtlich zu sichern Blockhalden- und Hangschuttwälder, (BfN 2020). 4. Kryptogamen- und Farnfluren auf primär offenen Nach § 30 SNG besteht im Saarland die Möglichkeit, Felsbildungen, Felsheiden-, Felskopf- und Fels- Maßnahmen, die die Funktionen und Werte des Na- spaltengesellschaften auf sekundär entstande- turhaushalts ohne rechtliche Verpflichtung wesent- nen Aufschlüssen. lich und dauerhaft verbessern, in ein landesweites In St. Ingbert sind verschiedene gesetzlich geschützt Register (Ökokonto) einzutragen. Das Ökokonto wird Biotope unterschiedlicher Größe und Artenzusam- beim Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz mensetzung ausgewiesen (vgl. Kap. 5.4.2). (LUA) geführt. Die dort registrierten Maßnahmen können als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen nach § 28 Abs.1 SNG in Anspruch genommen werden. Ausgleichsflächen und Ökokonto In der Stadt St. Ingbert liegen keine Unterlagen zu Der Landschaftsplanung kommt nach § 15 Abs. 2 bisher umgesetzten Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- Satz 4 BNatschG die Aufgabe zu, Vorschläge für ein men vor (vgl. Kap. 5.4.5).

3.2.2 Schutzgebiete nach Wasserrecht

Gemäß § 37 Saarländisches Wassergesetz (SWG) Um einer Verletzung der Deckschicht vorzubeu- i. V. m. § 51 WHG kann das Ministerium für Umwelt gen, gelten auch hier i. d. R. Nutzungsbeschrän- und Verbraucherschutz auf Antrag oder von Amts kungen, wie etwa für Bebauung oder landwirt- wegen Wasserschutzgebiete festsetzen. In der Re- schaftliche Düngung und Pestizideinsatz. gel betrifft dies Gebiete zur Gewinnung von Trink- • Die Wasserschutzzone III gilt als erweiterte wasser. Trinkwasserschutzgebiete sind in unter- Schutzzone, in der Nutzungsbeschränkungen schiedliche Zonen eingeteilt, die mit zunehmender und Auflagen erlassen werden können. Nähe zur Entnahmestelle höhere Schutzanforderun- gen stellen. Im Saarland werden Trinkwasserschutz- Die Festsetzung von Trinkwasserschutzgebieten er- gebiete in drei Zonen unterteilt (MUV 26.3.2020d): folgt per Verordnung. Sie enthält für jedes Schutz- gebiet spezifische Festsetzungen, welche Handlun- • In Schutzzone I, der sogenannten Fassungszone, gen und Anlagen in welcher Schutzgebietszone des die den engsten Bereich um die Wassergewin- jeweiligen Gebiets verboten oder unter Genehmi- nungsanlage und ihre unmittelbare Umgebung gungsvorbehalt gestellt sind. darstellt, ist keinerlei Flächennutzung zugelas- sen. Hier ist jegliche Verunreinigung des Grund- In St. Ingbert sind große Teile des Stadtgebiets als wassers untersagt. Wasserschutzgebiet ausgewiesen. Es kommen alle • Die Schutzzone II soll das Trinkwasser insbeson- drei Schutzgebietszonen vor (vgl. Kap. 5.2.1). dere vor bakteriellen Verunreinigungen schützen.

30 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 3.2.3 Hochwasserrisiko- und Überschwemmungsgebiete

Überschwemmungsgebiete sind Gebiete zwischen Wasserbehörde im Amtsblatt des Saarlandes, um oberirdischen Gewässern und Deichen oder Hoch- sie rechtsverbindlich festzusetzen. ufern sowie sonstige Gebiete, die bei einem Hoch- wasserereignis, das einmal in 100 Jahren zu erwar- Hochwasserrisikogebiete sind über die Über- ten ist, überschwemmt oder durchflossen werden. schwemmungsgebiete hinausreichende Gebiete, die Zudem zählen Gebiete, die zur Hochwasserentlas- bei einem Hochwasser mit niedriger Wahrschein- tung oder Rückhaltung beansprucht werden müssen, lichkeit (HQ200 bzw. HQextrem) überflutet werden (vgl. dazu. (§ 76 Abs. 1 und 2 WHG) § 78b Abs. 1 WHG). Diese Bereiche werden in den Hochwassergefahrenkarten erfasst. Für Hochwas- In Überschwemmungsgebieten gelten vor allem für serrisikogebiete gelten ebenfalls Einschränkungen die Bebauung weitreichende Einschränkungen. So hinsichtlich einer Bebauung, die jedoch gegenüber ist die Ausweisung von Baugebieten nur in beson- anderen Belangen abgewogen werden können. Für deren Ausnahmefällen unter Abwägung anderer Be- die Errichtung von Einzelgebäuden sind hochwasser- lange möglich (§ 78 WHG). Die Errichtung baulicher angepasste Bauweisen gefordert. Anlagen ist bis auf wenige Ausnahmen untersagt. In St. Ingbert sind entlang des Rohrbachs und des Die fachliche Ermittlung der Gebiete obliegt der Würzbachs Überflutungs- und Risikogebiete in den Wasserwirtschaftsverwaltung. Nach § 79 Abs. 2 Gefahrenkarten der Wasserbehörde dargestellt (vgl. SWG genügt die Veröffentlichung der Überschwem- Kap. 5.2.3). mungsgebiete gemäß HQ100-Gefahrenkarten der

3.2.4 Geschützte Objekte nach Denkmalschutzrecht (Kulturdenkmale, Bodendenkmale)

Kulturdenkmale sind Sachen, Teile oder Mehrheiten Für St. Ingbert wird eine eigene Teildenkmalliste ge- von Sachen aus zurückliegenden und abgeschlos- führt (MBK 2017). Eintragungen gibt es hier zu allen senen Epochen, an deren Erhalt insbesondere aus Ortsteilen. Sie betreffen in St. Ingbert-Mitte vor al- künstlerischen, wissenschaftlichen oder städtebau- lem verschiedene Denkmalensembles wie die Alte lichen Gründen, ein öffentliches Interesse besteht. Schmelz, die ehemalige Becker-Brauerei, die Risch- Sie können von Menschen geschaffen oder natürlich bach-Anlage oder die historische Bebauung der In- entstanden sein. Zu den Kulturdenkmalen zählen nenstadt, aber auch viele weitere Einzeldenkmale, bewegliche Kulturdenkmalen, Baudenkmale und Bo- und in den Ortsteilen meist Kirchen, alte Bauernhäu- dendenkmale. (§ 2 Abs. 1 Saarländisches Denkmal- ser oder frühere Funktions- und Industriegebäude. schutzgesetz (SDschG)) Bodendenkmale sind nach § 2 Abs. 4 SDschG be- Kulturdenkmale werden nach § 4 SDschG durch das wegliche und unbewegliche Kulturdenkmale, die er- Landesdenkmalamt nach Anhörung von Eigentü- haltenswerte Überreste oder Spuren menschlichen, mer*in, Kommune und Landesdenkmalrat in die Denk- tierischen und pflanzlichen Lebens, die sich im Erd- malliste eingetragen. Sie sind von den Eigentümer*in- boden oder auf dem Grund eines Gewässers befin- nen soweit wirtschaftlich zumutbar zu erhalten, zu den oder befunden haben (vgl. Kap. 5.7). pflegen und vor Gefährdung zu schützen. Ihre Beseiti- gung oder Veränderung bedarf der Genehmigung.

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 31 Kommunale Grundlagen 4 4.1 Rechtliche Grundlagen der Bauleitplanung

Die Bauleitplanung soll gemäß § 1 Abs. 5 Baugesetz- mehr den heutigen Anforderungen, räumlichen Leit- buch (BauGB) vor allem eine nachhaltige städtebau- bildern und Bedarfen. Die rechtsverbindliche Steue- liche Entwicklung und sozialgerechte Bodennutzung rung städtebaulicher Neuentwicklungen erfolgte in gewährleisten, eine menschenwürdige Umwelt den zurückliegenden Jahrzehnten überwiegend über sichern, die natürlichen Lebensgrundlagen schüt- die Aufstellung von Bebauungsplänen. Eine Neuauf- zen und entwickeln sowie den Klimaschutz und die stellung des Flächennutzungsplans soll zeitnah auf Klimaanpassung fördern. Der Flächennutzungsplan den Weg gebracht werden. Der Landschaftsplan stellt dazu die sich aus der beabsichtigten städtebau- liefert hierzu entscheidende Grundlagen, zumal für lichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung St. Ingbert bislang kein Landschaftsplan vorliegt. Er in ihren Grundzügen dar (§ 5 Abs. 1 Satz 1 BauGB). baut auf bereits vorliegenden Planungen und Kon- zepten zur städtebaulichen oder freiraumbezogenen Der Flächennutzungsplan der Stadt St. Ingbert da- Entwicklung der Stadt auf. Dazu gehören neben den tiert aus dem Jahr 1979. Er wurde in Laufe der Jahre formalen Bauleitplänen vor allem die unterschiedli- kleinflächig immer wieder an veränderte Bedarfe an- chen informellen Planungen zur Entwicklung der Ge- gepasst. Die letzte Änderung ist vom 25.6.2019. In samtstadt oder einzelner Quartiere sowie fachspezi- seinen grundlegenden Zielsetzungen und Planaus- fische kommunale Planungen (vgl. Kap. 4.2 und 4.3). sagen ist er inzwischen veraltet und entspricht nicht

Abb. 4.1: Rechtskräftige Bebauungs- pläne im Stadtgebiet von St. Ingbert Schüren (Quelle: eigene Darstellung; verwendete Datengrundlagen siehe Seiten 181 ff.)

Geltungsbereich Rohrbach Bebauungsplan St. Ingbert Gebäude Siedlung Gemeindegrenze

Rentrisch Hassel

Reichenbrunn

Sengscheid

Oberwürzbach

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 33 4.2 Kommunale Planungen und Vorhaben

In Ergänzung zur formalen Bauleitplanung hat die Stadt St. Ingbert verschiedene informelle Konzep- Integrierte städtebauliche te zur Stadtentwicklung allgemein und für einzelne Stadtentwicklungskonzepte: fachliche Aspekte erstellen lassen. • Städtebauliches Entwicklungskonzept St. Ing- bert (isoplan 2006) Stadtentwicklungsplanung • Städtebauliches Entwicklungskonzept St. Ing- bert, Fortschreibung 2011 (isoplan 2011) Ein städtebauliches Entwicklungskonzept für die • Stadtentwicklungskonzept für die Mittelstadt Gesamtstadt wurde erstmals 2006 vorgelegt und St. Ingbert – Fortschreibung für die Hand- 2010/2011 fortgeschrieben (isoplan 2006, 2011). Es lungsfelder Siedlungs- und Gewerbeent- diente als Grundlage für die beiden Stadtumbaumaß- wicklung (SEKO) (isoplan/MESS/Mittelstadt nahmen „Baumwollspinnerei“ und „Alte Schmelz“ St. Ingbert 2019) (vgl. Kap. 6.3), für die jeweils eigene teilräumliche, integrierte Entwicklungskonzepte erarbeitet wurden (isoplan 2014, isoplan/MESS 2016). Teilräumliche Entwicklungskonzepte • Teilräumliches Konzept für das Programmge- Nachdem sich die Rahmenbedingungen für die biet „Baumwollspinnerei“ (isoplan 2014) Stadtentwicklung u. a. durch ein deutliches Bevöl- • Integriertes städtebauliches Entwicklungs- kerungswachstum seit Mitte der 2010er Jahre und konzept St. Ingbert – neues Feuer für die Alte die nahezu vollständige Inanspruchnahme der ver- Schmelz (isoplan/MESS 2016) fügbaren Gewerbeflächen geändert hatten, ließ die Stadt St. Ingbert eine Fortschreibung des Städte- • Integriertes städtebauliches Entwicklungs- baulichen Entwicklungskonzepts (SEKO) erarbeiten konzept „Zukunft Stadtgrün – St. Ingbert“ (isoplan/MESS/Mittelstadt St. Ingbert 2019). Der für den Bereich Gustav-Clauss-Anlage (Argus Schwerpunkt dieser Fortschreibung lag auf der Ak- Concept/Mittelstadt St. Ingbert/MIBS 2019) tualisierung der Bestandsanalyse und der strate- gisch-konzeptionellen (Neu-)Ausrichtung in Bezug auf die Handlungsfelder Demografie, Wohnungsbau Es wird allerdings auch Bedarf an der Entwicklung und Gewerbeflächen. Damit sollte eine Grundlage neuer Wohnbauflächen gesehen. Hierfür wurden für die Fortschreibung des Flächennutzungsplans Potenzialflächen, die entweder bereits im alten Flä- bereitgestellt werden. chennutzungsplan als geplante Wohnbauflächen ausgewiesen sind oder im bestehenden Siedlungs- Für das Handlungsfeld Wohnungsbau definiert das zusammenhang liegen, erfasst und bewertet. SEKO Entwicklungsziele, die im Wesentlichen auf eine nachhaltige, Ressourcen schonende Stadtent- Für die gewerbliche Entwicklung stehen demgegen- wicklung und den hohen Wohn- und Freizeitwert als über kaum noch Flächen zur Verfügung. Für das Standortvorteil abstellen. Die Strategie zur Wohn- SEKO wurden daher Gewerbepotenzialflächen er- baulandentwicklung setzt prioritär auf die Aktivie- mittelt und zusammen mit un- oder untergenutzten rung und Nutzung bestehender Baulücken und die Gewerbeflächen hinsichtlich ihrer Eignung für eine Um- und Neunutzung von Gebäudeleerständen. Entwicklung als Gewerbeflächen untersucht. Vor

34 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 dem Hintergrund knapper Flächenressourcen für die Gesamtstädtisches Einzelhandelskonzept gewerbliche Entwicklung empfiehlt das SEKO (iso- und Nahversorgungskonzept plan/MESS/Mittelstadt St. Ingbert 2019: 164) ins- besondere, Zur Steuerung der Einzelhandels- und Zentrenent- wicklung ließ die Stadt St. Ingbert 2009 ein gesamt- • die Nachverdichtung und effizientere Ausnut- städtisches Einzelhandelsentwicklungskonzept er- zung vorhandener Flächen sowie die Nutzung stellen (CIMA 2009). In ihm sind die Ziele der Stadt zur brachgefallener Flächen bzw. Gebäude voran- Einzelhandelssteuerung und -entwicklung formuliert. zutreiben, Grundsatzentscheidungen zu einzelhandelsspezifi- • eine Konversion von Gewerbeflächen in Wohn- schen Fragestellungen der Stadtentwicklungspolitik bauflächen bzw. die Nutzung von Gewerbeflä- können mithilfe des Konzepts sachgerecht begründet chen zur Ansiedlung von (großflächigem) Einzel- werden. Es dient zudem als wichtige Grundlage für handel zu vermeiden und die Umsetzung der städtebaulichen Zielsetzungen • ein vorausschauendes Flächenmanagement zur Einzelhandels- und Zentrenentwicklung in Bau- durch Ankauf von Industriebrachen durch die leitplänen und Entwicklungskonzepten. Stadt zu etablieren. • neue und innovative Unternehmen und Start- Die Absicht verschiedener Einzelhandelsbetriebe, Ups auf freiwerdenden Gewerbeflächen anzu- an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet Be- siedeln. triebe zu erweitern oder neue Ansiedlungen voran- zutreiben, bildete 2015 den Anlass zur Aufstellung Mit der vom Land beschlossenen Ansiedlung des eines ergänzenden Nahversorgungskonzepts (Kru- CISPA Innnovation Campus auf dem Areal der Alten se/Smolana/Kreckel 2015: 6 f.). Die Entwicklungs- Schmelz hat die Stadt einen wichtigen Schritt zur optionen und Planungsvorhaben der Einzelhändler Unternehmensansiedlung getan. sollten nicht als Einzelfälle separat, sondern im stadträumlichen Gesamtzusammenhang bewertet Das neuste teilräumliche Integrierte Städtebau- werden. Grundsätzliches Ziel ist es, eine möglichst liche Entwicklungskonzept (ISEK) befasst sich mit flächendeckende, verbrauchernahe Grundversor- der Qualifizierung der Gustav-Clauss-Anlage (Argus gung sicherzustellen und nicht durch die Überdimen- Concept/Mittelstadt St. Ingbert/MIBS 2019). Es sionierung einzelner Standorte zu gefährden. Das bereitete die Aufnahme des Projekts in das Städ- Gutachten nimmt dazu eine Bewertung verschie- tebauförderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ vor. Im dener potenzieller Entwicklungsstandorte im Stadt- Sinne der Zielsetzungen des Förderprogramms sol- gebiet vor und trifft Aussagen zu wirtschaftlich len die im ISEK enthaltenen Maßnahmenvorschläge tragfähigen Verkaufsflächengrößen unter Berück- zur Verbesserung der urbanen grünen Infrastruktur sichtigung der räumlichen Standortstruktur. durch Anlage, Sanierung und Vernetzung von Grün- und Freiflächen beitragen. Für die Gustav-Clauss- Anlage bedeutet dies Lärmaktionsplan • eine bessere städtebauliche Eingliederung in Für Hauptverkehrsstraßen mit einem Verkehrsauf- die Stadt und die Rohrbachachse, kommen von mehr als drei Millionen Kraftfahrzeu- • eine verbesserte Anbindung an die umliegen- gen pro Jahr (ca. 8.200 Fahrzeuge täglich) sind von den Quartiere und eine qualitative Aufwertung den Gemeinden Lärmaktionspläne aufzustellen (vgl. der inneren Erschließung sowie EU-Umgebungslärm-Richtlinie (RL 2002/49/EG) von • eine Neuordnung der Nutzungsbereiche und 2002 sowie § 47d Abs. 3 Bundes-Immissionsschutz- Aufwertung der Angebote (vgl. Kap. 6.4). gesetz (BImSchG)). Mit diesen Plänen sollen „Lärm- probleme und Lärmauswirkungen, erforderlichen- falls einschließlich der Lärmminderung, geregelt werden“ (Art. 8 (1) RL 2002/49/EG).

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 35 In St. Ingbert waren einzelne Abschnitte der Bun- Klimaschutzteilkonzept Zukunftsmobilität desautobahn 6, der Bundesstraße 40 sowie der Lan- destraßen 111, 112, 119, 126 und 250 aufgrund ihrer Mit der grundsätzlichen Frage, wie eine zukunftsfä- Verkehrsbelastung Gegenstand der Untersuchun- hige Mobilität in der Stadt St. Ingbert gestaltet wer- gen. Der Lärmaktionsplan (GSB 2013a, b) stellt für den kann, setzt sich das Klimaschutzteilkonzept Zu- diese Straßenabschnitte kurz-, mittel- und langfris- kunftsmobilität (Planersocietät 2019) auseinander. tigen Handlungsbedarf fest und leitet daraus kurz- Bisher liegen eine umfassende Bestandsanalyse und und mittelfristig umzusetzende Maßnahmen zur ein erstes Zielkonzept vor. Ziel ist eine handlungs- Lärmminderung ab. Es wird jedoch nur die Betrof- orientierte Mobilitätsstrategie für St. Ingbert. Dazu fenheit von Menschen in ihren Wohnungen, Schulen werden verkehrsmittelübergreifend Handlungser- oder Krankenhäusern betrachtet. Die Lärmbelastung fordernisse, Projekte und Maßnahmen definiert und in Frei- und Erholungsräumen war nicht Gegenstand Vorschläge zu ihrer Umsetzung erarbeitet. der Untersuchungen.

4.3 Sonstige kommunale Aktivitäten

Baulandkataster Die Pur – Mountainbikestrecke in und um St. Ingbert Ein erster Schritt in Richtung eines nachhaltigen und ressourcenschonenden Flächenmanagements stellt Rund um St. Ingbert, mit einem Schwerpunkt auf die 2018 vom Stadtrat beschlossene Einrichtung den im Norden und Westen gelegenen Waldge- eines Baulandkatasters dar (Stadt St. Ingbert 2018). bieten, hat die Stadt in Kooperation mit dem Saar- Seit Oktober 2019 steht im städtischen Geoportal Forst Landesbetrieb die Mountainbikestrecke „Die eine interaktive Karte zur Verfügung, die Basisinfor- Pur“ angelegt. Sie wurde vor Kurzem überarbeitet mationen zu unbebauten Grundstücken enthält, die und auf nun insgesamt 116 km Gesamtlänge erwei- aus öffentlich-rechtlicher Sicht sofort oder in ab- tert. Besonderes Kennzeichen ist, dass die Strecke sehbarer Zeit bebaubar sein könnten (Baulücken). nur die natürlichen Gegebenheiten nutzt und keine Dazu gehören Angaben zu Größe und Lage sowie zur technischen Einbauten aufweist. Unterschiedliche grundsätzlichen Eigentümersituation, d. h. ob sich Streckenvarianten bieten ein vielfältiges Angebot das Grundstück in städtischem Besitz befindet oder von Technik- und Naturerleben. Der Streckenverlauf nicht. Angaben zu privaten Eigentümer*innen kön- bindet Hütten und Biergärten als Raststationen mit nen nicht über das Kataster abgefragt werden; die ein. (Stadt St. Ingbert 30.3.2020a) Stadt stellt diese auch nicht auf Anfrage zur Verfü- gung. Hier müssen Interessierte eigeninitiativ tätig werden. (Stadt St. Ingbert 30.3.2020b)

36 Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 Wandern in St. Ingbert Für eine Inwertsetzung wurden in den letzten Jahr- zenten immer wieder neue Konzepte entwickelt (u. a. Ein ausgedehntes Netz an Wanderwegen lädt in den Saarpfalz-Kreis 2011, ARGE Gärten mit Geschichte Waldgebieten rund um St. Ingbert zum Wandern ein. 2013). Einer Öffnung der privaten Freiräume für die Zahlreiche Hütten bieten Möglichkeiten zur Einkehr. Allgemeinheit oder einer Nutzung als Wegeverbin- Mit dem Hüttenwanderweg verfügt St. Ingbert über dung zum Saarkohlenwald standen bisher jedoch die einen Premiumwanderweg. Die Stadt St. Ingbert Interessen der privaten Eigentümer*innen entgegen. hat gemeinsam mit dem Heimat- und Verkehrsver- ein eine Wanderkarte herausgegeben, die über die Wandermöglichkeiten informiert. (Stadt St. Ingbert Weitere Arbeiten 30.3.2020c) Für den Landschaftsplan wurden weitere Gutachten ausgewertet, die St. Ingbert betreffen, so u. a. Krämerpark • Bauer, Sarah (2008): Das Lokalklima von St. Ing- Die Wald- und Grünflächen westlich der Alten bert. Wissenschaftliche Arbeit im Rahmen der Schmelz sind Überreste eines englischen Land- ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Gym- schaftsparks. Dieser Park wurde Anfang des 19. Jahr- nasien und Gesamtschulen. Saarbrücken. hunderts auf Betreiben der Besitzer der früheren St. • Tao, Yiyun (2011): Masterplan Grün und Gesund- Ingberter Eisenhütte, der Familie Krämer, angelegt. heit für die Biosphärenstadt St. Ingbert. Disser- Die Gartenanlage zwischen Rohrbach und Dudwei- tation an der Technischen Universität Kaisers- ler Straße umfasste neben einem barock gestalteten lautern, Fachbereich Raum- und Umweltplanung. Gartenteil einen Landschaftsgarten sowie landwirt- • Höblich, Bettina (2012): Landschaftserleben in schaftliche Nutzflächen. Ab 1860 gingen Teile durch . Waldästhetische Analyse, Kon- Erweiterungen der Industrieanlagen entlang des zept- und Maßnahmenplanung. Diplomarbeit an Rohrbachs und später durch die Erschließung neuer der Technischen Universität Kaiserslautern. Er- Gewerbeflächen an der Dudweiler Straße verloren. schienen in der Reihe landeskundlicher Online- Heute sind die Reste nur noch an einzelnen Relik- Publikationen des Instituts für Landeskunde im ten zu erahnen. Eine umfassende gartenhistorische Saarland, Band 8. Bestandsaufnahme belegt den Wert der ursprüng- lichen Gartenanlage. (Junker-Mielke 2004)

von links: die Mountainbikestrecke „Die Pur“ ist ein Aushängeschild des Erholungsangebots der Stadt; der „Krämerpark“ weist noch Relikte des historischen Landschaftsparks der Industriellenfamilie Krämer auf

Landschaftsplan St. Ingbert | November 2020 37