Widerstand in Neukölln Berlin
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Berlin | Widerstand 1933 –1945 Hans-Rainer Sandvoß Widerstand inNeukölln Pankow Reinickendorf Weißensee Wedding Prenz- lauer Spandau Berg Tier- garten Mitte Fried- Charlottenburg richs- Lichtenberg hain Kreuzberg Wilmersdorf Schöne- berg Treptow Zehlendorf Steglitz Neukölln Köpenick Tempelhof Berlin Widerstand 1933 –1945 Neukölln Hans-Rainer Sandvoß 3 Titelbild: Observationsfoto der Gestapo über ein geheimes Treffen illegal tätiger Funktionäre (Textseite 174ff.) Rückseite: Bühnenvorführung des Arbeitersportvereins Neukölln mit dem Titel „Neukölln in geschlossener Front“, Anfang der 1930er Jahre (Textseite 33) Inhalt Vorwort S. 8 Einleitung S. 11 Ein Arbeiterbezirk mit Tradition – Reformpolitisches Zentrum – Zerstrittene Lager – Wirtschaftskrise und Wahlen – Terror 1. Kapitel: Die „Parole“ S. 19 Das Neuköllner Einheitsfrontorgan – Illegaler Druckort – Kontakte zu anderen Gruppen – Die Stärke der „Parole“ – In Haft – Der Prozess – Nach der Haft – Im Streit um die Vereinigung (1945/46) 2. Kapitel: Arbeitersportler wehren sich S. 30 A.S.V. Fichte – Neuköllner Arbeitersportgruppen – A.S.V. Neukölln – Fichte Wandersparte – Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit – Rot-Sport-Leiter Erich Hempel – „Neuköllner Sportfreunde“ – Rote Rennradler (Fichte Neukölln) – Werner Seelenbinder – Deutscher Sportverein Berlin-Neukölln 33 3. Kapitel: Sozialdemokraten gegen Gewalt und Diktatur S. 46 „Berlin bleibt rot!“ – Um den 20. Juli 1932 – Letzte Kundgebungen – Überfall auf ein Neuköllner Reichsbannerlokal – Kampfloser Untergang – Verschleppung – Franz Künstler – Massenprozesse gegen die Berliner SPD – Willi Gleitze offenbart Misshandlungen – Georg Obst - Selbstmord in der Haft – „Proletarischer Pressedienst“– Die Neuköllner Zentrale – „Badke und Genossen“ – Reichsbanner im Widerstand – Solidarität und Illegalität – Gestapospitzel „S 18“ – Spartakisten und Leviten: Familie Winguth – Kammergericht gegen Hans Schiftan – Kriegsbeginn – Der Tod des „Novemberverbrechers“ Emil Barth – Stiller Protest in Baumschulenweg – Im KZ ermordet: Paul Fürst – Um den 20. Juli 1944 – Ämter der Überlebenden 4. Kapitel: Neu Beginnen S. 95 Die geheime Organisation – „Neu beginnen!“ – Anhänger in Neukölln – Auflösung der SPD/Illegale Treffpunkte – NB spaltet sich – Berliner Prozesse gegen Neu Beginnen – Weiterführung der illegalen Arbeit – Kontakte zur „Volksfront“ – Kurt Schmidt droht die Todesstrafe – Wieder in Freiheit 5. Kapitel: Sozialistische Arbeiterpartei (SAP) S. 106 Eine Minderheitenpartei – Max Köhler – Illegalität – Eine Kampfschrift entsteht – Illegale Betriebsarbeit - Der Eckstein-Fonds - Verbindungen zu anderen illegalen Gruppen – Karl Ernst und Prinz Auwi „verhören“ – Gerichtsverfahren unter internationalem Protest – Flucht in die Freiheit – Heinrich Uetzfeldt – Ein Kern hält durch 5 6. Kapitel: Die Roten Kämpfer S. 121 Gegen die Herrschaft der Bürokratie – Dr. Karl Schröder – Sammlung und Schulung – Hinter Gittern – Hilfegesuch an verfolgte Juden – Enttäuschung am Ende 7. Kapitel: Unabhängige Kommunisten S. 130 K.A.P.D. und AAUE – Erich Mühsam – Rudolf Rocker und die FAUD – Trotzkisten – Hans Loriades – Kommunistische Partei Opposition (KPD(O)) – Neuköllner Verbindungsstelle – Kurt Weise – Geschützt 8. Kapitel: Internationaler Sozialistischer Kampfbund (ISK) S. 139 Der Nelson-Bund – Antifaschismus – Eine vegetarische Gaststätte – „Hakenkreuz am Galgen“ – ISK-Prozesse – Zuflucht für politische Verfolgte und Deserteure 9. Kapitel: Kommunistischer Widerstand (KPD) S. 149 Legal und illegal – Parteikonferenz des UB Süd[ost] am 23. Mai 1932 – Delegiertenkonferenz des Unterbezirks 24 vom 16. November 1932 – Parteikonferenz des Unterbezirks 24 vom 9. Februar 1933 – Bürgerkriegsstimmung: Januar 1933 – Letzte KPD-Kundgebung im Sportpalast 23.2.1933 – Das Scheitern der Einheitsfront – Terror und Verhaftungen – Die „Neuköllner Sturmfahne“ – Aktionen zum 1. Mai – Suche nach Verbündeten – Verhaftet (Festnahme Alfred Schaefers) – Herbert Grasse und Alfred Perl – Vorbereitung zum Hochverrat – Stadtweite Widerstandsgruppen – Justizverfahren wegen Vertriebs illegaler Schriften – „Ho3“ bespitzelt Untergrundkämpfer – Zerschlagung des Unterbezirks Neukölln der KPD – Funktionäre des geheimen Nachrichtenapparates – Der Richardstraße-Prozess – Margarete Walter – Walter Ehlen – Unterschlupf in Neukölln – Heinz Kapelle und seine Freunde – Protest gegen den Krieg – Vor Gericht – „Rote Kapelle“ (Schulze-Boysen-Harnack-Organisation) – Eine vielschichtige Gruppe – Leitungsmitglied John Sieg – Innerer und äußerer Kreis – Herstellung der „Inneren Front“ – Herbert Grasse – Wolfgang Thiess und Ursula Goetze – Aufgeflogen - Martin Weise – Gruppe Joachim Franke – Kontakte mit der Gruppe Baum – Anton Saefkow und Genossen – Hugo Kapteina – Herbert Tschäpe – Franz Lange überlebt 10. Kapitel: Bekennende Kirche (BK) S. 213 „Deutsche Christen“ greifen nach der Macht – Ein Kampf zwischen Minderheiten – Kirche und Arbeiterschaft – Religiöse Sozialisten – Der Kirchenkreis Kölln-Land II – Bekenntnisgemeinden in Neukölln – Im fernen Britz und Rudow – Kirchenwahlen 1933: „Neukölln für Christus!“ – Arthur Rackwitz im Visier – Martin-Luther-Gemeinde: Bekenntnispfarrer Max Leist und Walter Thom – Zwischen den Fronten – Nikodemus- Gemeinde – Hilfe bei der Stadtmission – Missionsinspektor Paul Gerhardt Möller – SA und SS überfallen Pfarrer Möller - Beistand für „rasseverfolgte“ Kinder – Gegen „Juden-Christen“ – Liebe im Schatten der „Rassengesetze“ – Rettung durch Taufe (Pfarrer Rackwitz) – Neuköllner Notgemeinden – KZ-Haft für Pfarrer Rackwitz – Kriegsende und Neubeginn bei der Stadtmission 6 11. Kapitel: Zeugen Jehovas S. 252 Prozesse gegen Zeugen Jehovas – Neuköllner Bezirksleiter – Bruno Jacubeit: wiederholt inhaftiert 12. Kapitel: Katholiken S. 255 In der St. Anna-Gemeinde – Jugendliche zwischen Autonomie und Anpassung (Zeitzeugenerinnerungen) – Soldaten berichten vom Mord an den Juden 13. Kapitel: Schüler und Lehrer im Widerstand S. 261 „Verderber der deutschen Jugend“ – An der Rütli-Schule – Die Karl-Marx-Schule – „Säuberungen“ – Verfolgte Lehrer – Erfahrungen mit dem NS-Schulsystem – Selbstmord einer Schülerin – Jugend im Widerstand – Gruppe Hanno Günther – Todesstrafe für Jugendliche – Künstler setzen sich ein – Eine Überlebende berichtet 14. Kapitel: Alltag zwischen Anpassung und Widerstand S. 279 Die ambivalente „Volksgemeinschaft“ – Menschlichkeit und Hilfe - Die Hauskontrolleurin - In der Britzer Siedlung - Am Reformgymnasium - Sondergerichtsverfahren - Im Plättgeschäft - Auf der Post - Feindsender - Jugendlicher Protest - Todesstrafe für ein Spottgedicht – „Defaitismus!“ – Krankenschwester Gertrud Seele – Denunziert 15. Kapitel: Verfolgung der Juden / Hilfe für Verfolgte S. 293 Eine kleine jüdische Gemeinde – Verdienste um die Reformpolitik – Massenmord an den Juden – Schutz für Verfolgte – Versteckt durch Neuköllner – Fritz Naujoks und sein Kreis – Dr. Benno Heller – Bruno Rosenthal – Hilfe für jüdische Zwangsarbeiterinnen – Chefarzt Dr. Willibald Pschyrembel (1901–1987) – Ein Lager für Zwangsarbeiter des evangelischen Stadtsynodalverbandes – Humanitäre Hilfe für Notleidende – Kriegsende – Tagebuch des Schneiders Hugo Budig Anhang Emigranten S. 314 Quellenverzeichnis der Zitate S. 322 Literatur S. 332 Bildnachweise S. 340 Abkürzungen S. 341 Personenregister S. 342 Straßenverzeichnis S. 358 7 Vorwort Die vierte Veröffentlichung über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945 ist Neukölln, Berlins bevölkerungsreichstem Bezirk, gewidmet. Als Arbeiterbezirk mit politischer Tradition war Neukölln auch aufgrund seiner Größe und Dichte ein Stadtteil, der den unterschiedlichsten Gruppen der Arbeiterbewegung besondere Entfaltungsmöglichkeiten bot. Um allen Sparten des frühen Widerstandes gegen die NS-Diktatur gerecht zu werden und nicht nur der traditionell starken Organisationen zu gedenken, wurde versucht, neben den Aktionen auch den geistigen Hintergrund kleiner Arbeitergruppen zu beschreiben. Nicht zuletzt dies führte dazu, dass ein besonders umfangreicher Band entstand. Er bietet aber andererseits die Chance, ein begrenztes Gebiet tiefer als bisher zu erforschen und auch das komplexe Problem des Alltags anzusprechen. Die Arbeit ist so gegliedert, dass man einzelne Kapitel gesondert herausgreifen kann. Die Reihenfolge der Kapitel entspricht keiner Wertung. Um trotz vieler Details und Namen die Darstellung lebendig zu halten, war ich bemüht, möglichst historisch-chronologisch vorzugehen. Damit die sehr faktenreiche Zusammenstellung lesbar bleibt, wurde auf einen detaillierten Anmerkungsteil verzichtet; alle Angaben sind jedoch belegt. Bei Anschriften sind durchgängig die alten Straßennamen und Hausnummern angegeben. Veränderungen (soweit bekannt) erscheinen in Klammern. Die Grundlage für diese Arbeit bilden wissenschaftliche Veröffentlichungen, Prozess- unterlagen, Biographien, Erinnerungen, alte Adressbücher und besonders die Auskünfte von über 50 Zeitzeugen. Die meisten von ihnen wurden bereits Anfang der 1980er Jahre befragt. Ihnen ist es besonders zu verdanken, dass diese Darstellung entstehen konnte. In einigen Fällen schlossen ihre Berichte Lücken in der Forschung. 8 Ich danke der Bezirksverwaltung von Neukölln, Herrn Dr. Reichhardt, dem Landesarchiv Berlin, dem Berliner Entschädigungsamt, der Senatsverwaltung für Inneres, dem Evangelischen Zentralarchiv, Frau Elisabeth Stephani, dem Bundesarchiv, dem Franz-Neumann-Archiv, dem Diakonischen Werk, dem Bischöflichen Ordinariat, der Kirchengemeinde Martin-Luther, Herrn Pfarrer Meyer, Cornelia Biermann-Gräber, Winfried Seiring, Prof. Dr.