19. Mai 1987: Fraktionssitzung
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DIE GRÜNEN – 11. WP Fraktionssitzung: 19. 5. 1987 [21.] 19. Mai 1987: Fraktionssitzung AGG, B.II.1, 2135. Überschrift: »Protokoll der Fraktionssitzung vom 19. 05. 87«. Zeit: 14.00–22.15 Uhr. Anwesend: Abgeordnete: Beck-Oberdorf, Beer, Brahmst-Rock, Brauer, Daniels, Ebermann, Eid, Flinner, Garbe, Häfner, Hensel, Hillerich, Hoss, Hüser, Kelly, Kleinert, Knabe, Kreuzeder, Krieger, Lippelt, Mechtersheimer, Nickels, Oesterle-Schwerin, Olms, Rust, Saibold, Schily, Schmidt-Bott, Schoppe, Sellin, Stratmann, Teubner, Trenz, Unruh, Vennegerts, Vollmer, Volmer, Weiss, Wetzel, Wilms-Kegel, Wollny, Wüppesahl Fraktionsmitarbeiterinnen und Fraktionsmitarbeiter: Vogt, Vesper (Fraktionsgeschäfts- führer), Zurel Gäste: Jo Müller (GAL Hamburg), Christian Schmidt (Sprecher des Bundesvorstands der Partei DIE GRÜNEN) GO-Antrag von Willi Hoss: Änderung der Tagesordnung, Diskussion zur beabsichtigten Einstellung von Uli Tost beantragt. Gegenrede Luise Teubner: Fraktionssitzung nicht der Ort für Personalentscheidungen. Beschluß: nach Hamburg/Rheinland-Pfalz-Debatte Abstimmung: 14 Ja-Stimmen 11 Nein-Stimmen 5 Enthaltungen GO-Antrag von Michael Weiss: Hamburg-Debatte soll auf TOP 7 verschoben werden. Dieser Antrag wird abgelehnt mit 14 Nein-Stimmen, 13 Ja-Stimmen. Angelika Beer: Erweiterung TOP 2 a, Alfred-[Mechtersheimer-]Antrag und Demo. Konsens. Regula Schmidt-Bott: Antrag zur Aufnahme von Volkszählungsmitteilungen. Konsens. Helmut Lippelt: Anträge des AFI. Jutta Oesterle-Schwerin: Antrag, Hamburg-Debatte um eine Stunde zu verkürzen (von 15.00 bis 17.00 Uhr in Tagesordnung angesetzt). Gegenrede von Wilhelm Knabe. Abstimmung: Debatte von 1 Stunde: 14 Ja-Stimmen, 13 Nein-Stimmen Beschluß: 1 Stunde Debatte. Michael Weiss: Antrag, unter »Mitteilungen« Beratung über AK Finanzierung aufzunehmen. Imma Hillerich: Antrag zur Aufnahme der Fraktionssitzungsstruktur (unter »Berichte und Mitteilungen«). TOP 1: Berichte und Mitteilungen Hubert Kleinert: Er berichtet über das Schreiben von Jenninger und Hamm-Brücher, die die Einladung1 aus Termingründen abgesagt haben. Die Einladung an beide wird 1 Die Fraktion DIE GRÜNEN hatte Bundestagspräsident Jenninger, dessen Stellvertreter Renger, West- phal (beide SPD) und Cronenberg (FDP) sowie die FDP-Abg. Hamm-Brücher zu einer Fraktionssitzung eingeladen, um über Grundsatzfragen von Demokratie und Parlamentarismus zu debattieren. Die Einladung stand im Zusammenhang mit einer Pressemitteilung der Fraktion vom 11. Copyright © 2018 KGParl 1 DIE GRÜNEN – 11. WP Fraktionssitzung: 19. 5. 1987 weiterhin aufrecht erhalten, ein geeigneter Termin wird noch vor der Sommerpause gefunden. Regula Schmidt-Bott: Antrag, daß eine derartige Fraktionssitzung nicht stattfindet. Sie äußert Ihre Entrüstung über dieses Vorhaben. Hubert Kleinert: Er äußert sich positiv zum hohen politischen Effekt für die Grünen bei einer derartigen Sitzung. GO-Antrag Helmut Lippelt: Abstimmung. 27 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen. Antrag Regula Schmidt-Bott: Abstimmung. 8 Ja-Stimmen, 24 Nein-Stimmen, 6 Enthaltungen. Damit ist der Antrag von Hubert Kleinert, wie geplant zu verfahren, angenommen. Persönliche Erklärung Thomas Ebermann: Nach seiner Meinung ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt ein gemeinsames Gespräch mit Jenninger unmöglich. Zusatzantrag Peter Sellin: Vor Einladung an Jenninger Debatte in Fraktion. Abstimmung: 25 Ja-Stimmen, 8 Nein-Stimmen.2 Persönliche Erklärung Hubert Kleinert: Nach seiner Einschätzung ist mit diesem Abstimmungsverhalten der Fraktion ein Gespräch mit Jenninger gegenstandslos. Persönliche Erklärung Imma Hillerich: Kritik an Einladung und Struktur der Fraktions- sitzungen. Bitte an den Fraktionsvorstand, die Planungen vernünftiger zu gestalten und nicht Einzelinitiativen vorzunehmen. Versammlungsleiterin Waltraud Schoppe: Bitte an Vertreter des AFI um Sachstandbericht »Gorbatschow«. Berichterstatter Otto Schily Vorschlag des AFI: Da Vorbereitung zur Gorbatschow-Debatte noch nicht abgeschlossen sei, soll die deutschlandpolitische-Debatte mit der Gorbatschow-Debatte kombiniert am 16./17. Juni in Berlin stattfinden.3 Zu beiden Schwerpunktthemen soll ein Diskussionspapier vorgelegt werden. Ellen Olms: Sie äußert sich zur Fraktionssitzung in Berlin und hat Bedenken zum Reichstagsgebäude. Ihr Vorschlag: Tagungsort Kreuzberg. Weiterer Vorschlag aus Fraktion: Abgeordnetenhaus Schöneberg. Gegenrede Otto Schily: Die Wahl eines anderen Ortes spricht von wenig Selbstbewußtsein. Wilhelm Knabe: Er will diese Debatte in Bonn führen; falls doch Berlin Tagungsort, dann plädiert er für Reichstagsgebäude. Thomas Ebermann: Er hat vorher Debatte im Vorstand vermißt. Waltraud Schoppe: Sie erklärt, daß Initiative von AFI kam, Planungen wurden an AFI zurückgegeben. Mai 1987, in der der Abg. Häfner den Bundestag ein »politisch, geistig und moralisch weitgehend verkommenes Organ« genannt und den MdB vorgeworfen hatte, weder ihrem Gewissen noch dem Grundgesetz zu folgen. Vgl. dazu die Pressemitteilung Nr. 341/87 vom 11. Mai 1987; AGG, B.II.1, 2199. 2 Die Frage einer Einladung an Bundestagspräsident Jenninger wurde in den Fraktionssitzungen nicht wieder aufgenommen. 3 Zur Fraktionsdebatte am 16./17. Juni 1987 über die Reformvorgänge in der UdSSR und deren außenpolitische Wirkung sowie über die deutschlandpolitischen Positionen der GRÜNEN vgl. Dok. 23 und 24. Copyright © 2018 KGParl 2 DIE GRÜNEN – 11. WP Fraktionssitzung: 19. 5. 1987 Helmut Lippelt: Er äußert sich zum Verfahren, Diskussion um inhaltliche Gestaltung zum 17. Juni sei weiterhin offen. Vorschlag: Vorbereitungskommission. Otto Schily: Antrag in zwei Teilen beschließen, 16. Juni Gorbatschow unstrittig. Zum 17. Juni Grundsatzbeschluß, genaue Struktur bearbeitet die Arbeitsgruppe. Karitas Hensel: Sie bittet, eine Grundsatzentscheidung zu treffen. Das Deutschlandpapier ist ein Entwurf von Karitas [Hensel] und braucht Vorlauf.4 Hubert Kleinert regt an: 1. Grundsatzdebatte; 2. Festlegung auf den Ort; 3. Auftrag an Vorbereitungsgruppe. Abstimmung: zu 1. Einzelabstimmung wird gefordert. 16. [Juni] Gorbatschow: Ja-Stimmen bilden die Mehrheit. 17. Juni deutschlandpolitische Debatte: Ja-Stimmen in der Mehrheit, 2 Gegenstimmen. zu 2. a) Berlin oder Bonn: für Berlin 19 Ja-Stimmen, für Bonn 12 Ja-Stimmen.5 b) in Berlin 3 Möglichkeiten: Reichstag 14 Ja-Stimmen, Kreuzberg 13 Ja-Stimmen, Abgeordnetenhaus in Schöneberg 16 Ja-Stimmen. zu 3. 27 Ja-Stimmen für die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der deutschlandpolitischen Debatte. Imma Hillerich: Appell an den Fraktionsvorstand, eine durchsichtige Planung zu gewährleisten und Bitte um Aufnahme des Themas »Gentechnologie« noch vor der Sommerpause in die Tagesordnung.6 TOP 2: [Laufende parlamentarische Woche] Hubert Kleinert berichtet: Werftenantrag wurde einstimmig von Arbeitskreis und Fraktion beschlossen. Dringender Hinweis an die Fraktion: unter Umständen namentliche Abstimmung.7 Redebeitrag Marieluise Beck-Oberdorf: Sie stellt diesen Antrag der Fraktion vor und erläutert ihn ausführlich. Helga Brahmst-Rock: Sie äußert inhaltliche Bedenken. Marieluise Beck-Oberdorf: Sie stellt nochmals heraus, daß es um zwei verschiedene Arten der Unterstützung geht – Reederhilfe – Werfthilfe. 4 In dem Deutschlandpapier vom 8. Mai 1987 wurde die West- bzw. NATO-Integration der Bundesrepublik befürwortet, da hierdurch ein überschäumender deutscher Nationalismus verhindert werde. Zu dem Papier vgl. Dok. 24, Anm. 6. 5 Die Fraktionsklausur am 16./17. Juni 1987 fand im Haus Wittgenstein in Roisdorf statt. 6 Das Thema »Gentechnologie« wurde am 29. September 1987 besprochen. Vgl. Dok. 31. 7 Am 20. Mai 1987 kam im Bundestag der Antrag der GRÜNEN (vom 19. Mai 1987) betr. »Sicherung von Werftarbeitsplätzen und -standorten« zur Beratung. Ebenfalls auf der Tagesordnung stand ein ähnlich gelagerter Antrag der SPD-Fraktion. Beide Anträge wurden in namentlicher Abstimmung abgelehnt. Vgl. dazu BT Drs. 11/228, 11/296; BT Plenarprotokoll 11/12, S. 687–699, 704–708. Copyright © 2018 KGParl 3 DIE GRÜNEN – 11. WP Fraktionssitzung: 19. 5. 1987 Dabei geht es bei der Reederhilfe um die Veränderung der Förderrichtlinien, bei der Werfthilfe um die Erhaltung der Werften. In den Produktionsstätten selbst muß Umstrukturierung vorgesehen sein. Nähere Einzelheiten bei Marieluise [Beck-Oberdorf] selbst. Thomas Ebermann: Er äußert Kritik an SPD-Papier. Willi Hoss: Seine Kritik geht in ähnliche Richtung. 8 Christa Vennegerts: Punkt 5 a ist der Hauptpunkt für die Grünen. Zustimmung möglich, kein SPD-Antrag. Abstimmung: Zustimmung zu dem Antrag in dieser Form: 10 Ja-Stimmen; Überarbeitung des Antrags: 16 Ja-Stimmen. Zur Überarbeitung des Antrages wird eine »ad-hoc«-AG eingesetzt. Wahl der Mitglieder des Vertrauensgremiums: Hubert Kleinert.9 Aktuelle Stunde: – Antrag der Grünen: Observation und Sportlerinitiativen.10 – Antrag der CDU-Fraktion am Donnerstag über Volkszählung und Anschläge auf Volkszähler.11 – Antrag der SPD-Fraktion auf Null-Lösung und Raketendebatte am Freitag.12 Karitas Hensel: Sie bittet um vollständige Präsenz während der Fragestunde. Unmittelbar nach der Fragestunde findet die Aktuelle Stunde der CDU zur Volkszählung statt. Für die Aktuelle Stunde mit dem Thema Volkszählung bewarben sich als Redner: Gerald Häfner, Wilhelm Knabe, Regula Schmidt-Bott. Abstimmung: Gerald Häfner 16 Ja-Stimmen Regula Schmidt-Bott 10 Ja-Stimmen Wilhelm Knabe 6 Ja-Stimmen Somit wird der 1. Redebeitrag von Gerald Häfner gehalten, der 2. Beitrag von Regula [Schmidt-Bott].13 8 Im Antrag der GRÜNEN wurde unter Punkt 5a gefordert, »ein Programm zur Förderung der Entwicklung und Vermarktung schiffbaufremder, ziviler