Dienstleistungsbericht 2012 Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord

Inhaltsverzeichnis

Auf einen Blick − Das Jahr 2012...... 4

Versicherungsfälle...... 7

Bemerkenswerte Unfälle 2012...... 9

Jahresrechnung 2012...... 13

Prävention...... 14

Öffentlichkeitsarbeit...... 23

Selbstverwaltung...... 24

Geschäftsführung und Verwaltung...... 26

Ausblick...... 29

Impressum...... 30 Das Jahr 2012

Die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord musste sich im Geschäftsjahr 2012 ständig wechselnden Situationen anpassen. Wie sollte es bei einem Unfallversicherungsträger für die Feuerwehren auch anders sein. Das Einsatzgeschehen und die immer wieder neuen Unfallabläufe prägen die Präventionsarbeit und die Rehabilitationsverfahren der HFUK Nord. Den Feuerwehrange- hörigen in den Bundesländern Freie und Hansestadt Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein stellt die HFUK Nord einen soliden gesetzlichen Unfallversicherungsschutz bereit. Nicht nur in der Prävention, sondern auch bei den Leistungen zählt die HFUK Nord zur Spitzengruppe unter den öffentlichen Unfallversicherungsträgern.

Das Unfallgeschehen verharrte im Berichts- Geschäftsgebiet, andererseits aber auch Kostensteigerungen, weiter schmelzende jahr weiter auf hohem Niveau. Leider ver- an „vorsorglich“ gemeldeten Unfällen Erträge aus Vermögensanlagen und verrin- unglückte im Frühjahr 2012 ein Feuerwehr- sowie Unfallmeldungen, für die die HFUK gerte Zuwendungen konnten durch höhere tödlich. Kurz nach der Alarmierung, Nord nicht zuständig ist. Während die Regresseinnahmen und Minderausgaben auf dem Weg zum Feuerwehrhaus, ist ein Wintermonate der letzten beiden Jahre für in anderen Leistungsbereichen kompen- junger Feuerwehrangehöriger nach einem viele Verletzungen sorgten, wird die HFUK siert werden. Obwohl in Teilbereichen Verkehrsunfall seinen Verletzungen erle- Nord jetzt mit den Folgen konfrontiert: Die weiter höhere Ausgaben getätigt werden gen. Der HFUK Nord wurden bis Jahresende Rentenfälle steigen. mussten, blieben die Gesamtaufwen- 2.004 Unfälle angezeigt. Das lag einerseits Insgesamt kann die HFUK Nord für 2012 dungen der Kasse vor der Zuführung zu am Einsatzgeschehen der Feuerwehren im ein ausgeglichenes Ergebnis vorweisen. den Betriebsmitteln mit 6.980.619,17 €

Auf einen Blick

Der Feuerwehrdienst bleibt weiterhin Zukunft?“ wurden am 27. und 28.09.2012 tion konnten bereits viele Projekte gemein- gefahrvoll. Auch im Jahr 2012 ist ein Todes- Vertretern der kommunalen Seite und der sam verwirklicht werden. Unter anderem fall beim Einsatzdienst der Freiwilligen Feuerwehr interessante Zukunftsthemen wird der „Sicherheitsbrief“ regelmäßig an Feuerwehr zu beklagen. Die Zahl der im und -entwicklungen vorgestellt. Inklusion, die Führungskräfte und Sicherheitsbeauf- Berichtszeitraum angezeigten Unfälle ist Prävention, Rehabilitation, Haftung, Regress tragten versandt. Bundesweit hat sich der von 2.042 auf 2.004 minimal gesunken. Zu- und Fahrzeugtechnik waren die tragenden Sicherheitsbrief zur „Marke“ entwickelt. genommen haben die so genannten Schwer- Themen. Rund 150 Teilnehmer kamen nach Mit einer Welle lang anhaltender Zeiten der fälle. Hier kletterte die Zahl auf 227 (214). Travemünde in die Ostseeakademie. Arbeitsunfähigkeit und Elternzeiten wurde Insgesamt kann die HFUK Nord für 2012 Im Verein mit dem Deutschen Feuerwehr- die Verwaltung der HFUK Nord in 2012 kon- ein ausgeglichenes Ergebnis vorweisen. verband (DFV) und der DGUV setzte sich frontiert. Während die Elternzeiten erfreu- Obwohl in einigen Leistungsbereichen die HFUK Nord für die Novellierung der lich sind, ist eine Arbeitsunfähigkeit, insbe- zum Teil signifikante Kostensteigerungen Unfallverhütungsvorschrift (UVV) „Feuer- sondere wenn sie sich über Wochen und auftraten, konnte den Betriebsmitteln wehren“ im Bundesministerium für Arbeit Monate hinzieht, nicht nur für den Betrof- auch auf Grund erhöhter Regresseinnah- und Soziales (BMAS) ein. In der UVV sollen fenen selbst, sondern auch für jeden Dienst- men 302.985 € zugeführt werden. Dies die Besonderheiten, die im „Unterneh- leister unangenehm. Um den Ausfall der stärkt die Eigenmittel der Kasse. men“ Freiwillige Feuerwehr bei Übung und Mitarbeiter auszugleichen und den Dienst- Dem Anliegen der HFUK Nord, künftig eine Einsatz naturgemäß auftreten, praxisge- betrieb sicher zu stellen, wurden befristete Mehrleistung für langjährige Lebenspart- recht für die Prävention berücksichtigt Ersatzeinstellungen vorgenommen. Im Hin- ner, die nicht Ehegatten sind, zu gewäh- werden. Nach anfänglicher Ablehnung blick auf ein digitales Archiv wurde die ren, wurde von der Aufsichtsbehörde in dieser Sondervorschrift gibt es jetzt einen Modernisierung der vorhandenen Server- Kiel endgültig eine Absage erteilt, weil es hoffnungsvollen Dialog. Dem Präsidialrat Landschaft im IT-Bereich in Angriff genom- keine adäquate Grundleistung nach dem des DFV wurde die von der HFUK Nord erar- men. Die der HFUK Nord zur Verfügung ste- SGB VII gäbe. Dies sei auch Auffassung beitete „Gesundheitsmatrix“ im April 2012 hende Bürofläche stößt an ihre Grenzen. sämtlicher Aufsichtsbehörden der Länder in Bremen vorgestellt. Sie soll Funktionen Um Platz zu schaffen, wurde das bestehen- und des BMAS. Die HFUK Nord hat darauf- und Eignung innerhalb der Freiwilligen de Präsenz-Lager der Unfallsachbearbei- hin ihre Bestimmungen über freiwillige Feuerwehr für Führungskräfte und Medizi- tung aufgelöst. Die Telekommunikation Zusatzleistungen (Sonderfonds) geändert ner „lesbar“ machen. wurde durch neue Telefongeräte mit Wahl- und in einem Fall 5.000 € ausgezahlt. Die Kooperation mit der FUK Mitte wurde speichern und Headset verbessert. Das 3. HFUK-Kommunalforum stand 2012 im fortgeführt. Dafür hatte sich der Vorstand Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit. Unter bereits Anfang des Jahres 2012 ausgespro- (In Klammern gesetzte Zahlen geben die Werte der Überschrift „Feuerwehr – Brenzlige chen. Insbesondere im Bereich der Präven- des Vergleichszeitraumes des Vorjahres an.)

 Dienstleistungsbericht 2012

Betriebsmitteln in Höhe von 302.985 €. Nach Prüfung der örtlichen und sachlichen Zuständigkeit bzw. vorläufiger Leistungs- gewährung wurden 443 (404) Unfallanzei- gen an den zuständigen Unfallversiche- rungsträger weitergeleitet. 48 (45) ange- zeigte Unfälle konnten nicht als Arbeits- unfall im Sinne des SGB VII anerkannt werden. Registriert wurden 36 (35) Brillen- schäden. Die Zahl der Beeinträchtigungen durch posttraumatische Belastungsreakti- onen (PTBS) stieg im Berichtszeitraum auf 17 (14). Bis zum Jahresende waren 2.004 (2.042) Unfälle zu bearbeiten.

Nicht nur die hohe Zahl angezeigter Unfälle, sondern auch der Umbruch in der Klinik-Landschaft bundesweit sowie die Einführung neuer Heilverfahren und neuer Ziele im Rehabilitationsmanage- oder 1,47 % unter den Ansätzen der Haus- Als erfreuliches Ergebnis ist festzuhalten, ment stellen die Unfallsachbearbeiter auf haltsplanung 2012. Die Ausgaben für Prä- dass die Dienstleistungskosten (Personal-, eine harte Probe. Vereinbarten Berichts- vention, medizinische Rehabilitation und Verwaltungs- und Verfahrenskosten) im pflichten wird von Krankenhausärzten aus Teilhabe liegen ähnlich wie im Vorjahr bei Berichtsjahr erneut unter den Haushalts- Kapazitätsgründen vermehrt nicht mehr 450.581 €. ansätzen blieben. Hinzu kommt, dass nachgekommen. Oft mit Hinweis auf feh- Reichten die Haushaltsansätze 2011 für die HFUK Nord auch am Ende des Jahres lende Schreibkräfte. Verspätete oder gar Krankenhausbehandlungen nicht aus, 2012 die Betriebsmittel weiter verstärken keine Berichte und Gutachten der medizi- waren es im Berichtsjahr die Kosten der kann. Während die Haushaltsplanung nischen Sachverständigen führen bei der ambulanten Heilbehandlung, die in die im Berichtsjahr keine Zuführung zu den Feuerwehr-Unfallkasse aber zu fatalen Fol- Höhe schossen (+ 21,2 %). Bei näherem Betriebsmitteln vorsah, sieht die tatsäch- gen, die letztlich die Versicherten treffen Hinsehen konnte festgestellt werden, liche finanzielle Entwicklung günstiger und selbstverständlich auch schädlich für dass in einem Fall weit über 100.000 € aus. Es erfolgt eine Zuführung zu den das Ansehen der HFUK Nord sind. für spezielle Medikamente übernommen werden mussten, um das Überleben einer Feuerwehrfrau zu sichern. Demgegenüber lagen die Kosten der stationären Heilbe- handlung, der Verletztengelder und den damit zusammenhängenden Sozialver- sicherungsbeiträgen sowie die Krank- entransportkosten unter den geplanten Haushaltsansätzen. Höhere Aufwen- dungen sind bei den Waisenrenten infolge eines tödlichen Unfalls, bei den Versicher- tenrenten (Winterfolgen) und den kalen- dertäglichen Mehrleistungen sowie den Mehrleistungen zum Verletztengeld zu verzeichnen. Die vom Rentenausschuss festgestellten einmaligen Mehrleistungen beliefen sich auf insgesamt 321.000 € und überschritten den Haushaltsansatz um 107.000 €.

 Dienstleistungsbericht 2012

Die HFUK Nord ist nicht nur Mitglied der Rechnungsergebnisse zum 31.12.2012 Deutschen Gesetzlichen Unfallversiche- rung (DGUV) sondern auch in die Arbeits- Konto Verwendung Ansatz 31.12.2012 Abweichung Abweichung gemeinschaft der Feuerwehr-Unfallkassen EUR EUR EUR in % (ArGe FUK) eingebunden. Über dieses Netzwerk hinaus besteht eine Koopera- 40-58 Leistungen 4.986.700 4.987.032 332 0,01 tionsvereinbarung mit der Feuerwehr- Unfallkasse Mitte (Sachsen-Anhalt und 59 Prävention 1.039.750 970.650 -69.100 -6,65 Thüringen). Nach der Sozialwahl 2011 ver- anstaltete die ArGe FUK im Februar 2012 60 Umlageunwirksame 0 0 0 0,00 in Potsdam eine Informationsveranstal- Aufw.d.Rücklage tung für die Mitglieder der Selbstverwal- tung, die auf großes Interesse stieß. Die 61 Umlageunwirksame 20.050 8.947 -11.103 -55,38 Fachvorträge wurden von den beteiligten Aufw.d.Verwal.verm. Verwaltungen selbst gehalten. Nach Neu- ordnung der Fachbereiche und Sachge- 63 Umlagewirksame 1.000 8.468 7.468 746,81 biete der DGUV im Bereich der Prävention Verm.aufwendungen wurde die ArGe FUK mit dem Sachgebiet „Feuerwehren und Hilfeleistung“ betraut. 65 Beitragsnachlässe 0 0 0 0,00 Im nächsten Jahr will die ArGe FUK den Prä- ventionspreis 2013 in Hamburg verleihen. 67 Zuführung zu den 80.000 396.985 316.985 396,23 Vermögen

69 sonst. Aufwen- 1.500 1.792 292 19,44 dungen

70-71 Pers. 625.400 619.828 -5.572 -0,89 Verwaltungskosten

72 allg. Sachkosten 104.300 85.744 -18.556 -17,79 der Verwaltung

73 Kosten bewegl. Einr. 119.500 104.009 -15.491 -12,96 und Gebäude

74 Aufwend. f. die 30.000 31.895 1.895 6,32 Selbstverw.

75 Vergütung an andere 73.500 68.085 -5.415 -7,37 f. Verw.-arbeiten

76 Kosten der 1.600 115 -1.485 -92,81 Rechtsverfolgung

77 Kosten der Unfall­ 1.500 55 -1.445 -96,32 untersuchung

7.084.800 7.283.605 198.805 2,81

810 Erstattung EFZ 280.000 178.837 -101.163 -36,13

 Versicherungsfälle

Obwohl keine spektakulären Großscha- denslagen im Berichtszeitraum 2012 zu verzeichnen waren, hat sich der Trend im Unfallgeschehen verändert. Während sich die Zahl der angezeigten Unfälle minimal verringert hat, ist die Zahl der registrier- ten „Schwerfälle“ auf 227 (214) gestie- gen. Bereinigt um Abgaben an andere Versicherungsträger, Ablehnungen und Brillenschäden verblieben insgesamt 1.477 Körperschäden bei Feuerwehrange- hörigen, die zu entschädigen waren. Die statistische Auswertung des Unfallge- schehens konnte verbessert werden. So Hoffentlich ein Einzelfall: Die EHEC-Bakterien / Quelle: USDA schmolz die Zuordnung „Sonstige Unfäl- le“ von 50 auf 7. Auffallend ist, das die Unfälle in 2012 signifikant auf 180 (263) ausgesprochen. Die Feuerwehrfrau zählte Zahl der psychisch belasteten Feuerwehr- gesunken. Selbstverständlich wirken sich zu einer auswärtigen Gruppe, für die das angehörigen (PTBS) zunimmt. Wobei zu Einzelereignisse und die damit zusam- Essen in einer Lübecker Gaststätte seitens berücksichtigen ist, dass der HFUK Nord menhängenden Versicherungsfälle auf der Wehrführung organisiert worden war. nur schon „gefilterte“ Unfallanzeigen das Leistungsgeschehen der Kasse aus. Die HFUK Nord prüft, ob ein Regressver- zugeleitet werden. Bei einem Hilfeleistungseinsatz in einer fahren eingeleitet werden kann. Kieler Randgemeinde zogen sich 16 Feuer- Im Gegensatz zum Vergleichszeitraum wehrangehörige Rauchgasintoxikationen Die Zahl der Wegeunfälle im Straßen- 2011 sind die Unfälle bei Brandeinsätzen zu, die zum Teil stationär in der Universi- verkehr hat sich geringfügig auf 25 (24) auf 353 (277) gestiegen. Demgegenüber tätsklinik Kiel behandelt werden mussten. erhöht. In diesem Zusammenhang ist sind die Verletzungen beim Übungs- und In diesen Fällen wurde auch eine Nach- auch der tödliche Verkehrsunfall eines Schulungsdienst mit 458 (489) gesunken. kontrolle durchgeführt. Feuerwehrangehörigen aus Mecklenburg- Ein Phänomen stellen die relativ wenigen Vorpommern zu nennen, der sich nach der Unfälle bei den Technischen Hilfeleistun- Die hohen Kosten der ambulanten Heil- Alarmierung auf der Anfahrt zum Feuer- gen dar. Obwohl die Technische Hilfe- behandlung erklären sich durch die Aner- wehrhaus befand. leistung die Zahl der Brandeinsätze bei kennung einer EHEC-Erkrankung bei einer Weitem übersteigt, sind die Unfälle im Versicherten. Allein in den ersten Wochen Besonders tragisch war, dass die eigene Berichtszeitraum auf 73 (92) gesunken. der Erkrankung musste für Medikamente Feuerwehr die Erste Hilfe am Verunglückten Erfreulich ist die Entwicklung im Bereich die Summe von rund 160.000 € ausgege- übernahm und erst später bemerkte, dass des Feuerwehr-Dienstsports. Während ben werden, um das Überleben der Ver- es sich um ihren Kameraden handelte. fest steht, dass in immer mehr Feuerweh- sicherten zu gewährleisten. Nach inten- ren im Rahmen der Aktion „FitForFire“ siver Prüfung der Leistungspflicht wurde der Dienstsport Zuspruch findet, sind die eine Anerkennung seitens der HFUK Nord

Körperschäden 2012

Schwerfall (meldepflichtig) 15 % Leichtfall (meldepflichtig) 8 %

Leichtfall (nicht meldepflichtig) 77 %

Überhastetes Ein- und Aussteigen ist Ursache schwerer Unfälle am Feuerwehrfahrzeug

 Dienstleistungsbericht 2012

Versicherungsfälle der Berichtsjahre 2010-2012

2200 2000 1800 1600 1400 1200 angezeigt 1000 800 zuständig 600 entschädigt 400 später als Irrtum heraus. Bei den Suchar- 200 beiten begab sich ein Feuerwehrkamerad 0 2010 2011 2012 in die gleiche, bis zu diesem Zeitpunkt jedoch unbekannte Gefahrenquelle und Die Unfallzahlen beim allgemeinen „TOP 10“ kam bei seiner Rettungsaktion ebenfalls Arbeits- und Werkstättendienst sind Unfälle und Versicherte Tätigkeiten ums Leben. Seine Witwe und die Waisen konstant geblieben. Im Berichtszeitraum Brandbekämpfung allgemein 297 erhalten seitdem gesetzliche Leistungen wurden 53 (53) Unfälle registriert. Dieser Übungs- u. Schulungsdienst allg. 252 und satzungsgemäße Mehrleistungen. Entwicklung wird seitens der Prävention Feuerwehrtechnische Vergleiche 125 mit regelmäßigen Besichtigungen der Feuerwehrdienstl. Veranstaltungen allg. 87 Das Regressverfahren wurde eingeleitet. Feuerwehrhäuser und einer Vielzahl von Zeltlager (JF) 79 In einem langwierigen und komplizierten Schulungsverstaltungen und Referaten Dienstsport allgemein 71 Verfahren musste zunächst geklärt wer- zum Thema „Verwendung von Leitern“ ent- Dienstsport (Fußball) 61 den, wer für diesen Fall haftbar gemacht gegengewirkt. Technische Hilfeleistung allgemein 61 werden konnte; der Anlagenbetreiber, der Arbeits- und Werkstättendienst allg. 53 Auftragnehmer oder der vertragswidrig Brandbekämpfung gefährl. Stoffe/ Güter 50 eingesetzte Subunternehmer, der selbst ums Leben kam. Die Ersatzansprüche wur- den schließlich beim Auftragnehmer gel- Regressnahme nach tödlichem Unfall tend gemacht. Für den zivilrechtlich ent- Bei einem Reparatur- und Wartungsdienst standenen Schaden wurde mit dem Haft- an einem Sperrwerk wurde im Verlauf der pflichtversicherer ein Abfindungsbetrag in Arbeiten ein Taucher des Dienstleisters Höhe von 160.000 € ausgehandelt. vermisst. Die zur Suche herangezogenen Feuerwehrkameraden gingen zu Einsatz- beginn noch davon aus, den Vermissten lebend aufzufinden. Dies stellte sich

5-Jahresvergleich über die Gesamtzahl aller Versicherungsfälle

 Dienstleistungsbericht 2012 Bemerkenswerte Unfälle 2012

Kein guter Start ins neue Jahr! Beim Brandeinsatz unter schwerem Atem- Wühlmausgift sorgte für Alarm in Böhn- Silvester ist der Feuerwehrmann H. im schutz auf Eisglätte ausgerutscht husen Feuerwehrhaus der Gemeinde T. beim Auf- Der Unfallverletzte M. nahm am 07.02.12 am Eine rötliche Substanz, die erst nach vie- räumen von der Leiter gefallen. Er hatte Brandeinsatz seiner Wehr teil. Bekämpft len Stunden als Wühlmausgift identifiziert vom Zwischenboden ein Funkgerät her- wurde das Schadenfeuer in einem Wohn- wurde, hatte am 22.02.2012 drei Wehren in unterholen wollen. Die schräg angesetzte haus. Während der Einsatzarbeiten war Alarmbereitschaft versetzt. Beim Abladen Leiter rutschte weg, kippte auf einen Tisch der UV unter schwerem Atemschutz einge- eines Containers in einer Sortierhalle eines und der Feuerwehmann fiel nach vorne auf setzt. Nachdem die Restdruckwarneinrich- Recylinghofes hatte ein unbekannter Stoff den Boden. Ein daneben stehender Feuer- tung ausgelöst hatte, verließ er das Bran- mit dem nassen Untergrund reagiert und wehrmann hatte die Leiter nicht gesichert. dobjekt und ging zum Löschfahrzeug hin- Gase freigesetzt. Der Container wurde von Mit dem Rettungsdienst erfolgte der Trans- über. Dabei ist er auf dem mit Löschwas- den Beschäftigten der Firma wieder bela- port ins Universitätsklinikum L. Nach acht ser überfrorenen Weg ausgerutscht und den und aus der Halle an das hintere Ende Tagen stationärer Behandlung konnte H. gestürzt. Reflexartig versuchte sich der UV des Firmengeländes abgestellt. Die alar- nach erlittener Lendenwirbelkörperfraktur mit den Händen abzufangen. Die ärztliche mierten Einsatzkräfte erhielten jedoch von 3 mit versorgter dorsaler Spondylodese Erstversorgung erfolgte durch den Notarzt dem Abladevorgang keine Information und entlassen werden. Akut- und Weiterver- vor Ort. Mit dem Rettungswagen wurde er näherten sich dem Container mit dem Hal- sorgung erfolgte heimatnah. Eine BGSW ins Krankenhaus transportiert. Diagnos- lengebäude im Rücken. Ungünstige Wind- (Berufsgenossenschaftliche statonäre tiziert wurde eine partielle Gelenkfraktur verhältnisse bewirkten, dass die freigesetz- Weiterbehandlung) wurde im BG-Unfall- des distalen Radius links (Handgelenks- ten Gase bei fast sämtlichen Feuerwehrleu- krankenhaus Hamburg durchgeführt. Im fraktur). In der Zeit vom 08.02. bis 11.02.12 ten Vergiftungssymptome hervorriefen. September wird die Materialentfernung in erfolgte während der stationären Behand- Angriff genommen. Arbeitsunfähigkeit als lung eine geschlossene Reposition und Die HFUK Nord führte eine Unfalluntersu- Industriearbeiter bestand bis Jahresende Ostesynthese mit einer Schraube und chung durch. Regress wird aktuell noch und besteht vorerst bis zum 29.04.2013 Unterlegscheibe, welche zwischenzeitlich geprüft. weiter. wieder entfernt wurde. Zunächst folgt wei- ter Krankengymnastik zur Stabilisierung Kosten der stationären und ambulanten Bisherige Unfallkosten: des Handgelenkes. Arbeitsunfähigkeit Behandlung: 22.610,00 € 64.207,35 € bestand vom 07.02.12 bis 13.04.12 und Davon stationäre Heilbehandlung: vom 08.08.12 bis 20.08.12. 12.033,00 € Unfall beim Dienstsport Bisherige Unfallkosten insgesamt: Der Feuerwehrmann H. aus A. nahm am 5.966,51 € Sport Fit for Fire mit seiner Wehr teil und Erstattung der Lohnfortzahlung: erlitt am 22.02.2012 beim Überspringen 721,00 € einer Langbank und nachfolgendem Stol-

 Dienstleistungsbericht 2012

Feuerwehrmann erfasst Feuerwehrmann lante Heilbehandlung erfolgt durch einen Aufgrund der Alarmierung am 05.04.2012 Durchgangsarzt im Wohnort der UV. Dia- zu einem Großbrand machte sich der Feu- gnostiziert wurde zunächst eine Distorsion erwehranwärter A. zu Fuß auf den Weg zum rechtes Kniegelenk. Das Röntgenergebnis Feuerwehrhaus G. In einer Kurve wurde er zeigte keinen Anhalt auf eine frische knö- von einem PKW (ebenfalls FM auf dem Weg cherne Verletzung. Die am 20.05.12 durch- zum FH) erfasst und überfahren. A. erlitt geführte Magnetresonanztomographie eine komplexe Fußwurzelfraktur rechts (MRT) des rechten Kniegelenkes zeigte mit disloziertem Os naviculare (Kahnbein) jedoch eine Teilläsion des vorderen Kreuz- sowie eine Brustwirbelkörperkompressi- bandes. Seitdem folgte bis Ende August onsfraktur und ein Schädelhirntrauma. 2012 eine konservative Therapie mit Kran- Nach der vierwöchigen stationären Erst- kengymnastik und Muskelkräftigung der versorgung wurde A. mit Fixateur externe kniestabilisierenden Muskeln. Die UV stu- entlassen. Dieser sollte rund vier Monate diert an einer Fachhochschule, somit lag getragen werden. Arbeitsunfähigkeit dau- keine Arbeitsunfähigkeit vor. ert weiterhin an. Bisherige Unfallkosten insgesamt: pern einen Trümmerbruch der Knochen Bisherige Unfallkosten: 44.052,71 € 3.319,31 € am rechten kleinen Zeh. Die Behandlung Davon stationäre Heilbehandlung: erfolgte wohnortnah durch den niederge- 31.843,00 € lassenen Durchgangsarzt. Später schloss Sturz auf regennasser Straße sich eine dreiwöchige komplexe stati- Der Unfallverletzte P. ist stellvertretender onäre Weiterbehandlung (KSR) im BG- Beim Joggen zu Boden gestürzt Gruppenführer und Ausbilder seiner Wehr. Unfallkrankenhaus Hamburg sowie eine Am 06.05.2012 nahm die Feuerwehran- Am 04.05.12 nahm er am Arbeitsdienst vierwöchige Arbeits- und Belastungser- gehörige K. am wöchentlichen Sport- teil. Nach dem Dienstschluss fuhr er mit probung im Betrieb des Arbeitgebers an. dienst der Gruppe „Feuerwehr-Lauf“ seinem Fahrrad nach Hause. Während der Arbeitsfähigkeit des Betriebsschlossers ihrer Wehr teil. Beim Joggen durch einen Fahrt geriet er noch vor dem Gerätehaus auf ist eingetreten am 10.09.12. Waldabschnitt geriet die UV ins Stolpern der regennassen Straße ins Schleudern. und stürzte zu Boden. Daraufhin verdrehte Dabei blockierte plötzlich das Vorderrad. Bisherige Unfallkosten: 27.536,98 € sie sich das rechte Kniegelenk. Die ärzt- Daraufhin stürzte der Feuerwehrangehö- Davon stationäre Heilbehandlung: liche Erstversorgung erfolgte im BG-Unfall- rige über den Fahrradlenker hinweg zu 7.107,00 € krankenhaus Hamburg. Die weitere ambu- Boden und prallte auf die rechte Schulter.

10 Dienstleistungsbericht 2012

Arbeit. Der technische Aufsichtsdienst untersuchte den Unfall und wertete ihn mit der Wehr aus.

Bisherige Unfallkosten: 24.895,32 € Davon stationäre Heilbehandlung: 6.943,33 €

Forke durchbohrte den linken Fuß Herr S. hatte am 07.04.2012 die Aufgabe das Osterfeuer brandtechnisch abzusi- chern. Sein Kamerad W. sorgte mit seiner 3 zinkigen Forke gerade dafür, dass weiter außenliegende Brenngüter zurück ins Feu- er kommen. Als er damit fertig war, woll- te er die Forke abstellen, indem er sie in Die ärztliche Erstversorgung und weitere den Boden stieß. Dabei übersah er den berufsgenossenschaftliche Heilbehand- linken Fuß des Kameraden S. und durch- lung erfolgte im Krankenhaus. Diagnos- bohrte diesen am linken Mittelzeh. 4 Tage tiziert wurde eine Schulterdistorsion mit Behandlungen mit Desinfektion, Spü- Neugeborener Sohn wächst ohne Vater auf Zerrung der Supraspinatussehne und der lungen, Lascheneinlagen und Antibiotika- Ein tödlicher Unfall ereignete sich in den langen Bicepssehne mit Schultererguss Therapie musste der Versicherte über sich frühen Morgenstunden des 14. Januar sowie eine Humerusfraktur mit Mehrfrag- ergehen lassen. Dann wurde er entlassen 2012. Herr G. (27 Jahre alt) wurde zu einem ment- bis Trümmerfraktur der Tuberculum verbrachte noch acht Tage arbeitsunfähig Brandeinsatz gerufen. Seine Kollegen majus und Beteiligung des Tuberculum zu Hause bis er wieder voll einsatzfähig rückten schon aus. Auf glatter Fahrbahn minus. Arbeitsunfähigkeit bestand vom war. kollidierte Herr G. frontal mit dem Einsatz- 05.05.12 bis einschließlich 30.06.12. fahrzeug der eigenen Wehr. Er konnte nur Bisherige Unfallkosten insgesamt: tot geborgen werden. Sein Sohn erblick- Bisherige Unfallkosten insgesamt: 1.611,54 € te sieben Tage später das Licht der Welt. 3.502,68 € Davon stationäre Heilbehandlung: Alle Kameraden waren tief betroffen und 1.248,26 € wurden umgehend durch das SbE-Team

Ohne seine Füße läuft nichts Der Jahresanfang verlief für Herrn B. nicht wie geplant. Am 1.1.2012, beschäftigt mit Aufräumarbeiten im Feuerwehrhaus, stürzte er von einer Leiter und zog sich beidseitig eine Fersenbeinfraktur zu. Kein einfacher Bruch und dann auch noch an beiden Füßen. Ein Schock für den Mau- rer. Leichtsinn war aber auch im Spiel, da der Unfallverletzte feststellte, dass die Höhe der letzten Trittstufe der Leiter nicht ausreichte. Um die Arbeit nicht zu unterbrechen, bestieg er mit einem Fuß den oberen Bügel der Leiter und drückte sich kurz nach oben. Er verlor das Gleich- gewicht, musste sich 17 Tage in stationäre Behandlung begeben und anschließend 2,5 Monate zu Hause ausharren. Mit 30% MdE ging es am 01.04.2012 wieder an die

11 betreut. Nach der Unfalluntersuchung gab es eine Schulung zum Thema “Einsatz- fahrten“.

Freiwillige Zusatzleistung für die Witwe: 5.000,00 € (da sie nicht verheiratet waren) Sterbegeld inkl. Mehrleistung: 10.040,00 € Einmalige Mehrleistungen: 40.000,00 € (für die Zukunftssicherung des Sohnes) Halbwaisenrente inkl. Mehrleistungen: 757,50 € monatl.

Auf dem Weg zur Arbeit mit dem Motorrad mit einem PKW kollidiert Herr H. ist Angestellter der Feuerwehr- technischen Zentrale. Am 12.04.2012 war er mit seinem Motorrad auf dem Weg zur Arbeit als er bei einem Überholmanöver von einem auf die Straße einfahrenden Auto gerammt wurde und über dessen Motorhaube flog. Der Rettungswagen und eine Querfraktur des unteren Patella- dem RTW wurde Herr S. in die Helios Klinik brachte den Unfallverletzten in ein Klini- pols jeweils rechts diagnostiziert wurden. befördert, wo er erst mal drei Wochen auf- kum, wo eine distale Unterschenkelfraktur Noch am gleichen Tag wurde eine Osteo- grund einer Weber-B-Fraktur am oberen synthese der Tibia rechts mittels Verrie- linken Sprunggelenk bleiben musste. Im gelungsnagel durchgeführt. Stationäre Rahmen der umfangreichen Behandlung Behandlung erfolgte bis zum 18.04.2012. erhielt Herr S. ein Muskelstimulationsge- Anschließend wurde Herr H. durch eine rät Medicompex, um die massive Schwä- Haushaltshilfe 6 Wochen lang für 6 Stun- che aller Beuge- und Streckmuskeln wie- den in der Woche unterstützt. Die wei- der zu generieren. Arbeitsunfähigkeit lag tere Behandlung erfolgte ambulant und ab dem 04.02.2012 vor. konnte am 09.08.2012 abgeschlossen werden. Arbeitsfähigkeit bestand ab dem Bisherige Unfallkosten: 43.882,73 € 11.08.2012 wieder. Davon stationäre Heilbehandlung: 8.368,30 € Bisherige Unfallkosten: 14.659,54 € Davon Kosten der Haushaltshilfe: 585,20 € Davon stationäre Heilbehandlung: Beim Aussteigen Knie verdreht 3.957,53 € Kurz vor dem Ausrücken zu einem Brand- einsatz mit Sondersignal hatte der Unfall- verletzte in der Fahrzeughalle noch einmal Feuerwehrmann stürzt über Wurzel das Löschfahrzeug verlassen. Beim Herab- Der Übungs- und Schulungsdienst war ein steigen rutschte er von einer Stufe ab und fest eingeplanter Termin für die Sägenfüh- verdrehte sich das linken Knie. Diagnose: rer der Feuerwehr, um den Umgang mit der Distorsion linkes Kniegelenk. Beruf: Kraft- Säge zu trainieren und zu festigen. Herr S. fahrer hatte die Aufgabe den Baumschnitt weg- zuräumen. Beim Transportieren des Baum- Bisherige Unfallkosten: 35.545,07 €, Das hätte schlimmer kommen können. Diese schnittes übersah der Feuerwehrmann S. Davon stationäre Heilbehandlung: Verletzungen zählen notgedrungen zum Tages- eine größere Wurzel und stolperte über 9.457,00 € geschäft, haben aber nicht zur ungewöhnlichen Kostensteigerung bei ambulanter Heilbehand- diese. Daraufhin kam er zu Fall und knick- lung beigetragen. te mit dem linken Sprunggelenk um. Mit

12 Jahresrechnung 2012

Jahresergebnis insgesamt positiv Bei den Mehrleistungen zu Renten muss- Entwicklung der Heilbehandlungskosten Die abgerechneten Zahlen für das ten 65.289 € mehr als geplant ausgege- Jahr Ambulant Stationär Geschäftsjahr 2012 fallen insgesamt bes- ben werden. Dies ist im Wesentlichen auf 2009 568.117 € 514.821 € ser aus als geplant. Während der Haus- höhere einmalige Mehrleistungen zurück- 2010 576.715 € 581.185 € haltplan 2012 weder eine Entnahme noch zuführen, die von den Verletzungsfolgen 2011 554.262 € 547.277 € eine Zuführung zu den Betriebsmitteln und der ärztlich eingeschätzten Minderung 2012 666.536 € 482.341 € vorsah, können die Eigenmittel dennoch der Erwerbsfähigkeit (MdE) abhängen. Die um 302.985 € gestärkt werden. Dies ist Entscheidung hierüber trifft letztlich der in erster Linie auf höhere Regresseinnah- paritätisch besetzte Rentenausschuss der men zurückzuführen. Die Zinseinnahmen HFUK Nord auf Grundlage der Mehrleis- Entwicklung der Betriebsmittel für Kapitalanlagen tragen von Jahr zu Jahr tungsbestimmungen. weniger zum Geschäftsergebnis bei, weil Bestand die Zinsen am Kapitalmarkt historische am 01.01.2012 2.586.240 € Tiefststände erreicht haben. Auch die Zuwendungen der öffentlichen Feuerversi- Entnahme 0 € cherer wurden der Geschäftsentwicklung Zuführung 302.985 € angepasst, so dass der Anteil der Kommu- nen an den Einnahmen auf 6.483.800 € Bestand gestiegen ist. Der Haushaltsansatz 2012 am 31.12.2012 2.889.225 € sah ein Volumen von 7.084.800 € vor. Das Rechnungsergebnis zum 31.12.12 beläuft Entwicklung der Rücklagen sich in Einnahmen und Ausgaben auf 7.238.605 €. Bestand am 01.01.2012 1.382.270 €

Sicherheit vor Rendite Entnahme 995 € Nach wie vor gilt der Grundsatz „Sicher- Zuführung 0 € heit vor Rendite“ bei den Kapitalanlagen Der Jurist Roland Niebisch vertritt die Interes- der HFUK Nord. Mit dieser Maxime konn- sen der Kostenträger im Rentenausschuss Bestand te in den vergangenen Krisenjahren Kurs am 31.12.2012 1.381.275 € gehalten werden. Wertberichtigungen Personalkosten / Altersrückstellungen mussten nicht vorgenommen werden. Das Die in den Kontengruppen 70/71 ausge- Entwicklung des Verwaltungsvermögens Vermögen der Kasse ist solide angelegt. wiesenen Personalkosten liegen noch im Vorsorglich wurden die vorhandenen Mittel Rahmen der Haushaltsplanung für das Bestand am 01.01.2012 202.295 € auf verschiedene Kreditinstitute verteilt, Geschäftsjahr 2012, obwohl die tatsäch- um einem „Klumpenrisiko“ auszuweichen. lichen Tarifabschlüsse über den dafür Entnahme 821 € Der erhöhte Verwaltungsaufwand wird dem geplanten Kosten lagen. Weiter mussten Zuführung 56.603 € Sicherheitsbedürfnis untergeordnet. Sei- lange Zeiten der Arbeitsunfähigkeit durch tens der Geschäftsführung werden die aktu- Aushilfskräfte kompensiert werden. Der Bestand ellen Nachrichten über Schwierigkeiten der Mehraufwand hierfür betraf in erster Linie am 31.12.2012 258.077 € HSH-Nordbank mit Interesse verfolgt. den Leistungsbereich. Die Rückstellungen für die Altersversorgung wurden den Auf- Entwicklung wendungen des Vorjahres angeglichen der Rückstellung für Altersversorgung Abwicklung der Jahresrechnung und fielen deshalb um 14.000 € höher Mit 666.536 € liegen die Aufwendungen für aus. Aktuell beschäftigt sich der Vorstand Bestand am 01.01.2012 303.716 € ambulante Heilbehandlung um 116.536 € mit der angenommenen Verzinsung der über dem Haushaltsansatz. Bei den Renten Altersrückstellung, die bei 4,0 % liegt. Es Entnahme 0 € überschritten die Leistungen den Ansatz wird ein Anpassung an den Garantiezins für Zuführung 44.000 € um 57.901 €. Die bereit gestellten Mittel in Lebensversicherungen in der privaten Ver- Höhe von 1.180.000 € reichten für 2012 sicherungswirtschaft erwogen. Bestand nicht aus. Die Mehrleistungen zum Verletz- am 31.12.2012 347.716 € tengeld wurden um 7.512 € überschritten.

13 Dienstleistungsbericht 2012 Prävention

Die HFUK Nord hat gemäß § 14 SGB VII mit allen geeigneten Mitteln für die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und für eine wirksame Erste Hilfe zu sorgen und soll dabei auch den Ursachen von arbeits- bedingten Gefahren für Leben und Gesundheit nachgehen. Zudem nimmt die Kasse an der Weiterentwicklung und Umsetzung der gemeinsamen deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) teil. Daraus ergeben sich eine Vielzahl von Aufgaben und Pflichten, denen die Kasse mit ihrer Präventionsarbeit nachkommt.

Körperschäden nach versicherten Tätigkeiten 2012 sich seit April 2011 im Erziehungsurlaub. 7 (1 %) Als Vertretung wurde Herr Martin Schulze 302 (21 %) 352 (24 %) eingestellt. Er hat sein Studium im Fach- bereich Bauwesen mit dem Abschluss „Master of Engineering (M. Eng.)“ beendet 180 73 und durch seine Tätigkeit als Sicherheits- (12 %) (5%) beauftragter einer Freiwilligen Feuerwehr 14 bereits relevante Vorkenntnisse erworben, (1 %) womit Herr Schulze in der Präventionsab- 59 (4 %) teilung vielseitig einsetzbar ist. 458 (32 %) Brandbekämpfung Arbeits- und Werkstättendienst (gesamt) Herr Dirk Rixen steht durch seine Aus- Technische Hilfeleistung Dienstsport bildung zur Aufsichtsperson zur Zeit nur Abwehr sonst. Gefahren Dienstliche Veranstaltungen eingeschränkt zur Verfügung. Seine zahl- Übungs- und Schulungsdienst Sonstiges reichen Lehrgänge und Abordnungen lassen wenig Zeit für Tätigkeiten im Tech- nischen Aufsichts- und Beratungsdienst. Personelle Änderungen geplanten Aufgaben in vollem Umfange Mehrere Wechsel beim Personal der Prä- wahrzunehmen. Eine weitere personelle Veränderung ist ventionsabteilung erforderten enorme Frau Anne Jugert, für die eine Ausbildung für den Bereich Gesundheitliche Präventi- Anstrengungen, die erforderlichen und zur Aufsichtsperson geplant war, befindet on zu verzeichnen: Der bisher zuständige Mitarbeiter Christian Heinz hat die Abtei- Betreuungs- Kreise und kreisfreie Städte Aufsichtsperson lung verlassen und wurde als Assistent gebiet der Geschäftsführung berufen. Die Stelle „Koordinator Gesundheitliche Präventi- Nord-West Dithmarschen, Nordfriesland, Schleswig- Dipl.-Ing. Jürgen Kalweit on“ wurde zum 1.9.2012 mit Herrn Jens- Flensburg, Flensburg Leiter Prävention Oliver Mohr neu besetzt. Herr Mohr ist Landesgeschäftsstelle (LGST) Sportwissenschaftler und kümmert sich Kiel nun um die Umsetzung des Programmes „FitForFire“ sowie weiterer Maßnahmen Nord Rendsburg-Eckernförde, Plön, Osthol- M. Eng. Martin Schulze der Gesundheitlichen Prävention. stein, Segeberg, Steinburg, Pinneberg, LGST Kiel Stormarn, Kiel, Neumünster Untersuchungen von Unfällen und Berufs- Mitte Ludwigslust-Parchim, Landkreis Rostock, Dipl.-Ing. Ingo Piehl krankheiten im Feuerwehrdienst Nordwestmecklenburg, Herzogtum-Lauen­ LGST Schwerin Das Unfallgeschehen wird bei der HFUK burg, Lübeck Nord nicht nur statistisch ausgewertet (Ana- lyse sämtlicher Unfälle nach Schwerpunk- Ost Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifs­ Dipl.-Ing.(FH) Ulf Heller ten), sondern auch gezielt untersucht, um wald, Mecklenburgische Seenplatte, Technisches Büro Güstrow bei einzelnen schwerwiegenden oder spek- Rostock, Schwerin takulären Unfällen Ableitungen für Präven- tionsmaßnahmen treffen zu können. Hamburg Hamburg B. Sc. Dirk Rixen Auf einen Blick: Das Geschäftsgebiet der HFUK Nord ist in fünf Betreuungsgebiete der Aufsichtsper- sonen unterteilt. (Kreisfreie Städte kursiv)

14 Dienstleistungsbericht 2012

• Massenanfall von verletzten Feuerwehr- Mitarbeiter des Betriebes und ein Poli- Hilfeleistungseinsatz per Sirene alar- angehörigen nach Gefahrstoffaustritt: zist und klagten über Beschwerden. Ins- miert. Auf dem Weg zum Feuerwehrhaus Am 22.02.2012 gegen 11:15 Uhr kam es gesamt wurden 16 Feuerwehrangehörige lief er den Gehweg entlang, der sich zu einem Gefahrstoffaustritt beim Entla- in Krankenhäusern behandelt. jedoch noch im Bau befand. Durch die den von Sperrmüll auf einem Recycling- unzureichende Beleuchtung und die hof. Um 11:32 wurde die Feuerwehr alar- • Todesfahrt zum Feuerwehrhaus: Ein fehlende Absperrung konnte er einem miert und zur Erkundung entsandt. Da Feuerwehrangehöriger wurde zu einem Sandhaufen nicht mehr ausweichen und die Feuerwehrangehörigen an der Brandeinsatz alarmiert. Auf der Anfahrt stürzte. Betriebseinfahrt keinen Mitarbeiter zum Feuerwehrhaus stieß er mit seinem antrafen, entschlossen sie sich, weiter PKW in einer Kurve frontal mit dem gera- • Zusätzlich wurden zwei Ermittlungen zu auf das Betriebsgelände zu fahren, da de ausgerückten Löschfahrzeug seiner Berufskrankheiten, unter anderem wegen sich dort erfahrungsgemäß Mitarbeiter eigenen Feuerwehr zusammen und ver- Lärmschwerhörigkeit, durchgeführt. der Firma aufhalten. Hier traf der Grup- starb am Unfallort. penführer der FF auf den Betriebsleiter, der ihn darüber unterrichtete, dass aus • Im Feuerwehrhaus von der Leiter Beratung und Besichtigungen als Ser- einem Container Rauch aufsteigt und gestürzt: Ein Feuerwehrmann wollte auf viceleistung dieser Rauch nach Phosphor riecht. Auf- einen Zwischenboden im Feuerwehrhaus Die HFUK Nord ist für die Gemeinden und grund der Aussagen sperrt die Feuer- steigen. Beim Übersteigen von der Anle- deren Bauämter, aber auch für Architekten, wehr den Bereich ab und baut eine geleiter auf den Zwischenboden verlor er Projektanten und Planer die „ersten Adres- Materialablagestelle auf. Nach dem Ein- das Gleichgewicht und stürzte aus einer se“, wenn es um die Planung von Neu-, Um- treffen weiterer Kräfte und der Alarmie- Höhe von 3,2 m auf den Hallenboden. und Ausbauten von Feuerwehrhäusern rung des Löschzug Gefahrgut wurde mit geht. Diese sind immer eine Investition für der Erkundung und Sicherung des Con- • Von eigenem Kameraden angefahren: mehrere Jahrzehnte und aus diesem Grun- tainers begonnen. Aufgrund der Alarmierung am 05.04.2012 de müssen die neusten Sicherheitsgrund- zu einem Großbrand machte sich ein sätze beachtet werden. Der schlechten Nach ca. einer halben Stunde Einsatz- Feuerwehranwärter zu Fuß auf den Weg wirtschaftlichen Lage der Städte und dauer meldete sich ein Angehöriger der zum Feuerwehrhaus. In einer Kurve wur- Gemeinden geschuldet werden bei Bauvor- zuerst alarmierten FF bei seinem Grup- de er von einem PKW (ebenfalls ein Feu- haben zunehmend Ausnahmeanträge oder penführer und beklagte ein Kratzen im erwehrangehöriger auf dem Weg zum Abweichungen von den gültigen Normen Hals und einen komischen Geschmack Feuerwehrhaus) erfasst und überfahren. gestellt. Hier ist die Flexibilität der Kasse im Mund. Im Laufe des Einsatzes mel- gefordert und vor allem die Erfahrung deten sich weitere Feuerwehrangehörige • Sturz auf dem Weg zum Einsatz: Der unserer Aufsichtspersonen gefragt. Einer- sowie Angehörige des Rettungsdienstes, Feuerwehrangehörige wurde zu einem seits sollen Kosten gespart, andererseits die Chance genutzt werden, die Sicherheit für die Feuerwehrangehörigen zu erhöhen.

Im Berichtszeitraum wurden 51 (27 S-H + HH, 9 TAD-Mitte, 15 TAD-Ost) schriftliche Stellungnahmen abgegeben. Ferner wur- den durch die technischen Aufsichtsper- sonen der Kasse insgesamt 113 (52 S-H + HH, 30 TAD-Mitte, 31 TAD-Ost) Feuerwehr- häuser auf ihren sicherheitstechnischen Zustand hin überprüft.

Seminare und Schulungsveranstaltungen für die Sicherheit Die HFUK Nord führte auch in diesem Jahr eine Reihe von Seminaren und Schulungs- Die HFUK ermittelte im Berichtszeitraum auch im Falle einer Berufskrankheit „Lärmschwerhörig- keit“ bei einem Mitarbeiter einer Feuerwehrtechnischen Zentrale. Hier kommt es z.B. im Bereich der veranstaltungen zu verschiedenen Unfall- Schlauchwäsche zu hohen Lärmbelastungen. verhütungsthemen in der Feuerwehr durch.

15 Dienstleistungsbericht 2012

Kreis / Stadt Monat 2012 Teilnehmer Anzahl Veranstaltungsort der Feuerwehr“ an den Landesfeuerwehr- schulen mit insgesamt 340 Teilnehmern Schleswig-Flensburg Februar 361 4 Kreisfeuerwehrzentrale Sl-Fl wurden 22 Stunden Unterricht zur Unfall- Steinburg Mai 144 2 Kreisfeuerwehrz. Steinburg verhütung und Gesundheitsvorsorge Feuerw. Garding, Süderlügum gehalten. Nordfriesland Oktober 79 2 Kreisfeuerwehrzentrale St. Dithmarschen November 131 2 Michaelisdonn Die HFUK Nord Nord hält es für besonders Plön November 184 3 Feuerw. Plön, Selent, Raisdorf wichtig, die angehenden Jugendfeuer- Pinneberg November 77 1 Kreisfeuerwehrzentrale wehrwarte über die Grundsätze der Unfall- Tornesch-Ahrenlohe verhütung zu unterrichten. Auf sechs Aus- Nordfriesland November 80 2 Feuerwehr Koldenbüttel, bildungslehrgängen für Jugendfeuerwehr- Feuerwehr Löwenstedt warte (2 x MV und 4 x SH) im Jugendfeuer- Rügen März 38 1 Feuerwehr Samtens wehrzentrum Schleswig-Holstein und an Ludwigslust Januar 65 2 Feuerwehr-Service-Zentrum der Landesfeuerwehrschule Mecklenburg- Hagenow Vorpommern in Malchow wurden insge- Gesamt: 1.159 19 samt 175 angehende Jugendfeuerwehr- warte (86 in MV und 89 in SH) zu den The- Im Zwei-Jahres-Rhythmus finden in jedem Unternehmer Sicherheitsbeauftragte für men Unfallversicherungsschutz und Stadt- und Kreisfeuerwehrverband Schu- die Feuerwehren zu bestellen. Unfallverhütung geschult. lungen für Sicherheitsbeauftragte und Füh- rungskräfte statt. Damit erhalten die Teil- Die Ausbildung der Sicherheitsbeauftrag- Ferner wurden gesonderte Informations- nehmer von den Aufsichtspersonen der ten erfolgt durch die Hanseatische Feuer- veranstaltungen für Führungskräfte der HFUK Nord Informationen zur Unfallverhü- wehr-Unfallkasse Nord im Jugendfeuer- Feuerwehr Rostock (20 Teilnehmer) sowie tung und zum Arbeitsschutz aus erster wehrausbildungszentrum Rendsburg und die Ordnungsamtsleiter des Landkreises Hand. an der Landesschule für Brand- und Katas- Mecklenburgische Seenplatte (33 Teilneh- trophenschutz in Malchow. In den nach- mer) durchgeführt. Ausbildung von Sicherheitsbeauftragten folgend aufgeführten dreitägigen Ausbil- Die Sicherheitsbeauftragten sind als das dungslehrgängen konnten in 2012 insge- „zweite Paar Augen des Wehrführers“ samt 215 Sicherheitsbeauftragte geschult Berater zu Fragen der Unfallverhütung und werden. des Arbeitsschutzes in den Feuerwehren. Sie unterstützen die Durchführung der Ebenfalls aktiv ist die HFUK Nord bei der Präventionsarbeit mit ihrem Sachverstand. Schulung angehender Wehrführerinnen Die Städte und Gemeinden haben als und Wehrführer. In 13 Lehrgängen „Leiter

Grundlehrgänge / Lehrgangsnr. u. Zeitraum Teilnehmer Veranstaltungsort

Nr. 107 06.-08. Februar 2012 23 Rendsburg Nr. 108 07.-09. Mai 2012 23 Rendsburg Nr. 109 24.-26. September 2012 25 Rendsburg Nr. 110 05.-07. November 2012 25 Rendsburg Nr. 54 09.-11. Januar 2012 15 Malchow Die gesundheitliche Vorsorge wird zukünftig Nr. 55 14.-16. Mai 2012 16 Malchow einen immer höheren Stellenwert in den Feuer- wehren einnehmen. Nr. 56 22.-24. Oktober 2012 17 Malchow Nr. 57 17.-19. Dezember 2012 15 Malchow Projekt Gesundheitsmatrix Fortbildungslehrgänge Die Erstellung einer Gesundheitsmatrix kann als wegweisendes Projekt des Jahres Nr. 27 27.-29. Februar 2012 25 Rendsburg 2012 beschrieben werden. Der demogra- Nr. 18 23.-25. Januar 2012 19 Malchow phische Wandel wie auch das Thema Inklu- Nr. 19 19.-21. November 2012 14 Malchow sion stellen für Gemeinden und Feuerweh- Insgesamt: 215 ren die Herausforderungen der nächsten

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Jahre dar. Zudem macht ein Wandel im Zahlreiche neue Medien für die Unfall- hat die HFUK Nord im Rahmen der Koope- Freizeitverhalten und der gesellschaft- verhütungsarbeit ration beider Kassen im Jahr 2012 den lichen Werte den Mitgliederzahlen in den siebten bzw. achten gemeinsamen Sicher- Feuerwehren zu schaffen. Sicherheitsbriefe Nr. 31 und 32 sind heitsbrief herausgebracht. Es ist die 31. erschienen bzw. 32 Ausgabe der Präventionsschrift für den Feuerwehrdienst.

Kernthemen der beiden Hefte waren unter anderem: Unfallrisiken durch alte und schlecht gewartete Ausrüstung, Zunahme der Einsätze und Unfälle durch extreme Wetterlagen, Statistik: Unfallschwerpunkt Übungsdienst, Datenbank „FUK-CIRS“ für Beinahe-Unfälle sowie diverse weitere Themen. Während bisher der §14 der UVV Feuer- wehren mit der Forderung „Für den Feuer- Der Sicherheitsbrief erscheint mit einer wehrdienst dürfen nur körperlich und Auflage von rund 12.500 Exemplaren und fachlich geeignete Feuerwehrangehörige hat einen Umfang von ca. 20 Seiten. Die eingesetzt werden“ als absolut für den Ausgaben 31 und 32 wurden im März und gesamten Feuerwehrdienst betrachtet Oktober 2012 an alle Sicherheitsbeauf- wurde, geht die Gesundheitsmatrix dazu tragten im Geschäftsgebiet der HFUK Nord über, den Feuerwehrdienst in unterschied- versendet. Mit verschickt wurde unter liche Funktionen zu unterteilen und die anderem das Plakat „Richtig Absitzen vom körperliche und fachliche Eignung hin- Feuerwehrfahrzeug“, das neue Medienpa- sichtlich der Funktionen zu beurteilen. Die ket „Die sichere Einsatzstelle“ mit der Funktion folgt der Eignung. Dabei wird zugehörigen Wandzeitung sowie die Auf- davon ausgegangen, dass es den Einheits- kleberbögen „Funktionen im Löschein- feuerwehrmann, den Generalisten, der satz“. alles kann, in Zukunft nicht mehr geben wird. Projekt „Feuerwehrhäuser online planen“ Gedacht ist die Matrix als Hilfsmittel für Die HFUK Nord bietet als Serviceleistung Ärzte und Wehrführungen als unterstüt- die Bauberatung bei Neu- oder Um- und zender Leitfaden, um im Einzelfall diffe- Ausbauten von Feuerwehrhäusern an. renzierter entscheiden zu können, wenn Neben dem Aspekt der Arbeitssicherheit es um die Frage geht, wer mit welchen hilft eine rechtzeitige Einbindung des gesundheitlichen Voraussetzungen wel- Technischen Aufsichts- und Beratungs- che Aufgaben innerhalb der Feuerwehr dienstes (TAD) in die Bauplanung, teure wahrnehmen soll. Die HFUK Nord ist damit Baufehler und somit Folgekosten zu ver- dem Inklusionsgedanken ein Stück voraus meiden. Leider ist die Einbindung der geeilt, bietet doch die Gesundheitsmatrix HFUK Nord in das Baugenehmigungsver- neue Chancen, Menschen den Weg in die fahren nicht verpflichtend, so dass diese Feuerwehren zu ebnen, denen man vorher Leistung des TAD nicht von allen in auf Grund körperlicher Einschränkungen Der Sicherheitsbrief ist die bundesweit Anspruch genommen wird und einigen nur die Aufnahme in die Ehrenabteilung einzige regelmäßig erscheinende Schrift auch gänzlich unbekannt ist. Aus diesem anbieten konnte. Derzeit wird die Gesund- zur Unfallverhütung im Feuerwehrdienst. Grunde wurde die Idee geboren, den Feu- heitsmatrix in enger Abstimmung mit Sie dient der Information der Sicherheits- erwehren eine Möglichkeit zu geben, Feu- Ärzten fortentwickelt und steht zur Zeit als beauftragten und Führungskräfte zu aktu- erwehrhäuser online „zu planen“. Das Diskussionspapier zur Verfügung und soll ellen Themen des Arbeits- und Gesund- Projekt ist als Kooperationsprojekt mit der im Frühjahr 2013 in einer ersten anwend- heitsschutzes in der Feuerwehr. Gemein- FUK Mitte angelegt. baren Fassung vorliegen. sam mit der Feuerwehr-Unfallkasse Mitte

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zielgerichtete Unfallverhütungsarbeit anbieten zu können.

Im Jahresverlauf 2012 wurde verstärkt an der Bekanntmachung der Plattform gear- beitet. Neben Artikeln, die in unseren eigenen Druckschriften, in bekannten Feu- erwehr-Zeitschriften und auf Internetsei- ten veröffentlicht wurden, entstand auch ein Informationsflyer. Dieser wurde an die Feuerwehren verteilt und liegt an entspre- chenden Stellen aus. Dank der Werbung für die Homepage www.fuk-cirs.de haben inzwischen zahlreiche Feuerwehrangehö- rige die Datenbank mit Beispielen zu Bei- nahe-Unfällen gefüttert.

Online ein Feuerwehrhaus vorab planen: Mit dem neuen Programm der HFUK Nord bald keine Eine Auswahl der gemeldeten Beinahe- Zukunftsmusik mehr. Unfälle wird so aufbereitet, dass sie als Fallbeispiele auf die Homepage gestellt Das sich momentan in der finalen Entwick- eine aussagekräftige Zeichnung vorhan- werden. Das macht die Plattform einer- lung befindliche Programm fragt beim den. Eines kann und soll das Programm seits interessanter – Feuerwehrangehö- Anwender ab, wie viele Fahrzeuge und am Ende dann jedoch nicht: den baupla- rige kehren dadurch wiederholt auf die Feuerwehrangehörige die Feuerwehr hat. nenden Architekten ersetzen. Seite zurück, um zu sehen „was es neues Aus den Eingaben schlägt das Programm gibt“ – andererseits werden die Leser der auf einer freien Zeichenfläche eine Min- Fallbeispiele auf die „Fehler“ Anderer auf- destausstattung an Räumen vor, bietet Datenbank „FUK CIRS” merksam und lernen daraus. jedoch auch die Möglichkeit, Räume zu Im Frühjahr 2012 hat die Internetplattform entfernen oder weitere Räume wie z.B. „FUK CIRS“, das neue Erfassungssystem weitere Lager- oder Werkstatträume anzu- der Feuerwehr-Unfallkassen für Beinahe- Schrift „Sicherer Einsatz von Hubret- fügen. Unfälle in der Feuerwehr, offiziell ihren tungsfahrzeugen“ Betrieb aufgenommen. “FUK-CIRS“ sam- Die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Klickt man auf der Zeichnung auf ein ein- melt anonym Daten über sogenannte “Bei- Nord hat in Zusammenarbeit mit dem gefügtes Ausrufezeichen, so poppt ein so nahe-Unfälle“, also über die Situationen Team von Drehleiterausbildung.de die genannter „Container“ mit allen notwen- im Feuerwehralltag, bei denen es im Nach- Schrift „Sicherheit im Hubrettungsein- digen Anforderungen an die Räume wie hinein heißt: „Ist noch mal gut gegangen“ satz“ veröffentlicht. Mit dem Heft im For- z.B. notwendige Raummaße, Rutschhem- oder „Glück gehabt“. Ziel dieser Daten- mat DIN A 5 inklusive praktischer Taschen- mungen etc. auf. Hat der Anwender seine sammlung ist es, eine noch bessere und karte für den Maschinisten, liefert die Zeichnung erstellt, kann er sie ausdrucken HFUK Nord einen wichtigen Beitrag zur und erhält gleichzeitig ein Dokument im Unfallverhütung bei der Arbeit mit Drehlei- PDF-Format, in dem alle notwendigen tern und Hubarbeitsbühnen. Informationen hinsichtlich der Anforde- rungen an die Räume enthalten sind. Informationen über den sicheren Betrieb von Hubrettungsfahrzeugen gab es bisher Dadurch gestaltet sich der Beratungsauf- von Herstellern, Unfallversicherungsträ- wand für den TAD effizienter, denn mit der gern oder Interessengemeinschaften, z.B. erstellten Zeichnung erhält der „User“ vor- im Internet. In einigen Bundesländern wer- ab Informationen, z.B. ob sein vorhande- den Drehleitermaschinisten an den Lan- nes oder beabsichtigtes Grundstück über- desfeuerwehrschulen ausgebildet. Der haupt geeignet ist. Zudem sagen Bilder Wunsch nach einer Zusammenfassung, mehr als tausend Worte und für eine Prä- welche auch für die Ausbildung genutzt sentation vor einem Gremium ist sogleich werden kann, besteht nicht erst, seitdem an einer bundeseinheitlichen Ausbildungs- 18 Dienstleistungsbericht 2012

richtlinie gearbeitet wird, sondern wurde Begleitheft mit Vortragsmanuskript zur dienst genommen wurden, im Feuerwehr- schon seit langem von der HFUK Nord ver- Gestaltung einer Unterrichtseinheit. haus aber weiterhin als „Arbeitsleiter“ folgt und nun gemeinsam mit dem Team ihren Dienst versahen. Dass sich so eine von Drehleiterausbildung.de umgesetzt. In alte Leiter – oder sagen wir besser so eine das Heft ist eine wetterfeste Taschenkarte „alte Liebe“ dann irgendwann zu einem mit leicht zu merkenden Initialwörtern gefährlichen Unfallrisiko entwickeln kann, sowie den wichtigsten Tabellen eingelegt. erzählt die „Liebesgeschichte“ des neuen Der Maschinist kann dadurch mit einem Videoclips. Letztlich büßt der Hauptdar- kurzen Blick die wichtigsten Informationen steller seine Gesundheit ein, denn die noch einmal abrufen. „alte Liebe“ hält nicht mehr, was sie ver- spricht und die Geschichte endet zwangs- Die neue Schrift hat innerhalb kürzester läufig in einer Krankenhausszene. Zeit ein bundesweites, sehr positives Echo hervorgerufen. Nachfragen erreichten die HFUK Nord aus nahezu allen Bundeslän- dern.

Medienpaket „Die sichere Einsatzstelle“

Zu dem Medienpaket gehört ergänzend die sogenannte Wandzeitung: Im Poster- format DIN A 1, anschaulich gestaltet und umfangreich bebildert sowie mit kurzen Erläuterungstexten versehen, eignet sich Die „Filmpremiere“ fand im Frühjahr 2012 die Wandzeitung als Grundlage für eine bei der FF Wattenbek statt, die für die praktische Ausbildungseinheit. Dreharbeiten mit ihrem Feuerwehrhaus und einigen Statisten Pate stand. Die Clips Mit dem Medienpaket werden die Feuer- sind auf dem youtube-Kanal der HFUK wehrangehörigen im Rahmen eines Evalu- Nord zu sehen und stehen zudem zum ationsprojektes erstmalig gebeten, eine Herunterladen zur Verfügung. Die Kurz- Beurteilung vorzunehmen: Mittels online- filme sind ebenfalls ein Gemeinschaftspro- Fragebogen können sie im Internet eine jekt im Rahmen der Kooperation mit der Bewertung abgeben. Die Ergebnisse flie- FUK Mitte. ßen in die weitere Entwicklung der Medien- pakete der Feuerwehr-Unfallkassen ein. Druckschrift „Kinder und Jugendliche in Als Projekt der Arbeitsgemeinschaft der der Feuerwehr“ Feuerwehr-Unfallkassen wurde das neue Neuer Internet-Videoclip „Altes raus! Statt Die HFUK Nord hat für die Zielgruppe Kin- Medienpaket „Die sichere Einsatzstelle“ Krankenhaus.“ der- und Jugendfeuerwehren gemeinsam erstellt und mit dem Sicherheitsbrief Nr. „Altes raus! Statt Krankenhaus.“ so lautet mit der FUK Mitte die neue Broschüre 32 an alle Wehren im Geschäftsgebiet ver- das Motto des mittlerweile 3. Videoclips, „Gefahr erkannt – Gefahr gebannt! Unfall- teilt. Anliegen des Medienpaketes ist es, den die HFUK Nord produziert hat. Hinter- verhütung bei Kindern und Jugendlichen in den Feuerwehren grundsätzliche Hinweise grund ist das Unfallgeschehen mit veralte- der Feuerwehr“ als Kooperationsprojekt zur sicheren Einsatzgestaltung und zur ter und schlecht gewarteter Ausrüstung, herausgegeben. Die Schrift richtet sich Gefährdungsbeurteilung im laufenden für das die Feuerwehrangehörigen sensibi- ebenfalls an Jugendfeuerwehrwarte und Einsatz zu geben. lisiert werden sollen. Zu oft haben sich in Betreuer und enthält Anregungen und den vergangenen Jahren schwere Unfälle Tipps, Gefahrenquellen rechtzeitig zu Wie immer besteht das Medienpaket aus beispielsweise mit alten Leitern ereignet, erkennen und zu beseitigen. Es wird nicht einem Schulungsfilm auf DVD, einer ferti- die zwar keiner technischen Überprüfung nur auf die besonderen Bedürfnisse von gen Power-Point-Präsentation und einem mehr standhielten und aus dem Einsatz- Kindern und Jugendlichen eingegangen,

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Dabei handelt es sich um einen „Klassi- ker“ den die HFUK Nord vor einigen Jahren schon einmal aufgelegt hatte und welcher immer wieder nachgefragt wurde. Zusätzlich enthält der neue Bogen einen Aufkleber für die Windschutzscheibe zum Thema „Einweisen bei Rückwärtsfahrten“ sowie einen Aufkleber mit dem Hinweis auf die Anschnallpflicht. Die Bögen wur- den ebenfalls mit dem Sicherheitsbrief an alle Wehren versendet.

Internetauftritt zur Psychosozialen Not- fallversorgung geschaffen Mit einem neu geschaffenen Informations- Klappe die vierte: Die kurzen Vide- angebot im Internet können unter www. oclips der HFUK Nord erfreuen sich hfuk-nord.de seit dem Frühjahr 2012 Hilfs- großer Beliebtheit. Ein neuer Kurzfilm ist bereits abgedreht und wird als Beitrag zur bun- angebote und weitreichende Informationen desweiten Präventionskampagne zum rücken- zusammen mit einer professionellen zum Thema Psychosoziale Notfallversor- gerechten Arbeiten 2013 veröffentlicht. Agentur in Schwerin entwickelt und foto- gung recherchiert werden. Die Informati- grafiert. Das entstandene Poster im Format onen richten sich an Feuerwehrangehörige, sondern auch Auskunft über gesetzliche DIN A 1 ging mit dem Sicherheitsbrief Nr. die selbst Unterstützung wünschen, an Bestimmungen gegeben und typische 31 an alle Feuerwehren. Es gehört zu den Kameraden und Angehörige, die sich zum Gefährdungsbereiche der Jugendfeuer- Projekten, die im Rahmen der Kooperation Thema informieren möchten, sowie an die wehr-Arbeit vorgestellt. Im Geschäftsgebiet mit der FUK Mitte entwickelt wurden. Führungskräfte und die Städte und Gemein- der HFUK Nord erfolgte die Aussendung der den als Träger der Feuerwehren. Natürlich Broschüre an alle Jugendfeuerwehrwarte. können sich auch die auf dem Gebiet der Aufkleberbogen „Funktionen im Löschein- Psychosozialen Notfallversorgung tätigen satz“ Akteure über die Vernetzung im Geschäfts-

fuk_aufkleber_produktion.pdf 18.09.2012 12:18:32 Tagungsband „Forum Sicherheit 2011“ gebiet der HFUK Nord informieren. Das 4. „Forum Sicherheit“ der Feuerwehr- Unfallkassen lockte am 5. und 6. Dezem- ber 2011 rund 260 Fach- und Führungskräf- Veröffentlichungen in der Fachzeitschrift te der Feuerwehren aus ganz Deutschland „FEUERWEHR“ nach Hamburg. Auch in diesem Jahr hat die HFUK Nord gemeinsam mit der FUK Mitte regelmäßig Zur Tagung ist unter Federführung der HFUK in der Fachzeitschrift „FEUERWEHR“ veröf- Nord eine ausführliche Fachveröffentli- fentlicht. In 2012 fanden sich in dem chung in Form einer Tagungsdokumentati- monatlich erscheinenden Magazin on erschienen, die allen Teilnehmern zuge- Berichte aus der Arbeit der Aufsichtsper- sendet wurde. Restexemplare wurden sonen und zu verschiedenen Unfallverhü- zudem bundesweit an Fach- und Führungs- tungsthemen, aber auch zum Leistungs- kräfte der Feuerwehren verschickt. recht in der Gesetzlichen Unfallversiche- rung in Form einer Serie zu den Themen „Arbeitsunfall, Heilbehandlung und Geld- Plakat „Sicher Absitzen vom Löschfahr- leistungen“. zeug“ Schwere Unfälle beim Aussteigen aus den Feuerwehrfahrzeugen waren Anlass für ein Als weiteres Kooperationsprojekt ist der Technischer Fortschritt Plakat, welches zum sicherheitsgerechten Aufkleberbogen mit den Funktionen im Bei den Besichtigungstätigkeiten der Auf- Absitzen anhalten soll. Das Motiv wurde Löscheinsatz herausgegeben worden. sichtspersonen fällt zunehmend auf, dass

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unnötige Verzögerungen ersparen, um im Neben den zwei Grundausbildungs-Semi- Endeffekt den Versicherten eine noch bes- naren wurde ein Seminar zur Fortbildung sere Präventionsarbeit anzubieten. für die „FitForFire“-Trainerinnen und Trai- ner durchgeführt, die bereits eine Grund- ausbildung absolviert haben. Das zweitä- Gesundheitliche Prävention gige Fortbildungsseminar fand im Sport- Das Präventionsprogramm „FitForFire“ ist bildungszentrum der Landespolizei seit dem Jahr 2004 eine sehr gefragte Schleswig-Holstein in Eutin statt. 34 Feu- Unfallverhütungsmaßnahme der HFUK erwehrangehörige nahmen teil. Neben Nord. Das Programm zielt mit einer ganzen dem gemeinsamen Erfahrungsaustausch Reihe von Maßnahmen darauf ab, Feuer- der Feuerwehrtrainerinnen und -trainer wehrangehörige zum gesundheitsge- untereinander bot das Seminar eine Men- rechten Sporttreiben zu animieren, um die ge neuer Anregungen für die abwechs- eigene körperliche Fitness zu erhalten und lungsreiche Gestaltung des Feuerwehr- zu fördern. Vor dem Hintergrund der demo- dienstsportes und zur Erweiterung der grafischen Entwicklung und einem immer Kenntnisse. stärker zunehmenden Fitnessmangel in der Bevölkerung dient „FitForFire“ in erster der technische Fortschritt in immer mehr Linie der Unfallverhütung im Feuerwehr- Feuerwehren Einzug hält. Damit ist nicht dienst. nur die feuerwehrtechnische Ausrüstung gemeint, sondern auch die Abwicklung des Organisatorischen. So findet der „FitForFire“-Anschubkurse in den Feuer- Schriftverkehr häufig per E-Mail statt und wehren vor Ort immer mehr Wehren nutzen spezielle Soft- Um einen regelmäßig stattfindenden ware, um den „Schreibkram“ zu erledigen. Dienstsport in den Feuerwehren zu etablie- Daher wird auch die HFUK Nord mit der Zeit ren bzw. dessen Verstetigung zu unterstüt- gehen und sich weiter entwickeln. Oftmals zen, bietet die HFUK Nord den Freiwilligen sind die Mitarbeiter der Präventionsabtei- Feuerwehren vor Ort die Durchführung so lung außerhalb des gut ausgestatteten genannter „Anschubkurse“ an. Seit dem Büros unterwegs. Um auch dann effektiv Jahr 2004 haben mehr als 200 Sportgrup- arbeiten zu können, wird derzeit aktiv nach pen mit rund 4.200 Feuerwehrangehörigen Lösungen gesucht, welche das mobile an einem Anschubkurs teilgenommen, Arbeiten erleichtern. Die mobilen Endge- davon 15 Wehren im Jahr 2012. Die durch- räte sollen doppelte Arbeitsschritte und schnittliche Beteiligung lag bei 21 Feuer- wehrangehörigen pro Wehr und Anschub- kurs. Zum Kursabend kamen im Schnitt 12- HFUK Nord unterstützte wieder Feuer- 14 Feuerwehrangehörige zum Training. wehrläufe In Hamburg, Segeberg und Lübeck sind Seminare „FitForFire“-Trainer/innen die Feuerwehr-Fitnessläufe als etablierte Um interessierte Feuerwehrangehörige in Feuerwehr-Sportveranstaltungen nicht die Lage zu versetzen, Dienstsport in der mehr wegzudenken. Mölln und Nordwest- eigenen Wehr zu organisieren und anzulei- mecklenburg sind mittlerweile als Austra- ten, hat die HFUK Nord auch im Jahr 2012 gungsorte hinzugekommen. Im Jahr 2012 zwei Seminare an der Sportschule Güs- nahmen wieder Hunderte sportliche Feu- trow und Landesturnschule Trappenkamp erwehrangehörige an den Fitnessläufen zur Ausbildung von „FitForFire“-Traine- teil. Allein in Hamburg waren es 310 – ein rinnen und Trainern als Multiplikatoren in neuer Teilnehmerrekord! Sachen Dienstsport durchgeführt. An den dreitägigen Schulungen „FitForFire“-Trai- Die HFUK Nord unterstützt diese Aktivi- ner-Grundausbildung nahmen 34 Feuer- täten sowohl ideell als auch organisato- wehrangehörige teil. risch und finanziell. So wurden durch die

21 Dienstleistungsbericht 2012

hat den LFV M-V dabei organisatorisch und finanziell unterstützt. Die 13 Teilneh- merinnen und Teilnehmer des Tagessemi- nares an der Sportschule Güstrow kamen aus verschiedenen Freiwilligen Feuerweh- ren und Berufsfeuerwehren aus Meck- lenburg-Vorpommern. Alle Teilneh- merinnen und Teilnehmer des Seminares besitzen nun die Berechtigung, ihren Kameradinnen und Kameraden das DFFA abzunehmen.

„Leitfaden Sport in der Jugendfeuer- wehr“ wird zum Exportschlager Der „Leitfaden Sport in der Jugendfeuer- wehr“, mit dem die HFUK Nord das bundes- weit einmalige Werk zum Thema „Bewe- gungsförderung durch Sport, Spiel und Spaß“ für die Jugendfeuerwehren heraus- Die Jugendfeuerwehr Oering wurde für ihr hervorragendes Abschneiden bei der „Aktion Fitnessabzei- gebracht hat, hat sich als begehrter Ratge- chen“ ausgezeichnet. ber zu einem „Exportschlager“ entwickelt. Die Kommunale Unfallversicherung Bayern HFUK Nord z.B. Finisher-T-Shirts für die Den ersten Platz in der Wertung „Freiwilli- (KUVB), der Unfallversicherungsträger für Läuferinnen und Läufer sowie Siegerpo- ge Feuerwehren“ belegte die FF Börnsen die Freiwilligen Feuerwehren im Freistaat, kale beschafft. im Landkreis Herzogtum-Lauenburg. Die orderte eine eigene Auflage von 11.000 Sportgruppe konzentrierte sich auf das Stück bei der HFUK Nord, um die Bücher in Ablegen des DFFA, des Deutschen Feuer- mehrfacher Stückzahl an sämtliche Jugend- Jugendfeuerwehr Oering und Feuerwehr wehr-Fitnessabzeichens. Unter anderem feuerwehren in Bayern zu verteilen. Auch Börnsen ausgezeichnet wurde drei mal die Stufe „Gold“ und zwei die HFUK Nord hat die Broschüre neu Die HFUK Nord belohnt bei ihrer „Aktion Mal die Stufe „Silber“ erzielt. gedruckt, um den eigenen Bedarf zu decken Fitnessabzeichen“ die Freiwilligen Feuer- – mittlerweile in dritter Auflage. wehren und Jugendfeuerwehren, deren Mitglieder regelmäßig das Deutsche Feu- Deutsches Feuerwehr-Fitnessabzeichen: erwehr-Fitnessabzeichen (DFFA) oder das Abnahmeberechtigte für Mecklenburg- HFUK Nord und BKK vor Ort – Eine Koopera- Deutsche Sportabzeichen (DSA) ablegen. Vorpommern geschult tion mit Bestand Die Jugendfeuerwehr Oering belegte den Im Jahr 2012 ersten Platz und kann sich über einen wurde im Gutschein für die Sportkasse der Jugend- Bereich Prä- feuerwehr in Höhe von 400 Euro freuen. vention / „Fit- Von nun an ziert außerdem ein toller „Fit- ForFire“-Projekt die Kooperation mit der ness-Pokal“ die Vitrine der Jugendfeuer- BKK vor Ort als Gesetzliche Krankenkasse wehr. Zusätzlich erhielt die Jugendgruppe neu belebt. Beispielsweise wurden ver- eine spezielle Kühltasche für Einsätze, schiedene Medien, wie ein Info-Flyer für die Lager und Fahrten, mit der Getränke Teilnehmer an „FitForFire“-Kursen erstellt. sicher und hygienisch transportiert wer- Dieser informiert über weitere Präventions- den können. Nicht viel weniger erfolg- maßnahmen der Gesetzlichen Krankenkas- reich waren die „großen“ Oeringer Feuer- Der Landesfeuerwehrverband Meck- sen nach § 20 SGB V im Anschluss an einen wehrleute, denn die aktive Abteilung der lenburg-Vorpommern (LFV M-V) hat erst- Kurs. Daneben beteiligte sich die BKK vor Feuerwehr stand bei der HFUK Nord als 2. mals Abnahmeberechtige für die Abnahme Ort am Druck des „Neuen Leitfaden Feuer- Sieger in der Wertung „Freiwillige Feuer- des DFFA, des Deutschen Feuerwehr-Fit- wehrsport“ und des „Leitfaden Sport in der wehren“ auf der Liste. nessabzeichens, geschult. Die HFUK Nord Jugendfeuerwehr“.

22 Öffentlichkeitsarbeit

Führungskräfte beim 3. Kommunalforum im Dialog mit der HFUK Nord Die HFUK Nord hatte wieder zum Dialog eingeladen: Bereits zum dritten Mal trafen sich rund 150 Führungskräfte der Verwal- tungen von Städten und Gemeinden sowie der Feuerwehren in Lübeck-Travemünde, um aktuelle Entwicklungen zu diskutieren, die den Unfallversicherungsschutz, Arbeitsschutz und die Unfallverhütung im Feuerwehrdienst berühren. Und an Dis- kussionsbedarf mangelte es nicht, denn im Tagungsprogramm standen neben den Geschäftsführung und Abteilungsleitung der HFUK Nord standen den Teilnehmern des 3. HFUK- Themen „Inklusion von Menschen mit Kommunalforum Rede und Antwort. v.l.: Christian Heinz, stellv. Geschäftsführerin Gabriela Kirstein, Geschäftsführer Lutz Kettenbeil, Abteilungsleiterin Leistungen Ilona Matthiesen, Leiter Behinderung in die Feuerwehr“, „Psycho- Prävention Jürgen Kalweit soziale Notfallversorgung“ und „Kinder- feuerwehren“ auch Beiträge aus den rung liegen seit dem Erscheinen der ersten (Stand 30.10.2012) Abonnenten zählt. Bereichen Haftungsrecht („Amtshaftung“ Ausgabe vor 6 Jahren bei der HFUK Nord. Redaktion der Webseite und des Newslet- und „Produkthaftung“) sowie des Leis- Mittlerweile ist die Schrift nicht mehr weg- ter liegen ebenfalls bei der HFUK Nord. tungsrechtes der gesetzlichen Unfallversi- zudenken, was die zahlreichen Rückmel- cherung mit dem Thema „Vorschäden“. dungen nach jeder Aussendung belegen. Der „FUK-Dialog“ richtet sich in erster Linie Veröffentlichungen in der Fachzeitschrift an die Seite der Kostenträger und trägt zur „FEUERWEHR“ umfassenden Information z.B. zum Leis- Auch in diesem Jahr hat die HFUK Nord tungsrecht, Meldewegen bei Unfällen, gemeinsam mit der FUK Mitte Beiträge in aktuelle Gesetzesvorhaben auf Bundes- der Fachzeitschrift „FEUERWEHR“ veröf- und EU-Ebene, schwere Unfälle und ihre fentlicht. In neun Ausgaben des Magazins Ursachen, aktuelle Rechtsprechung auf berichteten die Aufsichtspersonen aus dem Gebiet der Gesetzlichen Unfallversi- ihrer Arbeit. Zudem informierten die Kas- cherung sowie Aus- und Fortbildung bei – sen zu verschiedenen Themen des Leis- kurzum der „FUK-Dialog“ schafft Transpa- tungsrechts in der Gesetzlichen Unfallver- Gut besucht: Das 3. HFUK-Kommunalforum renz darüber, wofür die Mitgliedsbeiträge sicherung. lockte rund 150 Fach- und Führungskräfte nach der Städte und Gemeinden zur Feuerwehr- Lübeck-Travemünde Unfallkasse aufgewandt werden. Das Konzept ging auf, viele interessante Youtube-Kanal der HFUK Nord angeregte Diskussionen ließen darauf „Mit der Zeit gehen“ heißt, auch in der schließen, dass die HFUK Nord mit den Kommunikation neue Wege zu beschrei- Tagungsthemen den Zeitgeist getroffen ten. Die HFUK Nord unterhält auf www.you- hatte, was die zahlreichen positiven Rück- tube.de seit dem Erscheinen des ersten meldungen der Tagungsteilnehmer eben- Videoclips „Ankommen! Statt Umkom- falls bestätigten. Die gute Tradition des men.“ vor drei Jahren im Internet einen Dialoges zwischen Unfallversicherungs- eigenen Videokanal. Auch solche alterna- träger, Seite der Kostenträger und Füh- tiven Kommunikationswege müssen rungskräften der Feuerwehren wird auch Der „FUK-Dialog“ in Printform hat zur flan- beschritten werden, um vor allem die Ziel- in Zukunft fortgeführt werden. kierenden Unterstützung eine eigene gruppe der jüngeren Feuerwehrangehö- Internetseite, die unter www.fuk-dialog.de rigen mit Präventionsbotschaften zu errei- erreichbar ist. Dort können die Texte der chen. Die drei bisher eingestellten Filme „FUK-Dialog“: Information aus erster Hand aktuellen Ausgabe gelesen und alle bisher kommen mittlerweile auf mehr als 100.000 Gemeinsam mit den Feuerwehr-Unfallkas- erschienenen Hefte heruntergeladen wer- Besuche, was die Bedeutung dieses Medi- sen FUK Mitte und FUK Brandenburg gibt den. Parallel zu jeder Aussendung der ums für die Zukunft unterstreicht. die HFUK Nord quartalsweise den „FUK- Printausgabe des „FUK-Dialog“ erscheint Dialog“ heraus. Redaktion und Federfüh- zudem ein Newsletter, der zur Zeit 1.295

23 Selbstverwaltung

In den ehrenamtlichen Selbstverwaltungs- der Bundesländer Freie und Hansestadt Beide Seiten sind nah an den Versicherten organen Vorstand und Vertreterversamm- Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und der Kasse dran. Dies spiegelt sich auch lung werden alle wichtigen Entschei- Schleswig-Holstein zusammen. Die paritä- in ihrer Arbeitsweise und den von ihnen dungen der Feuerwehr-Unfallkasse getrof- tische Vertretung von Kostenträgern (Kom- getroffenen Entscheidungen wider. Der fen. Die Selbstverwaltungsorgane setzen munen) und Versicherten (Feuerwehran- hauptamtliche Geschäftsführer gehört sich zu je einem Drittel aus Vertretern gehörigen) ist ebenfalls berücksichtigt. dem Vorstand mit beratender Stimme an.

Vorstand

Gruppe Hamburg Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein

Vertreter Hermann Jonas Heino Kalkschies Detlef Radtke der Versicherten Landesbereichsführer a.D. Landesbrandmeister Landesbrandmeister

Vertreter Dr. Peer Rechenbach Ralf Gesk Roland Reime der Kostenträger Ltd. Branddirektor Oberbrandrat Direktor i.R., Vorsitzender

Vertreterversammlung

Gruppe Hamburg Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein

Vertreter Sebastian Struss Gerhard Lienau Walter Behrens der Versicherten Bereichsführer Marschlande Stadtwehrführer Kreiswehrführer a.D.

Dr. Holger de Vries Edwin Mörer Hans-Jürgen Berner Mitglied Freiw. Feuerwehr Mitglied Freiw. Feuerwehr Kreiswehrführer, Vorsitzender

Andre Wronski Hannes Möller Bernd Affeldt Landesbereichsführer Stadtwehrführer Kreiswehrführer

Vertreter Hans-Detlev Warner Peter Modemann N. N. (Bis 14.11.2012 der Kostenträger Branddirektor Verwaltungsdirektor, FBL Horst-Dieter Lorenzen, Bürgermeister)

Thomas Cordes Jörg Janke Gerd Krämer Regierungsdirektor Landrat

Dr. Hans-Hermann Zahn Thomas Rosenfeldt Udo Wachholz Regierungsdirektor Leiter des Bürgeramtes Verwaltungsdirektor

Informationsveranstaltung für die Mit- 2012 den Vorsitz in der Arbeitsgemein- FUK Niedersachen: „Die Selbstverwaltung glieder der Selbstverwaltungsorgane der schaft führt, hat die Veranstaltung bestens der Feuerwehr-Unfallkassen“ Feuerwehr-Unfallkassen vom 28. Februar organisiert. HFUK Nord: „Kernbereich Präventions- bis 1. März 2012 in Potsdam steuerung“ Erstmalig haben die Feuerwehr-Unfallkas- An der thematischen Ausgestaltung des FUK Brandenburg: „Kernbereich Rehabili- sen für die Mitglieder ihrer Selbstverwal- Seminars haben sich alle Feuerwehr-Unfall- tation und Entschädigung“ tungen ein gemeinsames Schulungs- und kassen mit folgenden Themen beteiligt: Auch der Fachbereich Feuerwehren, Hilfe- Informationsseminar veranstaltet. Die FUK Mitte: „Die Feuerwehr-Unfallkassen leistungen, Brandschutz der DGUV wurde Feuerwehr-Unfallkasse Brandenburg, die im System der Sozialversicherung“ vom Fachbereichsleiter vorgestellt.

24 Dienstleistungsbericht 2012

Jede Kasse hat einen markanten Fall aus die angeregte Diskussion zeigte. Selbst nehmer weitegeben. dem Entschädigungsbereich vorgestellt, langjährige Selbstverwaltungsmitglieder Die Teilnehmer waren sich einig, dass um den Selbstverwaltungen einen tieferen konnten das eine oder andere an neuen diese Veranstaltung keine „Eintagsfliege“ Einblick in die Arbeitsweise der Feuer- Erkenntnissen mitnehmen, aber auch viel bleiben soll. wehr-Unfallkassen zu gewähren. Gleich- aus ihren Erfahrungen an die anderen Teil- zeitig erfuhren sie, welche Kosten so ein Unfall nach sich zieht.

Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ prä- sentierten sich ebenfalls alle vier Kassen. So konnten sich die Teilnehmer einem Fit- ness-Test unterziehen oder an einem Fahr- simulator ausprobieren. Mit einer Rausch- brille wurde die Einschränkung der moto- rischen Fähigkeiten demonstriert und mit dem Alterssimulationsanzug konnte die künftige, eingeschränkte Bewegungsfä- higkeit schon mal getestet werden.

Natürlich wollten die Brandenburger auch etwas von ihrer Landeshauptstadt Pots- dam zeigen. Dies nutzten die Teilnehmer gleichzeitig als Möglichkeit für einen länder- und kassenübergreifenden Erfah- rungsaustausch.

Die insgesamt 55 Teilnehmer (16 von der HFUK Nord) zeigten sich mit der Veran- staltung sehr zufrieden. Auch die ausge- Auch ein Fahrsimulator stand auf der Schulungsveranstaltung für die Selbstverwaltungsorgane zum wählten Themen waren informativ, wie Ausprobieren zur Verfügung.

25 Geschäftsführung und Verwaltung

Modernisierung der IT-Kommunikation Neue Geschäftsverteilung Im Hinblick auf die Einführung eines digi- Zum 1. Oktober wurde für die Geschäftsfüh- talen Archivs wurde die Modernisierung rung und die Sachgebietsleitungen eine Früher Raum für Akten, nun Büro. Ein neuer der vorhandenen Server-Landschaft im IT- neue Geschäftsverteilung vereinbart. Damit Arbeitsplatz ist dort entstanden, wo im Präsenz- lager der Unfallsachbearbeitung große Regale Bereich in Angriff genommen. Die bisher sollen die Zuständigkeiten der Sachgebiete mit Akten standen. im Einsatz befindlichen Server waren zum aktuell und klar abgegrenzt werden. Zum Teil seit sechs, einer seit acht Jahren in Teil wurden Verantwortlichkeiten für Betrieb. Um dem Risiko von Stillstand der bestimmte Geschäftsprozesse auch im lyse der Krankheitsfälle ergab jedoch, gesamten Produktion und Datenverlusten Hinblick auf die Digitalisierung der Postein- dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entgehen, musste modernisiert und gänge neu geordnet. Die gesamte allgemei- – und damit natürlich auch die HFUK „aufgerüstet“ werden. Die Zahl der Server ne Verwaltung erfolgt künftig in der Landes- Nord – einfach nur Pech hatten. Schließ- ist merklich geschrumpft. Sie sind jetzt geschäftsstelle Mecklenburg-Vorpommern lich muss festgestellt werden, dass das virtuell auf einer „großen Maschine“ unter- in Schwerin. Team der HFUK Nord insgesamt älter wird. gebracht. Dies soll auch dazu beitragen, War es vor 20 Jahren noch ein Team von dass Energie gespart wird. Im Rahmen der knappen „Ü-Dreißigern“, haben eine Rei- GUSO-Anwendergemeinschaft soll in den Aus- und Fortbildung he von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nächsten Jahren eine Harmonisierung der Nachdem die HFUK Nord großen Wert auf die magische Zahl „50“ bereits überschrit- IT-Landschaften und –prozesse erfolgen. qualifizierte Mitarbeiter legt, stellt die Aus- ten. Für die Zukunft gilt es, hier gegen zu Am Ende wird nicht auszuschließen sein, und Fortbildung einen Schwerpunkt in der steuern, um eine kontinuierliche Aufgabe- dass für die HFUK Nord in Hamburg, Pader- Personalentwicklung dar. Selbst gestande- nerledigung auch für die nächsten Jahre born oder in der „Cloud“ gerechnet und ne Aufsichtspersonen setzen sich erneut sicherzustellen. gespeichert wird. auf die Schulbank, um die Kniffe einer „gerichtsfesten“ Unfalluntersuchung ver- Die Telekommunikation wurde durch neue mittelt zu bekommen. Dies führt nicht nur zu Kooperationen auf verschiedenen Ebenen Telefongeräte mit Wahlspeichern und einer strukturierten Arbeitsweise, sondern Die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Headset verbessert. Viele Gesprächspart- auch zu Pluspunkten beim Durchsetzen Nord ist auf verschiedenen Ebenen in Koo- ner sind jetzt auf Tastendruck erreichbar. eventueller Regressforderungen. Ein Mit- peration mit anderen Feuerwehr-Unfallkas- arbeiter hat mit Erfolg den C-Lehrgang der sen eingebunden. Einerseits besteht eine Berufsgenossenschaften (höherer Dienst) feste Kooperation mit der FUK Mitte in den Mehr Arbeitsplätze absolviert und ist ab dem 1. August 2012 Bereichen Prävention und Öffentlichkeits- Die der HFUK Nord zur Verfügung stehen- Assistent der Geschäftsführung. arbeit, weitere Projekte werden in der de Bürofläche stößt an ihre Grenzen. Um Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehr-Unfall- Raum für neue Arbeitsplätze zu schaffen, kassen realisiert. Die strategischen Vorteile wurde das bestehende Präsenz-Lager der Krankenstand bremst Projekte dieser Bündnisse liegen auf der Hand: Unfallsachbearbeitung aufgelöst. Durch Ein unerwartet hoher Krankenstand brems- Großprojekte, Aktionen und Kampagnen die Unterteilung eines großen Büros mit- te 2012 verschiedene Projekte in der können personell und finanziell von mehre- tels Schranktrennwänden wurde ein neuer Geschäftsführung und Verwaltung aus. Mit ren Trägern geschultert werden, wertvolle Arbeitsplatz gewonnen. Damit sind auch rund 320 Krankheitstagen ist das Jahr 2012 Synergieeffekte bei der Projektentwicklung sämtliche Platzreserven erschöpft. „Spitzenreiter“ seit 2008. Eine erste Ana- und -steuerung inbegriffen.

26 Dienstleistungsbericht 2012

Die Bauplanung für Feuerwehrhäuser erleichtert demnächst das Programm „Feuerwehrhausplanung online“, welches bei der HFUK Nord in Kooperation mit der FUK Mitte derzeit erarbeitet wird.

Kooperation mit der FUK Mitte Als Schwerpunkte wurden im Rahmen der sachsen ist die HFUK Nord in einer Arbeits- Seit dem Jahr 2009 besteht die Kooperati- Kooperation im Jahr 2012 die Projekte gemeinschaft organisiert. Im Rahmen die- on mit der Feuerwehr-Unfallkasse Mitte. „Onlineplanung von Feuerwehrhäusern“, ser Kooperation werden verschiedene Die Zusammenarbeit beider Kassen in den der Videoclip „Altes raus! Statt Kranken- Großprojekte wie z.B. gemeinsame Mes- Bereichen Prävention und Öffentlichkeits- haus.“, das Plakat „Sicher Absitzen“ sowie seauftritte, Medienpakete und die FUK- arbeit hat mittlerweile viele Früchte getra- der Aufkleberbogen „Funktionen im Foren „Sicherheit“ realisiert. gen, viele größere und kleine Projekte wur- Löscheinsatz“ entwickelt bzw. herausge- den umgesetzt bzw. auf den Weg gebracht. bracht. Das Projekt „Onlineplanung von Für Projekte und öffentliche Auftritte der Feuerwehrhäusern“ wird voraussichtlich Arbeitsgemeinschaft konnte im Jahr 2012 In den „laufenden Betrieb“ übergegangen ab November 2012 in die Phase der Praxi- unter Federführung der HFUK Nord ein sind die gemeinsame Erarbeitung der serprobung einlaufen und als Vollversion neues, gemeinsames Logo entwickelt und halbjährlich erscheinenden Sicherheits- im ersten Quartal 2013 online gehen. implementiert werden. Das Logo ist nach briefe, die Veröffentlichung von Fachbei- den Gestaltungsrichtlinien der DGUV ent- trägen in der Zeitschrift „FEUERWEHR“ und wickelt worden und passt sich dement- das Veröffentlichen von „StiSis“ – den Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehr- sprechend in die Systematik der neuen „Stichpunkten Sicherheit“. Unfallkassen Bildmarken aller Unfallversicherungsträ- Gemeinsam mit den Feuerwehr-Unfall­ ger ein. kassen Mitte, Brandenburg und Nieder­

27 Feuerwehrverbandes wie auch der Landes- feuerwehrverbände und der Innenministe- rien bzw. -behörden der Länder. Damit wird das Ziel verfolgt, dass die Besonderheiten der Freiwilligen Feuerwehren und ihrer Mit- glieder auch im System der gesetzlichen Unfallversicherung Berücksichtigung fin- den. Vor dem Hintergrund einer schier unü- bersichtlichen Flut von EU-Richtlinien, bei- spielsweise für den Arbeitsschutz und die Arbeitszeit, ist es wichtig, in den „Nach- richtenketten“ implementiert zu sein, um für die Gemeinden und deren Feuerwehren negative Entwicklungen frühzeitig erken- nen zu können. Wenn notwendig, müssen von den Fachleuten Begründungen geschrieben werden, die von den Verbän- den an die Politik weiter geleitet werden. Wo sich die HFUK Nord engagiert, zeigt der graue Kasten.

Schulung der Selbstverwaltungsorgane der Feuerwehr-Unfallkassen in Potsdam im Februar 2012

Deutsche Gesetzliche Unfall- GFK-Ausschuss „Rechtsfragen“ Versicherung (DGUV) Sachgebiet „Feuerwehren / Hilfeleistung“ VFDB Referat 8 „Persönliche Schutzaus- rüstung“

Schwerpunkt in der Projektarbeit war im Deutscher Feuerwehrverband Fachbereichsleitung „Sozialwesen“ Jahr 2012 unter Federführung der HFUK Stiftung Hilfe für des DFV Beirat Nord die Implementierung der Datenbank Landesfeuerwehrverband Schl.-H. Feuerwehrausschuss „FUK-CIRS“, an die Feuerwehrangehörige Innenministerium Mecklenburg-Vorp. Schulausschuss über ein Internet-Formular Beinahe-Unfall- Landeszentralstelle PSNV ereignisse melden können. Zudem wurde das neue Medienpaket „Die sichere Ein- Jugendfeuerwehrzentrum Schl.-H. Gesellschafter satzstelle“ mit Schulungsfilm und Begleit- Haus der Kommunalen Selbstverw. Gesellschafter materialien herausgebracht. GUSO Anwendergemeinschaft Gesellschafter

Eine Abstimmung des aktuellen Sachstan- des der Kooperationsprojekte der Arbeits- gemeinschaft wurde auf der Sitzung des Arbeitskreises AK 1 der Arbeitsgemein- schaft vom 11.-13.06.2012 in Madlitz / Brandenburg vorgenommen.

Ganz nebenbei … engagieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HFUK Nord noch in Ent- scheidungsgremien und Ausschüssen des Spitzenverbandes DGUV, des Deutschen

28 Ausblick

Den Menschen nicht vergessen

„Kaum gedacht, schon gemacht“ ist der hat. Dabei soll mit den Krankenkassen nach Präventionsbestimmungen für den Anspruch in unserer schnelllebigen, digi- zusammen gearbeitet werden. Allein dies Menschen in der Feuerwehr gesucht wird. talisierten Welt. Und wenn die Elektronik ist noch ein „weites Feld“, obwohl zarte Eine körperliche und fachliche Eignung nicht hilft, schafft’s vielleicht die Hydrau- Pflänzchen sprießen. für den Feuerwehrdienst wird zwar in den lik, die Sensorik, Laser-Technologien oder Brandschutzgesetze der Länder gefordert, andere maschinelle Hilfen. In fast allen Nach dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) aber nicht ausgeführt, worin und wofür Bereichen des täglichen Lebens ist das und der Unfallverhütungsvorschrift „Grund- die Eignung bestehen soll. Meist steht nur Ziel entscheidend, nicht der Weg. Es gibt sätze der Prävention“ (BGV A1 bzw. GUV-V der arbeitsmedizinische Grundsatz 26 für zwar einen „Zielerreichungsgrad“ aber A1) sind alle Arbeitgeber bzw. Dienstherrn Träger von Atemschutzgeräten am Ende ein „Wegerreichungsgrad“ ist unbekannt. – unabhängig von der Anzahl der Mitarbei- der Gefährdungsbeurteilung. Und nun Wozu auch: Alles und alle müssen doch terinnen und Mitarbeiter – dazu verpflich- zeigt sich das Dilemma: Der Leiter einer funktionieren. Dabei hatte es sich der tet, eine Gefährdungsbeurteilung durch- Feuerwehr wird für diese Funktion 395 Gesetzgeber für die gesetzliche Unfall- führen. Nach anfänglicher Verwirrung Stunden technisch ausgebildet. Wissen versicherung ganz anders vorgestellt. erblicken immer mehr Gefährdungsbeur- über Prävention wird in 5 bzw. 8 Stunden, Prävention und Rehabilitation „mit allen teilungen das Licht der Welt – allerdings über Eignung und Fitness in einer Stunde geeigneten Mitteln“ wird in § 1 des Sozi- in der Regel für technische Prozesse, bei vermittelt. algesetzbuches (SGB) VII als Ziel postu- der Feuerwehr beispielsweise für Arbei- liert. Die Unfallversicherungsträger sind ten in Werkstätten. Dabei ist festzuhalten, Ein Mittel, dieses Defizit auszugleichen, angehalten, die Bereiche Prävention und dass die Feuerwehr als Institution gene- ist die Gesundheitsmatrix, die bei der Rehabilitation zu gestalten. Vorausset- rell dazu neigt, technische Lösungen zu HFUK Nord erarbeitet wurde. Sie soll eine zung für ein erfolgreiches Wirken ist der finden. Dies mag daher rühren, das die Handlungsanleitung darstellen, welche Rückkopplungseffekt zwischen Präventi- Feuerwehren in der Regel jährlich zu mehr Eignung für die verschiedenen Funktionen on und Rehabilitation. Weiter wurde der als 550.000 Technischen Hilfeleistungen innerhalb der Feuerwehr notwendig ist, um Präventionsgedanke noch durch die Ver- gerufen wird. Der Bediener der Geräte und den Feuerwehrdienst auf das Mindestmaß hütung arbeitsbedingter Gesundheitsge- maschinellen Einrichtungen, der Mensch, seiner Gefährdungen zu reduzieren. Damit fahren ergänzt. wurde eigentlich vergessen. Ein Blick in wird der Feuerwehrfrau wie dem Feuer- die Feuerwehrausbildung zeigt, wo „der wehrmann die Fürsorge zu Teil, auf die sie Präzisiert wird die Weiterentwicklung des Hase im Pfeffer liegt“. auch Anspruch für ihren ehrenamtlichen Präventionsauftrags durch § 14 Abs. 2 Dienst haben. Die HFUK Nord erfüllt mit SGB VII, wonach auch die HFUK Nord den Abgesehen von den Vorschriften für die der Verwendungsmatrix den Wunsch, Prä- Ursachen von arbeitsbedingten Gefahren Ausstattung mit persönlicher Schutzaus- vention und Rehabilitation zum Wohle der für Leben und Gesundheit nachzugehen rüstung (PSA) wird es schon „eng“ wenn Versicherten miteinander zu verbinden.

29 Unsere Partner seit mehr als 125 Jahren

Herausgegeben von der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord Hopfenstraße 2d, 24097 Kiel, Tel. 0431 603-2113, Fax 0431 603-1395 Unsere Präsenz im Internet: www.hfuk-nord.de

Verantwortlich für den Inhalt: Geschäftsführer Lutz Kettenbeil, Kiel Redaktion: Lutz Kettenbeil, Christian Heinz

Satz & Layout: gestaltung aus flensburg, Carola Döring, www.ausflensburg.de Bildnachweis: Fotolia.com©: geldscheine (1) - fuxart, euro unter wasser - fuxart, blue eye in the dream - michal wajda; ArGe Feuerwehr-Unfallkassen: S. 10, 18, 19, 25; DGUV: S. 11; HFUK Nord: 15, 17, 18, 19, 20, 22; Holger Bauer, honorarfrei: S. 5, 16, 23; H.-G. Borchers: S. 22; Christian Heinz: Titelseite rechts, 6, 7, 8, 9, 10, 16, 20, 21, 22, 23, 26, 27, 28; Lutz Kettenbeil: Titelseite Mitte, links, S. 3, 4, 10, 11, 12, 13, 29; USDAS: S. 7

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Die Feuerwehr in guten Händen.