Herausgegeben Von Kersten Krüger
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Die Universität Rostock zwischen Sozialismus und Hochschulerneuerung. Zeitzeugen berichten. Teil 1. Herausgegeben von Kersten Krüger Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte Band 1 Universität Rostock 2007 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Herausgeber: Der Rektor der Universität Rostock Redaktion und Druckvorlage: Prof. Dr. Kersten Krüger Einband: Medienzentrum der Universität Rostock Druck und Herstellung: Universitätsdruckerei Rostock 789-07 Copyright 2007 by Universität Rostock ISBN 978-3-86009-01-5 Bezugsmöglichkeiten: Universität Rostock Universitätsarchiv Universitätsplatz 1 18051 Rostock Telefon: +49-381 498 8621 Fax: +49-381 498 8622 Inhalt Thomas Strothotte Seite Geleitwort 5 Kersten Krüger Einleitung 7 Rektoren Daniel Münzner Die Stellung der Rektoren in der Universität Rostock 11 Günter Heidorn Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 19 Zeitzeugenbericht am 17. November 2006 21 Die III. Hochschulreform – Versuch einer Verbesserung der Leitung und Planung im Hochschulwesen der DDR 40 Gerhard Maeß Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 44 Zeitzeugenbericht am 19. Januar 2007 47 Günther Wildenhain Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 78 Zeitzeugenbericht am 19. Januar 2007 80 Agrarwissenschaften Daniel Kötzing Die Agrarwissenschaften an der Universität Rostock 105 Horst Pätzold Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 107 Zeitzeugenbericht am 3. November 2006 109 Biologie Ernst-Albert Arndt Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 137 Zeitzeugenbericht am 24. November 2006 140 Ronny Kietzmann und Lars Tschirschwitz Landwirtschaftliche Fakultät und Forschungsinstitut Groß Lüsewitz 162 Gerhard Meinl Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 164 Zeitzeugenbericht am 10. November 2006 166 4 Inhalt Chemie Carl Christian Wahrmann Die Entwicklung der Chemie an der Universität Rostock 190 Helmut Kristen Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 192 Zeitzeugenbericht am 1. Dezember 2006 195 Geschichte Hilde Michael Das Fach Geschichte vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis 1989 228 Martin Guntau Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 230 Zeitzeugenbericht am 5. Januar 2007 Von der Mineralogie zur Wissenschaftsgeschichte 233 Georg Moll Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 258 Zeitzeugenbericht am 22. Dezember 2006 260 Rostocker Universitätszeitung vom 22. Juni 1990 286 Mathematik Daniel Reißmann Das Fach Mathematik 289 Wolfgang Engel Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 291 Zeitzeugenbericht am 8. Dezember 2006 295 Soziologie Christian Hall und Daniel Münzner 316 Die Begründung der Soziologie an der Universität Rostock Peter Voigt Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 320 Zeitzeugenbericht am 12. Januar 2007 322 Ostsee-Zeitung vom 31.03./01.04.1984 345 Tropenmedizin Ute Eigenstetter Die Tropenmedizin an der Universität Rostock 349 Kurt Ziegler Auszug aus dem Catalogus Professorum Rostochiensium 351 Zeitzeugenbericht am 15. Dezember 2006 353 Register der Zeitzeugen und Protokollanten 371 5 Geleitwort Die Universität Rostock eröffnet mit den Rostocker Studien zur Universitäts- geschichte eine neue Veröffentlichungsreihe, die für universitätshistorische Arbeiten – vornehmlich für Rostock, aber auch für andere Universitäten – zur Verfügung stehen soll. In diesem Sinne wirft auch hier das Universitätsjubiläum von 2019 seinen Schatten voraus. Denn um zu einer neuen Geschichte unserer dann 600jährigen Universität zu gelangen, bedarf es vieler Einzelstudien zu Teilbereichen ihrer Entwicklung, und die neue Reihe bietet die Möglichkeit der Veröffentlichung und kritischer Diskussion neuer Erkenntnisse. Um größtmögliche Verbreitung zu erreichen, erscheinen die Bände in der Digitalen Bibliothek der Universitätsbibliothek, das heißt sie stehen allen Inter- essierten global über das Internet kostenfrei zur Verfügung. Eine kleine Anzahl von Belegexemplaren wird in einer Startauflage konventionell gedruckt. Darüber hinaus erhalten alle Interessierten auf Anforderung gedruckte Exemplare gegen Erstattung der reinen Druckkosten. Diese Form der Veröffentlichung von For- schungsergebnissen ist mittlerweile der international übliche Standard. Inhaltlich stehen die “Rostocker Studien” dem weiten Feld der Universitäts- forschung offen. Die Herausgeberschaft der gesamten Reihe liegt beim Rektor der Universität, die der einzelnen Bände beim jeweiligen Leiter der Forschungsstelle Universitätsgeschichte und gleichzeitig Vorsitzenden der Kommission zur Vor- bereitung des Jubiläums 2019 in Verbindung mit dem Universitätsarchiv. Der vorliegende erste Band ist Zeitzeugen gewidmet, die in Diskussionsrunden eines Seminars über ihr Leben, über ihre Aktivitäten an unserer Universität zwischen Sozialismus und Hochschulerneuerung berichtet haben. Zeitzeugenberichte erbringen wertvolle Erkenntnisse dort, wo Schriftquellen versagen. Sie stellen immer eine wichtige ergänzende Dokumentation dar. Damit sie im vorliegenden Band möglichst authentisch bleibt, sind die Tonaufzeichnungen der Vorträge und Diskussionen beigefügt. Das ist eine inhaltliche Innovation. Es bleibt mir, allen Beteiligten der neuen Reihe, insbesondere ihres ersten Bandes meine Anerkennung und meinen Dank für ihre Aktivitäten auszusprechen. Den Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte wünsche ich Erkenntnisfort- schritte und Erfolg. Sie mögen der Wissenschaft dienen. Thomas Strothotte, Rektor, im September 2007. 7 Einleitung Unter dem Titel “Universitätsgeschichte und Zeitzeugen” findet im Fach Ge- schichte seit dem Wintersemester 2006/2007 eine Serie von drei Seminaren statt, die im Wintersemester 2007/2008 zum Abschluss kommt. Methodischer Aus- gangspunkt ist die Erfahrung, dass in den schriftlich überlieferten Quellen über- wiegend die großen Haupt- und Staatsaktionen dokumentiert sind, nicht die Lebenswirklichkeit, nicht der Alltag der einzelnen Menschen, die sich in den politisch und gesellschaftlich gesetzten Rahmenbedingungen zurechtfinden und ihre Existenz gestalten mussten und wollten. In der Geschichtswissenschaft ist die aus dem angelsächsischen Raum kommende Oral History, die mündliche Ge- schichtsüberlieferung, eine etablierte Forschungsrichtung, die insbesondere bei der Analyse von Diktaturen wertvolle Erkenntnisfortschritte erbringt,1 weil Schriftquellen meistens die offiziell erlaubten Tatsachen und Meinungen wieder- geben, während die erlebte oder gar erlittene Wirklichkeit erst durch mündliche Berichte in Erfahrung zu bringen ist. Allerdings sind Zeitzeugenberichte durch persönliche Wertungen und Selektion der Fakten beeinflusst. Das ist unvermeid- bar und kein Mangel. Sie geben nicht – oder zumindest nicht immer – die Vergan- genheit objektiv wieder, sondern notwendig vermischt mit subjektiven Wahr- nehmungen und Selektionen. Doch darin liegt auch ihr besonderer Wert, indem sie individuelle Motive und Wertbeziehungen dokumentieren. Sie bedürfen noch quellenkritischer Analyse, damit sie zur Rekonstruktion vergangener Realität beitragen können. Aber schon jetzt sind sie wertvolle Dokumente gelebter Welt- bilder. Der Kritische Rationalismus spricht hier von der Scheinwerfertheorie menschlicher Erkenntnis, die notwendig standortgebunden ist und die Vergangen- heit in einem dadurch bestimmten Licht erscheinen lässt, während ein anderer Standpunkt die Sicht verändert.2 Erkenntnisfortschritte sind dennoch möglich, indem Teilwahrheiten so lange Gültigkeit beanspruchen können, bis sie in freier kritischer Diskussion falsifiziert und durch neue Ergebnisse überholt werden. Diskussionen über die Rolle und Bedeutung der Universität Rostock in der Zeit des Sozialismus nach 1945 und während der Hochschulerneuerung nach 1990 lösen noch immer Kontroversen aus, die häufig emotional bestimmt sind und 1 Vgl. Mrotzek, Fred: Das zeitgeschichtliche Erinnerungsinterview. In: Lebensläufe im Schatten der Macht. Zeitzeugeninterviews aus dem Norden der DDR. Hrsg. v. Werner Müller. Schwerin 1998, S. 17-28. 2 Etwa Popper, Karl: Hat die Weltgeschichte einen Sinn? In: Ders.: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Band 2. Falsche Propheten. Hegel, Marx und die Folgen. 1. Auflage Bern und München 1958. Hier 2. Auflage 1970, S. 320-347, besonders. S. 322, 342. 8 Kersten Krüger Toleranz des Andersdenkenden vermissen lassen. Gibt es überhaupt die Chance, auf der Basis gegebener Tatsachen zu gültigen Urteilen zu gelangen? Die Hoff- nung, künftige Generationen würden das im zeitlichen Abstand schon schaffen, trügt. Denn viele der heute noch möglichen Informationen werden dann verloren sein. Wir müssen also Zeitzeugen befragen, solange sie uns Auskunft geben wollen und können, über ihre Lebenswelt und Lebenswirklichkeit in einer Epoche, die unterschiedliche Wege wies und kontrovers beurteilt wird. Zeitzeugen leisten wichtige Beiträge zur Grundlagenforschung, ohne die ein künftiges ausgewogenes Urteil nicht möglich sein wird.3 Die Seminare gehen von folgenden Fragstellungen aus: War die Universität Rostock, die Wilhelm-Pieck-Universität Rostock, eine sozialistische Hochschule oder eine Hochschule im Sozialismus? Gab es typische Lebens- und Karrieremus- ter der Hochschullehrer? Welche wissenschaftlichen Leistungen wurden an ihr erbracht? Welchen Einfluss übten Staat und Partei aus? Wer trug die Hochschuler- neuerung nach 1990? Welche Bedeutung hatte die Wiedereinführung der Freiheit