HÄUSERCHRONIK DER WOLFSBERGER

ALTSTADT

Von Anbeginn bis 1858 von Dr. Fritz Wittmann erstellt und fortgeführt bis 2000 von OSR Dir. Erich Oberländer.

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Vorwort von Dr. Fritz Wittmann

Anlässlich meiner gelegentlichen Beschäftigung im alten Archive von Wolfsberg habe ich mir die in diesem Buche verzeichneten Beiträge zur Geschichte der einzelnen Häuser der Stadt notiert und dieselben später durch mir sonst noch bekanntgewordene anderweitige Angaben ergänzt. Vielleicht können sie einmal als Anhaltspunkt verwertet werden, wenn sich jemand für die Geschichte eines Hauses in Wolfsberg interessiert

Wolfsberg Juli 1912 Dr. Wittmann

Vorwort von OSR Dir. Erich Oberländer

Durch OSR Dir. Werner Presser lernte ich im Jahre 1998 das Werk Dr. Wittmanns kennen. Es han- delte sich um eine Handschrift in der zu Wittmanns Zeit üblichen Deutschen Schreibschrift, auch Kurrent genannt. Da diese alte Schreibschrift immer weniger Menschen bekannt wird bzw. ist, ent- schloss ich mich zu einer Übertragung in die heute gebräuchliche Schrift, und bei dieser Arbeit kam mir der Gedanke, dass es wohl sinnvoll sei, Dr. Wittmanns Werk bis in die heutige Zeit fortzuset- zen. Als wichtigste Quelle diente mir dabei das Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, aber auch Meinungen von Zeitzeugen, eigene Augenscheinsaufnahmen etc. flossen dabei ein, und so hoffe ich, dass viele an der Geschichte der Stadt Interessierte diese Aufzeichnungen lesen mögen.

Wolfsberg im Dezember 2002

Anmerkung: Die von E. Oberländer verfassten Teile dieses Werkes sind in kursiv geschrieben

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OBERE STADT

3 1 PAURISCHES HAUS

1755: 13; von 1792 an 1

Wahrscheinlich das Obere Schloss, welches die Herren von Wolfsberg im 13. Jahrhundert besessen haben, zum Unterschie- de von ihrem unteren Schlosse, das sie am 23. Dezember 1288 an den Bischof von Bamberg für die Dauer seines Aufenthaltes zur Bewohnung durch sein Gefolge verpfändet hatten /: letzte- res kommt später unter dem Namen „Hofhaus“ als Nr.6 vor, nahm dann als Landrichterhaus das Landgericht Hartneidstein auf und gehört gegenwärtig als „Forstamt“ eigentümlicherweise nicht zur Stadt, sondern zu Schoßbach:/. Das Obere Schloss kam dann in den Besitz der Himmelberger und ist wohl jenes „Haus am Burgberg zu Wolfsberg, zugenannt Geschechsnoth“ für welches Anton von Himmelberg und dessen Sohn Heinrich am 25. Mai 1554 von Kaiser Friedrich einen Freibrief erhielten. Von den Himmelbergern ging dasselbe am 10. Juni 1581 mit ihren anderen Besitzungen an Bamberg über und diente von da an als Wohnung des Kanzlers. Im Grundbuche von 1792 er- scheint Franz Pauer, früher auch Pächter auf Bayerhofen, als Besitzer. Von diesem kauft das Haus, dem nun der Name Pauersches Haus verblieb, am 10. Oktober 1827 Franz Edler von Rosthorn und im Jahre 1848 Graf Henckel.

Die letzte Eintragung von Dr. Wittmann gibt Hugo Graf Henc- kel von Donnersmarck als Besitzer für das Jahr 1848 an, und das ist auch seine letzte Aussage diesbezüglich.

Es handelt sich bei diesem Hause jedenfalls um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 1, Baufläche 23 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift Schlossstraße 1 bzw. 1A (Nebengebäude) hat.

Die Grundlage für die Ersteintragung im besagten Grundbuch waren die Angaben unter der Nummer 1 im Urbar der Stadt Wolfsberg.

Auf dem A-Blatte des Grundbuches zu dieser Liegenschaft ist ein vom 26. November 1866 datiertes Servitutsrecht des Micha- el Kienzl eingetragen, demzufolge diesem „das Wasser vom Hundstockgebäude zum Bauerschen Haus und von dort zum Haus Nr.52 (heute Hoher Platz 1) auf immerwährende Zeiten in Röhren zu leiten, verbrieft ist.“

4 Seit 1848 ergibt sich laut Grundbuch für dieses Haus folgende Besitzerreihe: Vom 23. Oktober 1848 an Hugo Graf Henckel von Donners- marck, dem am 21. Juli 1894 seine Söhne Hugo, Lazy und Arthur Grafen Henckel von Donnersmarck zu je einem Drittel folgten. Vom 22. Mai 1901 an ist dann Arthur Alleinbesitzer. Am 30. Juli 1926 wurde der Besitz an Alphons Graf Henckel von Donnersmarck übertragen und weiter am 21. Jänner 1944 an Hugo Henckel von Donnersmarck. Mittels eines Kaufvertrages gelangte das Haus am 8. Oktober 1951 an Maria Schüßler und am 8. Jänner 1981 wieder gemäß eines Kaufvertrages an Leopoldine Schüßler und Dr. Walter Brattusiewicz zu gleichen Teilen.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Karl Schüßler, akademischer Maler, wohnhaft 9400 Rossmarkt 4, Besitzer dieser Liegen- schaft, in der die Stadt Wolfsberg über einen Trägerverein ein Jugendzentrum betreibt.

5 2 GRÄFLICHES PARKWÄCHTERHAUS

Erscheint erst im Parzellenprotokoll von 1829 als Hausnummer 2 mit der Bezeichnung „Herrschaft Bayerhofen“, bis dahin nur Im Inventar nach Siebenbürger in den Bayerhofenaufzeichnungen. Wurde entweder 1587 von vom 6. September 1607 kommt Franz von Hohenwart zu Gerlachstein oder ungefähr um diesel- es als uraltes „Haus unter des Hofkastners Behausung samt be Zeit von Abel und Erhart den Hohenwartern als Oberes kleinem Gärtlein“ vor. Nach Hohenwartisches Freihaus an Dr. Christoph Siebenbürger in dem Siebenbürgerbuche von Bayerhofen verpfändet und am 23. März 1610 an dessen Be- 1604 wurde für dieses Obere sitznachfolger Wolfgang Haid von Haidenburg durch Franz von Haus ein Zins von 5 Gulden 30 Hohenwart verkauft und blieb von da an bis zur Auflösung des Kreuzer eingenommen. Auf dasselbe bezieht sich wahr- Untertanenverhältnisses bei Bayerhofen. scheinlich folgende Notiz in Da dieses Haus in dem im selben Jahre angelegten Urbar aus- einem Memorial von 1651: drücklich erwähnt wird, muss es wieder neu aufgebaut worden „Vom Garten in Geschechsnoth sein. In diesem oder dem nächst zu erwähnenden Hause war im geben die Bambergischen Zins. Jahre 1641 Feuer ausgebrochen, weshalb der Magistrat an die Damit man von Bayerhofen in den Garten fahren kann, muss damalige Besitzerin Frau von Siegerstorff am 29. April 1641 des Kanzlers Haus zu der Aus- ein Ersuchsschreiben wegen einer Kaution richtete, die deswe- und Einfahrt /: eigentlich nur gen verlangt wurde, „weil unachtsame Weiber am der zu diesem Hause gehörende nächstverwichenen Sonntag in ihrer in der Stadt im Gschißnoth Garten:/ offenstehen. Freihaus neben dem Kanzler gelegenen Keusche“ Feuer ausgebrochen im selben Garten. Das Haus ist 1636 oder 1637 ohne Begrün- war. dung abgebrochen worden und Nach einem älteren Wolfsberger Grundbuche ging diese „Frei- den Kapuzinern zu ihrem Gebäu hauskeusche“ am 20. Oktober 1786 nach dem Tode des Mathes geben worden: Weil das Haus Probst an dessen Sohn Johann über. Am 20. Juli 1810 verkaufte richtig zu Bayerhofen gehört Margareth Probstin, Untertanin in Tschasteig, ihr Freihaus samt hat, wie aus dem Hohenwartischen Kaufbrief zu Garten an Michael Graf. Dann kommt dasselbe am 14. Dezem- ersehen, soll wegen der Gewalt ber 1837 auf Georg Graf, am 8. Oktober 1842 auf Mathias verfügt werden“. Perhonig, der sein Freihaus Nr.2 am 17. Juli 1846 an Graf Henckel verkaufte. Nach dem Vertrage mit Graf Henckel lag dieses Freihaus Nr.2 in Tschasteig auf Bauparzelle 28, grenzt gegen Morgen an Haus Nr.3 und Bauparzelle 29, dann an den eigenen Hausgarten, Grundparzelle 23, gegen Mittag an den eigenen Hausgarten, Grundparzelle 22, gegen Abend an die Schlossstraße und gegen Mitternacht an den zum Hause führenden Weg. Der Hausgarten besteht aus den Grundparzellen 22 und 23 und grenzt gegen Morgen an den Garten des Hummel /:Besitzer von Haus Nr.4:/ Grundparzelle 30, an den Hofrain derselben Parzelle 30, gegen Mittag an den Schoßbach, gegen Abend an die Schlossstraße und gegen Mitternacht an das eigene Haus, Parzelle 28, dann an das Haus Nr.3 und Bauparzelle 29.

In Dr. Wittmanns Häuserchronik wird Graf Henckel als letzter Besitzer dieses Hauses angegeben. Es handelt sich bei diesem Gebäude um eines, das am Ende des 20. Jahrhunderts demoliert wurde, da es einem auf den Nach- barparzellen errichteten Neubau weichen musste.

6 Im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde Obere Stadt ist das neue Gebäude unter der Einlagezahl 138, Bauflächen 23 und 24 registriert und hat gegenwärtig die Anschrift 9400, Schlossstraße 2. Es muss hier noch bemerkt werden, dass das 1998 errichtete Haus nach dem Abriss des alten, das unmittelbar neben der Schlossstraße gelegen war und diese an dieser Stelle sehr stark einengte, nicht mehr auf Baufläche 28, sondern auf den weiter östlich gelegenen Parzellen (Bauflächen) 23 und 24 errichtet wurde. Parzelle 23 war einst ein Teil des alten Hausgartens und Parzelle 24 liegt nördlich des bei Dr. Wittmann erwähnten „zum Hause führenden Weg“ auf einer Parzelle, die einst zur sogenannten „Miglarkeusche“ /:vgl. bei Nr.3:/ gehörte.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Herrschaft Bayerhofen unter der Nummer 111, und daraus kann man seit 1858 folgende Be- sitzerreihe ableiten:

Am 17. Juli 1846 kaufte Hugo Graf Henckel von Donnersmarck dieses Haus, das dann am 21. Juli 1894 zu je einem Drittel an seine Söhne, die Grafen Hugo, Lazy und Arthur, ging. Vom 25. Mai 1901 an war Graf Arthur Henckel von Donnersmarck Al- leinbesitzer der Liegenschaft, die schließ- lich am 30. Juli 1926 Graf Alphons eingeantwortet wurde, doch schon bald darauf verkaufte dieser das Haus. Käufer waren Gustav und Maria Stoll, geborene Fleischer, die am 23. November 1937 die Besitzrechte je zur Hälfte einverleibt bekamen. Die Stolls verkauften die Liegenschaft am 17. Dezem- ber 1938 an Antonia und Max Meschik ebenfalls zu gleichen Teilen, und nach dem Tode von Max Meschik war Antonia Me- schik ab dem 16. August 1968 Alleinbesitzerin. Nach Antonia Meschiks Tode erbten deren Kinder Gertraud Spurzem, geborene Meschik, Aloisia Kloneg, geborene Me- schik, Gerhard Meschik und Karl Meschik je ein Viertel des Besitzes, verkauften diesen aber am 4. Mai 1981 an die HESPA (Holzeinkaufsstelle Schweizerischer Papier- und Papierstoff Fabrikanten). Als die HESPA 1997 ihren gesamten Besitz im veräußerte, kauften Johann und Dr. Christa Han- schitz das alte Haus, rissen es ab und errichteten ein neues Wohnhaus.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Johann und Dr. Christa Han- schitz, wohnhaft 9400, Grabenstraße 3 und Schlossstraße 2 Besitzer der Liegenschaft, die nur als Wohnhaus genutzt wird.

7 3 DEMOLIERTES HAUS, zuletzt MIGLARKEUSCHE auch MAURERBARTL

Erscheint wie Nr.2 zuerst im Parzellenprotokoll von 1829 mit der Bezeichnung „Herrschaft Bayerhofen“. Obwohl in dem Vertrage von 1610 zwischen Hohenwart und Haidenburg keine Silbe vorkommt, welche auf dieses Haus bezogen werden könn- te, stammt dasselbe unzweifelhaft aus dem Hohenwartischen Besitze, da es mit jenem „Häusl“ identisch ist, welches nach dem Urbar von 1652 von Hohenwart „neben den zwei befreiten Häusern samt dem Hausgarten unter dem Schloss der Stadt“ erworben wurde. Nach dem Inventar nach Siebenbürger von 1607 findet sich dasselbe unter der Bezeichnung „Daneben /:nämlich neben dem jetzigen Haus Nr.2:/ eine alte Hofstatt samt Garten am Schloss- berg“, im Siebenbürgerbuche von 1604 als „Keuschlein an der Mauer“ mit einem Zins von 2 Gulden und im Urbar von 1651 als Wieslinkeusche. Im Jahre 1604 zahlte dafür Mörtl Zimmermann. Am 24. Mai 1609 ist dem Vastl Zimmermann die Keuschen im Gschäßtnoth fondstiftweise überlassen worden, der sie am 21. September 1609 dem Martin Krempl verkaufte. Am 20. März 1612 kaufte sie die Christine Leitnerin, am 7. April 1618 Agnes Dornigin. Im April 1623 verkaufte Agnes Scharfin, des Andreas Scharfen Ehewirtin /:die Dornigin scheint also den Scharf geheiratet zu haben:/ „ihre Gerechtigkeit hinter dem Oberen Freihaus in Gschäßtnoth“ dem Schneider Lorenzen Simonsperger, am 17. April 1625 dieser dieselbe der Katharina Wieslin. Am 30. März 1644, nach dem Tode der Katharina, erhalten Keusche und Garten Magdalena Glaserin und ihr jetziger Mann Hans Grien, die noch 1651 darauf vorkommen. Am 10. Juli 1672 wurde die Keusche im Gscheßnoth dem Hansen Schaurger, auf dass er sie erbaue, freistiftweise überlassen. Da- bei steht aber am 10. Oktober: “Habe ich /:der damalige Besit- zer von Bayerhofen, Christof Carl von Waidmannstorff:/ das eingefallene Häusl erbaut und folgends Adam Georgen und Anna, seiner Ehewirtin, überlassen. Vielleicht ist die Keusche, die früher an der Stadtmauer lag, bei dieser Gelegenheit einige Meter weiter von derselben erbaut worden. In der Mappe von 1828 liegt sie nämlich nicht mehr ganz an der Stadtmauer, sondern auf Bauparzelle 29 nahe derselben. Nach Bayerhofer Urkunden, die gegenwärtig im Grundbuche liegen, hieß die Keusche später Miglarkeusche /:ein Miglar war zu An- fang des 19. Jahrhunderts Pfleger oder dergleichen in Bayerho- fen:/. Als solche verkaufte dieselbe Michael Graf am 7. Dezem- ber 1800 an Andreas Maurer. Das stimmt aber nicht mit einer anderen Eintragung überein nach welcher Michael Graf

8 die Miglarkeusche am 23. Jänner 1822 seinem Sohn Bartlmä übergab, der am 3. Mai desselben Jahres bei der Verlassabhandlung nach seiner Mutter Therese Graf als vulgo. Miglar unterzeichnet ist. Als Grenzen der Miglarkeusche wurden angegeben: Östlich an den Garten von Nr.4 des Anton Wallner, nördlich an das der Herrschaft /:Bayerhofen:/ gehörende Waldensteiner Gartl, west- lich an die Schlossstraße und an die Bayerhofener Maurerkeu- sche /:darunter muss wohl Nr.2 verstanden werden:/ und südlich an den zur Maurerkeusche gehörenden Garten. Später gelangte die Miglarkeusche Nr.3 am Schoßbach, die im Parzellenverzeichnis von 1829 unter Parzelle 29 als Besitz des Michael Graf, Herrschaft Bayerhofen, eingetragen ist, an Franz Koch, von diesem am 13. November 1867 an Franz Mitterdorfer und an Graf Henckel, der sie demolieren ließ. Im neuen Grundbuch findet sich statt der Bauparzelle 29 eine Grundparzelle.

Nach Dr. Wittmann wurde die Miglarkeusche nach 1867 unter Graf Henckel demoliert. Im Grundbuche des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Nummer 3 ist der Verkauf von Mitterdorfer an Graf Henckel mit 16. No- vember 1867 datiert. Dann verläuft die Besitzerfolge wie bei Nr.1 und 2 bis Arthur Graf Henckel von Donnersmarck. Das Blatt A gibt nun an, dass Bauparzelle 29, auf der die Miglarkeusche stand, am 29. Juli 1892 vom Besitzstande gestri- chen, mit der Grundparzelle 24 vereinigt und am 13. Dezember 1917 der Einlagezahl 20 zugeschrieben wurde.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist auf dem Gelände das Objekt Schloßstraße 4 zu finden, das im Grundbuch des Bezirksgerich- tes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 110 bzw. 113 und den Bauflächen 36/1 und 36/2 registriert ist, und das Erich und Uta Prokop, wohnhaft im Hause bzw. in 9431 St. Stefan, Rieding 168, gehört.

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4 SCHMIED

Abraitbuch Nr.5: 33; Rektifikationsbefund 1755: 16; Steuerre- gister 1760: 14; Stiftbuch 1786: 4; Urbar 1792: 4/4 (Anm. E. Oberländer: In weiterer Folge werden bei den einzelnen Häusern nur mehr die betreffenden Jahreszahlen und Hausnummern angeführt)

Dieses Haus war wahrscheinlich das von Haidenburg für

Bayerhofen erworbene Untere Hohenwartische Freihaus /:siehe bei Nr.2:/. Nach den über diese Erwerbung vorhandenen Ur- kunden handelte es sich dabei um drei Gebäude, und zwar ein

Oberes und ein Unteres Freihaus und eine alte Hofstatt, an de- ren Stelle später wieder eine Keusche erscheint. Alle drei Ob- jekte lagen in dem an den Schoßbach am rechten Ufer des Ba- ches angrenzenden Teile der Stadt, der seinerzeit als

Gscheßnoth, zuletzt aber als Tschasnig /:auch als

Geschechsnoth:/ bezeichnet wurde.

Das oberste Haus dieses Stadtteils ist das jetzt so genannte

Paurische Haus, seinerzeit das Haus des Kanzlers oder des Hof- kastners genannt /:jetzt Nr.1:/.Unter demselben lag das Obere

Hohenwartische Freihaus, und hinter diesem die alte Hofstatt, später Keusche. Diese Ortsbestimmung passt genau auf die

Häuser Nr.2 und 3, welche auch bis in die letzte Zeit nachweis- bar noch zur Herrschaft Bayerhofen gehörten. Das Untere Frei- haus kann nun bestimmt nicht etwa auf den zuletzt auch noch nach Bayerhofen gehörigen Grundparzellen 33 oder 34 gestan- den sein, da diese ober dem Haus Nr.1 liegen, wenn auch die

Bemerkung, dass des Kanzlers Haus wegen der Durchfahrt zu dem Freihausgarten offenstehen müsse, am ehesten auf diese

Parzellen passen würde. Waidmannstorff, der diese Bemerkung gemacht hat, hat offenbar diese Parzellen, von denen eine auch als Waldensteiner Gärtl bezeichnet worden zu sein scheint, un- richtigerweise zu dem Freihausgarten hinzugerechnet.

Die Lage des Unteren Freihauses, von dem angegeben wird, dass es neben dem Hofhaus /:heute Forstamt:/ sich befand, muss vielmehr in der Tiefe des Schoßbachgrabens gesucht wer- den und kann dieser Bezeichnung nach füglich kein anderes

Objekt gewesen sein, als das jetzige Haus Nr.4. Dasselbe ist das einzige Haus, welches unter dem Oberen Freihaus und neben dem Hofhaus liegt. Gegen diese Annahme spricht nur der Um- stand, daß Josef Ortner, welcher dieses Haus im Jahre 1665 sicher besessen hat, laut dem Steuerausstand-Abraitbuch Nr.1 des Stadtarchives auch für das Jahr 1631 Steuern gezahlt hat, während das jetzige Haus Nr.4 im Jahre 1651 laut Urbarbuch noch zu Bayerhofen gehört hat. Im Abraitbuch Nr.1 sind die

Steuerrestanten jedoch nicht in einer solchen Reihenfolge ent- halten, dass man sicher aus derselben das Haus herausfinden

10 könnte, für welches sie gezahlt haben, weshalb weder für den dort auch vorkommenden Thomas Ortner, noch für Josef Ortner das Haus bestimmt werden kann, für welches sie steuerpflichtig waren. Jedenfalls muss das Untere Hohenwartische Freihaus, welches später nirgends mehr unter diesem Namen erwähnt wird, ganz kurze Zeit nach der Zusammenstellung des Bayerho- fer Urbars von 1651 von Bayerhofen weggekommen sein und als nunmehr bürgerlicher Besitz seinen Charakter als Freihaus verloren haben. Die Steuern für 1665 zahlt laut Abraitbuch Nr.5 bereits Josef Ortner, ebenso 1675, 1677 und 1679 nach den Steuerregistern, was vielleicht nur daher zu verstehen ist, dass dieselben in sei- nem Namen gezahlt wurden, da in dem Abraitbuch Nr.5 zu le- sen ist, dass eine Catharina Ortner die Steuern schon von 1670 an gezahlt hat. Am 11. April 1684 wurde das vollkommen baufällige Haus des Josef Ortner an Hans Prunthaler verkauft. Am 30. August 1696 verkauften dann Michael Pallore als Notgerhabe seiner Kinder und Susanna Pagätzin die von der Frau Prunthalerin ererbte, an das Schoßbachtor anrainende Ortnerische Behausung, die am 1. Juni 1696 auf 100 Gulden geschätzt worden war, dem Mathes Weißenegger, von dem es schon in der mit 1676 beginnenden Abrechnung heißt, dass er zwar bis 1702 alles bezahlt habe, aber noch bis 1706 ausständig sei. Nach obigem kann aber eine Zahlungspflicht erst mit Novem- ber 1696 begonnen haben, und es ist also offenbar an dieser Stelle bei den früheren Jahren nur deshalb nichts darüber er- wähnt, weil für diese Zeit die damaligen Besitzer noch selbst gezahlt haben. Weißenegger erscheint dann noch 1720 auf diesem Hause, dann aber bis 1764 der Leinenweber Franz Gaugg /:in den letzten Jahren steht Gaukh, es dürfte aber doch derselbe sein:/. Dann folgt der Maurermeister Franz Hölzl bis 1774, der das Wohn- haus des Franz Gaugg sel. am 8. November 1768 gekauft hatte, hierauf Franz Schaffer von 1775 an und dessen Kinder bis 1786. In den letzten Jahren 1789 bis 1792 ist Georg Schober als Besitzer angeführt, zuletzt mit der Bezeichnung „An der Aichbauerhube“. Schober dürfte also vielleicht nicht hier ge- wohnt haben. Im Urbarbuch von 1792 bis 1828 heißt es aber, dass das Haus einem gewissen Mathias Strohsiedl gehört, der es durch Ehe mit Maria Reichmann erwarb. Dann folgten dessen Stiefsohn And- reas Reichmann, Karl Khirchschlager, Peter Gosch, Paul Otti, Anton Waldner, Thomas Dexl und Sebastian und Maria Dober- nig. Als Grenzen sind hier angegeben: einerseits Nr.3 und die Ringmauer, andrerseits steht, grenzt östlich an des Bankaloberamtmann Baumgarten, südlich an den Schoßbach, Ortner das Haus bestimmt werden kann, für welches sie

11 steuerpflichtig waren westlich und östlich /:soll wohl nördlich heißen:/ an des Michael Graf Garten. Dobernig ist noch im Parzellenprotokoll von 1829 als Besitzer angeführt. 1858 gehört das Haus Andrä Hummel.

Dr. Wittmann gibt in seiner Häuserchronik von Wolfsberg an, dass dieses Haus im Jahre 1858 einem Andreas Hummel gehört hat.

Es handelt sich hier um jenes Objekt, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 4, Baufläche 30 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Schoßbachstraße 3 hat bzw. um einen zusätzlichen im Jahre 1968 errichteten Neubau mit der Einlagezahl 116, Baufläche 130, welcher auf einem Teil des Areals der ehemaligen Gartenparzelle Nr.22 steht und der ge- genwärtig die Anschrift 9400, Schoßbachstraße 1 aufweist.

Grundlage für die Ersteintragung im besagten Grundbuch bil- deten die Angaben unter der Nummer 2 im Urbar der Stadt Wolfsberg.

Seit 1858 ergibt sich demnach die anschließende Folge von Besitzern dieser Liegenschaft: Das Grundbuch nennt als ersten Besitzer einen Karl Schmied, nach dem wohl auch der Hausname bei Dr. Wittmann landläu- fig wurde, und der der unmittelbare Nachfolger des Andreas Hummel gewesen sein dürfte. Durch einen Tauschvertrag gelangte die Liegenschaft am 28. April 1877 auf dessen Gattin Helena Schmied, geborene Ponholzer, und durch Einantwortung am 28. Juni 1913 an Kla- ra Schmied. Am 20. August 1920 kaufte eine Leopoldine Rous das Haus und vererbte es am 18. Oktober 1939 ihrer Tochter Leopoldine Rous d.j. Durch Einantwortung gelangte das Objekt am 28. Mai 1952 an Josefine Fleischmann, die am 25. März 1953 die Hälfte der Liegenschaft an Josefine Fleischmann d.j. abtrat. Schließlich gelangte das Haus am 19. Juli 1960 durch einen Schenkungs- vertrag zur Gänze in den Besitz der Erna Fleischmann, und am 13. Juni 1983 kaufte es Milena Koller.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Milena Koller, wohnhaft 9020 Klagenfurt, Singerbergstraße 21 noch immer Alleinbesitzerin des Hauses, während das neuerrichtete Gebäude Schoßbach- straße 1 zu gleichen Teilen ihr und ihrem Gatten Walter Koller, wohnhaft an obiger Stelle, gehört.

12 5 früher PISKERNIG

Erscheint in dem Steuerregister sicher erst von 1781 an.

Wahrscheinlich war dieses Haus früher das Mauthaus vor dem Schoßbachtor. Dafür spricht schon die Lage, derzufolge es nicht innerhalb der Stadtmauern, sondern wie andere Mauthäuser, vor dem Tore stand. Desweiteren ist im Rektifikationsbefund von 1755, wo das Haus Nr.5 noch nicht erwähnt ist, unter der Nummer 184 noch das Haus vor dem Schoßbachtor eingetra- gen, während es im Stiftbuch von 1786, wo alle anderen Maut- häuser, nicht aber das vor dem Schoßbachtor vorkommen, schon als Haus Nr.5 im Besitze des Mathias Wolcher zu finden ist. Im Urbar von 1792 entspricht dem Hause ein leeres Blatt. Im Grundbuch für 1792 bis 1828 ist Valentin Hofer als Besitzer eingetragen, der es durch Ehe mit Elisabeth Buchholzer erhielt. Ihm folgte Johann Payer. Als Grenzen sind angegeben: Das Landrichterhaus und der Gumitscher Weg. Derselbe Besitzer erscheint noch 1829 im Parzellenprotokoll. Im Häuserverzeich- nis von 1858 gehört das Haus zuerst dem Leopold Fischer, dann dem Martin Kloiber.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieser Liegenschaft den Martin Kloiber an.

Es handelt sich bei diesem Hause jedenfalls um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 5, Baufläche 31 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Schoßbachstraße 2 hat.

Aufgrund des Kaufvertrages vom 7. Feber 1835 /:da wurde sichtlich Johann Payer Besitzer:/ wurde die Seifensiedergerechtsame vom Hause Nr.42 /:dort heißt der Be- sitzer allerdings Mathias Payer:/ auf dieses Haus übertragen. Dies ist grundbücherlich festgehalten.

Grundlage für die Ersteintragung im Grundbuch des Bezirksge- richtes Wolfsberg sind die Aufzeichnungen unter der Nummer 3 im Urbar der Stadt Wolfsberg.

Seit 1858 hatte dieses Objekt folgende Besitzer: Als Nachfolger des Martin Kloiber scheint der Valentin Pilsner auf, der am 26. Dezember 1870 verstarb. Am 18. Feber 1871 bekam Pilsners Gattin Anna Pilsner die Besitzrechte an dieser Liegenschaft eingeantwortet. Ihr folgte als Besitzer am 19. No- vember 1888 der Bartholomäus Piskernig, von dem wohl auch der von Dr. Wittmann verwendete Hausname herrührt.

13 Am 29. November 1895 wurde dann aufgrund eines Kaufver- trages das Besitzrecht dem Johann Schalle einverleibt, und durch Einantwortung gelangte das Haus am 5. Oktober 1929 an dessen Gattin Walburga Schalle und am 21. April 1932 an Antonia Inthal. Am 23. Dezember 1975 wurden die Besitzrechte aufgrund eines abgeschlossenen Erbverfahrens je zur Hälfte dem Richard In- thal und der Hildegard Rieger, geborener Inthal einverleibt, und bald darauf, am 22. April 1976, verkauften die beiden die Liegenschaft dem Franz Schlatte.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Franz Schlatte, wohnhaft 9400, Schoßbachstraße 11 Alleinbesitzer des Objek- tes, das er augenblicklich als Magazin und Lagerraum benützt.

14 FORSTAMT (ohne Nummer)

Das nächste Haus, heute gräflich Hencklisches Forstamt, gehört derzeit nicht zur Stadt, sondern als Nr.25 zu Schoßbach, obwohl es innerhalb der Stadtmauern liegt und nicht einmal irgendwo an Schoßbach grenzt. In den alten Steuerregistern kommt das- selbe nicht vor, wohl aber im Rektifikationsbefund von 1755 als „Nr.17 Hochfürstlich Bambergisches Hofhaus“ und im Stiftbu- che von 1786 als Hof- und Landgerichtshaus Nr.6. Wie schon bei Nr.1 erwähnt, war dasselbe wahrscheinlich das „Untere Schloss der Herren von Wolfsberg“, welches nach Tangl wohl schon früh eingezogen und zum Bistum selbst als Wohnung für Bedienstete, zu Kanzleien etc. benützt wurde. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde das Landge- richt von Hartneidstein dahin übertragen.

Dr. Wittmann bezeichnet dieses Gebäude als „gräfliches Forst- amt“, und als solches fungierte es wohl auch seit der Erwer- bung der „Herrschaften Wolfsberg und St. Leonhard“ durch Hugo Graf Henckel von Donnersmarck am 11. Mai 1846, wobei er für sämtliche Liegenschaften, Höfe, Wälder, Almen und Fab- riken einen Preis von 1,25 Millionen Gulden bezahlte. In diesem Kaufpreis waren beinhaltet: Die Herrschaften Wolfsberg und St. Leonhard, die Töscheldorfer, Minoriten und Preblauer Gült, die Eisenerzbergbaue auf der Wölch und am Loben bei St. Leonhard, das Hochofen- und Hammerwerk Koll- nitz, das Puddling- und Walzwerk Frantschach, der Braunkoh- lenbergbau in Prethal und verschiedene ländliche Besitzungen mit ausgedehnten Waldungen und zusätzliche Waldabstockungsverträge. Damit war der ehemals königlich preußische Kammerherr Graf Hugo Henckel von Donnersmarck auf Beuthen und Simianowitz, Besitzer großer Eisenwerke und Kohlengruben in Oberschlesien, der größte Grundbesitzer im Tale und darüber hinaus geworden. Bei dem hier behandelten Hause, dem „Forstamt“, handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 106, Baufläche33 registriert ist. Unter dieser Einlagezahl sind auch alle anderen dazugehörenden Liegen- schaften, egal in welcher Katastralgemeinde sie liegen, regis- triert. Das Gebäude auf der Baufläche 33 hat heute die An- schrift 9400, Getreidemarkt 3. Es wurde im Jahre 1987 über Antrag von Bürgermeister Harald Kunstätter unter Denkmal- schutz gestellt.

Von 1858 an sind auf diesem Hause folgende Besitzer zu fin- den: Die Hencklischen Besitzer sind mit jenen von Haus Nr.1 (Schlossstraße 1) identisch, und zwar bis zum 27. Feber 1934 (siehe dort). Mit diesem Datum erwarb die Holzeinkaufstelle

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Schweizerischer Papier- und Papierstoff Fabrikanten und Pa- pierstoff Fabrikanten Luzern die meisten Besitzungen der Henckel, vor allem die riesigen Forste auf den Hängen der Kor- und Saualpe und auch das gegenständliche Haus, das wie bei den Vorbesitzern als Verwaltungszentrum fungierte. Am 20. September 1982 wurde ein neuer Firmenname in das Grund- buch eingetragen: HESPA Holzeinkaufstelle der Schweizeri- schen Papier- und Zellstoffindustrie. Am 15. Dezember 1997 verkaufte die HESPA ihren gesamten Besitz in den Bezirken Wolfsberg und St. Veit an die Firma „Tilly Forstbetriebe GesmbH. Treibach“ um den Preis von rd. 2 Milliarden Schil- ling.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind noch immer die „Tilly Forstbe- triebe GesmbH. Treibach“ 9330 Althofen, Krappfelderstraße 27 Besitzer auch dieses Hauses. Der Grundbesitz wurde teil- weise an Bauern und an Familienmitglieder abgegeben. Nur die Kernzone mit den ertragreichsten Wäldern ist noch im Besitze der Gesellschaft.

16 6 HACKHOFER

1755: 18; 1760: 15; 1786: 7; 1792: 7/6

Nach einer beim nächsten Hause zu erwähnenden Urkunde ge- hörte dieses Haus im Jahre 1572 den Erben nach Georg Ebers- torfer. Eine Apollonia Eberstorferin war mit Andreas Zennegkh verheiratet /: siehe bei Haus Nr.55 und bei Kirchbichl:/. Dann steht erst wieder im Abraitbuch Nr.5 in Bezug auf das jetzige Haus Nr.6 Simon Seidl, anjetzo Hans Prunthaler von 1668. Letzterer hat vielleicht die Witwe Seidl geheiratet. In den Jah- ren 1675, 1677, dann von 1679 bis 1694 wird ebenfalls Prun- thaler genannt. Am 2. September 1687 beschwerte sich Elisa- beth Prunthaler, dass das Wasser ihres Hausbrunnens, welches sie laut Revers vom 4. April 1595 zum Neinichbrunnen führen darf, in den Röhren zurückschlägt und den Keller ruiniert. Sie verlange daher Schadloshaltung. Der Magistrat will untersu- chen, und wenn das Wasser nicht notdürftig zu brauchen ist, soll man ihr das mitteilen. Sie muß es aber ohne Nachteil aus- führen. 23. September 1687 Befehl des Vizedoms, darüber Be- richt zu erstatten. Magistrat will den Revers annullieren./:Das Wasser rinnt aber noch heute zu diesem Brunnen:/. Für 1694 und 1695 zahlt die Witwe Prunthalerin allein, von 1695 bis 1706 aber schon Hans Georg Seidl, Lebzelter, obwohl letzterer erst mit 10. April 1696 von seiner Mutter Elisabeth Prunthaler übernommen hat. Im Register von 1720 kommt er noch vor, von 1734 an aber Andreas /:1737 steht wohl irrtümlich Anton:/ Seidl, der sich laut Rektifikationsbefund von 1755 außer mit Lebzelterei auch mit Ausschank von Land- und steirischem Wein beschäftigte. 1760 zahlt vom Haus Anna Maria Seidlin, 1786 aber der Stief- sohn der Frau Seidlin, Lebzelter Mathias Unger, der am 27. Jänner 1763 von ihr übernommen hatte. Nach dem Grundbuch 1792 bis 1828 ging das Haus dann auf dessen Sohn Franz über, hierauf auf Josef Unger und Georg Okorn. Josef Unger ist noch im Parzellenverzeichnis von 1829 eingetragen. 1858 hat das Haus Josef Juri. Ein Mitglied dieser Familie Unger war der be- kannte Botaniker dieses Namens in Wien. Nachkommen des Juri leben als angesehene Arztensfamilie Juric von Lavandal gleichfalls in Wien.

Von Dr. Wittmann wissen wir, dass 1829 Josef Unger und 1858 Josef Juri dieses Haus besaßen.

Dabei handelt es sich ohne Zweifel um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 6, Baufläche 35 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Getreidemarkt 4 / Johann Offner Straße 1 hat.

17 Es handelt sich also hier um das Eckhaus Getreidemarkt- Johann Offner Straße.

Die Ersteintragung im genannten Grundbuch gründet sich auf den Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 4.

Der Besitzverlauf stellt sich von 1858 an folgendermaßen dar: Hans Josef Juri hat diese Liegenschaft am 16. Juni 1862 an Johann Hackhofer verkauft. Am 30. März 1888 ging diese dann durch Einantwortung an Louise Hackhofer und am 2. Novem- ber 1905, ebenfalls durch Einantwortung nach einem abge- schlossenen gerichtlichen Nachlassverfahren an Paul Hackho- fer über. Der nächste Besitzer ist Diplomingenieur (DI) Ernst Hackhofer, der das Haus am 30. Dezember 1931 käuflich erwarb. Am 6. Dezember 1965 bekamen gemäß Nachlassverfahren seine Ehe- gattin Hilde Hackhofer ein Viertel und sein Sohn Klaus Hack- hofer drei Viertel des Besitzes zugesprochen, die diese Anteile aber bald verkauften.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Kärntner Landes- und Hypo- thekenbank AG, 9020 Klagenfurt, Domgasse 6 Besitzer dieses Areals, das in den 90iger Jahren des 20. Jahrhunderts bei Bei- behaltung der alten Außenmauern und Fassaden völlig neu aufgebaut wurde und in dem neben einer Reihe von Wohnungen folgende Betriebe und Institute untergebracht sind: Cafe-Restaurant MAXX’S, Computer Magnet, Magister Astrid Findenig, Steuerberaterin und Wirtschaftstreuhänderin, Rechtsanwaltskanzlei des Dr. Peter Stromberger, Arbeitsmedi- zinisches und Arbeitspsychologisches Institut Kärnten AMI GesmbH., Lavanttaler Frauen- und Familienberatung, J&S Bauträger GesmbH., Baumeister Ing. Johann Juri, Lebens- und Sozialberatung Mag. Helmut Hipfl und die UTA Telekom AG.

18 7 ROSSBACHER

1755: 19; 1760: 16; 1786: 8; 1792: 8/7

Laut einer zum Einbanddeckel des Stadtgerichtsprotokolls für 1677 bis 1680 verwendeten Pergamenturkunde verkauft am Erchtag 1572 Sebald Dreilinger als Gewaltträger der Erben nach Purfirian Grantner, gewesenen Kastners zu Wolfsberg und seinem gleichfalls schon verstorbenen Sohn Purfirian Grantner Rückwärts im Hofe wurde im Jahre 1913 ein Stein mit dem dem Jüngeren /nach Angaben von Beck- Wittmannstätten wur- Wappen der Hammer einge- de bei der Restaurierung der Pfarrkirche ein schon verwitterter mauert, der beim Vulgo Grabstein des 1531 verstorbenen Kastners Burckhart Grantner Schlöglhube in St. Jakob zur beseitigt:/ nämlich des Jörg Salzmann, Verweser der Hälfte im Erdboden eingegra- Prauchischen Erben zu Wolfsberg und der Cordula Grantnerin, ben gefunden worden ist. Siehe auch V a seiner Hausfrau, welche auch den Anteil des Michael Grantner, Seiler in Marburg, an sich gekauft hatten, dann der Gebrüder Porfirian sen., Kaspar und Melchior Lindner und ihrer Schwes- ter Jungfrau Anna Lindnerin, sowie des Tischlers David Hinter- egger und seiner Schwester, jetzo Hansen Taglohn, Glaser in Judenburg, Hausfrau „einen Haus und Hof mit aller seiner Zu- gehörung, das Burgrecht und gelegen ist in der Alten Stadt am Traidmarkt zwischen des Lauent Hof und Jörgen Eberstorffers Erben Behausung, stoßt mit sein hinteren Ort an des Hofhaus Garten und vorne an den freien Platz daselbst“ dem Ludwig Himmelstainer, Bürger zu Wolfsberg, Barbara, seiner ehelichen Hausfrau und ihren Erben. Nach diesen Angaben über die Lage dieses Hauses handelt es sich hierbei unzweifelhaft um das jet- zige Haus Nr.7. Als nächster bekannter Besitzer erscheint im Abraitbuch Nr.5 der Schneider Hans Stockzandt, dann von 1668 an Susanna Metterstorferin, Witwe. Ein ihr gehöriger Garten beim Ziegel- anger wurde zwar schon 1677 ihrer Tochter Maria Susanna zu- gewiesen, es geschah dies jedoch jedenfalls noch bei ihren Leb- zeiten, da sie am 10. September 1680 noch selbst versucht, von der Verpflichtung zur Wacht enthoben zu werden. Später scheint sie beabsichtigt zu haben, das Haus zu verkaufen, was der Magistrat nicht gestattete, weil, wie es in einer Eingabe an den Vizedom heißt, der Käufer Hans Jörg Erhard ein Schnürlmacher war und der hiesige Schnürlmacher ohnedies nicht viel Verdienst hätte und weil es wegen des schlimmen Maules der Metterstorferin, die ihr Kaufmannsgeschäft im Hau- se weiterbetreiben wollte, nicht gut ginge, wenn zwei Geschäfte im selben Hause wären. Für 1690 scheint sie noch selbst die Die Eingabe wurde zufolge Steuern gezahlt zu haben. einer Anfrage des Vizedoms gemacht. Siehe Ratssitzung Das Haus wurde dann nach einer Eintragung im Ratsprotokoll vom 22. Jänner 1687. vom 27. Jänner 1693 von den Erben dem Anton Säpher Bürger, Koch und Besitzer des Hauses Nr.22 und seiner Frau Maria um 220 Gulden und 2 Dukaten Leihkauf verkauft. Als Bezeichnung der Lage desselben ist dabei angegeben: „Am Platz oder Kirch- gassen.“

19 Die Witwe des Säpher, oder wie die Familie später heißt, Säp- per, heiratete den Hans Jörg Haimb, der in den Steuerregistern von 1720 und 1734 als Gastgeber vorkommt und das Haus nach einer Bemerkung vom 7. November 1730 von den Erben ge- kauft haben dürfte. Er erklärt sich an diesem Tage zur Zahlung von 100 Gulden bereit, worauf ihm gesagt wird, dass die Säpperischen Erben, wenn er zwischen Ostern und Pfingsten nicht zahle, das Haus frei jemandem anderen verkaufen könn- ten. Haimb hatte mittlerweile zum zweiten Male geheiratet, nämlich die Anna, verwitwete Zigulnig, deren Sohn Hans Adam Zigulnig und deren Bruder Paul Sandner hießen. Diese Anna Haimb war später auch mit Haimb wurde am 18. Juli 1732 vom Klagenfurter Boten ge- einer geborenen Scherer, wohl der Witwe des Paul Tschabu- klagt, weil sie 144 Gulden verlor, die ihr zur Aufbewahrung schnig, verheiratet. Siehe bei übergeben worden waren. Aber auch zwischen Haimb selbst Kirchbichl und folgendem un- und seinen Stiefkindern gab es Klagereien. So beklagte er am datierten Akt aus dem 27. Juni 1730 seine Stiefkinder wegen der Inventur nach Anton Bayerhofener Archiv: Johanna Säpper, dann wieder die letzteren ihren Stiefvater wegen einer Elisabeth Heimin (es folgt ein unleserliches Wort) .an Max Appellation. Andrerseits klagten am 12. August 1732 der Kla- Christof Reichsfreiherr von genfurter Bote und die Fichtlischen Erben wegen 150 Gulden, Waidmannstorff wegen zwei Johann Georg Westiner statt seiner Puppillen Joseph Säpper abgekommener Weingärten. wegen 46 Gulden, die Westinischen und Pagätzischen Erben wegen 27 Gulden. Am 14. November 1732 bitten dieselben dann Joseph Säpper und Andrä Hofmann um Aufweisung an das Haus am Hohen Markt. Am 1. April 1735 meldete sich Joseph Säpper, Riemergeselle, dass er das Haus seines Stiefvaters kaufen wolle, weil er aber am 19. April erklärte, er wolle sich mit Riemerei mit Wirtschaft und anderen bürgerlichen Gewerben fortbringen, wird bemerkt, es seien zu viele Riemer vorhanden. Wenn er aber nur die Wirt- schaft allein betreiben wolle, so könne er das Haus kaufen.

Säpper scheint sich daraufhin an den Vizedom gewendet zu haben, der am 21. Juni darüber Bericht verlangte. Derselbe lau- tete: Die Stadt sei genügsam mit Riemern versehen, Säpper sei auch nicht suffizient, einem so großen Hause und der Wirt- schaft vorzustehen, man habe es daher als besser erachtet, wenn er in die Fremde getrieben und sein Kapital noch ferner konser- viert werden würde. Vielleicht lag darin auch das Bestreben, einen Fremden, was Säpper als Sohn eines wahrscheinlich beim Vizedom bedienstet gewesenen Kochs gewesen zu sein scheint, nicht in die bürgerlichen Kreise eindringen lassen zu wollen.

Am 29. Juli 1735 produzierten aber die Brüder Joseph und Franz Säpper ein Dekret, dass dem Joseph, wenn er das Haimbische Haus um die alte Schätzung annehmen und den den Kaufschilling erlegen wolle, gestattet sei, seine Profession ne- ben der Wirtschaft zu betreiben, und am 23. September er- scheint ein weiteres Dekret, in welchem nochmals gestattet wird, dass Joseph das Säppersche Haus um den Schätzpreis übernehme, worauf er als Riemermeister und Bürger mit dem

20 Bemerken des Vizedoms aufgenommen wird, dass er auf dem Hause noch ein anderes Gewerbe betreiben dürfe.

Dem Haimb solle ernstlich aufgetragen werden, das Haus ohne Anstand zu räumen. Trotz der Bitte des letzteren, ihn nicht so eilfertig aus dem Haus zu stoßen, erlegt Joseph Säpper am 20. Dezember 1735 den Kaufpreis von 6oo Gulden, der aber nicht hinreicht, um die sämtlichen Schulden zu bezahlen. Der Kauf- brief wird am 17. Jänner 1736 ausgefertigt und ratifiziert. Im Steuerkataster von 1740 erscheint noch Joseph Säpper als Besitzer des einstöckigen, als baufällig bezeichneten Hauses, am 11. August 1741 steht aber im Ratsprotokoll, Elias Wagner kauft das Haus des Joseph Säpper und irgend ein ungenanntes Objekt des Marx Zangger. Elias Wagner ist dann nochmals am 1. September als Fleischhauer erwähnt, während in einer Be- schwerde vom 5. September wegen des Haus- und Fleischhauereiverkaufes zwischen Zangger und Wagner sowie auch später in Bezug auf das jetzige Haus Nr.7 stets nur von einem Mathias Wagner die Rede ist. Mit diesem Taufnamen scheint er auch im Kataster von 1740, im Rektifikationsbefund von 1755, wo er sich mit Branntwein- und Landweinverkauf, sowie mit Fleischerei beschäftigt, auf, und auch im Steuerregis- ter von 1760. Dem Mathias Wagner wird auch am 30. Juli 1754 mit Hofbefehl vom 12. Juli ausnahmsweise gestattet, auf Le- bensdauer die Fleischbank im Hause zu haben, womit zum ers- ten Male eine Fleischbank in einem Privathause Wolfsbergs offiziell genehmigt wurde /:siehe auch bei Haus Nr.47:/. Die Witwe Maria Wagnerin heiratete dann laut Trauungsbuch am 23. Dezember 1760 den Johannes Florian, der dadurch Fleischhauermeister wurde. Im Stiftbuche von 1786 ist gleich- falls ein Johann Florian, Fleischhauer, als Besitzer eingetragen, von dem es in einer Grundbuchnotiz heißt, dass er von der Mut- ter Maria Florian übernommen habe. Aus diesem Grunde führt er auch in dem Urbar von 1792 die Bezeichnung Junior. Ihm folgt seine Frau Anna, die sich später mit Josef Buchmayer ver- heiratete. Letzterer vermählte sich nach ihrem Tode mit There- se, geborene Brisi, verwitwete Fritz, aus deren erster Ehe mit Fritz die Mutter des Johann Offner, Hubert Offner, Pepo Offner und der Frau Koppitsch, aus zweiter Ehe mit Buchmayer aber Frau von Golling abstammt. Nach dem Tode des Buchmayer war seine Witwe Therese Be- sitzerin des Hauses. Im Parzellenprotokoll von 1829 kommt noch Josef Buchmayer vor, im Häuserverzeichnis von 1858 aber seine Witwe mit dem Beisatze: Von 1867 an Michael Kienzl. Das Haus Nr.7 wurde am 20. April 1897 von Karl Roß- bacher erworben.

Die letzte Eintragung von Dr. Wittmann lautet: Das Haus wur- de am 20. April 1897 von Karl Roßbacher erworben.

21 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Minoritengült-Urbar unter der Nummer 18. mit der Einlagezahl 7, Baufläche 36 registriert ist Bei die- sem Objekt handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt und heute die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 3 hat. Im Grundbuch ist auch vermerkt, dass mit diesem Hause seit alters her eine Wirts- und Fleischhauergerechtigkeit verbunden ist. Der weitere Besitzverlauf stellt sich dem Grundbuch gemäß folgend dar, und es muss hier auf Irrtümer aufmerksam ge- macht werden, die Dr. Wittmann unterlaufen sein mögen: Am 9. Jänner 1857 gelangte die Liegenschaft aufgrund eines Tauschvertrages von Mathias Pirker, der also ebenfalls Besit- zer dieses Hauses gewesen ist, auf Michael Kienzl, und am 20. April 1897 kaufte nicht Karl Roßbacher das Haus, sondern die Witwe Pauline Walde, eben wiederverehelichte Roßbacher, die allerdings mit dem gleichen Datum, dem Hochzeitsdatum also, den Besitz an ihren neuen Gatten Karl Roßbacher übergab, allerdings mit der Einschränkung, dass die Realität wieder an sie zurückfällt, wenn Karl Roßbacher vor ihr stirbt. Am 17. November 1902 wird diese grundbücherliche Ein- schränkung gelöscht, sodass man annehmen kann, dass Pauline Roßbacher vor diesem Datum und somit vor ihrem Ehemann verstorben ist. Dass das Haus selbst heute noch volkstümlich „Roßbacherhaus“ genannt wird, kommt wohl daher, dass es Karl Roßbacher so lange besessen hat. Erst am 13. November 1934 gelangte es durch Einantwortung zur Hälfte an Markus Huber und zu je einem Viertel an Maria Schreiner und Leopol- dine Zeller. Am 7. Oktober 1938 ging durch Kauf der Viertelan- teil der Maria Schreiner an Markus Huber über, und am 30. März 1942 gelangte der nunmehrige Dreiviertelanteil des Mar- kus Huber an Karl Sortsch. Am 21. März 1950 erwarb dieser Karl Sortsch schließlich auch das Besitzviertel der Leopoldine Zeller.

Am 25. Feber 1954 ließ Karl Sortsch seinen inzwischen auf Karl Roßbacher geänderten Familiennamen auch grundbücherlich eintragen. Ein weiterer Grund für den langen Bestand des Hausnamens.. Am 8. September 1956, nach dem Abschluss der Nachlassverhandlung, wurden seine Frau und seine Kinder in folgendem Verhältnis Besitzer dieser Liegen- schaft: Die Witwe Cäcilie Roßbacher zur Hälfte und zu je einem Viertel die Söhne Johann und Manfred Roßbacher. Die Verwal- tung des damals schon zur Gänze vermieteten Hauses oblag Manfred Roßbacher, wohnhaft in Judenburg, Arbeitergasse 21. Am 29. Juni 1979 kauften Heinz und Edeltrude Jakobitsch je zur Hälfte dieses Haus, das für die Sortsch-Roßbacher sichtlich nicht mehr interessant war, und am 21. März 1984 fiel die Lie-

22 genschaft schließlich aufgrund eines Tauschvertrages an Siegf- ried Gaber, während die Jakobitsch dafür dessen Haus in der

Johann Offner Straße 13 erhielten /:siehe auch dort:/.

Heute, am Jänner 2000, ist also Siegfried Gaber, wohnhaft 6020 Innsbruck, Gabelsbergerstraße 22 Besitzer dieses Hauses, in dem sich der Modeshop Oscar-M des Inhabers Ferdinand

Scharf, das Lederwarenmodegeschäft „L-etienne“ des Inhabers Walter Megymorezc und ein halbes Dutzend Wohnungen sowie das Regionalbüro der „Kleinen Zeitung“ /Klagenfurt und das „La strada“ Obst- und Gemüsegeschäft der Swersina KED befinden.

23 8 MENNER

1755: 20; 1792: 9; 1829: 8

Dieses Haus, welches bereits der Lavanter Bischof Herbord (regierte 1268 bis 1275) auf die Dauer seines Lebens gehabt hatte, schenkte im Jahre 1277 der Bamberger Bischof Berchtold dem Lavanter Bischof Gerhard und seinen Nachfolgern, welche fortan, bis zur Erbauung ihrer Residenz in St. Andrä abwech- selnd hier und im Salzburgischen Schlosse Stein wohnten. Am 14. Juli 1295 bekennen die Ministerialen, Edlen und die gesamte Bürgerschaft von Wolfsberg, dass Bischof Heinrich von Lavant rücksichtlich des Kellers, des Getraidkastens und des Hauses zu Wolfsberg ungebührlich beunruhigt und be- schwert worden sei, weshalb die Stadt von ihm mit dem Inter- dikte belegt worden sei; daher versprechen sie getreulich, ihn, sein Gotteshaus und seine Familie nicht mehr beschweren zu wollen. Am Tage der Spiphania Domini 1298 bestätigte Bischof Leopold von Bamberg die obige Schenkung des Hauses. Im Jahre 1580 mussten einige Zänkereien geschlichtet werden, welche zwischen den Bewohnern dieses Hauses und dem Nachbar, dem bambergischen Kanzler Lorenz Schnepf wegen eines Weges durch den Garten des bischöflichen Hauses ausge- brochen waren. Am 24. April 1609 mietete das Haus laut vor- handenem Kontrakte auf sechs Jahre der Bürger Jakob Kheil. Fürstbischof Firmian verkaufte dann am 27. März 1720 dieses bischöfliche Freihaus samt Garten um 270 Gulden dem Stadt- schreiber Bartolomäus Erler, was unter dem 19. April 1720 vom Erzbischof auch bestätigt wurde. Lange hat Erler das Haus nicht besessen, da am 9. Jänner 1728, wo dasselbe auf 400 Gulden geschätzt wurde, seine Frau schon als Witwe erscheint. Am 7. Mai 1728 bittet Franz Camerlander als Verwandter der Erlerischen Puppillen, das Lavanthaus kau- fen zu dürfen, und am 18. Feber 1735 heißt es, Camerlander habe dasselbe vor zwei Jahren gekauft. Im Rektifikationsbefund von 1755 heißt es aber wieder. Johann Anton Erler-Haus extra Judic. Laut Stiftbuch von 1786 besaß dasselbe damals der Schloßbenefiziat Josef Inzinger. Im Urbar von 1792 steht bei der diesem Hause entsprechenden Nr.9 nur der Name Max Fi- scher ohne sonstige Eintragung, im gleichzeitigen Grundbuche kommt das Haus als Landtäflich nicht vor. Tangl in seiner Rei- he der Bischöfe von Lavant erwähnt als Besitzer den Distriksphysikus Dr. Johann Größing. Im Parzellenprotokoll von 1829 erscheint Klara Größing als Besitzerin und im Häu- serverzeichnis von 1858 Aloisia Michorko mit dem Zusatze: von 1858 an Karl Menner.

24 Dr. Wittmann gibt an, dass dieses ehemalige Freihaus de La- vanter Bischöfe von 1858 an dem Karl Menner gehört hat.

Dieses Haus ist im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt bis zum 22. März 1991 nicht enthalten, da es in der Kärntner Landtafel mit der Einlagezahl 996 geführt wurde. Diese Quelle war dem Verfasser nicht zu- gänglich, daher fehlen hier die Angaben über die Besitzer von etwa 1858 bis zu diesem Zeitpunkt.

Am 22. März 1991 wurde das Haus nach Auflösung der Kärntner Landtafel unter der neuen Einlagezahl 114, Bauflä- chen 37 und 133 im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt eingetragen.

Als Besitzer scheint seit 10. April 1996 und auch noch am 1. Jänner 2000 Dr. Wolfgang Spitzy, 1030 Wien, Weyrgasse 8 auf. Die gegenwärtige Anschrift ist 9400 Wolfsberg, Johann Offner Straße 5. Mit dem eben genannten Zeitpunkt sind als Mieter neben einigen Wohnungen in diesem Hause eingemietet: Pro mente infirmis–Gesellschaft für psychische und soziale Ge- sundheit–Psychologischer Krisendienst, Schlüsseldienst Offner und schließlich „Der neue Aigner“, ein Lederwarengeschäft des Walter Megymorezc.

25 9 KOPPITSCH 1755: 21; 1760: 17; 1786: 10; 1792: 10/9 Ober dem Haustor befinden sich die Wappen des Kanzlers Lo- renz Schnepf und seiner Frau Felicitas Schemlin mit der Jahres- zahl 1558 und in dem Hausflur über dem Eingang zum Keller die Inschrift: „Lorenz Schnepf autor hujus vinari fodinae anno Die 1560“ samt den zwei gleichen Wappenschildern. Lorenz Schnepf dürfte demnach der Erbauer bzw. Wiederhersteller dieses Hauses gewesen sein. Beck- Wittmannstätten gibt an dass er zufolge seines im Jahre 1864 wegen fortgeschrittener Verwitterung entfernten Grab- steins, der an der Pfarrkirche in Wolfsberg eingemauert war, zwischen den Jahren 1571 und 1573 gestorben sei. Tangl er- wähnt jedoch /:siehe Hausnummer 8:/ eines Streites zwischen ihm und den Nachbarn aus dem Jahre 1580. Laut einem in Bayerhofen vorhandenen Verzeichnis wurde noch im Oktober 1578 Burgrecht und Zehent von Weingärten an ihn abgetreten. Er war 1564 Verwalter des Vizedomamtes. Der Kastner Chris- 1.November 1565: Heiratsvertrag zwischen Chris- tof Schnepf, der 1569, 1570 und 1571 in Bayerhofer Akten vor- tof Schnepf und Anna, geborene kommt, und die Anna Christine, geborene Schnepf, Frau des Waldmann, Witwe nach Hansen Alban von Moosheim, dürften Kinder des Lorenz gewesen sein. Küchel, Bürger in Judenburg Der 1485 und 1493 als Stadtrichter vorkommende Philipp Schnepf soll einer anderen Familie angehören. Im 17. Jahrhundert wird das Haus als das Wurzerische bezeich- net. Nach Beck-Wittmannstätten war ein Ambros Wurzer in den 15. Feber 1599: Bayerhofen an Jahren 1555 und 1560 Stadtrichter , ebenso ein Mathias Wurzer den Stadtrichter: Es wird 1574 bis 1575 und 1581 bis 1583. Gerhabschaftsrechnung über ehrbietig versprochen, dass das Vermögen der Kinder des letzteren und seiner Frau Regina, Mathes Wurzer sich vor in der er als gewester Ratsbürger angeführt wird aus den Jahren Verscheinung der drei Monate 1610 bis 1616 ist noch vorhanden. Seine Kinder waren: Mathes aus der Stadt und dem Burgfried begeben, auch des bambergi- der jüngere 1630 Stadtrichter, Christof, ein ungenannter Sohn schen Territoriums und Gebie- /:vielleicht Hans:/, Margarethe Gradlin und Ursula Rascherin. tes sich enthalten wird. Sonst Christof war 1632 Rentmeister, starb am 17. August 1665 und soll er gegen Erstattung der hinterließ außer seiner Witwe Maria Barbara vier Kinder: erwirkten Strafe, die er samt Christof Kaspar, der 1653 und 1668 Burgamtmann in Villach seinem Gesinde in Besuchung der sektischen war, Kunigunde Pichler, Regina, Frau des Dr. med. Nikolaus Protestantenexeritur und ver- Dobernig, und Ursula, Frau des Rentmeisters Franz Melber. meintlichen Gottesdienst über Ein Wurzer, wahrscheinlich der Rentmeister Christof und Hans bestehende Justitiam bis anhero Waiz im Namen ihrer Frauen, die zu den Göblischen Erben verwirkt und dasselbigen Bür- gehörten, verkauften am 14. Dezember 1640 den Hof Kirch- gerrechts bemüßigt werden. Wenn er aber trotziglich sich bichl dem Niklas Egerer. In Bayerhofenakten erscheint Ambros des Bürgerrechts entäußern Wurzer 1557 als gewöhnlicher Bürger, 1560 und 1562 als wolle, so sollen sie ihn einsper- Stadtrichter, 1569 als Ratsbürger und 1570 mit Mathes Wurzer ren. dem Älteren zusammen als Steuereinnehmer. 1570 ist übrigens auch schon von seinen Erben die Rede. Mathes der Ältere ist daselbst 1574 als Stadtrichter, 1580, 1581, 1591 und 1592 als Steuereinnehmer und 1592 als Ratsbürger genannt. Welcher Wurzer das Haus zuerst besessen hat, lässt sich nicht angeben Im Abraitbuch Nr.1 zahlt wohl Mathes der Jüngere für

26 1642 Steuern. Es lässt sich aber nicht bestimmen, für welches Haus. Im Abraitbuch Nr.5, dessen Eintragungen meist mit 1668 beginnen, steht auf einem leeren Blatt pag.48: „Christof Wurzer Rentmeister“, was sich nahezu sicher auf dieses Haus bezieht. Er war derjenige, der im Jahre 1632 den Altar in der sogenann- ten Schmerzhaften Kapelle machen ließ. Von ihm ging das Haus durch seine Tochter Ursula auf den Rentmeister Franz Melber über. Ein Georg Melber war nach Tangl /: 1858:/ Bürger und Handelsmann in Wolfsberg und kaufte 1613 die Werkgaden an der hinteren Zellach (Frantschach) und an der Groglitzen (Schwemmtratten) von Georg Zennegkh. Nach dem Wolfsberger Ratsprotokolle vom 24. Oktober 1606 ersuch- te er schon damals um Nachlassung der Steuern vom Frant- schachhammer und war am 24. November 1606 noch 400 Gul- den auf den Hammer schuldig. Die Jahreszahl 1613 dürfte sich demnach nur auf die Ausstel- lung des Kaufbriefes beziehen, die wohl erst nach Bezahlung des Kaufschillings erfolgte. Georg Melber hatte Anna Zennegkhin, Schwester der Apollonia

Lasantzin und des Christof Zennegkh, sämtliche Kinder des Andreas Zennegkh des Jüngeren und seiner Frau Elisabeth, ge- borene Grundtner, zur Frau. Sein Name findet sich in den Steu- erbüchern der Stadt nicht. Johann Gottfried Melbers Erben ste- hen im Abraitbuch Nr.5 anscheinend beim Haus Nr.60. Franz

Melber dürfte zu diesen Erben gehört haben, da er am 2. De- zember 1661 sein Haus Nr.60 Am Platz an H.H.Marzegin ver- Dezember 1674: Ursula kaufte. Melberin heiratet den Sebastian Bezüglich des Hauses Nr.9 ist in diesem Abraitbuche keine Piendl. verlässliche Angabe enthalten. Nach dem Blatt mit dem Namen

Christof Wurzer kommt noch ein sonst leeres Blatt, auf dem nur Franz Melbers Name ohne andere Daten steht. Lange scheint er übrigens dieses Haus nicht besessen zu haben, denn im Steuer- register für 1675 finden sich schon „Franz Melbers Erben“ und seine Frau Ursula, anjetzo Piendlin als Besitzer. 1695 gehört das Wurzerische Haus ihren Erben, die damals auch den Lindhof besaßen. Ursula Piendlin hatte mit Testament vom 6. August 1694 das Wurzerische Haus ihrer Tochter, der Frau des Verwesers Wolf Pohr verschafft. Am 30. Dezember 1702 starb Dr. Winkler in dem Melberischen, jetzt Pohrischen Hause Am Platz. Sichtlich wurde die Gegend, wo dieses Haus stand, die sonst unter dem Namen Klostergasse oder Kirchgasse vorkommt, gelegentlich auch zum Platz gerechnet. Verweser Pohr wollte am 23. März 1703 in seinem Melberischen Hause den alten Rohrbrunnen wieder machen lassen. 1720 gehörte dasselbe seinen Erben, ebenso 1734. Jo- hann Christof Bohr, Sohn des Wolf Leopold und der Marie Ka- tharina /:also seiner zweiten Frau:/, heiratete am 31. Dezember

1718 die Jungfrau Anna Maria, Tochter des Baptist von

Ottenfels.

27 Derselbe ist wohl identisch mit dem Verweser Christof Bohr, welcher laut Steuerkataster von 1740 das zweigädige, fast durchgehend gewölbte, an die Minoritenkirche anstoßende Johann Michael Offner war seit Haus besaß, das von diesen beiden Bohrs noch bis heute im dem 14. Juni 1756 vermählt mit Barbara von Bohr, geboren am Volksmund den Namen Verweserhaus hat. 28. Oktober 1729, gestorben am Im Stiftbuche von 1786 stehen Johann Michael Offners selige 25. August 1797 /:siehe Anmer- Witwe und Erben als Besitzer, im Grundbuch von 1792 bis kung zu Haus Nr. 139 :/ 1828 zuerst Barbara Offnerin, dann MichaelJohann Offner, und im Häuserverzeichnis von 1858 Josef Offner

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 den Josef Offner an.

Bei diesem Objekt handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 8, Baufläche 38/1 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 7 hat. Am 22. Mai 1985 wurde von diesem Hause der südliche Teil abgetrennt, im Grundbuch dafür die neue Einlagezahl 122 er- öffnet und dieser die Baufläche 38/2 zugeordnet. Dieser Haus- teil hat nunmehr die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 9.

Die Grundlage für die Ersteintragung im besagten Grundbuch waren die Eintragungen und Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 6.

Für beide nunmehrigen Häuser gemeinsam und für das Johann Offner Straße 7 ab 1985 allein sind folgende Besitzer bekannt: Auch das Grundbuch des Bezirksgerichtes gibt bis zu seinem Todestag, dem 22. April 1862 den Josef Offner als Besitzer an. Nach dem abgeschlossenen Erbverfahren wurde durch Einant- wortung am 13. Juli 1865 Maria Offner Alleinbesitzerin der Liegenschaft. Am 15. Dezember 1886 wurde sie der Mathilde Koppitsch eingeantwortet, die dem Hause auch den volkstümli- chen Namen gab. Am 22. November 1911 ging das Haus –ebenfalls durch Ei- nantwortung- an Josef Lürzer von Zechenthal, der es am 12. Juni 1929 seinem Sohn Egon Lürzer-Zechenthal vererbte. Die- ser Egon Lürzer-Zechenthal verkaufte die Realität am 8. De- zember 1938 an Dr. Herbert und Betti Fresacher, die von die- sem Datum an je die Hälfte des Hauses besaßen. Am 6. März 1959 gelangte der Besitz aufgrund eines Kaufver- trages an Adolfine Emmerling, geborene Kalsberger, die dem Hause im 20. Jahrhundert für lange Zeit den volkstümlichen Namen gab.

Adolfine Emmerling übergab am 3. April 1975 die Realität auf- grund eines Übergabevertrages einer Helga Hatzenbichler.

28 Im besagten Übergabevertrag war ein ausdrückliches Veräuße- rungsverbot grundbücherlich festgeschrieben. Dennoch ver- kaufte diese den Besitz am 29. Juli 1985 einer Selma Buchbau- er.

Das abgetrennte Haus mit der Anschrift Johann Offner Straße 9 kaufte am 15. Juli 1986 ein Dr. Walter Moser, und dieser er- richtete dort nach einem großzügigen Umbau drei Eigentums- wohnungen, wovon ihm selbst zwei und der „Bla-Bla Textil- handelsgesellschaft mbH.“ eine zugeschrieben wurde. Am 16. April 1987 verkaufte Dr. Moser seine Anteile an den Josef Zizlavsky.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Nr.7 noch immer im Besitze der Selma Buchbauer, wohnhaft 9400, Griesstraße 11, während Nr.9 Peter und Ingrid Dumraller und Iris Hatzenbichler gehört. Die Verwaltung liegt noch immer bei Dr. Walter Moser, 9020 Klagenfurt, Pernhartgasse 3 bzw. bei Ingrid und Peter

Dumraller, 9073 Viktring, Herzog-Heinrich-Straße 14. Im Hause sind eine Pizzeria, die Boutique Barbarella, die Sixties Bar und das Cafe-Pub Mosaik eingemietet.

29 10 KLOSTERBRÄUHBAUS

Das Minoritenkloster wurde bei der Kirche Maria an der Stiege angeblich 1242, sicher aber zwischen 1242 und 1257 durch den bambergischen Bischof Heinrich I. von Schmiedefeld gegründet /:siehe Carinthia I 1894 Pag.62 und 1895 Seite 128:/. Nach dem großen Brande vom 10. Oktober 1661, wobei die ganze Stadt abgebrannt sein soll, wurde das Kloster durch große Beiträge des Bischofs Philipp Valentin wieder aufgebaut, der auch die Valentinsreliquie dafür spendete, die sich gegenwärtig in der Pfarrkirche am Valentinsaltar befindet. Der Silber- schmuck, der sich am Kästchen befindet, stammt von dem im Jahre 1700 gestorbenen Augsburger Goldschmied Georg Reischl. Im Jahre 1676 wurde das Kloster durch Vizedom Franz Otto Kotwitz von Aulenbach erweitert, der auch die Antonikapelle erbauen ließ. Ob dasselbe bei dem Großen Brande vom 22. März 1716 gelitten hat, ist nicht bekannt, wohl aber wird es bei dem Brande vom 18. Juli 1777 als abgebrannt angegeben. Die Aufhebung des Klosters erfolgte nicht, wie mehrfach be- hauptet worden ist, durch Kaiser Josef II., dasselbe hat viel- mehr, wie aus den Akten des Rechnungsdepartementes der k.u.k. Landesregierung hervorgeht, erst im Jahre 1811 dadurch zu bestehen aufgehört, dass keine Mönche mehr vorhanden wa- ren. Professor Tangl hat deren noch vier gekannt. Die Gebeine aus der Gruft der Mönche unter dem Antonialtar wurden später auf den Friedhof Priel übertragen. Dorthin mag vielleicht auch der Kopf des im Jahre 1257 gestorbenen Stifters gekommen sein, der nach einer bambergischen Chronik unter dem Chor nächst dem Hochaltar auf der Epistelseite beigesetzt war. Der Maria Hilf Altar kam durch Beiträge der Bürgerschaft, das Hauptaltarbild, die Heilige Kunigunde darstellend, durch De- chant Burghart von Kamerlander in die Pfarrkirche, an deren Außenseite auch einige früher hier befindliche Grabsteine ein- gemauert sind. Die Mönche dieses Klosters unterhielten nach Hohenauers Kir- chengeschichte ursprünglich vier Gymnasialklassen, später er- teilten sie Unterricht in drei Normalschulklassen. Auch bereite- ten sie die Jugend für die lateinischen Schulen vor. Der Minoritenguardian Wolfgang Todt war einer der hauptsäch- lichsten Verkünder der Lehre Luthers im Lavanttal. Das Kloster wurde im Jahre 1816 um 11 000 Gulden Wiener Münze an Josef Gantschnig verkauft und dadurch seinem ur- sprünglichen Zweck entzogen. Der Name desselben findet sich auch im Häuserverzeichnis von 1858 als Besitzer. Die von diesem hier betriebene Brauerei wurde unter seinem Nachfolger Auer aufgelassen, der den gesamten Gebäudekom- plex samt der als Theater verwendeten Kirche dem St. Josefsverein verkaufte.

30 Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer für das Jahr 1858 noch den Josef Gantschnig an, spricht aber auch von einem Nachfol- ger namens Auer, unter dem die Brauerei aufgelassen worden wäre. Diese Angabe ist allerdings sehr fraglich, wie wir noch sehen werden.

Bei diesem umfangreichen Gebäudekomplex, der in der Haupt- sache aus dem ehemaligen Minoritenkloster und der diesem Orden gehörenden Kirche bestand, handelt es sich heute um mehrere Liegenschaften, und zwar um jene die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt wie folgt registriert sind: Einlagezahl 127, Baufläche 39/1, Mi- noritenplatz 1 (ehemals Stadtkino bzw. Kirche), Einlagezahl 126, Baufläche 50/2 (Klosterbräu), Minoritenplatz 2 und Einlagezahl 120 Baufläche 51/1, Minoritenplatz 3.

Die Grundlage für die Ersteintragung im besagten Grundbuch sind die Aufzeichnungen im Minoritengült-Urbar unter der Nummer 26 und im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Num- mer 395.

Es handelt sich dabei laut Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg Katastralgemeinde Obere Stadt um folgende Grund- stücke: EZ 127, Bfl. 39/1, EZ 126, Bfl. 50/2 und EZ 120, Bfl 50/2 mit den Anschriften 9400 Minoritenplatz 1,2 und 3

Seit 1858 können hier folgende Besitzer namhaft gemacht wer- den, bzw. verläuft die Geschichte des Komplexes so: Josef Gantschnig, 1858 Besitzer des Areals und Begründer der namensgebenden Brauerei, verstarb am 30. Oktober 1874. Bei der am 27. Dezember 1874 stattfindenden Nachlassverhandlung verzichtete Sohn Johann Gantschnig auf den ihm zugesproche- nen Hälfteanteil, den nun der Zweiterbe Josef Gantschnig, der Bruder des Johann, seiner Ehefrau Maria Gantschnig übertrug, und als Josef Gantschnig bald verstarb, war Maria Gantschnig ab dem 25. Dezember 1878 Alleinbesitzerin. Wie Dr. Wittmann schon erwähnt, benutzte der „Wolfsberger Theaterverein“ den Kirchenraum als Theatersaal, und am 25. Feber 1903 wurde das Mietrecht dieses Vereines auf die Räum- lichkeiten der ehemaligen Kirche „Maria auf der Stiegen“ auch grundbücherlich zeitlich beschränkt bis zum 30. Juni 1912, ein- getragen, und diese Grundbucheintragung wurde dann auch mit Wirkung vom 8. September 1912 gelöscht, denn der Johann Offner Fond, der zu dieser Zeit schon im Besitze dieser Liegen- schaft war, war nicht bereit, das Mietrecht zu verlängern. Am 15. Juli 1908 hatte nämlich Maria Gantschnig /:von einem Auer ist hier nie die Rede, er dürfte wohl nur eine Zeit lang Pächter der Brauerei gewesen sein:/ das gesamte Areal dem St. Josefs Verein zu Klagenfurt verkauft. Später, am 20. Juli 1912, verkaufte dieser Verein die. Liegenschaften an den Johann Off-

31 ner Fond der Ortsgemeinde Wolfsberg./:Der Ehrenbürger Jo- hann Offner hatte mittels eines Legates in der Höhe von 50 000,- Kronen diesen Fond gestiftet, und damit konnte nicht nur die Klosterbräuliegenschaft, sondern auch das Haus Nr.11 (siehe dort) erstanden werden:/. Der St. Josefs Verein kaufte dafür am 22. Feber 1913 das Haus Nr.30, heute Johann Offner Straße 8/Markusplatz2 /:siehe dort:/. Die Stadtgemeinde Wolfsberg hat sich aber sichtlich nicht nur als Verwalter des Fonds, sondern als Besitzer desselben ange- sehen, denn sie bot am 29. September 1926 den Fondsbesitz als Sicherheit für einen Kredit in der Höhe von 1 Million Schilling in Gold /: das waren zu dieser Zeit exakt 211 720,86 g Fein- gold:/, den sie für den Bau des „Großkraftwerkes Fraß“ benö- tigte. Am 13. Jänner 1942 wurde dann die Stadtgemeinde Wolfsberg wirklich auch rechtlich Besitzer dieses Areals, und nach Kriegsende richtete sie im ehemaligen Kirchenraum bzw. Thea- tersaal ein Lichtspieltheater unter dem Namen „Stadtkino“ ein. 1991 verkaufte die Stadtgemeinde Wolfsberg das Objekt EZ. 127, Bfl. 39/1 Areal an Ing. Ernst Zlattinger, 9411 St. Michael, Altendorf 13, der es völlig erneuerte und dort das Fremdenver- kehrsamt, die Stadtbücherei und einige Firmen unterbrachte. Das Objekt EZ 126, Bfl 50/ erwarben Ing. Ernst Zlattinger und dessen Tochter DI Eva Hölbling gemeinsam, das Haus EZ 120, Bfl. 51/1 kaufte ein Dr. Edwin Rieger gemeinsam mit seiner Gattin Ludmilla Rieger, die im Hause auch wohnen.

32 11 URCH

1755: 44; 1760: 39; 1786: 12; 1792: 12/11

Dieses Haus ist wahrscheinlich dasjenige, welches nach Ab- rechnung Nr.5 von 1668 an dem Hans Guntschier gehörte. Ihm hatte Ursula Kochin, Frau des Hans Koch, am 30. April 1660 das Tamerlische Haus in der Klostergasse verkauft. Guntschier kaufte am 2.Dezember 1672 das jetzige Haus Nr.48 und hat damals offenbar das von der Kochin erworbene Haus weiter- verkauft. Damit stimmt überein, dass er laut Abrechnung Nr.5 von 1673 an andere Steuern zahlte als bis dahin. Sein Nachfolger auf Haus Nr.11 war wohl der Fleischhauer Anton Gaich, der 1675, 1677 und 1679 als Hausbesitzer ge- nannt wird. Er war laut Trauungsbuch seit 31. Jänner 1683 mit einer Sabine N. verheiratet, muss aber bald nachher ein zweites Mal geheiratet haben, da er eine Witwe Ursula hinterlassen hat, welche sich am 12. März 1688, wo sie als Hausbesitzerin ge- nannt wird, mit dem Fleischhauer Georg Prugger vermählte. Dieser wird auch in der Abrechnung von 1690 ausdrücklich als Nachfolger Gaichs genannt, scheint aber kein Ehrenmann ge- wesen zu sein, da in einem Ratsprotokoll vom 20. August 1694 erwähnt wird, dass er wegen Diebstahls von Kühen aus der Stadt verwiesen wurde. Sein Haus kaufte nach dem selben Ratsprotokoll Urban Kräll, der früher das Haus Nr.25 besaß. Im Jahre 1695 zahlte derselbe noch für Nr.25 und das Gaichische Haus die Steuern. Dass alle diese bisher erwähnten Daten sich wirklich auf das Urban Kräll ist seit Juli 1674 mit Ursula Puecherin, geborene Haus Nr.11 beziehen, ist allerdings nicht vollkommen sicher. Friehsin, verheiratet. Zugunsten dieser Ansicht spricht, dass diese ganze Reihe von Besitzern nach den Eintragungen in den Steuerbüchern in dieser Eigentlicher Besitzer war Prug- Gegend der Stadt ihr Haus gehabt haben müssen, aber bei kei- ger wohl nie, sondern nur seine nem anderen Hause unterzubringen sind. Auch waren sie sämt- Frau als Witwe des Gaich. lich Fleischhauer wie der erste verlässliche Besitzer des Hauses Nr.11. Als solchen finden wir im Steuerregister von 1720 den Fleisch- hauer, Wein- und Mostwirt Martin Fritz. Dieser Name kommt dann beim Hause Nr.11 bis zum Jahre 1792 vor, woraus ersicht- lich ist, dass es mindestens zwei, vielleicht auch drei gleichna- mige Besitzer gegeben haben muss. Am 21. Mai 1756 übergab eine Maria Fritzin Haus und Fleischhauerei ihrem Sohn Martin. Derselbe hatte 1758 seine Fleischbank an die Mauer des Mathes Fehler Haus Nr.138 angebaut. Im Jahre 1792 ist Maria Juliane Fritzin, Witwe eines Martin Fritz, als Besitzerin eingetragen. Nach ihr kommen laut Grundbuch Dr. Burger, Maria Jöllin, Genovefa Einberger, Josef Hubinger und seine Gattin Elisabeth. Letzterer wird noch 1829 genannt. Im Jahre 1858 ist aber Josef Weixler Besitzer. Hubinger wird später unter den Werksbesit- zern wieder genannt werden.

33 Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses einen Josef Weixler, der es im Jahre 1858 besessen haben soll.

Es handelt sich bei diesem Objekte jedenfalls um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der Einlagezahl 120, Baufläche 51/1 registriert ist und das als Eckhaus heute die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 11/Minoritenplatz 3 hat.

Die Eintragungen im genannten Grundbuch haben ihre Grund- lage im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 7.

Ab 1858 ergibt sich für diese Liegenschaft folgende Reihe von

Besitzern: In Bezug auf den Besitzer per 1858 muss sich Dr. Wittmann geirrt haben, denn laut genanntem Grundbuch hatte Josef Weixler im Jahre 1859 zwar ein Pfandrecht auf diese Liegen- schaft, und zwar in der Höhe von 500 Gulden. Besitzer laut

Grundbuch war aber noch eine Hubinger, entweder die Witwe Elisabeth oder die Tochter Josefa. Jedenfalls wurde das Haus am 14. Oktober 1871 versteigert und /:Weixler dürfte etwa zu diesem Zeitpunkt sein Pfandrecht geltend gemacht haben:/ ging an den Meistbieter Leopold Lienhard, der es am 21. Juli 1900 an Johann Umschaden verkaufte. Dieser verkaufte es aber schon sechs Jahre später weiter, und zwar am 27. September 1906 an Johanna und Rudolf Urch zu gleichen Teilen, und diese Familie gab dem Hause auch den bei Dr. Wittmann verwende- ten Namen.

Am 19. Oktober 1912 kaufte die Stadtgemeinde Wolfsberg mit dem Legat des Johann Offner Fonds diese Realität /:vgl. bei Haus Nr.10:/ und richtete dort die Verwaltung des Städtischen E-Werkes ein, daher wurde das Haus denn auch am 22. De- zember 1950 aufgrund des Verstaatlichungsbescheides von

1948 und des Entschädigungsabkommens von 1950 in den Be- sitz der Kärntner Elektrizitäts AG übertragen, und diese ver- kaufte es 1990 an Dr. Edwin und Erika Rieger.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind diese noch immer Besitzer des

Hauses, in dem sie auch wohnen. Als Mieter finden wir dort: Kärntner Volksbuchhandlung Klagenfurt, Reisebüro Degener, Frisiersalon Martha und die Redaktion der Kärntner Tageszei- tung.

34 12 SCHELLANDER

1755: 45; 1760: 40; 1786: 13; 1792: 13/12

Dieses Haus bestand nach seinem Aussehen vor dem Umbau im Jahre 1908 ursprünglich aus zwei Häusern. Im Steuerregister von 1720 kommt zwischen den jetzigen Häusern Nr.11 und 12 ein Hausbesitzer Franz Camerlander vor, der in den späteren Registern nirgends unterzubringen ist, obwohl die Häuser in diesem Stadtteil bis zu dieser Zeit ganz geordnet verzeichnet sind. Vielleicht gehörte ihm die nördliche kleinere Hälfte dieses Hauses, welche später mit dem anderen Teil vereinigt wurde. Am 7. Mai 1728 bat Camerlander, wie oben erwähnt, das Haus Nr.8 kaufen zu dürfen. Die Vereinigung der beiden Häuser könnte also etwa in dieser Zeit stattgefunden haben. Die älteste Nachricht über das Haus Nr.12 im Ratsprotokoll vom 13. November 1640 besagt, dass Pirker der Ältere die alte Grahsische Behausung kaufte, dass aber Eva Spießin, vormals Grahsin im Namen ihres Sohnes dagegen ihr Einspruchsrecht prätendiert habe. Diesem Recht muss auch Folge gegeben wor- den sein, denn am 9. August 1641 heißt es: Eva Spießin kauft das alte Grahsische Haus. Zunächst steht dann aber am 11. Fe- ber 1661, dass die Simon Spießischen Gerhaben beauftragt wurden, die Gartenmauern gegen das Kloster wiederherstellen zu lassen. Der Garten dieses Hauses grenzt noch heute unmittelbar an den Klostergarten, da das Haus Nr.11 keinen Garten besitzt. Das Spießische Haus wurde dann laut Ratsprotokoll vom 18. April 1662 an den Bergrichter und Verweser Michael Pfleger in St. Leonhard verkauft, der am 19. Mai 1662 als Bürger aufgenom- men wurde und auch von diesem Jahre an die Steuern gezahlt hat. Unmittelbar hinter ihm steht in den Registern für 1675, 1677 und 1679 Herr Hans Khöttinger. Derselbe zahlt aber hier nur für seine anderen Besitzungen und scheint daher im Hause Nr.12 nur gewohnt zu haben. Dies ist umso leichter begreiflich, Hans Khöttinger besaß Haus Nr.169 in der Unteren Stadt da seine Frau Maria Elisabeth laut Ratsprotokoll vom 18. Sep- tember 1643 eine Tochter des Michael Pfleger von Werdenau gewesen ist. Im Steuerregister von 1695 erscheint Pfleger nicht mehr, dagegen zahlte in diesem Jahre Khöttinger auch für ein Haus in der Klostergasse. Eine Tochter Maria Elisabeth dieses Khöttinger und seiner Frau geborene Pfleger heiratete am 11. November 1685 den bamber- gischen Registrator Johann Georg Holzmann, eine andere Toch- ter, Maria Constantia am 3. Feber 1706 den am 6. Oktober 1676 getauften Johann Gottfried Zeidler, Sohn des Andreas und der Katharina, /:siehe Haus Nr.103:/. Die letztere verwies laut Rats- protokoll vom 19. Feber1706 ihren Mann auf das Khöttingerische Haus, der deshalb 1720 daselbst als

35 Besitzer eingetragen ist 1734 erscheint schon nur mehr seine Witwe, deren Kinder Leopold, Elisabeth und Gottfried Zeidler jun. am 15. März 1737 die Mitteilung erhielten, dass der Gläu- biger Frähs ihr Haus um 450 Gulden dem Kanzleirat Johann Leopold Krumb verkauft habe. Eine Schätzung vom 18. Sep- tember 1736 hatte auf 600 Gulden gelautet. Krumb zahlte laut Protokoll vom 22. März 1737 tatsächlich 475 Gulden. In den Jahren 1755 und 1760 steht statt „Johann Leopold“ „Jo- hann Leonhard“, vielleicht nur ein Schreibfehler. 1786 besaß das Haus der Gastgeber Johann Georg Starz, dessen Witwe Cordula laut Grundbuch von 1792 den Josef Okorn hei- ratete. Dann folgen Mathias Polsinger und Leopold Zangger, letzterer noch 1829. Im Jahre 1858 war Katharina Poppe Besit- zerin dieses Hauses.

Nach den Angaben von Dr. Wittmann war also im Jahre 1858 eine Katharina Poppe Besitzerin dieses Hauses

Es handelt sich dabei um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 11, Baufläche 41 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 13 hat.

Die Grundlage für die Ersteintragung im besagten Grundbuch waren die Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 8

Aufgrund des genannten Grundbuches ergibt sich von 1858 bis heute folgender Besitzverlauf: Katharina Hutter, vorher Katharina Poppe, verkaufte diese Liegenschaft am 16. Oktober 1860 an Franz Schellander, der sie am 31. Juli 1895 seinen Söhnen Hugo und Otto Schellander zu gleichen Teilen übergab. Am 2. März 1899 kaufte Otto Schellander seinem Bruder Hugo dessen Besitzhälfte ab, sodass die Liegenschaft nun wieder in einer Hand vereint war. Die finanziellen Verhältnisse des Otto Schellander müssen aber nicht gerade die besten gewesen sein, denn am 14. November 1911 gelangte die Realität durch einen Verteilungsbeschluß in den Besitz der Sparkasse Wolfsberg. Grund dafür dürfte gewe- sen sein, dass sich Otto Schellander für den von Dr. Wittmann erwähnten Umbau des Hauses im Jahre 1908 bei diesem Geld- institut so stark verschuldet hatte, dass er die Annuitäten nicht mehr leisten konnte.

Hugo Schellander muss inzwischen sichtlich eine nicht unver- mögende Frau namens Luzia geheiratet haben, denn am 13. April 1918 kauften die beiden je zur Hälfte das „Schellanderhaus“, das das erste richtige Hotel in der Stadt war, von der Sparkasse zurück.

36 Doch auf die Dauer hatten wohl auch diese beiden damit kein Glück, denn am 31. Jänner 1934 wurde das Haus versteigert und gelangte so an den Meistbieter Hans Moser, der den Besitz am 17. Mai 1949 seinem Sohn Karl Moser übergab. Nach seiner Verehelichung trat Karl Moser gemäß Ehekontrakt am 29. Juni 1959 die Hälfte der Liegenschaft seiner Gattin Charlotte ab, die nach dem Tode ihres Gatten am 3. Mai 1976 auch dessen Besitzhälfte einverleibt bekam, doch schon fünf Jahre später, am 26. Jänner 1981 verkaufte sie die gesamte Realität an einen Siegfried Gaber. Dieser scheint aber damit nicht sehr zufrieden gewesen zu sein, denn am 21. März 1984 tauschte er das Haus gegen das von Heinz und Edeltrude Jakobitsch /:Johann Offner Straße 3, siehe dort:/. Als die Jakobitsch aber 1990 Bad Weißenbach erwar- ben, verkauften sie das Haus Johann Offner Straße 13 an die RIS-Realitäten und Investmentservice GesmbH, 9400 Wolfsberg, Bamberger Straße 3. Hinter dieser Adresse verbirgt sich die Kärntner Sparkasse (ehemals Sparkasse Wolfsberg). Das Haus war also wieder einmal im Besitz eines Geldinstitu- tes.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Liegenschaft noch im Besitze der RIS. Im Hause sind einige Wohnungen vermietet.(Es han- delt sich ja dabei um das bis 1970 erste und einzige Hotel der Stadt, das "Hotel Moser“).Als weitere Mieter bzw. Pächter fin- den wir dort noch die Gewerbe- und Handelsbetriebe: Automa- tencasino Jackpot, Cafe-Bar-Arktis, Cafe-Bar-Royal, ein „Vi- deoparadies“ und das FIGURELLA International Schlankheits- und Figurformungsinstitut.

37 13 STEINWENDER

1755: 46; 1760: 41; 1786: 14; 1792: 14/13

In der Abrechnung Nr.5 bezieht sich hierher zuerst wahrschein- lich der dort durchgestrichene Name Jakob Wolf /:derselbe und Veiten Rosenfelder wurden am 7. März 1662 als Schwager des Sebald Furtner be zeichnet:/ unter welchem ein Martin Cramer für 1668 und 1669 als Besitzer eingetragen ist. Mit diesem wur- de am 19. November 1677 für die Zeit von 1670 bis 1676 abge- rechnet. In der 1690 verfassten Abrechnung ist Martin Cramer schon am ersten Blatt eingetragen, aber unter Hinweisung auf die vorstehend erwähnte Eintragung in der Abrechnung Nr.5. Der Schuster Martin Cramer hatte nämlich am 18. Juli 1690 von Hans Guntschier ein Haus neben den Fleischbänken gekauft, und da die Abrechnung für das Haus Nr.12 für die Zeit von 1677 an erst im Jahre 1690 erfolgte, findet sich die Eintragung derselben bei dem von Cramer mittlerweile erworbenen Haus. In den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 ist er dagegen noch als Besitzer eines Hauses in der Klostergasse verzeichnet. Im Register von 1695 kommt daselbst ein Hans Hasenbichler vor, mit dem eigentlich erst sichere Daten über dieses Haus beginnen. In der Abrechnung von 1690 findet sich dasselbe mit der Be- zeichnung „Continatio“ auf der Rückseite eines Blattes, wel- ches sich vorne auf Peter Hasenbichler und Haus Nr.15 bezieht. Das Haus Nr.15 ging aber nicht auf ihn, sondern auf Mathes Hasenbichler über, und die Eintragungen in den verschiedenen Steuerregistern zeigen deutlich, dass Hans nur das Haus Nr.13 besessen hat, da er nach der Abrechnung von 1691 bis 1708 dafür die Steuern bezahlte. Das Wort „Continatio“ bei dieser, der Schrift nach im Jahre 1690, sondern später erfolgten Eintragung deutet demnach nicht darauf, dass es sich um Angaben handle, welche als Fortsetzung der Steuerzahlung des Peter Hasenbichler aufzufassen sind, zumal letzterer nicht gut zwei Häuser gleichzeitig besessen ha- ben kann, da dies den Ansichten der damaligen Zeit widerspro- chen haben würde. Hans Hasenbichler erscheint später nur noch in den Steuerregis- tern von 1720 und 1734. Im Jahre 1737 zahlt seine Witwe als Bäckerin, nach dem Kataster von 1740 aber Wolf Hasenbichler für ein zweigädiges Haus. Letzterer wollte am 4. März 1735, mit seiner Mutter hausend, vor seinem Küchen- fenster eiserne Balken machen lassen, wenn der Stall im Frei- haus /:Nr.14:/ abgetragen würde. In den Jahren 1755 und 1760 ist er noch Besitzer. 1786 war schon Anton Hasenbichler daselbst Bäckermeister. Nach

38 dem Urbarbuch von 1792 folgte ihm Josef Hopfgartner. Im Grundbuch von 1792 sind eingetragen: Johann Flaggl und Josef Weißenegger, Paul Flaggl vlg. Holzmann, Josef Hopfgartner, Anton Ziegler und Michael Sternweiß. Letzterer kommt noch 1829 und 1858 vor.

Laut Häuserchronik von Dr. Wittmann ist also Michael Stern- weiß im Jahre 1858 Besitzer dieses Hauses.

Bei dieser Liegenschaft handelt es sich um jene, die im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 12, Baufläche 42 eingetragen ist und die heute die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 15 hat.

Die Grundlage für die Ersteintragung im besagten Grundbuch sind die Eintragungen und Aufschreibungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 9. Zwei reale Seilergerechtsame, die Michael Sternweiß beim Ver- kauf des Hauses Nr.39 /:heute Hoher Platz 18:/ zurückbehalten hatte, wurden auf dieses Haus Johann Offner Straße 15 über- tragen.

Aufgrund der Grundbucheintragungen ergibt sich seit dem Jah- re 1858 folgende Besitzerfolge: Nach dem Tode des Michael Sternweiß am 23. August 1868 bekam dessen Sohn Konrad Sternweiß am 23. Jänner 1869 den Besitz eingeantwortet. Am 10. Oktober 1885 wurde die Liegen- schaft versteigert und ging am 11. Mai 1886 an den Bestbieter Johann Pammer. Am 8. April 1895 wurde sie aufgrund einer Adjudizierungsurkunde dem Fritz Steinwender zuerkannt, der dem Hause auch den volksüblichen Namen gab. Auf Steinwen- der folgte am 21. März 1924 Luise Kager und am 21 Dezember 1977 Alois Ellersdorfer.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Alois Ellersdorfer Besitzer der Liegenschaft. Ellersdorfers Wohnanschrift ist 9433 St. Andrä, Oberaigen 3. Im Hause sind gegenwärtig eingemietet: Das Sportartikelge- schäft BILLABONG, die Änderungsschneiderei SUKH und das Modegeschäft Letscho’s Boards & Fashion.

39 14 BLEIWEISSFABRIK

1755: 47; 1786: 15; 1792: 14

Dieses Haus lässt sich sicher erst im Rektifikationsbefund von 1755 nachweisen, wo es unter der Bezeichnung: Extra Jurisdiktionem vorkommt. Im Steuerregister von 1760 fehlt es, im Stiftbuch von 1786 steht: Benefiziatenhaus St. Udalrici. Im Urbar von 1792 sind Josef Inzinger, Schlossbenefizial, und Jo- hann Söllner eingetragen. Nach dem Grundbuch von 1792 be- sitzt das Haus Franz Herbert von Josef Inzinger, dann Albin Freiherr von Herberth. Zu dem Datum 1829 und 1858 steht da- bei: Herberth verwendet es als Wohnhaus des Direktors der Bleiweißfabrik.

Nach Dr. Wittmann ist Albin Freiherr von Herbert der letzte Besitzer dieses Hauses, das ein Teil des ehemaligen Freihauses derer von Waldenstein und Sonnegg war, und es wird hier die Geschichte des gesamten Komplexes, also der Häuser Nr.14,15,16(Teil) und 17 ab dem Jahre 1858 dargestellt.

Bei dem Hause Nr.14 handelt es sich um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 13, Baufläche 43 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 17 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Herrschaft Waldenstein unter der Nummer 257.

Danach sind seit dem Jahre 1858 folgende Personen. bzw. In- stitutionen Besitzer dieser ausgedehnten Liegenschaft: 1858 ist also Albin Freiherr von Herberth der Besitzer. Am 2. März 1877 wurde im Grundbuch die Fabrikfirma H.P.Herberth als Besitzer eingetragen, und diese verkaufte den Besitz am 2. Juni 1906 der Bleiberger Bergwerksunion. Am 23. August 1949 kaufte schließlich die Stadtgemeinde Wolfsberg diese ausge- dehnte Liegenschaft /:es handelt sich um die Häuser 14,15,16(Teil) und 17:/ Der Komplex stand eine Zeit lang leer, beherbergte dann in den 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts die sich eben angesiedelte Kleiderfabrik Lebek, bis diese anfangs der 70iger Jahre ihre neuerrichtete Produktionsstätte im ehemaligen Lagergelände in Priel bezog.

1977 ließ die Stadtgemeinde Wolfsberg die Häuser Nr.15,16(Teil) und 17 schleifen und errichtete auf dem so frei gewordenen Areal den heutigen „Bleiweißparkplatz“.

40 15 BLEIWEISSFABRIK

1755: 48; 1760: 42; 1786: 16; 1792: 16/15

Am 8. Juli 1695 kaufte der Bäckergeselle Georg Wadler das Mathes Furtnerische Haus, welches laut Protokoll vom 9. Juli 1660 bei dem Prieltore lag. Der Kaufvertrag darüber wurde von Mathes und Maria Furtner am 1. Feber 1661 ausgestellt, der gerade kein besonderer Ehrenmann gewesen zu sein scheint. In der Ratssitzung vom 11. Jänner 1661 wurde nämlich vom Stadt- richter berichtet, dass er anlässlich seiner Visitation der Bäcker beim Mathes Furtner als einzigen Brothüter an der Waage am Brottisch „ein Khnölla Pley, bei eineinhalb Lot schwer ange- hängter“ gefunden habe. Der Name Georg Wadler findet sich auch in der Abrechnung Nr.5 an einer Stelle, die diesem Hause entspricht, ist jedoch durchgestrichen. Darunter steht: Peter Hasenbichler. Ein Bä- ckergeselle dieses Namens aus Maildorf /:sein Bruder Hans besaß am 9. Juli 1689 als altersschwacher Mann das Hanslschusterhübl in Maildorf:/ erhielt gegen 7 Gulden 20 Kreuzer Bürgergeld, 1 Gulden Meistergeld und 8 Kreuzer Ein- schreibgeld das Bürgerrecht und dürfte bald nachher den Wad- ler im Besitze dieses Hauses abgelöst haben, da im Hause eines Peter Hasenbichler in der Klostergasse am Freitag den 23. Mai 1664 Feuer ausbrach, wobei 12 Häuser zugrunde gingen. Die Abgebrannten verlangten am 6. Juni 1664, dass er sich mit ihnen, wenn er könne, vergleichen solle, widrigenfalls sein Vermögen inventiert, geschätzt und unter sie verteilt werden sollte. Peter Hasenbichler bat gleichzeitig, ihn aus der persönli- chen Kuratur zu entlassen und führte einen Entscheidungstag an, der auf den 1. Juli festgesetzt wurde. Was dabei bestimmt worden ist, kann nicht angegeben werden, da die betreffenden Ratsprotokolle nicht mehr vorhanden sind. Nach der Abrechnung Nr.5 zahlte er aber doch für das früher dem Wadler gehörende Haus von 1668 bis 1675 inklusive die Steuern. Da es bei ihm und bei Wadler heißt, dass das Haus bei dem Prieltore stand und sich für die anderen Häuser, auf welche diese Bezeichnung passen würde, in derselben Zeit andere Be- sitzer nachweisen lassen, dürfte wohl ein Ausgleich zustande gekommen sein, bei welchem dem Peter Hasenbichler das Haus geblieben ist. Er zahlte laut Abrechnung von 1690 auch noch für 1676 bis 1690, dann steht auf der nächsten Seite dieses Bu- ches, wie bei Haus Nr.13 erwähnt: Continuatis Hans Hasenbi- chler, was aber offenbar nicht hierher gehört, da Hans wohl nicht als Besitznachfolger Peters nachweisbar ist. In dem Steu- erregister erscheint Peter von 1675 bis 1679. Im Jahre 1675 war seine Witwe Besitzerin. Am 9. Dezember 1695 übergab Magda- lena Hasenbichler, offenbar diese Witwe, Haus und Handwerk ihrem Sohn Mathias.

41 Peter dürfte Anfang 1694 gestorben sein, da am 18. März 1694 aus diesem Besitz ein Stadel am Priel an Magdalena und ein ganz wasserverschwemmter, unbrauchbarer Garten unter der Mühle von Priel an Mathias Hasenbichler überschrieben wur- den. Letzterer erhielt dann auch nach seiner Mutter am 20. Juni 1697 ein und eineinhalb Garten und zahlt 1720 auch für das Haus Nr.15. Ebenso in den Registern von 1734 und 1737. Im Kataster von 1740 steht zuerst noch Mathias Hasenbichler, dann aber schon Josef Rainer, Bäcker. Peter Josef Rainer hatte nämlich am 17. Jänner 1749, wo er Bäckergeselle war, die verwitwete Bäckermeisterin Klara Ha- senbichler geheiratet. Im Jahre 1755 schenkte Rainer auch Branntwein aus. In den Jahren 1760 und 1786 sowie im Urbar von 1792 kommt derselbe ebenfalls vor, zuletzt mit der Be- zeichnung Senior. Ihm folgte nach dem Grundbuch von 1792 durch Ehe mit Anna Rainerin der Bäcker Franz Burgstaller, dann Albin Freiherr von Herberth. Im Parzellenverzeichnis von 1829 steht noch Burgstaller, im Häuserverzeichnis von 1858 aber Herberth. Nach einem alten Bilde scheint dieses Haus mit dem südlichen Ende schief nach rückwärts gestellt gewesen zu sein, wodurch zwischen demselben und dem Hause Nr.17 ein sackartiger Zu- gang zu dem dahinterliegenden Hause Nr.16 entstand, während auf der Mappe von 1829 nur ein schmales Gässchen zwischen Nr. 15 und Nr.17 bezeichnet ist.

/:vergleiche bei Nr.14:/

42 16 BLEIWEISSFABRIK

Dieses Haus wird in den im Gemeindearchiv vorhandenen Bü- chern nur im Rektifikationsbefund von 1755 als Nr.49, dem Grafen Schönborn zugehörig, erwähnt. Dasselbe schloss sich an Nr.17 fast unmittelbar an, lagerte dann aber auch noch hinter Nr.15 und zum Teil noch hinter Nr.14 längs der Stadtmauer. Das Haus kommt in früherer Zeit als Waldensteiner Freihaus vor und ist wohl mit Waldenstein von den Dernbachs an die Schönborn gekommen. Die Außenmauern desselben sind als rückwärtiger Teil der Bleiweißfabrik anscheinend ziemlich er- halten geblieben, während Nr.15 und 17 vollständig umgebaut worden sind.

Bei Dr. Wittmann finden wir dieses Haus im Jahre 1858 als Teil der Bleiweißfabrik im Besitze der Herberth’s.

Bei dieser Liegenschaft handelt es sich um jene, die im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der neugeschaffenen Einlagezahl 108 registriert ist, nachdem von der Einlagezahl 13 Katastralgemeinde Obere Stadt am 30. November 1940 die Baufläche 48 abgetrennt wor- den war. Dieser Teil des ehemaligen Hauses Nr.16 hat gegen- wärtig die Anschrift 9400, Reckturmweg 3.Der Rest des Hauses behielt die Einlagezahl 13, Baufläche 48 und wurde 1977 ge- schleift.

Die Grundlagen für die Ersteintragung im besagten Grundbuch /:vgl. auch bei den Hausnummern 14, 15, und 17:/ sind die Ein- tragungen im Urbar der Herrschaft Waldenstein unter der Nummer 157.

Bis zum Jahre 1940 ist der Besitzerverlauf von 1858 an mit dem von Nr.14, 15 und 17 identisch. Am 30. November 1940 kaufte Franz Sternath diesen zur ehe- maligen Bleiweißfabrik gehörenden Teil des Hauses Nr.16, und am 9. Juni 1952 ging dieser abgetrennte Teil an Elfriede Sternat (im Grundbuch sind auch die Namensformen Sternath und Sternad zu finden) über. Durch Einantwortung gelangte der Besitz am 27. April 1971 an Erwin Aigner, der ihn am 15. April 1983 seiner Tochter Irmtraud Domaingo, geborener Aigner schenkte.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist diese noch immer Besitzerin. Sie wohnt 9400, Bamberger Straße 7 im sogenannten „Aignerhaus“, wo sie auch eine Trafik betreibt.

43 17 BLEIWEISSFABRIK

Südlich an die Stadtmauer grenzend; 1755: 50; 1760: 43; 1786: 18; 1792: 18/17

Nach Abrechnung Nr.5 besaß dieses Haus in den Jahren1668 und 1669 Hans Peter Niernberger. Ein Sattler Georg Niernberger hatte laut Ratsprotokoll vom 20. Juli 1637 und 19. September 1643 ebenfalls ein Haus beim Prieltor. Dessen Schwiegervater Sebastian Scheidenikh (auch Scheidling und Schedenig) übernahm am 5. Juli 1640 von seinem gleichnami- gen Vater, der Hufschmied war, ein Haus beim Prieltor. Wenn also die Scheidenikhs nicht etwa früher Besitzer des Hauses Nr.21 waren, dürfte damals auf Nr.17 ein Schmiedehandwerk betrieben worden sein. Georg Niernberger scheint mit seiner Frau nicht besonders gut gelebt zu haben, da sie ihm /Protokoll vom 7. Dezember 1640:/ nach Hause durchging etc. Bald nachher hatte sie das Unglück, mit einem von ihrem Mann gelenkten Wagen umgeworfen zu werden und dabei einen brandig gewordenen Arm zu verlieren, was zu einem längeren Prozess mit dem von ihrem Vater geru- fenen Arzte Mathias Kobalt führte, da Niernberger dessen Ho- norar von 83 Gulden nicht zahlen wollte. Nach der Abrechnung von 1690 zahlte für dieses Haus Hannes Lenzpaur, vorher Peter Niernberger von 1670 bis 1706. Sattler Hannes Lenzpaur hatte nämlich am 24. Mai 1682 das Haus der Niernbergischen Witwe gekauft. In den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 erscheinen auf dem Haus noch Niernbergers Witwe und Erben, 1695 bereits Hannes Lenzpaur. Im Jahre 1720 war Mathes Payerle Besitzer dieses Hauses, dann bis einschließlich 1760 der Sattler Franz Sapper, der laut Rats- protokoll vom 7. April 1750 so um 1720 herum das Mathes Payerlesche Haus gekauft hat. Im Jahre 1786 erhielt Sattlermeister Franz Limer das Haus, der auch im Urbar von 1792 noch vorkommt. Er übernahm laut Grundbuch das Haus von der Sattlerswitwe Maria Senetzgowitschin. Ihm folgten Maria Limerin, Georg und Rosa- lia Okorn, im Jahre 1829 Franz Okorn und schließlich die Firma Herberth.

Für die weitere Geschichte vgl. bei Nr. 14, 15 und 16.

44 18 STERNWIRT

1786 19; 1792: 19/18

Dieses Haus liegt eigentlich vor der Stadt, da der die Stadtmau- ern umgebende Wassergraben zwischen demselben und dem Hause Nr.17 unter einem jetzt dort befindlichen Stallgebäude verlief. Seit dem Jahre 1786 wird dieses Haus jedoch stets unter den Stadthäusern aufgeführt. Vielleicht steht dasselbe auf einem zu den alten Stadtbefestigungen gehörenden Grund, die mögli- cherweise bis dort hinaus gereicht haben. Die älteste sich auf Nr.18 beziehende Nachricht dürfte die Ein- tragung im Ratsprotokoll vom 9. August 1771 sein, dass Klara Niederhoferin Haus und Glasergerechtigkeit dem Josef Golser übergeben hat. Dieser Glasermeister sagte am 14. März 1755 seinen mit Johann Köfl getroffenen Hauskauf an, wobei er 5oo Gulden und 20 Gulden Leihkauf als Preis angab. Am 12. Sep- tember 1775 wurde dann der um 200 Gulden und 20 Gulden Leihkauf zwischen Josef Golser und seiner Ehewirtin als Ver- käuferin und Johann Köfl als Käufer abgeschlossene Hauskauf ratifiziert. Letzterer ist der erste in den Verzeichnissen bei einem Hause, das Nr.18 entspricht, angeführte Besitzer. Es heißt hierüber im Stiftbuche von 1786: Johann Köfl, Mostwirt, besitzt ein eigen- tümliches Urbarialhaus, wovon er seinen Dienst in das Stadtkomuneamt zahlt. Im Urbar von 1792 steht darüber: Er zahlt vom Hause zwischen dem Prieltor, vom Garten am Stadt- graben beim Prieltor und von einem Fleck beim Tor an der Mauer, darauf das Zimmer neben der Schenke gebaut wurde. Nach dem Grundbuche von 1792 erwarb Johann Köfl das Haus von Josef Golser. Ihm folgte Franz Köfl, der dasselbe noch im Jahre 1829 besaß, dann kommt von 1858 an Maria Köfl.

Dr. Wittmann gibt für das Jahr 1858 eine Maria Köfl als Besit- zerin dieser Liegenschaft an.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 14, Baufläche 49 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400 Johann Offner Straße 19 hat.

Die Ersteintragungen im besagten Grundbuch basieren auf den Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 14. Aus den Angaben im besagten Grundbuche können ab 1858 folgende Besitzer festgestellt werden:

45 Wer der direkte Nachfolger der Maria Köfl war, ist aus dem Grundbuch nicht ersichtlich, es dürfte sich aber doch um den Georg Wratschko handeln. Jedenfalls ging die Realität am 12. Juli 1878 aufgrund eines Kaufvertrages von Georg Wratschko auf Ignaz Buchmaier über. Einige Jahre später, am 11. August 1885 kauften Martina und Mathias Scheiber das gegenständliche Anwesen zu gleichen Teilen, verkauften dieses aber schon am 8. April 1887 ebenfalls zu gleichen Teilen an Maria Groß und deren Tochter Pauline, verehelichte Termann, der nach dem Tode ihrer Mutter am 10. April des Jahres auch deren Besitzhälfte einverleibt wurde. Durch einen Übergabe- bzw. Ehevertrag ging die Liegenschaft am 12. Feber 1921 an die Tochter der Pauline Termann, Pauli- ne Stückler und deren Gatten Franz Stückler je zur Hälfte, und diese beiden übergaben den Besitz am 19. August 1977 ihrem Sohn Dr. Franz Stückler.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Dr. Franz Stückler Alleinbesitzer des Hauses Johann Offner Straße 19. Im Hause sind zu diesem Zeitpunkt eingemietet: die Bäckerei und auch das dazugehören- de Cafe von Gerlinde und Werner Dohr, eine Filiale der Kos- metikfirma Schlecker und die Tierarztpraxen von Dr. Denise Akdag und Dr. Josef Szechenyi.

46 19 Mit dieser Nummer ist gegenwärtig das eigentlich außerhalb der Stadt gelegene Kapuzinerkloster bezeichnet. Auf der alten Mappe gehörte Nr.19 zur Bauparzelle Nr.15, auf welchem Plat- ze sich das Haus Nr.32 /:früher Nummer eines demolierten Hauses am Getreidemarkt:/, Eigentum des Photographen Breslmaier, befindet. Früher stand dort ein Wohnhaus mit Hof, welches nach dem Parzellenprotokoll von 1829 dem Magistrat gehörte, unmittel- bar an das gewesene Prieltor angrenzend, vielleicht noch einen Teil des zu demselbigen gehörigen Mauerwerks einnehmend. Das Haus scheint dann verfallen zu sein und dann im Jahre 1877 aus dem Besitze des Baron Herberth, der dasselbe als Ma- gazin für die Bleiweißfabrik benützte, in den Besitz des Breslmaier übergegangen zu sein, der es neu aufbauen ließ. Das Gebäude hatte als Magazin damals offenbar keine Nummer und Laut Direktor Fordenek stand erhielt nun die oben freigewordene Nummer 32. Man hatte daselbst überhaupt in der letzten Zeit unter Herberth kein Haus nämlich in der Zwischenzeit die Nr.19 auf das außerhalb des mehr, sondern nur eine Nach Grabens stehende alte Mauthaus /:heute Limaruttihaus in Re- Mitteilung des Direktors im ding:/ eingetragen. In dem Häuserverzeichnis von 1858 steht Garten gelegene Kugelstätte. Nr.19 noch auf Parzelle 50 der Oberen Stadt neben dem Platze des gewesenen Prieltores. Die weitere Eintragung: Wolfsberger Stadtmauthaus vom Jahre 1869 von Anna Zoder, im Jahre 1885 auf Parzelle Nr.27 Katastralgemeinde Reding übertragen, be- zieht sich nicht mehr auf dieses, damals wahrscheinlich auch nicht mehr als Wohnhaus verwendete Gebäude, sondern auf das jetzt zu Reding gehörende Limaruttihaus jenseits des Grabens, welches früher, so wie noch heute die anderen Mauthäuser zur Stadt gerechnet wurde. 1885 hat dann der damalige Gemeinde- sekretär, um den Besitzer dieses ehemaligen Mauthauses eine Gasthauskonzession verschaffen zu können, was in Reding leichter möglich war als in der Stadt, dahin vermittelt, dass die- ses Haus aus der Stadt ausgeschieden und der Steuergemeinde Reding zugeteilt wurde, in deren Rayon das Haus faktisch auch liegt. Die dadurch wieder freigewordene Nummer 19 erhielt dann das Kapuzinerkloster /:siehe auch zwischen 73 und 74:/ zwischen den jetzigen Häusern 17 und 20, aber in den im Stadt- archiv aufbewahrten Häuserverzeichnissen etc. sind noch ande- re Wohngebäude erwähnt, deren Lage heute nicht mehr genü- gend sichergestellt werden kann. So steht im Abraitbuch Nr.5 nach dem jetzigen Haus Nr.17 der Der Seiler Andreas Achatz durchgestrichene Name Enoch Späth. Darüber steht: Judith heiratete am 19. November 1690 die Maria, Tochter des Platzerin und ihr jetziger Ehewirt Andrä Achatz 1665 bis 1669 Bäckers Andreas Rosenfelder zahlt mit Seil, Spagat und Glockenstrick, war also ein Seiler. und seiner Frau Sophie Ottilie Ein Rest wird der Platzerin von der Steuer pro 1670 abge- schrieben, „weil sie soviel bei den Platzerischen für bezahlten Lohn zu der Abrechnung fordern hatte“. In der Abrechnung von 1690 steht: Andrä Achatz, vorher Judith Platzerin 1670 bis 1697, anjetzo von 1698 an bis 1706 Thomas

47 Auer. In den Steuerregistern von diesem Haus item auch von einer Brandstatt, welche bald als Wutscherische, bald als Wurzerische bezeichnet wird. Nach dem Register von 1720 zahlte Maria Achatzin vom Haus und von der Wurzerischen Brandstatt. Ein Stefan Wutscher, der schon am 8. November 1661 um eine Brandstatt oder der Stadt gehörige Wohnung gebeten hatte, erhielt am 3. November 1662, wo er als Kürschner und Viertelmeister bezeichnet wird, statt seiner eigenen Brandstatt gegen Wechselbrief die des Seiler- meisters Sebastian Perger beim Prieltor, an der am 8. Oktober 1661, einem Dienstage, Feuer ausgebrochen war, das nahezu die ganze Stadt zerstörte. Da aus dem Hause bei Beginn des Brandes Truhen beim Prieltor hinausgetragen wurden, muss dasselbe jedenfalls beim Tore gestanden sein. Am 11. März 1663 muss dann die Stefan Wutscherische Brandstatt beim Prieltor um 24 Gulden und 1 Silberkrone Leihkauf dem Schus- ter Veit Haas überlassen worden sein. Letzterer hat dieselbe vielleicht schon kurz darauf an Achatz weitergegeben. Da in der Abrechnung Nr.5 ein Perger anscheinend von 1665 an nur in der Unteren Stadt vorkommt, dürfte die ursprünglich dem Wut- scher gehörige Brandstatt bzw. sein Wohnhaus vor dem Brande dort zu suchen sein und diejenige Wutscherische Brandstatt, für die Achatz zahlte, könnte mit der ursprünglich Pergerischen beim Prieltor identisch sein. Dafür würde vielleicht auch spre- chen, dass sowohl Perger als auch Achatz Seiler waren. Seit dem Steuerregister von 1720 verschwindet der Name Achatz in allen Aufzeichnungen. Dafür findet sich in den Jah- ren 1734 und 1737 ein Tischler Daniel Lipp gleichfalls zwi- schen den Häusern 17 und 20. Nach ihm besaß seine Witwe im Jahre 1740 ein zweigädiges Haus beim Prieltor, eine Ortsbe- zeichnung, die sonst nur noch beim Hause Nr.17 gebraucht wird. Dann folgt in den Jahren 1755 und 1760 eine Regina Lippin, die im Stiftbuche von 1786 Florian Lipps selige Witwe, Tischlermeisterin, und im Urbar von 1792 Florian Lipp jun. Tischler. Im gleichzeitigen Grundbuche von 1792 zahlt Lipp an dieser Stelle, dafür steht bei Nr.80/75, dem Eckhaus vis a vis dem Kapuzinerkloster, „Florian Lipp, der Spitz ist landschaft- lich“. Letzteres Haus kann seiner Lage nach nicht das von Lipp früher bewohnte gewesen sein, abgesehen davon, dass es sich z.B. im Jahre 1755 im Besitze einer Freyin von Leobeneg oh- nedies erwähnt ist. Der Zeitangabe zufolge könnte das Haus der Lipp beim Prieltor mit dem des Achatz identisch sein. Nach dem Stiftbuch von 1786 gehörte Lipp zum ersten Viertel, wel- ches die Häuser an der Ostseite der Straße umfasst. Daselbst ist aber nirgends ein Platz vorhanden, der diesem Hause entspro- chen haben könnte. Im Steuerregister von 1720 ist weiters zwi- schen dem Haus Nr.17 und dem Graf Herbersteinischen Nr.75 eine Putzerin angeführt, deren Cordula Haus nicht verlässlich

48 be stimmt werden kann. Es kommt im Register von1695 aller- dings ein Franz Putz vor

Dessen Haus befand sich aber anscheinend weiter oben am Rindermarkt. Die Brandstatt der Cordula Putzin wurde am 8. Jänner 1734 dem Georg Jölly verkauft. Vielleicht ist damals das abgebrannte Haus nicht wieder aufgebaut worden. Dasselbe könnte möglicherweise anstelle des jetzigen Gartens von Haus Nr.74, oder dort gewesen sein, wo 1829 hinter dem damaligen Hause Nr.32 auf Parzelle 51 und 52 Wirtschaftsgebäude stan- den.

Die weitere Geschichte des Hauses Nr.19 ist bei Nr.32 be- schrieben. Hier wird die des alten Mauthauses erzählt, das nach Dr. Wittmann im Häuserverzeichnis von 1858 mit der Hausnummer 19 noch als auf der Parzelle 50 in der Oberen Stadt gelegen, verzeichnet ist, obgleich es „faktisch im Rayon Reding“ liegt. Das Haus hat heute die Anschrift 9400, Alois Huth Straße 6, war immer außerhalb der Stadt gelegen und gehört auch heute zur Katastralgemeinde Reding.

Folgende Besitzer sind seit 1858 feststellbar: Am 23. April 1871 kaufte Regina Limarutti die Liegenschaft von der Anna Zoder und übergab sie am 2. September 1878 an ih- ren Sohn Franz Lorenz Limarutti. Nach dessen Tod ging sie durch Einantwortung am 22. Mai 1903 an dessen Sohn Karl Limarutti über, und die lange Besitzzeit in dieser Familie ist der Grund für den volksüblichen Namen bei Dr. Wittmann. Am 22. Juni 1948 wurden die Besitzrechte zu je 1/6 durch einen Schenkungsvertrag an die Kinder des Karl Limarutti d.Ä. näm- lich Auguste Krauland geborene Limarutti, Regina Neugebauer geborene Limarutti, Margarethe Schattleitner geborene Limarutti, Anna Brunner geborene Limarutti, Elfriede Wittig geborene Limarutti und Karl Limarutti jun. aufgeteilt Diese Erben verkauften dann am 29. Juni 1951 den gesamten Besitz an den Maschinen- und Fahrzeughändler Heinrich Schlossinger, der bis zu diesem Zeitpunkt auf dem Weiherplatz ein ebensolches Geschäft betrieben hatte. Nun wurde das neuerworbene Haus im Laufe der Jahre großzügig ausgebaut, sodass das alte Limarutti- bzw. Mauthaus nicht mehr zu erken- nen war.

Am 16. September 1985 wurden schließlich die Besitzrechte gemäß einem Gesellschaftsvertrag der Firma Ing. Heinrich Schlossinger Kommanditgesellschaft einverleibt, und so sind heute, am 1. Jänner 2000 die Besitzverhältnisse noch immer. Das Schwergewicht der Firma liegt gegenwärtig beim Televisi- ons- und Zweiradmarkt.

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20 KAPUN

1755: 52; 1760: 45; 1786: 23; 1792: 23/20

In Bezug auf dieses Haus erwähnt der damalige Besitzer des- selben, der Gastwirt Johann Franz Sauer, in der Ratssitzung vom 23. Jänner 1756, dass darauf schon seit mehr als hundert Jahren eine Bäckergerechtsame betrieben wurde. Vor dem Jahre 1644 sei der Bäcker Hans Furtner Besitzer desselben gewesen, der es am 18. März 1644 dem Bürger und Brothüter, also ver- mutlich auch Bäcker, Erhard Schmirger verkauft habe. Im Jahre 1654 kaufte das Haus Adam Mayländer, Bäcker Veitlbäck, des- sen Witwe den Joachim Painschab heiratete. Des letzteren zwei- te Frau, die Schmiedemeistertochter Anna Vätterl, vermählte sich später mit dem Bäcker Mathias Erler /:ein Mathäus Erler mit dem Prädikat „Kunstreich“ heiratete am 27. Feber 1692 die Anna, Tochter des Hans Georg Rubitscher. Der Name Erler ist jedoch an der betreffenden Stelle etwas undeutlich geschrieben, sodass es sich hier wahrscheinlich doch um eine andere Persön- lichkeit als den obigen Bäcker handeln dürfte:/. Dieser Mathias Erler betrieb die Bäckerei bis zum Tode seiner Frau. Das Haus kam dann auf deren Tochter Anna, die mit ihm, Jo- hann Georg Sauer, vermählt ist. Auf diese Weise glaube er die Berechtigung dafür bewiesen zu haben, dass die Gerechtsame nur auf seinen Sohn übertragen werden könne, der bereits die Bäckerei lerne. Vorsichtigerweise hatte Sauer in diesem seinen Vertrage verschwiegen, dass das Haus, wie später in der Sit- zung vom 16. September 1757 angegeben wurde, zwischen Schmirger und Mayländer einem Thomas Schudmann /:vielleicht richtiger Schiedmann zu lesen:/ gehört habe, der nicht Bäcker, sondern ein Maler war. Eine Entscheidung über das Anwesen des Sauer ist damals schon wahrscheinlich deshalb nicht erfolgt, weil sein Sohn erst in der Lehre stand. 10 Jahre später, am 7. Juni 1766 steht dann im Ratsprotokoll: Johann Georg Sauer habe seinerzeit das Ma- thes Painschabische Haus /:oben hieß der Painschab Joachim:/ mit Bäckergerechtsame gekauft, das Gewerbe aber nicht ausge- übt, weil er es nicht erlernt hatte. Nun sei aber sein Sohn Lorenz gelernter Bäcker, weshalb er ersuche, ihn als Meister zu incorporieren. Die anderen Meister waren aber nicht einver- standen, weshalb das Bäckergewerbe auf diesem Hause nicht mehr weiterbetrieben wurde. In der Abrechnung Nr.5 verzeichnet Adam Mällender als Besit- zer von 1668 bis 1676 /:dieser Bäcker Adam Mällender dürfte mit dem gleichnamigen Besitzer des Hauses Nr.39, der dasselbe 1688 kaufte, nicht identisch sein, da letzterer als Seiler bezeich- net wird:/

50

In der Abrechnung von 1690 steht: Joachim Painschab, vorhin Adam Mällender von 1677 bis 1706. In den Steuerregistern von 1675, 1677, 1679 und 1695 erscheint Joachim Painschab, und zwar 1675 mit dem Zusatze „und Ehewirtin und Adam Mällenders Erben“. Im Jahre 1720 wird dessen Witwe genannt, 1735, 1737, 1740, 1755 und 1760 ist Johann Sauer „Wirt und Besitzer dieses Hauses“. 1786 und im Urbar von 1792 gehört dasselbe dem Riemer Johann Lichtenfels (wahrscheinlich Juni- or), der es durch Ehe mit Ursula Sauerin bekam. Dann folgten Ursula Lichtenfels, Josef Sauerer, im Parzellenverzeichnis von 1829 ein Franz und 1858 wieder ein Josef Sauerer. Als Grenzen finden wir die Post- und die Spitzgasse angegeben. Die Postgasse heißt heute stets Klostergasse, Spitzgasse ist da- gegen die zum „Spitz“ führende Gasse.

Dr. Wittmann führt also als letzten Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 einen Josef Sauerer an.

Bei diesem Gebäude handelt es sich um jenes, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 15, Baufläche 53 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 28 / Spitzgasse 3 hat, da es sich um ein Eckhaus handelt.

Die Eintragungen im besagten Grundbuch haben jene zur Grundlage, die im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Num- mer 16 aufscheinen.

Nach dem Grundbuch ergibt sich seit dem Jahre 1858 folgende Reihe von Besitzern für dieses Haus: Vom 26. März 1849 existiert ein Magistratsbescheid, der der letzten Angabe Dr. Wittmanns, Josef Sauerer wäre 1858 Besit- zer dieses Hauses gewesen, widerspricht. Dort heißt es, dass nach dem verstorbenen Josef Sauerer 4 Erben vorhanden sind, nämlich die behinderten Kinder Johann Sauerer und Josefa Sauerer bzw. dazu noch Elisabeth und Rosalia Sauerer, der mit dem gleichen Datum durch Einantwortung das alleinige Besitz- recht an dieser Liegenschaft zugesprochen wurde. Es darf als sicher angenommen werden, dass Rosalia Sauerer dafür die Versorgung der behinderten Geschwister übernahm und ihre Schwester Elisabeth erbsentschädigte. Jedenfalls heiratete Rosalia Sauerer am 12. März 1852 den Johann Kapun, und mit gleichem Datum trat sie die Hälfte des Besitzes an ihren nunmehrigen Gatten ab. Am 21. Jänner 1887 finden wir die Rosa Kapun, geborene Sauerer wieder als Al- leinbesitzerin, und am 20. Oktober 1890 wurde Johann Kapun

51 jun. durch Einantwortung Besitzer dieser Liegenschaft, die er am 27. Dezember 1937 seinem Sohn Otto Kapun übergab. Am 3. Mai 1938 kaufte eine Rosa Kapun die Realität und über- gab diese am 27. Dezember 1974 an Hubert Aichelburg.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Hubert Aichelburg noch immer Besitzer dieses Hauses, in dem eine Firma Aichelburg- Pols- termöbel & Bettwaren, die Boutique La Boum und die Vinothek Azzurro auf der der Johann Offner Straße zugekehrten Seite und das Cafe Hammerer in der Spitzgasse ihre Geschäfte be- treiben.

52 21 KAGER

1755: 53; 1760: 46; 1786: 24; 1792: 24

Dieses Haus gehörte laut Abrechnung Nr.5 von 1668 bis 1676, sowie laut Abrechnung von 1690 in der Zeit von 1677 bis 1705 dem Lorenz Vätterl, der nach dem Ratsprotokoll vom 6. Mai 1659 trotz des Einspruches der Friesacherischen Erben auch vom Alexander Khirchschlager und dessen Frau, geborene Geringin, das Zainhämmerl am Priel gekauft hatte. Nach den Steuerregistern hat in den Jahren 1675, 1677, 1679 und 1695 Lorenz Vätterl das Haus und das Hämmerl am Priel. Am 12. Jänner 1703 nahm Johann Vätterl von seinem Vater Lorenz die Schneiderwerkstätte, die sich im Hause befand, in Bestand. Im Jahre 1706 sowie 1720 erscheint Hans dann auch als Besitzer von Haus und Hämmerl. Ihm folgte 1734 Johann Georg Vätterl, dessen Witwe, eine geborene Päpstin, verkaufte laut Ratsprotokoll vom 4. September 1736 ihr Haus samt Würzgarten in der Klostergasse um 300 Gulden und 8 Gulden Leihkauf dem Jakob, Sohn des Herrn Westiner. Im Jahre 1787 wird dann auch der Hufschmied Jakob Westiner als Besitzer des Vätterlichen Hauses angeführt, desgleichen in den Jahren 1740, 1755 und 1760. Im Jahre 1786, im Urbar von 1792 und im Grundbuch von 1792 ist Anton Ranftelshofer, Schmiedemeister, Besitzer, der Haus und Geschäft von Anna Maria Ranftelshoferin übernahm. Dann folgte Anton Ranftelshofer jun., der auch 1829 und 1858 als Besitzer vor- kommt.

In der Häuserchronik von Dr. Wittmann wird nach dem Häu- serverzeichnis von 1858 ein Anton Ranftelshofer als letzter Be- sitzer dieser Realität angegeben.

Es handelt sich dabei um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 16, Baufläche 54 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 26 hat.

Das Grundbuch hat als Grundlage für seinen Beginn das Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 17.

Gemäß Grundbuch ergibt sich für dieses Haus seit 1858 fol- gende Besitzerreihe: Als erste Eintragung finden wir dort den Josef Ranftelshofer, Sohn des Anton, und dieser Josef Ranftelshofer übergab den Besitz am 31. Dezember 1872 seiner Tochter Josefa Ranftelshofer. Diese verehelichte sich mit einem Franz Gluhak und übergab diesem laut Ehevertrag am 31. Mai 1876 die Hälf- te

53

Des Besitzes, doch am 20. März 1900 ist Josefa schon Witwe und damit Alleinbesitzerin der gegenständlichen Liegenschaft. Am 18. Juli 1904 kaufte Karl Kager diese Realität, die dann am 15. Mai 1920 durch Einantwortung an Karl Kager jun. gelang- te. Seit 16. Oktober 1961 war dann dessen Witwe Aloisia Kager die Besitzerin, doch am 28. April 1977 übergab sie aufgrund eines Leibrentenvertrages diese Liegenschaft an Erich und So- phie Reinhart und Erich Reinhart jun. zu je einem Drittel.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind die oben Genannten noch im- mer im selben Verhältnis Besitzer des Hauses, in dem das Kärntner Heimatwerk, Hermi’s Stoffstudio der Hermine Brun- ner und die LBG Wirtschaftstreuhand- und Beratungs- GesmbH von Steuerberater Monika Rieberer und Mag. Max Polsinger untergebracht sind.

54 22 PAIER

1755: 54; 1760: 47; 1786: 25; 1792: 25/27

Laut Abrechnung Nr.5 zahlte für dieses Haus in den Jahren 1662 bis 1670 Herr Christof Vorsthover. Der Titel „Herr“ an dieser Stelle, der sich nur bei wenigen Namen findet, deutet darauf hin, dass sein Träger ein hervorragend angesehener Mann war. Wir finden ihn auch im Jahre 1656 als Stadtrichter, später als Baumeister und dgl. Einige Zeit hindurch bekleidete er auch das Amt eines Stadtschreibers, sowie er wiederholt als Vertreter anderer Bürger in Rechtsstreitigkeiten tätig war. In seiner Eigenschaft als Stadtrichter wurde er während einer kurzen Abwesenheit aus Wolfsberg vom Vizedom abgesetzt, anscheinend über Betreiben einiger Ratsbürger, welche ihm eine mangelhafte Amtsführung vorwarfen. Er trat aber in der nächsten Sitzung ziemlich scharf auf, bemerkte, es sei nicht in Ordnung, wenn eine Anzahl Ratsfreunde außer der Sitzung Verabredungen vornehmen, statt offen zu sagen, was ihnen nicht recht sei....Dass er gelegentlich ein Glas Wein trinke oder dgl. sei kein Fehler, er sei kein Trinker oder Verehrer unerlaub- ten Verkehrs mit Weibern, wohl aber säßen offenkundige Ehe- brecher ruhig im Rate, die er nicht näher bezeichnen wolle. Der Magistrat möge übrigens seine eigenen Rechte, bzw. die Frei- heiten der Stadt besser wahren. Zur Wahl des Stadtrichters habe außer dem Rate auch die Gmein mitzuwirken, also müsste auch vor einem Antrag auf Absetzung desselben die Gmein befragt werden. Tatsächlich wurde Vorsthover dann auch noch weiter als Stadtrichter belassen. Zum Hause gehörte schon unter Vorsthover und noch bis 1737 die sogenannte Krähseneggerische Brandstatt, d.i. ein schmales Stück zwischen den Häusern 71 und 72 am Rindermarkte, durch welches man aus dem Garten des Hauses Nr.22 direkt in den Rindermarkt gelangen konnte. Die finanziellen Verhältnisse Vorsthovers müssen übrigens keine besonders günstigen gewesen sein, da Haus und Brand- statt am 27. Jänner 1682 gerichtlich geschätzt wurden, und zwar auf 470 Gulden. Beim Verkaufe wurde dieser Betrag nicht ein- mal erzielt. Michael Jochamb kaufte nämlich am 28. Jänner 1684 das Haus des Christof Vorsthover selig um nur 344 Gul- den. Das vom letzteren herrührende Haus in der Klostergasse samt Garten wurde dann am 17. Dezember 1688 von Hans Reinhard als Gerhaben der Binder Jochambischen Erben dem Schlosskoch Anton Säpher verkauft. Anton Säper /: hier steht nicht Säpher:/ aus Gurkfeld, im Diens- te des Vizedoms, heiratete laut Trauungsmatrikel am 21. Sep- tember 1681 die Jungfrau Maria, Tochter des Hans und der Ur- sula Dorn /:siehe auch bei Haus Nr.7:/. Am 13. Jänner 1693 kauften weiters Christof Melber, hochfürstlich bambergischer Kanzleiverwalter und seine Frau Susanne, geborene Pürkher,

55 von Anton Säpher gegen den üblichen Revers dessen Haus „in der münichgassen“ um nur 460 Gulden. In der Abrechnung von 1690 kommt das Haus des Vorsthover überhaupt nicht vor, obwohl er es nach dem obigen bis 1678 besessen hat und die Abrechnungen in diesem Buche sonst mit 1676 beginnen. Nach dem Steuerregister von 1657 besaß Chris- tof Vorsthover das Haus und die Leonhard Krähsneggerische Brandstatt, desgleichen 1677 und 1679. Im Jahre 1695 kommt bereits Christof Melber auf beiden vor. Im Jahre 1720 ist ein Leopold Alber als Besitzer eingetragen, im Jahre 1734 aber wieder Susanne Melberin. Alber findet sich sonst nirgends. Nur im Ratsprotokoll vom 24. Juli 1742 kommt sein Name nochmals vor. Dort ist ein Franz Magis als Schwie- gersohn der N. Alberin und Schwager der Maria Widderin, Tochter der Susanne Melberin bezeichnet. Die Susanne Melberin war nämlich zuerst mit dem Melber, dann mit dem Alber verheiratet. Dies ersieht man aus einer im Archiv für va- terländische Geschichte Topographie Jahrgang 13, page 45 ab- gedruckten Urkunde. Danach verleiht dato St. Paul 3. Mai 1736 Abt Johann „dem Edel Vössten Herrn Andreaß Franz Seidl Bürger und Ratsverwanten im Beysein Herrn Franz Widder, auch Burgern und Borthen Wirkhern zu Wolfperg alß Gewalt Trager von Susanne Alberin vorhero gewösten Melberin sel. Hinterlassenen Ehelichen Leibs Erben einen Weingarten“, wel- cher nach ihrem Tode den Melberischen Erben zufiel. Die Be- zeichnung Melberin im Jahre 1734 ist daher eigentlich nicht richtig, da diese zu dieser Zeit schon mit ihrem zweiten Mann verheiratet war. Mit seiner Aussage „Alber findet sich sonst nirgends“ im vo- rangegangenen Absatz irrt Dr. Wittmann. Denn nicht nur die anschließend an diesen Satz gebrachten Erklärungen, sondern auch die in seiner Beschreibung der Geschichte der Hauses Nr.117 /:vergleiche auch dort:/getätigten Hinweise auf diesen Umstand der zweifachen Ehefrau Susanne Melber / Alber wie- dersprechen dieser Aussage.(Anm. E. Oberländer) Im Register von 1737 ist Maria Widerin Besitzerin des Melberischen Hauses und der Krähseneggerischen Brandstatt. Dabei steht: das Haus ist 1736 dem Christof Wider zuzuschrei- ben. Die Widerin war jedoch nicht mit Christof Wider, sondern mit seinem Bruder Franz verheiratet. Der Vater dieser beiden Wider, geboren zu Aschau in Bayern, vorher Cantor in Villach, wurde am 16. Juni 1690 statt des verstorbenen Balthasar Ru- dolph als Schulmeister bestellt. Derselbe war ein Sohn des Ja- kob Wider und heiratete im Feber 1691 die Maria Rubitscher, Tochter des Georg und der Rosina (Rubitscher). Franz Wider beschwerte sich am 12. Juni 1736 im Namen sei- ner Frau, geborener Melberin, Tochter der Susanne Melber, weil der Strickermeister Egydius Mayer, dem Haus Nr.72 am

56 Rindermarkte gehörte, den alten Ausgang in den Rindermarkt mit Dornen vermacht hätte. Da der Vizedom im Ratsprotokoll vom 13. Juli 1736 entschied, dass Mayer den Aus- und Eingang zufolge der Kaufbriefe vom 12. Jänner 1689 und 13. Jänner 1693 nicht verwehren könne, wollte Mayer den Melberischen Garten, der früher eine Brandstatt war, kaufen. Wider erklärte jedoch am 18. September 1736, dass er den Garten ohne das Haus nicht hergebe. Franz Wider verkaufte dann am 16. August 1737 das Melberische Haus seinem Bruder, dem Musikus Jakob Christof Wider auf den dasselbe, wie oben bemerkt, im Jahre 1738 überschrieben wurde. Das Haus hat eigentlich nie dem Franz Wider, sondern seiner Frau gehört. Er war, wie schon oben erwähnt, Bortenwirker und ist vor dem 24. November 1701 gestorben, da sich an diesem Tage die verwitwete Portenwirkerin Anna Maria Widerin darü- ber beschwerte, dass der Portenwirker Max Greuntz sich nieder- lassen wolle. Am 29. Dezember 1741 bat Josef Dangl, Portenwirkergeselle, der erste dieser Familie in Wolfsberg, um Bürgerrecht, weil er die Anna Maria Widerin heiraten wollte, was er aber nicht getan hat, da er kurz nachher Schwiegersohn des Alexander Khirchschlager ist. Greuntz klagte am 9. Jänner 1742 die Witwe Anna Maria Widerin um 30 Gulden, weil sie ihn nicht unterkommen lasse und von anderer guter Gelegenheit abgehalten habe. Sie sagt, er sei für die Arbeit gezahlt worden, und wenn er geglaubt habe, dass sie ihn heiraten werde, so habe er sich geirrt, da die Geistlichkeit wegen der nahen Freund- schaft ihre bezüglichen Gedanken kassiert habe. Sie habe des- halb auch nicht länger mit ihm hausen können. Er, Greuntz, sagt, er gestehe alles. Sie habe zu ihm gesagt, er solle sich zu ihr ins Bett legen, wäre auch deshalb bloßer zu ihm in das Bett gekommen und habe ihn abgepudelt mit dem Vermelden, sie könnten jetzt schon beisammen liegen. Ihr eigener beider Wille mache die Ehe. Wenn die Geistlichkeit nicht wolle, so gehen sie halt so zusammen. Wenn er nur so nutz wäre, und er was zuwegen bringen könnte, hernach, wenn was zu sehen wäre, so müssten sie sie wohl zusammengeben. Dass diese Anna Maria mit der obigen Anna Maria identisch ist, ist kein Zweifel. Es hatte übrigens zu dieser Zeit nur Franz, nicht aber der noch le- bende Christof Wider eine Witwe hinterlassen. Diese gelernte Portenwirkerin war übrigens am 24. Juli 1742 bereits „kürzlich verstorben“, hat also den Skandal mit Greuntz nur einige Mona- te überlebt. Christof Wider hat das Haus ebenfalls nicht lange besessen, da er schon am 9. Oktober 1739 „das Melberische Haus samt Gar- ten“ trotz des Einspruches, den Frau Paltaufin als Melberische Freundin erhob, dem Franz Julius Petz, Operateur und Arzt aus Neunkirchen um 600 Gulden verkaufte. Dieser beeilte sich nicht sehr mit der Bezahlung, da noch am 20. Mai 1740 Chris- tof Wider, Bürger und Musikus, klagen musste, weil ihm der Gastgeber und Arzt Franz Julius Petz noch 100 Gulden auf das

57 Haus schuldete. Petz verlangte am 29. April 1749, dass Hans Crähsnig, dem das Haus Nr.70 gehörte, die Gartenplanken ma- chen lasse und klagte am 20. Mai desselben Jahres, dass sein Nachbar Anton Hasenbichler an seine Hauptmauer und unter sein Dach gebaut habe. Hasenbichler verantwortete sich jedoch dahin, dass dies gebaut wurde, als noch die Frau Melberin das Haus besaß. Am 28. September 1756 indierten Franz Julius und seine Ehe- wirtin Helena Constanzia, geborene Sagerin, das Haus inclusive der Krähseneggerischen Brandstatt ihrem Sohne Franziscus Antonius, der am 11. Feber 1757 anzeigte, dass er sein väterli- ches Haus dem Tischler Thomas Schiebernig um 375 Gulden verkauft habe. Letzterer wurde in der Ratssitzung vom 2. Sep- tember 1758 aufgrund des Kaufvertrages verpflichtet, der Petzin eine Wohnung zu verschaffen. In dem Register scheint 1744 und Franz Julius Petz als Besitzer eingetragen, im Jahre 1760 aber Thomas Schiebernig. Im Stiftbuch von 1786 steht zwar Thomas Hreberinigs sel. Witwe, was jedoch jedenfalls sicher nur ein Schreibfehler ist. Nach dem Grundbuche von 1792 erwarb hierauf Peter Veith das Haus samt Tischlergerechtsame durch Ehe mit Theresia Schiebernig, der auch im Urbar von 1792 als Besitzer vor- kommt. Dann kaufte Karlmann Khirchschlager das Haus ohne die Gerechtsame, der es am 1. August 1805 an Florian Lipp weiterverkaufte. Nach ihm folgten Josefa Lipp, Ignatz Ebi, dieser seit 1821, und Anselm Tangl. Im Parzellenprotokoll von 1829 ist noch Ignatz Ebi eingetragen, im Häuserverzeichnis von 1858 aber Franz Wohlgemuth.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses einen Franz Wohlgemuth, der im Häuserverzeichnis von 1858 vor- kommt.

Es handelt sich hier um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 17, Baufläche 55 eingetragen ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 24 hat.

Grundlage für die Ersteintragung im besagten Grundbuch ist die Nummer 18 im Urbar der Stadt Wolfsberg.

Danach ergibt sich seit 1858 für dieses Haus folgende Besitzer- reihe: Auf Franz Wohlgemuth folgte aufgrund eines Kaufvertrages dessen Nachbar Mathias Paier, der auch die Häuser Nr. 23 (heute Johann Offner Straße 22) und Nr.42 (heute Hoher Platz 12) besaß. Mathias Paier, der sichtlich auch für den von Dr. Wittmann verwendeten volkstümlichen Namen dieses Hauses verantwort-

58 lich ist, verstarb am 7. März 1877, und am 4. Dezember 1877 folgte ihm sein Sohn Johann Paier als Besitzer nach. Er wurde dies also nicht durch einen Übergabevertrag, sondern durch Einantwortung, was bedeutet, dass das Erbe wohl strittig war und der Erbe erst in einer gerichtlichen Verlassenschaftsverhandlung festgestellt werden musste.. Nach dem Tode des Johann Paier wurde der Besitz aufgrund eines gültigen Testamentes an seine Gattin Maria sowie die ehelichen Kinder Maria d. jüngere, Julius, Kreszentia, Marga- rethe und Rosalie zu je 1/6 aufgeteilt. Am 10. Oktober 1907 brachte die inzwischen verheiratete Maria d. jüngere, nun ver- ehelichte Cleinszich, durch Kauf 5/6 Anteile an sich und war seit diesem Zeitpunkte daher Alleinbesitzerin. Am 13. Oktober 1909 kaufte Anastasia Randeu das Haus, teilte aber die Besitzrechte seit dem 10. Dezember 1918 mit ihrem Gatten Franz Randeu zu gleichen Teilen, doch nach dessen Tod war Anastasia ab 21. April 1950 wieder Alleinbesitzerin. Am 22. Mai 1958 wurde die Liegenschaft zu gleichen Teilen und gegenseitigem Vorkaufsrecht den Kindern Franz Randeu und Berta Rabitsch, geborene Randeu, eingeantwortet, und Franz Randeu übergab gleichzeitig seinen Anteil an seine Tochter Barbara Randeu.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Barbara Randeu und Berta Ra- bitsch je zur Hälfte Besitzerinnen dieser Liegenschaft. Im Hause betreibt Barbara Randeu das schon von ihren Vorfahren aufge- baute Musikaliengeschäft, das nun den Namen Randeu- Schwaiger trägt. Außerdem ist dort das Pelzgeschäft Pirker untergebracht

59 23 RESEL

1755: 55; 1760: 48; 1786: 26; 1792: 26/23

Dieses Haus kommt in der Abrechnung Nr.5 auf zwei Blättern, und zwar auf beiden mit Originaleintragungen aus der Zeit der Anlegung dieses Buches, vor. Auf Blatt 57 steht nichts anderes als: Georgen Kheilens selig Erben, auf pag. 58 aber Hans Lindtner, der 1661 und 1662 außer für sich auch im Namen der Kheilischen Erben und dann noch weiter laut diesem Buche am 24. September 1673 bis einschließlich 1673 bezahlte. Die Zin- sen eines Kheilischen Schuldbriefes vom 8. April 1662 wurden dabei von der Steuerschuldigkeit abgezogen. Das Haus war offenbar im Jahre 1661 in den Besitz Lindtners übergegangen, da er am 8. November 1661 erklärte, das abgebrannte Kheilische Haus aufbauen zu wollen. Nach der Abrechnung von 1690 zahlt Hans Lindtner bis 1696, dann Christof Lindtner bis 1706. In den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 erscheint auch Hans und dessen Erben. Im Register von 1720 ist Christof Ein Riemer Christof Lindtner heiratete als Witwer am 22. Lindtner Besitzer dieses Hauses. August 1702 die Maria Am 5. Juli (?) erschien Franz Wider mit Anton Hasenbichler Ottmairin, Tochter des Baltha- und meldete sich, um die Lindtnerische Wohnbehausung zu sar Ottmair. erkaufen, worauf ihnen bemerkt wird, sie sollen sehen, mit der Witwe in Güte abzukommen. Am 18. November 1729 heißt es dann: Mathias Hasenbichler kauft das Lindtnerische Haus, was wohl auf einem Irrtum beruht, da sonst bei diesem Hause nur Anton Hasenbichler erwähnt wird, es müsste denn sein, dass etwa Mathias der Vater des Anton war, der das Haus für seinen Sohn kaufte. Am 28. April 1730 erlegte Franz Wider an den Lindtnerischen Hauskauf 50 Gulden und blieb noch 100 Gulden schuldig. Im Steuerregister von 1734 ist bereits Anton Hasenbichler als Be- sitzer angeführt. Am 26. Jänner 1736 verlangte Johannes Krähsnig, dass Anton Hasenbichler sein Regenwasser durch Rinnen ausführen sollte. Der Bäcker Anton Hasenbichler /:1755 12. Juli 1737: Anton Hasenbi- auch Brannt- und Landweinwirt:/ blieb dann, bis im Jahre 1786 chler hat dato das sogenannte Krähsnigische und Riemerische der Bäcker Michael Ninaus als Besitzer erscheint, der Haus und Haus des Hans Jörg.. Magistrat Bäckerei von seiner Schwiegermutter Margareth Hasenbichler soll ihm sagen, wie er das Re- übernahm. genwasser führen kann. Ihm folgten laut Grundbuch von 1792 Josef Ninaus, Jakob Lebanz und Georg Greiner. Letzterer findet sich auch 1829. 1858 ist Mathias Paier Besitzer dieses Hauses.

Dr. Wittmann gibt an, dass 1858 Mathias Paier, den wir schon bei Johann Offner Straße 24 kennengelernt haben, der Besitzer dieses Hauses war.

Es handelt sich bei diesem Gebäude um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde

60

Obere Stadt unter der Einlagezahl 18, Baufläche 56 eingetra- gen ist und welches heute die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 22 hat Die Grundlagen für die Ersteintragung im besagten Grundbuch sind dem Urbar der Stadt Wolfsberg Nr.19 ent- nommen.

Danach ergibt sich seit 1858 folgende Besitzerreihe: Auch das neue Grundbuch nennt als ersten Besitzer den Ma- thias Paier, dessen Tod mit 7. März 1877 datiert wird. Jeden- falls bekam sein Sohn Johann Paier am 4. Dezember 1877 den Besitz eingeantwortet. Ab nun verläuft die Besitzfolge parallel zum Hause Johann Offner Straße 24 bis dahin, wo Kreszentia Paier, verehelichte Cleinszich, 5/6 der Liegenschaft erworben hatte. Doch wie das Nachbarhaus verkaufte sie auch dieses, und zwar am 4. Oktober 1910 an den Bäcker Josef Rothleitner, der es am 6. September 1939 seinem Sohn Paul übergab. Mit einem vom 13. März 1969 datierten Übergabevertrag ge- langte die Liegenschaft an dessen Sohn Paul Rothleitner jun., und als sich dieser verehelichte, übergab er die Hälfte des Be- sitzes am 25. Juni 1977 seiner Gattin Inge Rothleitner.

Heute, am 1. Jänner 2000, gehört diese Liegenschaft noch im- mer Inge und Paul Rothleitner je zur Hälfte. Im Hause befinden sich neben der schon vor Generationen aufgebauten „Bäckerei Rothleitner“ auch noch die Pizzeria La Prima und das Musik- haus Randeu.

61

24 GERMAN

1755: 56; 1760: 49; 1786: 27:1792: 27/24 Der Apotheker Konrad Neuholdt heiratete nach dem Trauungsbuche 1671 die Maria Barbara, Tochter des Andreas Laut Abrechnung Nr.5 war Herr Joachimb Fierntanz Eigentü- Zennegg von und zu mer dieses Hauses. Ihm folgte Konrad Neuholdt von 1671 bis Scharfenstein und seiner Frau 1674. Letzterer, dem am 11. Juni 1675 nach dem Tode seiner Christine, dann im August 1698 Ehewirtin Elisabeth ein ganzer Garten zugeschrieben wurde, die Jungfer Margarethe Strebl, die ihn überlebte. Siehe bei erscheint auch in dem Steuerregister von 1675. In den Steuerre- Haus Nr.36. gistern von 1677 und 1679 steht an derselben Stelle statt ihm Hans Georg Götschl. In der Abrechnung von 1690 findet sich unter Verweisung auf Blatt 155 der Abrechnung Nr.5, wo Götschl für die Jahre 1676 Franz Sigmund Ruckhensatl, bis 1683 bei seinem Hause in der Unteren Stadt angeführt ist, Sohn des Gastgebers Balthasar die Eintragung: Franz Ruckhensatl und seine Ehewirtin, vorhin in St. Veit und der Elisabeth, heiratet am 23. Jänner 1689 die Götschlin bis 1683 inclusive verrechnet, restiert für 1684 bis Witwe Magdalena Götschl. 1690, worüber am 16. März 1684 abgerechnet wurde. Da laut Ratsprotokoll vom 11. Oktober 1684 das Wasser von Herrn Götschls Haus durch das Haus des Rauchfangkehrers Julius Cäsar Roth /:jetzt Rindermarkt 69:/ floss, weshalb noch am 16.

April 1688, wo sich auch Hans Krähsnig /:Rindermarkt 70:/ darüber beklagte, die Witwe Götschl /:Götschl starb kurz vor dem 28. Mai 1687:/ aufgefordert werden musste, ihr Brunnen- wasser durch Röhren wegzuführen, so kann dieses Götschlische Haus nur auf der Wasserseite der Klostergasse gestanden sein. Am 27. März 1696 beschwerte sich das Baderhandwerk über Frau Margaretha Ruckhensatlerin, die schon in erster Ehe wenig Franz Ruckhensatl, der zwar ein verträglich gewesen sein soll, scheint mit Franz Ruckhensatl gelernter Bader ist, aber als er auch nicht sehr glücklich gelebt zu haben. Die Ursache war dann die Hofkastnerswitwe wohl die, dass sie viel älter war als er. Am 17. Jänner 1690 kam Götschl heiratete, erklärte, sein es sogar zu einer Gerichtsverhandlung wegen Eifersuchtssze- Handwerk nicht zu exerzieren, wofür seine Frau mit dem nen. Götschlischen Hause gutstand. Fräulein Rambschüsslin war auf dem Rückwege von einer Nunmehr ist das Haus aber aus Wallfahrt nach St. Marein vom Ruckhensatl „aus unzweifelhaf- ihren Händen gekommen. ter Höflichkeit“ auf ein Mittagessen eingeladen worden, wes- Ruckhensatl will bloß die halb sie von dessen Frau mit nicht besonders feinen Bezeich- „Bainerschäden“ heilen. Soll sich mit den anderen abfinden. nungen beehrt wurde. Auf die Klage des Fräuleins durch ihren Gewaltträger Mathias Gahsmaier behauptete die Ruckhensatlin, ihre Gegnerin habe ihren Mann durch Winken etc. von ihr ab- wendig machen wollen und ihn sogar veranlasst, sie zu prügeln. Sie verlange daher auch eine Entschädigung dafür. Der Gewalträger bemühte sich, den Beweis für die Unschuld seiner Klägerin zu erbringen, die sich mit einem so gemeinen Mann, der sogar nur ein Bader ist, doch nicht abgeben werde. Es habe nur ihr Bruder ihn als Bader ins Haus gerufen und nicht für sie etc. Die Ruckhensatlin wurde dann auch verurteilt.

62 Wie lange Ruckhensatl das Haus besessen hat, lässt sich nicht angeben. Im Steuerregister von 1695 ist bereits Herr Johann Philipp Beckh Besitzer desselben , dem es auch 1720 gehörte.

Im Jahre 1734 sind Cammerrath Franz Georg Baders Erben, Johann Franz Pader, Sohn des 1737 Franz Bader 1740 Franz Anton Baader, 1755 und 1760 Johann und der Ursula, derzeit Sekretär und Hofmeister beim Franz Baader angeführt. 1786 heißt es: Franz Bader, Eigentü- Vizedom, heiratete am 9. Feber mer, der von seinem Vater, bischöflichem Registrator selig 1699 die Anna Sybilla, Tochter nachgelassenen Realitäten. Im Grundbuch von 1792 finden sich des Johann Philipp Bökh. dann nacheinander Franz Ludwig Bader, dessen Frau Josefa Baderin, Tobias Walcher, Kupferschmied, Anna Walcher, die den Anton Zügler heiratete, Mathias Pernitzer und Elisabeth Pernitzer. Mathias Pernitzer ist auch 1829 und 1858 eingetragen.

Dr. Wittmann sagt, dass ein Mathias Pernitzer im Parzellenpro- tokoll von 1829 und im Häuserverzeichnis von 1858 als Besitzer dieser Realität eingetragen gewesen wäre.

Es handelt sich bei diesem Gebäude um jenes, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 19, Baufläche 57 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 20 hat. Hier muss noch bemerkt werden, dass Dr. Wittmann bei den Vulgarnamen eine Verwechslung unterlaufen sein muss, denn das Haus Johann Offner Straße 22 nennt er RESEL, doch in der Besitzerreihe dieses Hauses taucht kein Resel auf, wohl aber beim Nachbarhaus Johann Offner Straße 20, das bei Wittmann den Vulgarnamen GERMAN trägt, wobei auch hier kein Ger- man aufscheint.

Die Grundlage für die Ersteintragung im oben genannten Grundbuch ist die Nr.20 im Urbar der Stadt Wolfsberg.

Nach diesen Angaben ist von 1858 bis heute folgende Reihe von Besitzern dieses Hauses feststellbar: Auf Mathias Pränitzer (entweder ist hier bei Dr. Wittmann ein Schreibfehler passiert, oder es unterlief dem Beamten im Grundbuch ein solcher) folgte seine Gattin Rosalia Pränitzer, die am 13. Dezember 1864 starb. Am 21. April 1865 gelangte deren Sohn Josef Pränitzer durch Einantwortung in den Besitz dieser Liegenschaft. Josef Pränitzer scheint keine Familie gehabt zu haben, denn er verkaufte das Haus am 6. Feber 1885 an Albin und Ludovica Adlaßnig zu gleichen Teilen, doch schon am 5. Mai 1888 kaufte ein Alfred Adlaßnig die gesamte Realität, starb aber schon 1890. Die Familie Adlaßnig hatte also sichtlich kein Glück mit diesem Hause, welches dann schließlich am 6. Feber 1891

63 versteigert wurde und auf diesem Wege an den Meistbieter Mi- chael Tangl kam. Doch schon ein Jahr später, am 12. Jänner 1892 verkaufte es Michael Tangl an Johann Ressl. Und weiter ging die Kaufs- und Verkaufsorgie: Am 4. März 1918 wurden Franz und Berta Frauwallner durch Kauf zu glei- chen Teilen Besitzer dieses Hauses, am 29. Oktober 1936 kaufte Maria Pavan die Hälfte des Besitzes, doch am 29. September 1939 kaufte sie Berta Frauwallner wieder zurück und war da- mit Alleinbesitzerin der Liegenschaft. Am 14. August 1952 wur- de Wilhelm Frauwallner durch Einantwortung Besitzer, von dem die Realität am 23. Oktober 1975 durch einen Schenkungs- vertrag an Anna Frauwallner gelangte.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Heidrun Scholz, geborene Frau- wallner, im Hause wohnhaft, Besitzerin dieser Liegenschaft, in der die Anthofer & Pietschnig GesmbH. mit der „Kinderwelt“ ein Spielwarengeschäft betreibt.

64 25 GRABLOWITZ

1755: 57; 1760: 50; 1786: 28; 1792: 28/25

Die älteste Geschichte dieses Hauses beginnt erst mit dem Steu- erregister von 1720, in welchem Lorenz Tengg auf demselben eingetragen ist. Wahrscheinlich gehört hierher die Eintragung in der Abrechnung Nr.5, in welcher am 13. März 1671 mit Dyoni- Urban Kräll heiratet nach dem sius Puecher für die Jahre 1668 und 1669 und dann am 25. Juni Trauungsbuche im Juli 1674 die Ursula Puecherin, geborene 1676 mit Urban Kräll (auch Khräll), Riemer, für 1671 bis 1676 Friehsin. verrechnet wurde. Dann würde die Notiz in der Abrechnung von 1690, dass Urban Kräll für 1677 bis 1706 gezahlt hat, hier- her gehören. Kräll kommt auch in den Registern von 1675, 1677, 1679 und 1695 vor., Dafür, dass diese Eintragungen das Haus Nr.25 betreffen, spricht die Stellung desselben in der Ab- rechnung Nr.5 sowie in den genannten Registern, denn der Um- stand, dass sich andere Besitzer aus dieser Zeit nicht nachwei- sen lassen, während Puecher und Kräll andrerseits auch bei kei- nem anderen Hause in dieser Gegend untergebracht werden können. Im Register von 1695 kommt allerdings der spätere Besitzer dieses Hauses, Lorenz Tengg, neben Kräll vor, er gehört aber hier nach der Stelle, an der sich sein Name findet, zu einem Hause im Rindermarkte. Der Kupfer- und Pfannenschmied Lo- renz Dengg aus Feistritz bei St. Veit hat am 28. September 1694 ein Haus gekauft. Es handelte sich hierbei jedenfalls um dasje- nige Haus am Rindermarkte, als dessen Besitzer er im Steuerre- gister von 1695 verzeichnet ist. Bei Nr.25, das er wahrschein- lich nach 1706, bis wohin noch Kräll gezahlt hat, erworben ha- ben dürfte, erscheint er erst in den Steuerregistern von 1720, 1734 und 1737 sowie im Kataster von 1740. Im Jahre 1755 ist ein Andreas Truck Besitzer dieses Hauses. 29. Oktober 1756: Egyd Egger, Am 29. Oktober 1756 heiratet der Kupferschmied Egyd Egger Kupferschmied, heiratet die die Truckische Witwe und bekommt dadurch das Haus, das er Truckische Witwe und wird Bürger. noch 1760 besitzt. Im Jahre 1786 gehörte dasselbe dann dem 6. Feber 1767: Die Andreas Kupferschmiedmeister Friedrich Bonaschefsky. Truckische Ihm folgte nach dem Urbar von 1792 Katharina Bonaschefsky, Kupferschmiedbehausung geht Franz Pirner, Valentin Unterluggauer, Josef Gantschnig, Anna an Egyd Egger. Wanggin, Josef und Josefa Hubinger, verehelichte Kindermann. 14. April 1769: Der Andreas Truckischen Witwe, geborene Die Kupferschmiedgerechtsame wurde mittlerweile auf das Eggerin, bleibt nach Andreas Haus Nr.24 übertragen. Truck das Haus und die Im Verzeichnis von 1829 ist Josef Hubinger Besitzer, im Jahre Kupferschmiedgerechtsame. 1858 Franz Wohlgemuth und noch im selben Jahre Franz Lor- ber.

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Dr. Wittmann gibt an, dass 1858 Franz Wohlgemuth und noch im selben Jahr Franz Lorber die Besitzer dieser Realität gewe- sen sind.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 20, Baufläche 58 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 18 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 21.

Von 1858 an kann danach folgende Reihe von Besitzern rekon- struiert werden: Nach dem besagten Grundbuch übergab Franz Lorber das Haus am 6. Mai 1867 an seinen Schwiegersohn Leopold Lien- hard und dessen Gattin Anna, geborene Lorber, zu gleichen Teilen, und nach Annas Tod wurde Leopold Lienhard, der in- zwischen in der Stadt ein richtiges Wirtschaftsimperium aufge- baut hatte, wie noch zu berichten sein wird, ab dem 26. Juni 1896 Alleinbesitzer der Liegenschaft. Am 3. August 1897 kauften Karl und Amalia Wolf den Besitz zu gleichen Teilen, verkauften ihn aber schon am 22. Feber 1901 an den Magister pharm. Otto Grablotwitz, dem das Haus auch seinen bei Wittmann verwendeten Namen verdankt. Am 12. Juni 1923 gelangte durch Einantwortung Maria Grab- lowitz in den Besitz dieses Hauses und übergab es dann am 14. Jänner 1965 an ihren Sohn Otto Grablowitz jun.. Am 14. Jän- ner 1971 wurde die Realität der Gattin desselben, Gertrud Grablowitz, eingeantwortet, doch schon am 29 Jänner 1974 ging diese, ebenfalls durch Einantwortung, an deren Sohn DI Dr. Otto Grablowitz III. und Mag.pharm. Gerda Kaiser je zur Hälfte. Schließlich kaufte, da die Grablowitznachkommen aus der Stadt wegzogen, am 26. September 1986 DI Erich Schaffer das Haus.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Erich Schaffer, wohnhaft 9400, Am Weiher 9, Besitzer dieser Liegenschaft, in der Ernst Unter- kircher eine Buch-, Musik- und Kunsthandlung unter dem Na- men SAN DAMIANO betreibt.

66 26 SCHARRER

1755: 58; 1760: 51; 1786: 29; 1792: 29/26 Auch bei diesem Hause beginnt die sichere Reihe der Besitzer erst bei Johann Georg Egger, Portenwirker, im Jahre 1720. Hans Georg Egger kommt zwar schon in der Abrechnung von 1690 vor, wo auf Niklas Peringer und Georg Rumpler als seinen Vorgängern verwiesen wird, dann ebenso in den Steuerregistern von 1675 bis 1695. Georg Rumpler, der am 30. Juli 1669 als Hosenstricker ange- führt wird, ist in der Abrechnung Nr.5 ausgestrichen. Darunter steht Niklas Peringer von 1669 bis 1674. Im Register von 1675 kommt ebenfalls Niklas Peringer vor, in dem von 1677 seine Witwe, 1679 aber wieder Niklas Peringer mit dem Zusatze, anjetzo Adam Peglmüller, Portenwirker. Nach der im Jahre 1690 angelegten Abrechnung zahlte aber Hans Jörg Egger, aber nur 1675 bis 1706, der auch im Steuerre- Nach dem Trauungsbuche hei- gister von 1695 eingetragen ist. Derselbe hatte laut 22. April ratet im Juni 1679 Adam Pegl- müller, Portenwirker, die Witwe 1689 die Schnurmacherin Witwe, die ein Haus hatte, und laut 7. Catharina des Nikolaus März 1692 zuerst mit Niklas Peringer verheiratet war, zur Frau Peringer. Frau Katharina, Wit- genommen. Da außerdem am 22. Jänner 1687 angegeben wird, we des Adam Peglmüller, heira- dass der frühere Schnürlmacher Peglmüller heißt, könnte diese tete am 31. Mai 1689 den Po- Frau Egger vielleicht drei Männer gehabt haben. samentierer Hans Georg Egger aus Tirol. Diese ganzen Eintragungen vor 1720 scheinen sich aber nicht auf das Haus Nr.26 zu beziehen. Rumpler und Peringer sind in Nr.5 weiter oben zwischen 33 und 32 angeführt, in der Abrech- nung von 1690 steht Egger zwischen 34 und 4 einerseits und 32 andrerseits, in den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 finden sich auch die angesprochenen Eintragungen wieder wie bei Nr.5 zwischen 33 und 6 und 32 andrerseits. Erst von 1720 Hans Georg Egger, an sind Egger und seine Nachfolger sicher bei Nr.26 zu finden. Portenwirker, heiratet am 7. Nun beschwert sich am 4. März 1703 der Besitzer des Hauses Jänner 1692 die Maria Regina, Nr.30, Portenwirker Franz Reißner, darüber, dass Egger außer Tochter des Martin Hemisch. Georg Egger, Witwer und in seinem Hause auch im Lavanthause (heute Nr.8) seine Waren Portenwirker, heiratet am 9. feilhalte, was ganz unverständlich wäre, wenn dieses Haus sich September 1700 die Maria in der Gegend von 32, 33 oder 26 befunden hätte, da er nicht so Plumsin, Tochter des Büchsen- nahe nebeneinander zwei Verkaufsstellen unterhalten haben machers Peter Plums und der wird. Maria.

Da weiter in der Gegend dieser Nummern bis 1720 nirgends ein Haus vorhanden ist, welches diesen Portenwirkern gehört haben könnte, so ist anzunehmen, dass die früheren Eintragungen nur deshalb hier gemacht wurden, weil das Verkaufslokal im Hause Nr.8 war, dass das Haus Rumplers und Peringers und vielleicht auch Peglmüllers in einem ganz anderen Stadtteil lag, und dass erst Hans Georg Egger nach 1703 das Haus Nr.26 an sich ge- bracht hatte. Dies als richtig vorausgesetzt, könnte Nr.26 dem Hause des Herrn Hans Wurzer aus der Datei ist Wurzers Name durchge- strichen und Christof Rosenfelder darüber geschrieben, der am 4. Jänner 1678 für 1672 bis 1676 gezahlt hat.

67 Diese Eintragung steht nach den Häusern 29 und 9 einerseits Cornelius Prollnig heiratete laut und dem Kloster und Nr.27 andrerseits. Des Christof Rosenfel- Trauungsbuch im August 1676 die Witwe Elisabeth Rosenfel- der Haus in der Alten Stadt übernahm am 2. September 1682 der. seine Mutter Elisabeth, wiederverehelichte Prollnigin, weil Ro- senfelder das Elias Furtnerische in der Unteren Stadt Nr.141 gekauft hatte. Johann Baptist Wolf, Sohn des Am 29 Feber 1684 erklärte Dr. Johann Baptist Wolf, bambergi- Töpfers Andreas und der Aga- the, ist getauft am 4. Juni 1648. scher Registrator, dass er vom Bäcker Cornelius Prollnig das Dr. Johann Baptist Wolf, Kanz- Christof Rosenfelderische Haus kaufen wolle. Am 22. Feber list, verstarb am 7. Dezember 1685 wurde über dieses in der Klostergasse gelegene Haus auch 1684. ein Kaufbrief des Cornelius Prollnig und seiner Frau für Johann Baptist Wolf ausgestellt, dessen Frau Dr. Magdalena Wolfin 11. Mai 1694: Wulf Bernhard Veldner will das Dr. Wolfische dasselbe am 17. Dezember 1688 ihrem Schwiegersohn Anton Haus kaufen. Es wird daher der Stainer, Trompeter des Vizedoms, übergab. Frau Maria Stainerin, Frau des Im Steuerregister von 1695 erscheint ein Johannes Stainer als Trompeters Hansen Stainer, Besitzer des Wolfischen Hauses. In den Steuerregistern von geschrieben, sie möge herkom- 1675, 1677 und 1679 kommt Christof Rosenfelder unmittelbar men, weil ein Käufer für das nach Haus Nr.27 und vor Haus Nr.11 und 25. Im Register von Haus vorhanden sei.

1695 steht an derselben Stelle Johannes Stainer. In der Abrech- nung von 1690 fehlt dieses Haus, vielleicht deshalb, weil es zu dieser Zeit –bis nach 1703- im Besitze eines bambergischen

Bediensteten war, der keine Stadtsteuer zahlte.

Im Jahre 1720 ist dann, wie erwähnt, Johann Georg Egger bei

Haus Nr.26 angeführt, und in den Jahren 1724 und 1737 der 14. April 1776: Barbara Bortenwirker Franz Wider. Im Jahre 1740 besaß dessen Witwe Tanglin, verwitwete bürgerliche das Haus, der Josef Dangl folgte. Derselbe kommt auch 1755 Bortenwirkerin, will ihrem bis 1760 vor, von 1770 an aber Andreas Tangl, der das Haus Sohn Andreas übergeben. Sie von seiner Mutter Barbara Tangl erhalten hatte. Nach 1792 er- hat noch andere Kinder: Barba- ra, Michael, Therese, Elisabeth scheint Johann Tangl, dessen Name sich auch im Jahre 1858 und Franz. Sie soll es sich über- vorfindet. Nach dem Grundbuche von 1792 haftete auf dem legen. Hause Nr.26 ein Posamentierergewerbe.

Nach Dr. Wittmann ist hier im Jahre 1858 Johann Tangl letzt- genannter Besitzer.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 21, Baufläche 59 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 16 hat.

Die Grundlage der Ersteintragung im besagten Grundbuche bildete die Nr.26 des Urbars der Stadt Wolfsberg. Demgemäß gab es seit dem Jahre 1858 auf diesem Hause fol- gende Besitzer: Nach Johann Tangl besaß ein Franz Wohlgemuth diese Liegen- schaft, die dieser am 11. Juni 1868 dem Karl Scharrer verkauf- te, der diesem Haus auch den bei Dr. Wittmann verwendeten

68 Namen gab .Im Laufe der Zeit muss es aber Karl Scharrer fi- nanziell immer schlechter gegangen sein, denn am 28. Dezem- ber 1913 bekam bei einer öffentlichen Versteigerung ein Paul Semmelrock den Zuschlag, und diesem wurde auch am 22. April 1914 das Besitzrecht darauf einverleibt. Durch Einantwortung gelangte die Liegenschaft am 28. Jänner 1935 an Kamilla und Ida Semmelrock zu gleichen Teilen. Die beiden Damen, Kamilla als verehelichte Buchbauer und Ida als verehelichte Liessen waren am 24 September 1987, dem Zeit- punkt, ab dem das Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg auf Computerspeicherung umgestellt worden war, noch immer Besitzerinnen dieses Hauses.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind obige, wohnhaft im Hause, noch immer im Besitze dieser Liegenschaft. Im Hause befindet sich ein Geschäft für italienische Spezialitä- ten wie Obst, Gemüse, aber auch Mode und Wein. Das Geschäft nennt sich „La Strada“.

69 27 STERNWEISS

1755: 59; 1760: 52; 1786: 30; 1792: 30/27 Mathes Stückler heiratete als Witwer am 25. November 1693 die Witwe Agathe des Jakob Nach Abrechnung Nr.5 zahlte für dieses Haus für die Jahre Prödl. 1668 bis 1676 Georg Kraehsnegger, dessen Gattin Katharina nach dem Urbar für 1674 einen halben Garten besaß, von dem 26. September 1752: Josef es heißt, dass er am 28.Juni ...(Jahr leider unlesbar) nach dem Gunst, Färber, hat an Georg Abgange seiner Ehewirtin auf Mathes Stückler überging. Da im Sauer verkauft, hat früher Leitschacherisches Haus gehei- Jahre 1675 Georg Kraehsneggers Witwe und Erben als Besitzer ßen. angeführt sind, dann aber bis einschließlich 1720 Mathes Stück- ler als solcher vorkommt, so dürfte letzterer die Witwe 18. September 1753: Dem Jo- Kraehsnegger geheiratet haben. Das Haus gehörte hierauf bis hann Georg Sauer wird ein einschließlich 1755 dem Färber Paul Gunst und im Jahre 1760 Ratscherm über dasjenige Gunstische Haus samt Färberge- dem Johannes Tiefenbacher, dessen Witwe der Färbermeister rechtsame mitgefertigt, welches Christoph Muth des Äußeren Rates heiratete, der 1786 als Be- er im März dem Johann Tiefen- sitzer vorkommt. Dann gehört das Haus von 1792 an des letzte- bacher übergeben hat. ren Stiefsohn Jakob Tiefenbacher, dann der Katharina Tiefen- bacher und im Jahre 1858 dem Josef Sternweiß. 2. März 1753: Johannes Tiefen- bacher, Färbergeselle, wird Bürger und übernimmt das Gunstische Haus samt Färberge- rechtsame.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer einen Josef Sternweiß an, der dieses Haus im Jahre 1858 besessen hat.

Es handelt sich dabei um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der Einlagezahl 22, Baufläche 60 registriert ist und das gegen- wärtig die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 14 aufweist.

Die Ersteintragungen im besagten Grundbuch haben ihre Grundlage im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 23

Demnach ergibt sich seit dem Jahre 1858 folgende Besitzerfol- ge für diese Liegenschaft: Josef Sternweiß, von dem auch der bei Dr. Wittmann verwende- te Hausname stammt, verstarb am 29. Oktober 1871, und die Realität wurde am 9. November 1872 seinem Sohne Josef Sternweiß d.J. eingeantwortet, der mit gleichem Datum die Hälfte des Besitzes seiner Gattin Maria Sternweiß abtrat, doch nach deren Ableben war Josef Sternweiß vom 24. Dezember 1888 an wieder Alleinbesitzer. Am 13. Juli 1909 wurden die Besitzrechte an dieser Realität einem Jakob Jakl eingeantwortet, der die Liegenschaft am

70 8. Juli 1916 an einen Alois Haber verkaufte. Einige Jahre spä- ter, am 14. April 1924, wurde der Besitz der minderjährigen Juliane Haber eingeantwortet. Am 19. Juli heiratete Juliane den Kaufmann Josef Jäger, blieb aber als Juliane Jäger Allein- besitzerin bis zum 23. September 1982. Mit diesem Datum übergab Juliane Jäger die Liegenschaft und das mit ihrem Mann aufgebaute Fachgeschäft für Haus- und Küchengeräte ihrer Tochter Brigitte, damals schon verehelichte Winzely.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Brigitte Winzely geb. Jäger, wohnhaft 9433 St. Andrä, Blaiken 10, Rauchfangkehrermeisterin, die daselbst auch dieses Gewerbe ausübt, Alleinbesitzerin des Hauses in Wolfsberg, in dem sich unter dem Traditionsnamen „Jäger“ noch das Fachgeschäft für Haus- und Küchengeräte weiterbesteht.

71 28 JAKL

1755: 22; 1760: 18; 1786: 31; 1792: 31/28

Im Hofe Dieses Hauses befindet sich an der Wand ein Stein mit der Inschrift „Harschl 1582“ (siehe hierüber auch bei Nr.29). Am 27. September 1639 wurde die Hans Plachische Behausung dem „Convente gegenüber in der Alten Stadt“ auf 400 Gulden „betheuert“. Diese Lokalbezeichnung trifft nur bei den Häusern Nr.28 besteht nach Frontansicht Nr.27 und 28 zu. Nr.27 kann hier aber, wie aus dem weiteren und innerer Einteilung aus zwei zusammengebauten Teilen. ersichtlich ist, nicht gemeint sein, also muss Nr.28 das Unter denselben ist der Eingang Plachische Haus gewesen sein. in das Bindergaßl. Am 4. Dezember 1640 ersuchte Susanna Prödlin durch Blasy Rudolph kraft des erlangten Stadtscherms um Einantwortung des Plachischen Hauses und erhält den Bescheid, dass dies nach Hl. Drei König geschehen wird. Zunächst sagte dann am 7. Dezember 1657 der Kaufmannsdie- ner Alexander Khirchschlager den Kauf um das Plachische Haus an, was ratifiziert wird. Khirchschlager wurde gleichzeitig gegen Erlegung von 3½ Talern zum Bürger aufgenommen. Ge- gen diesen Verkauf klagte am 11. Jänner 1658 Wilhelm Kneitler den Balthasar Prödl wegen Nichteinhaltung des Plachischen Hausverkaufes. Was bei der für den 18. Jänner 1658 angeordneten Verhandlung herauskam, ist nicht bekannt. Am 6. Mai 1661 kaufte aber der Bürger und Zinngießer Wil- helm Kneitler um 480 Gulden „des Alexander Khirchschlager Behausung in der Khirchgasse gegen dem Kloster über“. Derselbe zahlt nach Abrechnung Nr.5 von 1668 bis 1677, kommt in den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 zwi- schen Haus Nr.29 und 9 respektive dem Kloster vor, fehlt aber im Steuerregister von 1695 und der im Jahre 1690 angelegten Abrechnung. Dieselbe Stelle nimmt in den beiden Verzeichnis- sen Sebastian Putschy ein, der sonst nicht vorkommt. Nach Ab- Putschy bezahlte aber wahr- rechnung von 1690 zahlt er von 1678 bis 1706 und nach dem scheinlich für Nr.28 und das Bärtlische Haus nur bis inclusi- Steuerregister von 1695 außerdem für das Hans Bärtlische Haus ve 1701, dann nur mehr für das und die Ledererwerkstatt, welche beiden Objekte in der Unteren Bärtlische Haus allein von 1702 Stadt lagen. bis 1706. Nach den beiden Abrechnungen geht die Steuerzahlung in der Ordnung fort: Im Steuerregister von 1679 ist jedoch noch Khneitler für dieses Haus eingetragen. Derartige Ungenauigkei- ten kommen wohl öfters vor. Möglicherweise hat Khneitler für dieses Jahr wirklich noch selbst gezahlt und man hat sich des- sen im Jahre 1690 nicht mehr genau erinnert, oder es zahlten vielleicht für 1679 nur Khneitlers Erben, zu denen Putschy etwa gehört haben könnte. Da letzterer sonst bei keinem Haus unter- zubringen ist und in mehreren Registern die Stelle einnimmt,

72 an der früher Khneitler gestanden ist, kann er wohl ruhig als Besitznachfolger Khneitlers angesehen werden. Im Jahre 1720 zahlt für dieses Haus Hans Georg Jenko, ebenso 1734 und 1737. Im Jahre 1740 findet sich der Bäcker Georg Janggo, offenbar nur eine andere Schreibweise desselben Na- mens ebenso wie bei der im Jahre 1755 eingetragenen Bäckerin Maria Jankin, der Witwe des Hans Georg, welche Haus und Gerechtigkeit ihrer Tochter Elisabeth am 10. April 1756 über- gab. Josef Hasenbichler, Sohn des Johann, der die letztere heiraten will, erhält am selben Tage das Bürgerrecht. Im Register von 1760 kommt er bereits als Besitzer des Hauses vor. Das Stift- buch von 1786 und das Urbar von 1792 haben auf diesem Hau- se einen Bäcker Josef Rainer, in letzterem mit der Bezeichnung Junior. Das Grundbuch von 1792 dagegen führt einen Jakob Rainer an, der das Haus von Augustin Schwarz bekommen hat. Ihm folgte Anton Lindner, der auch im Parzellenprotokoll von 1829 angeführt ist. Im Häuserverzeichnis von 1858 steht dann ein Anton Binder.

Nach Dr. Wittmann ist im Jahre 1858 ein Anton Binder Besitzer dieses Hauses. Binders Name könnte nach Aufzeichnungen der Tochter von Dr. Wittmann, Hauptschuldirektorin Herta Wittmann, namenge- bend für die sehr schmale Gasse sein, die unmittelbar bei die- sem Hause, teilweise untere diesem verlaufend, von der Johann Offner Straße in den Rindermarkt hinabführt.

Es handelt sich bei diesem Hause jedenfalls um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 23, Baufläche 61 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 12 hat.

Grundlage für die Ersteintragung im oben genannten Grund- buch sind die Angaben unter der Nummer 24 im Urbar der Stadt Wolfsberg.

Nach den dort gemachten Angaben sind seit 1858 folgende Be- sitzer dieser Liegenschaft bekannt: Nach Anton Binder wurde die Realität am 10. April 1875 seiner Tochter Katharina, verehelichter Waschnig eingeantwortet, deren Gatte allerdings schon am 7. Dezember 1874 verstorben war. Katharina Waschnig hat dann recht bald wieder geheira- tet, denn schon am 30. Jänner 1876 wurde der Besitz je zur Hälfte für Katharina Eberwein, verwitweter Waschnig, und Josef Eberwein einverleibt.

73 Am 4. September 1880 ging das Haus durch Kauf an eine Ver- wandte namens Maria Eberwein, die es aber schon drei Jahre später am 5. Oktober 1883 an Johann und Maria Zechner zu gleichen Teilen verkaufte. Die Zechners hatten aber nach nicht einmal zehn Jahre später sichtlich abgewirtschaftet, daher wurde das Haus am 3. März 1891 öffentlich versteigert und ging an den Meistbieter Jakob Jakl, den wir schon als Besitzer des Hauses Johann Offner Straße 14 kennengelernt haben, und der diesem Hause auch den bei Dr. Wittmann verwendeten Namen gab. Am 2. Juli 1914 verkaufte Jakl die Liegenschaft an Paul Friesa- cher, der sie am 23. Dezember 1953 seinem Sohne Paul Friesa- cher jun. übergab. Am 27. November 1972 kaufte schließlich Maria Tomsche die- ses Haus.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Maria Tomsche, wohnhaft 9400, St. Johanner Straße 5 noch immer die Besitzerin dieses Hauses, in dem Claudia Kainbacher eine Filiale der Strumpf- und Wä- schefirma „Palmers“ betreibt, die sich schon seit Jahrzehnten unter verschiedensten Pächtern dort befindet. Außerdem führt daneben eine Gudrun Schober einen Geschenk- shop unter dem Firmennamen „K&K“

74 29 KAUL

1755: 23; 1760: 19; 1786: 32; 1792: 32/29

Über dem Kellereingang im Hofe dieses Hauses steht: Hans Harschl, 1585. Das Haus hat also wie Nr.28 dem Ratsbürger Hans Harschl, oder wie er öfter auch genannt wird, Herschl, gehört. Hans Herschl war kaufrechtlicher Inhaber eines Hübls zu St. Jakob, welches unter dem Namen Straßenhübl, Knauderhübl und Praitkorbisches Zulehen vorkommt, des Dornerhofes, einer Realität mit zwei am Getreidewuchs noch heute erkennbaren Teichen in der Gegend es sogenannten Bay- erhofer Bruckangers nördlich vom Schwabenhof, des mit Tafernrecht ausgestatteten Neupauergutes am Leidenberg ober Kirchbichl und eines Angers in der Auen, welche Besitzungen von den Gebrüdern Hohenwart dem Dr. Christof Siebenbürger und seinem Nachfolger in Bayerhofen Heyd von Heydenburg versetzt worden waren und von letzterem später ganz erworben wurden. Aus diesem Verhältnisse entstand ein langer Prozess, weil Sie- benbürger dem Herschl Vieh gepfändet hatte. Siebenbürger wurde zuerst verurteilt, das Vieh zurückzustellen. Es waren jedoch nur mehr 8 Kühe und 4 Ochsen, während 6 andere Och- sen nicht mehr lebendig waren. Herschl wollte trotzdem sämtli- che 10 Ochsen in natura wiederhaben, was Siebenbürger zu der Bemerkung veranlasste, er könne das tote Vieh nicht lebendig destillieren. Später kam es unter Intervention des Franz von Hohenwart zu einem Vergleiche, wobei Herschl am 29. Juni 1595 sich herbeilassen musste, auf das gepfändete Vieh zu ver- zichten. Er hatte dem Satzinhaber Siebenbürger den Gehorsam verweigert und versucht seine kaufrechtlichen Güter widerrechtlicherweise in sein Eigentum zu bekommen. Der Dornerhof gab später Anlass zu einem Streite zwischen den Kindern Herschls. Hans Harschl war dreimal verheiratet. Ein Grabstein an der Außenmauer der Pfarrkirche erzählt, dass die erste Frau Marga- rethe, geborene Arzberger und Witwe des Georg Faschangs, eines Wolfsberger Bürgers, und die zweite Elisabeth Schnelkin von Staa waren. Die dritte hieß nach dem Grabstein in der Kir- che von St. Thomas Rosine, nach dem Ratsprotokoll vom 25. September 1609 und den Angaben von Beck-Wittmannstätten Kunigunde und nach den in Bayerhofen erhaltenen Streitakten über den Dornerhof zwischen den Kindern Herschls Elisabeth. Hans Herschl starb nach dem Februar 1608 und vor dem 17. Mai 1608, an welchem Tage sein Nachfolger im Rate gewählt wurde, als Ratssenior.

75 Eines der beiden Häuser, ob Nr.28 oder 29 lässt sich leider nicht herausfinden, war später anscheinend der Pfarrkirche für ein größeres Kapital eingeantwortet und wurde vom Vizedom laut Das Herschlische Haus, welches Ratsprotokoll vom 9. Feber 1638 dem Tischler Kaspar Allgu Kaspar Allgu im Jahre 1641 erhielt, war nach den Eintra- gegen Herstellung eines neuen Hochaltares übergeben. gungen in der Abrechnung Nr.5 Allgu hatte schon früher daselbst gewohnt. Obwohl die Erben offenbar nicht Nr.29 oder 28, und die Stadt daran erinnerten, dass das Haus nicht Eigentum sondern Nr.47, zumal sich für der Kirche sei, blieb es doch im Besitze Allgus und der Rat be- die Zeit, in welcher eines dieser schloss am 25. Jänner 1641 dem Befehle des Vizedoms auf Häuser dem Allgu gehört haben müsste, sowohl für 28 als auch Ausstellung eines Kaufbriefes darüber zu entsprechen. für 29 andere Besitzer nachwei- Am 4. November 1642 kaufte Veit Rosenfelder, ein Bäcker, der sen lassen. später Haus Nr.29 besaß, die Maierholdische Behausung. Wenn sich diese Notiz auf Nr.29 bezieht, so dürfte Allgu wahrschein- lich eher Nr.28 als 29 innegehabt haben.

Verlässliche Angaben über Nr.29 beginnen mit der Abrechnung Wegen Prollnig und Elisabeth, Nr.5. In derselben kommt Veit Rosenfelder zwischen Haus Nr.7 verwitwete Rosenfelderin siehe und 9 vor. Sein Name ist durchgestrichen. Darunter steht Cor- auch bei Haus Nr.26 nelius Prollnig und Maria Rosenfelderin, seine Ehewirtin /: sonst heißt diese Rosenfelderin stets Elisabeth:/ von 1666 bis Mathias Zigulnig, Sohn des Christof und der Margarethe, 1676. beim Vizedom im Dienst, heira- Nach Abrechnung von 1690 zahlten unter Verweisung auf diese tete am 11. August 1700 Anna Eintragung Cornelius Prollnig und Elisabeth Prollnig für 1678 Maria Santnerin, Tochter des bis 1690. Dann folgt daselbst Christof Rosenfelder für die Zeit verstorbenen Paul und der Ro- von 1699 bis 1706, derselbe, wie bei Nr.26 erwähnt, ein Sohn salia. der Elisabeth Rosenfelder wiederverehelichter Prollnig, besaß bis 13. November 1696 Haus Nr.141 in der Unteren Stadt und hat Nr.29 wohl von seiner Mutter bzw. von seinem Stiefvater 5. Mai 1730: Von der Frau geerbt. Deutscherin ist Andreas Im Steuerregister von 1675 ist Elisabeth Rosenfelderin, Witwe, Khirchschlager als Käufer des Zigulnigischen Hauses erklärt Besitzerin des hier nach Nr.7 und vor Nr.28 angeführten Hau- worden. ses, welches 1677 und 1679 dem Cornelius und 1695 der Elisa- beth Prollnigin gehört. Nach einer weiteren Eintragung in der 21. Juli 1730: Josef Abrechnung von 1690 restierte Mathias Zigulnig vom erkauften Khirchschlager, Sohn des And- Rosenfelderischen Haus 195 Gulden vom Kaufschilling, wofür reas, hat die Zigulnigische Be- hausung gekauft. Am 3. Mai er den Kaufschilling überließ, den er von Christof Prollnig für 1733 steht wieder, dass der das Vicellische Haus (Nr.174 in der Unteren Stadt) zu erhalten Vater des Josef das Haus ge- hatte. kauft hat. Mathias Zigulnig erscheint dann 1720 als Besitzer. 1734 gehört das Haus dem Josef Khirchschlager, einen Teil restierte aber 17. Dezember 1762: Susanne Gulterer indiert dem Josef Max noch Maria Haimbin, vorher Zigulnigin. Der Kaufmann Josef Khirchschlager, ihrem Sohn, Khirchschlager findet sich noch 1737 und 1740. Im Steuerka- das Wohnhaus samt Hand- taster von 1740 steht aber schon dabei: Jakob Gulterer, der nach lungsgerechtigkeit. dem Rektifikationsbefund von 1755 Branntwein, Land- und steirischen Wein ausschenkte. Letzterer war 1760 noch Besit- 30. Jänner 1775: Stimpfl ist Übernehmer der Max zer, während 1786 schon des Herrn Josef Stimpfl sel. Witwe Khirchschlagerischen Hand- und Erben als solche angeführt werden. lungsgerechtigkeit und des Hauses.

76 Nach Dr. Wittmann gehörte dieses Haus im Jahre 1858 einem Josef Seidl.

Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 24, Baufläche 62 registriert ist und wel- ches heute die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 10 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 25.

Im genannten Grundbuch ist gemäß Bescheid vom 20. Juli 1852 bei diesem Hause die radizirte Eigenschaft der Handlungs- und Weinausschankgerechtsame eingetragen. Zu diesem Hause ge- hört danach auch das am Handlungsgewölbe anstoßende im Hause Nr.30 befindliche Zimmer mit Beheizung. Dafür ist ein Zins von 4 fl (Gulden) an den Besitzer von Nr.30 zu entrichten. Dieses Servitut ist seit 26. März 1805 auf das Haus Nr.30 grundbücherlich vermerkt.

Seit 1858 sind auf diesem Hause folgende Besitzer feststellbar: Wie auch bei manch anderen Objekten ist hier in der Besitzer- reihe eine Lücke zwischen Wittmanns letzter und des Grundbu- ches erster Eintragung. Die Ersteintragung erfolgte im Grund- buch –wie oben schon gesagt- aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg. Dieses befindet sich im Landesarchiv und war mir nicht zugänglich, daher stellen sich die Besitzer wie folgt dar: Am 12. Feber 1873 verkaufte ein Anton Orfandl diese Liegen- schaft dem Karl Menner, der sie am 27. Oktober 1885 seinem Sohn Carl Menner vererbte. Carl Menner wollte oder musste das Haus augenscheinlich so bald wie möglich loswerden, denn er verkaufte es schon am 16. Mai 1887 an Anna und Josef Rauth zu gleichen Teilen. Nach dem Tode Josefs gingen die Besitzrechte mit 24. November 1902 zur Gänze an Anna Rauth über. Am 7. Juli 1903 kauften Thidor und Maria Kaul das Haus, das bei Dr. Wittmann auch diesen Namen führt. Vater Thidors Besitzhälfte ging mit 10. April 1920 an Sohn Thidor d.J., und vier Jahre später nach dem Tode Annas nahm auch deren Besitzhäfte diesen Weg, sodass ab 1924 das alleini- ge Besitzrecht bei Thidor Kaul jun. lag, der wie sein Vater dort ein Galanteriewaren- und Spielzeuggeschäft betrieb. Am 12. Juli 1982 gelangte die Liegenschaft schließlich auf- grund eines Kauf- bzw. Übergabevertrages an Ilse und Heinz Sajowitz, und zwar zu 2/3 an Heinrich Sajowitz und zu 1/3 an Ilse Sajowitz.

77 Heute, am 1. Jänner 2000, sind die beiden oben Genannten, wohnhaft in 9411 St. Michael 17 im genannten Verhältnis noch immer Eigentümer dieses Hauses, in dem sich die „Altstadtdro- gerie Megymorezc –gewusst wie“ und das Sportmodecenter „Impulsive Sportswear“ befinden.

78 30 KLOTZ

1755: 24; 1760: 20; 1786: 33; 1792: 33/30

In der Abrechnung Nr.5 kommt vor dem jetzigen Haus Nr.31 Bäcker Hans Pärtl heiratete laut Trauungsbuch als Witwer am und wahrscheinlich auch Nr.32 vor: Hans Pärtl 1668 bis 1676, 14. November 1685 die Witwe dem für Wetterschießen etwas abgezogen wird. Diese Notiz Gertraud des Bäckers Balthasar dürfte am ehesten zu diesem Hause passen, für welches sich ein Ottmayr. anderer Besitzer in dieser Zeit nicht finden lässt. Die Zuschrift des Dechants vom 29. April 1661, dass Bäcker Hans Pärtl die in den Friedhof hinausgehende Unsauberkeit hinwegtun sollte, könnte sich auch ganz gut auf dieses Haus beziehen, zumal Pärtl bei keinem anderen, am ehemaligen Friedhof gelegenen Lorenz Reißner, Posamentierer, Hause untergebracht werden kann. Sohn des Sebastian und der In der Abrechnung von 1690 ist auf dem zum jetzigen Hause Anna /:Siehe bei Nr.62:/ heira- tete am 13. Feber 1702 die An- Nr.7 gehörigen Blatte rückwärts dazugeschrieben worden: Lo- na, Tochter des Johann Rosen- renz Reißner von 1705 bis 1706. Da letzterer im Jahre 1720 felder und der Maria. Besitzer dieses Hauses ist, dürfte auch diese Notiz hierher gehö- ren. In den Steuerregistern von1675, 1677, 1679 und 1695 ist kein Anhaltspunkt für einen Besitzer dieses Namens zu finden. 11. Feber 1728: Johann Georg Koppet wird Bürger. 1734 gehört dasselbe dem Klampferer Johannes Goppet, ebenso 1737. Nach dem Steuerkataster von 1740 ist Josef Khirchschlager, 2. Oktober 1747: Jakob Gulterer dem das Nachbarhaus Nr.29 gehörte, auch Besitzer dieses Hau- hat die Witwe des Josef ses, welches daselbst als das Clampferische Häusl bezeichnet Khirchschlager geheiratet. wird. Es war damals nur ein geringes, einstöckiges Haus, wel- ches laut demselben Steuerkataster später auf Jakob Gulterer 14. Jänner 1752: Die Susanne überging. Sowohl Khirchschlager als auch Gulterer waren Gulterer und Josef Kaufleute. Das eigentümliche Verhältnis, nach welchem ein an Khirchschlagerischen Erben das Haus Nr.29 anstehender Raum zu ebener Erde dieses Hau- erhalten einen Stadtscherm über das Clampferische Häusl. ses einen Bestandteil des Verkaufsgewölbes im Hause Nr.29 bildete, was erst nach 1900 wieder aufgehört hat, dürfte viel- leicht schon auf Khirchschlager zurückgehen, der zuerst beide 26. April 1765: Contract zwi- Häuser besaß. Jakob Gulterer besaß auch 1755 das schen Frau Susanne Gulterer Klampferische Häusl. und Max Josef Khirchschlager wird ratifiziert. /:gehört zu 1786 gehörte dasselbe so wie Nr.29 der Witwe und den Erben Nr.29:/ des Josef Stimpfl. Im Urbar von 1792 kommt der Handelsmann Anton Hofstätter als Besitzer vor, der auch beide Häuser inne- hatte, dann ein Hahna. Im gleichzeitigen Grundbuch ist Stimpfl 4. Juli 1773: Susanne Gulterin durchgestrichen, dabei steht dann Wolfgang Tunkl, der die auf hat seinerzeit ihrem Sohn selig zwar das größere Gulterische dem jetzt Seebacherischen Hause Nr.136 haftende chirurgische Haus übergeben, samt bürgerli- Gerechtsame erwarb. chen Gewerb, aber das soge- Ihm folgten Franz und Kunigunde Hahna, dann Sigmund nannte Klampfererhäusl beim Pastori. Letzterer ist auch 1829 und 1858 als Besitzer dieses Platz zurückbehalten. Hauses angeführt.

79 Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses, der seiner Meinung nach auch für 1829 und 1858 angeführt ist, einen Sigmund Pastori an, was zweifellos nicht ganz den Tatsachen entspricht, wie bei der Besitzerfolge bewiesen wird.

Bei dem hier besprochenen Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 25, Baufläche 63 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 8 /Markusplatz 2 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 26.

Laut Grundbuch ergibt sich seit 1847 folgende Besitzerfolge für dieses Objekt: Aus dem Grundbuch geht hervor, dass am 19. Jänner 1847 für eine Rosa Pastori zur Sicherstellung einer väterlichen Erbteil- stangente 399 Gulden samt Zinsen intabuliert wurden. Das könnte bedeuten, dass Sigmund Pastori so für eine seiner Töch- ter im Falle seines Ablebens sorgen wollte. Dieser Schluss liegt aufgrund der Folgegeschichte doch sehr nahe. Denn schon am 16. September 1847 wurde die Liegenschaft einem Andreas Klotz als Nachfolger seiner Ehegattin Anna Klotz geborene Pastori (wohl eine zweite Tochter des Sigmund Pastori) eingeantwortet. Sigmund Pastori kann also zu dieser Zeit nicht mehr am Leben gewesen sein, und dieser Andreas Klotz gab dem Hause auch sichtlich den Namen, den Dr. Witt- mann verwendet. Am 26. Oktober 1896 wurde der Besitz einer Frau Anna Moser eingeantwortet. Ob es sich bei dieser um eine Tochter des Ehe- paares Klotz handelte oder vielleicht um die wiederverehelichte Anna Klotz, ist nicht feststellbar. Am 22. Feber 1913 kaufte der St. Josefs-Verein für Kärnten zu Klagenfurt dieses Gebäude, das durch einen Kaufvertrag, da- tiert mit dem 14. September 1940, am 28. September 1940 dem NS-Gauverlag und Druckerei Kärnten GesmbH einverleibt wurde. Am 20. April 1948 erhielt der St. Josefs-Verein für Kärnten zu Klagenfurt gemäß Rückstellungsbescheid vom 8. August 1947 das den Nationalsozialisten sichtlich mittels starkem politischen Druck verkaufte Haus wieder zurück, verkaufte es aber am 22. Juni 1971 an Robert und Josefa Appe je zur Hälfte, die es wie- der am 16. November 1976 an den Sportwarenhändler Kurt Leopold verkauften. Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Kurt Leopold, 9431 St. Stefan, Dorfstraße, Besitzer des Hauses, in dem sich das Sportfachgeschäft PALE befindet.

80 31 SCHAIDER

1755: 25; 1760: 21; 1786: 34; 1792: 34/31

Das „Haus neben dem Kirchgatter“, somit sicher ein Eckhaus, gehörte nach Abrechnung Nr.5 der Agathe Nürnbergerin. Da- Michael Pallare heiratet nach runter steht Michael Pallare von 1677 bis 1690, von da an in dem Trauungsbuche im August den Steuerbüchern nicht zu finden, aber bis 1703 alles bezahlt. 1676 die Tochter des Simon In den Steuerregistern von 1675, 1677, 1679 und 1695, die noch Saydler und am 2. Juni 1692 die erhalten sind, kommt er aber wohl vor. Agathe Nürnbergerin Helena Weinlaverin, Tochter des Veit und der Ursula. verkaufte ihm und seinen Erben das Haus laut Kaufbrief vom 27. Juli 1680, welcher Kaufbrief im Vergleiche mit den vorer- Nach dem Trauungsbuche hei- wähnten Registern erst später ausgestellt worden ist. ratete der Bäcker Georg Khakel Michael Pallore zahlte am 8. Juli 1692 fünf Taler Strafe, weil in erst am 5. März 1704 die Ursu- seinem Hause Feuer ausgebrochen war. la, Tochter des Michael Pallare.

Am 15. Jänner 1704 heiratete der Bäckergeselle Georg Gogl 19. August 1740: Anton seine hinterlassene Tochter, von dem schon in der Abrechnung Dunkhel, etwa 20 Jahre Pfister von 1690 bemerkt wurde, dass er per 1706 noch etwas zu zah- im Schloss, übernimmt die len habe. 1720 heißt er Georg Gaggel, 1734 wieder „Gogl Goglische Behausung. Bäck“, ebenso 1737. Im Kataster von 1740 ist der Bäcker And- Dieses Haus dürfte auch das reas Tunkl Besitzer, der sich 1755 auch mit Ausschank von Göllerbäckische geheißen ha- Landwein beschäftigte. Im Jahre 1760 kommt er noch vor, 1786 ben. Am 27. September 1740 aber schon der Bäcker Wolfgang Tunkl, des Äußeren Rates. Im heiratete nämlich Georg Gut- Urbar von 1798 ist Wolfgang Josef Tunkl als Besitzer ange- schier die Göllerbäckische Julie führt, im Grundbuch von 1792 aber Wolfgang Tunkl als Nach- Maria Goglin, die gleichzeitig folger seiner Mutter Ursula Tunklerin. Haus Nr. 112 gekauft hatte.

Dann folgten deren Tochter Anna Tunkl, Franz Grillitsch und

Maria Grillitsch. Als Grenze des Hauses ist hier das Kirchen- gassl genannt. 1829 und 1858 war Maria Schober Besitzerin.

Das Kirchengassl war zu dieser Zeit ganz schmal und mit einem

Gitter verschließbar. Die andere Seite des Gässchens bildete

Haus Nr.32.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzerin dieses Hauses eine Ma- ria Schober an.

Es handelt sich bei diesem Gebäude um das südliche Eckhaus

Johann Offner Straße / Eingang zum Markusplatz, das im

Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde

Obere Stadt unter der Einlagezahl 26, Baufläche 64 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Johann Offner Straße

6/Markusplatz 1 hat.

81 Die Grundlage für die Ersteintragung im besagten Grundbuch bildeten die Aufzeichnungen unter der Nummer 27 im Urbar der Stadt Wolfsberg.

Nach dem Grundbuch ist die Bäcker- und Ausschankgerecht- same laut Erlass der Hohen Landesregierung vom 16. Feber 1856 als radizirtes Gewerbe bei diesem Hause anerkannt, und im Hause wurden diese Gewerbe auch bis 1975 ausgeübt, das Schankgewerbe sogar bis in die 90iger Jahre des 20. Jahrhun- derts.

Folgende Besitzerreihe lässt sich seit 1858 erstellen: Erster Besitzer ist danach ein Valentin Unterluggauer, der wohl der Maria Schober folgte und am 16. Dezember 1875 verstarb. Am 13. August 1876 wurde der Besitz seiner Gattin Elise Unter- luggauer eingeantwortet. Valentin Unterluggauer besaß 1829 und 1858 nachweislich auch das Haus Nr.83 (heute Kollnitzer- gasse 2), und man darf wohl mit Recht annehmen, dass er auf Haus Nr.31 Nachfolger der Maria Schober war. Am 28. Jänner 1886 wurde das Besitzrecht für eine Maria Fürstbauer eingeantwortet. Ob es sich dabei um eine verehe- lichte Tochter der Elise Unterluggauer handelt, ist unklar. Sicher aber ist, dass Maria Fürstbauer das Haus nur ganz kur- ze Zeit besaß, denn schon am 29. September 1887 kaufte es ein Benedikt Schober. Benedikt Schober besaß zu dieser Zeit auch die Häuser Nr.137, 138/1 und 138/2 in der Unteren Stadt (siehe dort). Nach seinem Tode fielen diese am 24. Dezember 1899 durch Einantwortung an seinen Sohn Benedikt Schober jun., während das Haus Nr.31 aufgrund eines aufrechten Ehevertrages an seine Ehegattin Maria Schober geb. Unterluggauer ging. Ob und in welcher Weise diese Schober-Unterluggauer- Verwandtschaft mit der von Dr. Wittmann genannten Maria Schober verwandt war, ist unklar. Sicher dürfte aber sein, und das zeigt die Erbfolge nach Benedikt Schobers Tod, dass Maria Schober-Unterluggauer das Haus Nr.31 in die Ehe mitgebracht hat. Am 28. August 1900 ist sie jedenfalls wieder Alleinbesitze- rin dieser Liegenschaft. Am 13. Juli 1904 kaufte dann der Bäcker Karl Schaider das Objekt, das bei Dr. Wittmann auch seinen Namen trägt. Durch den Übergabevertrag vom 27. Mai 1942 gelangte das Haus an Karl Schaider jun. und am 5. Dezember 1969 durch Einantwor- tung an dessen Witwe Margarethe Schaider. Am 28. Feber 1975 übergab Margarethe Schaider schließlich den Besitz zu 3/5 an Ingrid Henckel-Donnersmarck und zu 2/5 an Margarethe Weber, ihre beiden verehelichten Töchter.

82 Heute, am 1. Jänner 2000, sind Ingrid Henckel-Donnersmarck und Margarethe Dohr, ehemals Weber sowie Ing. Herbert Dohr, Baumeister und Gerichtssachverständiger, und Eva Henckel-Donnersmarck, Barbara Henckel-Donnersmarck und Johann Waich Anteilsbesitzer an diesem Gebäude. Im Hause befinden sich neben diversen Wohnungen die Büros des Baumeisters Ing. Herbert Dohr, die Boutique „Veronique“ und das Exclusivmodengeschäft „Christine“ der Gabriele Strehler.

83 32

Ein ganz schmales Haus, welches später demoliert wurde, wo- rauf das an Stelle eines alten Magazins erbaute Breslmaiersche Haus beim Prieltor die freigewordene Nummer 32 erhielt.

Das alte Haus Nr.32 dürfte seinerzeit dem „Herrn Paul Ra- scher“ und nach ihm dem Mathes oder Mathias Steyrer oder Steuerer gehört haben, von welch letzterem es im Register von Mathes Steyerer, Koch und 1675 heißt, dass er vom Rascherischen Haus die Steuern zahlte. Gastgeber, heiratete im Oktober Rascher steht in der Abrechnung Nr.5 vor den Häusern Nr.30 1674 die Veronika Elisabeth Wallnerin, Witwe des Trompe- und 31, Steuerer in der Abrechnung von 1690 sowie in den Re- ters Wallner. gistern von 1675, 1677, 1679 und 1695 unmittelbar vor Nr.31, somit an einem Platze, der dem Hause Nr.32 entsprechen wür- de. Für beide lässt sich ein anderes Haus, welches sie besessen haben könnten, nicht finden. Gegen die Ansicht, dass ihnen

Nr.32 gehört haben dürfte, spricht scheinbar der Umstand, dass in der Abrechnung von 1690 nach Steyerer zuerst, wie erwähnt, Michael Pallare von Haus Nr.31, dann aber ein Gregor Franggo folgt, welcher im Jahre 1720 selbst Haus Nr.32 besessen hat, sodass also hier zwei Besitzer dieses letzteren Hauses eingetra- gen wären. Die Eintragung seines Namens und die Bemerkung „hat bis 1705 gezahlt“ ist aber eine viel spätere, so dass sie sich also ganz gut auf eine Zeit beziehen könnte, in welcher Steyerer nicht mehr Besitzer dieses Hauses gewesen ist. Bei letzterem steht, dass er bis 1701 gezahlt hat. Von Franggo wissen wir weiters, dass er laut Ratsprotokoll vom 15. Mai 1705 von Anton Schrölle ein Haus „Am Platz“ gekauft hat. Es könnte demnach Haus Nr.32 von Rascher auf Steyerer, dann 1701 auf Anton Schrölle und 1705 auf Georg Franggo gekommen sein, da die Wegen Schrölle siehe auch Bezeichnung „Am Platz“ wohl auch sonst manchmal auf Häu- Anmerkung bei Haus Nr.59. ser in dieser Gegend angewendet wird und weil für die Annah- Nach einem Protokoll vom 22. me, dass Schrölle und Franggo ein anderes wirklich „Am Platz“ Dezember 1672 lag ein gelegenes Haus besessen haben könnten, ein Anhaltspunkt nicht Rascherisches Haus ebenfalls gefunden werden kann. Auffallend bleibt dabei vielleicht nur, „Am Platz“. dass Paul Rascher ein so kleines Haus besessen hat, denn die 20. Oktober 1660: Paul Rascher Familie Rascher scheint eine recht angesehene gewesen zu sein. Senior übergibt die Paul Rascher war von Bartlmä 1608 bis 1610 /:von den Jahren Gottsleichnamsamtsverwalterste bis 1636 fehlen die Protokolle:/ Stadtrichter. 1636 kommt ein lle Rascher als Ratsherr vor, und auch der Paul Rascher der Ab- rechnung Nr.5, die circa 1668 angelegt worden sein dürfte, muss irgend eine Respektsperson gewesen sein. Dafür spricht das bei seinem Namen auf dem sonst leeren Blatte angebrachte Wort „Herr“. Gregor Franggo, auch Fräntscho, seines Zeichens Schneider Gregor Frankho, Sohn des Oswald, heiratet am ein Schneider, erscheint als Besitzer dieses Hauses in den Steu- 27. April 1704 die Ursula, erregistern von 1720, 1734 und 1737, dann im Kataster von Tochter des Paul Gottfried 1740, laut welchem das an und für sich kleine Häuschen sogar Santner

84 ein zweites Stockwerk hatte, und im Rektifikationsbefund von 1755. Er war verheiratet mit einer Tochter des Paul Santner. Die Notiz im Ratsprotokoll vom 27. September 1729, nach wel- cher die Schenkung eines Hauses durch Niklas Schmid an Gre- gor Frankho ratifiziert wurde, kann sich nicht auf dieses Haus beziehen, da Frankho für dasselbe schon 1720 Steuern zahlte.

Ihm folgte im Jahre 1760 der Schneider Franz Hueber jun., der Wegen dieser Schenkung siehe auch 1786 auf demselben Hause vorkommt. Im Urbar von 1792 bei Haus Nr.110 steht zuerst ebenfalls sein Name, dann kommt Maria Hueberin und später Johanna Jeri. Nach dem Grundbuche erhielt Franz Hueber das Haus von seiner Mutter Klara Hueber, worauf das- selbe auf Anna Jerin und deren Gatten Johann Jeri überging. Im Parzellenprotokoll von 1829 steht derselbe noch als Besit- zer, im Häuserverzeichnis von 1858 kommt aber eine Maria Hueber als Besitzerin vor. Dabei findet sich die Bemerkung „im Jahre 1869 demoliert“. Johann Jerre hatte schon 1823 ein „Schlechtes Haus“ Nr.32 gegen die Brandstatt der Bayerhofer Kaplanei verkauft, was aber 1825 rückgängig gemacht werden musste, weil der Magistrat kein Recht hatte, die Brandstatt zu verkaufen.

Dr. Wittmann gibt an, das die Nr.32 ursprünglich das erste Haus nördlich des Einganges zum Markusplatz von der Johann Offner Straße her gewesen sei und dass es später (1869) abge- brochen worden sei. Später errichteten dort unter Einschluss der Häuser Nr.33 und 34 die Hackhofers den Häuserblock westlich des Getreidemarktes. Die freigewordene Hausnummer 32 wurde danach dem ehemals beim Prieltor gelegenen sogenannten Brehslmaierhaus zuge- schrieben, und dessen Geschichte wird hier beschrieben. Die Vorgeschichte dieses Hauses ist bei Dr. Wittmann bei der Be- schreibung des Hauses Nr.19 und bei V a zu finden.

Bei dem nun zu behandelndem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastral- gemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 27, Baufläche 127/1 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift Johann Offner Straße 30 hat.

Grundlage für die Eintragungen im besagten Grundbuch waren die Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 15. Aus dem angegebenen Grundbuch können wir folgenden Besitz- verlauf ersehen:

85 Am 8. Juli 1877 wurde aufgrund eines Tauschvertrages das Eigentumsrecht auf diese Liegenschaft (es handelte sich dabei um einen Lagerraum, ein Magazin) von der Firma F.P. Her- berth (Bleiweißfabrik) auf Josef Brehslmaier übertragen, der es in der Folge ausbaute. Ihm folgte durch Einantwortung am 29. August 1904 Karl Brehslmaier und am 12. Jänner 1917 Josef Brehslmaier. Die Brehslmaiers waren die ersten Berufsfotografen in Wolfsberg. Am 12. Oktober 1940 übernahm Julie Brehslmaier das alte „Photographenhäusl“ und schenkte es am 17. Oktober 1941 Wilhelm Brehslmaier. Am 17. Juli 1949 ging das Objekt auf- grund eines Kaufvertrages zu gleichen Teilen an Franz und Klara Hafner über, und durch Einantwortung fiel am 14. März 1961 Franz Hafners Hälfte an Erika Arneitz geb. Hafner. Schließlich übernahm diese am 6. Mai 1968 auch die Besitz- hälfte ihrer Mutter Klara Hafner.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist demnach Erika Arneitz, geborene Hafner, wohnhaft in 9581 Ledenitzen 12, Besitzerin dieses Hau- ses an der linken Seite des Südeinganges der Johann Offner Straße. Im Hause befinden sich neben einigen Wohnungen das Kindermodengeschäft Chiara sowie das Physisch- Therapeutische Institut von Wolfgang Zaminer und Beatrix Rothleitner.

86 33 HACKHOFER

1755 27; 1760: 23; 1786: 36; 1792: 36/33

Nach den ältesten über dieses Haus vorhandenen Nachrichten gehörte dasselbe zu dem „Schmegerischen Gute“, welches Frau

Rudolphin, vorhin Schmegerin, am 6. September 1656 über- nehmen zu wollen erklärte. Sie war die Tochter des Schulmeis- ters Balthasar Rudolph, der am 6. Feber 1657 aufs Rathaus be- rufen und aufgefordert wurde, das Bürgerrecht anzunehmen. Er verlangte zwar, dass vorher die Schmegerische Fahrnis abgeteilt oder ihm zugesprochen werden solle und meinte, dass er als Kirchendiener und Handtierer überhaupt nicht zum Bürgerrech- te gezwungen werden könnte. Es wurde jedoch entschieden, dass er sich desselben nicht entschlagen dürfe, worauf er eine Krone zahlte und Bürger wurde.

Er kaufte sodann das Schmegerische Haus, worüber er am 9. August 1660 den Kaufbrief beibrachte. Dass es sich dabei um das jetzige Haus Nr.33 handelte, geht mit ziemlicher Sicherheit daraus hervor, dass er in der Abrechnung Nr.5 für 1668 bis 1669 zahlt, sowie in den Registern von 1675, 1677 und 1679 nach Haus Nr.6 und vor dem Hause des Rascher respective Steyerer vorkommt, welches Nr.32 entsprechen dürfte. Damit stimmt, dass das Haus des Rudolph im Steuerregister von 1690 nicht erscheint, weil ihm am 9. Dezember 1681 Steuer und Stiftgeld für die Zeit seines Lebens in Anbetracht seiner großen

Mühe als Schulmeister nachgesehen worden waren, und dass laut Urbar von 1674 ein Garten von Balthasar Rudolph am 3. April 1690 auf Anna Margarethe Liebin und am 27. September 1700 auf Leonhard Grill überging, welche als sichere Besitzer des Hauses Nr.33 vorkommen. Balthasar Rudolph wurde am

13. August 1683 Ratsbürger und starb vor dem 11. April 1690. Sein Nachfolger im Besitze dieses Hauses wurde der Organist Lorenz Lieb, dessen Witwe für dasselbe laut Steuerregister von 1695 gezahlt hat. Lorenz Lieb hatte laut Abrechnung Nr.5 für 1663 bis 1669 für eine Keusche in der Gänsgasse und ein

Angerl unter dem Craighoff gezahlt, ebenso laut Steuerregister von 1675, 1677 und 1679. In der Abrechnung von 1690 heißt Lorenz Lieb, Ratsbürger und es, dass er von 1675 bis 1690 alles gezahlt habe, ohne dass da- Organist, heiratete am 3. August für das Steuerobjekt genannt wäre. 1685 die Jungfrau Anna Marga- Am 22. September 1679 erhielt über sein Ansuchen der Bür- rethe., Tochter des Ratsbürgers Johann Mätterstorffer und der gerkaplaneiverwalter den Auftrag, in seiner Wohnung den Stu- Maria geb. Rudolphin benboden, die Fenster und das Dach reparieren zu lassen, er scheint also damals in dem Bürgerkaplaneihaus ge wohnt zu haben. Am 9. November 1683 wurde er bereits Ratsbürger. Das Haus Nr.33 hat er aber wohl erst nach dem Tode des Balthasar Rudolph übernommen. 1695 zahlte daran, wie erwähnt, seine Witwe Anna, welche am 8. November1695 den Riemer Leon- hard Grill

87 heiratete, der dann in den Registern von 1720 und 1734 als Be- sitzer dieses Hauses eingetragen ist. Derselbe war in den Jahren Laut Trauungsbuch heiratete die 1729 bis 1732 und 1735 bis 1737 Stadtrichter und starb an Witwe Anna Margaretha Lieb Schlaganfall am 18. August 1737, als ihm zwei Kapuziner nach am 17. Jänner 1696 den Riemer der feierlichen Nachhausebegleitung zur Wiederwahl beglück- Leonhard Grill, Sohn des Mar- wünschten. tin und der Anna. Zur Zeit der Anlage des Steuerkatasters von 1740 besaß dieses

Haus der Eusebius Christof Widder, dessen Witwe am 24. Mai 1743 den Stadtorganisten Mathias Willinger, der wohl der Nachfolger des Musikus Widder gewesen sein dürfte, geheiratet hat. Christof Widder war bis 1739 Besitzer des Hauses Nr.22. Mathias Willinger war als neuer Organist nach Wolfsberg ge- 24. Mai 1743: Mathias Willinger, Stadtorganist, heira- kommen und bat am 20. September 1730, das Caplaneihäusl tete die verwitwete Wiederin beziehen zu dürfen. Ob damit das Kaplaneihäusl im Methgassl und erhält Berechtigung zum neben der Dechantei oder das später als Organistenhäusl vor- Handel mit weißen Waren und kommende Gebäude gemeint ist, lässt sich nicht entnehmen. kleiner Krämerei. Das Bayerhofener Caplaneihäusl war damals schon verkauft. Am 28. November 1732 bat er in seiner Eigenschaft als Stadt- organist, in seiner Wohnung im Kaplaneihäusl den Fußboden und die Fenster reparieren zu lassen, was dem Stadtbaumeister auch aufgetragen wurde. Trotzdem drohte am 9. Juni 1739 eine Mauer bei dem Kaplaneihäusl einzufallen, und auch am 10. November 1741 musste er wieder ersuchen, das Dach und den Boden reparieren zu lassen. Diesmal steht aber statt Kaplanei- häusl „das sogenannte Organistenhäusl“. Es mag ihm daher nicht unwillkommen gewesen sein, dass er infolge seiner Heirat mit der Witwe Maria des Christof Widder, der übrigens laut Ratsprotokoll vom 1. März 1743 „für sechs Weislein zu sorgen hatte“, in eine solidere Wohnung ziehen konnte. Durch diese Heirat erhielt er überdies die Berechtigung zum Handel mit weißen Waren und kleiner Krämerei. Am 17. Jänner 1744 kauften Johann Mathias Willinger und seine Ehekonsortin Anna Maria /: nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Besitzerin von Haus Nr.22, welche ebenfalls eine verwitwete Widderin war und am 24. Juli 1742 schon als kürzlich verstorben bezeichnet wurde:/ vom Hofkastner Johann Georg Förtsch die Franz Benedikt Rediffsche, früher auf dem jetzigen Postgebäude Nr.40 betriebene Handelsgerechtigkeit, wodurch die Grundlage der jetzigen Firma Hackhofer von einer Krämerei in ein eigentliches Handelsgewerbe umgewandelt wurde. Am 5. Oktober 1747, wo Willinger zum Viertelmeister gewählt wurde, wird er jedoch trotzdem noch als Kramer und Stadtor- ganist bezeichnet. Nach dem Rektifikationsbefund von 1755 hatte er auch das Recht zum Ausschank von steirischem Wein. Er erscheint hierauf auch in dem Steuerregister von 1760, im Stiftbuch von1786 mit der Bezeichnung „Handelsmann und des Inneren Rates Senior“, sowie im Urbar 1786 mit der Bezeich- nung „Handelsmann und des Inneren Rates Senior“, sowie im

88 Urbar von 1792. Mit Vertrag vom Urbar 16. Jänner 1801 über- gab er dann das Haus seiner Muhme Jungfrau Marianne De- crignis, wohl eine Tochter des Stadtschreibers gleichen Na- mens.

Im Grundbuch von 1792 steht bereits Anna Decrignis, Hand- lungs- und Weinausschankgerechtsame, übernommen von Ma- thias Willinger. Das Haus samt dazugehörigem Weingarten und Der Stadtschreiber hieß Johann Handlung wurden dann 1805 auf Thomas und 1832 auf Johann Anton Decrignis und wurde am Hackhofer umschrieben. Thomas kommt im Parzellenprotokoll 18. Dezember 1739 als solcher von 1829 vor, im Häuserverzeichnis von 1858 steht Johann bestellt Hackhofer.

Für das Jahr 1858 nennt Dr. Wittmann Johann Hackhofer als Besitzer dieses Hauses.

Dabei handelt es sich um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der Einlagezahl 28, Baufläche 66 registriert ist und das gegen- wärtig die Anschrift Markusplatz 5 hat.

Die oben schon genannte Handelsgerechtigkeit wurde übrigens mit Erlass der k.u.k. Statthalterei Klagenfurt vom 21. November 1852 als radizirt bestätigt.

Von außen gesehen erscheinen die heutigen Häuser Markus- platz 5 /:siehe dort:/ und Johann Offner Straße4, die ja von den Hackhofers gleichzeitig aus- und umgebaut worden waren, als ein Gebäude.

Die Ersteintragungen im oben genannten Grundbuch erfolgten aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 29.

Seit 1858 gab es hier folgende Besitzer: Johann Hackhofer hat diese Realität laut Punktation zum Übergabevertrag vom 12. September 1832 von seinen Eltern Thomas und Anna Hackhofer ins Eigentum übernommen, die dem Hause auch den bei Dr. Wittmann verwendeten Namen gaben. Gemäß eines Übergabevertrages wurde das Eigentumsrecht am 21. November 1885 dem Sohn Paul Hackhofer einverleibt, der es wieder am 12. August 1935 seinem Sohn Paul Hackhofer jun. übergab. Da in der Folge kein Sohn vorhanden war, wurde das Traditi- onshandelshaus aufgegeben und die Liegenschaft gelangte ge- mäß Übergabevertrag vom 8. Oktober 1979 an die Tochter An- na. Diese hatte den Erben des Gutes und Schlosses Weißenau

89

Josef Warimbert Graf von) Thun und Hohenstein geehelicht.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Anna Thun Hohenstein, wohnhaft auf Schloss Weißenau 9431, Reinfelsdorf 10, noch immer die Besitzerin der Häuser Markusplatz 5 und Johann Offner Straße 4, in denen neben einigen Wohnungen ein Spar-Markt etabliert ist, nachdem dort viele Jahre lang die Bank für Kärnten und Steiermark eine Filiale betrieben hatte, bis sie in den 70iger Jahren des 20. Jahrhunderts auf den Weiher übersiedelte.

90 34 HACKHOFER

1755: 28; 1760: 24; 1786: 37; 1792: 37/34

Die älteste, dieses Haus betreffende Nachricht besagt, dass am 6. April 1660 der Bürger und Schuhmacher Wilhelm Cramer von dem Minoritenfrater Bonaventura Hamer das Schallische Häusl Am Platz um 315 Gulden und 5 Dukaten Leihkauf er- warb, was unter der Bedingung ratifiziert wurde, daß Cramer die Steuer von seinem vorigen Häusl zu zahlen habe, solange dasselbe nicht verkauft ist. Der Kaufbrief über das Schallische Häusl an Wilhelm Cramer und seine Ehewirtin Barbara wurde am 20. April 1660 ausgestellt. Das Wappen der Familie Hamer ist an zwei Grabsteinen an der Südseite der Pfarrkirche /:einer betrifft den Pfarrer Simon Hamer:/ und an einem Kreuz vor dem vulgo. Wegbauer am Gumitsch zu sehen. Simon Hamer soll nach einer nicht mehr vorhandenen Inschrift das Haus Nr.162 in der Unteren Stadt gebaut haben. Wilhelm Cramer kommt als Besitzer des Hauses Nr.34 in der Wolf Bernhard Veldner, Bürger Abrechnung Nr.5 sowie in den Steuerregistern von 1675, 1677 und Maler in St. Paul, heiratet und 1679 vor. Am 23. Dezember 1683 zahlte Euphemia am 24. Jänner 1668 als Witwer Kelchin, vorher Cramerin, nach einer Notiz in der Abrechnung die Frau Susanne, Tochter des Nr.5 einen Steuerrest für dieses Haus. Laut Protokoll vom 14. Schwarzfärbers Martin Henisch. Jänner 1684 hat sodann Herr Martin Henisch „seiner Kinder

Kramerische Behausung, Am Platz gelegen, um 210 Gulden“ an Herrn Wolf Bernhard Veldner verkauft. Die betreffende Notiz ist jedoch nur dann verständlich, wenn man weiß, dass ein Haus Am Platz, welches früher einem Cra- mer gehörte, später im Besitze des Wolf Bernhard Veldner war. 20. Jänner 1729 erschien Anton Frähs erscheint loco seines Letzterer erscheint als Besitzer dieses Hauses in der Abrech- Nagelschmiedes und begehrte nung von 1690, wo er für 1684 bis 1706 zahlte. Dann in den für die Veldnerischen Erben die Steuerregistern von 1695 und 1720. Im Register von 1734 und Einantwortung des Hauses. ebenfalls 1737 ist Franz Bernhard Veldner, Maler und Musikus, Erledigung: riat. Fraglich, ob angeführt. Im Steuerkataster von 1740 heißt es: Bernhard hierher gehört. Veldners Witwe, dann Franz Jentscho besitzt ein halbes dreigädiges Haus mit einem Keller zu 6 Halben und einem 3. November 1742: Hans Jörg Lagergewölb. Jänkho wird gefragt, mit was Der eigentliche Käufer war nicht Franz Jänkho, sondern dessen sich sein Sohn Franz ernähren Vater, der Bäcker Hans Jörg Jänkho, wie aus den Eintragungen wolle, wenn er das Veldnerische im Ratsprotokoll vom 15. Jänner 1743 und 17. Jänner 1747 und Haus kaufe. Mit Buchbinden und mit Most- und Weinaus- 31. August 1753 hervorgeht. Am 15. Jänner 1743 heißt es, dass schank. Bericht auch der Käufe- Maria Anna Veldnerin das Haus um 400 Gulden verkaufte. Die rin zustellen. Verkäuferin führt aber sonst stets den Namen Maria Renata. Wie es scheint, hat sie sich dabei das Wohnrecht im 2. Stock vorbehalten. Sonst wäre nicht gut zu begreifen, warum sie am 27. September 1743 an Franz -sonst auch Franz Anton- Jänkho, der offenbar das Haus unmittelbar nach dem Ankauf durch seinen Vater

91 übernommen hatte, das Ansinnen stellte, dass er dasselbe end- lich ausbaue. Am selben Tage bat Franz erst um das Bürger- recht, was ihm unter der Bedingung gegeben wurde, dass er sich mit Buchbinden und dgl. fortbringe und 8 Gulden zahle. Da er soviel nicht hatte, kam er am nächsten Ratstage, dem 12. Oktober 1743, wieder, wo er als Musikus und Besitzer des

Veldnerischen Hauses auftrat und erklärte, sich mit Wein- und Mostausschenken und Handel mit Kurzwaren abgeben zu wol- Stadtschreiber fragt, ob ihm in len. Es wurde ihm bei einer Zahlung von 7 Gulden nur die dem Veldnerischen Hausver- Buchbinderei und der Verkauf einzelner Waren gestattet. Er bat kauf ein Einstandsgeld gebühre. zwar um Bedenkzeit, scheint aber dann doch darauf eingegan- Ohne weiteres gebührt es ihm. gen zu sein.

Mit Frau Renata Veldnerin gab es bald Streit, weshalb Jänkho sich am 17. Jänner 1747 darüber aufhielt, dass sie das große 4. Dezember 1742: Johann Geschirr auf den Abort trage und das Kindergeschirr gerade Georg Jänkho, Bäckermeister, dann ausleere, wenn er beim Essen sitze. Auch habe ihr will seinem Sohn das Dienstmädchen schon mit dem Lichte fast das Dach angezün- Veldnerische Haus übergeben, der neben Musik und Pfarr det. Die Lage des Abortes scheint eben, wie beim nächsten durch einige Buchbinderei sich Hause erwähnt werden wird, keine besonders günstige gewesen fortbringen könne. Magistrat zu sein. Frau Veldnerin, geborene Freyin von Gabelkonen, berichtet, die Buchbinderei wohnte übrigens trotzdem noch am 31. August 1753 im 2. Sto- könne auf diesem Hause nicht cke. gestattet werden, da die Stadt ohnedies mit einem versehen 1755 und 1760 war noch Franz Jänkho Besitzer des Hauses. Im sei. Jahre 1786 kommt der Buchbinder Franz Miller als solcher vor, ebenso im Urbar von 1792. Im gleichzeitigen Grundbuch ist Johann Schott eingetragen, der das Haus von Barbara Millerin erhielt. Dann folgte Regina Schott, die auch 1829 vorkommt. Im Häuserverzeichnis von 1858 erscheint Johann Hackhofer.

In der Häuserchronik von Dr. Wittmann finden wir als letzten Besitzer dieses Hauses den Johann Hackhofer.

Bei diesem Gebäude handelt es sich um jenes, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 29, Baufläche 67 registriert ist und gegenwärtig die Anschrift 9400, Johann Offner Straße 4 hat. Von außen, von der Johann Offner Straße aus gesehen, handelt es sich um den nördlichen Trakt des sogenannten Hackhofer- hauses, dessen einstiger Eingang der heutige Eingang zum Spar-Markt ist, während der südliche Teil /.vgl. Haus Nr.33:/ seinen Eingang am Markusplatz hat. Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 30.

Der Besitzverlauf von 1858 bis heute stellt sich folgendermaßen dar:

92

Vor diesem Johann Hackhofer gibt Dr. Wittmann als Vorbesit- zer Barbara Millerin, Johann Schott und Regina Schott an. Hier muss eine Lücke vorhanden sein, denn im Grundbuch finden wir folgende Eintragung: Johann Hackhofer hat diese Realität laut Kaufvertrag vom 18. Oktober 1838 von Franz und Regina Türkhofer erkauft. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Regina Schott in zweiter Ehe einen Franz Türkhofer geheiratet hat und dass dieser im Ehevertrag die Hälfte des Besitzes erhielt. Dann verläuft die Besitzfolge wie bei Haus Nr.33 (Markusplatz 5, siehe dort)

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Anna Thun-Hohenstein, wohnhaft 9431, Reinfelsdorf 10, Besitzerin dieser Liegenschaft, in der gegenwärtig ein Spar-Markt untergebracht ist.

93

35 HACKHOFER

1755: 29; 1760: 25; 1786: 38; 1792: 38/35

Dieses Haus, eigentlich die zweite Hälfte des vorigen, wurde am 30. Juli 1660 als Stefanigisches Haus von den Erben der Khunigunde Stefanigin dem Bürger und Schneider Paul Santner verkauft. In der Abrechnung Nr.5 entsprechen demselben drei Blätter. Auf dem ersten steht nichts anderes als Khunigunde Stephanigin, anjetzo Polsingerin, auf dem zweiten wird ver- rechnet, was Paul Santner von 1665 bis inclusive 1676 gezahlt hat, auf dem dritten aber steht als ursprüngliche Eintragung: Eva Santnerin. Diese beiden Worte sind durchgestrichen und darunter befindet sich die Verrechnung des Rates mit Paul Santner für 1677 bis inclusive 1680. In der Abrechnung von Paul Gottfried Santner, Sohn des Paul und der Eva Santner, 1690 steht: Paul Gottfried Santner 1680 bis 1690, item vom heiratete nach dem Trauungs- heroberen Haus am Platz von seinem Herrn Vater herkommend buch im Jahre 1679 die Elisa- restiert Santner pro 1686. Darauf folgt die Bemerkung beth, Tochter des Caspar und continuativ Paul Santner 1696 bis 1706. der Maria Allgu, dann am 24. Auf das Haus Nr.35 bezieht sich offenbar das, was von dem Mai 1683 die Jungfrau Maria Susanne Mätterstorfferin, wobei Hause am Platz eingetragen ist, welches er vielleicht um 1668 Schneider Paul Santner als übernommen hat. Das andere hier erwähnte Haus, das Paul Trauzeuge fungierte, und am Gottfried Santner schon zu Lebzeiten seines Vaters gekauft zu 25. Jänner 1717 zum dritten haben scheint, dürfte im Rindermarkt zu suchen sein (siehe bei Male die Kunigunde Tätschl. Haus Nr.96). In den Steuerregistern von 1675, 1677, 1679, 1695 und 1720 kommt nur ein Paul Santner, 1734, 1737 und im Steuerkataster von 1740 wieder ein Paul Gottfried Santner vor. Dieser zweite Paul und Paul Gottfried dürften vielleicht diesel- be Person sein, der dann allerdings sehr alt geworden sein muß. Paul Gottfried Santner, der Schneider war, und sein Bruder Hans Karl erregten im Jahre 1696 einen regelrechten Aufruhr in der Stadt. Nach der Aussage der Viertelmeister Lorenz Vätterl und Hans Rosenfelder liefen die Brüder Santner, weil auf der „Fleischbruckn“ durch Nachlässigkeit der Fleischhauer kein Fleisch vorhanden war, und die Viertelmeister über ihre Auf- forderung, die Bürger nicht aufbieten wollten, selbst von Haus zu Haus und schrien: „man müsse Fleisch haben“ und „wenn die Viertelmeister nicht für die Bürger sorgen, brauche man sie überhaupt nicht“ und dgl. Schließlich war der „ganze Schock“ unter Führung des Viertelmeisters Simon Mätterstorffer zum Kanzleirath gegangen. Im Jahre 1697 ergaben sich Anstände zwischen Gottfried

Santner und seinem Nachbarn, dem Ratsbürger und Maler Wolf Bernhard Veldner. Am 16. August 1697 wurde deshalb ein Vergleich geschlossen. Vom gemeinschaftlichen Haustor ihrer zwei am Hohen Markt gelegenen Häuser zur rechten Hand soll die Laubenmauer bis an das Friedhofstürl dem Santner gehören,

94 soweit sein Haus und das Dach darüber gehören, linker Hand aber und neben der Stiege zum Tor bis zum Thürl gehört alles dem Veldner. Aus und Eingang, Schlüssel zum Tore etc. gehö- ren beiden zusammen. Neben Veldners Abtritt kann Santner die dicke Mauer in seinem Hause wegreißen und mit Lärchen- brettern auch einen Abtritt machen, das muss aber bis Pfingsten geschehen, denn sonst bleibt nur der eine gemauerte Abtritt.

Laut Kataster von 1740 folgte auf Paul Santner im Besitze des 18. September 1742: Ratsproto- Hauses nebst geringem Laubengewölb der Schneider Johannes koll: Kunigunde Santner indiert Mauthner, der dann auch 1755 und 1760 vorkommt. Im Jahre ihr Haus ihrer Ziehtochter Ma- 1786 besitzt das Haus der Seifensieder Jakob Höller. Jakob ria Prunerin, die dann den Jo- Höller, Elisabeth Höllerin und dann der Seifensieder Michael hannes Mauthner heiratet, der Fischer sind im Urbar von 1792 eingetragen, ebenso im Grund- Bürger wird. buch. Ein Michael Fischer findet sich dann auch im Jahre 1829 und im Häuserverzeichnis von 1858.

Michael Fischer ist bei Dr. Wittmann der letztgenannte Besitzer dieses Hauses.

Dabei handelt es sich um jenes Haus, das im Grundbuch des

Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 30, Baufläche 69 eingetragen ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Johann Offner Straße

2/Markusplatz 6 hat.

Die Angaben im besagten Grundbuch basieren auf jenen im

Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 31.

Der Besitzverlauf ab 1858 stellt sich wie folgt dar:

Nach 1858 war Leopold Fischer, wohl ein Sohn des Michael,

Besitzer der gegenständlichen Liegenschaft, und am 12. Okto- ber 1868 wurde sie der Rosalia Fischer, Ehefrau des Leopold

Fischer, eingeantwortet.

Am 6. Feber 1883 kaufte Paul Hackhofer das an seine Objekte angrenzende Gebäude und hatte damit alle Häuser westlich des

Getreidemarktes in seiner Hand. Am 12. August 1935 über- nahm Paul Hackhofer jun. die Realität, und durch Einantwor- tung gelangte sie am 11. November 1982 an Maria Helene

Kotritsch, geb. Hackhofer.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Helene Maria

Kotritsch, wohnhaft 1010 Wien, Rosenbursengasse 4, Besitzerin dieser Realität, in der sich das Kindermodengeschäft „Berg“ befindet.

95 36 LIENHARD

1755: 30; 1760: 26; 1786: 39; 1792: 39/36

In der Abrechnung Nr.5 gehört zu diesem Hause die Eintra- gung: Herr Mathias Pratsch 1657 bis 1674. Pratsch zahlt aber noch für ein anderes Objekt. Hierher beziehen sich nur die Steuern, die seiner Frau Magdalena Pratscherin, vorhin Khneitlerin, für das Khneitlerische Häusl am Platz zugeschrie- ben wurden. Diese zahlt einen Teil der hier verzeichneten Steu- ern für 1657 bis 1672, dann die ganze Steuer für 1673 bis 1675. Für das letzte Jahr samt einem früheren Rest zahlt aber faktisch statt ihr der Herr Hans Georg Götschl, der am 27. Feber 1679 hierüber auch einen Abraitschein erhält. Im Steuerregister von 1675 ist auch Magdalena Pratscherin als

Besitzerin eingetragen, dann aber scheint Hans Georg Götschl - Apotheker Conrad Neuhold unter welchem Titel ist nicht bekannt- das Haus dem Apotheker heiratete 1675 Maria Barbara, Conrad Neuhold verkauft zu haben, der 1677 und 1679 als Be- Tochter des Andreas Zennegg sitzer des Khneitlerischen Häusls vorkommt und am 27. Sep- von und zu Scharfenstein und tember 1680 bat, dem Verweser Georg Götschl aufzutragen, der Christine, damals Witwer. Im August 1676 die Jungfrau dass er ihm vermöge Hauskaufsrecht einen neuen Kaufbrief Margarethe Strebl. über das Khneitlerische Häusl gebe. Am 17. Juni 1685 verkaufte dann Margarethe Wohlbacherin, früher Neuholdin, Apothekerin, das Neuholdische Häusl am Alten Platz am Steinprüggl der Agathe Niernbergerin um 150 Christof Wohlbacher, Apothe- ker, heiratete nach Trauungs- Gulden, die auch im Register von 1695 bei diesem Hause einge- buch am 15. August 1684 die tragen ist. Witwe Margaretha des Apothe- Nach der im Jahre 1690 angelegten Abrechnung hatte aber Aga- kers Conrad Neuhold. the Niernbergerin hierfür schon von 1677 an bis 1699 die Steu- ern gezahlt, wobei für 1685 dazu bemerkt ist: „vom Konrad- Am 22. August 1687 gelegent- lich einer Notiz über eine Über- ischen Haus“ /:Taufname des Neuhold:/. Die Jahreszahlen in schwemmung heißt es: „ober diesem Buche beziehen sich aber nicht immer auf wirkliche dem Prunn gegen die obige Bezahlung, sondern nur auf die getroffene Abrechnung, bei der Steinpruggn“. Es gab also zwei mehr oder weniger -wenigstens, wenn es sich um vergangene solche Brücken, eine beim Neu- Jahre handelte- der Wert nur darauf gelegt wurde, dass der holdischen Haus und eine zwei- te weiter oben gegen Schoßbach Nachweis über die wirklich erfolgte Zahlung erbracht werden zu, was für Nr.36 und 42 von konnte. Wie lange die Niernbergerin das Haus hatte, lässt sich Bedeutung ist. nicht bestimmt herausfinden. Nach derselben Abrechnung zahlt für 1702 bis 1706 bereits Georg Leimgruber dafür, der dann auch noch 1720 vorkommt. Der Schuster Georg Leimgruber Im Steuerregister für 1734 ist daselbst Jakob Koffler eingetra- heiratete am 19. Juli 1719 als gen. Nach dem Ratsprotokoll kaufte aber der Schuhmacher Ja- Witwer die Witwe Maria des kob Koffler erst am 9. November 1736 von der ledigen Susanne Josef Schwarz. Leimgruber ein ererbtes Haus. Koffler findet sich auch 1737. Im Kataster von 1740 heißt er Koffer und im Rektifikationsbe- fund von 1755 Köfler. Am 4. Juni 1756 erlangt dann der

Schuhknecht Franz Kallischnig aus Neumarkt in Krain, der die

96 Tochter Anna des Jakob Koffler geheiratet hatte, das Bürger- recht. Er zahlte dafür 4 Gulden, dann für Feuerordnung 1 Gulden, Einschreibgeld 8 Kreuzer und musste einen Baum am Priel set- zen. Er findet sich 1760 und 1786 in den Registern. Im Urbar für 1792 steht Regina Kallischnigin, Schuhmachermeisterin, im Grundbuch von 1792 aber Simon Juric durch Ehe mit Katharina Kallischnigin, dann dessen Sohn Josef, beide Schuhmacher. Letzterer war auch 1829 noch Besitzer. Im Jahre 1858 ist dann Josef Köck als letzter erwähnt.

Dr. Wittmann gibt hier als letzten Besitzer den Josef Köck an, der das Haus 1858 besessen hat.

Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 31, Baufläche 70 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Hoher Platz 24 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 32.

Aufgrund der Grundbuchaufzeichnungen lassen sich für dieses Haus folgende Besitzer feststellen: Der von Dr. Wittmann genannte Josef Köck war im Jahre 1858 und noch bis 1862 auch Besitzer der Liegenschaft Nr.126 (heu- te Sporergasse 14) und muß also zu dieser Zeit noch gelebt ha- ben. Wir dürfen daher annehmen, dass Karl Sonnleitner, der dieses Haus am 16. Feber 1873 dem Leopold Lienhard verkauf- te, 1858 das Haus Hoher Platz 24 von Josef Köck gekauft hat, und dass dieser dafür das in der Sporergasse erworben hat. Jedenfalls ist die Transaktion Sonnleitner - Lienhard die erste Eintragung im Grundbuch des Bezirksgerichtes. Nach Leopold Lienhard übernahm am 1. April 1908 dessen Gattin Maria Lienhard durch Einantwortung die Besitzrechte und führte sowohl das Tabakdetailgeschäft im Hause als auch den von ihrem Gatten im Jahre 1871 erworbenen Tabakdistriktverlag und den Stempelmarkenverschleiss im Ta- bakhauptverlag im Lorberhaus (Johann Offner Straße 18) fort. Am 14. Juli 1932 kauften Friedrich und Hermine Bardel je zur Hälfte nicht nur dieses Haus, sondern auch die Tabakhauptver- lagsrechte für den Bezirk Wolfsberg und übergaben diese schließlich am 30. Juli 1971 ihrem Sohn Gerhard Bardel.

97 Heute, am 1. Jänner 2000, besitzt Gerhard Bardel, wohnhaft 9400, Martin Luther Straße 6, noch immer diese Liegenschaft und die Rechte des Tabakhauptverlages. Das Geschäft am Ho- hen Platz führt sein Sohn Dieter Bardel mit seiner Gattin Sabi- ne, das Geschäft im Merkur-Markt in der Schleifen Gerhards Gattin Marlene.

98 37 KLEIN

1755: 31; 1760: 27; 1786: 40; 1792: 40/37

Die älteste Notiz über dieses Haus ist die Angabe im Ratsproto- kolle vom 23. Juni 1640, dass die Witwe Sabina Hubmannin die Die Andreas Hubmannische Andreas Hubmannische Behausung, am Hohen Markt oder Am Witwe zahlte laut Steuerregister Platz gelegen, auf Lebenszeit sich selbst vorbehält, während das schon für 1635 und 1636, also Haus am Weyer der Sohn des Hans Hubmann übernahm. Aber war Andreas damals schon schon im nächsten Jahre /:Ratsprotokoll vom 29. November gestorben, für das Haus 1641:/ verkaufte jedoch die Hubmannin das Haus Am Platz um .

400 Gulden, 2 Golddukaten und 1 Taler Leihkauf dem Paul

Trosch.

In der Abrechnung Nr.5 ist eingetragen: Paul Trosische Erben, anjetzo Mathes Platzer, anjetzo Michael Trosch von 1668 bis

1678. Die Erklärung für diese Eintragung liefert eine Notiz im

Ratsprotokoll vom 1. August 1659. Danach referierte damals

Mathes Platzer im Namen seines Weibes und ihres Bruders Mi- chael Trosch, dass in der Behausung zwei Gewölbe eingefallen seien.

Da der Schoßbach die Veranlassung dazu war, verlangte er, dass der Magistrat auf Kosten der Erben, die Mauer, die einzu- fallen drohte, abtragen lasse, damit künftig nicht großer Scha- den daraus entstehe. Der Magistratsbeschluss ging auch dahin, dass die Hausmauer gegen den Schoßbach und Friedhof auf

Kosten der Erben abgetragen wurde, jedoch sollten Steine, Zie- gel etc. dem Magistrate verbleiben.

Die Erben des Paul Trosch waren also offenbar die Frau des

Platzer und deren Bruder Michael Trosch, auf welche der Besitz des Hauses laut Abrechnung Nr.5 nacheinander überging.

Die Maßnahmen infolge des obigen Magistratsbeschlusses schienen keine andauernde Besserung gebracht zu haben, denn schon am 13. Jänner 1660 beklagten sich die Kirchenpröbste von St. Marx wiederum, dass die Behausung des Michael Plat- zer gegen den Freithof einzufallen drohte, wodurch dem Got- teshaus Schaden entstehen könnte.

Platzer dürfte übrigens, wie aus dem obigen ersichtlich ist, viel- leicht nicht selber Besitzer des Hauses gewesen sein, sondern nur Vertreter der Erben des Paul Trosch, etwa bis zur

Großjährigkeit des Michael Trosch, der in einigen Registern auch Drasch genannt wird.

Jedenfalls übernahm letzterer später das Haus, als dessen Besit- zer er in den Steuerregistern von 1675, 1677, 1679, 1695 und

1720 sowie in der Abrechnung von 1690 vorkommt. Der Bau- zustand des Hauses war auch zu dieser Zeit wieder gefährdet.

Wenigstens lesen wir im Ratsprotokoll vom 26. August 1687, dass der neuerliche Guss und das Schoßbachwasser, das durch

99 die Steinpruggen geht, die Grundmauern des Michael Trasch ruinierten. Schuld daran, hieß es, seine des Paul Santner und Veldner Mauern, der Niernbergerin Sekret und das einsteigende Kerach /:wohl das in den Schoßbach geschüttete Kehrricht, welches den Lauf des Wassers teilweise verlegt haben könnte:/. Als Nachfolger des Trosch erscheint im Register von 1734 und 1737 der Schuster Josef Rainer, im Steuerkataster von 1740 und im Befund von 1755 ein Schuster Josef Stainer. Vielleicht han- delt es sich hier um eine undeutliche Schreibung des Anfangs- buchstabens. 1740 wird das Haus als sehr baufällig geschildert, 1760 und 1786 ist der Schuster Lorenz Tengg Besitzer, der noch im Urbar von 1792 eingetragen ist. Nach ihm finden sich daselbst und im Grundbuche Maria Tenggin, seine Witwe, dann Martin Kokail, Pasqual Cerino und im Häuserverzeichnis von 1858 endlich Maria und Johann Cerino.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzer dieser Realität Maria und Johann Cerino an.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 32, Baufläche 72 und Parzelle 138/2 ein- getragen ist und das heute die Anschrift 9400, Hoher Platz 22 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter den Nummern 33 sowie 215 und 235.

Seit 1858 können wir auf diesem Hause folgende Besitzer fest- stellen: Nach der Erstaufzeichnung im besagten Grundbuch übernah- men Johann und Maria Cerino aufgrund eines Übergabevertrages am 29. April 1847 die gegenständliche Lie- genschaft von Paul Cerino, die dann am 10. Juni 1890 der An- na Cerino eingeantwortet wurde. Am 4. Dezember 1900 kaufte ein Vinzenz Klein, der dann dem Hause auch den bei Dr. Wittmann verwendeten Namen gab, diese Realität. Diese wurde dann am 25. September 1953 je zur Hälfte Josef und Maria Novak eingeantwortet. Seit 14. Septem- ber 1961 war dann Maria Novak Alleinbesitzerin. Maria Novak führt seit dem 20. Jänner 1967, dem Tag ihrer Wiedervereheli- chung, den Familiennamen Graf. Seit 29. November 1983 sind gemäß eines Kaufvertrages Hu- bert Waschier zu 1/3 und Maria Graf dieses Hauses, das am 28. März 1985 je zur Hälfte in den Besitz von Gertraud und Ge- rhard Waschier überging.

100

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Gerhard und Gertraud Wa- schier, wohnhaft im Hause, noch immer Eigentümer dieser Lie- genschaft und betreiben sowohl dort als auch im Hause Sporer- gasse 13 ein Juweliergeschäft.

101 38 KEINE ANGABEN

Hans Jörg Schwärzl kaufte am 20. September 1661 die den Jä- gerischen Puppillen gehörige Behausung, für die er auch laut Abrechnung Nr.5 für die Jahre 1668 und 1669 die Steuern zahl- te.

Laut Eintragung auf Seite 135 der Abrechnung Nr.5, die an- scheinend zum Hause des Schwiegervaters des Schwärzl, des Anton Rainer wird als Stadt- Georg Göritzer, gehört, dürfte Schwärzl und seine Ehewirtin, schreiber zum erstenmal ge- die Tochter der Maria Göritzer für Haus Nr.38 noch pro 1670 nannt in der Ratssitzung vom bis 1674 gezahlt haben, worüber am 1. Feber 1675 verrechnet 28. März 1681. Am 1. Septem- ber 1684 war er Pfleger in Wei- wurde. Für diese Steuern, dann Forderungen, die der Magistrat ßenau. an seine Frau zu stellen hatte, bringt Schwärzl in Abrechnung: Erstlich das für den hohen Magistrat in Salutie (gesunde Be- Laut Ratsprotokoll vom 16. schaffenheit, guter Zustand) übergebene Jägerische Haus per Dezember 1746 verkauften 400 Gulden samt 1 Dukaten Leihkauf. Wahrscheinlich hat Rai- Josefa Poppin und Sigmund Müller als Gerhaben der ner dann das Haus vom Magistrat übernommen, worüber erst Poppischen Puppillen das Haus später der Kaufbrief ausgestellt wurde. Den Schwärzlischen dem Dr. med. Franz Jakob Eheleuten wurde am 21. Jänner 1677 ein Abraitschein hinaus- Syrowski. gegeben, nachdem der Rest von 167 Gulden vom Kaufschilling in den Registern gut gemacht war. 8. Juni 1751: Der zwischen Franz Jakob Syrowski und Nach der Abrechnung von 1690 zahlte der Anton Rainer für die Herrn Höckhenhaimb getroffe- Zeit von 1680 bis 1690, ebenso nach den Steuerregistern von ne Hauskauf wird ratifiziert. 1675, 1677, 1679 und 1695, bei den drei ersteren mit der aus- Ersterer kommt aber im Stift- drücklichen Angabe „vom Jägerischen Haus“. Er musste das- buch noch vor. selbe also seit dem Jahre 1675 besessen haben. Merkwürdiger- 12. Dezember 1752: Wolf weise wird aber des Stadtschreibers Anton Stainers Kaufbrief Siegfried Meister, Verweser in erst in der Sitzung vom 13. Feber 1682 ausgefertigt. St. Gertraud, will das Nach dem Steuerregister von 1720 ist Theresia Rainerin Besit- Höckhenhaimbische Haus kau- zerin des Hauses, welcher im Jahre 1734 Johann Mathes Popp, fen. Pfleger in St. Leonhard, folgte. 1737 zahlte bereits des letzteren 20. November 1753: Herr Witwe die Steuern. Höckhenhaimb wehrt sich ge- Im Kataster von 1740 ist zuerst ebenfalls diese Witwe eingetra- gen den Auftrag, das Haus frei- gen, dabei steht aber: dann Jakob Syrowski und Herr zugeben. Höckhenhaimb. Im Jahre 1755 findet sich Franz Syrowski und im Jahre 1760 Herr Höckhenhaimb. Im Stiftbuche von 1786 15. März 1754: Josef Friedrich Rabus, Kanzleirat, sagt den kommt der Bäcker Bartlmä Demscher vor, desgleichen im Ur- Höckhenhaimbischen Hauskauf bar von 1792, wo auf ihn Kasper Millasch folgt. Nach dem an. Grundbuch von 1792 hatte letzterer Haus und Bäckergerecht- same von Bartlmä Demscher übernommen. Ihm folgten: And- 17. Mai 1754: Rabus vevaliert reas Tangl und Jakob Tangl. Letzterer ist auch 1829 und 1858 seine Rechte auf das Haus. angeführt. Im Jahre 1872 übernahm nach dem Verzeichnisse 10. Juni 1777: Bartlmä von 1858 Michael Tangl das Haus. Demscher erhält das Höckhenhaimbische Haus.

102

Nach Dr. Wittmann ist 1858 Jakob Tangl und seit 1872 Michael Tangl Besitzer dieses Hauses.

Dabei handelt es sich um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 33, Baufläche 73 registriert ist und das heute am 1. Jänner 2000 die Anschrift 9400, Hoher Platz 20 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch fußt auf den Anga- ben in Nr. 34 des Urbars der Stadt Wolfsberg.

Danach ergibt sich folgende Besitzerfolge, die von den Angaben Dr. Wittmanns abweicht: Aus dem Grundbuch geht hervor, dass Michael Tangl am 27. Mai 1857 das Haus von seiner Mutter Maria Tangl übernom- men hat und es am 12. Jänner 1900 an Karl Schaider verkaufte. Am 24. Oktober wurde es nach Karl Schaiders Tod der Ludmil- la Schaider und am 10. Juni 1948 der Luise Schreibmaier, geb. Schaider, eingeantwortet. Am 30 November 1978 kaufte dann Rudolf Tauscher die Lie- genschaft.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Rudolf Tauscher, wohnhaft im Hause, Besitzer der Liegenschaft. Die Geschäfts- lokalitäten sind seit vielen Jahren /:schon zu den Zeiten der Schaiders:/ an die Wäschefirma „Gazelle“ verpachtet, die dort eine Filiale betreibt.

103 39 BENEDIKT

1755: 33; 1760: 29; 1786: 42; 1792: 42/39

Laut Ratsprotokoll vom 20. September 1658 verkaufte Herr

Rediff sein Haberisch Haus gegen zwei Äcker und 60 Gulden dem Hans Ortner, der nach der Abrechnung Nr.5 für 1668 und 1669 für dieses Haus Steuern gezahlt hat. Dabei steht: anjetzo seine Schwester Catharina. Diese Abrechnung ist datiert vom 13. März 1671. Nach der Abrechnung von 1690 zahlte Maria

Fürntegin oder Khollerin für 1676 bis 1687, dann Adam Adam Mailländer, Seiler, heira- Meilländer für 1688 bis 1706, dem entspricht, dass Maria tete am 20. Dezember 1688 die Fürntegin nach den Registern von 1675, 1677 und 1679 für das Jungfrau Susanna Steigele. Er Haberische Haus steuerpflichtig war und dass laut Ratsprotokoll war ein Sohn des Andreas. vom 16. Juli 1688 Adam Meilländer von Eva Zanggerin das Siehe auch bei Haus Nr.20

Haus ihrer Mutter selig, der Fürntegin, welches in der Alten Stadt zwischen den Häusern des Herrn Rädiff und Rainer liegt, um 200 Gulden und 2 Dukaten Leihkauf gekauft hat. Adam Mailländer ist dann als Besitzer in den Jahren 1695 und Am 19. Juni 1744 übergaben 1720 angeführt. Nach ihm in den Jahren 1734, 1737 und 1740 die Erben der Susanne Mayländerin, nämlich Franz die Seilerin Susanne Mayländerin. Im Kataster von 1740 ist Jölli, Elisabeth Jöllin, jetzt angegeben, dass zu dem baufälligen, geringen, dreigädigen Hasenbichlerin, Magdalena Hause auch ein Stall für Pferde gehörte. Pankratzin und Eva Maria Auf die Mayländerin folgte nach diesem Kataster dann in den Mayländerin das ganze Vermö- Jahren 1755 und 1760 der Seiler Wolf Hecherstorfer, 1786 und gen der Susanna Mayländerin dem Wolfgang Hecherstorfer, 1792 Ignaz Hecherstorfer, gleichfalls Seilermeister, der laut der dann als Bürger und Seiler Grundbuch das Haus von seiner Mutter Maria Hecherstorferin aufgenommen wird. übernahm. Hierauf bekommt nach letzterem wieder eine Maria Hecherstorfer das Haus, dann Michael Sternweiß, Josef Möstel 25. September 1778: Frau und Johann Möstel. Josef Möstel ist auch 1829 eingetragen, Hecherstorferin übergibt das Haus ihrem Sohn Ignaz 1858 ein Anton Gahser.

Nach Dr. Wittmann war im Jahre 1858 ein Anton Gahser Besit- zer dieser Liegenschaft.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 34, Baufläche 74 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 18 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte unter Be- rücksichtigung der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg un- ter der Nummer 35.

Seit 1858 ist dann laut Grundbuch des Bezirksgerichtes folgen- de Besitzerreihe feststellbar:

104 Auf Anton Gahser folgte Alois Offner und nach dessen Tod am 22. August 1873 wurden die Besitzrechte der Karolina Martinz, der Tochter des Alois Offner, eingeantwortet. Am 28. Juni 1887 verkaufte Karolina Martinz das Haus dem Karl Benedikt, dessen Name bei Dr. Wittmann auch als land- läufiger Name des Hauses aufscheint. Am 24. Mai 1912 gelangte Karl Benedikt jun. durch Einantwor- tung in den Besitz dieser Liegenschaft, verkaufte diese aber am 28. März 1952 an Ernst Kunter, der dort ein Papierfachge- schäft einrichtete. Am 4. November 1975 gingen schließlich die Besitzrechte an Ernst Kunters Tochter Edith Wallner, geborene Kunter über. In den 80iger und 9oiger Jahren des 20. Jahrhunderts waren die Geschäftslokalitäten an die „Knusperstube Bäckerei GesmbH“ des Edwin Storfer, 9431 Wolkersdorf 22, vermietet.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Edith Wallner, wohnhaft 9400, Hoher Platz 20, Besitzerin des Hauses, in dem sich das Cafe-Bäckerstüberl des Franz Dohr, der sein Hauptge- schäft in der Sporergasse 4 hat, befindet.

105 40 POSTGEBÄUDE

1755: 34; 1760: 30; 1786: 43; 1792: 43/40

Das Haus ist ober dem mittleren Fenster des ersten Stockes mit Neben der Zahl 1565 stehen noch zwei Buchstaben, wahr- einem Wappen und der Jahreszahl 1565 geschmückt. Am Wap- scheinlich I und S pen kann man von der Gasse aus einen von oben links nach unten rechts verlaufenden schiefen Balken und auf der unteren linken Hälfte drei kleine Sterne erkennen. Wem das Wappen gehörte bzw. wer damals das Haus besaß, ist nicht bekannt. Nach der Abrechnung Nr.5 zahlten dafür Herrn Christof Rediffs Erben von 1650 bis 1677 die Steuern. Christoph Radiph aus Carnia hatte am 3. April 1637 gebeten, ihn als Bürger aufzunehmen. Er war jedoch abgewiesen wor- den, weil es nach den Stadtfreiheiten nicht statthaft war, dass ein Angehöriger der walischen Nation Bürger werde. Am 15. Mai 1637 kam aber der Befehl des Vizedoms, ihn als Bürger aufzunehmen. Als er dann am 25. Mai 1637 erklärte, dass er sich des Geytragens gänzlich enthalten werde /:er war also wohl ein hausierender Krämer:/ und nochmals ums Bürgerrecht er- suchte, wurde ihm dasselbe erteilt. Er musste jedoch eine Caution von 100 Reichstalern zahlen und versprechen, dass er sich in einem Vierteljahre ankaufen werde und außerdem 10 Ellen gutes grünes Keratuch fürs Bürgerrecht erlegen. Drei Ta- ge später, am 29. Mai 1637, verkaufte Sebastian Frieß sein Haus dem Christof Rediff. Ob dieses Haus mit Nr.40 identisch ist, ist nicht herauszufinden. Wie lange Christof Rediff das Haus besessen hat, ist ebenfalls nicht bekannt, denn, dass für 1650 schon seine Erben steuerpflichtig waren, beweist nur, dass er für dieses Jahr die Steuern nicht selbst bezahlt hat, nicht aber, dass er zu dieser Zeit schon gestorben war. Auch nach der Abrechnung von 1690 zahlen noch Christof Rediffs Erben, und zwar von 1670 bis 1690, dann aber von 1691 bis 1701 Franz Benedikt Rediff. Dabei steht: Continuatio Susanna Zenneggin /:Nach einer Bayerhofer Akte vom 20. Ap- Susanna Rediff, eine Tochter ril 1700 eine Schwester des Ratsbürgers und Handelsmannes Christofs, wurde getauft am 4. Franz Benedikt Rediff. Frau Anna Susanna Rediffin war nach April 1653 St. Pauler Akten im Jahre 1693 die Frau des Johann Adam Zen- negg von Scharfenstein, städtischer Oberamts- Gegenschreiber zu Unterdrauburg:/ restiert von 1691 bis 1706 continuatio Ursu- la Redifflerin 1703 bis 1706, Franz Rudolf 1703 bis 1706. Auf was sich diese nachträglichen Eintragungen beziehen, ist nicht zu entnehmen. Die Beträge, welche die drei Genannten zahlen, sind ganz unbedeutend. Nach dem Register von 1675 zahlten Christof Rediffs Witwe und Erben da vom Haus, vom Groglitzhammer

106 und von der Mühle zu Rohrbach, nach 1677 dieselben nur vom Haus und Hammer, 1679 die Erben allein ohne nähere Angaben der Objekte und vom Bürgerkaplaneihäusl, jetzt Nr.88 /:welches laut Ratsprotokoll vom 1. Juni und 30. Oktober 1685 ihm verkauft worden war:/. Im Jahre 1720 wurde bereits seine Witwe von diesen Objekten und vom Lorberhaus, heute 157, und im Jahre 1734 die Erben steuerpflichtig. Im Jahre 1737 zahlte Bamberg selbst die Steuern für Nr.40 und Nr.88. Für die Zeit von 1740, 1755 und 1760 ist der Hofkastner Georg Förtsch als Besitzer angegeben, im Jahre 1786 Dr. med. Josef Mallebräu vom Förtschischen Haus, und im Urbar und Grundbuch von 1792 ein gewisser Johann Baptist Meßner. Im letzteren Buche ist dann angemerkt: nunmehr Rathaus.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer den Magistrat der Stadt Wolfsberg an, der das Gebäude als Rathaus verwendete.

Es handelt sich bei diesem Gebäude um jenes, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 35, Baufläche 75 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Hoher Platz 16 hat.

Die Ersteintragungen im besagten Grundbuch erfolgten auf- grund der Aufzeichnungen mit der Nummer 36 im Urbar der Stadt Wolfsberg.

Seit 1802 ist danach folgende Besitzerreihe festzustellen: Die Stadt Wolfsberg hat diese Realität laut Kaufvertrag vom 2. Jänner 1802 von Johann und Elisabeth Meßner erkauft. Am 18. Juni dieses Jahres wurde der Name des Besitzers auf „Die Bür- ger comune der Stadt Wolfsberg“ abgeändert. Das Gebäude diente im 19. Jahrhundert als Rathaus der Stadt. Nach der Übersiedlung des Stadtmagistrates in das neuerrichtete Rat- haus am Kaiser Franz Joseph Quai am 9. April 1890 mietete sich im Hause Hoher Platz 16 die österreichische Postverwal- tung ein, der am 23. März 1911 bzw. 20. April 1911 offiziell das Mietrecht grundbücherlich einverleibt wurde. Im Grundbuch ist danach das Mietrecht grundbücherlich zugunsten des österrei- chischen Bundesschatzes bzw. des k.u.k Arärs angemerkt. Als „Postgebäude“ kennt Dr. Wittmann das Haus, und in dieser Funktion verblieb es bis zur Errichtung des neuen Verwal- tungsgebäudes der Post- und Telegraphenanstalt an der soge- nannten Umfahrungsstraße, -heute Ecke Herbertstraße/ Span- heimer Straße, das am 13. November 1965 eröffnet wurde.

107 Dann diente das Haus als Musikschule, und als diese nach Fer- tigstellung des Bundesschulzentrums in Gries /:23. Oktober 1980:/ in das Haus am Schulplatz übersiedelte, wurde das Ge- bäude renoviert und es zogen dort die Magistratsabteilungen für Meldewesen, Staatsbürgerschaft, Landwirtschaft und das Personalamt ein. Auch der Trauungssaal war nun dort. Nachzutragen ist noch, dass am 12. Oktober 1966 nach dem Auszug der Post der Besitzername grundbücherlich auf „Stadt- gemeinde Wolfsberg geändert wurde.

108 41 AUFREITER

1755: 35; 1760: 31; 1786: 44; 1792: 44/41

Frau Judith Rauchin, anjetzo Khnorzin, besaß dieses Haus von 1657 bis 1678 laut Abrechnung Nr.5. In der Abrechnung von 1690 ist eingetragen: Johann Frieß und Frau Judith Khnorzin 1679 bis 1690, dann steht: Wittib und Erben zahlen bis 1704, von 1704 an Johann Frieß Erben und Wittib. 1675, 1677 und 1679 zahlt laut Steuerregister Judith Khnorz, 1695 Johann Frieß und 1720 Johann Frieß sel. Frau Wittib und Erben. Laut Urbar von 1674 zahlte Frau Judith Khnorzin auch vom Peitlerschen Garten, der am 21. Juni 1682 der Frau Anna Frießin von ihrer Mutter verlassen wurde. Die Khnorzin dürfte also die Schwiegermutter des Johann Frieß gewesen sein. Ein Johann Frieß, der Ahnherr der heutigen Herrn von Frieß, war im Jahre 1601 bambergischer Ratsschrei- ber, später Vizekanzler und wirklicher Kanzler. Er starb wahr- scheinlich 1616 oder spätestens im März 1617. Sein Grabstein ohne Datum soll noch vor kurzem am Friedhof Priel vorhanden gewesen sein. Da dieser Friedhof zur Zeit seines Todes noch nicht bestanden hat, müsste der Stein später dorthin übertragen worden sein. Johann Frieß verkaufte 1636 Ein Laurentius Frieß, das älteste Söhnchen dieses Johann und den Katzelhof an Vizedom seiner Frau Margarethe starb laut Grabstein in der Pfarrkirche Stadion. am 1. Feber 1609. Ein Sebastian Frieß, wahrscheinlich ein Sohn dieses Johann, war 1636 Ratsbürger und von 1637 bis 1639 Stadtrichter. Als Bambergischer Oberverweser konnte er dem

Richteramte nur schwer vorstehen. Er starb kurz nach dem 14. September 1644. Seine Witwe Esther heiratete dann den M. Patrici. Ein Sohn des Sebastian, Franz Johann Frieß, war 1670 Doctor in Graz, ein zweiter Johann Frieß, wahrscheinlich auch ein Sohn des Sebastian, war am 15. Oktober 1670 Student in

Graz. Er ist wohl der spätere Besitzer des Hauses Nr.41, der aber schon 1720 gestorben sein muss. 1734 war Frau Maria Johann Franz Lang, Verweser in Gertraud Langin Besitzerin des Hauses, desgleichen 1740. St. Leonhard, heiratete am 10. Am 15. Feber 1754 verkauften die Langischen Erben das Haus Jänner 1701 Maria Gertraud an Josef Poltnig, der auch 1760 als Besitzer angeführt wird. Frießin, Tochter des Johann Frieß und der Anna Maria 1786 ist ein Mathias Behs Besitzer. Im Urbar von 1792 steht: Peter und Barbara Graf, im gleichzeitigen Grundbuche: Johann Fritz kauft das Haus des Peter Graf. 1829 steht noch Peter Fritz, 1858 Karl Fritz, dann Maria Suppan.

109 Dr. Wittmann gibt an, dass 1858 Karl Fritz, dann Maria Suppan die Besitzer dieses Hauses gewesen wären.

Dabei handelt es sich um jenes Objekt, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 36, Baufläche 76/1 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 14 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 37. Dort ist auch festgehalten, dass das Fleischer- und Wein- schankgewerbe auf diesem Hause am 7. September 1858 von der k.u.k Landesregierung in Klagenfurt als radizirt anerkannt wurde.

Seit 1858 haben dieses Haus folgende Personen besessen: Am 12. März 1858 ging das Besitzrecht durch Kauf von einem

Anton Groschopfer an Maria Suppan über. Karl Fritz kann also 1858 kaum noch Besitzer gewesen sein, sondern er dürfte die Liegenschaft wohl schon früher an Groschopfer verkauft haben. Maria Aufreiter, geborene Suppan, übergab den Besitz dann am 13. August 1880 ihrem Sohn Leopold Aufreiter jun. Maria

Suppan hatte also nach dem Hauserwerb einen Leopold Aufrei- ter geheiratet, der zu dieser Zeit eine Glaserei am Rindermarkt Nr.3 betrieb, und mit diesem eröffnete sie dann das Glasfachge- schäft im heutigen Hause Hoher Platz 14. Am 13. Oktober 1925 wurde die Realität der Maria Schreiner, geborener Aufreiter, eingeantwortet, und diese übergab sie am 22. Oktober 1962 ihrem Sohn Hans Schreiner. Am 22. Oktober 1962, dem Tag, an dem Maria Schreiner den Besitz an ihren Sohn Hans übergab, wurde die Liegenschaft geteilt. Der gegen den Kanalplatz gelegene Teil, der einen ei- genen Ausgang auf den Kanalplatz hat, wurde abgetrennt und im Grundbuch dafür die neue Einlagezahl 115, Baufläche 76/2 geschaffen, und dieses Gebäude hat nun die Hausnummer 9400, Kanalplatz 4. Diesen neugeschaffenen Besitz übergab Maria Schreiner an ihre Tochter Gerti Sommersacher, geborene Schreiner, und aufgrund einer Schenkungsurkunde vom 16. März 1978 gelang- te er in den Besitz des Dkfm. Friedrich Sommersacher.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist das Haus Hoher Platz 14 noch immer im Besitz des Hans Schreiner, der dort das schon traditi- onelle Glasfachgeschäft betreibt, während das Haus Kanalplatz 4 im Besitz von Diplomkaufmann Friedrich Sommersacher ist.

110 42 PAIER

1755: 36; 1760: 32; 1786: 45; 1792: 45/42

Dieses Haus wurde seinerzeit als das Rudolfische bezeichnet. Dass hiermit wirklich das Haus Nr.42 gemeint ist, geht daraus hervor, dass am 22. November 1680 der hintere Stock des Ru- dolfischen Hauses dem Tobias Khobald verkauft wurde, wel- cher nachweisbar das jetzige Haus Nr.86 im Zehrergassl beses- sen hat., das die rückwärtige eigentlich ganz selbständige Hälfte des Hauses Nr.42 bildete. Herr Blasy Rudolph, nach welchem das Haus diese Benennung hatte, war Zechprobst der Pfarrkir- che und klagte als solcher am 13. März 1634 die alte Zinngieße- rin Maria Walkin, weil sie ihm für dieses Gotteshaus den Jah- resbestand der Wohnung im alten Rathause schuldig geblieben Bezüglich des alten Rathauses war. Im Jahre 1636 /:für 1610 bis 1636 fehlen die Protokolle:/ siehe Anmerkung bei Nr.45. erscheint er aber als Stadtrichter.

Seine finanziellen Verhältnisse müssen jedoch keine günstigen gewesen sein, da ihm am 6. November 1640 die Bezahlung seiner Schuld an die Kirche bei sonstiger Sperrung seines Hau- ses aufgetragen wird. Es kam dann auch zur Schätzung seines Hauses, und am 8. Juli 1642 wurde infolge eines von ihm an den Vizedom übergebenen Lamentatiumsschreibens berichtet, es wäre mit Rücksicht darauf, dass er ein Recompens zu fordern hatte, am richtigsten, ihm gegen sein vorgeschlagenes Haus das alte, baufällige und zerbrochene Rathaus mit Compensierung der Schäden erfolgen zu lassen.

Vielleicht hatte zu seiner Verschuldung auch mitgewirkt, dass er, was wir aus einer Verhandlung vom 18. September 1642 wissen, auch als Stadtbaumeister fungierte. Zu dem Tausche mit dem alten Rathaus scheint es aber dann doch nicht gekommen zu sein, da am 28. November 1642 über

Antrag des Stadtrichters eine neuerliche Schätzung des Rudolf- ischen Hauses angeordnet wurde. Dieselbe ergab einen Wert von 1600 Gulden, worauf die Kirchenpröbste am 9. November 1642 den Auftrag erhielten, bis zur Heiligen Zeit mit Herrn Ru- dolf ordentlich zu verrechnen. Da die Kirchenpröbste am 16.

Jänner 1643 berichteten, dass Blasy Rudolf nach Abrechnung der Kirche 1061 Gulden schulde, wurde beschlossen, ihm am 23. vorzuhalten, dass der Magistrat seine Behausung der Kirche überantworte. Er könne innerhalb Jahr und Tag um einen höhe- ren Preis verkaufen, sonst solle die Behausung der Kirche ver- bleiben. Trotz der vorherigen bedeutend höheren Schätzung hat sich offenbar niemand gefunden, der mehr zahlen wollte, als Rudolf der Kirche schuldig war, denn wir finden das Haus fortan im Besitzer der Kirche.

111 Rudolf überlebte übrigens diese Katastrophe nicht lange, denn schon am 24. Juli 1643 heißt es im Ratsprotokoll, dass er ge- storben sei, weshalb ein anderer Ratsfreund gewählt und ein Baumeister bestellt werden musste. Die beiden Viertelmeister Martin Rudolph und Caspar Allgee, der Meister des St. Leonharder Altares, wurden zu Gerhaben seiner Erben verord- net /:4. August 1643:/. In den Registern von 1675, 1677 und 1679 erscheint denn auch das St. Marxer Gotteshaus ausdrücklich als Steuerzahler für das Rudolfische Haus angeführt, während dasselbe im Register von 1695 nur mehr für das Mesnerhaus und das Schulhaus steuer- pflichtig war. In der Abrechnung Nr.5 sind dem St. Marxer Gotteshaus zu- geordnete Zechpröbste allerdings auch angeführt, aber ohne Angabe einer Steuerleistung. Dagegen ist auf dem nächsten Blatte der Name Abraham Paum durchgestrichen und darunter steht der anscheinend hierher gehörige Stefan Mauerkircher, der von 1668 bis 1676 zu zahlen hatte. Ein Rest wurde erst am 30. Mai 1681 für das Putzen von Schlachtschwertern verrechnet. Nach der Abrechnung, die im Jahre 1690 angelegt wurde, zahlte Stefan Mauerkircher auch für 1681 bis 1706. Er fehlt in den Jahren 1675, 1677 und 1695, wo das Gotteshaus die Steuern für das Haus Nr.42 zahlte, wohl aber erscheint er im Jahre 1695, wo dies nicht mehr der Fall war. Es wäre daher möglich, dass das Haus zwischen 1679 und 1695 aus dem Besitz der Kirche in den der Mauerkircher gekommen ist. Dagegen spricht scheinbar, dass Mauerkircher nach der Ab- rechnung Nr.5 schon von 1668 an Steuern zahlte, und zwar für ein Objekt, das sich in dieser Gegend befunden haben muss. Der Umstand, dass er aber nach dieser Abrechnung nur für Steuern und Contribution zahlte, also ein Gewerbetreibender war, während die Hausbesitzer auch für Stiftgeld aufkommen mussten, deutet vielleicht an, dass er möglicherweise anfangs nur ein im Hause wohnhafter Schwertfeger war und erst später das Haus selbst erwarb. Letzteres wird übrigens nur durch die Eintragung im Steuerregister für 1695 wahrscheinlich gemacht, wo Mauerkircher neben dem nicht mehr für das Rudolfische Haus steuerpflichtigen Gotteshaus steht. Ein sicherer Zusam- menhang zwischen ihm und dem späteren Besitzer des Hauses Nr.42 lässt sich leider auch nicht nachweisen. Als solcher er- scheint im Steuerregister von 1720 Wolfgang Schlangenberger. Laut Eintragung im Ratsproto- Er war Seifensieder und wird auch in den Jahren 1734 bis 1737 koll vom 29. Jänner 1750 hat Wolf Schlangenberger sein und im Kataster von 1740 erwähnt. Haus nach der Feuersbrunst von Zu letzterem ist besonders angeführt, dass durch das Haus ein 1716 als Brandstatt übernom- „gemainer Fußweg“ passiert, das Recht des Durchganges, der- men und mit Beihilfe der gnädi- zeit nur bei Tag denkbar, wird gegenwärtig fast nicht mehr be- gen Herrschaft Bayerhofen, der nutzt. Im Stiftbuch von 1755 ist Barbara Schlangenberger, im er lange Jahre gedient hatte, Jahre 1760 aber ein Anton Schlangenberger als Besitzer einge- aufgebaut. tragen.

112 Ihm folgte der Seifensieder Michael Berger des „Äußeren Ra- tes“, der auch im Urbar von 1792 eingetragen ist. Im gleichzeitigen Grundbuche erhielt er das Haus durch Ehe mit Therese Kaltschmiedin. Als weitere Besitzer finden sich dann daselbst Johann Rosian, Genovefa Einberger, Maria Gril- litsch, verehelichte Schober, und Mathes Peyr, dessen Name auch 1829 und 1858 eingetragen ist.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses einen Ma- thes Peyr an.

Es handelt sich dabei um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der Einlagezahl 37, Baufläche 79 registriert ist und das gegen- wärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 12 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 38.

Danach ergibt sich seit 1858 folgende Reihe von Besitzern: Nach den Angaben des Grundbuches starb der bei Dr. Witt- mann genannte Mathes Peyr am 7. März 1877, und die Liegen- schaften Hoher Platz 12, Johann Offner Straße 22 und Johann Offner Straße 24 wurden am 4. Dezember 1877 seinem Sohn Johann Peyr eingeantwortet, und von dieser Familie Peyr stammt auch der von Dr. Wittmann genannte Hausname, wenn Wittmann auch „Paier“ und nicht „Peyr“ sagt. Nach dem Tode des Johann Peyr wurde der Besitz auch hier wie bei den Liegenschaften Johann Offner Straße 22 und 24 zwischen der Ehegattin und den fünf Kindern zu je einem Sechs- tel aufgeteilt. Am 9. Oktober 1907 wurden aufgrund eines Kaufvertrages dem Julius Peyr 5/6 einverleibt. Doch die Kinder des Johann Peyr, der zu seinen Lebzeiten diesen umfangreichen Hausbesitz zu- sammengetragen hatte, hatten mit ihrem Erbe kein großes Glück. Maria d.J., die das Haus Johann Offner Straße 24 auf sich vereinigt hatte /:siehe dort:/, verkaufte dieses schon im Jahre 1909, Kreszentia das ihre 1910, und der Besitz des Julius, also Hoher Platz 12, musste 1911 versteigert werden und ging an den Meistbieter, die Firma Heinrich Klein und Co. in Knit- telfeld. Der Inhaber bzw. Vertreter der Handelsfirma Klein in Wolfsberg war laut Volkszählung vom April 1911 ein Ignaz Klein (Bruder von Heinrich?), der mit seiner Frau Jetti Klein und der Tochter Paula zu dieser Zeit die einzige jüdische Fami- lie in Wolfsberg war.

113 Dieser Erwerb scheint aber für Heinrich Klein nur eine Geld- anlage gewesen zu sein. Zwar ging das Eigentumsrecht am 17. Oktober 1911 zur Hälfte durch Einantwortung (Klein scheint also bald nach dem Erwerb des Hauses gestorben zu sein) an seine Frau Emilie und zu je einem Vierzehntel an die minder- jährigen Kinder Elsa, Irma, Alfred, Otto, Arthur und Helena, doch schon am 28. März 1912 kaufte ein Peter Janz die gesam- te Realität und übergab diese am 2. November 1912 seinem Sohn Richard Janz. Am 27. Juni 1983 übernahm Maria Janz das Haus. Die Janzens betrieben dort lange Zeit ein Kurzwa- ren- und Bekleidungsgeschäft.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Maria Janz, wohn- haft im Hause, Besitzerin. Gegenwärtig befinden sich dort die Geschäfte ZIMM-Mode und Rifle Jeans Wear.

114 43 STAUDACHER Simon Gering ist geboren in Muregg. Am 19. Juli 1636 wurde er zum Viertelmeister gewählt. Am 14. August 1637 1755: 37; 1760: 33; 1786: 46; 1792: 46/43 vermählte er sich mit Eva Frie- sacher, Tochter des Caspar Friesacher (1. Ehe). Am 20. In der Abrechnung Nr.5 entspricht diesem Hause die Eintra- Oktober 1663 klagte Rosina Geringin ihren Mann auf Her- gung: Herr Simon Gering 1657 bis 1676, den Rest zahlt Regina ausgabe ihrer Sachen. Er sagte Geringin (2. Ehe, sie heißt auch Rosina, vgl. nebenstehende jedoch, das gehe niemanden an, Anmerkung) aus eigenen Mitteln, damit sie beim Verlass als er sei über sein Weib selbst erste gelten kann. Wahrscheinlich gehört hierher auch die Notiz Richter. im Ratsprotokoll vom 20. November 1637, nach welcher Eva Bernhard Khirchschlager heira- Khering Haus und Garten der Balthasar Khernschen Erben ge- tet am 17. Jänner 1702 die Ma- kauft hat. ria Veronika Gänsterin, Tochter Simon Gering war 1756 Gerichtsverwalter. Am 24. November des gewesenen Landrichters 1659 legte er Rechnung über die Friesacherischen Hammer- Max Gänster und der Maria und Mühlenwerke. Am 5. August 1661 war er einer der drei Veronika.

Ehebrecher, die deshalb aus dem Rate entfernt werden sollten. 21. Dezember 1779: In der Sitzung vom 20. Juni 1662 beklagt sich der Stadtrichter, Gantschnigs Ratifikation des weil Gering das Schloss von seinem Garten und Teich abge- Hauskaufes an Baumgartner. schlagen und ihn tätlich bedroht habe. Im Zorn schlug Gering Baumgartner sagt, er wolle auch bei dieser Gelegenheit mit seiner Klinge ein Tischtuch entzwei, den steirischen Weinhandel dazuhaben, sonst halte er den er scheint also ein etwas rabiater Herr gewesen zu sein. Am 3. Kontrakt nicht. Wird aber ohne November 1662 wurde statt ihm ein anderer Ratsfreund bestellt, Weinhandel ratifiziert, weil offenbar der Ehebruchsgeschichte wegen. auch Gantschnig dasselbe nicht Eine Gering, sie war eine Tochter des Simon Gering aus seiner gehabt hatte. Ehe mit Eva Friesacherin /:siehe bei Haus Nr.51:/ war die Frau 6. April 1780 erlegt Baumgart- des Alexander Khirchschlager und verkaufte am 22. April 1659 ner 400 Gulden und am 31. Juli mit ihrem Mann das Zainhammerl am Priel an Lorenz Vätterl, 1780 weitere 600 Gulden auf wogegen die Friesacherischen Erben, die also wohl Verwandte den Kaufschilling für das Haus. gewesen sein dürften, protestierten. In den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 ist er als Besit- Siehe auch bei Nr.156 und 157 zer eingetragen 1696 schon seine Erben. Nach der Abrechnung von 1690 zahlte er selbst bis 1690, dann seine Frau Rosina, und von 1691 bis 1700 zahlten seine Erben. Von 1701 bis 1706 ist daselbst Bernhard Khirchschlager eingetragen. Ebenso in den Registern von 1720, 1734 und 1737 sowie im Kataster von

1740. 25. Feber 1811: Trauungsbuch: Nach letzterem besaß er auch einen Stall „hinter dem Haus über Franz Baumgartner, Witwer, 74 dem Weg“. 1755 ist Maria Khirchschlagerin Besitzer, 1760 Jahre alt, heiratet Theresia, Johanna Khirchschlager. Am 21. Dezember 1779 kaufte Franz Tochter des Bindermeisters Paumgartner laut Grundbuchseintragung das Haus von Georg Jakob Rehser aus Guttaring und dessen Frau Elise Meistlin, 51 Gantschnig. In der Ratssitzung vom 9. Oktober 1780 wird er Jahre. Damit stimmt bezüglich mit diesem Hause als Bürger und Mostwirt aufgenommen. des Alters nicht, dass laut Steu- Nach dem Stiftbuche von 1786 ist er daselbst Landwein- und erbuch Franz Baumgartner in Mostwirt. Das Haus kommt dann mit Übergabsprotokoll vom Nr.29 95 Jahre alt, 12. Dezember 1811 an seinen Sohn Karl und mit Verkaufspro- am13.September 1827 an Entkräftigung gestorben ist tokoll vom 21. Juni 1814 an dessen Bruder Franz Baumgartner jun., der es am 16. September 1814 an

115 Karl Gantschnig verkaufte. Letzterer kommt auch 1829 vor, 1858 steht Lorenz Grimbschitz, von 1859 an Franz Gantschnig.

Dr. Wittmann nennt Lorenz Grimbschitz bzw. Franz Gantschnig als letzte Besitzer dieser Liegenschaft.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 38, Baufläche 80 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 10 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch beruht auf den An- gaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 39.

Damit ergibt sich seit 1858 folgende Besitzerfolge für dieses Gebäude: Aus dem Grundbuch ersehen wir, dass Franz Gantschnig laut Urkunde B. Tom. I.,Fol. 194 vom 4. Feber 1842 das Eigentums- recht an dieser Liegenschaft nach dem Tode seines Vaters Karl Gantschnig erhalten hat. Es ist also somit völlig unklar, wie Dr. Wittmann auf Lorenz Grimbschitz als Eigentümer kommt. Jedenfalls wurde am 24. Dezember 1887 das Eigentumsrecht der Tochter des Franz Gantschnig, Josefa Ortner, geborene Gantschnig eingeantwortet und ging am 6. Juni 1913 aufgrund eines Kauf- und Leibrentenvertrages an Josef Staudacher über, und die Familie Staudacher, die dem Hause auch den bei Dr. Wittmann verwendeten Namen gab, betrieb dort das uralte Gasthaus weiter. Am 17. Oktober 1940 wurde der Besitz der Berta Staudacher eingeantwortet, und schließlich erfolgte die Besitzübergabe am 13. September 1966 aufgrund eines Erbteilungsübereinkom- mens an die damals noch minderjährigen Walter und Sigrid Gönitzer. 1978 heiratete Sigrid Gönitzer den Franz Kraßnig, der am Hohen Platz 15 und im EUCO-Center, Klagenfurter Straße 35 ein Elektreofachgeschäft betreibt.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind noch immer Walter Gönitzer, wohnhaft im Hause, und Sigrid Kraßnig zu gleichen Teilen Be- sitzer dieser Liegenschaft. Das Restaurant ist an einen Helmut Karner verpachtet, und im Hause befindet sich schon seit vielen Jahren noch das „Tandaradei“, ein Fachgeschäft für Uhren, Schmuck und Geschenke, das ein Karl Weißhaupt betreibt.

116 44 FISCHER

1755: 38; 1760: 34; 1786: 47; 1792: 47/44

Beim Verputzen den Hauses Nach dem Abraitbuch Nr.5 zahlte Martin Mayr am 10. März kam eine Jahreszahl zum Vor- 1671 für dieses Haus, und zwar für die Jahre 1668 und 1669 die schein, soweit ich mich erinne- Steuern. Martin Mayr kommt auch 1675, 1677 und 1679 darauf re, 1475 oder 1472 (berichtet vor. 1687 war er bereits gestorben, denn am 29. Juli 1687 be- von Herta Wittmann) klagten sich die alten Bürgerweiber durch ihren Anwalt Simon Gering, dass Primus Polletnik von der Sporergasse herauf in die Alte Stadt in seines Schwehers Martin Mayr sel. Behausung gezogen sei und außer seinem Handwerk mit Speck, Schmalz und anderem in einem aufgerichteten Laden Handel treibe, wo- rauf sich Polletnik am 23. September des Obstmarktes freiwillig begibt, solange Gering und sein Weib leben. Gegen Polletnik begehrte auch am 26. August 1687 ein gewis- ser Andreas Mayer das Einstandsrecht wegen des Mayerschen Hauses, offenbar ohne Erfolg, denn schon in der Abrechnung von 1690 erscheint der Schlosser Primus Polletnik als Nachfol- ger des Schusters Martin Mayer. Derselbe ist dann noch in den Jahren 1695 und 1720 Besitzer. Ihm folgte der Schlosser Franz Polletnik, der 1734, 1737 1740, 1755 und 11760 vorkommt. 1786 und im Urbar von 1792 erscheint der Klampferermeister Josef Möstl, im Grundbuch von 1792 aber hat ein Martin Möstl darauf die Schlossergerechtigkeit nach Josef Möstl. Dann steht daselbst Franz Baumgartner, Josef Irrg und Alois Ullmann. Im Parzellenprotokoll kommt dagegen ein Josef Irrg vor, und im Jahre 1858 ebenfalls Alois Ullmann.

Nach Dr. Wittmann ist also der letzte Besitzer dieses Hauses ein Alois Ullmann.

Es handelt sich bei diesem Gebäude um jenes, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 39, Baufläche 81 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift Hoher Platz 8 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch baut auf den Auf- zeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 40 auf.

117 Seit 1858 ist danach folgende Besitzerfolge festzustellen: Im besagten Grundbuch heißt der bei Dr. Wittmann genannte Alois Ullmann Alois Ulmann (mit einem l!), und dieser verkauf- te am 20. Jänner 1872 die Liegenschaft an eine Crescentia Fi- scher, die sie am 7. Oktober 1887 an Maria Fischer verkaufte, und Fischer ist auch der Hausname bei Dr. Wittmann. Am 2. August 1918 wurde der Besitz der Johanna Preu, gebo- rener Fischer, eingeantwortet, und nach deren Tod ging der Besitz am 4. Oktober 1968 zur Hälfte an Dr. Franz Preu. Ein Jahr später, am 22. Dezember 1969 erhielt Melanie Kapeller aufgrund eines Schenkungsvertrages die zweite Hälfte des Be- sitzes. Am 1. August 1975 kaufte Siegfried Schüßler die Besitzhälfte des Dr. Franz Preu, und am 9. Juni 1978 ging die Hälfte der Melanie Kapeller aufgrund eines Kaufvertrages auf Gerta Kraßer über. Schließlich kauften am 28. Jänner 1986 Gerta und Andrea Kraßer zu gleichen Teilen auch die Besitzhälfte des Siegfried Schüßler, sodass nun Gerta Kraßer ¾ und Andrea Kraßer ¼ des Hauses besitzen.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind die oben genannten Gerta und Andrea Kraßer noch immer zu den angegebenen Teilen Besitze- rinnen der Liegenschaft, wohnen aber nicht im Hause, sondern in 9400, Schlosswiese 2, betreiben aber im Hause das traditio- nelle Hutgeschäft, das schon unter den Namen „Fischer“, „Til- ly“ und „Hüte Kuster“ seit Jahrzehnten besteht.

118 45 HÄLFTE DES KREUTZENBERGHAUSES

1755: 39; 1760: 35; 1786: 48; 1792: 48/45

Als ältester nachweisbarer Besitzer dieses Hauses tritt uns der Hufschmied Sebastian Schedenig entgegen, der als Sebastian

Schädenich am 20. August 1662 die Schlüssel zum Sautor sei- nem Nachbar, dem Schlosser Hartmann abtrat. Er ist vielleicht derselbe, den wir bei Nr. 17 als Hufschmied beim Prieltor im Jahre 1640 kennenlernten, wenn letzterer, wie es nach einigen Aussagen in einem Prozesse zwischen dem Sattler Niernberger, der eine Schedenig zur Frau hatte, und dem Bäcker Kobald her- vorzugehen scheint, nicht etwa der Vater des gleichnamigen In der Kirchenrechnung vom Besitzers des Hauses Nr.45 war. Jahre 1673 steht: Melchior Im Abraitbuch Nr.5 steht: Sebastian Schedenig, anjetzo Mel- Westiner und Hartman Brueder chior Westiner, von 1668 bis 1675. Letzterer war nach dem /:siehe Haus Nr.46:/ seien in dem alten Rathaus die den Kir- Gerichtsprotokoll vom 24. April 1669, der Mann der Barbara, chen noch gehörige Pressstatt vorher Schädenigin, und Vater des Caspar Westiner, welche mit und Keller verkauft. Preis wahr- ihm prozessierten. Er besaß nach obiger Abrechnung auch einen scheinlich 80 Gulden. Das Haus Hammer vor dem Sautor, wohl an der Stelle des heutigen Stadt- Nr.45 und 46 zusammen könn- hammers, und kommt noch in den Registern von 1675, 1677 ten dieses alte Rathaus gewesen sein, welches 1642 als baufällig und 1679 vor. In der Abrechnung von 1690 steht: „Melchior und zerbrochen bezeichnet Westiner hat allein gehaust bis 1692“. Dann folgt Paul Pagätz wird./:siehe auch unter Nr.42:/. bis 1706. Aus dem Ratsprotokoll vom 4. September 1691 ersehen wir jedoch, dass Haus und Garten der Susanne Westinerin, offenbar die zweite Frau des Melchior, verblieben, der also damals schon verstorben sein muss. Als Witwe des letzteren heiratete diese „tugendsame Frau“ laut Ratsprotokoll vom 8. Mai 1693 den Schmied Paul Pagätz, der dann als Besitzer dieses Hauses vor- 1720 ist Gabriel Widtmann kommt. Nach den Registern von 1734 und 1737 war hierauf der schon eingetragen.

Schlosser Gabriel Widtmann daselbst Hausbesitzer. Ihm folgte nach dem Steuerkataster von 1740 und dem Rektifi- kationsbefund von 1755 der Schlosser Josef Kogel oder Kogler, der laut Ratsprotokoll vom 8. Juli 1738 die Witwe des Gabriel Widtmann heiraten wollte und dies wohl auch getan hat, da im

Jahre 1760 sein Stiefsohn Simon Widtmann Besitzer des Hau- 3. Juni 1757: Simon Widt- ses ist. Derselbe kommt als Schlossermeister 1786 und im Ur- mann, bürgerlicher Schlosser- bar von 1792 vor. Im Grundbuch von 1792 steht, dass er das sohn, Stiefsohn des Josef Kog- Haus von seiner Mutter geborene Polletnikin, übernahm, und ler, wird Bürger. dass auf ihn sein Schwiegersohn Josef Koller und dann Josef

Koller Junior folgten. Derselbe Name findet sich auch 1829 und 1858.

119 46 ZWEITE HÄLFTE DES KREUTZENBERGHAUSES

1755: 40; 1760: 36; 1786: 49; 1792: 49/46

Hartmann Brueder zahlt für dieses Haus laut Abrechnung Nr.5 für 1668 bis 1680 und kommt auch in den Steuerregistern von Caspar Will heiratet im Oktober 1675, 1677 und 1679 vor. Laut Ratsprotokoll vom 27. Jänner 1680 die Maria, Tochter des 1682 verkaufte er dasselbe um 220 Gulden an den Tischler Hartmann Brueder. Hans Caspar Will. Im Ratsprotokoll vom 15. März 1689 heißt es aber, dass Agathe Hartmannin ihr und ihres Mannes Haus ihrer Tochter und deren Mann, dem Tischler Caspar Will sel. übergeben habe, es scheint sich demnach vielleicht nicht um Jakob Selnig heiratete am 23. einen wirklichen Kauf gehandelt zu haben. Derselben Eintra- Juni 1688 die Witwe Maria gung zufolge dürfte die Witwe des Will dann den Tischler Hans Willin Jakob Selnig /:der Mann wird auch Seling geschrieben:/ gehei- ratet haben. Siehe Anmerkung bei Haus Letzterer kommt im Steuerregister von 1695 vor wie auch in Nr.45 der Abrechnung von 1690, wo dabeisteht: vorher Hans Caspar Will und vor seiner Hartmann Brueder vom selben Haus. Dieses Verhältnis, wo Selnig und Pagatz jeder ein halbes Haus hatten, welche Hälften sowie noch heute, ein gemeinsames Tor besaßen, musste mit der Zeit zu Unannehmlichkeiten führen. Die beiden zuletzt genannten Besitzer kamen denn auch am 1. Juni 1696 vor den Magistrat, weil sie wegen Vorlauben und Hofstatt in Streit geraten waren. Es wurde entschieden: Beide

Teile sollen die Vorlauben rein und unbelegt halten. Wegen des Haustores und der Geschiedung der Hofstatt wurden beide Teile auch vom Vizedom an die erste Instanz gewiesen. Eine Ent- scheidung darüber ist aber nicht vorhanden. Die Witwe des Selnig besaß das Haus noch 1720.

In den Jahren 1734 und 1737 war es Eigentum des Seifensie- ders David Felfer, dessen Witwe im Kataster von 1740 als Be- 8. Jänner 1745: Maria Regina sitzerin angegeben ist. Nach ihr kommt daselbst Valentin Felferin überlässt ihrer Tochter Michor, bei dem wieder besonders bemerkt ist, dass ihm nur Maria Margaretha Weißenegger das halbe Haus gehört. ihr Haus, worauf letztere den Weberknappen Valentin Michor Im Rektifikationsbefund von 1755 ist die Leinenweberin Mar- heiratete. garethe Michorin eingetragen, 1760 ein Franz Georg. Ihm folg- te nach dem Stiftbuche von 1786 der Leinenweber und Seifen- sieder Georg Krapper, nach dem Urbar von 1792 zuerst ein Jo- hann Georg Krapper und dann erst Mathias. Im gleichzeitigen

Grundbuche steht, dass Georg Krapper die Seifensiedergerechtsame von seiner Schwiegermutter Maria Georgin übernahm. Dann kommt erst Mathias Krapper, hierauf Andreas Oberländer und schließlich die Bäckerinnung. Letztere kommt auch 1829 und 1858 als Besitzerin dieses noch in neues- ter Zeit als „Brottisch“ bezeichneten Hauses vor.

120 In Dr. Wittmanns Häuserchronik ist als letzter Besitzer des Hauses Nr.45 im Jahre 1858 ein Josef Koller jun. angegeben, für das Haus Nr.46 die Bäckerinnung. Wie schon Dr. Wittmann erwähnt, hatten die beiden Häuser /:besser eigentlich Haushälften:/ stets einen gemeinsamen Ein- gang, und als Kreutzenberg beide Häuser erworben hatte, wur- den die beiden Hälften auch optisch vereint. Als dann 1956 auch die grundbücherliche Vereinigung der beiden Objekte erfolgte, wurde die freiwerdende Nummer 46 für ein Gebäude verwendet, das nicht in der Katastralgemeinde Obere Stadt, sondern in der KG Schoßbach lag (heute Schoßbachstraße 1).

Es handelt sich bei diesem Doppelhause jedenfalls um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 40, Bau- fläche 82 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Hoher Platz 6 hat.

Die Grundlagen für die Ersteintragung im besagten Grundbuch stammen aus dem Urbar der Stadt Wolfsberg unter Nr.41 und 42.

Die Besitzerreihe seit 1858 wird nun bis zur grundbücherlichen Vereinigung der beiden Häuser am 29. Oktober 1956, anläss- lich welcher die Baufläche 83 gelöscht und mit Baufläche 82 vereinigt wurde, getrennt dargestellt: 1.)Haus Nr.45: Der von Dr. Wittmann für 1858 als Besitzer genannte Josef Koller jun. verkaufte das Haus an einen Johann Linzbauer, der es am 20. Dezember 1879 an Johann Edler von Kreutzenberg, der zu dieser Zeit schon Besitzer des Nachbar- hauses Nr.46 war, verkaufte. Nach dem Tode des Johann von Kreutzenberg wurde der Besitz zu je 1/6 der Amalia, Maria, Katharina, Barbara, Anna, und Ottilie Kreutzenberg, den sicht- lich unverheirateten Töchtern des Adeligen, eingeantwortet, während sein Haus Nr.53 /:siehe auch dort:/ sein Sohn Johann Edler von Kreutzenberg jun. erhielt. 1902 ging die Besitzteilung vorerst bis zu einem Sechsunddrei- ßigstel weiter, doch 1923 besaßen Anna und Amalia Kreutzenberg wieder je eine Hälfte des Hauses (besser, der Häuser), und 1927 war schließlich Anna Alleinbesitzerin der Häuser 45 und 46. Am 25. November 1936 übergab Anna Kreutzenberg die Objek- te aufgrund eines Übergabs- und Fruchtgenussvertrages der Stadtgemeinde Wolfsberg. Dieses Fräulein Anna von Kreutzenberg verstarb am 3. Feber 1938 und hinterließ der Stadtgemeinde Wolfsberg auch den mit 1712 datierten Adelsbrief der Familie, ausgestellt für Anton und Franz de Vigili von Kreutzenberg, der sich heute im Landesar- chiv zu Klagenfurt befindet.

121 Am 29. August 1939 kauften Sepp und Maria Pavan die Liegen- schaft je zur Hälfte, und Sepp Pavans Hälfte gelangte am 18.

September 1947 durch Kauf an Antonia Hornof. Doch am 21. Mai 1949 kaufte Maria Pavan Antonias Besitzhälfte wieder zurück.

2.) Haus Nr.46: In der Zeit von 1858 bis 1867 muss dieses Ob- jekt von der Bäckerinnung an eine Therese Johamm verkauft worden sein. Jedenfalls erwarb es aufgrund einer öffentlichen Lizitation, die am 7. Mai über diese Therese Johamm verhängt wurde, Johann Edler von Kreutzenberg. Von da an ging die Besitzfolge, wie beim Hause Nr.45 aufge- zeigt, weiter.

3.) Haus Nr.45 und 46:Am 29. Oktober 1956 erfolgte die schon oben erwähnte und beschriebene grundbücherliche Vereinigung der beiden Häuser mit der Verlegung der Hausnummer 46.

Zwei Jahre später, am 26. Juni 1958 schenkte Maria Pavan 1/3 des Gesamtbesitzes ihrer Tochter Waltraud Schüßler, geborene Pavan, die gemeinsam mit der Mutter schon lange Zeit im Hau- se ein Modewarengeschäft betrieben hatte. Am 12. Jänner 1976 erhielt Waltraud Schüßler aufgrund eines Übergabevertrages auch die restlichen 2/3 einverleibt.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Waltraud Schüßler, wohnhaft im Hause, noch immer die Besitzerin dieser Liegenschaft. Nur das Bekleidungsgeschäft hat sie aufgegeben. Die Geschäftsräume sind an die Weltfirma Benneton vermietet.

122 46 MARIA KIENZL

1755: 41; 1760: 35; 1786: 50; 1792: 50/47

Hierher gehört, was bei Nr.29 Die Angaben im Abraitbuch Nr.5 sind bei diesem Hause nicht wegen der Übergabe eines Herschlischen Hauses an Caspar ganz klar. Wenn man jedoch im Steuerregister von 1679 den Allgee angeführt ist, wie aus Zusatz, dass Peter Pluech vom Allgeeschen Hause zu zahlen den Zeitangaben gleichfalls hatte, in Betracht zieht, dürfte sich folgendes als richtig erge- sicher hervorgeht. Da laut Ge- ben: Nach den ursprünglichen Eintragungen zahlte Herr Caspar richtsprotokoll vom 2. Dezem- Allgee, oder vielmehr, da das Wort Caspar ausgestrichen ist und ber 1672 Christof Meyer ein Haus verkaufte, wann ist nicht darübergeschrieben steht: „Frau Maria Allgeein“ diese letztere angegeben, dürfte er vielleicht am 21. April 1671 für die Zeit von 1660 bis 1669 die Steuern, nach diesem Verkaufe, der sich Stiftgeld und Rauchfanggeld, dann Christof Meier am 18. Sep- wohl auf das Haus Nr.48 be- tember 1677 dasselbe von 1670 bis 1676. Wenn dann angege- zieht, das Haus Nr.47 erworben ben ist /:mit anderer Schrift später eingetragen:/, dass die haben. Vielleicht hat dann doch die Allgeein noch für 1670 und Allgeein auch für 1670 bis 1671 Steuern gezahlt habe und dass 1671 gezahlt, wenn angenom- der Rest ihr vom Kaufschilling abgezogen wurde, so dürfte sich men wird, dass sich die Angabe dies ebenfalls auf ein anderes Steuerobjekt beziehen, wie we- im Buche Nr.5 bezüglich des nigstens die Angabe bei Christof Meier, die nach dem 20. De- Cramer etwa nur auf Nr.48 und zember 1681 eingeschrieben wurde, nämlich, dass auch die nicht auf Nr.47 bezieht, was leicht sein kann, da bei Cramer Steuer für 1677 bis 1680 völlig gezahlt sei. Es schließt diese in diesem Buche entschieden Bemerkung übrigens nicht aus, dass Steuern für die letzter- ein Durcheinander zu herrschen wähnten Jahre statt durch Meier durch jemand anderen, etwa scheint. Siehe bei Nr.48. Peter Pluech, gezahlt worden sein könnten. Wir ersehen näm- lich aus der Ratssitzung vom 22. September 1679, dass damals ein Kaufbrief, von Christof und Magdalena Meier ausgehend auf Peter Meier lautend, ratifiziert wurde und sehen aus dem Steuerregister für 1679, dass Peter Pluech für das Allgeeische Haus zu zahlen hatte. Danach würde sich ergeben, dass das Haus etwa bis Ende 1669 dem Caspar Allgee und seiner Frau

Maria und dann bis Ende 1679 dem Christof und der Magdale- Der Büchsenmacher Peter na Meyer gehört haben dürfte, welchen hierauf Peter Pluech Pluech heiratet 1675, wahr- /:oder Puech, die Schreibung wechselt:/ folgte. Damit stimmen scheinlich im Jänner, die Jung- die übrigen Eintragungen ziemlich überein. Im Jahre 1675 frau Maria, Tochter des Martin kommt ein Meyer vor, 1677 zahlt ein Meyer für ein Haus und Meyer. Peter Pluech für ein Gewerbe, 1670, wo das Register etwa erst noch zwischen Meyer und Pluech angelegt wurde, zahlt bereits letzterer, und zwar, wie erwähnt, mit dem Beisatze: „Vom Allgeeischen Haus“, Meyer aber nur mehr für seine Handtierung und ein anderes Haus in der Lederergasse. Im Jahre 1695 kommt nur mehr Peter Pluech vor, Meyer fehlt hier ganz, ebenso im Register für 1720. Dass es sich hierbei wirklich um das Haus Nr.47 handelte, geht daraus hervor, dass speziell im letztgenannten Register kein anderes Haus für Peter Pluech, wie er heißt, übrig bleibt, als dieses.

123 1734 und 1737 sowie im Kataster von 1740 ist der Fleischhauer Mathias Graf als Besitzer dieses Hauses angegeben. Dabei steht im Kataster: dann Johannes Zancker. Derselbe betrieb 1755 auch den Ausschank von Landwein neben der Fleischhauerei. Dem Johannes Zancker wurde laut Ratsprotokoll vom 19. Au- gust 1754 mit Hofbefehl vom 7. August 1754 gestattet, aus- nahmsweise auf ein Leben lang die Fleischbank im Hause zu behalten und dort zu schlachten, was schon früher für das Haus Nr.7 bewilligt wurde. Die Fleischhauer hatten zwar allgemein seit der Feuersbrunst von 1716, bei der offenbar die Fleischbänke auf der Brücke abgebrannt waren, in ihren Häusern geschlachtet. Der Vizedom bemerkte jedoch ausdrücklich, dass daraus eine Verjährung nicht behauptet werden könnte, weil es eine solche gegen die Polizeiordnung nicht gäbe. Berücksichtigt wurde in diesem Fal- le, dass das Haus seither schon dreimal durch Heirat den Besit- zer gewechselt hatte, und dass dabei die Fleischbank als Wert- objekt gerechnet wurde. Johann Zangger, Vater und Sohn, wa- ren weiters 1760, 1786 und zur Zeit der Anlage des Grundbu- ches von 1792 Besitzer dieses Hauses. Dann folgten: Benedikt Stroißnig, Johann Schmidt und Mathias Weinberger, dann von 1858 an Ignaz Weinberger.

Als letzten Besitzer dieses Hauses gibt Dr. Wittmann für 1858 einen Ignaz Weinberger an.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 42, Baufläche 14 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 4 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 43.

Seit 1858 ergibt sich demnach folgende Reihe von Besitzern: Am 22. April 1866 verkauften Ignaz und Theresia Weinberger /.entweder waren die beiden gemeinsam von Anfang an Hälftebesitzer, oder Ignaz Weinberger hat zwischen 1858 und 1866 seiner Gattin eine Besitzhälfte übertragen:/ dieses Haus dem Florian Kienzl, und am 30. Juli 1888 wurde durch Einant- wortung Maria Kienzl Besitzerin, die dem Hause den bei Dr. Wittmann verwendeten volkstümlichen Namen gab.

124 Am 10. Jänner 1918 wurde, ebenfalls durch Einantwortung, ein Johann Stiebler und am 19. Oktober 1918 eine Anna Stiebler jeweils als Besitzer der Liegenschaft eingetragen. Seit dem 25. Juli 1933 besitzt aufgrund eines Kaufvertrages Gusti Wernig /:seit 1939 verehelichte Unterkreuter:/ dieses Haus.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind die Besitzverhältnisse noch im- mer gleich. Im Hause befindet sich seit Jahrzehnten die Flei- scherei Sajowitz mit ihrem Hauptgeschäft.

125 47 PUZA

1755: 42; 1760: 38; 1786: 51; 1792: 51/48

In dem Abraitbuch Nr.5 waren bei der Anlegung desselben die Mörth Cramerischen Erben als Besitzer dieses Hauses eingetra- gen. Statt derselben zahlte für 1668 und 1669 Barbara Cramerin die Steuern. Ein Martin Cramer besaß zur selben Zeit das Haus Nr.13. Ein Mörth Cramer, wohl derselbe, dessen Erben bei Haus Nr.48 angeführt sind, erhielt am 29. September 1637 die Kochische Behausung des Christof Schädnig und seiner Frau, geborener Kochin, die ihm laut Ratsprotokoll vom 1. Dezember 1637 am 2. Dezember eingeräumt werden sollte. Mit der An- nahme, dass es sich hier um das Haus Nr.48 handelte, stimmt überein, dass Mörth Cramer am 15. Dezember 1637 statt Schädnig die Schlüssel zum Sautörl übernahm. Auf Barbara Cramerin folgte der auf der dazugehörigen zweiten Seite im Buche Nr.5 eingetragene Christof Meyer. Diese auf ihn bezügliche Eintragung ist später wieder ausgestrichen worden, worauf er weiter vorne, und zwar auf der zweiten Seite des ers- ten Blattes dazugeschrieben wurde. Christof Meyer hat nämlich, wie aus dem Gerichtsprotokoll vom 2. Dezember 1672 hervor- geht, das Haus Nr.46 an Hans Guntschier verkauft und wurde deshalb, als später die Abrechnungen erfolgten, bei diesem Hause ausgestrichen, und, da bei Nr.47 kein Platz mehr vorhan- den war, vorne auf einem nicht benötigten Blatte eingetragen. Hans Guntschier kommt in den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 als Besitzer dieses Hauses vor. Er war Schuster und verkaufte am 11. Oktober 1684 seine Fleischbank an der Fleischbrücke zwischen seinem Wohnhaus und des Adam Fleischbank dem Jürgen Raichart, durch welche Angabe die Lage des Hauses vollkommen sichergestellt ist. Am 18. Juli 1690 kaufte dann der Bürger und Schuhmacher Martin Cramer, der bis dahin Haus Nr.13 besaß, die selig Hans Guntschiersche Behausung, welche dort an die Fleischbrücke anraint. Dieselbe ist zwar 350 Gulden wert, da sie aber ziemlich baufällig und meistens „alles Holzwerch“ ist, ließ man ihm das Haus um 250 Gulden, aber er musste auch einen Teil „der schlechten gemeinen Fahrnuss“ um 115 Gulden, 3 Taler, 11 Kreuzer mitkaufen. Damit stimmt überein, dass in der Abrech- nung von 1690 unter Berufung auf Haus Nr.13 steht: Martin Cramer wohnt von 1690 an im Guntschierschen Haus. Im Jahre 1691 ist in derselben Abrechnung ein Mathes Cramer eingetragen, 1695 aber wieder Martin Cramer. 1720 gehörte das Haus einem Paul Pagätz, jedenfalls demselben,

126 der 1695 das Haus Nr.45 besaß. In den Registern von 1734 und Ratsprotokoll vom 12. Oktober 1737 ist Jeremias Tempe als Besitzer angeführt, in dem letzte- 1737: Jeremias Tempe verkauft sein Mörth Cramerisches Haus ren mit dem Zusatze, dass dieses bei der Fleischbrücke gelege- dem Schuhmacher Franz Cra- ne Haus anno 1738 dem Franz Kramer zugeschrieben wurde, mer. sodass der Name Kramer zum 9. Male unter den Besitzern die- ses Hauses wiederkehrt. Nach dem Kataster von 1740 gehörte dieses „geringe, an der

Brücke bei dem hl. Blutspitale“ gelegene Haus dem Schuster Franz Cramer, ebenso 1755 und 1760. Im Stiftbuche von 1786 kommt die verwitwete Schuhmachermeisterin Magdalena Kramerin vor, im Urbar von 1792 ein Johann Cramer, der das Haus laut Grundbuch von seiner Mutter Magdalena erhielt.

Dann kommt dessen Frau Cäcilia Cramer und später Anton Onitsch, der auch noch 1829 und 1858 eingetragen ist.

Dr. Wittmann gibt für dieses Haus, das er mit dem Namen Puza bezeichnet, einen Anton Onitsch für das Jahr 1858 als Besitzer an.

Es handelt sich bei diesem Gebäude um jenes, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der Einlagezahl 43, Baufläche 13 geführt ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 2 hat.

Die Ersteintragungen im besagten Grundbuch erfolgten auf- grund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 44.

Seit 1858 kann man daraus folgende Besitzer eruieren:

Im genannten Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg wird angegeben, dass am 12. Jänner 1847 aufgrund eines Vertrages vom 10. April 1845 einer Anna Onitsch das Eigentumsrecht an dieser Liegenschaft einverleibt wurde. Anton Onitsch muss also vor diesem Datum gestorben sein, und Anna, seine Gattin oder seine Tochter, hatten den Besitz geerbt. Jedenfalls kaufte am 18. Feber 1887 Agnes Puza dieses Haus von einer Anna Onitsch, und am 10. März 1911 ging dieses durch Einantwortung an Karolina Puza, und ebenfalls durch Einantwortung gelangte es am 1. September 1943 an die Anna

Sechterberger, geborene Puza. Auf Anna Sechterberger folgten am 12. November 1948 Bruno und Margarethe Sechterberger zu gleichen Teilen, doch schon am 3. Dezember 1949 ist Bruno Sechterberger Alleinbesitzer.

127 Am 17. Dezember 1970 bekam schließlich Walter Sechterberger die Besitzrechte an diesem Hause einverleibt.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Walter Sechterberger, wohnhaft im Hause, Besitzer dieses Objektes, in dem die Firma Orthopädie Mayerhofer ihr „Haus der Gesund- heit“ betreibt.

Dr. Wittmann gibt in seiner Häuserchronik bei Haus Nr.48 auch an, dass ein Hans Guntschier am 11. Oktober 1684 seine Fleischbank, die zwischen seinem Wohnhaus (Nr.48) und des Adam Fleischbank /:die wohl auf der Fleischbrücke stand:/ an einen Jürgen Raichart verkaufte. Dann verliert sich die Geschichte dieses kleinen Gebäudes un- mittelbar vor der Brücke bis zum 17. Jänner 1861. Mit diesem Datum wird im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt festgehalten, dass Ignaz Wein- berger, der Besitzer des heutigen Hauses Hoher Platz 4 /: frü- her Nr.40:/ dieses Gebäude an Karl Lorber verkaufte. Die Erst- eintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Auf- zeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 410, das mir nicht zur Verfügung stand.

Es handelt sich bei diesem Hause zweifelsfrei um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes unter der Einlagezahl 94, Bau- fläche 12 eingetragen ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 2 A hat.

Folgende Besitzer konnten seit 1858 festgestellt werden: Bis zum 5. Mai 1884 war also Karl Lorber der Besitzer dieses Hauses, das mit diesem Datum durch Einantwortung an seinen Sohn Karl Lorber jun. /:zu dieser Zeit auch Besitzer des Hauses Nr.159:/ überging, und diesem folgte am 3. Jänner 1921 im Erbgang dessen Sohn Johann Lorber. Am 27. August 1927 kauften dann Lina Glantschnig, Berta Staudacher und Heda Pototschnig die Liegenschaft zu je einem Drittel. Am 31. Oktober 1967 ging Berta Staudachers Drittelan- teil an Sigrid Gönitzer /:später verheiratete Kraßnig:/ über, und drei Jahre später, am 18. Feber 1970 wurden die Anteile der Lina Glantschnig zu gleichen Teilen der Praxedis Gönitzer und der Josefine Mikutta eingeantwortet, während das Drittel der Heda Pototschnig an Walter Gönitzer ging /:wir kennen die genannten Personen aus der Geschichte des Hauses Hoher Platz 43:/.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Sigrid Kraßnig und Miteigen- tümer noch immer Besitzer dieses kleinen, ebenerdigen Gebäu- des mit nur einem Geschäftsraum, der zuerst einem Schuster als

128 Werkstätte diente, weshalb das Haus auch als „Schusterhäusl“ bekannt war. Später war dort lange Zeit ein Ausstellungsraum eines Juweliers und schließlich beherbergte es einen sogenann- ten „Dritte Welt Laden“, in dem Waren wie Schmuck- und Kunstgegenstände aus der Dritten Welt, aber auch Kaffe usw. verkauft wurden.

129 49 HEROBERES BÜRGERSPITAL UND BLUTSPITALS KIRCHE

Ersteres bildete einst das Schwein- oder Sautor. Beides im 19. Jahrhundert demoliert.

50 ELEKTRIZITÄTSWERK

1755: 247; 1760: 164; 1786: 53; 1792: 53/50

Dieses eigentlich außerhalb der Stadt gelegene Objekt war sei- nerzeit eine Mühle, welche wahrscheinlich einem Kanzler ge- hört haben dürfte, oder von einem solchen erbaut worden war, da sie unter dem Namen Kanzlmühle oder auch Kanzlermühle vorkommt. Sie stand vor dem Sautor. Ottmayr war nach dem Ratspro- Am 13. Dezember 1658 erwarb dieselbe Mathes Khoboldt tokoll vom 9. August 1658 auch durch Tausch mit dem Bürger und Bäcker Balthasar Ottmayr. Besitzer des Hallerwirtshübls, heute Hallerwirt in Frantschach. Er gab dafür Burglehen, Weingärten und 5 Reißneräcker /:Flurname für Äcker in Ritzing am linken Ufer des Auenbaches gegen Vorderwölch hin:/. Mathes Khoboldt muss schon bald darauf gestorben sein, da schon am 16. Juni 1660 sein Bruder Tobias /:beide waren Bader:/ als Besitzer der Kanzlermühle genannt wird. Das hier genannte Khoboldtsche Wahrscheinlich entspann sich über die Erbschaft ein Streit, da Badhaus war Nr.36 am 25. Juni 1660 der Bürger und Bader Elias Neuholdt, der nach einer Eintragung im Trauungsbuch vom 18. Jänner 1661 die Witwe des Mathes Khoboldt geheiratet hatte, um Über- Hier handelt es sich wohl um schreibung des Mathes Khoboldtschen Badhauses ersuchte. ein- und denselben Khoboldt. Tobias Khoboldt war damals Gerhabe, wahrscheinlich der Kin- Der im Jahre 1682 verstorbene der seines Bruders und der wiederverehelichten Neuholdtin. Khoboldt war jedenfalls mit Nach der Abrechnung Nr.5 restierten die Mathes demjenigen identisch, der als Khoboldtschen Erben schon von 1657 an, also bevor ihr Erblas- Gerhabe der Mathes Khoboldtschen Erben die Mühle ser die Mühle erworben hatte bis 1663, dann nach weiterer Ein- übernommen hatte und viel- tragung laut Abrechnung vom 26. Juni 1675 dieselben Erben leicht im Gegensatze zu jenem anjetzo Thoman Pahsracher von der Canzlmühle von 1664 bis Tobias Khoboldt als Junior 1674, sowie für 1675 und 1676. Irgendjemand hat dann nach bezeichnet wurde, der das Haus späteren Anmerkungen auch für 1678, 1680 und 1681 gezahlt. Nr.86 besaß.

Pahsracher war am 14. Jänner 1681 bereits gestorben, weshalb an diesem Tage entschieden wurde, die Khoboldtschen Erben sollten als Prioritätsgelter selbst zur Mühle sehen. Pahsracher gehörte vielleicht ebenfalls zu den Mathes Khoboldtschen Er- ben, von denen damals der erst kurz vor dem 2. Oktober 1682 verstorbene Tobias Khoboldt noch lebte.

130 Am 27. November 1682 sagt ein Erhard Müller /:offenbar nur eine Bezeichnung eines Gewerbes und nicht sein Schreibna- me:/, er hätte von seinem Vater Tobias Khoboldt sel. Die Canzlmühle übernommen und möchte jetzt, da Khoboldt ge- storben ist, die Mühle in Bestand nehmen oder kaufen. Viel- leicht hat Erhard während der ganzen Zeit faktisch als Müller gearbeitet, was die anderen Khoboldts, die sämtlich Bader wa- ren, selbst nicht tun konnten. Ein jüngerer Mathias Khoboldt war am 30. Oktober 1685 auch Müller. Später gehört die Mühle beim Sautor dem Herrn Sebas- tian Piendl, bambergischer Rat und Hofkellner, der am 18. Ok- tober 1687 erklärt, daß er diese Mühle, welche die Khoboldtischen innegehabt und die er nun an sich gebracht hat- te, bauen wolle. Mit dieser Reihenfolge stimmt überein, dass laut Abrechnung von 1690 von der Kanzlmühle, vorhin Mathes Khoboldt, nachmals Thoman Pahsracher, folgends Erhard Khobaldt nunmehr Sebastian Piendl pro 1680 bis 1687 gezahlt wurde. Im Register von 1675, 1677 und 1679 zahlt Thomas Ratsprotokoll 7. Dezember Pahsracher von der Canzlmühle, 1695 aber besitzen Sebastian 1734: Wenzelslaus Köller, ge- wester Papiermacher und Besit- Piendls Erben die Khobaldtische Mühle, desgleichen 1720. zer der Sautormühle, ist schon Im Jahre 1737 hat der Papiermacher Christian Knauer die 1732 gestorben. Piendlische Sautormühle, die also inzwischen in eine Papier- mühle umgewandelt worden war. Johann Zanker erklärte laut Im Kataster von 1740 ist außer der Papiermühle noch die höl- Urbar, dass er von dem „Häusl ob dem Weg beim Schweintor“, zerne, später erst gemauerte Wohnung besonders angeführt, die das 1792 abgebrannt ist, nichts sich über dem Weg, beziehungsweise östlich von demselben am zahlen will. Anton Zangger Bergabhang an der Stelle der jetzigen Gartenterrassen befand. besaß eine außer der Oberen Besitzer der Mühle war 1740, 1755 und 1760 noch Christian Stadt liegende Mühle samt Knauer, 1786 kommt als solcher bereits Johann Zanker vor, Papiermachergerechtsame von seinem Vater Johann herrüh- dem nach dem Grundbuch Sohn und Enkel, beide Johann rend, und ein Haus ober der Zangger, folgten. Dieselben Namen finden sich 1829 und 1858. Straße. Später gehörte die Mühle als Steinmühle zur Bleiweißfabrik der Firma Herberth, bzw. der Bleiberger Bergwerksunion, worauf daselbst das Elektrizitätswerk errichtet wurde.

Beide Objekte, sowohl Nr. 49 als auch Nr.50 wurden bereits als gutsbestandslos gelöscht /:siehe unten:/. Die Nr.49 wurde schon im 19. Jahrhundert abgetragen, wäh- rend Nr.50, die sogenannte Steinmühle, die im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 45 geführt wurde, am 3. März 1877 laut vorliegendem Gesellschaftsvertrag im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt den Gesellschaftern Paul Freiherr von Herberth und dessen Schwester Maria Freiin von Spinette einverleibt wurde.

131 Die Steinmühle stellte damals aus Bleiberger Erzen Grundstoffe für die Bleiweißfarbe her, die dann in der Bleiweiß- und Bleizu- ckerfabrik der Herberths beim ehemaligen Prieltor verarbeitet wurden. Am 2. Juni 1900 wurde die Anlage an die Bleiberger Berg- werksunion verkauft, doch schon am 9. Oktober 1906 wurde in der Einlagezahl die Bezeichnung „Haus Nr.50“ und am 1. Mai 1909 die gesamte Einlage gelöscht und der Einlagezahl 45 /:das ist das gegenwärtige Rathaus:/ zugeschrieben. Die frei- gewordene Hausnummer 50 wurde damals auf das heutige Ge- bäude Spitzgasse 4 übertragen. 1906 baute die Wolfsberger Commanditgesellschaft Sotlschek- Schmirger-Swatek die ehemalige Steinmühle zum zweiten Elekt- rizitätswerk in der Stadt um /:das erste stand am sogenannten Sotlschekschen Werkskanal der Lederfabrik Sotlschek in Ritzing an der Stelle, wo sich heute die Pharmafirma ASTA Medica befindet:/. 1914 übernahm die Stadtgemeinde Wolfsberg das Werk in ihren Besitz, das nun als „Städtisches E-Werk“ geführt wurde. Als dann aber 1927 das „Großkraftwerk Fraß“ von der Stadtge- meinde erbaut worden war, hatte die alte Kanzlmühle als Kraftwerk vor der Stadt ausgedient. Das Gebäude stand allerdings noch bis in die 70iger Jahre des 20. Jahrhunderts und beherbergte u.a. ein Fotostudio, das eine Frau Sattler betrieb. Das Wasser des Werkskanales floss aber lange ungenützt in die Lavant. Beides, Haus und Werkskanal, wurde dann im Zuge der Lavantregulierung und der Verbesse- rung der Infrastruktur für die Schwemmtratten im Jahre 1975 abgetragen.

132 51 RATHAUS

1755: 1; 1760: 1; 1786: 56; 1792: 56/51

Nach den ältesten jetzt zugänglichen Aufschreibungen gehörte Über die Bilder im kleinen dieses Haus dem Mathes Wurzer (1630 Stadtrichter), einem Saale des Rathauses siehe hin- Bruder des Rentmeisters Christof Wurzer /:siehe Haus Nr.9:/. ten bei Blutspitalskirche V d Letzterer verkaufte am 25. Mai 1661 die Mathes Wurzerische Behausung zwischen dem Nunhartischen Haus und der Ring- mauer samt Stadel und Garten in der Gänsgasse dem Alexander Khirchschlager /:siehe Haus Nr.28:/. Nach der Abrechnung Nr.5 zahlte Alexander Khirchschlager am 10. März 1671 statt seiner Frau /:Hier ist offenbar die erste Frau Maria Veronika, Tochter des Ehepaares Simon und Eva Gering (siehe Nr.43) und Enkelin des Caspar Friesacher ge- meint, als deren Gewaltträger er am 15. März 1658 um Teilung der Friesacherischen Güter ersuchte und im Jahre 1658, am 5. Juli und 9. August mit seinem Schwager Khettinger und dessen Frau wegen der Erbschaft nach dem Großvater der beiden Frau- en Caspar Friesacher sowie wegen der Kosten für die Herstel- lung des Mühlganges am Priel in Streit war und am 22. April 1659 das Zainhammerl am Priel dem Lorenz Vätterl verkaufte:/ von ihren Privatgütern vermöge Abrechnung vom 19. August 1661 bis Ende des Jahres 1660, dann Steuern und Stiftgeld von seinen eigenen und seiner Frau Gütern von 1658, also bevor er dieses Haus kaufte bis 1669, dann am 20. April 1674 für die Jahre 1670 bis 1673, endlich am 29. März 1679 auch für 1674 bis 1676. Nach der Abrechnung von 1690 zahlte er dann auch noch bis 1695, von wo an sein Sohn Andreas Besitzer war. Nach den Steuerregistern zahlte letzterer auch schon für 1679, also schon bei Lebzeiten seines Vaters. In St. Pauler Akten kommt er schon am 12. Mai 1669 als Ratsbürger vor, in dem Ratsprotokoll erst vom 13. August 1669 an, da diese Protokolle von 1664 bis 1669 fehlen. Mit seiner ersten Frau, der geborenen Gering, hatte er vier Kinder: Sebald Bernhard, Andreas, Ursula und Magdalena. Nach ihrem Tode wurde er von St. Paul am 1. Juli 1678 mit ihrem Weingarten belehnt. Laut Gerichtsprotokoll vom 1. Die zweite Frau hieß Maria Rosina und wollte als Witwe von Feber 1695 stammten aus erster Ehe, vertreten durch Anton den Fleischhauern Unschlitt kaufen und Kerzen machen, was Nunhart: Bernhard, Magdalena, am 12. Oktober 1695 nicht gestattet wurde. Andreas und die Ursula Der Handelsmann Alexander Khirchschlager selbst starb laut Hüblerin, aus zweiter Ehe ver- Ratsprotokoll am 20. September 1694 „am verwichenen treten durch Mathes Furtner die Pfingsttag“ mit Hinterlassung von zweierlei Kindern nach der beiden Töchter Maria und Gert- Pfarrmatrikel als Senator am 18. September 1694, 70 Jahre alt. raud.

Das Haus übernahm, wie oben erwähnt, Andreas Khirchschla- ger, während der ältere Sohn, Sebald Bernhard

133 das Haus seines väterlichen Großvaters (Nr.43) erhielt. Andreas Khirchschlager, der laut Register schon für 1679 die Steuern zahlte, findet sich auch zur Zeit der Anlage des Katas- ters von 1740 als Besitzer dieses Hauses. Er war 1727 und 1728 Stadtrichter und hatte gleichfalls zwei Frauen. Laut Ratsproto- koll vom 2. Feber 1735 heiratete er Eva Regina Häuptentallerin. So wird nämlich ihr Name im Archiv 13 und 14 geschrieben. Im Ratsprotokoll heißt sie stets Heidenthalerin. Sie war die Tochter der Kunigunde Samerin aus erster Ehe. Als Kinder die- ser Frau sind angegeben: Franz, später Pfarrer in Preitenegg, Josef /:siehe Nr.29:/, Maria Johanna und Barbara, die Frau des Bortenwirkers Josef Tangl. Die im Archiv Jahrgang 13 pag. 35 angeführten Carlmann, Bernhard Sebald und Johanna dürften Kinder aus zweiter Ehe gewesen sein, deren Mutter nicht ge- nannt ist. Die beiden letztgenannten erbten nach Abt Johann Rainer von St. Paul. Es dürfte sich wohl auf die zweite Frau beziehen, wenn am 25 August 1728 bei der Wiederwahl des Andreas zum Stadtrichter ausdrücklich zur Bedingung gemacht wird, dass er seiner Frau, Sohn und Tochter ernstlich verbieten sollte, bei den Verfahren zu erscheinen und dreinzureden. Am 28. September 1742 wurde sein Testament vorgetragen. Andreas und sein älterer Bruder Bernhard mussten laut Ge- richtsprotokoll vom 25. Jänner 1701 wegen einer Erbschaft nach Clausen in Oberösterreich. Das Haus Nr.52 ging nach dem Kataster von 1740 auf Karl- Nach dem Ratsprotokoll vom mann Khirchschlager über, der auch den Baumgarten vor dem 17. Feber 1747 übernahm Karlmann von seinem Vater St. Jakober Tor, worin das Mauthäusl steht (heute Nr.113) und Andreas nicht nur das Haus, ein hölzernes Haus samt Stadel, genannt Wolftriestlhüblein sondern auch die Handlung. /:Wolftriestl ist derzeit ein Flurname für einige Felder im nord- östlichen Teil von Ritzing gegen Zellach zu:/ übernahm, der auch 1755 und 1760 auf Nr.51 vorkommt. Im Stiftbuch von

1786 ist dessen Stiefsohn, Herr Johann Plicker, Stadtrichter, Handelsmann und Gastgeber als Besitzer verzeichnet /:siehe bei Nr.57:/. Im Urbar von 1792 steht Josef Hubinger, Handels- 1.Oktober 1787: Josef Hubinger mann, dann Karl Jölly, Besitzer der Moroschen Behausung. hat von Johann Plicker Haus Dazu gehörte nach diesem Urbar auch „der Gang zwischen des- und Handlung gekauft. sen Haus und dem Brottisch (Nr.46), wo ein Pfeiler und Schwibbogen steht.“ Nach dem Grundbuch von 1792 folgte auf Hubinger zuerst Christof Moro, dann Karl Jölly. Letzterer findet sich auch 1829 und 1858.

Die Tochter des Autors, Herta Wittmann, machte hier folgende Ergänzung (Aus der Denkschrift 25 jähriges Bestehen; 1869- 1894): Die Sparkasse ist zuerst laut Beschluss vom 12. November 1869 im Gasthaus Kienzl „Wagner am Platz“ Nr.7 unterge- bracht.

134 1869 wird sie eröffnet. Am 25. Mai 1875 bietet Stefan Gril- litsch sein Mohrenwirtshaus der Sparkasse an. Am 23. August 1875 wird beschlossen, die Sparkasse dort unterzubringen. Am 23. August 1880 wird der Antrag gestellt, die Blutspitalskirche, das Bürgerspital und das Zanggerische Haus zu kaufen, der Antrag wird zum Beschluss erhoben. Am 9. März 1886 wurde der Neubau des Rathauses (mit der Sparkasse) endgültig be- schlossen, nachdem seit 1885 der Plan des Klagenfurter Archi- tekten Wilhelm Hess vorlag, der auch das neue Schulgebäude am heutigen Schulplatz geplant hatte. Baubeginn war der 19. März 1887, die Baugenehmigung der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg erreichte die Stadtgemeinde allerdings erst 3 Tage später am 22. März . Die Sparkasse übersiedelte vom Mohren- wirtshaus ins Mennerische Haus, jetzt Kaul Nr.29. Am 9. April 1890 erfolgte die Eröffnungssitzung im neuerbau- ten Rathaus.

Als letzten Besitzer dieses Hauses finden wir bei Dr. Wittmann den Karl Jölly, der auch das Nachbarhaus Nr. 52, heute Hoher Platz 1, besaß und beide Häuser vereinigte.

Es handelt sich bei diesem Gebäude um jenes, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 45, Baufläche 8 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift Rathausplatz 1 hat. Im Jahre 2000 wurde der Rathausplatz dann umbenannt und erhielt wieder seinen ursprünglichen Namen Kaiser Franz Jo- seph Quai.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 46.

Seit 1858 ergibt sich demnach folgende Reihe von Besitzern: Nach Karl Jölly war Stefan Grillitsch Besitzer dieses Hauses, das er am 20. Oktober 1875 der Sparkasse Wolfsberg zum Kauf anbot. Das „Mohrenwirtshaus“ des Stefan Grillitsch beher- bergte zu dieser Zeit schon pachtweise die Städtische Sparkas- se. Am 22. August 1879 ging die gesamte Liegenschaft in den Besitz der Stadtgemeinde Wolfsberg über, die dort ein neues Rathaus errichten wollte in dem auch die Sparkasse ihren Platz haben sollte,/:das Geldinstitut bezog 1965 das neue Gebäude in der Bamberger Straße:/.

135 Auch für den Wolfsberger Turnverein war dort ein Turnsaal vorgesehen. Baubeginn war am 9. März 1887, und am 9. April 1890 fand dann die Eröffnungssitzung des Wolfsberger Gemeinderates im neuen Rathaus statt. Aufgrund der vom Kärntner Landesausschuss (heute Landtag) genehmigten Widmungsurkunde vom 16. April 1904 mit der Widmung Rathaus, Gemeindehaus, wurde am 20. Mai 1904 im Grundbuch vermerkt, dass ohne Zustimmung des Kärntner Landesausschusses das Gebäude der Widmung nicht entzogen werden dürfe.

Heute, am 1. Jänner 2000, wird das Haus noch immer wid- mungsgemäß verwendet und ist im Besitze der Stadtgemeinde Wolfsberg. Der Turnsaal des Turnvereines musste beim Umbau des Hauses im Jahre 1989 (anlässlich des 100jährigen Beste- hen des Hauses, Neueinweihung am 13. Oktober 1989) einer großzügig geplanten Garderobe weichen.

136 52 BRÄUHAUS MOSER

1755: 2; 1760: 2; 1786: 57; 1792: 57/52

Im Abrechnungsbuch Nr.5 ist bei diesem Hause Herr Christian Nunhart eingetragen. Die erste eingetragene Zahlung für 1662 bis 1668 leistete aber am 4. Dezember 1674 Herr Peter Widnig im Namen der Christof Nunhartischen Erben. Wahrscheinlich gehören hierher die Eintragungen im Ratsprotokoll vom 6. Juli 1638 und 3. Jänner 1640 betreffend den Ankauf des Hans Göblischen Hauses durch den Ratsbürger Bartlmä Nunhart aus Feldkirchen, der zuerst seinen Sohn nach Wolfsberg sandte und versprach, in drei Jahren selbst nachzukommen. Hans Göbel war 1605 Ratsbürger und starb am 8. Juni 1636. Er hatte am 21. Juli 1606 eine Wehr an der Groglitzen und besaß nach Tangl zwischen 1620 und 1636 auch Kirchbichl. Seine Erben verkauf- Nach einer Zusammenstellung ten laut Ratsprotokoll vom 14. Feber 1636 und 22. Oktober über die Familie Frieß hatte schon Johann Frieß von Frau 1637 den Hammer und andere Stücke an der Groglitzen an den Ursula Schonauer eine Hube an Sebastian Frieß /:das jetzige Gorystöckl hieß vor noch nicht der Groglitz samt Zugehör ge- langer Zeit auch Friesenstöckl und dürfte daher zu diesen nicht kauft und daselbst ein Haus, den der Familie Göbl gehörigen Stücken zu rechnen sein:/. Friesenhof, gebaut Christof Nunhart war wohl der Sohn des obigen Bartlmä. Statt Ein Handelsherr Peter Adam der Erben nach Christof erlegte Herr Peter Widnig, zum Teil Nunhart vermählte sich nach vielleicht auch Frau Maria Nunhartin die Steuern bis 1674. dem Trauungsbuche am 7. Au- Nach der späteren Abrechnung von 1690 zahlten ebenfalls gust 1691 mit Maria Regina, der Christof Nunharts Erben, dann Widnig, Hans Christof Nunhart, Tochter des Hofmeisters Hans Maria Widnig und Peter Anton Nunhart für 1675 bis 1706, letz- Anton Globotschnig in St. Paul. Vielleicht soll statt Adam Anton terer von 1691 an, während Franz Anton Nunhart anscheinend stehen? für 1691 bis 1706 nur für einen Hammer steuerpflichtig war. Im Steuerregister von 1675 findet sich Peter Widnig und Ein Franz Nunhart, Sohn des Nunhartische Erben vom Haus und Hammer in Frantschach und Christof und der Maria Elisa- an der Schleifen. Maria Widnigin zahlte nur Contribution von beth, heiratete am 18. Feber 1697 die Witwe des Gregor Gärten, 1677 zahlen dieselben vom Haus und dem Frantschach- Hans Krembser. hammer, 1679 Peter Widnig vom Geringischen Baumgarten, endlich 1695 Peter Anton vom Haus und Franz Anton Nunhart vom Hammer und der Säge in Frantschach. Am 5. Mai 1690 hatte der Apotheker im Nunhartischen Hause eine Wohnung etc. in Bestand. Am 10. Oktober 1690 erhielt Peter Anton Nunhart das Nunhartische Haus um 600 Gulden, nachdem schon am 8. No- vember 1689 demselben und dem Franz Nunhart zusammen über Auftrag des Vizedoms aus der Hans Christof Carl Ludwig Warhat, Gastge- Nunhartischen Verlassenschaft Hammer, Weingärten und Haus ber, Sohn des Georg, heiratet am 7. September 1711 die Anna übergeben worden waren Maria, Tochter des Seilers Das Haus dürfte vielleicht schon bald darauf verkauft Georg Stechinger.

137 worden sein. Wann, ist unbekannt. Im Jahre 1720 findet sich bereits Carl Ludwig Warhat als Besitzer desselben, ebenso 1734 und 1737, wo er als Bierbrauer bezeichnet ist. Im Kataster von 1740 ist er auch als Wirt eingetragen, nach ihm Franz Jölly. Das Haus hatte schon damals zwei Stockwerke. Da im Ratsprotokoll vom 7. Dezember 1742 der zwischen Karlmann Khirchschlager und Franz Jölly getroffene Kauf punkto Haus samt Braugerech- tigkeit, Keusche in der Gänsgasse etc. ratifiziert wurde und nach dem Protokoll vom 15. November 1743 Genovefa Jöllin, geborene Warhat, eine Schwester der Theresia , Frau des Carlmann war, dürfte das Haus zuerst auf Carlmann Khirchschlager, der damals auch das Nachbarhaus Nr.51 besaß, bzw. dessen Frau Theresia vererbt worden sein. Da Khirchschlager später eine andere Frau hat /:siehe bei Nr.53:/ dürfte diese Therese wohl seine erste Frau gewesen sein. Franz Jölly zahlt von 1802 an Nach dem Rektifikationsbefund von 1755 hat Franz Jölly auch auch von dem neuerrichteten Gebäude am Priel, in welchem Branntwein und steirischen Wein ausgeschenkt. Er kommt auch er zur Bequemlichkeit der 1760, 1786 /:mit der Bezeichnung: Des Inneren Rates:/ und im Schützen Ausschank pflegen Urbar von 1792 vor. Im Grundbuch ist Karl Jölly, wohl ein durfte.(Es handelt sich dabei Sohn, eingetragen, der dieses Haus mit Nr.51 vereinigte und sichtlich um den sogenannten beide Häuser noch 1829 und 1858 besaß, wenn hier nicht etwa Wispelhof) zwei Jölly mit demselben Taufnamen aufeinander gefolgt sind.

Laut Dr. Wittmann ist Karl Jölly 1858 Besitzer dieses Hauses.

Es handelt sich dabei um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der Einlagezahl 46, Baufläche 16 registriert ist und das gegen- wärtig die Anschrift 9400 Hoher Platz 1 hat.

Die Ersteintragungen im besagten Grundbuch erfolgten auf- grund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 47.

Seit 1858 sind danach folgende Besitzer zu finden: Karl Jölly verkaufte diese Realität am 31. Dezember 1863 an Michael Kienzl, der die Brauerei fortsetzte. Am 20. April 1897 kaufte Pauline Walde, wiederverehelichte Roßbacher /:siehe bei Nr.7 bzw. Johann Offner Straße 3:/, das Haus und verkaufte es am 17. Juli 1902 an Hans Moser

138 /:siehe bei Nr. 12, Johann Offner Straße 13:/, der dort wieder eine Brauerei einrichtete und sein Bier unter dem Namen „Wolfsberger Bier“ verkaufte. Von ihm stammt auch der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname. Gemäß Übergabevertrag wurde am 30. Juli 1953 das Eigen- tumsrecht an dieser Liegenschaft zu je einem Sechstel für Hans Moser jun., Gilbert Moser, Maria Mayr, geborene Moser, Grete Kleinszig, geborene Moser und Karoline Enzinger, geborene Moser, einverleibt. Durch Kaufverträge vereinigten Hans Moser und Grete Kleins- zig 1959 je eine Hälfte der Liegenschaft auf sich. Durch ein Erbübereinkommen wurde sie am 27. Mai 1971 so aufgeteilt, dass Berta Moser, die Frau des Hans Moser jun, 2/3 und Grete Kleinszig 1/3 erhielt. Schließlich wurde Berta Moser aufgrund eines Kaufvertrages am 18. Feber 1975 Alleinbesitzerin.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Gerlinde Zimmer, geborene Mo- ser, Besitzerin dieses Hauses, in dem sie mit ihrem Gatten Ing. Helmut Zimmer, auch wohnt. Die Geschäftsräume sind an den Teppichhändler Ali Reza Sufi, an den Juwelier Ralf Röll und das Reisebüro Sommeregger vermietet.

139 53 BUCHHAAS

1755: 3; 1760: 3; 1786: 58; 1792; 58/53

Am Torschloss befindet sich Christof Göblische Erben, anjetzo Mathes Göbl zahlten nach eine schon ziemlich undeutlich dem Abraitbuch Nr.5 für das Haus pro 1663 bis 1674, dann am gewordene Skulptur nach Mit- 20. September 1670 auch für 1675 bis 1677, endlich letzterer teilung der Kontrollkommission auch laut Abrechnung von 1690 für die Zeit von 1679 bis 1706. 1897, darstellend einen Mann Mathes Göbl, der auch ein Häusl im Zehrergassl besaß, ist auch mit einer Kugel in der rechten und einer Schlange in der linken in den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 eingetragen, Hand, dabei die Buchstaben I ebenso 1695. und P. Im Jahre 1720 zahlten hierauf seine Erben. 1734 ist Christina Walburga Zeidlerin Besitzerin dieses Hauses, /:sie war die Schwiegermutter des Johann Adam Markut, Küchenmeister und

Bäck:/ welche es laut Ratsprotokoll vom 20. Dezember 1635 an Jeremias Tempe, der bis dahin Haus Nr.44 besaß, um 200 Gul- den und 2 Dukaten Leihkauf verkaufte. Tempe betonte sofort, dass es sich dabei um keine neue Werk- statt handle, da es doch gleich sei, ob er in diesem oder dem Ratsprotokoll vom 17. Jänner 1736: Kaufbrief von Frau Ca- früheren Hause arbeite. Das Schmiedehandwerk wollte ihm therina Walburga Zeidlerin für jedoch nur gestatten, auf seinem Hammer vor dem Sautor an Jeremias Tempe über das der Stelle des heutigen Stadthammers zu arbeiten. Am 12. Juni Göblische Haus ratifiziert. 1736 verlangte der Vizedom Bericht, ob dieses zur Errichtung einer Schmiede ohne Feuersgefahr geeignet ist.

Allem Anschein nach ist diese Frage bejaht worden, denn Jere- mias Tempe findet sich im Register von 1737 als Schmied mit der Bezeichnung „vom Göblischen Haus“, ferner im Steuerka- taster von 1740 und im Register von 1755. An seinen Namen knüpft sich eine dieses Haus betreffende Sa- ge. Es soll dasselbe nämlich in früherer Zeit „zum Tempel- schmied“ geheißen haben. Daraus hat die Fama den Schluss gezogen, dass das Haus seinerzeit als „israelitischer Tempel“ gedient habe. In einer Säule im Hofe soll weiters, was natürlich auch mit dieser angeblichen Bestimmung des Hauses in Ver- bindung gebracht wird, beim Abtragen dieser für überflüssig erkannten Säule ein eingemauertes Skelett gefunden worden sein. Nach Angabe des Maurermeisters Valentin Kaltschmied Senior, dessen Arbeiter diese Abtragung besorgten, wäre nur ein kleiner Knochen, den man für ein Glied eines menschlichen

Fingers gehalten hat, gefunden worden. Die Witwe des Jeremias Tempe verkaufte laut Ratsprotokoll vom 12. Oktober 1756 ihre Wohnbehausung und Schmiedege- rechtigkeit um 700 Gulden und 4 Dukaten Leihkauf, dann den vor dem Sautor liegenden Urbarshammer samt Hammer und

Schmiedewerkzeug um 1600 Gulden und 6 Dukaten Leihkauf

140 an den Verweser Georg Schwaiger und dessen Frau Maria zu St. Leonhard. Man scheint ihm in dieser Beziehung, wahr- scheinlich, weil er kein gelernter Schmied war, Anstände ge- macht zu haben, weil er am 20. Oktober 1756 erklärt, das Haus der Tempin um den gleichen Preis zurückzuerstatten, den ge- wünschten Ausschlag auf seinen Blechhammer aber nicht ge- statten zu können. Am 17. Oktober 1767 wird Johann Georg Schwaiger aber doch Bürger und zahlt hierfür 10 Gulden Bürgerrecht und 8 Kreuzer Einschreibgebühr. Er erzeugt -heißt es dabei- Blech und andere Waren. Am 31. Jänner 1759 bat sein Stiefsohn Cajetan Plükher um Bürgerrecht, weil ihm seine Mutter, Frau Anna Maria Schwaigerin, die Schmiede übergeben habe. Das Schmiede- handwerk ist jedoch dagegen, weil Plükher kein gelernter Schmied ist und sich nicht auf die Pferde verstehe. Mittlerweile heiratete laut Ratsprotokoll von 16. Feber 1759 die Witwe Anna Maria Schwaigerin den Karlmann Khirchschlager, worauf dieser und seine Frau laut Ratsprotokoll vom 20. April 1759 Haus und Schmiedegerechtigkeit /:nicht aber den Hammer vor dem Sautor:/ dem Gregor Minika verkauften. Derselbe er- scheint dann 1760 als Besitzer des Hauses, aber 1786 schon seine Witwe, die Hufschmiedemeisterin Maria Minika. Nach dem Urbar von 1792 gehört das Haus dem Hufschmied Cajetan Sulzer, der dasselbe laut Grundbuch von seiner Mutter Anna Sulzerin erhalten hatte. Ihm folgten nach dem selben Grundbuch ein Franz Kloßbauer, nach dem Parzellenprotokoll von 1829 aber ein Franz Hofbauer. Im Häuserverzeichnis von 1858 steht Josef von Kreutzenberg.

In der Häuserchronik von Dr. Wittmann lesen wir, dass 1858 Josef von Kreutzenberg Eigentümer dieses Hauses gewesen ist.

Dabei handelt es sich um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 47, Baufläche 17 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Hoher Platz 3 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 48.

Seit 1858 sind demnach folgende Eigentümer dieses Objektes bekannt:

Aus dem Grundbuch können wir entnehmen, dass Franz Hof- bauer, der das Haus laut Parzellenprotokoll von 1829 in

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Bestand hatte, dieses am 30.Juli 1842 an Johann und Maria Kreutzenberg verkauft hat. Wittmann hat sich also anscheinend im Vornamen geirrt, oder Kreutzenberg hatte (was sogar sehr wahrscheinlich ist) mehrere Vornamen, was zu diesem Unter- schied in den Vornamen geführt haben könnte. Nach dem Tode Johann von Kreutzenbergs wurden die Häuser Nr.45 und 46 (heute ein Objekt mit der Orientierungsnummer Hoher Platz 6) -wie schon erwähnt- zu je einem Sechstel an Amalia, Maria, Katharina, Barbara, Anna und Ottilie von Kreutzenberg eingeantwortet, während Johann von Kreutzenberg jun. das Haus Hoher Platz 3 als Alleinbesitzer übernahm und zwar mit dem Datum 16. August 1892. Doch Johann von Kreutzenberg besaß sein Erbe nicht lange, wie das Haus überhaupt in den Folgejahren eine wahre Verkaufsorgie mitzumachen hatte. Am 3. März 1894 kaufte es Karl Scheider, verkaufte es aber schon am 22. Dezember 1904 dem Georg Dörrer, der es nur zwei Tage später den Herren Ignaz und Koloman Braun weiter- verkaufte. Ein Jahr später, am 15. September 1905 wurde es schon wieder verkauft, diesmal an Samuel Buchhaas, der dem Hause auch den bei Dr. Wittmann verwendeten Hausnamen gab. Am 8. April 1908 wurde die Liegenschaft der Witwe Therese Buchhaas eingeantwortet, die sie am 15. September 1919 an Franz und Maria Buchhaas, geborene Spreitzer, zu gleichen Teilen übergab. Am 17. Mai 1962 erfolgte dann die Übergabe an die Tochter der beiden, Brunhilde Sulzbacher, geborene Buchhaas zur Hälfte, und am 8. August 1967 wurde Brunhilde Sulzbacher Alleinbesitzerin. Am 9. November 1983 verkaufte sie das Haus an die Kärntner- Landes-Hypothekenanstalt, die dort eine Filiale eröffnete.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist dieses Geldinstitut mit der Fir- menanschrift 9020 Klagenfurt, Domgasse 5 noch immer Besit- zer dieses Hauses, und auch die Bankfiliale besteht dort noch.

142 54 STEINWENDER

1755: 4; 1760: 4; 1786: 59; 1792: 59/54 Die Hochzeit des Johann Georg Scheyerer mit Kunigunde, Wit- we des Franz Egger, fand nach Nach dem Buche Nr.5 gehörte dieses Haus den Erben des Herrn dem Trauungsbuche am 14. Feber 1684 statt. Johann Georg Daniel Piertsch /:siehe Anmerkung bei Nr.56:/, worauf Franz Scheyerer, Schneider, heiratet Egger vom Piertschischen Haus bis 1676 den Rest des Kauf- dann als Witwer am 24. April schillings restierte und einen Rest am 18. März 1682 mit 1717 die Anna Maria Theresia Schneiderarbeit dem Stadtschreiber bezahlte. Nach der Abrech- Liebin, Tochter des Lorenz und nung von 1690 zahlt dafür Franz Egger von 1677 bis 1690, der Anna Maria. dann Hans Christof Scheyerer von 1691 bis 1706. Im Steuerre- Ratsprotokoll vom 30. Oktober gister von 1675 ist nur ein Daniel Piertsch selig eingetragen, 1731: Mathes Ruthenstock, 1677 und 1679 Franz Egger vom Piertschischen Haus, laut Drahtzieher, erhält die Hans Ratsprotokoll vom 22. November 1689 heiratete der Schneider Jörg Scheyerische Behausung. Franz Egger. Darauf hat am 28. August 1694 der Scheyerer das Sie war nach dem Kataster von 1740 ein zweistöckiges Haus. Piertschische Haus und zahlt dafür auch 1695 und 1720 die Steuern. 1734 zahlt der Drahtzieher Mathes Ruthenstock von Ruthenstock schuldet der Elisa- Scheyerischen Haus. In den Jahren 1737, 1740, 1755 und 1760 beth Scheyerin noch 100 Gul- ist ein Kramer Mathes Hauck eingetragen, dem 1786 und nach den auf das Haus. dem Urbar von 1792 der Krämer Felix Hauck folgte. Nach letz- 29. März 1737: Mathes terem kommt dann Alois Laturner, während nach dem Grund- Ruthenstock, bürgerlicher buche von 1792 das Haus durch die Witwe Creszentia Hauck Drahtzieher, erscheint mit Mo- mittels Ehevertrag auf Andreas Troger überging, den diese Frau nika, dem Weibe des Kramers überlebte, um sich nochmals mit Alois Laturner zu vermählen. Mathes Hauck und zeigt an, Letzterer findet sich auch 1829 und 1858. dass er seine Scheyerische Be- hausung unter dem Rathaus dem Mathes Hauck überlassen habe.

Als letzten Besitzer dieses Hauses finden wir für 1858 bei Dr. Wittmann einen Alois Laturner.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 54, Baufläche 18 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 5 hat.

Die Grundlagen für die Ersteintragung im besagten Grundbuch bilden die Aufschreibungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 49.

Seit 1858 sind danach folgende Besitzer feststellbar: Auf Alois Laturner folgten Josef und Antonia Burger, die das Objekt am 30. Dezember 1863 an Karl und Eleonore Koller

143 verkauften. Am 16.Juli 1889 wurde Karl Koller nach dem Tode seiner Gattin Alleinbesitzer des Hauses, und am 16. April 1892 folgte ihm seine Tochter Pauline Koller als Eigentümerin nach. Am 11. November 1896 kauften Friedrich und Louise Steinwen- der zu gleichen Teilen diese Liegenschaft, die ja bei Dr. Witt- mann diesen Hausnamen trägt, und durch einen Kauf- und Leibrentenvertrag ging sie am 9. August 1923 an Wilhelm Steinwender über, der sie wieder am 30. November 1953 seiner Gattin bzw. Witwe Michaela Steinwender vererbte. Am 5. Feber 1976 übergab Michaela Steinwender das Haus sowie das Papier- und Buchgeschäft, das die Steinwenders dort seit Jahrzehnten betrieben hatten, ihrer Tochter Helga, verehe- lichte Kraigher-Krainer, die am 21. März 1979 nach ihrer Scheidung wieder den Familiennamen Steinwender annahm. Schließlich verkaufte Helga Steinwender das Haus der Raiffei- senbezirksbank.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist dieses Geldinstitut mit dem Sitz in 9400, Herrengasse 1 Besitzer des Hauses, in dem sich mit dem KAPPA Modeshop eine internationale Textilhandelskette bzw. - firma. eingemietet hat.

144 55 APOTHEKE

1755: 5; 1760: 5; 1786: 60; 1792: 60/55

Hierher gehört eine Urkunde des Geschichtsvereines für Kärn- ten in Klagenfurt. Danach stellten am 17. Juli 1612 die Ge- schwister Zennegg, Anna Melber und Apollonia Lansantz, des ehemaligen Wolfsberger Ratsbürgers Andrä Zennegg des jün- geren und der Elisabeth, geborene Grundtner, Kinder der Stadt Wolfsberg, eine Urkunde darüber aus, dass am 11. Jänner 1601 ihre Gerhaben Georg Stroisnig und Balthasar Fischer, Ratsbür- ger, und der Anweiser ihrer Mutter, Stefan Pietschnig, mit Ein- willigung ihres Vettern /:in dieser Zeit stets als Oheim ge- braucht:/ Georg Zennegg zu St. Veit der Stadt ihr Haus samt Garten am Hohen Markt um 300 und etliche Gulden verkauft haben. Unterzeichnet sind: Georg Melber, Christof Lasantz, Christof Zennegg, Georg, Probst von Griffen, Johann Frieß, Kanzler, und Johann Hafner, Kastner auf Hartneidstein. Nachdem nun laut Gerichtsprotokoll am 10. Mai 1602 mit Meister Christof Paltauf, Tischler, verabredet wurde, dass er die Ratsstube im neuen Rathaus „das Taflwerch, den oberen Boden über sich samt dem Prusttafelwerch und die Prunkh und Almer, gleichfalls das Thürgerüst samt den Fußböden, alles und jedes sauber und fleißig und beständig zu machen und fürnischen sich verpflichte, während Meister Domenig, Maurer, etlich Gebäu daselbst um 25 Gulden herstellen sollte“, und nachdem das jet- zige Haus Nr.55 als Rathaus verwendet worden ist, so bezieht sich die vorerwähnte Urkunde jedenfalls auf den Ankauf dieses Hauses. Es wäre zumindest mehr als unwahrscheinlich, dass die Stadt in derselben Zeit zwei Häuser am selben Platz gekauft haben sollte. Der Umstand, dass das Haus im Jahre 1601 einem Mitglied der Familie Zennegg gehört hat, führt nun aber in der Geschichte desselben noch weiter zurück. Aus dem Artikel des Professor Tangl über die Familie Freydl in der Carinthia I ist zu entneh- men, dass Martin Freydl der ältere, Kaufmann und Gewerke, der vor 1520 starb, ein Haus in der Alten Stadt besaß, welches auf seinen Sohn Martin II., der 1536 starb, überging, weil des letzteren Bruder Andreas am Sonntag nach Katharina 1531 er- klärte, dass er seinen Anteil an der väterlichen und mütterlichen Erbschaft gegen eine Summe, welche er in Weingärten etc. er- hielt, zugunsten Martin II. verzichtete. Das Haus kam dann nach einer Steuerurkunde durch Kauf an den Neffen des Martin II., an Bartlmä Freydl, der es 1565 be- reits besessen hat. Dieser hinterließ laut Testament vom 27. Ap-

145 ril 1571 das Haus seines Oheims am Platz samt Garten dahinter seinem Bruder Mathias. Nach dem Tode des letzteren sollte das Haus samt den übrigen Gütern aus dem Nachlasse des Bartlmä an einen Neffen dieser beiden Brüder, Christof Freydl in Nürn- berg übergehen, der jedoch mit Vergleich vom 4. Juni 1579 zugunsten der Barbara Freidl, Witwe des Mathias, auf die von diesem geerbten Güter, also auch auf das Haus Am Platz gegen eine Summe Geldes verzichtete. Gleichzeitig verkaufte Christof II. auch jene Güter, die ihm un- mittelbar von Bartlmä hinterlassen worden waren und die bis dahin Mathes verwaltet hatte, und zwar an Andrä und Apollonia Zennegg, geborene Eberstorfer. Diese beiden besaßen nach- weisbar aber auch solche Güter, die nach dem Vergleiche von 1579 an Barbara Freidl gekommen waren, haben also die ganze Verlassenschaft des Bartlmä Freidl an Gütern wieder in ihrer Hand vereinigt. Da wir nun bald danach auch ein Haus im Be- sitze ihres älteren Sohnes Andreas des jüngeren finden, welches nach Lage und sonstiger, allerdings nur primitiver Beschrei- bung /:samt Garten:/ mit dem Haus übereinstimmt, dessen frü- here Besitzer oben der Reihe nach angeführt sind, so ist es zu- mindest sehr wahrscheinlich, dass wir in dem späteren Rathause das Haus vor uns haben, welches früher Martin Freydl etc. be- sessen haben. Es müsste aber in diesem Falle angenommen werden, dass Andreas II. Zennegg, der Ratsbürger in Wolfsberg war, hierher übersiedelt ist, während sein Bruder Georg, obwohl er Kirchbichl und Frantschach besaß, in St. Veit am väterlichen Hause nachweisbar verblieben ist. Das Haus Nr.55 blieb dann Rathaus bis es laut Grundbuch mit 25. April 1867: Alois Huth Lizitationsprotokoll vom 5. September 1803 an Johann Söllner kauft Haus und Apothergerechtsame von Frau überging, dem nach demselben Grundbuch Franz Auer folgte. Josefine Gahsmeier und Clara 1829 ist Anna Wegrich, 1858 Maria Waizendorfer daselbst ein- Zoder um 36 000 Gulden. getragen. Maria Waizendorfer war eine verwitwete Wegrich und die Mutter der Josefine Gahsmeier, geborene Wegrich. An- na Zoder war wahrscheinlich die Schwester der Gahsmeier.

Die Apothekergerechtsame bestand früher auf dem Hause Nr.58 und wurde unter Apotheker Franz Wegrich übertragen mit Er- laß der Landesregierung vom 12. Juli 1858.

Bei Dr. Wittmann ist als Besitzerin im Jahre 1858 die Maria Waizendorfer, verwitwete Wegrich, angegeben, er nennt aber auch deren Tochter Josefine Gahsmeier und Anna Zoder, und in einer Randbemerkung geht er auch auf den Kauf des Hauses durch Alois Huth ein.

146

Es handelt sich bei dieser Liegenschaft jedenfalls um die, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 49, Baufläche 19 eingetra- gen ist und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 7 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 50.

Seit 1858 sind danach folgende Besitzer nachweisbar: Im Grundbuch ist vermerkt, dass Josefine Gahsmeier und Anna Zoder dieses Haus an den Apotheker Alois Huth verkauften, und zwar erfolgte die grundbücherliche Eintragung darüber am 2. Mai 1867. Alois Huth, am 12. April 1830 in Völkermarkt geboren, führte die Apotheke unter dem neuen Namen und späteren Traditions- namen „Weißer Wolf“ weiter. Huth, der unverheiratet war, war einer der größten Wohltäter der Stadt, der er von 1886 bis 1889 auch als Bürgermeister vorstand. Der erste Kindergarten der Stadt und die sogenannte „Arbeitsschule“, ein Vorgänger der heutigen HBLA, sind sein Werk. An ihn erinnern noch die im Jahre 1900 gepflanzte „Huth-Eiche“ im Prielpark und die „Huth-Villa“ am Eingang der Paul Hackhofer Straße, sowie der Alois Huth Straße zwischen Bleiweißparkplatz und B 70 (Klagenfurter Straße). Er verstarb am 12. Jänner 1911, und am 23. Oktober 1911 folg- te ihm als Erbe durch Einantwortung ein Franz Rapatz. Am 4. Mai 1956 übergab Franz Rapatz das Haus mit Apotheke an Elfriede Rapatz und Margarethe Simak, die zu dieser Zeit schon das „Riklischlössl“ in St. Thomas besaß, Am 5. April 1973 wurde die „Offene Handelsgesellschaft Apo- theke zum Weißen Wolf, Mag. Franz Rapatz und Co“ als Besit- zer dieser Liegenschaft ins Grundbuch eingetragen, und am 5. März 1984 wurde der Firmenname in „Apotheke und Drogerie Weißer Wolf, Mag. pharm Rapatz KG“ umbenannt.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Mag. pharm Margarethe Simak, 9431 Rikliweg 18 und Mag pharm Frieda Spitzy, wohnhaft im Hause, Besitzerinnen der Liegenschaft, die im Grundbuch noch immer den zuletzt genannten Firmennamen führt

147 56 FISCHER

1755:6; 1760: 6; 1786: 61; 1792: 61/56

Mit voller Sicherheit lassen sich aus dem Ende des 16. Jahrhun- derts die zu diesem Hause gehörigen Daten nicht angeben. 22. Juli 1585: Caspar Veldner, Wahrscheinlich gehört hierher die Angabe in den Steuerregis- Ratsbürger zu Völkermarkt und seine Frau Barbara, des Joel tern von 1675, 1677 und 1679, dass Herr Rentmeister Sebastian Pietschnig sel. Tochter, verkau- Piendl vom Latomusischen Hause zu zahlen hatte. Nach dem fen Christian Lasantzen, Ratsprotokoll vom 3. September 1694 wurde beschlossen, dass Castner zu Griffen, die Behau- das Wasser vom Kanzlerischen Haus, das jetzt mit Röhren sung, welche Joel Pietschnig durch das Latomusische oder Piendlerische Haus auf die Arch selbst hat bewohnt, zwischen des alten Stefan Pietschnig und geführt wird, durch das Rathaus herabgeführt werden soll. Dies dem Zenneggischen Haus lie- spricht manchem anderen, insbesondere dem Umstand, dass das gend. Diese Angabe gehört Latomusische Haus in den oben erwähnten Registern eine dem wahrscheinlich hierher, sonst jetzigen Haus Nr.56 entsprechende Stellung einnimmt, jeden- etwa nur zu Nr.54, wofür viel- falls dafür, dass es dem Rathaus benachbart gewesen sein muss. leicht sprechen würde, dass Pietschnig „im Gaßl“, wohl das Im Abraitbuch Nr.5 steht auf Seite 22 links: Herr Andrä Abel damalige Zehrergaßl, einen Latemus. Diese Worte sind jedoch durchgestrichen und darun- Garten und einen Stadel besaß. ter ist die Fortsetzung der Eintragungen eines anderen Hauses geschrieben. Auf Seite 22 rechts steht sodann, dass Herr Latemus die Steuern für einen Baumgarten in St. Jakob zu zah- len hatte. Vielleicht wurde sein Name nachträglich deshalb aus- gestrichen und sein Platz für andere Eintragungen verwendet, weil er als Bambergischer Beamter keine Stadtsteuer zahlte. Die Seite 22 bzw. das Blatt 22 würde übrigens dem Hause Nr.56 entsprechen /: in Bezug auf die Reihenfolge der Eintragungen:/. In der im Jahre 1690 angelegten Abrechnung würde dann sicher hierher gehören die Stelle: Sebastian Piendl selig Curatores von 1691 bis 1706. Im Steuerregister von 1695 zahlen Sebastian Piendls Erben vom Latomusischen Haus. Im Steuerregister von 1720 gehört hierher der Name Sophie Fichtlin, obwohl hier ein anderer Name vor diesem eingetragen ist, was in diesem Regis- ter mehrfach vorkommt. Nach dem Register von 1734 zahlt Johann Mathias Pfeffer für das Haus der Fichtlischen Erben. Er war Medicus, nach dem Kataster von 1740 auch Stadtphysikus. 1755 und 1760 erscheint statt ihm Anna Maria Pfefferin. Am 11. August 1730 ist proto- kolliert, dass Dr. med. Pfeffer das Wasser in das Rathausgärtl Pronobilis ac Eucellens ac leitet. Hier handelt es sich wohl um das Regenwasser vom Doctissimus Dominos Joannes Dach, das noch heute dorthin abfließt, und nicht um dasjenige Mathias Pfeffer, Medicinae Doctor, heiratete als Witwer am Wasser, welches von hier auf die Arch geleitet wurde. 17. September 1719 die Anna 1786 gehört das Haus einem Herrn Siegfried Meister. Im Urbar Maria Fichtlin, Tochter des von 1792 sind eingetragen: Johann Michael Offner, Bernhard Philipp Leonhard Fichtl und der Tschitschmann und Anna Tschitschmann. Nach dem Grund- Anna Sophie. buch von 1792 hatte Tschitschmann das Haus von Offner ge- kauft.

148 Anna Tschitschmann findet sich auch 1829, im Jahre 1858 aber Babette Tschitschmann.

Bei Dr. Wittmann ist als letzte Besitzerin im Jahre 1858 eine Babette Tschitschmann angegeben.

Es handelt sich bei diesem Hause um dasjenige, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 50, Baufläche 20/2 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 9 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Eintragungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 51.

Seit 1858 sind folgende Besitzer dieses Hauses nachweisbar: Laut dem genannten Grundbuch verkaufte eine Barbara /:das ist wohl die oben genannte Babette:/ Tschitschmann dieses Haus am 15. Mai 1870 an Maria Karrer, die nach erfolgter Eheschließung mit einem Herrn Hermann Fischer gemäß Ehepakt diesem die Hälfte der Realität übergab. Die Eigentumsrechte des Hermann Fischer wurden am 26. Ap- ril 1884 im Grundbuch einverleibt, und da diese beiden das Haus sehr lange besaßen, ist es kein Wunder, dass es bei Dr. Wittmann den volksüblichen Namen „Fischer“ trägt, wobei hier noch zu bemerken ist, dass Hermann Fischer von 1900 bis 1908 Bürgermeister der Stadt Wolfsberg gewesen ist, und dass die Stadt zu seiner Zeit die erste Hochquellenwasserleitung erhielt. Als Fischer 1932 neunundsiebzigjährig verstarb, war er Ehrenbürger der Stadt. Am 17. Juni 1932 kam es nach komplizierten Erbverhandlungen zu einer Aufteilung des Besitzrechtes an dieser Liegenschaft in folgender Weise: Guide Schaschl erhielt 3/7, Regina, Elise und Hilda Schaschl sowie Gertrude Fischer je 1/7. In der Folge kam es innerhalb der Familie zu weiteren Teilungen und Besitzver- änderungen, die bis zu 1/42 gingen, bis schließlich am 11. No- vember 1976 Diplomkaufmann Franz Kraßnig die gesamt Lie- genschaft käuflich erwarb, einen Teil davon aber gleich an den Lehrer Bruno Huber weiterverkaufte. Am 21. März 1977 wurde der hintere Teil des Hauses grundbücherlich abgetrennt und für die nun neu erstandene Liegenschaft die Einlagezahl 118, Baufläche 20/1 /: der vordere Hausteil hat Baufläche 20/2:/ geschaffen, und die Stadtgemein- de Wolfsberg ordnete ihr die Orientierungsanschrift Hoher Platz 11 zu.

149

Beide Häuser waren schon am 27. Jänner 1940 unter Denkmal- schutz gestellt worden.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Dkfm. Franz Kraßnig, wohnhaft 9400, Stenitzergarten 5, noch immer Besitzer des Hauses Hoher Platz 9, während Bruno Huber die Nummer 11 besitzt. Huber, der im Hause wohnt, betreibt dort unter dem Firmen- namen „Huber Kraft“ einen Verlag, während Nr. 9 an eine Margot Reinhart vermietet ist, die dort eine Boutique unter dem Namen „Claire“ führt.

150 57 GÖTZHABER

1755: 7; 1760: 7; 1786: 62; 1792: 62/57

Auch für dieses Haus finden sich im Abraitbuch Nr.5 keine Anhaltspunkte. Wenn, wie wahrscheinlich, die Eintragungen bei Nr.56 in den Registern von 1675, 1677, 1679 und 1695 rich- tig sind, hatte dieses Haus denselben Besitzer wie Nr.56, näm- lich den Rentmeister Sebastian Piendl und zuletzt dessen Erben. In allen diesen Registern steht dabei: vom Weriantischen Haus. Piendl als Rentmeister dürfte städtische Steuern nicht bezahlt haben, weshalb er im Buche Nr.5 nicht vorkommt. Das Weriantische Haus sollte laut Ratsprotokoll vom 5. August 1658 für ein Offiziersquartier behalten werden und wurde laut 12. Juli 1658 auf 480 Gulden geschätzt. Die Erben wurden dann auf den nächsten Erchtag zur Schließung des Kaufes auf das Rathaus zitiert. Da die Weriantischen laut Protokoll vom 15. November desselben Jahres ein anderes Haus kaufen wollten und bei dieser Gelegenheit bemerkt wird, dass ihnen der Ma- gistrat wegen ihres Hauses noch Geld schuldig sei, wird diese Absicht wohl ausgeführt worden sein, ein Grund mehr, das Haus im Buche Nr.5 nicht anzuführen. Laut Abrechnung von 1690 zahlte dann für 1705 und 1706 Hans Jörg Schütz für das Weriantische Haus, das auch im Re- gister von 1720 vorkommt. Im Steuerregister von 1734 ist Josef Andrä Pirkher als Besitzer eingetragen, der nach 1737 Land- richter war, sich auch im Kataster von 1740 noch findet und laut Protokoll vom 5. Feber 1745 noch bei Lebzeiten das Haus seiner Schwester Anna Margaretha Paltaufin schenkte /:siehe 25. April 1771: Der zwischen Haus Nr.108 und 117:/. Diese ist bereits 1740 als spätere Besit- Anna Margaretha Paltaufischen Erben und Johann Starz getroff- zerin eingetragen und kommt auch 1755 und 1760 vor. ene Hauskauf wird ratifiziert. 1786 gehörte das Haus dem Chirurgen Josef Zach. Im Urbar und im Grundbuch heißt es Johann Zach. In letzterem heißt es, dass er das Haus von Johann Georg Mally übernahm und dass ihm die Witwe Anna Zach folgte. Im Parzellenprotokoll von 1829 steht auch Johann Zach, im Häuserverzeichnis von 1858 aber Gräfin Nepomuzena Welsperg mit der Bemerkung: von 1858 an Gustav Klose.

In der Chronik von Dr. Wittmann lesen wir, dass der letzte Be- sitzer dieses Hauses Gustav Klose geheißen hat.

Es handelt sich hier um jenes Haus, das im Grundbuch des Be- zirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt

151 unter der Einlagezahl 51, Baufläche 21 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 13 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 52.

Seit 1858 ist danach folgende Reihe von Besitzern sicher nach- zuweisen: Aus dem oben genannten Grundbuch können wir im Gegensatz zu den Angaben von Dr. Wittmann entnehmen, dass Gustav Klose das Haus am 17. Mai 1855 von einem Wolfgang Pirker gekauft hat. Gräfin Welsperg kann es also –wenn überhaupt- nur vor diesem Datum besessen haben, also zwischen 1829 und 1855. Nach Gustav Kloses Tod wurde die Realität am 13. Oktober 1893 dem Gustav Klose jun. eingeantwortet, und am 1. Oktober 1898 gelangte sie, ebenfalls durch Einantwortung, an dessen Ehefrau Maria Klose, die aber bald in finanzielle Schwierigkei- ten geraten sein muss, denn am 11. Feber 1908 wurde das Haus an den Meistbieter bei der angeordneten Lizitation, an die Anna Götzhaber, geschrieben, und von ihr stammt wohl auch der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname. Anna Götzhaber übergab die Liegenschaft dann am 28. Jänner 1928 an Anna Rauth und Josefine Tauber /:wohl zwei verheira- tete Töchter:/ je zur Hälfte. Am 3. Jänner 1958 übergab dann Anna Rauth ihre Besitzhälfte der Aloisia Rauth, während die von Josefine Tauber bis zum 13. Juli 1982 in deren Besitz ver- blieb. Durch Schenkung gelangte Aloisias Anteil am 18. Juli 1963 in den Besitz des Ludwig Rauth, einem Sohn Aloisias. Der ver- kaufte aber seinen Anteil schon am 9. August 1971 an Karin Haas, und schließlich kauften am 13. Juli 1982 Alois und Herta Marin von Karin Haas und Josefine Tauber den gesamten Be- sitz und ließen sich diesen je zur Hälfte einverleiben.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Dr. DI Carl Rezac, Facharzt für Zahntechnik und Dr. Gertraud Rezac, Facharzt für Kieferor- thopädie, 9400, Herberthstraße 4, Besitzer dieses Hauses, das sie von den Marins erworben haben. Die Geschäftsräume sind an eine Karin Grebenjak vermietet, die dort den Frisiersalon „Karin“ betreibt.

152 58 ZOJER

1755: 8; 1760: 8; 1786: 63; 1792: 63/58 Zeichnerische Darstellung der Wappen, dann: Ein Kunz Leit- ner ist 1593 Bäcker und Bürger Im 2. Stockwerke dieses Hauses bemerkt man zwei Wappen- schilder mit Hausmarken, dazwischen ein dieselben überragen- der geharnischter Engel und darunter die Legende: Kunigunde Leutnerin. Eine Familie dieses Namens scheint weder in den Akten des Stadtarchivs noch in den Bayerhofer Akten erwähnt zu sein. Aus der Abrechnung Nr.5 gehört hierher die Eintra- gung, dass der Gänsterische Herr Gerhab Marx Gänster von 1651 bis 1671, dann auch noch bis 1678 Zahlungen leistete. In den Steuerregistern von 1675, 1677, 1679 und 1695 steht: Herr Stadtrichter Marx Gänster. Nach der Abrechnung von 1690 zahlt Marx Gänster (auch Gainster) von 1680 bis 1700, dann bis

1706 dessen Wittib und Erben. Es ist jedoch nicht sicher, ob sich dies auf Haus Nr.58 bezieht, da Gänster später auch Nr. 59 besessen hat. Es scheint im Gegenteile Marx Gänster Haus Nr.58 bereits 1696 nicht mehr in den Händen gehabt zu haben. Von der Familie erscheinen in den Ratsprotokollen drei Genera- tionen. Der älteste war Simon Gänster, Lebzelter, der laut Ratsproto- koll vom 16. September 1649 schon im Jahre 1644 gestorben sein soll. Seine Witwe Elisabeth heiratete später den Andreas Seidl und übertrug hiebei die Lebzeltergerechtsame auf das

Haus des letzteren. Im Ratsprotokolle wird am 23. März 1688 erzählt, dass das Häusl des Simon Gänster auf 60 Gulden ge- schätzt wird. Da er damals anscheinend schon tot war, muss dieses Häusl zur Zeit der Schätzung schon jemand anderem gehört haben. Ähnlich muss es sich mit der Notiz verhalten ha- ben, die am 12. September 1684 protokolliert wurde, und nach der ein gewisser Blasi Kheffer dem Simon Gainster ein Haus verkauft hatte, welches dann auf den Schmied Sausinger, später auf Kunz Riegler und noch später auf Balthasar Ottmayer über- ging. Beide Angaben beziehen sich offenbar nicht auf Nr.58, da wir aus Abrechnung Nr.5 wissen, dass dieses Haus auf den Sohn des Simon mit Namen Marx Gänster gekommen war. Dieser Marx Gänster wurde am 28. Juli 1679 Ratsherr und war vom 20. August 1684 bis August 1687 Stadtrichter. Am 27. Septem- ber 1680 hatte er die Erlaubnis bekommen, sein Obst ohne Zins im Gewölbe des Hauses Nr.59 abzulagern. Er starb etwa 1701, da in diesem Jahre seine Verlassenschaft inventiert wurde. Im Jahre 1680 hatte er auch das Nebenhaus Nr.59 erworben. Sein Sohn Marx Anton kommt für Nr.58 wohl nicht in Betracht.

153 Wann er das Haus Nr.58 verkauft hat, ist nicht sicher herauszu- finden. Die Steuer für 1679 zahlt bereits Marx Gänster für beide

Häuser, obwohl er das eine erst 1680 gekauft hat, ebenso auch noch für 1695. Sein Besitznachfolger auf Nr.58 war der Apotheker Andreas Franz Frühauf. Derselbe bat am 9. August 1696, weil vorhin Ob diese Angabe richtig ist, ist hier kein Apotheker gewesen sei und er ohne Beihilfe nicht fraglich. In den Bayerhofen Akten präsentiert ein Apotheker würde bestehen können, ihm die jährliche Steuer zu erlassen Lukas Suppantschitsch schon und ihm eine jährliche Pension zu geben. Da keine Mittel dafür im Jahre 1622 eine Medikamen- vorhanden waren, wurde ihm jedoch nur versprochen, dass man tenrechnung, der allerdings bei der künftigen Steuer soviel als möglich nachsehen wolle. nicht aus Wolfsberg gewesen Laut Ratsprotokoll vom 27. November 1696 wurden ihm auch sein könnte. wirklich die vier Gulden Haussteuer und ebenso viel Auch vom 4. April 1631 ist in Contribution nachgesehen, bei welcher Gelegenheit übrigens Bayerhofen eine von Wolfsberg angegeben ist, dass nicht er, sondern sein Weib Besitzerin des datierte Rechnung eines Apo- Hauses war. thekers Jakob Elbstein vorhan- Am 9. März 1703 verkaufte sodann der Apotheker Andreas den.

Frühauf dem Apotheker Hans Michael Tengg sein Haus, da er Der Witwer, Apotheker, Johann beabsichtigte, fortzuziehen, wenn Tengg rechtzeitig zahlt. Letz- Michael Tengg heiratete am 6. terer ist in dem Steuerregister von 1720 als Besitzer des Hauses Juni 1715 die Maria Magdalena, eingetragen, welches von Frühauf an bis 1858 als Apotheker- Tochter des Franz Benedikt haus verblieb. Rediff und der Maria Kunigun- de. Im Steuerregister von 1734, desgleichen von 1737, 1740, 1755 und 1760 ist als Besitzer dieses Hauses der Apotheker Jakob Anton Tengg verkauft mit Ver- Ferdinand Ledermayer eingetragen, der vorher laut Ratsproto- trag vom 17. April 1787 Haus koll vom 10. Jänner 1730 das Rediffsche Haus kaufen wollte. und Apotheke an Anton Weg- Der Kauf war sogar schon ratifiziert, muss aber aus irgendei- rich. nem Grunde wieder rückgängig gemacht worden sein. Leder- mayer war laut Kataster von 1740 ad dies vitae steuerfrei. Am 30. November 1737 wird berichtet, dass er beim Kreuz am Priel Kastanienbäume setzen ließ. Weiter hinab unter dem Kreuz standen damals Felfer. Mit seinem Namen bezeichnete Mörser Anna Wegrich ist wohl die sind noch heute in der Apotheke in Gebrauch. Witwe des Anton. Maria Im Jahre 1786 ist ein Herr Anton Tengg als Apotheker und Be- Waizendorfer war eine verwit- sitzer des Hauses eingetragen, vielleicht ein Nachkomme des wete Wegrich, wahrscheinlich Hans Michael Tengg. Im Urbar von 1792 steht aber Anton die Witwe des Franz Wegrich. Wegrich. Laut Grundbuch übernahm er Apotheke und Haus von Ihr folgte Josefine Gahsmeier geborene Wegrich. Anton Tengg. Im Jahre 1829 aber ist Anna Wegrich die Besitzerin, der 1858 Die Apotheke wurde laut Erlass Maria Waizendorfer folgte. der Landesregierung vom 12. Juli 1858 auf Haus Nr.55 über- tragen.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzerin für 1858 eine Maria Waizendorfer an.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 52, Baufläche 22 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Hoher Platz 15 hat.

154

Die Grundlagen für die Ersteintragung im besagten Grundbuch sind im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 53 zu finden.

Seit 1858 sind auf diesem Hause folgende Besitzer nachweis- bar: Am 14. Feber 1858 bekam die Tochter der Maria Waizendorfer, Josefine Gahsmeier, die Liegenschaft eingeantwortet, und am 3. Jänner 1890 ging diese aufgrund eines Kaufvertrages an ihre Schwester Anna Zojer. Dieser folgte am 31. März 1919 Luise Zojer, und so ist auch der volkstümliche Name des Hauses bei Dr. Wittmann erklärbar. Am 6. Mai 1943 wurde der Besitz durch Einantwortung an de- ren Tochter Pepi Kurey übertragen. Am 12. Oktober 1949 kaufte Franz Kraßnig das Haus, das durch ein Erbübereinkommen am 3. April 1957 zu ¼ an die Witwe Berta Kraßnig sowie zu je 3/8 an die Minderjährigen Franz und Sepp Kraßnig fiel. Am 18. Oktober 1979 übergab Berta Kraßnig ihren Viertelan- teil an den inzwischen zum Diplomkaufmann graduierten Franz Kraßnig, der damit 5/8 des Besitzes auf sich vereinigen konnte.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Franz Kraßnig, wohnhaft 9400, Stenitzergarten 5, noch immer im oben genannten Verhältnis mit seinem Bruder Sepp Besitzer dieser Realität, in der das Stammhaus der Firma Elektro-Kraßnig beheimatet ist. Die Firma betreibt daneben im Euco-Center, Klagenfurter Straße 35 eine Filiale.

155 59 PROBST

1755: 9; 1760: 9; 1786: 64; 1792: 64/59 Nach dem Ratsprotokoll vom 28. Jänner 1656 war der ver- storbene David Rauch Hofkast- Nach Abraitbuch Nr.5 besaßen dieses Haus die Rauchischen ner. Erben, von denen jedoch keine Steuerzahlungen eingetragen sind. In der Ratssitzung vom 6. Mai 1661 verlangten der Rent- meister Christof Wurzer und der Hofkastner Clement Järitz als Schererische Gerhaben, dass ihnen die Rauchische Behausung um ihre praetensionen eingeantwortet werde, was auch am 31. Mai desselben Jahres geschieht. Im Steuerregister von 1675 ist das Haus als David Rauchisches, 1677 als Rauchisches be- Markus Gänster, Landrichter zu zeichnet. 1679 und 1695 zahlt für dasselbe Marx Gänster die Hartneidstein, heiratete als Steuern. Im Jahre 1679 kann er das Haus aber noch nicht beses- Witwer die Jungfer Magdalena Gimplin aus Obdach. sen haben, da ihm noch am 27. Juni 1680 als Besitzer des Ne- benhauses nur gestattet wurde, sein Obst im Gewölbe des Rauchischen Häusls abzulagern. Am 19. Oktober 1680 wurde ein Bericht erstattet wegen des Rauchischen Hauses samt Verantwortung des Herrn Scherer, dass er sich der Zahlung der Steuern weigert. Am 22. Feber 1680 aber erhielt der Ratsschreiber Johann Frieß mit Bewilli- gung des Vizedoms das Rauchische Haus, der es sofort dem Marx Gänster weiterverkaufte /:siehe über diesen bei Nr.58:/. Eine Märzegin erhielt damals den Auftrag, das Haus zu räumen. Die Witwe des Landrichters Nach dem Tode des Marx Gänster 1701 hatte laut Steuerregister Marx Gänster heiratete am 8. von 1720 dessen Witwe dieses Haus und außerdem den Lind- Jänner 1704 den Kanzleibe- hof. diensteten und Bürger, Witwer Im Jahre 1734 ist Magdalena Ottenfelsin, offenbar die wieder- Anton Schrölle. Trotzdem steht verehelichte Gänsterin, die Besitzerin dieses Hauses, 1737 ist 1720 „Marx Gänster sel. Wit- we“. sie bereits abermals als verwitwet angeführt. Laut Ratsprotokoll vom 11. Juni 1739 erhielt dann der Stadtschreiber Marx Anton Gänster als leiblicher Sohn der Magdalena Ottenfelsin, verwit- weten Castnerin in Griffen /:aus ihrer Ehe mit Marx Gänster:/ um 300 Gulden das ganz baufällige Haus der letzteren Am Platz. Er war mit Dekret dto Klagenfurt 7. Mai 1731 zum Stadtsyndiker ernannt worden, verzichtete am 18. Dezember 1739 anlässlich seiner Ernennung zum bambergischen Cassier auf das Syndikat. Am 4. Oktober 1744 /:wahrscheinlich richtiger 4. September:/ wollte er auch das sogenannte Rauchische oder Gänsterische Haus am Hohen Markt samt Lebzeltergerechtsame dem Johann Georg Großschopf verkaufen, wogegen Andreas Seidl protes- tierte. Er behauptete am 16. September 1644, dass auf diesem Hause überhaupt nie eine Lebzeltergerechtsame gewesen sei, was auch daraus hervorgehe, dass in dem im Jahre 1701

156 aufgenommenen Inventar nach Marx Gänster dem Vater des Marx Anton, nichts davon erwähnt sei. Es wäre nachzusehen, ob in dem vom Johann Frießen für den sel. Marx Gänster aus- gestellten Kaufbriefe über dieses, damals das Rauchische ge- nannte Haus, darin etwas vorkomme. Simon Gänster, der Vater des Marx und Großvater des Marx Anton sei allerdings Lebzelter gewesen. Derselbe sei aber schon 1649 gestorben, während Marx Gänster dieses Haus erst 1680 vom Herrn Frießen gekauft habe. Die Gerechtigkeit sei durch die Witwe des Simon Gänster, die schon 1651 mit dem im Jahre 1649 Bürger gewordenen Simon Seidl verheiratet war, auf letzteren übergegangen, der dann das jetzt dem Kanzler Seidl gehörige Haus gekauft habe. Der Magistrat ließ sich jedoch in eine Beurteilung dieses fragli- chen Rechtsgeschäftes nicht weiter ein, weil der Verkauf des Hauses in Gegenwart der gewesenen Hofkommission gesche- hen sei /: im Jahre 1739 nämlich:/ und weil es der Obrigkeit freistehe, die Gerechtigkeiten jederzeit zu vermehren. Am 24. Oktober 1744 wurde demnach der Kauf zwischen Marx Anton Gänster und dem Lebzeltergesellen Johann Georg Groß- schopf über Auftrag des Vizedoms ratifiziert und letzterer als Bürger aufgenommen. In der Zeit von 1739 bis 1744 war das Haus nach einer Bemerkung in der Verhandlung vom 24. Okto- ber 1744 zweimal in Feuersgefahr, weil im jetzigen Hause Nr.60 Feuer ausgebrochen war. Johann Georg Großschopf betrieb nach dem Rektifikationsaus- weis von 1755 die Lebzelterei und hatte außerdem den Aus- schank von Branntwein, steirischem Wein und Landwein. Er kommt noch 1760 vor. 1786 ist ein Lebzelter Josef Großschopf Besitzer, nach dem Grundbuch von 1792 ein Sohn des Johann Georg. Dann folgte Josef Großschopf der jüngere und Margare- the Großschopfin. 1829 ist ein Josef Großschopf angeführt, 1858 Michael Tatschl mit der Bemerkung: von 1859 an Konrad Sallath.

Aus der Häuserchronik Dr. Wittmanns geht hervor, dass 1858 Michael Tatschl dieses Haus besaß, von 1859 an aber Konrad Sallath.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 53, Baufläche 24 eingetragen ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 17 hat.

Die Grundlage für die Ersteintragung sind die Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 54.

157 Seit 1858 sind folgende Besitzer nachweisbar: Am 10 Juni 1874 gelangte die Liegenschaft durch Einantwor- tung von Konrad Solath /:nicht Sallath wie bei Dr. Wittmann:/ an seine Witwe Maria Solath, die die Realität am 22. Dezember 1884 ihrem Sohn Karl Sollath /:wieder eine andere Schreibwei- se:/ übergab. Karl Sollath musste aber schon am 27. Oktober 1888 die Versteigerung seines Besitzes erleben. Das Haus gelangte so an Theodor Rami, der es schon ein Jahr später am 21. Oktober 1889 an Johann Probst verkaufte. Von diesem stammt wohl auch der bei Dr. Wittmann verwendete volkstümliche Name für das Haus. Nach dem Tode des Johann Probst erlangte Maria Probst, sei- ne Witwe, durch Einantwortung die Besitzrechte, und zwar mit dem Datum 4. September 1909. Am 17. März 1923 kaufte dann ein Hans Probst die Liegenschaft, und am 11. März 1959 wurde diese der Herta Probst eingeantwortet. Schließlich übergab Herta Probst am 6. Mai 1974 an Dr. Friedrich Bardel, der das Haus schließlich seiner Tochter Gabriella Guzely, geborene Bardel, übergab.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Dr. Gabriella Guze- ly-Bardel, wohnhaft in 9400 Allgäu 15, die Besitzerin des Hau- ses. Die Geschäftsräume sind an eine Angela Hipfl, die dort eine Imbissstube betreibt, sowie an ein Wohnstudio mit dem Firmennamen „Wohnen mit Stil“, vermietet.

158 60 MESCHIK

1755: 10; 1760: 10; 1786: 65; 1792: 65/60

Ober dem Haustore auf der Gassenseite sieht man die Haus- marke (ein auf die Spitze gestelltes Dreieck. Von der unteren Spitze stehen nach rechts und links unten zwei Kreuze ab, und in der Mitte geht noch ein Strich genau nach unten)und dane- ben die Jahreszahl 1584. Im Hofe sind ober dem Tor zwei Wappen angebracht mit der Jahreszahl 1582. Unter dem einen steht: Georg Adam Strusniger, unter dem anderen Katharina Strusnigin, geborene Teulin. Die Details der Wappen sind nicht ohne weiteres genau zu erkennen, da sie zum Teil übertüncht sind. Ein Georg Adam Strusnig war im Jahre 1587 Steuereinnehmer, 1588 und 1589 Stadtrichter und Zechprobst der Bürgerkaplanei. Ob er etwa mit dem Georg Stroihsnig identisch war, der 1598 und 1599 Steuereinnehmer war und 1601 die Urkunde mitun- terzeichnete, in welcher die Stadt Wolfsberg das Haus Nr.55 erwarb, lässt sich nicht sicher feststellen. Letzterer war 1614 offenbar schon gestorben, da in diesem Jahre schon seine Erben erwähnt sind. Das Steuerausstandsabraitbuch Nr.1 kennt auf zwei nicht näher bezeichneten Häusern in den Jahren 1632 bis 1636 einen Mathes, 1635 bis 1637 einen Christoph Stroißnig und dann 1642 für beide Häuser einen Sebastian Stroißnig, der auch für 1651 einen Rest zahlt. Das Abraitbuch Nr.5 nennt auch diesen Namen nicht, wohl aber einen Sebastian Streußnig, der jedoch nur einen Grund außerhalb der Stadt besitzt. Auf das Haus Nr.60 bezieht sich in diesem Buche die Eintra- gung: Herrn Johann Gottfried Melbers sel. Erben, anjetzo Hans Georg Marzegin. Laut Ratsprotokoll vom 2. Dezember 1661 kaufte Hans Georg Märzegin das Franz Melberische Haus Am Platz um 600 Gulden. Diesem Preis zufolge dürfte dasselbe am 18. Oktober 1661, wo die halbe Stadt in Flammen aufging, nicht mit abgebrannt sein. Melber war Hofkastner, Marzegin aber besaß bis zum 12. Au- gust 1661 ein Haus in der Sporergasse. Nach der Abrechnung von 1690 bezahlte letzterer die Steuern von 1669 bis 1696, dann folgte der Sattler Kurz von 1697 bis 1706. In den Steuerregis- tern von 1675, 1677 und 1679 ist Märzegin eingetragen, 1695 Der Sattler Peter Kurz, Sohn seine Witwe und Erben. des Peter und der Katharina, heiratete am 16. November Märzegin war laut Ratsprotokoll vom 17. Mai 1693, wo er als 1689 die Witwe des Hans Jakob Ratsbürger und Gastgeber angeführt ist, an diesem Tage bereits Strigele. gestorben. Seine Frau verkaufte das Haus an Peter Kurz, wel- cher laut Gerichtsprotokoll vom 26. Feber 1698 für dasselbe noch einen Teil des Kaufschillings schuldete.

159 Im Steuerregister von 1720 ist er noch unmittelbar nach Haus Nr.59 eingetragen. Er zahlte aber zu dieser Zeit nur mehr für die Gewerke. Unmittelbar nach ihm steht: Seine Ehrwürden Herr

Johann Adam Adolf Fickh vom Marzeginischen Haus. Diese Eintragung ist jedoch durchgestrichen, vielleicht deshalb, weil Fickh als bambergischer Beamter keine Stadtsteuer gezahlt ha- ben dürfte. 1734 gehört das Haus Ihrer Eminenz, dem Herrn Am 2. Oktober 1748 wird der Kanzleidirektor Fickh, ebenso 1737 und 1740. Im letzteren Re- zwischen dem Herrn Johann Bernhard und Fickhischen Er- gister ist bemerkt, dass durch den zum Hause gehörigen Garten ben und dem Herrn Hofkastner ein heute nicht mehr bestehender Fußweg ins Schloss führt und Valentin Lang getroffene Haus- dass dasselbe später auf den Hofkastner Lang überging. verkauf ratifiziert. Franz Lang zahlte auch 1755 und 1760. Im Jahre 1786 gehörte das Haus dem Herrn Rupert Staindl, Besitzer eines Blechham- 17. Mai 1771: Johann Stärz erlegt für das Langische Haus merwerkes an der Stelle des Stadthammers. Derselbe findet sich Geld (8oo Gulden) in petschier- auch im Urbar von 1792 mit dem Bemerken: Später Gregor tem Sack und bittet zu Protokoll Grilz von Johann Lindner. Im Parzellenverzeichnis von 1829 ist zu nehmen, dass er das Haus gleichfalls Gregor Grilz eingetragen, im Häuserverzeichnis von seinem Vetter Konrad Krippat 1858 aber eine Anna Grilz. überlasse.

Dr. Wittmann gibt an, dass 1858 eine Anna Grilz Besitzerin dieses Hauses gewesen ist.

Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 54, Baufläche 25 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Hoher Platz 19 hat.

Die Grundlage für die Ersteintragung im besagten Grundbuch sind die Eintragungen und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 55.

Demnach sind seit 1858 folgende Besitzer dieses Hauses regis- triert: Im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg wird als erste Eintragung in Bezug auf dieses Gebäude vermerkt, dass am 19. Juli 1878 die Übergabe des Besitzes von Alois Mechik auf sei- nen Sohn Heinrich Meschik erfolgte. Man darf also annehmen, dass Alois Meschik die Liegenschaft von Anna Grilz erworben hat. Am 18. November 1903, nach dem Tode ihres Gatten Heinrich, ging der Besitz durch Einantwortung auf Anna Meschik über, und Meschik ist ja auch der bei Dr. Wittmann verwendete volksübliche Hausname. Am 27. Juni 1919 kaufte ein Maximilian Meschik das Haus, und da der folgende Ehekontrakt Gütergemeinschaft vorsah, wurde

160 am 27. Juni 1919 seine Gattin Antonia Meschik zur Hälfte Mit- besitzerin. Am 8. Juni 1956 wurde durch einen Übergabevertrag Fritz Me- schik Besitzer des Hauses, und ihm folgte seine Tochter Helga Wagner, geborene Meschik.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Helga Wagner und Mitbesitzer, wohnhaft im Hause und im Nachbarhaus Hoher Platz 21, Besit- zer dieser Liegenschaft, die an die Raiffeisenbank St. Andrä- Wolfsberg vermietet ist. Die Meschiks betrieben über Generationen in diesem Hause ein Hutfachgeschäft, bis Fritz Meschik keinen Nachfolger mehr hatte. Helga Wagner ist als Professorin im Schuldienst tätig.

161 61 OFFNER

1755: 11; 1760: 11; 1786: 66; 1792: 66/61

In dem im Jahre 1786 angelegten Verzeichnisse finden sich Die beiden Häuser, von denen zwei Häuser, mit Nr.61 a und b bezeichnet. Dieselben sind auch das rückwärtige gegenwärtig keinen eigenen Eingang hat, tatsächlich vorhanden, hatten aber früher, wie aus der alten Kat- gehörten, soweit Aufzeichnun- astralmappe ersichtlich ist, stets nur eine Nummer, und zwar gen darüber vorhanden sind, Mappennummer 26 und Hausnummer 61. stets demselben Besitzer. Die älteste Notiz über dieses Haus findet sich im Ratsprotokoll vom 9. August 1641. Danach wurde die Valtan Hueber sel. Be- hausung Am Platz durch das Wasser so untergraben, dass für den vorderen Stock „Gefahr des Eingehens“ war. Das obere Zimmer und die Kammer gegenüber waren mit Zehentgetreide überschwemmt, Christof Wurzer, Vetter des Valtan Hueber, klagte deshalb die Maria Pichlerin, früher Hueberin. Am 2. Fe- ber 1642 wendet sich Seyfried Pichler an den Rat mit der Bitte, bei der Hueberischen Behausung beim Schoßbachl ihm mit Holz zu einer Gegenwand beizuspringen, damit das Wasser seinen richtigen Rinnsal haben möge. Er wolle seinerseits nach Beschaffenheit der Sache 3 oder 4 Gulden zu Hilfe geben. Der

Beschluss lautete: der Herr „Paumeister“ soll hierüber fürderlich berichten. Da der Bericht desselben dahin ging, dass auf dieses „Gebey bei den Hueberischen“ ziemliche Unkosten aufgehen werden, wurde weiters am 14. Feber 1642 beschlos- sen, auf dasselbe sich nur einzulassen, wenn Pichler die Hälfte zahlt. In der Abrechnung Nr.5 fehlt dieses Haus vollständig, in den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 besitzt das Hueberische Haus ein Herr Järitz, 1679 steht dabei: anjetzo Peter Widnig. Järitz, der offenbar das Prädikat „von Järitzburg“ 14. Juni 1680: Herrn Widnigs führte, hatte nämlich das Haus an Peter Widnig verkauft. Mit Kaufvertrag, von Herrn Johann Bezug darauf verlangt am 9. April 1680 Regina Ottilie von Heinrich von Järitzburg ausge- Järitzburg, dass Herr Widnig, dem ihr Mann das Hueberische hend, wird ausgefolgt. Haus Am Platz verkauft hatte, mit ihr einen neuen Kaufvertrag abschließe, weil sie Geld auf dem Hause liegen habe. Am 5. August 1681 erschienen dann Lorenz Moser, Nunhartischer Ladendiener, und dessen Braut Anna Margaretha Nunhartin mit dem Begehren, dass ihnen bewilligt werde, das Hueberische Haus Am Platz von den Widnigschen Erben zu kaufen, und zwar um 540 Gulden und 3 Dukaten Leihkauf. In- folgedessen musste sich Lorenz Moser, der aus Grießkirchen in Oberösterreich zuhause war, um das Bürgerrecht bewerben, das er auch am 18. November 1681 erhielt. Am 28. November 1681 beschwerte er sich, dass Graf Sauer das Bestandshaus, welches er von den Widnigschen Erben erkauft habe, ganz ruinierter verlassen habe, weshalb um Schätzung des Schadens ersucht

162 wurde. Widnig scheint also das Haus nicht selber bewohnt, sondern als Zinshaus verwertet zu haben, was sonst in dieser

Zeit nicht gebräuchlich war. Lorenz Moser erscheint auch im Steuerregister von 1695 als Besitzer. Nach der Abrechnung von 1690 zahlte er selbst von 1682 bis 1690, dann im Jahre 1706 seine Witwe. Dieselbe, Maria Magdalena Moserin, eine Tochter des Karl und der Elisabeth Khettinger, heiratete später den Kaufmann Anton Fräß, der 1720, 1734, 1737 und 1740 die Steuern zahlte. Im letzterwähnten Jahre steht dabei, dass ihm die Sibylla Moserin als Besitzerin des damals schon zweistöckigen Hauses folgte. Über Einschreiten der Moserischen Geschwister hatte laut

Ratsprotokoll vom 2. Dezember 1742, Jungfer Sibylle Moserin, eine Tochter des Lorenz Moser, wegen Unpässlichkeit des An- 12. Jänner 1759: Testament des ton Fräß, ihres Stiefvaters, und mit seiner Einwilligung die Ad- verstorbenen Herrn Anton Fräß. ministration der Handlung und der Hauswirtschaft, also des Sein Sohn Georg Anton wird gesamten Moserischen und Fräßischen Vermögens übernom- auf den Pflichtteil gesetzt. Die Jungfrau Stieftochter Sibylla men, nachdem sie schon früher bei Lebzeiten ihrer Mutter alles Moserin erhält 50 Gulden. Uni- geleitet hatte. versalerbin ist seiner Frau Toch- Die Verlassabhandlung über das Vermögen der Magdalena ter Juliane Baderin. Fräßin wurde dann über Ansuchen des Anton Fräß in der Zeit vom 18. bis 20. September 1743 durchgeführt. Laut Ratsproto- 15. Feber 1763: Bader gibt an, dass mit Franz Hueber, bürger- koll vom 27. September 1743 musste hiebei Sibylle Moserin die licher Schneider, ein Kauf und zur Moserischen Hinterlassenschaft gehörigen Grundstücke Verkauf der Sibylla Moser- übernehmen, während die Behausung Am Platz auf Anton Fräß ischen Haushandlung und La- überging, der sie laut Protokoll vom 11. Jänner 1744 gegen eine denwaren abgeschlossen wurde. Schuld an den Handels- und Gewerksherrn Josef Moser in Kla- Dem Franz Flerij wird das Ein- standsrecht dagegen zuerkannt, genfurt übergab. Letzterer scheint dies nicht lange überlebt zu am 18. Feber aber dem Karl- haben, da am 22. Feber 1745 schon seine Witwe Maria Josefa mann Khirchschlager indiert, genannt wird. womit Hueber und die Josef, Sibylle und ein Lorenz Moser, wahrscheinlich auch ein Fräßischen Erben einverstanden Philipp, waren Geschwister. Die beiden letztgenannten schenk- sind. ten unter anderem nach dem Kataster von 1740 ihren Anteil an einem baufälligen Nagelschmiedhammer an der Schleifen, den Fräß auch besessen hatte, ihrer Schwester Sibylle, die 1755 und 26. April 1765: Franz Hueber 1760 als Besitzerin des Moserischen Hauses angeführt ist...... (unleserlich) Laden, 1786 und nach dem Urbar von 1792 gehörte dasselbe dem Khirchschlager eine Prätension des Fräßischen Hauses. Karlmann Khirchschlager. Im Grundbuch von 1792 ist Johann

Michael Stenitzer als Besitzer angeführt mit dem Bemerken,

dass er es 1801 von Karlmann Khirchschlager übernommen

habe. Dann folgten nach demselben Grundbuche Karl Stimpfl,

Josef Huntinger und Josef Pirner. Letzterer findet sich auch

1829 und 1858. Dort stean Wolfgang Pirker.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzer den J ht: von 1858 osef

Pirner und dann ab 1858 den Wolfgang Pirker an.

163 Es handelt sich bei diesem Hauskomplex um jenen, der im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter den Einlagezahlen 55 bzw. 121, Bauflächen 26/1 bzw. 26/2 registriert ist und der gegenwärtig die Anschrif- ten 9400, Hoher Platz 21 bzw. Getreidemarkt 1 hat.

Dr. Wittmann erwähnt in einer Randbemerkung, dass dieser Baukomplex stets einen und denselben Besitzer gehabt habe, soweit Aufzeichnungen darüber vorhanden seien. Das blieb auch so bis zum 15.Juni 1982.Mit diesem Tage wurde der Teil mit der Anschrift Getreidemarkt 1 abgetrennt und mit der neuen Einlagezahl 121, Baufläche 26/2 dem Reinigungsunternehmen Gerhard und Maria Schratter zugeschrieben.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 56.

Seit 1858 hatte die Liegenschaft folgende Besitzer: Am 14. November 1861 verkaufte eine Anna Pirner, wohl die Witwe des Josef, das Haus an Wolfgang Pirker. Hier scheint Dr. Wittmann sich also geirrt zu haben./:Siehe hier auch bei Haus Nr.57 Hoher Platz 13:/ Am 8. Oktober 1881 wurde der Besitz der Anna Pirker ein- geantwortet, die auch Haus Nr.62, heute Getreidemarkt 2, und andere Liegenschaften in Wolfsberg in Besitz hatte. Am 8. Jänner 1895 wurde die Realität der Margarit Offner ein- geantwortet, von der wohl auch der bei Dr. Wittmann verwen- dete Name des Hauses stammt. Am 3. Juli 1920 ging der Baukomplex an Josefine und Anton Pirkershausen über, die ihn am 15. März 1937 an die Freiwilli- ge Feuerwehr der Stadt Wolfsberg verkauften, und diese be- nützte das Gebäude teilweise als Rüsthaus, der Rest wurde vermietet. Gemäß dem Gesetze vom 24. Oktober 1949 wurde am 12. Oktober 1950 die Stadtgemeinde Wolfsberg Besitzerin dieses Hauses, und diese verkaufte es am 15.Juni 1982 an Alois Kudrinka und Gerhard und Maria Schratter.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Maria Schratter, wohnhaft im Hause und Alois Kudrika, 9400, Neudauerweg 18, die Besitzer. Schratters betreiben dort eine Putzerei, während Alois Kudrinka das Traditionsjuweliergeschäft dieser Familie im Hause hat. Das Geschäftslokal an der Ecke Hoher Platz- Getreidemarkt war einst an einen Juwelier Raup vermietet, heu- te betreibt dort Klaus Roth ein Juweliergeschäft.

164 62 SPRITZENHAUS

1755: 12; 1760: 12; 1786: 67; 1792: 67/62

In der Abrechnung Nr.5 ist dieses Haus ebensowenig aufzufin- den wie die Nr.61. Nach dem Steuerregister von 1675 zahlte Herr Heinrich Järitz, dem damals Nr.61 gehörte, außer für die- ses Haus auch vom „Häusl an der Steinbrucken.“ Diese Ortsbe- zeichnung findet sich in den Registern von 1675, 1677 und 1679 bei demselben Haus, welches 1677 und 1679, wo Järitz nicht mehr dafür zahlte, dem Sebastian Reißner gehörte /:siehe auch bei Nr.30:/. Im Register von 1695 folgte auf ihn dessen Witwe, bei deren Namen diese Bezeichnung nicht angeführt erscheint. Dafür findet sich hier die Lokalbezeichnung „am al- ten Platz am Steinprüggl“ beim jetzigen Haus Nr.36. Die Erklä- rung dafür liefert uns das Ratsprotokoll vom 22. August 1687, wo erzählt wird, dass dieser Tage der Schoßbach unter anderem auch in der Stadt am Platz „ober dem Prunn gegen der oberen Steinpruggen“ alles mit Schutt verwüstet hatte. Wenn es eine „obere Steinpruggen“ gegeben hat, muss auch eine untere vor- handen gewesen sein. An der unteren, die offenbar den Schoß- bach in der Richtung vom Getreidemarkt zum Hohen Platz überbrückte, lag auch wirklich das Haus Nr.36, während an die obere Steinbrücke, die zum Schlosse führte, Nr.62 angrenzte. Eine Anna Reißnerin, Witwe, ist laut Abrechnung von 1690 Besitzerin von 1677 bis 1690, dann ein Thomas Reißner von 1691 bis 1706. Laut Ratsprotokoll vom 13. Dezember 1695 übernahm der Weberknappe Thomas Reißner das Haus von seiner Mutter Anna. Im Steuerregister von 1720 ist ein Mathes Tschentschnig als Besitzer des Hauses Nr.62 angegeben, 1734 der Weber Mathias Perko, der auch 1760 vorkommt. Ihm folgte 16. Jänner 1776: Therese 1786 und 1792 der Leinenweber Primus Sacher, der das Haus, Tschentschnigin hat an dem jetzt Sacherischen Haus väterli- welches an das „Landsgerichtsbrückl“ und rückwärts mit dem ches und mütterliches Erbgut zu Hausgarten an den Staindlischen Garten grenzte, durch Ehe mit fordern. Ihre Mutter hat den Gertraud Perkin erhielt. Perko ohne Heiratsbrief geehe- Dann kam dessen Frau /:also 2. Frau:/ Helena Sacher, der licht und Perko das Haus dem Schwiegersohn Josef Hanschitz, Martin Resch, Johann Daniel Primus Sacher ohne Inventar übergeben, daher kennt sich und Kunigunde Pucher. Das Jahr 1829 verzeichnet auch There- jetzt niemand aus. se Daniel, 1858 aber einen Johann Pregant.

Laut Dr. Wittmann war 1858 ein Johann Pregant Besitzer die- ses Hauses.

Es handelt sich bei diesem Objekt um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt

165 unter der Einlagezahl 56, Baufläche 27 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Getreidemarkt 2 hat.

Die Grundlage für die Ersteintragung im besagten Grundbuch bildeten die Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg un- ter der Nummer 57.

Danach sind seit 1858 folgende Besitzer dieser Liegenschaft registriert: Nach den Eintragungen im Grundbuch wurde dieses Haus am 16. Jänner 1870 versteigert und ging so von Johann Pregant an den Meistbieter Wolfgang Pirker, der ja auch das Nachbarhaus und noch weitere Realitäten in der Stadt besaß. Am 8. Oktober 1881 wurde die Liegenschaft der Anna Pirker, der Gattin Wolfgang Pirkers, eingeantwortet, die sie am 24. Oktober 1892 der Stadtgemeinde Wolfsberg verkaufte. Die Stadtgemeinde stellte das Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung, woher der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname „Spritzenhaus“ stammt. Das Gebäude wurde bis in das letzte Viertel des 20. Jahrhunderts für Feuerwehrzwecke verwendet. Am 15. Juni 1982 verkaufte die Stadtgemeinde dann das Ge- bäude dem Fotographen Ernst Gutschi.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Ernst Gutschi, wohnhaft in 9433, Zellbach 39, Besitzer dieser Liegenschaft, in der er ein angesehenes Fotostudio betreibt.

166 63 DECHANTEI

Nächst dem Pfarrhofe stand laut Ratsprotokoll vom 29. Feber 1639 ein Caplaneihaus, welches damals zur Gästeherberge ge- macht worden war und daher durch die Geistlichen nicht be- wohnt werden konnte. Es wurde deshalb dem Pfarrer angedeu- tet, dass er dasselbe reparieren lassen solle, damit es von den Caplänen bewohnt werden könne. Einstweilen sollte der Caplan im Bayerhofer Caplaneihaus untergebracht werden. In der Sitzung vom 13. Dezember 1639 wird dieses Kaplanei- haus, das weder mit dem etwa genannten Bayerhofer Caplaneihaus noch mit dem Bürgercaplaneihaus verwechselt werden darf, als ein an das Pfarrhaus anstoßendes Häusl be- zeichnet. Letztere Ortsangabe passt wörtlich genommen nur auf den rückwärtigen Teil des Hauses Nr.28, welches hier nicht gemeint sein kann, und auf das jetzige Mesnerhaus. Letzeres kommt aber im Steuerkataster von 1740 neben dem erwähnten Kaplaneihaus vor. Dieses lag nach den Steuerregistern von 1675, 1677, 1679, 1695, 1720, 1734 und 1737, dann nach dem Kataster von 1740 und dem Rektifikationsbefund von 1755 im Mäthgaßl, heute Bindergaßl, und zwar nach dem Kataster ein einstöckiges Gebäude, welches als Remise oder Ähnliches dien- te, das aber nach der ganzen Bauart, den Fenstern etc. früher als Wohnhäuschen benützt worden sein könnte. Es ist sehr wahr- scheinlich, dass dies jenes Haus ist, welches in den Steuerregis- tern gemeint ist und im Jahre 1755 als „Caplanei bei der Stadt“ bezeichnet wird. Nach 1755 ist es mit Ausnahme vom Stiftbuch 1786 nicht mehr erwähnt.

Diese Liegenschaften waren im Grundbuch des Bezirksgerich- tes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt nicht enthalten. Es handelt sich dabei um die sogenannte Dechantei, die bis zur Auflösung der Kärntner Landtafel am 2.. März 1991 dort regis- triert war, und zwar unter der Nummer 995. Der Gebäudekom- plex hat heute die Anschriften 9400, Markusplatz 3 (Pfarrhaus) und 4 (Kirchenbeitragsstelle).

Die auf diesem Areal liegenden Gebäude sind also: der Pfarr- hof mit dem Pfarramt und der Wohnung des Stadtpfarrers mit dem Zugang vom Markusplatz und das Verwaltungs- und La- gergebäude der Caritas und der Markussaal, ein für diverse Zwecke genützter Raum mit Zugang vom Bindergaßl, welche aber, weil zum Pfarrhof gehörend, keine eigene Orientierungs- nummer haben. Alle diese Objekte liegen auf der Baufläche 94 und haben heute im Grundbuch die Einlagezahl 25.

167 Westlich an das Haus des Pfarramtes angebaut steht unter der Anschrift 9400, Markusplatz 4 ein Gebäude, das im Grundbuch die Einlagezah l26 hat, und das auf der Baufläche 95 steht. Es dient in der Hauptsache als Verwaltungsgebäude der Kirchen- beitragsstelle. Es könnte dies aber durchaus das bei Dr. Witt- mann erwähnte „heutige Mesnerhaus“ sein.

168 64 HOLLAUF

1755: 90; 1760: 76; 1786: 69; 1792 : 69/64

Aus der Abrechnung Nr.5 gehört hierher wahrscheinlich der Name Christof Schleicher, korrigiert in Georg Schleicher. Er zahlt für 1666 bis 1669, weil sich dabei die Bemerkung befin- Georg Schleicher hat laut Rats- det, dass ein Rest vom Kürschner Wolf Schmidt gezahlt würde, protokoll vom 26. März 1670 von Simon Khöpl ein Häusl der laut Abrechnung von 1690 für dieses Haus von 1675 bis gekauft. Diese Bemerkung 1706 zahlungsverpflichtet war. betrifft das Haus Nr.70, welches Das Blatt mit dem Namen Schleicher entspricht auch ungefähr Schleicher zu dieser Zeit ge- der Stelle für das jetzige Haus Nr.64. Wolf Schmidt findet sich kauft zu haben scheint, in der er auch in den Registern für 1675, 1677, 1679 und 1695. In den Nr.64 dem Schmidt verkaufte.

Jahren 1720, 1734, 1737 und 1740 ist dann der Kürschner Va- lentin Schmidt eingetragen, zuletzt mit dem Bemerken, dass ihm Josef Schmidt folgte, der gleichfalls Kürschner war und 8. Feber 1743: Josef Schmidt, auch 1755 und 1760 vorkommt. Sohn des Kürschners Valentin Im Jahre 1786, dann 1792 gehörte das Haus dem Kürschner Schmidt, wird aufgenommen. Johann Perl, der dasselbe von Josef Schmidt gekauft hatte. Laut

Grundbuch von 1792 kam es hierauf an den Michael Schütz, den Bartlmä Schütz und dann durch Ehe an Gottfried Steinin- ger. Im Parzellenprotokoll von 1829 kommt die Nummer dieses

Hauses nicht vor. Es scheint demselben eine Eintragung zu ent- sprechen, nach der es nur einen Stall von Nr.81 gebildet hätte.

1858 ist aber Steininger der Besitzer.

Nach Dr. Wittmann ist ein Gottfried Steininger im Jahre 1858

Besitzer dieses Hauses.

Es handelt sich dabei um jenes Gebäude, das im Grundbuch des

Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 57, Baufläche 108 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Bindergasse 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der

Nummer 59.

Seit 1858 sind hier folgende Besitzer bekannt:

Im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde Obere Stadt ist angegeben, dass am 1. Mai 1869 ein

Gotthard Steininger diese Realität seinem Schwiegersohn

Coloman Reiter übergab. Ob es sich bei den Vornamen nur um einen Irrtum Dr. Wittmanns handelt, oder ob Gotthard ein Sohn des Gottfried war, ist leider nicht feststellbar.

169 Nach Coloman Reiter wurden am 30. November 1881 aufgrund eines Kaufvertrages Alois und Maria Feigl zu gleichen Teilen Besitzer des gegenständlichen Hauses. Am 8. Mai 1895 kauften Josef und Maria Dotschekal diese Liegenschaft, verkauften sie aber schon am 11. Dezember 1899 an Michael und Rosa Hol- lauf. Nach dem Tode ihres Gatten wurde Rosa Hollauf am 10. Dezember 1925 durch Einantwortung der Besitzhälfte des Mi- chael Alleinbesitzerin der Realität. Hollauf ist ja auch der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname. Am 2. Mai 1942 gelangten aufgrund eines Schenkungsvertrages Anton und Theresia Hollauf je zur Hälfte in den Besitz dieses Hauses, und am 3. Jänner 1951 war Theresia Hollauf Alleinbe- sitzerin.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Magister Maria Bacher, Tierärz- tin, wohnhaft 9400, Rindermarkt 1 die Besitzerin dieses Hauses, in dem noch ein Karl Hollauf lebt.

170 65 PROTIWINSKY

1755: 79; 1760: 67; 1786: 70; 1792: 70/65

Nach der Abrechnung von 1690 zahlte für dieses Haus Georg Georg Mauser heiratete als Mauser von 1677 bis 1706. Da daselbst auf Seite 84 der Ab- Witwer am 31. Juli 1703 die rechnung Nr.5 verwiesen ist, gehörte dasselbe jedenfalls vorher Frau Orthin, Tochter des And- dem dort eingetragenen Urban Khneiterl bzw. dessen Witwe, reas Orth. welche zuerst von 1666 bis 1669 und dann laut Abrechnung vom 29. November 1677 auch für 1670 bis 1676 die Steuern bezahlte. Georg Mauser findet sich dann in den Steuerregistern für 1675, 1677, 1679 und 1695. Ihm folgte der Huterer Hans Mauser in den Jahren 1720, 1734, 1737 und 1740. Im Kataster von 1740 steht dabei: dann Anton Seydl. Letzterer erhielt als Huterergeselle am 11. Feber 1746 das Mauserische Haus samt Gerechtigkeit und behielt dasselbe auch 1755. Im Jahre 1760 steht auch sein Name, oder Stark. Dem Huterer Anton Stark gehörte das Haus bis 1786 und nach dem Urbar von 1792, zuletzt steht auch Johann Urakh dabei. 30. Juli 1754: Anton Stark, Der Huterer Johann Urakh und seine Frau Josefa haben das Huterergesell aus Saifnitz, hei- Haus von Apollonia Starkin erworben. Als Nachfolger sind ratet die Witwe des Anton daselbst Johann Urakh und Josef Urakh eingetragen, die hinter- Seidl. einander 1829 und 1858 vorkommen.

Dr. Wittmann nennt in seiner Häuserchronik Johann und Josef Urakh, die in dieser Reihenfolge als Besitzer dieses Hauses in den Jahren 1829 und 1858 registriert sind.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 58, Baufläche 106 und Parzelle 117 re- gistriert ist und das heute die Anschrift 9400, Rindermarkt 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt

Wolfsberg unter der Nummer 60.

Seit 1858 sind an dieser Stelle folgende Besitzer registriert: Als erstes ist im Grundbuch des Bezirksgerichtes am 3. Oktober 1868 eine Übergabe von Anna Urakh, der Witwe des Josef

Urakh, an ihre Tochter Elisabeth Schober geborene Urakh ein- getragen.

171 Am 28. Jänner 1886 wurde dann das Eigentumsrecht an diesem Hause der Josefine Protiwinsky, wohl einer verheirateten Toch- ter der Elisabeth Schober, eingeantwortet und am 10. Feber 1923 erfolgte der gleiche Rechtsakt für den Franz Protiwinsky. Protiwinsky ist auch der bei Dr. Wittmann aufscheinende Hausname. Aufgrund eines Kaufvertrages gelangten am 30. Mai 1932 Ing. Franz Protiwinsky, Ing. Paul Protiwinsky und Josefine Schenn geborene Protiwinsky je zu 1/3 in den Besitz dieser Liegen- schaft. Am 20. Dezember 1939 ging Pauls Drittelanteil an Maria Protiwinsky, und am 5. November 1953 wurden die Drittelan- teile von Maria und Franz dem Ambros Erlacher eingeantwor- tet, der somit 2/3 der Besitzanteile auf sich vereinigt hatte. Am 27. Oktober 1958 wurde die gesamte Liegenschaft verkauft und ging je zur Hälfte an Arthur und Mathilde Piller.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Magister Herbert Bacher, Tier- arzt, wohnhaft im Hause, Besitzer der Liegenschaft, in der er mit seiner Frau, Magistra Maria Bacher, eine Tierarztpraxis betreibt.

172 66 KNABL

1755: 80; 1760: 68; 1786: 71; 1792: 71/66

6. März 1643: Sebastian Pue- In der Abrechnung Nr.5 gehört hierher die Eintragung: Blasi cher hat die Siberische Behau- sung am Rindermarkt gekauft. Rembserische Wittib, anjetzo Mathes Stettner 1666 bis 1676. Statt des Stettner zahlt später Andreas Walzl einen kleinen Be- trag, worauf es heißt, dass am 15. Dezember 1681 der Rest von dem Kaufschilling, den Andreas Walzl gezahlt hatte, beglichen worden ist. Dem Büchsenmacher Andreas Walzl wurde nämlich am 12. Dezember 1681 das Siberische Haus am Rindermarkt verkauft, woraus hervorgeht, dass ein Siber vorher Besitzer dieses Hauses gewesen sein muss. Nach der Abrechnung von 1690 zahlte Andreas Walzl von 1680 bis 1706. In den Registern von 1675, 1677 und 1679 ist Mathes

Stöttner als Besitzer eingetragen, 1695 und 1720 Andreas Walzl. 1734, 1737, 1740, 1755 und 1760 besaß das Haus der Büchsenmacher Lorenz Wallner, der am 26. September 1738 14. März 1775: Thomas Sabit- aufgefordert werden musste, sein Dach und die verfaulte Rinne zer sagt seinen mit Josef Golser zu reparieren, damit die Mauer des Max Höller keinen Schaden getroffenen Hauskauf an. 160 Gulden und 9 Dukaten Leih- leide. kauf. Im Jahre 1736 war der Glaserer Josef Golser Besitzer, nach dem Urbar von 1792 zuerst dessen Frau Elisabeth Golserin, dann 12. September 1775: Hauskauf Leopold Aufreiter, der die Witwe Golser geheiratet haben dürf- zwischen Thomas Sabitzer und te, weil es im Grundbuch heißt, dass er nach Elisabeth Aufreit- Josef Golser wird ratifiziert. Am 12. Dezember zugestellt. erin folgte. 1829 und 1858 ist Leopold Aufreiter eingetragen.

In der Häuserchronik von Dr. Wittmann ist als letzter Besitzer dieses Hauses ein Leopold Aufreiter genannt.

Es handelt sich bei diesem Gebäude um jenes, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 59, Baufläche 111 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Rindermarkt 3 hat.

Die Ersteintragungen im besagten Grundbuch erfolgten auf- grund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 61.

Folgende Besitzer sind seit dem Jahre 1858 bekannt: Im Grundbuch ist mit Datum 5. Mai 1880 als erste Eintragung vermerkt, dass zu diesem Zeitpunkt eine Anna Malischnig das gegenständliche Haus an

173 Georg Köfel verkaufte. Wann Anna Malischnig in den Besitz dieser Liegenschaft gekommen ist und wer ihr Vorgänger war, kann vielleicht aus dem Urbar der Stadt Wolfsberg ermittelt werden. Am 15. September 1882 gelangte das Haus durch Einantwor- tung an die Witwe des Georg Köfel, Maria Köffel /:nun mit ff:/. Zwei Jahre später verkaufte diese das Haus am 8. September 1884 an Josef Knabl, von dem sichtlich der Hausname bei Dr. Wittmann stammt. Am 29. August 1902 kaufte dann ein Anton Quantschnig die Liegenschaft, die schon am 23. Feber 1909 durch Einantwor- tung an Elisabeth Quantschnig ging. Ebenfalls durch Einant- wortung gelangte am 26. Jänner 1941 Johann Buxbaum /:eigentlich hieß er richtig Schwarzlmüller:/ in seinen Besitz. Am 15. März 1948 kam es aufgrund eines Urteiles des Volksge- richtes Graz vom 5. Mai 1947 in den Besitz der Republik Öster- reich. Buxbaum/Schwarzlmüller war also ein schwerbelasteter Nationalsozialist, dessen Besitz gemäß Nationalsozialistenge- setz an die Republik fiel. Solche Urteile haben öfter in die Be- sitzverhältnisse in den Katastralgemeinden der Stadt Wolfsberg und in ganz Österreich eingegriffen. Meist konnten dann An- verwandte nach einiger Zeit den Besitz zurückkaufen. So ge- schah es auch hier. Am 1. August 1952 kaufte eine Amalia Buxbaum, wohl die Gattin, das Haus von der Republik Öster- reich zurück, das dann am 29. September 1963 durch Kauf zu gleichen Teilen an Roswitha und Eustachius Fritz ging.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Roswitha Fritz, wohnhaft im Hause, noch immer Besitzerin der Liegenschaft.

174 67 ZOLKER

1755: 81; 1760: 69; 1786 72; 1792: 72/67

In der Abrechnung Nr.5 ist hierfür Oswald Pietschnig eingetra- gen. Der Name ist jedoch durchgestrichen und durch Ruepp Tätschl ersetzt. Derselbe zahlte laut dieser Abrechnung für 1668 bis 1669, dann am 15. Dezember 1677 für 1670 bis 1676, und er kommt in den Registern von 1675, 1677 und 1679 vor. 1695 erscheint seine Witwe als Besitzerin. Laut Abrechnung von 1690, wo bereits die Witwe eingetragen ist, wurde nämlich am 14. November 1698 das Tätschlische Haus dem Caspar Pöhswald, Bürger und Nadler, verkauft, der seit 1695 ein ande- res Haus in derselben Gasse besessen hat. Er kommt auch 1720 noch vor. 1734 und 1737 ist ein Schneider Mathias Köller an- gegeben, 1740 und 1755 steht aber: Schneider Mathias Höller, was vielleicht nur eine andere Schreibweise des Namens ist. Am 26. Feber 1756 sagt Höller, 1760 besaß Hans Renner das Haus, dem 1764 Christian Gaugg sein Vater Karl Sandtner sei der erste gewesen, der sich in folgte. Nach dem Stiftbuch von 1786 kommt dann Balthasar Wolfsberg mit Seifensieden Jackwerth, Schneidermeister, der auch im Urbar von 1792 ein- beschäftigt habe. Er gibt Haus getragen ist. Von 1781 bis 1786 soll nicht derselbe, sondern und Schneidergerechtigkeit am Caspar Jackwerth Besitzer gewesen sein. Nach dem Grundbuch Rindermarkt seinem Schwieger- von 1792 erwarb aber Balthasar das Haus durch Ehe mit Anna sohn Franz Renner und behält Maria Gauggin. Dann folgte Maria Jackwerth, Josef Figala und sich nur das Seifensieden vor. dessen Bruder Josef Fiala /: das g im Namen ist verschwun- den:/. 1829 heißt offenbar derselbe wieder Josef Figerla, 1858 aber Josef Fiala.

Dr. Wittmann gibt als Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 einen Josef Fiala an, dessen Name in drei Schreibweisen auf- scheint.

Es handelt sich bei diesem Hause jedenfalls um jenes, das im

Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde

Obere Stadt unter der Einlagezahl 60, Baufläche 112 eingetra- gen ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Rindermarkt 5 aufweist.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer

62.

Seit 1858 sind danach folgende Besitzer dieser Liegenschaft dokumentiert:

175 Laut Grundbuch kaufte am 12. August 1878 ein Josef Rosenfel- der die Realität von Therese Fiala und Margarethe Unterlug- gauer, geborener Fiala, also von Josef Fialas Witwe und der verheirateten Tochter, verkaufte sie aber schon am 7. März 1883 an Margarethe Steflitsch verehelichte Zolker, und Zolker ist ja auch der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname. Am 9. Juli 1921 übergab Margarethe Zolker das Haus an ihre Tochter Ottilie Marsche, geborene Zolker, und am 24. Juli 1926 kauften Franz und Anna Mundsberger die Liegenschaft und bekamen je zur Hälfte das Eigentumsrecht daran einverleibt. Durch einen Übergabevertrag wurde am 20. Dezember 1954 deren Tochter Margarethe Mundsberger Besitzerin. Sie verehe- lichte sich und führte dann den Namen Krainer.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Franziska und Manfred Ra- bitsch, wohnhaft in 9400, Spanheimerstraße 1, und Hildegard Schriebl, geborene Rabitsch, wohnhaft 9400, Rindermarkt 5, also im Hause, die Eigentümer dieser Realität.

176 68 THONHAUSER

1755: 82; 1760: 70; 1786: 73; 1792: 73/68

Verlässliche Daten über dieses Haus finden sich zuerst im Steu- erregister für 1675, nach welchem dafür der Rauchfangkehrer Julius Cäsar Roth die Steuern bezahlte. In der Abrechnung Nr.5 bezieht sich auf dasselbe wahrscheinlich die Angabe, dass die Lorenz Niernspießische Witwe für die Jahre 1666 bis 1673 ge- zahlt hat. Es entspricht dies der Reihenfolge der Häuser noch am ehesten, abgesehen davon, dass für die Niernspießin kein anderes Haus in dieser Gegend zur Verfügung steht. Julius Cäsar Roth zahlte nachweisbar von 1674 bis 1706. Dass es sich dabei wirklich um das jetzige Haus Nr.68 handelte, geht daraus hervor, dass er sich am 11. Oktober 1684 darüber be- schwerte, dass das aus dem Hause des Herrn Götschl (Nr.24) herabfließende Wasser durch sein Haus gehe und im Garten Schaden mache, eine Klage, die er gemeinsam mit seinem Nachbar Johannes Krähsnig in Bezug auf das neuerrichtete Haus des mittlerweile verstorbenen Götschl wiederholte. Die Witwe Götschl erhielt damals den Auftrag, ihr Brunnenwasser nicht anderen zu Schaden auszuführen und die Röhren hinaus- zuwerfen. Nach der Lage der Häuser kommen hierfür, nachdem Nr.67 sicher nicht gemeint sein kann, nur noch Nr.68 und 69 in Betracht, da das Wasser von Nr.24 nur in die Gärten dieser bei- den Häuser gelangen konnte. Es muss demnach Nr.68, der Rei- henfolge entsprechend, dem Roth gehört haben. Bestätigt wird diese Angabe auch dadurch, dass das Haus nach Roth noch mehreren Rauchfangkehrern gehört hat. In den Steu- erregistern von 1720, 1734, 1737 und im Kataster von 1740 ist Johannes Hofer, auch Koffer, als Besitzer eingetragen, 1755 dessen Witwe. Dann folgte 1760 Lorenz Vacchini und von 1786 an die Rauchfangkehrerfamilie Michl, die sich später auch mit ihrem Gewerbe in Klagenfurt bekanntmachte. In Wolfsberg wirkten drei Mathias Michl hintereinander, denen laut Grund- buch und Häuserverzeichnis von 1858 Franz Pirker als Besitzer dieses Hauses folgte.

Im Häuserverzeichnis von 1858 wird nach Dr. Wittmann der Franz Pirker als Besitzer dieses Hauses angegeben.

Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt

177 unter der Einlagezahl 61, Baufläche 113 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Rindermarkt 7 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund von Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 63.

Danach sind seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer nachweis- bar: Zwischen dem Grundbuch und den Angaben von Dr. Wittmann klafft eine Lücke, denn wir finden im Grundbuch als erste Besit- zer Valentin und Maria Duller, die das Haus am 13. November 1873 an Blasius Thonhauser, von dem auch der bei Dr. Witt- mann verwendete Hausname stammt, verkauften. Am 1. September 1911 ging es ebenfalls aufgrund eines Kauf- vertrages an Wilhelm Hipfl über, der es seiner Tochter Agnes, verehelichte Baumgartner, vererbte. Die Einverleibung des Eigentumsrechtes für Agnes Baumgartner trägt das Datum 1. September 1957. Am 14. Oktober 1974 übergab Agnes Baum- gartner den Besitz ihrer unehelichen Tochter Gerlinde Hipfl, verehelichten Ahanda.

In diesem Hause bestand seit vielen Jahrzehnten der bekannte und beliebte „Hirschenwirt“, in dem im Jahre 1852 der Män- nergesangverein Wolfsberg aus der Taufe gehoben wurde.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Ing. Johannes Juri, 9400, Johann Offner Straße 1, Besitzer dieses Hauses.

178 69 kein Hausname

1755: 83; 1760: 71; 1786: 74; 1792: 74/69

Hierher gehört in der Abrechnung Nr.5 der durchgestrichene Name Peter Khärner, unter welchem Michael Jochamb steht, der für 1668 bis 1676 zahlte. Derselbe Name findet sich in den Registern für 1675, 1677 und 1679. Laut Ratsprotokoll vom 17. Dezember 1683 verkauft Michael Jocham sein Haus dem Flo- rian Mayr um 180 Gulden. Derselbe, ein Kupferschmied, war der Sohn des Kupferschmiedes Mathes Mayr und der Gertraud, der kein Haus gehabt zu haben scheint, da er in der Abrechnung Nr.5 und in den Registern von 1675 bis 1679 nur als Contribution zahlend vorkommt. 1690 ist seine Witwe erwähnt. Florian Mayr heiratete am 18. Jänner 1684 die Jungfrau Maria Franziska, Tochter des Dr. med. Sebastian von Zollenstein in Judenburg und dessen Frau Catharina Elisabeth. Am 7. Sep- tember 1685 erklärte er im Rat, Michael Jochamb sollte das ihm verkaufte Haus wieder zurücknehmen, vielleicht deshalb, weil er auf irgend eine Weise Besitzer eines anderen Hauses gewor- den war /:siehe bei Nr.79, für welches er seit 1684 zahlt:/. Der Magistrat gestattete dies jedoch wegen zurecht bestehenden Verkaufes nicht. Es fand sich jedoch schon bald ein anderer Käufer, denn am 29. September 1685 heißt es: Florian Mayr verkauft sein vom Binder Michel Jochamb erhaltenes Haus dem Hans Krahsnig, Mundkoch des Vizedoms. Dieser stammte aus Maria Saal und vermählte sich am 21. Jänner 1686 mit Maria, einer Tochter des Andreas Riegger. Hans Krahsnig, vorher Michael Jochamb, zahlt für dieses Haus noch 1690 von 1686 an und auch noch im Jahre 1695. Am 18. September 1685 beklagte er sich mit seinem Nachbar Julius Cäsar Roth vom Hause Nr.68 darüber, dass ihnen durch das aus dem neu aufgerichteten Haus des Herrn Götschl selig /:jetzt Haus Nr.24:/ herausfließende Wasser Schaden zugefügt werde. Im Ratsprotokoll vom 27. April 1703 steht, dass Hans Krahsnig sein Haus am Rindermarkt dem Grünhafner Jörg Leitschacher verkauft. Dieses Geschäft scheint jedoch zurückgegangen zu sein, da laut Protokoll vom 5. Dezember 1704 der Bierbräuer Mathes Egger, der sich am 24. Oktober 1702 mit Maria Elisa- beth Millerin vermählt hatte, das Haus des Hans Krahsnig am Rindermarkt kaufte und Bürger wurde. Krahsnig war am 1. August 1712, dem Hochzeitstage seines Sohnes, noch am Leben und wird zu dieser Zeit als Koch und Gastgeber bezeichnet. Vielleicht hauste er damals auf dem Nebenhause (Nr.70), welches später seinem Sohn gehörte.

179 Im Jahre 1720 ist ein Fassbinder Reynhard Fassler oder Rässler /:undeutlich geschrieben:/ eingetragen, 1734 steht Georg Mößner, Binder, 1737 Hans Jörg Moser, Binder, 1740 der Bin- der Georg Mößner, 1755 Johann Georg Mößner, ebenso 1760. Im Jahre 1786 war diesem der Fassbinder Jakob Herzog ge- folgt, der auch im Urbar von 1792 eingetragen ist. Im Grund- buch von 1792 steht, dass er das Haus nach Maria Herzogin übernommen habe. Dann kommt Magdalena Herzog und Josef Strempfl. Derselbe war auch noch 1829 und 1858 Besitzer, von 1863 an Anton Bierbaum.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer für das Jahr 1863 den Anton Bierbaum an.

Es handelt sich bei diesem Hause jedenfalls um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der Einlagezahl 62, Baufläche 116 eingetragen ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Rindermarkt 9 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 64.

Danach sind seit 1863 folgende Besitzer bekannt: Die Besitzerreihe beginnt dort mit einer Maria Korat, die das Haus am 4. Mai 1876 der Magdalena Pache übergab. Am 5. Mai 1906 gelangte Johann Haid mittels eines Kaufvertrages in den Besitz dieser Liegenschaft. Am 11. Oktober 1912 kaufte dann Aloisia Thonhauser den Besitz, verkaufte ihn aber schon am 15. November 1916 an Martin Kuss. In der Folge ging das Haus durch Einantwortung am 8. Juli 1955 an Maria Meislitzer geb. Kuss, Julia Keller, geb. Kuss und Josef Kuss zu gleichen Teilen. Am 1. Jänner 1958 verkauften diese drei das Haus an Robert und Josefa Appe, und am 8. Feber 1962 kaufte es von diesen beiden die Margarethe Streit.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Margarethe Streit, wohnhaft im Hause, noch immer dessen Besitzerin.

180 70 SCHARF

1755: 84; 1760: 72; 1786: 75; 1792: 75/70

Für dieses Haus zahlte laut Abrechnung Nr.5 von 1666 bis 1672 Simon Khöpl die Steuern. Dabei steht: hat Schleicher über- nommen, nachmals Wolf Schmidt. Georg Schleicher hatte näm- lich laut Gerichtsprotokoll vom 26. Feber 1674 das Häusl des Simon Khöpl und überließ anscheinend einen Teil der Bezah- lung Wolf Schmidt, der ihm zu derselben Zeit das Haus Nr. 64 abgekauft hatte. Dementsprechend ist in den Registern von 1675 und 1677 Georg Schleicher als Besitzer angeführt und im Jahre 1679 seine Witwe, anjetzo Winklerin. Damit stimmt die Eintragung von 1690: Benedikt Winkler, vorher Georg Schlei- cher und Simon Khöpl von 1674 vis 1690. Gregor Winkler, der nacheinan- Die Witwe Elisabeth des Georg Schleicher hatte nämlich im der Nr.163, 96 und 97 besessen hat, dürfte selbst ein Besitzer Juni 1679 den Koch /:Caques:/ Gregor Winkler geheiratet. Der des Hauses gewesen sein, wel- vorgenannte Benedikt Winkler war vielleicht ein Sohn des Gre- ches seiner Frau als Witwe gor und dürfte bald gestorben sein, denn am 26. Mai 1695 ver- Schleicher gehörte. kaufte wieder die Elisabeth Winklerin das Haus samt Gärtl am Rindermarkt dem Hans Caspar Pößwald, der 1695 als Besitzer genannt ist, aber schon am 14. November 1698 Haus Nr.67 er- warb. Als nächsten sicheren Besitzer dieses Hauses finden wir 1720 den Bäcker Hans Kraßnig, einen Sohn des Koches Hans Kraßnig von Nr.69, der aber möglicherweise Vorgänger seines Sohnes auf Nr.70 war, da er Nr.69 anscheinend schon 1704 verkauft hat. Der Bäcker Johann Veit Kraßnig heiratete am 1.

August 1712 die Apollonia Gastträger, Bademeisterstochter aus St. Paul. Am 26. Juni 1736 beklagte er sich, dass Anton Hasen- bichler, Besitzer des Hauses Nr.27, das Regenwasser ausführe, ohne ihm Schaden zuzufügen. Dafür verlangte wieder am 29. April 1749 der Besitzer des Hauses Nr.29, dass Hans Cräßnig die Gartenplanke machen lasse. Ein Johann Kraßnig kommt dann noch bis 1760 auf diesem Hause vor. Erst 1786 ist Ma- thias Fasching als Besitzer angegeben. Es dürften demnach nicht nur 2 sondern 3 gleichnamige Kraß- nig hintereinander gefolgt sein. Das Urbar von 1729 hat sogar 10. September 1778: Seilerge- auch noch eine Seilerin Anna Kraßnigin, obwohl schon sonst selle Mathias Fasching erhält seit 1775 der Seilermeister Mathias Fasching angegeben ist. Der des Jakob Scherers Haus, muss letztere steht auch im Grundbuch von 1792 als Besitzer. Als die Tochter Theresia erhalten. seine Nachfolger sind daselbst angegeben: Ignaz Ellerstorfer, Mathias Liebhart, Lorenz Sacher, Therese Graßler und Baltha- 30. April 1750: Ein Johann Kraßnig jun. als Bürger aufge- sar Horming. Letzterer steht auch im Parzellenprotokoll von nommen. 1829 und im Häuserverzeichnis von 1858.

181 Dr. Wittmann gibt hier als letzten Besitzer für das Jahr 1858 einen Balthasar Horming an.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 63, Baufläche 117 geführt wird und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Rindermarkt 11 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 65.

Seit 1858 sind hier folgende Besitzer eingetragen: Laut diesem Grundbuch verkaufte am 14. Juli 1870 eine Maria Kunteritsch der Elisabeth Streit dieses Haus. Ob Maria Kunteritsch die direkte Nachfolgerin des Horming gewesen ist, kann nicht gesagt werden. Am 3. Feber 1884 kauften Anna und Ludwig Scharf zu gleichen Teilen diesen Besitz, und ihnen folgten am 3. März 1887 eben- falls aufgrund eines Kaufvertrages Maria und Georg Scharf. Ab dem 10. Mai 1902 war dann Maria Scharf Alleinbesitzerin des Hauses, das bei Dr. Wittmann ja auch diesen Namen trägt. Am 8. Mai 1925 kaufte eine Magdalena Scharf die Liegen- schaft, die am 24. Feber 1950 durch Einantwortung an Josef und Rosina Gailer zu gleichen Teilen überging. Am 30. Oktober 1952 kauften Elisabeth und Roman Schmid die Realität, und ab dem 25. November 1965 war Elisabeth Schmid Alleinbesitzerin. Durch einen Schenkungsvertrag wurde am 27. März 1986 Hilde Tomaz Besitzerin dieses Hauses, doch schon am 24. April 1986 verkaufte sie es an Paul und Georg Wolf- gang Leitner zu gleichen Teilen.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Georg Wolfgang und Paul Leit- ner, wohnhaft 9400, Auen 49, Besitzer der Liegenschaft, in der auch eine Elisabeth Leitner und ein Wolfgang Leitner wohnen.

182 71 FRÜHBERGER

1755: 85; 1760: 73; 1786: 76; 1792: 76/71

Dieses Haus ist zuerst am 23. November 1661 als Stefan Mörböckisches Häusel am Rindermarkt erwähnt. Am 24. März 1662 heißt es, daß der Huterer Mathes Gaugler dasselbe kaufen wolle. Laut Gerichtsprotokoll vom 3. April 1662 kaufte er denn auch die Stefan Mörböckische Brandstatt /:von dem großen Feuer am 18. Oktober 1661 herrührend:/ um 15 Gulden. Nach der Abrechnung Nr.5 zahlte er die Steuern von 1666 bis 1683, und am 29. März 1666 erst die 15 Gulden für die erkaufte Brandstatt. Die Steuerregister von 1675, 1677 und 1679 zeigen und auch seinen Namen. Am 20. Oktober 1685 heiratet ein Huterer Marx Gaugler, wohl ein Sohn des Mathes, die Mesnertochter Maria Köpl. Schon 1690 und 1695 ist eine Wit- we Gaugler als Besitzerin eingetragen. Nach der Abrechnung von 1690, wo dabeisteht: vorher Mathes Gaugler, zahlte sie von 1684 bis 1696, dann heißt es: jetzt Mathes Kopf von 1697 bis 1706. Der Huterer Mathes Kopf heira- Dieser Mathes Kopf war Kürschner und vermählte sich mit der tete am 3. Feber 1706 die Wit- we Maria des Michael Palare Witwe Kunigunde Cäcilia des Marx Gaugler am 3. Feber 1697. und am 28. August 1716 zum Letzterer war demnach zweimal verheiratet. Er findet sich in dritten Male die Maria Helene, den Jahren 1720, 1734, 1737 und 1740 bald als Kürschner, bald Tochter des Karl Ganster selig als Huterer. Am 9. Dezember 1740 übergibt die und der Maria. Huterermeisterin Maria Kopf /:sie hat also auch zweimal gehei- ratet:/ Haus und Tochter dem Johann Trübler, der schon im Ka- taster von 1740 als Nachfolger des Kopf und dann weiter 1755, 1760 und 1786 als Besitzer eingetragen ist. Das Urbar von 1792 nennt uns eine Maria Anna Trüblerin, wohl seine Witwe. Das Grundbuch sagt, dass das Haus von Maria Trübler auf Jakob Rabatschnig überging. Dann folgen: Florian Lipp, Josefa Lipp, Gregor Grilz, Christian Klotzer und Amandus Klotzer. Im Jahre 1829 ist ebenfalls Christian Klotzer als Besitzer angegeben, 1858 aber gehörte das Haus einem Oswald Schlagholz.

Der letzte Besitzer dieses Hauses, den uns Dr. Wittmann nennt, ist also Oswald Schlagholz.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 64, Baufläche 119 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Rindermarkt 13 hat.

183

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 66.

Seit 1858 sind laut Grundbuch folgende Besitzer dieses Hauses registriert: Die erste Eintragung im Grundbuch besagt, dass am 1. Mai 1864 ein Alois Pregraz die Liegenschaft an einen Georg Jury verkaufte, und aufgrund der kurzen Zwischenzeit von 1858 bis 1864 darf angenommen werden, dass Alois Pregraz der unmit- telbare Nachfolger des Oswald Schlagholz gewesen ist. Am 27. April 1887 gingen die Besitzrechte aufgrund eines Leib- rentenvertrages an den Bürgerspitalfond der Bürger-Comune Wolfsberg über, die das Haus aber schon am 14. Mai 1888 an Margarethe Pirner verkaufte, und durch Einantwortung gelang- te am 12. Dezember 1891 Maria Krallitsch, geborene Pirner, in seinen Besitz. Am 20. März 1892, also nur einige Monate spä- ter, verkaufte sie es aber schon an den Georg Frühberger, der bei Dr. Wittmann Namensgeber ist. Einige Jahre später, am 12. Juni 1906, verkaufte Frühberger an Josef Feist, und am 28. Feber 1912 wurden nach einem abge- schlossenen Notariatsakt Johann und Anna Hofer zu gleichen Teilen Besitzer dieser Realität, die sie am 14. Jänner 1924 der Luise Hofer übergaben. Am 27. September 1944 wurde mittels Einantwortung das Be- sitzrecht der Rosa Pansi, verheirateter Hafner (1954), verheira- teter Widnig (1960) einverleibt.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Rosa /:Tochter der Rosa Pan- si/Hafner/Widnig:/ und Werner Jöbstl, wohnhaft im Hause, Be- sitzer der Liegenschaft. Im Hause befindet sich seit Jahren das Clublokal des Österreichischen Alpenvereines, Gruppe Wolfsberg.

Fortsetzung von Dr. Wittmann zu Nr.71:

Der jetzt freie, sehr schmale Raum zwischen den jetzigen Häu- sern Nr.71 und 72 war bis zur Feuersbrunst von 1661 ebenfalls durch ein Haus eingenommen. Dasselbe gehörte im Jahre 1637 dem Leonhard Krähsnegger, der es am 8. Dezember dieses Jah- res einem gewissen Linzer verkaufte. Der Kauf scheint jedoch zurückgegangen zu sein, da später noch immer nur von der Leonhard Krähsneggerischen Brandstatt die Rede ist. Als sol- che gehört der Raum, der in der Abrechnung Nr.5 anscheinend nicht erwähnt ist, von 1675 zum Hause Nr.22. Noch im Kataster von

184

1740 ist die Krähsneggerische Brandstatt als zu diesem Hause gehörig, besonders erwähnt, das hindurch einen Ausgang zum Rindermarkte besaß. Ägydius Mayer, Besitzer des Hauses Nr.72, versuchte diesen Ausgang mit Dornen zu vermachen, was ihm am 12. Juni 1736 untersagt wurde. Er wollte hierauf, um den Ausgang von Nr.22 unmöglich zu machen, die ganze Brandstatt kaufen. Der Besitzer derselben erklärte jedoch am 18. September 1736, daß er diesen Garten ohne das Haus nicht hergebe.

185 72 EBI

1755: 86; 1760: 74; 1786: 77; 1792: 77/72

Dieses Haus gehörte nach Abrechnung Nr.5 dem Simon Rotz. Derselbe besaß es laut Abrechnung von 1690 bis zum Jahre 1697, was mit den Eintragungen in den Registern von 1675, 1677, 1679 und 1695 übereinstimmt. Dann ging es auf den Stri- cker Ägydius Mayer über, der 1720, 1734, 1737, 1740, 1755 und 1760 darauf vorkommt. 1766 ist ein Johannes Knauser ge- nannt, dessen Witwe anschließend, und dann von 1786 an der Strickermeister Josef Gaismiller. 7. Juni 1766: Johannes Knauser Ihm folgte laut Grundbuch von 1792 zuerst Mathes Fasching, hat die Ägydi Mayersche Witwe dann Johann Märkl und Josef Pototschnig. 1829 ist eine Maria geheiratet und will Sockenstri- Pirkerin genannt, 1858 schon Franz Ebi. cker werden.

Nach Dr. Wittmann ist im Jahre 1858 Franz Ebi Besitzer dieses Hauses.

Dabei handelt es sich um jenes,das im Grundbuch des Bezirks- gerichtes Wolfsberg, Katastalgemeinde Obere Stadt mit der EZ 112, Baufläche 132 registriert ist und das heute die Anschrift 9400 Rindermarkt 12 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 67.

Seit 1858 sind auf diesem Hause folgende Besitzer registriert: Am 15. September 1876 übergab Anna Ebbe /:mit bb und e:/, die Witwe des Franz Ebi, den Besitz ihrem Sohn Franz Ebe /: mit b!:/. Wann die Witwe das Haus übernommen oder geerbt hat, ist hier nicht feststellbar. Nach einem Erbverfahren gelangte die Liegenschaft durch Ei- nantwortung am 22. Juli 1904 zu je ¼ an dessen Kinder Karl, Hermann und Ludwig Ebi /:wieder mit i) sowie an Maria We- ber, geborene Ebi. Doch schon eine Woche später, am 28. Juli 1904 wurde Ludwig Alleinbesitzer, indem er seinen Geschwis- tern ihre Anteile an dem Hause abgekauft hatte. Er ist es wohl, der bei Dr. Wittmann als Namensgeber für das Haus fungiert. Am 26. Jänner 1929 erbte Maria Gindl, geborene Ebi, Tochter des Ludwig Ebi, diese Realität und übergab sie am 5. März 1970 dem damals noch minderjährigen Hermann Gindl. Als dieser dann 1974 volljährig wurde, verkaufte er das Haus am 8. September 1977 an Erich Reinhart und Josef Widnig.

Heute am 1. Jänner 2000 ist Dr. Reinhold Sturm, Kinderfach- arzt, Besitzer dieses Hauses.

186 73 KOINIG

1755: 87; 1760: 75; 1786: 78; 1792: 78/73

Die Besitzer dieses Hauses vor 1720 sind nicht mit voller Si- cherheit nachzuweisen. Berücksichtigt man die Reihenfolge der Namen in den Abrechnungen Nr.5 und 1690 sowie in den Re- gistern von 1675, 1677, 1679 und 1695, so dürfte hierher am ehesten die Eintragung in der ersten Abrechnung gehören, nach welcher Hans Paltauf von 1668 bis 1676 Steuern zahlte. Der- selbe Hans Paltauf, ein Fleischhauer, hatte laut Ratsprotokoll vom 8. Juni 1663 mit dem Weber Mathes Zumer das Haus ge- tauscht. Ein Mathes Zumer hatte nach Abrechnung Nr.5 ein Haus in der Unteren Stadt, welches cirka 1675 dessen Bruder Hans Zauner übernahm. Dieser Hans Zauner ist unmittelbar vor Hans Paltauf eingetragen und zahlte für 1663 bis inclusive 1674 Steuern und Stiftgeld, jedoch kein Rauchfanggeld. Einen klei- nen Betrag zahlte für ihn Hans Paltauf. Der Vater dieses Mathes und des Hans Zauner dürfte ebenfalls Hans geheißen haben. Vielleicht ist Zauner und Zumer identisch und Hans Zauner nach dem Häusertausch seines Sohnes hier als Einwohner zu- rückgeblieben. Hans Paltauf erscheint in den Registern von 1675, 1677 und 1679 und in der Abrechnung von 1690. Nach letzterer zahlte er bis 1694, dann Mathes Haußmann von 1695 bis 1707. Im Re- gister von 1695 ist letzterer der Besitzer. Er war laut Ratsproto- koll vom 5. Feber 1644 der Schwiegersohn des Paltauf und sei- ner Frau, der Erbin des Paltaufischen Hauses. Im Jahre 1720 gehörte das Haus dem Mathes Dorn, mit wel- chem die verläßlichen Daten beginnen. Derselbe verkaufte es dem Riemer Mathes Puecher, worüber am 4. September 1731 der Kaufbrief ausgefertigt wurde. Puecher kommt in den Regis- tern von 1734 und 1737 und im Kataster von 1740 vor. Im letz- teren ist auch sein Nachfolger Johannes Lichtenfels sen., der Ratsprotokoll vom 6. August ebenfalls Riemer war, bereits genannt. 1725: Johannes Lichtenfels, Riemer aus St. Andrä, heiratet Dieser kommt 1755, 1760, 1786, dann im Urbar von 1792 und die Witwe Puecher. im gleichzeitigen Grundbuche vor. In diesem sind als seine Nachfolger genannt: Franz Lichtenfels, Anna Pirker, Franz und Anna Klantschnig und Mathias Schallegger. Dieser erscheint auch noch 1829, dann 1858 eine Maria Obersteiner.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses eine Maria Obersteiner an.

187 Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 66, Baufläche 121 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Spitzgasse 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 68.

Demnach sind seit 1858 auf diesem Hause folgende Besitzer bekannt: Am 17. Feber 1873 ging der Besitz von einem Johann Koinig im Erbwege durch Einantwortung auf dessen Witwe Maria Koinig über. Ob Johann Koinig, der wohl auch als Namensgeber für das Haus angesehen werden kann, der direkte Nachfolger der Maria Obersteiner gewesen ist, kann nur aus dem oben er- wähnten Urbar erschlossen werden. Am 31. Mai 1904 wurde die Liegenschaft nach abgeschlosse- nem Erbverfahren der Maria Czerny, geborene Koinig zuge- sprochen, und von dieser gingen die Besitzansprüche am 10. Mai 1914 zu je einem Siebentel an Maria, Max, Viktor, Anna, Johann, Josef und Martin Czerny, wovon Josef und Martin noch minderjährig waren. Schon drei Jahre spätere, am 19. Jänner 1917 wurde die ge- samte Liegenschaft von Florian Joven und Josef Leopold je zur Hälfte käuflich erworben, doch schon am 14. April 1917 kaufte Florian Joven die Besitzhälfte seines Partners Leopold und war somit Alleinbesitzer der gesamten Realität. Am 23. April 1928 gelangte Florian Jovens Tochter Kunigunde Joven durch Einantwortung in den Besitz dieses Hauses. Am 16. Feber 1929 heiratete sie und trug von diesem Zeitpunkt an den Namen Joham. Am 21. Feber 1955 erbte Kunigunde Johams Sohn Thomas Jo- ham den Besitz, der aber noch im selben Jahre, und zwar am 11. November 1955, an dessen Gattin Rosa Joham überging. Am 2. März 1970 kauften Alfred (1/2), Reinfried (1/4) und Alf- red d.j. (1/4) Struckl zu den angegebenen Teilen diesen Besitz, verkauften ihn aber wieder, und zwar am 21. September 1981 an Gerhard und Hermine Schüßler zu gleichen Teilen.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Gerhard und Hermine Schüß- ler, wohnhaft im Hause, noch immer die Besitzer der Liegen- schaft und betreiben dort ein Geschäft für Elektronik. Sie bieten Fernsehgeräte, Satellitenanlagen, Videogeräte und Telecommunikationsanlagen an.

188 Fortsetzung von Dr. Wittmann:

------nach 73

Zwischen den Häusern Nr.73 und 74 müssen die Verhältnisse in dem kleinen Verbindungsgäßchen des Rindermarktes mit der Klostergasse oder Postgasse, die schon früher bei Nr.20 er- wähnt worden sind, nochmals kurz erörtert werden. Das Gässchen hieß früher in der Regel Spitzgasse, aber auch Zwingergasse und besitzt an der Nordseite keine eigenen Ge- bäude. Auf der Südseite steht unmittelbar neben dem Raume, den das Prieltor einnahm, jetzt das Haus Nr.32 /:Breslmaier:/, dann ein dazugehörendes Stallgebäude, geziert mit einem Wap- pen /:Mauerkrone, aus welcher ein halber nach rechts gewende- ter Hirschkörper hervorragt, dabei die Jahreszahl 1582:/ worauf der Platz bis zum Haus Nr.74 von hofartigen Räumen einge- nommen wird. Die alte Katastralmappe von 1829 bzw. das da- zugehörige Parzellenprotokoll verzeichnen hier von Osten nach Westen, die Bauparzelle 50 heute Haus N.32 damals ein dem Magistrat gehörendes Wohnhaus samt Hofraum, Bauparzelle 51 Wirtschaftsgebäude des Michael Fischer, Bauparzelle 52 Wirt- schaftsgebäude des Franz Burgstaller, Gartenparzelle 103 des Martin Kokail und Bauparzelle 122 heute Haus Nr.74. Im Häuserverzeichnis von 1858 steht bei Parzelle Nr.55 aus- drücklich: „Wolfsberger Stadtmauthaus, von 1869 an Anna Zoder, im Jahre 1885 auf Nr.27 Steuergemeinde Reding über- tragen“. Es ist hier jedoch fraglich, ob da nicht eine Verwechs- lung vorliegt. Das heutige Haus Nr.32 wurde bestimmt ganz Nach Mitteilung des Altbür- neu auf einem Platz gebaut, auf dem damals keine Baulichkeit germeisters Fischer war das Mauthaus sicher das jetzige stand, während im Jahre 1829 daselbst ein dem Magistrate ge- Limaruttihaus in Reding. Da die höriges Gebäude gestanden ist. Da die Mauthäuser ersichtlich Mauthäuser, obwohl außer der nicht neben den Toren standen und von der Stadtseite zugäng- Stadt gelegen, früher immer zur lich waren, sondern durchwegs außerhalb des Tores, so dürfte Stadt gerechnet wurden, konnte auch das Mauthaus beim Prieltor vielleicht dort zu suchen sein, der Gemeindesekretär Klaus, um die Konzession für ein wo heute das Limaruttihaus in Reding steht. Weil aber dieses Gasthaus am Limaruttihaus zu Mauthaus und das Gebäude auf Parzelle Nr.50, welches im Jah- ermöglichen, eine Verwechs- re 1869 nicht mehr vorhanden war, der Stadt gehörten, könnte lung vornehmen und das der bei der nachträglichen Eintragung in das Verzeichnis von 1858 Anna Zoder gehörige Mauthaus ein Irrtum unterlaufen sein, so daß die Parzelle Nr.50 nicht dem nach Reding einteilen. Mauthause entsprechen würde. Das, was oben über Enoch Späth, Judith Platzerin, Anton Achatz und Daniel Lipp angegeben ist, könnte sich daher mög- licherweise auf das jetzige Haus Nr.32 und seinen Hof, viel- leicht auch auf das dazugehörende Wirtschaftsgebäude bezie- hen.. Damit würde übereinstimmen, dass das Haus des Lipp im Kataster von 1740 als „beim Prieltor gelegen“ bezeichnet, eine Angabe, die sich sonst nur noch bei dem auf der anderen Seite des Tores gelegenen Hause Nr.17 findet. Dieses Haus des Lipp muß dann nach der Anlage des Parzellenverzeichnisses von 1829

189 /:es kommt schon im Grundbuch von 1792 nicht vor:/ ganz in Verfall gekommen sein, da das heutige Haus Nr.32, welches nach der Katastralmappe von 1829 ganz dieselbe Stelle ein- nimmt, auf einer nicht verbauten Stelle neu errichtet worden ist. Dies als richtig vorausgesetzt, wäre anzunehmen, dass hier das Haus des Seilers Sebastian Perger stand, bei dem am 18. Okto- ber 1661, einem Dienstag, das große Feuer ausgekommen ist, bei welchem die halbe Stadt zugrunde ging. Die Brandstatt des Perger erhielt dann am 3. November 1662 der Kürschner Stefan Wutscher, statt seiner eigenen. Später wäre diese Brandstatt, bzw. das an ihrer Stelle von Wutscher aufgeführte Gebäude nach Abrechnung Nr.5 der Reihe nach auf Enoch Späth, Judith Platzerin und ihrem zweiten Ehewirt Andreas Achatz überge- gangen, der wieder das Seilergewerbe betrieb, während die ur- sprüngliche Brandstatt des Wutscher, die angrenzend gedacht werden könnte, nicht mehr aufgebaut wurde. Achatz zahlte nach Register von 1675 bereits für beide Objekte. Er besaß die- Die Stefan Wutscherische selben auch nach den Registern von 1677, 1679 und 1695 sowie Brandstatt erhielt am 16. März 1663 der Schuster Haahs, von nach der Abrechnung von 1690 und war seit 19. November dem sie also erst Achatz über- 1690 mit Maria Rosenfelder, Tochter des Bäckers Andreas und nommen haben müsste. der Ottilie Rosenfelder verheiratet. Nach der Abrechnung Nr.5 folgte auf ihn Thomas Auer, von dem aber keine Steuerleistung notiert ist. Im Steuerregister von

1720 zahlte noch Maria Achatzin vom Haus und von der Wurzerischen Brandstatt /:die Namen Wurzer und Wutscher wechseln mehrfach in den Registern:/ während Auer wieder ohne Steuerleistung angeführt ist. 1734 und 1737 steht Daniel Lipp an der diesem Hause entsprechenden Stelle, 1755 und

1760 Regina Lipp, 1786 Florian Lipps sel. Witwe, 1792 im Ur- bar endlich Florian Lipp jun., Tischlermeister. 16. Feber 1759: Regina Lipp Im gleichzeitigen Grundbuche kommt kein entsprechendes Ge- übergibt Haus und Gerechtig- bäude vor, 1829 aber ist daselbst ein Magistratisches Wohnhaus keit ihrem Sohne Florian Lipp. und 1858 das Mauthaus eingetragen.

Von der Wutscherischen Brandstatt ist nach 1720 nicht mehr die Rede. Es ist übrigens möglich, dass zwischen Wutscher und Enoch Späth als Besitzer Veit Clamer, wahrscheinlich Tischler, einzuschieben ist, der von 1662 an auch für eine Werkstatt am Prieltor zahlte. Bei Späth, der Platzerin und Achatz ist nämlich in der Abrechnung Nr.5 kein Rauchfanggeld eingetragen, wohl aber bei Clamer, später aber ist das umgekehrte Verhältnis no- tiert, sodass Clamer sein Haus dem Achatz verkauft haben könnte und selbst nur mehr ein Gewerbe allein fortbetrieb. Es finden sich überdies in der Abrechnung in diesem Teil der Stadt noch als Hausbesitzer ein Marx Preißl und ein Mathes Mayer ohne Haus verzeichnet. Es ist vollkommen unmöglich, aus den beiden Abrechnungen Nr.5 und von 1690 Klarheit zu gewinnen. Eher dürfte dies mit Hilfe der Steuerregister von 1675, 1677 und 1679 möglich sein.

190 Nach diesen scheint Marx Preißl nur das Haus Nr.79 besessen zu haben, welches ihm später Veit Clamer verkaufte, welch letzterer in diesem Jahre, also vielleicht nachdem er sein frühe- res Haus beim Tore verkauft hatte, nur mehr als Gewerbetrei- bender Contribution zahlte. Mathes Mayer und später dessen Witwe zahlten hier ebenfalls nur als Gewerbetreibende. Mathes Mayer kaufte dann nach 1681 ein Haus im Rindermarkt. Im Register von 1695 ist dann auch ein Michael Ehringer ange- führt. Derselbe war ein Sattler und erhielt am 8. Mai 1682 das Mauthäusl beim Prieltor, also nach unserer Ansicht das jetzt Limaruttische Haus in Reding, außerhalb der Stadtmauer. Im Register von 1720 ist endlich auch eine Cordula Putzin als Hausbesitzerin in dieser Gegend angeführt, von der nichts ande- res bekannt ist, als dass am 8. Jänner 1734 der Fleischhauer Georg Jölly von ihr eine Brandstatt abkaufte. Jölly besaß da- mals das Haus Nr.79 am Rindermarkt, neben welchem die Putzin keine Brandstatt haben konnte, zumal das früher dem Franz Putz gehörige Haus Nr.78 damals schon in anderen Hän- den war. Nr. 78 passt übrigens auch der Reihenfolge nach durchaus nicht Der Garten des Hauses Nr.74, auf das Haus der Cordula Putzin, welches am ehesten vielleicht also anscheinend die Parzelle Nr.103 in der Größe von 34 an der Stelle des Hofes neben dem Hause Nr.74 zu suchen sein Klafter, wird im Kataster von dürfte /:heute Gartenparzelle Nr.103 oder eine der Bauparzellen 1740 als Brandstatt bezeichnet. Nr.51 oder 52:/.

191 74 SAMETZ

1755: 60; 1760: 53; 1786: 79; 1792: 79/74

Laut Ratsprotokoll vom 6. November 1640 hat Mathes Pirkhofer von den Vorsthoferischen ein Haus am Spitz gekauft. In einem früheren Ratsprotokolle vom 25. Mai desselben Jahres ist Pirkhofer als der junge Hosenstricker, und das Haus, welches er von Valentin Vorsthofer kaufte, als das Paltaufische Häusl am Spitz des Rindermarktes bezeichnet. Die Abrechnung Nr.5 hat hier nur den Namen Christof Weis ohne weitere Eintragungen über Steuerleistungen. Dabei liegt aber ein Zettel, nach welchem die Simon Pirkhoferischen Erben Steuern von 1657 bis 1663, ebenso auch der Mesner Christof Weis bis 1663 schuldig waren. Ferner restierte Christine Weis vom Pirkhofer Häusl die Steuern von 1664 bis 1667. Dement- sprechend haben die Register von 1675, 1677 und 1679 die Christine Weis als Steuerzahlerin: Nach Abrechnung Nr.5 zahlt eine Agnes Pirkhoferin für das Häusl von 1700 bis 1709. Im Register von 1695 scheint dieses Haus zu fehlen, wenn nicht etwa ein Lintner, der Nr.23 besaß, als Verwandter der vorigen auch hierfür bezahlte. 1720 gehört das Haus dem Heinrich Rittmayer. Am 9. Dezember 1736 wollte dessen Witwe ihr Haus dem Jörg Steinmetz überlassen, der ihre Tochter heiraten wollte. Im Kataster von 1740 ist sie jedoch noch als Besitzerin eingetragen und erst nach ihr Hans Jörg Steinmetz. Dabei steht damals: Mit 34 Klafter Garten, so eine Brandstatt. Johann Georg Steinmetz kommt dann auch 1755, 1760 und 1786 als Besitzer vor. Seine Frau hatte nach Ratsprotokoll vom 18. Dezember 1750 das Rittmayerische Häusel am Rindermark- te gekauft, worauf er an diesem Tage Bürger wurde. Er war seines Zeichens ein Haftelmacher. Im Urbar von 1792 ist der Haftelmacher Andreas Sick als Besitzer angegeben, nach ihm der Zinngießer Pasqual Cerino. Im Grundbuch von 1792 folgt auf Andreas Sick und Maria Sickin, zuerst nochmals Georg Steinmetz, dann Franz Glantschnig, Pasqual Cerino und Martin Kokail.

Dr. Wittmann gibt in seiner Häuserchronik Pasqual Cerino und Martin Kokail als die letzen Besitzer dieses Hauses an.

Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt

192 unter der Einlagezahl 67, Baufläche 122 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Spitzgasse 2 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Eintragungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 69.

Danach sind auf diesem Hause folgende Besitzer feststellbar: Am 24. August 1876 ging diese Liegenschaft aufgrund eines Kauf- und Übergabevertrages von einer Maria Zollner auf ei- nen Wilhelm Kokal über. Es ist durchaus denkbar bzw. wahr- scheinlich, dass diese Maria Zoller die Ehefrau des Martin Kokail war, die ein zweites Mal geheiratet hat und nun den Be- sitz an ihren Sohn aus erster Ehe, eben dem Wilhelm Kokal /:ohne i:/ übergab bzw. einen Teil davon an ihn verkaufte. Jedenfalls kaufte dann am 21. Oktober 1908 eine Theresia Sametz die Realität, die bei Dr. Wittmann auch diesen Namen trägt, und durch Einantwortung ging diese am 23. Mai 1912 an eine Franziska Susitsch, wohl eine Verwandte der Vorgängerin. Franziska Susitsch heiratete darauf anscheinend recht spät, denn erst am 23. November 1933 wird ihr neuer Familienname ins Grundbuch eingetragen. Sie hieß nun Knabl. Schließlich gelangten am 17. Juni 1970 Auguste Zindes und Irmtraud Knabl je zur Hälfte durch Einantwortung in den Besitz dieses Hauses.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind die beiden genannten noch im- mer im Besitz dieses Hauses, in dem sie auch wohnen.

193 75 BALSCHE

1755: 61; 1760: und 1786 nicht erwähnt; 1792: 80/75

Im Kataster von 1749 wird dieses Gebäude, jetzt irrtümlicher- weise Kollnitzhof genannt, als Spitzhaus bezeichnet. Dasselbe war nach Tangl das Wohnhaus der Ungnade in der Stadt. In der Abrechnung Nr.5 und 1669 bezieht sich darauf folgende Eintra- gung: „Ihre gräflichen Gnaden Herr Georg Achatz zu Herbers- „Hans Ungnads Haus, genannt im Spitz“ siehe Carinthia 1905 tein restiert vom Burglehen für 1669 bis 1687.“ Nach dem Re- pag 97, Bericht über die Reise gister für 1675 zahlte derselbe von der Hauserischen Hofstatt des Bischofs Georg III. vom am Spitz. Jahre 1521. Mit dieser offiziel- Auch 1677 und 1679 kommt Georg Achatz zu Herberstein vor, len Angabe stimmt nicht über- 1690 und 1695 aber Carl Josef, dessen Sohn, ebenso 1720. Der ein die Erzählung Tangls in der Carinthia 1833. Danach hätte Kataster von 1740 nennt uns Catharina Freyin von Schaumburg der Vater des letzten Kollnitzers geborene Gräfin von Herberstein als Besitzerin des Freihauses das „sogenannte Freihaus, Spitz „so eine Gelegenheit mit zwei Stockwerken und der Spitz ge- genannt, einem Christof nannt wird. Notandum: Unter diesem Gebäu ist das Burglehen Serenitz geschenkt, der es mitbegriffen und vermischet, welches der Hauser- oder Christof Schnepf und seinem Sohn verkaufte. Von Schnepf Fausterhof im Spitz genannt werden und dermalen ohnausfindig sollte es dann erst an die Un- ist.“ gnade gekommen sein. Im Jahre 1755 ist Catherina Freyin von Leobenegg eingetragen. Das Register von 1760, das Stiftbuch von 1786 und das Urbar 15. Mai 1739 Stadtbaubüchl: von 1792 haben dieses Haus ausgelassen. betrifft Augenscheinsaufnah- men und Bauangelegenheiten. Das Grundbuch von 1792 besagt bei der betreffenden Nummer Verhandlung mit Maria Catha- nur: „Florian Lipp. Der Spitz ist landschaftlich“. Gelegentlich rina Schaumburg geb. Gräfin der Erwähnung des nächsten Hauses ist jedoch als südliche Be- von Herberstein. Sie behauptet: grenzung ein „Schnedizischer Garten“ angegeben, der demnach Spitz sei Freihaus, der Garten wenigstens mit einem Teile des zu diesem Hause gehörigen dabei entspreche dem bürgerli- chen Hauser- oder Fausterhof. Gartens identisch sein muss. Ein Desiderius Schneditz, 54 Jahre Magistrat produziert Kaufbrief alter Besitzer von Kleinwinklern starb am 1. September 1799. von 1627 zwischen Gottfrieda Das Parzellenprotokoll von 1829 führt unter Nummer 75 nur Freiberg und Frau Judith ein Wirtschaftsgebäude mit Hof und der Theresia Buchmeier Jöbstlin betreffend Verkauf der an, nach dem Häuserverzeichnis von 1858 gehörte das Objekt Hauserischen Hofstatt samt Garten an sie. Das war nicht dem Freiherrn von Herberth. Garten allein, sondern ein Teil des Spitz, weshalb Wolf Andrä von Jöbstl für 1643 bis 1660 und dann Graf Achatz von Her- berstein Steuer und Rauchfang- geld gezahlt haben. Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses den Baron Ob nicht etwa die Eintragung Herberth an. im Ratsprotokoll vom 22. Feber 1661 hierher gehört, derzufolge Dabei handelt es sich um jenes Gebäude, das in der Kärntner Max Christof Friesacher zur Landtafel die EZ 997 hat und das auf der Baufläche 123 steht. Bedeckung der Ringmauer bei Es hat gegenwärtig die Anschrift 9400, Alois Huth Straße 4 / seinem Freihaus 8000 Schindel- nägel unter der Bedingung er- Rindermarkt 16 hielt, dass er die Dachbäume oder Mauerbänke nur ohne Da die Daten aus der Landtafel nicht zur Verfügung stehen Präjudiz auf die Ringmauer kann über die Geschichte des Hauses seit Dr. Wittmann nichts auflegen dürfe. gesagt werden. Siehe Haus Nr.82.

194 76 KIRCHER

1755: 62; 1760: 54; 1786: 81; 1792: 81/76

Die Besitzer dieses Hauses vor 1734 lassen sich nicht mit Si- cherheit finden. Unter Berücksichtigung der Reihenfolge und der Namen, für die andere Häuser nicht passen, lässt sich Fol- gendes für die frühere Zeit mit einiger Wahrscheinlichkeit an- geben.: Danach dürfte nach Abrechnung Nr.5 die Mathes Rucken- kheilische Witwe hierher gehören, dann in den Registern von 1675, 1677 und 1679 der Bäcker Ruepp Meißl, der später in der Sporergasse auf Nr.131 vorkommt. Das Häusl am Rindermarkt verkaufte er am 27. Juni 1681 an Mathes Mayr. Der Kaufbrief des Ruepp und der Anna Meißl an Mathes und Gertraud Mayr wurde am 29. August 1681 ausgefertigt. Meißl erlegte bei die- ser Gelegenheit 20 Gulden aus dem Veit Zeilleggerischen Kaufbrief für das erkaufte Haus in der Sporergasse. Am 26. November 1683 erhielt dann Lienhard Zeillegger /: nicht der vorgenannte Veit:/ „Pfister im Gschloß“ samt der Mathes Mayrschen Tochter das Haus am Rindermarkt. Wann derselbe das Häusl weitergegeben hat, ist nicht bekannt. Die Abrechnung von 1690 besagt, dass von 1684 bis 1690 ein Florian Mayr und anjetzo bis 1706 Lorenz Tengg für ein Haus gezahlt haben, welches dem Nr.76 entsprechen dürfte. Beide waren Kupferschmiede. Florian Mayr besaß vorher, und zwar noch bis September 1685 das Haus Nr.69, das er zwar schon einige Zeit früher gekauft hatte. Am 21. Juli 1692 heißt es, dass der Kupferschmied Florian An- ton Mayr verschwunden ist. Seine Frau Maria Franziska wende- te sich damals an den Stadtrat wegen des Hauses, da über das Vermögen das Edikt ausgeschrieben wurde. Bezüglich des Lo- renz Tengg, der als Dengg im Register von 1695 ebenfalls als Besitzer dieses Hauses angeführt ist, heißt es, dass derselbe ein Kupfer- und Pfannenschmied aus Feistritz bei St. Veit am 28. September 1694 anlässlich des Hauskaufes Bürger wurde. Er war laut Trauungsbuch ein Sohn des Kupferschmiedes Jakob Tenk aus Feistritz, Schwager des Strumpfwirkers Ägydius Mayer und heiratete am 28. März 1705 die Tochter des Riemers Urban Kräll. Im Register von 1720 fehlt dieses Haus augenscheinlich gänz- lich. Erst im Jahre 1734 ist das St. Marxen Gotteshaus als Be- sitzer des Hauses der Kunigunde Naphratilin angeführt. Am 29. März 1737 verkaufte dann der Stadtschreiber als St. Marxen- Amtsverwalter das von Kunigunde Naphratilin selig dem Got- teshaus legierte Haus am Rindermarkt dem „Brodhüter“ Leo- pold Zeidler um 80 Gulden, der auch im Register von 1737 be- reits vorkommt. Der Kataster von 1740 nennt ihn ebenfalls, außerdem aber auch seinen Nachfolger Vinzenz Josef Sapper.

195 Zum Hause gehörten damals 68 Klafter Garten. Josef Sapper ist 30. Oktober 1761: Die Sattler- 1755 und 1760 als Besitzer eingetragen. meisterin Theresia Säpperin, übergibt Haus und Gerechtig- Am 9. Juni 1758 erklärte die Näherin Barbara Roßbacherin, sie keit ihrem Schwiegersohn An- möchte das vorhin Säpperische Häusl am Rindermarkt wieder ton Senegowitsch und ihrer aufbauen, wenn ihr 6 bis 7 Jahre die Steuer nachgelassen wür- Tochter Maria. de. Es wurde jedoch am 23. Juni 1758 berichtet, dass sie nicht imstande sei, das Josef Sapperische Haus zu erbauen. Trotzdem muss sie das Haus doch bekommen haben, da 1786 eine Barba- ra Roßbacherin, ein armes Weib ohne Gewerb, als Besitzerin eingetragen ist. Nach dem Urbar von 1792 folgten darauf zuerst der Taglöhner Josef Luschy, dann ein Andreas Sallegger. Das Grundbuch von 1792 verzeichnet nacheinander: Josef Luschy, Maria Luschin, deren Tochter Anna Luschin, deren Mann Andreas Sandeker und Josef Gerstner. Das Parzellenprotokoll von 1829 nennt gleichfalls Andreas Sandeker und das Häuserverzeichnis von 1858 einen Josef Kenicher.

Als letzten Besitzer dieses Hauses nennt Dr. Wittmann einen Josef Kenicher.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 68, Baufläche 118 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Rindermarkt 14 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 70.

Seit 1858 ergeben sich demnach für diese Liegenschaft folgende Besitzer: 1864 wurde der Besitz versteigert und ging dabei an den Best- bieter Valentin Quantschnig, und dieser verkaufte das Haus am 22. Jänner 1875 an Katharina Kirscher. Am 14. August 1902 kauften dann Albert und Juliane Niklas die Liegenschaft und bekamen das Eigentumsrecht daran zu glei- chen Teilen eingetragen. Dieses Haus wurde auch in der Folgezeit noch öfters verkauft. So erstand es am 19. Mai 1921 eine Anna Bernhard, verkaufte es aber schon am 6. Juli 1923 an Hans Huberti, und dieser ver- kaufte es am 15. Oktober 1927 an die damals vor kurzem ge- schaffene Bezirkskrankenkasse für die politischen Bezirke Völ- kermarkt und Wolfsberg in Wolfsberg.

196 Am 9. September 1932 erfolgte aufgrund einer Gesetzesände- rung auch eine Namensänderung im Grundbuch mit folgender Begründung: Auf Grund des Antrages der Gebietskrankenkasse für Kärnten und der Amtsbestätigung der Kärntner Landesre- gierung vom 9. August 1932 wird zufolge Verordnung des Bun- desministeriums für Soziale Verwaltung vom 4. August 1931 Bundesgesetzblatt Nr.241 die hiedurch erfolgte Zusammenfas- sung der Bezirks- bzw. Gebietskrankenkassen Kärntens und die dadurch bedingte Namensänderung der Eigentümerin in Ge- bietskrankenkasse für Kärnten, Landeskrankenkasse in Klagen- furt angemerkt. Am 28. September 1936 erfolgte eine weitere Namensänderung. Die Besitzerin der Liegenschaft hieß nun: Landeskrankenkasse für Kärnten in Klagenfurt. Nachdem die Gebietskrankenkasse 1970 ihre Verwaltung in das neuerbaute Haus Wiener Straße 4 verlegt hatte, verkaufte sie das alte Gebäude am Rindermarkt am 5. Feber 1976 an Heinz Jakobitsch, und dieser verkaufte dann schließlich das Objekt am 22. Juli 1981 an Kurt und Hedwig Feldbaumer.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Hedwig Feldbaumer, wohnhaft in 9400 Buchenweg 12 Besitzerin dieses Hauses, das vornehmlich an Zuwanderer vermietet ist z. B. Avdic Said, Asan Zsaso, Huseyn Srabovic. Auch die Gebäudeverwaltung Labi OEG be- findet sich im Hause.

197 77 ROSSNEGGER

1755: 63; 1760: 55; 1786: 82; 1792: 82/77

Dieses Haus zahlt nach Abrechnung Nr.5 Mathes Tärnig von 1668 bis 1679. Einen verbleibenden Rest zahlt dann am 29. August 1680 Lorenz Vätterl. Das Register von 1675 führt gleichfalls diesen. Tärnig selbst erwähnt 1677 dessen Erben. 1679 aber, wahrscheinlich irrtümlich, Peter Tärnigs Erben. Da- bei steht: Dann Catharina Tärnigin, vorher Märtinin. Der Sattler Mathes Därnig hatte nämlich im November 1674 die Witwe des Malers Johann Martin geheiratet, welche das nächst- folgende Haus besaß. Die Thärnigische Behausung wird dann, da das Sattlergewerbe von der Witwe auf Nr.78 fortbetrieben worden zu sein scheint, durch Lorenz Vätterl, der vielleicht Gerhab der Thärnigischen Kinder war, zuerst am 6. August 1679 der Frau Katharina Mauerkircherin verkauft, die den Kauf nicht einhalten will. Obwohl der Magistrat entschied, dass sie dazu verpflichtet sei, scheint die Sache doch wieder auseinan- dergegangen zu sein, da Vätterl am 23. August 1680 das Thärnigische Haus am Rindermarkt dem Adam Conrad Eisen- schmied verkauft. Eisenschmied dürfte den Kaufpreis auch nicht gezahlt haben, denn am 21. Feber 1698 zahlt der Huterer Bartlmä Seidl wieder dem Lorenz Vätterl für das Eisenschmiedische Haus. Dass sich diese Daten auf das Haus Nr.77 beziehen, ersieht man daraus, dass nach dem Urbar von 1674 Mathes Tärnig von sei- nem Gäßl ob seinem Haus und Garten zu dem Stadtgang oder der Ringmauer Zehent zu zahlen hat, welcher dann dem Conrad Eisenschmied und am 17. Dezember 1691 dem Bartlmä Seidl zugeschrieben wurde. Dieses Gäßl ist der Raum südlich von Nr.77, durch welches der Rindermarktkanal in den Stadtgraben mündet /.heute Teil des Gartens von Nr.77:/. Bartlmä Seidl ist dann 1690, 1695 und 1720 als Besitzer angeführt, 1734 seine Witwe. In den Jahren 1737 und 1740 besaß das Haus der Huterer Michael Seidl, dem nach dem Kataster Paul Catholnig folgte. Die Witwe des

Huterers Bartlmä Seidl war die Mutter des Michael /:siehe Ratsprotokoll vom 30. April 1737:/ und überließ diesem ihrem 4. November 1768: Dem älteren Sohn die Hauswirtschaft. Huterergesellen Simon Scheider Die Witwe des Michael heiratete laut Ratsprotokoll vom 21. wird die Maria Catholnigische August 1750 den Paul Katholnig aus Villach, behielt jedoch Behausung eingeantwortet.

Haus und Gewerbe noch weiter, da sie 1755 noch als Besitzerin 10. März 1769: Unter dem 3. angegeben ist. Paul Katholnig erscheint erst 1760. Feber hat der neu aufgenomme- Im Jahre 1786 ist schon der Huterer Gregor Grundtner ange- ne Hutmacher Simon Schaider führt. für das Chaltholnigische Haus bezahlt.

198 Im Urbar und im Grundbuch von 1792, dann im Parzellenpro- tokoll von 1829 und im Häuserverzeichnis von 1858 ist der Huterer Gregor Grilz genannt. Wenn auch zuletzt dabeisteht: „von 1859 an Jakob Czerny“, so kann es sich hiebei kaum um einen einzelnen Gregor Grilz gehandelt haben.

Dr. Wittmann gibt für das Jahr 1859 als letzten Besitzer den Jakob Czerny an.

Es handelt sich bei dieser Liegenschaft um eine, die im 20. Jahrhundert geteilt wurde, sodass zwei Häuser entstanden. Das Haus Nr.77 hat im Grundbuch die Einlagezahl 69 und die Bau- fläche 115/2. Die heutige Anschrift für dieses Haus lautet 9400, Rindermarkt 10. Von dieser Liegenschaft wurde laut Grundbuch des Bezirksge- richtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt am 1. August 1956 der südliche Teil abgetrennt und vom 29. Oktober dieses Jahres an auch verbaut. Dabei handelt es sich hier im wesentlichen um das bei Dr. Wittmann erwähnte „Gäßl“ und den ebenfalls erwähnten Gar- ten. Das dort erbaute Haus erhielt die Orientierungsnummer Obere Stadt 104 zugeteilt. Im Grundbuch wurde es unter der Einlagezahl 112, Baufläche 132 registriert. Heute hat das Ge- bäude die Anschrift 9400, Rindermarkt 12.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 71.

Seit dem Jahre 1858 sind auf diesem Hause folgende Besitzer nachweisbar: Wie lange der bei Dr. Wittmann genannte Jakob Czerny die Liegenschaft besessen hat, ist mir nicht bekannt. Die erste Ein- tragung im Grundbuch besagt, dass sie am 9. März 1880 von einem Nikolaus Feichter auf dessen Tochter Laura Gönitzer geborene Feichter überging, die sichtlich früh als Witwe ver- starb, denn am 6. Dezember 1890 wurde der Besitz zu je ¼ ih- ren damals durchwegs noch minderjährigen Kindern Rosa (ab 1904 verehelichte Oberwalder), Maria, Laura und Anna Gönit- zer eingeantwortet. 1904 dürften diese Töchter alle großjährig gewesen sein, denn am 30. Juli 1904 verkauften sie ihre Anteile an Josef und Agnes Rossnegger zu gleichen Teilen, und dieser Familienname scheint ja dann bei Dr. Wittmann als Hausname auf. Nach dem Tode ihres Gatten war Agnes Rossnegger ab dem 17. Jänner 1914 Alleinbesitzerin der Liegenschaft.

199 Am 10. August 1922 kaufte die Maria Maier, später verehelich- te Hornof das Objekt, verkaufte es aber am 18. Dezember 1937 an Ludwig und Rosa Sima je zur Hälfte, und ab dem 7. Novem- ber 1949 war Rosa dann Alleinbesitzerin. 1956 wurde, wie oben gesagt, der südliche Teil der Liegen- schaft abgetrennt und das „Gäßl“ und der Garten verbaut. Das dort errichtete Haus gehört noch heute dem Kinderfacharzt Obermedizinalrat Reinhold Sturm. Der Rest der Liegenschaft, also das alte Haus Nr.77 ging am 22. Mai 1980 aufgrund eines Erbübereinkommens an eine Hannelore Bortoluzzi.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Dr. Reinhold Sturm und Hanne- lore Bortoluzzi noch immer Besitzer der Häuser Rindermarkt 12 bzw. 10.

200 78 PUTZA

1755: 64; 1760: 56; 1786: 83; 1792: 83/78

Aus der Abrechnung Nr.5 dürfte hierher vielleicht die Eintra- gung gehören, nach der die Peter Gällische Wittib Catharina von 1662 bis 1674 gezahlt hat. Diese Annahme stützt sich aber Siehe wegen wahrscheinlicher nur auf die beiläufige Reihenfolge der Besitznachfolgerin dieser Richtigstellung dieser Annahme Catherina, bei der auf die Gällische Wittib in Nr.5 verwiesen bei Haus Nr.79. wird. Es ist dies Katharina Martinin, anjetzo Tärnigin, die nach dem Register von 1675 vom Burderischen Haus zahlte. Es wäre nicht undenkbar, dass die Gällin den Maler Martin /:siehe bei

Nr.77:/ heiratete, in welchem Falle allerdings Mathes Tärnig ihr dritter Mann gewesen sein müsste. Sie wird in den Registern von 1675, 1677 und 1679 unmittelbar nach Haus Nr.77 ange- führt. Ausgeschlossen ist dabei allerdings nicht, dass dies nur deshalb der Fall ist, weil sie durch ihre Heirat mit Tärnig beim

Besitze beider Häuser beteiligt war. Immerhin erscheint auch im Register von 1695 ihr Besitznachfolger als nächster auf die- ser Gassenseite angeführt. In der Abrechnung für 1690 steht Catharina Tärnigin von 1675 bis 1693, anjetzo Franz Putz bis 1706. Siehe bei Nr.79 Richtigstellung

Der Glaserer Franz Putz, der in dem Register von 1695 einge- tragen ist, hatte nämlich laut Ratsprotokoll vom 22. Juni 1694 die Behausung der Katharina Tärnigin selig gekauft. Dieselbe scheint das Sattlergewerbe bis an ihr Lebensende betrieben zu haben, da noch am 2. Dezember 1692 einem Sattlergehilfen bei der Tärnigin, Sattlerin, gesagt wird, dass er sein Glück wo an- ders suchen soll, weil er etliche Jahre hier ist und hier Meister werden will, obwohl schon genug Sattler vorhanden sind. Die anderen Sattlermeister stellten dafür der Tärnigin einen anderen tauglichen Gesellen in die Werkstatt.

Mit dem Jahre 1720 beginnt dann erst die sichere Geschichte dieses Hauses. Es gehörte damals einem Friedrich Wadler, wel- cher am 17. Feber 1728 als Friedrich Rudolf Wadler Schneider- handwerk und Haus demjenigen seiner beiden Stiefsöhne Marx und Carl indierte, welcher der Mutter am meisten zusagte. Er hatte demnach die Witwe des Seifensieders Johann Carl Santner /:siehe bei Nr.79:/ geheiratet. Aufgrund dieser Bestimmung finden wir im Register von 1734 die Witwe des Seifensieders Markus Santner war getauft am Marx Santner, der alsobald gestorben sein muss, als Besitzerin 14. April 1697, sein Bruder Carl dieses Hauses, desgleichen im Jahre 1737 und im Kataster von Josef am 18. Jänner 1696. Sie waren Söhne des Johann Karl 1740. In dem letzteren wird das Haus als „ein geringes“ be- und seiner Ehewirtin Maria. zeichnet, welches von der Santnerischen Witwe auf den Tisch- ler Thomas Schiebernig überging.

201 Thomas Schiebernig, ein Tischlergeselle aus St. Ruprecht bei Völkermarkt, hatte laut Ratsprotokoll vom 31. Jänner 1749 die Tischlergerechtigkeit des Christian Untersäurer und das Marx Santnerische Haus im Rindermarkt gekauft, dasselbe aber schon am 11. Feber 1757 dem Mathias Höller weiterverkauft, weshalb er nur im Register von 1755 als Besitzer vorkommt. Mathes Höller, der früher das Haus Nr.67 besaß, erklärte am 26. Feber 1756, sein Stiefvater Carl Santner /:Johann Karl, getauft am 21. Jänner 1661:/, sei der erste gewesen, der sich in Wolfsberg mit Seifensieden beschäftigt habe. Er behielt sich daher bei der Übergabe von Nr.67 an seinen Schwiegersohn das Recht des Seifensiedens vor. Die Frau Höller müsste demnach eine Tochter der späteren Wadlerin und Schwester des Marx Santner gewesen sein, der dieses Haus vor Schiebernig besaß und daselbst Seifensiederei betrieben hat. Mathias Höller kommt noch 1760 vor, im Jahre 1786 Jakob Höller, gleichfalls Seifensieder. Nach dem Urbar von 1792 folgte darauf zuerst die Elisabeth Höllerin und dann der Seifen- sieder Michael Fischer. Dieselben nennt auch das Grundbuch von 1792. Ein Michael Fischer ist dann auch 1829 und 1858 angeführt.

Dr. Wittmann gibt für das Jahr 1858 als letzten Besitzer dieses Hauses den Michael Fischer an.

Bei dieser Liegenschaft handelt es sich um jene, die im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt bis zum 29. Oktober 1956 unter der Einlagezahl 70 regis- triert war. Mit dem genannten Datum wurde diese EZ als guts- bestandslos gelöscht und die gesamte Fläche der EZ 71 /:das ist das folgende Haus Nr.79:/ zugeschrieben. Die beiden Häuser, die seit 1868 besitzermäßig immer vereint waren, waren nun auch grundbücherlich eine Liegenschaft. Die alten Häuser, die von der Franz Brunner Ges.mbH, Wolfsberg, Paul Hackhofer Straße erworben worden waren, wurden im Feber des Jahres 1997 abgerissen und dafür ein Neubau mit 12 Wohneinheiten bzw. Büros, per Eingang errichtet, der heute die Anschrift 9400, Rindermarkt 4-8 hat.

Die Ersteintragung im oben genannten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter den Nummern 72 und 336.

Seit dem Jahre 1858 ist hier folgender Besitzerverlauf gegeben: Am 20. Oktober 1868 wurde die Realität nach dem Tode des Leopold Fischer, Sohn des Michael Fischer, dessen Witwe Ro- salia Fischer eingeantwortet.

202 Am 6. Feber 1883 kaufte eine Agnes Puza /: im Grundbuch oh- ne tz:/ die gesamte Liegenschaft, bestehend aus den Häusern Nr.78 und 79 /:der weitere Verlauf siehe bei Haus Nr.79:/

203 79 PUTZA

1755: 65; 1760: 57; 1786: 84; 1792: 84/79

Die Richtigkeit der Daten bei Nr.78 vorausgesetzt, könnte in den Registern für 1675, 1677 und 1679 für dieses Haus nur der Name Marx Preißl in Anspruch genommen werden. Preißl dürf- te ursprünglich ein Gewerbetreibender ohne Haus gewesen sein, der sein Gewerbe in der Nähe des Prieltores, vielleicht im Mauthause, ausgeübt hat, weshalb sein Name bei der Anlage des Buches Nr.5 gleich nach dem des Veit Clamer eingetragen ist, von dem wir wissen, dass er eine Werkstatt im Prieltor selbst hatte. Preißl zahlte aber von 1666 an Steuern wie ein Hausbesitzer, ohne dass in dieser Gegend ein Haus nachzuwei- sen wäre, welches ihm gehört haben könnte. Man hat wahrscheinlich die Rechnung mit ihm, da sein Name schon einmal hier verzeichnet war, auf demselben Blatt ohne Rücksichtnahme auf die Reihenfolge fortgeführt, wie das auch an einigen anderen Stellen dieser Abrechnung nachgewiesen werden kann. In den Registern von 1675, 1677 und 1679 steht er nach der Besitzerin des zuletzt erwähnten Hauses Nr.78 und vor dem Hause Nr.80. In der Abrechnung von 1690 fehlt jede Andeutung dieses Hauses, im Register von 1695 nimmt der Schneider Hans Carl Santner dieselbe Stelle ein wie früher Preißl. Aus der Abrechnung Nr.5 ist ersichtlich, dass Marx Preißl noch die Hälfte der Steuern pro 1682 zahlte. Den Rest übernahmen Veit Clamer und dessen Ehewirtin für das verkaufte Haus zu bezahlen. Am 29. September 1691 heißt es: Das Clamberische Häusl und Gärtl im Rindermarkt wird wegen darauf haftenden 45 Gulden 7 Taler 14 Kreuzer Steuerschulden /:vielleicht fehlt deshalb die Abrechnung im Jahre 1690:/ auf 45 Gulden ge- schätzt und eingezogen, es soll nächstens verkauft werden. Hans Carl Sandtner erklärt, er wolle für das Clamberische Häusl und Gärtl 50 Gulden und 3 Gulden Leihkauf in Raten zahlen. Am 9. November 1691 wird ihm dann im Sinne des Beschlusses vom 29. September das Raderische Häusl am Rin- dermarkt /:Clamer war ein Rader:/ um 50 Gulden und 1 Taler Leihkauf überlassen. Am 2. Mai 1692 will aber der Schuster Mathes Ostermann, welcher nach einer Eintragung vom 28. März 1675 im Urbar von 1674 ein Stiefsohn des Raders Clamer war, das Häusel, welches seiner Mutter Agnes Maurerin wegen verfallener Steuern abgenommen und dem Karl Santner ein- geantwortet wurde, wieder zurückhaben. Am 16. Mai 1692 ver- zichten aber Mathes Ostermann und seine Mutter über Zureden des Stadtrichters auf das Häusel, welches also dem Carl Santner verbleibt. Am 27. Juni 1692 begeben sie sich dann offiziell des Hauses im Rindermarkt. Infolgedessen ist Hans Carl Santner im Register von 1695 als Besitzer verzeichnet.

204 Er war ein Sohn des Paul Santner und der Eva, getauft am 21. Am 22. April 1711 heiratete Jänner 1661 und Bruder des älteren Paul Gottfried, geboren am Georg Jölly, Fleischhauer, als Witwer die Maria Catharina, 2. Feber 1657. Ihm wurde am 6. Feber 1703 die Erlaubnis er- Tochter des Adam Mayländer teilt, von den Fleischhackern das zu seinem Seifensieden not- und seiner Frau Susanne. wendige „Inslatt“ (Rindertalg) zu erkaufen. Es wurde ihm dabei aber „schärpfist“ aufgetragen, die Seife nicht anderswohin zu Georg Jölly war seit 21. Feber verkaufen. Nach der vorerwähnten Äußerung seines Schwieger- 1709 mit Elisabeth, Witwe des Fleischhauers Hausmann ver- sohnes, vom 26. Feber 1756 wäre mit dieser Erlaubnis die erste heiratet. Seifensiederei in Wolfsberg begründet worden. Im Jänner 1716 war Hans Carl Santner nach einer Notiz anläss- lich der Vermählung seiner Tochter im Trauungsbuche nicht mehr am leben. Nach dem Register von 1720 gehört dieses Haus dann dem Georg Jölly, womit eigentlich erst die sichere Geschichte desselben beginnt. Auffallenderweise ist daselbst Nr.79 vor Nr.78 eingetragen. Wie schon bei Nr.78 bemerkt wurde, gründet sich diese Darstellung der Geschichte der ge- nannten zwei Häuser eigentlich nur auf die Reihenfolge, in der sie in den Registern von 1675, 1677, 1679 und 1695 vorkom- men, die aber mit der Reihenfolge bei 1720 nicht überein- stimmt. Es hat nun manches für sich, anzunehmen, dass in den erwähn- ten vier Registern das ehemals Burgersche Haus, welches dann auf die Gällische Wittib Catharina Martinin, Tärnigin und Franz Putz überging, nur deshalb unmittelbar nach Nr.77 angeführt wurde, weil die Catharina Martinin vor der Anlage des ersten dieser Register den Mathes Tärnig geheiratet hatte, wodurch für Nr.77 und 78 eine Zeit lang von denselben Personen die Steuern gezahlt wurden. Da die Reihenfolge in der Regel bei Anlegung eines Registers vom vorigen abgeschrieben wurde, kam auch 1720 noch Nr.79 vor 78 zu stehen, was erst bei 1734 richtiggestellt erscheint /:Die dazwischen liegenden Register sind nicht mehr vorhan- den:/. Die Geschichte dieser beiden Häuser wäre demnach so darzustellen, dass Nr.78 nacheinander dem Preißl, Clamer, Hans Carl Santner, dessen Witwe, Wadler, Marx Santner etc., Nr.79 aber der Gällischen Wittib Catharina Martinin spätere Tärnigin, Franz Putz und Georg Jölly gehört hätte. Abgesehen davon, dass hierdurch die falsche Reihenfolge in 1720 ihre obige Erklärung findet, gewinnt diese Ansicht auch dadurch an Wahrscheinlichkeit, dass denn die Seifensiederei, welche doch eine eigene Anlage erforderte, auf demselben Hau- se mit einer kleinen Unterbrechung zur Zeit des Tischlers Schiebernig, und nicht hintereinander auf zwei nebeneinander stehenden Häusern betrieben worden wäre, und dadurch, dass das Haus des Clamer wiederholt als Häusel, das andere aber als Behausung oder Haus bezeichnet wird, was für Nr.78 tatsäch- lich nicht aber für Nr.79 zutrifft.

205 Von 1720 an gehörte Nr.79, wie bemerkt, bestimmt dem Fleischhauer Georg Jölly, der auch 1734, 1737 und 1740 er- 29. Mai 1760: Elisabeth Wein- wähnt ist. bergerin übergibt Haus und Fleischhauergerechtigkeit ihrem In diesem Kataster von 1740 ist Ruepp Weinberger als Nach- Sohn Josef Weinberger. folger genannt. Wir erfahren aber aus dem Ratsprotokoll vom 22. April 1740, dass Georg Jölly sein Haus und Gewerbe sei- nem Sohn Franz übergab, der damals Bürger wurde. Dieser verkaufte dann erst das Haus dem Ruepp Weinberger. Derselbe beschäftigte sich laut 1755 mit Ausschank von Landwein. Ihm folgte 1760 Elisabeth Weinbergerin und 1786 Josef Weinber- ger. Das Urbar von 1792 nennt noch eine Maria Weinbergerin, das Grundbuch einen Josef Weinberger jun., der auch 1829 und 1858 noch vorkommt.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses im Jahre 1858 den Josef Weinberger.

Bei dieser Liegenschaft handelt es sich um jene, die im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 71, Baufläche 131 registriert wur- de. Wie schon bei Haus Nr.78 erwähnt, wurden die beiden Objekte am 29. Oktober 1956 grundbücherlich zusammengelegt und die ehemalige Liegenschaft Nr.78 mit allen ihren Parzellen der Einlagezahl 71 zugeschrieben und die alte EZ 70 als gutsbe- standslos gelöscht. Auch die Abtragung und der Neubau im Jahre 1997 wurden schon erwähnt. Der Neubau hat drei Eingänge und diese die Anschriften 9400, Rindermarkt 4-8.

Die Ersteintragung in besagtem Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 73.

Seit 1858 sind folgende Besitzer bekannt bzw. im Grundbuch eingetragen: /: Bis zum 6. Feber 1883 siehe Nr.78 und ab diesem Datum gelten die folgenden Angaben für die beiden Häuser Rinder- markt 78 und 79. Wann Leopold Fischer das Haus erworben hat, ist nicht bekannt:/. Am 10. März 1911 wurde die Realität dem Sohn der Agnes Puza Vinzenz Puza /: Puza, allerdings mit tz ist dann je auch der Hausname bei Dr. Wittmann:/, eingeantwortet, und am 14. Juni 1933 folgte diesem die Anna Puza – Herke, die mit Datum 25. September 1939 voll entmündigt wurde.

206 Am 9. Jänner 1941 erbte die teilentmündigte Karoline Puza diese Liegenschaft, die dann am 9. September 1943 je zur Hälfte an Dr. Richard Puza und Margarethe Gängl-Ehrenwert ging. Am 14. Juni 1969 wurde der Besitz grundbücherlich neu, und zwar folgend, aufgeteilt: Dr. Richard Puza behielt sich die Hälfte. Von der verbleibenden Hälfte bekam Dr. Richard Puza jun. 3/8, Ingeborg Puza 3/8 und Maria Puza 2/8. Am 13. September 1984 gingen Ingeborg Puzas Anteile an de- ren minderjährige Tochter Isabel Maria Puza, und am 7. No- vember desselben Jahres die Anteile der Maria Puza zu glei- chen Teilen an Dr. Richard Puza jun. und an Isabel Maria Puza.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Franz Brunner GesmbH, 9400, Paul Hackhofer Straße 1 Besitzer der Realität, die an diverse Wohnungsinhaber bzw. Firmen wie z.B. das Credit- Inkasso Riesner vermietet ist

207 80 LABER

1755: 66; 1760: 58; 1786: 85; 1792: 85/80

Am 3. Oktober 1656 sagten der Stadtrichter Tobias Khobalt und Michael Katzianer den Kauf um das Haus im Rindermarkt an. /:Katzianer hatte 1642 ein Häusel von Mathes Friedrich gekauft. Diese Notiz dürfte aber nicht hierhergehören, da dem Friedrich In Bezug auf die Familie Kho- im Jahre 1641 ein Häusel in der Felfergasse geschätzt wurde.:/ balt siehe auch bei Haus Nr.81.

Der Kauf wurde dann mit dem Bemerken nicht ratifiziert, dass der Stadtrichter vorher den Magistrat schadlos halten solle. Nachträglich muss dies aber doch geschehen sein, denn Khobalt erhielt am 4. Feber 1658 einen Steuernachlass, weil sein Katzianerisches Haus heuer so stark verschwemmt wurde. Ge- genwärtig ist es allerdings schwer begreiflich, dass so ein Haus im Rindermarkt „verschwemmt“, also wohl eigentlich nur durch Schlamm und dgl. ruiniert werden konnte. Wir erfahren aber auch bei einer anderen Gelegenheit, dass die Bürger aus dem Rindermarkt um Wegschaffung des Schlammes beim Ma- gistrat ersuchten, der durch Regengüsse dort aufgehäuft war. Am 15. Feber desselben Jahres referierte Khobalt, dass die Weriantischen ihm sein Katzianisches Haus abkaufen wollen, worauf am 19. November 1658 der Kauf auch ratifiziert wurde. Die Weriantischen zahlten statt mit Geld mit einem vom Ma- gistrate für das Haus Nr.57 erhaltenen Schuldschein. Als Käufer ist hier Jakob Weriant genannt. Nach dem 8. November 1661 hatte jedoch Tobias Khobolt den Kaufbrief nicht ausgestellt. Er wollte ein Kammerl zurückbe- halten, was wohl nur deshalb einen Sinn hatte, weil ihm auch das Haus Nr.81 gehörte. Jakob Weriant wird sowohl in der Ab- rechnung Nr.5 als auch in den Registern von 1675, 1677 und 1679 als Besitzer genannt. Er verkaufte laut Ratsprotokoll vom 14. September 1685 sein Haus im Rindermarkt dem Tischler Ruepp Rigler. Letzterer heiratete dann als Witwer am 19. No- vember 1685 die Maria, Tochter des Andreas Fraunstorfer. Die- selbe überlebte ihn und vermählte sich am 20. April 1692 mit dem Binder Max Stoglitsch, der dann in der Abrechnung von 1695 sowie in den Registern von 1695 und 1720 vorkommt. 1734, 1737, 1740 und 1755 gehörte das Haus dem Fassbinder

Simon Härtl, auch Hartl, 1760 dem Ruepp Gosch, dessen Wit- we Ursula, die laut Grundbuch den Johann Mayrwieser, gleich- falls Fassbinder, heiratete. Dann kommt Johann Mayrwieser jun., der sich noch 1829 und 1858 findet.

208 Dr. Wittmann gibt also als letzten Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 den Johann Mayrwieser jun. an.

Es handelt sich bei diesem Hause jedenfalls um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 72, Baufläche 109 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Rindermarkt 2 auf- weist.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 74.

Unter Zugrundelegung der Aufzeichnungen im besagten Grundbuch können seit 1858 folgende Besitzer festgestellt wer- den: Am 14. Mai 1862 wurde die Liegenschaft des Johann Mayrwieser versteigert und gelangte so an den Meistbieter Wilhelm Theiß und am 18. März 1889 nach einem abgeschlos- senen Erbverfahren durch Einantwortung an dessen Gattin An- na Theiß. Am 9. Feber 1900 ging das Objekt aufgrund eines Kaufvertra- ges je zur Hälfte auf Rosa und Theodor Laber über, deren Fa- milienname bei Dr. Wittmann auch als Hausname verwendet wird. Die Labers müssen aber bald verstorben sein, denn schon am 12. Juni 1905 wurde durch Einantwortung Rosa Laber die jün- gere Besitzerin des Hauses, verkaufte dieses aber schon am 13. April 1909 an einen Andreas Schober und dieser wieder am 31. August 1910 an eine Maria Aigner. Am 19. Jänner 1929 kauften Friedrich und Anna Lukas zu glei- chen Teilen die Hälfte der Liegenschaft, und am 18. Jänner 1950 übernahm Anna Lukas auch den Anteil ihres Gatten und war somit Hälfteeigentümerin. Am 14. April 1960 erfolgte die nächste Besitzänderung. Eine Viktoria Wagner kaufte einen Hälfteanteil, und am 9. Jänner 1975 wurden die Besitzrechte an dieser Liegenschaft je zur Hälfte der Irmgard Wagner und der Ingrid Michorko eingeant- wortet.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist wieder eine Viktoria Wagner Be- sitzerin dieses Hauses, in dem auch ein Erwin Wagner, wohl ein Sohn, lebt.

209 81 SCHÜTZ

1755: 67; 1760: 59; 1786: 86; 1792: 86/81

Nach einer Angabe des Tobias Khobalt in der Ratssitzung vom In Bezug auf die Familie Kho- 31. März 1656 hat dieses Haus vordem den Ungnaden, dann balt siehe auch bei Haus Nr.80, den Herren von Eibiswald gehört und wurde von diesen an sei- 86, 87, 136 und 50. nen Vater Jakob Khobalt verkauft, was jedoch damals seitens des Magistrates, der von Freihäusern nichts wissen wollte, nur halb und halb anerkannt worden zu sein scheint, da ihm das Ausgeben von Wein nicht unter diesem Titel, sondern nur des- halb gestattet wurde, weil das Haus ein Badhaus war und das

Weinausgeben an die Besucher in den Badhäusern Sitte war. Auch später, am 27. Juli 1688, berief sich ein Besitzer darauf, dass das Haus ein Freihaus sei. Im Kataster von 1740 steht, dass ein Teil hochfürstlich bambergisches Lehen war. Tatsächlich besteht das Haus aus zwei heute noch deutlich erkennbaren, voneinander gesonderten Teilen mit gemeinschaftlichem Haus- tor. Bei der Aufzählung der Freihäuser in dem Berichte über die Reise des Bischofs Georg III. im Jahre 1521 /:Carinthia 1905 Als Kinder des Jakob Khobalt pag. 97:/ kommt das Haus jedoch nicht als Ungnadisches oder werden genannt: Mathias /:siehe Nr.136:/, Tobias /:siehe bei Eibiswalderisches Freihaus vor, es musste daher mit einem der Nr.80 und 87:/. Dann nach dem dort genannten, heute nicht mehr auffindbaren Freihäuser iden- Taufbuch: 1. April 1642 Georg tisch sein. und Simon, 4. Feber 1643 Mar- Wann Jakob Khobalt das Haus gekauft hat, ist nirgends ange- tin, 8. Juni 1646 Eva /:bei dieser geben. Derselbe wird zuerst in einem Gerichtsprotokoll vom 19. ist auch die Mutter Agnes ge- nannt:/. März 1632 genannt, wo er zum Unterbefehlshaber der Bürger- schaft, anlässlich einer von derselben aufgestellten Escorte für Ein zweiter Jakob Khobalt, anscheinend marodierende Soldaten bestimmt wird. dessen Zusammenhang mit den Am 18. Juli 1636 wurde er zum Ratsfreunde vorgeschlagen, als anderen Khobalts unbekannt ist, welcher er am 29. Juli 1636 das Gelübde abgelegt hat. Nach heiratete als Witwer im August 1674 eine Katharina, Tochter dem Trauungsbuche hat ein Witwer Jakob Khowaldt im August des Mathes Meaninger. Er er- 1674 nochmals geheiratet. Bei dieser Eintragung muss jedoch, scheint noch als Zeuge bei einer wenn es sich nicht um einen zweiten, uns nicht bekannten Jakob Trauung am 2. April 1681. handelt, ein Schreibfehler in Bezug auf den Taufnamen vorlie- gen, da im Jahre 1673 bereits die Erben des vorerwähnten Jakob Am 7. März 1662 wurde dem Tobias Khobalt, der unter den Khobalt genannt werden, abgesehen davon, dass Tobias Kho- Abgebrannten war, Holz zur balt schon am 31. März 1656 von seinem Vater selig gespro- Erbauung seiner Badstube be- chen hat. willigt. Am 19. Mai 1665 wurde Die Verlassenschaft desselben muss noch eine Reihe von Jah- ihm gestattet, einen Stadel zu ren nicht geteilt worden sein, da das Badhaus desselben -Jakob bauen, dabei soll er aber bei der Ringmauer den Gang freilassen, war nämlich Bader- laut Gerichtsprotokoll vom 23. Feber 1673 damit man mit Geschütz fort- von den Jakob Khobaltischen Erben an Hans Reinhart verkauft kommen kann. wurde. Da derselbe nicht zahlen konnte, sind Alexander Khirchschla- ger und Dionis Puecher für zwei Jahre für den Kaufschilling gutgestanden.

210

Die Abrechnung Nr.5 nennt an der diesem Hause entsprechen- den Stelle den Tobias Khobalt, der wohl in eigenem Namen und etwa als Gerhabe jüngerer Geschwister die Verwaltung des Hauses innehatte. Es sind jedoch Steuern aus dieser Zeit, in welcher das Haus der Familie Khobalt gehörte, eigentlich nicht eingetragen, überhaupt Steuern für ein Haus nur aus den Jahren 1673 und 1674, Gartenzins für 1673 bis 1679 und speziell für „ein Gärtl am Haus beim Schoßbach“ von 1675 bis 1679. Tobias Khobalt besaß nämlich laut Urbar von 1674 ein „Gärtl neben seinem Haus beim Schoßbach“, wo vorher eine Behau- sung stand. Auf dieses Haus, welches sonst in der Abrechnung Nr.5 nicht erwähnt wird, bezieht sich wohl die obige Steuerzah- lung. Hans Reinhart, Bürger und Bader aus Wolfsberg, fungierte ge- gen einen Gulden täglich in der Zeit vom 1. Juni bis Mitte Ok- tober 1680 als Magister sanitatis anlässlich der Pest in Preite- negg und wurde auch in Wolfsberg, als Anfang 1683 Pestgefahr eintrat, zur Behandlung der Kranken gegen 6 Reichstaler aufge- nommen. Seinem Wunsche, dass ihm und seinem Weibe gegen die Verpflichtung der unentgeltlichen Behandlung der Armen der Kapuzinergraben auf Lebenszeit zur Benützung überlassen werden solle, konnte nicht entsprochen werden, weil derselbe anderweitig vergeben war. Reinhart war übrigens ein ziemlich scharfer Herr, der wieder- holt wegen Weinausschenkens und auch sonst mit dem Magist- rate in Konflikt geriet. Im Jahre 1688 musste er sogar in den Bürgerturm wegen allzuscharfer Bemerkungen gegen den Stadtrichter. Es zeigt sich aber hier seine sonstige Brauchbarkeit im öffentlichen Dienst etc., dass damals ausdrücklich bestimmt wurde, dass er das Amt des Viertelmeisters trotz der Abstrafung behalten könne. Als Besitzer dieses Hauses wird er in den Re- gistern von 1675, 1677, 1679 und 1695 genannt. Nach der Ab- rechnung von 1690 hat er bis 1703 die Steuern gezahlt. Als sein Nachfolger ist daselbst Jakob Prandstetter angegeben. Der Bader Hans Jakob Prandstetter, Sohn des Notars Johann Prandstetter und dessen Frau Barbara in Wien, hatte sich näm- lich am 26. Jänner 1700 mit der Jungfrau Anna, Tochter des Hans Reinhart und seiner Frau Maria, vermählt. Seine Witwe Anna Maria heiratete dann am 12. Feber 1714 den Chirurgen Johann Urban Taferner, Sohn des Kolman Taferner. Derselbe 19. November 1754: Der Be- ist in den Jahren 1734, 1737, 1740, 1755 und 1760 als Besitzer sitzvorgänger des Urban Tafer- ner war Notar Johann angegeben. Prandstetter. Josef und Philipp Von 1766 an folgte ihm der Wundarzt Ignaz Taferner, dessen Prandstetter waren Stiefsöhne Witwe im Stiftbuche von 1786 vorkommt. Das Urbar von 1792 des Taferner. hat einen Philipp Januschko und nach ihm Franz Unger. Nach dem Grundbuch von 1792 war Elisabeth Januschko eine verehelichte Unger. Im Jahre 1829 wird Franz Unger angege- ben, 1858 die Elisabeth, von 1863 an Josef Moro.

211

Dr. Wittmann gibt für das Jahr 1858 die Elisabeth Unger und von 1863 an den Josef Moro als Besitzer dieses Hauses an.

Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 73, Baufläche 107 registriert ist und das 1988 geschleift worden ist. Auf den Parzellen dieser Liegen- schaft wurde ein Kinderspielplatz errichtet.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 75

Unter Zugrundelegung der Eintragungen im besagten Grund- buch sind seit 1857 folgende Besitzer dieses Hauses bekannt: Dr. Wittmann muss hier ein Irrtum unterlaufen sein, denn laut Grundbuch verkaufte am 31. Mai 1857 ein Franz Jauk diese Liegenschaft an eine Josefa Moro, und 1863 gelangte sie dann an Josef Moro. Am 27. Oktober 1897 kaufte ein Andreas Schütz das Objekt, das am 14. Oktober 1916 durch Einantwortung an die Elisabeth Ibounig gelangte. Diese ließ dann am 25. April 1927 nach ihrer Verehelichung den Familiennamen Winterleitner grundbücherlich eintragen. Am 26. Juni 1975 kaufte dann die Stadtpfarre von St. Markus das völlig desolate Gebäude, ließ es 1988 demolieren und er- richtete dort den schon erwähnten Kinderspielplatz, der auch heute am 1. Jänner 2000 noch besteht.

212 82 BEZIRKSGERICHT

1755: 69; 1760: nicht genannt; 1786: 87; 1792: 87/82 Am 13. Feber 1609 wird der In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts besaßen nach Tangl Herschlin, Wittib, das Leitgeben im Kollnitzhof, ob sie schon (Carinthia 1833) die Freiherren von Kollnitz den Kollnitzhof, fürgebe, sie hab das jetzo er- neben welchem das Kollnitzer Pförtchen zum Steg hinausführ- kauft, der Haid muss sie dabei te. Auch in dem Bericht über die Reise des Bischof Georg III. schützen, ist ihr gänzlich einge- im Jahre 1521 (Carinthia 1905) ist der Kollnitzhof erwähnt. stellt worden. Ingleichen soll sie Damit ist dieses Haus wohl zur Genüge gekennzeichnet. die Fenster wiederum lassen zumauern, wie sie vormalen Catharina Freyin von Kollnitz, eine der drei Töchter des Leon- gewesen, auch soll sie das Türl hard von Kollnitz, des letzten männlichen Sprosses dieses Hau- gegen die Lavant, so mit einem ses, heiratete den Georg Kißl zum Kißlstein, Freiherren zu schmalen Mäuerlein verwehrt, Kaltenbrunn und Gonowitz, der dadurch in den Besitz dieses völlig der Mauer gleich ver- Gebäudes und auch anderer Kollnitzgüter, insbesondere Wein- mauern lassen. gärten in der Nähe von Wolfsberg gelangte. Derselbe verkaufte dann als Gewaltträger seiner Frau Catharina und im eigenen Namen mit dem in Bayerhofen noch vorhande- nen Kaufbrief vom 22. Mai 1595, bei dem der darin angezogene Gewaltsam der Catharina nicht mehr dabeiliegt, das bambergi- sche Lehen, „den Hof in der Stadt Wolfsberg, der Kollnitzhof genannt“, an Dr. Christof Siebenbürger, Besitzer von Bayerho- fen. Der daselbst angegebene Preis von 2700 Gulden bezieht sich auf alle gleichzeitig verkauften Kollnitzer Güter. Auf Dr. Christof Siebenbürger folgte dann zuerst dessen Dies, nämlich die Bezeichnung „sämtliche Besitzungen“ dürfte Schwester Katharina verehelichte Lukaser und dann deren wohl unrichtig sein, da das zweiter Ehemann, der frühere bambergische Sekretär, Wolf- Stöckl -siehe nächste Seite- gang Haid von Haidenburg, mit dem sie sich wahrscheinlich am schon 1642 dem Fries gehörte. 19. Feber 1607 vermählt hatte. Die Besitzungen desselben gin- Er wurde am 9. September 1642 gen auf seine Erben über, in deren Namen seine Witwe Eva, angerufen, dass er seine im Kollnitzstöckl wohnenden geborene Freyin von Neuhaus, später wiederverehelichte Sieg- Zuwohner verhalten solle, vor erstorff das Regiment führte, bis ihr Sohn Wolf Adam Freiherr dem Magistrat zu erscheinen. von Haidenburg großjährig wurde. Nach dessen schon im Jahre 1650 erfolgten Tode übernahm sämtliche Besitzungen und also auch den Kollnitzhof dessen Schwester Anna Catharina, die mit Christof Karl Freiherr von Waidmannstorff vermählt war. Der Zeitpunkt, mit welchem der Kollnitzhof von Bayerhofen wegverkauft wurde, lässt sich üb- rigens mit den vorhandenen Behelfen ebensowenig bestimmen, wie die Frage, an wen derselbe zuerst gekommen ist. Das soge- nannte Kollnitzstöckl, Haus Nr.90, gehörte laut Ratsprotokoll vom 9. September 1642 damals dem Sebastian Fries, der mögli- cherweise auch den Kollnitzhof besessen haben könnte. Im Bayerhofer Urbar von 1650 kommen beide Gebäude nicht mehr vor. Wenn der Kollnitzhof Eigentum des Sebastian Fries war, so ist er nach dessen Tode auf seine Witwe Esther Friesin gekommen, die dann den Advokaten Mathäus Patrici geheiratet hat. Letzterer beschäftigte sich nach mehreren Bayerhofer Ak-

213 ten mit dem Verkaufe der beiden Häuser, wobei er die Vermitt- Am 9. April 1683 schreibt Dr. lung des Christof Karl von Waidmannstorff benützte. Patrici aus Graz (Bayerhofer Akten) an Christof Karl Freiher- Später finden wir den Kollnitzhof im Besitze der Familie ren von Waidmannstorff: Falls Kochler, von der der am 20. Oktober 1653 schon im Kollnitz- Khuchler Lust haben sollte, den hof wohnende Georg Christof Kochler von Jochenstein der Be- Kollnitzhof zu kaufen (oder sitzer desselben gewesen zu sein scheint. andere Friesische Sachen), so In den Steuerregistern kommt dieses Haus zum ersten Male im wäre es gut, dass er sich bald erklären möge. Jahre 1755 vor, wo als Besitzer Herr von Kochler angegeben Am 7. Mai 1683 derselbe an ist. 1760 fehlt es wieder. 1786 steht: Seine Gnaden Herr denselben aus Graz: Er bittet im Gubernialrat von Kochler. Namen seiner Ehewirtin mit Nach dem Urbar von 1792 zahlte Barbara Offnerin von dem Herrn Khuchler wegen des Kochlerhaus die Steuern. Im Grundbuch von 1792 ist es nicht Kaufes zu taktieren. Die Zahl 1683 ist jedenfalls eingetragen. 1829 war der Wolfsberger Magistrat der Besitzer, unrichtig gelesen, obwohl noch 1858 ist es als Stadtkaserne bezeichnet. Dabei steht, dass es im mehrere Schreiben Patricis an selben Jahre in Abfall gekommen ist. Waidmannstorff vorhanden Am 10. Feber 1810 wollte der Magistrat „die alte Kaserne Obe- sind, auf denen deutlich 1683 re Stadt 82 fest neben der Lavant“ an das Ärar verkaufen und 1684 zu lesen ist. Waidmannstorff ist nämlich (Stadtarchiv). schon 1671 gestorben. Viel- leicht sollte statt 8 eine 5 zu lesen sein.

Die Angaben Dr. Wittmanns über die letzten Eigentümer sind etwas verwirrend, das wohl auch deshalb, weil das Gebäude bis zum 14. Juni 1881 nicht im Grundbuch, sondern in der

Kärntner Landtafel Tom. XIV Fol. 161 geführt wurde.

Jedenfalls handelt es sich im gegenständlichen Falle um jenes

Haus, das ab oben angeführtem Datum im Grundbuch des Be- zirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der Einlagezahl 97, Baufläche 100 registriert ist und das ge- genwärtig die Anschrift 9400, Lavantquai 1 hat.

Aus dem genannten Grundbuch lässt sich folgende Besitzerfolge eruieren:

Mit Bescheid des Kärntner Landesgerichtes vom 14. Juni 1881 wurde die Liegenschaft -wie erwähnt- aus der Landtafel in das

Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg übertragen und seit diesem Zeitpunkt dort unter der EZ. 97 geführt.

Als Begründung für seinen Bescheid gibt das Landesgericht für

Kärnten die Verträge zwischen der Stadt Wolfsberg und der k.u.k. Staatsverwaltung vom 18. April 1857 und dem 27. April

1860 mit denen die Liegenschaft „dem hohen Ärar“ übergeben worden waren. Dr. Wittmann schreibt, dass das Gebäude „in

Abfall gekommen“ ist, was wohl bedeutet, dass es aus dem Be- sitz der Stadt in den der kaiserlichen Staatsverwaltung gelang- te.

214

Am 3. Feber 1928 kam das Objekt aufgrund der Österreichi- schen Bundesverfassung in den Besitz des Österreichischen Staatsschatzes. Der Anschluss an das Deutsche Reich bzw. die Besetzung durch Hitler brachte es mit sich, dass die Liegenschaft zwar recht verzögert, aber doch mit 7. Dezember 1940 aufgrund des Ost- markgesetzes vom 10. Juni 1939 und der dazugehörenden Durchführungsverordnung vom 23. März 1940 grundbücherlich dem Deutschen Reich - Reichsfinanzverwaltung zugeschrieben wurde. Nach Kriegsende wurde wieder die Republik Österreich Besit- zer des Gebäudes, und zwar seit dem 18. Mai 1949 auch im Grundbuch. Als Besitzer ist dort angegeben: Republik Öster- reich - Justizverwaltung / Bundesgebäudeverwaltung I.

215 83 LUBI

1755: 92; 1760: 77; 1786: 88; 1792: 88/83

Nach der Abrechnung Nr.5 gehörte dieses Haus dem Oswald Wadler, der auch 1675 und 1677 als Besitzer angegeben ist. 1679 sind seine Erben genannt. In der Abrechnung von 1690 steht: Hans Ubald Schwärzl von 1686 bis 1694, anjetzo von 1695 bis 1706 Andreas oder Maria Krämpl. Hans Ubald Schwärzl, geboren am 16. Mai 1664, ein Schneider, war ein Sohn des am 20. März 1685 gestorbenen Hans Georg Schwärzl und dessen Gattin Maria, geborene Göritzer, welche das Göritzerische Haus in der Viereghkgasse /:jetzt Nr.183:/ und den Schwarzlhof besaßen, und hatte die Maria Wadler, eine Tochter des Oswald Wadler jun. zur Frau. Er scheint das Haus von den Erben übernommen zu haben, da es am 26. August 1687 heißt, dass der Schneider Schwärzl zu seiner Mutter auf den Schwärzlhof ziehen und das Haus seines Weibes in der Stadt verkaufen wolle, was ihm jedoch mit der Drohung nicht gestattet wurde, dass man ihm sonst keinen Kreuzer in den Händen lassen würde. Tatsächlich ist er auch bis 1694 Steuer- zahler für dasselbe. Um diese Zeit muss dann das Haus auf eine zweite Tochter des Bäckers Oswald Wadler namens Kunigunde gekommen sein, die am 4. Feber 1686 den Schneider Johann Valentin Schwärzl geheiratet hatte, über dessen Verwandtschaftsbeziehungen zu den übrigen Schwärzls nichts bekannt ist. Dann am 21. Juli 1694 vertauschte der Magistrat im Namen der Kunigunde Schwärzlin und Wadlerin das Haus derselben der Maria Krämplin vorhin Schwärzlin. Diese Maria Krämplin ist nie- mand anderer als die Mutter des Hans Ubald Schwärzl. Diesel- be, wie oben erwähnt, eine geborene Göritzer, war in erster Ehe mit Hans Georg Schwärzl vermählt, der früher das Haus Nr.39 besaß, und dann das väterliche Haus seiner Frau, welches an- scheinend dem Magistrat für Schulden ihres Vaters verfallen war, für die Frau durch Übernahme der Schulden bzw. durch Hingabe des Hauses Nr.38 zu erhalten gesucht hatte. Nach dem Tode des Hans Georg vermählte sich dessen Witwe am 25. August 1688 mit Friedrich Egger, Sohn des gewesenen Landrichters Hans Egger und dessen Frau Agnes und später ein drittes Mal mit dem Fleischhauer Andreas Krämpl. Dadurch erklärt es sich, dass es vom letzteren in der Sitzung vom 11. März 1692 heißt, dass er des Eggers Witwe geheiratet habe, während er am 2. Mai desselben Jahres als Mann der Witwe Maria Schwärzlin bezeichnet wird. Diese Witwe, nunmehr wiederverehelichte Krämplin, ver- tauschte nun ihr Haus in der Viereghkgasse /:heute Nr.183:/ gegen das der Kunigunde Schwärzlin, weshalb schon im

216 Register von 1695 Andreas Krämpl als Steuerzahler für das Haus Nr.83 eingetragen ist. Damit stimmt auch die oben erwähnte Angabe in der Abrech- nung von 1690 überein. Im Register von 1720 zahlen Schwärzls Erben nur für Äcker. Das Haus gehörte damals dem Bierbrauer Andreas Hofmann, der auch 1734 vorkommt. 1737 zahlt seine Witwe, in den bei- den letzten Jahren auch für den „obligierten Tufftstein in der Viereghkgasse“, eine unverständliche Eintragung. Am 22. März 1737 wird im Rate gemeldet, dass der Bierbrauer Hofmann gestorben ist. Im Kataster von 1740 findet sich zuerst der Bierbrauer Johann Gottfried Mayer, dann Philipp Weinstabl bei diesem Hause. Ersterer hatte nach dem Ratsprotokoll vom 25. August 1737 die Witwe Anna Hofmannin geheiratet. Weinstabl aber heiratete laut Protokoll vom 11. Mai 1742 die Anna Regina Mayerin und wurde deshalb als bürgerlicher Bier- brauer aufgenommen. Die Mayerin wird mit der Hofmannin wohl identisch gewesen sein. Weinstabl bleibt dann in den Jahren 1755 und 1760. Im Jahre 1786 kommt statt ihm Josef Gantschnig vor, der das Haus laut Grundbuch von 1792 durch Ehe mit der Kunigunde Weinstablin übernommen hat. Dann folgt ebendaselbst sowie in den Jahren 1829 und 1858 Valentin Unterluggauer.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer für dieses Haus einen Valentin Unterluggauer an.

Es handelt sich bei dieser Liegenschaft zweifellos um jene, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 74, Baufläche 90 registriert ist und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Kollnit- zergasse 2 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 76.

Seit dem Jahre 1858 können bis heute auf diesem Hause fol- gende Besitzer festgestellt werden: Wann und wie das Objekt von Valentin Unterluggauer an den Johann Dohr gekommen ist, ist mir nicht bekannt. Jedenfalls wurde es am 31. März 1878 versteigert, und die Besitzrechte von Johann Dohr gingen damit an den Meistbieter Lazarus Gosch.

217 Drei Jahre später, am 20. Feber 1881 kaufte die Karoline von Klebelsberg, später verehelichte Oswald diese Realität, ver- kaufte sie aber schon am 16. Dezember 1889 an den Kaspar Labi /:bei Dr. Wittmann heißt das sichtlich nach diesem be- nannte Haus Lubi:/. Am 29. Oktober 1918 wurde das Haus neuerlich verkauft, und zwar an einen Raimund Steinwender, der dann nach seiner Verehelichung seiner Gattin Anna Steinwender die Hälfte über- schreiben ließ. Zum vierten Male wurde das Haus am 9. November 1925 ver- kauft. Die Steinwenders verkauften es an einen Karl Krenn, der es am 8. Mai 1951 seiner Tochter Mathilde Krenn, ab 1954 verehelichte Eberhard , übergab. Mathilde Eberhard verkaufte die Liegenschaft wieder, sodass wir ab dem 8. März 1956 Johanna und Rudolf Raab als Besitzer derselben antreffen. Aufgrund eines Schenkungsvertrages ist dann ab dem 9. Dezember 1965 Johanna Alleinbesitzerin.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Irene Stückler, wohnhaft in 9400, Johann Offner Straße 19, Besitzerin des Hauses, in dem neben Wohnungen Geschäftslokale wie die Bar Guinnes und das Waf- fengeschäft Martinz eingemietet sind. Auf dem Hoftor in der Kollnitzgasse befindet sich noch ein Schild mit dem Namen Unterluggauer und dem Zunftzeichen der Bierbrauer.

218 NACH 83

/:Hier beschreibt Dr. Wittmann die Geschichte von nicht mehr bestehenden Häusern im Raume der sogenannten „Arch“, das ist das Mündungsgebiet des Schoßbaches:/

Die Gegend, in welcher dieses Haus, dann die Häuser 84, 85, 86, 87, 88 und ein im Rektifikationsbefund von 1755 angeführ- tes, abgebranntes Haus lagen, wird daselbst und an verschiede- nen anderen Stellen „auf der Arch“ genannt. Zu einem Brunnen daselbst wurde laut Ratsprotokoll vom 3. September 1694 das Wasser vom Kanzlerischen Haus, dem heutigen Paurischen Haus, durch das Haus Nr.56, später 55 herabgeführt. Auf der Arch standen aber auch noch andere Häuser, deren La- ge wir nur beiläufig, zum Teil sogar überhaupt nicht nachwei- sen können. So finden wir in der Abrechnung Nr.5 angeführt: Gottsleichnamsbruderschaft, Wolfgang von Haidenburgs Erben, das Bayerhofer Stift, Christof Herschel, das Bürgerkaplaneiamt und Christof Seidl.

Das Gottsleichnamsamt ist zwar in der Abrechnung Nr.5, sowie im Steuerregister von 1695 ohne Haus angeführt und fehlt in der Abrechnung von 1690 ganz. In den Registern von 1675, 1677, 1679, 1720, 1734 und 1737 ist aber ausdrücklich ein Haus als Steuerobjekt desselben angeführt. Im Kataster von 1740 ist ebenfalls ein Haus als Eigentum desselben angegeben, dabei steht aber: Dermalen unauffindbar. Von da an wird dieses Amt auch nicht weiter in den Listen fortgeführt. Die dermalen zugänglichen Aufschreibungen gestatten auch jetzt nicht einmal eine Vermutung über die Lage dieses Hauses, abgesehen davon, dass es sich jedenfalls auf der Arch befunden haben muss, da es überall in dieser Gegend eingetragen ist.

Die Wolfgang Haidenburgischen Erben stehen in der Abrech- nung Nr.5 ursprünglich auf einem leer gebliebenen Blatt. Da- selbst ist aber verwiesen auf ein rückwärtiges Blatt, auf wel- chem eine Verrechnung zwischen Dr. Willensberger und der Stadt notiert wurde, nach der die Erben für die Zeit von 1645 bis 1671 inclusive je 5 Gulden an Burglehensteuer, also städti- sche Steuer, außerdem aber auch für den Leitenweingarten am Gries zu zahlen hatten. Um welches Haus es sich hier gehandelt hat, wissen wir nicht. Die Eintragung entspricht einem Gebäude auf der Arch. Nach einem Bayerhofer Urbar aus der Zeit des Vorgängers des Wolf- gang von Haidenburg, des Dr. Siebenbürger, ersieht man, dass damals ein Burglehenhaus bei der Schule nach Bayerhofen ge- hörte, was dieser Stelle der Abrechnung Nr.5 entsprechen wür- de.

219 In dem Inventar nach Siebenbürger kommt dasselbe als „Be- hausung, so Burglehen ist unter der Pfarrkirchen samt Garten dabei“ vor. Wir lesen aber im Ratsprotokoll vom 31. Oktober 1608, dass Herr Haid sein Burglehenhaus bei der Schule „von Handen gegeben“ hat und finden in späteren Inventuren zu Bayerhofen vom Jahre 1651 auch nichts mehr davon verzeich- net. Es bleibt also nur die Vermutung, dass die Eintragung des Na- mens, da ein Buch immer vom vorhergehenden abgeschrieben wurde, gewohnheitsmäßig auch später noch an dieser Stelle erfolgte, dass sich die dabei angeführte Burglehensteuer aber auf ein anderes uns nicht bekanntes Haus bezieht. Das Haidenburgische Burglehenshaus muss nach den obigen Angaben in der Gegend des jetzigen Schulplatzes gelegen ge- wesen sein, kann aber auch mit einem der heute noch unter der Kirche stehenden Häuser identisch sein, da wir die Geschichte von keinem derselben bis in diese Zeit zurückverfolgen können.

Als nächstes heute nicht mehr bestehendes Gebäude ist das des Bayerhofer Stiftes, das Bayerhofer Kaplaneihaus, angeführt. Die Stiftung selbst wurde schon Ende des 14. Jahrhunderts er- richtet. Der Zeitpunkt, in welchem zur Benützung durch den jeweiligen Caplan ein eigenes Häuschen erbaut wurde, ist je- doch nicht bekannt. In den vorliegenden Verzeichnissen ist das- selbe nur in der Abrechnung Nr.5, dann in den Steuerregistern von 1675 und 1677 erwähnt, endlich noch einmal im Grund- buch von 1792 als Hausruine bei der Aufführung der Grenzen eines anderen Hauses, und im Parzellenprotokoll von 1829 als eine der Pfarrkirche gehörige Ruine. Das Häuschen ist bei dem großen Brande von 1777 mit abge- brannt und seither nicht wieder aufgebaut worden, wenn es auch in einem Vergleich von 1788 noch als Haus bezeichnet wird. Im Jahre 1823 verkaufte der Magistrat den Platz, worauf das Häuschen gestanden hatte, dem Schneider Jerre. Der Kauf ging jedoch wieder zurück, weil sich nachträglich herausstellte, dass der Magistrat hiezu kein Recht hatte. Vielleicht sind die letzten Reste erst bei der Erbauung des Schulhauses, welches 1859 eröffnet wurde, beseitigt worden. Aus den Verkaufsakten von 1823 ist der Platz, auf dem das Gebäude stand, genau zu ent- nehmen, abgesehen davon, dass die Ruine in der Katastralmap- pe von 1829 noch eingezeichnet ist. Das Haus selbst war 56 Quadratklafter groß, dazu kamen noch 42 Quadratklafter Gar- ten. Als Grenzen sind daselbst angegeben: Gegen Osten der alte Friedhof, südlich das Schulhausgassl und die zum Schulhaus führende Stiege, westlich der Thomas Hackhoferische Würzgar- ten und nördlich der Josef Hauptmannische Würzgarten und

220 das Schoßbachl. Es entspricht dies also ungefähr der nordöstli- chen Ecke des neuen Knabenschulhauses. Auf dem nächsten Blatte der Abrechnung Nr.5 steht Christof Herschl anjetzo Bartlmä Reßlberger. Herschl war wahrschein- lich der Verweser im Pressinggraben gleichen Namens und war auch die Steuer von 1666 schuldig geblieben. Reßlberger kommt 1675, 1677 und 1679 vor und zahlt nach der Abrech- nung von 1690 noch bis 1706. Dies ist jedoch nicht gut mög- lich, da 1695 schon seine Witwe als Besitzerin genannt ist. Im Jahre 1720 zahlte die Steuern für das Reßlberger Häusl Anton Poltnik, der Besitzer des vis-a-vis gelegenen Hauses Nr.84. Dasselbe Verhältnis bestand in den Jahren 1734, 1737 und 1740, jedoch steht im Kataster, dass des Reßlberger Häusl der- malen nur ein geringes Gewölb sei. 1755, 1760 und 1786 ist das Gebäude nicht erwähnt. Im Grundbuch von 1792 ist es als Brennhäusl, zu Nr.84 gehörig, bezeichnet. 1829 bildete das Ge- bäude, welches auch in der Katastralmappe als teilweise hölzer- nes Objekt bezeichnet ist, ein Wirtschaftsgebäude des Hauses Nr.84. Nach einer Anmerkung im Grundbuch von 1792 wurde Kaufvertrag vom 4. Juni 1856: diese Realität als „Brennhütte mit Garten“ abgetrennt und an Johann Blumauer, Haus Nr.191, vormals Brennhütte, als beson- Johann Blumauer abgegeben. dere Realität eingetragen, siehe Später gelangte das Blaumauerhäusl in den Besitz der Gemein- auch Nr.191. de, in dem es verblieb, bis es anlässlich des Baues der neuen Knabenvolksschule abgerissen und in dieses Gebäude, dessen nordwestlicher Ecke es entspricht, einbezogen wurde. Im Jahre 1792 grenzte die Realität östlich an die Hausruine der Bayerho- fer Caplanei, südlich an die Gärten der Hackhofer und der Bay- erhofer Caplanei, westlich an die in den Rindermarkt führende Straße und nördlich an den Schoßbach, wodurch die Lage des Reßlbergerhäusels genügend sichergestellt ist.

Über die Lage des Hauses des Christof Seidl, von welchem je- doch in der Abrechnung Nr.5 nur der Name eingetragen ist, wissen wir nichts genaues, Am 17. Mai 1658 heißt es von dem- selben, dass es mit einer Seite infolge von Angriffen seitens der Lavant eingefallen sei. Man schrieb daher dem Seidl nach Kla- genfurt, er wolle sich wegen Erbauens des Hauses erklären, damit die Stadt die Ringmauer wieder erbauen könne. Sonst kommt nur noch im Ratsprotokoll vom 29. Juli 1661 die Be- merkung vor, dass Christof Seidl, Bürger in Klagenfurt, eine Behausung im Schlörergaßl in Wolfsberg besitze. Welches Gaßl damit gemeint ist, lässt sich nicht eruieren. Ein Zöhrergaßl, auch Zehrergaßl, führte von der Arch zum Platz /:das heutige Schlossergaßl:/. Vielleicht ist dasselbe damit ge- meint. Die Abrechnung Nr.5 nennt ferner einen Stefan Wutscher als Hausbesitzer in dieser Gegend, dessen Name durchgestrichen und durch Andrä Gruntnig ersetzt ist. Gruntnig erscheint auch im Register von 1675. ,

221 In den Jahren 1677 und 1679 zahlten seine Erben. Am 14. Mai 1680 erhielt Tobias Khobalt das Gruntniger Häusl im Zehrergäßl gegen das Erbieten, dasselbe zu erbauen. Er scheint dies jedoch nicht übernommen zu haben, da er kurz nachher um ein anderes Haus in derselben Gegend bittet /.siehe Nr.86:/, das er auch erhielt. Die Abrechnung von 1690 nennt uns einen Ulrich Grädl als Steuerzahler von 1687 bis 1706 mit Verweisung auf Blatt Nr.23 in der Abrechnung Nr.5, auf welchem Hans Ulrich Grädl als Nachfolger eines Ulrich Clomb genannt ist. Beide zahlen aber hier keine Haussteuer. Hans Ulrich zahlt auch nach den Regis- tern von 1675, 1677 und 1679 nur Contribution. Im Jahre 1720 ist er nicht zu finden.

Nach dem Steuerregister von 1695 muss auch ein Jörg Schrölle ein Haus in dieser Gegend besessen haben. In der Abrechnung Nr.5 kommt er nicht vor, wohl aber in den Registern von 1675, 1677 und 1679, zahlt aber nur Contribution. Nach der Abrech- nung von 1690 zahlte er für 1673 bis 1698, dann für dasselbe Objekt Mathes Strohhamer von 1704 bis 1706.

Im Zehrergaßl lag auch das Haus des Michael Grill, dem nach Abrechnung Nr.5 Martin Grill folgte. Mert Grill ist in den Re- gistern von 1675, 1677 und 1679 eingetragen, 1695 steht Mert Grills Witwe, in der Abrechnung von 1690 Anna Grillin als Steuerzahlerin von 1677 bis 1706, obwohl laut Ratsprotokoll vom 11. Dezember 1691 der Schneider Philipp Häusl die Toch- ter der Riemerswitwe Anna Grillin heiratete und das Häusl der- selben als Heiratsgut übernahm. Im Steuerregister von 1720 kommt das Haus als Martin Grillens selig Brandstatt vor. Wie es scheint, wurde das Gebäude nicht mehr wieder aufgebaut, da es in den Registern von 1734 und 1737 nicht erwähnt ist. Nach dem Kataster von 1740 besaß dann der Seifensieder Wolfgang Schlangenberger, dem das Haus Nr.42 gehörte, eine Brandstatt, die Grillische genannt, so dermalen ein Garten zu 65 Klafter. Versucht man diese Größenangabe zusammen mit dem Um- stande, dass das Haus im Zehrergaßl lag, zur Bestimmung des Standpunktes desselben zu benützen, so kommt man zu dem Schlusse, dass noch am ehesten die Parzelle Nr. 148 zwischen Haus Nr.44 und Nr.43 gehörigen Wirtschaftsgebäude von der Gasse bis an den Rand gegen die Lavant hin diesen Verhältnis- sen entsprechen dürfte. An der Gassenfront liegen nämlich nur die Gartenparzellen 144, 149 und 148, die beiden ersteren sind aber kleiner, während 148 mit 68 Klafter nach dem Kataster von 1829 ungefähr obigem Ausmaße entspricht. Schon früh verschwunden ist ein Haus, welches ungefähr auf Parzelle 142 gestanden sein dürfte.

222 Man entnimmt dies einer Eintragung im städtischen Urbar für 1674, wo es heißt: Tobias Khobalt von einem Gärtl neben sei- nem Haus am Schoßbach, worin vorhin eine Behausung gestan- den. Für dieses Gärtl am Haus beim Schoßbach hat Khobalt auch nach der Abrechnung Nr.5 in den Jahren 1675 bis 1679 die Steuern gezahlt. Andere Daten hierüber sind nicht vorhan- den.

Auf der Arch befand sich dann auch das Organistenhaus. In den vorliegenden Registern etc. ist dasselbe zuerst im Jahre 1695 besonders erwähnt. Es bestand jedoch auch schon früher. Wei- tere Angaben finden sich dann in den Jahren 1720 und 1734. Die Steuern bezahlte stets das Bürgerkaplaneiamt, weshalb es nicht immer abgesondert angeführt wurde. Im Ratsprotokoll vom 18. März 1773 steht: Das Haus, welches Josef Gunst selig bewohnt hat, war das Organistenhaus. Am 13. Mai 1775 war Bertl Perhonig der Stiefvater der Gunstischen Puppillen. Als solchem sollten dem Färber Bartl Perhonig am 7. Feber 1775 für das Organistenhäusl 154 Gulden ausbezahlt werden. Es bestand jedoch die Gefahr, dass die Gunstischen Puppillen dann nichts mehr haben würden, wenn das Haus ab- brennen sollte. Nach der Eintragung von 1786 hatte der Stadt- magistrat für das Organistenhäusl und die Bürgerkaplanei zu bezahlen. Im Ratsprotokoll vom 26. Mai 1747 steht: Das soge- nannte Organistenhäusl durch die Feuerbrunst im März 1716 ruiniert und ganz zur Brandstatt gemacht, bittet um Nachlass der Steuer hierfür. Im Kataster von 1740 steht: Bürgerkaplanei besitzt ein Haus, so eingegangen und das Organistenhaus genannt wird. Im Stift- buch von 1786 ist das Organistenhäusl aber doch noch erwähnt, und auch im Grundbuch von 1792 ist angegeben, dass das Haus Nr.84 an Haus Nr.88 und dann rückwärts an die Ringmauer und mit dem Garten an das Organistenhäusl grenzt. Daraus lässt sich die Lage desselben beiläufig entnehmen, welche dem Platz hinter Nr.84 gegen den Schoßbach und die ehemalige Ring- mauer hin entsprechen dürfte.

Ziemlich genau westlich von der Pfarrkirche, natürlich tiefer als dieselbe, lag das alte Schulhaus, wie man aus den alten Mappen von 1829 sehen kann. Sowohl nördlich als auch südlich von demselben befanden sich schmale Gassen. Erstere war nach den Angaben der Lage bei der Bayerhofer Kaplanei das Schulhausgassl, welches mit dem Friedhof durch eine Stiege verbunden war. Jenseits dieses Gässchens in der Gartenparzelle Nr.137 befanden sich in einem hölzernen Objek- te die Schulaborte. Für den Keller unter dem Schulhause zahlte die Bürgerkaplanei die Steuern.

223 Im Rektifikationsbefund von 1755 ist endlich an der Arch unter Nr.91 noch ein abgebranntes Haus erwähnt, welches keinem der heute dort stehenden Häuser entspricht. Ob darunter eines der vorstehenden Häuser oder noch ein anderes gemeint ist, lässt sich derzeit nicht herausfinden. Vielleicht gehört hierher die Notiz im Ratsprotokoll vom 1. April 1749: Johannes Six langt um die leerstehende Bürgerkaplaneibrandstatt nebst dem Weinstabl (Nr. 83 im Ausweis von 1755 aber Nr.92) gelegen, an. Wenn er mit genügsam Mitteln versehen, wird solchene ihm vergünstigt. Das Bürgerkaplaneihaus war aber das jetzige Haus Nr.88.

224 84 HAUPTMANN

1755: 93; 1760: 31; 1786: 89; 1792: 89/84

In der Abrechnung Nr.5 dürfte Caspar Zanger hierher gehören. Vielleicht gehört dann auch Dafür spricht, dass er auf einem diesem Hause entsprechendem hierher: 21. März 1642: Caspar Zanker, Bürger und Fleischhau- Blatte eingetragen ist, und ebenso wie seine Besitznachfolger er, kauft vom Michel Fleischhauer war, und dass ein halber Garten am Gries laut Ur- Katziandrischen Gerhab die bar von 1674 von seiner Witwe Magdalena am 11. November Mäzische Behausung. Abrech- 1681 an Paul Köckh und später an die Frau Margareth des An- nung Nr.1 für Christof Mäz sel. ton Poltnig gelangte, die später hintereinander auch das Haus zahlt pro 1637 der Fleischhauer Caspar Zanger. Nr.84 besaßen. Dagegen scheint nur zu sprechen, dass Caspar Zanger die Steu- Ratsprotokoll vom 12. Septem- ern bis inclusive 1676 bezahlt, während nach dem Register von ber 1659: Caspar Zanker erhielt 1675 für dieses Jahr auch Paul Köckh die Steuern für Nr.84 am 15. März 1637 das Bürger- gezahlt hat. Man sieht aber, dass Zanger bis inclusive 1673 recht. jährlich 15 bis 19 Gulden zu zahlen hatte, während ihm für 1674 bis 1676 nur circa 4 bis 6 Gulden vorgeschrieben waren. Es würde dies also ganz gut damit übereinstimmen, dass Paul Köckh von 1674 an das Haus Nr.84 übernommen haben kann, zumal in diesem Jahre bereits ein Sohn von Caspar Zanger in der Unteren Stadt das Fleischhauergewerbe betrieben hat. Von Caspar und Magdalena Zanger sind im Taufbuche drei Söhne notiert: Johann Caspar, geboren am 10. März 1643, Caspar, geboren am 26. Juli 1658 und Johann Christof, geboren am 14. Mai 1662.

Für das Haus zahlte dann wie erwähnt laut Register von 1675 der Fleischhauer Paul Köckh, der auch 1677, 1679 und 1695 Ratsprotokoll vom 9. März eingetragen ist. In der Abrechnung von 1690 steht dabei: 1703: Anton Poltnig kauft das anjetzo Anton Poltnig. Beide zahlen nach dieser Eintragung bis Haus des Paul Köckh. 1702. Ratsprotokoll vom 8. Oktober Der Fleischhauer Anton Poltnig findet sich dann auch in den 1765: Josef Poltnig hat das Jahren 1720, 1734, 1737 und 1740. In letzterem Jahre steht Haus des Johann Brunegger und auch schon sein Nachfolger Josef Poltnig, der nach 1755 auch dieser am 27. Juni 1775 dem Branntweinausschank betrieb. Er besaß im Jahre 1760 schon Sebastian Wieser um 400 Gul- das Haus Nr.41. Im Jahre 1786 gehörte Nr.84 dem Fleischhauer den und 2 Speziestaler verkauft. Es soll daher im Grundbuch Sebastian Wieser. heißen: Wieser von Johann Dann folgen im Grundbuch von 1792: Johann Brunegger, Peter Brunegger, dann Peter Schober Schober, Mathias Weinberger, Georg Steiner, Franz Schnerich etc. und Josef Hauptmann sen. und jun. Das Häuserverzeichnis von 1858 nennt dann Therese Haupt- mann.

Dr. Wittmann nennt also als letzte Besitzerin dieser Liegen- schaft die Therese Hauptmann.

225 Dabei handelt es sich zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 75, Baufläche 89 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Kanalplatz 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 77.

Laut Grundbuch besagten Bezirksgerichtes können seit 1849 folgende Besitzer dieser Liegenschaft festgestellt werden: Dr. Wittmann gibt an, dass das Häuserverzeichnis von 1858 die Therese Hauptmann als Besitzerin nennt. Dies kann aber nicht stimmen, denn Tatsache ist, dass laut Grundbuch des Bezirks- gerichtes Wolfsberg die Therese Hauptmann das Objekt schon am 14. Mai 1849 ihrem Sohn Anton Hauptmann übergeben hat, und dieser übergab es am 6. Oktober 1896 seinem Sohn Gottfried Hauptmann. Hauptmann ist also bei Dr. Wittmann ein sehr zutreffender Hausname. Am 6. November 1935 gelangte dann durch Einantwortung Klara Hauptmann in den Besitz der Liegenschaft und schließ- lich am 6. März 1959, ebenfalls durch Einantwortung Robert Hauptmann.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Robert Hauptmann, wohnhaft 9400, Schulplatz 1, Besitzer des Hauses, in dem u.a.das Zahnlabor des Zahntechnikers Peter Winkler eingemie- tet ist.

226 85 HORNOF

1755: 96, 1760: 80; 1786: 90; 1792: 90 /85

Verlässliche Daten über dieses Haus beginnen erst mit 1734, wo Andreas Grädl als Besitzer eingetragen ist. Im Register von 1720 scheint das Haus ganz zu fehlen, in der Abrechnung von 1690 steht ungefähr an der Stelle desselben Ulrich Grädl mit der Verweisung auf Seite 23 der Abrechnung Nr.5. Dort steht Ulrich Clomb 1670 bis 1675, anjetzo Hans Ulrich Grädl von 1676 bis 1686. Beide zahlen aber keine Rauchsteuer, waren also nur Gewerbetreibende ohne Haus. Es ist demnach noch frag- lich, ob die Eintragung bei 1690 sich schon auf das Haus be- zieht oder nicht. Für ersteres spricht die Eintragung an der dem Hause Nr.85 entsprechenden Stelle bei 1690, weil Hans Ulrich Grädl in den Jahren 1675, 1677 und 1679 noch nur als Gewerbetreibender verzeichnet ist, für die Zeit vor 1687, wo Ulrich Grädl in der Gegend des Hauses Nr.85 angegeben ist, könnten von den nach Haus Nr.83 angegebenen unsicheren Eintragungen hier in Be- tracht gezogen werden: 1. Christof Seidl, 2. Stefan Wutscher und Andrä Grundnig und 3. Jörg Schrölle. Halbwegs sichere Anhaltspunkte für die Herstellung eines Zu- sammenhanges haben sich aber nicht finden lassen. Andrä Grädl kommt noch in den Jahren 1740, 1755 und 1760 vor. Dann folgten nach den Steuerregistern Ursula Grädlin 1761, Barbara Schlangenbergerin 1768, Therese Wölflin 1781 und Anton Magis 1785. Das Grundbuch von 1792 verzeichnet des Anton Magis Witwe und hierauf Josef Schmid, der anscheinend mit einer Anna Ma- ria Magisin verheiratet war. 1829 und auch 1858 haben gleich- falls den Namen Josef Schmid, dann heißt es: Von 1873 an Franz Hornof.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses einen Franz Hornof an, der es seit 1873 besessen haben soll.

Es handelt sich bei dieser Liegenschaft um jene, die im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der Einlagezahl 76, Baufläche 87 eingetragen ist, und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Kanalplatz 2. hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 78.

227 Laut Erlaß der Hohen Landesregierung vom 20. Dezember 1858 wurde auf diesem Hause die Schlossergerechtsame als radizirt anerkannt.

Seit 1858 sind folgende Besitzer dieses Hauses grundbücherlich eingetragen: Dr. Wittmann schreibt: Ab 1873 Franz Hornof. Das genaue Datum der Eintragung der Eigentumsrechte für den Franz Hornof im Grundbuch war der 31. Dezember 1872, und Hornof erlangte diese aufgrund eines Kaufvertrages. Am 15. September 1908 wurde der Besitz nach dem Tode des Franz Hornof seinen Söhnen Franz und Friedrich Hornof zu gleichen Teilen eingeantwortet, vom 21. Juni 1911 an war dann aber Friedrich Hornof Alleinbesitzer. Die beiden Brüder müssen aber doch schon Jahre hindurch nicht bestens gewirtschaftet haben, sonst wäre die Liegenschaft nicht nach einem Jahr, nämlich am 23. September 1912 verstei- gert worden. Der Bestbieter war die angesehene und potente Wolfsberger Firma I.M.Offner. Doch diese blieb nicht lange im Besitz der Realität. Schon am 2. Juli 1913, also nicht einmal nach ganz einem Jahr kaufte eine Maria Hornof /:das Verwandschaftsverhältnis zu den Namens- vorgängern ist uns nicht bekannt:/ das Haus zurück und über- gab es am 16. Dezember 1960 ihrem Sohn Franz Hornof. Schließlich gelangte die Realität am 31. August 1982, ebenfalls aufgrund eines Übergabevertrages an Franz Hornof jun.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Franz Hornof, wohnhaft im Hau- se, noch immer dessen Besitzer, in dem er eine angesehene Kunstschlosserei betreibt. Z.B. stammt die Metallplastik des vom Künstler Karl Schüssler entworfenen Wolfes, der den Kreisverkehr an der Kreuzung St. Stefaner Straße/Südtangente ziert, von ihm.

228 86 PAIER

1755: 97; 1760: 81; 1786: 91; 1792/ 91/86

Dieses Haus bildete ursprünglich einen Teil des Hauses Nr.42, weshalb noch heute ein Durchgang durch beide Häuser hindurchführt. Mit Rücksicht darauf wurde es als hinterer Stock des Rudolphischen Hauses bezeichnet und gelangte mit dem jetzigen Hause Nr.42 wegen Schulden des Blasy Rudolph in den Besitz der Pfarrkirche, wie bei Nr.42 näher erörtert worden ist. Eine Trennung der beiden Häuser fand erst im Jahre 1680 statt, weil Tobias Khoboldt ersuchte, ihm den hinteren Stock des Rudolphischen Hauses, der St. Marxer Kirche gehörig, wenn es feil sei, um einen billigen Kauf zu vergünstigen. Dieser Tobias Khoboldt, wahr- Es ist dies jedenfalls derselbe Tobias Khoboldt, dem kurz vor- scheinlich der ältere, ist einer der wenigen, der in der Abrech- her am 24. Mai 1680 das Gruntingerische Häusl in der nung Nr.5 den Titel Herr führt, Zehrergasse gegen das Erbieten, dasselbe zu bauen, verliehen obwohl er zur Zeit der Anle- wurde. Mit dem Tobias Khoboldt, Sohn des Jakob, welcher bei gung derselben nur mehr ge- Nr.80 und 81 erwähnt wurde und den wir bei Nr. 87 wiederfin- wöhnlicher Bürger, nicht Rats- den werden, ist dieser jüngere Tobias offenbar nicht identisch, bürger war. Siehe bei Nr.87. und zwar schon deshalb nicht, weil er eine Witwe namens Si- donie hinterließ, während die Witwe des älteren Tobias Johanna hieß. Es wäre auch nicht gut zu erklären, dass der ältere Tobias, der ohnedies ein Haus besaß und als Arzt sowie als Ratsvertre- ter ein sicheres Einkommen besaß und auch sonst eine geachte- te Stellung einnahm, zwei Jahre vor seinem Tode als Bittender vor dem Magistrate auftrat, und zwar um offenbar minderwerti- ge Objekte, die für einen neuen Bürger immerhin wertvoll sein konnten. In welchem Verhältnisse die zwei Tobias zueinander standen, ist leider nicht bekannt. Das Gruntinger Häusel hat unser Tobias Khoboldt wohl deshalb nie faktisch in Besitz genommen, weil sich ihm im hinteren Stock des Rudolphischen Hauses ein bes- seres Objekt bot. Derselbe wurde am 27. September 1680 auf 100 Gulden geschätzt, dem Khoboldt aber am 22. November 1680 um 75 Gulden überlassen. Lange hat dieser Khoboldt sich des Besitzes nicht erfreut, denn am 22. April 1689 verkaufte schon die Witwe Frau Sidonie Khoboldtin durch ihren Beistand Hans Reinhard ihre von ihrem Mann Tobias ererbte Hälfte des Rudolphischen Hauses, an das Zehrergaßl anrainend, an die Witwe Frau Ursula Sandtner. Vom Hause floss laut einer Beschwerde vom 10. Mai 1689 des Mathes Göbl „der Guss und das Keret“ in den Garten des letzte- ren. Mathes Göbl hatte auch schon am 21. Juli 1681 gebeten, dem Khoboldt aufzutragen, dass er den Ausguss, der in sein Gärtl geht, ordentlich auszuführen.

229 Ursula Sandtnerin war die Witwe des am 18. September 1684 verstorbenen Paul Sandtner, der das Haus Nr. 38 besaß. Sie verkaufte Nr.86 schon am 14. September 1696 ihrem Sohn Ratsprotokoll vom 22. Dezem- Franz Sandtner. Im Register von 1695 ist sie noch mit dem Be- ber 1744: Mathias Schinihlaub, Schneider, überlässt sein Haus merken „vom Rudolphischen Haus“ eingetragen. 1720 steht und Gewerbe dem Paul Caspar schon der Schneider Mathes Schinichlaub als Besitzer, ebenso Lachbauer aus Oberösterreich. 1734, 1737 und 1740. Bei 1740 steht dabei: Später Schneider Soll Kastanienbäuml am Priel Paul Caspar Lachbauer. Letzterer kommt dann 1755 und 1760 setzen und unterhalten. vor. Sein Besitz ging dann durch Ehe mit Maria, geborene Lachbauer, auf Johann Schlecker, gleichfalls Schneider, über, der 1786 sowie im Grundbuch von 1792 genannt ist. Im Jahre 1829 ist ein Johann Klecker eingetragen, was viel- leicht nur undeutlich geschrieben ist, im Jahre 1858 eine Maria Gerenig.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzerin dieser Liegenschaft für das Jahr 1858 eine Maria Gerenig an.

Dabei handelt es sich jedenfalls um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 77, Baufläche 85 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Kanalplatz 3 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 79.

Seit 1858 können auf diesem Hause folgende Besitzer festge- stellt werden: Die erste Eintragung im Grundbuch besagt, dass die Liegen- schaft am 31. März 1870 durch Einantwortung von einer Anna Herineck zu gleichen Teilen auf Susanne Doser und Karoline Schober überging. Ob die Namen Herineck und Gerenig vielleicht nur ungenaue Schreibweisen sind, kann nicht festgestellt werden. Jedenfalls sind solche Fälle bei der Übertragung vom Urbar auf das Grundbuch sichtlich nicht auszuschließen. Am 10. September 1887 erhielt Benedikt Schober die Eigen- tumsrechte der Karoline Schober grundbücherlich eingetragen, und am 7. Oktober 1887 kaufte Johann Payer die gesamte Lie- genschaft, die dann bei Dr. Wittmann auch seinen Namen trägt. Nach seinem Tode wurde der Besitz am 16. August 1901 zu je einem Sechstel seiner Gattin Maria und den Kindern Julius, Kreszentia, Margareth, Rosalia und Maria d.j. eingeantwortet.

230 Am 14. August 1907 kaufte Margarethe Paier die Anteile von Mutter und Geschwistern und hatte damit den Besitz sozusagen wieder vereint, und diesen veräußerte sie am 21. Feber 1914 dem Wagner Josef Oberrisser. Am 20. Dezember 1932 übernahm dessen Sohn Richard Ober- risser Haus und Gewerbe und begann der Zeit gemäß auch mit der Produktion von Schiern, die dann unter dem Markennamen RIOB bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts auf dem Markt waren. Am 25. Feber 1983 kam aufgrund eines Schenkungsvertrages Anna Oberrisser in den Besitz der Liegenschaft.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Anna Oberrisser, wohnhaft im Hause, noch immer die Besitzerin des Hauses, das eher baufäl- lig ist und dessen Geschäftsräume, in denen lange Jahre die „Lebenshilfe“ /:Betreuung Behinderter:/ ihre Werkstätten hat- te, nun leer stehen.

231 87 ABGERISSENES SCHLEINZERHAUS Vielleicht war dieses Haus 1755: 95; 1760: 79; 1786: 92; 1792: 92/87 identisch mit demjenigen, für welches die Fleischhauerbru- derschaft zum hl. Blut laut Be- Scheinbar ist dieses Haus in der Abrechnung Nr.5 nicht ange- richt über die Reise des Bi- führt. Es gehörte damals nämlich dem Bader Tobias Khobaldt, schofs Georg III. im Jahre 1521 der weiter vorne bei Haus Nr.81 ohnedies eingetragen war. Dort (Carinthia 1905) die Befreiung ist wenigstens notiert, dass er vom Gärtl am Haus beim Schoß- haben wollte. Sie hatten es für ihren Kaplan gewidmet. Es lag bach zu zahlen hatte, welches Gärtl laut dem Urbar von 1674 im Zehrergaßl am Freithof, also „neben seinem Haus am Schoßbach“ lag. anscheinend an der Ecke des Das Haus selbst ist in diesen beiden Aufzeichnungen nicht wei- Gaßls. ter erwähnt, wohl aber in den Registern von 1675, 1677, und1679 und dann in den Jahren 1695 sowie in der Abrechnung von 1690 als Eigentum der Johanna Khobaldtin, Witwe des Tobias, angegeben. Dieser Tobias Khobaldt im Vergleiche mit dem Besitzer des Hauses Nr.86 jedenfalls der ältere, war ein Sohn des Baders Jakob Khobaldt /:siehe bei Haus Nr.81:/. Nach dem jedenfalls vor dem 31. März 1656 erfolgten Tode seines Vaters übernahm er, ob für sich allein oder für Rechnung der Jakob Khobaldtischen Erben, ist nicht sicherzustellen, das väterliche Haus Nr.81, wo er sein Badergewerbe ausübte, besaß aber in den Jahren 1656 bis 1658 auch das Nebenhaus Nr.80. Vom Au- gust 1656 an war er durch zwei Jahre Stadtrichter und kam als solcher in Verlegenheiten, weil er am Kolomonimarkt 1657 beschuldigt wurde, bei einem „Rumor“, wo er als Richter inter- venierte, einen Soldaten erschlagen zu haben. Zu Kolomoni 1658 fungierte er neben seinem Bruder Mathes /:siehe Nr.50 und 136:/ als Marktbeamter. Am 16. Juni 1660, nach dem Tode des Mathes Khoboldt, er- scheint Tobias auch als Besitzer der Canzlmühle, was aber wahrscheinlich nicht richtig sein dürfte, da er der Gerhabe der Erben seines Bruders war. Bis in den Sommer 1662 blieb Tobias noch Ratsfreund, dann aber musste er wegen mehrfacher Ehebrüche zurücktreten. Als dann im Jahre 1673 das Haus der Jakob Kowaltischen Erben an Hans Reinhard verkauft wurde, dürfte Tobias das Haus Nr.87 erworben haben. Ein genauer Zeitpunkt hierfür lässt sich nicht auffinden. Der 3. Oktober dürfte der Tag In den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 kommt er, wie der Beerdigung gewesen sein, da die Gärten des Tobias über- erwähnt, als Eigentümer vor. Er starb laut Sterbematrikel des einstimmend mit 2. Oktober Pfarramtes am 3. Oktober 1682. Daselbst wird er außer als Chi- 1682 auf seine Witwe Johanna rurgius auch als Musikus bezeichnet. Außer dem Haus Nr.87 umgeschrieben wurden. und dem Garten daneben, auf dem früher auch ein Haus gestan- den hatte, besaß Tobias noch einen Garten am Stadtgraben beim Prieltor, dann die Gräben hinter dem Schnepfischen Haus /:Nr.92:/ und gegen den Schoßbach, sowie einen Weingarten, gegen St. Johann liegend.

232 Letzteren hatte er mit Testament laut Ratsprotokoll vom 21. Jänner 1689 dem Baderhandwerk dergestalt vermacht, dass seine Frau Johanna bis zu ihrem Tode gegen eine Messe den Fruchtgenuss haben und dass derselbe, wenn ihn das Handwerk nicht mehr haben wollte, an das Spital zum hl. Blut fallen sollte. Der Weingarten war aber zu dieser Zeit bereits abgeödet. Als ehelichen Sohn des Tobias bezeichnete sich selbst laut Ratsprotokoll vom 27. November 1682 der Müller Erhard, der, wie er sagt, von seinem Vater die Canzlmühle übernommen hatte und nun nach dem Tode desselben die Mühle in Bestand übernehmen oder kaufen wollte. Als Kinder dieses Erhard und seiner Frau Katharina sind im Taufbuche angegeben: 19. Juli 1661 Anna, 8. September 1663 Matthäus, 21. März 1667 Bartlmä, 30. September 1670 Elise und 21. Mai 1673 Maria. Tobias Khoboldt hatte jedoch nicht nur diesen ehelichen Sohn, sondern auch uneheliche Kinder hinterlassen. Das Taufbuch nennt uns am 18. September 1658 eine Imster, am 11. August 1667 eine Eva Maria und am 4. Mai 1672 einen Florian. Aus Ratsprotokollen und Gerichtsprotokollen ist ebenfalls er- sichtlich, dass Tobias Khoboldt es mit der ehelichen Treue nicht sehr genau nahm. So bekannte am 2. September 1662 des Anderl Juritsch Weib, dass er noch als Stadtrichter, als sie noch lediger bei ihm im Dienst war, mit ihr sich einmal in der Nacht vergangen habe. „Er habe ihr dabei das Maul zugehalten“. Am 17. Jänner 1668 bekannte die Schreinerin im Rindermarkt, dass er im Frühjahr 1667 dreimal in des Jurinickel Weiden mit ihr Ehebruch getrieben habe. Die Angelegenheit endlich, wo er laut Sitzungsprotokoll vom 29. Juli 1661 wegen mit einer Margare- the Schölterin begangenen Ehebruches mit noch zwei Schick- salsgenossen vom Ehrenamte eines Ratsfreundes enthoben wurde, hat bereits oben Erwähnung gefunden. Seine Frau Johanna, auf welche, wie gleichfalls schon erwähnt, nach seinem Tode das Haus und die Gärten übergingen, mag demnach kein besonders glückliches Eheleben gehabt haben. Sie wird uns in der Abrechnung von 1690 und im Register von 1695 als Besitzerin des Hauses Nr.87 angeführt. Nach ersterer zahlte sie bis 1706. Das Steuerregister von 1720 spricht nur von einem Khoboldtischen Haus, ohne den Besitzer zu nennen. In den Jah- 12. Jänner 1748: Die verwitwete Archweberin Johanna ren 1734, 1737 und 1740 gehörte dasselbe dem Weber Martin Neuholdin will den Tischlerge- Neuhold. Derselbe könnte möglicherweise ein Verwandter des sellen Josef Rauter heiraten. Khoboldt gewesen sein, da, wie bei Nr.136 erwähnt werden wird, ein Elias Neuhold eine Schwägerin des Tobias geheiratet hatte. Ihm folgten in den Jahren 1755 bis 1760 die Archweberin Jo- hanna Neuholdin, 1764 der Flickschuster Lorenz Herzog, 1784 bis 1786 Gregor Schilcher, ein Taglöhner, dann laut Urbar von 1792die Maurer Mathias Pa schinger und Balthasar BernsteinPaschinger erhielt das Haus laut Grundbuch von 1792

233 von einer Maria Grundnerin, Bernsteiner von einer Genovefa Bernsteiner. Von 1863 an ist die Helena Waschnig angegeben.

Anlässlich des Baues des jetzigen Knabenschulhauses wurde das gänzlich baufällige Haus, dessen Raum jetzt ein freier Platz einnimmt, demoliert.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzerin dieses Hauses im Jahre 1863 die Helena Waschnig an.

Bei dieser Liegenschaft handelt es sich zweifellos um jene, de- ren Gebäude, wie Dr. Wittmann erwähnt, im Zuge des Neubaues der Knabenvolksschule, der 1898 begann und 1900 fertiggestellt war, abgerissen wurde, nachdem die Stadtgemein- de Wolfsberg sie am 18. Feber dieses Jahres (1900) erworben hatte. Die Grundfläche bildet heute als Ortsraum den größten Teil des Kanalplatzes. Aus dem Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katast- ralgemeinde Obere Stadt wurde die bezügliche Einlagezahl erst am 29. Oktober 1956 als gutsbestanslos gelöscht.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Eintragungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 80.

Bis zur grundbücherlichen Löschung der Ez. waren folgende Personen bzw. öffentliche Institutionen Besitzer der Realität: Am 24. Juli 1868 ging das Haus nach abgeschlossenem Erbver- fahren von der verstorbenen Helena Waschnig auf eine Maria Waschnig über. Diese verkaufte dann die Liegenschaft am 24. Oktober 1882 an Simon Schliefnig, und in den Folgejahren gab es einen fünfmaligen Besitzerwechsel, jedesmal durch Kauf: 6. Oktober 1886 an Anna Mühlbacher, 29. Juli 1889 Maria Paier, 10. Dezember 1891 Agnes Schleinzer, /: von dieser stammt auch der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname:/, 24. Juli 1899 Leopold Aufreiter und schließlich am 18. Feber 1900 die Stadt- gemeinde Wolfsberg. Die Käufer waren fast nur Frauen, und es drängt sich der Ver- dacht auf, dass die Baulichkeiten schon damals nahezu ab- bruchreif waren und von den Käuferinnen sozusagen nur als Durchgangsstation benützt wurden, bis sich etwas besseres anbot. Leopold Aufreiter, der damals schon das Haus Hoher Platz 14 und das Nachbarhaus Kanalplatz 5 besaß, kaufte es sichtlichals Spekulationsobjekt. Er wusste anscheinend, das die Stadtge- meinde nach der Fertigstellung der neuen Schule den Kanal- platz ausweiten wollte.

234 88 AUFREITER

1755: 94; 1760: 78; 1786: 93; 1792: 93/88

Dieses kleine Häuschen wird in den ältesten Aufzeichnungen stets als Bürgerkaplaneihaus bezeichnet und hat ursprünglich wohl auch einem Kaplan als Wohnung gedient. Später waren Inwohner darin untergebracht. Am 24. Mai 1662 wird angege- ben, dass daselbst eine Bestandschmiede betrieben worden ist. Rediff hat jedoch nicht sofort Am 1. Juni desselben Jahres wurde es dann an Franz Benedikt bezahlt, da er am 11. Mai 1703 zehnjährige Zinsen für das Kap- Rediff, dem Besitzer des Hauses Nr.40 verkauft, was am 17. laneihaus zu zahlen hatte. Juni 1662 vom Vizedom ratifiziert wurde, sodass am 30. Okto- ber 1662 der Kaufbrief ausgefertigt werden konnte. Auf Benedikt Rediff folgten nach den Aufzeichnungen zunächst von 1695 an dessen Erben, dann im Kataster der Hofkastner Johann Georg Förtsch als Steuerzahler vom „sogenannten Caplaneihäuslein im Hof über Zwerg gebaut mit einem Behaltnußgewölb, einer Stallung für 12 Rinder nebst geringem Garten“. Am 12. Oktober 1736 bat der Stadtorganist Mathes Willinger, den Ofen im Kaplaneihäusel reparieren zu lassen. Das Gebäude wurde demnach für Mietparteien verwendet, wenn Willinger nicht etwa in dem Hause neben dem Pfarrhofe in der Methgasse gewohnt hat, welches als „Kaplanei bei der Stadt“ bezeichnet wurde. Laut Ratsprotokoll vom 7. August 1744 verkauft der dann mitt- lerweile zum Burghauptmann in Villach beförderte Johann Siehe die Notiz bei der Brand- Georg Förtsch das Kaplaneihäusel an den Handschuhmacher statt Nr.84 Johann Payr. Derselbe besaß das Haus noch bis 1772, in wel- chem Jahr ihm dann sein Sohn Felix Payr folgte. Das Grundbuch von 1792 nennt hierauf als Besitzer einen Jo- hann Fritz und dann Alois Gahser. 1829 sind die Fritzischen Erben angeführt, 1858 Josef Reser.

Dr. Wittmann gibt also für das Jahr 1858 als letzten Besitzer dieses Hauses den Josef Reser an.

Bei diesem Hause handelt es sich zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 79 Baufläche 78 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Kanalplatz 5 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 81.

235 Aus den Angaben im Grundbuch des Bezirksgerichtes gehen folgende Besitzer hervor: Am 10. März 1877 übernahm nach dem Tode ihres Gatten Josef Reser die Witwe Maria Reser das Haus, das allerdings am 2. Oktober 1882 versteigert werden musste. Als neuer Besitzer scheint dann Leopold Aufreiter auf, den wir schon bei dem ab- getragenen Hause Nr.87 und dem Hause Hoher Platz 14 ken- nengelernt haben. Am 17. Juni 1908 erhält Maria Aufreiter das Haus eingeant- wortet und übergab dieses am 13. September 1926 ihrer Toch- ter Maria Aufreiter verehelichte Schreiner. Am 27. November 1932 kaufte Alois Jäger die Liegenschaft, die nach seinem Tode folgend aufgeteilt wurde. Albine Jäger 2/8, Helga Jäger und Ingrid Jäger verehelichte Koller je 3/8. Am 10. August 1977 erhielt Dipl. Ing. Ernst Jäger die Hälfte und kaufte dann am 1. Juni 1983 die andere Hälfte, sodass er seit diesem Datum Alleinbesitzer der Liegenschaft war.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Diplomingenieur Ernst Koller, Vermessungsbüro und staatlich beeideter Konsulent etc., wohn- haft Alois Huth Straße 5 der Besitzer dieser Liegenschaft, die vom Rechtsanwaltsbüro des Dr. Siegfried Schüßler verwaltet wird.

236 89 war das alte SCHULHAUS

Dasselbe stand gerade westlich unter der Kirche, der Mitte des heutigen Schulplatzes entsprechend, wie aus der Katastralmap- pe von 1829 zu entnehmen ist. Zu beiden Seiten führten schma- le Gäßchen in der Richtung gegen das Haus Nr.83, von denen wenigstens das nördliche nach Angaben bei dem Bayerhofer Kaplaneihaus in eine Stiege gegen die Kirche hin überging. Seit wann dieses Gebäude als Schulhaus dient, ist nicht weiter be- kannt. In dem Steuerregister ist es seit 1720 ausdrücklich er- wähnt, weil das Bürgerkaplaneiamt für den Keller unter dem- selben steuerpflichtig war.

Dr. Wittmann gibt an, dass dieses „alte Schulhaus“ gemäß der Katastralmappe von 1829 „der Mitte des heutigen Schulplat- zes“ entspräche. Das stimmt aber mit den Tatsachen nicht ganz überein: OSR Werner Presser zeigt in seinem Buche „Wolfsberg da- mals“ auf den Seiten 54 bis 56 Fotos aus dem Jahre 1898 /:Wittmanns Werk stammt aus 1912:/, aus denen hervorgeht, dass das „alte Schulhaus“ etwa das nordöstliche Viertel des neuen Schulhauses bildete.

Jedenfalls handelt es sich im Kern dabei um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 80, Baufläche 91 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Schulplatz 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 82.

Hier scheint es im Zusammenhang mit diesem Hause ange- bracht, etwas über die Entwicklung des Schulwesens in der Stadt zu sagen: Schon im Mittelalter führten die Minoriten eine Lateinschule, doch erst die Maria Theresianische Schulreform brachte ja die allgemeine Schulpflicht, und so finden wir im Jahre 1760 eine einklassige Trivialschule in Wolfsberg, die 1818 zweiklassig wurde. Als Schulgebäude dürfte schon das Haus Nr.89 gedient haben, denn aus einem Bescheid des Bezirksgerichtes Wolfsberg vom 16. Juni 1853 erfahren wir, dass „die im diesem Grundbuch Tom.I pag 156 als Eigentümerin dieses Schulhauses angeschriebene Kirche St. Markus hier eingetragen und sofort

237 aufgrund der von der Kirchenvorstehung St. Markus ausge- stellten Auffandungs-Urkunde vom 19. November 1852 unter Berufung auf den unauffindbaren Kaufvertrag vom Jahre 1818 am 28. Juni 1853 auf die Stadtgemeinde Wolfsberg umge- schrieben“ wurde. Im Klartext heißt das: Als die Schule in Wolfsberg 1818 zwei- klassig wurde, kaufte die Gemeinde der Kirche St. Marx das Haus, in dem sich diese Schule befand, ab. Fünf Jahre später, 1823, führte die Schule schon drei Klassen, und im Jahre 1854 hatte die „Pfarrhauptschule“ mit einem Schülerstand von 354 schließlich 4 Klassen. Anscheinend war das Schulgebäude aber in dieser Zeit nicht mehr tragbar und wohl auch zu klein, und so wurde auf der Parzelle, auf dem sich das alte Gebäude befand, ein Neubau errichtet, der 1857 bezogen wurde und den wir im Buche von Presser sehen. Die Schülerzahlen dürften nach dem Inkrafttreten des Reichs- volksschulgesetzes von 1869 weiter stark angestiegen sein, denn ab 1871 wurden erstmals Parallelklassen für Knaben und Mäd- chen geführt, wobei die Mädchen im heutigen Hause Hoher Platz 12 untergebracht waren. Schließlich wurde 1898 das heu- te noch bestehende Gebäude errichtet. Es diente im Laufe der Zeit als Volksschule und Hauptschule, seit 1964 als Oberstu- fengymnasium und schließlich seit 1985 als „Vereinshaus“ und Musikschule.

238 90 KOLLNITZSTÖCKL

1755: 69

Ober dem Tor sieht man das Wappen des Roman von Kollnitz und die Jahreszahl 1549. Ob diese Jahreszahl auf einen Umbau deutet oder mit der Neuerwerbung des Hauses in Verbindung steht, ist unbekannt. In dem Bericht über die Reise des Bischof Georg III. nach Kärnten vom Jahre 1521 ist neben dem Koll- nitzhof ein Nebenhäuslein besonders erwähnt. Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Kollnitzer ver- kaufte, wie schon bei Nr.82 angeführt wurde, der Freiherr von Kihsl im Namen seiner Frau Katharina, einer Tochter des Leonhard, des letzten Kollnitzers, sämtliche Kollnitzische Be- sitzungen in und bei Wolfsberg mit Kaufvertrag vom 22. Mai 1595 an Dr. Christof Siebenbürger und dessen Frau. In diesem Vertrage ist das jetzige Haus Nr.90 als „neuer Stock gegenüber“ bezeichnet. Von Siebenbürger gelangte es an die Familie Khochler von Jo- chenstein. Im Rektifikationsbefund von 1755 ist Herr Khuchler als Eigentümer angegeben, 1786 Seine Gnaden Herr Gubernialrat von Khuchler. Dann kommt das Haus erst im Par- zellenverzeichnis von 1829 unter dem Namen Therese Moser und 1858 als Besitz der Anna Fiala vor. Im Grundbuch von 1792 fehlt es als Landtäfliches Haus. Aus einer Bemerkung bei Nr.96 sieht man aber, dass es damals dem Kaffeesieder Moser gehörte.

Dr. Wittmann nennt für das Jahr 1858 eine Anna Fiala als Be- sitzerin dieses Hauses.

Es handelt sich dabei jedenfalls um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 102, Baufläche 98/1 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Gerichtsgasse 1 hat.

Die Liegenschaft wurde nach Auflösung der Kärntner Landtafel am 22. März 1991 in das Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der oben ge- nannten Einlagezahl übernommen.

Da die Angaben in der Kärntner Landtafel nicht zur Verfügung standen, können die Besitzer nur lückenhaft genannt werden:

239 1939, als die Straße zwischen Wolfsberg und St. Andrä im Raume Kleinedling/Kleinrojach begradigt und ausgebaut wur- de, musste eine Familie Tomaschitz, die in der Nähe des heuti- gen Marktgeländes ein Häuslein hatte, von dort weichen. Mit der Ablösungssumme kaufte man das Haus in der Gerichtsgas- se.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist der Sohn dieser oben genannten Familie, Josef Tomaschitz, Besitzer des Hauses, in dem er auch wohnt.

240 91 PAYER

1755: 68; 1760: 60; 1786: 98; 1792: 98/91

Dieses Haus hat nachweisbar durch 210 Jahre derselben Familie gehört, vielleicht sogar noch länger. Nach der Abrechnung Nr.5 zahlte dafür von 1666 an Jakob Haydt die Steuern. Ein Georg Haydt hatte laut Ratsprotokoll vom 18. August 1643 die junge Sattlerin, Stöckrautische Witwe, geheiratet und um Bürgerrecht gebeten, was ihm bewilligt wurde. Es ist möglich, dass auch schon dieser Haydt mit dieser Verhei- ratung das Haus Nr.91 erhielt. Jakob Haydt besaß dasselbe nach der Abrechnung von 1690 bis zum Jahre 1702. Dann folgte Bartlmä Haydt, der 1737 als Stricker bezeichnet ist. Dann nach 1740 der Sockenstricker Heinrich Haydt, im Jahre 1786 dessen Witwe. Hierauf laut Grundbuch von 1792 zuerst Georg Haydt, der das Haus von seiner Mutter Helene übernahm, dann Johann Haydt II. und Johann Haydt III. Derselbe Name ist 1829 und 1858 eingetragen, zuletzt mit dem Bemerken: von 1876 an Georg Eibensteiner.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses einen Georg Eibensteiner.

Es handelt sich bei dieser Liegenschaft um jene, die im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 81, Baufläche 102 geführt wird und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Gerichtsgasse 3 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 83.

Danach sind seit 1858 folgende Besitzer des Hauses festzustel- len: Die Realität ging nicht, wie bei Dr. Wittmann gesagt, von Jo- hann Haydt III an Georg Eibensteiner, sondern am 29. März 1876 von dessen Witwe Maria Haydt, die das Haus dem Eibensteiner verkaufte. Am 14. September 1882 wurde das Haus der Maria Stindl ein- geantwortet, die eine geborene Eibensteiner war. Am 7. Dezember 1889 kaufte eine Judith Karoline Steiner diese Realität, verkaufte sie aber am 10. Juni 1891 an Andreas und Johanna Paier und ab dem Jahre 1913 war Andreas Paier Al- leinbesitzer des Hauses, das bei Dr. Wittmann auch seinen Na- men trägt.

241 Am 24. November 1920 kaufte der Brennstoffhändler Florian Trippolt das Gebäude, das am 14. Jänner 1942 im Erbgang an seinen Sohn Hans Trippolt gelangte, und dieser übergab laut Ehepakt am 22. April 1948 die Hälfte der Liegenschaft seiner Gattin Elisabeth Trippolt.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Elisabeth Szolar geborene Trippolt und Dieter Szolar, wohnhaft in 9400, Kasernenweg 6, je zur Hälfte Eigentümer des Hauses.

242 92 JUDITH STEINER

1755: 77; 1760: 65; 1786: 99; 1792: 99/92

In Betreff dieses Hauses sind sichere Daten erst seit 1720 vor- handen. Die gleichbleibende Reihenfolge in den älteren Auf- zeichnungen lässt aber wohl mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, dass dieses Haus zur Zeit der Anlegung der Abrech- nung Nr.5 dem Hans Pirner (Pierner) gehörte, der von 1668 an dafür zahlte. Das Register von 1675 nennt dessen Witwe, wo- rauf 1675, 1677 und 1679 Hans Vonorth, in der Abrechnung von 1690 Hans Orth eingetragen ist. 1720 gehörte das Haus sicher dem Christian Arlstorfer, 1734 und 1737 der Schneiderswitwe Veronika Arlstorferin, deren Tochter laut Ratsprotokoll vom 27. Feber 1739 den Schneider Tobias Jäger heiratete, der auch 1740 eingetragen ist. Dabei steht Hans Jörg Lusche. Letzterer hat laut Ratsprotokoll vom 29. Mai 1750 die Witwe des Jäger geheiratet. Er ist 1755 und 1760 als Besitzer eingetra- gen, 1768 findet sich aber die Witwe eines Paul Jäger, dann Ignaz Ziegler. Lusche dürfte also das Haus vielleicht nur für 19. September 1781: Das seine Frau bis zur Großjährigkeit ihres Sohnes Paul aus früherer Zieglerische Haus und Schnei- derrecht lizitirt Johannes Viola Ehe verwaltet haben. /:sonst steht überall Fiala oder Auf Ziegler folgte von 1781 an Johann Fiala, dann nach dem Figala!:/. Grundbuche von 1792 dessen Frau Maria Figalin und hierauf Franz Peschka, dessen Name noch 1829 und 1858 eingetragen ist.

Dr. Wittmann gibt als letzten bekannten Besitzer dieses Hauses einen Franz Peschka an.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 82, Baufläche 104 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Gerichtsgasse 5 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 84.

Danach sind seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer dieses Hau- ses bekannt: Franz Peschka besaß die Liegenschaft bis zum 16. März 1872. Mit diesem Datum verkaufte er sie an eine Karoline Scharf. Nach ihrem Tode erbte am 18. Feber 1905 ihr Sohn Felix Scharf die Realität, und am 6. Jänner 1943 ging sie durch Ei- nantwortung an eine Johanna Paulitsch .

243 Hier muss erwähnt werden, dass der von Dr. Wittmann verwen- dete Hausname „Judith Steiner“ anscheinend völlig fehl am Platze ist, weil dieser Name in der Besitzerreihe für dieses Haus im Grundbuch nie vorkommt, sehr wohl aber in der des voran- gegangenen Hauses. Eine Karoline Scharf kauft –wie erwähnt- am 16. März 1872 das Haus Nr.92, doch eine Judith Karoline Steiner kauft am 7. Dezember 1889 das Nebenhaus Nr.91. Die- se Judith Karoline Steiner ist mit Sicherheit die verehelichte Karoline Scharf, die Dr. Wittmann aber unter dem Namen Stei- ner kannte und so auch das Haus Nr. 92 bezeichnete, obwohl sie es unter diesem Namen nie besessen hat. Am 17. April 1956 kaufte eine Zita Mc Dowell das Objekt, das dann am 18. September 1981 versteigert wurde. Der neue Be- sitzer war Dr. Johann Anton Jäger.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Ing. Paul Christian Reiter Besit- zer dieser Liegenschaft.

244 93 HUBERT HORNOF

1755: 78; 1760: 66; 1786: 100; 1792: 100/93

11. August 1741: Elias Wagner Wenn die vorstehenden Angaben über die ältere Geschichte des kauft von Marx Zangger unter Hauses Nr.92 richtig sind, dann hat Nr.93 in der Abrechnung magistratlicher Ratifikation ein Nr.5 dem Philipp Poslinger und nachher von 1667 an dem Ma- ungenanntes Objekt. thes Jochamb gehört. Derselbe kommt 1675, 1677 und 1679 vor. In der Abrechnung von 1690 steht Michael Gosch, vorhin 5. September 1741: Beschwerde Gulderleins wegen Haus- und Mathes Jochamb anjetzo von 1704 an Simon Schifferl. Fleischhauereiverkauf zwischen Letzterer ist aber auch im Register von 1695 bereits eingetra- Marx Zangger und Mathias gen. In den Steuerregistern von 1720, 1734 und 1737 findet (sic!) Wagner. such der Fleischhauer Marx Zangger. Derselbe ist als Sohn des Hans Zangger /:siehe bei Nr.126:/ und seiner Gattin Eva am 20. 10. November 1741: Elias Wagner wird geklagt, den Kauf- März 1676 geboren worden und überließ laut Kataster von 1740 schilling für das Marxische sein Haus dem Mathias Wagner, welchem Mathes Laufer folg- Haus in 8 Tagen zu zahlen. Will te. erst zahlen, wenn er das Haus Das Ratsprotokoll vom 17. Mai 1707 erzählt davon, dass Eva wieder verkauft haben wird. Zanggerin die Fleischhauerei ihrem Sohn übergab, womit der 24. November 1741: Verwitwe- Vater Hans Zangger einverstanden war. Tatsächlich ist letzterer te Portenwirkerin Anna Maria auf Haus Nr.126 noch im Jahre 1695 als Fleischhauer genannt, Wiederin haltet sich über den 1720 aber nicht mehr, sodass dieses Gewerbe von 126 auf 93 zwischen Elias Wagner und übertragen worden zu sein scheint, obwohl auf 126 in derselben Marx Greuntz geschlossenen Zeit schon wieder ein anderer Fleischhauer vorkommt. Marxischen Hauskauf auf, da Greuntz sich ansässig machen Bezüglich des Wagner herrscht wegen des Taufnamens einige will. Verwirrung. Während er im Kataster von 1740 und an einigen Stellen des Ratsprotokolls /:9. Feber 1742, 11. Jänner 1743, 11. März 1749 etc.:/ Mathias heißt, kommt an anderen Stellen /:2. November 1741, 10. November 1741, 16. März 1742:/ ein Elias

Wagner vor, der aber offenbar dieselbe Person ist, weil er die gleiche Frau und das gleiche Haus hat. Er verkauft am 11. März 1749 das Marxlische Haus dem Ma- 9. Feber 1742: Der Kauf zwi- thes Laufer, der auch 1755 darauf vorkommt. Er war ein Uhr- schen Mathias (sic!) Wagner macher. und Marx Greuntz ist nicht Es folgten dann: von 1759 an Gottlieb Moser, 1766 Josef zustande gekommen.

Mehsl, 1781 Mathes Rosmanig, 1786 Franz Tangl, dann nach

Grundbuch von 1792 Andreas Tangl, Jakob Lichtbart, Anna

Sauerin, Martin Schill, im Jahre 1829 Johann Stockhamer und von 1863 an Anna Katschnig.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzerin für dieses Haus mit dem

Jahre 1863 eine Anna Katschnig an.

245 Es handelt sich bei der genannten Liegenschaft um jene, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der Einlagezahl 83, Baufläche 105 eingetragen ist und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Bindergasse 2 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 85.

Seit dem Jahre 1848 haben folgende Personen dieses Haus be- sessen: Dr. Wittmann sagt zwar, dass die Anna Katschnig seit 1863 Besitzerin dieser Realität gewesen sei. Das stimmt nicht mit den Grundbucheintragungen überein, denn dort heißt es: Anna Katschig hat diese Realität am 31. Juni 1848 erkauft. Urk. B Tom XIV Fol 163-166. Jedenfalls gelangte nach dem Tode der Anna Katschnig am 11. Feber 1883 eine Josefine Neumann, deren Verwandtschaftsver- hältnis zur Vorgängerin unbekannt ist, durch Einantwortung in den Besitz des Hauses. Diese Josefine Neumann dürfte gar nicht in Wolfsberg ansässig gewesen sein, sondern ihren Le- bensmittelpunkt ganz wo anders gehabt haben, denn sie ver- kaufte das ererbte Haus schon eine Woche später, am 17. Feber 1883 der Aloisia Unterkircher, doch schon zwei Jahre später, am 22. August 1885 verkaufte diese es dem Hubert Hornof, der bei Dr. Wittmann auch der Namensgeber für das Haus ist. Am 16. November 1922 gingen die Eigentumsrechte je zur Hälf- te auf Paula und Karl Hornof über, und ab dem 22. September 1952 war Paula Hornof Alleinbesitzerin der Liegenschaft. Ein Schenkungsvertrag vom 28. Jänner 1953 machte dann Hu- bert Hornof und Sieglinde Hornof verehelichte Presser je zur Hälfte zu Besitzern des Objektes, und ein weiterer Schenkungs- vertrag vom 13. Oktober 1976 machte dann Sieglinde Presser geborene Hornof zur Alleinbesitzerin.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Sieglinde Presser, die mit ihrem Gatten auch im Hause wohnt, noch immer Besitzerin.

246 94 PISKERNIG

1755: 76; 1760: 64; 1786: 101; 1792: 101/94

Welcher Name aus der Abrechnung Nr.5 zu diesem Hause ge- hört, lässt sich nicht angeben. Möglicherweise war es Eigentum des Josef Christof Pleschner, dessen Name auf einem leeren Blatt zu lesen ist, ohne dass ein Anhaltspunkt dafür vorhanden wäre, das Haus herauszufinden, welches ihm in dieser Gegend gehört haben könnte. Er war seines Zeichens Stadtschreiber und wird vielleicht des- halb keine Steuern gezahlt haben. Im Register von 1675 kann ebenfalls Martin Pürkher nur des- halb als wahrscheinlicher Besitzer dieses Hauses angenommen werden, weil er in der Reihenfolge eben denselben Platz ein- nimmt, den in den zwei nächsten Registern Hans Prunner ein- nimmt, mit dem die sichere Geschichte dieses Hauses beginnt. Er wurde laut Gerichtsprotokoll am 4. August 1677 beanstan- det, weil er in seinem Hause am Rindermarkt Brot verkaufte. Laut Ratsprotokoll vom 31. Jänner 1687 verkauften Hans Prunner und seine Ehewirtin Katharina ihr Häusel unter dem Mesnerhaus dem Schneider Gregor Püchler. In der Abrechnung von 1690 heißt er Pichler. Seine Witwe Elisabeth, die im Regis- ter von 1734 als Besitzerin vorkommt, wird allerdings als Strickerswitwe bezeichnet, es ist jedoch kein Zweifel, dass der erwähnte Schneider und der Mann der Strickerin dieselbe Per- son waren. 1737 zahlte der Wirt Christian Hackh für das Haus der Pichlerin. Nach dem Ratsprotokoll vom 9. Feber 1736 hat der blessierte Dragoner Christian Hackh das Haus von seiner Schwiegermutter, der Strickerin Elisabeth Pichlerin, gekauft. Er ist 1740, 1755 und 1760 angeführt und beschäftigte sich mit Ausschank von Branntwein und Landwein. Dann folgten 1785 Mathias Poschnegger, Gregor Grundner, laut Grundbuch Gregor Gaugg durch Ehe mit Maria Grundnerin, Elise Tanglin, Benedikt Khirchschlager, Regine Köflin, dessen Witwe, Primus und Elise Tschepp, der auch 1829 vorkommt, und im Jahre 1858 Rupert Fellner.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses im Jahre 1858 den Rupert Fellner.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt mit der Einlagezahl 84, Baufläche 103 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Kirchgasse 1 hat.

247 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 86.

Danach sind seit dem Jahre 1858 folgende Personen Besitzer der Liegenschaft gewesen: Auf Rupert Fellner folgte eine Franziska Fellner. Das Datum der Besitzübertragung und das Verwandschaftsverhältnis der beiden sind nicht bekannt, doch dürfte die Franziska Fellner die Gattin des Rupert gewesen sein. Am 1. Feber 1872 verkaufte Franziska Fellner das Haus an eine Maria Gandolf, die es am 13. Oktober 1883 ihrem Sohn Eduard Gandolf vererbte. Dieser scheint aber kein Interesse an diesem Besitz gehabt zu haben /:wahrscheinlich wohnte er gar nicht in Wolfsberg:/, denn er verkaufte das Erbe schon am 2. Dezember 1883 dem Raimund Suppan, und nach dessen Tod fiel das Haus an seine Frau Anna Suppan. Am 31. Oktober 1898 wurde die Liegenschaft dem Bartolomäus Piskernig eingeantwortet, der dem Hause auch den bei Dr. Wittmann verwendeten Hausnamen gab. Am 11. März 1905 wurde die Realität der Juliana Piskernig, eingeantwortet. Ob es sich dabei um die Witwe oder um eine noch unverheiratete Tochter handelt, ist unbekannt. Jedenfalls heiratete diese am 3. Mai 1905 den Rudolf Urch, und gemäß Ehekontrakt ging die Hälfte des Besitzes mit diesem Datum an ihn. Am 10. Jänner 1908 kaufte Peter Maier das Haus. Er muss aber finanziell nicht sehr potent gewesen sein, denn schon am 30. Dezember 1908 wurde die Liegenschaft versteigert und ging zu gleichen Teilen an Philipp und Theresia Jechart. Schließlich wurde am 18. August 1938 Theresias Besitzhälfte der Christine Lichtenberg eingeantwortet, die am 21. Feber 1942 auch Philipps Hälfte erhielt. Gemäß Schenkungsvertrag vom 12. April 1976 wurde dann August Jehart Besitzer.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Diplomingenieur Hermann Buh- randt wohnhaft im Hause, Besitzer der Liegenschaft.

248 95 MESNERHAUS

1755: 74; 1760: 61; 1786: 102; 1792: 102/95

Der Mesner Christof Weihs ist zwar an einer diesem Hause entsprechenden Stelle der Abrechnung Nr.5 an einem leeren Blatt angeführt. Er zahlt jedoch Steuern laut einem beiliegenden Zettel nur für das Haus Nr.74. Nach dem Kataster von 1740 gehörte das Haus dem Gotteshaus St. Marx und wurde dazumalen von dem Pfarrmesner bewohnt. Später ist es nur ganz kurz als Mesnerhaus bezeichnet.

Dr. Wittmann gibt hier nur eine kurze und lückenhafte Be- schreibung der Geschichte dieses Hauses.

Es handelt sich dabei aber zweifellos um das Gebäude, in dem sich heute die Kirchenbeitragsstelle der Katholischen Kirche befindet. Das auf der Baufläche 95 stehende Gebäude hat im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt die Einlagezahl 29 .Seine Anschrift ist gegenwärtig 9400, Mar- kusplatz 4.

Im Urbar der Stadt Wolfsberg wurde es unter der Nummer 93 geführt. Danach erscheint seit dem 20. Juli 1880, mit welchem Datum im besagten Grundbuch die Eigentumsrechte für die Kirche St. Marx einverleibt worden waren, wobei dies aufgrund eines Er- hebungsprotokolles vom 30. Mai 1880 erfolgte, kein Vorbesitzer auf. In der Kärntner Landtafel wurde die Liegenschaft unter der Zahl 999 geführt.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist das Pfarramt Wolfsberg der Be- sitzer der Realität, die wie erwähnt als Kirchenbeitragsstelle dient.

249 96 Dr. MANN

1755: 74; 1760: 63; 1786: 103; 1792: 103/96

Die Geschichte dieses Hauses aus der Zeit der Anlegung der Abrechnung Nr.5 ist nicht mit voller Bestimmtheit anzugeben. Wahrscheinlich gehört hierher der Name Stefan Plättliche Wit- tib, der durchgestrichen und durch Gregor Winkler ersetzt ist, von dem es heißt, dass er für die Jahre 1668 und 1669 die Steu- ern gezahlt habe. Aus der Höhe der weiter angeführten Steuern ist ersichtlich, dass sich dieselben auf letzteres Haus und nicht auf Nr.96 beziehen. Ob und für welche Zeit Winkler später für Nr.96 nachgezahlt hat, ist nirgends ersichtlich. In den Registern von 1675, 1677, 1679 und 1695 ist er als Steu- erzahler angeführt, ebenso auch in der Abrechnung von 1690 für die Zeit von 1677 bis 1706. Andrerseits wissen wir aber aus dem Ratsprotokoll vom 6. August 1680, dass Gregor Winkler Im Register von 1679 ist Paul sein Haus dem Gottfried Sandtner verkauft hatte und dass letz- Gottfried Sandtner schon neben Winkler als Hausbesitzer in terer bis zu diesem Tage noch immer nicht zahlen wollte, wo- dieser Gegend genannt. Letzte- raus weiter hervorgeht, dass der Verkauf nicht erst im August rer zahlte also für dieses Jahr 1680, sondern schon geraume Zeit vorher stattgefunden haben bereits für Nr.97. In der Ratssit- musste, weil sich Winkler, sonst wohl nicht veranlasst gesehen zung vom 18. August 1705 haben würde, über die Weigerung Sandtners vor dem Rate Kla- kommt vor, dass Paul Gottfried Sandtner im Jahre 1679 von ge zu führen. Gregor Winkler ein Haus ge- Es ist nun recht gut möglich, dass sich alle diese Angaben über kauft hat. die Steuerleistungen Winklers nach Abrechnung von 1690 für 1677 bis 1706, vielleicht auch die in den Registern von 1675, 1677 etc. nicht mehr auf das Haus Nr.96 sondern auf 97 bezie- hen, welches er erwiesenermaßen von der Zeit an besessen hat, in welcher Nr.96 bereits dem Sandtner gehörte. Der Schneider Paul Gottfried Sandtner verkaufte dann laut Ratsprotokoll vom 22. April 1689 seine Winklerische Behau- sung unter der Pfarrkirche dem Martin Stück /:Stich:/, der auch laut Abrechnung von 1690 dafür Steuern zahlte. Im Register von 1695 ist das Haus als das Martin Stückische bezeichnet. Dasselbe wurde auch laut Gerichtsprotokoll vom 30. September Im Register von 1695 kommt 1695 dem Bürger und Schneider Christian Heinemann aus Philipp Häusl am Schlusse unter Radkersburg, der sich in Wolfsberg niederlassen wollte, ein- denjenigen vor, die sich nicht häuslich angekauft haben. geantwortet. Daraus scheint jedoch nichts geworden zu sein, da nach Abrechnung von 1690 Martin Stich noch bis 1697 selbst die Steuern zahlte, nach ihm Philipp Häsl, ein Schneider, der nach dem Trauungsbuche im Oktober 1691 die Magdalena Gail heiratet /:Es ist möglich, dass dieser Name Grill gelesen werden soll. Siehe über Martin Grillens sel. Brandstatt, eingetragen zwischen Haus Nr.83 und 84:/. Dieser Philipp Hähs oder Häusl, wie er auch genannt wird, scheint eine etwas zweifelhafte Vergangenheit hinter sich ge- habt zu haben.

250 Seine Aufnahme als Bürger war seinerzeit erst auf Befehl des Vizedoms erfolgt. Es ist auch nicht bekannt, welches Haus er zur Zeit seiner Aufnahme und bis 1697 besessen hat, da er unter den Hausbesitzern im Jahre 1695 nicht angeführt ist. Erst nach seiner Aufnahme stellte sich, wie im Ratsprotokoll vom 2. Dezember 1692 berichtet wird, heraus, dass er in Graz durchgegangen war und seiner „Menschin“ 53 Gulden gestoh- len hatte. Er wurde daher auf den nächsten Ratstag bestellt und ihm das Bürgerrecht völlig abgesagt, „dass er seinen Weg mag fortnehmen, wohin er will, denn dergleichen Leut man allda zu Bürgern nicht leiden kann.“ Wie die Sache, wahrscheinlich wieder durch eine Intervention des Vizedoms, wieder geordnet wurde, ist nirgends erwähnt. Jedenfalls blieb Häusl in Wolfsberg, wo er auch noch 1720 die Steuern gezahlt hat. 1734 zahlt dann der Riemer Hans Kaspar Zörngast vom Philipp Häuslischen Haus. Ihm war das Haus nach dem Ableben des Philipp Häusl gratis überlassen worden. Dasselbe war offenbar nicht mehr bewohnbar, da am 18. März 1735 Bartlmä Hayt, der Besitzer des angrenzenden Hauses Nr.91 im Philipp Schneider- ischen Garten einen Brunnen aufrichten wollte mit dem Bemer- ken, dass wenn ein Besitzer zu diesem Hause komme, er den- selben abtreten wolle. Da Zörngast bis 1737 noch nichts gebaut hatte, bat am 20. März 1737 der Perückenmacher Johannes Teuschl um das ruinierte Philipp Häuslische Haus am Rinder- markt, welches Zörngast bis dahin innegehabt hatte. In der Ratssitzung vom 12. Juli 1737 steht dann noch, dass Jo- hannes Teischl das ruinierte Philipp Schneiderische Haus am Rindermarkt habe. Er ist auch 1737 schon als Steuerträger für das Häuslische Haus angeführt, 1740 mit dem Bemerken: „ein von der Feuersbrunst her noch ruinöses Haus“. Im Jahre 1755 und 1760 kommt ebenfalls Johannes Teuschl vor, von 1766 an Balthasar Pleicher, dann von 1781 an Wolf- gang Adelsmayr, Peter Konseoor, nochmals Kunigunde Adels- mayr und endlich noch Lorenz Schück(e)tanz „durch Ehe“. Das Verzeichnis von 1829 hat Lorenz Schicketanz, das von 1858 ebenfalls, mit dem Zusatze: Von 1862 an Johann Hackhofer. Schicketanz war seines Zeichens ein Lehrer.

Dr. Wittmann gibt für das Jahr 1862 einen Johann Hackhofer als letzten Besitzer dieses Hauses an.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 86, Baufläche 96 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Kirchgasse 2 hat.

251 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 88.

Danach ergibt sich seit Hackhofer folgender Besitzerverlauf: Wann und wie ein Karl Gschwandl, der der Nachfolger Hack- hofers gewesen ist, in den Besitz der Liegenschaft gekommen ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls verkaufte sie Gschwandl am 4. April 1872 der Maria Edle von Rainer geborene Hackhofer, und diese vererbte den Besitz am 11. August 1886 ihrem Bruder Johann Hackhofer d.j., der ihn aber sofort wieder verkaufte, und zwar am 17. August 1886 an Dr. Ludwig Mann, der einer der bedeutendsten Ärzte der Stadt war. Am 5. November 1930 wurde das Haus zu je 1/3 seinen Kindern Dr. Robert Mann, Maria Huth geborene Mann und Luise Bren- ner geborene Mann eingeantwortet, doch schon am 30. Dezem- ber 1930 ging die Hälfte von Luisens Drittel an Dr. Robert Mann. Am 5. August 1954 kam es durch Einantwortung zu einer Neu- verteilung der Liegenschaft, und zwar hielten dann Maria Huth 2/6, Luise Zinic-Mann 1/6 und Paul Brenner 3/6 des Besitzes. Am 23. April 1964 gingen die Anteile der Maria Huth an Luise Zinic-Mann, die nun die Hälfte besaß. Am 28. August 1979 verkaufte dann Paul Brenner seine Liegen- schaftshälfte dem Paul Christian Reiter.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Gabriele und Josefine Zizlavsky die Besitzerinnen dieses Hauses.

252 97 KRAUS

1755: 73; 1760: 62; 1786: 104; 1792: 104/97

Aus der Abrechnung Nr.5 gehört hierher möglicherweise der Name Johann Christof Pleschner, wenn sich derselbe nicht etwa auf Nr.94 bezieht. Der älteste bekannte Besitzer dieses Hauses war Gregor Wink- ler. Wir wissen jedoch, wie bei Nr.96 erwähnt wurde, nicht si- cher, von welcher Zeit an er Nr.97 statt Nr.96 besessen hat, je- denfalls scheint dies im Jahre 1679 bereits gewesen zu sein, da für dieses Jahr bei Nr.96 ein anderer Besitzer genannt ist. Die Abrechnung von 1690 hat noch den Gregor Winkler selbst, das Register von 1695 bereits dessen Witwe, 1720 dessen Er- ben. Im Jahre 1735 zahlte die Witwe Maria Lindnerin vom Gregor Winklerischen Haus, desgleichen 1737, wo sie als Riemerswitwe bezeichnet ist, auch 1740 und 1755. Im Jahre 1759 tritt an ihre Stelle die Magareth Putzin. Maria Lindnerin hatte am 7. März 1730 den Kaufschilling für das Gregorische Häusl bezahlt. 1781 ist Kasals Witwe genannt, ebenso 1786. Das Grundbuch von 1792 und das gleichzeitige Urbar haben eine Maria Kasalin, dann Johanna Pietschnigin, Anton Onitsch und Valentin Unterluggauer. Im Parzellenverzeichnis von 1729 besitzt Valentin Unterluggauer an dieser Stelle ein Wohnhaus samt Stadel, 1858 ebenfalls. Von 1871 an Therese Pfundner.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzerin dieses Hauses für das Jahr 1871 die Therese Pfundner an.

Es handelt sich dabei um jenes, das im Grundbuch des Bezirks- gerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 87, Baufläche 97 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Schulplatz 2 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 89.

Seit 1871 sind auf dieser Liegenschaft folgende Besitzer be- kannt: Am 31. März 1880 wurden nach dem Tode der Therese Pfund- ner die Besitzrechte an dieser Liegenschaft deren Kindern in folgendem Verhältnis eingeantwortet: Je ein Siebentel ging an:

253 Michael Pfundner, Therese Hofer geborene Pfundner, Aloisia Vaterl geborene Pfundner und deren Tochter Josefine Vaterl ,Pauline von Knappitsch geborene Pfundner, Sophie Wohlge- muth geborene Pfundner, und Kristine Pogantsch geborene Pfundner. Acht Jahre später, am 17. Feber 1888 kaufte dann Kristine Pogantsch die Anteile der Miteigentümer auf und wurde damit Alleinbesitzerin der Realität. Am 24. März 1903 kaufte ein Josef Kraus den Besitz und ver- erbte diesen am 13. März 1928 seinem Sohn Josef Kraus d.J. Nach dessen Eheschließung, der ein Vertrag über eine künftige Gütergemeinschaft voranging, wurde Josefs Gattin Ludmilla Kraus am 16. September 1930 Hälfteeigentümerin, doch die finanziellen Verhältnisse waren wohl nicht so, wie sich dies die junge Ehefrau vorgestellt hatte, denn schon am 2. September 1931 wurde das Haus versteigert und ging an den Bestbieter Ignaz Traußnig, der es am 23. November 1934 der Josefine Traußnig übergab. Am 25. Oktober 1949 übergab Josefine Traußnig die Liegen- schaft ihrem Adoptivsohn Franz Dohr-Knecht. Nach kompli- zierten weiteren Änderungen der Besitzverhältnisse in den Jah- ren 1951, 1953 und 1955, an denen Franz Dohr-Knecht, Hein- rich Flaggl und Gabriele Kurnig beteiligt waren, erfolgte am 12. Jänner 1981 durch Einantwortung die Besitzübernahme durch Franz Dohr d.J. und Alfred Dohr.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Franz und Alfred Dohr sowie Robert Goutonig Besitzer der Liegenschaft, die unter der volks- tümliche Bezeichnung „Stiegenwirt“ seit Jahrzehnten bekannt ist.

254 98 SPREITZER

Urbar 1792: 105; Grundbuch 1792: 98

In der Abrechnung Nr.5 scheint dieses Haus nicht vorzukom- In der Abrechnung Nr.5 steht men. Im Register von 1675 steht bei den Häusern außerhalb der ganz hinten auf Blatt 210: Veit Pugl von 1669 bis 1674, dann Stadt: Mathes Hudmayer vor dem Kollnitzthörl, ebenso 1677 Mathes Hudmayer von 1675 bis und 1679. In letzterem Jahre steht dabei, dass das Häusel eine 1676. Hoflehne ist. Mit Kaufbrief vom 30. Juni 1684 wurde das Nach dem Urbar von 1674 hat Hudmayerische Haus „beim Khuchlertürl“ der Ursula Roihartin Christine Puglin „ein Ertl neben verkauft. dem Stadtgraben und Lavant an das Haus vor dem Kollnitzthörl Am 11. August 1688 verkaufte aber die Ursula Pfäfflmayerin - anrainend“, das am 20. Novem- vielleicht die frühere Roihartin – ihr Häusl und Gärtl vor dem ber 1687 auf Ursula Roihartin Kollnitztörl um 90 Gulden dem Geigenmacher Christian Sa- und am 2. März 1689 auf Chris- muel, der auch im Register von 1695 als Besitzer genannt ist. In tian Samuel umgeschrieben der Abrechnung von 1690 zahlten Christian Samuels sel. Witwe wird. und Erben für 1705 und 1706. Im Register von 1720 zahlt Christian Samuels Witwe vom Haus vor dem Kollnitztörl, ei- gentümlicherweise aber etwas weiter nach hinten auch Valentin Nachpauer, ein Zimmermann, vom Häusel vor dem Kollnitztörl.

Nachpauer hat ganz bestimmt, wie aus den späteren Daten her- vorgeht, das jetzige Haus Nr.98 besessen. Wenn also hier viel- leicht nicht doch gemeint ist, dass Nachpauer der Besitznach- folger von Samuel war, so müsste letzterer, dann aber auch die Roihartin und Hutmayer nicht Nr.98 sondern 99 besessen ha- ben, was deshalb nicht wahrscheinlich ist, weil für das Vorhan- densein des jetzigen Hauses Nr.99 noch zu der Zeit der Auf- nahme des Katasters von 1740, noch kein Anhaltspunkt zu fin- den ist. Valentin Nachpauer dagegen ist 1734, 1737 und 1740 genannt.

Im Kataster ist angegeben, dass das geringe gemauerte Haus außen an der Stadtmauer bei Frau von Koglerin /:Kuchlerin:/ angebaut ist, was wohl für Nr.98 , nicht aber für 99 zutrifft. Am 20. November 1753 erhielt Thomas Ambrosch, Nageltrager, das vor dem Kollnitztörl gelegene steuer- und le- hensmäßige Häusel des Valentin Nachbahr selig. Am 7. De- zember desselben Jahres erlegte er für das Häusel 20 Gulden und wurde dadurch Bürger. Kurz nachher, am 18. Jänner 1754 erklärte auch Johannes Kräßnig der ältere, dass er das dem Ambrosch gegebene Häusel außer der Stadtmauer am Kapuzinergraben gern gehabt hätte. Es ist jedoch, da die Aufschreibungen von 1755, 1760 und 1786 3. Mai 1779: Lizitation der das Haus nicht enthalten, nicht bekannt, ob deshalb etwa nach- außer der Stadt gelegenen träglich eine andere Verfügung getroffen worden ist. Erst im Gerglischen Brandstatt samt Urbar von 1792 steht unter Nr.105: Rupert Steindl vom Urbargarten nach dem Ableben des Thomas Ambrosch. Gerglhäusel beim Radlsteg und im Grundbuch vom selben Jahr 14. Mai 1779 Rupert Steindl unter Nr.98: Therese Miklin das Gerglhäusel von Anna Maria ersteht die Brandstatt, vorbe- Reschin, Maria Miklin, verehelichte Spreitzer, Johann haltlich der Ratifikation. Spreitzer. 21. Mai 1779: Steindl zahlt.

255

Bezüglich der Lage des Hauses ist hier angegeben. An der Ringmauer angebautes Gerglhäusel unweit des Radlsteg, grenzt östlich an die Ringmauer, südlich an den Kapuzinergraben, westlich an den Urbarsgarten, nördlich an die Kaserne. Johann Spreitzer ist auch 1829 und 1858 genannt.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses für die Jahre 1829 und 1858 einen Johann Spreitzer.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 88, Baufläche 101 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Lavantquai 3 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 90.

Laut Grundbuch sind seit 1858 als Besitzer dieses Hauses re- gistriert: Johann Spreitzer d.ä. übergab die Liegenschaft am 30. Septem- ber 1872 seinem Sohn Johann Spreitzer d.j., und Spreitzer ist ja auch der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname. Gemäß Ehepakt übertrug Johann Spreitzer d.j. am 25. August 1884 die Hälfte des Besitzes seiner Ehefrau Anna Spreitzer. Am 20. Juni 1931 ging Anna Spreitzers Besitzhälfte aufgrund eines Kauf- bzw. Leibrentenvertrages je zur Hälfte an Dr. Hans Spreitzer und Anna Protiwinsky geborene Spreitzer, und schließlich wurde am 24. März 1932 Johann Spreitzers Hälfte den beiden oben Genannten wieder je zur Hälfte eingeantwor- tet, sodass Dr. Hans Spreitzer und Anna Protiwinsky nun Hälfteeigentümer der Gesamtliegenschaft waren. Am 30. November 1940 wurden nach dem Tode des Dr. Hans Spreitzer dessen Besitzhälfte seinen Söhnen Hans Spreitzer und Dr. Herbert Spreitzer je zur Hälfte eingeantwortet, und 10 Jah- re später, am 23. Feber 1950 übernahm Hans Spreitzer auch Dr. Herberts Besitzanteil und war nun Hälftebesitzer. Am 16. Mai 1960 übergab Anna Protiwinsky ihre Besitzhälfte der Margarethe Stany und diese am 19. Dezember 1974 an An- tonia Streit. Am 1. April 1982 kaufte schließlich Paul Streit die Besitzhälfte des Johann Spreitzer.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Paul Streit, wohnhaft in 9400, Kollnitzergasse 4 Besitzer dieser Liegenschaft.

256

99 STEINWENDER

1792: 99

Dieses Haus ist anscheinend vor 1792 nirgends erwähnt. Erst im Grundbuche steht unter Nr.99: Karl Gantschnig vom Vater. Ob dasselbe schon längere Zeit vorher bestanden hat, ist den- noch ganz unbekannt. Das Parzellenprotokoll von 1829 ver- zeichnet ebenfalls einen Karl, das Häuserverzeichnis von 1858 einen Johann Gantschnig. An der östlichen, gegen die Stadt gerichteten Seite des Hauses ist in die dort befindlichen Reste des Kollnitztörl, etwa 1 Meter ober dem Straßenniveau ein Stein eingemauert, auf dem die Jahreszahl 1543 eingemeißelt ist. Der Sage nach stellt dies eine Überschwemmungsmarke vor. Tatsächlich kann man in einem Vormerkbuche des Klaus Amon in Bayerhofen, welches mit 1540 beginnt und auch Eintragungen aus den nächsten Jahren enthält, lesen, dass „bei beiden Gärten nach dem großen Guss die Planken mit 200 Laden und 40 Eichen- und Lärchensäulen neu errichtet werden mussten“. Es ist allerdings möglich, dass sich der Stein vielleicht nicht mehr ganz an seinem ursprünglichen Platz befindet. Wenn man aber in Rechnung zieht, dass das Bett der Lavant damals sicher viel höher lag als heute, so ist wenigstens nicht undenkbar, dass das Wasser, welches auf der anderen Seite die Planken des Bayerhofengartens weggerissen hat, einmal auch hier so weit heraufgegangen ist.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 den Johann Gantschnig an.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 89, Baufläche 99 registriert ist und die Anschrift 9400, Kollnitzergasse 4 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 91.

Danach sind seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer feststellbar: Wann und wie das Haus von Johann Gantschnig auf die Maria Tschebull, später verehelichte Webersdorfer gelangt ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls wurde die Liegenschaft am 16. Feber

257

1880 versteigert und ging an den Meistbieter Josef Eberhard. Nach dessen Ableben erbte seine Tochter Magdalena Eberhard, später verehelichte Schegula den Besitz. Die diesbezügliche Grundbucheintragung hat das Datum 26. Oktober 1896. Nach der Eheschließung der Magdalena Eberhard übertrug diese gemäß eines zwischen den beiden Ehepartnern geschlos- senen Gütergemeinschaftsvertrages am 21. April 1904 die Hälf- te des Besitzes ihrem nunmehrigen Gatten Franz Schegula. Am 10. Oktober 1907 kauften Anna und Raimund Steinwender je zur Hälfte die Realität und gaben dem Hause den bei Dr. Wittmann verwendeten Hausnamen. Nach einer weiteren Versteigerung am 9. Jänner 1936 gingen die Besitzrechte an den Blasius Schober über, doch schon einen Tag später gelangte aufgrund eines Kaufvertrages Paul Streit in den Besitz der Liegenschaft. Schließlich übergab Paul Streit den Besitz am 10. Juni 1975 seinem Sohn Paul Streit jun.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Paul Streit, wohnhaft im Hause noch immer Besitzer dieser Liegenschaft und betreibt dort das schon seit Jahrzehnten bestehende Fleischereigeschäft.

258

UNTERE STADT

259 PFUNDNER

1755: 98; 1760: 82; 1786: 1; 1792: 1/100

In der Abrechnung Nr.5 sind bei diesem Hause zuerst eingetra- Ein Sohn des Martin Zeidler gen: Martin Zeidlers Erben. Diese Eintragung ist jedoch durch- und der Anna namens Johann gestrichen und mit Hans Filius ersetzt, der von 1668 bis 1676 Mathias wurde am 15. Juni zahlte. An diese Angabe schließt sich offenbar die Nachricht an, 1662 getauft. dass Anna Filiusin die Steuern für 1677 bis 1690 schuldig war, welche auf der zweiten Seite des Blattes dieser Abrechnung steht, welches die Eintragungen für Andreas Zeidler in Bezug auf Nr.103 enthält, wie daraus zu ersehen ist, dass die Jahres- zahlen und die Steuerhöhe wohl für Nr.100, nicht aber für 103 stimmen.

Vielleicht war die Filiusin eine geborene Zeidler und die eigent- liche Besitzerin des Hauses Nr.100 als Martin Zeidlerische Er- bin, nicht aber ihr Mann Hans Filius, der auch in den Registern von 1675, 1677 und 1679 genannt ist. Das Register von 1695 nennt Anna Filiusin als Besitzerin.

Am 15. Juli 1704 erklärte Veit Ulbing, der nach 1720 Nr.100 besaß, von 1696 bis 1703 aber Nr.163 innehatte, dass er wegen seines erkauften Hauses und Anna Filiusin Ordnung machen möchte. Damit stimmt scheinbar nicht, dass in der Abrechnung von 1690 steht: Anna Filiusin 1677 bis 1706, und auf der nächs- ten Seite, scheinbar zum Haus gehörig: „Veit Ulbing restiert von 1702 bis 1706“ mit dem Bemerken: Im Jahre 1708 zahlt

Josef Schwarz statt Ulbing, obwohl für das Haus Nr.163 in die- ser Abrechnung nicht Ulbing, sondern Veit Puchpau(e)r zu zah- len hatte.

Die Zahlung des letzteren passt jedoch hier nur bis 1690, und es bezieht sich offenbar die doppelte Steuerzahlung für 1702 bis

1706, soweit es Ulbing betrifft, noch auf 163, obwohl er dieses

Haus schon 1703 verkauft hatte, während andrerseits die

Filiusin trotz der schon 1704 angestrebten Ordnung des Besitz- verhältnisses noch bis 1706 für Nr.100 die Zahlungen leistete.

Nr.100 dürfte daher, obwohl Ulbing dasselbe schon 1703 ge- kauft hatte, erst 1706 ganz in seinen Besitz gekommen sein. Für

Nr.163 war er übrigens vielleicht noch länger zahlungspflichtig, da 1708 Josef Schwarz, sein Besitznachfolger, noch nicht für sich, sondern für Ulbing zahlte.

Am 18. März 1707 bat Veit Ulbing wegen Wassergefahr für sein Haus den Magistrat, „ein Wandl“ machen zu lassen, da das

Haus auch Ringmauer war.

Im Jahre 1720 gehörte Nr.100 noch dem Veit Ulbing, 1734 aber dem Fleischhauer Andrä Stümpfl, der auch 1737 und 1740 ein- getragen ist. Im Kataster von 1740 ist auch sein Nachfolger

Caspar Schüchl genannt. Das Haus war damals „weitschichtig, aber fast die Hälfte eingefallen“. Bezüglich des Taufnamens des

260 Stümpfl oder Stimpfl besteht in den verschiedenen Aufschrei- bungen einige Confusion. Während er im Kataster Andreas heißt, steht im Ratsprotokoll vom 8. Juli 1729 „Thomas Stimpfl bittet um Ratifizierung des Veit Ulbingschen Hauses“. Dagegen verlangen am 29. Feber 1732 die Veit Ulbingschen Erben, And- reas Stimpfl solle den restierenden Ulbingschen Hauskaufschil- ling erlegen, während am 8. Juli 1738 wieder steht, „dass Veit Ulbing selig sein Haus unter der Bruckn dem Thomas Stimpfl selig verkauft“, dabei aber das Ledererrecht sich und seinen Kindern vorbehalten habe. Wie lange Stimpfl das Haus gehabt hat, ist nicht genau zu erse- hen. Der nächste Besitzer muss der Schwarzhafner Georg Scheichl gewesen sein, dem dasselbe jedoch nicht konveniert zu haben scheint, da am 11. Mai 1742 berichtet wird, dass er sich des Veit Ulbingschen Hauses wieder entschlagen habe, welches nunmehr der Hofzimmermeister Caspar Schiechl gegen das 12. August 1772: Philipp Jakob Versprechen erhielt, dasselbe in einigen Jahren wieder aufzu- Moser, Kaffeesieder, deponiert für das Zimmermeisterische bauen. Haus 200 Gulden, was der Schiechl findet sich auch im Jahre 1755. Im Jahre 1760 aber ist Scheronin ausgezahlt wird. seine Witwe genannt, die nach dem Ratsprotokoll vom 12. Ok- 12. Oktober 1772: Hauskauf tober 1759 den Stadtzimmermeister Bartlmä Scheroni geheira- zwischen Anna Scheronin und tet haben soll. Nach dem Stiftbuche von 1786 gehörte das Haus Maria Josefa Moserin wird ratifiziert. dem Kaffeesieder Philipp Jakob Moser, dann nach dem Grund- April 1775: Besagter Hauskauf buch von 1792 Michael Fritz, dann Magdalena Fritzin, Maria wird wegen Verlust des Kauf- Glantschnigin und schließlich Mathes Pfundner. briefes nochmals ratifiziert. Der Name des letzteren ist auch im Parzellenprotokoll von 1829 und im Häuserverzeichnis von 1858 eingetragen.

Dr. Wittmann nennt also als letzten Besitzer dieser Liegenschaft für das Jahr 1858 den Mathes Pfundner.

Es handelt sich dabei um das Haus, das im Grundbuch des Be- zirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 1, Baufläche 87 registriert ist und das gegen- wärtig die Anschrift 9400, Bamberger Straße 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 93.

Danach gab es auf diesem Hause seit 1858 folgende Besitzer: Am 15. März 1860 übergab Mathes Pfundner die Realität sei- nem Sohne Michael Pfundner, und am 11. Jänner 1887 gelang- te dessen Witwe Maria Pfundner durch Einantwortung in deren Besitz.

261

Am 5. Feber 1902 übergab die Witwe Maria Pfundner das Haus ihrem Sohn Max Pfundner. Damit war die Familie schon in dritter Generation im Besitze dieser Liegenschaft, die ja bei Dr. Wittmann auch deren Namen trägt. Am 7. Jänner 1950 erbte Rudolf Pfundner das Haus, in dem schon seit vielen Jahrzehnten eine Gastwirtschaft und ein Hotel betrieben worden war. Im Saal im Erdgeschoß gab es nach dem 2. Weltkrieg große Tanzveranstaltungen, dann mietete die Stadtgemeinde Wolfsberg diese Flächen und richtete dort zuerst die Stadtbücherei ein. Als aber die Räumlichkeiten in der ehe- maligen Minoritenkirche dafür zur Verfügung standen, wurden im Hause Bamberger Straße 1 Kanzleinebenstellen der Ge- meindeverwaltung untergebracht, (vor allem das Sozialamt) die bis heute in Betrieb sind.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Robert Pfundner Besitzer dieser Liegenschaft, in der weiterhin der Hotel- und Gastbetrieb wei- terbesteht.

262 GASSER

1755: 99; 1760: 83; 1786: 2; 1792: 101

In der Abrechnung Nr.5 steht zuerst der durchgestrichene Name Thomas Platzer, dann dabei Gregor Auer von 1668 bis 1676. Ein Seiler Thomas Platzer hatte laut Ratsprotokoll vom 17. Sep- tember 1638 vom Fleischhauer Christian Liebmann eine Behau- sung in der Neuen Stadt gekauft, es ist natürlich aber nicht si- cher, dass dies dieses Haus war. Gregor Auer, ein Seilermeister, findet sich 1675, 1677, 1679 Gregor Auer heiratet im No- und 1695 in der Abrechnung von 1690. Seine Stieftochter Ma- vember 1674 Sophie, Witwe des ria Rosenfelderin, Tochter des Adam Rosenfelder selig, konnte Adam Rosenfelder. nach alter Gewohnheit das Stehlen nicht lassen. So sei sie, wie

Auer am 30. März 1691 berichtet, durch seine Stadelplanken in das Haus des Warhat (Nr.102) eingebrochen und habe dort ein

Hemd gestohlen. Es heißt zwar, dass sie sich jetzt schäme und sich nach Österreich wenden wolle. Am 3. September 1691 kommt aber vor, dass sie wieder den Kindern des Auer das

Chrysamgeld 12 Gulden 45 Kreuzer entwendet hatte. Ob dies dieselbe Jungfrau Maria Rosenfelder ist, welche laut Ratsproto- koll vom 23. November /:Jahr unbekannt:/ den Seiler Andreas

Achatz /:siehe die Häuser beim Prieltor:/ heiratete, ist nicht si- cher.

Vom Gregor Auerschen Haus zahlte dann 1720, 1734 und 1737 der Fleischhauer Christian Gäntschnig, der auch 1740, wo schon sein Nachfolger Anton Läffl genannt wird, noch vor- kommt. Läffl hatte am 5. April 1743 die Witwe Helena

Gäntschnigin geheiratet und war ebenfalls Fleischhauer, gleich- zeitig aber auch Wirt für Land- und steirischen Wein. Er wird

1755 und 1760 genannt.

Nach dem Rektifikationsbefund von 1755 und den gleichzeiti- gen Steuerregistern steht dieses Haus im „Sporrergaßl“. Die

Steuern dafür zahlt 1755 und 1758 Anton Läffl, 1781 die Gar- köchin Magdalena Läfflin. 18. März 1778: Johann Lichten- Wahrscheinlich gehört hierher: 4. Feber 1778: Johann Lichten- fels kauft das Haus des Läffl um fels, ein hiesiger Bürgersohn, jetzt Riemermeister in Fisch- 150 Gulden und 2 Dukaten amend, hat von der Läfflin das Riemergewerbe erhandelt, will Leihkauf. Der Kauf muss dann auch das von seinem Vater Johann übernehmen und das Haus, wohl wieder zurückgegangen sein, da noch 1781 eine Läfflin welches Josef Laffl, wohl ein Sohn des Anton, in der die Steuern bezahlte. Sporrergasse innegehabt hat, um 140 Gulden und 2 Dukaten Leihkauf kaufen. Wenn er wegen des Gewerbes einen Revers ausstellt und seine Eltern sich zu erhalten verpflichtet, ja, sonst aber nicht. Im Jahre 1786 ist statt Läffl die Mostwirtin Magdalena Läfflin eingetragen. Nach dem Grundbuche von 1792 folgt ihr Martin Trippolt, der eine Juliane Fastlin /:wahrscheinlich schlecht ge- schrieben für Läfflin:/ geheiratet hatte und dann Georg Glant- schnig, der auch 1829 eingetragen ist.

263 Das Verzeichnis von 1858 hat als Besitzerin dieses Hauses eine Maria Glantschnig mit dem Bemerken vom 22. Juli 1867 im Grundbuch: Von 1869 an Anna Sortsch.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzerin dieses Hauses die Anna Sortsch an, die es angeblich von 1869 an besessen hat.

Es handelt sich bei diesem Hause zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 3, Baufläche 86 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Bambergerstraße 3 hat.

Mit diesem Hause ist laut Grundbuch eine radizirte Fleischer- und Weinschankgerechtsame verbunden.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 94.

Danach sind seit 1858 folgende Besitzer dieser Liegenschaft dokumentiert: Dr. Wittmann muss ein kleiner Fehler unterlaufen sein, denn laut Grundbuch des Bezirksgerichtes folgte auf Maria Glant- schnig eine Rosa Zintl, die das Haus zwischen 1858 und 1867 von der Glantschnig erworben haben musste, denn am 24. Juli 1867 verkaufte diese Rosa Zintl den Besitz an die oben genann- te Anna Sortsch. Am 19. Juni 1893 kaufte Richard Sortsch das Haus, ging im Jahre 1896 in Konkurs, konnte sich aber wieder erholen und verkaufte die Liegenschaft erst am 15. Mai 1903 an den Alex Gasser, der bei Dr. Wittmann auch den Namen des Hauses gibt und der dort auch ein Geschäft mit Textilien begann. Am 3. Mai 1937 erbte Maria Gasser die Realität und übergab diese am 30. September 1940 an Willimar Gasser. Am 19. Ok- tober 1956 kaufte die Theresia Hornof die Hälfte des Besitzes, doch nach nicht einmal 4 Jahren verkauften die beiden Eigen- tümer den Gesamtkomplex an die Volksbank Wolfsberg regis- trierte Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Hypo Alpe Adria Bank Besit- zer der Liegenschaft, in der neben dem Bankhaus der Stahlwa- ren- und Feinschleifereibetrieb Tosoni und das Modehaus Hor- nof untergebracht sind.

264 100 KOVAC

1755: 123; 1760: 107; 1786: 3; 1792: 3/102

Welche Stelle in der Abrechnung Nr.5 diesem Hause entspricht, ist nicht zu entnehmen. Im Register von 1675 zahlt Herr Veit Pürkher neben seinem Hause am Weiher auch für ein Haus in der Vieregggasse, welches unzweifelhaft Nr.102 war. Im Jahre 1677 und 1679 gehörte das Haus dem Georg Warhait, der mit Regina Pirkher vermählt war. Er bat am 15. März 1680 um Holz zur Erbauung des Pürkherischen Hauses in der Vieregggasse. Im Jahre 1695 sind Franz Pierbaumb und Warhaits Erben als Besitzer eingetragen. Die Frau des Pierbaumb war nach dem Trauungsbuche vom 26. November 1693 die Witwe Regina des Georg Markhut und dürfte eine geborene Warhait gewesen sein. Der Name Markhut im Die Abrechnung von 1690 nennt als Besitzer den Georg Trauungsbuche ist schlecht geschrieben und offenbar als Warhait von 1677 bis 1693, dann Franz Pierbaumb und Warhait zu lesen. Die Regina Warhaitische Erben bis 1699. Andrä Haid pro 1700 anjetzo Pirkherin war zuerst mit Georg Balthasar Zörngast von 1701 bis 1706. Andreas Haid hatte laut Warhait und dann mit Franz Gerichtsprotokoll vom 13. Jänner 1701 von der Frau des Franz Pierbaumb vermählt. Pierbaumb ein Haus gekauft und nach dem Protokoll vom 2. 4. August 1731: Dem Johann Dezember 1704 dem Balthasar Zörngast verkauft, der mit der Starz wird ein Schermbrief über Zahlung nicht recht aufkommen konnte. Letzterer hatte nach das Zörngastische Haus erteilt. dem Register von 1734 auch einen Garten und den Khoboldtischen Rossstall in der Gänsgasse. Im Register von 1695 heißt es bei Pierbaumb: Garten und Stadel in der

Gänsgasse nebst Khnoblochischer Rossstallung. Wahrscheinlich ist eine oder die andere Version schlecht gele- sen. Im Register von 1737 ist angegeben, dass Zörngast Koch und Steinbierbrauer war. Nach dem Kataster von 1740 hatte der Koch Balthasar Zörngast und nach ihm Anton Jänkh, ein Sohn des „Kampelmachers“ Blasi Jänkh, der am 8. November 1743 das Balthasar Zörngastische Haus erhalten hatte, ein baufälliges Haus, Hofstatt, Brunnen und „Brandstatt ad 120 Klafter, so anjetzo ein Garten“. Diese Brandstatt muss mit der bis in die 16. März 1762: Hauskauf zwi- Kreuzgasse reichende Parzelle Nr.42 identisch sein. schen Anton Jänkh und Johann Starz wird ratifiziert. Nach dem Stiftbuche von 1755 hatte Anton Jänkh, der auch noch 1760 vorkommt, einen Ausschank von Branntwein. Im Jahre 1786 gehörte das Haus dem Josef Rechinger, 1792 dem Michael Oberhammer, der die Witwe Creszantia Rechingerin geheiratet hatte. 12. Oktober 1768: Der zwischen Johann Starz und Josef Derselbe kommt auch 1829 und 1858 vor, zuletzt mit dem Zu- Rechinger gemachte Hauskauf satze: Von 1860 an Jakob Domnig. wird ratifiziert

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses den Ja- kob Domnig.

Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des

265 Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 3, Baufläche 68 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Herrengasse 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 95.

Seit dem Jahre 1858 sind demnach auf diesem Hause folgende Besitzer festzustellen: Auf Michael Oberhammer folgte 1860 Jakob Domnig, und die- ser muss in der Zeit von 1860 bis 1877 die Liegenschaft einem Franz Zintl verkauft oder übergeben haben. Genau ist das laut Grundbuch nicht feststellbar. Die erste Eintragung im besagten Grundbuch vermerkt die Übergabe der Liegenschaft von Franz Zintl an dessen Sohn Eduard Zintl am 9. September 1877. Am 4. Jänner 1888 kauften dann Maria und Franz Kovac die Realität und ließen je einen Hälfteanteil im Grundbuch vermer- ken, und die beiden begannen dort mit der Erzeugung von Li- monaden. Der Betrieb wurde erst nach dem 2. Weltkrieg stillge- legt. Aufgrund eines Notariatsaktes wurde am 1. September 1916 Franz Kovac jun. Besitzer der Realität, wovon er am 2. April 1942 einen Hälfteanteil seinem Sohn Fritz Kovac übergab. Das Haus, nun in dritter Generation im Besitze der Familie Kovac, trägt bei Dr. Wittmann ja auch deren Namen. Am 17. November 1949 übernahm die Volksbank Wolfsberg den Hälfteanteil des Franz Kovac, während am 15. Feber 1951 der Hälfteanteil des Fritz Kovac der Herta Kovac geborene Seebald eingeantwortet wurde, und am 13. September 1954 kaufte die Volksbank Wolfsberg, nun als Raiffeisenbezirksbank firmierend, auch die andere Hälfte der Liegenschaft.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Raiffeisenbezirksbank /:aber noch in diesem Jahre an die Hypo Immobilien- und Baukonsult GmbH, Klagenfurt Alpen-Adria-Platz 1 verkauft:/ Besitzer die- ser Liegenschaft, in der folgende Betriebe untergebracht sind: Die RBB-Bank; die DRD Unternehmensberatung GesmbH, Dr. Ing. Mag. Helmut Darmann Steuerberater; Kammer für Land- und Forstwirtschaft Kärnten, Außenstelle Wolfsberg; Kärntner Jägerschaft und der Internetprovider Net4You, dessen Zentrale sich in Villach befindet. Schließlich befinden sich in diesem Hause noch die Sekretariate der Österreichischen Volkspartei (ÖVP), des Österreichischen Arbeiter und Angestelltenbundes (ÖAAB),des Österreichischen Bauernbundes, des Österreichischen Wirtschaftsbundes, der Österreichischen Jugendbewegung und des Österreichischen Seniorenbundes.

266 103 NILL

1755: 118; 1760: 102; 1786: 4 1792: 4/103 .

Bei der diesem Hause anscheinend entsprechenden Eintragung in der Abrechnung Nr.5 stand ursprünglich: Herr Mathes Gobann, was durchgestrichen und durch Andreas Zeidler ersetzt ist, der von 1668 bis 1675 gezahlt hat. Dann steht auf der ande- ren Seite desselben Blattes: Anna Filiusin restiert von 1677 bis 1690. Dieselbe haben wir schon bei Haus Nr.100, ebenfalls mit Ein Andreas Zeidler wurde am 30. April 1644 getauft als Sohn den Erben nach einem Zeidler gefunden. des Philipp und der Eva. Während aber dort Hans und Anna Filius als weitere Besitzer erscheinen, hat Haus Nr.3 von der Zeit an Andreas Zeidler be- Wahrscheinlich derselbe war halten. Nach dem Register von 1675 gehörten ihm auch zwei 1672 bis 1675, 1682 bis 1684 Keuschen in der Gänsgasse und eine Hofstatt in der Felfergasse, und 1694 bis 1697 Stadtrichter. 1695 die Allgeykeusche in Ritzing, zwei Keuschen in der Er war zuerst mit einer Cathari- na verheiratet und heiratete am Gänsgasse, eine Presse in der Felfergasse und der 4. August 1707 als Ratssenior Khirchschlagergarten in der Gänsgasse. Bei der Abrechnung die Catharina Walburga Scher- von 1690 ist außer vom Hause von keinem Besitz die Rede. erin, Tochter des Adam Valen- Am 14. Dezember 1682 kaufte Zeidler, der damals Stadtrichter tin Scherer und der Johanna war, „vom Martin Kränner sein Haus, den Kheller, Hinterstock, Magdalena. Von seinen Kindern sind aus so an sein Haus anraint, samt dem halben Garten“. Welches erster Ehe bekannt: Maximilian, Haus dies war, ist nicht klar, zumal daraus nicht einmal zu ent- getauft am 8. Oktober 1671; nehmen ist, ob der Hinterstock an das Haus des Zeidler oder des Johann Gottfried, getauft am 6. Krämer angrenzte. Oktober 1676 /:siehe Nr.12:/ Ein Kränner ist in den Registern von 1675, 1677, 1679 und in und Andreas junior, vermählt mit Maria Rosalia Schichlin. Er der Abrechnung Nr.5 als Hausbesitzer angegeben. Haus Nr.103 war Stadtschreiber als Nachfol- besteht sowohl nach der Frontansicht als nach der inneren Ein- ger Pettauers und resignierte am teilung aus zwei zusammengebauten Häusern, die östliche Hälf- 29. September 1716 anlässlich te an Nr.184 angrenzend, entspricht offenbar dem Hause des seiner Ernennung zum Pfleger Martin Kränner, welches Andreas Zeidler am 11. Dezember von Waldenstein. 1682 dazukaufte. Dasselbe gehörte von da an mit dem schon Zeidlerischen Haus stets demselben Besitzer. Das Haus des Martin Kränner ist in der Abrechnung Nr.5 sowie in den Registern von 1675, 1677 und 1679 unmittelbar nach 184 eingetragen, grenzte also an 184 und die westliche Hälfte von 103. Entsprechend seiner Vereinigung mit dem Zeidlerischen Haus gibt es keine späteren Aufzeichnungen. Welches Haus ihm gehörte, ist aber nicht sicher festzustellen. Es dürfte im oberen Teil der Vieregggasse oder in der Felfergasse gelegen sein. Im Jahre 1720 hatte Magdalena Zeid- lerin das Haus, die Keuschen in der Gänsgasse, die Presse in der Felfergasse und einen Stadel am Priel, Katharina Zeidlerin aber den Kirchschlagergarten in der Gänsgasse. 1755 gehörte das Haus dem Bildhauer Anton Detl, auch Franz Anton Detl, ebenso 1734, 1737, 1740 und1760. Im August 1737 wurde derselbe zum Stadtrichter gewählt, ebenso am 17. Au- gust 1738, wo ihm eine förmliche Instruktion erteilt wurde, nach der er stets mit Rock und Degen, bei der Auferstehung und

267 dgl. aber mit Mantel und Degen zu gehen hatte. Er wurde sogar am 23. August 1739 und über besondere Empfehlung des Vize- doms am 25. August 1740 nochmals gewählt. Zehn Jahre später wurde Detl, als die Bürgerschaft sich gewei- gert hatte, statt alljährlich, ein für alle Mal einen Stadtrichter zu wählen, ex offo vom Vizedom „für beständig und insolange derselbe seine Pflichtschuldigkeit wird wahrzunehmen geben“ zum Stadtrichter ernannt und ihm gleichzeitig das Steuerrecht mit einigen Einschränkungen gegen früher übertragen. Im Besitze des Hauses folgte ihm von 1785 an Andrä Moser, der im Stiftbuche von 1786, wo die Hausbesitzer mit ihren Ge- werben eingetragen sind, lediglich als Bürger bezeichnet wird. Im Jahre 1792 ist der Mostwirt Primus Jaglitsch Besitzer, der das Haus nach dem Grundbuche von 1792 vom Weltpriester Silvester Tettl (Detl) übernahm. Dann folgten Johannes Schöberl, Franz Ehrlich, Emanuel Ruckgaber und Pongratz Nuck. Im Parzellenprotokoll von 1829 ist Emanuel Ruckgaber, im Häuserverzeichnis von 1858 aber Balthasar Nill.

Dr. Wittmann nennt als letzten seiner Besitzer für dieses Haus den Balthasar Nill.

Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 4, Baufläche 83 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Bambergerstraße 5 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 96.

Danach sind seit dem Jahre 1858 auf diesem Hause als Besitzer dokumentiert: Am 16. August 1861 übergab Balthasar Nill die Liegenschaft seinem Sohne Josef Nill, dem am 8. April 1903 dessen Gattin bzw. Witwe Anna Nill folgte, Nill ist bei Dr. Wittmann ja auch der Name des gegenständlichen Hauses. Anna Nill übergab am 31. März 1919 an Sohn Viktor Nill, und dieser vertauschte das Haus mit einem Johann Plach, und zwar wurde dieser Handel am 18. November 1919 grundbücherlich registriert. Am 14. Jänner 1948 übernahm Maria Plach das Haus und das von ihren Vorfahren dort eingerichtete Glasfachgeschäft, ver- kaufte aber alles am 31. Mai 1951 je zur Hälfte an Anna und Egon Waltl, die das Geschäft ausbauten und fortführten. Am 3. Dezember 1970 übergaben die beiden den Besitz an ihren Sohn Egon Waltl jun.

268 Heute, am 1. Jänner 2000, ist Egon Waltl, wohnhaft 9400, Neudauer Weg 3, noch immer Besitzer der Liegenschaft, in der die Geschäftslokalitäten an die Weltfirma Palmers und an Street one, Modehandel vermietet sind.

269 104 LEDWINA

1792: 5/104

Dieses Haus ist in den früheren Aufschreibungen nicht zu fin- den. Erst im Grundbuche ist Thomas Karner als Besitzer ange- führt mit dem Bemerken: von Leopold Schöllenhammer herrüh- rend. Vielleicht hat Karner den Bauplatz als Schöllenhammerische Brandstatt erworben und das Haus erst gebaut. Ein Leopold Schöllenhammer ist nach dem Urbar von 1792 Besitzer des nächsten Hauses Nr.105, welches nach dem Grundbuche jedoch einer Anna Schöllenhammerin gehörte. Nach dem Thomas Karner kam laut Grundbuch ein zweiter gleichen Namens, dann Christian Wilhelm Kärcher und Mathias Rußheim. Letzterer kommt auch 1829 vor, 1858 eine Maria Rußheim.

Nach Dr. Wittmann ist im Jahre 1858 eine Maria Rußheim Be- sitzerin dieses Hauses.

Dabei handelt es sich ohne Zweifel um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 5, Baufläche 82/2 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Bambergerstraße 7 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund von Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 97.

Danach können seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer dieser Liegenschaft festgestellt werden: Laut Ersteintragung im Grundbuch des Bezirksgerichtes kauf- ten am 15. September 1858 Johann und Kunigunde Ledwina dieses Objekt von einer Anna Zoder. Wann das Haus von der Maria Rußheim an die Anna Zoder gelangt ist, ist unklar, viel- leicht hat sie es aber überhaupt nie besessen. Klarheit könnte vielleicht das Urbar der Stadt Wolfsberg bringen, das hier nicht zur Verfügung steht. Nach dem Tode ihres Gatten übernahm Kunigunde Ledwina am 14. November 1876 dessen Besitzanteil und übergab den Ge- samtbesitz am 21. November 1885 ihrem Sohn Johann Ledwina jun., und Ledwina ist ja auch der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname. Am 2. September 1931 gelangte dessen Tochter Maria Ledwina, verehelichte Aigner in den Besitz des Hauses, diese trat aber

270 aufgrund eines Ehepaktes ihrem Gatten Josef Aigner etwa eine Woche später am 11. September 1931 die Hälfte des Besitzes ab. Ab dem Jahre 1940 war Josef Aigner dann Alleinbesitzer. Am 17. März 1960 wurde die Liegenschaft dem Erwin Aigner eingeantwortet, und dieser übergab sie am 5. April 1974 seinem Sohn Peter Aigner.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Peter Aigner, Frisörmeister, wohnhaft im Hause, noch immer Besitzer der Liegenschaft, und er führte dort das seit Generationen bestehende Frisörgeschäft bis vor kurzem fort. Die dort schon lange bestehende Tabaktra- fik besteht noch, das Friseurgeschäft wich einem „Telecom“- Laden.

271 105 REINER

1755: 119; 1760: 103; 1786: 5; 1792: 5/105

An der diesem Hause entsprechenden Blattseite der Abrech- nung Nr.5 steht nur der Name Andrä Mällender ohne irgend- welche andere Eintragung. Der Grund dafür dürfte darin zu suchen sein, dass das Besitzverhältnis damals nicht geordnet war, sodass niemand zur Steuerzahlung herangezogen werden konnte. Wir ersehen nämlich aus dem Gerichtsprotokoll vom 27. Feber 1674, dass der Seiler Andrä Höfler dem Marzegin für das abverkaufte Mailländerische Haus keine Bezahlung leisten wollte. Später muss er dieser Verpflichtung aber doch nachge- kommen sein, denn in den Registern von 1675, 1677 und 1679 werden ihm die Steuern für dieses Haus vorgeschrieben, dessen Lage, abgesehen von der Reihenfolge in den Registern in dem Ratsprotokoll vom 18. Feber 1684 durch die Angabe „am Weyer“ gekennzeichnet ist. Nach der Abrechnung von 1690 zahlte dann Mathias Stich für das vorhin dem Andreas Höfler zugehörige Haus bis 1706. Der- selbe war nach dem Trauungsbuche ein verwitweter Schwarz- hafner und hat am 26. September 1688 die Frau Maria Höfflerin, Witwe des Seilers Andreas Höffler, geheiratet. Im Steuerregister von 1695 steht zwar anscheinend ziemlich deutlich Mathes Buch; es dürfte sich dies wohl verschrieben sein, da 1720 noch Mathes Stich als Besitzer genannt ist. In den Jahren 1734, 1737 und 1740 gehörte das Haus dem Schwarzhafner Valentin Wolf, auf welchem nach dem Kataster zuerst Josef Wolf, dann Simon Wolf folgten. Der letztere 19. März 1731: Valentin Wolf kommt auch noch 1755 und 1760 vor. kauft das Stichische Haus. 26. Juni 1742: Valentin Wolf, Im Jahre 1786, und zwar zur Zeit der Anlegung des Urbars von Schwarzhafner, indiert Haus 1792 war der Zirkelschmied Josef Schober Besitzer desselben, und Garten seinem Sohn Simon. welchem nach letzterer Aufschreibung der Naberschmied Leo- 9. Juni 1766: Hauskauf zwi- pold Schöllenhammer folgte, dessen Namen wir bei Haus schen Simon Wolfischen Pup- Nr.104 kennenlernten. pillen und Zirkelschmied Josef Schober wird ratifiziert. Das Grundbuch von 1792 besagt, dass der Besitz von Magdale- 14. Jänner 1767: Josef Schober na Schöllenhammerin herrührte, dann ging dasselbe auf Anton jun., Zirkelschmied, erlegt Auer jun. und später auf Augustin über. Die beiden Letztge- Kaufschilling für das Simon nannten sind auch 1829 und 1858 hintereinander eingetragen. Wolfische Haus.

Dr. Wittmann gibt für das Jahr 1858 einen Augustin Auer als Besitzer an. Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 6, Baufläche 81/1 registriert ist und das zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Anschrift 9400, Bambergerstraße 9/11 hat.

272 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 98.

Danach sind auf diesem Hause seit 1858 folgende Besitzer fest- stellbar: Am 8. Jänner 1833 ging die Liegenschaft von Anton Auer jun. auf August (nicht Augustin) Auer über, und dieser verkaufte sie am 6. Jänner 1881 an eine Mathilde Turker. Am 16. Jänner 1904 kaufte Karl Rainer dieses Haus, das bei Dr. Wittmann auch dessen Namen trägt, allerdings mit e ge- schrieben. Am 15. Mai 1928 wurde der Besitz der Menny Peters eingeant- wortet, und aufgrund eines Versorgungs- und Übergabevertrages gelangten am 14. Jänner 1975 Johann Pe- ters und Edeltraud Kolb je zur Hälfte in den Besitz dieser Reali- tät.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Johann Peters und Eva Maria Richter, sowie Hans und Erika Peters Besitzer des Hauses, in dem das Modewarengeschäft Kolb, sowie die Pearle Österreich GesmbH. Augenoptik und Le Clou Schmuck und Uhren unter- gebracht sind.

273 106 KAISER

1755: 132; 1760: ad 113; 1786: 6; 1792: 6/106

Die verlässlichste Geschichte dieses Hauses, das ursprünglich als Keusche bezeichnet wird, beginnt eigentlich erst mit dem Jahre 1720. Wir wissen aber /:siehe bei Nr.103:/, dass Andreas Zeidler, der ältere dieses Namens, laut Steuerregister von 1675, 1677, 1679 und 1695 unter anderem auch zwei Keuschen in der Gänsgasse, heute Roßmarkt, besessen hat, und dass das Haus Nr.103 von ihm auf Magdalena Zeidlerin überging, welche uns im Register von 1720 als erste sichere Besitzerin von 106 ge- nannt wird. Es ist daher die Annahme wohl berechtigt, dass dieses Haus mit einer der zwei Keuschen identisch ist, welche Andreas Zeidler senior besessen hat. In welchem Verhältnisse Magdalena Zeid- lerin zu ihm stand, ist nicht bekannt. Seine Frau bzw. Witwe war sie bestimmt nicht, vielleicht also seine Tochter, die dann allerdings unverehelicht geblieben sein müsste. Ihren Erben, die im Jahre 1738 als Besitzer von 106 genannt sind, also wohl auch ihr selbst, gehörten übrigens auch die neun ...?... Äcker, die vordem Eigentum des Andreas Zeidler sen. waren, was auch für einen Zusammenhang des Besitzes dieser beiden Mitglieder der Familie Zeidler spricht. Am 11. März 1735 heißt es dann im Ratsprotokoll, dass der Kamplmacher Bläsi Jänkh von den Zeidlerischen oder Schwarz- rockischen Erben Keusche und Baumgarten in der Gänsgasse gekauft hat. Derselbe zahlte auch für 1737 für die Zeidlerische Keusche und besaß laut Kataster für 1740 eine gemauerte Keu- sche in der Gänsgasse und 580 Klafter Baumgarten, ebenso im Jahre 1755. 1760 gehörte das Haus dem Wundarzt Siegmund Wagner, der laut Register schon für 1756 dafür Steuern zahlte. Später kam dasselbe in den Besitz des Johannes Lichtenfels, jedoch offen- bar auf ganz kurze Zeit. In der Ratssitzung vom 16. März 1767 erklärte nämlich der Hutmacher Heinrich Walther, dass er von der Lichtenfelsin das vormals Siegmund Wagnerische Häusel in der Gänsgasse kaufen wolle, worauf in der Sitzung vom 6. Juni desselben Jahres erst dem Riemermeister Johannes Lichtenfels wegen des verkauften Wagnerischen Häusels und Baumgartens in der Gänsgasse der Stadtschermbrief erteilt und unter einem gleich auch der zwischen ihm und Heinrich Walther getroffene Hauskauf ratifiziert wurde. Der Hutmacher Walther oder Wallner ist im Stiftbuche von 1786 als Besitzer angegeben, jedoch mit dem Bemerken, dass Herr Lichtenfels für ihn diente. Nach dem Urbar von 1792 und dem gleichzeitigen Grundbuche gehörte dann Nr.106 dem Hutmacher Martin Pöllinger, wobei bemerkt ist, dass das Haus von Lichtenfels herrühre und an desselbigen Garten grenze.

274 Später ging es auf die im Jahre 1829 erwähnte Therese Pöllinger und dann 1858 auf Anton Tatschl über. Der bei Blasi Jänkh als zum Hause gehörig vorkommende und noch bei Lichtenfels besonders erwähnte Baumgarten ist offen- bar bei dem Verkaufe an Walther vom Hause getrennt worden und im Besitze des Lichtenfels verblieben, so dass später das Haus des Pöllinger an des letzteren Garten grenzen konnte. Der Garten kam dann an Franz Sauer und ist identisch mit dem im Parzellenprotokoll von 1829 unter Nummer 78 erwähnten gro- ßen Garten des Sauer, zu welchem auch das nördlich an Nr.106 angrenzende, heute zu einem Hause ausgebauten Wirtschafts- gebäude des Sauer, Bauparzelle Nr.68, gehörte. Das Ausmaß dieses Gartens betrug nach dem Kataster von 1740 580 und nach dem Parzellenprotokoll von 1829 595 Klafter. Durch diese nahezu übereinstimmenden Größenangaben und dem Umstand, dass der Garten des Sauer das Haus Nr.106 samt seinem kleinen Hofe von drei Seiten umgibt, wird die Identität der beiden Ob- jekte genügend bewiesen.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 einen Anton Tatschl.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 7 Baufläche 68 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Roßmarkt 9/11 hat, wobei das Haus Roßmarkt 11/ Freidlgasse 1 im Jahre 1990 auf den Par- zellen 77/1 und 77/2 der Einlagezahl 7 errichtet wurde.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter den Nummern 99 und 195.

Danach können seit 1858 folgende Besitzer festgestellt werden: In der Zeit von 1858 bis 11. August 1873 muss die Liegenschaft von Anton Tatschl an Alois Offner übergegangen sein, denn mit diesem Datum gehen die Besitzrechte an dieser Liegenschaft von Alois Offner durch Einantwortung an die Juliana Korp über. Am 15. November 1881 kaufte Josef Rauth die Hälfte des Besit- zes und am 4. April 1887 ging schließlich das Gesamtobjekt aufgrund eines Kaufvertrages an den Franz Ebi über.

275 Am 22. Juli 1904 wurden der Theresia Ebi geborene Nest ¾ des Besitzes eingeantwortet und am 22. Oktober 1909 das Restvier- tel der Justine Fodboj. Am 26. Oktober 1909 kam es nach dem Tode der Theresia Ebi zu einer weiteren Besitzteilung: Justine Fodboj behielt ihren Viertelanteil, die restlichen ¾ gingen zu je 3/16 an Karl, Hermann und Ludwig Ebi sowie Maria Weber geborene Ebi, die uns schon bei Haus Nr.72 untergekommen sind. Am 5. Jänner 1910 kaufte dann eine Theresia Rami den Eigentumsanteil der Justine Fodboj, und am 5. Dezember 1912 ging die Gesamtliegenschaft aufgrund eines Kaufvertrages je zur Hälfte auf Anna und Johann Lackenbucher über. Am 15. Dezember 1923 übernahmen Reinhold und Walburga Lackenbucher den Besitz und übergaben diesen am 16. April 1958 ihrem Sohn Hans Lackenbucher.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Uniqa Personenversicherungs AG, Ferdinandstraße 20/4, 1020 Wien als Nachfolgerin der -Collegialität Versicherung, Lichtenfelsgasse, 1010 Wien, Besitzer des Hauses Roßmarkt 9, während das Eckhaus Roßmarkt 11/ Freidlgasse 1 der Bauherren ErrichtungsgesmbH, Hans Lackenbucher gehört, die dort auch ihre Geschäfte abwickeln. Es sind dies: Hans Lackenbucher, Steuerberater; Dr. med. Alfred Kienleitner, praktischer Arzt; Dr. Peter Erich Satori, Facharzt für Kinderkrankheiten und Mag. Gisela Horvath, Psychotherapeutin.

276 107 PETSCHAR

1755: 131; 1760: 183; 1786: 107; 1792: ??

Das heutige Haus Nr.107 steht an der südlichen Ecke des Roß- Dieses Haus hat derzeit Nr.200, marktes, dort, wo derselbe nach Osten umbiegt, derart, dass die Nr.107 war zuletzt das weiter unten angeführte Gartenhaus. Front den von Norden herabkommenden Teil der Gasse gerade Die Bezeichnung war aber un- entgegensteht, und zwar auf einem Platze, auf dem früher ein richtigerweise am Tor von Wirtschaftsgebäude, Bauparzelle 71, stand. Diese Stelle nimmt Nr.200 angebracht. das Haus jedoch erst seit einigen Jahren ein. Bis dahin befand sich das nunmehr anlässlich des damals erfolgten Neubaues des jetzigen Hauses niedergerissene Gebäude etwa weiter oben auf der Westseite des Rossmarktes, vis-a-vis dem Hause Nr.106. Für diese Keusche zahlte der Organist Lorenz Lieb für die Jahre 1663 bis 1669 laut Abrechnung Nr.5 die Steuern per errorem doppelt, was anscheinend gelegentlich der Steuerzahlung für 1670 bis 1673 erst geordnet wurde. Er hat offenbar die Keusche nicht selbst bewohnt, da am 22. September 1679 der Bürgerkap- laneiverwalter im Organistenhaus in der Wohnung des Organis- ten Lorenz Lieb den Boden, die Fenster und das Dach richten ließ. Als Liebische Keusche kommt das Gebäude in den Steuerregis- tern von 1675, 1677 und 1679 vor. Im Jahre 1695 gehörte die Keusche samt Garten der Witwe des Lorenz Lieb, im Jahre 1720 aber den Mathias Göblschen Erben, die auch das Haus Nr.53 in der Oberen Stadt besaßen. Zum Hause gehörte, abgesehen von dem später zu erwähnen- den, im selben Besitze befindlichen Khirchschlagergarten auch ein kleiner Hausgarten. Zu den Göblischen Erben gehörte auch die Katharina Walburga Zeidlerin, zweite Frau des Andreas Zeidler sen., eine Tochter des Adam Valentin und der Johanna Magdalena Scherer, welche im Jahre 1734 von der Liebischen Keusche die Steuern zahlte. Auf sie war auch noch das Haus Nr.53 übergegangen. In den Jahren 1737 und 1740 besaß Maria Juliane Kollbäuerin die Liebische Keusche samt Garten, 1755 und 1760 ist Anton Schütz als Besitzer angeführt. Im Jahre 1786 ist Franz Resch als Besitzer angegeben. Er war wie sein Vorgänger Weißgerber. Anton Schütz zahlte bereits Bei seinem Namen ist im Stiftbuch angemerkt: Anton Weyrich. nach dem Register von 1742 für die Liebische Keusche und den Derselbe war Apotheker, besaß auch das Haus Nr.63 und er- Garten. scheint im Urbar von 1792 und im Parzellenprotokoll von 1829 als Besitzer von Nr.107, welches dann 1858 auf Maria Waizendorfer überging. Mit der Liebischen Keusche war schon seit 1720 der sogenann- te Khirchschlagergarten, heute Parzelle Nr.88 verbunden. Der- selbe wurde laut Ratsprotokoll vom 25. Mai 1661 als Mathes Wurzerischer Garten von Christof Wurzer an Alexander Khirchschlager verkauft. Im Jahre 1695 zahlte Andreas Zeidler die Steuern für den Khirchschlagergarten.

277

1720 gehörte er bereits mit der Liebischen Keusche den Göblischen Erben. In den Jahren 1737 und 1740 war er Eigen- tum der Kollbäurin, von welcher er mit der Liebischen Keusche an Anton Schütz, Franz Resch, Anton Weyrich und Maria Waizendorfer gelangte. An der Westseite dieses Gartens, gegen die alte Stadtmauer hin stand schon zur Zeit der Anlegung der alten Katastralmappe ein Gartenhaus, welches gegenwärtig noch besteht und als Wohn- haus benützt wird. Dieses Gartenhaus war Nr.107 und besteht heute nicht mehr.

Dr. Wittmann nennt die Frau Maria Waizendorfer, die uns schon als Besitzerin des Hauses Hoher Platz 7 bekannt ist, als Besitzerin dieses Hauses im Jahre 1858.

Es handelt sich dabei um jenes, das im Grundbuch des Bezirks- gerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 8, Baufläche 71 registriert war und das die An- schrift 9400 Freidlgasse 2 hatte, aber im Jahre 1999 geschleift wurde, um eine Straßenverbindung Weiherplatz-Rossmarkt- Ernst Swatek Straße zu ermöglichen.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 100.

Seit 1858 haben demnach folgende Personen dieses Haus be- sessen: In der Zeit zwischen 1858 und 1880 muss das Haus von der Maria Waizendorfer auf einen Josef Pöllinger übergegangen sein, denn dieser übergab die Liegenschaft am 15. August 1880 mittels eines Schenkungsvertrages seiner Tochter Josefine Triplatt, doch diese verkaufte sie schon am 7. März 1881 einem Georg Pietschnig. Am 27. Mai 1896 kauften dann zu gleichen Teilen Agnes und Julius Pötscher die Realität. Julius Pötscher wurde im Jahre 1899 entmündigt, so dass Agnes das Haus bis zum 17. Oktober 1916 allein besaß. Mit diesem Datum verkaufte sie es an einen Josef Griengl. Am 14. März 1941 wurde es der Christine Koller eingeantwor- tet, und am 18. Mai 1965 ging die Liegenschaft im Erbgang zu je 1/5 an ihre Kinder Josef Koller, Hubert Koller, Christine Sajowitz geborene Koller, Elisabeth Kremser geborene Koller und Friederike Krall geborene Koller.

278 Nach einem Erbübereinkommen vom 18. Dezember 1972 ging Josef Kollers Anteil an Hubert Koller über, der somit 2/5 des Besitzes auf sich vereinigte. Diese Erbengemeinschaft verkaufte die Liegenschaft dann der Stadtgemeinde Wolfsberg und diese demolierte - wie schon er- wähnt - das Gebäude und verlängerte den Rossmarkt nach Sü- den bis zur Ernst Swatek Straße.

279 108 GRILZ

1755: 133; 1760: ad Nr.2; 1786: 8; 1792: 8/108

In der Abrechnung Nr.5 ist kein Besitzer dieses Gebäudes be- sonders angeführt. Die Steuerregister von 1675, 1677, 1679 und 1695 nennen uns Hans Karl Khettinger als solchen. Dessen

Tochter Anna Cäcilia heiratete am 15. Jänner 1686 den Johann Pirker, Sohn des Fleischhauers Veit Pirker /:siehe bei Haus Nr.117:/, und am 7. Juni 1700 als Witwe des Johann Bürkher den Johann Augustin Rainer, Sohn des gewesenen Stadtschrei- bers Anton Rainer und seiner Frau Maria Theresia. Infolgedes- sen ist 1720 Johann Christian Rainer als Besitzer dieses Hauses in der Gänsgasse angegeben. Es scheint dies jedoch nicht vollkommen gewesen zu sein, da das Haus noch in den Steuerregistern von 1734 und 1737 den Pirker- und Rainerischen Erben gehörte, und da auch am 12.

August 1738 Carl Warhat das alte Haus und Gärtl von den Pir- ker- und Rainerischen Erben gekauft hat. Nach dem Kataster von 1740 hatten Carl Ludwig Warhait und später Franz Jölly ein unausgebautes, gemauertes Haus in der Gänsgasse, von den Rainerischen herrührend. Der Rektifikati- onsbefund von 1755 hat bereits auch Franz Jölly als Besitzer Laut einer im städtischen Ar- dieses Hauses. Dasselbe war von Carl Ludwig Warhait zuerst chiv liegenden Urkunde ver- auf Karlmann Khirchschlager übergegangen, der seine Tochter kaufte der bürgerliche Bierbrau- Therese zur Frau hatte. Letzterer verkaufte es dann laut Rats- er Karlmann Khirchschlager am protokoll vom 7. Dezember 1742 an seinen Schwager Franz 15. Oktober 1742 seine Keusche mit Garten in der Gänsgasse Jölly, dem Mann der Genovefa Warhait. Franz Jölly wird auch dem Fleischhauer Franz Jölly. 1760 und 1786 als Besitzer genannt. Eine Bemerkung im Rats- protokoll vom 13. Dezember 1765, dass Hans Georg Gant- schnig von Franz Jölly ein Haus in der Gänsgasse übernommen habe, dürfte sich demnach nicht auf Nr.108 beziehen /:ein

Georg Gantschnig hatte 1829 den an Nr.108 nördlich fast ange- bauten Stall:/. Nach dem Grundbuch und dem Urbar von 1792 scheint auf Franz Jölly zuerst ein Karl Jölly und dann Josef Waschnik im Besitze von Nr.108 gefolgt zu sein. Dann kommen Anton Baumgartner, Johann Pucher, Leonhard

Pucher und Anton Weyrich. In den Jahren 1829 und 1858 ge- hörte das Haus dem Anton Weyrich und der Maria Waizendorfer, die wir bereits bei Nr.107 kennengelernt haben. Bei der Gelegenheit dürfte ein Teil des früher hierhergehörigen Gartens mit dem Garten von Nr.107 vereinigt worden sein, da das Parzellenverzeichnis von 1829 und die Katastralmappe kei- nen 200 Klafter großen Garten bei 108 anzeigen, wie er im Ka- taster von 1740 verzeichnet ist.

280 Nach Dr. Wittmann ist im Jahre 1858 die Maria Waizendorfer die Besitzerin dieses Areals.

Es handelt sich dabei nach dem Grundbuch des Bezirksgerich- tes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt um drei Objek- te, und zwar um das schon (?) abgetrennte Haus Nr.209, das ist die Einlagezahl 145, Baufläche 67/1-3, heute 9400, Roßmarkt 8, Einlagezahl 144, Baufläche 67/4, heute Roßmarkt 6 und Einlagezahl 143, Baufläche 65, heute Roßmarkt 4. Diese Lie- genschaft war ursprünglich unter der Einlagezahl 9 registriert. Am 19. November 1979 wurde diese EZ als gutsbestandslos gelöscht und die obigen Objekte unter den neuen Einlagezahlen registriert.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 101.

Danach sind seit 1858 auf dieser Liegenschaft folgende Besitzer dokumentiert: Wie bei Haus Nr.107 ist auch hier nicht geklärt, wie die Liegen- schaft von Maria Waizendorfer auf Josef Pöllinger kam. Jeden- falls schenkte sie dieser am 15. August 1880 seiner Tochter Josefine Triplatt, und diese verkaufte sie am 7. März 1881 dem Georg Pietschnig. Zwei Jahre bevor Josef Pietschnig das Haus Nr.107 verkaufte /:siehe dort:/, verkaufte er Nr.108 am 2. April 1894 an Maria und Josef Grilz zu gleichen Teilen, und da die beiden das Ob- jekt fast 20 Jahre besaßen und bewohnten, hat es wohl auch den bei Dr. Wittmann genannten Namen. Am 4. April 1912 wurde die Liegenschaft versteigert. Den Zu- schlag erhielt ein Andreas Auer, und am 11. April 1917 ging das Gesamtareal der heutigen Objekte Roßmarkt 4/6/8 auf- grund des Kaufvertrages vom 26. Feber 1917 in Verbindung mit der Bestätigung des kk Landes-Handelsgerichtes Klagen- furt, Abt. IV vom 29. Mai 1911, Tom.772 GRN IV 65/8 an die Firma „Werksgenossenschaft der Schuhmacher für Heeresliefe- rung und Zivil r.G.m.b.H. in Wolfsberg“ über, dem Urvorläufer der nach dem 2. Weltkrieg weit über Kärnten hinaus bekannten Schuhfabrik „Planet“. Diese betrieb damals auf dem Gelände der einstigen Schleifenmühle, wo sich heute der OBI Baumarkt und der Merkurmarkt befinden, auch eine Lederfabrik, die in Werner Pressers „Wolfsberg damals“ auf Seite 37 dokumen- tiert ist. Mit dem Datum 22. Juni 1934 wurde der Firmenname grundbücherlich in „Schuh- und Lederfabrik der Werksgenos- senschaft der Schuhmacher in Wolfsberg in Kärnten r.Gen.m.b.H.“ umgeändert, und schließlich erfolgte am 18. Juni 1942 eine weitere Namensänderung. Besitzer dieses Areals war nun die

281

„Schuh- und Lederfabrik Wolfsberg, Kommanditgesellschaft Eichkitz und Co.“ Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte am 23. August 1952 die letzte Namensänderung dieses traditionellen Betriebes in „Schuh- und Lederfabrik Planet, Kommanditgesellschaft Eichkitz und Co“. Zwar hieß die Firma bevor der Betrieb 1970 von der Firma Vogel-Gallus übernommen wurde kurze Zeit AETERNA, doch wurde dies nie im Grundbuch registriert.

1979 zog die Firma Gallus in die auf dem ehemaligen Lagerge- lände in Priel errichtete neue Betriebsstätte, und das Gelände am Roßmarkt wurde in der oben angegebenen Weise aufgeteilt.

Heute, am 1. Jänner 2000, gehört das Haus Roßmarkt 4 dem Karl Schüssler, Maler, wohnhaft im Hause; das Haus Roßmarkt 6 dem Ing. Berndt-Wolfgang Hauptmann, wohnhaft in 9400, Feldweg 19; und das Haus Roßmarkt 8 der RIS (Realitäten und Investitutionsservice GesmbH.) mit Sitz in 9400 Kreuzgasse 2.

282 Dr. Wittmann gibt nach der Beschreibung des Hauses Nr.108 noch eine Übersicht über Objekte, die einmal auf diesem Ge- samtgelände gestanden haben, und diese folgt hier:

Außer diesen heute noch bestehenden drei Hausnummern in der Gänsgasse /:2000 sind es insgesamt 11:/ waren in früherer Zeit noch andere Besitzobjekte vorhanden, deren Lage sich mit Hilfe des Katasters von 1740 und des in dieser Beziehung ausführli- chen Steuerregisters von 1720 wenigstens mit Wahrscheinlich- keit bestimmen lässt. Im Kataster von 1740, in welchem sonst alle Häuser in ihrer richtigen Reihenfolge angegeben sind, finden wir zwischen Nr.106 und 107 zwei Objekte eingeschaltet, und zwar heißt es zuerst: Das Spital besitzt eine Brandstatt, die Waltsamerkeuschenbrandstatt in der Gänsgasse mit 150 Klafter. Die frühere Geschichte dieses Objektes betreffend, dürfte hier- her gehören, dass am 4. Jänner 1656 Andrä und Max Tämerl ihre Keusche und Gärtl dem Veit Rosenfelder verkauften, wo- rüber am 17. März 1656 der Kaufbrief ausgestellt wurde. Veit Rosenfelder verkaufte dann beides dem Colman Hengsperger, von dem wir durch die Abrechnung Nr.5 wissen, dass er der Besitzvorgänger des Georg Waltsamer auf Haus Nr.156 war. Mit diesem Hause zugleich hat wohl Waltsamer auch die frühe- re Rosenfelderische Keusche in der Gänsgasse erworben, die später überall unter seinem Namen vorkommt. In den Jahren 1720 und 1742 besaß das Bürgerspital die Waltsamerkeusche, von 1740 an als Brandstatt bezeichnet, mit einem Garten von 175 Klafter. Mit Bezug auf die Lage dieser Brandstatt kann mit Rücksicht auf die angegebene Reihenfolge im Kataster nur gesagt werden, dass sie jedenfalls südlich von Haus Nr.106 gesucht werden muss, vielleicht erst auf der Süd- seite des gegen Osten gerichteten Teiles des Roßmarktes. Der Stadel dürfte mit dem Wirt- Ungefähr in derselben Gegend muss das zweite im Kataster von schaftsgebäude, Parzelle Nr.71, identisch sein, an dessen Stelle 1740 zwischen 106 und 107 eingeschaltete Objekt gelegen ge- sich heute das Haus Nr.107 wesen sein, ein Stadel in der Gänsgasse, der befindet, da derselbe am südli- Khirchschlagerische genannt, den damals der Lebzelter Andreas chen Rande des Seidl besaß. Der Wurzerische oder Khirchschlagerische Stadel Khirchschlagergartens lag. wurde zusammen mit dem bei Haus Nr.107 erwähnten gleich- namigen Garten /:beide gehörten dem Mathes Wurzer:/ am 25. Mai 1661 durch Christof Wurzer an Alexander Khirchschlager verkauft. Im Jahre 1695 besaß ihn Hans Pirker, der ihn von Andreas Zeidler gekauft hatte, welch letzterer, wie vorne er- wähnt wurde, auch den Garten besessen hat. Von Johann Pirker gelangte der Stadel wohl dann durch dessen Witwe Cäcilia Bürkher an Johann Augustin Rainer.

283 In den Jahren 1740 und 1755 erscheint Andreas Seidl als Besit- dem Franz Pierpaum und zer des Khirchschlagerstadels, ohne dass wir wüssten, auf wel- den Warhatischen Erben che Art er ihn erworben hat. gehörte/:vielleicht

Der Kataster von 1740 hat weiter nach 107 noch die Bernhard Khirchschlagerische Brandstatt mit 318 Klafter Garten. Nach den Steuerregistern von 1677 und 1679 hatte Alexander Khirchschlager auch eine Keusche in der Gänsgasse. Nach sei- nem im Jahre 1694 erfolgten Tod dürfte dieselbe, während sei- ne anderen Besitzungen auf Andrä Khirchschlager kamen, auf seinen Sohn Bernhard übergegangen sein und deshalb mit der Bernhard Khirchschlagerischen Keusche und Garten identisch sein. Dadurch erklärt sich vielleicht auch das Fehlen dieses Ob- jektes im Register von 1695, da in diesem Bernhard nicht mit seinem Namen, sondern nur als Geringischer Erbe angeführt ist. Die Keusche besonders anzuführen, fand man nicht der Mühe wert. Im Register von 1734 ist sie erwähnt, dann muss sie aber abgebrannt sein, da der Kataster von 1740 und das Register von 1742 nur eine Bernhard Khirchschlagerische Keuschenbrandstatt samt Garten kennen. Ein derselben entspre- chendes Objekt besteht dermalen nicht. Das betreffende Terrain wurde wohl mit dem Khirchschlagergarten, Parzelle 88 verei- nigt.

Endlich findet sich in den Registern von 1675 und 1677 ein Garten im Besitze der Schöllerischen Erben, den 1679 und 1695 Augustin Vicelli besitzt. Da ihm auch das Haus Nr.174 gehörte, handelt es sich dabei wohl um einen an dasselbe anstoßenden Garten an der Südseite des gegen Osten führenden Teiles des Roßmarktes, der von da an bei diesem Hause verblieb und da- her nicht weiter abgesondert verzeichnet wurde.

Einen Garten in der Gänsgasse besaß weiters Frau Judith Knorzin in den Jahren 1675 und 1677. Es ist das jedenfalls der- selbe, der 1720 der Witwe und den Erben des Johann Frieß ge- hörte und im Jahre 1742 Eigentum der Frau Cammerrath Langin war, da diese die Besitznachfolgerin des Stadthauses der Khnortzin /:Nr.41:/ waren. Wo derselbe lag, lässt sich nicht bestimmen.

Ebensowenig ist ein Anhaltspunkt zur Bestimmung der Lage einiger anderer Objekte vorhanden, von denen wir wohl wissen, dass sie sich in der Gänsgasse befanden, die aber nur in einzel- nen Jahren angeführt sind. Es sind dies: Die Andreas Zeidlerische Keusche 1675, 1677, 1679 und 1695, ein Garten des Georg Warhait 1677 und 1679, zu dem er laut Ratsprotokoll vom 9. November 1683 einen Stadel in der Gänsgasse von Niklasen Schmid, dem Besitzer des Hauses Nr.110, dazukaufte, und der samt diesem Stadel im Jahre 1695

284 der an Nr.108 nördlich angrenzende, später Gantschnigische Stall, Parzelle Nr.65, wenn dieser nicht etwa der Khirchschlagerstadel ist:/, der Scheuerische Garten, den die Zieglerin im Jahre 1742 besaß und der Zörngastische Garten desselben Steuerregisters. Die Eintragung im Register von 1677, nach welcher auch Veit Khillepreins Witwe ein Haus in der Gänsgasse besessen haben soll, beruht wohl auf einem Schreibfehler. Es soll hier offenbar nur Eselgasse heißen.

285 109 GLANTSCHNIG

1755: 35; 1760: 115; 1786: 9; 1792: 9/109

Nach der Abrechnung Nr.5 zahlten hierfür Hans Stukh sel. Er- ben und Herr Hans Jakob Steigele zusammen von 1668 bis 1675. Dieselben waren auch nach den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 gemeinschaftliche Besitzer dieses Hauses. Am 22. November 1689 übernahm dann laut Ratsprotokoll Frau Strigellin /:der Name ist bald so, bald wie oben geschrieben:/ käuflich das Stuckhische Haus. Laut Trauungsbuch hatte sich jedoch die Witwe Maria des Hans Jakob Strigelle schon am 16. November desselben Jahres mit dem Sattler Peter Kurz, einem Sohn des Peter und der Katharina, vermählt, was nach dem Ratsprotokolle erst am 20. Feber 1690 geschehen wäre. Peter Kurz und seine Ehewirtin Maria erlegen erst am 9. Juni 1690 Geld, welches der Kurz von dem am 24. März 1688 verstorbe- nen Stadtrichter Hans Jakob Steigele aus einem Depositium entnommen hatte. Als Besitzer erscheint dann 1695 Peter Kurz. Nach der Abrechnung von 1690 zahlte derselbe, vorhin Hans Jakob Steigelle, für 1676 bis 1696, dann von 1697 an Hans Stukh, wohl ein mittlerweile großjährig gewordener Sohn des Stadtrichters, auf den das Haus nach dem Tode seiner Mutter, die es ja doch selbst gekauft hatte, übergegangen sein dürfte. Kurz wird danach selbst eigentlich nicht Besitzer gewesen sein. Hans Stukh ist bei diesem Hause auch 1720 eingetragen. Er oder sein Vater muss Bäcker gewesen sein, da das Haus später 10. Mai 1765: Gregor Reiß, als das Stuckhbäckische bezeichnet wird. Sein Besitznachfolger Bäcker in St. Andrä erlegt a conto des Stuckbäckischen war Johannes Hasenbichler, gleichfalls Bäcker, der 1734 und Hauses einen Teil des Kauf- 1737 eingetragen ist. schillings. Davon erhält Josef Im Kataster von 1740 steht: Johann Heinrich Hasenbichler, Niederl als Curator der Bäck, hatte ein Haus mit Brotladen, Stadel, Stallung für drei Schützschen Erben ein Haupt- Pferde und vier Rinder samt 218 Klafter Garten. teil.

In den Jahren 1755 und 1769 wird dann wieder nur ein Hans 3. April 1765:Anton Hasenbi- Hasenbichler genannt, es handelt sich aber vielleicht die ganze chler, Bäckersohn, heiratet eine Zeit hindurch nur um ein und dieselbe Person. Bäckerstochter von St. Andrä Im Stiftbuche von 1786 und im Urbar von 1792 ist dann ein und erhält das Haus des Johann Anton Hasenbichler eingetragen. In letzterem steht dabei: Maria Hasenbichler.

Hasenbichlerin. Laut Grundbuch von 1792 folgte aber auf An- Hierher dürfte gehören. 7. Juni ton Hasenbichler eine Anna, dann Franz Bader, wieder eine 1771: Johannes Altersperger Anna Hasenbichler und Regina Tatschl. will das von Franz Ludwig Im Jahre 1829 findet sich ein Josef Tatschl als Besitzer, 1858 Paader für seinen Sohn Johann Ferdinand Gößnitzer und von 1867 an Maria Urak. Altersperger erkaufte Haus am Weyer auszahlen. Am 25 Juli 1771 ratifiziert.

286

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses eine Maria Urak an, die es ab 1867 besessen hat.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 10, Baufläche 63/1 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400 Am Weiher 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 102.

Danach sind seit dem Jahre 1867 folgende Besitzer festzustel- len: Wie bei den Hausnummern 107 und 108, also Roßmarkt 4/6 bzw. Freidlgasse 2 kann auch hier nicht festgestellt werden, wann und wie die Liegenschaft in der Zeit zwischen 1867 und dem 15. August 1880 in den Besitz des Josef Pöllinger gelangt ist, der sie mit diesem Datum seiner Tochter Josefine Triplatt geschenkt hat. Am 24. Juli 1881 verkaufte Josefine Triplatt das Haus der Franziska Pridonig, die es am 15. Juli 1884 ihrem Sohn Fritz Roschger übergab, und schon zwei Monate später wurde es am 15. Juli 1884 versteigert und ging an den Meistbieter Josef Kol- ler. Am 9. Mai 1887 wurde die Realität dann der Helena Strieder eingeantwortet, die sie am 9. Jänner 1889 an die Maria Glant- schnig verkaufte. Am 2. Jänner 1908 finden wir den Alfred Glantschnig als Besitzer dieses Hauses, und als er sich verehe- lichte, ging laut Ehekontrakt eine Anteilshälfte am 25. Septem- ber 1917 an seine Gattin Karoline Glantschnig geborene Lor- ber. Glantschnig ist ja dann auch der Hausname bei Dr. Witt- mann. Am 1. Juni 1932 wurde das Haus an Rosalia und Josef Wiegele zu gleichen Teilen verkauft, und ab 17. Juni 1948 war Josef Wiegele nach dem Tode seiner Frau Alleinbesitzer. Am 24. September 1948 übernahm Sohn Otto diese Liegen- schaft und übergab diese am 17. Juli 1978 seinen Kindern Dr. Otto Wiegele, Heinz Wiegele, Dr. Günter Wiegele und Birgit Schwarzinger geborene Wiegele mit je einem Viertelanteil.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind die oben genannten noch immer zu gleichen Teilen im Besitze dieser Realität. Im Hause ist die Wolford Boutique eingemietet, die Modewaren, Strümpfe und Schuhe anbietet. Daneben befindet sich das Cafe „Milano“ das ehemalige Cafe Wiegele.

287 110 KIENZL

1755: 136; 1760: 116; 1786: 10; 1792: 10/110

Das Haus gehörte laut Abrechnung Nr.5 und den Steuerregis- tern für 1675 und 1677 dem Schneider Simon Schmid. Im Jahre 1679 sind seine Witwe und hierauf ein Niklas Schmid, wohl sein Sohn, eingetragen. Letzterer findet sich dann auch in den Jahren 1695, 1720 und in der Abrechnung von 1690. Laut Rats- protokoll schenkte er sein Häusel dem Schneider Gregor Frankho, was am 27. September 1729 ratifiziert wurde. Derselbe behielt es aber auch nicht lange. Am 24. November 1730 ersuchte nämlich bereits Johann Ägyd Mayr, ein Sohn des Ägyd Mayr im Rindermarkt und laut einer Eintragung vom 30. Juni 1731 in einem Beschaubüchl betreffend Augenscheinsauf- nahmen in Bauangelegenheiten, der Eidam des Frankho um Ratifizierung seines Hauskaufes am Weiher, mit welchem An- suchen er aus uns unbekannten Gründen an das Vizedomamt gewiesen wurde. Es scheint, dass demselben nicht ohne weite- res entsprochen wurde, denn im selben Beschaubüchl steht un- ter dem 28. Mai 1732 der Frankhosche Stadelbau in der Niklas Schmidischen Behausung wird untersagt, weil er unweit des Stuckbäckischen Kuchlfensters liegt, durch welches Feuer aus dem Backofen in den Stadel gelangen könnte. Erst am 29. März 1734 wurde eine Beschau zwischen Hans Hasenbichlers Stuckhischen und Johannes Mayrs Niklas Schmidischen Behausung vorgenommen, wobei entschieden wurde, dass der Brunnen dem Hasenbichler gehöre. Im Jahre 1734 war also Mayr doch schon Besitzer des Hauses. Als solcher ist der Stricker Johannes Mayr auch in den Regis- tern von 1734, 1737, 1740, 1755, 1760 und 1780 eingetragen. Ihm folgte nach dem Urbar von 1792 Franz Lindner, dann nach dem Grundbuch Barbara Lindnerin, Ignaz Perdacher, Simon Quendler, Johann Aichholzer, Georg Geriner, Jakob Lebanz und Georg Stelzer. Die zwei letztgenannten sind auch 1829 und 1858 eingetragen.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieser Liegenschaft den Georg Stelzer.

Es handelt sich dabei um jene Liegenschaft, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 11, Baufläche 62 registriert ist und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Am Weiher 2 trägt.

288 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 103.

Danach sind seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer sicher fest- gestellt: Bis zum 24. August 1877 blieb Georg Stelzer im Besitze dieses Hauses. Mit dem genannten Datum verkaufte er es dem Michael Lindner, von dem man nicht weiß, ob er mit den um die Jahr- hundertwende im Besitze des Hauses gewesenen Lindner ir- gendwie verwandt ist. Lindner verkaufte das Haus am 25. Jänner 1884 zu gleichen Teilen an Maria und Rupert Kienzl, die auch den von Dr. Witt- mann verwendeten Namen tragen. Am 24. April 1913 war dann Maria Kienzl nach dem Tode ihres Mannes Alleinbesitzerin. Am 27. November 1923 erfolgte mittels Einantwortung eine detaillierte Aufteilung der Besitzrechte. Und zwar bekam Maria d.J. 6/8, 1/8 ging an eine entmündigte Elisabeth Satz, wohl eine Tochter, und je 1/24 bekamen die minderjährigen Theresia, Berta und Oskar Leopold. Am 23. Oktober 1925 war dann Maria Kienzl allein im Besitze dieser Liegenschaft. Ein Leibrentenvertrag brachte dann am 23. April 1958 Theresia Cancola geborene Leopold und Maria Lackner geborene Cancola je zur Hälfte in den Besitz dieses Hauses. Am 20. April 1966 ging Theresia Cancolas Anteil an einen Adolf Lackner.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Maria und Adolf Lackner, wohnhaft im Hause, noch immer Besitzer des Objektes. Im Hause sind eingemietet: Die Josef Stefflitsch GesmbH. Uh- ren und Schmuck, deren Verkaufsräume auch auf das Neben- haus Am Weiher 3 ausgedehnt sind. Dann das Cafe „Herke“ der Brigitte Herke und das Versicherungsmaklerbüro Albert Jelen.

289 111 STRIEDER

1755: 137; 1760: 117; 1786: 11; 1792: 11/111

Die Abrechnung Nr.5 nennt bei diesem Hause den Simon Zillinger als Besitzer. Es ist jedoch für ihn keine Steuerzahlung eingetragen. Wahrscheinlich hat er die Anlegung dieses Buches nicht lange überlebt. Das Steuerregister von 1675 nennt deshalb auch bereits Simon Zillingers Erben. Im Jahre 1677 zahlte Ma- thes Hausmann für dieses Haus, 1679 Hans Wolf vom Zillingerischen Haus. Der letztere steht auch im Register von 1695 und in der Abrechnung von 1690. In den Registern von 1720 und 1734 kommt ein Mathias Wolf vor, 1737 dessen Witwe. Demselben wurde laut dem bei Haus Nr.110 erwähnten Beschaubüchl am 30. Juni 1731 gestattet, zwischen seinem neuen Stadeldach und der Hausmauer des Sockenstrickers Johannes Mayr eine Dachrinne anzubringen. Er war seines Zeichens ein Schwarzhafner. Im Kataster von 1740 ist der Schwarzhafner Franz Pierner Be- sitzer des Hauses, der dasselbe am 18. August 1739 von Anna Veronika Wolfin, der Witwe des Mathes gekauft hatte. Er be- hielt es auch in den Jahren 1755 und 1760. Im Jahre 1786 ist bereits die Schwarzhafnerin Katharina Birner eingetragen, des- gleichen im Urbar von 1792, wonach ihr Gregor Wolf folgte. Nach dem gleichzeitigen Grundbuch erwarb ein gewisser Tho- mas Graßler das Haus durch seine Ehe mit Helene Pirner. Dann kommen Franz Wolf, Wolfgang Pirner und Josef Koller. Das Parzellenverzeichnis von 1829 hat dagegen einen Josef Kokail, das Verzeichnis von 1858 den Josef Koller als Besitzer.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses im Jahre 1858 den Josef Koller.

Es handelt sich dabei unzweifelhaft um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 12, Baufläche 61 eingetra- gen ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Am Weiher 3 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 104

290 Danach ergeben sich seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer: Josef Koller, der das Haus seit dem 1. September 1849 besaß, vererbte es am 9. Mai 1887 der Helena Strieder, wohl eine ver- heiratete Tochter desselben. Strieder ist auch der bei Dr. Witt- mann verwendete Hausname. Ihr folgte am 23. März 1888 die Anna Strieder und am 25. Jänner 1908 der Josef Strieder. Am 23. Juni 1933 gelangte aufgrund eines Tausch- und Kauf- vertrages der Fleischhauer Albin Trettenbrein in den Besitz dieser Liegenschaft und vererbte diese am 17. Dezember 1957 seinem Sohn Alfred Trettenbrein.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Trettenbrein jun. im Besitze die- ses Hauses, in dem Vater und Sohn leben und dort auch die Fleischhauerei betreiben. Eingemietet ist auch der Juwelier Rauschenberger.

291 112 THORWIRT

1755: 138; 1760: 118; 1786: 12; 1792: 12/112 Hans Hubmann, geboren am 25. Nach Abrechnung Nr.5 gehörte dieses Haus dem Hans Hub- Feber 1657 war der Sohn des Schwarzfärbers Balthasar und mann von 1668 an, der auch 1675, 1677 und 1679 genannt der Judith beim Weyertor, die wird. Die Witwe desselben, die das Haus als Abfertigung be- also wohl vor ihm das Haus hielt, heiratete laut Ratsprotokoll vom 31. Jänner 1681 den Fär- besessen haben. ber Georg Rudolf, der am 5. Dezember 1681 um Überschätzung des Hubmannischen Hauses ersuchte, da dasselbe seiner An- Der vorstehend genannte Hans Hubmann scheint nicht der sicht nach zu teuer geschätzt war. Besitzer dieses Hauses gewesen Auf diese Überschätzung wird sich die Notiz bei der Ratssit- zu sein, da das Alter nicht zung vom 13. Jänner 1682 beziehen, nach welcher die Magda- stimmt. Überdies steht im Rats- lena Rudolfin, vorhin Hubmannin, das Hubmannische Haus per protokoll vom 23. Juni 1640: 50 Gulden dergestalt nachgesehen wird, dass sie es die Kinder, „Andrä Hubmannische Behau- sung am Hohen Markt behält wahrscheinlich die des Hubmann, wieder genießen lassen solle. die Witwe Sabine, das Haus am Am 20. Juli 1685 wurde im Rat berichtet, dass im Hubmann- Weyer der Sohn Hans Hub- ischen Haus bereits eine Mauer eingefallen sei und zwar wegen mann. der zwei Teiche vor dem Jakober Tor beim Graben. Auch am 17. Juli 1691 wendete sich Magdalena Rudolfin an den Rat, Andreas war schon 1635 tot, da für dieses Jahr schon seine weil ihr Haus ganz zerrissen sei. Sie beklagte sich dabei, dass Witwe für das Haus am Platz ihr Mann sich ganz von hier wegbegeben habe. die Steuern zahlte. In der Ratssitzung vom 29. September 1691 heißt die Witwe des Georg Rudolf irrtümlicherweise Elisabeth. Dieser Eintra- Als Kinder des hierher gehöri- gung zufolge hat es den Anschein, als ob Rudolf sehr kurz, gen Hans verzeichnet das Tauf- buch: nachdem er fortgegangen war, gestorben wäre. Er ist jedoch im 25. November 1646 Andreas, Steuerregister für 1695 noch als Besitzer eingetragen. Auch Sohn des Färbers und der So- werden am 7. Dezember 1696 er, sein Weib oder wer sonst phie. noch zu dem Hubmannischen Haus beim Weiertor Ansprüche 9. Mai 1648 Johann Otto hat, aufgefordert, am 14. Dezember mit ihrer „Notturft“ zu er- Oktober 1653 Johann Franz, Sohn des Färbers am Weyer und scheinen, weil dasselbe zugrunde geht. der Maria Elise. Was dabei entschieden wurde, ist nicht bekannt, da die betref- 7. März 1658 Georg Otto fenden Protokolle nicht mehr vorhanden sind. Am 8. April 1704 8. Oktober 1668 Johann Lukas, wird dagegen Magdalena Hubmannin, nicht Rudolfin, aufge- Sohn des Färbers Johann und fordert, ihren Zwinger beim Jakober Tor auszuräumen, damit der Christine. das in den heroberen Gärten stehende Wasser seinen Abfluss Nach der Abrechnung von 1690 finde. Wenn sie der Aufforderung nicht Folge leiste, werde ihr hat noch Magdalena Rudolfin der Garten genommen werden. Es ist das wohl derselbe Zwin- die Steuern für 1699 bis 1706 ger unter dem Weyertor gegen den Pulverturm zu, den im Jahre gezahlt. Ebendaselbst steht aber 1674 Hans Hubmann innehatte und der am 29. Oktober 1680 als Anmerkung: Nach 1699 hat den Dienst Herr Hans Augustin der Magdalena Rudolfin zugeschrieben worden war. Rainer übernommen. Kurz nachher finden wir das Haus, das aber einer Ruine sehr ähnlich gewesen zu sein scheint, in anderem Besitze. Es beklagt Hans Augustin Rainer besaß sich nämlich Hans Augustin Rainer, der, nachdem er früher nach dem Urbar 1674 vom 5. Viertelmeister gewesen war, am 24. November 1702 Ratsbürger Mai 1704 an den früher dem Hans Karl Khettinger gehörigen geworden ist, am 18. März 1707, dass er vom Hubmannischen Teich vor dem Weyertor. Haus Rauchfanggeld bezahlen müsse, obwohl es nicht bewohnt ist. Seine Behauptung der Unbewohnbarkeit muss richtig

292 gewesen sein, da ihm diese Steuer wirklich nachgesehen wurde. Rainer scheint sich mit den Adaptierungsarbeiten auch nicht sehr beeilt zu haben, da er noch am 26. Juni 1731 aufgefordert werden musste, sein ruinöses Haus beim Jakobertor unverzüg- lich bauen zu lassen. Das Steuerregister von 1720 führt ihn als Besitzer des Rudolfischen Hauses an, ohne dass daselbst von einer Steuerbefreiung die Rede wäre. Bewohnt hat er dasselbe wohl nie, da ihm dazu Nr.156 und das Haus in der Gänsgasse zur Verfügung standen. In der Ratssitzung vom 26. März 1734 meldete sich der Weiß- gerbergeselle Johann Mätterstorfer aus St. Paul mit der Absicht, vom Landrichter Josef Andrä Pirkher das Rudolfische Haus am Weyer beim Jakober Tor um 60 Gulden und 1 Dukaten Leih- kauf zu kaufen. Der Vertrag wurde auch am 9. April 1734 unter der Bedingung ratifiziert, dass er keine neue Weißgerberwerk- statt oder Kramladen aufbringe, sondern sich mit Fragnerei (?) und gemeinem Trankausschank fortbringen wolle. Am 1. Juli 1735 und am 12. Juli 1737 heißt es dann, dass Johannes Mät- terstorfer das ruinöse Rudolfische Haus beim St. Jakober Tor aufgebaut hat. Schon am 6. September 1737 verkaufte er jedoch Haus und Garten beim Weyertor um 140 Gulden 2 Dukaten Leihkauf und einen Manneshut dem Stadtmautner und Huterer Georg Seidl. In den Registern ist Mätterstorfer auch nur bei den Jahren 1734 und 1737 eingetragen. In letzterem steht dabei, dass das Haus für 1738 dem Seidl zuzuschreiben sei. Am 15. September 1739 klagt jedoch Mätterstorfer, der mittlerweile Weißgerbergeselle in Graz geworden war, dass Seidl das ihm abgekaufte Haus nicht auszahle, worauf ihm gesagt wurde, er solle das Haus wieder zurücknehmen. Das scheint er auch wirklich getan zu haben, denn am 12. Feber 1740 wurde im Rate berichtet, dass der gewesene Gastgeber Martin Voekh wegen eines Rossdieb- stahls in Althofen für einen Rekruten genommen wurde. Georg Seidl wohnte zu dieser Zeit noch im Hause, da er am 12. Feber 1740 den Auftrag erhielt, dasselbe zu räumen. Deshalb verkaufte Metterstorfer an diesem 27. September 1740 das Haus der Maria Goglin /:siehe auch bei Nr.31:/, die gleichzeitig als Gätterbäckische Wittib den Jörg Kutschier heiratete. Georg Goschier findet sich auch im Kataster von 1740 als Besitzer verzeichnet. Die Maria Gutschierin verkaufte dann am 7. August 1744 ihr Haus beim Jakobertor dem Büchsenschifter Josef Pancratz. Jo- sef Pongratz findet sich in den Jahren 1755 und 1760. Im Jahre 1786 war der Mostwirt Georg Philipp Rainhart Besitzer. Nach dem Urbar von 1792 waren dann Thomas Brunegger insgemein einziger Schlossbenefiziat, Gregor Steiner und Bartlmä Zechner gefolgt. Nach dem Grundbuch von 1792 aber hatte Georg Stei- ner das Haus von Susanna Hackhoferin herrührend laut

293 Ehekontrakt vom 18. Juni 1801, dann Peter Veith Tischler und Bartlmä Zechner. Ersterer findet sich auch 1829. Im Jahre 1858 ist eine Maria Zechnerin Besitzerin.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieser Liegenschaft eine Maria Zechner an.

Es handelt sich dabei um jene, die im Grundbuch des Bezirks- gerichtes Wolfsberg unter der Einlagezahl 13, Baufläche 60/2 registriert ist und die heute die Anschrift 9400, Am Weiher 4 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 105.

Danach sind seit 1858 folgende Besitzer dieses Hauses be- kannt: Am 12. Juli 1865 übergab Maria Zechner das Haus, das schon ein Gasthof war, ihrem Sohne Franz Zechner, wobei hier fest- zuhalten ist, dass das Haus schon zu dieser Zeit den Vulgarnamen Torwirt trug. Als dieser Franz Zechner verstarb, war sein Sohn Franz II. noch minderjährig, doch das Gericht antwortete am 22. De- zember 1890 die Realität diesem Minderjährigen ein. Am 23. November 1896 kauften, Friedrich und Maria Schallar je zur Hälfte dieses Haus, und seit dem 27. Juli 1901 war dann Maria Schallar Alleinbesitzerin. Nachdem die Witwe sich im Jahre 1907 wieder verehelicht hatte, bekam laut Ehekontrakt die Hälfte des Besitzes der Ehemann Paul Fellner. Am 19. April 1920 erbte Maria Fellner, die Tochter der Vorbe- sitzer, die Liegenschaft, die dann am 27. Juli 1926 eine Besitz- hälfte dem Franz Zechner übergab, die Besitzhälfte der Maria Fellner war eigentumsbeschränkt. Am 18. August 1944 wurde der Gesamtbesitz dem Franz Zechner eingeantwortet. Am 21. Juli 1972 übergab Franz Zechner das bekannte Gast- haus bzw. die gesamte Liegenschaft seinem Sohn Franz Zechner II.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Franz und Charlotte Zechner, wohnhaft im Hause bzw. Elsenweg 12, Besitzer der Liegen- schaft. Sie betreiben dort einen bekannten Gasthof mit Frem- denzimmern, und zum Jahrtausendende errichtete Franz Zech- ner, einem Modetrend in der Gastronomie folgend, im Hause eine eigene Hausbrauerei. Seine Biere bietet er unter dem Na- men „Torbräu“ an.

294 113 TIEFENBACHER

1755: 187; 1760 und 1786 fehlt; 1792: 113

Dasselbe gehörte als Mauthaus vor dem Jakober Tor noch bis 1858 dem Magistrate. Eine 113 gibt es in der Stadt derzeit nicht mehr. Das Tiefenbacherhäusel gehört jetzt zu St. Jakob bzw. zu Schleifen.

Dr. Wittmann gibt an, dass das Gebäude zur Katastralgemeinde St. Jakob geschlagen wurde.

Im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde St. Jakob auf Seite 433 ist zu lesen, dass das Mauthaus Schleifen unter der Nummer 113 zu Wolfsberg gehörte, dann aber nach St. Jakob transferiert wurde und dort die Nummer 32 hatte. Die freigewordene Nummer bekam das Haus Nr.137/1, der sogenannte nördliche Teil des Schoberhauses, heute 9400, Burgergasse 6. Die Geschichte dieses Hauses seit 1858 wird dort behandelt werden.

Hier wird die Geschichte des ehemaligen Mauthauses vor dem St. Jakober Tor berichtet:

Am 23. November 1849 gelangte das Häusel aufgrund eines Kaufvertrages und eines magistratlichen Bescheides in den Be- sitz einer Maria Michitsch, die es am 6. Jänner 1883 ihrem Sohne Anton Michitsch übergab. Am 16. Juli 1888 ging die Realität aufgrund eines Kaufvertra- ges in den Besitz des Mathias Tiefenbacher über, der auch für den bei Dr. Wittmann verwendeten Hausnamen verantwortlich zeichnet. Mittels eines Leibrentenvertrages gelangte am 18. September 1902 die Maria Tiefenbacher in den Besitz des Hauses, und am 2. Juli 1921 kaufte es ein Paul Tiefenbacher.

Als dann nach dem Zweiten Weltkrieg die sogenannte „Umfah- rungsstraße“ gebaut wurde, die heute die Bezeichnung Span- heimer Straße trägt, wurde das „Tiefenbacherhäusel“ abgeris- sen und am 19. November 1951 im Grundbuche als „gutsbe- standslos“ gelöscht.

295 114....BEZIRKSHAUPTMANNSCHAFT

1755: 139; 1760: 119; 1786: fehlt; 1792: 114

Dieses Haus, welches gegenwärtig den südlichen Teil der Be- zirkshauptmannschaft entspricht, hat anlässlich der Erbauung desselben seine selbständige Existenz eingebüßt. Sein Aussehen zu dieser Zeit deutete allerdings schon auf deutlich beginnen- dem Verfall, das Doppelfenster in der Mitte der Weierfront mit seiner zierlichen Säule erinnerte aber noch immer daran, dass das Haus einmal bessere Zeiten gesehen hatte, als seine Nach- barn, denen derlei Aufputz fehlte. Seine sichere Geschichte beginnt wohl erst mit dem Jahre 1685, in welchem es im Ratsprotokolle als Quartierhaus erwähnt wird. Wir können jedoch mit nicht ganz geringer Wahrscheinlichkeit noch um eine Anzahl von Jahrzehnten zurückgreifen: Im Steuerregister von 1675 findet sich zwischen den Häusern Nr.112 und 115 auf einem sonst leeren Blatte ein Schöllerisches Haus, während auf dem nächsten Blatte die Schöllerischen Er- ben für ein Angerl zu Rohrbach und einen Garten in der Gänsgasse vorgeschrieben erhalten und außerdem auch Contribution zu zahlen hatten, also irgend ein Gewerbe betrie- ben haben müssn. Dem entspricht in der Abrechnung Nr.5 an gleicher Stelle die Eintragung: Mathes Schöllerische Erben und Hans Zankher 1668 bis 1676, und im Steuerregister von 1677 erfolgt die Vorschreibung einer Steuer für einen Garten in der Gänsgasse für die Schöllerischen Erben. Der Name Schöller verschwindet von da an in den Steuerregis- tern und auch ein an dieser Stelle befindliches Gebäude ist nicht weiter erwähnt, bis es im Kataster von 1740 heißt, dass das Haus Nr.115 an die Soldatenkaserne anstößt. Wohl aber erfah- ren wir aus dem Ratsprotokoll vom 28. November 1681, dass das Schöllerische Haus am Weiher dem Simon Mätterstorfer aus St. Paul um 400 Gulden und 20 Taler Leihkauf in Kauf ge- geben werden sollte, welcher Preis auf ein verhältnismäßig wertvolles schließen lässt. Am 12. Dezember desselben Jahres wird dann berichtet, dass der Weißgerber Simon Mätterstorfer das Schöllerische Haus kaufte, worauf dann am 13. Jänner 1682 der Kauf des Waizischen Hauses am Weiher durch den Magistrat an Simon Mätterstorfer ratifiziert wurde. Das Schöllerische Haus gehörte also früher der Familie Waiz, was uns wieder einen Schritt weiter in der wahrscheinlichen Geschichte dieses Hauses zurückführt. In der Ratssitzung vom 14. August 1607 ersuchte nämlich Christian Lasantz im Namen seiner Hausfrau Apollonia Zenneck um die Bewilligung, den selbsterbauten Wein im Zenegkhischen Hause am Weiher verleitgeben zu dürfen.

296 Da nun das Schöllerische Haus auch als Waizisches bezeichnet wurde , Hans Waiz eine Göblische Erbin zur Frau hatte und die

N. Göblischen Erben nach Ratsprotokoll vom 17. März 1637 Besitzer von Kirchbichl, also Besitznachfolger der Familie Zennegk waren, so ist es zumindest sehr naheliegend, anzu- nehmen, dass Nr.114 mit dem Zennegkischen Hause vom Jahre 1607 identisch war, zumal sich eine derartige Verbindung bei keinem anderen Hause am Weiher auffinden lässt. Dasselbe würde also nach dieser Annahme von den Zennegkischen auf die Familie Göbl, wahrscheinlich Hans Göbl, dann auf Hans Waiz und auf Simon Mätterstorfer übergegangen sein. Letzterer hat am 28. August 1684 von der Frau Glabutschnig ein Haus in der Vieregkgasse gekauft, zu welcher Zeit Nr.114 in den Besitz der Stadt gelangt sein dürfte, die es als Kaserne verwendete. Wir hören nämlich in der Ratssitzung vom 9. Feber 1685, dass der Stallmeister des Oberstliutenants sich gegen die Quartier- hausstallung beschwerte. Es sei lauter Morast und Wasser darin, Das Haus, welches 1760 als Rediffsche Kaserne angeführt weshalb er eine andere Stallung verlangte. Da man wusste dass ist, entspricht nach der Reihe die Teiche im Graben daran Schuld sind, wurde beschlossen, der Eintragungen genau dem zum Rentmeister zu schicken, er möge es dem Magistrate nicht Hause Nr.114. Es ist aber bei verdenken, und weil die Häuser am Weiher an der Ringmauer der Eintragung des Rathauses und am Graben Schaden leiden, den Teich ablassen oder zu als öffentliches Gebäude neben den Mauthäusern etc. auch eine gestatten, dass der Magistrat selbst solches vorkehren lasse. Kaserne erwähnt. Am 14. September 1685 ging dann wegen der Teiche vor dem Andrerseits ist im Jahre 1755 St. Jakober Tor eine Beschwerde an den Vizedom, weil der das Haus Nr.157 neben 114 als Rentmeister keine Antwort gab und das Quartierhaus gebaut Rediffsche Kaserne bezeichnet. werden musste, wozu die Ablassung der Teiche notwendig war. Ein Akt von 1810 im Stadtar- chiv handelt von der Überlas- Von 1740 an ist das Haus überall als Kaserne bezeichnet und sung der neuen Caserne an das als Besitzer der Stadtmagistrat eingetragen, mit Ausnahme des Ärar. Steuerregisters von 1760, wo dasselbe als Radiffsche Kaserne angeführt ist. In Zeiten, wo kein Militär in Wolfsberg war, wur- de es an verschiedene kleinere Parteien vermietet. Während des Umbaues des Schulhauses im Jahre 1857 diente es auch teilwei- se als Schulhaus und zuletzt als Armenhaus.

Für den Neubau der heutigen Bezirkshauptmannschaft wurde der bestehende Besitzstand im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt am 28. Jänner 1898 gelöscht und für das neuerrichtete Amtsgebäude das im Jahre 1899 fertiggestellt war(aber auch für die nördlich an- schließende Bürgerschule /:siehe unter 115und 116:/), wurde im Grundbuch die Einlagezahl 107 mit der Baufläche 59 und den Parzellen 104/1 und 104/8 eingetragen. Das Haus hat heute die Anschrift 9400, Am Weiher 5, dient als Amtsgebäude der Bezirkshauptmannschaft, und es ist gegen- wärtig im Besitz des Sozialhilfeverbandes Wolfsberg, 9400, Koschatstraße 21.

297 115 TEIL DER BÜRGERSCHULE

1755: 140; 1760: 120; 1786: 15; 1792: 15/115

Die älteste hierher gehörige Nachricht findet sich im Ratsproto- kolle vom 10. März 1656: darnach hatte der Hufschmied Andrä Moßegger die Haidische Behausung am Weiher erkauft und sich dort häuslich eingerichtet. Aufgrund dessen bat er um Bür- gerrecht, was ihm gegen 1 Dukaten Bürgerrecht, 1 Taler Mus- katellgeld und 8 Kreuzer Einschreibgeld dergestalt verliehen wurde, dass er in Jahr und Tag seinen Legitimationsbrief ein- bringen solle. Er war also sichtlich ein zugereister Fremder, und mit den gleichzeitig vorkommenden Moßeggerischen Erben nicht in Verbindung. Mit ihm gab es schon kurz nachher Anstände. In der Ratssit- zung vom 14. Juli 1656 hält ihm nämlich der Stadtrichter vor, warum er den vorigen gebräuchlichen Fluss des verlorenen Wassers /offenbar vom Weiherbrunnen:/ durch die Rohre und sein Haus nicht mehr wolle fließen lassen. Er verantwortete sich dahin, es wäre vorher durch die Gänsgasse geronnen. Ihm wäre es zwar nicht zuwider, wenn man ihm dafür etwas von seiner Steuer nachlasse. Darauf wurde ihm das „Ort“ bei seinem Be- standhammer, das der Pulverer hätte einfangen sollen, ohne Zinsung zum Recompens gelassen. Moßegger muss also irgendwo einen Hammer in Pacht gehabt haben. Wo derselbe stand, ist nicht bekannt. In der Abrechnung Nr.5 ist sein Name durchgestrichen und durch Simon Moßegger ersetzt, welcher zuerst für 1668 und 1669, dann aber auch am 29. November 1677 für 1670 bis 1676 gezahlt hat. Ein Teil die- ser Zahlung dürfte sich jedoch vielleicht nicht mehr auf dieses Haus, sondern etwa auf den erwähnten Hammer, beziehungs- weise auf das dort betriebene Gewerbe bezogen haben. Im Steuerregister von 1675 steht nämlich auf dieses Haus bezüg- lich: Oswald Schwärzl als Steuerzahler für das Magerische Haus. Der Schmied Oswald Schwärzl kommt dann auch 1677 und 1679 und in der Abrechnung von 1690 vor. In letzterer mit dem Zusatze: vorhin Simon Mager, von 1692 an Martin Rauch. Da- zu gehört in dem Ratsprotokoll vom 2. Mai 1692 folgende Stel- le: Martin Rauch, Huf- und Hackenschmied, heiratet des Simon Magers Tochter und übernimmt die Oswald Schwärzlische, vorhin Magerische Schmiedbehausung am Weier. Oswald Schwärzl, den sein böses Weib nicht dulden will, muss auszie- hen. Diese Sache dürfte sich wohl so verhalten haben, dass Schwärzl die Witwe des Mager heiratete, welche ihn dann nach der Ver- heiratung ihrer Tochter aus erster Ehe mit Martin Rauch aus dem Hause vertrieb, wozu sie deshalb berechtigt war, weil sie das Haus nie ihrem zweiten Manne übergeben, sondern noch immer selbst im Eigentume behalten hatte.

298 Der Besitz des Hauses dürfte daher von Simon Moßegger auf Simon Mager, dann auf dessen Witwe, für welche ihr zweiter

Mann Oswald Schwärzl Zahlungen leistete, und zuletzt auf Martin Rauch gelangt sein. Letzterer findet sich auch 1695 und 1720 als Besitzer. Von 10. September 1734: Das Was- 1734 an ist als solcher bis zum Urbar von 1792 der Schuster ser des Weiherbrunnens geht Hans Weixler und sein gleichnamiger Sohn eingetragen mit jetzt durch das Haus des Hans Weixler. Ausnahme des Jahres 1760, wo dieser bei Haus Nr.116, dafür aber bei 115 Josef Schober als Besitzer angegeben ist, dem laut der sonstigen Eintragungen nur 116 gehörte. Es handelt sich 28. Mai 1756: Johannes Weixler dabei offenbar um einen Fehler des betreffenden Schreibers. und seine Frau Kunigunde Nach dem erwähnten Urbar wäre das Haus von Weixler auf übergeben das Haus und die Schuhmachergerechtigkeit ih- Georg Lorber und dann auf Philipp Tachent übergegangen. Im rem Sohn Johann Weixler, der Grundbuch von 1792 steht aber, dass Tachent das Haus von Bürger wird. Simon Bischof erhielt und dass auf ihn Karl Konseoor folgte. Das Parzellenprotokoll von 1829 hat den Philipp Tachent als Besitzer, das Häuserverzeichnis von 1858 einen Simon Moßbauer.

Dr. Wittmann gibt also als letzten Besitzer dieses Hauses einen Simon Moßbauer an.

Es handelt sich bei diesem Gebäude um einen Teil der heutigen Bezirkshauptmannschaft, und zwar um jenen, der auf der Par- zelle 58 errichtet wurde /:vgl. bei Nr.116:/. Zur Zeit der Errich- tung des neuen Gebäudes war es eigentlich als Bürgerschule gewidmet. Als nördlicher Teil der Bezirkshauptmannschaft wurde es erst seit den Jahren des 2. Weltkrieges verwendet. Jedenfalls ist es jenes Haus, für das im Grundbuch des Bezirks- gerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt gemein- sam mit dem Nachfolger des Hauses Nr.116, das auf Parzelle 97 stand, eine neue Einlagezahl 107, Baufläche 58 geschaffen. Dieser nördliche Teil der Bezirkshauptmannschaft hat gegen- wärtig die Anschrift 9400, Am Weiher 6.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 108.

Danach sind seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer dieser Lie- genschaft bekannt. Auf Simon Moßbauer folgte Peter Pachoinig. Dieser übergab die Liegenschaft dann am 28. Jänner 1862 seiner Tochter Anna. Als sich diese verehelichte, wurde gemäß Ehevertrag am 4. Fe- ber 1862 ihr Gatte Franz Rudi als Besitzer der Hälfte des Hau- ses eingetragen, doch am 6.Dezember 1867 war Anna Rudi schon Witwe, denn mit diesem Datum scheint sie im Grundbuch wiederum als Alleinbesitzerin auf.

299 Am 5. Dezember 1888 kaufte die Stadtgemeinde Wolfsberg die gesamte Realität, denn es bestand ja der Plan, auf dem Ge- samtareal westlich des Weiherplatzes die Bezirkshauptmann- schaft zu errichten.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist der Sozialhilfeverband Wolfsberg, 9400, Koschatstraße 21 im Besitze dieser Liegen- schaft.

300 116 2.HÄLFTE DER BÜRGERSCHULE

1755: 141; 1760: 121; 1786: 16; 1792: 16/116

Zur Zeit der Anlegung der Abrechnung Nr.5 gehörte dieses Mathes Khätscher war laut Haus dem Mathes Khätscher, der dafür seit 1662 zahlte. Sein Ratsprotokoll vom 28. Juli 1662 Name findet sich auch in den Steuerregistern für 1675, 1677 Zirkelschmied und Baumeister. und 1679. In der Abrechnung von 1690 ist der Zirkelschmied Hans Stängl für die Zeit von 1670 bis 1706 mit dem Bemerken: “Vorhin Mathes Khätscher“ eingetragen. Danach dürften die Steuern wohl noch für letzteren vorgeschrieben, aber erst von Stängl gezahlt worden sein. Stängl ist auch im Jahre 1695 ein- getragen. Im Jahre 1720 aber steht an der diesem Hause entsprechenden Stelle der Name Georg Greinz. In den Jahren 1734, 1737, 1740 und 1755 gehörte das Haus dem Zirkelschmied Josef Schober, der zuletzt auch Ausschank von Landwein betrieb. 12. Feber 1753: Josef Schober, Zirkelschmied, übergibt sein Im Jahre 1760 hat der Schreiber bei Nr.115 und 116 offenbar Haus dem gleichnamigen Sohn. die Namen verwechselt. Schober wird wohl auch in diesem Jahre noch Nr.116 und nicht 115 besessen haben. 18. September 1753: Johannes Im Jahre 1786 war Josef Quantschnig, „ein Bürger ohne Rittmayer verlangt von einer Gewerb“ Besitzer, dem nach dem Urbar von 1792 Georg Therese Schober, der Hausbrief solle auf sie und ihre Erben, Quantschnig jun. folgte. Nach dem Grundbuche erhielt Georg nicht aber auf Josef Schober das Haus von seinem Bruder Josef. Er ist auch in den Jahren ausgestellt werde. 1829 und 1858 genannt, dann von 1864 an Simon Gabriel.

Dr. Wittmann gibt für dieses Haus als letzten Besitzer für das Jahr 1864 einen Simon Gabriel an.

Dieses Haus, das auf den Parzellen 57 und 97 Untere Stadt stand, fiel ebenfalls dem Bau der Bezirkshauptmannschaft bzw. der Bürgerschule /:vgl. bei Nr.115:/ zum Opfer.

Die Ersteintragung im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 109.

Danach können im Laufe der Zeit folgende Besitzer dieses Hau- ses festgestellt werden: Am 11. November 1868 übergab ein Paul Gabriel die Liegen- schaft an einen Josef Pabl. Der Gabriel scheint also zwei Vor- namen gehabt zu haben. Im Jahre 1877, und zwar am 10. Mai wurde gemäß eines Ehe- vertrages die eben angetraute Gattin des Josef Pabl, Josefa

301 Pabl, zur Hälfte Besitzerin der Realität, die nach dem baldigen Tode ab 1879 Alleinbesitzerin wurde. Am 15. Dezember 1882 kaufte Josef Sanneger die Realität und verkaufte diese am 10. August 1896 an die Stadtgemeinde Wolfsberg, die nun das Gesamtareal westlich des Weiherplatzes in der Hand, hatte und mit dem Bau von Bürgerschule und Be- zirkshauptmannschaft konnte nun begonnen werden.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist wie bei den ehemaligen Nummern 114 und 115 auch 116 als Besitznachfolger auf diesen Parzellen der Sozialhilfeverband Wolfsberg im Besitze der Liegenschaft.

(Dr. Wittmann führt nun im Anschluss an die Geschichte des Hauses Nr.116 noch weitere, zu seiner Zeit nicht mehr beste- hende Häuser in dieser Gegend an).

Zwischen Nr.116 und dem nächsten Hause befand sich, offen- bar dem Garten von 117 entsprechend, ein jetzt nicht mehr vor- handenes Gebäude. Für dasselbe findet sich in der Abrechnung Nr.5 ein leeres Blatt mit dem Namen Simon Fridl. Nach den Steuerregistern von 1675, 1677, 1679 und 1695 zahlte der je- weilige Besitzer von Haus Nr.117 auch für „das Ertl“ oder den Garten, wo des Simon Fridl Häusel oder Keuschn gestanden hatte. Später ist das Gebäude nicht mehr erwähnt.

Auf diesem Gelände befand sich bis in die 50iger Jahre des 20. Jahrhunderts ein Garten, der zum Hause Nr.117 gehörte. Dort wurde dann das Gebäude der Kammer für Arbeiter und Ange- stellte errichtet./:siehe bei Nr.117:/

302 117 KIENZL

1755: 142; 1760: 122; 1786: 17; 1792: 17/117

Der älteste bekannte Besitzer dieses Hauses war der Fleisch- hauer Veit Pürkher, den wir schon bei Haus Nr.102 kennenge- lernt haben. Nr.117 gehörte ihm auch zur Zeit der Verfassung des Steuerregisters von 1675. Zwei Jahre später erscheinen aber bereits seine Erben als Steuerzahler für dasselbe. Er hinterließ von seiner Gattin Anna eine ziemlich zahlreiche Familie, die nach allem, was wir erfahren, verhältnismäßig an- gesehen gewesen zu sein scheint. Die Reihenfolge der Kinder lässt sich wohl nicht vollkommen sicherstellen, ebenso auch nicht die genaue Zahl derselben. Bekannt sind aber: 1 Regina, die sich in erster Ehe mit Georg Warhait und später mit Franz Pierbaumb vermählte. 2 Ursula, verehelichte Winkelmayerin, an einer Stelle, wo sie noch nicht verheiratet war, als Schwägerin des Alexander Khirchschlager bezeichnet, was nicht recht verständlich ist. 3 Veit Nikolaus /:Nach einem an ihn gerichteten Schreiben des Magistrates führte auch der Vater beide Taufnamen:/, geboren am 27. August 1647, der bald gestorben sein muss. 4 Anna Veronika, geboren am 2. Jänner 1654, wahrscheinlich dieselbe, welche als Anna Canzianin laut Lehensbrief des Stiftes St. Paul vom 2. Mai 1689 Weingärten, die früher ih- rem Vater gehört hatten, verkaufte. 5 Sophie Veronika, geboren am 5. Mai 1655. Wahrscheinlich bald gestorben, da sie später nie mehr erwähnt wird. 6 Maria, verehelichte Obermayerin, die laut Lehensbrief von St. Paul vom 27. Dezember 1706 einen Weingarten, den sie vom Vater geerbt hatte, ihrer Schwester Susanne verkaufte. 7 Susanne, zuerst vermählt mit Christof Melber, dann mit Leopold Alber. 8. Johann Michael, geboren am 28. September 1663. Dieser Hans Pürkher besaß nach dem Steuerregister von 1695 von den väterlichen Gütern nur den Khirchschlagerstadel in der Gänsgasse und erhielt durch seine Frau Anna Cäcilia Khettinger das Haus Nr.108. Er kaufte am 7. Dezember 1695 von Andreas Khirchschlager seinen mütterlich ererbten Nagelschmiedhammer an der Leiten um 120 Gulden und 2 Du- katen Leihkauf. Er war im übrigen Fleischhauer und Viehhänd- ler. Als solcher kaufte er vorzüglich für den Händler Milesi und wurde deshalb als Hauptveranlasser der Fleischteuerung gehaßt. 1696 wurde er jedoch gegen Verzicht auf die Fleischhauerei Ratsherr. Der Landrichter Josef Andreas Pirkher /:siehe Haus Nr.57:/ und seine Schwester Anna Margarethe Paltaufin gebo- rene Pirkher, vielleicht auch derLandschaftliche Advo kat Dr. Josef Andreas Pirkher in Klagenfurt (St. Pauler Lehensakte vom 4. September 1730 ad 445 im Archiv für vaterländische Ge

303 schichte) sind vielleicht Kinder des Hans Pirkher. Die Paltaufin hatte (laut Akt vom 8. August 1725 ad 420 ebendaselbst), einen Weingarten, den ihr Mann von den Hans Pirkherschen Erben gekauft hat. 9 Veit Nikolaus, geboren 16. November 1665, gleichnamig mit seinem älteren, zu der Zeit offenbar schon verstorbenen Bruder und mit seinem Vater. Er studierte Rechte und ver- kaufte laut Ratsprotokoll vom 4. April 1687 als juris utrisque studiosus dem Sebastian Zentz das väterliche Haus am Weyer, worüber am 10. Juni 1687 der Kaufbrief ausge- fertigt wurde. Sebastian Zentz zahlte dann für Haus und Garten, wo Simon Fridls Keusche gestanden, für 1695. Laut Abrechnung von 1690 zahlte er von 1687 bis 1706. Er kommt auch 1720 vor. In den Steuerregistern von 1734, 1737 und im Kataster von 1740 ist seine Witwe genannt. Im Rektifikationsbefunde von 1755 ist das Haus ohne Angabe eines Besitzers, das Vastlbotische genannt. In der Ratssitzung vom 10. Jänner 1755 Laut Ratsprotokoll vom 23. Juli erklärte der Bäcker Leopold Zeidler, er wolle das Haus wieder 1748 übernahm Johann Adam Forstner das Vastlbotische bauen, wenn es ihm samt Garten gratis überlassen werde und er Haus. sechs Jahre steuerfrei sein könnte. Der Magistrat beschloss damals, an den Vizedom darüber zu berichten. Im Steuerregister von 1760 steht Zeidlers Name an 14. März 1755: Zeidler kann der diesem Hause entsprechenden Stelle, jedoch mit dem Be- das Vastlbotische Haus haben. Magistrat soll die 341 Gulden merken, dass er nur für einen Garten zahle. Vielleicht wurde Steuer, die ausständig sind, ihm also die Steuerfreiheit bewilligt. zahlen. Im Stiftbuche von 1786 ist der Oberverweser Oswald Kuchler in St. Gertraud als Besitzer dieses Hauses genannt, ebenso im Urbar von 1792, wo auch sein Nachfolger Mathes Burger ange- führt ist. Im Grundbuche von 1792 steht, dass das Haus von Theresia Burgerin auf Anna Maria Scholin gelangte, der Franz Grillitsch, Josef Inzinger, Elisabeth Meßner geborene Mäntsche von Liebenheim und Hauptmann Wilhelm von Zielfelder folg- ten. In den Jahren 1829 und 1858 gehörte das Haus dem Baron Her- berth.

Bei Dr. Wittmann ist also als letzter Besitzer dieses Hauses der Baron Herberth angegeben.

Es handelt sich dabei zweifellos um jene Gebäude, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 17, Baufläche 45/1 sowie Einlagezahl 129, Baufläche 45/2 registriert sind und die ge- genwärtig die Anschriften 9400, Am Weiher 7 bzw. Wiener Straße 1 haben. Es handelt sich hier um das Gebäude der

304 Kammer für Arbeiter und Angestellte bzw. das Geschäftshaus „Schöps“.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Grundbuch der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 110. Danach sind seit 1858 folgende Besitzer dieser Liegenschaften bekannt: Wann und wie der Besitz von Baron Herberth an die Barbara Bodner kam, ist nicht bekannt. Jedenfalls wurde die Liegen- schaft am 30. August 1881 versteigert und ging somit von Bar- bara Bodner auf Michael Kienzl über, der das bekannte Gast- haus dann am 21. August 1884 seinem Sohn Michael übergab. So ist auch der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname ver- ständlich. Am 31. Mai 1899 folgte Antonia Kienzl als Besitzerin nach, und diese besaß die Realität bis zum 23. Mai 1930. Mit diesem Da- tum war der Käufer Paul Friesacher der neue Besitzer. Acht Jahre später, am 31. August 1938 kauften dann Maria und Ferdinand Rabitsch je zur Hälfte diese Liegenschaft, die in der Folge bis zu Zwölfteln verteilt wurde.1950 wurde die Garten- fläche an die Arbeiterkammer verkauft, das Haus ging am 8. Feber 1982 aufgrund von Übergabe- und Schenkungsverträgen zur Gänze an Robert Rabitsch, der 1948 mit seinen ebenfalls noch minderjährigen Geschwistern Elfriede, Ferdinand, Marle- ne, Erich und Manfred Zwölftelanteile ererbt hatte.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Kammer für Arbeiter und Angestellte bzw. Robert Rabitsch Besitzer der Häuser Am Wei- her 7 bzw. Wiener Straße 1, in dem Robert Rabitsch auch wohnt. Im Hause Wiener Straße 1 ist die Fotohandel AG Nie- dermeyer und die Richard Schöps und Co AG mit ihrem Mode- haus eingemietet.

305 118 PEITLER

1755: 43; 1760: 123; 1786: 18; 1792: 18/118

Verlässliche historische Daten für dieses und das nächste Haus sind wohl erst von 1734 respektive 1737 an vorhanden. Für die frühere Zeit können wir nur darin einen Anhaltspunkt finden, dass bei zwei Häusern von dem Grenzen an die Ringmauer die Rede ist und dass in dieser Gegend nur noch die Häuser Nr.118 und 119 an die ehemalige Ringmauer grenzen. Im Ratsprotokoll vom 17. Mai 1693 steht nämlich, dass die Ringmauer beim Tischler Triebnig am Weyer der Reparatur bedarf, und im Protokoll vom 6. Dezember 1689 heißt es dass die Ringmauer mit Gewölben am Hause des Veit Grillitsch haf- tet. Diese beiden Häuser müssen also den Nummern 118 und 119 entsprechen. In der Abrechnung von 1690 und im Register von 1695, wo beide Hausbesitzer nebeneinander vorkommen, ist Triebnig vor Grillitsch eingetragen. Es dürfte daher ersterer Nr.118 und letz- terer 119 besessen haben. Dies als richtig angenommen, würde Nr.118 das Plättlische oder PlätschlischeHaus /:es kommen beide Schreibweisen vor:/ gewesen sein, welches laut der Steu- erregister für 1675, 1677 und 1679 dem Fleischhauer Mathes Grillitsch und dessen Erben, die aber auch 119 besaßen, gehör- te. Die Witwe Barbara Grillitschin heiratete laut Ratsprotokoll vom Christof Elias, Sohn des Chris- 18. April 1681 den Fleischhauerknecht Christof Elias und ver- tof und der Maria wird am 25. September 1635 getauft. wies ihn dabei bezüglich des Heiratsvermächtnisses auf das Plätzlische Haus, ein Ausdruck, der auch eher auf 118 als auf Barbara Eliasin, vorher 119 passt. Die Trauung scheint laut Trauungsbuch erst am 2. Grillitschin, wurde laut Sterbe- September 1691 stattgefunden zu haben. Christof Elias verkauf- register am 4. April 1682 be- te dann die Plättlische Behausung laut Ratsprotokoll vom 13. graben.

August 1683 dem Tischler Heinrich Triebnig, der sich am 15. Dezember 1689 verpflichtete, den Hochaltar der Dreifaltig- keitskirche zu machen. Im Ratsprotokoll vom17. Mai 1693 findet sich die obige Be- merkung wegen der Ringmauer. Nach der Abrechnung von

1690 musste Triebnig von 1697 bis 1706 die Steuern zahlen, worauf das Haus an Martin Neuholdt verkauft wurde. Es scheint also, dass sowohl Mathias Grillitsch als auch Christof Elias sich mit dem Steuerzahlen nicht plagen wollten. 27. Juni 1741: Johann Adam Hans Heinrich Triebnig findet sich 1695 als Besitzer. Das Steu- Heimb sagt, das Edlerische früher Schwärzlische Haus erregister von 1720 hat an der dem Hause Nr.118 wahrschein- sollte nicht der Witwe, sondern lich entsprechenden Stelle den Namen Hans Weissenegger, von der Tochter gehören. dem wir sonst nichts wissen. In den Jahren 1734 und 1737 finden wir dann endlich den Ma- 30. Juli 1741: Das Edlerische thias Edler, Bäcker und Frätschler, als sicheren Besitzer dieses Haus gehörte dem Mathias Edler, Stiefvater der Maria Hauses, im Jahre 1740 dessen Witwe, der Georg Gantschnig Schwärzlin, Tochter des Micha- el Schwärzl

306 folgte. Das Haus war damals baufällig und hatte einen eigenen Brotladen. Letzterer ist auch 1755 und 1760 eingetragen. Im Jahre 1786 kommt Maria Gantschnigin vor, von der es heißt, dass sie „ohne Bewerb“ ist. Ihr folgte nach dem Urbar von 1792 und nach dem Grundbuche Jakob Reicher, Michael Unterkir- cher, Anton Beinschab, Sebastian Paltauf, Ursula Skober und Johann Weich. Das Parzellenprotokoll von 1829 hat einen Josef Weis, das Häuserverzeichnis von 1858 einen Johann Schlucker als Besit- zer dieses Hauses.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 einen Johann Schlucker an.

Es handelt sich dabei zweifellos um die Liegenschaft, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 136, Baufläche 44/2 regis- triert ist und die heute die Anschrift 9400, Wiener Straße 3 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 111.

Danach sind seit 1858 auf diesem Hause folgende Besitzer fest- stellbar: Wie und wann das Haus von Johann Schlucker auf Jakob Peitl gekommen ist, ist nicht bekannt. Jakob Peitl vererbte es jeden- falls am 10. Feber 1872 seiner Tochter Elisabeth Peitl verehe- lichte Karrer, und Peitl ist ja auch der bei Dr. Wittmann ver- wendete Hausname. Am 10. März 1898 wurde die Realität dem Johann Schurmann eingeantwortet und am 2. März 1925 der Modesta Schurmann. Am 4. März 1965 gelangte sie aufgrund eines Schenkungsver- trages an Paul Obermayer, der es am 25. September 1972 der „Forum“ Kaufhaus und Versandgesellschaft verkaufte, die dort auf den Parzellen 99 und 100 /:diese gehörten zu den Häusern Nr.118 und 119:/ ein neues Gebäude errichtete, das „Forum Kaufhaus“ Das Haus, 118, das auf der Bauparzelle 44 steht, blieb erhalten und wurde an einen Gastronomen und eine Tra- fik vermietet. Als das „Forum“ aber im Zuge der gesamtöster- reichischen „Konsum-Insolvenz“ in der Mitte der 90iger Jahre des 20. Jahrhunderts ebenfalls in Schwierigkeiten geriet, kaufte RIS (Raiffeisen Immobilien Service GesmbH), 9400, Herren- gasse 1 diese Gesamtanlage und somit auch dieses Gebäude.

Heute, am 1. Januar 2000, ist noch immer die RIS Besitzer die- ses Hauses, in dem die Tabaktrafik Raimund und das Cafe Wei- herstube eingemietet sind.

307 119 SCHURMANN

1755: 144; 1760: 124; 1786: 19; 1792: 19/119

Wie schon beim vorhergehenden Hause bemerkt wurde, beginnt die sichere Geschichte dieses Hauses eigentlich erst mit dem Jahre 1734. Unter den ebendaselbst erwähnten Voraussetzungen kann jedoch als wahrscheinlich angenommen werden, dass Nr.119 zur Zeit der Anlegung der Abrechnung Nr.5 und in den Jahren 1675 und 1677 dem Fleischhauer Mathias Grillitsch ge- hörte, dem 1679 dessen Erben folgten. Während sich hierauf die Witwe Barbara, wie bei Nr.118 ange- geben, das Plätlische Häusel aneignete, übernahm der am 7. Jänner 1659 geborene Sohn Veit Christof das väterliche Haus Nr.119. Er vermählte sich am 25. Oktober 1683 mit Maria Bar- bara Offner, Tochter des Hans Offner aus Villach und darf nicht verwechselt werden mit einem anderen Veit Grillitsch aus St. Leonhard, der laut Taufbuch im Juli 1674 die Witwe Magdale- na Pratsch geheiratet hat. Unser Veit Grillitsch ist dann auch im Jahre 1695 als Besitzer von 119 genannt. Nach der Abrechnung von 1690 zahlten er und vorher Mathes Grillitsch von 1677 bis 1706. Ungefähr um diese Zeit kaufte er dann das Haus Nr.154, für welches er nach Steuerregister von 1720 neben den Steuern auch für eine Brand- statt zu zahlen hatte. Diese Brandstatt /:die Feuersbrunst von 1716 zerstörte angeblich die ganze Stadt bis auf eine Kirche und 13 Häuser:/ war wohl das Haus Nr.119, welches er infolge- dessen aufgegeben zu haben scheint. Im Steuerregister von 1734 erscheint dann als erster sicherer Besitzer dieses Hauses der Kramer Mathias Rauch, welcher wohl mit jenem Mathias Rauch identisch ist, von dem am 29. März 1737 der Schwarzhafner Mathias Rainer ein Haus am Weyer gekauft hat. Rainer findet sich dann 1737, 1740 und 1755. Im Jahre 1760 gehörte das Haus auch noch dem Georg Rainer, 1786 folgte ihm der Schwarzhafner Thomas Krampl. Dann kommen Georg Polz, gleichfalls Schwarzhafner, und sein Berufsgenosse Mathias Probst, der auch 1829 und 1858 vor- kommt.

Dr. Wittmann gibt in seiner Häuserchronik als letzten Besitzer für das Jahr 1858 einen Mathias Probst an.

Es handelt sich bei diesem Hause sicher um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 19, Baufläche 43/1 geführt wird und das heute die Anschrift 9400, Wiener Straße 5 hat.

308 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt

Wolfsberg unter der Nummer 112.

Nach dem genannten Grundbuch ergeben sich seit 1858 folgen- de Besitzer: Am 1. November 1844 übergab Mathias Probst das Haus an seinen Sohn Michael Probst. Dr. Wittmann irrt sich also, wenn er für das Jahr 1858 den Mathias Probst als Besitzer anführt. Michael Probst war ebenfalls Schwarzhafner. Am 31. Jänner 1882 erbte Michael Probsts Witwe Katharina Probst diese Liegenschaft, doch schon zwei Jahre später musste sie versteigert werden. Johann Schurmann, der auch den Haus- namen bei Dr. Wittmann hergibt, übernahm mit Datum 5. Sep- tember 1884 das ersteigerte Haus. Am 2. März 1925 gelangte dieses im Erbgang mittels Einant- wortung an Johann Schurmanns Gattin Anna und die Tochter der beiden, Eleonora, verehelichte Obermayer je zur Hälfte. Am 31. Mai 1960 war Eleonore Obermayer nach dem Tode ihrer Mutter Alleinbesitzerin, und als solche übergab sie die Realität am 17. Juni 1985 ihrem Sohn Diplomingenieur Johann Obermayer.

Eineinhalb Jahre später kaufte der Zahntechniker Max Fried- rich Stuck das Haus.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die RIS /:vergleiche bei 118:/ Besitzer dieser Liegenschaft. Als Mieter scheinen daselbst auf:

Schicher, die Anwaltskanzlei Mag. Heimo Fresacher,die Wiener Städtische Versicherung und der Goldschmied und Juwelier Josef Primus.

309 120

Das heute diese Nummer tragende Gebäude ist als Rest des sogenannten herunteren Bürgerspitals, auch Spital St. Trinitas genannt. Nach dem Kataster besaß dasselbe im Jahre 1740 nur so viel mehr, dass jährlich 4 Vierling Getreide unter die Armen verteilt werden konnten. Pfründtner waren nicht mehr vorhanden. Die Räume dürften daher irgendwie vermietet gewesen sein. Als Bürgerspital erscheint das Gebäude noch im Grundbuch von 1792. Im Parzellenprotokoll von 1829 ist Ignaz Schneeweiß als Besitzer angegeben, im Häuserverzeichnis von 1858 gehörte diese Bauparzelle einem Georg Holzer.

----Zum Bürgerspital gehörte auch noch das im Parzellenproto- kolle von 1829 unter derselben Nummer (120) vorkommende und gleichfalls dem Schneeweiß eigentümliche, hinter der Drei- faltigkeitskirche gelegene, jetzt als Rossbacherisches Garten- haus bezeichnete Gebäude Nr.187, das 1858 Eigentum des Ma- thias Erwart war, und der Garten, Parzelle 101, auf dem heute das Rossbacherische Haus Nr.201 und sein Wirtschaftsgebäude erbaut wurden. Dasselbe war auch Eigentum des Schneeweiß.

----Endlich gehörte zum Bürgerspital offenbar das hinter dem heutigen Hause Nr.120 angebaute Wirtschaftsgebäude, in den Jahren 1829 und 1858 Eigentum des Philipp Urban, Besitzer des Hauses Nr.152, welches seither in das Haus Nr.188 umge- wandelt wurde, und das auf Parzelle Nr.7 befindliche heutige Wohnhaus Nr.190 /:Kornherr:/. In den Jahren 1829 und 1858 gehörte es dem Johann Sablattnig und dem Thomas Scherl.

Die oben unter der Nr.120 angeführten Liegenschaften, die im Laufe der Zeit aus dem ehemaligen Bürgerspital St. Trinitas entstanden waren, werden mit ihrer Geschichte seit 1858 bei den hier genannten Hausnummern 152, 187, 188, 190 und 201 behandelt werden /:siehe dort:/.

An dieser Stelle wird nur 120 betrachtet, und hier gibt Dr. Wittmann für das Jahr 1858 einen Georg Holzer als letzten Besitzer dieses Hauses an. Die Nr.120 wurde übrigens nach der Löschung im Grundbuch dem heutigen Hause Kreuzgasse 2 zugesprochen.

310 Es handelt sich dabei um ein Gebäude, das im Urbar des Bür- gerspitals Wolfsberg unter der Nummer 39 geführt wurde und das am 16. Jänner 1962 im Grundbuche des Bezirksgerichtes Wolfsberg als gutsbestandslos gelöscht wurde, da es in das öf- fentliche Gut übernommen worden war. Es wurde hier wie auch Nr.188 für die Gestaltung des Platzes /:Parkplatzes:/ beim Zu- sammentreffen von Wiener Straße, Sporergasse und Hermann

Fischer Straße benötigt.

Bis zum Löschen im Grundbuch gab es hier folgende Reihe von Besitzern: Wann und wie das Haus von Georg Holzer an Barbara Suppan geborene Tangl kam, ist nicht bekannt. Jedenfalls verkaufte diese Barbara Suppan die Liegenschaft am 30. Juni 1880 an einen Anton Tangl, wohl ein Verwandter, und nach dessen Tod wurden die Eigentumsrechte am 16. August 1913 zu je einem Drittel der Witwe Maria Tangl sowie den Kindern Maria Tangl jun. und Anton Tangl jun. eingeantwortet. Am 1. April 1930 kaufte eine Katharina Kienzl das Haus und übergab dieses am 2. Feber 1944 ihrem Sohn Dr. Florian Kienzl. Doch schon zwei Monate später übergab dieser die Realität einer Elise Jäger, die sie bis zur Löschung im Grund- buch besaß.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist dort ein Teil des Parkplatzes, der eingangs beschrieben wurde.

311 121 und 122 ROSENZOPF

1755: 188 und 189; 1792: 121 und 122

Dieses eigentlich schon vor dem Stadttor gelegene Haus nimmt den Platz ein, auf welchem früher zwei kleine Häuschen ge- standen sind. Nr.121, früher 188, stand unmittelbar an der Stra- ße und ist 1755 sowie 1792 als Mauthäusl vor dem Auentor bezeichnet. Nr.122 bzw. 189 hieß Mauthäusl und Nachtwäch- terhäusl und stand westlich daran angebaut, mit der Front gegen Norden. In den dazwischen liegenden Jahren sind die beiden Häuschen nicht besonders angeführt. 1829 gehörten sie als Parzelle 1 und 2 dem Magistrate, 1858 dem Michael Unterkircher

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieser Liegenschaften, die um die Jahrhundertwende völlig neu errichtet worden sind, den Michael Unterkircher an.

Es handelt sich hier jedenfalls um jene Gebäude, die nun aufge- listet folgen: 121 besteht aus zwei Objekten, wovon das kleinere direkt nörd- lich an die Dreifaltigkeitskirche angebaut ist. Es ist im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt unter der Einlagezahl 104, Baufläche 105/7 registriert und hat gegenwärtig die Anschrift 9400, Wiener Straße 9. Das daran im Norden anschließende Gebäude wird mit der Einlagezahl 21, Baufläche 105/6 und Parzelle 2/3 geführt und hat die Anschrift 9400, Wiener Straße 11.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 113 für Nr.121 und 114 für Nr.122.

Seit dem Jahre 1858 waren diese Objekte im Besitze folgender Personen:

Haus Nr.121 Wie die im Grundbuch als erste Besitzerin aufscheinende Anna Cavalier in den Besitz dieses Hauses kam und ob sie es direkt von Michael Unterkircher übernommen hat, ist nicht bekannt. Jedenfalls wurde die Liegenschaft nach dem Tode der Anna Cavalier am 20. Juli 1880 deren Sohn Heinrich Linkitz ein- geantwortet und schon etwa ein halbes Jahr später, am 28. Jänner 1881 kaufte eine Anna Linkitz das Haus /:übrigens mit gleichem

312

Datum auch die Häuser 122 und 136, siehe dort:/. Doch auch Anna Linkitz besaß dieses Haus nur ganz kurze Zeit. Schon am 27. April 1881 kaufte ein Johann Cleinscich die Häuser Nr.121 und 122. Am 13. September 1898 verkaufte dann Cleinscich das Haus Nr.121 dem Franz Palfner. Doch schon etwa zwei Jahre später am 15. März 1901 wurde es versteigert. Neuer Besitzer war nun ein Ignaz Adler, aber schon am 12. Mai 1903 gelangte es durch einen Notariatsakt zu gleichen Teilen an Georg und Franziska Wresounig, die auch das nördlich neu gebaute Haus /:Nr.196:/ besaßen. Die Liegenschaft mit den Nummern 121 und 196 blie- ben dann bis heute immer unter einem Besitzer, wenn auch stets mit getrennten Orientierungsnummern /:heute 121 Wiener Straße 9, 196 Wiener Straße 11:/. Am 8. Feber 1910 wurden beide Objekte wieder versteigert und gingen an den Meistbieter Johann Umschaden, der sie am 11. April 1917 je zur Hälfte an Elisabeth und Peter Berger verkauf- te. Am 15. Jänner 1926 wurde nach dem Tode Elisabeths deren Hälfteanteil in 9 Teile geteilt /:8 Teile zu je 3/72 und ein Teil zu 12/72;/. Einige Jahre später, am 26. Feber 1930 kaufte das jüdische Kaufmannsehepaar Adolf und Emma Gros, die aus der Slowa- kei bzw. aus Böhmen stammten, je zur Hälfte die Gesamtliegen- schaft und betrieben dort ein gut gehendes Handelsgeschäft, doch im Jahre 1938, nach dem Anschluss an Hitlerdeutschland wurde die Familie Gros gezwungen zu verkaufen, und die Lie- genschaft ging an Josef Wiegele. Die Familie Gros wanderte am 15. September 1938 nach Zlina in der Slowakei, der Heimat Adolf Gros‘, aus, und die Familie konnte, da die Slowakei ein sogenannter befreundeter Staat war, nach Intervention des slo- wakischen Außenministeriums wenigstens die bewegliche Habe retten. Zur Liegenschaftsübertragung heißt es im Grundbuch: Aufgrund des Bescheides der Vermögensstelle im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit /:in Berlin:/ vom 19. August 1938 wird die Rechtfertigung der Eigentumsvormerkung vom 26. Juli 1938 angemerkt. Am 9. März 1948 steht im Grundbuch: Aufgrund des Beschlus- ses der Rückstellungskommission beim Landesgericht Klagen- furt vom 3. März 1948 wurde das Rückstellungsverfahren ein- geleitet. Nach langem Rechtsstreit kam es im Frühjahr des Jahres 1951 zu einer außergerichtlichen Einigung. Wiegele überwies die von der Erbin des Adolf Gros, Lotte Roth geborene Gros, geforderte Summe von 120 000 Schilling an das Bankhaus Hypo- und Kre- ditinstitut AG in Wien I, Herrengasse 12, und in der Folge wur- de im Grundbuch am 21. April 1951 die voranstehende Anmer- kung vom 3. März 1948 gelöscht.

313 Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Liegenschaft noch immer im Besitze von Josef Wiegele, der selber im Hause lange Jahre ein Textilgeschäft führte. Später hatte dort die Kärntner Elektrizi- täts AG (KELAG) ein Verkaufslokal und gegenwärtig ist im Hause ein Videoverleih eingemietet

Haus Nr.122 Bis zum 13. September 1898 hatte dieses Haus die gleiche Ge- schichte wie die Nr.121, aber mit dem genannten Datum ging es durch Kauf in den Besitz des Josef Rosenzopf über, dessen Na- me auch dem Hause den bei Dr. Wittmann verwendeten Haus- namen gab. Am 6. Feber 1928 wurde die Liegenschaft nach dem Tode des Josef Rosenzopf wie folgt eingeantwortet: je 1/5 ging an Maria Rosenzopf, Sepp Rosenzopf, Paul Rosenzopf, Josefine John ge- borene Rosenzopf und Anna Wannek geborene Rosenzopf. Nun ging es so weiter. Am 1. März 1930 erhielt Sepp Rosenzopf die Fünftelanteile von Maria, Josefine und Anna und hatte nun so- mit 4/5 des Besitzes in seinen Händen, doch schon am 31. Ok- tober 1936 übernimmt nach einer Versteigerung Josef John die 4/5 Anteile des Sepp Rosenzopf. Am 4. März 1938 kaufte Sepp Türk dem Josef John die erwor- benen Anteile an diesem Haus ab, am 3. Feber 1940 auch noch den Anteil des Paul Rosenzopf. Somit war nun die Gesamtlie- genschaft wieder in einer Hand. Am 27. Jänner 1949 fiel aber die Gesamtliegenschaft aufgrund des Urteiles des Volksgerichtes Graz, Senat Klagenfurt vom 8. Juni 1948 an die Republik Österreich. Türk war also ein schwerbelasteter Nationalsozialist, der nach der damaligen Gesetzeslage als Sühne seinen Besitz verlor. Am 9. April 1956 kauften Roswitha Türk verehelichte Sternat und Dr. Sigrid Wintersberger je die Hälfte der Liegenschaft von der Republik Österreich zurück, und am 4. Jänner 1967 kaufte schließlich Erich Sternat die Besitzhälfte der Dr. Sigrid Win- tersberger, und so war der Besitz wieder in der Hand einer Familie.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Roswitha und Erich Sternat, wohnhaft in 9400, Panoramaweg 7, noch immer Besitzer des Hauses am Ausgang der Wiener Straße, und sie betreiben dort ein Textil- und Schuhgeschäft.

314 123 RESER

1755: ad 165, 1760: fehlt; 1786: fehlt, 1792: fehlt

Dieses noch heute hölzerne, halbverfallene Gebäude dürfte von jeher mit dem nächsten Hause eine gemeinsame Realität gebil- det haben, da es mit allen Aufschreibungen mit Ausnahme des Grundbuches von 1792 dieselben Besitzer hat wie letzteres. Selbst in diesem Grundbuche werden beide Häuser unter der- selben Urbarnummer geführt, nur die Hausnummer ist eine an- dere. Als Besitzer ist daselbst Josef Rößer angeführt mit dem Zusatze, von Josef Klemen herrührend.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses kleinen hölzernen Gebäudes einen Josef Reser, der dem Hause wohl auch den bei Dr. Wittmann verwendeten Hausnamen gab.

Es handelt sich hier um zwei Gebäude, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 95, Baufläche 3 und der Einlagezahl 128, Baufläche 4 eingetragen sind und die gegenwärtig die Anschrif- ten 9400, Wiener Straße 12 und Wiener Straße 10 haben. Das ursprüngliche Holzgebäude wurde in den 90iger Jahren des 20. Jahrhunderts vom Besitzer Dietmar Hecher abgerissen und auf der Parzelle 3 ein völlig neues Gebäude errichtet, in dem neben Wirtschaftsräumen auch die Privatwohnung des Besitzers sowie eine Dependance des Hotels Hecher /:Wiener Straße 6 :/ untergebracht sind. Auf der Baufläche 4 wurde das alte Gebäude adaptiert.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 115.

Danach sind seit 1848 (nicht 1858!) auf diesem Hause folgende Besitzer feststellbar: Am 28. August 1848 übergab Josef Reser die Liegenschaft an seinen Sohn Thomas. Dr. Wittmann ist also hier einem Irrtum erlegen. Durch Einantwortung kam am 6. August 1895 der Johann Schurmann, den wir schon von Nr.118 und 119 kennen, in den Besitz dieser Realität, und am 8. Juli 1910 kaufte sie Franz Wiharnik. Am 27. September 1934 wurde das Haus dann der Anna Wiharnik eingeantwortet, und am 31. Oktober 1952 ging es aufgrund

315 eines Übergabe- und Leibrentenvertrages an die Anna Hecher geborene Wiharnik. Am 18. Juni 1974 übergab Anna Hecher die Liegenschaft an Dietmar Hecher.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Dietmar Hecher noch immer Be- sitzer dieser Häuser, auf deren Gelände er –wie oben gesagt- einen Neubau errichten ließ, zu dem eine Hotelzufahrt und ein hoteleigener Parkplatz gehört. Das alte Gebäude der Nr.123, heute Wiener Straße 10 ist an die Drogeriekette. „Schlecker“ vermietet.

Anzumerken wäre hier noch, dass in der Zeit zwischen den bei- den Weltkriegen und weit bis in die 60iger Jahre hinein sich auf diesem Gelände die erste Autowerkstätte Wolfsbergs, die Firma Grohs & Kainbacher befand, die zwischen der Wiener Straße und dem besagten Holzhaus auch eine Tankstelle betrieb.

316 124 RESER

1755: 165; 1760: 143; 1786: 23; 1792 23/124

Für dieses Haus zahlte laut Abrechnung Nr.5 Balthasar Huebmann, der nach dem Taufbuche ein Schwarzfärber beim Vielleicht gehört hierher, dass Weyertor und mit einer Judith verheiratet war. Seine Söhne laut Ratsprotokoll vom 15. März 1644 Martin Rudolph als Georg und Johann sind am 30. März 1647 resp. 25. November Mackischer Gerhab den Kauf 1657 getauft worden. Nach Abrechnung Nr.1 wurde mit ihm zwischen ihm und Balthasar schon bis 1649 verrechnet. Es ist jedoch nicht sicher, ob sich Hubmann um die Mackische dies auf dasselbe Haus bezieht. Behausung ansagte. Im Steuerregister für 1675, welches in zwei Exemplaren vor- handen ist, steht einmal Mathes und das andere Mal Balthasar Huebmann. Es ist wahrscheinlich, dass ersteres nur ein Irrtum ist. Er kommt auch in den Steuerregistern für 1677 und 1679 vor. In der Abrechnung für 1690 steht seine Witwe von 1684 bis 1692, dann von 1693 an Martin Vollant. Laut Ratsprotokoll vom 27. Feber 1693 hatte nämlich der Wagner Martin Vollant von der Ursula Huebmannin, Wittib des Balthasar Huebmann, Färbersbehausung und Werkstatt um 300 Gulden gekauft. Die Werkstatt war vielleicht das heutige Gebäude Nr.123. Vollant, später auch als Rader bezeichnet, kommt dann 1695, 1720 und 1734 als Besitzer vor, ebenso 1737 und 1740. Schon im Register von 1734 steht dabei: Von 1748 an Franz Huber. Der Kataster von 1740 besagt, dass auf Vollant Franz Huber und Anna Maria Huberin folgten. Letzterer erhielt laut Ratsprotokoll vom 15. November 1748 das Martin Vollantsche Haus, welches er auch noch 1755 und 1760, zuletzt als senior bezeichnet, besaß. Dann folgt im Stiftbuch von 1786 der Mostwirt Kaspar Röser. Das Urbar von 1792, in welchem Haus Nr.123 nicht vorkommt, nennt als Besitzer dieses Hauses zuerst Josef Klemon und da- runter erst Kaspar Reser. Das gleichzeitige Grundbuch aber sagt, dass einem Josef Röser das von Josef Klemen herrührende 9. Oktober 1770: Dem Caspar Haus Nr.123 gehöre, während Nr.124 Kaspar Rescher /:soll Röser, Schwiegersohn des offenbar Röser heißen:/ von Georg Guntschnig erhalten habe, Georg Guntschnig, wird das worauf erst Josef Röser folgte. Es ist momentan nicht möglich, Huberische Wohnhaus zuge- dies aufzuklären. schrieb en. Laut Parzellenprotokoll von 1829 besaß Josef Reser beide ge- trennt aufgeführten Häuser, die übrigens nur ein gemeinsames, zwischen ihnen gelegenes Tor zugänglich sind, ein Verhältnis, das nach der Bauart der Gebäude schon vor sehr langer Zeit in gleicher Weise bestanden haben muss. Im Jahre 1858 gehörten beide Häuser einem Thomas Rafer, was vielleicht auch als Röser zu lesen ist, da ein Mitglied dieser Familie noch vor einigen Jahren darauf das Drechsler- und ein anderer das Büchsenmachergewerbe betrieb.

317 Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses einen Thomas Rafer an und sagt, dass man diesen Namen wohl als

Reser wird lesen müssen. In Nr.123 haben wir gesehen, dass im Jahre 1858 tatsächlich ein Thomas Reser als Besitzer genannt ist, und beide Häuser waren ja fast immer im Besitz ein und desselben Besitzers.

Es handelt sich bei Haus Nr.124 zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 138, Baufläche 10 eingetra- gen ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Wiener Straße 8 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 116.

Danach haben folgende Personen das Haus seit 1858 besessen: /: vergleiche bei Nr.123. Der Besitzerverlauf ist identisch:/

Heute, am 1. Jänner 2000, ist das Haus im Besitze von Dietmar, Hilde und Elke Nicole Hecher. Im Gebäude war lange Zeit das

Modenhaus „Moden Müller“ eingemietet, derzeit ist dort die Firma „Vögele“, ebenfalls ein Kaufhaus, zu finden.

318 125 WIHARNIG Mathes Furtner, Valentin Pro- 1755: 166; 1760: 144: 1786: 24; 1792: 24/125 singer und eine Frau Nunhartin waren laut Protokoll vom 14. August 1663 Geschwister. Die Abrechnung Nr.5, dann die Steuerregister von 1675, 1677 und 1679 haben als Besitzer dieses Hauses den Valentin Pro- Sein Protest gegen den Verkauf singer. Nach Abrechnung von 1690 hat derselbe bis 1690 ge- an Hasenbichler betraf jedoch zahlt, dann kommt Bartlmä Hasenbichler bis 1706 und im Jahre nur den Umstand, dass dadurch 1709 Hans Puntschuh. Aus den Ratssitzungsprotokollen erfah- noch ein Bäcker mehr in der Gasse ansässig würde. ren wir, dass der Bäcker Joachim Painschab am 24. Juli 1691 das Haus des Valentin Prosinger selig kaufte und trotz des Pro- Laut Ratsprotokoll vom 13. testes des Bäckers Mathes Furtner dem Bäckerjungen Bartlmä November 1705 heiratete der Hasenbichler weiterverkaufte. Der Kaufbrief über die Prosin- Bäckerjunge Johann Philipp gerische Behausung wurde dem Bartlmä Hasenbichler am 11. Puntschuh die Witwe Maria Dezember 1693 ausgestellt. Hasenbichler.

Im Steuerregister von 1695 ist er als Besitzer genannt, 1720 sein Nachfolger Johann Puntschuh. Die Bäckin Maria

Puntschuhin wird 1734, 1737 und 1740 genannt. Ihr folgte nach dem Kataster der auch 1755 und 1760 vorkommende Bäcker

Ignaz Tauses, der, ein Sohn des Peter Tauses, laut 10. Jänner

1746 die Ursula Fustin vom Puntschuhischen Hause heiratete.

Im Jahre 1786 gehörte das Haus dem Johann Altersperger dem jüngern, der gleichfalls Bäckermeister war. Das Grundbuch von

1792 nennt den Bäcker Franz Brunner als Besitzer, mit dem 1. September 1778: Zusatze „von Weissenegger herrührend“. Übergabskontrakt zwischen Dann folgten: Markus Schlatti, Andreas Schober, Johann Scho- Ursula Taudesin und Johann ber und Valentin Schober. Letzterer ist auch 1829 und 1858 Altersperger. Wenn gezahlt ist, eingetragen. Dabei steht: Von 1858 an Andreas Malleschnig. wird ratifiziert werden.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses einen Andreas Malleschnig.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt unter der Einlagezahl 25, Baufläche 11 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Wiener Straße 6 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 117.

Danach können seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer dieses Hauses festgestellt werden. Wann und wie die Liegenschaft von Andreas Malleschnig an Johann Salzmann kam, ist nicht bekannt. Jedenfalls verkaufte

319 dieser Johann Salzmann am 6. November 1872 die Realität an

Mathias und Elisabeth Roßbacher zu gleichen Teilen. Am 8. Oktober 1901 kaufte Franz Wiharnik, Bäcker und Gast- wirt, die Liegenschaft, die am 27. September 1934 nach abge- schlossenem Erbverfahren an Anna Wiharnik überging. Anna Wiharnik schloss am 31. Oktober 1952 mit Anna Hecher einen Übergabe- und Leibrentenvertrag und damit gingen die Besitzrechte an diesem Hause an die Anna Hecher über, und diese übergab das Haus am 18. Juni 1974 dem Dietmar He- cher.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Dietmar Hecher noch immer Be- sitzer dieser Liegenschaft. Er hat das Haus völlig neu errichtet. Neben dem Kaffeerestaurant wurde ein Garni-Hotel errichtet. Im Hause sind auch noch eingemietet: Das Dianetik Zentrum, die NEWAYS INTERNATIONAL Management und Beratungs-

GmbH, die Han Son Rak Zentrum für Asiatische Gesundheit und Kultur und die Szientology Mission Wolfsberg.

320 125 KIENZL

1755: 167; 1760: 145; 1786: 25; 1792: 25/126

Nach den Steuerregistern von 1675, 1677, 1679 und 1695 bis 1706 und der Abrechnung von 1690 zahlte für dieses Haus der Fleischhauer Hans Zangger, auch Zankher, die Steuern. Da im Ratsprotokolle vom 13. April 1694 davon die Rede ist, dass Hans Zangger die Gaichische Fleischbank besitzt und in der Abrechnung Nr.5, wo Zangger fehlt an der diesem Hause ent- sprechenden Stelle Antony Gaich eingetragen ist, könnte viel- leicht dieser auch der Vorläufer Zanggers in diesem Besitze gewesen sein. Nur steht hier, dass er am 15. Oktober 1677 die Gaich scheint noch früher Haus Nr.152 besessen zu haben Steuern für 1670 bis 1676 bezahlte, während nach dem Steuer- register für 1675 schon Zangger gezahlt hat. Es müsste dies dann so aufgefasst werden, dass die Steuern, die hier für die Jahre 1675 und 1676 notiert sind, nicht mehr dieses Haus, son- dern Haus Nr.11 in der Oberen Stadt betroffen haben, welches Gaich später besaß. Am 22. September 1692 beschwerte sich Zanggers Nachbar vom Hause Nr.127, dass Hans Zangger eine Senkgrube im Gar- ten habe, die ihm für Haus und Garten höchst schädlich sei. Zangger erhielt daher den Auftrag, solches Wasser durch die Ringmauer auszuführen, das kleine Loch aber mit einem Eisen- gitter wohl zu vermachen. Im Jahre 1720 gehörte das Haus dem Thomas Stimpfl, in den Jahren 1734 und 1737 dessen Witwe. Im Register von 1737 steht dabei: Von 1738 an dem Andreas Stimpfl zuzuschreiben. Der Kataster von 1740 besagt, dass dem Fleischhauer Andreas Stimpfl Carl Fuxreiter folgte, der dort auch ein Wirtshaus be- trieb. Er war laut Ratsprotokoll vom 15. November 1743 ein Fleischhauerknecht aus Salzburg, der die Witwe Maria Anna Stümpflin geheiratet hatte. Er war auch 1755 und 1760 Besitzer dieses Hauses, auf dem er Fleischhauerei und Ausschank von Branntwein sowie Land- und Steirischen Wein betrieb. Ihm folgte 1796 Carl Buchmayr, dem laut Grundbuch sein gleichnamiger Sohn und Josef Köck folgten. Beide letzteren finden sich auch 1829 und 1858. Dabei steht: Von 1882 an Georg Rami.

Dr. Wittmann gibt für dieses Haus als letzten Besitzer im Jahre 1882 den Georg Rami an.

Es handelt sich dabei sicher um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg Katastralgemeinde Untere Stadt

321 unter der Einlagezahl 26, Baufläche 12 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Sporergasse 14 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 117.

Danach sind auf diesem Hause im Laufe der Zeit als Besitzer registriert: Dr. Wittmann hat hier anscheinend einige Unterlagen nicht zur Verfügung gehabt, denn laut obigem Grundbuch war der Ver- lauf der Besitzer folgend: 1837 folgte auf Karl Buchmayr, der das Haus 1824 von seinem Vater übernommen hatte, der Josef Köck, und dieser verkaufte die Liegenschaft im Jahre 1838 an Josefa und Franz Rußheim. 1852 folgte diesen ein Anton Karrer und dann schließlich eine Maria Puhr. Diese Maria Puhr übergab am 24. April 1863 aufgrund eines

Tauschvertrages die hier behandelte Liegenschaft dem Georg Rami, der sie dann am 5. Juni 1900 dem Florian Kienzl ver- kaufte, der auch für den bei Dr. Wittmann verwendeten Haus- namen verantwortlich zeichnet. Nach Florian Kienzls Tod wurden die Besitzrechte am 1. Sep- tember 1932 der Katharina Kienzl eingeantwortet, die die Rea- lität am 3. Jänner 1941 dem Dr. Florian Kienzl, ihrem Sohn, übergab, und zwar mit diesem Datum 3/8 und ab 1944 zur Gän- ze. Am 22. Feber 1955 wurde die Liegenschaft den beiden Minder- jährigen Gerhard und Bernd Kienzl je zur Hälfte eingeantwor- tet, und ab dem 11. September 1961 war Bernd Kienzl dann Alleinbesitzer, und als solcher verkaufte er die Realität am 4. Juli 1984 dem Dietmar Hecher.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Dietmar Hecher, wohnhaft 9400, Wiener Straße 12, noch immer Besitzer dieses Gebäudes, das jahrzehntelang als Gastwirtschaft Kienzl geführt worden war. Heute sind im Hause die Fleischhauerei Butej und das Blumen- geschäft Christian Offner eingemietet.

322 127 WEIXLER

1755: 168; 1760: 140; 1786: 26; 1792: 26/127

Nach Abrechnung Nr.5 zahlte für dieses Haus Hans Koch vom Der Schwiegersohn der Jahre 1668 an. In den Registern für 1675 und 1679 ist neben Khochin war laut Ratsprotokoll ihm auch seine Ehewirtin Ursula als Besitzerin genannt. Laut vom 27. November 1693 Hans Abrechnung vom Jahre 1690 zahlte die Witwe die Steuern für Rosenfelder. die Zeit von 1676 bis 1693, dann Johann Georg Diechtl bis

1705 und von 1706 an dann Josef Wadeling.

Laut Ratsprotokoll vom 13. Feber 1693 hatte nämlich Hans

Diechtl, Lebzelter aus St. Andrä, der auch im Steuerregister von

1695 angeführt ist, von Ursula Khochin die Behausung in der

Sporergasse um 350 Gulden gekauft. Er war es, der, wie oben erwähnt, sich über die Senkgrube seines Nachbars Zangger auf

Haus Nr.126 beklagte. Wie bei Nr.128 erwähnt werden wird, bekam er auch mit dem Nachbar auf der anderen Seite seines

Hauses, Mathes Furtner, Streit wegen einer Dachrinne. Laut

Ratsprotokoll vom 4. September 1705 verkaufte er das Haus an

Josef Wadelnig. Obwohl der Stadtrichter, Lebzelter Seidl, ge- gen diesen Verkauf war, weil Wadelnig Lebzelter sei, und dass zwei Lebzelter /:Diechtl war übrigens auch einer:/ zuviel seien, wurde der Vertrag doch ratifiziert.

Zur Zeit der Verfassung des Steuerregisters für 1720 gehörte das Haus dem Färber Josef Niederl. Ihm folgte in den Jahren

1734, 1737 und 1740 eine Färberin Maria Niederlin, offenbar seine Witwe, dann 1755 und 1760 der Färber Johann Niederl.

1786 war der Färber Johann Ortner Besitzer, dem laut Grund- buch Josef Pinteritsch folgte. Derselbe ist auch 1829 und 1858 eingetragen.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses für das

Jahr 1858 einen Josef Pinteritsch an.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere

Stadt unter der Einlagezahl 27, Baufläche 13 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Sporergasse 12 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt

Wolfsberg unter der Nummer 119.

Danach ergibt sich seit 1858 auf diesem Hause folgende Besit- zerreihe:

323

Am 30. Juli 1865 gingen die Eigentumsrechte an diesem Hause von dem 1864 verstorbenen Josef Anton Pinteritsch auf dessen Witwe Elisabeth Pinteritsch, aber schon wiederverehelichte

Weixler über. Erst am 8. April 1873 kam es zwischen den beiden zu einem Ehevertrag, demzufolge Elisabeth Weixler die Hälfte der Lie- genschaft ihrem Gatten Theodor Weixler abtrat, doch mit dem 21. Juni 1904 war Elisabeth Weixler wieder Alleinbesitzerin dieses Hauses. Am 7. Mai 1927 verkaufte Elisabeth Weixler die Liegenschaft dem Lebensmittelmagazin Knittelfeld eingetragene Genossen- schaft mit Anteilshaftung. Damit hatte diese Genossenschaft im Bezirk Wolfsberg Fuß gefasst, und bis weit nach dem Zweiten

Weltkrieg gehörte sie zur Konsumgenossenschaft Obersteier. Am 19. Mai 1932 wurde im Grundbuch eine Namensänderung der Firma eingetragen. Sie hieß nun Konsumgenossenschaft Knittelfeld reg. Genossenschaft mit Anteilshaftung. Als dann der Anschluss Österreichs an Deutschland erfolgte, blieb dies auch für die Konsumgenossenschaften nicht ohne Folge. Am 26. April 1944, also eigentlich recht spät- wurde sie aufgrund der Einweisungsverfügung des Reichswirtschaftsmi- nisteriums vom 22. September 1942 /:Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr.302 vom 24. September

1942:/ an das Genossenschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront GesmbH. übertragen. Nach dem Kriege wurde wieder die Konsumgenossenschaft Knittelfeld registrierte Genossenschaft mb.H Eigentümer des Hauses, und am 6. März 1974 kam es zu einer neuerlichen Än- derung des Firmennamens. Nach einer Umorganisation der Konsumgenossenschaften Österreichs war nun die Konsumge- nossenschaft Obersteiermark reg.Gen.mbH. Besitzerin, und diese verkaufte die Liegenschaft am 3. Jänner 1984 der Hilde- gard Hecher.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Hildegard Hecher, wohnhaft 9400, Wiener Straße 12 Besitzerin dieses Hauses, das von einer Ärztegemeinschaft genützt wird, und zwar von: Dr. Walter Krejci, Facharzt für Lungenkrankheiten, Dr. Manfred

Baldt und Dr. Günther Fleischmann, Fachärzte für Radiologie, Dr. Wolfgang Kautsky, Facharzt für Urologie und Dr. Klaus und Dr. Werner Polacek, Fachärzte für Mund-, Zahn- und Kie- ferheilkunde. Die im Erdgeschoss liegenden Geschäftsräume sind an die

Optikkette „Hartlauer“ sowie an den Christian Offner, der dort einen Blumenladen betreibt, vermietet

324 128....SCHÜßLER

1755: 169; 1760: 147; 1786: 27; 1792: 27/128

Die älteste offenbar hierher gehörige Nachricht ist die Notiz im Ratsprotokolle vom 10. Jänner 1642, dass Mathes Friedrich vom Caspar Juritsch ein Haus gekauft hat. Kaum ein Jahr später Vergleiche hiemit die Auf- /:Ratsprotokoll vom 24. Juli 1643:/ vertauschte der Gschmeidler zeichnungen bei Nr.160 und Friedrich sein Haus gegen dasjenige des Klampferers Bartlmä 165 Unger. Die nächsten Nachrichten über dasselbe finden sich dann in dem im alten Bayerhofer Archiv verwahrten Inventar vom 15. Juni 1657 nach dem Tode des Andreas Steinegger, zu dessen Hinterlassenschaft das Haus damals gehörte. Steinegger war Wirt an der Bayerhofer Taverne und fast ein halbes Jahrhundert lang Schreiber in Bayerhofen. In seinem Besitze befand sich das Inventar nach Bertl Unger vom 10. Juni 1649 und ein Hauskontrakt wegen des Klampferischen Hauses in der Stadt vom 2. März 1655. Wahrscheinlich hat Steinegger das Haus von den Erben nach Unger gekauft, denn die Annah- me, dass er etwa die Witwe desselben geheiratet haben könnte und dadurch in den Besitz des Hauses gelangt wäre, wird da- durch unwahrscheinlich, dass das Handwerk der Bäcker sich schon am 11. September 1651, also vor 1655, beschwerte, dass die Frau des Steinegger, die früher eine Bürgersfrau in der Stadt war, sich unterstand, in der Taverne, wo sie die Wirtschaft be- trieb, auch Weizenbrot zu backen und kreuzerweise außer Haus abzugeben. Steinegger musste höchstens als zweite Frau im Jahre 1655 die Witwe Unger geheiratet haben, wenn der er- wähnte Hauskontrakt kein Kaufkontrakt gewesen sein sollte. In der Ratssitzung vom 29. Juli 1659 sagte dann der Bäcker Die Prosingerin dürfte nur die Mathes Furtner den Kauf der Ungerischen oder Frau, beziehungsweise die Steineggerischen Behausung in der Sporergasse an, was mit Witwe des Unger gewesen sein, dem Bemerken ratifiziert wurde, dass die Frau Prosingerin die da am 4. Mai 1644 eine Tochter alten Schermbriefe und geschehenen Abteilungen zur Stadt- des Bartlmä Unger und seiner kanzlei legen solle. Dies geschah offenbar auch, denn am 26. Frau Margarethe getauft wurde.

September 1659 wurde der Kaufbrief, von Margarethe Steinegger hat also vielleicht Prosnigin /:vielleicht war das die Witwe des Steinegger:/ aus- nur eine Tochter des Bartlmä gehend und an Mathesen Furtner und seine Hausfrau um die Unger zur Frau gehabt, wenn Ungerische Behausung lautend, ausgefertigt. die Witwe des letzteren mit ihm Ein Valentin Prosinger besaß, was oben erwähnt wurde, das am Besitze des Hauses mitbetei- ligt war und unter Vorweisung Haus Nr.125. Vielleicht benötigte deshalb seine Frau das Haus der geschehenen Abteilung das Nr.128 nicht mehr. Mathes Furtner kommt dann in den Jahren Haus weiterverkaufte. 1675, 1677, 1679 und 1695 als Besitzer vor. Am 27. November 1693 hatte er, wie schon oben angedeutet, Streit mit seinem Die Margarethe Unger wäre Nachbar Johann Georg Deichtl oder Diechtl von Haus Nr.127 demnach die zweite Frau Stein- eggers, während die oben er- wegen einer der beiden Häuser gemeinsamen Dachrinne. Die wähnte frühere Bürgersfrau die Hauptmauer gehörte zu des letzteren Haus. Furtner berief sich erste gewesen sein würde. dabei auf die Prosingerin selig, von der er das Haus bekommen hatte, und die ihm gesagt habe, dass die Einwohner vom oberen Haus verpflichtet seien, die Rinne machen zu lassen. Trotz der

325 Entscheidung, dass beide zusammen dieselbe machen lassen sollen, musste am 6. August 1694 nochmals über den Gegen- stand verhandelt werden. Auf Mathes Furtner folgte laut Steuerregister von 1720 sein Sohn Andreas. Zwischen beiden herrschte in späterer Zeit ein sonst auch selten vorkommendes Verwandtschaftsverhältnis. Der Bäcker Mathes Furtner heiratete nämlich laut Trauungs- Gerichtsprotokoll vom 23. Sep- tember 1700: Mathes Furtner, buch am 9. September 1698 nach dem Tode seiner ersten Frau der Mann der Maria selig, war die Eva, Tochter des verstorbenen Bäckers Hans Bärtl und des- Vater des Hans und des Andreas sen schon vor ihm gleichfalls gestorbenen ersten Frau Martha. und hatte sein Haus in der Spo- Ein Monat später, am 8. Oktober 1698 aber heiratete Andreas rergasse. Furtner, zur Zeit noch Bäckerjunge, der Sohn dieses Mathes aus erster Ehe mit Maria, die Gertraud Bärtlin, die zweite Frau des Hans Bärtl, also die Stiefmutter derjenigen Eva Bärtlin, die ein Monat vorher durch Ehe mit seinem Vater seine Stiefmutter geworden war. Laut Steuerregister war er noch 1734 und 1737 Besitzer des Bader ist offenbar falsch ge- schrieben, denn im Ratsproto- Hauses. Am 3. September 1737 aber heißt es, dass Kunigunde koll vom 7. Mai 1756 steht Furtnerin das Haus ihres Vaters Andreas kaufen möchte. Dies betreffend Verkauf des Leopold scheint jedoch nicht bewilligt worden zu sein, denn im Kataster Zeidlerschen Hauses in der von 1740 ist zuerst noch des Andreas Furtner Witwe als Besit- Sporergasse an den Galanterie- zerin genannt und dann Leopold Zeidler, Bäcker. warenhändler Franz Anton Schoder bemerkt das Vizedom- Das Haus war damals völlig zum Einfallen. Laut Ratsprotokoll amt; dass dieses Gewerbe nicht vom 28. April 1741 hatte Zeidler das baufällige Furtnerische auf einem Hause hafte und Haus um 50 Gulden gekauft. Er besaß dasselbe auch noch im daher Schoder als Bürger auf- Jahre 1755. zunehmen sei. Im Jahre 1760 ist Franz Anton Bader als Besitzer angegeben. 29. April 1777: Christof Jandl Ihm folgten 1786 der Galanteriehändler Christof Jändl, der auch hat die verwitwete Galanterie- Mitglied des Äußeren Rates war. warenhändlerin Schoderin ge- Laut Grundbuch von 1792 ging das Haus dann von Agnes Jändl heiratet. an Josef Schotter, 1802 an Leopold Zangger, hierauf an Ferdi- nand Rieder, Aloisia Rieder, Erdmann Poltnig und Leonhard

Preitnegger über. 1829 wird ein Alois Kargruber und 1858 Raimund Huber ange- führt.

Dr. Wittmann gibt für das Jahr als letzten von ihm genannten Besitzer den Raimund Huber an.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 28, Baufläche 14 einge tragen ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Sporergasse 10 bzw. 10A (steht auf Parzelle 9) hat.

326 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt

Wolfsberg unter der Nummer 120.

Danach sind auf diesem Hause seit 1858 folgende Besitzer fest- stellbar: Wie und wann das Haus von Raimund Huber auf die Crescentia

Fischer gekommen ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls übergab diese das Haus am 9. März 1879 ihrem Sohn Anton Fischer. Am 30. September 1883 kaufte eine Maria Scheiber diese Lie- genschaft, verkaufte diese aber schon am 30. September 1892 einem Karl Lorber, und dieser wieder am 22. Oktober 1907 dem Alex Salzmann, der sie dann seinerseits am 16. November 1938 der Herta Inzko übergab. Am 4. Juli 1978 gelangte schließlich Helmut Inzko in den Besitz des Hauses.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Helmut Inzko, wohn- haft im Hause, Besitzer dieser Liegenschaft. Im Hause ist eine Kirchengemeinschaft eingemietet.

327 129 PIRNER

1755: 170; 1760: 148; 1786: 28; 1792: 28/129

In der Abrechnung Nr.5 erscheint dieses Gebäude als Cramerisches Haus, für welches Balthasar Huebmann, Besitzer des Hauses Nr.124, die Steuern bezahlte. Es ist nicht recht klar, ob die betreffende Zahlung mit 1665 oder 1668 beginnt. Sie reicht dann bis 1683. Dabei steht, dass Barbara Cramerin ir- gendetwas angewiesen hat und dass das Mörth Cramerische Servizum abgegeben wurde. Barbara Cramerin gehörte /:siehe bei Haus Nr.48:/ zu den Mörth Cramerischen Erben. Balthasar Huebmann ist in den Steuerregistern von 1675 und 1679 ausdrücklich bei diesem Hause genannt. Zwischen hinein steht aber im Jahre 1677: Bal- thasar Ottmayer vom Cramerischen Haus. Ottmayer kommt vorher auch beim nächsten Hause von. Vielleicht hat der Ver- fasser dieses Registers sich durch den gleichen Taufnamen zu einem Irrtum verführen lassen. Ottmayer ist zwar einer derjeni- gen Bürger gewesen, der verhältnismäßig oft seinen Besitz ge- wechselt hat, es ist aber doch nur sehr wenig wahrscheinlich, dass Huebmann ihm das Haus Nr.129 verkauft haben sollte, um es dann kurz nachher wieder zu übernehmen, zumal er nach der Abrechnung Nr.5 auch für die Zeit von 1675 bis 1679 die Steu- ern dafür bezahlt zu haben scheint. Laut Ratsprotokoll vom 14. März 1684 verkauften dann Baltha- sar Huebmann und Ursula, seine Ehewirtin als Primipelverkäuferin (Erstverkäuferin) das Cramerische Haus in der Sporrergasse dem Andreas Zentz, Bedienten des Vizedoms. Danach scheint Frau Ursula die eigentliche Besitzerin dieses Hauses gewesen zu sein. Vielleicht war sie eine geborene Cramerin. Urban Zentz indierte (gab zu eigen) laut Ratsprotokoll vom 4. April 1687 seine Behausung seinem Bruder Sebastian Zentz, eine Eintragung, die nicht recht verständlich ist, da am selben Tag Sebastian Zentz für sich und seine Erben von Veit Pürkher das Haus Nr.117 am Weyer käuflich erwarb und die Witwe des Andreas noch 1695 als Besitzerin von Nr.129 eingetragen ist. Jedenfalls kann diese Notiz sich nur auf ein anderes Objekt be- zogen haben. Die Abrechnung von 1690 berichtet zu diesem Hause, dass es von 1684 bis 1696 dem Andreas Zentz, dann bis 1704 dem Ma- thias Mally, auch Mälly und Maria Rosina, seiner Ehewirtin, endlich von 1704 an dem Paul Umriegl gehört habe. Aus den Ratsprotokollen ist hierüber zu entnehmen, dass Martin Henitsch /:auch Henisch:/ am 1. März 1704 von der Frau Mallin das Haus in der Sporergasse kaufte. Am 1. April 1704 heißt es dann, dass der Schwarzhafnergeselle Paul Umriegl die Tochter

328 des Martin Henitsch heiratete und bei dieser Gelegenheit das von der Mallin erkaufte Haus erhielt. Als Trauungstag ver- zeichnet das Trauungsbuch den 22. April 1704. Die Braut hieß Margarethe. Am 1. Dezember 1705 steht dann nochmals im Ratsprotokoll: Maria Rosina Mällin verkauft ihr Haus in der Sporrergasse dem Martin Henitsch, der als Ratsherr kein Fer- tiggeld zahlt. Der eigentliche Zeitpunkt des Kaufes bleibt daher unklar. Im Jahre 1720 ist Paul Umriegl als Besitzer angegeben. Das Umrieglische Haus wurde dann laut Ratsprotokoll vom 19. Jän- ner 1731 dem Gregor Huebmann, Schwarzhafner, verkauft, der auch im Steuerregister von 1734 als Besitzer desselben vor- kommt. Im Register von 1737 sind aber wieder die Erben einer Ursula Umrieglin als Besitzer genannt, also jedenfalls nicht die der Margarethe, Frau des Paul Umriegl, geborene Henitschin. Auch der Kataster von 1740 verzeichnet Ursula Umrieglins Erben als Besitzer, und nach ihr zuerst den Sattler Simon Limer und dann den Josef Strobl. Simon Limer hatte laut Ratsproto- koll vom 1. Juni 1744 das Haus wieder von den Paul Umrieglischen Erben gekauft. Vielleicht hatte Gregor Huebmann den Kaufpreis nicht vollkommen ausbezahlt, sodass das Haus dann wieder auf die Erben des Paul Umriegl, bezie- hungsweise seine zweite Frau zurückfiel. Limer hat dasselbe auch nicht lange besessen, denn schon am 18. November 1746 wird im Ratsprotokolle vermerkt, dass der Sattlergeselle Franz Strobl aus Zistersdorf in Österreich die Sattlerswitwe Theresia Limerin geheiratet habe. Strobl kommt

1755 und 1760 als Besitzer vor. 1786 und im Urbar von 1792 war der Sattler Anton Hell Besit- zer, von dessen Witwe Therese das Haus laut Grundbuch auf den Sattler Josef Stachel /:könnte vielleicht auch Rachel gehei- ßen haben:/ überging.

Dann folgten Anna Settari und Josef Settari, deren Ehemann, und 1858 Anton Pirner.

Dr. Wittmann gibt als letzen Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 einen Anton Pirner an.

Es handelt sich bei diesem Hause zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 29, Baufläche 15 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Sporergasse 8 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 121.

329

Danach sind bis heute folgende Besitzer dieses Hauses bekannt:

Dr. Wittmann ist auch hier anscheinend ein kleiner Fehler un- terlaufen, denn laut Grundbuch übergab eine Gertraud Pirner diese Liegenschaft schon am 25. September 1842 ihrem Sohn Anton Pirner, der diese sehr lange besaß und so ist wohl auch der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname erklärlich.

Nach dem Tode des Anton Pirner wurde der Besitz am 3. Au- gust 1881 seinem Sohn Josef Pirner eingeantwortet. Dieser muss aber auf die Erbschaft verzichtet haben, denn schon einen Tag später scheint im Grundbuch mit dem 4. August 1881 Josef Pirners Schwester Maria Pirner als Besitzerin auf.

Am 4. September 1904 wurde die Realität einer Karoline Pirner eingeantwortet, wobei nicht ersichtlich ist, in welchem Ver- wandtschaftsverhältnis diese mit der Erblasserin stand. Am 3. Jänner 1921 kauften dann Auguste und Hermann Pirner je zur Hälfte die Liegenschaft, und am 9. Juni 1948 erbte Her- mine Pirner, eine Tochter der beiden Vorgenannten und dann verehelichte Straschischnig den Hälfteanteil des Hermann Pir- ner und am 26. April 1955 auch den der Auguste Pirner.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Hermine Straschischnig noch immer Besitzerin des Hauses, in dem die Viennatone- Hörgeräte, Bundesländervertriebsgesellschaft eingemietet ist.

330

130 PLOETZ

1755:171; 1760: 149; 1786: 29; 1792: 29/130

In der Abrechnung Nr.5 steht in Bezug auf dieses Haus Hans Schmidt, dessen Name durchgestrichen ist, darunter steht: anjetzo Oswald Schwärzl und Saisingerische Erben von 1665 bis 1676. Bei den Geldbeträgen ist vermerkt, dass einen kleinen Teil Schwärzl und das übrige Balthasar Ottmayer zahlte. Wie letzterer dazu kam, ist nicht klar, denn im Steuerregister von 1675 zahlt noch Oswald Schwärzl, der zu dieser Zeit auch Nr.115 besaß. Beide Häuser waren Schmiedehäuser. 1677 zahl- te bereits der Schreiner Casper Knauder vom Sausingerhaus, ebenso 1679. Am 10. März 1684 wird dann im Rate berichtet, dass Johannes Guetland, Reitschmied im Schlosse, von Kaspar und Maria Knauder das Haus mit der Schmiedegerechtigkeit und Garten in der Sporergasse kaufen wolle. Da er noch leibei- gen war und von seiner Heimat weit weg ist, weshalb er den Geburts- und Ledigbrief nicht so bald erhalten kann, wird der Vizedom selbst denselben ihm verschaffen. Guetland kommt dann 1695 sowie in der Abrechnung von 1690 vor. Am 19. August 1709 heiratete Maria Magdalena, des Jo- hann Guetland und der Ursula Tochter, den Hufschmied Franz Heinrich Knötzl, der dadurch Besitzer des Hauses wurde und als solcher 1720, 1724, 1737 und 1740 vorkommt. In der Ratssitzung vom 12. Oktober 1754 wurde Franz Knötzl, offenbar sein Sohn, bürgerlicher Hufschmied, den wir dann 1755 und 1760 als Besitzer des Hauses vorfinden. Ihm folg- te1786 der Hufschmied Josef Unterkircher, wie im Grundbuch zu lesen ist, durch Ehe mit Elisabeth Knötzlin, dann Josef Un- terkircher jun. Derselbe Name findet sich dann auch 1829 und 1858.

Für das Jahr 1858 gibt Dr. Wittmann Josef Unterkircher als Besitzer dieses Hauses an. Es handelt sich dabei um einen Ju- nior, denn ein Josef Unterkircher war schon 1786 Besitzer der Liegenschaft.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 30, Baufläche 16 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Sporergasse 6 hat.

331

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 122.

Danach sind seit dem Jahre 1858 auf diesem Hause folgende Besitzer feststellbar: Wann und wie das Haus vom Josef Unterkircher auf einen Va- lentin Quantschnig gekommen ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls verkaufte der Valentin Quantschnig die Realität am 11. April 1876 an einen Franz Ruzitschka, und nach Franz Ruzitschkas Tod wurde die Liegenschaft dessen Tochter Leopoldine Ruzitschka eingeantwortet. Am 3. Juni 1886 kaufte Ernst Plötz das Haus und richtete dort eine Druckerei ein, in der auch bald die erste Regionalzeitung des Tales, der „Lavanttaler Bote“ herausgegeben und gedruckt wurde. Gemäß eines Ehepaktes übergab Ernst Plötz am 1. Ok- tober 1888 die Hälfte des Besitzes an seine Gattin Maria Plötz. Am 18. Dezember 1901 gelangte Marias Besitzhälfte mittels Einantwortung an Heinrich Plötz und am 14. März 1912 erbte dieser schließlich auch die Besitzhälfte seines Vaters Ernst Plötz. Wieder nach einem abgeschlossenen Erbverfahren wurde am 15. Feber 1933 nochmals ein Ernst Plötz Eigentümer der ge- samten Liegenschaft, doch am 15. Jänner 1948 ging aufgrund der Strafbestimmungen gegen sogenannte „schwerbelastete Nationalsozialisten“ das Besitzrecht an dieser Liegenschaft an die Republik Österreich über, doch am 23. August 1955 konnte Ernst Ploetz (!) seinen ehemaligen Besitz wieder zurückkaufen. Am 27. Feber 1976 wurden die Besitzrechte für die eben ge- gründete „Ernst Ploetz Druckerei und Verlagsanstalt“ im Grundbuch einverleibt.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist weiterhin die Ernst Ploetz Dru- ckerei und Verlagsanstalt Besitzer dieses Hauses und betreibt dort eine Druckerei und Buchbinderei, gibt die regionale Wo- chenzeitung „Unterkärntner Nachrichten“ heraus und führt im Hause auch eine Buch- und Papierhandlung

332

131 WEBERSTORFER

1755: 172; 1760: 150; 1786: 30; 1792: 30/131

In der Abrechnung Nr.5 ,dann in den Registern von 1675, 1677 und 1679 erscheint Veit Zeillegger als Besitzer dieses Hauses. Am 6. Feber 1680 steht im Ratsprotokoll, dass der Bäcker Ruepp Meißl /:siehe Nr.76:/ vom Stadtgerichte um 140 Gulden das Veit Zeilleggerische Haus gekauft hat. Von diesem Kauf- schilling erlegte er dann am 29. August 1681, als er sein frühe- res Haus im Rindermarkte verkaufte, 20 Gulden. In der Ratssitzung vom 26. Feber 1692 wird erwähnt, dass am verwichenen Samstag acht Tag bei ihm Feuer ausgekommen ist. Zur Strafe wird wegen des in der Nacht ausgebrochenen Feuers, das schon ins Dach gegriffen hatte, obwohl sein Weib durch ihre Unachtsamkeit die Hauptschuld trug, doch Meißl auf drei Tage in den Bürgerturm, sie aber ebenso lange ins Frauenzim- mer gesperrt. Am 23. August 1698 wird berichtet, dass sein Nachbar, der Schmied Hans Guetland, durch die Hausmauer ein Loch in das Gewölbe gebrochen habe, wo Ruepp Meißl liegt und sein bestes Behältnis hat, sodass jetzt Feuer und Rauch hinausschlagen, durch welche Notiz die sonst etwas zweifelhafte Lage des Meißlischen Hauses sichergestellt werden konnte. Am 13. März 1696 erschien Hans Zangger, Viertelmeister in der Sporergasse, mit seinen Mitbürgern in der Ratssitzung und zeigte an, „dass bei Ruepp Meißl, Bäck, bei dem schon vor drei Jahren Feuer ausgekommen ist, jüngst am verwichenen Freitag um 1 Uhr in der Nacht unter dem seinigen Hausdach das Feuer stark prunnen, welches durch sein Weib, das der Tochter befoh- len, die Aschn unter das Dach zu tragen, welche glühend ge- west, dadurch die Aschntruhen völlig verprunnen, der Boden ganz durchgeprennt, welcher neben der Aschntruhen nur ein Spann davon ein Haufen Kohlen gelegen, ein Klafter wert, and- rerseits ein Haufen Stroh gelegen, also durch göttlichen Schutz des Unglücks und Feuerprannt erhalten worden und dies recht mirakulöser Weis die Stadt erhalten worden. Daher kunnten sie ihn, Meißl, nicht länger gedulden, daher solcher von hier abzu- schaffen oder daß er genügsam Caution leiste.“ Meißl wurde hierauf vorgefordert und ihm „nachdem er ohne- dies gern sakramentiert und sein Weib solchem Fluchen und Gotteslästerung ergeben“, aufgetragen, „Innerhalb eines Monats von dannen zu ziehen sich bereit und fertig zu halten.“ Nachträglich wurde erst das Vizedomamt ersucht, das Meißlische Convolk zur Strafe und anderen Bürgern zum Exempel von der Stadt und seiner bürgerlichen Pflicht zu ent- lassen. Am 3. April 1696 ließ dann der Vizedom mitteilen, er werde

333 bezüglich der Entlassung des Meißlischen Con- und Bäcker- volks wegen seiner Inkorrigibilität (Verbesserungsunfähigkeit) dem Magistrate die Hände nicht binden, worauf Meißl fortge- schafft wird. Am 10. April 1696 aber bemerkte der Vizedom, er möchte den Meißl, wenn er ein gegen Feuer besser verwahrtes Haus hätte, als Bürger wohl auch weiter dulden. Da auch drei

Viertelmeister und andere Bürger für ihn baten, wurde ihm ge- sagt, wenn er sich bis künftige Ostern um ein anderes Haus be- werbe, werde ihm am nächsten Ratstag nach den Feiertagen die Strafe diktiert werden. Was mit ihm geschehen ist, wissen wir nicht. In der Abrechnung von 1690 ist sein Name auf der Rück-

seite eines Blattes eingetragen, aber durchgestrichen und durch Georg Leitschacher ersetzt, der nach dieser Eintragung für 1705 und 1706 gezahlt hat. Letzterer kommt auch im Steuerregister von 1720 als Besitzer dieses Hauses vor. Die Register von 1734 und 1737 haben einen Peter Leitscha- cher, der Kataster von 1740 denselben, dann eine Sabine Leit- schacherin. Zum Hause gehörte damals nur eine halbe Hofstatt. Im Steuerregister von 1755 Gegen Peter Leitschacher war am 3. September 1706 beim Rat steht bereits Baron Jabornig als eine Klage eingebracht worden, weil er seine Dachrinne so an- Besitzer, ebenso 1756, 1759, gebracht hatte, dass das Wasser in den Hof des Guetland /.siehe 1765. 1766 und 1768 wird des- sen Witwe genannt, 1770 Karl- Nr.130:/floss. mann Khirchschlager vom Sabine Leitschacherin ist noch im Rektifikationsbefunde von Jabornigischen Haus. 1772 1755 als Besitzerin eingetragen. Dem entgegen steht im Rats- Ägidius Egger. Letzterer kommt protokoll vom 26. Juni 1752, dass der Färber Josef Gunst /:der als Kupferschmied von 1756 an damals das Haus Nr.127 besaß und es am 2. März 1753 dem bis incl. 1760, vielleicht auch noch länger vor. Dort folgt ihm Johannes Tiefenbacher überließ:/ dem Johann Georg Sauer ein Friedrich Bonaschefyky. Haus verkaufte, welches früher Leitschacherisches Haus gehei- Hierher gehört daher die viel- ßen hatte. Nach dem Ratsprotokolle vom 31. August 1753 er- leicht doch etwa unklare Notiz suchte wieder das Baron Jabornigische Convolk um den Kauf- im Ratsprotokoll vom 16. Jän- brief über das Peter Leitschacherische Haus, worauf ihm zur ner 1776: Es erschien Franz Jölly und Friedrich Bedingung gestellt wurde, sie sollen einen Revers ausstellen, Wonaschefsky. Resultat, dass dass sie das Haus gegen denselben Kaufschilling und Ersatz der Josef Läffel, wenn er vom Mili- Baubesserung sofort abtreten, wenn sich ein Bürger darum mel- tär wegkommt, das Kupfer- det. schmied Häusl in der Da im Jahre 1760 tatsächlich ein Baron Jabornig als Besitzer Sporrergasse Nr.30 erhält. Kommt er nicht vom Militär des Hauses eingetragen ist, dürfte wohl letztere Angabe richtig weg, so behaltet Wonaschefsky sein und der Verkauf zwischen Gunst und Sauer nicht hierher das Haus. Ein anderes gehören. Im Jahre 1786 war die Witwe des Johann Glantschnig Kupferschmiedhaus in der Eigentümerin dieses Hauses, wohl dieselbe, die im Urbar von Sporrergasse lässt sich erst 1792 als Fleischhauerin Elisabeth Glantschnigin vorkommt. finden, während dieses Haus im Jahre 1786 tatsächlich mit Nr.30 Das Grundbuch von 1792 nennt nacheinander: Georg Glant- bezeichnet wurde. schnig von Elisabeth Glantschnig herrührend, Maria Gainspergerin, Aloisia Auerin, Josef Auer, Georg und Maria Gutmannsbauer, Mathes Pichler, Anton Pucher, Kunigunde Pucher, nochmals Anton ucher und schließlich Peter Petschnig. Das Parzellenverzeichnis von 1829 hat ebenfalls einen Anton

Pucher, das Häuserverzeichnis von 1858 den Peter Petschnig, von 1864 an Franz Höller und von 1875 an Julianna Weberstor- fer.

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Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzerin eine Julianne Weberstor- fer an, die das Haus im Jahre 1875 besessen hat.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt unter der Einlagezahl 31, Baufläche 17 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Sporergasse 4 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 123

Danach ergeben sich im Laufe der Zeit folgende Besitzverhält- nisse: In der Reihe der Besitzer, die Dr. Wittmann von 1829 bis 1875 angibt, klafft eine kleine Lücke. Nach Franz Höller, der für

1864 als Besitzer ausgewiesen ist, kommt noch nicht die Julian- ne Weberstorfer, sondern im Jahre 1871 ein Valentin Steinwen- der. Dieser ging sichtlich in Konkurs, denn am 23. 2. 1873 ge- langte die Julianne Weberstorfer geborene Schatz als Bestbiete- rin bei der Versteigerung in den Besitz der Liegenschaft.

Am 18. November 1888 wurde die Realität dem Karl Weber- storfer eingeantwortet, am 16. Juni 1908 der Zäzilia Weberstor- fer, am 10. Oktober 1910 dem Urban Theuermann und am 8. Oktober 1917 der Theresia Theuermann. Diese Theresia Theuermann scheint bald zahlungsunfähig ge- worden zu sein, denn schon am 30. April 1918 wurde das Haus wiederum versteigert und ging an einen Johann Koch, doch dieser verkaufte es schon zwei Monate später weiter, und zwar am 9. Juni 1918 an den Alois Kögler. Am 12. Juli 1935 wurde der Besitz der Juliane Silberbauer ein- geantwortet, und nach deren Tod ging er an ihre Kinder, und zwar in folgendem Verhältnis: Eleonore Haid 2/3 und Ernst Silberbauer 1/3.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Elfriede Magnet Besitzerin dieses

Hauses, in dem sie und Silvia und Birgit Magnet auch wohnen. Im Hause sind eingemietet: Bäckerei Franz Dohr und die Ver- sicherungs- und Finanzierungsberatungsstelle der Kanzlei Wallner.

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132 KOBLISCHKE

1755: 173; 1760: 151; 1786: 32; 1792: 32/132

Ad Nr.132: 1. September 1778: In der Abrechnung Nr.5 bezieht sich auf dieses Haus die durch- Paul Ortner, Lederersohn, will gestrichene Eintragung „Anton Weberische Wittib“ unter wel- Haus seines Stiefvaters Leopold cher steht: Jakob Khettinger 1668 bis 1676. Der Name Urban Zechner übernehmen. Weber führt uns wenigstens mit einiger Wahrscheinlichkeit noch weiter zurück. Es würde danach hierher gehören die Notiz Ad Nr.132: 28. April 1779: Elisabeth Zechnerin, offenbar im Ratsprotokoll vom 4. Juni 1641, dass Daniel Piertsch in der die Witwe des Lorenz Ortner, Eßlgasse ein Häusl hatte, für welches die alte Nestlerin 60 Gul- und Leopold Mathias Zechner, den geben wollte. In demselben wohnte die Sandbäurin, wohl Lederer, übergeben Ledererbe- deshalb, weil Piertsch selbst im Hause Nr.54 wohnte. Die hausung und –gerechtigkeit an Nestlerin hat das Häusl offenbar auch wirklich gekauft, denn seinen /: soll wohl heißen „Ih- ren“:/ Sohn Karl Ortner und am 7. Feber 1659 wurde das Nestlerische Häusl in der Eßlgasse dessen Frau Katharina. Ortner dem Urban ,Fleischhacker, eingeantwortet. Eigentümlicherwei- will durch das Haus des Josef se heißt es dann erst am nächsten Tage, dem 8. Feber 1659, dass Schweinsteiger (Nr.135) einen das Nestlerische Haus in der Eßlgasse, in dem Urban Weber, Ausguss machen lassen, was wohl der genannte Fleichhacker, wohnte, auf 21 Gulden ge- letzterer gestattet. schätzt wird. Am 24. April 1660 wurde dann erst der Kaufbrief 29. Jänner 1751: Lorenz Ortner, um des Urban Wöbers Häusl in der Eßlgasse ausgefertigt und Lederermeister, gibt der Lede- hierbei dem Wöber das Fertiggeld geschenkt. rermeisterin Helena Haslroitner Dass es sich hierbei um das Haus Nr.132 handelt, ist nicht si- 35 Gulden und übernimmt dafür cher. Dagegen spricht, dass dieses Haus heute nicht in der ihr ganzes Vermögen, wie es sich dermalen im Haus befindet. Eßlgasse, sondern in der Sporrergasse steht. Die Realität grenzt /:Helena Haslroithner war – aber nach rückwärts mit seinem Nebengebäude an die Eßlgasse siehe bei Nr.137- eine geborene und es wäre demnach in Berücksichtigung der Eintragung in der Reichmann und daher am Besit- Abrechnung Nr.5 zumindest nicht undenkbar, dass die Front ze dieses ihrem Vater gehörigen des damals jedenfalls noch kleinen Wohnhauses in der Eßlgasse Hauses beteiligt, welchen Be- sitzanteil Ortner offenbar abge- stand, und dass die Hausfront in der Sporrergasse erst später löst hat:/. gebaut wurde. Zugunsten der Richtigkeit dieser Annahme könn- te der Umstand herangezogen werden, dass in der Abrechnung Nr.5 die Häuser in dieser Gegend in einer Reihenfolge Nr. 130, 131, 133, 132 eingetragen sind, worauf 189, 134 und 135 fol- gen, welche Reihenfolge dann vollkommen richtig ist, wenn dort, wo Haus Nr.132 steht, sich etwa nur der Hofraum und auf der Eßlgassenseite das dazugehörige Wohnhaus befanden. Da die Reihenfolge in den Steuerbüchern von 1675 an bereits den jetzigen Verhältnissen entspricht, wäre denkbar, dass Khet- tinger das Haus, dessen Wert wahrscheinlich infolge von Bau- fälligkeit vom Jahre 1641 bis 1659 von 60 auf 21 Gulden zu- rückgegangen ist, mit der Front auf die Sporrergasse neu erbaut hat. In der Eßlgasse findet sich übrigens in der nächstfolgenden Zeit sonst kein Häusl, welches dem Weber zugeteilt werden könnte, denn das kleine, an die Ringmauer angebaute Häusl, welches heute nicht mehr vorhanden ist, kann erst von 1734 an sicher nachgewiesen werden.

336 In den Jahren 1675, 1677 und 1679 zahlte der Jakob Khettinger die Steuern, 1695 und in der Abrechnung von 1690 HERR Hans Jakob Khöttinger. Neben letzterer Eintragung steht anjetzo für 1705 und 1706 Anton Reichmann. Der letztere, ein Lederer, hatte laut Ad 132: 22. Feber 1752: Lorenz Trauungsbuch am 16. Juni 1704 die Elisabeth Cäcilia, Tochter Ortner hat vor längerer Zeit die Elisabeth Reichmannin geheira- des Lederers Hans Jakob Khettinger geheiratet. Er ist auch 1720 tet. als Besitzer des Hauses genannt. Seine Witwe vermählte sich dann laut Ratsprotokoll vom 13. Ad 132: Laut Steuerregister November 1733 mit Lorenz Ortner, Lederergeselle von und bei gehörte das Haus von 1786 an Friesach. Der Lederer Lorenz Ortner zahlt dann für das Reich- dem Leopold Zechner und 1781 dem Karl Ortner als Nr.31. Die mannische Haus bis einschließlich 1760. Register von 1776 incl. 1780 Im Jahre 1786 ist der Lederermeister Karl Ortner genannt. Das fehlen. Grundbuch von 1792 sagt: Karl Ortner von Maria Zechner her- rührend. Vielleicht hat die Witwe des Lorenz Ortner einen Ad 132: In der Ratssitzung vom Zechner geheiratet, sodass das Haus erst nach dessen Tod auf 18. März 1767 wird berichtet, dass Leopold Zechner die den jüngeren Ortner überging. Ortnerische Wittib heiraten Auf Karl Ortner folgte nach dem Grundbuch und dem Parzel- wolle, weshalb er als Lederer lenprotokoll von 1829 dessen Sohn Michael, dann kommt im aufgenommen wird Häuserverzeichnis von 1858 ein Sebastian Satari.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses den Se- bastian Satari, der es demzufolge im Jahre 1858 besessen hat.

Es handelt sich dabei zweifellos um jene Liegenschaft, die im

Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Obere Stadt unter der Einlagezahl 32, Baufläche 18 registriert ist und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Sporergasse 2 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Eintragungen und Aufschreibungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 124.

Danach ergibt sich seit 1858 folgende Reihe von Besitzern: Am 18. Juni 1870 verkaufte eine Theresia Pfundner das Haus an Adolf Koblischke. Wann und wie diese Theresia Pfundner in den Besitz der Realität gekommen ist, ist nicht feststellbar. Am 2. Juni 1904 gelangte eine Maria Koblischke /:vielleicht die Gattin:/ durch Einantwortung in den Besitz des Hauses am Ein- gang der Sporergasse, und am 10. Dezember 1927 finden sich

Maria und Alois Koblischke je zur Hälfte im Besitze der Lie- genschaft. Es handelt sich dabei um die Kinder der Vorgänge- rin. Am 3. Feber 1943 erbten Alois Koblischke und Dr. Adele Koblischke-Schweditsch je eine Hälfte des Besitzes der Maria Koblischke, sodass nun Alois Koblischke 3/4 und Dr. Adele Koblischke-Schweditsch ¼ der Realität besaßen.

337 Am 26. Oktober 1956 wird der Doppelname Koblischke- Schweditsch grundbücherlich eingetragen.

Am 21. Dezember 1956 kaufte Ernst Ploetz den Anteil der Adele Koblischke-Schweditsch zu einem Achtel und das zweite Achtel ging an Theresia Hornof, später verehelichte Ploetz. Am 17. Juni 1957 schenkte Alois Koblischke seine Anteile an der bewußten Liegenschaft zu gleichen Teilen dem Ernst und der Therese Ploetz, und am 27. Feber 1976 ging der Gesamtbe- sitz an Therese Ploetz, die nun Alleinbesitzerin war.

Heute, am 1 Jänner 2000, ist Theresia Ploetz noch immer im Besitze dieses Hauses, in dem der Frisiersalon Waltraud Dot- schekal eingemietet ist.

338 133 ONITSCH

1755:174; 1760: 152; 1786: 32; 1792: 133

Dieses Haus ist wahrscheinlich jenes Roihartische Haus, wel- ches laut Ratsprotokoll vom 5. Dezember 1692 in der Sporrergasse „am Eck“ lag, wenigstens passt diese Ortsangabe für das jetzige Haus Nr.133 am ehesten. Jakob Roihart, auf den diese Bezeichnung zurückgeht besaß nach Abrechnung Nr.5 ein Haus, welches zufolge des Platzes, auf dem es daselbst vor- kommt, dem Haus Nr.133 entspricht, ebenso im Steuerregister für 1675. In den Registern von 1677 und 1679 steht er weiter vorne (Bei Haus Nr.146), dabei findet sich aber die Angabe, dass er 1677 für das „Eliassche“ Haus zu zahlen hatte. Die Höhe des Ruß- und Rauchfanggeldes ist in der Abrechnung Nr.5 und dem Register 1675 dieselbe wie 1677 und 1679 für das „untere“ bzw. „Eliasische“ Haus. Nr.133 ist daher jenes

Haus welches ursprünglich dem Christof Elias gehörte und dann durch seine Witwe an Roihart kam. Am 3. April 1662 war Jakob Roihart bereits Stiefvater der Eliasischen Erben und damit Besitzer. Laut Ratsprotokoll vom 28. Juli 1679 wurde über Verlangen der Christof Eliasischen

Erben bestimmt, dass Roihart diese Behausung zu behalten und den Steuerausstand dafür zu bezahlen verpflichtet sei. Jakob Roihart schenkte sodann –nachdem er schon vorher laut Ratsprotokoll vom 13. Jänner 1682 das Eliasische Haus dem Hans Schaden verkauft hatte, was offenbar wieder rückgängig gemacht wurde- das Roihartische Haus, das ist das jetzige Haus Nr.133, wohl deshalb, weil er mittlerweile Haus Nr.146 erwor- ben hatte, seinem Sohn, dem Fleischhauer Georg Roihart, der sich einige Tage vorher, am 9. Feber 1684 laut Trauungsbuch mit Elisabeth, der Tochter des Fleischhauers Conrad Eisen- schmid, vermählt hatte. Das Gebäude ist dabei als „Häusl am Eck in der Sporrergasse“ bezeichnet. Georg Roihart verkaufte dann das Haus dem Schneider Colman Vogt, worüber am 24 März 1686 der Kaufvertrag ausgefertigt wurde. Vogt zahlte aber laut Ratsprotokoll vom 6. September

1690 nicht und wollte nur jährlich 10 Gulden zahlen, weshalb Roihart laut Ratsprotokoll vom 28. Juli 1690 Das Haus wieder zurücknahm und es am 14. November 1692 dem Schuster Veit Kroiß verkaufte. Bei dieser Gelegenheit ist ausdrücklich ange- geben, dass Georg Roihart dem Kroiß die Roihartische Behau- sung in der Sporrergasse verkaufte, welche laut weiterer Be- merkung vom 5. Dezember 1692 –wie schon früher erwähnt- in der Sporrergasse „am Eck“ lag. Damit stimmt die Eintragung in der Abrechnung vom Jahre 1690, nach welcher Colman Vogt für 1686 bis 1691 und Veit Kroiß für 1692 bis 1706 zahlungs- pflichtig war.

339 Das Steuerregister von 1695 nennt ebenfalls den Kroiß, der in diesem Jahre außerdem noch für ein anderes Objekt, das „Sporrerhäusl“ zu zahlen hatte. Auf ihn folgte 1720, wenn wie es anscheinend der Fall ist, die Reihenfolge in den Registern von 1734 bis 1737 richtig ist, der Kürschner Josef Schöberl, der, obwohl er schon 1737 noch ein anderes Haus (Nr.140) hat- Christian Schaden, Malergehil- te, doch noch auch hier bis 1740 genannt wird. In diesem Jahre fe, hatte laut Ratsprotokoll vom steht bei seinem Namen, dass ihm Christian Schaden folgte. 22. November 1745 vom Derselbe erscheint noch 1755 und 1760. Im Jahre 1786 waren Kürschner Josef Schöberl ein Haus erhandelt. zuerst seine Erben als Besitzer eingetragen. Ihr Name ist jedoch durchgestrichen und darunter steht: Anton Stadler, Maler allda, selig, Diener. Das Urbar von 1792 und das gleichzeitige Grund- buch haben Anton Stadler, Anna Maria Stadlerin, Josef Haberl, deren Schwiegersohn, und Eleonore Haberl. Im Parzellenproto- koll von 1829 steht Josef Haberl, Im Verzeichnis von 1858 Heinrich Schüßler.

Dr. Wittmann gibt also als letzten Besitzer dieses Hauses den Heinrich Schüßler an.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl Baufläche registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Allgäu 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 125.

Am 6. März 1853 wurde auf dieses Haus das radizirte Maler- gewerbe eingetragen.

Danach sind seit dem Jahre 1858 auf dieser Liegenschaft fol- gende Besitzer feststellbar: Am 18. Juni 1880 wurden aufgrund einer Einantwortung die

Besitzrechte der Witwe des Heinrich Schüßler, Maria Schüßler, grundbücherlich eingetragen. Maria Schüßler heiratete aber ein zweites Mal und übertrug gemäß Ehevertrag am 9. August 1886 eine Besitzhälfte ihrem neuen Gatten Josef Runik, doch als Runik verstarb, war Maria Runik/Schüßler ab dem 23. Fe- ber 1895 wieder Alleinbesitzerin dieser Realität. Maria Runik/Schüßler hatte aus jeder Ehe einen Sohn, und nach ihrem Tode erbten Heinrich Schüßler und Josef Runik je die Hälfte des Besitzes. Die Grundbucheintragung darüber ist mit dem 31. Jänner 1903 datiert. Die beiden Halbbrüder scheinen aber an diesem Besitz kein größeres Interesse gehabt zu haben, denn noch im selben Jahre, am 14. September 1903 verkauften sie das Haus an einen Fer- dinand Onitsch, ein Name, der bei Dr. Wittmann als Hausname auftritt.

340 Am 4. Feber 1920 ging die Liegenschaft in den Besitz des Alois Onitsch über, der sie am 21. Oktober 1927 an Peter Weberstor- fer verkaufte. Zehn Jahre später, am 26. Juni 1937 kaufte eine Maria Schmudinger den Besitz, verkaufte ihn aber am 25. März 1952 dem Franz Andracher. Nach dem Tode des Franz Andracher wurde der Besitz am 8. August 1967 zu gleichen Teilen den Erben Othmar und Erhard Andracher sowie Ruperta Pacher geborene Andracher zuge- teilt. Am 28. November 1982 erhielten Othmar Andracher und Ruperta Pacher je eine Hälfte des Anteils ihres Bruders Erhard und besitzen nun also je eine Hälfte der Liegenschaft.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Othmar Andracher, wohnhaft 9400, Pernhartweg 13 und Ruperta Pacher, wohnhaft im Hau- se, noch immer Besitzer dieses Hauses. Die Geschäftsräume sind an die Fahnen Verkaufsstelle der Firma Montfort und an die PAN TV-Videoproduktion vermietet.

In dem zwischen den Häusern Nr.132 und 134 nach Norden gehenden Teil der Burgergasse standen einst mehr Häuser als jetzt. Wie schon erwähnt, hatte ursprünglich das Haus Nr.132 seine Front wahrscheinlich auch in dieser Gasse, die zumeist als Eselgasse, aber auch als Allgey oder Bindergasse vorkommt. Der Raum nördlich von diesem Hause bis zur Ringmauer nahm um die Mitte des 17. Jahrhunderts ein Haus samt Garten, aus- drücklich als in der Eselgasse liegend bezeichnet, ein, welches dem Balthasar Ottmayer gehörte. Derselbe verkaufte dieses Objekt zusammen mit seinem Hause in der Sporrergasse, jetzt Nr.137, laut Ratsprotokoll vom 19. Juni 1657 dem Veit Khillep- rein, Hafner in Twimberg, dem aufgetragen wurde, die Bürger- schaft wirklich anzunehmen, sowie Geburtsbrief und Abschied in 14 Tagen einzuliefern. Der Kaufbrief darüber wurde erst am 14. Juli 1658 ausgefertigt. Khilleprein erscheint in der Abrechnung Nr.5 als Besitzer; im

Steuerregister von 1675 jedoch schon seine Witwe. Neben die- ser beziehungsweise den Khillepreinischen Erben in den Regis- tern von 1677 und 1679 ist ein Jakob Linzer als Mitbesitzer eingetragen. In der Abrechnung von 1690 sowie im Register für 1695 kommt der Schwarzhafner Max Schlegl auf diesem Hause Hans Guetland, Besitzer von Haus Nr.130, ersuchte am 9. vor, der am 3. Feber 1684 die Magdalena, Tochter des Veit März 1703, ihm den Khilleprein, geheiratet hatte. Schleglischen Garten in der Schlegl besaß in derselben Zeit so wie Khilleprein und seine Eßlgasse, da er an seinen Haus- Erben auch das jetzige Haus Nr.137: Im Register von 1720 sind garten grenzte, in Bestand zu beide Realitäten nicht mehr in demselben Besitze. Das Haus in geben. der Eselgasse mit seinem Garten gehörte zu dieser Zeit zusam- men mit Haus Nr.132 dem Anton Reichmann, von welchem beide Objekte /:siehe bei Haus Nr.132 die näheren Daten:/ auf Lorenz Ortner übergingen. Unter demselben wurde das Haus in der Eselgasse in eine Ledererwerkstatt umgewandelt.

341

Schon im Kataster von 1740 heißt es deshalb „Werkstatt, so vorhin ein Haus gewesen und bei der Eselgasse genannt samt 600 Klafter Garten.“ Im Steuerregister von 1742 wurde dann angemerkt, dass diese Ledererwerkstatt, „so in einem Garten bestehet“, pro 1743 dem Ortner ab- und dem Haselroithner zu- geschrieben worden sei. Dadurch wurde diese Realität wieder wie schon früher mit Haus Nr. 137 vereinigt. Auf Franz Haselroithner, der noch im Grundbuche von 1792 und im gleichzeitigen Steuerregister vorkommt, folgte nach demselben Grundbuche Georg Conseoor. Bei demselben sind als Grenzen dieses Gartens angegeben: Östlich die Eselgasse, südlich Nr.132, westlich Gärten und nördlich die Ringmauer. Im Garten befand sich ein Gartenhäusl samt Keller, Wann Conseoor den Besitz übernahm, ist nicht sicher. Im Parzellen- protokoll von 1829 gehörten die Grundparzelle Nr.12 und das Häuschen, Bauparzelle 19, noch dem Franz Haselroithner, 1858 dem Conseoor und dann dem Josef Waisbacher.

Auf der Ostseite der ehemaligen Eselgasse, unmittelbar an die Ringmauer angrenzend, befand sich früher ebenfalls ein Häus- chen, welches heute nicht mehr vorhanden ist. Mit Sicherheit lässt sich dasselbe allerdings erst seit 1734 nachweisen. In den älteren Registern und Abrechnungen sind jedoch Aufschreibun- gen eingetragen, welche sich möglicherweise auf dieses Gebäu- de beziehen könnten. So lesen wir in der Abrechnung Nr.5 den durchgestrichenen

Namen Andrä Perger und darüber Georg Tomatschin für 1665 bis 1669. Beim Jahre 1668 wurde besonders bemerkt: Tomatschin zugeschrieben. Dann heißt es: Ab diesem Rest hat nicht Tomatschin, sondern die Wittib zu zahlen, wenn der Kaufschilling aber zu des Herrn Rediff sel. Händen gelegt wor- den, ist dieser Rest alldorten zu suchen. Also ist dem Tomatschin ein Raitschein gegeben worden. Schließlich wurde am 9. Jänner 1678 für die Zeit von 1670 bis 1676 eine Verrech- nung gepflogen. Diese Eintragung ist umso weniger klar, da ein Andrä Pergerisches Haus schon am 28. Jänner 1659 an Gregor

Unterholz verkauft wurde, dessen Name sich hier bei Haus Nr.134 auf dem nächsten Blatte nach Perger bzw. Tomatschin findet, während ein an Nr.134 angrenzendes Haus unmittelbar vor Perger eingetragen ist. Nach der Abrechnung Nr.5 lässt sich also die Lage dieses Ge- bäudes nicht sicher feststellen. Es ist daraus nur ersichtlich, dass es sich in dieser Gegend befunden haben muss. In der weiteren mit dieser Abrechnung im Zusammenhange stehenden, im Jahre 1690 angelegten Aufschreibung über Steuereinzahlungen findet sich jedoch der Name der Erben der Witwe des Georg

Tämatschin mit dem Zusatze: Anjetzo Mathes Hauptmann, an einer Stelle, welche einem an die Ringmauer an der Ostseite der Eselgasse angebauten Hause ganz gut entsprechen könnte.

342 An derselben Stelle steht in den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 das Wort „Sporrerin“ ohne Nennung eines Namens, und im Register von 1695 Veit Kroiß, der neben seinem Hause /:jetzt 133:/ auch vom „Sporrerhäusl“ Steuern zahlt. Es wäre immerhin möglich, dass sich alle diese Eintragungen auf das- selbe Haus beziehen und dass es an dem erwähnten Platz ge- standen ist. Mit der Annahme, dass ein und dasselbe Haus dem Georg Tomatschin, dann dessen Witwe, einer Sporrerin, und im Jahre 1695 als Sporrerhäusl dem Veit Kroiß gehört habe, bzw. dass letzterer sowie Mathes Hauptmann zu den Erben der Tomatschin gehörten und deshalb die Steuern bezahlten, stimmt die Steuerhöhe ziemlich überein. Dieselbe betrug nach Abrech- nung Nr.5 in den Jahren 1665, 1666 und 1667 3 Gulden 2 Kreuzer 20 Pfennig, dann 1668 und 1669 2 Gulden 5 Kreuzer 10 Pfennig. Laut Abrechnung für 1690 für 1677 bis 1680 je 1 Gulden 14 Pfennig, wechselt dann von 1681 bis 1690 zwischen 1 Gulden 19 Pfennig und 1 Gulden 7 Kreuzer 14 Pfennig und betrug von 1691 bis 1706 je 1 Gulden 3 Kreuzer 14 Pfennig. Die Sporrerin bezahlte für 1675, 1677 und 1679 oben ebenfalls 1 Gulden 14 Pfennig und Kroiß für 1695 1 Gulden 3 Kreuzer 10 Pfennig gegen 1 Gulden 3 Kreuzer 14 Pfennig, eine jedenfalls unbedeutende Differenz. Dieses Haus ist in all den Jahren das niederst besteuerte in die- ser Gegend. Mit der Annahme, dass dieses Haus mit demjeni- gen Zegges von 1734 identisch ist, stimmt überein, dass dassel- be überall nach 133 und vor 189 steht, nur in der Abrechnung Nr.5 nicht, wo Nr.189 vor ihm angeführt ist, welche Differenz leicht dadurch entstehen konnte, dass gewöhnlich die Häuser an dieser Gassenseite von Norden nach Süden eingetragen wurden, in der Abrechnung Nr.5 aber nicht. Damit stimmt auch, dass Georg Tamatschin laut einer Stadtgerichtsrechnung ein Sporrer war. In dem Steuerregister von 1720 ist nichts enthalten, was hierher bezogen werden könnte. Erst in den Steuerregistern von 1734 und 1737 erscheint der Weberknappe Mathes Zegge und im Kataster von 1740 dessen Witwe als Besitzer eines laut Angabe in diesem Kataster sehr geringen und baufälligen Häusels in der Eselgasse an der Ringmauer samt etwas Garten, welche Bezeichnung sich nur auf die Ostseite der Eselgasse beziehen kann, da wir an der Westseite oben bereits ein anderes Gebäude erwähnt haben, welches mit seinem Garten an die Ringmauer heranreichte. Schon in dem Kataster für 1740 ist angegeben, dass auf Zegges Witwe Valentin Hausmann, ebenfalls ein Weberknappe, folgte. Derselbe erscheint in den Registern zuerst in dem Jahre 1748 /:die Jahrgänge 1743 bis 1747 sind nicht vorhanden:/. Im Jahre 1761 ist sein Name durchgestrichen und durch Anton Jänkh ersetzt. Nach letzterem treffen wir von 1764 an mit derselben Steuer an der gleichen Stelle Johann Stroß, auch Stroiß ge- schrieben, bis einschließlich 1775. Die Register der Jahre 1776 bis 1780 fehlen.

343 Im Jahre 1781, dann auch 1782 und 1783 zahlte die Grazer Bo- 7. August 1778: Blechschmied tin Elisabeth Weixlauerin für dasselbe Objekt, welches nun die Franz Paumgartner berichtet, dass Ursula Stroißin ihr Haus

Bezeichnung Nr.33 führte. Im Jahre 1784 steht bei ihrem Na- Nr.33 der Elisabeth Weixlauerin men: Die 10 Kreuzer sind für heuer und die übrige ganze Steuer verkauft hat. für künftig uneinbringlich, weil dieses Häusel samt Garten dem...... Märzen dieses Jahres durch das Wasser verschwemmt 8. März 1765: Kunigunde worden. Das Datum des Tages hat der Schreiber offenbar nach- Jänkhin hat früher ein Haus in der Eselgasse gehabt. träglich eintragen wollen, später aber vergessen. Haus Nr.33 kommt von nun an nicht mehr vor.

Ebenso und zwar gleichzeitig verschwemmt wurde das an Nr.33 angrenzende damalige Haus Nr.34. Da wenigstens an einem

Teile desselben Platzes später das heute noch bestehende Haus Nr.189 erbaut wurde, wird über die Schicksale dieses Gebäudes unter dieser Nummer berichtet werden.

344 134 HOFBINDER

1755: 177; 1760: 155; 1786: 35; 1792 35/134

In der Abrechnung Nr.5 stand bei diesem Haus ursprünglich Gregor Unterholz. Dieser Name ist durchgestrichen, darunter steht: Bartlmä Schreiner, oberhalb Anthony Wascher. Ein Gre- gor Unterholz, seines Gewerbes ein Binder, kaufte am 28. Jän- ner 1659 das Andrä Pergerische Haus um 32 Gulden und er- suchte daraufhin um Bürgerrecht. Der Name Andrä Perger steht, wie oben erwähnt, in derselben Abrechnung Nr.5 auf dem Ein Mathes Perger, Lederer, bat dem Unterholz vorgesehenen Blatte. Es hat also den Anschein, am 4. April 1606, man möge ihm die Ungnadische Hofstatt in dass Perger, nachdem er Haus Nnr.134 dem Unterholz verkauft der Eßlgasse zu kaufen geben. hatte, ein benachbartes Haus erworben hat, dessen Lage derzeit Dies gehört möglicherweise nicht mehr bestimmt werden kann. Die Steuerregister von 1675, hierher. Mathes Perger könnt 1677 und 1679 haben Bartmä Schreiners Witwe. Dieselbe hat etwa der Vater des Andrä gewe- möglicherweise das Haus verkauft, da im Protokolle der Rats- sen sein. sitzung vom 5. September 1679 eingetragen wurde, dass eine Barbara Schreinerin auf das Häusl verwiesen habe, welches sie dem Balthasar Ottmayer verkauft hatte, worauf ihr am 10. No- vember desselben Jahres das Ottmayerische Häusel eingeant- wortet wurde. Es ist jedoch nicht sicher, ob Barbara die Witwe des Bartl Schreiner war und ob es sich bei dieser Eintragung nicht etwa um ein anderes Haus handelt. In der Abrechnung von 1690, wo ein Anton Wascher als Steu- erzahler vorkommt, steht wenigstens nur: Vorhin Bartlmä Schreiner, ohne dass von Ottmayer etwa erwähnt wäre. Dieser

Anton Wascher, ein Binder, hatte am 15. April 1681 des Bartl Schreiner selig Witwe geheiratet, die ihn auf ihr Haus verwies. Das Steuerregister von 1720 führt einen Michael Wascher an, dem nach den Registern von 1734, 1737, dem Kataster von 1740 und dem Rektifikationsbefund von 1755 der Binder Jakob

Konrad folgte. Die Witwe desselben heiratete am 5. April 1754 den Bindergesellen Simon Pruner aus Paternion, der im Regis- ter von 1760 vorkommt. Das Stiftbuch von 1786 hat einen Jakob Kofler, Fassbinder, da aber im Urbar von 1792 und im Grundbuche vom gleichen Jah- re ein Jakob Köstler eingetragen ist, dürfte es sich dabei nur um eine unrichtige Lesung des Namens handeln. Auf Köstler folgte schon laut Grundbuch ein Walthauser Scheiber. Derselbe Name kommt noch bis 1858 vor. Auch bis in die letzte Zeit, wo der Maler Bühl das Haus kaufte, gehörte dasselbe einem Binder- meister Scheiber. Es scheint also, dass darauf wohl durch sehr lange Zeit dasselbe Gewerbe betrieben worden ist.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses einen Bindermeister namens Scheiber, bzw. einen Maler namens Bühl.

345 Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl , Baufläche 21 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Allgäu 4 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer

126.

Danach sind seit dem Jahre 1858 auf dieser Liegenschaft als Besitzer eingetragen: Dr. Wittmann sagt, dass der Name Scheiber 1858 vorkommt und dass dieser Name bis in die Zeit, wo dann der Malermeister Bühl das Haus kaufte, stets einem Scheiber gehört hat. Warum das Haus bei Dr. Wittmann den Hausnamen Hofbinder führt, wird von ihm nicht erläutert. Wittmanns Hausnamen stammen fast zur Gänze von Besitzern aus der Zeit des Autors.

Hofbinder könnte daher ein viel älterer Hausname sein. Schon 1681 wird auf diesem Hause der Binder Anton Wascher er- wähnt, und noch viele Nachfolgebesitzer übten dieses Gewerbe aus. Es ist durchaus denkbar, wenn auch nirgends bewiesen, dass hier auch für „den Hof“ also für das Vizedomamt gearbei- tet wurde. Das könnte den Namen erklären. Laut Grundbuch übergab ein Mathias Scheiber, wohl ein Sohn des Walthauser Scheiber, das Haus am 10. Juni 1880 seinem gleichnamigen Sohn, und dieser verkaufte es am 10. November 1908 an Franziska und Friedrich Bühl zu gleichen Teilen.

Am 11. Jänner 1930 wurde Fanny Bühl Besitzerin der Eigen- tumshälfte ihre Vaters Friedrich Bühl, und seit dem 10. Juni 1934 war Fanny Alleinbesitzerin dieser Realität. Am 12. Mai 1944 bekamen Elfriede Schleifer verehelichte Holzner und Wiltrud Schopper die Eigentumsrechte daran ein- geantwortet. Am 21. Juli 1952 kauften Johann und Maria Zirgoi zu gleichen Teilen dieses Haus, und ab dem 30. September 1982 war Maria Zirgoi Alleinbesitzerin.

Heute am1. Jänner 2000 ist Maria Zirgoi noch immer Besitze- rin des Hauses, in dem sie vor allem Wohnungen vermietet.

346 135 HARB

1755: 178; 1760:156; 1786: 36; 1792 36/135 Das Stefan Ludingerische Haus wurde laut Gerichtsprotokoll Die Abrechnung Nr.5 nennt als Besitzer dieses Hauses einen vom 18. Feber 1867 dem Knau- Stefan Ludinger von 1668 bis 1669 und als dessen Nachfolger der verkauft. den Kaspar Knauder. Ludinger war laut Taufbuch vom 22. Ok- tober 1649, an welchem Tage sein Sohn getauft wurde, ein fa- ber ferrarius, sodass also auf diesem Hause seit mehr als 200 Jahren dasselbe Gewerbe betrieben wurde. Er war damals mit einer Anna, fünf Jahre vorher aber mit einer Ursula verheiratet. Vielleicht war der Dr. med. Ludinger, welcher im Jahre 1680 dem anlässlich der Pest in Preitenegg zum Magister sanitatis ernannten Johannes Reinhard /:siehe bei Haus Nr.81:/ Instrukti- onen erteilte, ein Verwandter dieses Schmiedes. Am 30. Oktober 1676 wurde schon mit Caspar Knauder über die Steuern pro 1670 bis 1675 verhandelt, der auch im Register für 1675 als Besitzer vorkommt. Als sein Nachfolger wird 1677, 1679 und 1695 Caspar Pernull genannt. Die Abrechnung von 1690 sagt: Caspar Pernull, vorhin Caspar Knauder, anjetzo 1704 Hans Westiner. Letzterer ist auch 1720 eingetragen. Von 1734 bis einschließlich 1760 kommt der Huf- schmied Hans Georg Westiner vor. Zur Zeit der Anlage des Stiftbuches von 1786 besaß der Hufschmiedmeister Josef Schweinsteiger das Haus. Durch das Haus des Schwein- Die jetzigen Besitzer desselben bewahren ein altes Ölbild auf, steiger musste laut Ratsproto- auf welchem dargestellt ist, wie Josef Schweinsteiger am 26 koll vom 28. April 1779 ein Ausguss gemacht werden, was August 1778 nachmittags eine schwere Operation glücklich derselbe gestattete. überstand. Schweinsteiger liegt auf einer Bank, mit dem Kopf links vom Beschauer, und wird von zwei an der Kopfseite stehenden, gleich angezogenen Männern im Lederschurz, also vielleicht

Schmiedegesellen, gestützt. Noch weiter links im Halbdunkel stehen zwei Kapuziner. Der Operateur mit gepudertem Haar und Zopf steht auf der rechten Seite des Kranken, also im Bilde vor dessen Oberschenkeln und hält einen Darm in der Hand, den er zu betrachten scheint. Auf der rechten Bauchseite des

Kranken sieht man eine als roten Strich gezeichnete lineare Wunde, die nicht bis zur Leistenbeuge hinabreicht. Hinter dem Operateur sitzt ein jüngerer Mann, der zusieht, ohne dass sein Anteil an der Operation ersichtlich wäre. Weiter nach rechts steht ein Herr mit gepudertem Haar, der gespannt auf die Uhr sieht. Am rechten Ende des Bildes endlich kniet eine betende Frau. Ober der Darstellung ist links ein Madonnenbild, in der Mitte ein Kruzifix und rechts eine Monstranz mit zwei Hostien gemalt. Unterhalb steht die Legende. Offenbar handelt es sich hierbei um die Darstellung einer Bruchoperation, die Schwein- steiger über sich ergehen lassen musste.

347 Allerdings ist dafür die Operationswunde etwas zu hoch oben gezeichnet. Das Resultat der Operation muss ein günstiges gewesen sein, denn Schweinsteiger kommt noch im Urbar von 1792 vor. Im gleichnamigen Grundbuch ist aber doch schon der Hufschmied Jakob Purgstaller Besitzer, der das Haus von der Witwe Maria Schweinsteigerin übernahm. Ihm folgte nach 1829 Josef Jantschky, der noch 1858 angeführt ist, dann von 1860 an Anton Harb.

Dr. Wittmann gibt für dieses Gebäude als letzten Besitzer einen Anton Harb an, von dem wohl auch der dort benützte Hausname herrührt.

Es handelt sich dabei jedenfalls zweifellos um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde Untere Stadt unter der Einlagezahl..., Baufläche... re- gistriert ist, und das gegenwärtig die Anschrift Allgäu 2 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 127.

Seit 1858 haben folgende Personen diese Liegenschaft beses- sen: Dr. Wittmann sagt, dass Josef Jantschky das Haus nach 1829 besessen habe. Das muss ein Irrtum sein, oder es hat zwei Josef Jantschky hintereinander gegeben. Denn laut Grundbuch über- nimmt am 11. März 1847 ein Josef Jantschky diese Realität, und ihm folgt 1860 Anton Jakob Harb. Dieser übergab den Be- sitz am 9. März 1881 seinem Sohn Franz Harb. Im Jahre 1893, und zwar am 28. März trat Franz Harb gemäß eben geschlossenem Ehevertrag die Hälfte des Besitzes seiner Gattin Antonia Harb geborene Salzmann ab, und ab dem 7. Juli 1909 ist Antonia Harb nach dem Tode ihres Mannes Alleinbe- sitzerin. Die Ehe scheint aber kinderlos geblieben zu sein, denn am 7. August 1920 erbte ein Johann Salzmann, vielleicht ein Neffe, dieses Haus, und am 14. Dezember 1928 erbte es dessen Gattin Josefine Salzmann. Am 6. November 1934 wurde die Realität versteigert, und das Haus ging an die Sparkasse Wolfsberg. Diese verkaufte es eini- ge Jahre später am 9. April 1937 zu gleichen Teilen an Stefan und Maria Pranter. Ab dem 25. Juni 1948 ist dann die Witwe Alleinbesitzerin und als solche übergab sie die Liegenschaft am 4. April 1961 ihrem Sohn Stefan Pranter.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Goldschmied Rudolf Wiedl derBesitzer und hat dort auch Geschäft und Werkstätte.

348 135 SEEBACHER

1755: 179; 1760: 113; 1786: 37; 1792: 37/136

Am Anfang des 17. Jahrhunderts gehörte dieses Haus dem Ba- der Pramberger. Dies geht daraus hervor, dass die Frau Khobal- Ober dem Haustor befindet sich tin, vorher Witwe des Pramberger in der Ratssitzung vom 10. ein Schild mit der Jahreszahl November 1637 erklärte, sie behalte das Bad in ihrem Besitze, 1594 und einer Hausmarke, vielleicht H darstellend. obwohl sie wieder geheiratet hatte.

Der Mann der Prambergerin war Mathes Khobalt, Sohn des

Jakob und Bruder des Tobias, seines Zeichens, wie die beiden

Letztgenannten ein Bader. Im Ratssitzungsprotokoll vom 22.

Jänner 1638 heißt es zwar, dass Tobias, Sohn des Jakob, die

Prambergerische Witwe geheiratet habe. Dies ist aber offenbar ein Schreibfehler. Schon am 5. Feber desselben Jahres steht im

Ratsprotokoll: Mathes Khobalt, Sohn des Jakob, hat die Chr.

Prambergerische Witwe geheiratet. Tobias ist uns übrigens als

Besitzer des früher seinem Vater Jakob gehörigen Badhauses

/:Nr.81:/ bekannt, welches letzterer laut Sitzungsprotokoll vom

31. März 1656 von einem Herrn von Eibiswald gekauft hat. Es kann deshalb auch nicht Tobias, sondern nur sein Bruder Ma- thes die Prambergerin geheiratet haben.

In der erwähnten Sitzung vom 5. Feber 1638 ersuchte Mathes

Khobalt aufgrund dieser Heirat, durch welche er das Meister- recht erwarb, als Sohn eines Bürgers gleichfalls als Bürger auf- genommen zu werden. Der Magistrat bedeutete ihm zwar, dass er hätte ansuchen sollen, bevor er Meister wurde, erteilte ihm aber nachträglich doch das Bürgerrecht gegen 2 Dukaten.

Sein Vater Jakob, „wohl wissend, dass sein Sohn sich ums Bad angenommen“, beklagte sich damals auch, dass ein Caspar

Grünhuber mit Aderlassen, Binden und Balbieren ins Handwerk eingegriffen habe. Grünhuber meinte, er habe sich nicht ange- meldet und auch nie ein Geld angenommen. Trotzdem wurde ihm die Ausübung des Handwerks ernstlich untersagt.

Eigentümer des Badhauses scheint Mathes Khobalt aber nicht sofort geworden zu sein. Sein Kaufbrief über dasselbe wurde wenigstens erst am 16. Dezember 1642 ausgefertigt. Später,

1658, erwarb er auch die am anderen Ufer der Lavant, ungefähr vis a vis von seinem Hause stehende Canzlmühle /:siehe bei

Nr.50:/.

Seine ärztliche Tätigkeit scheint nicht gerade glänzend hono- riert worden zu sein. Der Sattler Georg Niernberger beim Priel- tor, der mit seiner Frau nicht gar gut gelebt zu haben scheint, nötigte anscheinend Ende 1641 dieselbe, einen Wagen zu be- steigen. Als er das Pferd antrieb, fing dasselbe an zu springen, sodass der Wagen umgeworfen wurde, wobei sich die Frau den

Arm brach. Obwohl Niernberger, wie er angibt, einen

349 Arzt zu seiner Frau schickte, führte sie ihr Vater zu Khobalt, der ihr den Arm amputierte. Als er dann am 21. Jänner 1642 den Niernberger um sein Honorar von 83 Gulden klagte, verweiger- te letzterer die Bezahlung mit der Motivierung, dass Khobalt zu unerfahren gewesen sei und den noch ganz frischen Arm unnotwendigerweise abgenommen habe. Es entstand dabei sogar das Gerücht, dass die Niernbergerin anlässlich des Verbandswechsels mit Khobalt in die Hoffung gekommen sei, sodass dieser auch wegen Ehrenbeleidigung klagen musste. Die Angelegenheit beschäftigte den Magistrat in zahlreichen Sitzungen. Zuletzt wurde Niernberger verurteilt, 24 Gulden zu zahlen, es musste aber zur Exekution kommen, um von ihm ein

Geld zu bekommen. Khobalt scheint schon bald nach dem Ankaufe der Canzlmühle gestorben zu sein, da am 26. Juni 1660 sein Bruder Tobias of- fenbar in seiner Eigenschaft als Gerhab seiner Erben als Besit- zer derselben fungierte, obwohl noch am 12. Oktober 1658 eine

Tochter Ursula des Mathes Khobalt und seiner Frau Margarethe getauft worden ist. Die Witwe heiratete laut Ratsprotokoll vom 18. Jänner 1661 den Bader Elias Neuholdt, der an diesem Tage erklärte, dass er wegen Baufälligkeit des von ihm übernommenen Badhauses nicht existieren könne. Mit der Übernahme hängt offenbar das von ihm am 25. Juni 1660 gestellte Ansuchen um Überschät- zung des Mathes Khobaltischen Badhauses zusammen. In der Abrechnung Nr.5 erscheint Elias Neuholdt als Besitzer Laut Ratsprotokoll vom 20. dieses Hauses von 1665 bis 1676, während die Mühle auf ande- März 1766 zahlt der zukünftige Bader Sebastian Vogl 600 Gul- re Erben, vermutlich die Kinder des Mathes Khobalt, überge- den a conto des Kaufschillings gangen zu sein scheint. Auch in den Steuerregistern von 1675, und am 30 April 1766 einen 1677 und 1679 kommt er vor. Der Todestag des Neuholdt war weiteren Teil desselben wegen nach dem Sterbebuche der 7. August 1684. Seine Frau Margare- des Sigmund Wagnerischen the starb kurz vorher am 4. April 1684. Hauskaufschillings.

Sein Besitznachfolger war nach Steuerregister von 1695 und Nach Ratsprotokoll vom 24. der Abrechnung von 1690 der Bader Balthasar Krähsnegger. Juni 1772 verkaufte dann der Dann kommt in den Registern von 1720, 1734, 1737 und im bürgerliche Bader Sebastian Kataster von 1740 Josef Pflänzl, gleichfalls Bader. Vogl seine Gerechtigkeit dem Das Haus hatte damals noch eine eigene Badstube. Eine Stief- Gesellen Nikolaus Burger um 450 Gulden und 24 Kreuzer tochter des letzteren von seiner Frau Apollonia Christina, na- Leihkauf. mens Sibylle Theresia Weißlin heiratete den Chirurgen Sig- mund Wagner, dem Pflänzl und seine Frau laut Ratsprotokoll 4. Feber 1774 wird letzterer vom 14. Juli 1741 Haus und Gerechtsame abtraten. vermöge... Lizenz gegen 8 Gul- Wagner kommt 1755 und 1760 als Besitzer vor. Das Stiftbuch den Bürgerrecht, 1 Gulden Feu- er und 8 Kreuzer Einschreibge- von 1786 nennt bereits den Chirurgius Nikolaus Burger, des bühr für einen bürgerlichen Inneren Rates, dem Ahnherren der heutigen Ritter von Burger. Stadtchirurgius aufgenommen. Im Urbar von 1792 ind die Chirurgiusin Regina Burger, dann . Johann Burger und Leopold Zangger genannt. Das gleichzeitige Grundbuch besagt, dass Leopold Zangger das von Dr. Burger herrührende Haus innehatte, welches dann auf Michael

350

Unterkircher überging. Das Chirurgische Gewerbe hatte Wolf- gang Tunkl um 2 500 Gulden gekauft. Unterkircher ist auch noch 1829 und 1858 als Besitzer eingetra- gen.

Dr. Wittmann gibt also als letzten Besitzer dieses Hauses den Michael Unterkircher an.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt unter der Einlagezahl 36, Baufläche 23 registriert war und das am 19. März 1971 demoliert wurde. Dabei wurde die damalige Hausnummer auf das Haus des Elektro Pichler in der Ernst Swatek Straße, /:heute Ernst Swatek Straße Nr.4:/ über- tragen. Das Nebengebäude blieb erhalten, bekam die neue Einlagezahl 121 auf der Baufläche 24. Das Gebäude hat ge- genwärtig die Anschrift 9400, Burgergasse 6. Auf dem durch den Abbruch des Hauses freigewordenen Platz wurde ein PKW Parkplatz errichtet.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 128.

Seit dem Jahre 1858 können wir auf dieser Realität folgende Besitzer feststellen: Wann und wie das Haus von Michael Unterkircher auf Frau Anna Cavalier gekommen ist, ist unbekannt. Jedenfalls übergab Anna Cavalier die Liegenschaft am 28. Juli 1880 ihrem Sohn Heinrich Linkitz. Am 23. Jänner 1881 kaufte eine Anna Linkitz das Haus (auch die Häuser Nr. 121 und 122), verkaufte diese aber schon am 23. März 1884 an Maria und Adam Schutting zu gleichen Teilen. Am 31. Mai 1897 gingen die Besitzrechte aufgrund eines weite- ren Kaufvertrages an Josef Sanegger über, und dieser verkaufte sie am 25. Jänner 1902 zu gleichen Teilen an Rudolf und Maria Seebacher, die dem Hause auch den bei Dr. Wittmann verwen- deten Hausnamen gaben. Ab 1924 war Maria Seebacher allein und sichtlich geistig nicht mehr voll zurechnungsfähig. Deshalb ging das Haus aufgrund einer Amtsbestätigung am 20 März 1928 an eine Maria Blaha und am 15. Jänner 1929 kauften dann Ludwig und Leopoldine Blaha das Anwesen je zur Hälfte. Am 18. Jänner 1936 kaufte dann Benno Schober die Liegen- schaft, verkaufte diese aber schon am 4. September 1939 an einen Johann Klingbacher. Am 3. Jänner 1957 erwarben Josef und Grete Urbani die Reali- tät je zur Hälfte, und am 30. Juli 1963 wurde Gretes Hälfteanteil den Kindern Heribert und Meinhard zugeschrie- ben.

351

Am 17. September 1976 wurde dann Dipl. Ing. Heribert Urbani Alleinbesitzer. Vorher war das Haus bis auf das oben genannte Nebenhaus, in dem sich ein Lagerraum des Glaserers Waltl befindet, schon abgerissen worden.

352 137 NÖRDLICHER TEIL DES SCHOBERHAUSES

1755: 180; 1760: 157; 1786: 38; 1792: 38/137

Die älteste Nachricht über dieses Haus besagt, dass Balthasar Ottmayer laut Ratsprotokoll vom 19. Juni 1657 seine Pirkhische Behausung samt Haus und Garten in der Eselgasse /:siehe Haus nördlich von 132:/ um 500 Gulden dem Veit Khilleprein, Haf- ner in Twimberg, verkauft habe, was mit der Bedingung ratifi- ziert wurde, dass Khilleprein die Bürgerschaft wirklich anzu- nehmen und binnen vierzehn Tagen Geburtsbrief und Abschied einzuliefern verpflichtet sei. Am 10. Juli 1657 wurde derselbe auch als Bürger aufgenommen, der Kaufbrief aber erst am 14. Juli 1658 ausgefertigt. Veit Khilleprein erscheint auch in der Abrechnung Nr.5 als Steuerzahler für die Jahre 1668 bis 1679 eingetragen. Dem ent- gegen ist im Steuerregister von 1675 schon seine Witwe ge- nannt: Dieselbe kommt auch zusammen mit einem Jakob Linzer in den Registern von 1677 und 1679 vor. Des Khilleprein Toch- ter Magdalene heiratete am 3. Feber 1684 den Schwarzhafner Max Schlegl, der dadurch in den Besitz dieses Hauses gelangte, für welches er laut Register von 1695 und nach der Abrechnung von 1690 auch bis 1706 die Steuern zahlte. Vom Jahre 1720 an bis zum Kataster von 1740 findet sich Hans Jörg Sihn, ein Lederer, als Besitzer, der eine Werkstätte beim heutigen Hause Nr.164, dem Weißeneggerhause, hatte. In dem genannten Kataster steht dabei: Dann Franz Haselroither. Laut Ratsprotokoll vom 15. Jänner 1743 verkaufte Johann Georg Sinn Haus und Gerechtsame der Helena Reichmannin. Seine Frau Kunigunde, die ihm ihre Gerechtsame geschenkt /:vielleicht war sie eine Tochter oder Witwe des Schlegl:/ wird dafür entschädigt. Am 5. Mai desselben Jahres ersuchte dann der Ledererknecht Franz H. Haselroithner um Bürgerrecht, weil er mit Helena Reichmannin, die das Sinnsche Haus hatte, ver- sprochen war, was bewilligt wurde. Derselbe kommt 1755 als Besitzer vor, 1760 aber ein Johann Haselroithner. Eben derselbe, ein Lederermeister, dessen Verhältnis zu dem vorhergehenden Franz nicht sichergestellt ist, besaß das Haus im Jahre 1786 und erscheint auch noch im Urbar von 1792. Nach ihm kommt wieder ein Franz Haselroithner, von dem es im Grundbuche heißt, dass er seine Lederergerechtsame, vom Vater Johann H. herrührend, habe. Hier sind auch als Grenzen seines Hauses angegeben: Gegen Süden Nr.39, jetzt Nr.138, gegen Westen die Straße und zwi- schen ihm und dem jetzigen Hause Nr.136 ein in die Lavant führender Weg. An einer anderen Stelle desselben Grundbuches weiter rückwärts ist als Besitzer dieses Hauses Georg Conseoor genannt. Im Parzellenprotokoll von 1829 steht Franz Hasel-

353 roithner, im Häuserverzeichnis von 1858 Georg Conseoor mit dem Zusatz: von 1858 an Josef Weisbacher.

Dr. Wittmann gibt also als letzten Besitzer dieses Hauses den

Josef Weißbacher an.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt unter der Einlagezahl 37, Baufläche 26 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift Burgergasse 4 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 129.

Laut Angaben im Grundbuch gab es seit 1858 auf diesem Hau- se folgende Besitzer: Am 24. Dezember 1868 verkaufte Josef Weisbacher die Liegen- schaft dem Lederermeister Benedikt Schober, der schon 5 Jahre vorher die im Süden angrenzenden Häuser Nr. 138/1/2 erwor- ben hatte. Am 24. Oktober 1899 ging der Besitz im Erbwege an Benedikt Schober jun und am 16. November 1923 an den minderjährigen Benno Schober, dem heutigen Besitzer.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Diplomkaufmann Benno Schober, wohnhaft in 9400, Schleifenstraße 14, Besitzer dieses Hauses, in dem sich als Mieter neben der Euritec Versicherungsmakler- und Handels GesmbH, noch die Jölly Versicherungsagentur

KEG AXA NCV und die Nordstern-Colonia Versicherung befin- den.

354 138/1 MITTLERER TEIL DES SCHOBERHAUSES

1755: 181; 1760: 158; 1786: 39; 1792: 39/138/1

Hierher gehört anscheinend die Eintragung im Ratsprotokoll vom 16. Dezember 1636, dass Friedrich Hofmann um 180 Gul- den von Anna Liebhardin ein Haus in der Sporrergasse gekauft hat, was auch in der Sitzung vom 15. Mai 1637 nochmals, viel- leicht anlässlich der Ausfertigung des Kaufbriefes erwähnt wurde. Am 8. Juli 1661 lesen wir sodann: „Der Sohn des Friedrich Hofmann gewesenen Kürschners und Viertelmeisters, gleich- falls ein Kürschner, bittet um Bürgerrecht. Weil er ein hiesiger Bürgersohn ist, bewilligt gegen 1 Dukaten Leihkauf, 6 Gulden Muskatellgeld und 8 Kreuzer Einschreibgeld. Sein Anliegendes hat er von seiner Mutter Behausung.“ Der in der Abrechnung Nr.5 erwähnte Friedrich Hofmann war demnach wohl ein jün- gerer dieses Namens. Er zahlt daselbst für 1668 bis 1672, wobei bemerkt wird, dass er einen Rest, den er zu bekommen hatte, dem Herrn Haidenthaler indiert. Die dann erwähnte Zahlung für

1674 bis 1676 bezieht sich wohl nicht mehr auf ihn, sondern auf Maximilian Haidenthaler, dem laut Register für 1675 die Steu- ern für das Hofmannische Haus vorgeschrieben waren. Hof- mann zahlte für dieses Haus laut Register nur die Contribution für sein Gewerbe. Dasselbe Verhältnis bestand in den Jahren

1677 und 1679. Haidenthaler besaß auch den südlichen Teil des jetzt Schoberischen Hauses. Im Steuerregister für 1695 ist die Steuer für das Hofmannische Haus dem Jakob Sämber vorgeschrieben, nach der Abrechnung von 1690 bezahlte dieselbe für 1674 bis 1690 Barbara Kuni- gunde Isophin, vorher Haidenthalerin und dann bis 1706 Jakob Sämer. Die Witwe Barbara Kunigunde Haidenthalerin hatte nämlich am 27. Feber 1685 den Landrichter Martin Utz, im Jänner 1690 den Lederer Josef Isoph, auch Josef aus Völker- markt und laut Ratsprotokoll vom 18. Jänner 1692 als vierten

Mann den Ledererknecht Hans Sämer oder Sämber geheiratet. Als dann am 17. Jänner 1695 Regina Haidenthaler, Tochter des Maximilian und der Barbara Kunigunde, den Andreas Khirchschlager heiratete, bekam er bzw. seine Frau das Haidenthalerische Haus, wie es in einem Gerichtsprotokoll vom

16. Mai 1704 heißt, das alte Hofmannische Haus, welches dem Haidenthaler ebenfalls gehört hatte, da das ursprünglich Haidenthalerische oder Hattenthalerische Haus noch später dem Jakob Sämer gehörte. Khirchschlager konnte aber mit diesem Hause nichts anfangen. Am 8. Mai 1703 beklagte er sich, dass er dafür keinen Zins bekommen könne und am 15. April 1704 heißt es, dass er sich mit seinem Schwäher, richtig Stiefschwiegervater Jakob Sämer, über die Teilung des Hauses nicht einigen konnte. Er könne das Haus nicht verkaufen, weil die Geschiedung unrichtig gemacht sei.

355 Vielleicht hatte Haidenthaler, als beide Häuser ihm gehörten, einen Umbau vorgenommen, so dass, wie am 16. Mai 1704 im Gerichtsprotokoll erwähnt ist, die Küche des

Khirchschlagerischen Hauses eigentlich zum Samerischen Haus gehörte. Der Grünhafner Georg Leutschacher, dem Khirchschlager das Haus verkauft hatte, erklärte deshalb am 16. Mai 1704, dass er den Contrakt nicht einhalten könne. Der Magistrat entschied jedoch, dass er dazu verpflichtet sei oder sich mit Khirchschla- ger, so gut er es könne, abzufinden habe. Es scheint jedenfalls letzteres der Fall gewesen zu sein, denn am 23. März 1706 ver- kaufte Andreas Khirchschlager das seiner Frau gehörige Haus in der Unteren Stadt dem Tischler Franz Schriefl.

In den Registern von 1720, 1734 und 1737 ist der Schuster Hans Jörg Magele als Besitzer angeführt, der auch im Kataster von 1740 noch als erster genannt ist: Nach ihm finden sich da- selbst auch schon seine Nachfolger Mathäus Fehler und Andre- as Greuntz: Fehler, der wieder auch das südlich anstoßende

Haus besaß, kann das Magelesche Haus nicht lange gehabt ha- ben, denn schon am 3. November 1744 heißt es, dass er sein Magerlisches Haus dem Schuster Andreas Greinz verkauft hat- 13. Juli 1767: Johann Haupt- te. Letzterer kommt dann 1755 und 1760 auf diesem Hause vor, mann, Schuhknecht, will die im Jahre 1786 aber ein Schuster Josef Roder. Es ist möglich, Greinzische Wittib heiraten und wird Bürger. dass dies nur ein schlecht geschriebener Name ist, denn im Grundbuche von 1792 steht, dass das Haus von Josef Stocker, was auch als Roder gelesen werden könnte, auf Ignaz Urakh übergegangen sei. Damit wurden wieder beide Teile des jetzi- gen Hauses Nr.138 in einer Hand vereinigt.

Als Grenzen des ehemals Hofmannischen Hauses sind im Grundbuch angegeben: Vorne an die Gasse, rückwärts an die Lavant, links an Nr.38 /:heute Nr.137:/, rechts an Nr.40 /:heute der an die Bahnhofstraße grenzende Teil des Schoberischen Hauses:/. Auf Ignaz folgte nach dem Grundbuche Karl Urakh, dann nochmals Ignaz Urakh jun. Das Parzellenprotokoll von 1829 und das Häuserverzeichnis von 1858 haben beide Objekte nur mehr unter der gemeinsamen Nummer 138 einen Ignaz Urakh als Besitzer.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses einen Ignaz Urakh.

Es handelt sich bei diesem Hause zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 38, Baufläche 27 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Burgergasse 2/Bamberger

Straße 2 hat.

356

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer

130.

Danach sind auf diesem Hause seit 1858 folgende Besitzer re- gistriert: Am, 11. September 1863 verkaufte Maria Urakh, Witwe nach

Ignaz Urakh, die Liegenschaft an Benedikt Schober, der später ja auch das Nachbarhaus im Norden erwarb. /:weitere Besitzer- folge siehe bei Haus Nr.138/1:/.

Im Hause eingemietet ist das Stadtcafe.

357

138/2 SÜDLICHES DRITTEL DES SCHOBERHAUSES

1755: 182; 1760: ?; 1786: 40; 1792: 138

Nach der Abrechnung Nr.5 zahlte für dieses Haus Maximilian Haidenthaler von 1668 bis 1674, ebenso nach den Steuerregis- tern von 1675, 1677 und 1679. In der erwähnten Abrechnung steht dabei, dass ihm auf sein schriftliches Bitten ein Teil der Steuern von dem Betrage bis 1674 nachgesehen werde, weil das Spießische Haus vorhin etliche Jahre als Commishaus ge- braucht wurde und seiner Ehegattin dafür ein Recompens von 150 Gulden versprochen worden sei. Er müsse sich aber im Namen seiner Ehegattin aller Sprüche begeben. Es wäre dem- nach möglich, dass dieses Haus vordem im Besitze der Familie Spieß gewesen ist und dass Haidenthaler eine Witwe Spieß oder eine Tochter aus dieser Familie geheiratet hat. Im Jahre 1662 wird jedoch das Haus Nr.12 /:siehe dieses:/ aus- drücklich als Spießisches bezeichnet. Man weiß daher nicht, auf welches Haus sich diese Bezeichnung bezieht: Haidenthaler besaß zumindest seit 1675 dem Steuerregister zufolge, wie vor- ne erwähnt, auch das ehemals Hofmanische Haus, sodass er beide Teile des jetzigen Hauses Nr.138 sein Eigen nannte. Seine Witwe heiratete, wie gleichfalls schon erwähnt, dann im Jahre 1685 den Landrichter Utz, 1690 den Lederer Isoph und 1692 den Ledererknecht Sämer. Dementsprechend sind in der Ab- rechnung von 1690 zuerst die Witwe, wiederverehelichte Isophin und dann Jakob Sämer als Besitzer dieses Hauses und im Steuerregister für 1695 auch des Hofmanischen Hauses an- geführt. Als dann am 17. Jänner 1695 Regina Haidenthalerin, die Tochter des Maximilian und seiner Frau, die mittlerweile Sämerin geworden war, den Andreas Khirchschlager heiratete, 20. April 1735: Mathes Fehler, wurden die beiden Häuser wieder voneinander getrennt, und der Lederergeselle, kauft Haus und südliche, an die Fleischbrücke angrenzende Teil verblieb, viel- Werkstatt des Franz Sämer und leicht erst nach dem Tode seiner Frau, dem Jakob Sämer, der erhält deshalb am 20. Mai 1735 das Bürgerrecht. 1720 noch als Besitzer desselben vorkommt. Im Jahre 1734 gehörte dasselbe Gebäude dem Franz Samer, der wohl ein Sohn Am 17. Juni 1738 beklagte sich des Jakob Sämer gewesen sein wird. der Lederer Mathes Fehler wie- Im Jahre 1737 zahlt schon Mathes Fehler vom Samerischen der über seinen Nachbar Hans Haus, nach dem Kataster von 1740 hatte er dabei auch eine Le- Jörg Mögele wegen eines Gan- ges mit dem Erbieten, solchen dererwerkstatt. Bald nach 1740 muss er auch den nördlichen selbst zu machen, wenn er zu Teil von Nr.138 wieder dazugekauft haben, den er aber am 3. seinem Haus gelassen werden November 1744 schon wieder veräußert hatte. Mathes Fehler, möchte. oder wie er sich später auch schreibt, Feller, besaß den südli- chen Teil von Nr.138 in den Jahren 1755 und 1760. 5. Juli 1782: Mathes Fehler übergibt seinem Stiefsohn Ignaz Im Jahre 1786 ist bereits der Lederermeister Ignaz Urakh als Urakh. Besitzer genannt, der auch im Urbar von 1792 vorkommt und laut Grundbuch von 1792 ein Stiefsohn des Mathias Feller war.

358

Ignaz Urakh hatte im Jahre 1792 wieder beide Hausteile in sei- nem Besitz. Nach dem Grundbuch folgte ihm aber beim südli- chen Teil Andreas Urakh, während den nördlichen Teil gleich- zeitig Karl Urakh besaß. Dann kommt nochmals der Vater Ig- naz Urakh, nach welchem beim südlichen Teil ausdrücklich im Grundbuch ein Ignaz junior genannt ist. Dies gilt wohl von da an für beide Hausteile, da sowohl 1829 als auch 1858 noch im- mer ein Ignaz Urakh als Besitzer angeführt ist.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer wie bei Nr.138/1 einen Ignaz Urakh als Besitzer dieses Hauses an.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt unter der Einlagezahl 38, Baufläche 27 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Bamberger Straße 2 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg wie bei Nr. 138/1 unter der Nummer 130.

Seit 1858 sind hier folgende Besitzer registriert: Wie bei Nr. 138/1

Im Hause ist eingemietet das Handarbeitsfachgeschäft Anderiasch, das auch eine Handweberei sowie den Verkauf von Leinenwaren und Teppichen betreibt.

359 Johann Adam Forstner war 139 I.M. OFFNER auch der Besitznachfolger Rainers auf dem 1755: 151; 1760: 130; 1786: 41; 1792: 41/139 Schwarzlhofe.

Das Haus Nr.139 hatte in früherer Zeit einen geringeren Um- fang als heute. Der westliche Teil bildete früher ein eigenes Haus, welches in der Abrechnung Nr.5 unter dem Namen Chris- tof Schädenigische Witwe vorkommt. Unter diesem Namen steht noch der Name Hans Pommer, sodass nicht zu entnehmen ist, wer von diesen beiden für 1668 bis 1676 eigentlich die Steuern bezahlt hat. Demselben Haus entspricht im Register von 1675 der Name Augustin Stürzenbacherische Witwe, in den Jahren 1677 und 1679 aber Mert bzw. Peter Umriegl. Das Stürzenbacherische Haus wurde in der Ratssitzung vom 7. April 1682 vom Spital- meister a conto von Steuerausständen der Stadt überlassen. Am 5. September 1684 heißt es dann, dass die eingefallene Schädnigische Behausung in der Unteren Stadt dem Grünhafner Paul Egger übergeben wurde, damit er sie baue, wofür er 3 Gulden Leihkauf und drei schöne neue grüne Schreibzeuge be- zahlte. Endlich steht im Sitzungsprotokoll vom 12. September 1684: Grünhafner Paul Egger hat das Stürzenbacherische oder Schädnigische Haus und ersucht um Holz zur Erbauung dessel- ben. Paul Egger ist im Register von 1695 bei Haus Nr.168 eingetra- gen, besaß aber nach diesem Register noch ein anderes Haus, welches nicht näher bezeichnet ist. Seine Witwe heiratete laut Trauungsbuch am 20. November 1696 den Grünhafner Veit Knauder, der laut Zettel, die bei der Abrechnung von 1690 lie- gen, für Paul Egger am 17. Juni und 17. September 1697 Steu- ern bezahlt hat und in dieser Abrechnung an der Stelle dieses Hauses für 1705, 1706 und 1711 als Steuerzahler vorkommt. Anlässlich einer Kommission am 3. Mai 1731 wird weiters er- wähnt, dass der Grünhafner Veit Knauder der Besitzvorgänger des Johann Adam Forster war, der damals diesen Teil von Nr.139 besaß. Wir haben uns daher den Zusammenhang derart vorzustellen, dass das Schädnigische oder Stürzenbacherische Haus nach dem Abgange der erwähnten Schädnigischen Witwe wahr- scheinlich wegen Schulden in den Besitz des Spitals gelangte, von welchem es zuerst auf kurze Zeit dem Hans Pommer und dann auf einige Jahre dem Mert Peter Umriegl überlassen wur- de. Als sich herausstellte, dass diese die immer größer gewor- denen Steuerausstände nicht bezahlen konnten, übergaben die Spitalmeister das ganze Haus dem Magistrat, der es an Hans Egger verkaufte. Durch dessen Witwe kam es an Veit Knauder und dann an den Grünhafner Adam Forstner, der 1720 bis ein- schließlich 1760 als Besitzer desselben vorkommt, und Herr

360 Am 3. August 1731 hatte sich die hinter dem östlichen Teil von Nr.139 an sein Haus angrenzende Witwe Regina Nunhart vom Haus Nr.140 beklagt, weil Forstner ein Gewölbefenster in ih- rem Hause durch einen Schweinestall verbaut hatte, was zu seinen Gunsten entschieden wurde, weil das Ausbrechen des Fensters nur gegen einen seinem Besitzvorgänger Veit Knauder ausgestellten Revers gestattet worden war. Auf Forstner folgte 1786 der Grünhafner Kollmann Haller. Im Urbar von 1792 ist dann noch der Grünhafner Philipp Moser als Besitzer genannt, im Grundbuch vom selben Jahre ist dieses Objekt bereits ein Teil von Nr.139. Laut Ratsprotokoll vom 10. Jänner 1775 wurde Karl Forstner, Grünhafner, Bürger und übernahm das Wohnhaus. Er dürfte also hier zwischen Johann Adam Forstner und Haller einzuschieben sein. Nach Abrechnung Nr.5 folgte im westlichen Teil des Objektes nach Michael Katzianer für die Zeit von 1668 an Mathes Kat- zianer. Derselbe findet sich auch in den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 sowie 1695 und in der Abrechnung von 1690, wo er bis 1707 gezahlt hat. Schon in der Ratssitzung vom 19. Juni 1703 wurde vorgetragen, dass Mathes Katzianer vor drei Jahren dem Andreas Ziegler sein Haus verkaufen wollte, was nun in Ordnung gebracht werden sollte. Es erschien daher Franz Benedikt Rediff im Namen der genannten Handelsleute und begehrte um Zuerkennung des Einstandsrechtes. Sie seien bereit, dem Katzianer in aller Weise den Contract zu erfüllen, wogegen letzterer erklärte, es ei ihm gleich, wenn nur der Contract erfüllt werde. Darauf entschied der Magistrat, das Ein- standsrecht habe statt, Katzianer soll dem Ziegler bei 20 Duka- ten Strafe keine Reparatur am Hause gestatten. Im Juli 1707 erschien aber Andreas Ziegler, der mittlerweile des Nunhart Kaufmannswaren gekauft hatte, mit dem Ersuchen um Bürgerrecht, worauf ihm bedeutet wurde, er solle Anliegen- des zeigen. Da die nächsten Bände des Ratsprotokolles nicht mehr vorhanden sind, ist nicht klar, in welcher Weise die Sache geordnet wurde. Im Steuerregister von 1720 aber findet sich Anfreas Ziegler als Besitzer des früher Katzianerischen Hauses:

Vielleicht wurde ihm der Ankauf desselben jetzt deshalb gestat- tet, weil er an der Stelle des Nunhart in die Reihe der Kaufleute trat und dadurch die Zahl der letzteren nicht vermehrte. Im Jahre 1728 erscheint Ziegler auch unter den Ratsherren. Er ist zwischen 29. März und 5. April 1729 gestorben, da er an ersterem Tage laut Ratsprotokoll übel auf war, während am 5.

April schon sein Testament eröffnet wurde: Haus und Geschäft

übernahm bis zu ihrem im Mai 1756 im vierundachtzigsten Le- bensjahr erfolgten Tode seine Witwe Maria Zieglerin, geborene

Offnerin, durch welche der Ahnherr der heutigen Familie Off- ner nach Wolfsberg gebracht worden zu sein scheint: Eine

Steintafel in der Kapuzinerkirche, auf welcher sie als Mutter der

Kapuziner gefeiert wird, erinnert an ihr wohltätiges Wirken zugunsten dieses Ordens.

361 Die hiedurch bestätigte fromme Gesinnung, welche sie auch zur Errichtung der Johannesstatue auf der Fleischbrücke (am 12. August 1732 ersuchte sie, der Magistrat möge ihr hiebei mit einer starken Lärche behilflich sein) veranlasste, verhinderte sie aber durchaus nicht, durch regen Geschäftssinn auch auf die Vermehrung ihrer irdischen Güter bedacht zu sein. Als Gehilfe fungierte hiebei ihr Vetter und Ladenbedienter, der in der Ratssitzung vom 27. Jänner 1737, wo er zum ersten Male erwähnt wird, wohl unrichtig Hans Jörg Offner, im Protokoll vom 27. Juni 1747 aber Johann Offner genannt wird. Die erste größere geschäftliche Unternehmung, die aber nicht Hans Jörg Offner war richtig nicht Vetter, sondern Neffe der besonders geglückt zu sein scheint, war ihre Beteiligung an der Zieglerin. Nagelfabrikation des Jakob Pessiakh. Bei der Krida desselben im Jahre 1732, bei der Offner in ihrem Namen die Erklärung Herr Swatek gab in dieser Hin- abgab, dass der Hammer zu billig geschätzt worden sei, war sie sicht folgenden Stammbaum unter denjenigen, die am meisten verloren hatten. Pessiakh bekannt: Gregor Offner, geboren zu Ob- wollte wohl einen Gläubiger nach und nach befriedigen, die dach am 12. März 1650, Ge- anderen, darunter auch die Zieglerin, aber nicht. Ihr wurde le- storben am 3. Juni 1733, heira- diglich der Antrag gestellt, den Hammer zu übernehmen, was tete am 17. Mai 1677 die Maria sie jedoch ablehnte. Später, als sie sich doch dazu entschließen Grillitsch geboren am 22. No- wollte, war es zu spät, da am 6. Feber Gregor Paries, der früher vember 1652 gestorben um 1697. Von ihren Kindern heira- zurücktreten wollte, erklärte, dass er jetzt den Hammer über- tete die am 10. Jänner 1679 nehme. geborene und am 28. Feber Glücklicher war die Zieglerin mit dem Handel von Eisenwaren. 1756 gestorbene Maria Offner Man ersieht dies aus der Ratssitzung vom 27. Juni 1747. Josef am 15. Feber 1708 in Obdach Capeller, Hammergewerke auf dem früher Rediffschen Ham- den Andreas Ziegler, der angeb- lich einige 50 Jahre alt war und mer in Schwemmtratten, der später der Zieglerin selbst gehörte, am 1. April 1729 starb, während beklagte sich damals wider sie. Er sagte, er habe den ihr Sohn Johann Offner geboren Rediffschen Nagelschmiedhammer und die Drahtziehe wieder am 10. Mai 1684, gestorben am vorangebracht und Zaineisen nach Bleiburg und in andere Re- 29. April 1754 sich am 16. viere gebracht, wohin sonst nie bambergisches Eisen verkauft August 1711 zu Obdach mit Juliane Perschl, geboren am 8. wurde. Er habe nun einige Zeit den Michael Offner, einen Vet- Feber 1688, gestorben am 18. ter der Frau Zieglerin, als Correspondenzschreiber gebraucht. März 1753 vermählte. Ein Sohn Wie dieser seinen Gewinn ersehen habe, habe die Frau der letzteren war Johann Mi- Zieglerin sofort angefangen, Eisen zu erhandeln und gleiche chael Offner, geboren am 15. Ware wie er auf anderen Hämmern machen zu lassen und ihm September 1720 gestorben am 6. April 1785, vermählt seit 14. den Handel völlig zu sperren. Er bitte daher, da sie keinen eige- Juni 1756 mit Barbara von nen Hammer habe, ihr den Zainhandel zu untersagen und den Bohr, geboren am 21. Oktober Hammergewerken zu verbieten, dass sie ihr Eisen verkaufen. 1729 gestorben am 21. August Sie habe mit ihrem Handlungsladen, Weinschank und der Wal- 1797. densteiner Eisenspedition genug Einkommen. Oder aber sie 4. Juni 1756: Hans Michael solle ihm alles abkaufen: Letzteres scheint dann auch geschehen Offner bittet um Bürgerrecht, zu sein, da sie, wie erwähnt, später den Hammer auf der wie es Andreas Ziegler gehabt Schwemmtratten selber besaß. Als Besitzerin des jetzigen hau- und um die am haus haftende ses Nr.139 ist Maria Zieglerin noch im Rektifikationsbefund Handels- und Wirtschaftsge- von 1755 eingetragen, und zwar als Wirtin für Land- und Steiri- rechtigkeit. 20 Gulden für das Bürgerrecht, 2 Gulden Feuer- schen Wein. Im Jahre 1760 steht an ihrer Stelle ihr Neffe Jo- ordnung und 8 Kreuzer Ein- hann Michael Offner. 1786 gehörte das Haus der Witwe des schreibgebühr. Ratsbürgers und Handelsmannes Johann Michael Offner, der Dazu ein Baum am Priel.

362 laut Grundbuch von 1792 ihr Sohn, ebenfalls Johann Michael folgte. Ihm gehörte auch der Stadel in der Felfergasse, der heute noch im selben Besitze ist. Dann kommt des letzteren Sohn Alois Offner, der Vater der späteren Frau Martinz.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieser Liegenschaft den Alois Offner, den Vater der Frau Karoline Martinz.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 41, Bauflächen 28 und 52 regis- triert ist und das gegenwärtig die Anschrift Offner Platzl 1 hat. Hier muss erklärend noch erwähnt werden, dass im Jahre 1968 die Realitäten der Firma Offner in dieser Gegend der Stadt auch grundbücherlich neu geordnet wurden, und zwar wurden unter der Nummer 139 folgende Häuser zusammengefasst:139 mit Baufläche 28, 140 mit Baufläche 30/2 und 29, 141 mit Bau- fläche 30/1, 158 mit Baufläche 56/1/2, das später die Orientie- rungsnummer 222 bekam, 160 mit Baufläche 52, 194 das später die Orientierungsnummer 158 und dann 206 erhielt mit der Baufläche 50. Für alle hier genannten Objekte galt ab diesem Zeitpunkt die Einlagezahl 41 mit den Bauflächen 28, 52 und die neu geschaffene 122.

Um Klarheit zu schaffen, hier noch eine genaue Aufstellung: Unter der Anschrift Offner Platzl 1 sind zu finden: Die Haus- halts-, Geschirr,- Porzellan, Glas-, Geschenksartikel- und Heimtextilienabteilung sowie der ehemalige Meindl- Feinkostladen stehen auf den Bauflächen 28 und 52. Der dazu- gehörende Kundenparkplatz mit den dazugehörenden Ein- und Ausfahrten befindet sich im wesentlichen auf den Parzellen 29, 30, 32, 18 und 19 der ehemaligen Liegenschaften Nr.140 und 141. Das Modengeschäft befindet sich auf den Parzellen 35, 39, und 56. Der dazugehörende Kundenparkplatz mit den nötigen Ein- und Ausfahrten ist auf den Parzellen 33, 34 (teilweise), 36, 37 und 50 situiert. Alle hier genannten Parzellen und Liegenschaften sind der Einlagezahl 41 im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt zugeordnet, und man hat dafür auch eine neue Baufläche mit der Kennzahl 122 geschaffen. Teile der Parzellen 28, 29 sowie 56 und 57 wurden ins öffentli- che Gut übernommen und bilden mit dem ehemaligen Südein- gang der Felfergasse das heutige Offner Platzl.

Auf diese Neueinteilung wird bei der Behandlung der einzelnen Häuser nach Wittmann Bezug genommen werden.

363

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte für die

Nr.139 aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 131.

Seit dem Jahre 1858 sind auf diesem Hause folgende Besitzver- hältnisse registriert: Am 4. Juli 1873 erbte Karoline Martinz geborene Offner dieses

Haus von ihrem Vater Alois Offner und übergab dieses am 2. März 1896 ihrer Tochter Caroline Swatek geborene Martinz. 1899 erbaute diese auf der Parzelle 39 die sogenannte „Swa- tek-Villa“, die die Orientierungsnummer 158 trug, bis sie 1968 geschleift wurde.

Am 22. Dezember 1902 gelangte Carolines Sohn Paul Swatek durch Einantwortung in den Besitz dieser Liegenschaft, die dann aufgrund eines Erbübereinkommens vom 27. Juli 1931 je zur Hälfte an die minderjährigen Söhne Robert und Paul Swa- tek fiel.

Am 3. September 1946 gelangte Roberts Hälfte im Erbwege an die minderjährige Karin Elfriede Swatek, die ab 1966 nach ihrer Verehelichung Karin Elfriede Niedersüß hieß. Am 25. Juli 1968 gelangte Karin Elfriede Niedersüß aufgrund eines Auseinandersetzungsvertrages in den Alleinbesitz dieser Reali- tät, die dann am 29. März 1974 durch einen Einbringungsver- trag an die Firma „I.M. Offner GesmbH“ ging.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind die Besitzverhältnisse noch im- mer dieselben wie 1974. Die Firma führt im Hause das oben erwähnte Haushaltswarengeschäft, und ein Teil ist an Meinl verpachtet.

364 140 I. M. OFFNER

1755: 152; 1760: 131; 1786: 42; 1792: 42/140

In der Abrechnung Nr.5 steht bei diesem Hause: Caspar Pratsch anjetzo Hans Jakob Pettauer für 1668 und 1669. Das Pratschische Haus in der Sporrergasse wurde laut Ratsprotokoll vom 7. Juni 1658 auf 555 Gulden geschätzt. Vielleicht hat Cas- par Pratsch zu dieser Zeit geheiratet und das väterliche Haus übernommen, da ungefähr ein Jahr später und im Jahre 1662 im Taufbuche Kinder von ihm und seiner Frau Christine eingetra- gen sind. Herr Hans Jakob Pettauer war Stadtschreiber und kommt 1675, 1677, 1679 und 1695 sowie in der Abrechnung von 1690 als Besitzer dieses Hauses vor. Er starb kurz vor der Ratssitzung Pettauer starb laut Gerichtspro- tokoll vom 28. Oktober 1702 vom 10. November 1702, in welcher sein Tod erwähnt wird. am 27. Oktober 1702. Sein Haus wurde laut einer Bemerkung bei der am 1. Juli 1735 stattgefundenen Vermögensliquidation des Jakob Pettauer an Carl Warhait verkauft. Wann dies geschah, ist nicht bekannt. Da der Gastgeber Carl Ludwig Warhait, der am 7. September 1711 die Anna Maria, Tochter des Seilers Georg Rechinger geheiratet hatte, im Jahre 1720 schon als Besitzer des Hauses Nr.152 vorkommt, muss er das Pettauerische Haus schon früher erworben haben. Nach ihm besaß das Haus Nr.140 der Handelsherr Peter Adam Nunhart, der am 7. August 1691 die Jungfrau Maria Regina, Tochter des Hofrichters Hans Adam Globotschnig in St. Paul geheiratet hatte /:im Trauungsbuche steht zwar Hans Adam Nunhart, was aber offenbar unrichtig ist:/. Wenigstens bemerkt gelegentlich einer Beschau am 3. August 1731 /:siehe Beschau- büchl über Augenscheinsaufnahmen in Bauangelegenheiten vom 7. November 1717 bis 19. Juli 1756:/ die Witwe Regina Nunhard, dass Karl Warhat früherer Besitzer des Nunhardischen Hauses war. Peter Anton Nunhart und Carl Ludwig Warhat haben also offenbar ihre Häuser miteinander vertauscht. Regina Nunhardin ist auch im Register von 1734 als Besitzerin genannt. Im Jahre 1737 zahlte aber der Kürschner Josef Schöberle, der damals auch das Haus Nr.133 besaß, die Steuern vom Nunhardischen Haus. Im Kataster von 1740 heißt der Be- sitzer von Nr.140 Josef Schöberle, der von Nr.133 aber Josef Am 30. Oktober 1736 zeigten Schober. Beide sind Kürschner. Vielleicht handelt es sich hiebei der Kürschner Josef Schöberl, Heinrich Knätzl und Jungfer um Vater und Sohn, vielleicht besaß aber doch ein und dieselbe Margarethe Nunhard an, dass Person, deren Namen nur nicht immer gleich geschrieben wur- Schöberl das Haus der Regina de, einige Zeit lang beide Häuser, bis es ihr gelang, das Haus Nunhardin selig um 300 Gulden Nr.133 zu verkaufen: bei Nr.140 ist hier ausdrücklich angeführt, und 10 Speziustaler Leihkauf dass das Haus das Nunhardische genannt wurde. Dazu gehörten kauft. damals ein Nebengebäude, eine geraume Hofstatt und etwas Garten.

365 Die Lage des Nebengebäudes ist derzeit nicht genau zu be- 7. Feber 1738: Josef Schöberl stimmen, wenn darunter nicht etwa nur der im Hofe stehende erlegt für Jungfrau Margarethe Nunhardin den Rest des Kauf- Trakt zu verstehen ist, bei dem laut oben erwähnten Beschau- schillings über das protokoll vom Jahre 1731, der Besitzer des dahinterliegenden Nunhardische Haus. Hauses, jetzt westlicher Teil von Nr.139, durch Errichtung eines Schweinestalles ein Fenster im Gewölbe verbaut hatte. Auch am 14. März 1737 klagte Hof und Garten sind in der Mappe von 1829 noch eingetragen. der Kürschner Josef Schöberl, der das Nunhardische Haus Der Kürschnermeister Josef Schöberl ist auch in den Jahren gekauft hatte, dass Johann 1755, 1760, 1786 und im Urbar von 1792 als Besitzer genannt. Adam Forstner ihm ein Fenster Das Grundbuch von 1792 hat bereits seinen Sohn Andreas verbaut. Im Beschauprotokoll Schöberl, auf welchen ein Johann Schöberl folgte. Von 1864 an von 1731 war bekannt, dass das war Alois Offner Besitzer dieses Hauses. Fenster nur gegen einen Revers ausgebrochen worden war

Dr. Wittmann nennt für das Jahr 1864 den Alois Offner als Be- sitzer dieses Hauses.

Es handelt sich dabei zweifellos um jene Liegenschaft, die laut Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt am 25. Juli 1968 mit den Bauflächen 29 und 30/2 der Einlagezahl 41 im besagten Grundbuch zugeschrieben und dafür (mit anderen Parzellen) die neue Baufläche 122 geschaf- fen worden war. Mit dem oben genannten Datum wurden alle bisherigen Einlagen als gutsbestandslos gelöscht. Die neue Liegenschaft hat nun die Anschrift 9400, Offner Platzl 1. Im

Anschluss wurden die bestehenden Gebäude abgetragen. (Wei- ters siehe bei Nr.139.)

Die Ersteintragung im Grundbuch erfolgte aufgrund der Anga- ben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 132.

Danach sind seit 1858 bis zur Löschung im Grundbuch als Be- sitzer dieses Hauses zu finden: Im Jahre 1864 kaufte Alois Offner dieses Haus von Johann Schöberl. (Von hier an ist die Besitzerfolge gleich wie bei Haus

Nr.139)

Heute, am 1. Jänner 2000, befindet sich hier im wesentlichen die Abteilung Heimtextilien der Firma „I.M.Offner“.

366 141 Früher SAMETZ

1755: 153; 1760: 132; 1786: 43; 1792: 43/141

In diesem Hause, welches seiner Bauart nach ursprünglich aus zwei Gebäuden bestanden zu haben scheint, ist, seit wir davon Kenntnis haben, stets das Bäckergewerbe betrieben worden. Der älteste bekannte Besitzer desselben war laut Abrechnung Am 11. März 1766 wurde der Nr.5 und den Steuerregistern für 1675, 1677 und 1679 Elias Kauf von Haus und Bäckereige- rechtigkeit zwischen Johann Furtner, der schon für 1637 für ein Haus Steuer bezahlt hat. Georg Sauer und Jakob Metters- Laut Ratsprotokoll vom 11. September 1682 wurde das Elias torfer ratifitiert. Dieser Jakob Furtnerische Haus dem Christof Rosenfelder, bis dahin Besitzer Metterstorfer, dem bei dieser von Nr.26, verkauft, der auch im Register von 1695 und in der Gelegenheit ein Betrag ausbe- Abrechnung von 1690 als Besitzer dieses Hauses vorkommt. zahlt wurde, ist mit Jakob Möderndorfer jedenfalls iden- Nach letzterer Aufschreibung folgte ihm ein Georg, nach dem tisch, denn am 9. Mai 1766 Register von 1720 ein Gregor Rosenfelder nach. Die Witwe des heißt es, dass Hans Michael Gregor heiratete dann den Bäcker Jakob Möderndorfer aus Muth durch Heirat der Sauer- Mauthen, der laut Ratsprotokoll vom 1. Feber 1732 aufgrund ischen Tochter das dessen das Bürgerrecht erhielt. Laut Ratsprotokoll vom 18. De- Metterstorferische Bäckerrecht und das Haus übernahm. Der zember 1739 war er Torsperrer beim Badertörl. Als Besitzer des Name dürfte übrigens bei der Hauses Nr.141 erscheint er noch im Jahre 1760. Im Jahre 1755 Notiz vom 18. Dezember 1739 beschäftigte er sich auch noch mit Branntweinausschank. auch als Metterstorfer gelesen Als sein Nachfolger wird 1786 der Bäckermeister Michael werden können. Muth genannt, nach welchem das Haus noch in der letzten Zeit als das Muthbäckische bekannt war. Dann kommt seine Frau Maria Muthin, Josef Christof, laut Grundbuch Josef Quantschnig und Valentin Quantschnig, die auch 1829 und 1858 als Besitzer genannt sind.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzer dieses Hauses den Josef sowie den Valentin Quantschnig an, wobei nicht genau zu eru- ieren ist, ob die beiden miteinander oder hintereinander die Besitzer waren.

Es handelt sich bei dieser Liegenschaft aber zweifellos um jene, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastral- gemeinde Untere Stadt am 25. Juli 1968 mit der Parzelle 30/1 als gutsbestandslos gelöscht worden war. Die Parzelle wurde der Einlagezahl 41 zugeschrieben und dann die bestehenden Gebäude abgetragen. /Weiteres vgl. bei Nr.139).

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 133.

367 Seit 1858 können auf diesem Hause folgende Besitzer festge- stellt werden: Wann und wie die Anna Quantschnig, wohl die Witwe eines der beiden oben Genannten, in den Besitz der Liegenschaft gekom- men ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls übergab sie diese am 19. Juni 1865 ihrem Sohne Karl Quantschnig. Nach einer Erbaus- einandersetzung folgten am 17. Mai 1882 die Kinder des Karl Quantschnig im Besitze nach, und zwar zu gleichen Teilen. An- ton Quantschnig, Maria Auer geborene Quantschnig und Anna Kaltschmied geborene Quantschnig hießen nun die Besitzer dieser Realität. Die Erben nach Karl Quantschnig verkauften ihr Erbe aber schon ein Monat später, und zwar am 23. Juni 1882 dem Mi- chael Sametz, der dem Hause wohl auch den bei Dr. Wittmann verwendeten Hausnamen gab. Am 27. Mai 1901 erbte Theresia Sametz die Realität, verkaufte diese aber am 15. Oktober 1908 einem Lorenz Mörtl, und die- ser übergab sie am 5. Jänner 1937 der Maria Mörtl. Am 19. Juni 1942 wurde die Liegenschaft dem Lorenz Mörtl, wohl ein Sohn des vorigen Lorenz, eingeantwortet. Am 27. Juni 1944 fiel der Besitz zu gleichen Teilen an Emil Mörtl und Resi Reiter geborener Mörtl, die sich ab 1953 nach ihrer Wiedervereheli- chung Kollnitz nannte. Emil Mörtl fiel sichtlich nach dem nach dem Kriege beschlos- senen „Nationalsozialistengesetz“ in die Kategorie der „Belas- teten“, daher wurde ihm gemäß eines Volksgerichtsurteiles am 27. Jänner 1949 die Hälfte seines Besitzdrittels, also 1/6 der Liegenschaft zugunsten der Republik Österreich enteignet. Am 13. Juni 1954 fiel Emils verbliebener Besitzanteil an eine Maria Mörtl, wohl dessen Frau, die 1958 auch den Teil, der an die Republik gefallen war, wieder zurückkaufte. Schon am 17. August 1957 waren aufgrund eines Kaufvertrages Maria Mörtls Anteile zu gleichen Teilen an Paul Swatek und Karin Elfriede Niedersüß gefallen, und nach dem Auseinander- setzungsvertrag vom 25. Juli 1968, den wir schon bei Nr.139 kennen gelernt haben, war nun Karin Elfriede Niedersüß Al- leinbesitzerin. Wie bei Nr.139 und 140 fiel dann die Liegenschaft am 29. März 1974 gemäß des abgeschlossenen Einbringungsvertrages an die Firma „I.M.Offner GesmbH“.

Heute, am 1. Jänner 2000, besteht das Haus 141 nicht mehr. Auf den dazugehörenden Parzellen liegt derzeit der Kunden- parkplatz der Firma.

368 142 BUCHER

1755: 154; 1760: 133; 1786: 44; 1792: 44/142

Mit vollkommener Sicherheit lassen sich die Besitzer dieses Hauses erst seit 1728 nachweisen, da dasselbe im Register von Im Register von 1720 gehört hierher offenbar der Name Ma- 1720 nicht zu finden ist. Es ist jedoch zumindest sehr wahr- thes Moser, welcher mit dem scheinlich, dass dasjenige, was in den früheren Aufschreibun- Grünhafner Andreas Moser, der gen über das Haus des Georg Haltenperger und seiner Nachfol- 1734 Haus Nr.146 besaß, nicht ger eingetragen ist, hierher gehört, und zwar einerseits deshalb, verwechselt werden darf. weil dieses Haus an einer Stelle vorkommt, die dem Hause Nr.142 entspricht, weil die bezüglichen Eintragungen zu kei- nem anderen Hause passen und weil die Steuern für dasselbe niederer sind, als die für alle anderen umliegenden Häuser, was damit übereinstimmt, dass das Haus Nr.142 das kleinste in der ganzen Gegend ist, abgesehen von dem auch niederer besteuer- ten Häuschen in der Sporrergasse an der Ringmauer rechts vom

Badertürl. Das Gebäude wird übrigens in dem gleichfalls zu erwähnenden Akten ausdrücklich in zutreffender Weise als

„Häusl“ bezeichnet.

Dies als richtig vorausgesetzt, gehört in der Abrechnung Nr.5, hierher die Eintragung, der zufolge Georg Haltenperger die

Steuern von 1668 bis 1686 bezahlt hat. Derselbe war auch in den Jahren 1675, 1677 und 1679 steuerpflichtig und muss vor dem 2. Feber 1691 gestorben sein, da an diesem Tage laut Rats- protokoll das Häusl der Christine Haltenperger, offenbar seine

Witwe, durch den Lederer und Viertelmeister Hans Jakob Khet- tinger auf 50 Gulden geschätzt wurde. Ihr Sohn Andreas hatte damals das ganze Messerschmiedwerkzeug verkauft:

Haltenperger scheint also ein Messerschmied gewesen zu sein:

Die Steuern für 1679 bis 1692 haben übrigens nach der Ab- rechnung von 1690 schon seine Erbe bezahlt, was mit der Ein- tragung in der Abrechnung Nr.5 nicht ganz stimmt.

Am Tage der oben erwähnten Schätzung /: 9. Feber 1691:/ scheint das Haus nicht mehr der Witwe Christine, sondern schon der Tochter Katharina gehört zu haben, da Caspar und

Eva Pernull dasselbe von letzterer um 40 Gulden kaufen woll- ten. Der Magistrat war jedoch dagegen, da Pernull ohnedies ein baufälliges Haus hatte und daher keine Aussicht vorhanden war, dass er imstande gewesen wäre, das Haltenpergerische Haus zu bauen.

Ein Jahr später, am 11. April 1692 bat eine Maria Hainin, wie im Ratsprotokolle steht, oder Hänin, wie sie in der Abrechnung von 1690 genannt wird, ihr das Hattenpergerische Häusl zu

überlassen, was ihr gegen 40 Gulden und der Bedingung zuge- sichert wurde, dass sie sich verpflichte, dasselbe zu bauen. In der Sitzung vom 16. Mai 1692 wurde ihr dann auch das

Hattenpergerische Häusl in der Sporrergasse verkauft: Dabei steht, die Erbin Katharina Hattenperger erhält 5 Gulden.

369 Da ihr laut Abrechnung von 1690 auf derselben Seite ein unge- fähr gleich hoher Steuerbetrag nachgelassen wurde, dürfen wir annehmen, dass sie vielleicht bar für ihr Vaterhaus überhaupt nichts erhalten hat. Einen weiteren Steuerrest von 25 Gulden bezahlte nach und nach die Hänin, ebenso die Steuern von 1692 bis 1694. Von 1695 bis 1706 zahlte dann deren Sohn Valentin Lenz die Steuern, der in der Sitzung vom 5. März 1694 erklärte, dass seine Mutter Maria Hainin vor zwei Jahren das baufällige Hattenpergerische Häusl gekauft hätte und auch im Register für 1695 als steuerpflichtig ist. Im Register von 1720 kommt dieses Haus überhaupt nicht vor. Siehe die Anmerkung vorne Vielleicht hat die Hänin trotz ihres Versprechens dasselbe nicht betreffend 1720. in brauchbaren Zustand gebracht, sodass keine Steuern dafür aufzubringen waren. Erst am 13. August 1728 lesen wir im Ratsprotokoll, dass der Schuhmacher Philipp Gilger oder

Hilcher (die Schreibweise ist undeutlich) aufgrund des Besitzes 8. Feber 1743: Jakob Pucher, eines Hauses Bürger wurde, welches mit Nr.142 identisch ist, Schneider, bittet um Bürger- da er dasselbe am 9. Juni 1729 dem Handschuhmacher Johan- recht. Soll vorher den am Veit nes Payer verkaufte, welcher nachweisbar Eigentümer dieses Walterschen Haus Nr.145 haf- Hauses war. Derselbe hat als ein aus Klagenfurt eingewanderter tenden Steuerrückstand zahlen und den Vorbesitzer im unteren Geselle gegen Erlegung von 32 Gulden in der Sitzung vom 3. Zimmer wohnen lassen. April 1728 unter der Bedingung das Bürgerrecht erhalten, dass er sich in zwei Jahren ankaufe. Derselbe kommt in den Steuer- 10. Jänner 1744: Jakob Pucher, registern von 1734 und 1737 sowie in dem Kataster von 1740 Schwiegersohn des Georg Wes- vor. tiner, wird Bürger. In letzterem wird das Gebäude als ein sehr geringes Haus in der 20. Dezember 1774: Johann Sporrergasse bezeichnet. Am 21. August 1744 verkaufte er das- Pucher will auf seines Vaters selbe an den Schneidermeister Jakob Pucher, der 1755 und Behausung Nr.44 Schneider 1760 als Besitzer eingetragen ist. Nach dem Stiftbuch von 1786 werden. und dem Grundbuch von 1792 folgte ihm sein Sohn Johann Pucher, gleichfalls Schneidermeister. Dann kamen Anton Pu- Jagesch hatte nach einer Be- merkung im Grundbuch die cher, Josef Schmiedinger /.auch 1829:/, Barbara Quantschnig Barbara Quantschnig geborene geborene Pucher, Bernhard Jagesch und im Jahre 1858 Johann Pucher geheiratet. Benedikt.

Dr. Wittmann gibt also als letzten Besitzer den Johann Benedikt an.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 42, Baufläche 31 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Sporergasse 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 134.

370 Danach sind seit dem Jahre 1858 auf diesem Hause folgende Besitzer zu vermerken: Wie und wann die Liegenschaft von Johann Benedikt auf eine Katharina Ritscher gelangt ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls verkaufte diese Katharina Ritscher das Haus am 16. Jänner 1879 dem Anton Schneider. Nach dessen Tod erbte die Witwe Agnes Schneider /:später wiederverehelichte Stokar:/ diese Re- alität, und am 6. Feber 1893 gelangten Gregor und Viktoria Stokar je zur Hälfte in deren Besitz. Am 3. Jänner 1895 wurde das Haus verkauft. Die Käufer Moni- ka und Markus Pucher und deren Nachfolger gaben dem Hause dann den bei Dr. Wittmann verwendeten Hausnamen. Ab dem Jahre 1911 war dann Markus Pucher Alleinbesitzer der Liegenschaft, die er am 25. Mai 1932 seiner Tochter Katharina Pucher vererbte. Fünf Jahre später, am 13. April 1937 wurde der Besitz einem Konrad Streit eingeantwortet, dessen Ver- wandtschaftsverhältnis zur Vorgängerin hier ungeklärt bleiben muss. Am 5. April 1938 kaufte Josef Pittino und Johanna Schleinzer, später verehelichte Pittino das Haus zu gleichen Teilen, und am 21. Dezember 1971 ging es im Erbwege an deren Sohn Walter Pittino.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Walter Pittino, wohnhaft 9400, Dammweg 1 Besitzer dieses Hauses. Im Hause selber wohnt eine Ermelinde Pittino, und die Geschäftsräume sind an die Kosmetik „Chandine“ vermietet.

371 143 LORBER

1755: 155; 1760: 134; 1786: 45; 1792: 45/143

Nach der Abrechnung Nr.5 zahlten für 1665 bis 1676 für dieses Haus die Bartlmä Mätterstorfferische Witwe und nach ihr Hans Mätterstorffer die Steuern. Bartlmä Mätterstorffer hatte laut Ratsprotokoll vom 17. Juni 1664 seinerzeit die Andrä Waizische Behausung in der Sporrergasse gekauft. Herr Hans Metterstorffer, der diesem Titel zufolge ein angesehener Bürger gewesen sein muss, kommt in den Steuerregistern von 1675, 1677, 1679 und 1695 sowie in der Abrechnung von 1690 bis zu letzterem Jahre vor. Ihm folgten nach derselben Quelle seine Wittib und Erben bis 1706, dann Andreas Schütz. Letzterer kommt noch 1720 vor. Im Register von 1734 steht Andreas Schütz‘ Witwe, 1737 wie- der ein Weißgerber Andreas Schütz und 1740 eine Weißgerberswitwe nach Andreas Schütz. Hier ist auch bemerkt, dass durch das zweigädige Haus mit Hofstatt ein Fußweg pas- siert. Auch im Befund von 1755 ist die Weißgerberin Maria Schützin eingetragen, obwohl schon im Ratsprotokoll vom 8. Jänner 1751 angegeben wurde, dass Balthasar Schütz in Kla- genfurt sein Haus dem Weißgerber Peter Sorgner verkauft habe. Dieser findet sich auch in den Jahren 1760 und 1786. Ihm folgte nach Urbar und Grundbuch von 1792 Michael Stephaner, der seine Weißgerbergerechtsame von Rosalia Sorgner bekommen hatte, dann Franz Auer und Josef Detrohsin. Letzterer ist auch 1829 und 1858 als Besitzer dieses Hauses eingetragen.

Dr. Wittmann gibt also als Letztbesitzer für das Jahr 1858 einen Josef Detrohsin an.

Es handelt sich hier um das Haus, das im Grundbuch des Be- zirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 43, Baufläche 32 registriert ist und das gegen- wärtig die Anschrift 9400, Sporergasse 3 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 135.

Demnach sind seit dem Jahre 1858 folgende Personen als Be- sitzer dieses Hauses festgestellt:

372 Wann und wie das Haus von Josef Detrohsin an Josef Deschmann gekommen ist, ist nicht feststellbar. Jedenfalls ver- kaufte dieser Josef Deschmann die Realität am 29. Dezember 1879 der Karoline Lorber, die dem Hause sichtlich den bei Dr. Wittmann gängigen Hausnamen gab. Am 21. Jänner 1920 ging aufgrund eines Kaufvertrages die Hälfte des Besitzes an eine Theresia Lorber. Am 26. November 1926 wurde die Hälfte des Besitzes, die noch der Karoline Lor- ber gehört hatte, nach deren Tod zu je 1/6 der Valeska Jecl, der Hilda Rader und dem Richard Wiedner eingeantwortet, und im gleichen Verhältnis wurden am 12. September 1927 die Besitz- anteile der Theresia Lorber aufgeteilt. Aufgrund von Kaufverträgen wurde am 12. April 1943 Valeska Jecl Alleinbesitzerin der Liegenschaft. Nach dem Tode der Va- leska Jecl erbten deren Kinder Dr. Josef Jecl, Esther Fekete geborene Jecl, Edith Maier geborene Jecl und Ruth Ritter ge- borene Jecl am 7. Juli 1964 je ein Viertel des Besitzes. Am 30. Juli 1976 ging Ruth Ritters Viertelanteil an deren Töch- ter Flora, Angela, Christine, Valeska Bidault geborene Ritter, und nach dem Tode des Dr. Josef Jecl wurde am 12. August 1977 dessen Viertelanteil zu je einem Sechzehntel des Besitzes dessen Kindern Dkfm. Elisabeth Powonda geborene Jecl, Dr. Peter Jecl, Christof Jecl und Georg Jecl eingeantwortet. Die Erben waren sichtlich nicht an ihrem Erbe interessiert und auch nicht in Wolfsberg ansässig und verkauften daher am 9. März 1978 die gesamte Liegenschaft an eine Josefa Appe, und diese verkaufte das Haus dann am 1. Feber 1983 der Karin Elfriede Niedersüß.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Karin Elfriede Niedersüß, wohn- haft 9400, Grießstraße 34 noch immer Besitzerin dieses Hau- ses, in dem sich das Gold- und Silberschmuckatelier des Bernd Kulterer befindet.

373 144 POSENIG

1755: 156; 1760: 135; 1786: 46; 1792: 46/144

Die älteste Nachricht von diesem Hause enthält auch wieder die Abrechnung Nr.5: Nach derselben gehörte es dem Hans Wut- scher, dessen Name durchgestrichen und durch den seines Nachfolgers Stefan Wutscher ersetzt ist. Die daselbst eingetra- gene Steuerzahlung reicht von 1668 bis zur ersten Hälfte 1684. Ob dieser Stefan Wutscher mit dem gleichnamigen Kürschner identisch oder verwandt ist, der im Jahre 1662 die Simon Pergerische Brandstatt zu eigen erhielt /:siehe die Häuser beim Prieltor:/, lässt sich nicht herausfinden. Als Besitzer dieses Hauses Nr.144 kommt er in den Steuerregistern von 1675, 1677, 1679 und in der Abrechnung von 1690 vor. Nach letzterer 12. Juni 1684: Gerichtsprotokoll: zahlte er bis 1683. Hans Liebner, Wutscherischer Sein Haus in der Sporrergasse wurde laut Ratsprotokoll vom Gerhab, verkauft das Wutscher- 20. Juni 1684 um 80 Gulden dem Thomas Weber verkauft, der ische Haus in der Sporrergasse dem Thomas Weber und Eva, seiner schon in der Abrechnung von 1690 erwähnt ist und auch im Frau. Register von 1695 vorkommt. Im Register von 1720 steht an seiner Stelle der Tischler Veit Rauter, der vor 1734 gestorben ist. Im Ratsprotokoll vom 5. Feber 1734 steht nämlich, dass der Tischlergeselle Benedikt Sauter aus Itenhausen in Schwaben die Tochter des Veit Rauter heiraten wolle. Das muss auch geschehen sein, da wir ihn in den 22. August 1722: Das Jahren 1734, 1737, 1740, 1755 und 1760 als Besitzer dieses Sauterische Ehepaar übergibt Hauses finden. Haus und Tischlergerechtigkeit Im Jahre 1786 gehörte dasselbe dem Tischler Adam Greiner, dem Gesellen Johann Anton Greiner, der ihre Tochter Sibilla der auch im Urbar von 1792 genannt wird. Nach dem Grund- heiratet. buch von 1792 gehörte das Haus der Sabina Krainerin, die es als Brandstatt von ihrem Manne Adam Krainer übernommen hatte. Als ihre Nachfolger sind daselbst Josef Greiner, Therese Grei- ner, Witwe, /:trotz verschiedener Schreibweise gehören hier wohl alle der selben Familie an:/ und Christian Ebner eingetra- gen, der auch 1829 und 1858 vorkommt. Von 1858 an gehörte das Haus dem Georg Zimmermann.

Dr. Wittmann gibt also als letzten ihm bekannten Besitzer die- ses Hauses den Georg Zimmermann an.

Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 44, Baufläche 33 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Sporergasse 5 hat.

374

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 136.

Das genannte Grundbuch weist seit 1858 folgende Besitzer die- ses Hauses aus: Schon am 29. Oktober 1850 verkaufte Christian Ebner an den Georg Zimmermann /:Dr. Wittmann ist hier also nicht ganz genau informiert:/. Dieser Georg Zimmermann heiratet im sel- ben Jahre eine Anna, geborene Aufmuth, und diese ließ im Grundbuch die Summe von 1890 Gulden zur Sicherung ihres Heiratsgutes intabulieren. Es scheint also so gewesen zu sein, dass Georg Zimmermann das Haus mit dem Geld seiner Frau gekauft hat. Am 9. Juni 1891 wurde die Liegenschaft der Anna Zimmermann jun., der Tochter also, eingeantwortet, und nachdem diese den Valentin Posenig geheiratet hatte, fiel die Hälfte des Besitzes laut geschlossenem Ehevertrag an den Gatten. Posenigs, die das Haus bis 1919 in Besitz hatten, gaben diesem auch den bei Dr. Wittmann verwendeten Hausnamen. Am 7. Juli 1919 kaufte ein Johann Koch die Realität, und nach seinem Tode erbten am 10. Oktober 1922 die Tochter Theresia Koch ¼, die Witwe Christine Koch ¾ des Besitzes: Ab dem 9. November 1925 war dann Theresia Koch Alleinbesitzerin. Am 9. April 1947 kam es zu einer sehr komplizierten und viel- fältigen Teilung der Besitzansprüche auf dieses Haus. Eine Christine Muchitsch, ein Josef Muchitsch, ein Leo Muchitsch, ein Eduard Muchitsch und eine Albine Cavalier geborene Muchitsch erbten je 1/5. Mit gleichem Datum wurde aber Christine Muchitsch‘ Fünftel nochmals zu gleichen Teilen ge- teilt und an Elisabeth Skornig geborene Muchitsch sowie Dr. Maria Offner geborene Muchitsch gegeben. Schließlich kaufte Josef Stefflitsch vom 15. Juli 1950 bis zum 9.April 1953 alle Anteile auf und war seit diesem Datum Allein- besitzer dieser Liegenschaft. Am 21. Dezember 1970 wurde das Haus der Amalie Stefflitsch eingeantwortet, und diese übergab den Besitz am 22. Mai 1981 an Josef und Margarethe Stefflitsch zu gleichen Teilen.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Josef und Margarethe noch immer im Besitze dieses Hauses, in dem Jörg Stefflitsch sein „Atelier 5“, ein Kunstatelier betreibt, und eine Gertrude Drechsler führt im Hause das „Cafe Gerti“.

375

145 (ohne Hausnamen)

1755: 157; 1760: 136; 1786: 47; 1792: 47/157

Als ältester uns bekannter Besitzer dieses Hauses erscheint in der Abrechnung Nr.5 Mörth Wacheyer, der ein Schmied war.

Der Beweis dafür, dass ihm dieses Haus gehörte, gründet sich jedoch nur darauf, dass die Anführung dieses Namens in allen Steuerregistern und Abrechnungen bei einem Hause zu finden ist, welches der Lage nach Nr.145 entspricht. Ihm folgte sein mit seiner Frau Eva erzeugter, am 17. Novem- ber 1658 getaufter Sohn Johann Martin, der als Steuerzahler im Register von 1695 und in der Abrechnung von 1690 erwähnt ist. Die vollkommen sichere Reihe der Besitzer dieses Hauses be- ginnt erst im Jahre 1720 mit dem Huterer Veit Walter, auch Waldner geschrieben. Ein gewisser Josef Wirth, Huterergeselle aus Mauthen in der Steiermark, wollte dasselbe laut Ratsproto- koll vom 12. März 1734 kaufen, was jedoch nicht zur Durch- führung gelangte, da Walter noch weiter als Besitzer vorkommt. Nach dem Kataster von 1740 gehörten dazu auch 60 Klafter Siehe Notiz bei nr.142 vom 8. Garten. Erst am 19. Oktober 1749 heißt es, dass Johannes Six November 17. das Haus des Veit Walter gekauft habe, der es am 13. Juli 1753 an Michael Fischer weiterverkaufte. Die drei letzteren sind auch im Kataster von 1740 angeführt. Auf Fischer folgte laut Grundbuch von 1792 durch Ehe mit Maria Anna Fischerin Franz Rainer, der laut Urbar von 1792 ein Taglöhner war. Dann brachte Josefa Fischerin das Haus durch Ehe mit Anton Burgstaller an diesen. Ein Franz Hugforst oder Flughorst folgte. Von 1858 an war ein Thomas Greitzer Besitzer.

Für Dr. Wittmann ist also der Thomas Greitzer der letzte Besit- zer dieses Hauses.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt mit der Einlagezahl 45, Baufläche 34 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Sporergasse 7 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 137.

Demnach sind die Besitzverhältnisse seit der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend:

376

Auch bei diesem Hause sind die letzten Angaben Dr. Wittmanns sichtlich nicht ganz zutreffend. Laut Grundbuch des Bezirksge- richtes verkaufte am 6. Feber 1857 ein Florian Joven dieses Haus an den bei Dr. Wittmann erwähnten Thomas Greitzer, nur heißt er hier nicht Greitzer, sondern Gönitzer. Joven war also zwischen dem Flughorst und dem Greitzer Besitzer dieser Lie- genschaft. Es handelt sich hier sichtlich nur um eine ungenaue Schreibweise. Das e der Kurrentschrift kann durchaus mit dem n verwechselt werden, und auch bei r und ö ist dies möglich. Am 19. Jänner 1887 erbte dann Thomas Gönitzers Tochter So- phie Gönitzer, verehelichte Moro die Realität, verkaufte diese aber am 7. Juli 1891 dem Johann Fellner, dem am 4. April

1922 durch Einantwortung sein Sohn Johann Fellner junior folgte. Schon ein Jahr danach verstarb dieser Johann Fellner, und das Haus ging am 31. Juli 1923 je zur Hälfte an die Witwe Anna Fellner und deren minderjährige Tochter Annemarie Fellner.

Wieder ein Jahr später, am 14. Juni 1924 wurde der Besitz zur Gänze der minderjährigen Annemarie Fellner eingeantwortet, allerdings mit der Eigentumsbeschränkung, dass ein Verkauf an familienfremde Personen unstatthaft sei. Nach dem Erreichen der Großjährigkeit der Annemarie Fellner wurde diese Eigentumsbeschränkung am 8. Jänner 1943 grundbücherlich gelöscht. Am 28. Oktober 1955 kaufte die auf einem Gesellschaftsvertrag beruhende Firma „Meyer und Klöckl oHG in Wolfsberg“ diese Liegenschaft und betrieb dort jahrelang ein gut gehendes

Fleischwarengeschäft. Am 31. März 1969 erfolgte eine Namensänderung. Nun hieß die Firma laut Grundbuch „Lavanttaler Fleischwerke Meyer & Klöckl OHG“

Heut, am 1. Jänner 2000, ist Johann Baumgartner wohnhaft in 9400, Sporergasse 9 der Besitzer dieses Hauses. Er ist von Be- ruf Wirtschaftstreuhänder und Steuerberater und hat sein Büro in der Bamberger Straße 3. Die Geschäftsräume sind an die Schuhkette Reno Schuhe „Payless“ und an einen Spielwarenla- den vermietet.

377 146 FILIPPI

1755: 158; 1760: 137; 1786: 48; 1792: 48/146

Die sichere Geschichte dieses und des nächsten Hauses beginnt eigentlich erst mit dem Steuerregister von 1734. Es lassen sich jedoch durch Combinationen auch noch sichere Besitzer dessel- ben mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit eruieren. Eine Confusion entstand dadurch, dass im Steuerregister von 1720, in welchem die einzelnen Häuser der großen Mehrzahl nach in ihrer Reihenfolge eingetragen sind, in dieser Gegend ein Peter Pilz unmittelbar vor 145 und ein Georg Woschitz zwischen 145 und 144 angeführt sind, was anscheinend nicht richtig ist. Der Besitzer des Hauses Nr.145, Veit Walter, in diesem Jahre ist sicher, da er auch in der darauffolgenden Zeit als solcher vorkommt. Wenn die Reihenfolge dieses Registers an dieser Stelle richtig wäre, müssten nun vor diesem die Häuser Nr.147 und 146 eingetragen sein. Stattdessen sehen wir vor ihm, wie erwähnt, nur ein Haus, das des Peter Pilz und erst nach ihm, zwischen 145 und 144, wo es gewiss nicht hingehört, das Haus des Georg Woschitz. Peter Pilz, der Besitznachfolger des Schwarzhafners Sumper, war selbst anscheinend ein Schwarzhafner und dürfte demnach wohl auch das Haus Nr.147 besessen haben, als dessen Eigen- tümer uns das Register von 1734 wieder einen Schwarzhafner nennt. Der Grünhafner Georg Woschitz kann dann nur Besitzer des Hauses Nr.146 gewesen sein und die Confusion könnte dann ihre Erklärung dadurch finden, dass der Verfasser des Re- gisters von 1720 den Walter irrtümlich vor Woschütz eingetra- gen hat, statt umgekehrt. Die Annahme, dass letzterer Besitzer des Hauses Nr.146 war, stimmt auch damit überein, dass wir ihn später im Besitze einer auf der rückwärts an dieses Haus angrenzenden Parzelle Nr.25 zu suchenden Brandstätte finden werden. Ottmayer war offenbar auch mit Was die Zeit vor 1720 betrifft, so gehört aus der Abrechnung einer Gertraud verheiratet, da eine Witwe desselben mit die- Nr.5 hierher offenbar die Eintragung: „Maria Ottmayerin, jetzo sem Namen am 14. November Balthasar Ottmayer“, die von 1665 bis 1673 Steuern zahlten, 1685 den Bäcker Hans Pärtl womit übereinstimmt, dass im Register für 1675 Balthasar heiratete. Er selbst starb mit 60 Ottmayer für ein dem Hause Nr.146 entsprechendes Objekt Jahren und wurde am 28. Juni Steuern vorgeschrieben erhielt, die bezüglich des Rauchfang- 1683 begraben. Eine dritte, richtiger erste Frau des geldes mit der Abrechnung Nr.5 übereinstimmen. Das Restgeld Ottmayer war Eva, deren Sohn ist bei letzterem nicht abgesondert angegeben. Nun wissen wir Elias Ottmayer am 16. Oktober aus den St. Pauler Lehensakten vom 17. Juli 1670 und 27. Feber 1647 getauft wurde. 1680, dass eine zwischen diesen beiden Jahren verstorbene Ma- ria, weiland Paul Zwickhls selig Witwe die Frau des Balthasar

Ottmayer war, sodass die Annahme, dass Nr.146 ursprünglich dem Paul Zwickhl gehörte und durch seine Witwe, die 1675 wahrscheinlich auch nicht mehr am Leben war, an Ottmayer gekommen ist, der 1657 und 1658 das Haus Nr.137 und ein zwei tes Haus in der Eselgasse verkauft hatte, wohl nicht

378 ungerechtfertigt erscheint. Auffallend ist dabei nur, dass Ottmayer, der das Haus also zwischen 1665 und 1675 besessen haben musste, das Zwickhlsche Haus in der Sporrergasse schon laut Ratsprotokoll vom 16. September 1661 dem Fleischhauer Conrad Eisenschmied verkauft hatte, der in der Abrechnung Nr.5 unmittelbar hinter Ottmayer als Besitzer eines Hauses vor- kommt, ohne dass wir für ihn in dieser Gegend ein anderes Haus finden könnten. Adam Conrad Eisenschmied war früher Wirt und Fleischhauer an der Bayerhofer Taverne und hatte Eisenschmied hatte laut Ge- richtsprotokoll vom 9. August wiederholt Anstände wegen der Fleischausschrottung, welche 1668 im Jahre 1666 von Mathes ihm die Bürger von Wolfsberg bzw. die Fleischhauerzunft da- Lechner, Organist in selbst nicht gestatten wollten. Es war, da Frau von Unterdrauburg, ein Haus in der Waidmanndorff, die Besitzerin von Bayerhofen, ihren Untertan Viereghkgasse gekauft und in Schutz nahm und Beschwerden an den Vizedom nicht recht dasselbe kurz nachher dem Gregor Winkler wieder ver- fruchteten, sogar soweit gekommen dass der Stadtrichter infol- kauft. ge wiederholter Klagen der Fleischhauer in der Ratssitzung vom 7. Feber 1659 ausdrücklich den Auftrag erhielt, Fleisch, Eine Frau des Paul Zwickhl, ob welches von städtischen Untertanen in Bayerhofen gekauft diejenige, die später als Witwe worden war, einfach wegzunehmen. den Ottmayer geheiratet hat, ist allerdings fraglich, wurde in der In der Ratssitzung vom 20. Mai 1661 hatte hierauf Eisen- Ratssitzung vom 19. September schmied, vielleicht wegen Lösung seines Verhältnisses zu 1642 als Curpfuscherin bean- Bayerhofen, um Verleihung des Bürgerrechts ersucht, was ihm standet. Sie hatte auch bei der gegen Zahlung von 3 Talern und 1 Gulden Muskatelgeld sowie Entbindung der Fraunstorferin, 8 Kreuzer Einschreibgebühr unter der Bedingung zugesagte Bäckin, florum Antimonum eingegeben. Mutter und Kind wurde, dass er sich häuslich ankaufe, wofür sich sein Stiefvater starben dabei. Ob sie gestraft Dyonis Pucher als Bürge stellte. Wahrscheinlich um dieser Be- wurde, ist nicht ersichtlich. dingung zu entsprechen, hat er dann von Ottmayer das Zwickhlische Haus in der Sporrergasse gekauft. Wir wissen zwar, wie erwähnt, bestimmt nicht, welches Haus diese Bezeichnung hatte. Der Umstand, dass das in der Abrech- nung Nr.5 an dieser Stelle erwähnte Haus nach dem Wortlaute der Eintragung offenbar zuerst der Frau des Ottmayer gehört hat, gestattet jedoch die Annahme, dass dies das ehemalige Zwickhlische Haus war. Die Steuern, die für ihn eingetragen wurden, sind von 1668 bis incl. 1671 ungefähr halb so hoch als beim Ottmayerischen Haus und sinken von da ab noch auf die Hälfte und noch weiter herab und dürften daher keinen Hausbe- sitz mehr betreffen. Da nun Eisenschmied laut Gerichtsproto- koll vom 9. August 1668 im Jahre 1666 ein Haus in der

Vieregkhgasse vom Mathias Lechner erkauft hatte und es schwer anzunehmen ist, dass Maria Ottmayerin für ihre eigene Rechnung ein anderes Haus, dass sie dann von 1665 an beses- sen haben würde, gekauft hätte (was bei Frauen damals nicht gebräuchlich war), so ist es zumindest nicht ganz unwahr- scheinlich, dass der Kauf von Nr.146 mit Eisenschmied wieder zurückgegangen ist, und dass danach das Haus, welches ca. 1665 von Maria auf Balthasar Ottmayer übergegangen ist, mit dem Paul Zwickhlischen Haus identisch war. Ungeklärt bleibt dabei freilich, warum Eisenschmied in der Abrechnung Nr.5 an dieser

379 Stelle gleich nach Ottmayer eingetragen wurde und für welches Objekt er zumindest bis 1671 die Steuern bezahlt hat. Als Nachfolger Ottmayers, der 1677 schon bei einem anderen Hause (Nr.150) vorkommt, erscheint in den Registern für 1677 und 1679 der Fleischhauer Jakob Royhart. Derselbe besaß, wie schon früher erwähnt wurde, auch das Haus Nr.133 und er- scheint im Register für 1675, wo unserer vorstehenden Annah- me nach 146 noch nicht ihm gehört haben würde, auch wirklich an einer dem Hause Nr.133 entsprechenden Stelle, in den bei- den späteren Registern jedoch an einem Platze, welcher voll- Christof Elias sen. muss schon viel früher gestorben sein, da kommen auf Nr.146 passt. Im Jahre 1677 steht dabei: „und für laut Gerichtsprotokoll vom 3. das untere Haus“, im Jahre 1679 aber „und für das Eliasische April 1662 schon dessen Haus“ zwei Bezeichnungen, welche offenbar dasselbe Haus gleichnamiger Sohn betreffen, da die Steuerleistung für beide (Steuer 1 Gulden 4 Fleischhauerknecht bei seinem Kreuzer, Rüstgeld ebenso, Rauchfanggeld 2 Kreuzer 20 Pfen- Stiefvater Jakob Royhart war. nig) dasselbe ist. Wie oben erwähnt, handelt es sich hiebei um Christian Elias jun. hatte zu das Haus Nr.133.In der Abrechnung von 1690 ist er schon als Colomoni 1661 mit einem Flei- „voriger Besitzer“ von 146 angegeben. Sein Nachfolger war schermesser einem Hund den laut dieser Abrechnung und dem Steuerregister von 1695 der Schwanz gestutzt und wurde Fleischhauer Adam Pfäfflmayer. Derselbe scheint eine sehr daher samt seinem Meister für unehrlich erklärt, ja die Klagen- angesehene Persönlichkeit gewesen zu sein, was ihn aber doch furter Fleischhauer erklärten, als nicht hinderte, im Jahre 1696 sich beim Streckerwirt in St. Ma- sie dies hörten, dass sie den rein mit dem Viehhändler und gewesenen Fleischhauer Hans Verkehr mit den ganzen Wolfs- Pürkher, der die Viehpreise durch Einkäufe für den Großhänd- berger Fleischhauern abbrechen ler Milesi in die Höhe trieb, in einen heftigen Streit einzulassen. müssten, bevor dies nicht ge- sühnt sei. Elias wurde deshalb Deshalb geklagt, wurde er unter anderem auch verurteilt, „sich verurteilt, 6 Pfund Wachs in 14 selbst aufs Maul zu schlagen“. Es muss dies eine besonders Tagen zu stellen. schimpfliche Strafe gewesen sein, da er „um Gottes Willen bat, ihn des sich selbst aufs Maul Schlagens zu entheben“, worauf er Auf dem nächsten Blatte nach zu der für damals hohen Geldstrafe von 20 Gulden verurteilt Pfäfflmayer steht in der Ab- rechnung von 1690 Christof wurde. Als sein Nachfolger kommt in der Abrechnung von Elias, der bis 1683 nachzuzah- 1690 anscheinend der Fleischhauer Thomas Stimpfl vor. Es len hatte, und zwar 1 Gulden 2 wird daselbst wenigstens angegeben, dass dieser den letzten Kreuzer. Seine Steuer fiel dann Pfäfflmayerschen Steuerrest pro 1706 im Jahre 1708 gezahlt von 1684 bis 1692 auf weniger habe. Andrerseits heißt es aber im Ratsprotokolle vom 5. De- als 1 Gulden und betrug schon 1690 nur mehr 4 Kreuzer 20 zember 1704, dass Thomas Thimerer, offenbar auch ein Pfennig. Christof Elias, der laut Fleischhauer, Haus und Bank des Adam Pfäfflmayer um 400 Ratsprotokoll vom 13. August Gulden gekauft habe. Im Jahre 1720 finden wir dann, wie oben 1683 Haus Nr.118, das durch erwähnt, den Georg Woschitz als Besitzer dieses Hauses. Ihm seine Heirat 1681 auf ihn ge- gehörte auch eine hinter seinem Hause gelegene Brandstatt, kommen war, verkauft hatte, dürfte mit Rücksicht auf die deren Größe im Kataster von 1740 mit 95 Klafter angegeben geringe Steuer hier nicht als wird, auf die wir später bei der Besprechung der in der ehema- Hausbesitzer eingetragen sein. ligen Felfergasse gelegenen Gebäude zurückkommen werden. Das Haus Nr.146 ging dann in den Besitz des Grünhafners And- reas Moser über, der noch im Jahre 1755 vorkommt. Im Jahre 1786 und im Urbar von 1792 ist ein Karl Moser als Besitzer 1. Oktober 1773: Johanna Mo- dieses Hauses genannt, der ebenfalls Grünhafner war, und dem ser will ihrem Sohn Karl über- laut diesem Urbar und dem Grundbuche der Grünhafner Georg geben. Tabisch folgte. Er war durch Ehe mit Juliane Moserin in den Besitz gelangt.

380 Dann folgen noch: Josef und Maria Stübler sowie Franz und Therese Werl. Letzterer ist auch im Parzellenprotokoll von 1829 angegeben. Das Häuserverzeichnis von 1858 nennt einen Florian Werl.

Wittmann gibt als letzten im Häuserverzeichnis von 1858 ge- nannten Besitzer den Florian Werl an.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 46, Baufläche 35 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrifz 9400, Sporergasse 9 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 138.

Danach ergeben sich seit 1858 folgende Besitzverhältnisse für dieses Haus: Am 8. September 1877 verkaufte die Witwe des Florian Werl, Maria Werl, das Haus der Mathilde Stuchetz, und am 19. Jän- ner 1887 wurde es deren Gatten Josef Stuchetz eingeantwortet. Zwei Jahre später am 7. Jänner 1889 kaufte Johann Philippi das Haus, das nun auch diesen Namen trägt. 27. März 1903 wurde es dem Sohn Johann eingeantwortet, und am 10. September 1911 wurde der Zuschlag für einen Johann Philippi angemerkt und laut dem Verteilungsbeschluss ging der Besitz dann am 27. März 1912 auch an diesen. Am 8. September 1912 kaufte dann ein Anton Kirchbaumer das Haus, verkaufte es aber schon am 23. März 1918 dem Alois Mayer. Am 21. März 1923 erhielt die Witwe Antonia Mayer die Hälfte und ihre Kinder Karl, Theresia, Peter, sowie die minderjähri- gen Kinder Franziska, Franz, Maria, Auguste und Ludwig je 1/6 eingeantwortet. Die Erbteilungen gingen dann munter wei- ter, bis am 4. Jänner 1939 Franz Mayer und Auguste Mayer geborene Klöckl je zur Hälfte diese Liegenschaft käuflich er- warben. Am 28. Oktober, nachdem der oben (Sporergasse 7) genannte Gesellschaftsvertrag unterzeichnet war, gehörten die Häuser Nr. 145 und 146 zusammen, und am 31. März 1969 wurde der Firmenname in „Lavanttaler Fleischwerke Mayer & Klöckl OHG“ umbenannt.

Heute, am 1. Jänner 2000, gehört dieses Haus wie das Nach- barhaus Sporergasse7 dem Wirtschaftstreuhänder Johann Baumgartner.

381 147 (ohne Hausnamen)

1755: 159; 1760: 138; 1786: 49; 1792: 49/147

Laut Abrechnung Nr.5 war dieses Haus von 1668 an Eigentum des Hans Fraunstorffer. In der Ratssitzung vom 20. Mai 1639 wurde erwähnt, dass Hans Fraunstorffer von den Kirchenpröbs- ten die Sporrerische Behausung kaufen wolle, was unter der An der freien Ecke dieses Hau- Bedingung bewilligt wurde, dass er die Kirchenschulden zahle. ses ist in der Höhe des ersten Es ist möglich, dass sich diese Notiz auf Nr.147 bezieht. Das Stockwerkes ein alter Sporn zu Register von 1675 hat denselben Namen. In den Jahren 1677 sehen, also wohnte daselbst und 1679 wird aber bereits seine Witwe als Besitzerin ange- meist ein Sporenmacher. führt, im Jahre 1679 mit dem Zusatze: Anjetzo Christian Zuet- ritsch. Damit steht im Zusammenhange, dass in der Ratssitzung Ein Hans Fraunstorffer, Mann vom 22. September 1679 bemerkt wurde, der Bäcker Christian der Elise und Vater des Georg Zuetritsch habe Anliegendes am Fraunstorfferischen Haus. Der- Andreas, warlaut Taufbuch vom selbe scheint aber das Haus nicht lange besessen zu haben, denn 29. November 1654 ein Bäcker. schon am 23. September 1682 wird angegeben: Der Schlosser- geselle Primus Poletnik habe das Hans Fraunstorfferische Haus in der Sporrergasse in des Herrn Stadtrichters Behausung ge- kauft, wobei am 27. Juli 1682 der Rest der Steuern vom depo- nierten Kaufschilling einbehalten wurde.

Poletnik verkaufte dann 22. August 1687 sein Haus in der Sporrergasse dem Schwarzhafner Lorenz Sumper. Obwohl nun in der Abrechnung von 1690 des letzteren Witwe als zahlungs- pflichtig für 1687 bis 1690 angegeben wird, hat am 27. Mai 1694 doch wieder Primus Poletnik die Steuern bezahlt, und auch im Register für 1695 wurden ihm noch die Steuern für das Fraunstorfferische Haus in der Sporrergasse zugeschrieben. Von 1705 an zahlte dann Peter Pilz laut Zusatz in der Abrech- nung Nr.5, der auch im Register von 1720 vorkommt. 1734, 1737, 1740, 1755 und 1760 ist der Schwarzhafner Georg

Scheuchl als Besitzer angegeben. Am 4. April 1777 besaß das Haus Andreas Wolf, wohl auch ein Schwarzhafner, durch Hei- rat mit dessen Witwe Franziska Wolfin. Hierauf wurde laut Grundbuch der Schwarzhafner Anton Pirner Besitzer. Ihm folgten Mathes Pirner, auch Schwarzhafner, Anna

Dornig, früher verehelichte Pirner, und Georg Dornig. Das Parzellenprotokoll von 1829 nennt Mathias Pirner, das Häuserverzeichnis von 1858 Georg Dornig.

Dr. Wittmann nennt für dieses Haus als letzten Besitzer den Georg Dornig.

Es handelt sich bei diesem Hause zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 47, Baufläche 36 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Sporergasse 11 bzw. die Identanschrift 9400, Felfergasse 2 hat. Dies erfolgte nach dem Neubau des Hauses im Jahre 1991.

382 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer

139.

Danach sind seit dem Jahre 1858 auf diesem Hause folgende Besitzverhältnisse feststellbar: Bald nach 1858 dürfte das Haus in den Besitz eines Sohnes des

Georg Dornig namens Friedrich Dornig übergegangen sein. Wann und wie dies geschah, kann hier nicht dargestellt werden. Jedenfalls wurde die Liegenschaft, die sich also im Besitze des Friedrich Dornig befand, am 20. April 1867 versteigert und ging an den Meistbieter, und das war interessanterweise die

Gattin des gewesenen Besitzers, nämlich die Maria Dornig. Fast zwanzig Jahre war die Genannte dann Alleineigentümerin und verkaufte schließlich das Haus am 27. Oktober 1884 an die Maria Petschnig. Am 7. Dezember 1907 kaufte ein Viktor Micelli die Realität und die Familie Micelli führte im Hause über drei Generationen ein bekanntes Südfrüchtegeschäft, denn am 11. März 1933 über- nahm Viktor Micelli II. Geschäft und Haus und übergab diese am 16. Jänner 1969 an Viktor Micelli III.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Firma Robert Franz Hartlau- er, wohn- und sesshaft in 4400 Steyr, Stadtplatz 9 Besitzer die- ser Realität. Die Geschäftsräume sind an die „mayer – Mar- kenschuhe GesmbH &Co KG vermietet.

383 148 MÜHLBACHER

1755: 160; 1760: 139; 1786: 50; 1792: 50/148

Vollkommen verlässliche Daten über dieses an der Ecke der Felfergasse und der Sporrergasse stehende Haus sind wohl erst vom Jahre 1720 an vorhanden. Wenn man jedoch die im übri- gen richtige Reihenfolge im Register von 1695 auch hier als zutreffend ansieht, womit auch die Eintragung im Register von 1790 übereinstimmt, so war Nr.148 jenes Haus, welches nach den Registern von 1675, 1677 und 1679 als Lorberisches Haus dem Peter Klein gehörte. Derselbe besaß in dieser Zeit zwei Häuser und wird bei der nächsten Hausnummer zu erörtern sein, warum die Wahrscheinlichkeit dafür spricht, dass Nr.148 das Lorberische und nicht das zweite dem Peter Klein gehörige Haus war. In der Abrechnung Nr.5 findet sich kein Haus, welches mit ir- gendeiner Wahrscheinlichkeit mit demjenigen identifiziert wer- den könnte, welches 1675 bis 1679 als dem Klein gehöriges Lorberisches Haus bezeichnet ist. Herr Adam Lorber ist zwar daselbst als Besitzer des Hauses Nr.157 genannt, es kann jedoch nicht angenommen werden, dass dies jenes Haus war, welches nach den obenerwähnten

Registern dem Klein gehörte, denn beide Häuser kommen da- selbst nebeneinander vor. Das Register von 1695 und die Abrechnung von 1690 haben an der dem Hause Nr.148 entsprechenden Stelle den Namen Mi- chael Riegler, der am 15. September 1681 sich mit Ursula,

Tochter des Veit Schleinzer und seiner Frau Maria vermählt hatte. Riegler kaufte am 20. März 1682 das Haus des Peter Klein, worüber am 16. Dezember 1682 der Kaufbrief ausgefer- tigt wurde. Als seine Besitznachfolger finden sich von 1720 bis 1760 der Schuster Josef Mägerle, dann kommt 1766 der Schus- 5. Mai 1773: Josef Kramer, ter Josef Kramer, der auch im Urbar von 1792 eingetragen ist. Schuhmacher, hat das Mägerlische Nach dem gleichzeitigen Grundbuche hatte dann von ihm Ignaz Haus erhandelt. Buchmayer das Haus, das an die Gasse und rückwärts an den 22. September 1795: Liquidation Offnerstadel grenzte. Derselbe Name findet sich auch in den nach Mägerle. Das Haus samt Jahren 1829 und 1858, sodass es sich wohl um mindestens zwei Gerechtsame hat Josef Kramer gleichnamige Besitzer handeln muss. erhandelt.

Dr. Wittmann nennt also einen oder mehrere gleichnamige Ig- naz Buchmayers als letzte Besitzer dieses Hauses.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere

Stadt unter der Einlagezahl 48, Baufläche 37 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Sporergasse 13 hat .Identadresse Felfergasse 2.

384 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Urbar der Stadt

Wolfsberg unter der Nummer 140.

Danach sind seit dem Jahre 1858 auf diesem Hause folgende Besitzer eingetragen: Wie und wann eine Maria Lindner in den Besitz der Liegen- schaft gekommen ist, kann nicht gesagt werden. Jedenfalls ver- kaufte diese Maria Lindner das Haus am 30. März 1873 dem Ferdinand Mühlbacher, dem am 8. Feber 1901 ein Ferdinand Mühlbacher jun. folgte, und so ist auch der bei Dr. Wittmann auftretende Hausname erklärlich.

Am 3. Juli 1919 wurde der Besitz einer Anna Mühlbacher ein- geantwortet. Es dürfte sich dabei um die Witwe des Ferdinand Mühlbacher jun. handeln. Diese übergab das Haus am 12. Mai 1948 einer Antonia Hartl geborene Mühlbacher, und am 9. Sep- tember 1971 übergab Antonia Hartl die Realität ihrem Sohn

Herbert Hartl.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist das Haus im Besitze des Hans Herbert Hartl, wohnhaft in 9400, Pernhartweg 2. Das Ge- schäftslokal ist an den Goldschmied und Juwelier Gerhard Wa- schier vermietet.

385 149(ohne Namen)

1755: 161; 1760: 140; 1786: 51; 1792: 51/149

Dieses Haus gehörte, wie schon bei Nr.148 bemerkt und die

Richtigkeit der sonst zutreffenden Reihenfolge der Eintragun- gen von 1690 und 1695 vorausgesetzt, in dieser Zeit der Witwe des Schlossers Peter Klein. Letzterer zahlte nach den Registern für 1675, 1677 und 1679 für ein Haus und das Lorberische Haus, in der Abrechnung Nr.5 aber, wie in den Jahren 1695 und

1690 seine Witwe nur für ein Objekt. Aus dem Umstande nun, dass in der Abrechnung von 1690 auf das Kleinische Haus der Abrechnung Nr.5 verwiesen ist, geht hervor, dass diese beiden Gebäude identisch waren und den Hauptbesitz des Peter Klein bildeten, während er noch in der Zeit der Register von 1675 bis

1679 das Lorberische Haus nebenbei besaß. Aus der Reihenfolge bei 1695 und 1690 geht weiters hervor, dass das Lorberische Haus dem heutigen Gebäude Nr.148 und das Kleinische dem Nr.149 entsprach. Das letztere gehörte vor- her den Hueberischen Erben, von denen es der Schlosser Peter

Klein am 24 Mai 1641 kaufte. Der eigentliche Verkäufer des Hueberischen Hauses in der Sporrergasse war Georg L. Der volle Name desselben ist leider in dem Protokoll vom 19. September 1642, wo dies erwähnt wird, nicht zu lesen. Die Vermutung, dass derselbe etwa Lorber geheißen haben und dass es sich demnach bei diesem Kaufe um das oben erwähnte Lorberische Haus gehandelt haben könnte, wird dadurch hinfällig, dass Klein erst im Register von 1695, nicht aber in der etwas weiter zurückreichenden Abrechnung Nr.5 als Besitzer des Lorberischen Hauses vorkommt.

Der Besitznachfolger des Klein bzw. seiner Witwe Margarethe lässt sich nicht sicher nachweisen. Laut Trauungsmatrikel ver- heiratete sich dieselbe am 10. Mai 1694 mit dem Fleischhauer Friedrich Khöck. Es ist aber nicht bekannt, dass derselbe infol- gedessen das Haus Nr.149 übernommen hätte. Im Register von

1720 steht an der diesem Hause wahrscheinlich entsprechenden Stelle der Name Michael Exinger, der demnach vielleicht Besit- zer desselben gewesen sein dürfte. Die verlässlichen Angaben beginnen dann mit der Nachricht des Ratsprotokolls vom 7. November 1732, dass der gewesene

Marketender Schuster Anton Eneser das Häusl der Kunigunde Draschin, geborene Schadenweniger selig in der Sporergasse erhalten habe, von dem es in der Ratssitzung vom 29. August 1738 heißt, dass er das Häusl in der Sporrergasse gekauft habe. Eneser kommt dann bis einschließlich 1760 als Besitzer vor.

Ihm folgte im Jahre 1786 der Schuster Leopold Lorber, dann

386 laut Grundbuch von 1792 Josef Hauptmann, Sebastian Steiner und Maria Steiner. Das Urbar von 1792 hat ebenfalls Leopold

Lorber. Im Jahre 1829 ist Sebastian Steiner, 1858 Maria Steiner eingetragen.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses eine Maria Steiner an.

Es handelt sich bei diesem Hause zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 49, Baufläche 38 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Sporergasse 15 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 141.

Danach haben seit 1858 folgende Personen dieses Haus beses- sen: Wann und wie die Realität von der Maria Steiner auf einen Franz Mickl gekommen ist, ist mir nicht bekannt. Jedenfalls fiel das Haus nach dem Tode des Franz Mickl im Erbwege am 18.

Mai 1879 auf dessen Tochter Johanna Mickl verehelichte Pißlinger. Am 14. April 1886 kauften Maria und Mathias Zechner die Lie- genschaft je zur Hälfte, verkauften diese aber schon einige Jah- re später, nämlich am 11. März 1889 einem Johann Steiner. Ob dieser mit der Maria Steiner verwandt war, ist ebenfalls nicht bekannt. Am 1. August 1903 ging der Besitz aufgrund eines Kauf-, Erb- verzichts- und Servitutsvertrages an Johann Steiner dem jünge- ren. Als dieser dann die Walburga Weinberger ehelichte, ging die Hälfte des Besitzes gemäß eines Gütergemeinschaftsvertra- ges unter Lebenden vom 7. Oktober 1904 an die Gattin Wal- burga Steiner, die dann ab dem 20. September 1913 nach dem Tode des Gatten Alleinbesitzerin des Hauses war. Am 18. April 1918 kauften Ferdinand und Anna Mühlbacher das Objekt und waren je Hälftebesitzer, aber schon ab dem 3. Juli 1919 war Anna Mühlbacher Alleinbesitzerin. Am 4. Feber 1930 kauften zu gleichen Teilen Franziska und Johann Hagendorfer das Haus. Am 5. August 1938 wurde Johann Hagendorfers Hälfteanteil wieder je zur Hälfte der Gattin Franziska und dem Sohne Ru- dolf Hagendorfer eingeantwortet, und schließlich übergab am 8. Feber 1956 Franziska Hagendorfer ihre Anteile dem Rudolf Hagendorfer, der dadurch zum Alleinbesitzer der Liegenschaft wurde.

387 Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Rudolf Hagendorfer, wohnhaft in 9400, Sporergasse 15 der Besitzer dieses Hauses.

Die Geschäftsräume sind an das Mode- und Geschenkartikelge- schäft „Karoline“ vermietet.

388 150(ohne Namen)

1755: 162; 1760: 141; 1786: 52; 1792: 52/150

Wie bei den Nachbarhäusern beginnen die verlässlichen Daten auch hier verhältnismäßig spät, und zwar erst mit dem Jahre 1734. Wenn wir jedoch die Reihenfolge in den früheren Eintra- gungen und besonders in den Steuerregistern von 1675 als rich- tig anerkennen, kommen wir bei dem Hause auch noch etwas weiter zurück. Es gehört dann wahrscheinlich schon die Nach- richt im Ratsprotokoll vom 7. Juli 1657 hierher, derzufolge Hans Georg Mörtegin und Mert Paltauf ihre Häuser tauschten, und zwar wäre Nr.150 dann dasjenige Haus, welches vor die- sem Tauschgeschäfte dem Paltauf gehört hat. Mörtegin, oder wie er sonst auch geschrieben wird, Märzigin verkaufte dassel- be schon laut Ratsprotokoll vom 12. August 1661, weil er das Haus Nr.60 in der Oberen Stadt erwarb, dem Mert Paltauf wie- der zurück, bei welcher Gelegenheit ausdrücklich erwähnt wird, dass das Haus in der Sporrergasse lag. Das andere, ursprünglich

Mörteginsche Haus, das auch irgendwo in der Sporrergasse lag, verkaufte Paltauf damals am 23 September 1661 dem Zinngie- ßer Abraham Praun, der laut Gerichtsprotokoll vom 3. August 1662 nicht zahlen wollte. Mörth Paltauf behielt das Haus aber auch nicht mehr lange. Wir lesen nämlich schon in der Ratssit- zung vom 3. April 1663, dass Veit Schreiner das Haus des Mörth Paltauf in der Sporrergasse zwischen den Häusern des Jakob Nunhard und des Veit Zeillegger um 330 Gulden und 3 Dukaten Leihkauf gekauft habe. Diese Angabe der Nachbarn hilft hier leider nicht zu einer si- cheren Bestimmung der Lage des Paltauf-Schreinerischen Hau- ses. Jakob Nunhard ist in der Zeit in dieser Gegend nirgends genannt und Zeillegger besaß kurz nachher wohl das Haus Nr.131, wir haben aber sowohl für 132 als für 133 andere Besit- zer, sodass sich nichts anderes erübrigt, als anzunehmen, dass die beiden Genannten damals die Häuser Nr.149 und 151 beses- sen haben, für die wir andere Besitzer in der fraglichen Zeit nicht kennen. Veit Schreiner war laut der Reihenfolge in den Eintragungen von 1669 an sowie laut Steuerregister von 1675 Besitzer des

Hauses Nr.150. Bei der Abrechnung Nr.5, die bis 1680 reicht, steht dabei, dass ein kleiner Betrag nachgesehen und der Rest am 24. April 1681 von einem an diesem Tage erlegten Kauf- schilling des Lieb bezahlt wurde. Die Register von 1677 und 1679 haben an dieser Stelle den

Namen Balthasar Ottmayer, 1679 mit dem Zusatze: Vom Schreinerischen Häusl. Die Erklärung dafür findet sich in den Ratsprotokollen. Dort heiß es am 5. September 1679: Barbara Schreinerin (wohl die Witwe des Veit) weist auf das Häusl, das

389 sie dem Balthasar Ottmayer verkauft hatte. Offenbar konnte oder wollte letzterer nicht zahlen, weshalb das aufgewiesene Häusl am 10. November 1679 der Barbara Schreinerin wieder eingeantwortet wurde. In der Ratssitzung vom 28. März 1681 wurde dann protokol- liert: „Hans Khoch erscheint neben Hansen Lieb und bitten, den Kaufbrief auszufertigen: Balthasar Ottmayer steht in den Kauf ein. Wenn Ottmayer in 14 Tagen den Kaufschilling und Leih- kauf, dann dem Lieb die Unkosten und der Schreinerin die Ex- pensen zahlt, so wird Termin bewilligt. Offenbar konnte Ottmayer dem in 14 Tagen nicht entsprechen, denn am 11. April 1681 wird angegeben: Kaufbrief um das Schreinerische Häusl wird ausgefertigt. Hans Lieb erlegt 50 Gulden auf Rechnung des Kaufschlillings, 18 Gulden werden für die Steuern abgezogen (siehe oben bei Abrechnung Nr.5) und 32 Gulden dem Hans Khoch ausgeliefert. Letzterer war wohl der Rechtsbeistand der Schreinerin. Ottmayer verschwindet damit aus der Reihe der Hausbesitzer. Am 21. Juli 1681 wurde ihm sogar der Auftrag erteilt, die Stadt binnen 8 Tagen zu verlassen. Aus seiner Verantwortung ist zu ersehen, dass er sich wahrscheinlich gegen die Pestvorschriften vergangen hatte, denn er bittet, ihn noch weiter hier zu gedul- den, er hätte wider das Gebot nichts von Mobilien alhero ge- bracht. Der Magistrat war jedoch unnachsichtig und erklärte, es bleibe bei den 8 Tagen. Wo er hingekommen ist, ist nicht sicher bekannt, vielleicht nach Frantschach. Nach dem Sterbeprotokol- le wurde er am 28. Juni 1683 in Wolfsberg begraben. Wie lange Lieb das Haus Nr.150 besessen hat, wissen wir nicht. Nach der Abrechnung von 1690 und dem Steuerregister von 1695 zahlte schon von 1681 an mindestens bis 1706 Mathias Schlegl die Steuern für ein Haus, welches aller Wahrscheinlich- keit nach mit Nr.150 identisch ist. Im Register von 1720 gehört hierher wahrscheinlich der Name Gregor Prödl. Sichere Daten beginnen dann erst mit 1734, wo das Haus dem Schwarzhafner Mathias Krämpl gehörte. Dersel- be kommt auch noch 1755 vor. In den Jahren 1760 und 1786 wird ein Schwarzhafner Josef Krampl genannt, worauf das Haus durch Ehe mit Theresia Kramplin an Friedrich Weitenhiller gelangte. Diesem folgte von 1858 an Blasius Weinberger.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses den Bla- sius Weinberger.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 50, Baufläche 39 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Sporergasse 17 hat.

390 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 142.

Seit 1858 sind auf dieser Liegenschaft folgende Besitzer regis- triert. Dr. Wittmann gibt an, dass einem Friedrich Weitenhiller im Jahre 1858 der Blasius Weinberger gefolgt sei. Aus dem Grundbuch des Bezirksgerichtes ist nun zu ersehen, dass am 9. Oktober 1854 ein Josef Weitenhiller das Haus an den Blasius Weinberger verkauft hat. Wie die zwei verschiede- nen Vornamen zu sehen sind, ist nicht ganz klar. Sind es zwei verschiedene Weitenhiller oder nur einer mit zwei Vornamen, die eben einmal so einmal so verwendet wurden. Am 13. September 1883 verkaufte Blasius Weinberger die Rea- lität an den kuk Regimentsarzt Dr. Josef Wedenig um 4000 Gulden, aber schon nicht einmal vier Jahre später, nämlich am 28. März 1887 kaufte eine Walburga Weinberger das Haus zu- rück. In welchem Verwandtschaftsverhältnis diese zu Blasius Weinberger gestanden hat, ist nicht klar, aber der Zeitspanne nach, die zwischen Blasius und Walburga Weinberger liegt, könnte es eine Tochter gewesen sein. Diese Frau hat dann einen Johann Steiner, genannt der Jünge- re, geheiratet, und gemäß eines aus diesem Grunde abgeschlos- senen Gütergemeinschaftsvertrages erhielt der Gatte am 7. Ok- tober 1904 die Hälfte des Besitzes. Aber nach dem Tode Johann Steiners war dessen Witwe ab dem 20. September 1913 wieder Alleinbesitzerin und übergab als solche am 8. September 1937 die Liegenschaft an ihre Tochter Klara Weinberger. Am 15. Dezember 1960 wurde das Haus nach abgeschlossener Erbabhandlung einer Viktoria Weinberger und zehn Jahre spä- ter am 18. Dezember 1970 einem Werner Weinberger ein- geantwortet. Am 9. Juli 1985 ging der Besitz aufgrund eines Schenkungs- und Erbverzichtsvertrages an eine Elvira Weinberger später verehelichte Wucherer.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Elvira Wucherer, die mit ihrem Gatten Karl Wucherer in 9431, Reiherweg 20 wohnt, noch im- mer Besitzerin dieser Liegenschaft, in deren ebenerdig gelege- nen Räumen das Cafe „Häferl“ eingemietet ist.

391 151(ohne Namensnennung)

1755: 163; 1760: 125; 1786: 53; 1792: 53/151

Die Abrechnung Nr.5 hat von 1666 an den Kürschner Colman Mautz als Besitzer dieses Hauses. Seine letzte nachweisbare Steuerzahlung erfolgte im Jahre 1712. Das Steuerregister von 1720 erwähnt seine Witwe als steuerpflichtig. Von 1734 an bis 1755 ist der Krämer Peter Tauses, nicht zu verwechseln mit seinem Sohn Ignaz Tauses, als Besitzer eingetragen. Ihm gehör- Colman Mautz war am 1. Feber te, wie später erwähnt werden wird, auch eine Brandstatt hinter 1669 mit einer Anna vermählt, seinem Hause, die bis an die Weyerfront zwischen den Häusern und heiratete am 11. November 152 und 153 reichte. Von seinen Gläubigern ging das Haus auf 1687 Margareth, Tochter des den Krämer Franz Lintner über, der 1786 und im Urbar von Adam Hofer, sowie am 5. Mai 1792 erwähnt ist. Laut Grundbuch folgten dann Barbara 1694 als dritte Frau die Jungfrau Agnes Prunnerin. Lintnerin, Karl Buchmayer jun., Anton Lintner, Johann Hoch- muth, dessen Witwe Susanna und endlich Josef und Theresia Auer. Das Parzellenprotokoll von 1829 hat Johann Hochmuth, 22. Oktober 1764: Franz Lintner das Häuserverzeichnis von 1858 Josef Petutschnig und von aus Weiden in Unterösterreich 1858 an Markus Köhraus als Besitzer. erhält die Tausesische Behau- sung.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses für das

Jahr 1858 einen Markus Köhraus an.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt unter der Einlagezahl 51, Baufläche 40 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Sporergasse 19 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 143.

In den Jahren seit 1858 haben folgende Personen dieses Haus besessen: Auch hier sind die Angaben von Dr. Wittmann unklar. Nach dem Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg war vor dem

Jahre 1855 eine Katharina Thimmerer Besitzerin dieser Lie- genschaft, die sie am 29. November 1855 dem besagten Markus Köhraus verkaufte. Nach diesem wurden die Besitzrechte an diesem Hause durch Einantwortung am 28. September 1886 einem Georg Gross

übertragen, dessen allfälliges Verwandtschaftsverhältnis zu Köhraus nicht bekannt ist, und dieser Gross verkaufte das Haus dann am 29. Jänner 1918 einem Georg Frühberger, dem am 6. Juli 1920 ein Franz Frühberger folgte.

392 Am 6. Feber 1931 kaufte Maria Bartl die Realität und ihr folgte am 16.Oktober 1951 der minderjährige Sohn Rudolf Bartl, der laut Grundbucheintragung im Jahre 1955 großjährig wurde. Am 2. Juni 1987 kaufte dann eine Ingrid Mayerhofer das Haus, ließ es im Jahre 1988 abtragen und ein völlig neues Gebäude errichten.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Ingrid Mayerhofer, wohnhaft in 9400, St. Michaeler Straße 25 Alleinbesitzerin die- ses Hauses, in dessen Geschäftsräumen sich der Frisiersalon Reinhild Mohl befindet.

393 152 WULTSCH

1755: 164; 1760:142; 1786: 54; 1792: 54/152

Die älteste verlässliche Nachricht über dieses Haus findet sich im Ratsprotokoll vom 15. Feber 1658. Dort steht: Christof Re- diff bringt einen Vizedomischen Befehl, ihm die Ruepp Märwlsche Behausung, so Anton Gaich besitzt, einzuantworten, was bewilligt wird. In der Abrechnung Nr.5 steht jedoch auf einem leeren Blatte zwischen diesem Hause und Nr.151: Mathes Khollerische Wit- tib. Es wäre daher möglich, dass eines dieser beiden Häuser die Weithauerische Behausung war, die laut Ratsprotokoll vom 15. März 1644 in der Sporrergasse lag und zuerst laut Protokoll vom 27. Mai 1639 von Paul und Eva Salzman an Jakob Predl, später aber am 1. März 1644 nochmals von Paul Salzman an Mathes Kholler verkauft wurde. Ein anderer Anhaltspunkt für einen Zusammenhang dieser Angaben über das Weithauerische Haus mit den jetzigen Häusern Nr.151 und 152 besteht aber nicht. Mit der Einwilligung des Magistrates in die Einantwortung des Märwlischen Hauses an Christof Rediff war die Sache jedoch noch nicht abgetan. Obwohl noch am 18. Jänner 1661, also mehr als zwei Jahre nach dem obigen Vizedomischen Befehl ausdrücklich angegeben wird, dass die Behausung des Anton Gaich dem Christof Rediff eingeantwortet worden sei, musste sich letzterer am 25. Feber 1661 nochmals beschweren, weil Gaich, „dem vor etlich Wochen die Räumung des Märwlischen Hauses aufgetragen wurde, nicht hinausging“. Der Umstand, dass es in dieser Hinsicht eines besonderen Vizedomischen Be- fehles bedurfte, scheint dafür zu sprechen, dass der Magistrat aus eigener Initiative keine rechte Lust hatte, dem Gaich, der als Fleischhauer vielleicht ziemlichen Anhang hatte, gegen seinen Willen auszuquartieren. Schließlich musste er aber dem obrig- keitlichen Auftrage doch nachgeben. Rediff, der damals noch nicht dasselbe Ansehen genossen ha- ben dürfte, wie später, behielt das Haus nicht selbst, sondern sagte am 14. März 1662 den Kauf um die Gaichische Behau- sung in der Neuen Stadt, welche Sebald Furtner, Bürger und Bäcker zu St. Paul, um 290 Gulden und 3 Dukaten Leihkauf erkauft hatte. Erst am 14. September 1663 wurde dann der Kaufbrief um die Sebald Furtnerische Behausung in der Sporrergasse am Eck, von Christof Rediff ausgehend und an Furtner und seine Erben lautend, ausgefertigt. Letzterer ist zwar in der Abrechnung Nr.5 noch angeführt, es steht aber schon dabei: anjetzo Mathes Kohlbauer 1670 bis 1676. Derselbe erscheint dann auch von 1675 bis einschließlich 1706 als Steuerzahler für dieses Haus.

394 Das Register von 1720 nennt einen Georg Kohlbauer, Bäcker, wohl ein Sohn des Mathes, als Besitzer, der noch 1740 vor- 9. Feber 1742: Mathias Wagner klagt, dass seine Frau beim kommt. In diesem Jahre stehen aber schon die Namen Johannes Kauf des Kholbäurischen Hau- Pallori und Johannes Altersperger ebenfalls dabei. Bezüglich ses um 50 Gulden übervorteilt des Überganges des Hauses auf Pallori erzählt das Ratsproto- wurde. koll vom 9. Jänner 1742, dass Maria Wagnerin das Kohlbäuri- sche Haus samt Bäckergerechtigkeit der Elisabeth Startzin ver- 16. März 1742 wird bezüglich Verkaufes des Kholbäurischen kauft habe, deren Tochter Katharina laut Ratsprotokoll vom 11. Hauses das Elias Wagnerische Jänner 1742 den Bäckerjungen Johannes Pallari heiratete und Convolk genannt. ihm aus diesem Anlasse die Kohlbäuerische Behausung zu- brachte. Da Georg Kohlbauer am 24. Oktober 1702 eine Katha- 18. September 1753: Der zwi- rina Kräßnigin und dann am 3. Juni 1706 eine Maria Rosenfel- schen Johann Pallori und Jo- hann Altersperger getroffene der geheiratet hat, dürfte die Maria Wagnerin wohl mit letzterer Hauskauf wird ratifiziert. identisch gewesen sein. Johannes Palory kommt 1755 als Besitzer dieses Hauses vor. 10. Dezember 1779: Das Johann Im Jahre 1760 wird bereits Johann Altersperger genannt und im Alterspergerische Haus dient als Jahre 1786 der Bäckermeister Philipp Pirker, auf den laut Kaserne: Der Magistrat hat das Notwendigste darauf selbst Grundbuch von 1792 Philipp Urban folgte. Im Urbar von 1792 gebaut. erscheint gleichfalls Philipp Pirker, 1829 und 1858 aber Philipp Urban.

Dr. Wittmann nennt also als letzten Besitzer dieses Hauses den Philipp Urban.

Es handelt sich beim genannten Haus zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 52, Baufläche 41/2 eingetragen und registriert ist und das gegenwärtig die An- schrift 9400, Wiener Straße 4 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 144.

Demnach sind als Besitzer dieses Hauses seit dem Jahre 1858 bekannt:

Wann die Witwe des Philipp Urban das Haus übernommen hat, ist nicht bekannt. Jedenfalls verkaufte diese die Liegenschaft am 29. März 1878 an Franz Wultsch, der es am 3. Feber 1903 sei- nem Sohn Franz Wultsch jun. übergab, und diese beiden haben dem Hause den bei Dr. Wittmann angeführten Hausnamen ge- geben. Etwa ein halbes Jahr später verkaufte Franz Wultsch das Haus an eine Justine Grof, und zwar am 2. September 1903. Am 1. Feber 1931 wurde der Besitz der Gabriele Mayerhofer eingeantwortet, und dieser folgte am 25. Feber 1942 ein Albin

Mayerhofer.

395 Am 8. Feber 1947 wurde die Realität wie folgt eingeantwortet: Emma Mayerhofer 2/8, Ingrid Mayerhofer 3/8 und Elsa Mayer- hofer verehelichte Türk ebenfalls 3/8. In der Folgezeit wurde das alte, zweigeschossige Haus abgeris- sen und ein völlig neues dreigeschossiges errichtet. Auch die Besitzverhältnisse änderten sich. Das Haus wurde in zehntau- send Anteile geteilt, und zwar hielten Elsa und Ingrid je 3750 Teile und Emma 2500. Mit dem Neubau verkauften die Besitze- rinnen den Großteil des Besitzes, sodass gegenwärtig, am 1. Jänner 2000 die Hausgemeinschaft Paracelsus, deren Verwal- ter der Bezirksparteisekretär der SPÖ, Hans Peter Schlagholz ist, folgende Besitzanteile an dieser Liegenschaft hält, wobei zu bemerken ist, dass die genannten Personen bzw. juridischen Personen auch Teile des Hauses nützen: Kärntner Gebietskran- kenkasse 3090/10000, Bezirksorganisation der Sozialdemokra- tischen Partei 1049/10000, Dr. Karl Scherr, Facharzt für Frau- enheilkunde, 1207/10000, Axel Baumgartner, Optiker, 745/10000 , der Rest verbleibt den ehemaligen Besitzerinnen. Im Parterre ist auch noch ein Buch- und Schreibwarengeschäft der Firma Nemetz/Judenburg eingemietet

Fortsetzung von Dr. Wittmann zu 152

Neben Nr.152, und zwar südlich davon gegen Nr.123 hin befin- det sich ein älteres jetzt als Magazin verwendetes Gebäude, das derzeit zu 152 gehört, früher aber ein selbständiges Besitzobjekt bildete. Dasselbe war als „Kasten am Weyer“ im Besitze des Stiftes Griffen, dessen Probst noch in den Aufschreibungen bis einschließlich 1720 als Eigentümer angeführt ist. Am 27. Mai 1729 steht im Ratsprotokoll: Peter Tauses, Cramer, der Nr.151 besaß und rückwärts an dieses Objekt angrenzte, will die Griffnerische Brandstatt kaufen. Es wird daher wegen der Steuern nach Hof berichtet. Am 9. Juni ersuchte aber auch der südlich angrenzende Anton Zangger um diese Brandstatt und verpflichtete sich, alljährlich 2 Gulden Steuer dafür zu be- zahlen. Der Magistrat war damit einverstanden, Tauses machte dagegen aber sein Einstandsrecht geltend. Er hat sich dabei of- fenbar auf die Verwendung des Vizedoms bemüht, denn am 27. Juli 1729 wird protokolliert: Peter Tauses bringt ein Dekret, dass die Brandstatt, Preß und Gärtl ihm zukommen soll, wenn er denselben Kaufschilling zahlt wie Zangger. Faktisch kommt Peter Zauses auch von da an bis einschließlich 1760 als Besitzer der Griffnerischen Brandstatt vor, auf der ein Stall und ein „Behaltnuß“ gebaut worden war. Im Jahre 1764, am 17. August, wurde dann ein Kauf ratifiziert, laut dem die Griffner Brandstatt von Peter Tauses an Johann Zangger, Besitzer von Nr.153, verkauft wurde.

396 Dadurch wurde wohl auch der von 1659 von Anton Zangger mit seinem Nachbar geführte Streit um den Besitz einer „Frei- gasse“ erledigt, die zwischen der Griffner Brandstatt und dem Hause Nr.153 zum Weyer führte. In den späteren Aufzeichnun- gen ist dieses Objekt nicht mehr besonders erwähnt. Es müsste denn sein, dass der „Fritzische Stadel“, an den laut Grundbuch das Haus Nr. 152 rückwärts grenzte, damit identisch ist. Rich- tig! Anton Fritz war Besitzer von Nr.153.

397 153 AUER

1755: 146; 1760: 126; 1786: 55; 1792: 55/153

Die älteste hierher gehörige Nachricht steht im Ratsprotokoll vom 12. Juni 1637. Danach verkaufte Simon Bärtl sein Haus am Weyer dem Hans Leitl, der sich auch in den Aufschreibun- gen bis einschließlich 1679 als Besitzer dieses Hauses findet. Am 11. Mai 1685 brachte Leitl einen Kaufvertrag, worauf am 3. Juli 1685 der Kaufbrief des Leitl über sein Haus am Weyer an Hansen Schintler ratifiziert wurde. Eine Margarethe Schantlerin –soll wohl Schintlerin heißen – heiratete dann laut Ratsproto- koll den Fleischhauer Josef Florian, der dann Bürger wurde. Dementsprechend ist in der Abrechnung von 1690 Josef Florian 5. November 1762: Anton Fritz, vorhin Hans Schintler als Besitzer angegeben. Florian findet Fleischhauersohn, hat von Jo- sich dann auch in den Registern von 1695 und 1720. hann Zangger die Anton Von 1734 bis einschließlich 1760 ist der Fleischhauer Anton Zanggerische Fleischhauergerechtigkeit mit Zangger Besitzer, dann ab 1786 der Fleischhauer Anton Fritz. Haus übernommen. Von Elisabeth Fritzin kaufte das Haus laut Grundbuch von 1792 Josef Stoitz, worauf es an Pongratz Nuck und Stefan Sirz ge- langte. Letzterer ist auch 1829 angegeben. 1858 gehörte das Haus einer Ursula Sirz, vielleicht seine Wit- we.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzerin dieses Hauses eine Ursu- la Sirz an, von der er annimmt, dass sie die Witwe des Vorbesit- zers Stefan Sirz gewesen ist.

Es handelt sich bei diesem Hause zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg Katastralgemeinde

Untere Stadt mit der Einlagezahl 126, und den Bauflächen 120 bzw. 46 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Am Weiher 8 bzw. 8A hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufschreibungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 145.

Danach haben seit dem Jahre 1858 folgende natürliche und juridische Personen dieses Haus besessen: Wie die Liegenschaft von Ursula Sirz an Anton Gönitzer ge- kommen ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls wurde sie am 11. No- vember 1867 nach einem Anton Gönitzer dessen Mutter Magda- lena Größbauer eingeantwortet, und am 5. Oktober 1891

398 kaufte sie Anton Auer, der dem Hause auch den bei Dr.Wittmann verwendeten Namen gab. Am 10. Oktober 1917

übernahm dann Anton Auer d.j. das Haus, das schließlich am 16. März 1951 der Helene Auer eingeantwortet wurde. Nach dem Tode der Helene Auer erbten zu folgenden Teilen: Josef Strieder 1/3, Karl Strieder 1/3, Dr. Wolfgang Pippan 1/12, Annemarie Freitag 1/12 und Karoline Ballantitsch 1/12.

Am 28. Feber 1963 kaufte die Firma Michael Ircher Komman- ditgesellschaft die Liegenschaft bzw. wurde mit diesem Datum das Eigentumsrecht dieser Firma eingetragen.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist diese Firma noch immer im Be- sitze des Hauses bzw. der Häuser, in denen das Modenhaus Ircher untergebracht ist. Daneben sind in dem 1970 neu errich- teten Gebäude noch eingemietet: Mag. Wolfgang Freudelsperger, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Hasla- cher Hermann, Steuerberater und die Parfumerie Clinique des

Walter Megymorecz.

399 154 STEINER

1755: 147; 1760: 127; 1786: 56; 1792: 56/154

In den ältesten Aufzeichnungen wird dieses Haus als das Puecherische bezeichnet. In der Ratssitzung vom 23. November 1638 wird vorgetragen, dass Elias Puecher um das Bürgerrecht und die Puecherische Behausung ersuche. Er will den Wert der- selben mit Arbeit zahlen. Der hierüber gefasste Beschluss lau- tet: Er solle für das Bürgerrecht ein schönes Stückl liefern und wegen des Hauses sich mit den Beamten, die Geld darauf ha- ben, vergleichen. Nach den späteren Angaben dürften hierunter die Vertreter des Spitals zu verstehen sein. Offenbar über Aufforderung des Vizedoms berichtet der Ma- gistrat in dieser Angelegenheit am 20. Jänner 1638, er sei nicht wissend betreffend den Maler Puecher, ob ein Altar oder Figu- ren etwa mit Gold oder Farben gemacht werden sollen. Er kön- ne also hierüber nichts berichten. Schon am 28. Jänner 1639 werden dem Herrn Allgee zwei Star- tin nachgesehen, dergestalt, dass er das Bild bei dem Maler Puecher einfassen solle. Der letztere scheint sich aber mit sei- nem Gemälde nicht besonders beeilt zu haben, da er noch am 12. März 1641 bittet, ihn in der Puecherischen Behausung bis Georgi zu lassen, damit er das große Altarstück fertig machen könne. Am 9. August 1641 bittet ein Wagner, ihm in der Puecherischen Behausung am Weyer ein Zimmer zu überlassen, was den Her- ren Simon Spieß, Mathes Wurzer, Daniel Pietsch und Mathes Mertinger vorgehalten wird. Die Genannten dürften wohl die damaligen Spitalsverwalter gewesen sein, da sie als überinteres- sierte Beamte bezeichnet werden. Am 24. September 1641 erklärt dann Georg Khögl, der kurz vorher am 18. August 1641 als Grünhafner Bürger geworden war, die Puecherische Behausung um 350 Gulden anzunehmen. Der Name des Hauses, der schlecht geschrieben ist, könnte an dieser Stelle vielleicht auch als „Puchaberisches Haus“ gelesen werden. Da aber Khögl sich im nächsten Jahre auf dem „Puecherischen Haus“ findet, wird diese Lesart wohl die richti- ge sein. Am 29. Juli 1642 heißt es nämlich, dass Georg Khögl die Puecherische Behausung wieder verkaufen müsse, wenn Friesacher nicht Geduld hätte. Dem Khögl scheint es überhaupt nicht sehr gut gegangen zu sein, da seine Behausung am Weyer laut Ratsprotokoll vom 30. Juli 1658 „überschätzt und betheuert“ wurde. Die Hauptgläubi- ger waren die Spitalmeister. Diesmal trat eine Agnes Khögl, seine Frau, für ihn ein, indem sie in der Ratssitzung vom 9. Au- gust 1658 den Creditaren ihres Hauswirtes widersprach und die Priorität ihrer Forderungen auf das Haus behauptete.

400 Sie scheint aber damit, wenigstens nicht auf die Dauer reüssiert zu haben, denn am 20. April 1660 wird im Ratsprotokolle no- tiert, dass Georg Khögl, der seine Behausung dem Spitale heimgesagt hatte, bat, ihm dieselbe auf ein Jahr bestandsweise zu überlassen. Die Abrechnung Nr.5 hat bei diesem Hause ursprünglich noch den Namen Georg Khögl. Derselbe ist jedoch durchgestrichen und durch Mathes Hiebler ersetzt, der nach diesem Buche von 1669 bis 1676 gezahlt hat. Des letzteren Name findet sich auch in den Registern der Jahre 1675, 1677 und 1679 sowie in der Abrechnung von 1690. Nach letzterer zahlte er bis einschließ- lich 1697, dann wird daselbst für die Zeit von 1698 bis 1706 Josef Kröll als sein Besitznachfolger genannt. Das Register von 1695 hat dementsprechend noch den Mathias Huebler. Nach dem Register für 1720 zahlte Veit Grillitsch für dieses Haus neben Nr. 119, das damals eine Brandstatt war. Im Jahre 1734 besaß der Schwarzhafner Anton Pilz das Grillitschhaus, der dasselbe laut Ratsprotokoll vom 7. August Laut Gerichtsprotokoll vom 1730 gekauft hatte. Er verkaufte laut Ratsprotokoll vom 19. 29.Juli 1730 kaufte Anton Pilz durch Gerhaben und Senatores Juni 1736 seine Veit Grillitsche Behausung und Werkstatt am das Haus des Veit Grillitsch am Weyer dem Schwarzhafnergesellen Franz Pirner, Stiefsohn des Weyer. Valentin Wolf (seine Frau hieß Margarethe) um 200 Gulden und 5 Dukaten Leihkauf. Pirner ist auch im Steuerregister von 1737 als Besitzer des Grillitschen Hauses genannt. Laut Rats- protokoll vom 18. August 1739 verkaufte derselbe sein Haus am Weyer dem Schwarzhafner Leopold Vallant, einem Sohn des Wagners Martin Vallant, Besitzer des Hauses Nr.124. Den Kaufpreis dürfte er übrigens letzterer für seinen Sohn bezahlt haben, da es im Ratsprotokoll vom 9. Dezember 1740 heißt, dass der Radmeister Martin Vallant in sein erkauftes Haus am Weyer ziehen will. Tatsächlich ist derselbe im Cataster von 1740, obwohl er da als Besitzer von Nr.123 und 124 eingetra- gen ist, auch beim Hause Nr.154 angeführt, mit dem Zusatze: Dann Leopold Vallant, der auch 1755 und 1760 daselbst vor- kommt. Ihm folgte laut Stiftbuch von 1786 der Wagnermeister Johann Vallant. Im Grundbuch von 1792 steht als erster Besitzer Bene- dikt Mayr, laut Urbar von 1792 Strickermeister, der das Haus von seinem Vater Josef Mayr übernahm. Dann folgten Sebastian Berger, Mathes Michl sen., Mathes Michl jun. und von 1858 an Alois Ritter von Ergarten.

Dr. Wittmann gibt also für das Jahr 1858 als letzen Besitzer dieses Hauses den Alois Ritter von Ergarten an.

Es handelt sich dabei um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 54, Baufläche 47/1 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Am Weiher 9 hat.

401 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufschreibungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 146.

Demnach sind seit 1858 auf diesem Hause folgende Besitzer feststellbar: Am 5. Jänner 1872 verkaufte Alois Ritter von Ergarten diese Liegenschaft dem Johann Steiner, dem am 19. Oktober 1917 im Erbwege Sohn Josef Steiner nachfolgte. Am 6. Feber 1923 wurde die Realität zu gleichen Teilen Anton und Barbara Steiner eingeantwortet, doch schon ein Monat später am 24. März 1923 verkaufte Barbara Steiner ihre Be- sitzhälfte zu gleichen Teilen an Julius und Margarethe Eckrie- der. Ebenfalls noch im gleichen Jahre, am 24. Juli 1923 wurde An- ton Steiners Besitzhälfte der minderjährigen Maria Oberrisser eingeantwortet und am 24. März 1927 verkaufte die inzwischen großjährig gewordene Maria Oberrisser ihre Besitzhälfte an die zwei Eckrieders, sodass nun das Haus je zur Hälfte dem Julius und der Margarethe Eckrieder gehörte. Am 26. Juni 1933 ging dann schließlich nach dem Tode des Julius Eckrieder aufgrund eines Gütergemeinschaftsvertragesdessen Anteil an Margarethe Eck- rieder, die somit Alleineigentümerin der Liegenschaft wurde. Am 8. Jänner 1969 kaufte die Bank für Kärnten und Steiermark AG das Haus, ließ es schleifen und errichtete einen Neubau, der 1970 bezogen wurde.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Bank für Kärnten und Steier- mark noch immer Besitzer der Liegenschaft, in der sie ihre Bankgeschäfte betreibt.

402 155 KLEINSZIG

1755: 148; 1760: 128; 1786: 57: 1792: 57/ 155

Die älteste Notiz über dieses Haus enthält das Ratsprotokoll vom 19. September 1659. Dasselbe wurde damals als Rudolphische Behausung am Weyer bezeichnet und von Frau Lorberin dem Mörth Henisch verkauft. Es ist dies vielleicht dasselbe Haus von dem in der Ratssitzung vom 16. Jänner 1643 die Rede ist. Dort heißt es, die Kirchenpröbste berichten, dass Blasy Rudolph (er war Ratsbürger und Baumeister) nach der Abrechnung der Kirche noch 1061 Gulden schulde. Rudolph wurde damals für den 23. vorgeladen und ihm bedeutet, dass der Magistrat seine Behausung der Kirche einantworte, er kön- ne sie binnen Jahr und Tag um einen höheren Preis verkaufen, sonst verbleibe sie der Kirche. Das Haus ist vielleicht bei dieser Gelegenheit in den Besitz der Frau Lorberin (der Gattin eines Bambergischen Beamten) gekommen, wodurch sie in die Lage versetzt wurde, dasselbe dem Henisch weiterverkaufen zu kön- nen. Dass es sich dabei um das jetzige Haus Nr.155 gehandelt hat geht aus der Reihenfolge der Eintragungen in den Aufzeich- nungen bis 1695 hervor. Als Besitzer erscheint daselbst stets Mörth Henisch. In der Abrechnung von 1690 heißt es: „Herr Martin Henisch“. Im Register von 1720 ist Alexander Steinpacher Besitzer dieses Laut Ratsprotokoll vom 18. März 1757 gelangte das Haus Hauses, ebenso in den Jahren 1734 und 1737, wo er als Färber von Gertraud Steinpacherin auf bezeichnet wird. Am 10. Dezember 1738 wurde behördlich deren Enkelin Regina, geborene erhoben, dass der Unflat des Schwarzhafners Pirner (vom Haus Poltnigin. Josef und Maria Nr.154) in die Werkstatt der Färberswitwe Johannes Steinba- Poltnig verkauften dann dassel- cher herüberschlage. Es muss also seit 1737 auf Alexander ein be am 12. Juli 1757 dem Franz Johannes Steinpacher gefolgt sein, der kurz nachher starb. Die Gunst.

Witwe des Johannes wird auch 1740 als Besitzerin dieses Hau- ses genannt.

Der Rektifikationsbefund von 1755 hat eine Gertraud

Steinpacherin, die daselbst außer der Färberei auch Ausschank von Landwein betrieb. Das Register von 1760 hat einen Franz

Gunst an dieser Stelle, der ebenfalls Färber war.

Im Stiftbuch von 1786steht Bartlmä Berkonig, des „Äußeren

Rats“, Färbermeister. Aus dem Grundbuch von 1792 erfahren wir, dass Perkonig die Aloisia Kunstin geheiratet hat. Es folgten dann Ursula Perkonig und Josef Hierlinger. Das Urbar von

1792 hat nach Bartlmä Perkonig eine Ursula Nun, die wohl mit der Ursula Perkonig identisch war.

In den Jahren 1829 und 1858 steht der Name Josef Hierlinger.

403

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses einen

Josef Hierlinger.

Es handelt sich bei diesem Hause zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 55, Baufläche 55 registriert ist und das heute die Anschrift 9400 Am Weiher 10 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 147.

Danach ergeben sich seit 1858 auf diesem Hause folgende Be- sitzer: Wie die Liegenschaft von Josef Hierlinger an Georg Muzol ge- kommen ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls vererbte dieser Georg

Muzol das Haus am 11. Oktober 1862 seiner Tochter Magdale- na Muzol, verehelichte Sonnleitner, und diese wieder am 24. August 1891 einer Maria Auer. Am 5. März 1894 kaufte Anton Kleinszich die Realität, und das Haus trägt ja auch bei Dr. Wittmann diesen Namen. Am 12.

April 1902 wurde der Name grundbücherlich auf Kleinszig ge- ändert. Nach dem Tode des Anton Kleinszig ging das Haus am 15. De- zember 1921 auf dem Erbwege zur Gänze an dessen Witwe Ma- ria Kleinszig.

Durch Einantwortung gelangten dann am 17. September 1957 die Töchter der Maria Kleinszig, nämlich Maria Schlechte, ge- borene Kleinszig und Hilde Novotny geborene Kleinszig (Na- mensänderung auf Nowotny am 26. November 1957) je zur Hälfte in den Besitz dieser Liegenschaft. Dann kaufte der Im- mobilienmakler Werner Warzilek gemeinsam mit seiner Frau Maria das Gebäude und verkaufte dann Teile an eine Hausge- meinschaft.

Heute, am 1. Jänner 200, ist das Haus im Besitze dieser Haus- gemeinschaft und diese wird verwaltungsmäßig von der Gebäu- deverwaltung Labi KEG vertreten. Im Hause befinden sich: Singer Nähmaschinen, Kosmetikstudio Ines Mitterer, das Inge- nieurbüro des DI Dr. Peter Waibel, das Notariat Dr. Thomas Krampl und die „Butik Marlin“ der Teller Modevertriebsge- sellschaft.

404 156 DOCEKAL

1755: 149; 1760: 129; 1786: 58; 1792: 58/156

Dieses Haus hat nach den ältesten Nachrichten der Familie Khindsperg (Grabinschrift Kindsperg) gehört, von der einem Mitgliede, nämlich dem Georg Ulrich von Khindsperg in der

Pfarrkirche, an der Nordwand des Presbyteriums ein Denkmal mit der Jahreszahl 1563 gesetzt worden ist. Er war Domherr und Vizedom, geboren am Aschermittwoch 1522, gestorben 25. September 1563, seit dem Frühjahr 1549 Vizedom und hat auch einer Steininschrift zufolge im Schlosse an der Erbauung des- selben mitgewirkt. Nach Beck-Wittmannstetter wäre der Name Zwischen Khindsperg und Cas- richtiger Künsperg zu schreiben. Dass dieses Haus einem par Friesacher ist der Vater des Khindsperg gehört habe, geht aus dem Ratsprotokolle vom 13. letzteren einzuschalten. Aus der März 1638 hervor, laut welchem dem Caspar Friesacher der im Jahre 1612 verfassten Rech- Kaufbrief über die Khindpergische Behausung ausgefertigt nung der Eva Friesacher über das von ihrem Manne Christof wurde. Die Friesacher gehörten damals zu den angesehensten hinterlassene Vermögen ersieht Familien der Stadt. man: Ihm gehörte das Haus am Durch den Kauf dieses Hauses wurde er rückwärts noch Nach- Weyer, in dem Christof wohnte. bar des Hauses Nr. 158, weshalb er in den Verkauf dieses Hau- Ein Hammer unter Bayerhofen, ses an den Schwarzhafner Andreas Wolf, obwohl der frühere von Stefan Pietschnig um 300 Gulden erkauft und ein Hammer Besitzer dasselbe Gewerbe betrieb, nicht einwilligen wollte. Er daselbst, von Georg Melber erklärte in der Ratssitzung vom 27. September 1639: Die erkauft. Die Hinterlassenschaft Schwarzhafner heizen stark und könnten daher ihre Feuerstätten Christof Friesachers wurde auf wohl vor der Stadt haben. Es sei ihm zu nahe und protestiere mehr als 23 000 Gulden bewer- daher gegen den Verkauf. Wenn der Magistrat seine Einwilli- tet. gung gebe, werde er auch seinen Schaden beim Magistrat su- Als Kinder der Eva sind da- chen. Die Einwilligung zum Verkaufe wurde daher auch nur selbst Caspar und Maria ge- gegen einen Revers des Wolf ausgestellt, in dem er sich dazu nannt. verpflichtete, „den Prennofen umwillen besorgender und daraus bald entstehender Feuersgefahr auch in Ansehung Herrn 14. August 1637: Eva Friesa- cher, Tochter des Caspar Frie- Friesachers eingewendeter Protestation künftigen Schadens bei sacher, heiratet Simon Gering, einem ehrsamen Magistrat zu suchen, vor der Stadt aufzuset- geboren in Muregg, laut Ge- zen.“ burtsbrief vom 18. Juli 1636 Zur Zeit der Anlegung der Abrechnung Nr.5 oder kurz vorher muss das Haus dem Herrn Max Christof Friesacher gehört ha- Khöttinger hatte (siehe Nr.12) die Maria Elisabeth, Tochter des ben, da sein Name daselbst ursprünglich eingetragen wurde. Michael Pfleger, zur Frau. Derselbe ist jedoch durchgestrichen und durch „Herrn Hans (Ratsprotokoll vom 18. Sep- Karl Khöttinger von 1661 bis 1675“ ersetzt. Max Christof dürf- tember 1643), die wohl ebenso te vielleicht ein Sohn des Caspar Friesacher gewesen sein, wäh- wie die Schwiegermutter Kirch- rend Hans Karl Khöttinger entweder der Schwiegersohn oder schlager eine Tochter des Cas- par Friesacher war. wahrscheinlicher der Schwiegerenkel desselben war. Max Die Maria Elisabeth war daher Christof Friesacher, Maria Khöttingerin, die Frau des Hans ebenso wie die Maria Veronika Karl, und Maria Veronika Khirchschlagerin, Frau des Alexan- eine Enkelin des alten Friesa- der Khirchschlager, eine Tochter Simon Gerings und Enkelin cher. Es ist demnach aber ei- Caspar Friesachers waren die Erben desselben. gentlich nicht richtig, wenn Khettinger den Khirchschlager Caspar Friesacher, der, wie schon erwähnt, eine sehr angesehe- als Schwager bezeichnet, da ne Persönlichkeit gewesen sein muss, mehrmals das Stadtrich- ihre Frauen nicht Schwestern, teramt bekleidete, laut Ratssitzungsprotokoll vom 7. März sondern Cousinen waren.

405 1656 mit Caspar Allgee als Baumeister des Turmgebäudes fun- gierte, am 20. August 1656 als Senior des Rats bezeichnet wird und zwischen 1. September und 1. Dezember 1656 gestorben ist, hatte offenbar ein verhältnismäßig großes Vermögen hinter- Max Friesacher nennt am 16. September 1659 die Maria Ver- lassen. Außer dem Hause Nr. 156 scheint er noch irgendwo in onika Khirchschlagerin seine der Stadt ein Freihaus besessen zu haben –es lässt sich leider Muhme, war also wohl auch ein nicht herausfinden, welches- da am 22. November 1661 dem Enkel und nicht der Sohn Cas- Max Christof Friesacher zur Bedeckung der Ringmauer bei par Friesachers. seinem Freihaus 8000 Schindelnägel gegeben und ihm die Er- laubnis erteilt wurde, ohne Präjudiz die Dachbäume oder Mau- erbänke auf die Ringmauer aufzulegen. Dem Caspar Friesacher gehörten ferner die heutige Prielmühle, ein Zainhämmerl auf der anderen Seite des Baches vis a vis der Mühle, sowie ein Hammer und eine Drahtziehe in Priel, die wohl an der Stelle des heutigen Sensenhammers der Firma J.M.Offner zu suchen sein dürfte. Das Zainhammerl verkaufte das Ehepaar Khirchschlager mit Ansage vom 22. April 1659 dem Hufschmied Lorenz Vätterl. Die Mühle kam ursprünglich ebenfalls an Alexander Khirchschlager. Das für dieselbe und dem Hammer gemein- schaftliche Betriebswasser, beziehungsweise die Herstellung der Wehre gab alsbald Anlass zu Streitigkeiten zwischen Khirchschlager und seinem Schwager Hans Karl Khettinger, bis letzterer mit Kaufkontract vom 13. Juli 1662 die Mühle an sich brachte. Der Kaufpreis wurde mit bestimmten Sorten von Nä- geln bezahlt. Der Hammer, wahrscheinlich wohl ein Nagel- hammer, kam sofort an Hans Karl Khöttinger, nur ganz in den ersten Jahren nach dem Tode Friesachers scheint Simon Gering denselben und wohl auch das Zainhammerl und die Mühle in Betrieb gehabt zu haben –wahrscheinlich bevor die eigentlichen Erben sich über die Teilung geeinigt hatten – da er am 24. Jän- ner 1659 über Friesacherische Hämmer, Säge und Mühlwerk Rechnung legte. Herr Hans Karl Khöttinger, auf den, wie wir aus der Abrech- nung Nr.5 ersehen, nach Max Friesacher auch das Haus Nr.156 übergegangen ist, zahlte für dasselbe nach dieser Aufschreibung seit 1661 die Steuern. Er scheint übrigens auch der Erbe des Ansehens, das Friesacher in der Stadt offenbar genossen hat, gewesen zu sein. Er dürfte sich zuerst mit einem Weinaus- schank beschäftigt haben, da ihm am 4. November und 8. No- vember 1658 aufgetragen wurde, sich häuslich anzukaufen, widrigenfalls ihm das Weinausschenken verboten werden müss- te. Am 17. August 1661 wird er unter den Handelsleuten ange- führt und zum Ratsbürger ernannt. Er muss damals auch gleich zum Stadtrichter gewählt worden sein, da es am 20. August 1662 heißt, dass er sich noch für ein Jahr herbeizulassen habe, das Richteramt zu behalten. Er wurde dann auch im Jahre 1663, obwohl er im Rate aufgrund seiner Weigerung nur 8 gegen 9 Stimmen, die auf einen anderen Rat gefallen waren, erhalten

406 hatte, mit einer sehr großen Majorität von der Gmain (Gemein- de), und zwar 79 gegen 11 Stimmen sogar noch für ein Drittes Jahr zum Stadtrichter gewählt. Später, als er schon Senior des Rates war, bekleidete er durch nochmals drei Jahre vom August 1688 bis ebendahin 1691 dasselbe Ehrenamt. Noch bis 11. De- zember 1693 fungierte er als Spitalmeister sowie als Mitglied des Bürgerkaplaneiamtes und des Gottsleichnamsamtes. Er dürfte auch der Erbauer der Kreuzkapelle am Priel gewesen sein, wenigstens wird am 17. Feber 1728 im Ratsprotokolle erwähnt, das Gefälle beim Hl. Kreuz gehöre dem Magistrat, „weil solche von Herrn Khöttinger selig herrührt“. Dass er zu einer derartigen Stiftung veranlasst wurde, ist wohl nicht zu verwundern, da er nach allem, was wir von ihm hören, wohl einer der vermöglichsten Bürger der Stadt gewesen sein muss, wahrscheinlich aufgrunddessen, was seine Frau mitgebracht und geerbt hatte. Außer dem Hause Nr. 156 gehörte ihm nach seinem Schwie- gervater Pfleger das Haus Nr.12, während nach der Erbschaft nach Caspar Friesacher auch der Hammer und die Drahtziehe am Priel, die wohl an der Stelle des heutigen Prielhammers ge- legen waren, auf ihn beziehungsweise auf seine Frau übergin- gen. Dazu erwarb er am 13. Juli 1662 vom Ehepaar Alexander und Maria Veronika Kirchschlager die etwas weiter heroben an der Lavant stehende Mühle am Priel, früher gleichfalls Eigen- tum Friesachers, und dann am 6. Feber 1693 von Georg Warhait den früher Neuhoffischen Nagelhammer unter Bayer- hofen, dessen Platz bachabwärts vom jetzigen Lienharthammer, vielleicht am rechten Bachufer, zu suchen sein dürfte. Er besaß weiters nach den Steuerregistern von 1675, 1677, 1679 und 1695 auch ein Häuschen in der Gänsgasse, heute Roßmarkt, dessen Lage nicht bekannt ist. Gewohnt dürfte Khettinger nur anfangs im Hause Nr.156 ha- ben, da er 1675, 1677 und 1679 sowie 1695 bei dem Hause Nr.12, in den drei erstgenannten Jahren neben seinem Schwie- gervater Pfleger bzw. unmittelbar nach ihm angeführt wird, wobei nur nebenbei erwähnt ist, dass er auch für Nr.156 und die anderen oben genannten Objekte steuerpflichtig sei. Das Haus Nr.156 dürfte vermietet gewesen sein. Für einige Zeit erfahren wir sogar den Namen des Mieters. Es war dies ein Herr von Neuhoffen. Ein Herr dieses Namens war damals Kanzler und Besitzer des Nagelhammers an der Leuthen, den Khettinger später erwarb. Es ist jedoch nicht recht wahrscheinlich, dass der Kanzler selbst in Nr.156 gewohnt haben sollte, da sonst die scharfen Äußerungen des Magistrates in der Sitzung vom 20. Juni 1684 gegen denselben schwer zu erklären wären. Es waren gegen diesen Herrn von Neuhoffen Klagen eingelau- fen, dass er und seine Bedienten sich unterstehen, mit Pferden auf der Gassen zu sprengen, dass zu besorgen, dass alten und

407 anderen armen Leuten, zumalen den kleinen Kinderln ein plötz- liches Unglück erstehen möchte. Seine Bedienten sollen die Schweine krump und lahm schlagen und mit Hunden hetzen und was das Unleidlichste sei, im Haus und Garten auf die Dä- cher zu schießen, wodurch in der Sommerszeit leicht eine Feuersnoth verursacht werden könnte“. Khettinger erhielt daher den Auftrag, diese Inwohner aus seinem Haus am Weyer un- verzüglich abzuschaffen. Nach dem kurz vor dem 29. Feber 1704 erfolgten Tode Khettingers ist Nr.156 auf seinen Schwiegersohn Johann Au- gust Rainer, geboren am 28. August 1674, der seit 17. Juni 1700 mit Anna Cäcilia, verwitwete Bürkherin (nach Franz Johann Johann August Rainer legte in Bürkher oder Pirkher), verheiratet war, die eine Tochter des der Sitzung vom 17. April 1732 die Stadtgerichtsrechnungen für

Hans Karl Khettinger gewesen ist. 1710-14, 1719-22 und 1725-27. Johann August Rainer war ein Sohn des früheren Stadtschrei- Am 6. März 1733 sagte er, er bers, dann Hofkastners Anton Rainer, den wir als Ahnherren hätte ohne die Hilfe seines der heutigen Rainer von Harbach bei Nr.38 kennengelernt ha- Schwiegersohnes Seidl schon ben. Derselbe scheint zumindest einen Teil des Ansehens seines verderben müssen.

Schwiegervaters geerbt zu haben, da er wiederholt zum Stadt- 18. Feber 1735: Franz richter gewählt worden ist. Nach dem Steuerregister von 1720 Camerlander kauft das Rain- besaß er die Häuser Nr.156 und 112 am Weyer, ein Haus und erische Haus am Weyer. den Khirchschlagerstadel in der Gänsgasse und einen Hammer 27. November 1739: Franz unter Bayerhofen. Es ist dies der heutige Lienharthammer, den Camerlander, Goldarbeiter, verkauft seine Rainerische Be- 7. Pürkher, der Schwiegersohn des Hans Karl Khettinger am hausung am Weyer dem Josef Dezember 1696 von Andreas Khirchschlager gekauft hatte und Miller, einem Laufer, der kein der dann durch seine Witwe an Johann August Rainer kam. Gewerbe hat. Außerdem besaß derselbe als Erbteil seiner Mutter auch den Schwarzlhof vor dem Auentor. In der zweiten Hälfte 1733 war 12. Oktober 1740: Jakob Nie- derhofer, der das Haus ertauscht

Johann Augustin Rainer nicht mehr am Leben. Das Steuerregis- hat, soll sich um einen anderen ter hat daher bei Nr.156 bereits dessen Erben als Besitzer. Im Käufer umsehen. Jahre 1737 zahlt der Goldarbeiter Franz Camerlander die Steu- ern vom Rainerischen Haus. Im Kataster von 1740 steht bei 10. Jänner 1744: Herr Fräß diesem Hause zuerst Jakob Niederdorfers Witwe, dann kommen behauptet gegenüber Valentin Wolf sein Einstandsrecht auf Antonius Fraß (ein Mann dieses Namens war mit Magdalena, das von Maximilian Niederho- einer jüngeren Tochter des Hans Karl Khettinger verheiratet), fer verkaufte Rainerische Haus der auch Nr.61 besaß und Franz Flery. Im Ratifikationsbefund am Weyer und übergibt am 11. von 1755 ist Anton Fräß, 1760 Franz Fleury genannt. Die Ver- Jänner 1744 sein Haus am Ho- schiedenheit der Schreibweise des Namens ist wohl auf Rech- hen Markt dem Josef Moser in Klagenfurt. nung des Schreibers zu setzen. Im Jahre 1786 war der Gastgeber Bartlmä Georg Siegl des In- 21. Feber 1744: Anton Fräß hat neren Rates der Besitzer dieses Hauses. Nach dem Grundbuche das Rainerische Haus von Va- von 1792 erwarb das Haus Anton Kenda von Anton Baumgart- lentin Wolf. ner, der auch das Nebenhaus besaß. Dann folgten Johann Mi- 30. Juni 1751: Dem Franz Fleu- chael Offner, Georg Steiner, Johann Schmid, Josef Gantschnig, ry wird das Fräßische Haus Josef Auer, das K.u.K.Bankalinspektorat zu Klagenfurt und überlassen. dann Franz Ehrlich. Das Urbar von 1792 nennt zuerst einen Franz Zwettler mit un- 31. Jänner 1767: Bartlmä Siegl deutlich geschriebenen Namen, ein Gastgeber, der im Grundbu- will die Fleurysche Wittib hei- raten und wird daher als Bürger- che nicht vorkommt, dann eine Susanna Sieglin und den Anton licher Gastgeber aufgenommen. Baumgartner.

408 Im Jahre 1829 ist das Haus als Inspektoratsgebäude bezeichnet, im Jahre 1858 gehörte es dem Anton Gönitzer.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 einen Anton Gönitzer an. Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 56, Baufläche 54 registriert ist, und das gegenwärtig die Anschrift 9400 Am Weiher 11 hat. Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Eintragungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 148. Danach haben diese Liegenschaft seit 1858 folgende Leute be- sessen: Wann und wie sie von Andreas Gönitzer auf Georg Muzol ge- kommen ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls vererbte dieser Georg Muzol die Realität am 11. Oktober 1862 seiner Witwe Magda- lena, die später eine verehelichte Sonnleitner war. Am 28. Au- gust 1891 wurde das Haus der Maria Auer eingeantwortet, und diese heiratete dann und schrieb sich nun Cleinszich. Nach ih- rem Tode ging die Liegenschaft zur Hälfte an eine Auguste Rathbauer, vielleicht eine verheiratete Tochter, sowie zu je ei- nem Viertel an Andreas und Anton Cleinszich. Am 19. Juni 1907 kauften dann Josef und Josefine Dotschekal das Haus je zur Hälfte und machten daraus eines der bekann- testen und beliebtesten Gasthäuser der Stadt. Am 28. Mai 1935 ging der Besitz an Josef Dotschekal den jün- geren über, und gemäß eines Ehepaktes übernahm am 2. Feber 1940 dessen Gattin Margaretha Dotschekal die Hälfte des Be- sitzes. Josef Dotschekal fiel nach 1945 nach dem Nationalsozialisten- gesetz in die Kategorie der belasteten Mitglieder dieser Partei, daher wurde am 22. Juli 1948 seine Besitzhälfte gemäß eines Volksgerichtsurteiles vom 19. August 1947 von der Republik Österreich eingezogen.

Am 17. August 1955 kaufte Josef Dotschekal seinen Besitz wie- der von der Republik Österreich zurück. In den siebziger Jah- ren des 20. Jahrhunderts begann der Niedergang des Hauses Dotschekal: Die Fleischerei, ein Kernstück des Betriebes, muss- te aufgrund einer Fehlspekulation und Fehlinvestition in eine Konservenfabrik geschlossen werden. Bis in die neunziger Jah- re betrieb Grete Dotschekal das Restaurant noch weiter, musste dann aber verkaufen. Wann der Besitz an Mag. Georg Ucker- mann und Grete Uckermann geborene Dotschekal kam, ist nicht bekannt. Heute am 1. Jänner 2000 sind die beiden oben genannten Besit- zer dieses Hauses, in dem die Schuhkette „Quick-Schuh“ ein- gemietet ist.

409 157 KASSARNIG

1755: 150; 1760: fehlt; 1786: 59; 1792: 59/157

Die Abrechnung Nr.5 nennt an Stelle dieses Hauses einen Adam Lorber von 1656 bis 1677 und am nächsten leeren Blatte Frau Susanne Lorber. Laut Ratsprotokoll vom 20. April 1857 war Adam Lorber Hochfürstlich Bambergischer Ratsschreiber: Die Register von 1675 und 1677 nennen ebenfalls Herrn Adam Lorber als Eigentümer , die Register von 1679 und 1695 sowie die Abrechnung von 1690 dessen Witwe Susanna. In den Jahren 1720 und 1734 zahlte Georg Benedikt Rediff die Steuern; 1737 waren aber schon die vier Erben der Frau Kunigunde Rediff die Besitzer. 1740 und 1755 sind Rediffs Erben als solche genannt, in letzterem Jahre ist das Haus als Caserne bezeichnet. Auch im Jahre 1760 kommt dasselbe als Caserne vor, ist jedoch im Be- sitze des Magistrates. Im Jahre 1786 gehörte das „Lorbeerhaus“ dem Georg Bartlmä Siegl, den wir als Gastgeber schon bei Nr.156 gefunden haben. Das Grundbuch von 1792 führt zuerst Anton Baumgartner an, der wie Siegl auch das Haus Nr.156 besaß, dann Nikolaus und Elisabeth Zugschwert, nochmals An- ton Baumgartner und hierauf wie bei Nr.156 das Bankalinspektoriat, endlich Leonhard Forstner, nachdem das- selbe noch vor kurzem als das Forstnerische Haus bezeichnet wurde. Anton Baumgartner war der Sohn des bractearius (Blech- schmied) Franz Baumgartner und seiner Frau Theresia geborene Schönitzerin, die den jetzigen Stadthammer sowie das Haus Nr.43 besaßen, und wurde am 3. April 1774 getauft. Wann er die Häuser Nr.156 und 157 erworben hat, ist nicht sicherge- stellt. Als Bürger wurde er am 28. Jänner 1800 aufgenommen.

Anton Baumgartner und dessen Gattin Marie verkauften das Haus Nr.157 samt Ringelschmiede am 5. April 1804 dem Niko- laus und der Elisabeth Zugschwert, nehmen es aber laut Übergabsprotokoll vom 6. Juli 1804 wieder zurück, um es am 3. September 1811 an das Bankalärar zu verkaufen. So steht im

Grundbuche. Im Stadtarchiv liegt aber ein Originalkaufbrief, nach welchem Franz Baumgartner senior, der Vater des Anton und dessen Schwiegertochter Maria im Namen Antons dieses Haus am 3. Mai 1809 an das Bankalärar verkaufen. Das Urbar von 1792 nennt bei diesem Hause wie bei Nr.156 den Gastgeber Franz Zwettler und dann Anton Baumgartner als Besitzer. Im Jahre 1829 kommt Leonhard Forstner, 1858 aber Regina Forstner in dieser Eigenschaft vor.

Dr. Wittmann nennt als letzte Besitzerin dieses Hauses im Jahre

1858 eine Regina Forstner.

Es handelt sich bei diesem Hause ohne Zweifel um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg Katastralgemeinde

410

Untere Stadt mit der Einlagezahl 57, Baufläche 53/1 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400 Bamberger Straße 4 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 149.

Danach haben seit dem Jahre 1858 folgende natürliche und juridische Personen dieses Haus besessen: Am 15. November 1865 übergab Regina Forstner, verehelichte Regina Jarz diese Liegenschaft je zur Hälfte ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn, nämlich Maria und Stojka Wenzl. Am 8. September 1882 kaufte dann Theodor Rami die Realität, verkaufte diese aber schon am 14. April 1895 dem Josef Kassarnig, der dem Hause auch den bei Dr. Wittmann verwen- deten Hausnamen gab. Das Haus war ein angesehener Gasthof, der den Namen „Zum Schwarzen Adler“ führte. Nach dem Tode des Josef Kassarnig wurde der Besitz am 30.

Jänner 1924 je zur Hälfte dessen verheirateten Töchtern Stefa- nie Pfundner und Maria Röthel eingeantwortet, die es am 23. September 1925 einem Verwandten namens Alfred Kassarnig verkauften. Am 20. Oktober 1961 kauften Franz Kraschowitz und die Spar- kasse Wolfsberg die Liegenschaft je zur Hälfte, doch schon am 25. November 1965 war die Sparkasse Alleinbesitzerin. Diese hatte schon 1964 nach der Schleifung des Hauses und aller Nebengebäude mit einem modernen Neubau begonnen, in dem nicht nur das Geldinstitut, sondern auch Geschäftsräume von

Rechtsanwälten und Notaren und Praxen von Ärzten eingeplant waren.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist, da die Sparkasse Wolfsberg von der Kärntner Sparkasse mit der Firmenanschrift Kärntner

Sparkasse AG 9020 Klagenfurt, Neuer Platz 14 übernommen worden ist, diese der Besitzer dieses Hauses, in dem neben dem Geldinstitut mit dem „Real Service“, einer Realitätenvermitt- lungs GesmbH untergebracht ist. Weiter östlich in der Bamber- ger Straße befindet sich der Eingang zu einem Imbissladen der

Firma Franz Kraschwitz (ehemaliger Mitbesitzer) und noch weiter östlich ist der Eingang des Bürotraktes, in dem der Kos- metiksalon „Traudl“, das Notariat Dr.Hans Georg Kohlmayr und Partner sowie die Ärzte Dr. med. Abutaha (Chirurg) und Dr. Peter Häussler (Hals-, Nasen-, Ohren) ihre Kanzleien bzw.

Ordinationen haben. Außerdem befinden sich dort noch die Büros des Steuerberaters Johann Mosgan und die des Dr. Franz Rudolf vom Verein für Sachwalterschaft.

411

Fortsetzung Dr. Wittmann:

Östlich von Nr. 157 befindet sich heute ein zu Nr.139 gehöriger Garten, der einen Teil der Nordseite der Bahnhofstraße ( heute Bamberger Straße) bildet. An Stelle dieses Gartens stand eins- tens ein Haus, als dessen ältester bekannter Besitzer der Bä- ckermeister Thomas Wolf vorkommt. Derselbe heiratete im

Jahre 1643 bzw. bis spätestens Mitte März 1644 eine Maria, die Gartenparzelle 39 Untere Stadt laut Taufbuch, wo sie am 1. Jänner 1643 als Patin vorkommt, eine Witwe und damals bereits Braut des Thomas Wolf war. Dieselbe wurde durch diesen ihren zweiten Mann die Mutter der Maria Theresia, Frau des Stadtschreibers Anton Rainer, Das erste Kind aus der Ehe Ahnherren der heutigen Rainer von Harbach, und heiratete nach zwischen Thomas und Maria dem kurz vor dem 4. Feber 1656 erfolgten Tode des Wolf den namens Eva wurde am 12. De- Christof Nunhart, und als auch dieser am 20. März 1668 im zember 1644 getauft. Alter von 33 Jahren gestorben war, noch ein viertes Mal den Laut derselben Quelle wurde Peter Widnig. Sie war eine Schwester der Stiefbrüder Mathes am 2. Juni 1637 Christof Wolf, Sohn des Thomas und der Mar- Furtner und Valentin Prosinger, beziehungsweise wohl eine garethe, getauft. Das war also Tochter der im Ratsprotokolle vom 26. September 1659 vor- wohl der Taufname seiner ers- kommenden Margarethe Prosinger, und scheint demnach aus ten Frau. einer Bäckerfamilie zu stammen. Thomas Wolf selbst scheint ein angesehener Mann gewesen zu sein, der gegen Ende seines Lebens auch als Viertelmeister fun- gierte. Sein Haus wurde durch die Gerhaben seiner Kinder laut Ratsprotokoll vom 9. März 1657 an Balthasar Ottmayr, und 14. November 1787: Dem Siegl zwar laut St. Pauler Lehensakten vom 20. Juli 1657 um den –siehe Nr.156- wird gestattet, ansehnlichen Preis von 600 Gulden verkauft. Der letztere Name den Fleck, wo die Rosenfeld- erische Brandstatt gestanden, findet sich noch in der Abrechnung Nr.5, ist aber daselbst als Eigentum zu übernehmen durchgestrichen und durch Johann Rosenfelder ersetzt, von und mit einer Mauer zu umfan- welchem Steuerzahlungen seit 1668 eingetragen sind. Sowohl gen. Ottmayr als auch Rosenfelder waren Bäcker. Hans Rosenfelder, später besonders als „Herr“ bezeichnet, kommt 1675, 1677, Vielleicht wurde das Haus nach der Feuersbrunst vom 23. März 1679 und 1695 sowie in der Abrechnung von 1690 vor, in der 1716 nicht mehr aufgebaut, bei noch Steuerzahlungen bis 1706 eingetragen sind. welcher die ganze untere Stadt, In dem Register von 1720 fehlt dieses Haus gänzlich: An einer die Fleischbrücke und die Obere demselben ungefähr entsprechenden Stelle findet sich der Name Stadt mit Ausnahme der Häuser Christof Rosenfelder der Ältere notiert. Seine Steuerzahlungen vom Rathaus bis zum Lavan- thaus abgebrannt sind. beziehen sich jedoch nur auf verschiedene Äcker. In den Jahren 1734, 1737 und 1740 steht: Hans Rosenfelderis- Ein in diesem Garten an der che Brandstatt, zuletzt mit der Bezeichnung „daneben öde“. Das Ecke Viereckgasse und Haus wurde offenbar nicht wieder aufgebaut. In der Ratssitzung Felfergasse nach 1829 –weil es vom 4. September 1731 bat der Grünhafner Johann Adam in dieser Mappe noch nicht vorkommt- erbautes kleines Forstner, dem damals der westliche Teil vom Haus Nr.139 ge- Haus, das zu 139 gehörte, wur- hörte, aus der Hans Rosenfelderischen Brandstatt einen Garten de anlässlich des Umbaues von machen zu dürfen, worüber an das Vizedomamt berichtet wur- Nr.158 wieder abgerissen. de. Seitens des letzteren ist dieser Bitte offenbar stattgegeben worden, da der betreffende Garten noch heute zu Nr.139 gehört.

412 158 SOGENANNTE SWATEKVILLA

1755: 119; 1760: 103; 1786: 60; 1792: 60/158

An der Stelle dieses vor kurzem neu erbauten Hauses stand vordem ein Haus, welches dem Schwarzhafner Valentin Rauter gehörte. Derselbe sagte in der Ratssitzung vom 27. September

1639 durch Blasy Rudolf den Verkauf seiner Behausung an Andrä Wolf an, der, wenn der Vertrag ratifiziert würde, Bürger werden wollte. Wie schon bei Haus Nr.156 erwähnt, protestierte dagegen mit Rücksicht auf die dadurch entstehende Feuersge- fahr der Besitzer dieses rückwärts mit einem Garten anstoßen- den Hauses Caspar Friesacher. Wolf musste daher einen Revers ausstellen, dass er den Brennofen außerhalb der Stadt errichten werde. Wie aus dem Ratsprotokoll vom 8. Mai 1640 ersichtlich ist, wurde der Verkauf dann auch ratifiziert. In der Abrechnung Nr.5 ist statt Andrä Wolf seine Witwe Aga- the eingetragen mit dem Beisatze: Anjetzo Thomas Pilz von 1668 bis 1676. Nach dem Steuerregister von 1675 zahlte letzte- rer vom Wolfischen Hause. Im Trauungsbuche hat ein Schwarzhafner Thomas Pilz im Juli 1674 die Witwe Maria des Schwarzhafners Christof Wolf geheiratet. Es ist jedoch nicht Christof Wolf wurde laut Tauf- buch als Sohn des Andreas und sicher, ob dies derselbe war. Sein Name findet sich noch im der Agathe am 21. Juli 1644 Steuerregister von 1720 bei diesem Hause eingetragen. Es dürf- getauft. te sich daher wahrscheinlich um mindestens zwei gleichnamige Schwarzhafner handeln, die hier nacheinander folgten. Erst im Jahre 1732 verschwindet der Name des Pilz, da laut

Sitzungsprotokoll vom 19. Feber ein Sebastian Wolf, Schwarz- hafnergeselle und hiesiges Bürgerskind (von der Familie Wolf waren verschiedene Mitglieder Angehörige der Hafnerzunft), die Pilzische Tochter heiratete und das Pilzische Haus über- nahm.

Sebastian Wolf wird dann in den Steuerregistern von 1734 und 1737 sowie im Kataster von 1740 bei diesem Hause genannt. In letzterem steht nach ihm ein Josef Wolf, gleichfalls Schwarz- hafner, der auch 1755 und 1760 vorkommt. Im Jahre 1786 gehörte das Haus der verwitweten Schwarzhaf- nerin Margarethe Wolf, zur Zeit der Anlegung des Grundbuches von 1792 dem Schwarzhafner Bartlmä Wolf, der es von seiner Mutter Gertraud Wolfin geerbt hatte. Das Haus bestand damals aus einem Zimmer, einer Küche und einem Gewölb. Das Urbar von 1792 führt zuerst Margarethe dann Gertraud Wolfin an. rige Arbeiterhaus vor dem In den Jahren 1829 und 1858 ist Alois Offner, der Besitzer von Sautor, das Haus 139, auch als Eigentümer dieses Hauses genannt. Roßmarkt 9,die ehemali- gen Häuser Nr.139 und 140) Alois Offner an. Dr. Wittmann gibt also als letzten Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 den in der Stadt recht viele Realitäten besitzen- Es handelt sich bei diesem den ( z.B. Hoher Platz 18, den Stadthammer und das dazugehö- Hause um einen Teil von jenem, das heute im

413 Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 41, Baufläche 122 registriert ist und das heute einen Teil des „Offner Platzl“ sowie des Mo- denhauses bildet. Die Bauflächen 56/1 (Villa) und 35/1 (dazu- gehöriger Garten) wurden am 28. Juni 1968 der Einlagezahl 41 zugeschrieben und die bestehende Einlage wurde mangels Gutsbestandes grundbücherlich gelöscht. Das Haus, das zwi- schenzeitlich die Orientierungsnummer 222 trug, wurde am 16. Juni 1971 abgebrochen und wich dem oben genannten Neubau bzw. dem „Platzl“.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 150.

Danach sind seit dem Jahre 1858 folgende natürliche und juri- dische Personen Besitzer dieses Hauses bzw. der Nachfolger gewesen: Am 4. Juli 1865 ging diese Liegenschaft durch Einantwortung und aufgrund eines Teilungsübereinkommens auf die Tochter des Alois Offner, Karoline Martinz, über, und diese übergab den Besitz am 2. März 1996 ihrer Tochter Caroline Swatek ge- borene Martinz, die die alten Gebäude schleifen ließ und an ihrer Stelle noch im selben Jahr die „Swatek Villa“ erbaute. In „Wolfsberg damals“ von W. Presser ist dieser Bau auf den Sei- ten 82 und 84 wunderschön dokumentiert. Am 22. Dezember 1902 wurde die Realität dem Paul Swatek eingeantwortet, und gemäß eines Erbübereinkommens gelangte sie durch Einantwortung am 27. Juli 1931 an die minderjähri- gen Paul und Robert Swatek. Am 3. September 1946 wurde Robert Swateks Hälfteanteil der damals noch minderjährigen Karin Elfriede Swatek, später ab

1963 verehelichte Niedersüß eingeantwortet. Schließlich wurde am 29. März 1974 aufgrund eines Einbringungsvertrages auch diese Liegenschaft der Firma I.M.Offner GesmbH übertragen.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Liegenschaft (wie oben be- schrieben) noch immer im Besitze der Firma I.M. Offner bzw. der Familie Niedersüß, deren Bevollmächtigter Senior Dr. Helmut Niedersüß ist. Wie auch schon oben erwähnt, befindet sich dort das Modenhaus Offner.

Fortsetzung der Aufzeich- nungen von Dr. Fritz

Wittmann zur Nr.158

414 Nördlich von diesem Gebäude ist ein kleines Haus angebaut, welches sichtlich aus einem Magazin oder dgl. durch Herrich- tung von Zimmern im 1. Stocke in ein Wohnhaus umgewandelt wurde. Dasselbe war im Jahre 1829 laut Parzellenprotokoll ein zu Nr.139 gehöriges Wirtschaftsgebäude, welches sonst nir- gends erwähnt ist und noch heute zu Nr.139 gehört.

Siehe bei Nr.194, welche Gleichfalls dahin gehört ein vor kurzem aufgeführter Neubau, Nummer dieses Gebäude jetzt Magazinzwecken und dgl. dienend, der sich wieder nördlich hat. davon anschließt. (Nachträglich mit Nr. 206 bezeichnet)

Noch weiter gegen Norden folgt auf dieser Seite der Felfergasse ein ziemlich großer Stall. Derselbe ist vielleicht mit dem 1720 und 1734 erwähnten, damals zu 102 gehörigen Knoblochischen Rossstall identisch. Nach dem Kataster von 1740 besaß der landschaftliche Einnehmer Franz Pierpaumb in dieser Gasse einen gemauerten Stall mit etwas Garten, der später an Gertraud

Steinpacherin, Besitzerin des Hauses Nr.155, überging und da- mals an Sebastian Wolf (Nr.158) grenzte. Die heute dazwischen liegenden vorerwähnten Objekte bestanden damals noch nicht, sodass die beiderseitigen Gärten, die zu Nr.158 und zu dem Pierbaumerischen Stall gehörten, aneinander grenzten. Im Par- zellenverzeichnis von 1829 ist der Stall Eigentum des Besitzers von Nr.139, (Alois Offner)wie dies noch heute der Fall ist.

Zwischen diesem Stalle und dem Hause Nr.148 befand sich nach dem Kataster von 1740 die Georg Schleinzerische Brand- statt, die zu einem Garten angelegt und zu dem Rainerischen Hause am Weyer gezogen worden war. Ob darunter Nr.119 oder 156 gemeint ist, lässt sich aus dieser Angabe nicht ent- nehmen, zumal beide Häuser nicht direkt angrenzen. Das Haus gehörte nach der Abrechnung Nr.5 der Jakob

Dremblischen Witwe von 1668 an. In den Jahren 1675, 1677 und 1679 ist ein Jakob Trembl genannt. Die Witwe war gleich- zeitig auch Besitzerin einer Stämpfe, ob dieselbe auch auf den genannten Jakob Trembl, wohl der Sohn der früheren, überge- gangen ist, findet sich nirgends erwähnt. Die Witwe Johanna des jüngeren Trembl, eines Lodenmachers, heiratete laut Trauungsbuch am 27. Mai 1686 den Lodenwalcher Hans Rai- Drumbls Erben hatten laut Ur- ner, Sohn des Peter und der Gertraud aus Knittelfeld, welcher, bar von 1674 eine wie es nach dem Ratsprotokoll vom 17. November 1706 den Walchstämpfe an der Schwein- Anschein hat, auch im Namen seiner Stieftochter Anna Clara tratten, die zur Zeit der Anle- gung dieses Urbars schon auf Tremblin am 29. Juli 1689 das Haus gegen das Haus Nr.184 Hans Rainer übergegangen war. vertauschte.

Dadurch gelangte das frü- her Tremblische Haus in

415 den Besitz des Georg Schleinzer und seiner Frau Barbara gebo- rene Knobloch. Letztere ist in der Abrechnung von 1690 als

Besitzerin angeführt. Im Register von 1695 steht Georg Schleinzer selbst. Bei der großen Feuersbrunst am 23. März 1716 teilte das Haus das Schicksal aller anderen Gebäude in der Nachbarschaft, worauf es offenbar nicht wieder aufgebaut wor- den ist. Es fehlt daher im Steuerregister von 1720 vollkommen, während es 1734, 1737 und 1740 als Georg Schleinzerische Brandstatt vorkommt.

In ähnlicher Weise befand sich vis-a-vis auf der anderen Seite der Felfergasse zwischen den Häusern Nr.147 und 159 ein nicht mehr vorhandenes Gebäude. Dasselbe kommt in der Abrech- nung Nr.5 unter dem Namen Mathes Zauner vor mit dem Bei- satze, dass auch dessen Vater Hans Zauner zu zahlen hatte. Ein Weber Mathes Zumer, was wohl richtiger Zauner zu lesen ist, hatte laut Protokoll vom 8. Juni 1863 mit dem Fleischhauer

Hans Paltauf die Häuser vertauscht, wodurch letzterer Besitzer von Nr.73 in der Oberen Stadt wurde. Dieser Paltauf dürfte also wohl der Besitzvorgänger Zauners in der Felfergasse gewesen sein. 1775, 1777 und 1779 ist Hans Zauner als Besitzer angegeben, der ein Bruder des Mathias war.In der Abrechnung von 1690 steht: Ruepp Gräßl, vorhin Zauner, dann Georg Woschitz. In dem Register von 1695 kommt noch Gräßl als Besitzer vor, 1720 fehlt das Haus, wohl aus demselben Grund wie das vor- hergehende, worauf es sich in dem Register von 1734 als Georg

Woschitzische Brandstatt vorfindet. Am 2. März 1736 wurde dann die Brandstatt des Webers Georg Woschitz um 15 Gulden dem Schwarzhafner Georg Scheichl überlassen, der das angren- zende Haus Nr.147 besaß. Infolgedessen zahlt letzterer 1737 und 1740 von der Brandstatt des Georg Woschitz die Steuern.

Später wird das Haus nirgends mehr genannt.

Die hier von Dr. Wittmann erwähnten ehemaligen Gebäude und Brandstätten sind bis auf das letzte (auf der Ostseite der Felfergasse gelegene) im Laufe des 19. Jahrhunderts in den Besitz der Familie (später Firma) I.M.Offner gelangt. Heute sind diese Parzellen (vgl. bei Nr.141) etwa folgend verwendet:

Modehaus und öffentliches Offner Platzl sowie der nördlich anschließende Kundenparkplatz.

159 LORBER

416

1755: 120; 1760: 104; 1786: 61; 1792: 61/159

Der älteste bekannte Besitzer dieses Hauses ist Georg Khrollnig, der laut Abrechnung Nr.5 auch eine Walchstämpfe besaß. Er kommt auch in den Registern von 1675, 1677 und 1679 vor. Eine Barbara Khrollnigin, jetzt Paltaufin, verkaufte das Haus laut Ratsprotokoll vom 14. Jänner 1687 dem Fleisch- hauer Georg Roihard, der aber laut Abrechnung von 1690 die Steuern schon seit 1684 gezahlt hat. Er ist auch 1695 als Besit- zer erwähnt. Im Register von 1720 ist seine Witwe angegeben. In den Jahren 1734 und 1737 zahlte die Witwe Johanna 16. März 1734: Josef Wirth Strohhamerin vom Roihartischen Haus. Im Kataster von 1740 (siehe Nr.145) will jetzt die steht: Johannes Strohhamers Witwe, 1755 Johanna Johanna Strohhamerin heiraten Strohhamerin. und in ihrem Haus eine Ihr folgte 1760 der Steinhauer Johann Skorpitz, dann 1786 der Hutererwerkstatt errichten. Steinmetzmeister Ignaz Kollmann. Im Grundbuch von 1792 steht, dass Franz Lorber das Haus von Ignaz Kollmann erwor- ben habe. Ein aus Rottenbach in Oberösterreich eingewanderter Schuhknecht Leopold Lorber war in der Ratssitzung vom 29. 19. Dezember 1755: Johanna Juni 1766 als Schuhmachermeister aufgenommen worden Strohhamerin verkauft ihr Haus /:siehe Nr.149:/. dem Steinmetz Johann Skorpitz.

Auf Franz Lorber folgte nach dem Grundbuch Johann Georg, das Urbar von 1792 hat bei diesem Hause nur den Georg, das Parzellenprotokoll von 1829 hat ebenfalls den Georg, das Häu- serverzeichnis von 1858 einen Karl Lorber.

Bei Dr. Wittmann finden wir also als letzten Besitzer dieses Hauses im Jahre 1858 einen Karl Lorber. Diese Familie hatte es zu diesem Zeitpunkt schon jahrzehntelang in Besitz, und so ist auch der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname erklärlich.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 59, Baufläche 49 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400 Offnerplatzl 3 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 151.

Danach waren seit 1858 folgende natürliche oder juridische

Personen Besitzer dieser Realität:

Schon im Jahre 1843, und zwar am 25. November, gelangte die Liegenschaft aufgrund eines Übergabevertrages von einer Ma- ria Lorber, die wohl die Witwe des bei Dr. Wittmann erwähnten Georg Lorber war, auf deren Sohn Karl Lorber, und nach

417 dessen Tod ging sie am 5. Mai 1884 mittels Einantwortung an Karl Lorber jun. und nach dessen Tod am 3. Jänner 1921 an seine Witwe Johanna Lorber. Johanna und Karl Lorber hatten sichtlich nur Töchter, und am 28. August 1937 wurde das Besitzrecht dieser drei Frauen: Li- na Glantschnig geborene Lorber, Berta Staudacher geborene Lorber und Xeda Pototschnig geborene Lorber zu je einem

Drittel im Grundbuch eingetragen. Am 31. Oktober 1967 wurde Berta Staudachers Drittelanteil dem Gerhard Fresacher eingeantwortet und am 18. Feber 1970 Linas Anteil der Gerhild Fresacher und Xedas Anteil dem Hei- mo Fresacher.

Dieser Heimo Fresacher kaufte dann in der Folge am 9. De- zember 1974 Gerhilds Anteil und am 23. Mai 1984 auch Ge- rhards Anteil und ist somit seit diesem Datum Alleinbesitzer der Liegenschaft.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Heimo Fresacher Besitzer dieses Hauses, in dem die Grazer Wechselseitige Ver- sicherungs AG ihre Bezirksstelle hat und in dem der Besitzer mit seiner Gattin Margarethe auch noch wohnt, während deren Sohn Mag. Jur. Heimo Fresacher seine Rechtsanwaltskanzlei im Hause Wiener Straße 3 betreibt.

160 I. M. OFFNER

418 1755: 121; 1760: 105; 1786: 62; 1792: 62/160

Als Besitzer dieses Hauses von 1668 an wird in der Abrech- nung Nr.5 Jakob Unger genannt. Wenn derselbe etwa der Sohn oder sonstiger Nachfolger des Bartlmä Unger gewesen sein sollte, so könnte dies dasjenige Haus sein, welches am 10. Jän- ner 1642 von Caspar Juritsch an den Gschmeidler Mathes

Friedrich und samt einem Gärtl von letzterem am 24. Juli 1643 Vergleiche Nr.128 und 165 an Bartlmä Unger verkauft beziehungsweise vertauscht worden ist. Jakob Unger heiratete am 24. Jakob Unger, der Glaserer oder Klampferer war, kommt darauf November 1677 die Witwe des 1675, 1677, 1679, 1695 und in der Abrechnung von1695 vor. In Adam Lemerer. Er besaß einen halben Garten an der Schleifen, letztgenannter Aufzeichnung steht, dass er noch bis 1700 ge- der am 16. Juli 1700 dem Bal- zahlt hat, worauf ihm Balthasar Mayr im Besitze folgte, der thasar Mayr zugeteilt wurde. ebenfalls Glaserer war. Derselbe besaß das Haus noch im Jahre 1737. In der Ratssitzung vom 28. Dezember 1739 erlegte so- dann Franz Camerlander, Goldarbeiter, den Kaufschilling für Ratsprotokoll vom 18. März 1778: Der 99jährige Goldarbei- das Glasererhäusl in der Unteren Stadt. ter Franz Kamerlander übergibt Am 29. März 1740 übernahm er dasselbe samt kleinem Garten das Haus seinem Sohn Josef, nach Balthasar Mayr selig. Nach dem Kataster von 1740 han- und zwar das Haus um 100 delte es sich um ein geringes Haus mit 30 Klafter Garten, wel- Gulden, den Baumgarten um ches ehevor die Schleinzerische Brandstatt gewesen war. Wo- 400 Gulden. Nach den Steuerregistern zahlte rauf sich diese Bezeichnung gründet, lässt sich nicht herausfin- Franz Kamerlander noch 1768, den. Um eine Verwechslung mit der Georg Schleinzerischen bei 1781 heißt es Josef Kamerl- Brandstatt handelt es sich dabei nicht, da beide im Kataster von ander in Villach von seines 1740 nebeneinander angeführt sind. Camerlander ist auch 1755 Vaters Haus und und 1760 als Besitzer angegeben. Goldschmiedgerechtigkeit.

Im Jahre 1786 zahlte der Weltpriester Hochwürden Sylvester 1784:Anna Maria Kamerlander Detl von dem Goldschmiedischen Haus. Ihm folgten laut und erst 1785 Sylvester Detl, Grundbuch Magdalena Albertin, dann Schlossbenefiziat Jakob Weltpriester, vom Schneider, Vinzenz Torgler, Thomas Torgler und Johann Schi- Goldschmiedhäusl. witz.

Das Urbar von 1792 hat gleichfalls den Sylvester Tetl, das Par- zellenverzeichnis von 1829 Thomas Torgler und das Häuser- verzeichnis von 1858 den Johann Schiwitz. Von demselben erwarb das Haus die Firma Offner. In den letz- ten Jahrzehnten wurde statt demselben das jetzige zweistöckige, einen größeren Flächenraum einnehmende Gebäude aufgeführt.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses nach Jo- hann Schiwitz die Firma Offner an.

Es handelt sich dabei um jene Realität, die im Grund- buch des Bezirksgerichtes

419 Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 41, Baufläche 52 eingetragen ist und die heute die Anschrift 9400 Off- nerplatzl 1A hat. In diesem ehemaligen Haus Nr.160 wurde bis zur „grundbücherlichen Neuordnung der Offnerrealitäten“ (am 25. Juli 1968 wurden die neuen Zuschreibungen getätigt und die alten Ein- tragungen als gutsbestandslos gelöscht. Vgl. bei Nr.139) die soge- nannte„Eisenabteilung“ geführt, bis diese in den neuen Baumarkt an der Spanheimer Straße übersiedelte.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 152.

Danach waren seit 1858 Besitzer dieser Realität: Am 21. April 1872 kaufte Frau Karolina Martinz, die Tochter des

Alois Offner dem Johann Schiwitz das Gebäude samt Grundflächen ab und übergab dies alles am 2. April 1896 ihrer Tochter Caroline Swatek. Am 22. Dezember 1902 wurde die Liegenschaft dem Paul Swatek eingeantwortet, und am 27. Juli 1931 den zu diesem Zeitpunkte noch minderjährigen Paul und Robert Swatek. Am 3. September 1946 ging Roberts Besitzhälfte an Karin Elfriede Swatek seit 1966 verehelichte Niedersüß, und gemäß Auseinanderset- zungsvertrag vom 25. Juli 1968 ging auch Pauls Anteil an Karin Nie- dersüß und weiter aufgrund des Einbringungsvertrages vom 29. März

1974 an die Firma I.M.Offner GesmbH.

Heute am 1. Jänner 2000 ist noch immer die Firma Offner GesmbH (Bevollmächtigter Dr. Helmut Niedersüß) Besitzer dieser Liegenschaft, die an die Handelskette Julius Meindl ver- mietet ist, die dort ein Feinkostgeschäft betreibt. Nördlich an- grenzend befindet sich ein Kundenparkplatz (Siehe bei Nr.141)

161 KALTSCHMIED

420

1755: 124;1760: 108; 1786: 64; 1792: 64/161

Über dieses erste Haus in der heutigen Herrengasse, vormals Vieregggasse benannt, haben wir vollkommen verlässliche Da- ten wohl erst seit 1720. Wenn man jedoch vom Steuerregister von 1675 an die Nummern sämtlicher Häuser in dieser Gegend greift, so bleibt in den Registern von 1675, 1677 und 1679 zwi- schen den Nummern 183 und 184 ein Haus übrig, ebenso im Register von 1695 und der Abrechnung von 1690 eines zwi- schen 184 und 102. Welches Haus in der Abrechnung Nr.5 dazupasst, lässt sich nicht bestimmen.

Das Haus nun, für welches keine andere Nummer sich findet, ist wohl mit großer Wahrscheinlichkeit das vis a vis der ange- führten Gebäude gelegene Haus Nr.161, da auch sonst in die- sen Aufzeichnungen die Häuser in der Weise eingetragen sind, dass auf ein oder mehrere Häuser der einen Seite stets die ent- sprechenden Gebäude der anderen Seite folgen. Dementspre- chend lässt sich wohl fast mit Sicherheit sagen, dass das heutige Haus Nr.161 jenes Gebäude war, von dem es im Register von 1675 heißt: Paul Polsinger vom Tifnerischen Häusl. Es fällt dabei höchstens die Bezeichnung „Häusl“ auf, die heute eher auf Nr.162 als auf 161 passen würde. Für 162 haben wir jedoch, wie unten gezeigt werden wird, auch aus dieser Zeit eine voll- kommen zusammenhängende Reihe von Besitzern, und andrer- seits kann das Gebäude im Jahre 1675 auch eher den Eindruck eines Häusels gemacht haben, als heute, wo es zwar auch nicht zu den großen, aber eben so wenig zu den absolut kleinen Häu- sern der Stadt gehört. In den Jahren 1677 und 1679 steht an derselben Stelle der Register: Paul Polsingers Witwe und Erben vom Tifnerischen Häusl. Versuchen wir es in derselben Weise in den Registern von 1695 und der im Jahre 1690 angelegten Abrechnung den Besitzer dieses Hauses festzustellen, so kommen wir auf den Bäcker Hans Bärtl und von 1698 an bis 1706 den Bäcker Andreas Furt- ner. Hans Bärtl war früher Besitzer des Hauses Nr.30 in der Oberen

Stadt und des Hauses Nr.171. Über das eigentümliche Verhält- nis desselben zu Furtner, entstanden dadurch, dass Andreas Furtner die Witwe des Bärtl und der Vater des Furtner eine Tochter Bärtls aus erster Ehe heiratete, wurde schon oben bei Haus Nr.128 Näheres erwähnt.

Auf Hans Bärtl wäre sodann Christian Unterseyrer, ein Tisch- ler, gefolgt, der 1720, 1734, 1737, 1740 und 1755 als sicherer Besitzer dieses Hauses nachzuweisen ist. Im Jahre 1766 gehörte dasselbe dem Paul Löbl, der dasselbe laut Ratsprotokoll vom 7. September 1784 samt einer Lodenwalch übernahm.

Dann folgte laut Stiftbuch von 1786 der Uhrmacher Sebastian Onitsch und laut Grundbuch dessen Frau Theresia Onitschin,

421 die einen Stefan Ludl heiratete, des letzteren Stiefsohn Anton 7. März 1755: Dem Sebastian Onitsch, dann Johann Pietschnig. Das Urbar von 1792 hat den Onitsch, Uhrmacher, wird sein Haus eingeantwortet, den Paul Sebastian Onitsch, dann einen Michael Onitsch und einen Ma- Löblischen Pupillen soll er die thias Ludl. In den Jahren 1829 und 1858 findet sich ebenfalls Interessen zahlen. der Name Johann Pietschnig.

Als letzten Besitzer dieses Hauses gibt Dr. Wittmann für das

Jahr 1858 einen Johann Pietschnig an.

Es handelt sich bei diesem Hause ohne Zweifel um jenes, das Im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 61, Baufläche 104 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Herren- gasse 3 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer

153. Danach gab es auf diesem Hause seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer: Dr. Wittmann erliegt einem Irrtum, wenn er sagt, dass Johann Pietschnig im Jahre 1858 Besitzer dieser Liegenschaft gewesen wäre. In Wahrheit ging der Besitz aufgrund eines Schenkungs- vertrages schon am 27. Dezember 1843 auf die Ehegattin des Johann Pietschnig, Josefa Pietschnig über, sodass 1858 schon diese Besitzerin dieses Hauses gewesen ist. Einige Jahre später, heiratete Josefa Pietschnig einen Valentin

Kaltschmied, und gemäß des aus diesem Grunde geschlossenen Ehevertrages wurde der neue Gatte Hälftebesitzer an diesem Hause. Valentin Kaltschmied (das Haus hat bei Dr. Wittmann ja auch diesen Namen) dürfte um einiges jünger gewesen sein als Josefa Kaltschmied verwitwete Pietschnig, denn nach ihrem

Tode wurde der Besitz am 1. September 1864 dem Valentin Kaltschmied eingeantwortet, der somit Alleinbesitzer wurde. Am 3. November 1908 folgte ihm ebenfalls durch Einantwor- tung sein Sohn Valentin Kaltschmied jun. nach. Dieser ehelich- te eine Edeltraud, und nach seinem Tode erbte diese und der noch minderjährige Sohn Karl Kaltschmied am 7. Mai 1928 die Realität, die nun also zwei Hälftebesitzer hatte. Am 16. Juni 1947 bzw. am 4. März 1950 kam es zu komplizierten Erbteilun- gen unter den Nachkommen, die die Realität schließlich an die Hypo Immobilien- und Bauconsult GmbH, 9020 Klagenfurt,

Alpen Adria Platz 1 verkauften. Diese ließ das Gebäude im August 1971 schleifen und errichtete an seiner Stelle ein modernes Park- und Geschäftshaus.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist oben genannte Firma noch immer im Besitze des Hauses, in dem neben dem Parkhaus die A&M Plus Bücherläden GmbH, das Schuhgeschäft Erich Baltzer und die Francobox-TextilhandelsGesmbH untergebracht sind.

422 162 JAKSCHE

1755: 125; 1760; 109; 1786: 65; 1792: 65/162

Die älteste hierher gehörige Nachricht steht im Ratsprotokoll vom 16. November 1663: Danach sagten Michael und Andreas Schadenweniger den Kauf um das Liebmanische Häusl in der

Vieregggasse an. Christof Liebmanische Erben sind in der Ab- Im Ratsprotokoll vom 12. De- rechnung Nr.5 in der Nähe von 183, also fast vis a vis von 162 zember 1662 wird erwähnt, dass angeführt. Jedoch nur auf einem ganz leeren Blatt. Dagegen das Liebmanische Haus fast zahlte nach einer weiter vorne nach 164 stehenden Eintragung eingeht. Michael Schadenweniger Steuern für 1668, dann Andreas Nr.162 wurde im Jahre 1581 Schadenweniger einen Teil der Steuern für 1668 und die für von Pfarrer Simon Hamer er- 1669, Capital und Zinsen von 1664 bis 1669 vom Kaufschilling baut. Siehe auch V a. einen Rest für seinen Vater und am 29. November 1677 auch die Steuern für 1670 bis 1676. Diese Aufschreibung gehört of- Ratsprotokoll vom 24. April fenbar, wie aus den Zinsen des Kaufschillings eindeutig hervor- 1742: Andreas Scheuerer, Kürschnergeselle, hat von Ursu- geht, zu dem von den Liebmanischen erworbenen Häusl, wel- la Posautz Haus und ches nach den späteren Eintragungen mit Nr.161 identisch ist. Kürschnergerechtigkeit gekauft. Nach den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 zahlte dafür Andreas Schadenweniger. In der Abrechnung von 1690 steht: Dagegen Ratsprotokoll vom 26. Christian Größing vorhin Andreas Schadenweniger bis 1698, Juni 1742: Mathias Martin Lichtenegger hat von der Ursula am 29. September 1698 dem Kürschner Michael Posautz ver- Posautz Haus und kauft. Im Register von 1695 kommt Michael Größing vor, 1720 Kürschnergerechtigkeit gekauft bereits Posautz, der sich auch in den Jahren 1734 und 1737 fin- und wird als Bürger aufgenom- det. men. Ihm folgte nach dem Kataster von 1740 der Kürschner Jakob

Posautz, dann in den Jahren 1755, 1760 und 1786 Josef Lichte- negger, der gleichfalls das Kürschnergewerbe betrieb. Durch Ehe mit Maria Anna Lichtenegger erwarb laut Grundbuch Josef Wippaunig dieses Haus. Dann kam dasselbe nacheinander an Franz Detl, Jakob Ellersdorfer, Augustin Gichl, Johann Stein- metz, Agathe Lagerin, Thomas Pöschl, Johann und Therese Steinmetz, Maria Kamper und im Jahre 1858 an Maria Widenschek.

Maria Widenschek ist laut Angabe von Dr. Wittmann die Besit- zerin dieses Hauses im Jahre 1858.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere

Stadt als gutsbestandslos gelöscht wurde, da es nach dem Er- werb durch die Volksbank und dem Abriss im August des Jahres 1971 der Einlagezahl 61 zugeschrieben wurde. Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer

154.

423

Danach gab es bis zur Demolierung seit 1858 auf diesem Hause folgende Besitzer: Auch hier sind Dr. Wittmann sichtlich einige Daten nicht zur Verfügung gestanden, denn laut Grundbuch des Bezirksgerich- tes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt ging die Lie- genschaft schon am 6. April 1834 aufgrund des zwischen der

Maria Kamper verehelichte Widenschek und Georg Widenschek geschlossenen Ehevertrages zur Gänze auf diesen über. Maria Widenschek überlebte ihren Gatten aber um einige Jahre, und so wurde ihr die Realität nach abgeschlossenem Erbverfahren am 17. Mai 1883 wieder eingeantwortet.

Mit Wirkung vom 24. September 1889 erbte eine Theresia Wesely (vielleicht eine verheiratete Tochter?) das Haus, und am 24. August 1900 kaufte es ein Josef Wesely. Knapp fünf Jahre später am 4. April 1905 kaufte es der Schuh- machermeister Franz Jaksche. Er und sein Sohn Franz Jaksche jun., der Haus und Betrieb am 4. Jänner 1940 übernahm, bau- ten den Gewerbebetrieb im Laufe der Jahre zur zweitgrößten Schuhfabrik in der Stadt aus, die aber in den 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts wie auch die „Planet“ den Betrieb einstellen musste.

Deshalb verkaufte Franz Jaksche, der nach dem 2. Weltkrieg auch in der Kommunalpolitik an vorderster Stelle tätig war, die Liegenschaft der Volksbank Wolfsberg, der späteren Hypo Al- pe-Adria, die die Gebäude, wie oben erwähnt, schleifen ließ, und ein neues Haus errichtete

Heute ist das genannte Geldinstitut noch immer im Besitze der Realität. (Vgl. Bei Herrengasse 3).

424

163 STOCKER

1755: 100; 1760: 84; 1786: 66; 1792: 66/163

Dieses Haus ist in den vorhandenen Aufzeichnungen zuerst bei der Abrechnung Nr.5 als Eigentum des Ruepp Pesendorfer von 1668 bis 1672 bezeichnet. Derselbe dürfte wie seine Nachfolger wohl ein Lederer gewesen sein, wie ja auch die ganze Kreuz- gasse früher Lederergasse hieß. Von 1673 an gehörte das Haus dem in den Registern von 1675, 1677 und 1679 sowie auch in der Abrechnung von 1690 noch Gerichtsprotokoll vom 27. Fe- genannten Veit Puechpaur. Im Jahre 1695 zahlte dann dessen ber 1674: Veit Puechpaur soll Witwe Veronika die Steuern, die laut Ratsprotokoll vom 4. Sep- das, was er für das Pessendorferische Haus noch tember 1696 sich mit Veit Ulbing /:siehe auch bei Nr.100:/ ver- schuldig ist, über Anrufen des heiratete. Im Ratsprotokoll vom 9. August 1696 wird ausdrück- Valentin Proßnig und der lich erwähnt, dass er Lederer war und außer der Witwe Sporrerin nicht dem Pesendorfer Puechpaurs auch Haus und Werkstatt desselben übernahm. Er zahlen, sondern dem Gericht verkaufte dann am 8. Mai 1703 das Haus im Lederergassl der erlegen.

Jungfrau Maria Fraunstorferin. Ob dieselbe mit der Schwarzin jetzo Leimgruberin identisch ist, lässt sich nicht mit Bestimmt- heit sagen. Die Abrechnung von 1690 gibt an, dass das Haus damals noch dem Puechpaur gehörte. Dabei steht in Überein- stimmung mit dem eben Abgeführten: Veit Ulbing ist nichts schuldig, insgleichen Maria Fraunstorferin, anjetzo Josef Schwarz für 1705 und 1706. Letzterer verkaufte das Haus an Bamberg, welches dasselbe als Wohnung des Freimanns verwendete. Es diente diesem Zwecke noch zur Zeit der Anlegung des Stiftbuches von 1786. Im

Grundbuche von 1792 gehörte es bereits einem Mitgliede der Familie Stocker. Josef Stocker erwarb es vom K.u.K. Banko- Oberamt. Derselbe war wie sein Sohn Lorenz und der gegen- wärtige Besitzer Schuhmacher.

Hier gibt Dr. Wittmann keine Auskunft, wer diese Liegenschaft im Jahre 1858 besessen hat. Er nennt nur die Familie Stocker,

Schuhmacher, die sie schon 1792 besessen habe.

Es handelt sich bei diesem Hause aber ohne Zweifel um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastral- gemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 63, Baufläche 88 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Kreuz- gasse 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der

Nummer 155.

425

Eine Rekonstruktion der Besitzverhältnisse im Anschluss an die Angaben von Dr. Wittmann ergibt etwa folgendes Bild:

Nach Wittmann kaufte ein Josef Stocker, Schuhmacher, das Haus spätestens im Jahre 1792 vom K.u.K. Banko, der Behörde also, die die von Bamberg vom Hause Habsburg 1755 erwor- benen Besitzungen verwaltete. Wittmann nennt auch einen Sohn des Josef Stocker mit dem Namen Lorenz. Dann klafft aber eine

Lücke, denn es ist nicht bekannt, ob der am 15. April 1847 auf- grund eines Übergabevertrages als Besitzer im Grundbuch auf- scheinende Anton Stocker ein Sohn des oben genannten Lorenz war. Jedenfalls wurde die Realität dann nach dem Tode des Anton

Stocker am 11. September 1883 der Witwe des Anton Stocker Elisabeth Stocker eingeantwortet. Diese Stockers hatten sichtlich viele Kinder, daher wurde der Besitz nach dem Ableben von Elisabeth Stocker in neun Teile gestückelt und so den Kindern Walburga Denk geborene Stock- er, Katharina Eberwein geborene Stocker, Maria Ronacher geborene Stocker, Raimund Stocker, Julius Stocker, Othmar Stocker, Franz Stocker, Dr. Karl Stocker und Anton Stocker eingeantwortet. Dieser oben genannte Anton Stocker ist wohl der bei Dr. Witt- mann (seine Aufzeichnungen stammen ja aus dem Jahre 1912) erwähnte „gegenwärtige Besitzer“, und ihm gelang es, bis zum 22. Dezember 1912 alle übrigen Besitzanteile durch Kauf an sich zu bringen, sodass die Liegenschaft wieder einen Alleinbe- sitzer hatte.

Am 13. Oktober 1925 erbte dann ein Othmar Stocker die Reali- tät, die am 23. August 1935 an dessen Ehegattin Josefine Stock- er überging. Am 12. Mai 1941 kauften Agnes und Ludwig Raffeiner je zur Hälfte dieses Haus, verkauften es aber am 3. November 1958 dem Franz Jaksche, der ja auch Haus Nr.162 besaß. Franz Jak- sche ließ das Haus neu bauen und bewohnte es seit dem Jahre 1964 selber, da er ja dann sein Haus in der Herrengasse der Volksbank verkaufte. Am 9. Juli 1973 übergab Franz Jaksche die Liegenschaft seinem Sohne Franz, der mittels eines Schen- kungsvertrages am 1. Juli 1986 die Hälfte seiner Frau Friede- rike Jaksche abtrat.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Christa Friederike Jaksche, Mag. Friederike Häfele geborene Jaksche, Mag. Eva Pröll ge- borene Jaksche und Mag. Christa Reinecke geborene Jaksche zu gleichen Teilen im Besitze dieser Liegenschaft.

426

164 PFUNDNERVILLA dann GEORG

1755: 102, 1760: 86; 1786: 67; 1792: 67/164

In der Abrechnung Nr.5 steht als Besitzer dieses Hauses Veit Weißenegger von 1668 an. Derselbe kommt auch in den Regis- tern von 1675, 1677 und 1679 vor. In der Abrechnung von 1690 sind von 1677 an bis 1699 dessen Witwe Maria und die Erben eingetragen. Das Register von 1695 hat bereits auch die Erben der Maria Weißeneggerin. Zu den letzteren scheint auch der Lederer Jakob Khöttinger gehört zu haben, da laut Ratsproto- koll vom 30. Oktober 1703 Peter Lischkutin von den Erben desselben das Weißeneggerische Haus kaufen wollte. Im Jahre 1720 war dasselbe jedoch im Besitze des Lederers Hans Georg Sinn, der auch das Haus Nr.137 für Eigen nannte. Lischkutin dürfte also vielleicht nicht als Käufer angenommen worden sein, (etwa deshalb, weil er kein Lederer war?). Sinn wird dann noch 1734 und 1737 als Besitzer dieses „Hauses“ genannt. Dasselbe muss dann abgebrannt sein, denn nach dem Kataster von 1740 waren hintereinander Lederer Hans Georg Sinn, Franz Haselroithner, die Koglerin, Schlosserin, Karl Otto und Mathes Fehler Eigentümer einer an Stelle dieses Hauses befindlichen „Brandstatt zu 112 Klafter, worin annoch eine abgebrannte Le- dererwerkstatt, die Weißeneggerische Brandstatt genannt“. Haselroithner, Otto und Fehler waren ebenfalls Lederer. Die Koglerin, Schlosserin, war Kunigunde, die Frau des Schlossers Kogler und Witwe des Schlossers Gabriel Widtmann, beide Besitzer des Hauses Nr.45, eine geborene Poletnig. Gabriel Widtmann oder seine Frau müssen irrtümlich am Besitze des Weißeneggerhauses beteiligt gewesen sein, denn in der Ratssit- zung vom 8. Jänner 1745 kauft der Lederzurichter Carl Andrä Otto, der oben genannte Besitznachfolger der Koglerin, von Jeremias Tempe als Curator der Gabriel Widtmannischen Kin- der die Weißeneggerische Brandstatt, worauf er Bürger wurde und einen Baum am Priel pflanzte. 25 Gulden von dem Kauf- schilling behielt Tempe als Curator der Kinder, der übrige Kaufschilling wurde am 23. Juli 1745 der Kunigunde Koglerin ausgefolgt. Carl Otto wird dann auch 1755 als Besitzer genannt. Ihm folgte 1760 Mathias Fehler. Derselbe besaß auch den südlichen Teil des Hauses Nr.138, mit dem Nr.164 von da an durch längere Zeit vereinigt blieb, während es unter Haselroithner zu dem rückwärtigen Teile von Nr.138 gehörte. Diese Lederer, die in ihren Anteilen von Nr.138 nur wenig Raum zur Verfügung hatten, scheinen eben einen Teil ihres Gewerbes auf Nr.164 betrieben zu haben. Im Jahre 1786 zahlte Ignaz Urakh von Nr.164, damals als Häu- sel bezeichnet. Derselbe hatte nach dem Grundbuche dieses

427 ganz freistehende Gebäude von seinem Stiefvater Mathias Fel- ler geerbt und kommt auch noch 1829 vor. Im Häuserverzeich- nis von 1858 steht Franz Urakh. Nach oder unter demselben gelangte das Haus in den Besitz der Familie Pfundner.

Dr. Wittmann nennt für 1858 einen Franz Urakh als Besitzer dieses Hauses und gibt an, dass es zu dieser Zeit an eine Fami- lie Pfundner gelangt sei.

Jedenfalls handelt es sich dabei um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt, unter der Einlagezahl 64, Baufläche 89/1 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Kreuzgasse 3 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 156.

Danach sind seit dem Jahre 1858 auf diesem Hause folgende Besitzer feststellbar: Auch hier sind die Angaben von Dr. Wittmann zwiespältig. Es kann nicht festgestellt werden wann die Liegenschaft von Franz

Urakh auf Ferdinand Pöllinger übergegangen ist, der bis zum 23. Jänner 1873 als Besitzer eingetragen ist. Mit diesem Datum gehen die Besitzrechte an diesem Hause aufgrund einer öffent- lichen Versteigerung von Ferdinand Pöllinger auf Michael Pfundner über, und am 11. Jänner 1887 erbte dessen Witwe

Maria Pfundner die Realität. Am 23. Juli 1904 folgte dann eine Anna Pfundner. Eine(r) dieser Pfundners muss wohl aus dem „Häusel“ durch einen großzügigen Neubau die bei Dr. Witt- mann erwähnte „Pfundnervilla“ gemacht haben. Jedenfalls wurde die Realität am 23. Juli 1912, dem Jahr aus dem Wittmanns Häuserchronik stammt, versteigert und ging an den Meistbieter Josef Mostböck, der sie aber schon am 17. De- zember 1916 dem Thomas Müller verkaufte. Am 18. Mai 1923 kaufte das Haus ein Leopold Lindner gemein- sam mit dem Ferdinand Raffalt je zur Hälfte, doch schon am 12.

Mai 1925 wurde es wieder versteigert. Karl Schweizer hieß nun der neue Besitzer, der im Süden von Klagenfurt das Gut Fich- tenhof besaß. Am 18. April 1963 ging der Besitz aufgrund eines gültigen Tes- tamentes bzw. eines Erbübereinkommens an den minderjähri- gen Hannes Schweizer, der das Haus dann am 15. Dezember 1971 der Liselotte Deutschbein verkaufte. Wie es nun weiter- ging, kann hier nur vermutet werden. Liselotte Deutschbein, die in St. Ruprecht bei Klagenfurt ansässig war, scheint den Besitz

428 einem Karl Noswitz, wohnhaft in 9020 Klagenfurt St. Ruprechter Straße 120 übergeben zu haben, wobei nicht fest- stellbar ist, ob und in welchem Verwandtschaftsverhältnis die beiden stehen.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist das Haus noch immer im Besitze des Karl Noswitz, der es an türkische Familien vermietet hat.

Das Haus sieht sehr verfallen aus.

429 165 FELLERHÄUSL jetzt SOTLSCHEK

1755: 101; 1760: 88; 1786: 68; 1792: 68/165

In der Abrechnung Nr.5 ist bei diesem Hause die Mathes Fried- richsche Wittib, jedoch ohne Angabe einer Steuerleistung, an- gegeben. Noch früher gehörte es dem Bartl Unger. Dieser ver- wechselte laut Ratsprotokoll vom 24. Juli 1643 sein Haus im Lederergassl gegen ein Aufgeld von 200 Gulden mit der Juritschischen Behausung (Nr.160) des Gschmeidlers Friedrich und dabei liegendem Gärtl. Nr.165 gehörte also von 1643 an dem Mathes Friedrich, dem zur Zeit der Anlegung der Abrech- nung Nr.5 bereits seine Witwe gefolgt war. Laut Gerichtsprotokoll vom 16. Juli 1668 wurde dann das Gschmeidlerische Häusl dem Christian Fraunstorfer gerichtlich eingeantwortet. Ein Christof Fraunstorfer, wohl derselbe, steht in den Steuerregistern von 1675 und 1677 zwischen den Häu- sern Nr.163 und 164, an einer Stelle, an der sich im Register von 1679 niemand befindet. Dafür lesen wir in diesem Register zwischen den Häusern Nr.48 und 51 einen Christof Meyer, der für seine „Handtierung item vom Friedrichschen Häusl in der Lederergasse“ zu zahlen hatte.

Derselbe besaß bis dahin das Haus Nr.47, das er und seine Frau Magdalena am 22. September 1679 dem Peter Pluech verkauft hatten. Das Haus Nr.165 war also nach 1677 in den Besitz des Christof Meyer gelangt, wahrscheinlich erst, kurz bevor er sein früheres Haus verkauft hatte. Laut Ratsprotokoll vom 12. De- zember 1681 verkaufte Magdalena Meyerin das Friedrichsche Häusl dem Sporrer Paul Markhut, der am 25. Juni 1692 eine Schwarzfärberstochter mit dem Taufnamen Elise ehelichte. Markhut erscheint als Besitzer dieses Hauses 1695, 1720 und 11. August 1772: Für das Zim- 1734. In den Jahren 1737 und 1740 finden wir seine Witwe, mermeisterische Haus werden der Maria Anna Scheronin 200 welche laut Ratsprotokoll vom 24. Jänner 1738 den Sporrer Gulden gezahlt, wovon letztere Anton Täubl heiratete. Ebendaselbst steht am 18. April 1744, dem Josef Altersperger für das dass Anton Mathes Täubl das Haus der Catharina Markhut Sporrerische Häusl 180 Gulden übernahm. Als ihr Besitznachfolger wird er im Kataster von zahlt. 1740 genannt, wo dabei steht, dass ihm das Haus mit 12. Oktober 1772: Hauskauf Sporrerschmiede und eine öde Ledererwerkstatt „gleichbei dem zwischen Anna Maria Drachsler über der Gasse“ gehöre. Über diese Ledererwerkstät- Scheronin und Josef Altersper- te sind andere Angaben nicht vorhanden. ger wird ratifiziert. Auf Täubl, oder Teubl, wie er später stets geschrieben wird, der sich auch in den Jahren 1755 und 1760 findet, folgte 1786 der

Stadtzimmermeister Bartlmä Scheronig. Das Grundbuch von 1792 besagt, dass dieses Haus der Anna Meyerin, jetzt verehe- lichte Ranftelshoferin gehöre, die es von ihrem ersten Mann habe, und dass es südlich an die dem Lederer Fischer gehörige Ledererhütte grenze, im übrigen aber freistehe.

430 Das Urbar von 1792 nennt als Besitzer den Papiermacher En- gelbert Mayr und dann eine Anna Mayr. Letztere ist jedenfalls die obige Ranftelshoferin, die auch noch 1829 als Besitzerin vorkommt. Ihr folgte nach 1858 Martin Resch.

Bei Dr. Wittmann finden wir als letztgenannten Besitzer dieses Hauses den Martin Resch.

Jedenfalls handelt es sich dabei um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt mit der Einlagezahl 65, Baufläche 91 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Kreuzgasse 7 hat.

Die Ersteintragung im genannten Grundbuch erfolgte aufgrund der Eintragungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 157.

Danach haben folgende Personen dieses Haus nach 1858 be- sessen:

Wann und wie die Liegenschaft von Martin Resch an Josef und Maria Höller gelangt ist, kann hier nicht gesagt werden. Jeden- falls wurde sie versteigert und ging am 2. Feber 1876 an den Meistbieter Franz Sotlschek, der zu dieser Zeit schon einige andere Objekte in der Stadt und in der Umgebung besaß.

Nach dem Tode des Franz Sotlschek erbte am 20. Jänner 1911 die Gertraud Sotlschek, wohl die Witwe, das Haus, und von ihr ging es am 2. August 1918 durch Einantwortung an Dr. Robert Sotlschek über. Am 6. April 1923 erwarb die „Lederfabriks-Aktiengesellschaft vormals Sotlschek“ die Realität käuflich, doch schon vier Jahre später wurde die Liegenschaft am 26. April 1927 versteigert. Als neue Besitzerin finden wir mit diesem Datum die Liselotte Schweizer, später verehelichte Deutschbein.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Karl Noswitz, wohnhaft in 9020 Klagenfurt, St. Ruprechter Straße 120 Besitzer dieses Hauses, das fast leer steht.

431 166 PLOETZ

1755: 103; 1760: 87; 1786: 69; 1792: 69/166 29. April 1768: Catharina Pachschmiedin, In der Abrechnung Nr.5, dann in den Steuerregistern von 1675, Drechslerswitwe, übergibt Haus 1677 und 1679 ist Adam Haith als Besitzer angegeben. Ihm und Gerechtigkeit ihrem Sohn folgte laut Ratsprotokoll vom 20. März 1691 sein Schwager, der Johann Salzmann.

Fleischhauer Bärtl Mitteregger. In der Abrechnung von 1690 Johann Pachschmied wurde in finden sich daher beide Namen. Mitteregger wird uns auch der Sitzung vom 26. Mai 1730 1695 und 1720 genannt. Im Register von 1734 zahlt bereits der als Bürger aufgenommen und Drechsler Johannes Pachschmied vom Mittereggerschen Hause. erhielt am 11. Oktober 1730 die Ebenso in den Jahren 1737, 1740, 1755 und 1760.Im Jahre 1786 Mittereggerische Brandstatt. wird bereits sein Nachfolger, der Drechsler Johann Salzmann 12. Oktober 1772 Hauskauf angeführt, der das Haus laut Grundbuch von 1792 von Anna zwischen Josef Salzmann und Seronin übernommen hatte. Maria Anna Scheronin wird Seine Besitznachfolger waren Anna Salzmannin und Franz ratifiziert. Plaschitz.

Hier finden wir bei Dr. Wittmann die Namen Anna Salzmannin und Franz Plaschitz ohne Jahresangaben, was eine ziemliche Unsicherheit bei der Fortführung der Besitzerreihe bewirkt.

Es handelt sich bei diesem Hause zweifellos um jenes, dessen

Einlagezahl im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt am 13. Feber 1973 der Einlagezahl 61 (Herrengasse 3) zugeschrieben und die bis da- hin bestehende EZ wegen Gutsbestandslosigkeit gelöscht wur- de, nachdem das Gebäude schon im August 1971 abgetragen worden war. Das neuerrichtete Gebäude hat heute die Anschrift 9400, Herrengasse 3.( Siehe dort)

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 158. .

Danach hatte das Haus seit 1858 folgende Besitzer:

Wann Franz Plaschitz die Liegenschaft von der genannten An- na Salzmann übernommen hat und ob dieser der direkte Nach- folger derselben gewesen ist, kann nicht genau gesagt werden.

Jedenfalls übergab Franz Plaschitz am 14. Jänner 1885 die

Realität seinem Sohne Franz Plaschitz jun., und am 17. Sep- tember 1888 kaufte sie dann die Maria Rainer später verehe- lichte Ploetz, die dem Hause auch den bei Dr. Wittmann ver- wendeten Hausnamen gab.

432 Am 4. Dezember 1929 kauften Theresia und Gottfried Pickl das Haus je zur Hälfte und verkauften es am 14. Dezember 1956 dem uns schon bekannten Franz Jaksche. Am 10. September 1970 (vgl. bei Nr.161 und 162) kaufte die Volksbank Wolfsberg GesmbH diese Liegenschaft.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist das Geldinstitut noch immer im

Besitze dieser Liegenschaft und hat auf diesen Parzellen ein Parkhaus mit Tankstelle errichtet. Das Geldinstitut hat inzwi- schen gewechselt. Heute ist die Hypo Immobilien- und Bauconsult GmbH, 9020 Klagenfurt, Alpen-Adria-Platz 1 die Besitzerin.

Fortsetzung von Dr. Wittmann zu diesem Hause:

Westlich von Nr.166 und nördlich von 167, an der Ecke, welche das Freymanngaßl, eine heute längst vergessene, aber durch keinen anderen Namen ersetzte Bezeichnung, mit der alten Vieregggasse, jetzt Herrengasse, bildet, befindet sich ein Gar- ten, dessen Raum früher ein Haus einnahm. Dasselbe gehörte von 1666 an laut Abrechnung Nr.5 den Erben des Schneiders

Hans Lenz. In den Ratssitzungen vom 12. März 1686 und 13. Mai 1687 wurde dann dieses ganz baufällige Haus dem Schuh- knecht Peter Solnig geschenkt, der auch 1695 als Besitzer des- selben vorkommt. Im Register von 1720, dann in den Jahren 1734, 1737 und 1740 wird noch von einer Solnigischen Brandstatt gesprochen, später geschieht diesem Haus keine Erwähnung mehr. Es dürfte wohl bei dem großen Brande von 23. März 1716 zugrunde gegangen sein und später nicht wieder aufgebaut worden sein.

433 167 (ohne Namen) 14. Juli 1758: Anton Koralt, Ratsbürger und Gürtler aus St. Andrä, kauft das Haus der 1755: 126; 1760: 110; 1786: 70; 1792: 70/167 Gürtlerswitwe Theresia Rothin.

Für dieses Haus zahlte nach der Abrechnung Nr.5 Oswald Mau- 17.August 1764: Anton Koralt rer bis zu seinem Tode im Jahre 1684, den Rest aber Anna will das Gürtlerische Haus be- Maurerin. Die Steuerregister von 1675, 1677 und 1679 haben sitzen. Augustin Gaismüller ist damit einverstanden. noch den Oswald Maurer, in der Abrechnung von 1690 steht aber Hans Maurers Witwe bis 1693, anjetzo Lorenz Roth. 20. Feber 1768: Josef Sablatnig Letzterer, ein Gürtler, kommt 1695 und 1720 vor, das Register bittet um Schätzung des Hauses, von 1734 hat seine Witwe, das von 1737 sowie die Aufzeich- welches Anton Koralt am 7. Juli nungen von 1740 und 1755 den Gürtler Balthasar Roth. Im 1756 gekauft hat. Geschieht. Sablatig soll 1/2 Jahr zahlen. Ratsprotokolle vom 27. März 1753 steht aber, dass Balthasar Roth sein Haus seinem Bruder Bartlmä überlassen habe. 5. Feber 1771: Gürtlermeister Im Jahre 1760 gehörte das Haus dem Anton Corald, 1786 dem Josef Sablatnig soll der verwit- Gürtler Josef Sablatnig des Inneren Rates. Auf ihn folgte nach weten Gürtlerin Therese Rothin dem Grundbuch Johann Sablatnig, dann nach dem Häuserver- eine Wohnung nach Kontrakt verschaffen. zeichnis von 1858 eine Anna Sablatnig und von diesem Jahre an wieder ein Josef Sablatnig.

Dr. Wittmann nennt hier als letzten Hausbesitzer einen Josef Sablatnig, der einer Anna Sablatnig gefolgt sei.

Es handelt sich bei diesem Hause sicher um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit dem Datum 13. Feber 1973 der Einlagezahl 61 (heute 9400, Herrengasse 3 vgl. bei Nr.166)) zugeschrieben und die bis dahin bestehende Einlagezahl als gutsbestandslos ge- löscht wurde, nachdem das Gebäude schon im August des Jah- res 1971 abgetragen worden war, wobei aber noch am 7. Sep- tember 1971 aufgrund eines Bestandsvertrages vom 23. August 1971 für die Zeit bis zum 31. Dezember 1999 ein Bestandsrecht für die BP Benzin- und Petroleum AG einverleibt worden war.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 159.

Danach können wir seit dem Jahre 1858 auf dieser Liegen- schaft folgende Besitzer feststellen: Laut dem Grundbuch des Bezirksgerichtes kaufte ein Josef Sablatnigg (!) am 31. Oktober 1849 diese Realität. Um welchen der beiden bei Dr. Wittmann genannten Josefs es sich handelt, kann nicht gesagt werden.

434 Jedenfalls folgte ihm aufgrund einer Verlassenschaftsabhand- lung am 9. Dezember 1889 eine Maria Sablatigg im Besitze nach. Am 27. Feber 1895 kauften dann je zur Hälfte Maria und Leo- pold Spreitzer die Realität und am 5. Feber 1941 erbten sie Leopold Spreitzer jun. und seine Schwester Maria Buchhaas geborene Spreitzer je zur Hälfte. Maria Buchhaas kaufte dann am 20. Jänner 1949 Leopold Spreitzers Hälfteanteil und war somit Alleinbesitzerin der Liegenschaft. Am 24. November 1952 kaufte der damals sehr umtriebige Franz Jaksche das Haus und verkaufte dieses am 10. September 1970 der Volksbank, die das Gebäude abtragen ließ und an seiner Stelle gemeinsam mit dem Gelände des Nachbarhauses Nr. 166 das dort schon erwähnte Parkhaus mit Tankstelle er- richten ließ.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind die Besitzverhältnisse noch im- mer so wie oben und bei Nr.166 erwähnt.(Siehe auch bei Her- rengasse 3)

435 168 (ohne Namen)

1755: 127; 1760: ?; 1786: 71; 1792: 71/168

In der Abrechnung Nr.5 steht der durchgestrichene Name Georg Hubmannische Witwe und darüber Georg Khögl von 1668 bis 1686, was jedenfalls hierher gehört, da Khögl im Steuerregister von 1675 unzweifelhaft als Besitzer von Nr.168 angeführt ist. Wahrscheinlich bezieht sich hierher auch die Eintragung im Ratsprotokolle vom 6. Juli 1638: Kaufbrief zwischen Lederer Georg Hubmann und Eva Salome Waitzin um die ihr vom Ehemanne Andreas Pratscher vererbte Behausung in der

Vieregggasse. Georg Khögl, ein Grünhafner, hat zwar auch am 4. November 1641 ein Puechhaberisches Haus in der Vieregggasse über- nommen, welches von Elias Engl auf seinen Bruder Urban ver- erbt und von diesem als Hutererhaus am 29. Juli 1639 an Sebas- tian Frieß verkauft, dann an Sigmund Zeiß weitergegeben und am 12. Juni 1641 dem Mathias Puechhaber verkauft worden war. Dabei ließe sich aber nicht erklären, warum Khögl in der Ab- rechnung Nr.5 an die Stelle des Georg Hubmann gesetzt wurde, während dies natürlich selbstverständlich ist, wenn er, wie oben angenommen, das Haus besessen hat, welches Hubmann von der Waitzin erworben hatte. Vielleicht war Letzterer als Lederer auch Besitzer der beim Hause Nr.165 erwähnten, im Jahre 1740 als „öde“ bezeichneten

Ledererwerkstätte „gleich beim Drechsler“ (166). Da dieses nach ihm auf einen Grünhafner übergegangen ist, könnte da- mals die Ledererwerkstätte aufgelassen worden sein. Das Steuerregister von 1677 hat statt Georg Khögl bereits des- sen Witwe. Im Steuerregister von 1679 steht dabei: Anjetzo 12. Jänner 1703: Jakob Vierlinger, Tischler, kauft das Mathes. Es ist aber daselbst alles durchgestrichen und durch Khöglische Haus. Paul Egger ersetzt, den wir bereits bei Nr.139 kennen gelernt haben. In der Abrechnung von 1690 steht Paul Egger, vorher Georg Khögl, nach 1702 an Tischler Jakob Vierlinger verkauft, Elisabeth Köglins Erben restieren von 1697 an. Nach dem Re- gister von 1695 zahlte Egger, der also zu diesen Erben gehört haben dürfte (er hatte jedoch am 7. August 1691 eine virgo Margareth Moosbauer geheiratet) die Steuern außer von seinem Hause (Hälfte von Nr.139) auch vom Khöglischen Hause. Am 18. April 1681 hatte Paul Egger, der wie sein Besitzvor- gänger Grünhafner war, das Köglische Haus schätzen lassen, weil er es selbst übernehmen wollte. Als er aber bald darauf Nr.139 unter der Bedingung erhielt, dort zu bauen, dürfte er vielleicht dorthin übersiedelt sein, da auch Nr.168 am 24. Jän- ner 1696 als baufällig bezeichnet wird. Auf welche Weise das- selbe schließlich hintangegeben wurde, ist nicht bekannt.

436 Es heißt in dieser Beziehung im Ratsprotokolle vom 29. Jänner 1702 lediglich: Hans Jakob Vierlinger, Tischler, erhält das Khöglische Haus in der Vieregggasse. Derselbe, seit 31. Jänner 1683 mit virgo Elisabeth Hilleprantin verheiratet, kommt als Besitzer in den Jahren 1720 und 1734 vor. Im letztgenannten Register steht dabei: Später zahlt Sulzer. Der Stöckelschneider Mathes Sulzer hatte nämlich laut Ratsproto- koll vom 29. Juli 1735 das Vierlingerische Haus gekauft. Er kommt auch 1737 und 1740 als Besitzer vor. Im Ratsprotokolle 5. November 1771: Büchsen- vom 18. April 1747 steht dann, dass er das Haus seinem Bruder schifter Josef Winkler soll auf Johann verkaufen möchte, der am 12. Dezember 1747 als Verlangen der Schneidermeiste- Lehmröstler und Häckselschneider bezeichnet wird. rin Anna Maria Minika das Der Kauf ist offenbar auch zustande gekommen, da 1755 und Stöcklschneiderische Haus in 8 Tagen räumen (gehört zu Haus 1760 Johann Sulzer bei diesem Hause angeführt erscheint. Ihm Nr.182). folgte laut 1786 der Greisler Georg Zellbacher, im Grundbuche stehen hier hintereinander: Oswald Zellacher (nicht Zellbacher) 29. Mai 1771: Josef Sulzer und von Maria Urbanin, Christian Blattnig, Bartlmä Kuner, Andreas sein Eheweib wollen ihr Haus in und Anna Felberger, Philipp Sallfellner, Georg Weinberger, der Vieregggasse verkaufen, das ihnen von der Minika laut Ge- Pongratz Nuck und Anton Raswornig. richtsprotokoll vom 17. No- Das Urbar von 1792 hat nur den Georg Zellacher und den Phi- vember übergeben wurde. (ge- lipp Sallfellner. Im Jahre 1829 ist ein Valentin Pongratz und hört zu Nr.182). 1858 Anton Raswornig angeführt.

Als letzten Besitzer dieses Hauses nennt uns Dr. Wittmann also den Anton Raswornig.

Es handelt sich bei diesem Hause unzweifelhaft um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 68, Baufläche 100 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Herrengasse

5 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 160.

Danach ergeben sich seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer: Wie und wann die Liegenschaft von Anton Raswornig auf Hele- na Schmied gekommen ist, kann nicht gesagt werden. Möglich wäre, dass diese eine verheiratete Tochter des Raswornig oder

seine wiederverehelichte Witwe gewesen ist. Jedenfalls übergibt diese Helena Schmied das Haus am 29. April 1877 aufgrund eines Tauschvertrages dem Karl Schmied, und am 12. August 1889 erbt es ein Josef Schmied.

437 Am 12. Feber 1890 kauften Rosina und Karl Schmied diese Re- alität zu gleichen Teilen, verkauften diese aber schon am 16.

September 1896 einem Theodor Rami und dieser schon 3 Jahre später am 16. Oktober 1899 einer Agnes Schleinzer. Und weiter ging das Kauf- und Verkaufskarussel. Agnes Schleinzer ver- kaufte nur zwei Monate nach dem Erwerb das Haus zu gleichen Teilen am 19. Dezember 1899 an Kunigunde und Mathias

Plach Am 1. Oktober 1916 erbte Kunigunde Plach die zweite Besitzhälfte und übergab am 27. November 1916 den Gesamt- besitz dem Johann Plach. Dieser tauschte die Liegenschaft am 17. November 1919 mit einer Anna Kohs, die zu dieser Zeit das Haus Nr.103 d.i.Bamberger Straße 5 innehatte (dort fehlt sie als eingetragene Besitzerin, es sei denn, die dort am 8. April 1903 angeführte Anna Nill ist mit Anna Kohs identisch oder es handelt sich um eine verheiratete Tochter der Nill). Am 23. Juli 1932 ging die Liegenschaft auf Josef Kohs über, und schließlich kauften am 22. Jänner 1981 Erna und Josef

Binder das Objekt zu gleichen Teilen.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Erna und Josef Binder noch immer die Besitzer, die im Nebenhause Herrengasse 7 ein Optikerfachgeschäft betreiben.

.

438 169 (ohne Namen)

1755: 128; 1760: 111; 1786: 72; 1792: 72/169

In der Abrechnung Nr.5 entspricht diesem Hause die Eintra- gung: „Thoman Lechnerische Wittib“, die durchgestrichen ist, und darunter „Simon Hofman 1672-1676“. Aus dem Gerichts- protokolle vom 10. November 1677 ist ersichtlich, dass Gregor

Winkler den Kürschner Simon Hofman, der ihm das Haus in der Vieregggasse abgekauft hatte, geklagt hat. Es dürfte endlich auch hierher auch eine Eintragung im Gerichtsprotokoll vom 9. August 1668 gehören, die berichtet, dass der Organist Mathes Lechner in Unterdrauburg im Jahre 1666 ein Haus in der

Vieregggasse hatte, das durch Kauf an Anton Conrad Eisen- schmied, dann Gregor Winkler und endlich an Mert Paltauf gelangte. Wenn beide Eintragungen sich wie wahrscheinlich auf Haus Nr.169 beziehen, so hätten wir uns den Zusammenhang mit

Bezug auf den Wortlaut der Abrechnung Nr.5 derart vorzustel- len, dass Mathes Lechner, der Erbe der Thoman Lechnerischen Wittib das Haus an Eisenschmied und dieser an Winkler ver- kauft hätte. Der Kauf zwischen letzterem und Paltauf dürfte sich wieder zerschlagen haben, worauf das Haus im Jahre 1672 von Hofman gekauft wurde. Dieser Zeitpunkt ist wenigstens hierfür anzunehmen, da Hofmann sonst wohl nicht von diesem Jahre an die Steuern gezahlt haben würde. Der Kaufbrief wurde jedoch sogar erst am 31. Jänner 1687 ausgestellt und hiebei dem Winkler das Fertiggeld geschenkt.

Simon Hofman selbst ist in den Jahren 1675, 1677, 1679 1690 3. Feber 1744: Peter Ganser, und 1695 als Besitzer eingetragen. Im Jahre 1720 steht „vom Maurer, bittet um die Hofmani- Hofmanischen Haus“, ohne dass der Steuerzahler (vielleicht sche Brandstatt, was befürwor- Bernhard Haratinger von Nr. 178) genau ersichtlich wäre. In tet wird. den Jahren 1734, 1737 und 1740 steht: „Hofmanische Brand- statt“, im letzten Jahre mit dem Zusatze: „Dann Peter Ganser ist öd“. Auffallenderweise ist das Hofmanische Haus bis 1737 nicht in der Reihenfolge eingetragen, sondern es folgen nacheinander die Nummern 170, 168, 169, und 167. Das Jahr 1740 hat die von uns angenommene Reihenfolge, im Register von 1755 steht die Nummer 167 zuerst, dann kommen 168, 170 und 169. Es wäre daher möglich, dass in Beziehung auf die hier vertretene Lage des Hofmanischen Hauses bzw. der Hofmanischen Brand- statt ein Irrtum vorliegt. Für die Richtigkeit derselben sprechen folgende Stellen: 3. September 1737 bittet Urban Altersperger,

Besitzer des Hauses Nr.178, der in der heutigen Kreuzgasse an den Garten von 169 angrenzt, um die Brandstatt unter des

Vierlingers Haus. Am 6. September 1737 wird dieselbe, da Al- tersperger nicht bauenwill, vorläufig dem Westiner um 1 Gul- den jährlich übergeben.

439 Am 10. Dezember 1737 heißt es dann, Paul Pichler (Besitzer von Nr.170) zahlt Zins vom Hofmanischen Garten in der Nach dem Steuerregister gehört dieses Haus in den Jahren 1755 Vieregggasse. Der Garten soll, wenn Urban Altersperger diese und 1756 dem Peter Kainz – Brandstatt nicht bauen will, samt Keller gegen 1 Gulden Dienst früher steht Ganser – 1759 und dem Herrn Westiner überlassen werden. 1764 dem Augustin Gaismüller, Die Hofmanische Brandstatt muss mit Rücksicht auf diese An- 1767 und 1768 der Maria gaben in der Vieregggasse an Nr.170 und in der Kreuzgasse an Urakhin und 1772 dem Anton Jänkh. Nr.171 gegrenzt haben, was tatsächlich der Fall ist, wenn die- selbe dem heutigen Hause Nr.169 entsprochen hat, und es muss Es gehört daher wohl hierher: daher angenommen werden, dass die Reihenfolge der Häuser Ratsprotokoll vom 30. August aus einem unbekannten Grund in dem Register von 1695 un- 1765: Hauskauf zwischen Au- richtig eingetragen und dann in derselben Weise bis zur Anle- gustin Gaismüller, Sockenstri- cker, und Maria Urakhin wird gung des Katasters von 1740 beibehalten wurde. ratifiziert und 19. Feber 1771: Im Jahre 1755 wird als Besitzer, conform mit der Bemerkung der zwischen Maria Urakhin bei 1740 Peter Ganser angeführt. Es sind aber auch hier wieder einerseits und Bartlmä Siegl die Häuser Nr.169 und 170 verstellt, was jedoch corrigiert ist. und Anton Jänkh andrerseits Im Jahre 1760 endlich ist bei Nr.169 Augustin Gaismüller als getroffene Hauskauf wird ratifi- ziert. Besitzer eingetragen, der nachweisbar von 1758 an das Haus Nr.170 besessen hat und bei 170 ein Peter Clänz, auch Kainz 8. November 1776: Josef Wolf, geschrieben, was dem Klange nach dem Peter Ganser vielleicht Hafnergeselle, heiratet die nicht ganz unähnlich ist, sodass auch hier Zweifel bezüglich der Maurerstochter Maria Kainzin richtigen Reihenfolge bestehen. mit Haus.

Erst mit dem Jahre 1786 beginnen wieder vollkommen verläss- 10. Juli 1778: Von Josef Wolf, liche Angaben. Danach besaß das Haus damals der Geschirr- Besitzer des Kainzischen Hau- händler Josef Wolf, Meolken. Was letztere Bezeichnung bedeu- ses in der Zöhrergasse. Er woll- tet, ist nicht klar. Das Urbar von 1792 nennt ihn Josef Wolf, te auch das von seinem Weib Kreuzhändler, und besagt, dass auf ihn der Grünhafner Johann ererbte väterliche Maurerhaus betreiben, was nicht bewilligt Lier folgte. Im Grundbuche steht: Johann Lier von den Johann wurde. Michael Müllerischen Conleuten, dann Rosa Lierin. Im Jahre 1829 ist Rosina Lier als Besitzerin genannt und im Jahre 1858 Simon Kramer.

Dr. Wittmann gibt hier als letzten Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 einen Simon Kramer an.

Es handelt sich dabei um die Realität, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 110, Baufläche 99/2 registriert ist und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Herrengasse 7 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 161.

440

Nach den Angaben im Grundbuch des Bezirksgerichtes hatte das Haus seit 1858 folgende Besitzer:

Hier scheint in den Angaben von Dr. Wittmann eine Lücke zu sein, denn laut Grundbuch des Bezirksgerichtes hat Simon Kramer die Liegenschaft laut Kaufvertrag vom 17. September 1848 von einem Mathias Muggi gekauft, der also wohl zwischen Rosina Lier und Simon Kramer als Besitzer einzureihen ist.

Am 8. August 1884 erbte Simon Kramers Tochter Mathilde Stuchetz, geborene Kramer das Haus, übergab es aber schon am 29. September 1884 gemäß eines Übergabevertrages ihrem Ehemann Josef Stuchetz. Dieser verkaufte es am 11. März 1895 einer Aloisia Stuchetz, und nicht einmal zwei Jahre später, am 18. Jänner 1897 wurde die Liegenschaft einem Johann Sand verkauft, der es wieder am 27. Jänner 1904 einem Franz Udermann verkaufte. Dieser scheint sich mit dem Kauf finanziell übernommen zu haben, denn am 5. Oktober 1907 wurde das Haus versteigert, und der Meistbieter August Zeitler war der neue Besitzer. Aufgrund eines Notariatsaktes finden wir vom 11. März 1910 an Raimund und Anna Steinwender zu gleichen Anteilen als Besitzer dieses Hauses vor, die es aber am 22. April 1818 zu je einem Drittel an Genoveva und Simon Allmann, sowie an Simon

Jöbstl verkauften. Am 29. August 1923 ging Simon Jöbstls Drittelanteil gemäß eines Kaufvertrages an Genoveva und Simon Allmann über, die nun je die Hälfte besitzen. Nach dem 2. Weltkrieg (Datum ist nicht bekannt) scheint eine Julia Urmann, wohnhaft in Klagen- furt, Fledermausgasse 23, als Besitzerin auf, die das Haus der RIS (Realitäten- und Investitions-Service GesmbH), Kreuzgas- se 2 verkaufte.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die genannte Gesellschaft noch immer Besitzerin der Liegenschaft, in der neben einigen Woh- nungen das Optikerfachgeschäft Binder sowie der Silvia Fri- siersalon Er Sie Es der Inhaberin Silvia Hörlsberger unterge- bracht sind.

441 170 SOTLSCHEG

1755: 29; 1760: 112; 1786: 73; 1792: 73/170

Die älteste, unseres Erachtens zu diesem Hause gehörige Notiz findet sich im Ratsprotokoll vom 19. August 1661. Danach wurde über das Haus des Püschl jetzo Adam Lemerer ein Ver- gleich mit dem Gottsleichnamsamt abgeschlossen. Lemerer oder Lemberer, wie auch geschrieben wird, kommt in der Ab- rechnung Nr.5, dann in den Registern von 1675, 1677 und 1679 vor. Zuletzt steht dabei: Jetzt Christian Lemerer. Derselbe wur- de laut Ratsprotokoll vom 11. Feber 1680, als er auf der Wache stand, von dem berauschten Franz Rediff blutrünstig geschla- gen. Die Steuern bezahlt für dieses Als Besitzer des Hauses Nr. 170 wird er im Register von 1695 Haus in den Jahren 1755 und und in der Abrechnung von 1690 genannt. Sein Nachfolger war 1756 Augustin Gaismüller, von Paul Pichler, ein Stricker, der 1720, 1734, 1737 und 1740 vor- 1759 an bis 1768 Peter Kainz. kommt. Im Jahre 1740 steht dabei: Dann Gaismüller. Laut Entweder sind also die Eintra- Ratsprotokoll vom 7. April 1750 übergab Ursula Püchlerin dem gungen hier unrichtig, oder Gaismüller und Kainz haben die Strickergesellen Augustin Gaismüller aus Wien, der ihre Toch- Häuser nach 1756 und vor 1789 ter heiraten wollte, das Haus. Im Register von 1755 gehört also getauscht. jedenfalls der Name Gaismüller hierher, ob auch 1760, ist nicht ganz sicher, ob das Haus dem Peter Kainz oder dem Gaismüller gehörte. (siehe bei Nr.169).

Im Jahre 1786 war Theresia Wolfin die Besitzerin desselben, dann kommen nach dem Urbar und dem Grundbuch von 1792 Georg Strämpel und Franz Bernsteiner. Letzterer wird auch 1829 noch angeführt. Im Häuserverzeichnis von 1858 gehört dieses Haus bereits, wie jetzt, mit Nr.171 vereint, dem Karl Fischer.

Bei Dr. Wittmann finden wir im Jahre 1858 als letzten genann- ten Besitzer dieses Hauses einen Karl Fischer.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt mit der Einlagezahl 70, Baufläche 98 registriert ist, und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Herrengasse 9 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer

162.

Demnach ergeben sich seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer:

442 Wann und wie die Liegenschaft von Karl Fischer auf Maria Hillinger gekommen ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls verkaufte diese die Realität am 21. Feber 1870 dem Franz Sotlschek (bei Wittmann Sotlscheg!), und am 20. Jänner 1911 wurde sie der Gertraud Sotlschegg (!) eingeantwortet. Am 2. August 1918 fiel das Haus an eine Gabriele Schmirger und am 1. April 1949 an Gertrud Schmirger, die unter dem

Pseudonym Gerhart Ellert einer der bedeutendsten Schriftstel- ler Wolfsbergs wurde. Am 12. Dezember 1977 kam aufgrund einer Amtsbestätigung eine Erika Lieleg in den Besitz des Hauses. Diese Erika Lieleg war in Wien beheimatet und hatte sichtlich kein Interesse, sich in Wolfsberg niederzulassen, daher verkaufte sie das Haus am 28. März 1983 der Josefa Appe. Am 21. Juni 1985 ging die Liegenschaft schließlich aufgrund eines Übereinkommensvertrages zu einem Drittel an Robert und zu zwei Drittel an Regina Appe.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Regina und Robert Appe, wohnhaft in 9400, Schlosswiese 1, noch immer im Besitze dieses Hauses, in dem neben einigen Privatmietern das Cafe Bajazzo eingemietet ist.

443 171 SOTLSCHEK

1755: 105; 1760: 89; 1786: 74; 1792: 74/171

Nach der Abrechnung Nr.5 zahlte in den Jahren 1668 und 1669 Augustin Großendorfer für dieses Haus. Laut Gerichtsprotokoll vom 22. Feber 1673 wurde das Augustin Großendorferische Haus auf Andringen des Bäckers Hans Pertl geschätzt und der

Witwe, anjetzo Pessendorferin (siehe bei Nr.163) in Kauf über- lassen. Am 12. Juni 1673 kaufte sodann laut Gerichtsprotokoll Hans Bärtl das Haus von Eva Peßendorferin, der auch in den Regis- tern von 1675, 1677 und 1679 als Besitzer genannt ist. Da er

Bäcker und nicht Lederer war, dürfte er die Ledererwerkstätte verpachtet haben. Daher ist offenbar im Register von 1695 Kunz Pesendorfer nach Bärtl als Gewerbetreibender eingetra- gen. Wer 1677 und 1679 das Gewerbe betrieben hat, ist nicht sicher. Es steht allerdings nach Bärtl ein Hans Paul Sax als Ge- werbetreibender, derselbe steht aber auch schon 1675 neben Laut Ratsprotokoll vom 10. Pesendorfer. Dezember 1641 musste Peter Am 13. Juli 1683 verkauften dann der Bäcker Hans Pärtl und Schwarz den seine Frau Martha ihr August Großendorferisches Haus samt Großendorferischen Erben die Ledererwerkstatt beim Mühltürl dem Sebastian Putschy und Ledererwerkstätte abtreten. seiner Frau Susanna um 120 Gulden und 3 Dukaten Leihkauf. Derselbe war laut Ratsprotokoll vom 11. Dezember 1691 selbst Lederer. Er besaß damals auch das Haus Nr.28 in der Oberen Stadt und zahlte laut Register von 1695 und Abrechnung von 1690 auch vom Bärtlischen Haus und der Ledererwerkstätte.

Im Jahre 1720 finden wir den Lederer Urban Altersperger im 7. Juli 1752: Urban Altersper- Besitze von beiden. Derselbe war ein Sohn des Michael und der ger, Lederermeister, übergibt Magdalena Altersperger aus Oberdrauburg und heiratete am 21. Haus und Werkstatt in der Vie- August 1708 die Ursula, Tochter des Thomas Pilz und der Ma- rergasse (Vieregggasse?) sei- ria. Der Besitzer von Nr.172, Balthasar Altersperger, war sein nem Sohn.

Bruder. Beim Hause Nr.171 kommt er noch bis 1755 vor, wo er auf demselben außer der Lederei auch Ausschank von Brannt- wein und Landwein betrieb. Im Jahre 1760 und 1786 war Josef Altersperger, ebenfalls Lede- rermeister, Besitzer des Hauses. Auf ihn folgte seine Frau Mar- gareth. Dann kommen Anton Okorn, Maria Okorn, deren Bru- der Peter Pischof und endlich Karl Fischer, der wie vorerwähnt den Besitz von 171 mit dem von 170 vereinte und dann auch in den Jahren 1829 und 1858 als Besitzer genannt ist.

Dr. Wittmann erwähnt bei diesem Hause als letzten Besitzer den Karl Fischer, der ebenfalls laut Dr. Wittmann die Häuser Nr. 170 und 171 in seinem Besitze vereinigt hatte, was bis heute so blieb.

444 Es handelt sich dabei um jene Liegenschaft, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 71, Baufläche 97 registriert ist und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Kreuzgasse 6 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 163.

Demnach können seit 1858 für dieses Haus folgende Personen als Besitzer festgestellt werden: Wie bei Nr.170 kann nicht gesagt werden, wann und wie die Maria Hillinger nach Karl Fischer in den Besitz der Realität gelangt ist. Jedenfalls verkaufte diese Maria Hillinger, nach- dem sie Haus Nr.170 schon am 21. Feber 1870 an Franz Sotl- schek verkauft hatte, nun sechs Jahre später am 17. Jänner 1876 auch dieses Haus an den Genannten, womit nun wieder beide Häuser in einer Hand waren. Von diesem Zeitpunkt an verläuft die Besitzerreihe wie bei Nr. 170 (siehe dort)

Heute, am 1. Jänner 2000, sind beide Häuser im Besitze von Robert und Claudia Appe, wohnhaft in 9400, Schlosswiese 1. Neben einigen Privatwohnungen ist im Hause auch der Versi- cherungsmakler Herbert Theuermann eingemietet.

Fortsetzung der Erweiterung von Nr.171 bei Dr. Wittmann:

Noch vor Nr.171 sind in der Abrechnung Nr.5 die Erhart Schmiegerischen Erben eingetragen. Dieselben besaßen, wie man aus dem Weiteren ersieht, eine Mühle und ein Haus dane- Siehe auch bei Nr.185 ben. Beides gehörte im Jahre 1675 dem Herrn Canzler, weshalb die Eintragung für dieses Jahr am Anfange des Registers erfolg- te. An derselben Stelle steht im Register von 1695: Simon Fux von der Schmiegermühle. In den Registern für 1677 und 1679 ist weder die Mühle noch das Haus zu finden. In der Abrech- nung für 1690 ist Simon Fux nach Nr.166 und vor Nr.172 und 173 als Steuerzahler in den Jahren 1704 bis 1706 für ein nicht näher bezeichnetes Objekt eingetragen. Das Nr.171 steht in dieser Abrechnung nicht hier, sondern vor- ne bei Nr.28. Unmittelbar vor Fux zahlt Hans Schaden für die Zeit von 1682 bis 1690 ebenfalls für ein unbekanntes Objekt. Da, wie bei Nr. 172 gezeigt werden wird, für das früher Schmiegerische Haus ebenfalls von Ende 1682 an ebenfalls ein anderer Steuerzahler angegeben ist, so wäre es recht gut mög- lich, dass diese beiden Objekte von 1682 an nicht mehr zu zu- sammen gehörten, und dass dann auch Hans Schaden als Päch- ter der Mühle aufzufassen ist.

445 Fux war jedenfalls auch nur Pächter, weil er sonst nach Nr.166 angeführt wäre und nicht vorne an einer Stelle, an der sonst nur das Eigentum des Canzlers oder das von Spitälern und dgl. zu finden ist. Im Jahre 1720 steht: „Schmieger Mühle“ nach Nr.166 und vor 172 und 171 wie in der Abrechnung von 1690. An derselben Stelle steht im Register für 1774: „Georg Zieglers Thürlmühle, die Schmiegerische genannt, jetzt Brandstatt“. 1737: „Schmiegerische oder Thürlmühle, nunmehr Brandstatt“, und 1740 ebenso wie bei 1737. Später wird diese Mühle nicht mehr besonders erwähnt. Es heißt schon im Kataster von 1740: „Ist öd und ertraget dermalen keine Steuer, wenn solche Brandstatt aber bebaut werden sollte, zahlt man davon“. Ob dieselbe schon seit dem großen Brande von 1716 nicht mehr aufgebaut wurde, ist unsicher. Es wäre immerhin möglich, dass das Wort Brandstatt im Register von 1720 nur zufällig weggeblieben ist. Die Lage derselben lässt sich derzeit wohl nicht mit Sicherheit feststellen. Auf dem Bilde von Wolfsberg im Valvasor, der 1688 erschienen ist, zweigt sich zwischen der heutigen Fleischbrücke und dem Radlsteg ein kleiner Arm der Lavant ab, der sich kurz nachher wieder in zwei Teile teilt. Der westliche Arm nimmt unterhalb eines an der Stadtecke stehenden kleinen Turms den Abfluss des südli- chen Stadtgrabens der Unteren Stadt auf, der östliche der beiden

Arme mündet deutlich gleich unterhalb wieder in den Haupt- fluss. Der westliche, der anscheinend unter einer den Stadtgra- ben abschließenden hölzernen Wand durchfließt, erreicht dann den Hauptfluss. Von einer Mühle ist daselbst absolut nichts zu sehen. Die Mühle müsste daher entweder weiter gegen Bayer- hofen hinab gelegen sein oder aber, was wahrscheinlicher ist, die Zeichnung ist nicht ganz genau nach der Natur angefertigt worden. Für letzteres spricht auch der Umstand, dass auf der- selben keine Spur des Mühltürls zu erkennen ist. Heute sieht man noch etwas unter der Fleischbrücke bei nicht zu hohem

Wasserstand die Reste einer quer über die Lavant verlaufenden alten Wehre, von der es in einem Beschauprotokoll vom 12. September 1738 heißt, dass sie „vor alters her“ von den Inha- bern der Türlmühle neu erbaut worden sei. Das Gebäude der ehemaligen Sotlschekschen Ledererwerkstät- te, heute Stall der Husareneskadron, das ungefähr auf dem Plat- ze steht, auf dem wir uns einen Vorraum vor dem ehemaligen Mühltürl vorstellen können, hat, was jedem auffallen muss, gegenüber der Kreuzgasse und der Lavant eine merkwürdig schiefe Stellung, die aber sofort erklärbar wird, wenn man sich den von der erwähnten Wehre seitwärts fließenden zur Schmiegermühle gehenden Mühlgang vorstellt. Dann entspricht die Richtung dieses ziemlich großen Gebäudes ganz gut dem Westufer dieses heute nicht mehr bestehenden Mühlganges.

446 Dasselbe ist daher mit Benützung der Grundmauern dieser Mühle aufgebaut worden und hat dann später als Stämpfe des Ledererhandwerks gedient, von der in dem obigen Beschaupro- tokolle die Rede ist. Die Annahme, dass die Thürlmühle an dieser Stelle lag, ent- spricht noch am besten diesem Namen, und andrerseits wäre dadurch auch am ehesten erklärbar, dass sie in den Verzeichnis- sen, bei denen die Häuser im allgemeinen hier von Norden ge- gen Süden aufgenommen wurden, nach Nr.166 und vor 171 bzw. 172 eingetragen ist. Der Einbau in die Lavant zwischen den beiden Brücken ist der Rest einer Wehre, die zu dem dort am rechten Ufer abzweigen- den ehemaligen Mühlgange gehörte. Zu Ende des 17. Jahrhunderts bestand am rechten Ufer dieses Mühlganges die Schmiegermühle, welche dem Herrn Canzler gehörte -nicht zu verwechseln mit der Kanzlermühle dem heu- tigen Elektrizitätswerk-, welche zur selben Zeit nur mehr diesen Namen trug, aber nicht mehr Eigentum eines Kanzlers war, In dem Steuerausstandabraidtbuch Nr.5, welches hauptsächlich Eintragungen aus den Jahren 1668 bis 1676 enthält, findet sich vor dem Hause Nr.171, dem in der Kreuzgasse gelegenen Teil des Sotlschekhauses ein sonst leeres Blatt mit der Eintragung „Erhard Schmiegerische Erben“. Nach dem Register für 1675 zahlte der Herr Canzler „für die Schmiegerische Mühle und Behausung“. In den Registern von 1677 und 1679 steht nichts, was hierher bezogen werden könnte. In der Abrechnung von 1690, in welche nachträglich auch spätere Zahlungen eingetra- gen wurden, stehen auf einem Blatte zwischen Nr.166 und 172 „vormals Hans Schaden“ mit dem Bemerken, dass er nach 1690 nichts mehr zu zahlen habe, und rückwärts Simon Fux als Steu- erzahler für 1704 bis 1706. Im Steuerregister für 1695 steht: „Simon Fux von der Schmiegermühle“ und zwar wie bei 1675 ganz vorne unter den Gebäuden, die nicht einem Bürger gehör- ten. Es war also vermutlich in der ganzen Zeit der Canzler der Be- sitzer der Mühle, während Simon Fux und vor ihm wahrschein- lich Hans Schaden als Pächter fungierten. Im Steuerregister von 1720 steht nach Nr.166 und vor 172 und 171 „Schmiegermühle“ ohne Angabe eines Steuerzahlers, im Jahre 1734 an der gleichen Stelle „Georg Zieglers Thürlmühle, die Schmiegerische genannt, jetzt Brandstatt“, im Steuerkataster von 1740 aber: „Die Schmiegerische oder Thürlmühle ist öd und ertraget dermalen keine Steuer, wenn solche Brandstatt aber bebaut werden sollte, zahlt man davon.“ Die Mühle kommt dann in den Registern nicht mehr vor. Dafür steht in einem „Beschaubüchl“ über Augenscheinsaufnahmen in Bauangelegenheiten beim 12. September 1738, dass die Wehre zwischen den beiden Brücken „nicht der Brücken wegen, son- dern vor alters her von den Inhabern der Thürlmühle erbaut

447 wurde, und dass die Erhaltung derselben dem Ledererhandwerk obliegt, welches das Wasser für seine Stampf benöthigt.“ Das von der Mühle erübrigte Mauerwerk wurde also damals als Lohstämpfe benützt. Valvasor hat 1688 eigentümlicherweise weder die Mühle, noch das Mühltürl gezeichnet, dessen Name jedenfalls mit dieser Mühle in Zusammenhang steht, wohl aber den sich in zwei Ar- me teilenden Mühlgang. Das heutige Sotlschekische Gebäude dürfte seiner schiefen Stel- lung nach, die sich kaum anders erklären lässt, vielleicht noch genau an demselben Platz stehen, an dem sich einst die Mühle befand.

Anmerkung:Wittmann hat sich bei dieserHausgeschichte einige Male wiederholt. Um die Originalität zu wahren, wurde auf eine Ausmerzung der Wiederholungen verzichtet.

448 172 THÜRLBÄCKKASERNE

1755: 104; 1760: 88; 1786: 75; 1792: 75/172

Dieses Gebäude kommt in den älteren Aufzeichnungen nicht vor. Als erster sicherer Besitzer ist der Bäcker Balthasar Alters- perger, ein Bruder des Urban Altersperger auf Nr.171 nachzu- weisen, und zwar im Steuerregister von 1720. Unserer Auffas- sung nach dürfte 172 mit dem Wohnhause der Schmiegerischen Erben identisch sein und es würde sich daher die Angabe im Ratsprotokoll vom 11. Dezember 1682, dass der Tischlergeselle Gottfried Reiß aus Leipzig das Haus neben der

Schmiegermühle von den Spitalmeistern gekauft habe, hierher beziehen. Dafür spricht, dass die Mühle für sich allein ungefähr von der- selben Zeit an wieder nachzuweisen ist, dass der Name des Reiß mit dem Zeitpunkte in den Aufzeichnungen wieder verschwin- det, mit welchem Altersperger zuerst auftritt und dass von dem Mühlhause später keine Erwähnung mehr geschieht –wohl aber von der Mühle selbst- während Nr.172 früher nirgends ange- führt ist. Balthasar Altersperger wird noch 1734, 1737 und 1740 genannt.

Er war seit dem 28. Jänner 1710 mit Maria Kunigunde Meißlin, geborene Gräfin, Witwe des Ruepp Meißl, verheiratet. Sein Nachfolger war sein Sohn Johann, der laut Ratsprotokoll vom 17. Jänner 1749 Haus und Bäckergerechtsame von der Stief- mutter übernahm. Er verkaufte dann laut Ratsprotokoll vom 18.

September 1753 beides an den Bäcker Johann Pallory, der noch 1760 genannt wird. Im Jahre 1786 gehörte das Haus dem Mostwirt Leopold Zech- ner, nach Grundbuch Leopold Martin Zechner, der dasselbe von Bartlmä Temscher erworden hatte.

Auf ihn folgten Sebastian Braumülle, Josef Karrer, Georg und Juliane Tabisch, Juliane Moserin und von 1858 an Josef Gant- schnig.

Laut Dr. Wittmann ist also im Jahre 1858 ein Josef Gantschnig, den wir schon im selben Jahre bei den Häusern Nr.10 und Nr.99 kennen gelernt haben, der Besitzer dieser Liegenschaft.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Objekt, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde

Untere Stadt mit der Einlagezahl 172, Baufläche 94 registriert ist und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Freidlgasse 12 hat. Es handelt sich um das Eckhaus Freidlgasse/Ernst Swatek Straße, das auch die Identadresse 9400, Ernst Swatek Straße 2 und somit je einen Eingang in jeder der beiden angeführten Straßen hat.

449 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Aufzeichnungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der

Nummer 164.

Demnach hatten diese Realität von 1858 an bis heute folgende Personen im Besitz: Am 25. September 1865 wurde sie dem Sohn des Josef Gant- schnig, Karl Gantschnig eingeantwortet und am 17. September 1896 erhielten nach abgeschlossenem Erbverfahren Marianne und Brigitte Gantschnig je zur Hälfte das Besitzrecht an diesem Hause. Am 30. April 1903 kaufte die Stadtgemeinde Wolfsberg dieses

Objekt und verwendete dieses in der Folgezeit für verschiedene Zwecke. So war es z.B. an eine Frau Pogantsch verpachtet, und daher erhielt die Kaserne zu der es dann verwendet wurde, den noch heute geläufigen Namen Pogantschkaserne. In der NS- Zeit, während des Krieges war dort das deutsche Wehrbezirks- kommando untergebracht, und nach dem Kriege waren Schulen im Hause eingerichtet, im besonderen der Polytechnische Lehr- gang, der nach der Schulreform von 1962 etabliert wurde. Als dann 1978 diese Schule in das neuerrichtete Schulzentrum in Gries übersiedelte, verkaufte die Stadtgemeinde Wolfsberg diese Liegenschaft am 9. Jänner 1980 an Dkfm. Franz und Dkfm Sepp Kraßnig sowie an Dr. Heinz Sacher je zu einem Drittel.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind die oben genannten noch immer zu gleichen Teilen Besitzer dieses großen Gebäudes, wobei Dr. Heinz Sacher im Hause eine Rechtsanwaltskanzlei betreibt Au- ßerdem sind dort eingemietet: Musikalienhandel und Erzeu- gung von Musikinstrumenten Gerald Kainz und das Straßen- bauamt Wolfsberg.

450 173 KÖGL

1755: 106; 1760: 90; 1786: 76; 1792: 76/173

In der Abrechnung Nr.5 gehört hierher der Name Adam Stiebe.

Derselbe ist durchgestrichen und durch Hans Vogl ersetzt. Er ist bis einschließlich 1720 als Besitzer eingetragen. Eine Eva Vogl 16. Jänner 1776: Die bürgerli- hatte 1720 auch eine Keusche in Schoßbach. che Leinenwebermeisterin Ag- In den Jahren 1734, 1737, 1740 und 1755 folgte ihm der Stein- nes Paltauf übergibt Haus an hauer Valentin Vogl, dann ging das mit seinem Garten an die ihre Tochter Agnes. Paltauf hatte früher Nr.175. Ringmauer grenzende Haus auf den Leinenweber Caspar Pal- tauf über, der nur im Jahre 1760 genannt wird. 12. Juni 1778: Josef Nabotnig Im Jahre 1786 steht bereits der Leinenweber Josef Nabotnig im erhält durch Verehelichung mit Besitze desselben, auf den laut Grundbuch Regina Tatschlin, der Paltaufischen Tochter Ag- Raimund Hribernig und Franz Auer folgten. Letzterer findet nes Haus und Jus. sich auch in den Jahren 1829 und 1858.

Laut Dr. Wittmann ist also im Jahre 1858 ein Franz Auer als Besitzer dieses Hauses dokumentiert.

Es handelt sich bei dieser Liegenschaft zweifellos um jene, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 74, Baufläche 95 re- gistriert ist und die heute die Anschrift 9400, Freidlgasse 10 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufschreibungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 166.

Danach haben nach dem Jahre 1858 folgende Personen dieses

Haus besessen: Wann und wie das Haus von Franz Auer auf den Josef Pöllinger gekommen ist, kann nach den mir vorliegenden Un- terlagen nicht gesagt werden. Jedenfalls schenkte dieser Josef Pöllinger das Haus am 15.

August 1880 seiner Tochter Josefine Triplat geborene Pöllinger, die auf diese Weise auch die Realitäten Nr.107, 108, 109 und 174 bekommen hat. Doch schon nach etwa einem halben Jahr verkaufte Josefine Triplat alle diese Liegenschaften an verschiedene Kaufwerber.

Wahrscheinlich ist diese Josefine Triplat nicht in Wolfsberg ansässig gewesen und hat diese Schenkungen nur als Kapital- anlage gesehen. Jedenfalls verkaufte sie dieses Haus am 24. Mai 1881 gemeinsam mit Nr.174 an einen Johann Kögl.

451 Durch Einantwortung nach einem abgeschlossenen Erbverfah- ren gelangte am 14. November 1887 Sofie Kögl in den Besitz dieses Hauses, und mit dem 24. November 1917 finden wir dort eine Anna Kögl als Hausbesitzerin. Am 3. Jänner 1923 kaufte ein Dr. Hans Kögl das Objekt und vererbte dieses am 18. Mai 1953 seiner Tochter Gertrude Kögl. (vgl. bei Nr.174)

Heute, am 1. Jänner 2000, ist diese Gertrude Kögl noch immer Besitzerin dieses Hauses, in dem sie auch wohnt. Die Ge- schäftsräume sind vermietet, und zwar an Norbert Mauritsch, orthopädischer Schuhmacher sowie Stempel- und Schlüssel- dienst, und an Gerlinde und Werner Weinberger (Bilder und Bilderrahmen).

452 174 (ohne Hausnamen) Bei Nr.29 ist auch von einem Vicellischen Haus die Rede, was aber auf Nr.174 nicht zu 1755: 107; 1760: 91; 1786: 77; 1792: 77/174 passen scheint.

Wer zur Zeit der Anlegung der Abrechnung Nr.5 dieses Haus 30. Juni 1729: Paul Fröhlich besessen hat, lässt sich nicht herausfinden. Vielleicht gehört zahlt den Vicellischen Erben hierher das sonst leere Blatt zwischen Nr.170 und 173, auf den Rest des Kaufschillings für das Haus. de3m der Name Georg Stainmötz steht. In den Jahren 1675, 1677, 1679 und 1695 und in der Abrech- Am 29. Juli 1732 aber wird nung von 1690 ist bis 1706 Augustin Vicelli als Besitzer aus- bestimmt, dass Paul Fröhlich, gewiesen, dem auch der Schellerische Garten in der Gänsgasse das, was er am Vicellischen gehörte. Haus noch schuldig ist, nicht dem Goldschmied Vicelli, son- 1720, 1734, 1737, 1740 und 1755 haben bei diesem Hause den dern dessen Schwester zu zah- Schlosser Paul Fröhlich, dem 1760 Michael Offner folgte. Im len habe. Jahre 1786 sind Johann Michael Offners Witwe und Erben an- gegeben, denen nach dem Grundbuche Alex Wallner folgte. 12. August 1759: Johann Mi- Ebendaselbst steht hierauf: Dann wieder Michael Offner, sodass chael Offner erklärt, Hafner Kaspar Rainer habe des Paul zwei Personen mit diesem Namen gelebt haben müssen. Fröhlich Haus in der Dann kommt des letzteren Sohn Alois Offner. Im Urbar von Zöhrergasse der Glaserin Maria 1792 findet sich eine Barbara Offner als Besitzerin, 1829 nennt Niederhoferin verkauft. Als den Johann Michael Offner und 1858 den Franz Auer. Nachbar prätendiere er das Einstandsrecht, was anerkannt wird. Erlegt hierauf den Kauf- schilling.

18. März 1778: Josef Laffke Es handelt sich hier um den sogenannten Köglgarten, einem kauft von Johann Michael Off- großen Grundstück zwischen der ehemaligen Ringmauer, (heute ner das Häusl in der Vieregggasse. etwa entlang der Ernst Swatek Straße) und der Freidlgasse. Wann das Gebäude abgerissen wurde, kann nicht genau gesagt werden Die Einlagezahlen der Objekte 174, 218, 219 und 220 (siehe dort) wurden am 18. August 1951 wegen Gutsbestandslo- sigkeit gelöscht und alle der Einlagezahl 74 zugeschrieben. Es handelte sich dabei um Hofgebäude, die fallweise als Wohnun- gen vermietet waren und die bei Dr. Wittmann nicht aufschei- nen.

Die Ersteintragung im Grundbuch des Bezirksgerichtes

Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter den Nummern 165 und 268.

Die Besitzerfolge ist mit der von 173 identisch.

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175 (auch ohne Namensnennung)

1755: 108; 1760: 92; 1786: 78: 1792: 78/175

Die verlässliche Geschichte dieses Hauses beginnt wohl eigent- lich erst mit dem Jahre 1675, in welchem dasselbe dem Hafner

Georg Rauter gehörte. Mit Wahrscheinlichkeit lassen sich aber auch noch frühere Schicksale desselben herausfinden. In der Abrechnung Nr.5 steht der Name Georg Rauter auf ei- nem leeren Blatte. Am nächsten Blatte steht Andreas Frauns- torffer, für den sich das Steuerobjekt nicht sicher herausfinden lässt. Erst mit späterer Schrift ist nämlich bei ihm eingetragen, dass er einen alten Rest zu zahlen habe, außerdem aber auch für einen Anger pro 1662 bis 1664 und Steuern für 1675 und 1676, welche Khirchschlager für ihn gezahlt habe. Diese Steuern dürf- ten sich vielleicht auch auf denselben Anger beziehen. Die Na- men Rauter und Fraunstorffer, die hier, wie gesagt, hintereinan- der angeführt sind, finden wir nun im Ratsprotokolle ebenfalls in gewisser Verbindung miteinander. Im Sitzungsprotokolle vom 24. März 1662 lesen wir: Georg Rauter und Ambros Fraunstorffer, beide Hafner, sagen den

Kauf um die Rauterische Behausung in der Vieregggasse an, und im Protokolle vom 12. Dezember 1662 steht: Ambros Fraunstorffer kommt mit einem Kaufbrief um die Rauterische Behausung auf Georg Rauter, Anna, seiner Ehewirtin und all ihre Erben lautend. Die Anführung der letzteren besagt deutlich, dass in diesem Falle Rauter der Käufer war, sodass im Zusam- menhalte mit der Eintragung in der Abrechnung Nr.5 die An- nahme gerechtfertigt erscheint, dass bei diesem Vertrage Rauter das jetzige Haus Nr.175 (es steht in der Abrechnung Nr.5 nach 173 und vor 170 und 176) erworben hat.

Das Haus war aber schon vorher ein „Rauterisches“. Fraunstorf- fer hat daher entweder nur als Vormund von Rauterischen Er- ben verkauft, oder aber ein früher Rauterisches Haus etwa nach dem Tode eines Rauter durch so kurze Zeit besessen, dass die alte Bezeichnung der vertragsschließenden, beziehungsweise den den Vertrag ratifizierenden Ratsherren noch geläufig war, wie das auch sonst wiederholt in den Ratsprotokollen vor- kommt. Aus älteren Aufzeichnungen daselbst wissen wir nun in der Tat, dass in der Vieregggasse, nicht weit vom Mühltürl ein Rauterisches Haus bestanden hat, welches also wohl wahr- scheinlich mit Nr.175 identisch sein dürfte. Die betreffenden Stellen besagen: 17. Mai 1639: Hans Stephanig verkauft seine Behausung dem Riegler, 3. Juli 1640: Gregor Riegler hat seine von Hans Stephanig erkaufte Behau- sung dem Voltin Reiter weiterverkauft, 29. Jänner 1641: Valen- tin Rauter von Gregor Riegler erkaufte Behausung in der Vieregggasse mit Garten.

454

18. August 1641 fungiert Valentin Rauter als Torsperrer beim

Mühltürl, wozu er als Besitzer von Nr.175 nach der Lage des Hauses ganz geeignet war. Wir dürfen daher aller Wahrscheinlichkeit nach Stephanig, Riegler, Valentin Rauter und Fraunstorffer für Besitzer von Nr.175 vor Georg Rauter halten. Letzterer kommt als solcher in den Jahren 1675, 1677 und 1679 vor. Er besaß auch eine Tachenstampf am Mühlbach bei Bayerhofen, der am 5. März 1684 an Jakob Linzer überging. Nach dem Ratsprotokolle kauf- te der Schwarzhafner Jakob Linzer schon am 10. Dezember 1683 von der Schwarzhafnerin Anna Rauterin das Haus in der

Vieregggasse samt Stämpfe. Derselbe ist auch 1695, in der Ab- rechnung von 1690 und 1720 als Besitzer genannt. Im Register von 1734, 1737 und auch noch 1740 kommt ein 22. April 1751: Thomitz kauft Weber Caspar Paltauf als solcher vor, der als Weberknappe laut das Caspar Paltaufische Haus. Ratsprotokoll vom 29. Jänner 1734 vom Weber Ignaz Straßer 21. Jänner 1785: Anton Thomitz ein Haus gekauft hatte. Letzterer dürfte daher wohl bei diesem übergibt seinem Sohn Johann. Hause zwischen Linzer und Paltauf einzuschalten sein, Als Zeuge erscheint dabei Franz Nach Paltauf folgte laut 1740 Thomitz, im Jahre 1755 ist aber Baumgartner. noch der Leinweber Caspar Paltauf angeführt. Auf Anton Thomitz, der noch 1760 vorkommt, folgte schon 1786 der

Schlossermeister Johann Thomitz, Sohn des Anton. Dann kommt Anton Baumgartner, Tischlermeister Peter Veit, Josef Schiebernig und Raimund Schiebernig. Im Urbar von 1792 sind der Schlosser Johann Tamitz und der Büchsenmacher Anton Baumgartner eingetragen, im Jahre 1829 Raimund

Schiebernig, im Jahre 1858 aber Josef Kraßnig.

Nach Dr. Wittmann war also im Jahre 1858 ein Josef Kraßnig der Besitzer der gegenständlichern Liegenschaft.

Dabei handelt es sich ohne Zweifel um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde

Untere Stadt mit der Einlagezahl 75, Baufläche 72 registriert ist und das heute die Anschrift 9400 Herrengasse 16 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer

167.

Danach können wir seit dem Jahre 1858 folgende Besitzerreihe für dieses Haus erstellen:

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Auch hier scheint Dr. Wittmann einem Irrtum unterlegen zu sein, denn im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg scheint ein Josef Kraßnig nie als Besitzer auf, sondern dort ist festgehalten: Die Bruderlade der Graf Henckelschen Gewerk- schaften hat diese Realität laut Kaufvertrag vom 19. August 1845 erkauft und wird mit Bescheid vom 14. November 1849 an den Besitz geschrieben. Der von Dr. Wittmann genannte Josef

Kraßnig scheint also vielleicht nur ein Pächter gewesen zu sein. Anzumerken wäre hier noch, dass sich in diesem Hause, von der Fabrikantenfamilie Herberth eingerichtet, das erste Kran- kenhaus der Stadt befand. Zwar handelte es sich dabei lediglich um 1 Krankenzimmer, das für Kranke der Herberthschen Blei- weiß- und Essigfabrik zur Verfügung stand, bis dann am 13. November 1881 das erste Spital (Marie Valerie Krankenhaus auf dem heutigen Krankenhausgelände) eröffnet wurde. Am 7. Mai 1888 kauften Franz und Franziska Kornegger zu gleichen Teilen dieses Objekt, und ab 1893 war dann Franziska

Alleinbesitzerin, die die Liegenschaft schließlich am 29. Juni 1902 an einen Josef Sannegger verkaufte. Am 24. Juli 1903 ging der Besitz im Erbwege an dessen Gattin Anna Sannegger, später wiederverehelichte Haine über, und am 19. Juni 1914 wurden gemäß eines Notariatsaktes Adelheid und

Franz Repinz je zur Hälfte Besitzer dieser Realität. Am 15. März 1922 kaufte die I. Kärntnerische Arbeiter Produk- tiv – Genossenschaft der Schuhmacher in Wolfsberg reg. Gen.mbH. das Haus, verkaufte dieses aber schon am 20. August 1925 an Franz und Josefine Kraschowitz, die dort eine noch heute bestehende Bäckerei einrichteten. Am 28. April 1955 (Teil) bzw. am 19. Juli 1955 ging der Besitz gemäß Übergabevertrag an Franz Kraschowitz II über, und schließlich erfolgte am 6. Juni 1986 die Übergabe an Franz III. und Josef Kraschowitz.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind die beiden oben Genannten noch immer im Besitz dieses Hauses, in dem sie ein Backhaus und eine Konditorei betreiben. Außerdem hat die Firma Filia- len in der Bamberger Straße 4, Auenfischerstraße 30, Fran- kenweg 7 und St. Thomaser Straße. Außerdem ist auch das Ne- benhaus (siehe Nr.176) in ihrem Besitz.

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176 KRAßNIG

1755: 109; 1760: 93; 1786: 79; 1792: 79/176

Für dieses Haus zahlte Georg Größing laut Abrechnung Nr.5 von 1665 an die Steuern. Derselbe kommt dann auch 1675, 1677 und 1679 vor. Laut Ratsprotokoll vom 26. Juni 1691 hei- ratete die Witwe Ursula Grahsnigin, die damals das Haus besaß, den Weber Max Pößiak, auch Pesiäkh, der auch 1695 als Besit- zer angeführt ist. In der Abrechnung von 1690 steht: Marx Pöhsiäkh vorher Georg Gröhsing bis 1702, anjetzo Christian Gröhsing. Letzterer dürfte wohl ein Sohn des Georg gewesen sein und das ur- sprünglich väterliche Haus nach dem Tode seines Stiefvaters übernommen haben. Er dürfte jedoch nicht lange gelebt haben, da schon von 1720 an seine Witwe eingetragen ist. Im Jahre 1734 steht dabei, dass die Hälfte J. Rittmayr gezahlt habe. Noch 1740 kommt die Witwe des Webers Christian Größing vor, dann aber folgte nach dieser Aufschreibung Johannes Rittmayr. Derselbe, ein Riemer, zahlte auch 1755 und 1760 die Steuern. 1786 war nur mehr seine Witwe vorhanden. Im Urbar von 1792 steht der Riemermeister Johann Moser als Besitzer. Von seinen Erben kam das Haus samt Garten laut Grundbuch an Johannes Werauz, der ebenfalls Riemer war, dann an Anna Walter und Anton Walter. Letzterer ist auch 1829 und 1858 als Besitzer eingetragen. In Klagenfurt gibt es noch heute eine Riemerfamilie dieses Namens, die vielleicht von dem hiesigen abstammt.

Laut Dr. Wittmann ist also im Jahre 1858 ein Anton Walter der Besitzer dieses Hauses.

Es handelt sich dabei ohne Zweifel um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 76, Bauflächen 73 und 74 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Herrengasse 14 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufschreibungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 168.

Danach hatten seit dem Jahre 1858 folgende Personen diese Liegenschaft in Besitz: Auch hier scheinen die Angaben Dr. Wittmanns nicht ganz zu- verlässig zu sein, denn wir sehen, dass gemäß dem

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Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg Anna und Anton

Walter diese Liegenschaft schon am 23. April 1844 einem Josef Kraßnig verkauft haben, der also 1858 schon deren Besitzer gewesen ist. Josef Kraßnig, der mit seinen Nachfolgern dem Hause auch den bei Dr. Wittmann aufscheinenden Hausnamen gegeben hat,

übergab das Haus am 2. August 1897 seinem Sohn Franz Kraßnig. Am 30. Mai 1912 kaufte eine Margarethe Weixler die Realität und übergab diese am 7. Jänner 1920 ihrem Sohn Wilhelm Weixler, der dort mit seiner Nachfolgerin, der Tochter Wilhel- mine, bis zum Jahre 1957, dem Jahre, in dem die Bestattung städtisch wurde, ein Bestattungsunternehmen führte. Am 11. August 1953 ging das Haus nach abgeschlossenem Erb- verfahren je zur Hälfte an Wilhelmine Weixler und Margarethe Demelt-Ehrlich, später wiederverehelichte Karistreu, geborene

Weixler.

Heute, am 1. Jänner 2000, gehört das Haus dem Franz Kra- schowitz, der dort das Brauhaus „Franz Josef“ mit Brauerei und Gaststätte betreibt.

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177 KNAUDER

1755: 110; 1760: 94; 1786: 80; 1792: 80/177

Der älteste sichere Besitzer dieses Hauses ist Hans Pommer, der 1675, 1677, 1679, 1695 und in der Abrechnung von 1690 vor- kommt. Welcher Name aus der Abrechnung Nr.5 hierher ge- hört, ist nicht sichergestellt. Zwischen 176 und 178 steht auf einem leeren Blatte der Name Philipp Moser, der also mögli- cherweise damals dieses Haus gehabt haben kann. Weiter rückwärts ist allerdings Hans Pommer selbst auch hier angeführt, und zwar als Besitznachfolger der Christof Schädnigischen Wittib. Die betreffende Stelle entspricht aber dem westlichen Teile des Hauses Nr.139 /:siehe vorne:/, und aus Ratsprotokollen wissen wir, dass das Schädnigische Haus mit dem Stürzenpacherischen identisch war und nach Augustin Stürzenpachers Witwe auf Paul Egger übergegangen ist. Vielleicht besaß Hans Pommer das Haus Nr.139/2 nur so kurze

Zeit, dass dasselbe beim Übergange auf Egger noch mit dem alten Namen bezeichnet wurde. Nr.177 kam von Pommer laut Abrechnung von 1690 auf Mathes Felfer, der darauf auch 1720 vorkommt. 1734 und 1737 ist seine Witwe als Besitzerin ge- nannt mit dem Beisatze: später zahlt Mathias Dorn. 29. August 1738: Mathes Dorn, Schuster, hat von Georg Märzy Derselbe, ein Schuster, ist auch 1740 hier eingetragen. Seine das Mathes Felferische Haus in Tochter heiratete laut Ratsprotokoll vom 7. April 1750 den der Gänsgassen (dort kommt Schuhmacher Leopold Pruch aus Herrenbaumgarten, der dann aber kein Felferisches Haus vor, das Haus übernahm und als Pruch 1755, 1760 und 1786 sowie weshalb sich diese im Urbar von 1792 genannt wird. Eintragungwohl hierher bezie- hen dürfte) gekauft. Märzy Nach dem Grundbuche ging das Haus von Kunigunde Pruchin scheint nicht Eigentümer des auf Josef Koller über und kam dann auf den Schlosser Josef Hauses gewesen zu sein, son- Laibenig, auf Katharina Laibenig und auf Johann Schrienz. Im dern dasselbe nur gepfändet Urbar von 1792 ist neben Pruch nur Josef Loibenig (!) angege- haben. Er war Hafner am For ben. Die Aufschreibungen von 1829 und 1858 haben den Jo- und stritt fortwährend mit den Schwarzhafnern in der Stadt. hann Schrienz.

Dr. Wittmann gibt für das Jahr 1858 als letzten Namen den des Johann Schrienz an, der damals dieses Haus besessen hat.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das laut Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde

Untere Stadt am 3. April 1939 (Baufläche und Garten) abge- schrieben und insgesamt der Einlagezahl 76 (siehe Herrengasse 14, oben) zugeschrieben wurde. Gleichzeitig wurde die bisheri- ge Einlage wegen Gutsbestandslosigkeit gelöscht.

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Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufschreibungen im Urbar der Stadt

Wolfsberg unter der Nummer 169.

Danach sind bis zur Vereinigung der Liegenschaft mit dem Nachbarhause Herrengasse 14 im Jahre 1939 folgende Besitzer bekannt:

Am 18. Dezember 1866 trat Sophie Kög,l geborene Schrienz, ihr Erbe nach einer Maria Schrienz, wohl die Witwe des Johann Schrienz das ihr zugesprochene Erbe an. Wann diese Maria Schrienz ihren Gatten beerbt hat, ist nicht bekannt Diese Sophie Kögl hat den Besitz sichtlich herabgewirtschaftet, denn am 22.

Dezember 1890 wurde er versteigert, wobei die Firma I.M.Offner als Bestbieter den Zuschlag bekam. Doch schon am selben Tag ging die Liegenschaft auf dem Kaufwege an eine Julianna Kandur über. Diese war sichtlich eine Kinder- und anhanglose, aber sehr katholische Frau, denn in ihrem Testament setzte sie den „Katholisch-Deutschen Bur- schenverein Eintracht zu Wolfsberg in Kärnten“ als Erben ein und am 27. Jänner 1917 erfolgte die diesbezügliche Eintragung ins Grundbuch. Ebenso wurden grundbücherlich festgehalten die Auflagen der fideikommisarischen Beschränkung im Testamente (Abs. 5 und 6). Danach hat der Stadtpfarrer zu St. Marx die Reihenfolge der Nacherben festzusetzen, und das waren dann der Katholische Arbeiterverein Wolfsberg und der jeweilige Stadtpfarrer. Diese Konstruktion wurde aber bald ersetzt durch einen Ver- kauf, und zwar kaufte die Aloisia Tiefenbacher am 3. Juni 1918 diese Realität, verkaufte sie aber schon am 21. Jänner 1920 dem Martin Wernsberger und dieser am 31. Mai 1920 dem Wil- helm Weixler. Wilhelm Weixler vereinte, wie oben schon gesagt, die Häuser

Nr. 176 und 177 (3. April 1939), und von da an gelten in Folge die Besitzverhältnisse von 176.

460

178 (ohne Hausnamen, obwohl Dr. Wittmann am Ende seines Berichtes über dieses Haus den Vulgarnamen

„Schmiedwagner“ erwähnt.)

1755: 111; 1760: 95; 1786: 81; 1792: 81/178

Nach Abrechnung Nr.5 zahlte für dieses Haus in den Jahren

1668 und 1669 Thomas Merkho die Steuern, insoweit sie ihm nicht fürs Trommelschlagen nachgesehen wurden. Laut Rats- protokoll vom 10. Juni 1687 hat dann der Weißgerber Thoman Merkh im Jahre 1672 sein väterliches Haus dem Zinngießer Peter Haratinger verkauft. Peter Haratinger, auch Hartinger, wird dann 1675, 1677, 1679, 1695 und in der Abrechnung von 1690 bis 1706 als Besitzer dieses Hauses angegeben. In den Jahren 1720 und 1734 kommt der Zinngießer Bernhard Haratinger, wohl der Sohn des Peter,vor, von 1737 an dessen Witwe Elisabeth, ebenso 1740 und 1755. Laut Ratsprotokoll vom 27. April 1756 übergab dieselbe ihrem Schwiegersohn Johann Millian, der auch 1760 als Besitzer genannt ist. Im Jahre 1786 folgte ihm der Zinngießer Anton Pirety. Das Grundbuch gibt als Besitzer den Wagner Martin Schmid mit dem Bemerken an, „von Vallant herrührend“. Über den letzte- ren ist sonst nichts bekannt, wenn dies nicht etwa der Rader Vallant von Nr.154 sein sollte. Es folgte dann Josef Schmied, der noch 1829 und 1858 einge- tragen ist und von dem das Haus wohl auch seinen Vulgarnamen „Schmiedwagner“ erhalten hat.

Dr. Wittmann gibt für das Jahr 1858 einen Josef Schmied als Besitzer dieses Hauses an.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt unter der Einlagezahl 78, Baufläche 75 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Herrengasse 12 hat. Für ein von Dkfm. Dieter Teller ausgebautes Hofgebäude wurde die Einlagezahl 139, Baufläche 126 ins Grundbuch aufgenommen. Dieses Gebäude hat die Anschrift 9400, Herrengase 12 A.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 170

Demnach sind seit 1858 folgende Besitzer dieser Liegenschaft bekannt:

461 Am 29. Oktober 1862 ging die Realität im Erbwege von Josef Schmied an dessen Sohn Karl Schmied und dessen Gattin Maria

Katharina über, und ab dem Jahre 1869 war dann Karl Schmied Alleinbesitzer. Am 12. August 1889 ging das Haus an Karl Schmied jun. über, und am 3. Feber 1890 wurde die Hälfte des Besitzes laut Ehe- vertrag der Gattin des Karl Schmied, Rosina Schmied geborene

Haid, zugeschrieben. Nach einer notwendig gewordenen Versteigerung erhielt am 23. Feber 1905 die Bestbieterin Ursula Kassarnig den Zuschlag und wurde dadurch Besitzerin dieses Hauses. Am 11. August 1928 kaufte eine Maria Röthel die Realität, ver- kaufte diese aber schon einige Wochen später, am 31. August 1928 einer Stefanie Pfundner, und diese verkaufte sie am 5. September 1929 zu gleichen Teilen an Dorothea und Michael Ircher. Nach dem Tode des Michael Ircher war Dorothea dann ab dem

12. Oktober 1939 Alleinbesitzerin. Am 5. März 1959 erbten Hermann Ircher und Erika Berg, geborene Ircher, die Liegen- schaft je zur Hälfte, und am 12. Dezember 1966 erwarb Erika Berg im Wege einer Versteigerung auch Hermanns Besitzhälfte. Am 16. April 1982 kaufte schließlich die Firma Michael Ircher

Kommanditgesellschaft das Haus, und bei dieser Gelegenheit wurde auch die oben genannte neue Einlagezahl 139 für das Haus des Dkfm. Dieter Teller, dem Vorstand dieser Komman- ditgesellschaft, eingetragen.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Raiffeisen Bezirks Bank Besit- zer dieser Realität, nur das Objekt EZ 139 gehört noch Dkfm. Dieter Teller, wohnhaft in 9400 Griesstraße 12. Im Gebäude befinden sich folgende Firmen: Merkur Versiche- rung, Kreuchauf Hörgeräte.

462 179 KRONFUß

1755: 112; 1760: 96; 1786: 82; 1792: 82/179

Der älteste bekannte Besitzer dieses Hauses ist der in der Ab- rechnung Nr.5 genannte Mathes Unterholzer, dem ein Teil der Steuern pro 1662 bis 1673 für Glasererarbeiten abgeschrieben wurden, während er einen anderen Teil derselben am 21. März 1676 aus dem Heiratsgute seiner Frau Regina bezahlte. Er war jedoch nicht, wie man demnach annehmen sollte, Glaserer, sondern nach der Eintragung im Taufbuche, anlässlich der am 29. August 1647 erfolgten Taufe seines Sohnes Urban,

Tischler, vielleicht aber beides zugleich. Sein Besitznachfolger war nicht dieser Urban, sondern der am 3. April 1644 getaufte Georg Unterholzer, Sohn des Mathes und der Maria, also aus erster Ehe. Dieser Georg erscheint als Besit- zer in den Jahren 1675, 1677, 1679 und 1695 und wird auch in 17. April 1766: Anton Zollner der Abrechnung von 1690, wo er als Glaserer bezeichnet ist, will Johann Michael erwähnt. Er zahlte nach dieser Aufschreibung bis 8. April 1698, Pogaritsch’sche Schneiderge- dann folgten der Schneider Franz Santner und seine Ehehälfte rechtigkeit übernehmen. Wenn Katharina und von 1705 an Martin Höffelein. Im Steuerregister er die nicht weltläufige Tochter von 1720 heißt offenbar derselbe „Höffly“. Catharina Höfflyn übernimmt, erhält er gratis Haus und Ge- Dann kommt in den Jahren 1734, 1737, 1740, 1755 und 1760 rechtigkeit. der Schneider Michael Pogaritsch. 1786 und 1792 besaß das Haus der Schneidermeister Anton Zollner, der es von einer Ka- tharina übernahm, deren Schreibname im Grundbuche nicht angegeben ist. Ihm folgten dann Leopold Zollner, dessen Name

1829 und 1858 auch angeführt ist.

Dr. Wittmann nennt uns als letzten Besitzer dieses Hauses für das Jahr 1858 einen Leopold Zollner.

Es handelt sich dabei zweifellos um jenes Haus, das im Grund- buch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Unte- re Stadt unter der Einlagezahl 79, Baufläche 76 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Herrengasse 10 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 171.

Demnach sind seit dem Jahre 1858 auf diesem Hause folgende

Besitzer bekannt:

463 Wann und wie die Liegenschaft an eine Agnes Bischof gelangt ist, kann aus dem Grundbuch nicht ersehen werden. Jedenfalls wurde die Realität nach dem Tode der Agnes Bischof am 5. Juli 1875 versteigert und ging an den Meistbieter Karl Kronfuß, und in dieser Familie verblieb das Haus bis in die Mitte des folgen- den Jahrhunderts, deshalb wohl auch der bei Dr. Wittmann verwendete Hausname.

Durch Einantwortung nach dem Tode des Karl Kronfuß wurde Rudolf Kronfuß am 30. November 1897 Besitzer dieses Hauses, und ihm folgte auf dieselbe Weise am 13. November 1934 eine Christine Kronfuß. Am 23. November 1940 kauften Rudolf Kronfuß und seine Frau

Berta Kronfuß, geborene Gschmeidler, je zur Hälfte den Besitz und verkauften diesen am 21. März 1960 auch je zur Hälfte an Margarethe und Franz Kraschowitz.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind die Letztgenannten noch immer im Besitze dieser Liegenschaft. Im Hause befindet sich das Jagdmode- und Waffengeschäft „Harrys“ der Ursula Harrys- Fedyniak, wohnhaft im Hause, aber auch in 9400, Alois Huth Straße 1.

464 180 (ohne Hausnamen)

1755: 113; 1760: 97; 1786: 83; 1792: 83/180

Laut Abrechnung Nr.5 war von 1668 an, dann in den Jahren 1675, 1677, 1679, 1695 und nach der Abrechnung von 1690 bis 1706 Hans Lieb Besitzer dieses Hauses.

Sein Nachfolger in den Jahren 1720, 1734, 1737 1740 und 1755 war der Goldschmied Adam Högger, auch Höcker geschrieben. Die Eintragung bei 1755 scheint jedoch auf einem Irrtum zu 1761 zahlt Frau Barbara De- beruhen, da im Ratsprotokolle vom 5. April 1754 bereits berich- crignis. tet wird, dass Adam Dunkl als Heiligen Blutsverwalter der 5. Juni 11767: Der zwischen Stadtschreiberin Maria Ursula Decrignis das Johann Adam Herrn Stadtschreiber Decrignis Höckherische Haus verkauft habe. Dieselbe wird auch 1760 als und Frau Nedomanzgin getroff- Besitzerin genannt. ene Hauskauf wird ratifiziert. Im Jahre 1786 gehörte das Haus einer Frau Nedomanzgin von Nedoma, die vielleicht mit der Barbara Decrignis identisch ist.

Im Grundbuch von 1792 steht Josef Wippaunig von Josef Inzinger herrührend, dann Josef Teschmann. Das Urbar von 1792 nennt vor Wippaunig einen Garnisionshauptmann Adam Weindorfer als Besitzer. In den Jahren 1829 und 1858 ist Josef Deschmann angegeben.

Dr. Wittmann nennt hier als letzten Besitzer dieser Liegenschaft den Josef Deschmann.

Es handelt sich bei diesem Hause um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 80, Baufläche 77 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Herrengasse 8 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 172.

Danach sind seit 1858 folgende Besitzer dieses Hauses be- kannt: Wann und wie das Haus von Josef Deschmann auf Anna Detrosin gekommen ist, ist nicht feststellbar. Jedenfalls verkauf- te diese Anna Detrosin am 26. Jänner 1672 das Haus an Valen- tin Quantschnig, und dieser verkaufte es dann am 10. Oktober 1887 zu gleichen Teilen dem Karl und der Elisabeth Wallner. Ab dem 3. Feber 1892 war Karl Wallner dann Alleinbesitzer.

465 Am 10. September 1906 wurde die Realität der Maria Wallner eingeantwortet und ging dann am 1. August 1914 ebenfalls durch Einantwortung an die damals noch minderjährigen Ma- ria und Anna Wallner je zur Hälfte. Am 5. April 1918 kaufte es ein Franz Schober und am 27. Juli 1938 der Schuhindustrielle Franz Jaksche. Aufgrund eines Übergabevertrages gelangte der Besitz am 26.

Juni 1973 an die Firma W. Jaksche-Strub-Glutz GesmbH und Co Kommanditgesellschaft. Schließlich kauften am 5. Mai 1977 Johanna und Helmut Ri- chard Oberrisser das Haus, das dann ab dem 10. Jänner 1983 im Alleinbesitze der Johanna war.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Hanna Oberrisser noch immer im Besitze dieser Liegenschaft, in der Helmut Oberrisser das Inter- sport-Fachgeschäft betreibt. Im Hause sind noch das Fotofach- geschäft des Gerhard Wölcher und das Stadtbüro der Erhard

Mörtl BaugesmbH.

466 181 (ohne Namensnennung, das Haus dürfte schon zu Dr. Wittmann Zeiten nicht mehr existiert haben und schon mit Nr. 180 vereint gewesen sein, denn im Parzellenprotokoll von 1829 ist schon ein Josef Deschmann als Besitzer beider Häuser genannt.)

1755 114; 1760: 98; 1786: 84; 1792: 84/181

Die Abrechnung Nr.5 hat hier Hans Schellenschlagers Erben und Wittib von 1665 bis 1673 und bei letzterer Jahreszahl den Namen Mathias Kheyl Schellenschlager war laut Taufbuch vom 16. November 1658, wo die Taufe seiner Tochter Elisabeth ein- getragen ist, ein Bettenmacher und mit einer Maria verheiratet.

Mathias Kheil war Besitzer des Hauses in den Jahren 1675, 1677 und 1679. Im Jahre 1695 ist eine Abrechnung von 1690 vorkommt. In dieser Aufschreibung steht dabei: bis 1704, dann Jakob Maria Kheillin, Witwe, angeführt, deren Name auch in der Abrechnung von 1690 vorkommt. In dieser Aufschreibung steht dabei: bis 1704, dann Jakob Pickö, Kampelmacher. Letzterer hatte laut Ratsprotokoll vom 31. März 1705 das „Pettenmacherische Häusel“ gekauft, für welches in der Vieregggasse stehende Gebäude er am 3. November 1705 den Kaufschilling erlegte.

Ihm folgte schon 1720 Blasius Jänkho, später auch Jankh ge- schrieben, der ebenfalls Kampelmacher war. Demselben gehör- te auch das Haus Nr.106 samt Garten in der Gänsgasse. Später behielt er sich nur letzteres und übergab laut Ratsprotokoll vom 1. Feber 1743 das Haus in der Vieregggasse seinem Sohn An- ton. In den Aufzeichnungen von 1734, 1737, 1740 und 1755 ist aber noch überall Blasi Jankh selbst als Besitzer genannt. Im Ratsprotokolle vom 5. Dezember 1752 heißt es dann: Michael Fischer, Grünhafnergesell aus St. Florian in der Steiermark, erhält das Kampelmacher Jänkhische Haus und will Kerzen- handeln, Seifenschneiden und dgl. Dieses Geschäft ist übrigens, vielleicht wegen dieses Vorbehaltes, nicht zur Durchführung gekommen, denn wir lesen im Ratsprotokolle vom 28. Septem- ber 1753, dass Theresia Schober einen Stadtscherm über das Blasi Jankhische Haus erhielt.

Trotzdem steht im Rektifikationsbefund von 1755, wie erwähnt, noch der Name Jänkh als Besitzer. Erst 1760 wird ein Josef Schober genannt, wohl der Mann oder der Sohn der obigen Therese. Das Stiftbuch von 1786 und das Grundbuch von 1792 haben

Jakob Thor oder Dohr bei diesem Hause, letzteres mit dem Zu- satz: Von Georg Unriegel herrührend, dann Bartlmä Reppitsch und Josef Deschmann. Das Urbar von 1792 kennt nur den Tag- löhner Jakob Thor, eine Theresia Thor und Bartlmä Reppitsch. Das Parzellenprotokoll von 1829 und das Häuser-

467 verzeichnis von 1858 haben den Josef Deschmann, den wir schon bei Nr.180 kennen lernten.

Zwischen 181 und dem nächsten Hause befindet sich ein schmales Gässchen, nur für den Verkehr von Fußgängern be- stimmt, welches eigentlich die Fortsetzung des nördlich von Nr.163 von der Lavant herüberführenden und bis zur Gänsgasse, heute Roßmarkt, führenden Gässchens ist und ge- genwärtig keinen Namen trägt. In früherer Zeit hieß der östliche Teil desselben, von Nr.163 herrührend Freymanngassl. Der Teil zwischen der Herrengasse und dem Roßmarkt hatte aber auch damals keine jetzt noch bekannte Bezeichnung.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Hauses so wie bei Nr.180 den Josef Deschmann, der zu dieser Zeit schon beide Objekte, nämlich 180 und 181 besaß und diese wohl auch schon vor Anlegung des jetzigen Grundbuches grundbücherlich verei- nigt haben muss, da für dieses Objekt keine eigene Einlagezahl existiert. Alle weiteren Anlagen:Siehe Nr.180, Herrengasse 8

468 182 (auch dieses Haus hat bei Dr. Wittmann keinen Namen, was verwunderlich ist, denn die Rauchfangkehrerfamilie Jeg- litsch hat es seit dem Jahre 1905 bis heute im Besitz. Dr. Witt- manns Werk stammt aus dem Jahre 1912 doch anscheinend war dieser mögliche Name damals wohl noch nicht geläufig.

1755: 115; 1760: 99; 1786: 85; 1792: 85/182

Zwischen den Häusern 181 und 183 sind in der Abrechnung Nr.5 die Namen Christof Liebmanische Erben auf einem leeren Blatte und Georg Zängl auf einem leeren Blatte eingetragen, auf dem sich sonst nur Daten von Nr.183 finden. Es ist möglich, dass sich eine dieser beiden Angaben auf das Haus Nr.182 be- 7. Mai 1728: Anton Schaffer zieht, dessen Geschichte im übrigen erst mit dem Steuerregister bittet um Verkauf des von 1675 beginnt. Schafferischen Hauses in der Als Liebmanisches Häusel haben wir oben das Haus Nr.182 Neustadt zwischen Fleischhauer kennen gelernt, welches in dieser Abrechnung schon früher, - Thomas Stimpfl und Franz viel weiter vorn- auf einem für dasselbe passenden Platze einge- Schaffer, derzeit Stadtschreiber in St. Leonhard zu usibieren. tragen ist. Es wäre nicht recht zu begreifen, warum das Haus Auf Resolution des Hochstiftes hier nochmals angeführt werden sollte, obwohl der Platz nicht zu warten. ungeeignet wäre, da in dieser Eintragung nicht nach der fortlau- fenden Reihenfolge, sondern abwechselnd, bald von der einen, 11. Juni 1728: Anton Schaffer bald von der anderen Seite verzeichnet sind. /:offenbar der Vater des Gregor Anton:/ präsentiert das Ein- Die Eintragung „Georg Zängl“ ist besonders gut durchgestri- standsrecht des Gäntschnig und chen. Wenn sich dieselbe auf dieses Haus bezieht, so könnte seiner Frau wegen des verkauf- dasselbe seinerzeit das Redlische Haus gewesen sein, welches ten Hauses seines Sohnes. Mathes Puechhaber laut Ratsprotokoll vom 1. März 1639 von Stimpfl erlegt für das Haus 400 Anna Margareth Redlin kaufen wollte und das ausdrücklich in Gulden bar. Anton Schaffer in eigenem Namen und dem seiner der Vieregggasse liegend bezeichnet wurde. Dasselbe wurde Tochter Gäntschnigin legt vor- nach Ratsprotokoll vom 9. August 1639 von der Redlischen läufig Arrest darauf. Wittib auch wirklich dem Puechhaber vertauscht und von die- sem am 19. März 1641 mit dem Hause des Georg Zänkl ver- 23. Juli 1728: Gregor Rosenfel- tauscht. der erscheint Namens des Anton Schaffer mit Christine Letzterer war nach dem Ratsprotokolle vom 4. Jänner 1641, in Gäntschnig um den Kauf des welchem ihm das Bürgerrecht verliehen wurde, Beulist (??) und Schafferischen Hauses in der Steinschneider. Am 10. März 1641 wird er als Schmied und Neustadt. Verwilligt. Wundarzt bezeichnet. In der Sitzung vom 27. Juni 1664 produ- zierte Paul Rascher einen Kaufbrief um Georg Zänkls Haus in 5. April 1743: Anton Läffl, Fleischhauerknecht, heiratet die der Vieregggasse, der damals gefertigt wurde. Derselbe bezieht Helena Gäntschnigin, verwitwe- sich vielleicht auf Haus Nr.182, bei dem Zänkls Name nach der te Fleischhauermeisterin. älteren Aufschreibung ursprünglich noch eingetragen wurde, obwohl das Haus damals schon ein paar Jahre lang dem Ra- 10. Jänner 1763: Die Christine scher gehörte. Dieser hatte in der Oberen Stadt ein Haus Gäntschnigin Kinder sind: Georg, Katharina und Magdale- (Nr.32), bei dem jedoch in der Abrechnung Nr.5 ebensowenig na, verehelichte Jöllin. Stiefva- eine Steuerleistung notiert ist als bei dem durchgestrichenen ter des Georg ist Anton Läffl. Namen Zänkl. In den Jahren 1675, 1677 und 1679 gehörte Nr.182 dem Hans 12. August 1764: Hauskauf Meyer. Im Jahre 1679 steht dabei: „Jetzo Frau Utzin“. Dieselbe zwischen Maria Minikin und Augustin Gaißmüller wird rati- war die Witwe des Landrichters Utz. fiziert.

469 In der Ratssitzung vom 13. Jänner 1689 erklärte Marzigin statt des bambergischen Ratsverwandten Mathesen Göbl, dass er als

Gerhabe der Martin Utzischen Erben das Haus derselben dem Anton Schaffer verkaufen wolle. Der Magistrat war anfangs nicht recht damit einverstanden, da Schaffer von Herrn Pierpaum, Herrn von Waidmannstorff, Grafen Herberstein und Grafen Gälle Besoldungen hatte und zum Schaden des Stadt- schulmeisters Rudolph Kinder unterrichte. Als Schaffer jedoch versprach, das zu unterlassen und seinen Geburtsbrief beibrachte, wurde der Kauf in der Sitzung vom 21. Jänner 1689 ratifiziert. In dem betreffenden Protokolle steht allerdings, dass das Utzische Haus im Rindermarkt gelegen sei, dies ist aber offenbar ein Schreibfehler, da der Name Utz beim Rindermarkt nirgends vorkommt, wohl aber hier bei Nr.182, und da Schaffer laut Abrechnung von 1690 für dieses Haus von 1689 an Steuern zahlte und bei 1695 und 1720 als Besitzer des- selben eingetragen ist. In den Abrechnungen von 1690 und

1695 heißt er Gregor Anton Schaffer. Im Jahre 1734 zahlte der Fleischhauer Christian Gantschnig, auch Gäntschnig, vom Schafferischen Haus, ebenso 1737 und 1740. Ihm folgte nach dem Kataster Anton Läffl, der auch 1755 noch genannt wird. Im Jahre 1760 zahlte Johann Sulzer, den wir schon bei Haus Nr.168 kennen gelernt haben, vom unteren /:168:/ und vom Schafferischen Haus. Laut Ratsprotokoll vom 28. September 1756 hatte nämlich Magdalena Läfflin, die offenbar zuerst nach der Christine Schaffer mit Gantschnig und dann mit dem Fleischhauer Anton

Läffl verheiratet war, für sich und im Namen ihrer mit Gant- schnig erzeugten Kinder das sogenannte Schafferische Haus in der Fuhrergasse /:so steht in dieser Zeit häufig für Vieregggasse:/ dem Stöcklschneider Johann Sulzer und seiner Frau Anna Maria überlassen.

Im Jahre 1786 ist Augustin Gaißmüller, Strickermeister, der Besitznachfolger Sulzers, der früher auf Haus Nr.169 der Nach- bar desselben war. Zur Zeit der Anlegung des Grundbuches von 1792 gehörte Nr.182 dem Simon Kurasch, der eine Barbara Gaißmüllerin zur Frau hatte. Nach dem Urbar von 1792 war derselbe wie Gaißmüller ein Strickermeister. Er kommt im Jah- re 1829 als Besitzer des Hauses vor. Ihm folgte 1858 eine Bar- bara Kuraschin, wohl eine Tochter, da seine gleichnamige Frau zu der Zeit nicht mehr gelebt haben kann. Dr. Wittmann nennt uns als letzte Besitzerin für das Jahr 1858 eine Barbara Kuraschin.

Es handelt sich bei diesem Hause ohne Zweifel um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 81, Baufläche 79 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Herrengasse 6 hat.

470 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufschreibungen im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 173.

Demnach finden sich auf diesem Hause seit dem Jahre 1858 folgende Besitzer: Auch hier scheint Dr. Wittmann einer Fehlinformation unterle- gen zu sein, wenn er sagt, dass diese Barbara Kurasch im Jahre

1858 die Besitzerin gewesen sei, denn laut angeführtem Grund- buch ging diese Liegenschaft schon am 16. November 1845 aufgrund eines Kaufvertrages von der Barbara Kurasch auf den Anton Ranftelshofer über, der das Haus bis zum 6. Mai 1884 besessen hat. Etwa gleichzeitig ist er auch als Besitzer des Hau- ses Nr. 26, Johann Offner Straße 26 genannt. Mit diesem Da- tum ging das Besitzrecht daran aufgrund einer vorgenommenen Versteigerung an einen Valentin Pichler über, der das erstei- gerte Objekt aber schon kurze Zeit später, nämlich am 23. Juli 1884 dem Jakob Karl (Karl ist der Schreibname) verkaufte.

Am 12. November 1904, nach dem Tode des Jakob Karl wurde die Realität dessen Tochter Viktoria Karl eingeantwortet, und als diese sich mit dem Rauchfangkehrermeister Josef Jeglitsch verheiratete, bekam dieser laut Ehevertrag am 29. Dezember 1905 die Hälfte des Besitzes zugesprochen und grundbücherlich sichergestellt. Viktoria Jeglitsch geborene Karl starb früh, und so war Josef Jeglitsch ab dem 8. August 1906 Alleinbesitzer des Hauses. Josef Jeglitsch muss aber später eine zweite Ehe eingegangen sein, denn am 24. September 1934 wurde die Liegenschaft dem minderjährigen Josef Jeglitsch jun. eingeantwortet, und da mit gleichem Datum eine Vermögensbeschlagnahme erfolgte, kann man annehmen, dass Josef Jeglitsch sen. maßgeblich am Juli- putsch der Nationalsozialisten, bei dem der damalige Bundes- kanzler Dr. Engelbert Dollfuss ermordet wurde, beteiligt gewe- sen ist. Dieser Josef Jeglitsch kann ebenfalls nicht sehr alt geworden sein, da am 10. August 1948 schon seine damals noch minder- jährigen Kinder schon erben, und zwar Ingrid Jeglitsch, später verehelichte Maier, ¾ und Margit Jeglitsch ¼.

Am 9. August ging dann aufgrund eines Realteilungsvertrages Margits Viertelanteil an Ingrid Maier-Jeglitsch über.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Ingrid Maier, die den Beruf eines Rauchfangkehrers gelernt hat und eine wohlbestallte

Rauchfangkehrermeisterin ist, noch immer im Besitze dieser Liegenschaft, in der sie auch wohnt und von wo aus sie den Betrieb führt. Im Hause ordiniert auch ihr Gatte, der Dentist Anton Karl Maier. Außerdem ist dort auch noch das „Champion-shop“ der

Textiledelmarke Champion eingemietet.

471 183 (auch dieses Haus trägt keinen Vulgarnamen, was eigent- lich verwunderlich ist, ist es doch seit dem Jahre 1854 und bis heute im Besitze einer Familie Gstatter, also auch zu Zeiten des

Dr. Wittmann).

1755: 116; 1760: 100; 1786: 86; 1792: 86/183

Dieses Haus hat jedenfalls dem Herrn Georg Göritzer gehört, da sein Name, wenn auch durchgestrichen, an der hierfür passen- den Stelle der Abrechnung Nr.5 eingetragen ist. Ob auch dessen Vater Melchior Besitzer desselben war, lässt sich nicht heraus- finden. An die Stelle Göritzers traten dann Hans Jörg Schwärzl und dessen Ehegattin im Namen ihrer Mutter Maria Göritzer.

Schwärzl selbst wird als Besitzer in den Jahren 1675, 1677 und 1679 genannt, ihm gehörte auch, wie schon dem Göritzer, der Schwänzlhof, jetzt Schwarzlhof genannt. Sein Name dürfte wohl den Anlass zu dieser Änderung in der Bezeichnung des Hofes gegeben haben.

Die Abrechnung von 1690 nennt hier Simon Mätterstorfer mit dem Zusatze: vorhin Frau Egglofin von 1680 bis 1704, dann Christof Ortner 1705 und 1706. Aus den Ratsprotokollen erfah- ren wir hierzu am 13. November 1682, dass Frau Anna Cathari- na Egglofin drei Jahre vorher das Göritzerische Haus gekauft habe und dass laut Protokoll vom 20. August 1684 Simon Mät- terstorfer von der Frau Eva Catharina Glawuschnigin das Haus in der Vieregggasse um 265 Gulden gekauft habe, sowie /:Protokoll vom 18. Mai 1703:/, dass es dem Magistrate ohne- dies bekannt sei, dass Simon Mätterstorfer das Egglofische

Haus gekauft habe. Derselbe zahlt auch 1695 dafür die Steuern. Er war wohl schon Weißgerber, welches Gewerbe fortan auf diesem Hause betrieben wurde. Nach dem Ratsprotokolle vom 15. Dezember 1705 heiratete Frau Margareth Mätterstorfer, jedenfalls die Witwe des Simon, den Weißgerbergesellen Christof Ortner, auf den hiedurch das 6. März 1739: die zuerst dem Haus überging. Er kommt 1720 als Besitzer desselben vor und Anton Schütz zugesprochene verkaufte es laut Ratsprotokoll vom 18. September 1731 dem Mätterstorferische Behausung Josef Mätterstorfer, vielleicht ein Sohn des Simon, dessen Ge- erhalten nun doch Andreas schäft nicht gut gegangen zu sein scheint, da wir aus dem Rats- Kirchschlager und Andreas Stimpfl, die 400 Gulden zahlen protokoll vom 2. Dezember 1738 erfahren, dass er Crida machte und 150 Gulden für ihre Forde- und dass aus diesem Anlasse sein Stiefbruder, der Weißgerber rungen abrechen. Anton Schütz, das Haus in der Vieregggasse um den Schätzwert übernommen hat. 26. März 1739: Anton Schütz Andreas Khirchschlager und Andreas Stimpfl wollten das Haus ,der um 400 Gulden eigentlich das Mätterstorferische Haus laut Ratsprotokoll vom 9. Dezember 1738 um höheren Preis erstanden hatte protestiert und übernehmen, weil sie sonst in der Crida verlieren würden, der appeliert dagegen. Magistrat entschied jedoch am 19. Dezember 1738, dass das Haus dem Schütz verbleiben solle, weil er den Mätterstorfer und die Kinder darin behalten wolle, worauf die Angelegenheit dem Vizedomamt zur Entscheidung vorgelegt wurde.

472 Laut Mitteilung des Schütz in der Sitzung vom 18. Dezember 1739 behauptete derselbe seine Sache auch vor dieser höchsten Instanz. Wir finden ihn dann auch in den Jahren 1740, 1755 und

1760, wo er auch ein Haus in der Gänsgasse besaß, bei dem Hause Nr.183 angeführt. Im Jahre 1786 gehörte dasselbe dem Weißgerber Franz Rösch oder Resch, auf den es laut Grundbuch durch Ehe mit Rosine Auerin gekommen war. Ihm folgten Rosina Reschin, Franz

Auer und Josef Unterluggauer.

Dr. Wittmann nennt hier als letzten Besitzer einen Josef Unter- luggauer.

Es handelt sich hier um jenes Haus, das im Grundbuch des Be- zirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 82, Baufläche 80 eingetragen ist und das heute die Anschrift 9400, Herrengasse 4 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 174.

Danach hatten seit dieser Zeit folgende Personen das betreffen- de Gebäude im Besitz: Dr. Wittmann gibt den Zeitpunkt, an dem die Liegenschaft von Josef Unterluggauer weitergegeben wurde nicht mehr an. Aus dem Grundbuch ersehen wir aber, dass das Objekt schon am 11. September 1854 den Besitzer gewechselt hat. Mit diesem Datum ging die Liegenschaft nämlich aufgrund eines Kaufver- trages von Josef Unterluggauer auf Mathias Gstatter über, und im Besitze dieser Familie ist sie noch bis fast zum Ende des 20.

Jahrhunderts, und bis zur Mitte des genannten Jahrhunderts wurde dort auch noch das Gewerbe des Weißgerbers und Pelz- händlers ausgeübt. Am 5. Jänner 1901 ging die Realität im Erbwege von Mathias Gstatter auf dessen Sohn Mathias Gstatter jun über. Am 16.

Dezember 1935 teilten sich Hans und Josefine Gstatter den Besitz im Verhältnis 12/25 für Hans und 13/25 für Josefine. Am 29. Jänner 1957 wurden gemäß eines Erbübereinkommens Hans Gstatters Anteile je zur Hälfte an Friedrich Gstatter und Maria Protiwinsky geborene Gstatter aufgeteilt, und am 22.

Jänner 1964 gingen Josefine Gstatters 13/25 Anteile an die Maria Protiwinsky, die damit über 19/25 verfügte. Am 15. Juni 1966 erbte Helmut Gstatter Friedrich Ggstatters Anteile, gab sie aber am 4. Feber 1971 im Tauschwege an Ma- ria Protiwinsky, die damit wieder Alleinbesitzerin war.

473 Schließlich verkaufte Maria Protiwinsky, die in 9400, St. Jako- ber Straße 3 wohnt, die Liegenschaft an Dr: Peter Stromberger, wohnhaft in 9400, Minoritenplatz 2

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Dr. Peter Stromberger, wohnhaft in obiger Adresse, noch immer Besitzer dieser Liegenschaft. Im Hause eingemietet ist: Franz Kienzl, Uhrmacher und Gold- schmied.

474 184 SWATEK

1755: 117; 1760: 101; 1786: 87; 1792: 87/183

Als der älteste bekannte Besitzer dieses Hauses erscheint von 1668 an in der Abrechnung Nr.5, dann in den Registern von 1675, 1677 und 1679 Herr Georg Knobloch. In der Abrechnung von 1690 steht dann: Georg Schleinzer vorhin Georg Knobloch, dann Barbara Schleinzerin, anjetzo von 1691 an Hans Rainer. Diese Barbara Schleinzerin führt uns sodann noch auf einen Besitzer vor Knobloch. Sie sagt nämlich in der Ratssitzung vom 31. August 1685, das Haus, in dem ihr Vater Georg Knobloch gewohnt hat, habe nicht ihm gehört, sondern der Mutter und war immer Mertingerisch. Als Mertingerisches Haus in der Vieregggasse war es laut Ratsprotokoll vom 14. Juli 1658 auf 325 Gulden geschätzt worden. Anna Barbara Schleinzerin, vorher Knoblochin und ihr Mann- wohl der schon genannte Georg Schleinzer- vertauschten dann laut Ratsprotokoll vom 29. Juli 1689 ihr eigentümliches, vorher Mertingerisches Haus mit Garten in der Vieregggasse an den Lodenwalker Hans Rainer, der am 31. Jänner 1687 Bürgerrecht erhielt, und Susanna, seiner Ehewirtin, gegen das Haus des letz- teren /: siehe das Tremblische Häusel, bzw. bei Schleinzerische Werkstatt nördlich von Nr.158 :/. Infolgedessen finden wir 1695 den Hans Rainer als Besitzer von Nr.184. In den Jahren 1720, 1734 und 1737 gehörte es dem Bäcker Christof Rosenfelder dem jüngeren, 1740 dessen Witwe und hierauf dem Blasius Grümb, auch Grimb, der als Bäcker und Branntweinverschleißer in den Jahren 1755 und 1760 auf die- sem Hause vorkommt. Im Jahre 1786 war der Bäcker Leonhard Wascher Besitzer des- selben, nach dem Grundbuche der Bäckermeister Karl Kon- seoor, der es von seinem Vater Georg Konseoor übernommen hatte. Karl Konseoor kommt auch 1829 vor. Im Häuserverzeichnis von 1858 steht: Josefa Greiner von 1858 an Math. Michl von 1878 an Anton Vaterl.

Dr. Wittmann gibt als letzte Besitzer für 1858 einen Math(eus) Michl und für 1878 den Anton Vaterl an.

Es handelt sich dabei um jenes Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 83, Baufläche 84 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400 Herrengasse 2 hat.

475 Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer

175.

Demnach können seit dem Jahre 1858 auf diesem Hause fol- gende Personen als Besitzer festgestellt werden: Auch hier gibt es Unklarheiten zwischen Dr. Wittmanns Auf- zeichnungen und dem Grundbuch. Laut Wittmann ging die Lie- genschaft von Michl auf Vaterl über. Aus dem Grundbuch ist aber ersichtlich, dass Anton Vaterl, der bei Wittmann „von 1878 an“ als Besitzer ausgewiesen ist, diese Liegenschaft am 17. Jänner 1871 von einem Valentin Quantschnig käuflich er- worben hat, dass diese also nicht von Math. Michl auf Vaterl übergegangen ist. Die beiden Brüder Josef und Valentin Quantschnig waren zu dieser Zeit in Wolfsberg sehr begütert. So gehörte ihnen z.B. der Schwabenhof sowie die Stadthäuser mit den Nummern 130,

141 und 172. Jedenfalls verkaufte Anton Vaterl die Realität am 9. September 1906 der Handlungsfirma I.M.Offner, und am 1. Dezember 1917 folgte als Besitzer Paul Swatek nach, der dem Hause wohl auch den bei Dr. Wittmann verwendeten Namen gab.

Am 27. Juli 1931 /:vgl. die Nummern 139, 140, 158 und 160:/ ging das Haus an die damals noch minderjährigen Paul und Robert Swatek je zur Hälfte über, und am 3. September 1946 erbte die ebenfalls damals noch minderjährige Karin Elfriede Swatek, später verehelichte Niedersüß Robert Swateks Besitz- hälfte. Gemäß dem Auseinandersetzungsvertrag vom 25. Juli 1968 ging auch Pauls Hälfte in den Besitz von Karin Niedersüß über. Damit war die Liegenschaft wieder zur Gänze in einer Hand.

Heute, am 1. Jänner 2000, gehört das Haus, das an die „Humanic Schuhmoden“ vermietet ist, der Tochter der Elfriede Karin Niedersüß, der Magistra Christina Kulterer geborene Niedersüß.

Mit dem Hause Nr. 184 hören diejenigen Häuser von Wolfsberg auf, die der Reihe nach nummeriert sind. Die späteren Haus- nummern befinden sich in verschiedenen Stadtteilen zerstreut.

476 185 (ohne Namensnennung)

Diese Nummer trägt heute die ehemalige Sotlscheksche Lede- rerwerkstätte, jetzt Husarenstall, von der schon oben im Zu- sammenhang mit Nr.171 gesprochen wurde, unter welcher Be- zeichnung dieses Gebäude im alten Kataster vorkommt. Unserer Ansicht nach sind in demselben die Reste der bestan- denen Thürlmühle zu erkennen. Im Grundbuche von 1792 ist dies jedenfalls die dem Lederer Fischer vulgo Thürllederer ge- hörige Ledererhütte, die dortselbst als südliche Grenze des heu- tigen Hauses Nr.165 angegeben ist, die damals, entsprechend dem erwähnten Kataster noch keine eigene Nummer hatte.

Im Parzellenprotokoll von 1829 ist dieses Objekt als Nr.171, Parzelle 93, Wirtschaftsgebäude des Karl Fischer angeführt, zum Unterschiede von Nr.171, Parzelle 97, Wohnhaus, Wirt- schaftsgebäude und Hof desselben Besitzers. Bei irgendeiner späteren Gelegenheit erhielt dasselbe dann die Nr.185, viel- leicht anlässlich eines Umbaues, bei welchem das Gebäude ei- nen größeren Umfang erhielt. Unter Nummer 185 findet sich im Grundbuche von 1792 und dem gleichzeitigen Urbar –die Bezeichnung lautet daselbst ei- gentlich 88/185- und dann auch im Parzellenprotokoll von

1829, wo Nr.185 Parzelle 92 steht, ein anderes Objekt, welches sich in der Mappe von 1829 nordöstlich an die Ledererhütte des Fischer anschließt. Im Urbar von 1792 steht in Bezug auf dasselbe unter den außer der Stadt gelegenen Gebäuden: „Mathias Tafent, Zimmerpolier in Wolfsberg, dann Katharina Rothleitnerin von dem am magistratlichen Grund 1793 neuerbauten nächst dem Radlsteg liegenden Tafenthäusl“ und im Grundbuche „Katharina Rothleitnerin von Mathias Tafent herrührend, Mathias Reinhart, Georg Glantschnig, Jakob Tomasin, Georg Glantschnig; Maria

Millagen, grenzt nach einer Angabe an die Ringmauer, nach einer anderen gegen Ost, Süd und Nord an die Gemeindetratten, westlich an den zur Anna Ranftelshoferischen Behausung /:heute Nr.165:/ gehörigen Garten, dann Ursula Hirschen und deren Mann Johann Zimmerer“.

Im Parzellenprotokoll von 1829 kommt ein Objekt, welches dem entsprechen würde, nicht vor, im Häuserverzeichnis von 1858 aber steht: Nr.185, Parzelle 92 Cäcilia Bernsteiner von 1882 an Franz Sotlschek. Heute ist davon nichts mehr zu sehen, so dass, wie erwähnt, angenommen werden kann, dass das frühere Gebäude Nr.185 mit der Ledererwerkstätte Nr.171, Parzelle 93 zusammengezo- gen wurde.

477 Dr. Wittmann gibt bei diesem Hause für das Jahr 1858 eine Cäcilia Bernsteiner und für 1882 den Franz Sotlschek an.

Es handelt sich dabei zweifellos um jene Liegenschaft, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt und der Einlagezahl 84, Bauflächen 92 und 93 registriert ist und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Kreuz- gasse 9 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 176.

Demnach haben seit 1858 folgende Personen diese Realität zu eigen gehabt: Dr. Wittmann hat auch hier in seinen Angaben eine Unklarheit bzw. eine Lücke. Gemäß Grundbuch des Bezirksgerichtes

Wolfsberg ist nach Cäcilia Bernsteiner eine Maria Hillinger Besitzerin des Hauses. Wann sie in dessen Besitz gelangt ist, ist nicht feststellbar. Sicher ist nur, dass diese Maria Hillinger das Haus am 21. Feber 1870 an Franz Sotlschek verkauft hat, und von diesem erbte am 20. Jänner 1911 eine Gertraud Sotlschek, wohl dessen Gattin. Am 2. August 1918 wurde die Realität einem Dr. Robert Sotl- schek eingeantwortet, und am 6. April 1923 ging diese aufgrund eines Kaufvertrages an eine „Lederfabriks-AG vormals Franz Sotlschek. Diese Transaktion sollte wohl die angeschlagene

Firma retten, was sichtlich nicht gelang, da schon am 26. April 1927 Liselotte und Karl Schweizer die Liegenschaft ersteiger- ten. Am 18. April 1963 erbte Liselott-Ingeborg Noswitz, geborene Schweizer (ab 16. Dezember 1977 verehelichte Deutschbein) den Besitz und übergab diesen (Datum uns unbekannt) an ihren Sohn Karl Noswitz.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Karl Noswitz, wohnhaft in 9020 Klagenfurt, St. Ruprechter Straße 120 im Besitze der Liegen- schaft, in der eine Tischlerei Ragger eingemietet ist.

478 186 ARBEITERHAUS BEIM STADTHAMMER

Es wird zuerst besonders erwähnt im Parzellenprotokoll von

1829, wo es als Besitz des Baumgartner eingetragen ist, dem damals der Hammer gehörte. Im Häuserverzeichnis von 1858 sind Alois und Josef Offner als Besitzer genannt.

Dr. Wittmann gibt also für das Jahr 1858 den Alois und den Josef Offner als Besitzer dieser Liegenschaft an. Als Vorgänger nennt er einen Baumgartner. Nun lesen wir aber bei Wittmann unter III b, dass im Bergbuche sub. Tom. II fol. 917, dass am 30. Juli 1820 der Wolfsberger

Gewerke und Pettauer Kaufmann Franz Baumgartner jun. diese Realitäten käuflich erworben hat, und zwar werden ausdrück- lich genannt: Der Sensenhammer, das Wohngebäude, der Kohlbarren und ein Baumgarten. Auch wird dort gesagt, dass Franz Baumgartner die Liegenschaft am 12. Feber 1822 einem

Karl Stümpfl weiterverkauft hätte. Auch bei der Beschreibung von Haus Nr.50 erfahren wir viel aus früherer Zeit, ist doch dieses nun schon seit 1975 demolier- te Gebäude die ehemalige „Mühle vor dem Sautor“ oder auch Canzlmühle genannt. Darüber erfahren wir, dass im Jahre

1737 der Papiermacher Christian Knauer die Mühle in eine Papiermühle umgewandelt hat (später diente sie als „Steinmüh- le“ der Bleiberger Bergwerksunion zur Rohstoffgewinnung für die Bleiweißerzeugung). Im Kataster von 1740 ist neben den Werksgebäuden ausdrück- lich noch das erst hölzerne, später gemauerte Wohngebäude, also der Vorläufer des genannten „Arbeiterwohnhauses“, ange- führt. Sein endgültiges Aussehen dürfte das Wohngebäude wohl erst unter den Offners erfahren haben. Der Verfasser erinnert sich an das Haus, das im Stile der zweiten Hälfte des 19. Jahr- hunderts errichtet war. Nach dem Jahre 1858 erlebte die Liegenschaft folgende Besitz- wechsel: Wann Alois und Josef Offner sie erworben haben, ist nicht be- kannt, auch nicht, wann Josefs Besitzanteil an Alois überging.

Jedenfalls vererbte dieser nach seinem Ableben am 28. August 1871 mit Wirkung vom 4. Juli 1873 4/6 seiner Tochter Karolina Martinz geborener Offner und 2/6 seiner Gattin Maria, nach deren Tod Karolina Martinz am 3. September 1895 Alleinbesit- zerin war.

Auf Karolina Martinz folgte am 2. März 1896 deren Tochter Caroline Swatek geborene Martinz, und von diesem Zeitpunkt an verlief die Besitzerfolge auf dieser Liegenschaft genau so, wie bei den anderen Besitzungen der Offners in dieser Stadt (Z.B.: Nr. 139 und 140).

479 Heute, am 1. Jänner 2000, existieren beide Gebäude nicht mehr. Das Hammergebäude musste im Jahre 1975 einer besse- ren Verkehrsverbindung in die Schwemmtratten weichen und das Arbeiterhaus wurde im Jahre 1994 in das öffentliche Gut übernommen. Auf der Bauparzelle und dem übrigen Gelände wurde ein großer Parkplatz für PKWs sowie die vierte Lavantbrücke, genannt „Stadthammerbrücke“, errichtet.

Das „Arbeiterwohnhaus“ bekam im Jahre 1964 die neue Haus- nummer Schwemmtrattenstraße 1-3 zugeteilt, während die Nr. 186 dem neuerrichteten Hotel Dölder, /:heute Roßmarkt 2:/ als Orientierungsnummer zugeteilt wurde.

480 187 ist das Gartenhaus der Frau Elise Rossbacher hinter der Dreifal- tigkeitskirche und der Nr. 201. Dasselbe steht auf einem Teil des früher dem Spital gehörigen Grundes, Bauparzelle 6 der Mappe von 1829. Im Häuserverzeichnis von 1858 ist Nr. 187, Parzelle 9 Eigentum eines Karl Holzer. Die Parzellennummer ist hier vielleicht verwechselt.

Dr. Wittmann nennt hier einen Karl Holzer als letzten Besitzer.

Es handelt sich hier zweifellos um die Liegenschaft, die im

Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 85, Bauparzelle 104/8 regis- triert ist und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Hermann Fi- scher Straße 2 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar des Bürgerspitals unter der Nummer 40.

Demnach haben seit 1858 folgende Personen diese Realität besessen:

Wann und wie das Eigentumsrecht an dieser Liegenschaft von Karl Holzer an Johann Glantschnig geraten ist, ist nicht be- kannt. Jedenfalls verkaufte besagter Johann Glantschnig das Haus am 10. Jänner 1878 je zur Hälfte an Elisabeth und Ma- thias Rossbacher, und ab dem 14. Feber 1910 ist dann Elise

Rossbacher Alleinbesitzerin des „Gartenhauses hinter der Dreifaltigkeitskirche“, wie sich Dr. Wittmann ausdrückt. Nach Elisabeths Tode erbten deren Kinder Maria Aufreiter ge- borene Rossbacher und Karl Rossbacher je zur Hälfte. Die Ei- nantwortung darüber wurde im Grundbuch mit Datum 18. Jän- ner 1917 festgehalten. Am 28. Oktober 1928 kauften Mathilde und Johann Leeb je zur Hälfte die hier genannte Liegenschaft und eröffneten dort einen Baustoffhandel. Bald darauf erbauten die beiden an der Ecke Wiener Straße/Hermann Fischer Straße ein dazugehörendes

Verkaufslokal, das damals die Orientierungsnummer 201 er- hielt (heute Wiener Straße 7). Am 14. Feber 1967 wurde die Besitzhälfte der Mathilde Leeb zu je einem Drittel Hans Leeb jun., Ing. Alois Leeb und Gebhard Leeb eingeantwortet und gemäß Übergabevertrag vom 7. Au- gust 1973 wurde auch mit dem Erbe des Johann Leeb sen. in gleicher Weise verfahren. Da aber die Familie Leeb in der Stadt und im Umland ebenfalls Liegenschaften besaß, kam es am 8. November 1973 zu einem Realteilungsvertrag, demzufol- ge Gebhard Leeb die Liegen schaft in Alleinbesitz nahm, wäh- rend seine Brüder mit anderen Objekten entschädigt wurden.

481 188 RENCHER, früher Rauchfangkehrer Pesiak

Es handelt sich hier gleichfalls um ein Gebäude auf ehemaligem Spitalsgrund, ursprünglich ein Wirtschaftsgebäude auf Parzelle 8, nach dem Parzellenprotokolle von 1829 dem Philipp Urban gehörig, der auch 1858 noch als Eigentümer genannt ist.

Dr. Wittmann nennt hier als letzten Besitzer einen Philipp Ur- ban.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuche des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt nicht mehr aufscheint, da die Gesamtliegenschaft am 4. Feber 1968 ins öffentliche Gut einbezogen und die bestehende Einlagezahl als gutsbestandslos gelöscht wurde. Das kleine, eingeschossige Gebäude wurde geschleift und die Baufläche zur Gestaltung des Platzes am Zusammenschluss von Hermann Fischer Straße, Wiener Straße und Sporergasse verwendet /: siehe auch bei Nr. 120:/

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben und Aufzeichnungen im Bürgerspitalurbar unter der Nummer 42.

Danach sind seit 1858 auf diesem Hause folgende Eigentümer bekannt: Am 28. Jänner 1866 übergab Philipp Urban die Realität seiner Tochter Regina Urban verehelichte Friedl. Diese heiratete im Jahre 1881 ein zweites Mal und übergab gemäß Ehekontrakt am 3. Juli 1881 die Hälfte des Besitzes ihrem zweiten Ehemann Josef Gatto, doch nach dessen Tod fiel dessen Besitzhälfte am 12. September 1892 wieder an Regina Gatto, verwitweter Friedl geborener Urban. Am 30. November 1900 wurde der Besitz dem Franz Pesiak eingeantwortet, dessen Verwandtschaftsverhältnis zu Regina Gatto nicht bekannt ist. Auf Franz Pesiak, den Dr. Wittmann als Rauchfangkehrer be- nennt, folgte am 28. Juni 1905 ein Anton Pesiak. Der neue Be- sitzer scheint aber gar nicht in Wolfsberg ansässig gewesen zu sein, denn er verkaufte die Liegenschaft schon am 19. Juli 1905 zu gleichen Teilen an Genoveva und Josef Gaisch, und am 18. Oktober 1908 tauschten die beiden das Haus mit dem eines Jakob Rencher, der ebenfalls bei Dr. Wittmann genannt ist. In dem Jahre, in dem Dr. Wittmann seine Häuserchronik ab- schloss, verkaufte Jakob Rencher das Haus am 19. September 1912 einem Andreas Schaider, dieser verkaufte es am 5. März 1913 dem Engelbert Baumgartner und dieser wieder am 13. Juni 1914 an Agnes und Josef Ceray je zur Hälfte, und die Cerays eröffneten dort ein Frisörgeschäft.

482 Am 9. Juli 1936 wurde Josefs Hälfte dem Josef jun. eingeant- wortet, und am 8. März 1951 übergab Agnes an Adolf Ceray, der seine Hälfte am 18. April 1960 der Lydia Ceray verkaufte. Schließlich ging die Liegenschaft –wie schon oben erwähnt- am 4. Feber 1968 ins öffentliche Gut.

483 189 KÖHRAUS

1755: 176; 1760: 154; 1786: ?; 1792?

Wenn man davon ausgeht, dass die Reihenfolge der Häuser im Kataster von 1740, wo es sonst durchgehends der Fall ist, auch hier ihrer wirklichen Lage entspricht, so gehört zu diesem Hau- se oder wenigstens zu dem damals bestehenden Teile desselben die Eintragung Anton Gäser anjetzo Wolf Gradischnig von 1668 bis 1676 in der Abrechnung Nr.5. Der Stelle dieses Hau- ses entsprechend finden wir dann in den Registern von 1675, 1677, 1679 und 1695 sowie in der Abrechnung von 1690 einen Oswald Grädischnig zuletzt mit dem Zusatze vorhin Anton Gäser von 1677 bis 1706. Dazu berichtet das Gerichtsprotokoll vom 30. Mai 1684, dass Oswald Gradischnig ein Haus von sei- ner Stieftochter Maria Gäser kaufte. In der Abrechnung Nr.5 dürfte es daher statt Wolf wohl Oswald heißen, und der Bericht im Gerichtsprotokoll ist jedenfalls auch nicht dahin aufzufas- 12. Mai 1758: Josef Rechinger und Mathes Fellner zeigen an, sen, dass Gradischnig erst 1684 das Haus gekauft hat, sondern dass ersterer nach dem Tode nur ein Bericht darüber, dass dies überhaupt geschehen ist. seiner Mutter Haus samt Ge- Die Witwe des Lederers Oswald Grädischnig heiratete dann am rechtigkeit übernimmt und wird 27. Feber 1713 den Lederer Josef Rechinger, einen Sohn des auch Bürger. Johann Rechinger aus Weiz, der von nun an Besitzer dieses 12. Oktober 1768: Hauskauf Hauses und der Werkstatt war. Ihm folgte in den Jahren 1754, zwischen Josef Rechinger und 1755, und 1756 seine Witwe Gertraud. Für 1757 und 1758 feh- Mathes Fellner wird ratifiziert. len die Register, 1759 wird bereits ihr Sohn Josef der Jüngere genannt. Ihm folgte 1770 Mathes Veldner, 1772 Josef Rauter, der daselbst einen Ausschank betrieb, 1781 die Mostwirtin The- resia Rauter und 1783 der bürgerliche Mostwirt Josef Dohr. Im Jahre 1784 heißt es, dass von diesem Hause eben so wenig wie von dem nördlich davon stehenden, nicht mehr vorhandenen Gebäude eine Steuer einzubringen sei, weil das Haus samt Gar- ten am 1. März 1784 /: das Tagesdatum fehlt:/ durch das Was- ser verschwemmt wurde. Im Jahre 1785 kommt Nr. 189 zwar noch vor, im Stiftbuche von 1786 aber ist davon nichts zu fin- den, eben so wenig im Urbar von 1792. Im gleichzeitigen Grundbuche steht aber bei Karl Ortner Nr.132: besitzt in der Unteren Stadt eine Behausung aus Keller und einer Kammer bestehend, vom Eselwirt /: die Gasse hieß damals Eselgasse:/ herrührend, dann Michael Ortner, Sohn des Karl. Im Grundbu- che von 1828 heißt es: besitzt auch /: nämlich der Eigentümer von Nr.132:/ die Eselwirtsbehausung ohne Nummer als Brand- statt. Grenzen: gegen Nord und Ost der verschwemmte Garten, gegen Süd Nr. 134, gegen Westen die Straße in die Allgey, auch Bindergasse genannt. In den Mappen von 1829 entspricht diesem Hause die Baupar- zelle 20 und ein Teil der Gartenparzelle 16. Als Eigentümer ist zu der Zeit Michael Ortner genannt. Im Häuserverzeichnis von 1858 gehört Nr. 189 dem Norbert Fritz und von 1878 an dem Eduard Schiffkorn.

484 Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Hauses einen Edu- ard Schiffkorn an.

Es handelt sich dabei um das Haus, das im Grundbuch des Be- zirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 132, Baufläche 16 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Allgäu 8 hat.

Die Ersteintragung im Grundbuch erfolgte aufgrund der Anga- ben im Urbar der Stadt Wolfsberg, Folio 765

Danach sind bei dieser Liegenschaft seit 1858 folgende Besitzer bekannt: Auch hier ist Dr. Wittmann ein Fehler unterlaufen. Er sagt, dass auf Norbert Fritz der Eduard Schiffkorn als Eigentümer folgte. Tatsache ist aber, dass zwischen den beiden Genannten eine Maria Siedler existierte, denn diese verkaufte am 30. De- zember 1861 das Haus an den Eduard Schiffkorn. Wann und wie die Siedler Eigentümerin wurde, ist nicht bekannt. Nach dem Tode des Eduard Schiffkorn wurde das Haus am 11. November 1891 der Sophie Kotzmich und der Anna Kehraus, wohl zwei verheiratete Töchter des Schiffkorn, je zur Hälfte eingeantwortet, und ab dem 3. September 1903 war dann Anna Kehraus Alleinbesitzerin. Am 2. August 1918 wurden die Eigentumsrechte nach dem Tode der Anna Kehraus folgend eingetragen: Je 1/6 ging an Anna Labi und an Rosa, Maria, Rupert, Kornelie-Jenny und Rudolf

Schiffkorn, und am 29. März 1920 kaufte Anna Labi die Anteile ihrer Mitbesitzer auf und war somit Alleinbesitzerin. Nach ih- rem Tode wurde die Realität dem Ferdinand Labi eingeantwor- tet. Dem muss es aber wirtschaftlich nicht sehr gut gegangen sein, denn am 24. November 1932 ersteigerte die Gewerbliche

Spar- und Kreditkasse in Wolfsberg reg.GembH das Haus und verkaufte es am 17. April 1934 dem Paul Stronegger, der es am 4. November 1970 seinem Sohn Josef Stronegger vererbte.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist noch immer Josef Stronegger

Besitzer dieses kleinen Hauses am Nordrand der Stadt.

485 190 RENCHER früher KORNHERR

Steht auf einem Teile des alten Spitalgrundes, Parzelle 7, an die Stadtmauer angebaut. Im Parzellenprotokolle von 1829 ist unter dieser Nummer (7) ein Wohnhaus verzeichnet, welches dem Eigentümer von Nr.167 Johann Sablattnig gehörte. Im Jahre 1858 war Thomas Scherl Besitzer desselben.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieser Liegenschaft einen Thomas Scherl an.

Es handelt sich bei dieser Realität um jene, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 88, Baufläche 7 eingetragen ist und die heute die Anschrift Hermann Fischer Straße 1 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 159.

Danach sind dort seit 1858 folgende Eigentümer bekannt:

Am 25. März 1873 verkaufte Thomas Scherl das Haus dem Jo- hann Kornherr, und am 19. Mai 1890 wurde es der Katharina Kornherr eingeantwortet. Diese übergab es am 23. September 1918 einer Anna Bumba später verehelichte Miller, und gemäß Ehevertrag übergab diese am 13. Feber 1920 die Hälfte der

Liegenschaft ihrem Gatten Ferdinand Miller, der nach dem Tode seiner Frau am 24. Oktober 1944 Alleinbesitzer wurde. Am 25. Oktober 1961 übergab Ferdinand Miller die Realität seinem Sohn Wilhelm Miller, und dieser verkaufte sie am 10. April 1963 der GÖC-Kaufhaus Ges.mbH in Graz. Nach der

Insolvenz des Konsum und der GÖC ging der Besitz in unbe- kannte Hände über.

486 191

ist das in der Oberen Stadt gelegen gewesene sogenannte Blumauerhaus. Der Platz, auf dem dasselbe stand, wurde an- lässlich der letzten Vergrößerung des Knabenschulhauses zu demselben einbezogen. In der Mappe von 1829 ist von diesem Hause noch nichts zu sehen. Anstelle desselben befindet sich die Gartenparzelle Nr.136 und vielleicht auch ein Teil des höl- zernen Wirtschaftsgebäudes der Bauparzelle Nr.88. Im Grund- buche von 1792 gehört hierher die dem Besitzer von Haus Nr.84 eigentümliche Realität „Brauhütte im Garten“, die an Johann Blumauer kam, später Gemeindebesitz. Als Grenzen der Siehe Nr.83 ganzen Realität, nicht nur des Häusels, sind angegeben: östlich die Hausruine der Bayerhofer Kaplanei, südlich die Gärten der- selben und des Hackhofer, westlich die in den Rindermarkt füh- rende Straße, nördlich der Schoßbach.

Wie wir von Dr. Wittmann bei Nr.83 erfahren, wurde das Haus im Zuge der Errichtung der neuen Knabenvolksschule abgeris- sen. Die dann schon lange freie Orientierungsnummer 191 wurde nach dem Bau der sogenannten Wolfsberger Umfah- rungsstraße (heute Spanheimer Straße) im Jahre 1947, die im wesentlichen der ehemalige Stadtmauer folgt, dem auf der Gar- tenparzelle Nr.117 errichteten Geschäftslokal Elektro-Rabitsch zugeordnet und bekam 1988 bei der Neuordnung der Straßen- benennung die Anschrift Spanheimer Straße 1. Es handelt sich bei diesem Gebäude jedenfalls um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der neugeschaffenen Einlagezahl 125, Baufläche 108 re- gistriert ist und das die oben angegebene Anschrift hat. Im Süden angebaut befindet sich noch ein weiteres Gebäude, das ebenfalls dem Manfred Rabitsch gehört. Es hat die gleiche Einlagezahl 125 und steht auf der Baufläche 118, hatte vorher die Orientierungsnummer 221 und hat heute die Anschrift 9400, Siehe bei Wiener Straße 1 Spanheimer Straße 3.

Bezüglich der Eigentümer ist die Liegenschaft Wiener Straße 1, auf deren einstigem Gartenareal das gegenständliche Gebäude liegt, heranzuziehen.

Heute, am 1. Jänner 2000, gehören die Liegenschaften noch immer dem Manfred Rabitsch. Im ehemaligen Elektrohaus (Spanheimer Straße 1) ist heute ein Holland Blumenmarkt und im südlichen Teil (Spanheimer Straße 3) ein Wettbüro einge- mietet.

487 192

SCHÜSSLER in der Stadelgasse, früher Cleinszich, an die alte Stadtmauer angebaut. Kommt erst im Häuserverzeichnis von 1858 vor.

Dr. Wittmann gibt für dieses Gebäude nur indirekt einen Besit- zernamen an. „Früher Cleinszich“ sagt er.

Es handelt sich bei diesem Objekt um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere

Stadt mit der Einlagezahl 89, Baufläche 60/3 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Spanheimer Straße 5 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummern

242 und 243. Danach sind hier folgende Besitzer bekannt: Wann der August Auer diesen Besitz erlangt hat, ist nicht be- kannt. Jedenfalls verkaufte er ihn am 26. Dezember 1878 an den Johann Cleinszich, der bei Dr. Wittmann sozusagen als

Namensgeber auftritt. Am 23. Oktober 1899 kauften Maria und Friedrich Schallar je zur Hälfte dieses Objekt, und etwa zwei Jahre später, am 23. Juli 1901 war Maria Schallar Alleinbesitzerin, und als solche verkaufte sie die Liegenschaft am 7. Juli 1906 an den Franz

Wutte. Zwei Jahre später, am 17. März 1908 kauften dann Friedrich (richtig Gottfried) Schüßler und Maria Kirchner, später verehe- lichte Schüßler das Haus zu gleichen Teilen. Am 10. Juni 1948 wurde Marias Besitzhälfte wieder je zur Hälfte der Frieda (Elf- riede?)Schüßler und der Rolanda Schüßler eingeantwortet, und am 5. November 1959 geschah das gleiche mit dem Hälfteanteil des Gottfried Schüßler. Aufgrund eines Leibrentenvertrages gelangte Rolanda Schüß- lers Besitzanteil am 23. Jänner 1963 an Siegfried Schüßler, dasselbe geschah am 9. September 1974 mit Elfriedes Anteil. Schließlich übergab Siegfried Schüßler am 21. Jänner 1981 die Liegenschaft je zur Hälfte an Armin und Dr. Siegfried Schüßler.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist Peter Mosgan, wohnhaft in 9473 Lavamünd, Achalm 53 Besitzer dieses Objektes, in dem die Vi- deothek Buchbauer eingemietet ist.

488 193 KAISER

Hieß früher EBI. Liegt nördlich von Nr.106. Kommt im Parzel- lenprotokolle von 1829 als Bauparzelle Nr.68, Wirtschaftsge- bäude des Franz Sauer vor. Später war Franz Zintl Besitzer die- ses Hauses.

Dr. Wittmann nennt einen Franz Zintl als Besitzer dieses Hau- ses, das aber den Hausnamen Kaiser trägt. Beide Namen schei- nen in der Besitzerfolge auf.

Es handelt sich bei diesem Hause zweifellos um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde

Untere Stadt unter der Einlagezahl 93, Baufläche 106/1 regis- triert ist und das heute die Anschrift 9400, Roßmarkt 7 hat.

Die Ersteintragung im besagten Grundbuch erfolgte aufgrund der Angaben im Grundbuch der Stadtgemeinde Wolfsberg/Stadt unter der Nummer 8. Demzufolge sind seit 1858 folgende Besitzer dieser Liegen- schaft bekannt: Am 29. November 1878 ging das Objekt von einer Juliane Korz verehelichte Zintl an den Franz Zintl über. Ob dies der bei Dr.

Wittmann genannte Franz Zintl ist, ist nicht absolut sicher. Je- denfalls verkaufte dieser Franz Zintl das Haus am 11. März 1883 an Maria und Kaspar Schicklgruber, und diese beiden verkauften es schon zwei Jahre später am 16. Oktober 1885 an Theresia und Franz Ebi je zur Hälfte. Ab dem 22. Juli 1904 war dann Theresia Ebi geborene Nest Alleinbesitzerin. Am 22. Ok- tober 1909 wurden der Maria Cerny 5/8 eingeantwortet und 4 Tage später den Karl, Hermann und Ludwig Ebi sowie der Ma- ria Weber je 3/32. Etwa zwei Wochen später gelangten aufgrund einer

Auffahndungsurkunde Wilhelm und Anna Kaiser zu gleichen Teilen in den Besitz dieser Liegenschaft. Am 11. März 1927 wurde der Besitz der Franziska Kuhar gebo- rene Kaiser eingeantwortet und gleichzeitig aufgrund eines Ehepaktes die Hälfte des Besitzes ihrem Gatten Franz Kuhar

übertragen. Ab dem 8. Juni war Franziska Kuhar Alleinbesitze- rin. Am 13. Feber 1957 wurde der Besitz gemäß einer Erbvereinba- rung dem Florian Wukonig eingeantwortet, und am 18. Dezem- ber 1967 gelangte Christine Stöcklmayr geborene Wukonig in den Besitz der Liegenschaft. Schließlich kauften am 24. August 1972 Katharina und Eduard Scharf diese Liegenschaft und bauten das kleine „Häusel“ zu einem großen Zweiradmarkt aus bzw. auf. Heute, am 1. Jänner 2000, sind Katharina und Eduard Scharf noch immer die Besitzer dieser Realität, in der sie weiterhin den Zweiradmarkt betreiben.

489 194

Mit dieser Nummer war früher der Keller im Roßmarkt be- zeichnet, über dessen frühere Geschichte nichts bekannt ist. Im Verzeichnis von 1858 kommt derselbe unter dem Namen Karo- line Martinz vor, wenn sich diese Eintragung nicht etwa schon auf das Gebäude bezieht, welches derzeit die Nummer 194 trägt. Dasselbe liegt nördlich von Nr. 158 und wurde um Teil in den Neubau dieses letzteren einbezogen. Dieses Haus gehört noch heute den Erben der Frau Martinz bzw. der Firma I.M.Offner. Im Protokolle von 1829 kommt dasselbe als Parzel- le 51, Wirtschaftsgebäude des Offner vor.

Laut Häuserverzeichnis vom 10. März 1998 existiert diese Hausnummer nicht, und im alten Häuserverzeichnis von 1977 steht: Paul Swatek, Felfergasse abgetragen.

195 HOFFSTÄTTER

Neben der Dreifaltigkeitskirche: Ein auf ehemals magistratlichen Grund stehender Neubau, der sich auch 1858 noch nicht vorfindet.

Bei diesem Hause Neubau handelt es sich um jenes Gebäude, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastral- gemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 104, Baufläche 105/7 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Wiener Straße 9 hat.

Besitzer ist (errichtet 1963) Josef Wiegele. Auch noch heute am 1. Jänner 2000.

196 UMSCHADEN

An Nr. 121 angebaut. Auf früher dem Magistrat gehörenden Grund erbaut. Besitzer vor Umschaden war Wresonig.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 21, Baufläche 105/6 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Wiener Straße 11 hat. Besit- zer ist Josef Wiegele jun. Im Hause ist ein Videoverleih unter- gebracht.

490 197 ist ein von Wultsch erst vor kurzem aufgeführter Neubau am St. Jakober Graben.

Fiel der Umfahrungsstraße zum Opfer.

198 WEISSENSTEINER Sophie

Ein in der Stadelgasse aufgeführter Neubau, bis in den letzten Jahren Cleinszich gehörend.

Es ist dies ein Wohnhaus, das im Grundbuch des Bezirksgerich- tes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 106, Baufläche 105/1 registriert ist und das ge- genwärtig die Anschrift 9400, Spanheimer Straße 11 hat und das dem Dr. Rolf Ambrositsch, wohnhaft 9400, Auenstraße 6 gehört.

199 KIENZL RUPERT

Ein neben Nr. 198 befindliches Gebäude.

Fiel ebenfalls dem Bau der Umfahrungsstraße zum Opfer.

200 Gartenhaus bei Haus Nr.107. Demoliert.

201 ROSSBACHER

Neubau bei der Dreifaltigkeitskirche. Der an der Straße gelege- ne Teil des Gebäudes. Rückwärts das Gartenhaus hat die Nr. 187. Der Grund gehörte früher dem Bürgerspital.

Bei diesem Hause handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 85, Baufläche 6/1 registriert ist und das gegenwärtig die Anschrift 9400, Wiener Straße 7 hat.

Heute, am 1. Jänner 2000, gehört das Objekt der Ottilie Leeb, wohnhaft in 9461 Prebl 85. Mieter in diesem Hause ist die BAWAG (Bank für Arbeit und Wirtschaft).

491

202 RAMI

Neubau in der Volksbadstraße auf ehemaligen Stadtgraben- grund.

Über die Besitzer siehe bei Nr. 187, d.i. Hermann Fischer Stra- ße 2. Das von Friedrich Rami erbaute Haus, das heute an der Ecke Spanheimer Straße/Ernst Swatek Straße liegt ist im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl.122 Baufläche (Parzelle) 89/3 einge- tragen und hat heute die Anschrift 9400, Ernst Swatek Straße 10.

Die Liegenschaft ging von Friedrich Rami auf eine Anna Vintler und von dieser auf deren Sohn Meinhard Vintler über. Seit 5. August 1977 sind Gudrun und Ing. Michael Arthur Mül- ler Besitzer dieser Liegenschaft.

Heute, am 1. Jänner 2000, besitzen die beiden noch immer die- ses Objekt, in dem neben einigen Wohnungen die „Donau all- gemeine Versicherung, die Fahrschule Ing. Martin Schellander und ein Cafe untergebracht sind.

Das nach Osten anschließende Doppelhaus Ernst Swatek Stra- ße 8 und 6,(ehemals mit der Orientierungsnummer 217) mit der Einlagezahl 123 und der Baufläche 116 gehört ebenfalls wie auch das Objekt 9431, Klagenfurter Straße 66 (Bauhof und Büro) sowie die Villa 9431, Reinfelsdorf 30 der Familie Ing. Michael Arthur Müller.

203 TURKER

Neubau hinter Nr.105 im Roßmarkt

Bei diesem Objekt handelt es sich um jenes, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 113, Einlagezahl Baufläche 81/2 registriert ist und das heute die Anschrift 9400, Roßmarkt 1 hat.

Das Haus gehörte ursprünglich einer Greyer Katharina und wurde über Greyer Friederike an Greyer Gerlinde vererbt.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist wieder eine Greyer Frieda und Mitbesitzer Eigentümerin dieses Hauses, in dem die Bezirksstel- le der Kärntner Landesversicherung auf Gegenseitigkeit und die Heil- und Gewerbemasseure Gert und Friederike Seebacher geborene Greyer ihre Geschäftslokale haben.

492

204

Darüber erwähnt Dr. Wittmann nichts. Es handelt sich aber jedenfalls um jenes Objekt, das im Grundbuch des Bezirksge- richtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt mit der Einlagezahl 103, Baufläche 10 registriert ist und das gegenwär- tig die Anschrift 9400, Spanheimer Straße 13 hat.

Das Haus gehörte ursprünglich dem Hadern und Lumpenhänd- ler (Vorname unbekannt) Piero, und dieser vererbte es seiner Tochter Hilde Rosenzopf geborene Piero und deren Ehemann Josef Rosenzopf.

Heute, am 1. Jänner 2000, gehört das leerstehende Gebäude dem Ing. Michael Arthur Müller, wohnhaft in 9431, Reinfelsdorf 30.

205 STEINWENDER

Diese Nummer ist eine neue Bezeichnung für einen Teil des

Hauses Nr. 169, welcher früher als 169 B bezeichnet wurde. War ehemals zum größten Teil Hafnerwerkstätte und zum Hau- se 169 A jetzt 169 gehörig.

Das Haus, das im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Untere Stadt unter der Einlagezahl 69, Bau- fläche 99 registriert ist, hat heute die Anschrift 9400, Kreuzgas- se 4.

Die Besitzer dieses Hauses sind unter der Nummer 170 zu fin- den.

Damit sind die Aufzeichnung des Dr. Wittmann und meine Ergänzungen für diesen Bereich beendet.

493

HAMMERWERKE MÜHLEN UND DERGLEICHEN IM ALTEN STADTGEBIETE

494 Genauere Nachrichten hierüber sind jedenfalls in den Burg- büchern zu finden, die mir nicht zur Verfügung stehen. Es konnte daher im nachfolgenden nur dasjenige einschlägige Material Aufnahme finden, welches hier in Wolfsberg zu- gänglich war.

III A

Unmittelbar vor dem Sautor stand einst an der Stelle des jet- zigen Elektrizitätswerkes die Kanzlmühle. Der Name ent- stand wohl dadurch, dass die Mühle seinerzeit irgendeinem bambergischen Kanzler gehörte. Nähere Nachrichten sind hierüber jedoch nicht mehr vorhanden. In den Aufschreibungen im Städtischen Archive wird diesel- be zuerst im Ratsprotokoll vom 13. Dezember 1658 erwähnt. Danach gehörte die Mühle bis dahin dem Bürger und Bäcker Balthasar Ottmayr, von welchem sie 1658 auf Mathes Kobald

überging. Da dieselbe gegenwärtig als Haus Nr.50 zur Obe- ren Stadt gerechnet wird, ist dasjenige, was über ihre Ge- schichte bekannt ist, bereits oben angeführt worden.

Die Geschichte dieses Objektes vergleiche bei Haus Nr. 50.

495 III B

Oberhalb dieses (des vorgenannten) Objektes befindet sich derzeit am anderen Ufer des Mühlganges, aber gleichfalls am linken Ufer des eigentlichen Lavantbettes der Stadthammer der Firma I.M.Offner. In Bezug auf denselben liest man in der Abrechnung Nr.5 Sebastian Schedenig anjetzo Melchior

Westiner restiert von 1667 an auch für den Hammer vor dem Sautor. Für denselben fehlen dann direkte Nachrichten bis zum Jahre 1756, wo es im Ratsprotokolle vom 12. Oktober 1756 heißt: Die Witwe des Jeremias Tempe verkauft dem Verweser Georg Schweiger und seiner Frau Maria ( später heißt sie Maria Anna) zu St. Leonhard Haus und Schmiede- gerechtigkeit (jetzt Haus Nr.53), dann den vor dem Schwein- tor liegenden Urbarshammer mit Hammer und Schmiedzeug um 1 600 Gulden und 6 Dukaten Leihkauf. Diese Lücke zwi- schen Melchior Westiner und Jeremias Tempe dürfte sich aller Wahrscheinlichkeit nach in folgender Weise ausfüllen lassen. Zunächst steht noch im Ratsprotokolle vom 4. September 1691, dass Haus und Hammer des Westiner seiner Witwe Susanna verblieben. Diese heiratete dann laut Ratsprotokoll vom 8. Mai 1693 den Schmied Paul Pagätz, der damit offen- bar auch das Westinerische Haus Nr.45 übernahm. Später finden wir ihn als Besitzer des Hauses Nr.48, wo ihm in der- selben Eigenschaft Jeremias Tempe nachfolgte. Dieser besaß laut Register von 1737 gleichzeitig auch das Haus Nr.53, welches, wie oben erwähnt, samt dem Hammer von seiner Witwe dem Georg Schweiger verkauft wurde. Schedenig, Pagatz und Tempe waren sämtlich Schmiede. Da sich der Hammer vor dem Schweintor im Besitze des Westi- ner und des Tempe nachweisen lässt, so dürfte er wohl auch dem zeitlich dazwischen stehenden Pagatz gehört haben, nachdem auch die Häuser, die den Genannten gehörten, von einem auf den anderen übergingen. Es entsteht nun die Frage, was für Waren eigentlich in diesem Hammer bis zur Besitz- nahme desselben durch den Schweiger erzeugt worden sind.

In dieser Hinsicht finden wir im Ratsprotokoll vom 29. Okto- ber 1756, dass Verweser Schweiger erklärte, er könne den gewünschten Aufschlag auf seinen Hammer nicht gestatten. Am 17. Oktober 1757, wo er als Bürger aufgenommen wur- de, steht aber, dass er Blech und andere Eisenwaren erzeuge.

In einer Urkunde, die sich in den Händen des jetzigen Besit- zers des Stadthammers befindet, steht endlich, dass Maria Theresia, Wien am 27. Dezember 1763, den Schweigerischen Erben die Bewilligung zur Erbauung eines zweiten Blech- hammers „zu dem allschon vorhin innehabenden Blechham- mer gegen Aufgebung der Hackenschmiede und des in der Hammerordnung von 1759 anbe-

496 merkten Zainhämmerls zu Wolfsberg“ bewilligt habe. Daraus geht hervor, dass Schweigers Erben daselbst bis zu diesem Zeitpunkte einen Blechhammer, außerdem aber auch eine Hackenschmiede und ein Zainhammerl besaßen. Der Blech- hammer wird hier wohl zum ersten Male erwähnt, Hacken- schmiede und Zainhammerl sind aber jedenfalls jenes Objekt, welches Schweiger von der Witwe des Tempe gekauft hat und das vorhin unserer Annahme nach dem Schedenig, dem Westiner und dem Pagatz gehört hatte und das also nach 1763 in einen zweiten Blechhammer umgewandelt wurde. Schweiger erfreute sich des Besitzes der beiden Objekte of- fenbar nicht lange, nachdem, wie erwähnt, 1763 schon seine Erben genannt werden. Seine Witwe Maria Anna, welche vorher schon einmal verheiratet gewesen ist, übergab laut Ratsprotokoll vom 30. Jänner 1759, zu welcher Zeit also Schweiger nicht mehr gelebt hat, dem Stiefsohn ihres Man- nes, also wohl ihrem Sohn aus erster Ehe, Cajetan Plückher, der unter einem um Bürgerschaft ersuchte, das Schmiede- handwerk, wogegen die anderen Schmiede protestierten, da er nicht ordentlich gelernt habe und sich nur auf die Pferde verstehe. Der Hammer, es ist von da an immer nur von einem solchen die Rede, hat aber die Witwe, welche vor dem 16. Feber 1759 sich ein drittes Mal, und zwar mit Karlmann Khirchschlager vermählt hatte, offenbar selbst behalten, da das Oberstberg- richteramt laut Sitzungsprotokoll vom 4. September 1761 die Inventursaufnahme durch den Stadtrichter nach Anna Maria Khirchschlagerin, vorher verehelicht gewesene Schweigerin wegen ihres Hammers getadelt hat. Derselbe ist dann auf diesen Khirchschlager übergegangen, da es im Ratsprotokoll vom 30. Juli 1762 heißt, dass die Bürger in der Sporergasse einen Steg zum Mitterling zwischen der Allgäu und dem Khirchschlagerischen Hammer errichten wollten. Die offizi- elle Firmenbezeichnung scheint aber nach der obigen Urkun- de von 1763 noch immer nur „Schweigers Erben“ gelautet zu haben. Schon in den 70ger Jahren des 18. Jahrhunderts beginnt dann eine Periode der Unklarheit in den Besitzverhältnissen betref- fend diesen Hammer. Am 20. Feber 1755 wird in dem Rats- protokolle erwähnt, dass „der Plickher“ im Oktober 1766 eine Tochter des Karlmann Khirchschlager geheiratet habe. Was für ein Plickher dies war, ist nicht klar, die Ratsprotokolle sprechen, wie oben, von einem Kajetan, dann aber von einem Johann Josef oder von einem Johann Kajetan Plickher. Einer derselben, bald so, bald so genannt, war auch Stadtrichter. Zur Zeit des letzteren, 1779, 1780 usf. sind in den Ratsproto- kollen mehrfache Verhandlungen eingetragen, in denen ins- besondere von einer Baumgartnerischen Schuld, auch als Blechhammerschuld bezeichnet,

497 die Rede ist, bezüglich deren man es zu keinem verständli- chen Resultat gelangen kann. Zwischen hinein wird auch der Name Khirchschlagers wieder genannt, ohne dass sich her- ausfinden ließe, ob Baumgartner dem Khirchschlager Geld schuldig war oder umgekehrt, oder ob nicht etwa Plickher Gläubiger oder Schuldner war. Auch von einem Hammerkaufdepositum wird gelegentlich gesprochen. Da Baumgartner, und zwar Franz der ältere, Blechschmied war und sein Sohn Franz Baumgartner junior tatsächlich spä- ter den jetzigen Stadthammer besessen hat /: siehe auch bei Haus Nr.43:/, wäre es naheliegend, anzunehmen, dass im Besitze desselben auf Khirchschlager etwa sein Schwieger- sohn Plickher, von dem im Ratsprotokoll vom 31. März 1773 ausdrücklich erwähnt wird, dass er Stiefsohn und Schwieger- sohn Khirchschlagers war, gefolgt sein könnte, und auf die- sen Franz Baumgartner senior. Nun wird aber dieser schon im April 1774, zu einer Zeit, in der sowohl Khirchschlager als auch Plickher noch lebten, im Taufbuche anlässlich der Taufe seines Sohnes Georg Anton bereits als Blechschmied (bractearius) bezeichnet, sodass die Vermutung nicht unge- rechtfertigt zu sein scheint, dass er etwa zu dieser Zeit und vielleicht noch später irgend eine andere Blechschmiede be- sessen hat. Etwas klarer wird die Sache erst viel später mit der Eintra- gung im Bergbuche sub. Tom. II fol. 917 laut der Franz Baumgartner, Gewerke in Wolfsberg und Kaufmann in Pet- tau mit Kaufs- und Verkaufskonto vom 30. Juli 1820 den Sensenhammer samt Hammer- und Wohngebäude, dann den dabei befindlichen Kohlbarren und angrenzenden Baumgar- ten erworben hatte und denselben mit Vertrag vom 12. Feber 1822 an Karl Stimpfl weiterverkaufte. Hier findet sich zum ersten Male die Bezeichnung des Objektes als Sensenham- mer. Dieser Baumgartner besaß bis 5. September 1804 den Zerrennhammer und den Zainhammer Nr.7 an der Mur bei Judenburg und wahrscheinlich vom 1. Jänner 1812 an bis zur Umschreibung an Graf Henckel im Jahre 1882 das Hammer- werk in Pollheim, worauf sich vielleicht die Bezeichnung „Gewerke in Wolfsberg“ gründet, die in dem erwähnten Ver- trage steht. Es ist jedoch leider aus der Angabe über diesen Vertrag nicht zu entnehmen, von wem er den Stadthammer gekauft hat. Auch stimmt das Datum vom 12. Feber 1822 an welchem Tage Franz Baumgartner diesen Hammer an Stümpfl verkauft haben soll, damit nicht überein, dass erste- rer in dem Parzellenprotokoll von 1829 noch als Besitzer der Sensenschmiede, des Pollheimhammers und des angehörigen Wohnhauses Nr.186 bezeichnet wird, welche Objekte 1858 als Besitz der Brüder Alois und Josef Offner vorkommen. Baumgartner besaß auch seit 29. April 1803 den halben Pirkerhammer an der Schleifen.

498 Über die weitere Entwicklung kann leider nichts gesagt wer- den, da die Grundbücher ins Landesarchiv verbracht worden und mir damit nicht mehr zugänglich waren.

499 III C

Die Geschichte des jetzigen Sensenwerkes in Schwemmtrat- ten lässt sich mit ganz kurzen Unterbrechungen bis in den

Anfang des 16. Jahrhunderts zurückverfolgen. Als ältester bekannter Besitzer desselben erscheint der Handelsmann und Gewerke Martin Freidl senior, der um 1520, jedenfalls aber vor 1527 gestorben ist. Am 14. Feber 1527 schlossen die Brüder Andreas und Martin Freidl junior einen Vertrag über das von ihrem Vater hinterlassene Vermögen. Darauf erhielt Andreas Freidl den Eisenziehhammer an der Groglitz gegen 30 Pfund, die Martin der jüngere bekam. Nach seinem Tode Bei diesem Vertrag beziehungsweise wurde der Hammer am Mittwoch nach Andreastag 1533 sei- über die Ausführung desselben im ner Witwe Margareth zur Versicherung eines Teiles ihrer Jahre 1531 abgeschlossenen weiteren Vertrag wird erwähnt, dass der Forderungen zugewiesen. Sie war eine Tochter des Stadtrich- Groglitzhammer von Balthasar Zu- ters Tristan Endler (soll wohl Erler heißen!) zu Graz und ckenmantel um 30 Pfund versetzt Stieftochter des dortigen Ratsbürgers Wolfgang Schot. Als wurde, der also wohl vor Freidl Be- Witwe nach Andreas Freidl vermählte sie sich mit Georg sitzer gewesen zu sein scheint. Reger, der bis 1546 ebenfalls gestorben sein muss. Sie scheint dann den Hammer verkauft zu haben, das ihre Söhne Hans und Mathias nach einer Urkunde, deren Datum Profes- sor Tangl in seiner Arbeit über die Familie Freidl in der Ca- rinthia 1858 nicht angibt, den Drahtziehhammer an der Grog- litz vom Eisenzieher Christof Sumer gekauft haben. Hans zahlte aber nichts, weshalb derselbe am Mittwoch vor den Pfingstfeiertagen 1552 dem Mathias Freidl zugesprochen wurde. Damit scheint jedoch kein Definitivum geschaffen worden zu sein, da später Hans und nicht Mathias die Groglitzen beses- sen hat, denn nach dem Tode des Hans Freidl meldete Ma- thias am 29. Oktober 1560 für seinen Bruder Christof in Nürnberg laut Schuldbrief des Hans eine Forderung pro 700 Gulden und 35 Gulden Interessen an, wofür er nebst anderem auf den Hammer an der Groglitzen samt Weinbergen und der

Leiten dabei Anspruch erhob. Es ist darüber zwar am Erchtag nach Conversionis Pauli 1561 eine Entscheidung getroffen worden, aber später, wahrscheinlich Mitte 1562 wurde erst zwischen den streitenden Partien ein Vergleich über die Hin- terlassenschaft des Hans Freidl abgeschlossen.

Aus diesem Anlasse bekannte seine Witwe, die mittlerweile den Magister der Freien Kunst Lukas Latto geheiratet hatte, am 21. Juli 1562, dass sie auf die liegenden Güter des Hans verzichte. Dadurch gelangten die Drahtzieherein an der Grog- litz samt Zugehör, Werkzeug, einer gemauerten und einer hölzernen Keusche, ein Weingarten und ein Grund dabei an Christof Freidl, der alles später -der Zeitpunkt ist unbekannt- an seinen Bruder Bartlmä verkaufte. Im Jahre 1565 dürfte derselbe bereits Besitzer des Groglitzhammers gewesen sein, da in einer Bestätigung über be-

500 zahlte Steuern für dieses Jahr von „seinen Hämmern“ die Christof Freidl Junior hatte am 4. Rede ist. Juni 1579 gegen 1200 Gulden zugunsten der Witwe Barbara auf die Am 17. Juli 1567 verpachtete er diesen Hammer samt seinen liegenden Güter des Mathias, also auf drei anderen Werkgaden an Joel Pietschnig. Nach dem Tode die Groglitzen verzichtet. Bartlmäs erbte laut Testament vom Freitag nach Georgstag, dem 27. April 1571 sein Bruder Mathias Freidl die Drahtzieherei an der Groglitz, dessen Witwe Barbara dieselbe Die erste Frau des Hans Göbl war vielleicht eine Tochter des Christof zu unbekannter Zeit an Andreas Zenegg und seine Frau Lasanz und seiner Frau Appolonia, Appolonia, eine Nichte des Andreas Freidl aus der Ehe seiner geborene Zenegg, welche ihrerseits Schwester Margarethe mit Andreas Eberstorfer verkaufte. eine Tochter des Andreas Zenegg Deren Sohn Georg, der zu St. Veit lebte, soll nach Tangl un- junior und der Elisabeth geborene gefähr im Jahre 1613 an Georg Melber, Bürger und Han- Grundtner sowie eine Nichte des Georg Zenegg gewesen ist. Die Hans delsmann zu Wolfsberg, sämtliche von Bartlmä Freidl her- Göblischen Erben ersuchen nämlich rührenden Werkgaden verkauft haben. Melber hatte eine An- am 1. August 1636 zur Erstellung na Zenegg, Tochter des Andreas Zenegg junior, also eine ihrer mütterlichen Forderung auf Nichte Georgs zur Frau. Diese Nachricht Tangls ist aber, zu- Einantwortung des Kirchbichlhofes, mindest was den Zeitpunkt des Verkaufes betrifft, nicht rich- den Appolonia Lasanz vor dem 26. September 1608 in Bestand hatte und tig. Wir lesen nämlich im Ratsprotokolle vom 27 Juli 1606, später vielleicht selbst besaß. dass Hans Göbl Holz wegen seiner weggerissenen Wehr an der Groglitzen erhielt. Der Verkauf muss also früher als Vielleicht gehört hierher die Ver- Tangl erwähnt hat stattgefunden haben und es ist auch frag- kaufsabrede vom 22. Juli 1585, nach lich, ob der unmittelbare Käufer Georg Melber war, der erst welcher Caspar Veldner in Völker- markt und seine Frau Barbara, des an Göbl weiterverkauft haben müsste. Melber scheint näm- Joel Pietschnig Tochter, dem Castner lich, wie wir später sehen werden, nicht übermäßig viel Geld Christian Lasanzen in Griffen zusa- besessen zu haben. gen, dass ihm die Drahtziehen „so Nach dem Tode Göbls kam dieses Werk an Sebastian Frieß. jetziger Zeit Mathes Wurzer innehat“ Wir lesen hierüber im Ratsprotokolle vom 14. November sobald sie von Wurzer abgeledigt werden kann, käuflich erfolgt werden 1636: Göblische Erben und Sebastian Frieß referieren den wird. Kauf um die Groglitzen und die daselbst gelegenen Grund- stücke, Kaufsumme ist 900 Gulden, Leihkauf wurde bar er- legt, der Bezahlung halber hat er sich erklärt, die Erben ent- weder bei Herrn Rascher oder sonstwo zu entheben. Was

. ratifiziert wurde Hans Göbl starb am 8. Juni unbekannten Jahres. Seine Mutter hieß Eva, seine erste Frau, von welcher Söhne vorhanden gewesen sein dürften, wahrscheinlich Maria. Die Hans Göblischen Erben stritten laut Ratsprotokoll vom 16. Dezem- ber 1636 mit den Mört Göblischen Erben, die also eine ande- re Linie bildeten. Die Witwe Margarethe, geborene Waldmannin, scheint sich ziemlich bald getröstet zu haben, da sie am 18 November 1636 den Magistrat zu ihrem hoch- zeitlichen Ehren- und Freudentag, als den 24. November ein- geladen hat. Sie wurde laut Ratsprotokoll vom 12. Dezember 1636 die Gattin des Martin Erler, der wahrscheinlich Bam- bergischer Rentmeister gewesen ist. Als Margarethe Erler protestiert sie am 23. Jänner 1637, dass die Göblischen Erben die Groglitzen an Herrn Frieß verkaufen, bevor sie ihres Heiratstitels entfertigt ist. Stadt- richter Sebastian Frieß erklärt am 22. Oktober 1637, dass er

501 außer der Groglitzen kein Burglehen besitze. Am 6. Novem- ber 1637 aber ersucht er wohl um Fertigung seines Kaufbrie- fes über den Groglitzenhammer und gleichzeitig auch über den Püxenhammer, welchen er von Herrn Friesacher erkauft habe. Dabei bemerkt er, er habe vernommen, dass der Steg daselbst abgekommen sei, weshalb er bitte, denselben wieder erheben zu dürfen. Er wolle ein Fallbrettl dabei anbringen, damit sonst niemand hinüber kommen könne. Beeilt hat er sich aber mit dem Absperren des Steges nicht, da ihm am 15. Mai 1643 neuerlich ein Auftrag dazu erteilt wird und sich selbst im Ratsprotokoll vom 19. Jänner 1644 noch die Be- merkung findet, dass Herr Frieß den Steg nicht versperrt hält und den Revers noch nicht hereingegeben hat, weshalb seine Nagelschmiede im Stadtwalde großen Schaden anrichten. Aus diesen Angaben geht hervor, dass sich damals in der Gegend des heutigen Sensenhammers in Schwemmtratten zwei industrielle Etablissements befunden haben, welche vielleicht die Grundlage dafür gebildet haben, dass auch der- zeit auf beiden Ufern des Werkkanals sich Teile des Ham- mers befinden. Da Groglitzen, wenigstens nach Tangl, dem heutigen Begriff Schwemmtratten entspricht, so könnten wir uns vorstellen, dass die Drahtzieherei sich am linken Ufer des Kanals befun- den hat. Die Keusche, die gewöhnlich im Zusammenhang mit ihr genannt wird, könnte das jetzige kleine Arbeiterhaus öst- lich daran am Bergesrande gewesen sein, in dessen Umge- bung sich ganz unschwer Reste von Weingartenanlagen be- merken lassen, die stets mit ihr zusammen erwähnt werden. Wir könnten uns dann etwa vorstellen, dass der Püxenhammer, den Frieß von Friesacher gekauft hatte, dem jetzigen Teile des heutigen Werkes entsprechen würde, wel- chen wir zwischen Werkskanal und Hauptflussbett der La- vant sehen, und dass derselbe eine Nagelschmiede war. Dann wäre es auch erklärlich, dass das Offenstehen des Steges zwi- schen beiden Werken die Nagelschmiede veranlasst haben könnte, in den Lattenbergwald herüberzukommen und dort Schaden anzustiften. Übrigens hat diese Beschwerde der

Stadtväter doch einen etwas kindischen Anflug, denn wenn jemand in diesem Walde Schaden anstiften wollte, so war er durchaus nicht darauf angewiesen, diesen Steg zu benützen. Vom Sautor führte ja doch auch damals ein Weg auf die Groglitzen und nachweisbar auch von dort weiter am Fuße des Lattenberges in die Gegend von Frantschach. Aus der Zeit, in welcher Frieß den Groglitzenhammer besaß, erfahren wir sonst nur noch einmal etwas davon. Er verwies nämlich laut Ratsprotokoll vom 2. September 1639 Otto Graf von Kollonitsch contra Friesen punkto beklagter Schuldfor- derung auf die Werksgaden an der Groglitz –es

502 ist hier ausdrücklich die Mehrzahl gebraucht- und auf die dazugehörige Keusche.

Später erscheint Christof Rediff auch hier als Besitzer. Im Ratsprotokolle vom 26. Mai 1656 wird nämlich erwähnt, dass er seinen Hammer an der Groglitzen ausgebaut habe und ei- nen Steg zum anderen Hammer an der Wegscheiden haben möchte. Er will ein Türl daran machen lassen, damit nur er hin- und hergehen könne. Die Bewilligung hiezu wurde ihm gegen Revers auf die Dauer seines Lebens erteilt, der Magist- rat bemerkte aber hinzu, dass er wegen Herrn Schiedmanns Durchgang nichts wissen wolle. Was der Ausdruck „an der Wegscheide“ bedeutet, ist unklar, da sich wenigstens heute in der Gegend der Schwemmtratten weder an dem einen, noch an dem anderen Ufer der Lavant eine Wegscheide befindet, die als Bezeichnung für die Lage eines Hammers dienen könnte. Auch die Angelegenheit wegen dem Durchgange des Herrn Schiedmann ist für uns unverständlich. Ein Thomas

Schiedmann, vielleicht derselbe, hat laut Ratsprotokoll vom 4. November 1639 die Huueberische Mühle gekauft, wir wis- sen aber nicht, wo diese, sonst nicht wieder erwähnte Mühle, etwa sich befunden hat. Christof Rediff bat am 13. Juli 1660 um einige Stamm Holz aus dem Lattenberg zur Reparierung der abgerissenen Wehre bei seinem Hammer an der Groglitzen. In den Jahren 1675 und 1677 wurden die Steuern vom Groglitzhammer von sei- ner Witwe und den Erben bezahlt. Im Jahre 1720, wo neben dem Hammer auch die Keusche besonders erwähnt ist, zahlte dafür Franz Benedikt Rediff. Am 1. Feber 1732 wird er- wähnt, dass über die magistratliche Ratifikation des vom Herrn Kanzleirat Krumb verkauften Rediffschen Hammers noch keine Resolution erlassen sei. Krumb dürfte den Ver- kauf als Gewaltträger der Erben des Franz Benedikt Rediff besorgt haben. Die Käufer waren wohl Franz Hueber und Josef Capeller, die am 27. Juni 1732 als Drahtziehermeister am Rediffschen Hammer an der Groglitzen die Bitte stellten, der Magistrat möge ihr Gut voneinander separieren. Es wurde jedoch da- mals beschlossen, die Vizedomsche Resolution darüber ab- zuwarten. Am 7. November 1732 bat Josef Capeller, Drahtziehermeister am Rediffschen Hammer um ein Fleckl an der Gmain zum Baue eines Stalles, worauf der Magistrat beschloss, davon könne erst dann weiter gesprochen werden, wenn sich beide Drahtziehermeister demselben wirklich un- tergeben haben werden. Es scheint sich damals um die Frage gehandelt zu haben,ob der Hammer dem Magistrate oder direkt dem Hochstifte un- terstehe, denn am 14. April 1733 wurde beschlossen:es wird um Ratifikation des Rediffschen Hammerverkaufes, so einem Magistrat zusteht - soll wohl heißen um Bewilli-

503 gung der Ratifikation - was Herr Kanzleirat Krumb verwei- gern will, gehorsamst gebeten. Am 19. Juni 1733 wird auch ein Nagelschmiedmeister an der Groglitzen, ein Paul Schalle, erwähnt, der einen Hammer am Priel wieder erheben wollte. Es dürfte also neben der Drahtzieherei vielleicht die ganze Zeit hindurch auch die alte Nagelschmiede des Fries daselbst noch fortbetrieben worden sein. Der Mitbesitzer Capellers, Franz Hueber, wird in den Ratsprotokollen vom 25. Feber und 4. März 1735 ausdrück- lich als Besitzer des halben Hammers bezeichnet, ebenso am 1. Juni 1736, wo über die Rangordnung seiner Schulden ver- handelt wird. Im Steuerregister von 1737 sind als Besitzer des Rediffschen Hammers und der Drahtziehe die Gläubiger des Josef Capeller und des Franz Hueber angeführt. Nach dem Kataster von 1740 besaß der Drahtzieher Josef Capeller eine Nagelschmiede und eine Drahtziehe, genannt der Rediffsche Hammer, darin ein gang- und ein ungangbares Nagelschmiedfeuer und zwei gangbare Drahtziehfeuer mit 11 Zainen, welches Werk von sechs Wasserrädern der Lavant angetrieben wird mit einem Kohlenbarren und anstoßender, hölzerner Nagelschmiedkeusche und 110 Klafter Garten. Ober dieser Drahtziehe an der Groglitz befand sich ein hoch- fürstliches Wassertor, welches laut Ratsprotokoll vom 29. Jänner 1740 Anton Schütz mit einer Eisenstange öffnete. Im Rektifikationsbefund steht: Hammerwerk Josef Capeller und /: vielleicht nun zu lesen:/ Maria Zieglerin. Am 27. Juni 1747 beklagt sich Josef Capeller beim Vizedom: Er hat den Rediffschen Drahtzieh- und Nagelschmiedhammer wieder empor gebracht und Zaineisen auf Bleiburg und selbige Re- vier gebracht, wohin sonst nie bambergisches Eisen verkauft wurde. Er habe nun einige Zeit den Michel Offner, einen Vet- ter der Frau Zieglerin, als Correspondenzschreiber gebraucht. Wie dieser seinen geringen Gewinn ersehen habe, habe die Frau Zieglerin sofort angefangen, Eisen zu erhandeln und gleiche Waren wie er auf anderen Hämmern machen zu las- sen und ihm den Handel völlig zu sperren. Er bitte daher, da sie keinen eigenen Hammer habe, den Zaineisenhandel zu untersagen und den Hammergewerken zu verbieten, dass diese ihr Eisen verkaufen. Sie habe mit ihrem Handlungsla- den, Weinschank und der Waldensteiner Eisenspedition ge- nug Einkommen, oder aber solle sie ihm alles abkaufen. Am 7. November 1752 bittet Josef Capellerin Wittib und Creditores um Bekanntmachung der Abteilung. Die Schät- zung sei zwar zu minder, aber sie wolle sie nicht umstoßen, weil sie schon rechtskräftig ist. Frau Zieglerin solle sich mit dem Geld, das sie hergegeben habe, an das neue Gebäude allein halten, da Capeller ohne ihr Geld nicht gebaut haben würde.

504 Hans Michael Offner, nomine Ziegler, wird Donnerstag oder Freitag seine Resolution abgeben.

Spätere Nachrichten stehen hier nicht zur Verfügung.

Auch wir können hier nichts Genaueres über die Folgezeit sagen. Jedenfalls war dieser Johann Michael Offner bis 1760 der Besitzer dieses Werkes. Ihm folgte 1786 seine Witwe und 1792 der Sohn der beiden, Johann Michael Offner II und dann folgte ein Alois Offner bis 1828? Zu einem unbestimm- ten Zeitpunkt hat sich die Familie Offner in zwei Linien ge- spalten.

Jedenfalls ist aus dem Bergbuch Tom.II Fol 729 und 917 der Steuergemeinde Hintergumitsch zu entnehmen, das am 3. Mai 1870 eine Frau Maria Offner den Hammer in der Schwemm- tratten, also den Groglitzhammer dem Johann Offner ver- kaufte. Diesem folgte am 12. Juli 1913 Johann Offner jun., also Johann II. und am 7. Dezember 1955 Johann Offner III.

Heute ist schon Johann Offner IV Besitzer und Leiter dieses so lange schon bestehenden Betriebes, der im 20. Jahrhun- dert vornehmlich von der Sensenherstellung lebte, im letzten

Drittel des Jahrhunderts aber auf Gartengeräte wechselt und in dieser Zeit auch eines der größten und modernsten Säge- werke aufbaute.

505 III D

Ungefähr an der Stelle der heutigen Cellulosefaberik in Frantschach ist ebenfalls schon in 16. Jahrhundert ein Ham- mer nachweisbar, der sich jedoch am rechten Lavantufer be- funden hat, da damals immer vom Hammer in Hinterzellach gesprochen wird. Es handelte sich daselbst, sowie an der ´Hier scheint sich der Autor zu irren, Groglitz um eine Drahtziehe, als deren ältester bekannter denn Dr. Karl Dinklage nennt in Besitzer ebenfalls Bartlmä Freidl genannt wird. Er verpachte- seiner Schrift „Geschichte des In- te sie mit seinen anderen Werkgaden am 17. Juli 1567 an Joel dustriewerkes Frantschach bis zum Pietschnig. Aufgrund seines Testamentes vom 27. April 1571 Jahre 1912“, Klagenfurt 1953, erbte dann Mathias Freidl die Drahtziehe an der hinteren Zel- Bartlmä Freidls Großvater, Martin Freidl den Älteren als Erbauer dieses lach, nach dessen Tod sie an Christof Freidl überging. Chris- Hammers. Und zwar begründete tof Freidl junior verzichtete dann 4. Juni 1579 zugunsten der dieser den Hammer im Jahre 1525, Witwe Barbara, wie schon beim Groglitzhammer erwähnt kurz vor seinem Ableben. wurde, auf die liegenden Güter des Mathias. Auf Barbara Freidl folgten im Besitze auch hier Andreas und Appolonia

Zenegg, deren Sohn Georg laut Ratsprotokoll vom 12. No- vember 1734 den Frantschachhammer am 4. Jänner 1613 an Georg Melber verkauft hat. Nach dieser Urkunde verkauft Georg Zenegg, wohnhaft zu St. Veit, mit Vorwissen seiner Hausfrau Maria dem Georg Melber, Bürger und Handels- mann zu Wolfsberg, „seinen wälischen Hammer samt dem uralten Pley- und Zerrennofen, Drahtziehen und Nagel- schmieden, so auf gemeiner Stadt Gemain erbaut, samt einem Anger und zween Gärten daselbst, welche auf gemeiner Stadt Urbar und Zinsgut sein und all derselben Zugehörungen ob der Stadt Wolfsberg an der Lavant gelegen, der Fräntschich genannt, das Haus, Hammer und Drahtziehen Burglehen, und mir Georgen Zeneggen von meiner lieben Frauen Mutter Appolonia, geborene Ellerstorferin (Richtig Eberstorferin!) als ein mütterliches Gut erblich angefallen und zugeteilt wor- den, welches leider aus Gottes Verhängnis anno Sieben und neunzigst ganz und gar abbrunnen und ich wiederum auf meine Unkosten auferbaut habe.“ Die eigentliche Kaufsabredung erfolgte offenbar schon einige Jahre früher, da Georg Melber schon in der Ratssitzung vom

24. November 1606 um Nachlassung der 13 Gulden Steuer vom Fräntschhammer ersucht, was dahin entschieden wurde, dass es bei den 52 Gulden verbleiben solle. Die Ratsprotokol- le der dazwischen liegenden Jahre enthalten verhältnismäßig zahlreiche Verhandlungen mit den Zeneggischen Gerhaben und den verschiedenen Zeneggischen Erben, aus denen her- vorgeht, dass die finanziellen Verhältnisse der Erbschafts- masse anscheinend nicht besonders günstig waren und dass mehr oder weniger jeder Teil dabei für sich zu retten suchte, was möglich war.

506 Melber hatte den Kaufpreis für den Hammer nicht sofort aus- gezahlt, da er laut Ratsprotokoll vom 24. November 1606 angibt, dass er Georg Zenegg am Frantschachhammer an der Kaufsumme noch 400 Gulden schuldig sei, welcher Betrag in Arrest gelegt wurde. Zur Klärung der Sachlage ruft Melber am 30. Mai 1608 noch an, über den von den Zeneggischen Gerhaben über die bei ihm liegenden 400 Gulden, von der Kaufsumme des Frantschachhammers herrührend, zu erken- nen, ob derselbe stattgebe oder nicht. Er sei erbietig, das Geld zu erlegen, und dann wolle er endlich mit dem Kaufbriefe versichert werden. Es scheint dann trotzdem erst am 4. Jänner 1613 geschehen zu sein. Melber gehörte übrigens zur Familie, denn seine Frau Anna war laut der Urkunde vom 17. Juli 1612 /siehe bei Haus Nr.55:/ eine Nichte Georgs und eine Tochter des Andreas Zenegg junior mit dessen Frau Elise Grundtner. Wie lange Melber und eventuell dessen unmittelbare Erben den Frant- schachhammer in den Händen hatten und an wen er dann etwa zuerst überging, ist nicht bekannt. In den Steuerregistern von 1675, 1677 und 1679 sind Peter Widnig und Christof Nunharts Erben als seine Besitzer genannt. Nach dem Rats- protokolle vom 31. Jänner 1696 sowie im Steuerregister von 1695 wurden die Steuern für den Hammer und eine dabei befindliche Säge dem Franz Adam Nunhart zugeschrieben. Im Jahre 1720 aber ist wiederum ein Franz Nunhart ange- führt. In den Jahren 1737 und 1740 besitzt Bamberg selbst den Frantschachhammer an der Pichltratten, der dieser Be- zeichnung zufolge zu dieser Zeit schon am linken Lavantufer gestanden zu haben scheint. In den späteren mir derzeit zu- gänglichen Aufzeichnungen ist nur noch in dem Urbar von 1792 bis 1815 eine Veronika Offner als Eigentümerin des Frantschachhammers genannt. In den übrigen Büchern ist dieses Objekt nicht eingetragen.

Georg Melber erwarb am 5. April 1623 auch das Eisenberg- werk auf der Wölch und den Blahofen, das Hammerwerk und die Nagelschmiede im Pressinggraben und hatte damit einen Industriekomplex geschaffen, wie er dann ab 1722 bestand. 1624 starb Gottfried Melber Das Bergwerk Wölch und das Hammerwerk im Pressinggraben ging an seinen Sohn Burk- hart, Frantschach an dessen Bruder Gottfried. 1652 verstarb Gottfried Melber. Als Erben finden wir die Söhne Franz und Gottfried, die von Gerhaben vertreten wurden, die um 1655 das Werk an Christof Nunhart veräußerten. Christof Nunhart starb sehr jung als 33jähriger im Jahre 1668. Seine Witwe heiratete dann den Peter Widnig. Nach dessen Tod erbten die Söhne aus erster Ehe, wobei Frantschach an Johann Christof Nunhart gelangte, der wie sein Vater 1689 jung verstarb. Ihm folgte sein Bruder Franz, der das Werk in den Konkurs führ- te, deshalb zog es

507 das Hochstift Bamberg im Jahre 1722 ein, obgleich es der Wolfsberger Ratsbürger Bernhard Khirchschlager eigentlich schon käuflich erworben hatte. 1759 ging Frantschach mit allen übrigen bambergischen Besitzungen an Habsburg. 1825 erwarben es die Brüder Rosthorn, und über die Wolfsberger Eisenwerksgesellschaft gelangte das Werk und alle übrigen ehemals bambergischen Besitzungen an den Großindustriel- len Hugo Graf Henckel von Donnersmarck. 1881 wandelte Hugo Graf Henckel von Donnermarck das Eisenwerk in eine Natronzellstofffabrik um und vererbte die- se-wie bei Haus Nr.1 beschrieben-am 27. April 1894 an seine Söhne Hugo, Lazy und Arthur.

1920 kaufte der Papierindustrielle Wilhelm Hartmann das Werk, das er modernst ausbaute. In der NS-Zeit wurde der Betrieb „arisiert“. Erst am 25. Jänner 1951 wurde das Rück- stellungsverfahren eingeleitet und am 28. November 1951 war Fritz Wilhelm Hartmann, der Sohn des vorigen, wieder

Besitzer des Werkes.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist der Betrieb unter dem Namen „Patria“ ein kleiner Teil (etwa 1/20) der von Generaldirek- tor Dkfm Walter Huber in den 80iger und 90iger Jahren des

20. Jahrhunderts geschaffenen weltweiten „Frantschach- Gruppe“, eines Konzerns mit Betrieben in aller Welt, wobei die Nachkommen der Familie Hartmann noch Anteile besit- zen, die Aktienmehrheit aber bei der südafrikanischen Mondo-Gruppe liegt.

508 III e

Folgt man dem Laufe der Lavant von Frantschach über Schwemmtratten abwärts, so kommt man gleich unter letzte- rem Sensenwerke gegenwärtig zur Sotlschekischen Lederfab- rik. An dieser Stelle befand sich einst die Ritzinger Mühle, dabei aber auch ein Blechhammer, die beide zu dem land- schaftlichen Ritzinger Stöckl, dessen Reste wohl noch er- kennbar sind, in Beziehung gestanden zu sein scheinen. Es sind hierüber in den Aufzeichnungen des Stadtarchivs nur wenig Angaben vorhanden. In der Ratssitzung vom 9. April 1734 bat der Ritzinger Mül- ler, ihm das Ort zu aufzuzeigen, wo er unter dem Rediffschen Hammer eine Wehr anlegen könnte. Da es sich dabei kaum um ein neues Werk gehandelt haben dürfte, wird die frühere Wehr für die Ritzinger Mühle wohl damals weggerissen ge- wesen sein.

Am 20. Juni 1736 wird gemeldet, dass Mathes Franz Forstner, Possessor des landschaftlichen Stöckels zu Ritzing, der im vorigen Jahre auf seinem Gute einen Blechhammer aufgebaut und ohne Begrüßung den Wasserausfluss an der Gmain oder Mitterling ausgeworfen, heuer sein Werk gar aufbauen wolle. Der Magistrat beschloss hierauf, in dieser Angelegenheit nach Hof zu berichten. Vielleicht war dieser Wasserabfluss identisch mit dem heute von der Fabrik in senkrechter Richtung zum Lavantflusse führenden kleinen Kanale. Das Vizedomamt hatte jedoch anscheinend nicht

Lust, sich in die Angelegenheit hineinzumischen, denn am 18. Mai 1736 kam, betreffend das Hammergebäude des Forstner ein Dekret an den Magistrat, dass derselbe selbst wissen wird, was er in dieser Sache zu tun hat, worauf be- schlossen wurde, dies den Viertelmeistern mitzuteilen, damit dieselben sich bei der hochfürstlichen Hofkommission infor- mieren können, -ein Beschluss, der leider nicht recht ver- ständlich ist. Am 19. Jänner 1737 wird wegen des Filialienhammers Mathias Forstners Gebäude notiert: dersel- be solle eine schriftliche Erklärung abgeben. Worüber? Ist nicht erwähnt. Punkto Ableitung des in die Straße einschlagenden Wasser heißt es, soll der Magistrat zwar jetzt im Winter nichts tun, im Frühjahr aber mit allem Ernst auf Abstellung dringen, damit Forstner nicht eben eine Possess (Rechtsanspruch) er- schleiche. Es hat fast den Anschein, als ob diese Anlage den Wolfsbergern nicht sehr angenehm gewesen wäre, denn in der Ratssitzung vom 22. März 1737 wurde von Bernhard Khirchschlager sogar beantragt, dass der Magistrat von Ma- thias Forstner das landschaftliche Stöckel in Ritzing, welches außer dem Hammer 500 Gulden kosten soll, kaufe, worüber er beauftragt worden ist, sich noch näher wegen des Preises zu erkundigen. Da absolut nicht ersichtlich ist,

509 - wozu der Magistrat das Stöckel gebraucht hätte, darf man in dem beabsichtigten Ankauf wohl einen letzten verzweifelten Versuch der Verhinderung der Hammererrichtung erblicken.

Gelungen ist dies offenbar allerdings nicht. Schon kurz nach- her am 30. April 1737 wird berichtet, Mathes Forstner habe wegen der abgerissenen Wasserrinne Schrägn oder Böcke ins Wasser eingesetzt und das Wasser oben bei der Pierbaumerkeusche an die Straße getrieben, weshalb eine

Augenscheinsaufnahme angeordnet wurde. Auch über das Eigentumsrecht des Mitterlings, in welchen Forstner einen Abflussgraben für sein Wasser aufgeworfen hatte, scheinen sich Streitigkeiten erhoben zu haben, da am 17. Juni 1738 hervorgehoben wurde, dass derselbe niemals zu dem Ritzinger Stöckel gehört habe. Über weitere Schicksale dieses Blechhammers ist aus dem Gemeindearchiv nichts zu entnehmen. Die Mühle gehörte am 15. Feber 1762 dem Freisass Martin Painschab, am 25. Sep- tember 1780 dem Georg Conseoor, im Jahre 1786 den

Painschabischen Erben, laut Urbar von 1792 dem Müller Jo- hann Urban und später einem Ignaz Urban.

Dr. Wittmann gibt als letzten Besitzer dieses Objektes einen Ignaz Urban an.

Es handelt sich hier um einen umfangreichen Industriekom- plex nördlich der ehemaligen Stadtmauer. Das Zentrum war die Lederfabrik. Dazu gehörten laut Grundbuch des Bezirks- gerichtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Ritzing, die Liegen- schaften mit den Einlagezahlen 22, 36, 38, 49 und 60. EZ 60 wurde von der Ez 49 ab- und der EZ 60 zugeschrieben. Dort steht „die Villa“, auch weiße Villa genannt, die Franz Sotlchek um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert im da- mals typischen Stil errichten ließ. Diese Villa war lange Zeit von der Papierfabrik Frantschach für den Generaldirektor gemietet. Heute gehört sie der Dohr-GmbH-Autohaus.

Folgende Besitzer konnten gefunden werden: Nach Ignaz Urban besaß die Fam. Herberth die Liegen- schaft, von der sie um 1880 „den Moosanger“ EZ 36 (Gebiet um den heutigen Bahnhof) an die kuk Staatseisenbahnen ab- traten. 1883 kaufte Franz Sotlschek die Liegenschaft und übergab sie am 19. April 1902 seinem Sohn Franz Sotlschek jun. Ab

1911 ist dann Gertraud Sotlschek und ab 1918 Dr. Robert Sotlschek im Besitze der Lederfabrik, die 1942 an Cyprian Somma gelangte. Die Villa ging am 22. Juli 1926 an die da- mals noch minderjährige Alice Sotlschek später verehelichte Heinzl. Am 25. Jänner 1933 erbte der minderjährige Hans

Heinzl, ab 1935 Ing. Seit dem 16. Mai 1984 war dann Ing. Reinhard Heinzl der Besitzer.

510

III F

Verfolgt man den Lauf der Lavant weiter nach abwärts, so kommt zunächst unter dem schon erwähnten Stadthammer der Platz, an dem einst die Schmiegerische oder Thürlbäckmühle gestanden ist. Die Geschichte derselben, soweit sie sich dermalen eruieren lässt, wurde bereits oben zwischen den Häusern Nr. 171 und 172 erwähnt.

Da das Gebäude schon zu Zeiten Dr. Wittmanns nicht mehr bestand, kann natürlich auch heute nichts mehr dazu gesagt werden.

511

III G

Nach einem gütlichen (Hier fehlt Zunächst liegt dann an der Lavant weiter nach abwärts am sichtlich das Wort Vergleich) im linken Ufer die Mühle der Firma I.M.Offner. Die älteste Er- Bayerhofer Archive vom 10. Novem- wähnung derselben finden wir im Ratsprotokolle vom 4. Ok- ber 1624 war damals Paul Drasch tober 1636. Damals beschlossen Hans Siegmund Otto, der Müller des Herrn Ahnherr der heutigen Freiherren von Ottenfels, und Caspar Gäbl /:soll wohl Göbl heißen:/ am Prüel. Über die Familie Göbl siehe Friesacher einen Kauf über die Werkgaden, als da Mühle, bei Kirchbichl, Schwemmtratten usw. Hammer, Sag und was dazu gehört. Friesacher scheint unter den damaligen Industriellen in Wolfsberg eine ähnliche Stel- lung gehabt zu haben wie heute die Firma I.M.Offner, nach- dem wir weiter unten noch mehrere Werke in seinem Besitz finden werden. Ihm gehörte auch das Haus Nr.156, wo das gegenseitige Ver- hältnis seiner Erben erörtert wurde. Davon kommen für diese Mühle und die später noch zu erwähnenden anderen industri- ellen Werke hauptsächlich Maria Veronika Khirchschlagerin,

Tochter Simon Gerings und Frau des Alexander Khirchschla- ger, sowie Maria Elisabeth Khettingerin, Tochter des Michael Pfleger und Frau des Hans Khettinger, beide Enkelinnen des Caspar Friesacher, in Betracht, während Max Christof Friesa- cher I.N.licent., der die Veronika Maria als Muhme bezeich- net und daher wohl auch ein Enkel des Caspar Friesacher gewesen sein dürfte, hier nur nebenbei erwähnt wird. Caspar Friesacher starb im Jahre 1656, da statt ihm am 5. Dezember 1656 ein anderer Ratsbürger vorgeschlagen wurde. Er war einer der Baumeister zur Durchführung des Kirch- turmbaues, weshalb seine Erben am 15. Dezember 1656 auf- gefordert wurden, die das Turmgebäude betreffende Rech- nung vorzulegen. Die Ordnung der Verlassenschaft Friesachers scheint sich, wie dies in dieser Zeit häufig vorge- kommen ist, in die Länge gezogen zu haben. Man liest näm- lich in den Ratsprotokollen, dass Alexander Khirchschlager im Namen seiner Frau am 15. März 1658, also mehr als ein Jahr nach Friesachers Tod, um gerichtliche Abteilung seiner Güter ersuchte. Die Verwaltung derselben dürfte bis dahin noch immer Simon Gering geführt haben, der als Mann der

Eva Friesacher der Schwiegersohn des Erblassers und Schwiegervater Khirchschlagers war. Er erschien wenigstens in der Ratssitzung vom 17. Mai 1658 und sagte den Friesacherischen Erben die Hämmer anheimb, indem er gleichzeitig die Gerhabschaftsrechnung für seine Tochter verlangte. Aus dem Späteren ersieht man, dass Gering nicht nur die Hämmer, sondern auch die Mühle und eine wahr- scheinlich in der Nähe gestandene Säge zu verwalten hatte. Die Caspar Friesacherischen Erben waren jedoch mit dieser Rechnung nicht zufrieden, sondern baten am 31. Mai 1658 dieselbe dem Gering zurückzustellen und ihm die Legung einer ordentlichen Rechnung aufzutragen.

512 Am 5. Juli 1658 begehrte Alexander Khirchschlager statt seiner Frau nochmals die gerichtliche Verteilung der Friesacherischen Erbschaft, erhielt jedoch den Bescheid, er solle bis zur endlichen Verrechnung warten. Seinem Begeh- ren schloss sich am 14. Juli 1658 Simon Gering an, der an diesem Tage seine neue Rechnung vorlegte. In der Ratssit- zung vom 9. August 1658 wird hierauf erwähnt, dass Ale- xander Khirchschlager als Gewaltträger seiner Frau Maria Veronika wegen der Erbschaft mit Khettinger als Gewaltträ- ger seiner Frau und der anderen Friesacherischen Erben in

Streit geraten war. Von diesen anderen Erben kennen wir nur Max Christof Frie- sacher, die hier gebrauchte Mehrzahl scheint aber anzudeu- ten, dass außerdem noch mindestens ein weiterer Erbe vor- handen gewesen sein muss.

Am 24. Jänner 1659 kommt Simon Gering nochmals mit sei- ner Rechnung. Bei dieser Gelegenheit wird ausdrücklich er- wähnt, dass Gering außer der Verwaltung der Hämmer auch diejenige der Mühle und einer Säge zu besorgen hatte. Weni- ge Tage später, am 11. Feber 1659 begehrte auch die Witwe,

Frau Friesacherin, die gerichtliche Abteilung ihrer wittiblichen Anforderung. Es scheint nun, dass damals endlich wenigstens eine proviso- rische Verteilung der Erbschaft vorgenommen wurde, infolge welcher Khirchschlager diese Mühle und Hans Karl Khettin- ger den weiter abwärts gelegenen, später zu erwähnenden Prielhammer übernommen haben. Es wird nämlich in der Ratssitzung vom 28. Feber 1659 berichtet, der Stadtrichter habe dem Müller der Friesacherischen Erben am Priel aufge- tragen, einen Steuerausstand zu bezahlen. Alexander

Khirchschlager aber, der sich also gewissermaßen auf den Herrn hinausspielte, habe dem Müller die Bezahlung verbo- ten und das Geld behalten. Er wurde deshalb alsbald auf das Rathaus geholt und musste in Arrest verbleiben, bis das Geld erlegt war.

Die Vornahme einer Verteilung wird übrigens auch dadurch bewiesen, dass am 1. August 1659 die beiden Frauen Maria Khettingerin und Maria Veronika Khirchschlagerin selbst-die wohl mittlerweile großjährig geworden waren- mit Max Christof Friesacher wegen der Abteilung des

Friesacherischen Vermögens in Prozess geraten waren. Der Magistrat als Abteilungsbehörde entschied bei dieser Sitzung, dass es bei der Abteilung verbleibe. Zugleich referierten da- mals die Kommissäre über den Augenschein wegen des Was- sergebäudes bei der Mühle und dem Hammer am Priel: Herr

Khettinger solle des Wassergebäudes wegen dem Khirchschlager den 3. Teil der etwa entstehenden Spesen bezahlen. Trotz dieser Entscheidung scheint sich nun ein Streit darüber erhoben zu haben, ob den Gebrechen bei der Wasser-

513 zuteilung, die ja für sämtliche Werke am Priel gemeinsam war, nur durch eine verhältnismäßig billige Reparierung des alten Wehres, oder durch einen förmlichen Neubau abgehol- fen werden solle. Khirchschlager scheint für ersteres eingenommen gewesen zu sein, der energischere und vielleicht auch unternehmerische Khettinger dürfte sich aber für letztere Eventualität erwärmt haben. Er wendete sich daher, wie er in der Sitzung vom 18. Juni 1660 berichtet, wiederholt an Khirchschlager, den er bei dieser Gelegenheit in eigentlich nicht richtiger Weise als sei- nen Schwager bezeichnet, mit der Anfrage, ob er ihm helfen wolle, das Gebäu bei der Mühle und beim Hammer am Priel machen und errichten zu lassen, konnte aber keine Antwort erhalten. Er fragte daher beim Magistrat an, ob er die Werkgäden seinerseits reparieren solle oder nicht. Alexander Khirchschlager äußerte sich hierüber, er könne sich auf ein Hauptgepey nicht einlassen, weil Friesacher (Max Christof) die ganze Abteilung der Friesacherischen Güter umstoßen wolle. Doch wolle er das Wasser (offenbar auf billigere Wei- se) auf seine Mühle führen und hätte er, Khettinger, auch das Wasser zu genießen. Der Magistrat entschied damals, es solle dabei bleiben, dass beide Gewerken das Gebey ehestens vornehmen. Übrigens könne Khettinger dasselbe seinem Erbieten nach auf Rech- nung vornehmen. Khettinger scheint dies nun dahin aufge- fasst zu haben, dass er den Bau ausführen, Khirchschlager aber, der Entscheidung vom 1. August 1659 entsprechend, den Hauptteil der Rechnung oder gar den ganzen Betrag der- selben bezahlen solle. Er erschien wenigstens am 12. Juli 1661 im Rate und berief sich auf den Augenschein vom 18. Juni 1660 und den Bescheid vom selben Tage zwischen ihm und Alexander Khirchschlager. Er erklärte jetzt, er wolle die

Wehre bauen und ersuche, den Khirchschlager zu verhalten, ihm die Kosten zu ersetzen, widrigenfalls wolle er ihm seinen Hammer in Kauf geben. Khirchschlager sagte, er erkenne den Bescheid nicht an (scheint ihn also aber doch auch ebenso aufgefasst zu haben wie Khettinger). Wenn Khettinger die

Wehr bauen wolle oder solle, wolle er ihm die Hälfte abstat- ten. Wenn er mit dem nicht zufrieden sei, wolle er ihm auch seine Mühle zu kaufen geben. Der Magistrat entschied, er lasse es beim vorigen Bescheid vom 18. Juni 1660 verbleiben, Khöttinger solle befugt sein, das Wassergebäu vorzunehmen und darüber ordentliche Rechnung zu tun. Wenn Khirchschlager diesem Bescheid nicht genüge leisten will, so solle dem Khettinger alle ge- richtliche Assistenz erfolgt und geleistet werden. Khirchschlager meldet, er sei über diesen Bescheid beschwert und wolle mit Herrn Hofkastner hierüber Rats pflegen.

514

Trotzdem also bei diesem Bescheide sich beide Parteien of- fenbar als Eigentümer von Teilen der Friesacherischen Ver- lassenschaft benehmen, steht im Protokolle derselben Sitzung weiter unten: Caspar Friesachers Erben erscheinen wegen ihres Herrn Vaters und (beziehungsweise) Oheims Caspar Friesachers Rechnungen, woraus hervorzugehen scheint, dass selbst zu dieser Zeit, also sechs Jahre nach Friesachers Tod, die Erbschaft nach ihm noch immer nicht vollkommen ge- ordnet gewesen zu sein scheint. Deshalb tritt aber doch am 10. Feber 1662 Khettinger, der, obwohl er erst im August 1661 in den Rat eingetreten war, gleichzeitig auch schon zum Stadtrichter gewählt worden ist, als voller Eigentümer Friesacherischer Erbschaftsteile auf, indem er zur „Erhöbung und Erbauung s e i n e r Purglehenssäge am Priel“ um 15 Stamm aus dem „Laitenberg“ ersuchte, was ihm auch bewil- ligt wurde. Am 13. Juli 1662 machte Khettinger laut Bericht in der Rats- sitzung vom 16. Feber 1663 dem Streit wegen der Herstel- lung des Wassergebäudes dadurch ein Ende, dass er mit Ale- xander Khirchschlager und seiner Frau einen Kaufkontrakt um die Mühle abschloss. Als Kaufpreis versprach er dem Khirchschlager eine bestimmte Quantität Nägel. Dieser Kauf kam aber nicht sofort zur Durchführung, da noch am 14. No- vember 1662 erwähnt wird, dass Khirchschlager einen Müller am Priel habe, dass aber Stadtrichter Khettinger damals mit Khirchschlager über das Eigentumsrecht betreffend die Müh- le am Priel in Streit geraten war. Die Mühle selbst wird bei dieser Gelegenheit als baufällig bezeichnet, weshalb der

Stadtrichter aufgefordert wurde, dieselbe herstellen zu lassen. Betreffend die Kosten hiefür wurde entschieden, dass diesel- ben derjenige zahlen werde, dem die Mühle bleiben wird. Das war offenbar der Herr Stadtrichter selbst, nachdem in der Sitzung vom 16. Feber 1663 entschieden wurde, dass er die

Bezahlung mit „benennter Sorten Nägel am erwennten Ort leisten“ solle. In den Steuerregistern von 1675 und 1695 wird dann auch Johann Karl Khöttinger als Besitzer der Mühle am Priel genannt. Im Jahre 1720 erscheinen statt ihm seine Erben. Am 19. Juli

1729 erklären dieselben, die Mühle am Priel sei durch den Bestandmann Wolf Wolfpreis feilgestellt und Andreas Sgarz wolle dieselbe kaufen. Wolfpreis erklärt auf das hin aller- dings, die Mühle sei ihm nicht feil, am 5. August 1729 aber heißt es, er solle die Prielmühle dem Andreas Sgarz in acht

Tagen räumen, der am 30. Oktober 1731 als Müller daselbst angegeben ist. Nach dem Steuerregister von 1737 zahlte Johann Konrad Krippert für die Khettingerische Prielmühle. Aus dem Rats- protokolle vom 26. März 1739 ist zu entnehmen, dass dersel- be wahrscheinlich der Schwiegersohn des Sgarz gewesen sein dürfte.

515 Nach dem Kataster von 1740 hatte Johann Konrad Krippert eine teils mit Stein, teils mit Holz aufgeführte Mühle, die

Prielmühle genannt, mit vier unterschlächtigen Mahlgängen, von der Lavant getrieben, dann jenseits des Baches eine Stampf. Am 22. Juli 1749 wird ein Peter Petutschnig als Prielmüller genannt, der auch im Rektifikationsbefund von 1755 vor- kommt. Nach dem Ratsprotokolle vom 3. September 1756 bewarb sich ein Prielmüller Sebastian Soller um das Bürger- recht, der die Mühle auch am 20. Mai 1765 noch besaß, am 5. Dezember 1775 aber erscheint Franz Konrad Krippert als Müllermeister am Priel, der wohl ein Sohn oder Enkel des

Johann Konrad Krippert gewesen sein dürfte. Lange Zeit hatte derselbe die Prielmühle wohl nicht im Besit- ze, da am 25 September 1780 schon berichtet wird, dass der Ritzinger Müller Georg Conseoor dieselbe lizitierte. Aber auch dieser verkaufte die von ihm „behandelte“ Prielmühle schon am 18. Mai 1781 weiter an Philipp Pirker, der auch im Stiftbuch von 1786 als Besitzer derselben vorkommt: Das Urbar von 1792 nennt als solchen den Augustin Schwarz, dem Johann Michael von Stenitzer folgte: Nach einer Notiz im Grundbuche verkaufte letzterer im Jahre 1819 die Mühle an Franz Grillitsch. Später befindet sich dieselbe aber wieder im Besitze der Familie Stenitzer.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieser Liegenschaft die Familie Stenitzer, die zu dieser Zeit zu den angesehensten

Familien der Stadt zählte.

Aus dem Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katast- ralgemeinde Priel kann man in der Folgezeit als Besitzer feststellen:

Am 13. April 1877 gelangte der Besitz durch Einantwortung von Karl Edler von Stenitzer an dessen Witwe Josefine Stenit- zer. Ob dieser Karl ein Sohn oder Enkel des oben genannten Johann Michael war, kann nicht festgestellt werden.

Jedenfalls gingen die Besitzrechte an dieser Mühle schon kurze Zeit später, nämlich am 30. Oktober 1878 gemäß Kauf- vertrag an einen Dr. Franz Martinz über, dem am 29. März 1886 dessen Witwe Karolina Martinz folgte. Diese Karolina Martinz war, wie wir wissen, eine Tochter des Alois Offner

(vgl. bei Nr. 139), stammte also aus einer der vermögendsten Familien Wolfsbergs, die nun neben vielen anderen Betrieben auch die Prielmühle in ihrem Besitze hatte. Am 2. März 1896 übergab Karolina Martinz neben ihren übrigen Liegenschaften auch die Prielmühle an ihre Tochter

516 Caroline Swatek geb. Martinz. Ihr folgte am 22. Dezember 1902 ihr Gatte Paul Swatek.

Am 27. Juli 1931 erbten die damals noch minderjährigen Kinder Paul und Robert Swatek die Realität je zur Hälfte, und am 3. September 1946 ging Roberts Hälfte an Karin Elf- riede Swatek später verehelichte Niedersüß. Gemäß Erbauseinandersetzungsvertrag vom 25. Juli 1968 ging dann die Prielmühle an Paul Swatek über, der bzw. des- sen Nachkommen die Liegenschaft noch heute am 1. Jänner 2000 besitzen.

517 III H

Vis-a-vis der Mühle stand in früherer Zeit auch ein Hämmerl am rechten Ufer des Mühlganges, welches offenbar einen Teil der Friesacherischen Erbschaft bildete und infolgedessen in den Besitz des Alexander Khirchschlager und seiner Frau Maria Veronika, geborene Geringin, der Enkelin des Caspar Friesacher gelangte. Diese beiden sagten in der Ratssitzung vom 22. April 1659 den Verkauf an, um das Zainhämmerl am Priel an Lorenz Vätterl, seine Hausfrau und beider Erben, der auf Haus Nr.21 das Schmiedehandwerk betrieb. Der Magistrat ratifizierte den Verkauf unpräjudizierlich der Ratifikation der Abteilung der Friesacherischen Erben. Die letzteren meldeten sich auch schon in der nächsten Sitzung am 29. April 1659 und protestierten gegen ihren Schwager Khirchschlager wegen des verkauften Zainhammerls, nach- dem er und seine Hausfrau ihnen noch keinen Verzicht gege- ben hatten. Es wurde deshalb mit der gänzlichen Alineierung (veraltet: Absetzung bzw. von vorne beginnen, gemeint das Erbverfahren darüber) des Hammers ein Stillstand geboten. Schon am 6. Mai 1659 wurde aber der Kaufbrief Alexander Khirchschlagers an Lorenz Vätterl, Hufschmied, um das Hämmerl am Priel bei der Mühle ausgefertigt. In den Steuerregistern von 1675 und 1695 kommt Lorenz Vätterl als Besitzer des Hammerls vor, im Jahre 1720 dessen Sohn Johann. Im Steuerregister von 1737 und im Kataster von 1740 wird angegeben, dass der Vätterlische Zainhammer abgekommen ist, weil er hinweggerissen wurde. An einer anderen Stelle desselben Katasters wird aber angegeben, dass der Hammer abgebrannt sei. Es heißt nämlich bei der Eintra- gung über die Prielmühle, dass Johann Krippert auch jenseits des Baches einen Stampf besitzt. „Erstbenannter Stampf ste- het auf der öden Vätterlichen Zainhammerbrandstatt und ist mit dieser Condition hinübergelassen worden, dass, sofern besagter Hammer wieder erhoben werden wollte, er, der Mül- ler, den Stampf abreißen sollte“.

Das hier beschriebene Gebäude wurde nie mehr aufgebaut.

518 III I Fast unmittelbar unter dieser Mühle liegt der derselben Firma gehörige Prielhammer, derzeit eine Sensenfabrik. Die älteste Nachricht über dieses Werk enthält eine Steuerer- klärung vom 15. April 1567 für 1565, worauf Bartlmä Freidl für zwei Gärten bei den Nagelhämmern am Priel und an der Damit stimmt nicht die Verkaufsab- rede vom 22. Juli 1585, womit Cas- Leidn zu zahlen hatte. Der Nagelhammer am Priel selbst ge- par Veldiner, Ratsbüger in Völker- hörte wohl damals ebenfalls schon dem Bartlmä Freidl, da er markt und seine Hausfrau Barbara, ihn am 17. Juli 1567 mit seinen anderen Werken auf 4 Jahre des sel. Joel Pietschnig Tochter, dem dem Joel Pietschnig verpachtete. Christian Lasantzen, Castner zu Grif- Nach dem Tode Bartlmäs erbte diesen Nagelhammer laut fen, Pietschnigische Güter, darunter den großen Hammer am Priel ver- Testament vom 27. April 1571 Christof Freidl in Nürnberg, kaufte. dessen sämtliche Besitzungen bei Wolfsberg, die dann auf Andreas Zenegg und dessen Gattin Appolonia, geborene Eberstorfer, eine Nichte Bartlmä Freidls, übergingen, deren Sohn Georg circa 1613 auch diesen Hammer nach Tangl an Georg Melber verkauft hat, wie wir dies bei Frantschach er- fahren haben. Aus dem Ratsprotokolle ersieht man, dass der Hammer einige Zeit später dem Hans Siegmund Otto gehört hat, der am 4. Oktober 1636 die obige Mühle, diesen Hammer und eine Säge, die wohl in der Näher der beiden anderen Objekte ge- standen ist, an Caspar Friesacher verkaufte. Bezüglich des Hammers gilt von dieser Zeit an dasselbe, was im Vorigen wegen der Mühle erwähnt wurde, nur dass derselbe schon bei der Verteilung der Friesacherischen Erbschaft nicht dem Khirchschlager, sondern sofort dem Hans Karl Khettinger zugeteilt wurde. Vom Jahre 1675 an wird übrigens neben dem Hammer noch eine Drahtziehe am Priel besonders erwähnt. Nicht angege- 29. Oktober 1786: Die Rentmeisterin ben ist vorne bei der Mühle, dass Khettinger am 14. Septem- Erben oder ihre Tochter haben am ber 1691 sich wehrte, die Lavantwand unter dem Radlsteg Priel einen wiedererhebten Hammer. schon „vom Kasten an bis zu seinem Wüerpaumb“ machen Hierher oder zu III C gehört die Ein- zu lassen. Er behauptete, er sei dazu nicht schuldig, und kön- tragung: Karl Stimpfl: Dabei steht ne ihm dies auch nicht aufgetragen werden. Dieser seiner mit Bleistift: Alois Offner am Priel Ansicht entsprechend wurde damals auch beschlossen, dass bei seinem Wallaschhammer am Priel der Baumeister /:der städtische natürlich:/ die Wand bis an jenseits des Hammerwassers. Anton den Wüerpaumb machen solle. Herr Khettinger aber erhielt Onitsch, Alois Offner, Caroline Mar- tinz. unter Einem den Auftrag, unverzüglich unterhalb das Wasser enger einzufangen, damit kein Schaden entspringe wie es Im Grundbuch 1792. Karl Stimpfl hat allermaßen augenscheinlich zu sehen sei. Ihm ist auch die auch die Hälfte des Wallaschham- Regulierung des Weges am linken Ufer zu verdanken, wie mers am Priel. man aus dem Ratsprotokolle vom 26. April 1692 ersieht. Er erklärte damals, er möchte bei seiner Bachstatt zum Hammer und der Mühle auf der Seite des Staigweges ober dem Brückl gerne verschütten (den Weg nämlich). Er bat, man möge ihm dazu den Riegl, so nächst daneben, nur etwas oben hinab zu nehmen erlauben. Es wurde ihm dies soviel erlaubt, dass er solchen Riegl abglei chen, jedoch keineswegs gegen die Ka- puzinermauer, sondern herdanwärts.

519 Wie bei der Mühle ist Khettinger selbst noch im Jahre 1695 auch beim Hammer als Eigentümer genannt.

Im Register von 1720 erscheinen seine Erben als steuer- pflichtig für Hammer und Drahtziehe am Priel. Im Jahre 1737 wird beides bereits als abgekommen bezeichnet und auch im Kataster von 1740 wird ausdrücklich angegeben, dass der Khettingerische Nagelhammer und die Drahtziehe am Priel abgekommen seien. Zu welcher Zeit an dieser Stelle dann wieder ein industrielles Etablissement entstand, ist aus dem städtischen Archivakten nicht zu entnehmen.

Dr. Wittmann erwähnt in einer Randnotiz, dass Alois Offner einen Wallaschhammer am Priel hatte, anfangs wenigstens zur Hälfte, während diese /:ebenfalls laut dieser Randnotirz:/ dem Karl Stimpfl zu eigen gewesen sei.

Jedenfalls muss Alois Offner den Hammer dann zur Gänze erworben haben, denn am 4. Juli 1873 /: Alois Offner war am 22. August 1871 verstorben:/ ging der Betrieb an seine Toch- ter Karoline, verehelichte Martinz über, die ihn am 2. März 1896 ihrer Tochter Caroline Swatek übergab.

(Von diesem Zeitpunkt an verläuft die Besitzerreihe wie bei Nr. 139).

Alois Offner, vielleicht schon Karl Stimpfl haben aus dem Nagelhammer einen Sensenhammer gemacht, dessen Produk- te unter dem Markennamen „Zwei Rinder Sense“ bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts in alle Welt exportiert wurde. Nach der abgeschlossenen Mechanisierung der Landwirt- schaft entstand an dieser Stelle eine Fabrik zur Erzeugung von Aluminiumtuben.

520 III K

Das unterste gewissermaßen noch zum Stadtgebiete gehörige Werk ist die Phtalsäurefabrik auf der Reding.

Zur Zeit Dr. Wittmanns war dieses Werk noch in Betrieb. Die dort erzeugte Benzoldikarbonsäure war der wesentlichste Grundstoff für die Farbenerzeugung, deshalb wurde das Werk noch bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts volks- tümlich als „Farbenfabrik“ bezeichnet, auch dann noch, als dort schon ein Spezialzellstoff erzeugt wurde. Diese Produk- tion endete mit der Zellstofffabrik Rechberg bei Eisenkappel, zu der sie gehörte, im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Jedenfalls gelangte dieses, fälschlich auch als „Essigfabrik“ bezeichnete Werk, dessen Geschichte Dr. Wittmann unten nicht schildert, am 12. März 1877 durch einen Gesellschafts- vertrag zwischen Paul Freiherrn von Herberth und seiner Schwester Maria Freiin von Spinetti, geborene Herberth in den Besitz der „Fabriksfirma F.P. Herberth“. Am 5. Feber 1902 kaufte die Stadtgemeinde Wolfsberg die Liegenschaft, verkaufte diese aber am 7. Dezember 1917 an den Stadtbaumeister Josef Urbani. Schließlich erfolgte am 17. Dezember 1976 die Übergabe an Dipl. Ing. Heribert Ur- bani.

Heute, am 1. Jänner 2000, befindet sich auf dem Gelände der Bauhof der Baufirma Mörtl. Wer der Besitzer ist und wie dieser in den Besitz der Liegenschaft kam, konnte nicht eru- iert werden.

Fortsetzung Dr. Wittmann:

Ungefähr an der Stelle der letzteren (der Phtalsäurefabrik), jedoch am rechten Ufer des Mühlganges stand bis vor kurzem eine alte Mühle. Dieselbe ist zuerst im Jahre 1536 nachzu- weisen. Damals schlossen die Witwe Margareth von Payrhofen und ihre Tochter einerseits und Pongratz von Lembsnitz auf Egkendorf wegen beiderseitiger Erbsansprüche nach Christof von Payrhofen am Erichtag vor St. Lucia einen Vertrag. Letz- terer hatte nämlich den Verstorbenen „etlich Jahr und lange Zeit mit Cost und aller Notturft“ unterhalten, wofür ihm Christof testamentsweise als freie Gabe die Mühle in Reding vermachte. Die Bayerhoferin aber behauptete, Christof habe dies aus etlich vermeinten Ursachen zu tun nicht Recht ge- habt. Die Schieds- und Spruchleute Caspar Zebinger und Jörg Reger, bambergischer Amtmann in St. Margarethen, ent- schieden denn auch, der Lembsnitzer habe die Mühle der Margareth Payrhoferin anstatt ihren Töchtern abzutreten.

521 Die Mühle samt dem dazugehörenden Mühlhause, aus dem sich im 17. Jahrhundert die Schüsselhoferhube entwickelte, blieben demnach bei Bayerhofen, bis sie anfangs des 19. Jahrhunderts zum Besitze des nahegelegenen Grafenhofes kam. Die Bayerhofer und ihre Besitznachfolger haben die Mühle aber nie selbst betrieben, sondern stets an Untertanen verlie- hen, deren Namen zum Teil noch aus dem Bayerhofer Archi- ve entnommen werden können.

Der Weißenbach, früher Leuten /:einmal steht deutlich Leuben:/ oder Leiden (daher Leidenberg) genannt, hat seiner- zeit mehr industrielle Werke betrieben als jetzt.

III L

Schon gleich ober seiner Mündung in die Lavant, noch unter dem Lienharthammer befand sich früher noch eine Nagel- schmiede, von der gegenwärtig keine Spuren mehr vorhanden sind. Da die Bezeichnungen „unter Bayerhofen“ oder „an der

Leuten“ für diese beiden Werke gleichmäßig zutreffen, lässt sich wohl nicht mit Bestimmtheit unterscheiden, welches derselben wir uns unter dem Hammer vorzustellen haben, der zur Zeit Bartlmä Freidls als „Hammer unter Bayerhofen“ vorkommt. Indessen spricht manches dafür, dass darunter der jetzige Lienharthammer selbst zu verstehen ist, weshalb wir die Gründe hierfür zum Teil wohl bei Besprechung dieses

Werkes anführen werden.

Die Geschichte des untersten Hammers an der Leuten beginnt demnach mit den Angaben in einer im Jahre 1612 verfassten

Rechnung der Eva Friesacher über das von ihrem Mann

Christof hinterlassene Vermögen. Dort wird ein von Stefan

Pietschnig erkaufter Hammer unter Bayerhofen erwähnt, der mit diesem Hammer wohl identisch sein dürfte, da der zweite hier erwähnte Hammer unter Bayerhofen des Christof Friesa- cher ungezwungen als der jetzige Lienharthammer erklärt werden kann. Wann derselbe aus dem Besitze der Erben

Friesachers weggekommen ist, lässt sich nicht herausfinden.

Der nächste bekannte Besitzer war, wie aus einer gleich zu erwähnenden Angabe von 1685 hervorgeht, der Nagel- schmied Mert Kirchtag. Nach dem Steuerregister von 1675 hatte der Kanzler für einen Nagelhammer an der Schleifen zu zahlen, wohl derselbe, der, ebenfalls an der Schleifen gelegen nach dem Register für 1695 dem Johann Georg Freiherr von

Neuhoff zugeschrieben wurde. Ein Herr von Neuhoff- derselbe oder etwa ein Sohn- wohnte laut Ratsprotokoll vom

20. Juni 1684 im

522 Khettingerischen Hause am Weiher. Die Curatoren der Neu- hoffischen Erben verkauften dann laut Ratsprotokoll vom 9.

März 1685 den Nagelschmiedhammer unter Bayerhofen an der Leuthen, so vorhin Mert Khirchtag gehabt, dem Bürger Georg Warheit, der ihn kurz vor seinem Tode an Hans Karl Khettinger weiterverkaufte. Letzterer berichtet hierüber in der Ratssitzung vom 5. März 1694, er habe am 6. Feber 1692 von dem verstorbenen Warhat eine Nagelschmiede unter Bayer- hofen um 525 Gulden gekauft, weil er sonst wahrscheinlich an Herrn Rentmeister oder Hofkastner Rainer weggekommen wäre. Auch habe er dem auf den Tod krank liegenden Warhat nicht zugetraut, dass er ihn übervorteilen werde. Nun habe aber Warhat den Hammer samt Hammerzeug von den Neu- hoffischen Erben nur um 200 Gulden erkauft. Er sei also über die Hälfte übervorteilt und verlange deshalb, den Warhatischen Erben den Kauf zurückzuschlagen. Hans Pürker und Hans Rosenfelder als Warhatische Erben dage- gen, Khettinger sei des Hammerwerks verständig, habe den Hammer selbst gesehen und sogar einige Zeit gehabt, müsse also gewusst haben, was er Wert sei. Infolgedessen entschied der Magistrat, der Kaufvertrag ist unter Landschadenbund aufgerichtet, es verbleibe also dabei. Tatsächlich werden die

Steuern für 1695 über den von Warheit erkauften Nagel- hammer unter Bayerhofen auch dem Hans Karl Khettinger zugeschrieben. Der Hammer selbst bestand aber damals überhaupt nicht mehr, wie man aus einem Kommissionsbe- richte in der Ratssitzung vom 4. September 1729 entnehmen kann, der uns gleichzeitig etwas genauer über die Lage des Hammers unterrichtet. An diesem Tage unternahm die ganze Gmain eine Beschau wegen eines Streites zwischen Bernhard Khirchschlager, der dort einen Grund besaß, und Herrn Rainer, Besitzer des jetzi- gen Lienharthammers. Dabei intervenierten Hofkastner Jo- hann Mathias Popp, Stadtrichter Leonhard Grill, der Stadt- schreiber, dann Heinrich Knätzl, Carl Warheit und Andrä Seidl, endlich als Unparteiische Mathias Pierger, Müller in St. Thomas und bambergischer Untertan, und Andrä Satzer, Bayerhofer Untertan am Schleinzerbach.

Landrichter Pirker im Namen des Herrn Rainer proponierte (schlug vor): Der Khöttinger Hammer unter Bayerhofen sei sogleich unter dem, dem Herrn Rainer gehörigen Nagelschmiedhammer gestanden und sei vor etlichen 20 Jah- ren abgeprunnen. Der Rinnsal des Wassers habe sich seit unvordenklichen Jahren bis 1728 solcher Gestalt befunden, dass die Hälfte des Wassers zu dem ehevorhinigen abgeprunnenen Hammer notwendigen Rinnsal, beiläufig 6 Klafter von der bei dem Steg stehenden Linden eingefallen, was niemals streitig war. Im Jahre 1728 habe Bernhard

523 Khirchschlager zu großem Schaden des Pirkerhammers (Pir- ker war der Besitzvorgänger Rainers) dieses Rinnsal einge- fangen und mit Steinen verlegt. Dadurch werde das Wasser geschwellt und zurückgetrieben, ebenso im Winter beim Eise, wodurch im Pirkerhammer die Arbeit gestört werde. Beim alten Rinnsal sei auch, wenn vom Hammer etwas fortgerissen wurde, dasselbe größtenteils im Rinnsal wiedergefunden worden, während es jetzt in die Lavant weitergeschwemmt werde. Khirchschlager solle also das alte Rinnsal wieder her- stellen lassen. Letzterer bittet um schriftliche Mitteilung, da er jetzt seine Ablehnung nicht machen könne.

Landrichter setzt fort: Khirchschlager behaupte, er habe die Vermachung des Rinnsals deswegen vorgenommen, weil durch Fangung der Neunaugen, Fische und Krebse seinem anrainenden Acker großer Schaden zugefügt worden sei. Dem müsse solennissime (feierlich) widersprochen werden, nachdem man bekanntlich im rinnenden Wasser keine Neun- augen fangt, und auch keine Fische sich in der Erde befinden. Nach einigen weiteren nicht recht verständlichen Aussagen erklären Carl Warheit und Andreas Seidl nomine der ganzen Gmain, Khirchschlager sei über das ihm gehörige Burgle- hensgut zu weit gegen den Khöttinger Hammer heraus mit dem Zaun gegangen. Sie berufen sich dabei auf den Müller Pirker (wohl dem oben genannte Pierger), der den Grund neun Jahre in Bestand hatte. Stadtrichter Grill nomine Magistrat verlangt, dass der Graben wieder ausgeworfen werde, damit die Fuhrstraße wieder nach alter Observanz (Herkommen, Gewohnheitsrecht) gehe. Die Entscheidung, die damals getroffen wurde, ist nicht be- kannt. Aus dem Protokolle geht aber ganz klar hervor, dass der Khettingerhammer unterhalb des Rainer- oder

Pirkerhammers gestanden ist. Aus späterer Zeit sind nur noch zwei Eintragungen über diesen Hammer vorhanden. Das Steuerregister von 1737 nennt nämlich den abgekommenen Josef Khettingerischen Nagelhammer unter Bayerhofen als gewesenes Steuerobjekt, und der Kataster von 1740 besagt:

Der Khettingerische Nagelschmiedhammer unter Bayerhofen ist ebenfalls öd und die Brandstatt zur Gemain gezogen wor- den.

Da sich die Sache so verhält, wie oben beschrieben, kann über die weitere Geschichte nichts mehr berichtet werden.

524

III M

Das an den Khettingerhammer seinerzeit offenbar unmittel- bar anschließende nächste Werk, die heutige Federn- und Achsenfabrik Lienhard ist unserer Ansicht nach identisch mit dem Hammer unter Bayerhofen, der bei den Forderungen erwähnt ist, die Mathias Freidl am 29. Oktober 1560 an den Verlass seines Bruders Hans stellte. Es heißt daselbst: „und für ein Ausstand des Gebäu am Hammer unter Bayerhofen laut Abredt 8 Gulden.“ Professor Tangl, der übrigens nicht gewusst zu haben scheint, dass es zwei Hämmer unter Bayer- hofen gegeben hat, erklärt sich mit Bestimmtheit dafür, dass dieser Hammer des Hans Freidl mit dem noch jetzt hier be- stehenden Werke identisch ist. Ein Beweis, dass Tangl nicht recht gehabt hat, lässt sich bisher nicht erbringen.

Danach wäre also der älteste und bekannte Besitzer dieses Hammers unter Bayerhofen Hans Freidl. Bei dem uns aller- dings nicht dem Wortlaut nach bekannten Vergleiche den die Erben des Hans Freidl im Jahre 1562 über dessen Verlassen- schaft abgeschlossen, kommt nun zwar über diesen Hammer nichts vor, wir erfahren jedoch, dass die liegenden Güter des Hans auf die Brüder Georg Freidl, Bartlmä Freidl sowie an die Erben des Christof Freidl übergegangen sind, und dass Bartlmä Freidl laut Steuerquittung vom 15. April 1567 pro 1565 unter anderem auch zu zahlen hatte: für zwei Gärten bei den Nagelhämmern am Priel und an der Leiden. Endlich wis- sen wir, dass letzterer am 7. Juli 1567 nebst seinen drei ande- ren Werkgaden auch seinen Hammer unter Bayerhofen an Joel Pietschnig verpachtete. Es dürfte demnach wohl kaum daran zu zweifeln sein, dass dies derselbe Hammer war, den seinerzeit Hans Freidl besessen hat. Aus dem Umstande, dass Joel Pietschnig diesen Hammer pachtete, während wir den später zugrunde gegangenen Khettingerhammer circa 40 Jah- re später aus dem Besitze eines Stefan Pietschnig in den Christof Friesachers übergehen gesehen haben, können wir doch mit einiger Wahrscheinlichkeit den Schluss ziehen, dass Joel Pietschnig, der wohl der Vater des Stefan war, Besitzer des Khettingerhammers gewesen ist und dann, was bei ihm als Sachverständigen leichter zu begreifen ist als bei einem Unkundigen, die vier anderen Werkgäden Bartlmä Freidls dazugepachtet hat, und dass also der Nagelhammer unter Bayerhofen, den Freidl besessen hat, entsprechend der An- nahme Professor Tangls mit dem heutigen Lienharthammer identisch war. Auf Bartlmä Freidl folgte laut Testament desselben vom 27.

April 1571 sein Neffe Christof Freidl in Nürnberg im Besitze dieses Hammers, der denselben, was Tangl als sicher hin- stellt, sowie denjenigen am Priel an Appolonia und Andreas Zenegg verkaufte. Dessen Sohn Georg verkaufte

525 dann seine Werke, wie wir schon früher gesehen haben, circa 1613 an Georg Melber. Vom letzteren erwarb, wie aus der Rechnung der Eva Friesacher vom Jahre 1612 hervorgeht, Christof Friesacher den Hammer unter Bayerhofen, dessen Geschichte von Hans Freidl bis hierher wohl festgestellt ist. Als nächster Besitzer eines Hammers unter Bayerhofen findet sich nun Hans Siegmund Otto, den wir beim Prielhammer als Nachfolger Melbers kennengelernt haben. Nimmt man nun an, dass Friesacher vielleicht auch den Prielhammer zwischen Melber und Otto besessen hat, denselben aber schon bei Leb- zeiten an letzteren verkaufte, weil ihm die beiden anderen nebeneinander liegenden Hämmer besser convenierten, so wäre sowohl für den Prielhammer als auch für den heutigen Lienharthammer eine zusammenhängende Reihe gleicher Besitzer von Freidl an hergestellt und damit ein neuer Beweis dafür erbracht, dass der letztere und nicht der später sicher zugrunde gegangene Khettingerhammer mit dem Namen „Hammer unter Bayerhofen“ Hans Freidls übereinstimmt. Von Hans Siegmund Otto an ist in der Geschichte dieses Hammers keine Unterbrechung mehr. Nachdem er am 20. Juli 1637 „wegen seines bei der Landschaft habenden

Sekretärsdienstes“ auf das Bürgerrecht verzichtet hatte, ver- kaufte er laut Ratsprotokoll vom 14. September 1637 diesen seinen Hammer zuerst an den Bürger und Handelsmann Si- mon Maier. Dieser Kauf scheint jedoch, obwohl er ratifiziert wurde, nicht zustande gekommen zu sein, denn am 6. No- vember 1637 brachte Caspar Friesacher, der ein Jahr vorher von Otto die Werkgaden am Priel gekauft hatte, einen neuen Kaufbrief um den Nagelhammer unter Bayerhofen. Die nächste Notiz über diesen Hammer ist dann wohl erst die Eintragung im Steuerregister für 1695, nach der Alexander

Khirchschlagers Erben vom Hammer an der Schleifen steuer- pflichtig waren. Der Zusammenhang ist jedoch vollkommen klar. Eva Friesacher, eine Tochter Caspars hatte nämlich laut Ratsprotokoll vom 14. August 1637 den zu Muregg gebore- nen Simon Gering geheiratet und Maria Veronika, die Toch- ter dieses Gering, also die Enkelin Friesachers war die Frau Alexander Khirchschlagers. Dessen Sohn Andreas verkaufte laut Ratsprotokoll vom 7. November 1696 „seinen mütterlich ererbten Nagelschmiedhammer an der Leuthen gelegen“ um 120 Gulden und 2 Dukaten Leihkauf an den Fleischhauer und

Viehhändler Hans Pürkher, dessen Schwiegervater Hans Karl Khettinger sofort „einsprengte“, seine Tochter Anna, die den Pirker geheiratet hatte, habe laut Ehekontrakt das Recht, bei allem, was Pirker kaufte, Mitkäuferin zu sein. Pirker erklärte demnach auch, sie solle dann den halben Kaufschilling zahlen. SeineWitwe heiratete dann am 7. Juni 1700 den Johann Au- gustin Rainer, auf den hindurch auch der Hammer überging.

526 Derselbe erhielt am 23. März 1706 den Auftrag, das Ort unter seinem Hammer, wo das Wasser bei dem Steg den Weg der- gestalt hinwegschwemmt, dass man fast nicht mehr orden- tlich gehen kann, allsogleich reparieren und machen zu las- sen. Er bemerkte jedoch am 14. Mai 1706 hiezu, er könne das Ort unter seinem Hammer nicht machen lassen, weil die Wehr nicht ihm, sondern den Khettingerischen Puppillen gehört. Der Magistrat entschied aber, weil nur das Wasser des Herrn Rainer den Schaden verursacht und der abgebrannte Khettingerische Hammer nicht wieder erbaut werden kann, soll Herr Rainer das Ort reparieren. Diese Stelle ist ein neuer Beweis dafür, dass der Khettingerhammer unter dem des

Rainer stand. Zur Zeit der Anlage des Steuerregisters von 1720 war Johann August Rainer Besitzer des Nagelhammers unter Bayerhofen. Er geriet laut Ratsprotokoll vom 13. August 1728 mit Bern- hard Khirchschlager in einen Streit, der zu der bei dem frühe- ren Objekte schon ausführlich erörterten Kommission vom 4. September 1729 führte, deren Protokoll die Identität des Rainerhammers mit dem Lienharthammer bzw. dessen örtli- ches Verhältnis zu dem weiter abwärts gelegenen ehemaligen Khettingerhammer ganz außer Zweifel stellt.

Am 6. März 1733 ersuchte Johann Augustin Rainer (gestor- ben am 19. Juni 1733), dem Stadtrichter aufzutragen, dass er die von den Rainerischen Nagelschmieden a conto ihres Hammerbestandes von 30 Gulden beim Stadtratsgerichte deponierten 20 Gulden ihm verabfolgen lassen möchte. Da- raus versteht man, dass der Hammer damals den Arbeitern in Bestand gegeben worden war. Am selben Tage stellten aber auch die fünf Pirkerischen Herren und Frauen Erben dasselbe Ersuchen, worauf der Magistrat erklärte, er werde das Geld erst hergeben, wenn der Originalvergleich zwischen den

Pirkerischen, auch Rainerischen Erben und Herrn Rainer produziert sein wird. Es bestand also offenbar über den Be- sitz des Hammers ein Streit, und es scheint, dass derselbe überhaupt niemals dem Johann Augustin Rainer, sondern höchstens seiner Frau als Pirkerischer Erbin gehört hat. Da- mit stimmt überein, dass laut Ratsprotokoll vom 23. August 1733 die fünf Pirkerischen und zwei Rainerischen Erben (je- denfalls die Erben der Mittlerweile schon verstorbenen Frau des Johann Augustin Rainer) „ihren“ Nagelhammer unter Bayerhofen um 420 Gulden und 28 Gulden Leihkauf dem

Hans Pessiakh verkauft haben. Am 7. Jänner 1735 erscheint auch Hans Pessiakh als Nagelschmiedmeister auf dem Rainerhammer unter Bayerho- fen. Der Kaufbrief an Hans und Jakob Pessiakh wird aber erst am 3. Juli 1737 ausgefertigt.

Nach dem Steuerregister für 1737 zahlte auch Hans Pessiakh für den „Pirker- oder Rainerhammer unter Bayerhofen“. Der Betrieb scheint sich aber

527 nicht entsprechend gelohnt zu haben, denn im Ratsprotokoll vom 27. Jänner 1737 findet sich eine Prioritätsdisputation (Gespräch über das Erstrecht, Vorrecht) über das Vermögen des Jakob Pessiakh, welcher dasselbe freiwillig seinen Gläu- bigern vorgeschlagen hatte. Maria Zieglerin, vertreten durch ihren Vetter und Ladenbedienten Hans Jörg Offner erklärte, der Hammer sei zu billig geschätzt. Er hätte unter Pirker bei 1000 Gulden gekostet, Pessiakh müsse auch heimliches Geld haben, da er in so kurzer Zeit nicht soviel verhaust haben könne. Verlierend waren bei dieser Affaire die Zieglerin, Andreas und Josef Khirchschlager sowie Gregor Paries, der Geld zum Kaufe gegeben hatte. Pessiakh sagte, er wolle die Schuld an

Andreas Khirchschlager bezahlen, die anderen Schulden aber nicht. Die Zieglerin behauptete nun anfangs, den Hammer nicht nehmen zu wollen, da sie ihn nicht brauche, später war sie aber dazu bereit. Da erklärte aber Gregor Paries, der frü- her zurücktreten wollte, dass er ihn doch übernehme. Dersel- be und nach ihm Valentin Pessiakh erscheinen auch in dem Kataster von 1740 als Besitzer eines „Nagelschmiedhammers, der Rainer- oder Pessiakhische ge- nannt unter Bayerhofen am Weißenbach mit einem gemauer- ten Wohnhause und einer Schmiede, darin ein Zain- und zwei

Nagelschmiedfeuer“. Der hier an zweiter Stelle genannte Valentin Pessiakh, jedenfalls ein Verwandter des Hans und des Jakob Pessiakh, hatte laut Ratsprotokoll vom 28. Sep- tember 1745 den Rainerischen Nagelhammer von Gregor Paries gekauft. Dieser Kauf zwischen Gregor Paries, nun- mehr landschaftlicher Insass und Valentin Pessiakh um den Rainerischen Nagelschmiedhammer, zugleich aber auch ein ebensolcher um dasselbe Objekt mit Mathias Kraschitz wurde am 12. Oktober 1747 ratifiziert. Der Hammer unter Bayerho- fen am Weißenbach wird deshalb am 17. Dezember 1751 als

Pessiakhischer oder Kraschitzischer bezeichnet. Pessiakh und Kraschitz waren beide Nagelschmiede und haben den Ham- mer offenbar zusammen besessen, da Gregor Paries, land- schaftlicher Insasse an der Groglitz in der Ratssitzung vom 18. August 1752 ausdrücklich angab, dass Valentin Pessiakh für den Pirkerhammer nur einen Teil der Kaufsumme zahlte. Nachfolger des Pessiakh scheint Paul Wallner gewesen zu sein. Von demselben, der am 13. Juli 1753 wegen des Valen- tin Pessiakhischen Nagelschmiedhammers unter Bayerhofen 330 Gulden erlegte, wird ausdrücklichangegeben, dass er dafür nur den halben Hammer erwarb. Es wird ihm am 28. September 1753 auch nur über den halben Hammer ein Stadt- scherm ausgestellt. Wer damals die zweite Hälfte des Ham- mers sein Eigen nannte, ist dermalen nicht bekannt, wie denn überhaupt die Geschichte desselben in der unmittelbar darauf folgenden Zeit nicht klar ist. Erst am 29. April 1803 heißt es dann wieder,

528 dass Josef Hubinger von Franz Baumgartner den an der Schleifen bestehenden halben Pirkerhammer gekauft habe.

Wann Baumgartner denselben erwarb, ist unbekannt. Den zweiten halben Zainhammer kaufte damals Hubinger von Wolfgang Adelsmayr, der auch das Haus Nr.96 besaß. Eine Elisabeth Huebinger kommt dann vor als Besitzerin der Nagelschmiede mit Zainhammer nebst Wohn- und Nebenge- bäuden Haus Nr.12 in Schleifen. Dann dürften Josef und An- na Pürner und Zirkelschmied August Auer gefolgt sein.

Dr.Wittmann nennt als letzte Besitzer dieses Areals Josef und Anna Pürner und dann den Zirkelschmied August Auer.

Fest steht: Als Folge einer vom 31. März bzw.5. Juli datierten Einantwortungsurkunde des Bezirksgerichtes Wolfsberg wur- de diese „Nagelschmiede mit Zainhammer und sämtlichem Zugehör an der Schleifen“ vom Namen der Eheleute Josef und Anna Pirner auf jenen des Erstehers August Auer, Zir- kelschmied in Wolfsberg, zugeschrieben. Am 8. September 1880 übergab August Auer die Realität an seinen Sohn Andreas Auer, der sie aber schon am 28. Sep- tember 1880 je zur Hälfte an Anna und Leopold Lienhard verkaufte. Nach dem Tode seiner Gattin Anna, einer geborenen Lorber war Leopold Lienhard Lienhard Alleinbesitzer nicht nur die- ses Fabriksareals, sondern auch der Häuser Johann Offner Straße 18 und Hoher Platz 24. Er zog sich zu dieser Zeit aber sichtlich ganz in die genannte Fabrik bzw. dem dort erbauten Herrenhaus zurück. Er verkaufte das Haus Johann Offner Straße 18 je zur Hälfte an Amalia und Karl Wolf und über- gab das Haus Hoher Platz 36 an seine Tochter Maria Lien- hard /:vgl. dort:/

Am 1. April 1908 wurde nach seinem Tode auch die Achsen- und Federnfabrik, die aus dem „Nagelhammer unter Bayer- hofen“ entstanden war der Maria Lienhard eingeantwortet. Am 31. Oktober 1912 wurde gemäß Notariatsakt die Firma Wagenfedern und Achsenfabrik Leopold Lienhard GesmbH als Besitzer eingetragen. Den Betrieb übernahm ihre Tochter Annemarie Gütschow geborene Lienhard am 23. Mai 1928, das Wohnhaus am 24 April 1937. Zu dieser Zeit war der Betrieb längst schon stillgelegt. Nach dem zweiten Weltkrieg kaufte die Stadtgemeinde Wolfsberg das Areal, in dem im Laufe der Zeit verschiedene Betriebe existierten.

529

1997 wurde unter Bürgermeister Dr. Manfred Kraxner das gesamte Fabriksgelände geschleift, nur das Wohnhaus blieb bestehen. Auf dem so gewonnenen Areal wurde ein Veran- staltungszentrum errichtet, das den Namen KUSS (Kultur und Sport Säle) bekam.

Somit ist also am 1. Jänner 2000 die Stadtgemeinde Wolfsberg Besitzer dieser Liegenschaft.

530 III N

Weiter bachaufwärts, beiläufig dem heutigen Volksbade ent- sprechend, stand dort, wo sich der Bach der südwestlichen Ecke des alten Stadtgrabens am meisten nähert und unmittel- bar bevor er die nordwestliche Ecke des Bayerhofer Baum- gartens berührt, noch bis vor kurzem eine alte Mühle und Stämpfe unter dem Namen Schleifenmühle. Diese Gegend, die heute „an der Schleifen“ heißt, wurde früher „in Rohr- bach“ genannt. Es wäre nicht unmöglich, dass wir die ersten Anfänge dieses Werkes in einer alten Bayerhofer Urkunde bereits erwähnt finden dürften. Dieselbe berichtet, dass Georg der Bayerhofer am Pfingsttag (Donnerstag) vor Pauli (Pauls

Bekehrung 25. Jänner oder Peter und Paul 29. Juni ??) des Jahres 1404 vom Bischof Albrecht von Bamberg das Recht erhielt, an dem Wasser Leyden (wie schon erwähnt eine alte Bezeichnung des Weißenbaches) hinter seinem Hof Bayrhoffen auf seinem Garten eine Mühle mit einem Rad und eine Stämpfe zu errichten, hiezu das Wasser auf der bamber- gischen Gmain aufzuheben und durch dieselbe bei des Schmeckenberger selig Hofstatt und für den Stadtgraben von Wolfsberg zu führen, wogegen er sich verpflichten musste, das Wasser so zu versorgen, dass weder die beiderseits geses- senen bambergischen Untertanen an ihren Hofstätten und Zugehörungen noch Bamberg selbst und die Stadt Wolfsberg mit ihrem Stadtgraben von der Mühle Wehre oder Wasserlei- tung Schaden nehmen können. Der Punkt, wo die Mühle und Stämpfe standen, wird sich allerdings nie mehr vollkommen sicher bestimmen lassen. Die in der Urkunde gegebene Be- schreibung der Lage entspricht aber der alten Schleifenmühle nahezu genau. Über das weitere Schicksal dieser Mühle berichtet ein späte- rer Besitzer von Bayerhofen Dr. Christof Siebenbürger laut

Conzept einer undatierten Eingabe, das seinem Inhalte nach 1582 oder 1583 geschrieben worden sein muss, „dass das Recht, welches den Bayerhofern im Jahre 1404 bezüglich der Mühle und Stämpfe am Wasser Leyden verliehen wurde, in späteren Jahren durch Absterben der Personen und des Was- serganges wegen bei den großen Güssen eine Zeit lang nicht benützt worden und die Wiederaufrichtung der Gebäude an der Leyden etwas unhandsam und der Stadt wegen der Straße und des Stadtgrabens unzuträglich sei, da auch der Wasser- gang sich seither mehrfältig geändert habe“.

Zu welchem Zeitpunkte an dieser Stelle dann wieder eine Mühle errichtet wurde, ist unbekannt, zumal wir nicht einmal wissen, ob die Bitte Siebenbürgers, das alte Mühlrecht statt an der Leyden an der Lavant ausüben zu dürfen, von Erfolg war oder nicht. In letzterem Falle wird wohl er selbst oder mindestens sein Besitznachfolger die alte Mühle wiederher- gestellt haben.

531 Verlässliche Nachrichten über dieses Objekt beginnen dann erst mit dem Jahre 1675, in welchem laut Steuerregister Christof Rediffs Witwe und Erben von der Mühle zu Rohr- bach Steuern zu zahlen hatten. Für das Jahr 1695 zahlte hier- für Franz Benedikt Rediff, ebenso für 1720. In der Ratssit- zung vom 21. Mai 1728 wurde eine Kundmachung des Hof- kastenamtes und des Stadtmagistrates vorgetragen, dass die Rediffsche Mühle, „die Schleifen genannt“, zu verkaufen ist. Am 6. August 1728 erhielt hierauf Johann Achatz einen Kaufbrief „um die Rediffsche Mühle zu Rohrbach, auf der

Schleifen genannt“, der seine „Mautmühle an der Schleifen oder zu Rohrbach“ laut Ratsprotokoll vom 12. Juli 1737 dem Valentin Rußmann in St. Jakob um 500 Gulden, 4 Gulden 10 Kreuzer Leihkauf und 48 Gulden für Werkzeug verkaufte. Letzterer hatte auch laut Kataster von 1740 eine unter ge- mauerte Mühle an der Schleifen oder zu Rohrbach genannt, mit drei unterschlächtigen Rädern, welche vom St. Jakober Bache getrieben wurden. Als seine Besitznachfolger sind ebendaselbst Gregor Paries und dann Johannes Prunnegger angegeben. Dem entspre- chend lesen wir im Ratsprotokolle vom 7. Mai 1743, dass der Bestandmann der Schleifenmühle, welche dem Gregor Paries gehört, durchgegangen ist, und im Ratsprotokolle vom 24. Juli 1744, dass letzterer die Mühle dem Hans Prunnegger verkaufte, der sie dann in eigenem Namen und dem seiner

Ehegattin am 4. August 1761 seinem Sohn Thomas indiert hat. Im Rektifikationsbefunde von 1755 ist Hans Prunnegger als Besitzer einer nicht näher bezeichneten Mautmühle ange- führt. Zur Zeit der Anlegung des Stiftbuches 1786 gehörte die

Mühle an der Schleifen dem Josef Karrer, ebenso im Urbar von 1792, dem später sein Sohn Anton als Besitzer der Mautmühle an der Schleifen folgte.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieses Objektes den Anton Karrer.

Laut Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastral- gemeinde St. Jakob übergab Josef Karrer am 14. März 1832 diese Mühle seinem Sohn Anton Karrer, der sie bis 1892 wei- terführte. Am 28. November 1892 kaufte die Stadtgemeinde Wolfsberg das gesamte Areal und errichtete dort 1908 bis 1909 das

Städtische Volksbad, dem 1910 eine Dampfwäscherei ange- schlossen wurde. Als in den 60iger Jahren des 20. Jahrhun- derts das neue Stadionbad in Gries errichtet wurde und fast in jedem Haushalt schon ein Bad installiert war, war das alte Volksbad kaum mehr benützt.

532 Im Juli 1988 wurde dann dort das „Lavanttaler Physikotherapeutische Institut“, kurz LPI genannt, seiner

Bestimmung übergeben, und damit kam wieder Leben in das alte Volksbad. Das Volksbad eine Stiftung des Johann Offner, war gerade 80 Jahre alt geworden. Schon am 26. Mai 1983 fasste der Wolfsberger Gemeinderat den Grundsatzbeschluss zur Er- stellung eines Vorprojektes. Nachdem die Realservice Ges. m. b. H (ein Zweig der Sparkasse) mit der Vermietung der geplanten Räumlichkeiten beauftragt worden war, konnte diese das LPI mit den Gesellschaftern Dr. Andreas Walski und Gattin und die Sparkasse Wolfsberg für das Projekt

Schleifen 34 (Volksbad) interessieren. In einem Bestandver- trag zwischen LPI und der Gemeinde wurde festgelegt: Die Stadtgemeinde Wolfsberg renoviert und saniert die Baulich- keiten des alten Volksbades, dessen jährlicher Abgang in den letzten 10 Jahren sich mehr als verdoppelt hatte. Die Kosten für das Projekt (10 Millionen Schilling) wurden so aufgeteilt: Walski leistet eine Mietvorauszahlung in der Höhe von 12 ½ Jahresmieten d.i. 3 Millionen Schilling und bekommt ein Darlehen, aufzunehmen von der Gemeinde bei der Sparkasse, in der Höhe von 7 Millionen.

1990 bot das „Kurhaus Volksbad als neue Kureinrichtungen an: Sauna, Dampfbad, Whirlpool und Solarium.

Heute, am 1. Jänner 2000, ist die Realität noch immer im Gemeindebesitz.

533 III O

Dort, wo der Weißenbach von der Bahnlinie und dem Neu- dauerweg übersetzt wird, stehen derzeit zwei Arbeiterwohn- häuser der Firma I.M.Offner, welche mit Benützung der bau- lichen Überreste eines Hammers erbaut wurden, der einstens hier westlich der Straße bestanden hat. Die älteste bekannte Erwähnung dieses Nagelschmiedhammers an der Schleifen findet sich im Steu- „Mit Verkaufsabrede vom 22. Juli erregister für 1675. Für denselben zahlten damals Peter Wid- 1582 verkaufte Caspar Veldner zu Völkermarkt und Barbara, des Joel nig und die Christof Nunhartischen Erben die Steuern. Im Pietschnig nachgelassene Tochter, Register von 1677 fehlt dieser Hammer, für 1679 sind dabei seine Frau, dem Christian Lasantzen, nur die Christof Nunhartischen Erben allein als steuerpflich- Castner zu Griffen nebst anderen tig angeführt. Im Jahre 1695 ist kein Hammer genannt, der Pietschnigischen Gütern auch die mit diesem Objekte identisch sein könnte, wohl aber bei Gerechtigkeit, die Joel Pietschnigs Erben an dem Waldmannischen Na- 1720, wo Anton Fraehs, Kaufmann und Besitzer des Hauses gelhammer zu Rohrbach haben“. Nr.61 als Eigentümer dieses Hammers an der Schleifen ge- Vielleicht gehört das hierher. nannt wird. Er dürfte denselben wohl in der gleichen Weise überkommen haben, wie das genannte Haus. Dem entspre- chend (siehe Ratsprotokoll vom 5. August 1681) wird auch dieser Hammer von den Widnigischen Erben, bzw. den Nunhartischen auf Lorenz Moser und seine Braut Margaretha Nunhartin übergegangen sein. Des Moser zweite Frau Maria Magdalena Khettingerin, die im Jahre 1706 bereits als seine Witwe erscheint, heiratete dann den Anton Fräß, der, wie erwähnt, 1720 aber auch 1734 und 1740 als Steuerzahler für diesen Hammer an der Schleifen vorkommt. Die Nagelschmiede des Fräß wird auch in den Ratsprotokol- len vom 7. Dezember 1734 und 24. Jänner 1738 genannt. Er war aber wenigstens damals noch nicht selbständiger Besitzer des Hammers, sondern verwaltete die Lorenz Moserischen Besitzungen überhaupt nur für seine Frau und nach deren Tode für die Moserischen Erben. Dann, als er im Jahre 1742 erkrankte, übernahm infolge Einschreitens der Moserischen Geschwister laut Ratsprotokoll vom 1. Feber 1742 seine

Stieftochter Frau Sibilla Moserin, welche schon bei Lebzeiten der Maria Magdalena Fräßin alles geleitet hatte, die Admi- nistration des ganzen Moserischen und Fräßischen Vermö- gens, um was sich diese Geschwister doch nicht zu kümmern gehabt hätten, wenn Fräß selbst Besitzer des Ganzen gewesen wäre. Die eigentliche Verteilung des Nachlasses der 1. Frau des Fräß erfolgte sogar erst in der Zeit vom 18. bis 20. September 1743. Dabei kam der Hammer an der Schleifen offenbar auf die Geschwister Lorenz, Philipp und Franz Moser, die im

Kataster von 1740 als Besitznachfolger des Fräß angeführt sind. Der Nagelschmiedhammer mit drei Feuern wird da- selbst als sehr baufällig bezeichnet. Lorenz und Philipp Moser schenkten auch alsbald ihre Antei- le ihrer Schwester Sibilla. Dieselbe und ihr „Vetter“ Franz

534 Moser verkauften dann laut Ratsprotokoll vom 2. Oktober 1745 ihren Nagelschmiedhammer an der Schleifen an Johann

Derle, der auch im Jahre 1740 als Nachfolger der Moser an- gegeben ist, woraus hervorgeht, dass die Eintragung im Rats- protokoll vom 12. Oktober 1745 sich auf eine schon früher vollzogene Tatsache bezieht. Ein Johann Delle, wohl dersel- be, war laut Ratsprotokoll vom 12. Oktober 1738

Nagelschmiedmeister bei Herrn Johann Anton Fräß, hatte also wohl schon damals die Leitung des Werkes zu besorgen, während Fräß selbst, sowie die Moser, eigentlich Kaufleute waren. Den Schleifenhammer Nr.6, wahrscheinlich diesen, kauft oder hat wenigstens 1812 ein Kappus, wahrscheinlich Franz.

Über die weitere Geschichte dieses Hammers ist nichts be- kannt. Er muss schon vor der Zeit des Dr. Wittmann demo- liert worden sein. Da Dr. Wittmann aber die dort noch ste- henden Arbeiterwohnhäuser der Firma Offner zuschreibt, wird wohl ein Offner, wahrscheinlich der Johann Offner die- ses Objekt im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts erworben haben. Das weitere Schicksal ist dem Verfasser aber nicht bekannt.

535

III P

Gleich unter St. Jakob stand endlich in früherer Zeit noch ein Hammer, wahrscheinlich an dem Platz, an dem sich heute eine Obstpresse oder Ähnliches der Firma I.M.Offner befin- det. Von diesem Werke ist noch weniger bekannt, als von den bisher erwähnten. Bis zum 1. Feber 1732 wissen wir über- haupt nichts davon. An diesem Tage beschwerte sich Johann Georg Westiner, ein Nachkomme des beim Stadthammer erwähnten Melchior Westiner, dass die Nagelschmiede des Johann Anton Fräß an dem nächst unteren Werk den St. Ja- kober Bach nicht enteisnen. Um dieselbe Angelegenheit han- delt es sich in der Sitzung vom 7. Dezember 1734. Hier heißt es: Die Nagelschmiede an des Herrn Fräßen Hammer, der Schleifenmüller und die anderen Keuschler sollen den St. Jakober Bach aufeisnen. Johann Georg Westiner produziert aus diesem Anlasse einen alten Vergleich, dass die Nagel- schmiede schuldig seien, den Bach bis zu seinem Hammer herauf aufzueisnen. Im Ratsprotokoll ist dann nur noch am 11. März 1766 er- wähnt, dass der Ratssenior Johann Georg Westiner eine

Cesations-, Donations- und Akzeptanzionsurkunde in Betreff des Hammers zu St. Jakob einlegte. Es dürfte damals über- haupt der Hammer als solche nicht mehr betrieben worden sein, da laut Gerichtsprotokoll vom 28. Juni 1771 Jakob Pa- ries am Westinerhammer unter St. Jakob eine Hausmühle aufsetzte, wogegen sich die Müller mit der Behauptung wehr- ten, dass die alte Mühle daselbst und die Stämpfe immer nur an einem Baume gegangen seien. Vielleicht hat erst Westiner aus dieser alten Mühle einen Hammer gemacht. Was er dort erzeugt hat, ist übrigens auch nicht erwähnt.

Auch hier kann dazu nichts mehr gesagt werden.

536

IV. HÖFE, ANDERE BEMER- KENSWERTE GEBÄUDE UND DERGLEICHEN IN DER NÄCHS- TEN UMGEBUNG DER STADT

537 Die geschichtlichen Daten, welche heute über derlei Objekte zur Verfügung stehen, sind mit Ausnahme einzelner noch weit- aus dürftiger, als bei den im vorigen angeführten Baulichkei- ten. Sie sollen daher auch nur deshalb Platz finden, weil sich bei ihnen doch vielfach Beziehungen zur Stadt selbst ergeben.

IV A

Verlässt man, um zuerst die Gegend am linken Lavantufer in Betracht zu ziehen, die Obere Stadt durch das ehemalige Priel- tor zwischen Bleiweißfabrik und Breslmayerhaus Nr.32, so ist zuerst die Frage zu beantworten, wo sich hier das alte Mau- thaus befunden hat. Im Häuserverzeichnis von 1858 finden wir in dieser Hinsicht das Haus Nr.19 auf Bauparzelle Nr.50 als „Wolfsberger Stadtmauthaus“ eingetragen, welches im Parzel- lenprotokoll von 1829 als „Wohnhaus und Hof“, dem Wolfs- berger Magistrat gehörig, vorkommt. Dieses Gebäude wurde später abgerissen, worauf das am gleichen Platze neu erbaute heutige Breslmayerhaus die durch Demolierung eines Hauses am Getreidemarkt freigewordene Nr.32 erhielt. Dem entsprechend habe ich im ersten Teile dieser Aufzeich- nungen unter Nr.19 das Haus Nr.32 als ein an Stelle des alten Mauthauses erbautes Gebäude aufgefasst. Ein Blick auf die

Mappe, sowie die Betrachtung der Situation in natura belehr uns aber, dass dieses Haus und die vis a vis befindliche Blei- weißfabrik noch innerhalb des alten Stadtgrabens stehen, dass also das Tor selbst sich zwischen diesen beiden Baulichkeiten befunden haben muss und dass Nr.32 mit seiner Außenfront einem Teile der Stadtmauer entspricht, wenn es nicht zum Teil überhaupt noch auf jenem Terrain steht, wo einst das Tor selbst gestanden ist. Das Mauthäusl am Priel lag aber genau so, wie wir dies von allen anderen Mauthäusern Wolfsbergs bestimmt wissen, nach dem Zeugnisse des Rektifikationsbefundes von 1755 –der ein- zigen Aufzeichnung, welche darüber Angaben enthält – „vor“ dem Prieltor, also außerhalb des Stadtgrabens. Andrerseits fin- den sich in dieser Gegend in den verschiedenen Aufzeichnun- gen Häuser, deren Lage sich nicht genau bestimmen lässt und von denen nur gesagt werden kann, dass eigentlich für alle von ihnen nicht genügend Platz vorhanden ist, wenn Nr.32 dem alten Mauthause entspricht. Speziell vom Hause der Witwe des Daniel Lipp heißt es im Kataster von 1740, der sonst sehr ge- nau ist, dass es „bei dem Prieltor“ lag, eine Bezeichnung, die sonst nur von dem vis a vis gelegenen Gebäude, welches heute den betreffenden Teil der Bleiweißfabrik bildet, gebraucht wird. Ich möchte daher glauben, dass das ursprüngliche Maut- häusl

538 vor dem Prieltor außerhalb des Stadtgrabens zu suchen ist und dass erst später, zu Anfang des 19. Jahrhunderts, der Wohnsitz des Mauteinnehmers aus irgendeinem Grunde, vielleicht wegen Baufälligkeit des eigentlichen Mauthauses in das damals dem Magistrate gehörige, früher Lippische Haus bei dem Prieltor übertragen wurde. Tatsächlich ist dieses Haus bei dem Prieltor im ältesten Grundbuch von 1792 nicht erwähnt, während sich im Jahre 1829 an derselben Stelle ein dem Magistrate gehöri- ges Haus vorfindet, von dem angegeben wird, dass es später abgerissen und dann als Breslmayerhaus Nr.32 wieder erbaut wurde. Dies als richtig angenommen, könnte das jetzige Gasthaus

„Zum Amerikaner“ in der Steuergemeinde Reding, bezie- hungsweise der ältere Teil desselben als das ursprüngliche „Mauthaus vor dem Prieltor“ angesprochen werden, welches bis vor kurzem eigentümlicherweise zur Hälfte zur Steuerge- meinde Wolfsberg und zur anderen Hälfte nach Reding gehör- te, obwohl das ganze Haus außerhalb des sonst die Grenze bil- denden Stadtgrabens liegt. Die erst erwähnte Hälfte wäre dann das ursprüngliche Maut- häusl vor dem Prieltor zur eigentlichen Stadt Wolfsberg ganz in demselben Verhältnis gestanden wie die übrigen Mauthäuser bei den Stadttoren, die sämtlich außerhalb des Grabens liegen, die andere Hälfte ist vielleicht ein erst später dazugebauter Ge- bäudeteil, bei dem keine Veranlassung vorlag, ihn zur Stadt zu rechnen.

Bei der Beschreibung der Geschichte des Hauses Nr.19 sagt Dr. Wittmann, das „Wolfsberger Mauthaus vor dem Prieltor“ sei das Limaruttihaus in Reding gewesen. Dort wurde daher auch die weitere Geschichte dieses Hauses dargestellt.

Das hier oben beschriebene Haus „Zum Amerikaner“ ist das Haus Nr. 18 „Sternwirt“, dessen weitere Geschichte unter die- ser Hausnummer abgehandelt wurde.

539 IV B

Auf dem freien Platze vor der Kapuzinerkirche steht derzeit eine alte mit verschiedenen Darstellungen religiösen Inhaltes gezierte Säule, die bis vor kurzem etwas weiter unten, zum Teil in die jetzt etwas überlegte Kapuzinermauer eingemauert war, sodass man nur die Bilder an drei Seiten sehen konnte. Am obersten fast kubischen Teil der Säule sieht man die Buchsta- ben P.S. neben einer Hausmarke. Professor Tangl fand die sel- be Hausmarke auf einer Bayerhofer Urkunde vom Jahre 1520 neben dem Namen des Ratsbürgers Peter Swentzl. Die Säule wurde also Mitte des 16. Jahrhunderts entweder von diesem Peter Swentzl oder zum Andenken an ihn errichtet. Die Familie desselben muss eine sehr angesehene und wohlhabende gewe- sen sein. Ihr gehörte, wie wir später sehen werden, der jetzige Schwarzlhof vor dem Auentor. In St. Leonhard bestehen noch heute Reste eines Schwärzlischen Spitals als eine alte Stiftung. Welchen Zweck die Säule eigentlich hatte, lässt sich wohl nicht mit Bestimmtheit angeben, Die Mauer, an der sie früher stand, bildete wohl einst bis 1636 die Grenze des Friedhofes für die- jenigen Leichen, die nicht um die Kirchen Platz fanden. Es ist der Form nach jedoch nicht wahrscheinlich, dass wir in ihr et- wa einen Teil eines Grabmales vor uns hätten. Professor Tangl glaubt sie also als eine gewöhnliche Denksäule auffassen zu sollen, wie dieselben gelegentlich in frommer Denkweise an Wegrändern etc. errichtet wurden.

Die Gedenksäule steht auch heute, am 1. Jänner 2000, noch immer auf dem selben Platze.

IV C

Das Kapuzinerkloster wurde im Jahre 1634 durch den Bamber- ger Bischof Franz Grafen von Holzfeld hauptsächlich von dem

Gelde der Gräfin Ursula von Thonhausen, geborene Freyin von

Halleg gegründet und im Jahre 1638 eingeweiht. Sein Haupt- zweck war die endgültige Bekämpfung des Luthertums. Der einzige Gedenkstein an dieser Kirche erinnert an Frau Maria

Zieglerin, geborene Offnerin, durch welche die Familie Offner nach Wolfsberg kam und gedenkt ihrer wohltätigen Gesinnung gegen den Kapuzinerorden. Darnach starb die genannte Han- delsfrau, die durch 50 Jahre „Mutter“ der Kapuziner war, im

Alter von 84 Jahren im Mai 1756.

Ergänzungen zur Geschichte dieses Klosters:

1638 konsekrierte der Fürstbischof von Lavant, Leonhard

Götz, die Kirche zu Ehren Mariä Himmelfahrt, das Kloster war

540 schon vorher bezogen worden. 1777 bei der großen Brandka- tastrophe in der Stadt fielen auch diese beiden Gebäude den Flammen zum Opfer, doch Maria Theresia, seit etwa zwei Jahrzehnten im Besitze des einst bambergischen Wolfsberg, ließ sie gleich wieder aufbauen. Von 1900 bis 1901 befand sich im Kloster ein Klerikat (Lehranstalt) des Ordens. Im zweiten Weltkrieg diente das Kloster als Notunterkunft für Ausgebombte vornehmlich aus Kärnten, aber auch aus dem ganzen Reiche, selbst im Klostergarten wurden Baracken für diese Notleidenden errichtet. Erst im Jahre 1947 im Zuge der Errichtung der sogenannten „Umfahrungsstraße“ (heute Spanheimer Straße) wurden diese Notbehausungen beseitigt. Wegen mangelndem einheimischem Nachwuchs waren nach dem Krieg vornehmlich Südtiroler als Mönche in diesem Klos- ter beheimatet, heute betreuen vor allem Polen Kirche und Kloster. 1995 wurde auf dem zur Lavant hin gelegenen Gartenareal unter anderem mit den Mitteln aus dem Erlös der „Johann Offner Stiftung“ ein Kinderspielplatz errichtet, sodass, wenn wir die Verluste wegen des Straßenbaues einberechnen, heute das Klosterareal wohl nur noch etwa die Hälfte des einstigen beträgt.

IV D

Mit der Gründung des Kapuzinerklosters steht die Errichtung des Friedhofes in Priel in direktem Zusammenhange. Dafür, dass den Kapuzinern zur Herstellung eines Gartens der damali- ge Friedhof überlassen wurde, mussten sie sich verpflichten, die Umfassungsmauern eines neuen Friedhofes, der gegenwär- tig den ältesten Teil des heutigen Friedhofes bildet, herzustel- len. Dieser Friedhof wurde im Jahre 1636 eingeweiht und der Benützung übergeben. Die Kirche daselbst trägt den Namen der 14 Nothelfer. Am Fußboden derselben, unter welchem sich wohl eine Gruft befindet, sieht man den Denkstein des am 12. Dezember 1710 verstorbenen Vizedoms Wolfgang de Wallenfels, der sich ab- sichtlich hier „am Friedhofe der Unvermögenden“ begraben ließ. Daraus dürfte, wie wohl auch aus Grabsteinen in der Pfarrkir- che hervorgeht, zu entnehmen sein, dass Leichen von Angehö- rigen besserer Familien damals noch immer um die Pfarrkirche in der Stadt begraben wurden, sodass im Friedhof am Priel ei- gentlich ursprünglich nur die Armen ihre Ruhestätte fanden. Das gleiche Verhältnis mag vordem für den alten Friedhof an Stelle des Kapuzinergartens gegolten haben, wodurch sich auch die Tatsache der Auflösung des letzteren erklären lässt.

541 Ergänzungen zum Friedhof Priel:

Im Jahre 1647 wurde in diesem 1. Prieler-Friedhof eine Toten- kapelle eingeweiht. Auf einer Gedenktafel können wir lesen: Augustin Grasndorfer hat diese Kopeln paut. Im Jahre 1882 musste der Friedhof nach Süden hin um das Doppelte vergrößert werden, und schon 1908 kam-wieder im Süden anschließend-der dritte Teil dazu. Im Jahre 1960 wurde in nächster Nähe zum ersten Friedhof eine moderne Aufbahrungshalle mit Aussegnungskapelle er- richtet, wobei die Ausgestaltung der Kapelle mit Glasfenstern des Kärntner Künstlers Giselbert Hocke heftige Diskussionen in der Bevölkerung und im Gemeinderate auslöste. 1975 schenkte die Diözese der Stadtgemeinde die alte oben genannte Friedhofskapelle. Die Gemeinde baute diese bis zum Jahre 1983 zu einer Urnenkapelle um. Der leichtfertige Um- gang mit Grablichtern, die die Menschen von den Gräbern im Freien gewohnt schienen, führte 1995 zu einem verheerenden Brand, der der Gemeinde hohe Kosten verursachte.

IV E Die hl. Kreuzkapelle vor dem Friedhofe am Priel wurde viel- leicht von Hans Karl Khettinger errichtet. Im Ratsprotokolle vom 8. Feber 1728 steht nämlich: Herr Stadtrichter Rainer refe- riert, dass Herr Hasenbichler das Gefäll, welches beim hl. Kreuz jährlich eingeht, dem Magistrat und nicht dem Hochstift abliefern soll, weil solches vom Herrn Khettinger selig her- rührt. Nachdem das Gefäll nicht von Khettinger herrühren kann, könnte sich das Wort „solches“ wohl auf das „hl.Kreuz“ beziehen. Am 6. März 1733 wird berichtet, dass der Kanzleidirektor das hl. Kreuz am Priel vergrößern lassen will, sodass man dort auch Messe lesen könne und deshalb nun um einen Überschlag der Baukosten angefragt habe. Da man gegenwärtig zum Mes- selesen dort Raum genug hat, dürfte die Vergrößerung damals auch ausgeführt worden sein. Laut Ratsprotokoll vom 30. April 1737 hat der Apotheker Le- dermayer (Jakob Ferdinand), der auch das Grieskreuz neu übermalen ließ, „ein Kastanien Bäumbl“ zum Kreuz am Priel setzen lassen. Weiter hinab standen damals „Felfer“.

1954 wurde die Kreuzkapelle vom ÖKB (Österreichischer Ka- meradschaftsbund) als Kriegerdenkmal adaptiert, und heute finden dort die Allerheiligenfeiern für die Gefallenen beider Kriege statt.

542 Zwar hatte Wolfsberg nach dem Ersten Weltkrieg ein Krieger- denkmal am sogenannten „Trattl“. Es war dies ein nackter Mann mit erhobenen Händen. Dieses wurde während der NS Zeit-wohl weil so „unsoldatisch“-abgerissen. In Wolfsberg gab es im Zweiten Weltkrieg auch ein großes Kriegsgefangenenlager, das die Schicksale Tausender Gefan- gener prägte. Am „Europatag 1979“(5. Mai) wurde an der Kreuzkapelle, dem Kriegerdenkmal also, eine Gedenktafel angebracht. Dort liest man: “France, Österreich. Europatag 5. Mai 1979. Stalag XVIII A“. Die Gedenktafel wurde vornehmlich auf Initiative ehemaliger französischer Kriegsgefangener, wovon sich einige hier verhei- rateten und ansässig wurden, angebracht.

IV F

Der Lindhof wird in den mir bis jetzt zugänglichen Aufschrei- bungen zuerst im Steuerregister von 1720 erwähnt, und zwar als Besitz der Witwe des Marx Gänster, dem auch das Haus Nr.59 gehörte. Sie hatte zu der Zeit nach Gansters Tode schon zweimal sich wiederverheiratet, und zwar zuerst mit Anton Schrölle und dann mit einem Herrn von Ottenfels, wird aber hier noch als Gansters Witwe angeführt, offenbar deshalb, weil sie eben in dieser Eigenschaft Besitzerin des Hofes war. Während sie beim Hause in der Stadt noch weiter als solche vorkommt, erscheint 1736 und 1737 der Lindhof bereits als Eigentum ihres Sohnes, des Stadtschreibers und späteren bam- bergischen Kassiers Marx Anton Ganster. Nach dem Register von 1737 gehörten dazu auch der Lindnerische und Haffnerische Baumgarten, offenbar Teile des jetzigen großen Gartens beim Lindhof. Nach dem Kataster von 1740 besaß Ganster einen zweigädigen Stock, der Lindhof genannt, einen Baumgarten, den Lindnerischen, Haffnerischen, Scheucherischen und Rascheris- chen Baumgarten in sich fassend. Als Grenzen sind angegeben: Östlich die große Griesstraße (heute Paul Hackhofer Straße), südlich das Griesgäßlein (heute Lindhofstraße), westlich der Priel und die bürgerlichen Urbarstadel (heute der Prielpark) und nördlich der Lindenhof und Hoflehengarten (heute die Ge- bäude der Lebenshilfe). In den späteren Aufzeichnungen enthält nur noch das Urbar von 1792 die Angabe, dass Katharina Gansterin ein Ort neben dem Griestor (gemeint ist wohl das Prieltor) besaß, welches am 27. März 1800 an Johann Michael Stenitzer überging. Franz Grillitsch erwarb den Lindhof mit Contract vom 21. Juni 1819. Ihm folgte vom 19. Feber an Anna von Stenitzer.

543 Bei diesem Objekt handelt es sich um jenes, das im Urbar der Stadt Wolfsberg unter den Nummern 27 und 94 geführt worden ist. Aus dem Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katast- ralgemeinde Reding ergibt sich folgender Besitzerverlauf: Wann Gottfried Edler von Stenitzer den Besitz von seiner Mut- ter übernahm, konnte nicht festgestellt werden. Jedenfalls übergab dieser den Hof am 9. Juli 1863 je zur Hälfte seinem Sohn Moritz und seiner Schwiegertochter Josefine, und ab dem 20. Oktober 1884 war Josefine von Stenitzer Alleinbesitzerin. Nach dem Tode der Josefine von Stenitzer wurde die Liegen- schaft am 8. Jänner 1903 zu je einem Fünftel ihren Kindern eingeantwortet, und zwar an Moritz Edler von Stenitzer, Ama- lia von Stadler-Gestirner geb. Edle von Stenitzer, Louise Hoff- mann geborene Stenitzer, Maria Tanzer geborene Stenitzer und Dr. Richard Ritter von Stenitzer. Die genannten Erben scheinen aber alle nicht in Wolfsberg gelebt zu haben und haben den Besitz wohl daher am 10. Juli 1910 der Stadtgemeinde Wolfsberg verkauft. Die Gemeinde verwendete die Gebäude im Laufe der Zeit als „Winterschule“ (eine landwirtschaftliche Fortbildungsschule), nach dem zwei- ten Weltkrieg bis zur Eröffnung des Volksschulzentrums in Priel als Mädchenvolksschule und schließlich als Wohn und Arbeitsstätte für geistig und körperlich Behinderte. Trägerver- ein dafür ist die „Lebenshilfe“, die im Jahre 2000 dort einen großzügigen Neubau errichten ließ.

IV G

Über den Schwabenhof sind nur einige weiter zurückreichende Daten bekannt. Derselbe wechselte im Jahre 1656 seinen Be- sitzer, da am 24. März 1656 in der Ratssitzung Veit Pirker bat, seinen Kaufbrief über den Schwabenhof zu verfertigen, was gegen 1 Dukaten Fertiggeld, 1 Gulden Muskatellgeld und 8 Kreuzer Einschreibgeld bewilligt wurde. In den Steuerregistern für 1677, 1679, 1690 und 1695 ist als zahlungspflichtig für den Schwabenhof eine Maria Lenzpaurin bezeichnet. Zwischenhinein kommt aber am 1. Juni 1685 auch ein Andrä Lenzpaur am Schwabenhof im Protokolle vor. Der- selbe war wohl wahrscheinlich der Ehemann der Maria. In den Jahren 1737 und 1740 gehörte der Hof dem Georg Quendler. Das Haus bestand damals nur noch aus Holz. Die Quendlerischen Erben, das waren wohl die am 14. Juli 1778 genannten Pupillen Andreas und Elisabeth Quendler verkauften

544 den Schwabenhof laut Ratsprotokoll vom 16. April 1765 an Hans Georg Juri, dieser aber denselben um 800 Gulden am 18. Mai 1785 an den Sternwirt Johann Köstl. Im Jahre 1786 end- lich wird uns Josef Gantschnig als Besitzer des Schwabenhofes genannt, dessen Name, jedoch ohne irgendwelchen Angaben im Urbar von 1792 angeführt ist, und zwar an einer Stelle, die ungefähr dem Schwabenhofe entsprechen dürfte.

Dr. Wittmann nennt als den letzten ihm bekannten Besitzer den Josef Gantschnig. Dieser Josef Gantschnig war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer der begütertsten Bürger der Stadt. Neben dem hier genannten Schwabenhof besaß er (we- nigstens zeitweise) die Klosterbräuliegenschaft, die Häuser Kollnitzgasse 2 und 4, das Haus Nr.172, als Pogantschkaserne heute noch bekannt, und das Haus Johann Offner Straße 18, doch bis etwa 1880 waren alle diese Objekte in den Besitz an- derer Familien übergegangen. Als Beispiel diene hier die Hausnummer 172, heute Freidlgasse 2. 1865 wurde dieser Be- sitz Josef Gantschnigs Sohn Karl eingeantwortet, Josef Gant- schnig war also zu diesem Zeitpunkt schon tot. Ebenfalls durch Einantwortung kamen Karls Kinder Marianne und Brigitte Gantschnig im Jahre 1896 in den Besitz dieser Liegenschaft, die sie 1903 der Stadtgemeinde Wolfsberg verkauften. An- scheinend waren die beiden gar nicht mehr in der Stadt ansäs- sig. Den Schwabenhof muss Josef Gantschnig wohl schon sehr früh verkauft haben, vielleicht um Kapital für seine anderen Erwer- bungen zu lukrieren, denn schon am 16. März 1860 erbte ihn ein Karl Pfundner von seinem Vater Mathias Pfundner, dem aufgrund eines Notariatsaktes vom 12. April 1912 ein Johann Pfundner folgte, dessen Verwandtschaftsverhältnisse nicht be- kannt sind. Jedenfalls folgt diesem Johann Pfundner am 3. August 1916 durch Einantwortung Karl Pfundner der jüngere. Ein Erbüber- einkommensvertrag übertrug dann am 11. Juni 1948 den Schwabenhof einer Stefanie Pfundner, wohl der Ehegattin des Karl d.J. Am 9. März 1962 erbten Dr. Hermann Pfundner, Stefanie Jon- ke-Kassarnig und Elfriede Grünberger je ein Drittel dieser Liegenschaft. Am 21. März 1975 wurde im Grundbuch das Pachtrecht für Ernst Pleschiutschnig intabuliert, aber am 2. März 1977 schon wieder gelöscht. Heute, am 1. Jänner 2000 sind die Besitzverhältnisse noch so. Frau Elfriede Grünberger wohnt im Hause Schwabenhof, 9400 Schwabenhofstraße. Dr. Hermann Pfundner wohnt 9400 Her- berthstraße 6.

545 IV H

Das Schoßbachtor dürfte sich wohl an das heutige Haus Nr.4 (heute Schoßbachstraße 3) etwa an der südöstlichen Ecke des- selben angeschlossen haben. Außerhalb desselben, an der rech- ten Seite des Weges stand das Mauthaus, heute Nr.5 (heute Schoßbachstraße 2), über welches bereits im Abschnitt I be- richtet wurde.

Über die weitere Geschichte dieses Hauses siehe Abschnitt I Haus Nr.4

IV I

Zwischen dem jetzigen Forstamtsgebäude (heute Getreide- markt 3) und diesem Mauthause zweigt sich gegen Süden ein dem alten Stadtgraben folgender Weg (heute Reckturmweg) ab, auf dem man zum Malatschnigstöckl des Verwalters Stocker (nach anderer Darstellung hieß er Stecker, denn der genannte Weg hieß bis ins 20 Jahrhundert hinein „Steckergassl“) ge- langt. Dasselbe gehörte einst als Minoritenweinzedl zum Klos- ter, durch welches hindurch noch heute ein öffentlicher Zugang Das Urbar von 1792 nennt Mi- führt (Dieser Zugang wurde nach der Zeit von Dr. Wittmann chael Malatschnig als Eigentü- mer der Khirchschlagerischen verschlossen, und zwar damals, als der Ringturm hinter dem Weinzedlei. Minoritenareal als ein letzter Teil der ehemaligen Stadtbefesti- gung geschleift wurde.) Später kommt dasselbe auch unter dem Namen „die Khirchschlagerische Weinzedlei“ vor.

Über diese Liegenschaft kann nichts gesagt werden.

Die Geschichte der einzelnen Häuser des Vorortes Schoßbach ist soviel wie unbekannt. Es kann daher im Folgenden auch nur ganz wenig darüber angeführt werden.

IV K

Am ersten Hause links, heute Kormann, sieht man unter der Mauer das Wappen des Stiftes St. Paul. Dasselbe besaß in die- ser Gegend fünf Weingärten, genannt der Dräxl- und der Wenzlweingarten, der Schidmaßen oder Seprater, der Rueß- mann, der Fladnitzer und der Einfahrer, welche als Teil der Wurmpandtschen Gild am 10. April 1668 durch Tausch mit Wulf Andrä Grafen von Rosenberg erworben worden waren.

546 Das heutige Kormannhaus steht wohl an der Stelle eines zu einem dieser Weingärten gehörenden Weingartenhauses. Die- selben wurden vom Stifte zuerst dem Veit Pürker, Ratsver- wandter und Fleischhauer zu Wolfsberg, verliehen und gingen dann auf dessen Erben über.

Es handelt sich bei diesem Hause heute um einen Neubau, der sichtlich auf der Parzelle errichtet wurde, auf dem das „Kormannhaus“, ein ehemaliges Weingartenhaus, stand und das heute die Anschrift 9400, Schoßbachstraße 1 hat.

Die weitere Geschichte kann man aus den Ausführungen bei Haus Nr.4 entnehmen.

IV L

Das oberste Haus, rechts vom Hauptwege ist das jetzige „Ar- menhaus in Schoßbach“, früher Schoßbachwirt genannt. Das- selbe liegt am rechten Ufer des Baches, von diesem noch durch einen schmalen Weg und eine kleine Keusche getrennt. Die Geschichte dieses Hauses reicht verhältnismäßig weit zu- rück, und das, weil die Besitzer desselben zu den Bayerhofer Untertanen gehörten und deshalb im Bayerhofer Archive hie- rüber wenigstens stückweise Angaben vorhanden sind. Soviel bekannt ist, bildete das spätere Schoßbachwirtshaus im 16. Jahrhundert einen Teil der Hohenwartischen Güter /:siehe Nr.2,3,4 im Teil I:/, die im Jahre 1587 dem Christof Sieben- bürger in Bayerhofen versetzt wurden. Nach dem Tode dessel- ben trat Wolfgang von Haidenburg an seine Stelle, der dann am 25. März 1610 „die Keusche unter dem Schlosse Wolfsberg, welche von alters her Tafernrecht hat“ mit anderen Gütern von Franz von Hohenwart kaufte. Die Keusche wurde natürlich nicht von Bayerhofen aus direkt verwaltet, sondern war freistiftlich an Untertanen hintangegeben. In der Zeit von 1590 bis 1599 dürfte dies jene Keusche gewesen sein, von der ein Wölfl und später ein Mert dienten. Von 1603 ab wird Ruepp Maurer bei der Keusche im Schoßbache genannt. Zur Zeit des erwähnten Vertrages vom 25. März 1610 saß da- selbst Mathes Dax Holzschüchl, am 29. April 1614 aber wurde die Keusche, welche Ruepp Maurer innehatte, dem Mert Eber- hard unter der Bedingung verlassen, dass er sie wegen ihrer Baufälligkeit wieder baue. Die Keusche, die der Sagmeister Mertl Eberhard gehabt, wurde dann samt Taferngerechtigkeit am 13. Feber 1619 dem Schnei- der Bartlmä Hudl und seiner Gattin Barbara verliehen.

547 Am 11. September 1632 verglich sich Elisabeth Götzfriedin mit der Herrschaft um die Keusche in Schoßbach, welche am 24. März 1636 Tafern und Häusl an Andrä Payr verkaufte. Am 30. April 1645 verkaufte der Schuster Andrä Payr die Hudlkeusche und Tafern an Sebastian Donner und seine Haus- wirtin Maria. Nach „dem Fall“ (Konkurs) des Donner kaufte am 30. Juli 1647 Gregor Rainer von dessen Frau Maria die Hudlkeuschn und Tafern. Am 25. März 1652 verkaufte er dieselbe an Stefan Kharrer und am 1. Juni 1652 wieder dieser an Christof Wei- ßenpacher. Am 13. Juli 1674 wurde über Abtreten des Michael Costmann die Schoßbachtaferne dem Thomas Hass. Nach längerer Pause hören wir wieder, dass Johann Westphal am 27. Dezember 1793 die Schoßbachwirtkeusche dem Peter Ertl, früher Wirt in St. Thomas, verkaufte. Am 18. Feber 1801 kaufte diese Taferne Nr.98 Josef Schaden, am 23. Dezember 1801 Georg Donner. Am 18. März 1807 verkaufte Mathias Lippbauer die von ihm im „Maistbothe“ erstandene Wirthkeusche in Schoßbach samt darauf stehender Taferngerechtigkeit dem Valentin Tatschl, der sie dann am 13. Jänner 1809 an Johann Wigele und dieser am 23. November 1810 an Johann Schäfer weiterverkaufte. In neuester Zeit hat dann die Stadtgemeinde Wolfsberg das Haus erworben und als Armenhaus eingerichtet. Der Wert des- selben scheint zeitweise ein besonderer gewesen zu sein, wie man aus den rasch hintereinander folgenden Verkäufen schlie- ßen kann. Am 21. Mai 1737 berichtete übrigens der Pfleger Ignaz Schenzl direkt an die Herrschaft, dass sich für die Schoßbachtafern kein Käufer gefunden habe. Nach dem Urbar von 1651 grenzte die Schoßbachtafern oben gegen Aufgang an des Peter Walt, Weißischen Untertans, Gar- ten, gegen Mittag an die freie Gasse, unten gegen Niedergang an Wolfen Sechters, Ursenbeckischen Untertans, Garten, gegen Mitternacht an Blasi Huebmanns Baumgarten. Laut Kataster von 1740 besaß Mathes Walcher, Wirt in Schoß- bach, eine unten gemauerte Keusche, die Steinhauserische ge- nannt, mit Stall und Sautratten, was vielleicht hierher gehört.

Über das in der Steuergemeinde Schoßbach liegende Objekt berichtet Dr. Wittmann nur bis 1810, und er sagt auch einmal, dass der Wert „desselben zeitweise ein besonderer gewesen zu sein“ scheint. Er begründet dies damit, dass die Verkäufe so rasch aufeinander folgten. Somit kann er nur gemeint haben, dass der Wert nicht eben bedeutend war, und das geht wohl auch aus der nachfolgenden Geschichte dieses alten Wirtshau- ses hervor.

548 Aus dem Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katast- ralgemeinde Schoßbach entnehmen wir: Zwischen Johann Schäfer, der nach Dr. Wittmanns Angaben die Liegenschaft am 23. November 1810 kaufte und der Elisa- beth Kurz, von der wir aus dem Grundbuche als erste Eintra- gung wissen, dass sie die Realität am 11. März 1876 an einen Georg Waga verkaufte, liegt also eine große Zeitspanne, für die wir, wenn wir einen weiters so raschen Besitzerwechsel, wie er vor und nach diesem Zeitpunkt vorherrschte, annehmen, eine Reihe von Besitzern nicht feststellen können. Schon am 11. Oktober 1888 kaufte Christian Kurz, wohl ein Verwandter der Elisabeth Kurz, dem Georg Waga das Schoß- bachwirtshaus ab, doch schien er finanziell nicht sehr potent, womöglich überhaupt zahlungsunfähig gewesen zu sein, denn wir hören, dass vom 17. November 1889 ein Gläubigeraus- schussprotokoll über die Wagasche Konkursmasse dem Grundbuch angeschlossen wurde. Die Versteigerung erfolgte dann erst am 26. Juni 1892. Das Objekt ging mit diesem Da- tum an einen Dr. Ferdinand Wölwich, der es am 17. Dezember 1894 der Stadtgemeinde Wolfsberg weiterverkaufte, die dann dort das bei Dr. Wittmann genannte „Armenhaus“ einrichtete. (Wolfsberg hatte zu dieser Zeit neben diesem Armenhaus, in dem eben unbemittelte Stadtbürger ihren Lebensabend be- schlossen, noch ein Bürgerspital auf dem Gelände der heutigen Bundesheerkaserne und ein „Siechenhaus“ (Pflegeheim) in Ritzing). Diese Sozialeinrichtung, das „Armenhaus“, bestand dann bis zum Jahre 1957, dem Jahre, in dem das neue Bezirksaltersheim in Gries bezogen wurde. Dann war das Gebäude eine zeitlang unbenützt, und schließlich verkaufte die Gemeinde im Jahre 1999 die Liegenschaft auf der Einlagezahl ,4 Baufläche 6, An- schrift 9400 Heimgasse 1 in der Katastralgemeinde Schoßbach dem Johann Müller.

549 IV M

Gleichfalls nach Bayerhofen gehörte einst die auf der anderen Seite des Schoßbacher Weges gelegene Schifterkeusche. Es sind über dieselbe allerdings vollkommen verlässliche Daten erst aus dem Ende des 18. Jahrhunderts erhalten. Wir erfahren jedoch aus allen noch vorhandenen Urkunden immer nur von zwei Realitäten im Schoßbache, die Bayerhoferisch waren. Es ist also wohl nicht unberechtigt anzunehmen, dass Angaben, welche sich auf ein zweites Objekt beziehen (außer der Taferne), hierher gehören werden. Danach dürfte die jetzige Schifterkeusche zu jenen Besitzun- gen gehören, welche Dr. Christof Siebenbürger am 30. No- vember 1588 von Helmhart Jörger zu Toller, Präsidenten der niederösterreichischen Kammer und dessen Hausfrau erworben hatte. Dieselben waren in früherer Zeit in Herbersteinischem Besitz und sind dann an den Vater des Sigmund von Spangstein und von diesem am 2. Feber 1582 an Helmhart Jörger übergegangen. Im Jahre 1588 diente Michael Mauerkircher von einer Keusche im Schoßbache, die am 1. Dezember 1593 dem Gregor Timerer verliehen wurde. Derselbe verkaufte sie noch im gleichen Jahre an Lienhard Walchernig. Am 12. Jänner 1607 hat Ruepp Teißinger, ein Müller, die Kramerkeusche in Schoßbach, wel- che hievor Leonhard Walchernig gehabt. Derselbe verkaufte seine Gerechtigkeit am 28. August 1621 seiner Tochter Chris- tine und ihrem Ehewirt, dem Schuster Hansen Praithuber, der sie am 12. März 1641 an Simon Khlocher weiterverkaufte. Khlocher überließ am 6. Oktober 1647 die Praithuberische Keusche seinem Schwiegersohn Georg Jochamb und seiner Tochter Elisabeth, der auch im Bayerhofer Urbar von 1651 daselbst vorkommt. Der Verfasser dieses Urbars bemerkt, dass die Keusche „die Kramerin“ genannt werde und dass sie wahr- scheinlich uralt bayerhoferisch sei, weil er, obwohl ihm die daran hausenden Untertanen seit 1607 bekannt waren, nicht herausfinden konnte, woher sie zu Bayerhofen gekommen war. Aus der Zeit nach 1651 sind auch mir keine Daten über diese Realität bekannt. Erst mit 1777 beginnen dann die verlässli- chen Angaben. Am 5. Feber dieses Jahres erhielt nach dem Tode des Jakob Klug Mathias Pichler kaufrechtsweise die Brodtrager- oder Schifterkeusche, auf der ein reales Büchsenschiftergewerbe haftete. Später, am 5. April 1785 kaufte Johann Streit die Keusche, nach dessen Tode am 8. Fe- ber 1817 eine Schätzung derselben stattfand. Als Grenzen sind dabei angegeben: Unten oder südlich der Fahrweg, oben oder nördlich der Wetterschutzkeuschengrund, rechts oder östlich ebenso, links oder westlich der zur Dechantei dienstbare Schusterkeuschengrund und oberhalb der oberämtliche Garten- keuschengrund. Es ist daselbst auch ausdrücklich festgehalten,

550 dass die Keusche nach Bayerhofen gehöre, und dass sie, da Mathias Pichler ohne Erben gestorben war, vom damaligen Bestandinhaber der Herrschaft Bayerhofen am 9. Jänner 1779 dem Maurer Ulrich Tätschl freistiftweise übergeben worden sei.

Dr. Wittmann nennt als letzten Inhaber bzw. Besitzer dieser Realität den Johann Streit.

Es handelt sich bei dieser Liegenschaft zweifellos um jene, die im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde Schoßbach unter der Einlagezahl 7, Baufläche 34 re- gistriert ist und die gegenwärtig die Anschrift 9400, Schoß- bachstraße 31 hat.

Aufgrund der Angaben im besagten Grundbuch haben dann bis heute folgende Personen dieses Haus besessen: Wann und wie ein Georg Juri auf Johann Streit im Besitze nachgefolgt ist, ist nicht feststellbar. Jedenfalls verkaufte Georg Juri die Realität am 10. Juli 1864 dem Johann Nisl, und gemäß eines Leibrentenvertrages folgte diesem am 15. Jänner 1882 eine Anna Waga nach. Nach deren Tod erbte der damals noch minderjährige Josef Waga das Objekt, der am 9. März 1949 die Hälfte des Besitzes einer Anna Prauneis übergab, und aufgrund eines Schenkungsvertrages erlangte Anna Prauneis am 2. September 1958 auch die zweite Hälfte des Besitzes. Sie errichtete dort einen Neubau, den die ihrer Tochter Annemarie Prauneis vererbte. Wann die ehemalige Schifterkeusche von Anna Prauneis auf Annemarie Prauneis gelangte kann leider nicht genau gesagt werden, es muss aber nach dem 2. September 1959 gewesen sein. Annemarie Prauneis ist noch heute am 1. Jänner 2000 die Be- sitzerin dieser Realität.

IV N

Das Gorystöckl auf der Schwemmtratten, früher Schweintrat- ten, hieß seinerzeit Friesenstöckl, da dasselbe irgendeinem 22. November 1745: Valentin Mitgliede der Familie Frieß gehört hatte. Über dasselbe wird in Wulf, Schwarzhafner, will das Friesenhübl kaufen. Siehe Haus der Ratssitzung vom 27. September 1746 berichtet, dass Ma- Nr.52. thias Wagner das Fiesenhübl schon bebaut habe, weil es ihm der Kanzleidirektor mündlich erlaubt haben sollte. Es wird aufmerksam gemacht, dass er sich dessen bis zur Austragung der Sachen enthalten solle, da Valentin Wulf dafür schon einen Kaufschilling erlegt habe.

551 Am 8. November 1746 aber ist eingetragen, dass Elisabeth Steinerin vom Pinterhübl in St. Jakob dem Mathes Wagner das Friesen- oder Stoffhübl verkauft habe. Später gehörte das Friesische oder Utzische Stöckl an der Groglitzen dem Gregor Paries, der es am 10. Mai 1754 seinem Sohn Jakob übergab. Im Urbar von 1792 ist Kollmann Schober als Gorystöckler an der Schwemmtratten eingetragen.

Diese Liegenschaft war in der Kärntner Landtafel unter der Nummer 965 geführt. Weiter ist nichts bekannt.

IV O

Vom Ritzingerstöckl wurde das Wenige, das daran bekannt ist, im Abschnitt III bei der Ritzinger Mühle bereits erwähnt.

Auch die weitere Geschichte dieses Objektes wurde unter III E abgehandelt.

IV P

Etwas weiter draußen zwischen rechtem Lavantufer und der Reichsstraße liegt der Wallerhof, neben dem früher eine Müh- le, jetzt eine Säge an der Lavant betrieben wird. Die älteste bekannte Erwähnung dieses Objektes findet sich in einem Bayerhofer Zehentregisterextrakt vom Jahre 1619. Da- selbst ist angemerkt, dass der Bergrichter Georg Moser in St. Leonhard von den zum Hofstetterhofe (siehe Buchhof) und der Wallermühle gehörigen Gründen nach Bayerhofen Zehent zu reichen schuldig war. Da die Besitzer von Bayerhofen andrer- seits wieder dem Bergrichter für ihr Bergwerk in Kliening 330 Gulden an Frongeldern zu geben verpflichtet waren, entwickel- te sich hieraus ein längerer Streit, in dessen Verlauf August Moser von Wallern am Wallerhofe, der Bruder und Erbe Georg Mosers in der Ratssitzung vom 26. Juni 1640 das Ansinnen stellte, ihm die zu Bayerhofen gehörige Hafnerkeusche (wahr- scheinlich heute Valtlhafner) in Ritzing samt Baumgarten und noch anderes einzuantworten. Wie die Sache, in die sich auch Sporer, der Schwiegervater des Georg Moser, hineinmischte, schließlich ausgegangen ist, ist nicht sicher bekannt. Im Jahre 1651 wurde aber notiert, dass die Hafnerkeusche anno 1641 von den Moserischen eingezogen und seither nichts gezahlt wurde. Am 23. April 1688 wird Clement Jaritz im Ratssitzungsproto- kolle als ehemaliger Besitzer des Wallerhofes bezeichnet, der am 31. Juli 1691 dem Valentin Scherer gehörte. Am 17. Okto- ber 1758 ist Mathias Fehler der Besitzer.

552 Ob Mathias Fehler und seine Nachfolger /:wie bei Nr. 138 aufgezeigt:/ auch hier als solche zu finden wären, ist nicht fest- stellbar. Sicher ist, dass am 2. März 1870 ein Franz Wohlge- muth, der auch die Häuser Nr.22 und 25 besitzt (siehe dort), nach seinem Tode seine Frau Sophie Wohlgemuth als Erbin des Wallerhofes bestimmt hatte und diese mit dem genannten Datum ihre Besitzrechte im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg Katastralgemeinde Zellach eingetragen bekam. Registriert war der Wallerhof im Urbar der Herrschaft Wolfsberg unter der Nummer 411/577. Am 14. Mai 1890 folgte ihr aufgrund eines Kaufvertrages der Karl Wohlgemuth und drei Jahre später, ebenfalls durch Kauf der Johann Offner, dessen Familie das Objekt noch heute unter dem volkstümlichen Namen „alte Offnermühle“ besitzt. Am 20. Mai 1893 kaufte also Johann Offner diese Liegenschaft und am 12. Juli 1913 folgte ihm Johann Offner II. nach. Dieser übergab am 7. Dezember 1955 an seinen Sohn Johann Offner III. Heute, am 1. Jänner 2000, ist Johann Offner IV im Besitze die- ser Liegenschaft, von der ein Teil abgetrennt und der Eva Ru- thofer geborener Offner zugeschrieben wurde, die dort, Grazer Straße 32, das „Gartencenter Ruthofer“ betreibt.

IV QU

Der westlich der Reichsstraße ungefähr vis a vis des Wallerhofes gelegene Spitalhof wird in den Ratsprotokollen mehrfach erwähnt. Welchem Spitale derselbe gehörte, ist nicht bekannt.

Dr. Wittmann kann also über dieses Objekt nicht viel aussagen, doch dürfte es bis zu seinem Verkaufe in der Mitte des 19. Jahrhunderts dem sogenannten „herunteren Bürgerspital“ gehört haben, also jenem, das am Auentore lag. Jedenfalls lie- gen den Eintragungen im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg jene im Bürgerspitalsurbar unter der Nummer 22 gemachten zugrunde.

Laut Grundbuch verkaufte am 30. März 1868 der Karl Jölly, der auch Besitzer der Häuser Nr.51 und 52 war und diese etwa zur selben Zeit wie den Spitalhof verkaufte, diese Liegenschaft dem Wolfgang Pirker, und am 8. Oktober 1881 gelangte sie in den Besitz des Johann Offner. Von diesem Zeitpunkte an ist die Besitzfolge mit der des Wallerhofes identisch.

553

Heute, am 1. Jänner 2000, befindet sich auf diesem Gelände die „neue Offnersäge“, eine der größten Sägeanlagen Öster- reichs. Die ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen bil- den heute ein riesiges Holzlager (Schnittholz und Blochholz).

IV R

Der heutige Buchhof in Zellach ist wohl mit dem Hofstetterhofe identisch, wegen welchem laut Ratsprotokoll vom 31. August 1607 der Hofkastner Hans Spiegel sich mit Georg Puecher und dessen Hausfrau in einen Kauf eingelassen hatte. Er bemerkte, dass er hoffe, man werde ihm den Kauf nicht sperren. Die Sache scheint im Rate großes Aufsehen erregt zu haben, denn in der Sitzung vom 3. September 1607 wurde hierüber unter Beiziehung aller acht Viertelmeister beraten. Sämtliche Anwesende waren gegen die Bewilligung. Engl sagte, er (Spie- gel) würde die ganze Gemein mit seinem Vieh überstellen, der Schwinghammerhof (heute Schröllihof) und der Spitalhof müssten dann das entgelten. Göbl meinte, der Kauf sei ohne Vorwissen „meiner Herren“ geschehen, auch wider gemeiner Stadt Freiheiten, denenzufolge dergleichen Käufe mit Vorwis- sen der Obrigkeit geschehen sollten. Deswegen könne der Kauf nicht statthaben. Fischer und Rascher sind der gleichen Mei- nung und erklären, der Puecher sei strafmäßig. Es handelte sich dabei offenbar darum dass die Bürger den Hofkastner als Bam- bergischen Beamten nicht in ihren Kreis eindringen lassen wollten. Dass unter dem „Hofstetterhof“, der spätere Puecherhof und nicht eben, wie aus dem beim Wallerhofe erwähnten Eintra- gungen vermutet werden könnte, dieser letztere zu verstehen ist, geht meines Erachtens daraus hervor, dass derselbe dem Puecher gehört hatte, weshalb er in dieser Zeit, wo diese Na- men sich noch nicht vollkommen fixiert hatten, später auch nach ihm benannt wurde. Auch scheint es eher begreiflich, dass der Schwinghammer- und der Spitalhof vom Puecherhof eher belästigt werden konnten als von dem weiter entfernten Wallerhofe. Am 6. März 1611 bezahlte nach Bayerhofer Urkunden die Witwe Magdalena Spieglin einen Schein des Hans Spiegel, Bambergischer Hofkastner und Rentmeister vom 16. März 1610, womit dieser sich bereit erklärt hatte, an Wolfgang von Haidenburg und Genossen von dem Waldmannischen Anger ob der Stadt beim Lansitzbache (heute Auenbach) den Sackze- hent für 1593 bis 1610 mit je 4 Schäffl Korn zu bezahlen.

554

Da am 5. Feber und 1. März 1621 Wolfgang von Haidenburg und dieselben Genossen bestätigen, den Zehent für den Wald- mannischen Anger von Georg Moser, Pfleger zu St. Leonhard und bevollmächtigtem Inhaber des Puecherhofes, erhalten zu haben, und Moser, wie beim Wallerhof erwähnt ist, von dem Hofstetterhofe Zehent zu reichen hatte (im Jahre 1619), so wä- re es wohl möglich, dass Spiegel trotz des Protestes des Ma- gistrates nicht nur den Waldmannischen Anger in der Nähe des Buchhofes, sondern auch diesen selbst erworben haben könnte. Da Moser hier als bevollmächtigter Inhaber des Puecherhofes vorkommt, muss er denselben jedenfalls einige Zeit besessen haben. Von wem er dann bevollmächtigt war, ist nicht bekannt. Hierin sehen wir aber auch eine weitere Bestätigung dafür, dass der Buchhof früher Hofstetterhof genannt wurde. Im Jahre 1675 gehörte der Puecherhof, wie er hier schon ge- nannt wird, dem Veit Pierbaumb. Derselbe war landschaftli- cher Einnehmer an der Pichtratten, womit die Gegend östlich vom Buchhof bezeichnet wurde. Laut Urbar von 1792 lagen an der Pichltratten auch die heute noch unter diesem Namen be- stehende Um-und-um-Realität, die Pozanelkeusche und eine Einnehmerkeusche. Im Jahre 1720 steht beim Puecherhofe Herr Veit Andrä Pierpaumb, 1734 dessen Witwe, außerdem aber auch die Erben und die „Creditores“ des Pierpaumb. Hier steht dann weiter unten noch: dann Johann Georg Sinn, Franz Zeiler haben einen Hof gegen Mitternacht, der Puecherhof ge- nannt, mit einem zweigädigen baufälligen Haus. Dem hier ge- nannten Georg Sinn wurde laut Ratssitzung vom 15. Jänner 1743 bedeutet, dass er am Puecherhofe kein Gewerbe betreiben solle. Franz Zeiller, Versitzer des Bucherhofes ob der Pichltrat- ten verkaufte dann laut Ratsprotokoll vom 11. Mai 1759 diesen Hof dem Mathias Stückler und seiner Frau Helena um 1180 Gulden. Dieser wird auch 1786 und im Urbar von 1792 als Besitzer des Buchhofes, wie er jetzt heißt, genannt. In diesem Urbar ist auch sein Nachfolger Karl Konseoor eingetragen.

Dr. Wittmann nennt als letzten Besitzer dieser Liegenschaft einen Karl Konseoor. Von ihm ist bekannt, dass er nach seinem Vater Georg Konseoor das Haus 115 (heute Bezirkshaupt- mannschaft) und das Haus 184 (heute Herrengasse 2) besaß. Vater und Sohn waren Bäckermeister, und wenn man die Nach- folgebesitzer der beiden Häuser betrachtet, so fällt auf, dass der Name Konseoor seit 1829 nicht mehr auftritt. Karl Kon- seoor, dürfte also ohne Leibeserben verstorben sein.

555

Die weitere Besitzerfolge am Buchhof sieht laut Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg folgend aus: Am 3. November 1844 übergab eine Maria Schober die Lie- genschaft ihrem Sohne Alois Grillitsch, wobei gesagt werden muss, dass nicht bekannt ist, wann und wie Maria Schober in ihren Besitz gelangt ist. Am 6. Oktober 1881 erbte Alois Grillitsch‘ Gattin, Maria Gril- litsch, das Anwesen und vererbte es am 7. Oktober 1902 je zur Hälfte ihren Kindern Alois Grillitsch jun. und Maria Stocker geborene Grillitsch. Etwa ein halbes Jahr später verkauften diese beiden am 8. Juni 1903 den Hof dem Karl von Huber, der nach seiner Eheschlie- ßung gemäß geschlossenem Ehepakt am 18. Feber 1908 die Hälfte des Besitzes seiner Gattin Martina Huber abtrat. Am 31. März 1936 wurde Martina Huber gemäß eines ge- schlossenen Übereinkommens Alleinbesitzerin des Buchhofes, und am 30. Mai 1938 verkaufte sie dann die Liegenschaft der Landwirtschaftskammer für Kärnten in Klagenfurt. Durch eine am 8. Dezember 1939 erlassene Verordnung ging der Buchhof am 16. Feber 1940 in den Besitz des Reichsnährstandes, Kör- perschaft des öffentlichen Rechtes in Berlin, über, und am 7. Juni 1947 wurde dann aufgrund des Rückstellungsgesetzes wieder die Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Klagen- furt Besitzerin des Buchhofes, und diese richtete dort eine Fortbildungsschule für die weibliche Landjugend ein.

556

IV S

Der heutige Schröllihof, früher Schwinghammerhof genannt, wird in der Ratssitzung vom 3. September 1607 als eines jener Objekte bezeichnet, welches durch das Vieh des Hans Spiegel vom Buchhof aus geschädigt werden würde. Im Jahre 1720 gehörte er dem Mathias Prödl, der auch 1740 als Besitzer die- ses Hofes an der Pichtratten vorkommt. Als Besitzerin des Schröllihofes wird auch eine Maria Jöllin genannt.

Dr. Wittmann gibt als letzen Besitzer dieses Hofes eine Maria Jöllin an, die sichtlich einer Wolfsberger Familie angehört, die im 18. Jahrhundert zu den „besseren“ zählte, war sie doch mit den Khirchschlagers verwandt. Leider klafft zwischen dieser Maria Jöllin und der uns bekannten ersten Nachfolgerin eine Lücke von 100 Jahren, denn laut Grundbuch des Bezirksge- richtes Wolfsberg, Katastralgemeinde Zellach, taucht am 8. November 1855 als Besitzerin des Schröllihofes eine Ernestine Freiin von Teuffenbach auf, die mit dem genannten Datum den Hof ihrem Sohn Josef Sigmund Teuffenbach übergab. Wann Ernestine Teuffenbach in den Besitz gelangte ist nicht bekannt. Es ist auch sehr fraglich, ob der Anton Schrölle, der laut An- gaben durch Dr. Wittmann bei der Beschreibung des Lindhofes (siehe dort) die Besitzerin Katharina Gansterin in zweiter Ehe geheiratet hatte, einst auch Besitzer des Schröllihofs war, der demnach seinen Namen tragen würde, doch wäre dies durch- aus möglich. Und wenn die Gansterin, vielleicht wegen Kinder- losigkeit des Schrölle, diesen Besitz geerbt hätte, so wäre es möglich, dass er wie der Lindhof noch im Grundbuch von 1792 im Besitz der Gansterin hätte sein können, denn der Lindhof ging erst 1800 an die Stenitzer über. Die Erstangaben im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg beruhen auf den Aufzeichnungen Im Urbar der Herrschaft Wolfsberg unter Nr.558 und 560 sowie dem Urbar der Stadt Wolfsberg unter der Nummer 276 und dem Hofkel- lerurbar unter der Nr. 162. Am 3. Oktober 1898 übergab dann dieser Josef Sigmund das Objekt je zur Hälfte seinen Kindern Josef Ernst und Susanna, und am 10. Dezember 1925 wurde der gesamte Besitz (es ge- hörten dazu sehr ausgedehnte Wälder auf den Hängen der nördlichen ) dem Josef Ernst Teuffenbach dem jünge- ren eingeantwortet. Wir wissen auch nicht, wann und wie der ursprüngliche Adels- titel verloren gegangen ist, doch schon der Sohn der Ernestine Freiin von Teuffenbach, Josef Sigmund, führt ihn im Grund- buch nicht mehr.

557

Am 30. September 1941 wurde der Schröllihof dem Alfred Teuffenbach eingeantwortet, und dieser übergab ihn am 5. Jänner 1981 seinem Sohn Bernhard Teuffenbach.

Der Schröllihof ist auch am 1. Jänner 2000 mit Bernhard Teuf- fenbach noch immer im Besitz der gleichen Familie, und da ein Sohn vorhanden ist, dürfte diese sehr große Liegenschaft bald in sechster Generation der selben Familie gehören.

IV T

Der vor dem alten Auentore an dem Wege in die Auen gelege- ne und gegenwärtig rückwärts von der Reichsstraße begrenzte Vor dem in den Garten führen- Schwarzlhof hieß früher Schwänzl- auch Schwanzlhof. Dieser den Haupttore steht eine Bank aus Stein, deren einen Engel Name besagt, dass er einst im 16. Jahrhundert Eigentum der darstellenden Fuß ein Schild mit Familie Schwänzl (siehe die Swentzlsäule vor der Kapuziner- der Jahreszahl 1537 trägt. kirche) war, die auf dieser Seite von Wolfsberg anscheinend mehrfach begütert gewesen ist, da das von ihr gegründete Schwänzlische Spital in St. Leonhard im Jahre 1720 laut Steu- erregister Weingärten, vielleicht bei Zellach gelegen, besessen hat. Über den Hof ist übrigens aus dieser Zeit weiter nichts bekannt. Er wird in den vorhandenen Aufzeichnungen zuerst in einem Ratsprotokoll vom 23. Jänner 1607 erwähnt. Es heißt daselbst, dass das von Caspar Cremer im Namen seines Schwagers Georg Zenneggen vorgebrachte Anrufen wegen des Schwänzlhofes den Zenneggischen Gerhaben zugestellt wurde. Um was es sich dabei handelte, ist nicht bekannt. Es darf aber aus diesem kurzen Satze vielleicht der Schluss gezogen wer- den, dass der Vater des Georg Zenneggen oder wenigstens der- jenige, von dem letzterer in der Umgebung von Wolfsberg Be- sitzungen geerbt hat, am Besitze dieses Hofes interessiert war. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts scheint der Hof den Moßeggerischen Erben gehört zu haben. Wahrscheinlich han- delte es sich hierbei um die Erben nach Elias Ehrenreich Mo- ßegger, welche die Hinterlassenschaft desselben in zwei Teile geteilt haben. Nach dem Steuerabraitbuch Nr.1 zahlten nämlich diese Erben für das Jahr 1645 nur die Hälfte der ausständigen Steuern, während die andere Hälfte Herr Martin Sperer im Namen seiner Hausfrau übernahm. Diese Teilung kommt auch weiterhin dadurch zum Ausdruck, dass sich ehemals Moßeggerische Besitzungen in der nächsten Zeit in verschie- denen Händen befinden. So wurde a) ein Teil als Moßeggerischer Baumgarten laut Ratsprotokoll vom 6. Sep- tember 1663 von Rosine Geringin um 600 Gulden und 3 Duka- ten Leihkauf an Frau Maria Nunhartin verkauft.

558

Dieser Teil, der auch als Nunhartischer oder Geringischer Baumgarten bezeichnet wurde, ist dann offenbar an die Tochter der Nunhartin Frau Maria Theresia Rainer (siehe unten) über- gegangen. Auf einen anderen Teil b) des Moßeggerischen Be- sitzes bezieht sich das Ratsprotokoll vom 27. Juni 1656, wo Georg Göritzer um Stadtschermb wegen seines Schwänzlhofes ersuchte, worauf ihm bedeutet wurde, er solle sich bis zur Verraitung mit den Moßeggerischen Erben gedulden. Dieser Teil b) ist dann durch Maria Göritzer, welche wohl die Frau des Georg war, laut Steuerabrechnung Nr.5 auf ihre Tochter Maria Schwärzlin, Frau des Hans Georg Schwärzl, gekommen, der neben seiner Ehegattin Maria im Jahre 1675 die Steuern für den Schwanzlhof und Moßeggerischen Baumgarten bezahlte. Im Ratsprotokolle vom 26. August 1627, wo berichtet wird, dass der Schneider Schwärzl, wohl der laut Taufmatrikel vom 16. Mai 1664 getaufte Ubald zu seiner Mutter auf den Hof zie- hen will, ist zum ersten Male die Schreibweise „Schwänzlhof“ nicht ganz deutlich, so dass es hier auch „Schwärzlhof“ heißen könnte. Nach dem Tode des Hans Georg Schwärzl heiratete dessen Witwe Maria den Andreas Krämpl und wollte laut Ratsproto- koll vom 23. Juli 1694 als Maria Krämplin vorhin Schwärzlin ihren Baumgarten, genannt „Schwärzlhof“ /:undeutlich ge- schrieben, möglich auch Schwänzlhof zu lesen:/ gegen das Haus der Maria Wadlerin, Frau ihres Sohnes Ubald Schwärzl, vertauschen, was jedoch nicht zustande gekommen ist, denn acht Tage später, am 30. Juli 1694 kaufte Maria Theresia, Frau des Anton Rainer laut Erklärung des letzteren im Rate von der Maria Krämplin den Moßeggerischen Baumgarten samt dem Gehaiß. Da sie als Erbin ihrer Mutter, wie oben bemerkt, auch den Teil a)des früheren Moßeggerischen Baumgartens besaß, vereinigte sie nun bereits wieder die beiden Hauptteile des Be- sitzes, den Elias Ehrenreich Moßegger hinterlassen hatte, in ihrer Hand. Es fehlten dann nur mehr zwei halbe Urbarszinsgärten, welche im Laufe der Jahre weggekommen waren. Aber auch diese und dann noch einen weiteren halben Urbarszinsgarten, der an ihren Baumgarten angrenzte, erwarb Maria Theresia Rainerin schon kurz nachher. Das Ratsprotokoll vom 13. August 1694 berichtet hierüber, dass der Frau Maria Theresia Rainerin, geborene Wulfin /:sie stammte nämlich aus 1. Ehe der späteren Nunhartin bzw. Widnigin mit Thomas Wolf:/ und all ihren Erben von einem ehrsamen Magistrat zwei halbe Urbarszinsgärten, welche vor- hin beim Moßeggerischen Baumgarten (den sie von Maria Krämplin vorhin Schwärzlin allererst jüngst erkauft) eingefan- gen, wiederum den halben Urbarszinsgarten, so die Frau Rainerin von Schwärzl an sie freistiftlich gebracht und also zusammen drei halbe Gärten eigentümlich verkauft werden.

559

Nähere Details über diese drei Gärten gibt das Urbar von 1674. Darnach zahlte 1, Frau Maria Widnigin /:die Mutter der Rainerin, welche nacheinander mit Thomas Wulf, Christof Nunhart und Peter Widnig verheiratet war:/ von einem Garten bei der Straßen nach Ritzing, zu dem Geringischen Baumgar- ten eingefangen, der am 28. Juli 1682 dem Christof Nunhart und am 20. August 1690 dem Anton Rainer zugeschrieben, dann aber (ohne Datumsangabe) der Frau Maria Rainerin ei- gentümlich gelassen worden war und 2.) abermals Frau Maria Widnigin von einem Garten an der Straßen nach Ritzing, den Hans Lenz innegehabt und sie zu ihrem Geringischen Baum- garten eingefangen, der unter demselben Datum wie Nr.1 nacheinander dem Christof Nunhart, dem Anton Rainer und der Frau Rainerin eigentümlich gelassen wurde. Diese beiden Gärten gehörten laut 13. August 1694 ursprünglich zu dem oben mit b) bezeichneten Teil der Elias Ehrenreich Moßeggerischen Erbschaft und waren davon wegverkauft wor- den. Der Käufer von Nr.1 ist nicht genannt, den Garten Nr.2 hatte Hans Lenz gekauft. Beide Gärten hat dann die Widnigin gekauft und zu ihrem Geringischen Baumgarten –dem Teil a) der Moßeggerischen Erbschaft- „eingefangen“. Von ihr kom- men die beiden Gärten im Jahre 1682 an Christof Nunhart, of- fenbar nicht ihr zu der Zeit schon verstorbener Ehemann, son- dern dessen Sohn, selbst Hans Christof genannt, dann im Jahre 1690 an Anton Rainer und 1694 an dessen Frau Maria Theresia Rai- ner beiden Gärten, sondern der ganze Teil a) von Maria Nun- hart auf diesem Umwege an ihre Tochter gekommen ist und nicht unmittelbar, wie oben angenommen wurde. Einen Beweis dafür zu erbringen, ist jedoch derzeit nicht möglich. Maria Theresia Rainerin erwarb aber –wie erwähnt im Jahre 1694- außerdem noch einen dritten halben Garten, den nacheinander Elias Furtner, Peter Widnig, Susanne Dremblin und dann Hans Ubald Schwärzl besessen hatten. Dadurch vereinigte die Rainerin in ihrer Hand die ganze ehe- malige Moßeggerische Hinterlassenschaft (Teil a) und b) und die beiden Gärten) und den angrenzenden früher Furtnerischen halben Garten, von dem im Urbar von 1674 ausdrücklich ange- geben ist, dass er „am Moßeggerischen und Geringischen Baumgarten“ lag. Diese Angabe liefert gleichzeitig auch den erforderlichen Anhaltspunkt, um die zwei Teile der alten Moßeggerischen Erbschaft auseinander zu halten. Der ganze wohl von 1694 an vereinigte Besitz der Maria The- resia Rainerin blieb von da an ungetrennt. Die Steuern dafür zahlte 1695 Anton Rainer, wobei der Schwänzlhof und der Nunhartische Stadel noch besonders genannt sind.

560

Desgleichen zahlte 1720 Maria Theresia Rainerin selbst für den Nunhartischen Pressstadel und Baumgarten vor dem Auentore, sowie für den Schwärzlhof samt Baumgarten. Unter dem Nunhartischen Baumgarten und Stadel ist wohl dasselbe zu verstehen, wie unter der Bezeichnung „Geringischer Baumgar- ten“, beziehungsweise dem Teil a) der Moßeggerischen Erb- schaft, im Gegensatze zu dem eigentlichen Schwärzlhof, der mit dem Teil b) identisch ist. Dass hier der Teil a) besonders als Nunhartischer Baumgarten bezeichnet wird, ist vielleicht auch ein Beweis dafür, dass dieses Stück der heutigen Schwarzlhofrealität nicht unmittelbar von der Widnigin auf ihre Tochter übergegangen ist, sondern erst, nachdem er längere Zeit in Nunhartischem Besitz (Widnigin, früher Nunhartin und Hans Christof Nunhart) gewesen ist. Am 26. November 1734 kauft der Viertelmeister und Grünhaf- ner Johann Adam Forstner von Dr. Rainer, einem Sohn der Maria Theresia, den Schwarzlhof um 800 Gulden. Derselbe ist auch als Steuerzahler im Jahre 1737 angeführt. Im Kataster von 1740 steht: Adam Forstner hat einen Hof, der Schwarzlhof ge- Susanne Geigerin verkaufte den nannt, mit einem eingädigen gemauerten Haus, dann den Schwarzlhof an Karl Jölli. Schwarzl- und den Nunhartischen Baumgarten beim Haus, (also nochmals die alte Zweiteilung). Im Jahre 1786 zahlt eine Susanne Geigerin, vielleicht Gorgerin zu lesen, die Steuern vom Schwarzlhof. Nach dem Grundbuch von 1792 besaß den- selben zuerst eine Anna, dann erst die Susanna Gorgerin.

Dr. Wittmann gibt also eine Susanna Gorgerin als ihm letzte bekannte Besitzerin des Schwarzlhofes an. Er sagt aber in ei- ner Ergänzung, dass diese den Hof dem Karl Jölli verkauft habe, also an einen Wolfsberger Bürger, der zu dieser Zeit viele Realitäten im Bereich der Stadt in sein Eigentum ge- bracht hat. Das Urbar der Stadt Wolfsberg gibt als Grundlage für das Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg an, dass der Schwarzlhof dort unter der Nr. 273 geführt worden ist.

Nach dem Grundbuch erfahren wir folgenden Besitzverlauf: Wann und wie die Anna Detrosin in den Besitz dieser Liegen- schaft gekommen ist, kann hier nicht gesagt werden. Jedenfalls wurde die Realität nach deren Tod am 23. Mai 1872 ihrem Sohn Josef Deschmann eingeantwortet. Ob dieser ein Spross aus einer ersten Ehe oder vorehelich geboren war, ist ebenfalls nicht bekannt. Am 25. Feber 1885 schloss Josef Deschmann mit Leopold Auf- reiter einen Tauschvertrag, demzufolge der Schwarzlhof in Aufreiters Besitz überging.

561 Am 13. Oktober 1925 erbte Leopoldine Zeller, geborene Auf- reiter die Liegenschaft und am 4. März 1971 ging diese im Erbwege an deren Tochter Dr. Elsbeth Ambrositsch.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind die Besitzverhältnisse noch gleich. Im Hause ist das Lavanttaler Heimatmuseum unterge- bracht.

IV U

Das links vor dem Auentor gestandene Mauthaus und das Nachtwächterhäusl daneben, die auf der Mappe von 1829 noch eingezeichnet sind, bestehen nicht mehr. Auf dem Platze der- selben stehen heute die Häuser Nr.121 und 122.

Vergleiche dort.

IV V

Das Mauthaus vor dem St. Jakober Tor ist das links an der Straße nach St. Jakob gelegene Tiefenbacherische Häusl Nr.113. Es wird derzeit als zur Ortschaft Schleifen gehörig zu St. Jakob gerechnet. In Abschnitt II ist dasselbe kurz erwähnt.

Im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg, Katastralge- meinde St. Jakob war diese Liegenschaft unter der Nummer 433 registriert. Als nach dem 2. Weltkrieg die sogenannte „Umfahrungsstra- ße“ für Wolfsberg errichtet wurde (heute Spanheimer Straße), wurde diese Liegenschaft von der Bundesstraßenverwaltung abgelöst und mit Wirkung vom 19. November 1951 als gutsbe- standslos gelöscht. Auf einem Teil der Parzellen steht heute das Post- und Telegraphenamt.

Bis zur Übernahme ins öffentliche Gut gab es dort folgende Besitzer: Am 23. November 1849 erwarb Maria Michitsch durch einen Kaufvertrag und den darauf beruhenden magistratlichen Be- scheid die Besitzrechte am Mauthause am St. Jakober Tor, und am 6. Jänner 1883 übergab sie den Besitz ihrem Sohne Anton Michitsch. Dieser verkaufte die Realität am 16. Juli 1888 dem Mathias Tiefenbacher. Am 18. September 1902 folgte aufgrund eines Leibrentenver- trages die Maria Tiefenbacher, und am 2. Juli 1921 durch Kauf der Paul Tiefenbacher, von dem die Liegenschaft ins öffentli- che Gut überging.

562

IV W

Die Geschichte von Kirchbichl beginnt bereits mit der Mitte des 14. Jahrhunderts. Nach Professor Tangl erhielt im Jahre 1358 Wülfing von Ungnad zu Waldenstein „den Hof unter dem Weinberg“ als Bambergisches Lehen: derselbe blieb dann in den Händen der Ungnads bis 1564, in welchem Jahre dieses Lehen nach dem Tode des stark verschuldeten Hans Ungnad Freiherren von Soneck und Waldenstein zur Deckung der bam- bergischen Ansprüche an den Verlass eingezogen und spätes- tens im Jahre 1565 an Bartlmä Freidl (siehe Haus Nr.55) ver- liehen wurde. Im unteren Teil des Parkes östlich vom Schloss steht noch heu- te ein alter Grenzstein mit der Jahreszahl 1565, der sich jeden- falls auf die Besitzübernahme durch Freidl bezieht. Dieser dürfte, solange er sein Kaufmannsgeschäft in Venedig noch selber betrieb, sich wohl nur den Sommer über daselbst aufge- halten haben. Später mag er mehr Zeit diesem Landaufenthalt gewidmet haben, wenn er auch wahrscheinlich seinen eigentli- chen Wohnsitz in der Stadt hatte. Nach seinem Testamente vom 17. April 1571 erbte Kirchbichl sein Bruder Christof Freidl in Nürnberg beziehungsweise des- sen gleichnamiger Sohn. Professor Tangl in seiner Monogra- phie über die Familie Freidl schließt aus einem Steine, der frü- her über dem Portale des Schlosses, jetzt an der Nordseite des- selben eingemauert ist, dass Kirchbichl von Christof Freidl, der der großen Entfernung wegen seinen Wolfsberger Besitz nicht leicht selbst behalten konnte, auf Appolonia Eberstorfer, einer Tochter des Andreas Eberstorfer und seiner Gattin Margarethe Freidl, einer Schwester Bartlmäs, überging, die sich mit And- reas Zennekh dem Älteren in St. Veit vermählt hatte. Der Stein zeigt nämlich außer der Jahreszahl 1592 die Wappen der Fami- lien Freidl, Eberstorfer und Zennekh neben den Anfangsbuch- staben B.F. (Bartmä Freidl), A.E. (Apollonia Eberstorfer) und A.Z. (Andreas Zennekh). Dass Tangl mit dieser seiner Vermutung recht hatte, ist seither durch Auffindung einer Urkunde im kk Hof- und Staatsarchiv in Wien bestätigt worden. Mit derselben belehnt am 3. Sep- tember 1593 Bischof Neydthart von Bamberg (offenbar anläss- lich seines Regierungsantrittes) den Andreas Zennegck, Bürger zu Wolfsberg und dessen Erben, mit dem Hof am Kirchbüchel bei Wolfsberg und anderen genannten Gütern, die er von Chris- tof Freidl, Bürger zu Wolfsberg, erkauft hatte. Dass der Schreiber dieser Urkunde den Zennegck zu einem Wolfsberger gemacht hat, ist wohl nicht zu verwundern, da nach ihm auch der Nürnberger Freidl Bürger zu Wolfsberg gewesen ist.

563 Dass es sich hier um Andreas Zennegck den Älteren und nicht um seinen gleichnamigen Sohn gehandelt hat, ist für mich kein Zweifel, da im Jahre 1593 der am 23. Jänner 1573 geborene Georg Zennegck erst 20 Jahre alt war und daher auch Andreas der Jüngere, selbst wenn er der ältere Bruder gewesen sein soll- te, wahrscheinlich noch nicht großjährig gewesen sein wird. Übrigens scheint letzterer nach dem Tode seines Vaters, soviel hierüber bekannt ist, wohl das Haus in der Stadt und anderes, nicht aber Kirchbichl geerbt zu haben, als dessen Besitzer im Jahre 1597 sicher Georg Zennegck nachweisbar ist. Dieser hat nach Tangl Kirchbichl circa 1613 an den Bürger und Handels- mann Georg Melber verkauft, der eine Anna Zennegck, Toch- ter des Andreas Zennegck junior und der Elise Grundtner (etwa richtig Grandtner zu lesen? Ein Grandtner besaß damals das Haus Nr.7 in der Oberen Stadt) zur Frau hatte. Es ist mir nicht bekannt, worauf Tangl seine Vermutung bezüglich dieses Ver- kaufes und des Zeitpunktes desselben gründet. Melber, der in der Ratssitzung vom 22. August 1608 das Bürgerrecht in Wolfsberg erhielt, hat Frantschach /:siehe dort:/ von Georg Zennegck im Jahre 1613 gekauft, sich aber schon im Jahre 1606 als Besitzer dieses Werkes geriert. Dass er aber auch Kirchbichl gekauft oder überhaupt rechtlich besessen hätte, ist aus den Ratsprotokollen nicht zu entnehmen. Vielleicht war das daher nur eine sonst nicht näher begründete Vermutung Tangls. In diesen Protokollen sind in der Zeit von 1606 bis 1610 /:die von 1610 bis 1636 sind nicht mehr vorhanden:/ verhältnismä- ßig häufige Verhandlungen wegen Kirchbichl eingetragen, die aber infolge des Umstandes, dass der Schreiber sehr Vieles als offenbar bekannt nicht protokolliert hat, sehr wenig verständ- lich sind. Wer damals Besitzer daselbst war, ist nicht herauszu- bringen. Der Name Melber wird wohl bei Frantschach, nicht aber in Bezug auf Kirchbichl erwähnt. Das einzige Positive, was daraus entnommen werden kann, ist, dass vor 1606 und noch kurz nachher Apollonia Lasantzin, Frau des Christian Lasantz, der nach einer Bayerhofer Urkunde vom 22. Juni 1585 bambergischer Kastner in Griffen gewesen ist, eine Schwester der Anna Melberin und demnach eine Nichte des Georg Zennegck Kirchbichl in Bestand hatte., sowie, das sich aus diesem Verhältnis Streitigkeiten mit den Zennegckischen Ge- rhaben (wahrscheinlich den Gerhaben der übrigen Kinder And- reas Zennegcks des Jüngeren) und wegen der Zennegckischen Schulden ergeben haben. Welcher Zennegck schuldig war und wem er zu zahlen hatte, ist nicht klar. Infolge dieser Streitigkei- ten wurde am 26. September 1608 der Lasantzin der Bestand gekündigt und am 7. November 1608 die Rechnung des Kirchbichlbestandes abgehört und ratifiziert.

564 Sie hatte unter anderem 500 Gulden als Widersoll zu fordern, worüber am 13. Jänner 1609 entschieden wurde. Sie solle das vorhandene Bargeld erhalten, müsse es aber im Stadtburgfried auf namhafte Stücke anlegen, damit der Hof Kirchbichl „unzergrenzter zusammen bleibe.“ Mittlerweile scheint sich der Georg Melber, der auch Geld zu fordern hatte, des Besitzes von Kirchbichl ohne eigentliche Berechtigung bemächtigt zu haben, da er am 3. April 1609 im Rate erschien und erklärte, er habe auf der Gerhaben Anrufen ein Dekret empfangen, darin ihm auferladen wurde, er solle sich des Kirchbüchels, bis entweder die Sache gütlich vergli- chen oder die Gerhabschaftsrechnung erörtert, enthalten. Ge- gen dieses Dekret protestiert er feierlich, aber mit uns derzeit unverständlichen Gründen. Auch die Protokolle der nächsten Zeit bringen darüber keine Klarheit. Zuletzt wird am 19. März 1610 protokolliert: anheut Herr Göbl die 5 Gulden 40 Kreuzer auf die 6000 Dachziegel wegen der Lasantzischen Schulden, bar erlegt, sein in die Lad gelegt worden. Dann fehlen wie erwähnt die Protokolle bis zum Jahre 1636. Nach Tangl war bis dahin, und zwar von etwa 1620 an Hans Göbl Besitzer des Kirchbichl. Derselbe scheint am 8. Juni 1636 gestorben zu sein und hat seiner ersten Frau Maria Söhne hinterlassen, die dann als Hans Göblische Erben auftraten. Die zweite Frau Margareth, gebo- rene Waldmannin heiratete dann am 24. November 1636 den Rentmeister Martin Erler. Der Vater dieses Hans Göbl dürfte Hans der Ältere gewesen sein, seine Mutter hieß Eva. Außer den Hans Göblischen Erben waren auch Mört Göblische Erben und ein Christof Göbl vorhanden. In der Ratssitzung vom 1. August 1636 baten die Hans Göblischen Erben, ihnen zu Erstattung ihrer „mütterlichen Forderung“ nebst anderen Stücken auch den Kirchbichlhof einzuantworten, den sie mit dem für damals wohl sehr hohen Betrag von 6400 Gulden be- werten. Die Mört Göblischen Gerhaben protestierten aber dagegen nicht nur wegen der Einantwortung, sondern sogar auch wegen der zu geringen Schätzung. Es wurde damals beschlossen, das Anbringen der Hans Göblischen Erben nicht nur der Göblischen Frau Witwe, sondern auch absonderlich den Mört Göblischen Gerhaben zur Einbringung ihrer förderlichen Erklä- rung abschriftlich mitzuteilen, wozu sie für den 19. August vorgeladen werden.. Wie die Entscheidung lautete, ist nicht bekannt. Am 13. März 1637 aber erschienen N. Göblische Erben Gewaltsträger und Gerhab /:wenn man dem Wortlaute trauen dürfte, wären hie- runter der Gewaltträger der Hans Göblischen Er ben und der Gerhab der Mört Göblischen Erben zu verstehen, die sich also zusammen um Kirchbichl angenommen haben müssten:/

565 im Rate und referierten, sie seien zum Vizedom und zum Kanzler gefordert worden, wo ihnen angedeutet wurde, der Vizedom habe gehört, dass sie den Kirchbichl zu verkaufen willens seien. Es sei ein Herr Graf Concini zu Villach mit Schreiben bei seiner Hochwürden und Gnaden eingekommen, dass dieselbe ihm verhilflich sein wolle, damit er zu dem Kauf kommen möge. Wenn ein Bürger vorhanden, der solchen zu erkaufen begehre, wolle er demselben keinen Eintrag tun; wann aber niemand vorhanden, erbiete sich der Herr Graf, ei- nen Revers zu geben in künftigen die Purglehen keinem ande- ren, als einem Bürger vor andern anzubieten und zu verkaufen. Sie übergeben eine Abschrift des Schreibens des Grafen. Wie die Bürger auch zu der Zeit noch über die Niederlassung Frem- der im Gemeindegebiete (denken), sieht man aus der vorsichti- gen Antwort, die auf diese Anfrage obwohl sie durch ihre oberste Behörde, den Vizedom, begünstigt war, erteilten. Sie erklären: weil man nicht wissen könne, ob der Kauf mit Herrn Erber wegen des Kirchbüchls seinen Fortgang haben werde oder nicht, item auch das Bedenken, wann er als ein fürnember Herr zur Stadt kommen werde, dass er der Bürgerschaft mit dem Jagen und „Paissen“ überlästig und schädlich sein werde. Ihrer Hochwürden und Gnaden solches Nachmittag mündlich vorzutragen. Herr Erber, jedenfalls der Name der Freiherren Göblin, hat aber Kirchbichl auch nicht gekauft, da wir dasselbe noch weiter im Besitze der Göblischen Erben finden. Erst im Ratsprotokoll vom 14. Dezember 1640 heißt es, die Herren Wurzer und Hans Waiz im Namen ihrer Ehefrauen (die geborene Göblinen waren) bringen vor, dass sie Herrn Niklasen Egerer, Herrn Vizedoms Schlosspfleger, den Hof Kirchbüchl um 6000 Gulden (die letzte Null ist kleiner als die übrigen und steht weiter weg) samt 4 Dukaten Leihkauf für jedwede Schwester verkauft, bittend, solchen Kauf, was die Burglehen betrifft, zu ratifizieren, und, ob zwar nicht ohne, dass solche Stuckh Bürger allhier possediert, jedoch aber, weil der Herr Egerer noch derzeit in Ihrer Gnaden Herrn Vizedom in Diensten und also nicht geschwind Bürger werden kann, erbeutte sich aber, einem Ehrsamen Magistrat gebräuchlichen Revers hereinzugeben. Der Bescheid lautete diesmal günstiger als im Falle des Grafen Concini, weil Egerer, obwohl ursprünglich ein Fremder, den Bürgern durch seine Heirat näherstand. Der angesagte Kauf wurde ratifiziert „doch solle der Herr Käufer vor Aufricht: und erfolgung der Brief genügsamen Revers hereinzugeben, sowohlen auch die Göblischen Erben gesamt die ausständigen Steuern zu zahlen schuldig sein. Im übrigen werden dieselben ihre Ehefrauen paragharmatischen Zubringen zu versichern wissen.“

566

Die Durchführung des Kaufes nahm aber noch ziemliche Zeit in Anspruch. Erst am 19. Dezember 1642 baten Herr Stadtrich- ter (Mathes Wurzer) und Herr Hans Waiz „inhalt eingebner, verfertigter Petl- und Haußzettl, dem über den, dem Herrn Niklasen Egerer als Schwager verkauften Khirchpichlhof auf- gerichteten kaufbrief samt dem darüber lautenden Urbari, item bitten Herr Stadtrichter, den an seine Hausfrau Eva, geborene Gebölin! Aufgerichteten Heiratsbrief zu verfertigen. Magistrat trägt kein Bedenken, zu fertigen, nur das Urbar nicht, weillen darinnen die Landgülten und dahero Ein Ehrsamer Magistrat darüber zu fertigen nicht vollberechtigt. Den Reversbrief solle Herr Egerer Nachmittags gefertigter, weillen es solchen vor- gebner Maßen anjetzt nicht bei Handen, Herrn Stadtrichter zustöllen“. Am 23. Jänner 1643 wurde dann „Herrn Niklas Egerer wegen des von den Hans Göblischen Erben erkauften Khirchpichlhofes samt den dazugehörigen Burglehensgründen hereingegebener Revers, glaindiert und in ein fach, wo die an- deren Revers sind, gelegt worden“. Im Jahre 1650 kennt Professor Tangl eine Maria Sidonia Egger (soll jedenfalls Egerer heißen) als Besitzerin des Kirchbichl. Am 22. Jänner 1669 aber indierte Niklas Egerer selbst diesen Hof an Adam Valentin Scherer. Unter den St. Pauler Lehens- urkunden (Archiv Jahrg.12) findet sich nämlich auch eine, der- zufolge Abt Philipp am 30. Oktober 1670 dem „Ehrenvesten Herrn Adam Valentin Scherer, Johanna Magdalena seiner Hausfrauen und ihren Erben zwei von seinem Schweher Niklas Egerer seligen vermöge einer dito 22. Jänner 1669 errichteten Cession sambt dem Hof Kirchbichl“ ihm übergebenen Wein- gärten ob der Stadt Wolfsberg verleiht. Adam Valentin Scherer war ein Enkel des Kanzlers Leonhard Scherer, der laut Grabstein in der Pfarrkirche am 22. Feber 1650 starb. Derlelbe war nach Beck-Wittmannstätten kein edler Mann. Grundzug seines Charakters war Habgier und Geiz. Nachdem er 35 Jahre lang als Kanzler fungierte, hatte er bei seinem Tode vom Stifte unter der Hypothek der ihm verpfän- deten Herrschaft Waldenstein über 40 000 Gulden zu fordern. Im Jahre 1650 wollte er Thürn kaufen und dazu vom Stifte 22.000 Gulden zurückziehen, was der Bischof nicht zugab. Seinem Sohn Hans Leonhard, der haben wollte, dass sein Vater bei Tische Wein auftragen lasse, fluchte er in der grauslichsten Weise und verbannte ihn und sein Weib nach Waldenstein. Letztere hieß Maria Sabine, geborene Herbst. Der Bruder der- selben, Pater Veit Herbst in Erfurt und andere verwendeten sich fruchtlos für sie beim Vizedom. Hans Leonhard starb und hinterließ sein Weib in gesegneten Umständen. Der Alte aber erklärte, weder Heller noch Pfennig zum Unterhalt zu reichen und verlangte den älteren Knaben, Adam Valentin, was er nicht durchsetzen konnte.

567 Der Alte wollte nun, um seinen Enkeln zu schaden, mit den Jesuiten eine fromme Stiftung, eine philosophisch-theologische Akademie in Klagenfurt gründen, was am 21. Feber 1652 auf bambergischen Einfluss widerrufen wurde. Die Jesuiten gaben aber das Geld nicht wieder her. Wie lange der Kirchbichl im Besitz der Familie Scherer war, ist nicht bekannt. Zur Zeit Tangls, circa 100 Jahre nach dem letzten Besitzer dieses Namens wurde es in der Bevölkerung noch „Schererstöckl“ genannt, was jedenfalls ein Beweis dafür ist, dass diese Familie es verstanden hat, sich die Erinnerung der Leute zu erhalten. Im Jahre 1738 war Paul Josef Tschabuschnig, vermählt mit Johanna Elise Scherer, Tochter des Franz Valentin, hier Besit- zer. Die letztere heiratete als Witwe den Adam Haimb /:siehe Haus Nr.7:/, der in der Ratssitzung vom 25. September 1756 zwar als landschaftlicher Freisaß am Gut Kirchbichl vor- kommt, tatsächlich aber kaum Besitzer desselben gewesen sein dürfte. Kirchbichl ging vielmehr auf die Kinder Tschabuschnigs: Karl, später Geistlicher, Johanna Franziska, Frau des Franz Grillitsch und Maria Josefa Tomantschger über. Die beiden Schwestern verkauften dasselbe am 1. Juni 1804 dem Franz Grillitsch. Vom 12. März 1808 an war Jakob Tatschl in St. Jakob Besitzer, dann Weißgerber Auer in Wolfsberg, Georg Kranner vlg. Dieschger und hierauf Franz Rosthorn, der das Schloss umbaute. Am 29. Dezember 1842 ging es endlich in den Besitz der Familie Herbert über. Kinder dieses oben genannten Jakob Tatschl waren: 1. Der Vater der Theresia Schnerich (siehe bei Bayerhofen), 2. Die Mutter des Sebastian Gainsberger in Schmelzhofen und der Frau Gertraud Sotlschek (siehe bei Nr.170 und 171) und 3. Die Großmutter oder Mutter der Stiftsdame Maria von Stenitzer.

Über die weitere Besitzergeschichte kann von mir kaum etwas gesagt werden, da die dafür notwendige Quelle (Landtafel Nr. 967) nicht zur Verfügung stand. Es ist lediglich bekannt, dass am 1. Jänner 2000 Maria und Simon Kuppelwieser Besitzer des Kirchbichl waren und dass diese daselbst einen Geflügel- hof (vornehmlich eine Brüterei) betreiben.

568 IV X

Das Mauthäusl vor dem St. Jakober Tor, heute Tiefenbacher Häusl in Schleifen, wurde bis vor kurzem als Nr.113 zur Unte- ren Stadt gerechnet und deshalb bereits im Abschnitt II bespro- chen, dasselbe stand wie die drei anderen Mauthäuser vor dem Tore außerhalb des Stadtgrabens. Das Sautor gegen Schwemm- tratten, das Badertürl gegen die Allgäu und das Mühltürl in der Richtung gegen Bayerhofen waren nicht für den Wagenverkehr beziehungsweise zur Einfuhr steuerbarer Waren bestimmt, weshalb sich bei ihnen keine Mauthäuser befanden. Verlässt man durch den Platz des ehemaligen Mühltürls die Untere Stadt, so gelangt man, die Volksbadstraße überschrei- tend, zuerst zu einem alten Türmchen an der Ecke des Bayer- hofer Besitzes. An demselben sieht man eine Steintafel mit der Jahreszahl 1564 und drei Wappenschildern: Oben das Payerho- fer, rechts unten das der Amon und links unten das Wappen der Siebenbürger. Christof Siebenbürger hat den Turm im angege- benen Jahre gebaut.

Die weitere Geschichte des Mauthauses vor dem St. Jakober Tor wird unter Nr.113 berichtet.

IV Y

Zunächst kommt dann das Gebäude der Bayerhofer Tafern: Dasselbe wurde nach dem Jahre 1577 und jedenfalls vor 1602, aus welchem Jahre ein Bild im Rathaus vorhanden ist, von Dr. Christof Siebenbürger oder von Mathias Freidl in dessen letz- tem Lebensjahre erbaut: Vielleicht bezieht sich übrigens der Bericht des Vizedoms an den Bischof von Bamberg vom 19. Juni 1590 auf diesen Bau, in dem derselbe sagt, die Herren und Landleute hätten sich bereit erklärt, den Prädikanten in 3-4 Jahren auf dem Gute Siebenbürgers in Bayerhofen unterzu- bringen. Das Tafernhaus diente nämlich als Wohnhaus des Prädikanten, wie aus einem Schreiben des Vizedomsamtsverwalters vom 19. Juli 1612 mit Sicherheit ent- nommen werden kann. Später wurde daselbst vom jeweiligen Besitzer von Bayerhofen Ausschank und dgl. betrieben, wie in dem Abschnitte über Bayerhofen erwähnt werden wird. Das Haus steht in dem nördlichen Teile des alten Schlossgra- bens, der also zur Zeit der Erbauung desselben schon ohne Wasser gewesen sein muss. Wo die kurz vor 1577 von Mathes Freidl und seiner Gattin Barbara, geborene Amon, errichtete Kirche zur heiligen Dreifaltigkeit gestanden ist, lässt sich mit Sicherheit nicht herausfinden.

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Im Verlassenschaftsinventar nach Christof Siebenbürger vom Jahre 1607 findet sich hierüber die Angabe, dass die Kirche an das jetzige Tafernhaus „anrainend“ war. Südlich von diesem Hause bemerkt man im Erdboden die Grundmauern eines na- hezu Quasratförmigen Gebäudes, welches jedoch kleiner als die Tafern war. Diese Mauern entsprechen offenbar einem kleinen Häuschen, welches man an der Ansicht von Wolfsberg im Rathaussaale vom Jahre 1602 sieht. Es wäre nicht unmög- lich, dass aus den Resten der protestantischen Kirche, welche im November 1601 laut Codizill zum Testamente der obgenannten Barbara als „geborsten“ Mauern bezeichnet wur- den, ein Jahr später dieses Häuschen gemacht wurde. Nach der Rechnung des Meisters Hans Leeb in St. Andrä vom 29. Oktober 1577 hat derselbe bei dieser Kirche vier Mauern hergestellt, und zwar 1. Eine lange Mauer oberhalb der Kirche gegen die Mühle, „hat nach längs samt der Ortlen Schiedmauer 16 Klafter 3 Schuh, 2. Die Mauer von der Kirche gegen das Türlein zum Gschloß, so vorne gegen den Bach 8 Klafter lang, 3. Die Mauer vorne am Loch am Eck bis hinan an die alte Schloßmauer 8 Klafter lang und 4. Die Mauer, so ein Gschiedkeller an das Schloß anstoßend auf das kleine Mäuerl, so zur Hilf der alten Schloßmauer anraint 4 Klafter 3 Schuh lang“. Diese Angaben lassen sich aber leider nicht verwenden, da sich dieselben auf Punkte beziehen, die sich derzeit, nach- dem das Schloß seither umgebaut worden ist, nicht mehr be- stimmen lassen.

Die weitere Geschichte dieses Objektes zeigt wie die des Schlosses große Lücken. Sicher ist nur, dass sie mit dem Schlosse parallel verläuft. (siehe dort)

IV Z

Das Schloss Bayerhofen selbst dankt seine heutige Gestalt dem Ende des 16. Jahrhunderts in zwei bald nacheinander folgenden Perioden vorgenommenen Umbau. Im Hofe sieht man gegenüber dem Haupteingange ein Stein- denkmal, darstellend einen männlichen Kopf, dabei die Legen- de M (Mathias) F (Freidl) aetalis im 41. J. 1561. Außerdem befinden sich daselbst wieder die Wappen der Payerhofer, Amon und Siebenbürger wie an dem früher erwähnten Turme, hier aber mit der Jahreszahl 1583, daneben das Wappen der Freidl und die Zahl 1566. An der Nordseite des Hofes sieht man dasselbe Wappen mit M.F. 1566 und das Amons mit B. F. (Barbara Freidl), dann zwei schöne männliche Köpfe, deren einer Ähnlichkeit mit dem Kopfe Karl V. in einem Hause in Klagenfurt hat und endlich abgesehen von

570 dekorativen Tierköpfen über dem unter dem Nordtrakte in dem noch innerhalb des Grabens gelegenen hofartigen Raum zwi- schen Schloss und Taferne führenden Tor das freidlische Wap- pen mit der Jahreszahl 1566. Außen an diesem Tore steht anno domini 1566 factum, und an der nördlichen vermauerten Kel- lerstiege sieht man wieder das freidlische Wappen. Gleichfalls außen unter dem südöstlichen Erker befinden sich die drei mehrfach erwähnten Wappenschilder und am südwestlichen Erker ein undeutliches Wappen, vielleicht das Siebenbürgers mit der Jahreszahl 1598. Die Geschichte des Schlosses Bayerhofen ist, dank dem Um- stande, dass das Schlossarchiv nicht so häufig der Feuersgefahr ausgesetzt war, wie das städtische Archiv von Wolfsberg, weit- aus genauer darzustellen und reicht auch weiter zurück, als die der Häuser in der Stadt. Johann Ritter von Gallenstein, dessen Vater einige Zeit Besit- zer von Bayerhofen gewesen ist, erzählt in der Carinthia, Jahr- gang 1822, dass eine Sybille von Bayerhofen im Jahre 1202 mit Hertwig von Teuffenbach vermählt gewesen sei. Die Rich- tigkeit dieser Nachricht lässt sich derzeit nicht gut nachprüfen. Beda Schroll erwähnt, dass laut dem St. Pauler Urkundenbriefe ein Bavarus Chonradus eine Urkunde vom 20. Feber 1239, betreffend einen Vergleich zwischen dem Abte Konrad von St. Paul und Heinrich von Traberg als drittletzter Zeuge unter- schrieben habe. Dies dürfte wohl die älteste halbwegs verläss- liche Nachricht sein, von der angenommen werden kann, dass sie sich auf einem Besitzer von Bayerhofen bezieht. Zunächst kommt dann erst wieder in einer Lavanter Urkunde vom Katharinenabend (25. November) des Jahres 1293 ein Chonrad der Payr mit der Bezeichnung „des Ungnad Oheim“ als Zeuge vor, der zufolge dieses Verwandtschaftsverhältnisses jedenfalls ein Adeliger war. Es ist die vielleicht derselbe, der nach den beiden ältesten einschlägigen Bayerhofer Urkunden als Chunrat der Paur am 28. August 1305 drei Feuerstätten auf dem Champe und als Chunz der Paier zu Wolfsberg am Frau- entag in der Fasten (25. März) 1306 Güter am Forst gekauft, sowie am 25. Mai 1315 eine Urkunde nach zwei Ungnaden und einem Wolfsberger, aber vor einem Himmelberger gesiegelt hat. Ein Konrad der Payer findet sich dann auch in einer Urkunde vom Samstag in den 4 Tagen in der Fasten des Jahres 1355, so dass es sich jedenfalls um 2 oder 3 hintereinander folgende Payr mit demselben Vornamen gehandelt haben muss. In der letzterwähnten Urkunde handelt es sich um einen Schiedsspruch des Rudolf von Vausdorf und Wülfing Ungnad in einer Streitsache zwischen den Brüdern Eberhard und Chunz Payr. Von diesem Eberhard stammen die weiteren Payr ab, sodass sich von 1355 an die Geschichte Bayerhofens ohne Un- terbrechung darstellen lässt.

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Seine drei Söhne Dyttmar, Hans I. und Eberhard II. haben sich 1378 über das väterliche Erbteil verglichen. Dyttmar kommt später nicht mehr vor. Eberhard II hatte mit seiner Frau Reikhart eine Tochter Anna, die in erster Ehe mit Heinrich von Chainacher (der jetzige Grafenhof hieß damals Kainachhof) und in zweiter Ehe mit Heinrich von Perneck verheiratet war und den Erben ihres ersten Mannes unter anderen Gütern aus der väterlichen Erbschaft auch den Hof zu Weyrhofen hinter- lassen hat. Für Bayerhofen kommt Eberhard II. und seine Hinterlassen- schaft nicht in Betracht, da sich die späteren Besitzer des Schlosses von Hans I. herleiten. Er sowohl als Eberhard II. scheinen recht vermöglich gewesen zu sein, da sie außer ande- ren frommen Stiftungen auch den Grund zur sogenannten Bairhofer Kaplanei in der Wolfsberger Pfarrkirche gelegt ha- ben. Beide gaben zuerst laut Urkunde vom 1. März 1383 Liegen- schaften zu Preitenegg, Rohrbach usw. für eine Jahresstiftung in der Pfarrkirche Wolfsberg, dann aber widmete nach Eber- harts Tod am 9. August 1388 Hans anstatt Anna, der Tochter desselben, den Hof, gelegen zu St. Thomas ob St. Andrä, wo- rauf später Kollegg erbaut ist, den Eberhart und seine Wirtin Reikhart zu diesem Zwecke gekauft hatten, sowie eine Hube in Prebl, endlich in eigenem Namen eine Hube zu Eitweg und eine Mühle zu Völking, damit der Pfarrer zu Wolfsberg und Nicht zu verwechseln mit St. alle seine Nachkommen einen ehrbaren Caplan halten, der täg- Thomas /Gemeinde St. Marein. lich in der Pfarrkirche zum Heile der Stifter und ihrer Ver- wandten Seelenmesse lesen sollte. Hans I. nennt sich von einer Urkunde vom 24. September 1377 an nicht mehr wie seine Vorfahren „der Payr“ sondern „der Payrhofer“. Er war auch Amtmann zu Mautenberg und Pfleger (von wo, ist nicht angegeben). Hans Sefner, dessen Frau Kathrein vielleicht eine Payrhoferin gewesen ist, war ein Oheim des Hans I., der wiederum als Onkel Hansen des Pressingers bezeichnet wird. Verwandtschaftsverhältnisse, die deutlich auf den adeligen Stand der Payrhofer hinweisen. Söhne des Hans I. waren die Brüder Konrad und Georg. Letzte- rer war Besitzer von Bayerhofen und erhielt im Jahre 1404 die Erlaubnis, an dem Wasser Leyden (heute Weißenbach) in der Nähe der südwestlichen Ecke des Stadtgrabens eine Mühle mit einem Rade und eine Stämpfe zu errichten, die später wieder abgekommen sind. Seine Frau hieß Margareth. Eine Tochter Georgs war Kathryn, Eberhard des Trappen Hausfrau. Sein Sohn Wilhelm I. widme- te einige Besitzungen zur Ausgestaltung der Bayerhofer Kaplanei, obwohl es ihm finanziell nicht gut gegangen zu sein scheint. In einem Schreiben vom 20. Oktober 1455 wird er Hauptmann zu Görz und am Karst genannt. In eben diesem Schreiben ist die Ritterwürde der Payrhofer zum ersten Male ausdrücklich

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erwähnt. Am Barbaratage 1452 muss Wilhelm I. schon tot ge- wesen sein. Er war zuerst mit einer Afra verheiratet, welche Ehe kinderlos blieb, dann mit einer Katharina. Als seine Kinder finden sich Hans II., der älteste Sohn, dann Ludwig, Paul, Achaz, Mert, Margareth, Frau des Christof Potschan, Crescentia, vermählt mit Andrä Gruebnegger und Christine, verheiratet mit Heinrich Steiner. Wahrscheinlich wegen der Minderjährigkeit dieser Kinder oder eines Teiles derselben wurden die Güter anfangs gemeinsam verwaltet. Als Gerhaben fungierten dabei die Herren Jobst von Tuern und Laslo Hornekger. Erst im Jahre 1460 übernahm Hans II. selbst die Verwaltung. Eine eigentliche Abfertigung der übrigen Geschwister durch den Edlen, Ehrenwerten Ritter Hans Payrhofer fand sodann im Jahre 1465 statt. In seiner Zeit wurde die Urkunde vom St. Franzisinentag 1455 der der Kaplaneistiftung gehörige Hof, gelegen zu St. Thomas ob St. Andrä gegen Güter des Hans Ungnad vertauscht. Letzte- rer gab dafür „ein Gut unterm Ofen ob der Frais, ein Gut am Kamp und eine Wiese in der Alm“. In einer Nachschrift zu dem Urbar der Kaplanei vom Jahre 1454 steht aber: „ ein Gut unterm Ofen ob der Frais, ein Gut am Kamp, item Andrä in der Frais von der Öden am Gösel, genannt die Pracken, item zwo Wiesen und die Weißwiesen“, woraus ersichtlich ist, wie jenes Terrain, welches später den Gesamtnamen Pracken führte, zur Bayerhofer Kaplanei gekommen ist. Hans II war in erster Ehe mit Martha, Tochter des Moritz Welzer und der Elisabeth von Herberstein vermählt und wurde dadurch ein Neffe der gelehrten Dorothea von Herberstein und ihres Gemahls Georg Göß von Rabenstein, dessen Denkmal an der Südseite der Pfarrkirche zu sehen ist. Nach dem Tode Mar- thas schloss er am 2. Jänner 1491 einen zweiten Heiratsvertrag mit Margareth, Tochter des Jorigen Piswegken vom Stadl. Da er zu dieser Zeit mindestens 63 Jahre alt gewesen sein und in diesem Alter noch sieben Kinder gezeugt haben müsste, ist es nicht ausgeschlossen, dass es sich hier um zwei gleichnamige Payerhofer handelt, die hintereinander folgten. Hans II. müsste aber doch nur das nicht übertrieben hohe Alter von 83 Jahren erreicht haben, so dass, nachdem andere Anhaltspunkte für einen dritten Hans nicht vorhanden sind, keine absolute Not- wendigkeit der Annahme eines solchen vorliegt. Die Vermögensverhältnisse gingen damals in Bayerhofen stark zurück, denn Hans II. hatte bereits mehrfache Schulden. Übri- gens pfändete ihm sogar seine erste Frau Martha im Jahre 1468 eine größere Zahl von Untertanen, sowie den vierten Teil des „Sitzes Bayerhofen“. Er war auch kaiserlicher Pfleger der Schlösser Loschental und Lavamünd und starb nach Tangl im Jahre 1510. Die Erben Hans II. waren außer seiner zweiten Frau Margreth ein Sohn .

573 Wilhelm II. und sechs Töchter: Marusch, Katharina, Magdale- ne, Agnes, Anna und Wandula Wilhelm II. besaß Bayerhofen nicht lange, denn er starb schon im Jahre 1528 vor Montag nach Himmelfahrt Christi, und zwar unvermählt. Mit ihm erlosch der Mannesstamm der Bayerho- fer, soweit es sich um die Besitzer ihres Stammschlosses han- delt. Es war zwar zu dieser Zeit noch ein Christof Payrhofer, Sohn eines der Brüder Hans II vorhanden, der aber auch zu Beginn des Jahres 1534 ohne Nachkommen gestorben ist. Unter den letzteren nimmt Katharina das Hauptinteresse in Anspruch, weil sich die weitere Reihe der Besitzer von Bayer- hofen an sie knüpft. Sie vermählte sich im Jahre 1526 mit Peter Freyländer, Magister der Freien Künste und Arzt zu Wolfsberg, und nach dessen Tode mit Claus Amon, bambergischer Pfleger zu Hartneidstein. Von ihren Schwestern heiratete Anna noch zu Lebzeiten Wil- helm II. den Pfleger Andreas Krembser in , Marga- reth, gewöhnlich Marusch genannt, den Niklas Seum auf dem Dachshof bei St. Urban (Kirche bei Reideben) und Magdalene den Thomas Wenger, Marchfütterer und Inhaber der Herrschaft Gösting. Die bald nach Wilhelm verstorbene Agnes und Wandula blieben ledig. Letztere war später lange Zeit gelähmt. Die Besitzungen Wilhelms wurden anfangs durch dessen Mut- ter Margareth weiter verwaltet, später traten Katharina bzw. deren Mann Claus Amon immer mehr in den Vordergrund, bis letzterer am 19. September 1538 ausdrücklich als Lehensträger der Payerhofer Güter und der Kaplaneistiftung bezeichnet wird. Katharina starb kurz nach dem 17. April 1539 mit Hinterlas- sung von zwei Töchtern Christine Freyländer aus erster und Barbara Amon aus zweiter Ehe, worauf Amon laut Heiratsver- trag vom 22. Feber 1541 sich mit Balbina, der Tochter des Alexander Wurmpreis und der Afra von Leitschach vermählte, welche Ehe anscheinend kinderlos geblieben ist. Wahrscheinlich am Sonntag nach Neujahr 1541 starb auch die Witwe Payrhoferin. Amon hatte schon zu ihren Lebzeiten auch für die Erhaltung des Schlosses gesorgt. Aus einem Verzeichnis von Baukosten, das im Jahre 1540 begonnen wurde, sieht man, dass damals in dem östlichen Trakte gegen die Lavant übereinanderliegende gewölbte Küchen und eine Kapelle vorhanden waren, dass ein Türl an der Lavantseite von Grund aus zugemauert werden musste, „zuhilf dem oberen Stock, damit das Eck nicht heraus- fallen soll“ etc. Ein Erker musste abgetragen und neu gemacht, im Hof die vordere 26 Klafter lange Mauer abgebrochen und wiederhergestellt, beim Stall manches repariert werden usw. Durch eine Reihe von Verträgen und zum Teil auch durch Erb- schaften hat Amon den größten Teil der früheren Pairhofer Gründe wieder in seiner Hand vereinigt, sodass es hauptsäch- lich ihm zu danken ist, wenn der ganze Besitz nicht schon da- mals dauernd zersplittert wurde.

574 damals schon vorhandenen Bauten ziemlich genau erkennen kann. Die Erben die sich damals in den Besitz teilten, wurden in 5 Gruppen eingeteilt:

1. Hans Wenger als Erbe seiner Mutter Magdalena 2. Christine Freyländer und Barbara Amon als Erben ihrer Mutter Katharina 3. Claus Amon, dem Wandula ihren Anteil vermacht hatte 4. Niklas Seum im Namen seiner verstorbenen ersten Frau Margarethe und 5. Die mittlerweile verstorbene Anna Krembser, deren Erban- sprüche auf Hans Wenger einerseits und die beiden Töchter Katharinas andrerseits gefallen waren. Niklas Seum als der älteste teilte die Erbschaft in 5 Teile, die hierauf „nach Landesbrauch“ verlost wurden. Von dem Schlos- se entfielen hierbei:

1. auf Hans Wenger der fünfte Teil, nämlich die vorderen Stuben und die obere Kuchl an der Lavant und was für Gemecht darunter und darob bis durch das Dach hinaus,“ 2. auf Claus Amon als Anteil der Wandula „der hintere Saal samt der Kammer daran und was darüber und darunter ist,“ 3. auf denselben als Anteil seiner Tochter und seiner Stief- tochter „ der fünfte Teil im Haus Bayerhofen, nämlich drei Kammern aneinander nach der vorderen Stuben neben dem Gang und was darüber und darunter ist“, 4. auf Niklas Seum „der Keller samt der großen Kuchl und was darob und darunter ist“ und 5. endlich erhielt von dem Anteile der Anna Krembserin Hans Wenger „den halben Hochstock gegen den Hof, darinnen die Stuben“ während „den anderen halben Hochstock ge- gen die Stadt, der etwas letzer denn der andere ist,“ Claus Amon im Namen der Töchter Katharinas bekam.

Faktisch entfielen also auf Amon die Hälfte, auf Wenger 3/10 und auf Seum 2/10 des Schlosses. Denkt man sich den Haupt- eingang der damaligen Zeit von Süden, wo sich nach dem obi- gen eine 26 Klafter lange Mauer befand, in der wohl das Tor des Schlosses angebracht war, so kann man in der vorderen Stube Wengers das südöstliche Erkerzimmer, in den „drei Kammern aneinander nach der vorderen Stuben neben dem Gang“ die an dieses Zimmer sich nördlich anschließenden drei jetzt weiter geteilten Zimmer und im Saale Amons samt der Kammer den ebenfalls unterteilten alten Saal und das östlich an denselben anstoßende Zimmer wiedererkennen. Vom Hochstock, der schon baufällig gewesen zu sein scheint und wohl irgendwo im jetzigen Hofe gestanden sein dürfte, erhielt Amon die nördliche Hälfte, die an seinen Anteil an- grenzte und Wenger die südliche, welche die Verbindung sei-

575 ner Stube mit der im heutigen Osttrakt gelegenen großen Kuchl vermittelte. Seum endlich bekam „die große Kuchl“, die wohl gegen Nordost gelegen war. Claus Amon starb zwischen Sonntag nach Jakobi und Samstag nach St. Michaeli 1556. Sein Besitz, beziehungsweise der sei- ner Frau ging auf seine Tochter Barbara über, welche sich noch bei Lebzeiten ihres Vaters zwischen November 1555 und Jän- ner 1556 mit Mathes Freydl verehelicht hatte, der laut Testa- ment seiner Stiefschwiegermutter Balbina Amon auch dasjeni- ge geerbt hat, was letztere von ihrem Hauswirte erhalten hatte. Mathias Freydl erwarb nach und nach, wohl mit dem Gelde, welches er von seinem Bruder Bartlmä geerbt hatte, auch die Anteile, welche die Familien Seum Wengger und Freyländer von dem alten Bayerhoferbesitze noch innegehabt hatten. Er hat dann den baufälligen Hochstock niederreißen lassen und offenbar, wie die eingemauerten Steine, darunter sein Portrait, beweisen, im Jahre 1566 den nördlichen sowie wohl auch den südlichen Trakt des heutigen Schlosses erbaut. Neben demsel- ben errichtete er in dem Raume zwischen Schloss und Tafern die Kirche zur hl. Dreifaltigkeit, da sowohl er selbst als auch seine Frau Barbara eifrige Anhänger Luthers geworden waren. Der genaue Zeitpunkt der Erbauung der Kirche lässt sich nicht feststellen. Im Jahre 1577 hat sie jedoch bereits bestanden. Ob das Tafernhaus, welches dem Prädikanten zur Wohnung diente gleichzeitig oder wie wahrscheinlich erst einige Jahre später gebaut wurde, ist nicht sicher. Der Todestag Freydls ist nicht genau bekannt, fiel aber in die Zeit zwischen 28. Juli und Oktober 1578. Seine Leiche wurde nicht, wie Tangl vermutet, in der Bayerhofergruft der Pfarrkir che, sondern laut Testament seiner Witwe in der protestanti- schen Kirche bei Bayerhofen beigesetzt. Seine damals etwa 45 Jahre alte Witwe Barbara vermählte sich dann laut Heiratsurkunde vom 10. August 1581 mit dem um mehr als 10 Jahre jüngeren Dr. med Christof Siebenbürger aus Spittal, einem glaubenseifrigen Protestanten, der in Leipzig und Padua studiert und seinen Oheim, den berühmten in der Pfarrkirche in Villach begrabenen Leibarzt der Kärntner Stän- de, Dr. Martin Siebenbürger beerbt hatte. Auf denselben wurde infolge Eingabe Barbaras vom 1. Jänner 1587 schon bei ihren Lebzeiten ihr halber Besitz umgeschrieben. Bayerhofen war zu dieser Zeit der Hauptsitz der protestanti- schen Bewegung in der Gegend von Wolfsberg. Mit umso grö- ßerem Eifer dürften infolgedessen die Organe der Gegenrefor- mation im Herbste des Jahres 1600 an die Zerstörung der pro- testantischen Kirche herangetreten sein. Es müssen jedoch an- fangs noch Reste der Kirchenmauern stehen geblieben sein, denn Barbara Siebenbürger sagt in einem Codizille vom 11. November 1601 zu ihrem Testamente: „es ist mein Fleißiges und treuliches Bitten, daß man mich nirgend anderswohin, denn in mein zerbrochen, verwüstet Kirche der hl. Dreifaltig

576 keit zu meinem lieben Hauswirt Mathesen Freydl seligen christlich bestatten lassen wolle“, was doch keinen Sinn hätte, wenn die Kirche, wie sonst angegeben wird, dem Erdboden gleich gemacht worden wäre. Barbara lebte noch bis in das Jahr 1603, wo sie kurz vor dem 20. März gestorben sein muss. Siebenbürger heiratete dann, obwohl er sich schon lange vorher über zunehmende Leibesschwachheit beklagte, noch ein zwei- tes Mal und zwar im Jahre 1605 abermals eine Barbara, Toch- ter weiland des edlen gestrengen Wolf Jakob Prunner von Vasoldsperg, die ihn im Jahre 1606 mit einem zwischen 20. Dezember 1606 und 3. Jänner 1607 wieder verstorbenen Töchterl beschenkt hat. Diese Barbara, die Siebenbürger über- lebte, heiratete Mitte 1608 den Hauptmann Friedrich Reinwald, mit dem sie dann als Protestantin nach Deutschland auswander- te. Christof Siebenbürger selbst starb bald nach seinem Töchterl, und zwar, da man ihm Kuren in Gastein und Villach geraten hatte, vielleicht an der Gicht. Nach Archivar Weihs gilt der 3. August 1607 als sein Todestag, es ist jedoch noch ein Conzept mit seiner Handschrift vom 28. August 1607 vorhanden. Dank dem für die damalige Zeit bedeutenden Vermögen, das er mitgebracht hatte, war Siebenbürger in der Lage, den Bayerho- fer Besitz ganz erheblich zu vermehren. Schon im Jahre 1587 wurde er Pfandinhaber verschiedener Besitzungen in der Ge- gend von St. Michael. Ein Jahr später kaufte er die früher Herbersteinischen Untertanen bei St. Michael, Forst, Kamp, Gräbern, Prebl (darunter auch den Sauerbrunn) und in Klie- ning, im Jahre 1595 weitere Herbersteinische Untertanen am Kamp und am 22. Mai 1595 von Georg Kihsl und seiner Frau, einer geborenen Freyin von Kollnitz, das ehemals Kollnitzerische Zehentbezugsrecht auf zahlreiche Weingärten in der Umgebung von Wolfsberg sowie den Kollnitzhof (heute Bezirksgericht) und das Kollnitzstöckl vis a vis (heute Nr.90). Hierher gehören endlich die Schritte, welche Siebenbürger ein- geleitet hat, um die spätere Erwerbung der Prackenalpe für Bayerhofen vorzubereiten. Schon seit längerer Zeit waren die Besitzungen der Caplanei, die wohl mangelhaft verwaltet worden sein mögen, wiederholt zu Bayerhofen herangezogen worden, wogegen dem jeweiligen Kaplan der nötige Unterhalt gereicht wurde. Im Jahre 1586, nach einer anderen Version aber im Jahre 1582 wurden dann sämtliche Kapaneibesitzungen wegen Steuerausständen von 611 Gulden 2 Kreuzer samt Zinsen gespännt und bis zur Be- zahlung der Schuld dem Christof Siebenbürger eingeantwortet. Daraus entspann sich ein Prozess mit dem Pfarrer Simon Ha- mer, den die Reformationskommission kurzerhand damit been- dete, dass sie die ganzen Güter ohne Rücksicht auf die unbe- zahlte Schuld dem Kaplan Hans Österreicher übergab. Sieben- bürger wendete sich deshalb an den Vizedom und an die Ver- ordneten um Hilfe. Ersterer war ihm nicht gut gesinnt, letztere waren aber zum Teil auch Protestanten. Eine Erledigung

577 darüber ist nicht vorhanden. Faktisch finden wir aber die gan- zen Besitzungen auch noch weiters in der Verwaltung Sieben- bürgers, obwohl der Streit fortdauerte. Siebenbürger war auch derjenige, der dem Schlosse seine heu- tige Gestalt gegeben hat. Er sagt in einer Eingabe an die bam- bergischen Räte ohne Datum selbst, dass er Bayerhofen mit großen Unkosten umgebaut hat. Nach den noch vorhandenen Steinen mit den drei Wappen Amons, Freydls und Siebenbür- gers hat er insbesondere in den Jahren 1582 und 1583 den heu- tigen Osttrakt des Schlosses gebaut. Ihm kam auch zuerst im Jahre 1593 die Idee, unterhalb Bayerhofens eine Brücke über die Lavant zu bauen, woselbst vor alters ein Steg über den Fluss gewesen war, was jedoch vom Vizedom nicht bewilligt wurde. Schließlich mag noch erwähnt werden, dass Siebenbürger an- lässlich des Verkaufes seines Hauses in Spittal im Jahre 1599 „zur Anrichtung“ eines Rathauses daselbst 500 Gulden spende- te, wofür Bürgermeister und Rat sich verpflichteten, ihm und seinen Erben (über diesen Wortlaut hat sich später Streit erge- ben) alljährlich um Sonntag Martini einen geselchten Ferchen oder Huchen zu schicken. Das über die Verlassenschaft Siebenbürgers zwischen 4. und 6. September 1607 aufgenommene Inventar gibt uns ein interes- santes Bild seines für die damalige Zeit sehr bedeutenden Vermögens, ist aber leider zu umfangreich, um hier Platz fin- den zu können. Nach den Testamentsbestimmungen Sieben- bürgers ging sein Besitz nicht auf seine Witwe, sondern auf seine Schwester Katharina über, die laut Vertrag vom 14. Jän- ner 1571 mit Paul Lukaser in Spittal vermählt gewesen ist. Dieselbe heiratete, obwohl hoch in den fünfziger Jahren, im November 1607 den bambergischen Sekretär Wolfgang Haid von Haidenburg, der damals kaum 26 Jahre alt war, aus einer in der Ritterschaftsmatrikel Vorderösterreichs einverleibten Familie. Das eheliche Glück dieses sonderbaren Paares dauerte nicht lange, denn Katharina starb bereits zwischen 23. Jänner und 8. Feber 1608. Haidenburg übernahm Bayerhofen ins Eigentum, und zwar infolge einer Testamentsbestimmung seiner Frau. Er kaufte im Jahre 1610 die bis dahin nur nach Bayerhofen ver- setzt gewesenen Hohenwartischen Besitzungen, darunter auch das heutige, damals mit Tafernrecht ausgestattete Armenhaus in Schoßbach und zwei Freihäuser in Geschechsnot am Ein- gange zum Schoßbach. Das untere Freihaus ist wahrscheinlich das heutige Haus Nr.4, das obere stand in dem Raume zwi- schen der jetzigen Schlossstraße und der alten Stadtmauer. Ne- ben letzterem stand eine dazugehörige Freihauskeusche. Unter Haidenburg begann ein Prozess mit dem Vizedomamte, den Gotteshäusern und verschiedenen Bürgern in der Stadt, der jahrzehntelang dauerte: Nach der Weinlese1611 wurde ihm vom Zehenteinsammler

578 gemeldet, dass die Bürger, welche früher nach Kollnitz, jetzt aber nach Bayerhofen zehentpflichtige Weingärten besaßen, zu dem zum Abholen hinter den Toren bereitstehenden Zehentweinmost schlechten, alten Wein gemischt hätten. Haidenburg erzwang daher mit Hilfe des Stadtrichters die Öff- nung der Keller, wobei sich herausstellte, dass, wo 6 oder 7 Glaith (Gefäß, in dem die Maische zur Presse geführt wurde) angesagt waren, 10 bis 12 Startin Most geerntet worden waren, angeblich deshalb, weil die Glaith soviel ausgegeben hätten. Haidenburg behauptete jedoch, es seien nur die Glaith, die ur- sprünglich so groß waren, dass sie je 1 Startin Wein entspro- chen hatten, nach und nach größer gemacht worden, wodurch eine Verkürzung an Zehent entstand. Der letztere sollte drei Melter pro Startin betragen, was auch die Bauern in der Umge- bung stets gezahlt hatten. Die Bürger behaupteten jedoch, nur drei Melter pro Glaith geben zu müssen, was ursprünglich ganz richtig war, bei der allmählichen Vergrößerung der Glaiths aber natürlich zu einer Übervorteilung des Zehentherrn führte. Übrigens wurde jedes nicht ganz volle Glaith für ein Nägel (sollte wohl eher laut Lavanttaler Dialekt „Noagel“ d.h. Rest heißen)erklärt, von dem kein Zehent abzugeben war. Es ist begreiflich, dass Haidenburg sich das nicht gefallen las- sen wollte, andrerseits nahm aber der Vizedom selbst die Ver- tretung der Gegner in die Hand, da auch er mit einer Anzahl Weingärten beteiligt war. Infolgedessen erfloss die erste defini- tiveEntscheidung erst nach 43 Jahren, zu einer Zeit, als Haidenburg schon lange nicht mehr lebte. Wahrscheinlich am 2. April 1614 schloss Haidenburg einen zweiten Ehebund mit der edlen, ehrsamen und tugendreichen Jungfrau Eva, Tochter des Sigmund Georg von Neuhaus auf Greifenfels und Thürn und weilland seiner Frau Magdalena geborene Siegerstorf, einer Dame, die fortan bis lange nach Haidenburgs Tod die Geschicke Bayerhofens geleitet hat. Die Wirtschaft unter Haidenburg scheint nicht mehr so gut ge- wesen zu sein, wie unter seinen Vorgängern: Wir hören unter ihm zuerst wieder von Verkäufen. So gab er noch vor seiner zweiten Verheiratung sein Burglehenshaus bei der Schule in der Stadt von Handen und im Jahre 1616 verkaufte er auch den sogenannten Spangsteiner Wald, einen ausgedehnten Komplex am Kamperkogel an Georg Adam Weiß zu Weißenau und Schmelzhofen. Der Verkauf dieses Waldes galt übrigens viel- leicht nur dem Abstattungsrechte, da später ein Wald mit fast denselben Grenzen noch zu Bayerhofen gehörte. Viel Geld scheint Haidenburg dadurch vertan zu haben, dass er sich ver- leiten ließ, das verfallene Freidlische Kupferbergwerk am La- ding, sowie ein Vitriolbergwerk im Präthalgraben beim Taxwirt ob Reichenfels im Vereine mit seinen Bruder Jakob wieder zu bearbeiten. Den Anlass dazu mag wohl der Umstand gegeben haben, dass sein Vater und mehrere andere Verwandte als Bergbeamte im Elsaß beschäftigt waren. Seine Frau hat sich

579 wiederholt über diese seine Tätigkeit in noch vorhandenen Briefen bitter beschwert. Ein wirklicher Erfolg wurde dadurch nicht erzielt. Ganz gegen Ende seines Lebens trug sich Haidenburg auch mit dem Ge- danken des Ankaufes eines Eisenbergwerkes in Oberkärnten, der jedoch nicht zustande kam. Weiter gediehen ist der Kauf des Gutes Reideben. Haidenburg schreibt darüber selbst am 4. Juni 1629, er habe das Gut Reide- ben von Helfrieden Freyberg unter gewissen Bedingungen ge- kauft und auch 10000 Gulden bereits erlegt. Es ist jedoch trotzdem fraglich, ob dieses Geschäft wirklich definitiv durch- geführt wurde, obwohl Reideben einige Zeit hindurch von Bayerhofen aus verwaltet wurde. Haidenburg, der in den letzten Jahren wiederholt krank gewe- sen ist, scheint dann doch ziemlich unvermutet gestorben zu sein, und zwar am 20. Juli 1629. Von seinen Kindern waren damals 5 am Leben, nämlich: Wolf, Adam, Anna Elisabeth, Anna Catharina und Anna Magdalena. Dieselben waren jedoch sämtlich noch unmündig. Seine Witwe führte das Regiment in Bayerhofen ganz ener- gisch weiter. Offiziell stand ihr hierbei ihr Bruder David von Neuhaus, oberster Bergmeister in Innerösterreich und Münzin- spektor als Gerhab der Kinder zur Seite. Er scheint sich jedoch um die Sache nicht viel gekümmert zu haben. Am 7. Juni 1632 vermählte sich sodann die ungefähr 37 Jahre alte Witwe Eva von Haidenburg ein zweites Mal, und zwar mit Georg Ruprecht von Siegerstorf zu Großwinklern, der jedoch für das Regiment in Bayerhofen nicht sehr in Betracht kommt. Es findet sich fast kein einziges Aktenstück, wo er daselbst als Herr oder auch nur als Bevollmächtigter seiner Frau aufgetre- ten wäre. Gleich in der ersten Zeit ihrer selbständigen Verwaltung befrei- te sich Eva vom Bergwerk in Oberkärnten, das anscheinend ihr Bruder David übernahm. Reideben wurde ganz abgesondert verwaltet. Der Kauf ging aber bald nachher, circa 1638, ob- wohl noch von Eva Teile des Kaufpreises gezahlt wurden, wie- der zurück, vielleicht war Helfrieden von Freyberg nicht ganz berechtigt, dasselbe zu verkaufen. Dagegen engagierte sich Eva von Siegerstorf bei einem Bergwerke in Kliening, das ihr bis etwa 1652 gehört zu haben scheint. Viel Sorge hat ihr im Jahre 1634 das Auftreten der Pest in einer Reidebener Keusche auf der Goding gemacht, was zu vielen Schreibereien Anlass gab, ebenso ein Brand in Klagenfurt im Jahre 1636, wobei das Haidenburgische, noch von Siebenbür- ger herrührende Haus am dortigen Alten Platze zerstört wurde. Im Juli 1649 scheint der junge Wolf Adam von Haidenburg seine Großjährigkeit erreicht zu haben, da er zu dieser Zeit zum ersten Male als Grundobrigkeit unterschrieb. Die Verwaltung Bayerhofens verblieb aber noch weiter in den Händen seiner Mutter.

580 Dem jungen Herrn war im Mai 1648 auch bereits von seiner Konkubine Kunigunde ein Sohn geboren worden. Dies hinderte ihn aber nicht, nachdem er vorher noch den Freiherrentitel er- langt hatte, sich laut Heiratskontrakt vom 21. Feber 1650 mit Fräulein Juliane Susanna, Herrin und Freyin von Jöbstlperg zu vermählen. Die Freude des jungen Paares dauerte nicht lange, schon drei Wochen später, am 12. März 1650 starb Wolf Adam eines „unzeitigen“ Todes. Bayerhofen kam dadurch auf seine einzige noch lebende Schwester Anna Catharina. Seine Witwe Juliane Susanna heiratete noch im selben Jahre den Oberkriegskommissär Veit Balthasar Freiherren von Grimmig, später einen Grafen Urschenbäck und wurde eine der Gründe- rinnen des Ursulinenklosters in Klagenfurt. Der frühzeitige Tod Wolf Adams mag wohl auch dazu beige- tragen haben, dass ihm seine Mutter schon am 26. Mai 1650 in die Bayerhofengruft nachfolgte. Sie hatte nur ein Alter von 58 Jahren erreicht, und konnte sich aber das Zeugnis ausstellen, dass sie sich mit der ziemlich komplizierten Verwaltung Bayerhofens, zu der durch eine Reihe von Jahren noch Reide- ben dazukam, redlich geplagt hatte. Trotzdem ging es unter ihrer Leitung finanziell entschieden abwärts. Die jederzeit passiven Bergwerke in Präthal, Lading und Kliening mögen dazu ihr Teil beigetragen haben, aber auch die Hauswirtschaft in Bayerhofen war auf einem über die Ver- hältnisse hinausgehenden Fuße eingerichtet. Die verschiedenen Angehörigen Evas und ihre beiden Männer waren in Bayerho- fen wie zu Hause. Theatervorstellungen wurden veranstaltet, zu denen der ganze Wolfsberger Magistrat geladen war, und dgl. Dazu kamen teure Badereisen. Z.B. im Jahre 1645, woselbst auf der Durchreise in Klagenfurt für zwei junge Herren, vier Fräuleins, dem Praezeptor, für sechs Diener und Nachtmenscher, zehn Pferde einem Gutschenwagen und einen Plunderwagen gezahlt werden musste. Ein anderes Mal wurde gleichfalls in Klagenfurt für 15 Herren und Frauen sowie nicht weniger als 27 Diener Mittags- und Abendmahl bezahlt. Dazu kam, dass Eva ihrem zweiten Gemahl im Laufe der Jahre ganz erhebliche Geschenke in Schuldbriefen und dgl. gemacht hat. Als Wolf Adam starb, wurde daher in einer Eingabe, wahr- scheinlich wohl etwas übertrieben, gesagt, die Verlassenschaft sei so beschaffen, dass kaum die ex titulo oneroso vorhandenen Gläubiger befriedigt werden können. Es war deshalb ein Glück für Bayerhofen, dass sich Anna Ca- tharina Freyin von Haidenburg oder wie sie sich selbst unter- schrieb „Anna Catharina Freyin von Hädenburg Freyin und Herrin auf Bärhofen“ mit Christof Karl Waidtmann von Meran und Herrn auf Lammerspurg und Senbach fürstlich brixenscher Rat und Hauptmann zu Veldes vermählte, der ein ganz erhebli- ches Vermögen sein Eigen nannte. Die Heiratsabrede ist vom 19. März 1650 (d.i.einen Tag nach der Bestattung der Leiche Wolf Adams) datiert, die Hochzeit fand aber jedenfalls später statt, da Anna Catharina im April 1650 noch als Fräulein

581 betitelt wird. Waidtmann, der später Freiherr von Waidmannstorff wurde, war dann auch kaiserlicher Rat und als Nachfolger Davids von Neuhaus oberster Bergmeister in In- nerösterreich. Er war tatsächlich der eigentliche Herr in Bayerhofen und un- terzeichnete aber fast durchgehends nur als Vertreter seiner Frau, beziehungsweise seiner Kinder. Bei Steuerzahlungen und dgl. lautet die Unterschrift sogar nach seinem Tode noch „Haidenburgs Erben“. Er war Witwer nach einer Juliane Freyin von Khimberg zu Hungersbach, welche ihm drei lebende Kin- der hinterlassen hatte. Aus seiner Zeit sind sehr zahlreiche, die Untertanen betreffende Schriftstücke und auch ein ausführliches Urbar vorhanden. Hervorzuheben ist die Beendigung des Weinzehentprozesses durch einen am 27. September 1654 geschlossenen Vergleich, der sich aber anscheinend nur auf die zukünftigen Zehentleistungen bezog. Die Frage der ausständigen Beträge und der Expensen wurde damals noch nicht entschieden. Erstere wurden an einer Stelle mit 16244 Gulden und ein ande- res Mal nur mit 6167 Gulden, letztere mit 5853 Gulden 55 Kreuzer bewertet. Ob und wann diese Summen gezahlt wur- den, ist nicht bekannt und nirgends ersichtlich. Vom Jahre 1654 an wurde der Zehent wieder mit drei Melter vom Startin gerechnet. Es gab aber mit den städtischen Behörden von Wolfsberg auch noch andere Reibungspunkte. Ein häufiges Streitobjekt bildete die Frage nach den Berechtigungen von Gewerbebetrieben in der Bayerhofer Taferne. Schon am 19. Juli 1612 hatten die bambergischen Räte und der Vizedomamtsverwalter getadelt, dass ein Haidenburgischer Inwohner und Gast daselbst eine Gastwirtschaft und Beherbergung fremden Gesindels einge- richtet, sich mit Fleischausschrotten und Auskochen beschäf- tigt, ja sogar auf offener Straße Gelegenheit zum Kegel- und Tafelschießen gegeben habe. In ähnlicher Weise beklagte sich im Jahre 1651 das Bäckerhandwerk darüber, dass in der Taferne Weizenbrot gebacken und verkauft werde. Es wurde deshalb neuerlich darauf hingewiesen, dass Bayerhofen nur das Recht habe, in der Taferne, dem einstigen Wohnsitz des protes- tantischen Geistlichen, seine eigenen Bauweine „zu verlaitgeben“, was nicht hinderte, dass auch später wiederholt versucht wurde, daselbst auch andere Gewerbeberechtigungen auszuüben und zwar teilweise aufgrund der Behauptung, dass dieselben nur von der nach Bayerhofen gehörigen Schoßbachtaferne (jetzt Armenhaus) hierher übertragen worden seien. Schon bald nach dem Eingreifen Waidmannstorfs in die Bayerhofer Verwaltung wurde der größte Teil des ehemaligen Kollnitzer Besitzes wieder abgestoßen. Es ist aber nicht klar, ob insbesondere der eigentliche Kollnitzhof nicht zuerst an die Familie Frieß und erst dann an Von Khochler gelangt ist, oder ob letzterer direkt von Waidmannstorf gekauft hat. Im Jahre

582 1653 (siehe bei Nr.82) war Georg Christof Khochler von Jo- chenstein sicher Besitzer desselben. Ein im Jahre 1663 gemachter Versuch, die alte Idee Siebenbür- gers wegen einer Brücke unter Bayerhofen wieder aufzugrei- fen, scheiterte auch diesmal an dem Widerstande des Magistra- tes, der sogar mit Gewaltmaßregeln drohte, wenn Waidmanns- torf die bereits hergerichteten Schrägen etwa nicht selbst ent- fernen würde. In ähnlicher Weise dürfte ein Gesuch Waidmannstorfs an die Stände um einen Betrag zur Errichtung eines bequemen Bades und Wohnhauses bei seinem Sauerbrunn am Prebl erfolglos gewesen sein, da die Stände nach Angabe Valvasors später selbst das dortige Bad gebaut haben. Im Jahre 1663 um den 20. August herum starb Waidmannstorfs zweite Frau Anna Catharina. Er hat sich aber auch hierüber bald getröstet, da er schon im April 1664 einen dritten Ehebund mit Anna Maximiliana Freyin von Stückh schloss. Er hielt sich von da an anscheinend mehr in Plankenwerth, dem Gute seines neuen Schwiegervaters auf, als in Bayerhofen, bis er am 22. Feber 1671 seinen beiden ersten Frauen in die Ewigkeit folgte. Soweit es uns bekannt ist, hat er mit seinen drei Frauen 15 Kinder gezeugt. Drei Kinder stammen von der ersten, sieben von der zweiten und fünf von der dritten Frau. Bayerhofen, welches, wie schon bemerkt, eigentlich nie unter seinem Na- men verwaltet worden war, gelangte, da der älteste Sohn der zweiten Ehe, Johann Wolfgang, sich, wie noch ein anderer Bruder und zwei Schwestern dem geistlichen Stande gewidmet hatten, auf den zweiten Sohn Anna Catherinens, nämlich auf Maximilian Anton, der zur Zeit des Todes seines Vaters die Vogtbarkeit noch nicht erreicht hatte. Die Verwaltung lag in- zwischen in den Händen des Administrators Veit Pierpaum, dessen Briefe ein trauriges Bild von den damaligen finanziellen Verhältnissen in Bayerhofen abgeben. Es war wiederholt kaum möglich, das Kostgeld für den damals in Graz studierenden Max Anton aufzutreiben. In der Zeit dieser Administration durch Pierpaum kam endlich die Angelegenheit wegen der Bayerhofer Caplanei, insoweit Bayerhofen dabei direkt interessiert war, zur Entscheidung. Es handelte sich dabei schon längst nicht mehr um die eigentliche Kaplaneistiftung, sondern hauptsächlich nur um den Besitz der Prackenalpe. Mit Vertrag vom 2. November 1675 wurde be- stimmt, dass das Eigentumsrecht über die ganze Pracken den Waidmannstorfischen Erben verbleiben sollte. Letztere über- gaben dafür dem Magistrate einen landschadenbündigen Schuldbrief über 2000 Gulden, während der Magistrat sich verpflichtete, für die Abhaltung eines allerdings stark vermin- derten Gottesdienstes durch einen eigenen Kaplan Sorge tragen zu lassen. Vom Jahre 1680 an zahlten die Bayerhofer anfangs 5% später 4% Zinsen dieses Kapitals, was bis 1739 nachweis- bar ist. Von den übrigen gestifteten Realitäten ist in diesem Vertrage nicht die Rede. Sie sind auch für später

583 Streitobjekt zwischen der Stadt und dem jeweiligen Kaplan geblieben. Verhandlungen hierüber wurden noch im 19. Jahr- hundert gepflogen. Nach Mitteilungen des Altbürgermeisters Fischer soll noch ein Kapital von etwa 1200 Kronen davon vorhanden sein. Die finanziellen Schwierigkeiten, die sich zu dieser Zeit in Be- zug auf die Wirtschaft ergaben, mögen wohl die Ursache ge- wesen sein, dass man damals bereits daran dachte, Bayerhofen zu verkaufen. Der Administrator Veit Pierpaum war aber kein Anhänger dieser Idee, und seinen Bemühungen gelang es auch, das ganze vorläufig noch über Wasser zu halten. Max Anton vermählte sich am 29. April 1680 mit Clara Maximiliana Freyin von Gaisrukh und kümmerte sich persön- lich nicht viel um die Wirtschaft. Er wohnte für gewöhnlich in Klagenfurt, wo er verschiedene öffentliche Stellen, zuletzt die eines Landrates, bekleidete. Sei- ne erste Frau starb im Jahre 1704, worauf er sich bald wieder vermählte, und zwar mit Maria Eleonora, geborene Freyin von Teuffenbach, verwitwete Freyin von Sichten. Für Bayerhofen hatte er ein so geringes Interesse, dass er die Verwaltung schon von 1715 an größtenteils seinem Sohn Max Ludwig überließ. Er starb laut Grabstein in der Pfarrkirche in Klagenfurt am 30. Juni 1739. Von seinen Kindern widmete sich der am 29. April 1690 ge- taufte Philipp Jakob Anton der militärischen Laufbahn und starb im Jahre 1716 in Peterwardein. Der älteste Sohn, Max Ludwig, getauft am 23. Oktober 1684, übernahm, wie schon erwähnt, Bayerhofen. Er hatte zum Teil in Rom studiert und war anfangs auch für eine militärische Tätigkeit bestimmt. Töchter dürften wahrscheinlich wenigstens sechs vorhanden gewesen sein. Eine genaue Angabe hierüber lässt sich aber nach den Bayerhofer Akten nicht machen, da wahrscheinlich bezüglich der Taufnamen bei einigen Verdre- hungen vorliegen. Max Ludwig verwaltete Bayerhofen wieder selbst. Er war mit Maria Ernestine Gräfin von Sauer verheiratet und kinderlos. In seinem Testamente vom 5. Dezember 1733 bestimmte er, dass aus seiner Verlassenschaft ein Fideikommismajorat gebildet werden sollte. Zu seinem Universalerben ernannte er seinen Vetter, Josef Christof, Sohn des Johann Christof Freiherren von Waidmannstorf, dem er seinem Bruder Christof Leopold sub- stituierte. Max Ludwig überlebte die Verfassung dieses Testa- mentes noch um 15. Jahre und starb erst am 10. August 1749. Sein Erbe Josef Christof, geboren 1700, war mit Maria Josepha Gräfin von Steinpeiß vermählt, war innerösterreichischer ge- heimer Rat und Hofvizekanzler und wurde gelegentlich auch als Reichsfreiherr, Graf oder Hofkanzler bezeichnet. Er zeigte nicht die geringste Lust, die ihm zugedachte Erbschaft auch anzutreten, weshalb der Schwager des Erblassers, Georg Josef Freiherr von Khochler, (er war mit Maria Josepha, einer Schwester des Max Ludwig verheiratet) als Administrator auf

584 gestellt wurde. Bei der Inventur wurde die ganze Verlassen- schaft auf 58737 Gulden 26 Kreuzer geschätzt, denen 55186 Gulden 68 Kreuzer Schulden gegenüber standen. Josef Christof ersuchte daher um Aufhebung des Fideikomißbandes, was je- doch abgelehnt wurde. Der Kurator Dr. Illitsch behauptete bei dieser Gelegenheit, dass der Wert des Fideikommisses eigent- lich doch nicht nur 3555 Gulden 28 Kreuzer, sondern faktisch 15000 Gulden betrage. Inzwischen war Josef Christof in Graz verstorben, weshalb der Curator seiner Kinder Dr. Mathias Anton Priebeling um Mitteilungen über den Stand der Angele- genheit ersuchte. Man sieht aus dem Bericht hierüber, dass der Administrator offenbar stets auf eigene Faust vorgegangen war, ohne seine Excellenz, den Besitzer, über etwas zu verständigen. Dr. Josef hinterließ mindestens zwei Söhne und eine Tochter. Letztere wurde Dominikanerin, der jüngere Sohn Johann Chris- tof II. Oberstallmeister und Hofrat in Passau. Der ältere, Max Christof, war zur Zeit des Todes seines Vaters auch noch min- derjährig, weshalb die Administration fortdauerte. Bayerhofen wurde damals auf 48000 Gulden, das Haus in Kla- genfurt auf 2250 Gulden geschätzt. Im Jahre 1766 wurde Max Christof zuerst in Steiermark und geraume Zeit nachher auch in Kärnten großjährig erklärt. Die Administration war inzwischen von Georg Josef Khochler auf seinen Sohn übergegangen (1764). Der Name Georg Josef Khochlers beziehungsweise den seines Gewaltträgers Anton Josef Karchesy tragen noch sieben Lehensbriefe vom 6. April 1759, die letzten, die von einem Bamberger Bischof für Bayerhofen ausgestellt wurden. Angeführt sind daselbst:

1. alle Lehen, die das Geschlecht der Payrhoffer vom Hoch- stifte hatte, 2. das Haus zu Wolfsberg mit den zugehörigen Gütern, 3. benannte Güter am Kamp, 4. desgleichen in Duell zu Pollheim, in der Glachau usw., 5. ein Gut bei St. Leonhard am Goldberge und 2 Teile Gar- benzehent, 6. eine Hube am Leidenberg und 7. eine Mark Pfennig an der Maut zu Wolfsberg.

Im Jahre 1763 war man endlich zur Überzeugung gelangt, dass es mit der Wirtschaft mit dem Administrator nicht mehr wei- tergehen könne. Die Rechnungen wurden derart ungenau vor- gelegt, dass z.B. die für 1750-51 erst im Juli 1761 erledigt wer- den konnte. Es wurde deshalb die Zerstückelung und Verpach- tung der Meierschaft angeordnet, und am 11. November 1763 die gesamten Fahrnisse verkauft. Niemand wollte mehr als den Schätzwert geben, was begreiflich erscheint, wenn man sieht, dass z.B.von den beiden vorhandenen Pferden eines einaugicht und das andere blind war.

585 Mitte 1767 übernahm Max Christof Freiherr von Waidmanns- torf selbst die Verwaltung. Das Schloss war leer, das Dach zum Zusammenfallen, sämtliche Fahrnisse verkauft, die Grundstü- cke in einzelnen Stücken verpachtet. Die Einsicht in die Rech- nungen veranlasste ihn zuerst gegen den Administration klag- bar aufzutreten. Dieselbe hatte in den 18 Jahren ihrer Verwal- tung zu den alten Schulden noch 20000 Gulden neue gemacht. Die Familie Khochler allein hatte über 26000 Gulden zu for- dern. Dabei geschah alles ohne Vorwissen des Universalerben und des Curators. Die Witwe des Erblassers hatte einen Khochler geheiratet. Die Schulden an diese Familie wurden auch ohne Schuldschein als liquid anerkannt etc. Trotzdem wurde im Jahre 1777 ein Ver- gleich abgeschlossen. Max Christof wirtschaftete mittlerweile selbst. Im Jahre 1770 aber wurde alles dem bisherigen Pfleger Johann Gunzer verpachtet. Ihm folgte als Pächter von 1778 an das Stift Griffen. Da gleichzeitig auch Franz Karl Paur als Pächter genannt wird, dürfte letzterer Afterpächter gewesen sein. Dasselbe gilt vielleicht von 1799 an auch für Anton Pet- schar, der gleichfalls als Pächter genannt wird. Damit hören die Akten des Bayerhofer Archivs auf. Aus der Landtafel aber ist ersichtlich, dass Max Christof Freiherr von Waidmannstorf Bayerhofen am 6. Juli 1808 an Anton Taddäus Taurer, früher Hammergewerke in Judenburg, verkaufte. Akte über die Aufhebung des Fideikommisses sind nicht vorhanden, nur mehrere Gesuche des Gubernialrates, Kämmerers und Erb- oberstfalkenmeisters Max Christof Freiherrn von Waidmanns- torf in dieser Angelegenheit. Taurer wurde noch vor dem Ankaufe von Bayerhofen in den Adelsstand erhoben, und zwar mit dem Prädikate „von Gallen- stein“. Er starb schon bald, sodass am 23. Dezember 1807 sei- ne Witwe Christine den Besitz übernahm, die ihn sechs Tage später, am 29. Dezember 1807 an Franz Schnerich verkaufte. Unter ihm erlebte die Wirtschaft von Bayerhofen noch einmal ein Aufblühen. Nach seinem am 21. September 1852 erfolgten Tod übernahmen den Besitz zuerst seine Söhne Wilhelm Hans und Pepi zusammen, später Wilhelm allein. Dieser starb am 27. August 1892 und hinterließ eine Witwe Therese geborene Tatschl und zwei Kinder Wilhelm junior und Rosa, verehelich- te Brick. Letztere schied im Jahre 1901 anlässlich ihrer Ver- mählung aus dem Besitze. Bald nach dem Tode Wilhelm des älteren wurde die einst viel umstrittene Prackenalpe, die Bayerhofer Au, die Peunten, das Holz ob St. Johann verkauft, später noch weitere Grundstücke, sodass der ganze Besitz heute eigentlich nur mehr zwischen Weißenbach, Volksbadstraße und Neudauerweg bzw. Lavant liegt.

Über die von Dr. Wittmann getätigten Aussagen über diese Realität kann nur hinzugefügt werden, dass 1948 beim Bau der sogenannten Umfahrungsstraße (heute Spanheime Straße)

586 weitere Grundstücke an das öffentliche Gut abgetreten werden mussten. Auch für den Neubau des Rüsthauses der Freiwilligen Feuer- wehr Wolfsberg in der Zeit zwischen 1968 und 1975 wurde weiterer Grund von Bayerhofen abgetrennt, so dass heute am 1.Jänner 2000 nur mehr das Gelände zwischen Ernst Swatek Straße Bayerhofenstraße und Spanheimer Straße zur genann- ten Realität gehören, die in diesem Jahre im Zuge der Verbrei- terung der Spanheimer Straße eine sehr gefällige Grenzmauer zwischen dem Schloss und der Straße erhielt. Das Schlossgebäude samt der ehemaligen Bayerhofer Tafern steht auf den Bauflächen 1/1 und 2 der Katastralgemeinde St. Jakob.

Heute, am 1. Jänner 2000, sind Adele Winkler, Ingeborg Gat- tereder und Heinrich Platzer die Besitzer dieser Liegenschaft. Als Hausverwalter fungiert Ingeborg Gattereder, wohnhaft in 9020 Klagenfurt, August Jaksch Straße 12/III.

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V. ANHANG: DIE KIRCHEN UND DIE DENKMÄ- LER IN DENSELBEN

588 V A Über die Zeit der Erbauung der Pfarrkirche in der Oberen Stadt ist nichts bekannt. Die älteste romanische Anlage derselben dürfte etwa aus dem 12. Jahrhundert stammen. In einer Urkun- de von 1263 wird zum ersten Male ein Pfarrer von Wolfsberg Engelbertus plebanus Wolfsbergensis erwähnt. Mehrfache Feuerbrünste haben Gelegenheit zu späteren Umbauten gege- ben, die dann den romanischen Charakter der Kirche zum Teil verwischten und durch gotische Bauten ersetzten. Auf einen Umbau bezieht sich wohl die Zahl 1478 ober dem Hauptporta- le. Von den heute an dieser Kirche vorhandenen Denkmälern stammt ein Teil von der Auflassung der Minoritenkirche. Da- gegen sind andere bei der Restaurierung der Kirche im Jahre 1864 wegen fortgeschrittener Verwitterung beseitigt worden. Der erste Denkstein auf der Südseite vom Hauptportale her- über betrifft eine am 23. April 1514 gestorbene ehrsame Bür- gerin, deren Namen nicht mehr vollkommen sichergestellt werden kann. Zu lesen sind die Worte: „Frau Kunigund Meis- ter Purkarten“. Ein Meister Purkhart war 1478 Vertrauensmann des Vizedoms wegen der Beachtung der Neutralität des Hoch- stiftes Bamberg durch die Ungarn und Kaiserlichen im Kriege derselben gegeneinander. Es wäre aber auch möglich, dass der Stein sich auf Meister Purghart Wetztls Hausfrau bezieht, die im Jahre 1502 ihrem Schwiegersohn Paul Vieregkh 90 Pfund Pfennig geliehen hat, weil die eine der beiden Hausmarken auf dem Denkmal einem W sehr ähnlich sieht. Das nächste Denkmal aus einem gelblichen Stein ist das älteste an dieser Kirche. Die Schrift auf demselben besagt, dass Georg Goehs zu Rabenstein am Ursulatag 1450 gestorben ist. Die Darstellung auf demselben, der Schaft eines Kreuzes ohne Querholz ist vielleicht eine symbolische Andeutung des abge- brochenen Familienstammes, da Georg der letzte männliche Spross seines Stammes war. Oben rechts sieht man einen Wid- der, das Wappen der Goeß, links eine Kirchenfahne, das Wap- pen von Georgs Mutter Agnes von Rabenstein-Fohnsdorf, un- ten links das seiner Frau Dorothea von Herberstein, einen Sporren darstellend, und unten rechts das gevierte Wappen seiner Schwiegermutter Anna von Eberstein. Dorothea von Herberstein war eine Meisterin in der Sternenkunde. Eine von ihr verfertigte künstliche Uhr soll noch am Anfang des 19. Jahrhunderts in der Kirche vorhanden gewesen sein. An den Namen ihrer Mutter, der Ebersteinerin Anna, knüpft sich eine der wenigen romantischen Erzählungen aus der Vorzeit Kärntner Schlösser: Sie war bereits Witwe des Dietrich von Teuffenbach, als Georg Ernst von Lobming durch seinen Die Leiche Annas befand sich Freund Günther von Herberstein um ihre Hand warb. Letzterer in der Minoritenkirche. verliebte sich bei dieser Gelegenheit selbst in die schöne Anna, die ihrerseits von ihm entzückt war.

589 Sie gab ihm deshalb einen Verweis, dass er anderen mehr Gu- tes gönne, als sich selber. Günther verzichtete doch damals aus Freundschaftsrücksichten und hielt erst später um sie an. In der Hochzeitsnacht erstieg dann der Lobminger die Burg und führ- te das Brautpaar in die Gefangenschaft in einen Turm des Schlosses Eppenstein, von wo sie erst nach Monaten auf Be- fehl des Herzogs freigelassen wurden. Das dritte Denkmal erinnert an den am 3. September 1585 ver- Ein Stück eines Steines mit storbenen Simon Hamer, der durch 30 Jahre hier als Pfarrer dem Wappen der Hamer wur- de 1912 auf einem Felde der wirkte, bei Ausbruch der Pest im Jahre 1571 aber sofort die vlg. Schlöglhube in St. Jakob Flucht ergriff, sodass nach einem Vierteljahre der Bischof in- aufgefunden und im Hofe des tervenieren musste. Auf einem jetzt nicht mehr vorhandenen Hauses Nr.7 Obere Stadt ein- Steine im Hause Nr.162 war nach Angabe des alten Maurer- gemauert. meisters Kaltschmied, der das Nebenhaus besaß, zu lesen: Si- Das Wappen zeigt einen an- scheinend bekleideten, recht- mon Hamer, Parochus Wolfsbergensis hoc opus fieri fecit anno winklig gebogenen Arm mit 1581. Das Wappen der Hamer sieht man auch auf dem soge- einer Spitzhaue, darunter ein nannten Wegbauerkreuz am Gumitsch mit dem Datum 3. Fe- Felsstück. ber 1583. Josef Hamer, ein Bruder des Simon, war ebenfalls Pfarrer in Wolfsberg (von 1587 bis 1596). Vielleicht bezieht sich auf ihn der daneben eingemauerte Stein mit dem Wappen der Hamer ohne irgendwelche Inschrift. Zunächst kommt dann in Lebensgröße die ganze Figur des Hans von Himmelberg, ein künstlerisch keinesfalls wertloses Denkmal. Der halbe Adler oben in der Mitte ist das Wappen des Hans, rechts davon das seines Vaters Andreas von Him- melberg, die Grabschaufel links das Schild seiner Mutter Mar- garethe von Graben, welche später den Christof von Silberberg und in dritter Ehe den Sigmund von Königsfeld geheiratet hat. Unten sieht man links das Wappen der Großmutter Margareth von Teuffenbach und rechts die drei einwärts schwimmenden Fische der Urgroßmutter Margarethe von Wuer, ober der lin- ken Schulter aber den Berghammer und das Jagdhorn mit ei- Anscheinend rechter recht- nem Stern in der Mitte seiner Frau Hemma von Pain aus einer winklig gebogener Arm mit Oberlavanttaler Familie, deren Schild sich auch an einem Pfei- Spitzhaue ohne das Felsstück darunter wie bei Hamer. ler auf dem Wege vom Krankenhaus zur Kreuzkapelle einge- mauert findet. Hans von Himmelberg kämpfte 1525 gegen die Bauern in Salzburg, war 1532 Oberst der Kärntner Reisigen gegen die Türken und starb ca 1550. Die Himmelberger besaßen im Lavanttale Himmelau, Neudau, den Schleinzhof neben letzterem und das Paurische Haus (sie- he Nr.1). Ihre Güter wurden am 10. Juni 1581 von Bamberg tamquam in crida gekauft. Die Familie ist vielleicht noch nicht ausgestorben. Ein Hans Freiherr von Himmelberg, Herausge- ber der Österreichischen Gemeindepost, wurde am 17. Jänner

1892 auf die Psychiatrische Klinik in Wien gebracht.

590 Noch etwa weiter hinauf bemerkt man das Denkmal der am 1. Juli 1540 gestorbenen dreijährigen Ursula von Bibra, gekenn- zeichnet durch den Biber und daneben mit dem Brackenkopf den ihrer Großmutter Agathe Zollner von Halburg. Der obere Teil des nicht mehr vorhandenen Denksteines erinnerte an ih- ren Vater Valentin von Bibra, der, erst 31 Jahre alt, am 4. Sep- tember 1540 starb, nachdem er kaum über ein Jahr als Vize- dom gewirkt hatte. Seine Frau, Anna von Pappenheim, deren Schild am Denkmal ihres Kindes links unten angebracht ist, lebte noch 46 Jahre als Witwe. An der Südseite des Presbyteriums gewahrt man drei Steine, und zwar an den beiden Pfeilern ein Stein für die zwei ersten Frauen des Hans Harschl und einen für den am 14. Dezember 1603 verstorbenen Franz Tänion, Kämmerer des Vizedoms Josef Georg von Stadion, in der Mitte aber das Denkmal des Vizedoms Georg Ritter von Streitberg. Hans Harschl, auch Herschl genannt, starb als Ratsbürger vor der Mitte des Jahres 1608, nachdem er dreimal verheiratet war. Was über ihn bekannt ist, hat bereits bei den Häusern Nr.28, 29 und 47 des Abschnittes I Erwähnung gefunden. Georg von Streitberg, gestorben 14. Oktober 1533, war Doktor beider Rechte, Vizedom und nach gleichzeitigen Nachrichten im Jahre 1529 gegen die Türken „nit der wenigste“ im Aus- schusse der Landschaft. Sein Wappen ist durch die aufrecht gestellte Sichel gekennzeichnet. An der Nordseite der Kirche befindet sich unter einem Römer- steine eine Tafel für den am 16. April 1572 als Stadtrichter verstorbenen Wilhelm Paumgartner und –weiterhin die ganze Außenseite der Kapelle einnehmend, unter welcher sich die Gruft der alten Pairhofer befand,- ein Denkmal der Brüder Georg und Bartlmä Freidl. Der dritte Bruder, Mathias, war durch Heirat Mitbesitzer von Bayerhofen und gestattete die Benützung der Gruft, deren Deckel jetzt neben der Kapelle eingemauert ist, für die beiden Leichen seiner Brüder, während er selber seine Ruhestätte in der bestandenen evangelischen Kirche bei Bayerhofen gefunden hat. Die beiden Brüder stammten aus einer angesehenen Wolfsberger Kaufmanns- und Gewerkenfamilie, die unter anderem am Lading auf Kupfer gebaut hat. Ihr Stammhaus war wahrscheinlich das jetzige Haus Nr.55 am Platz. Durch den Betrieb eines Handelsge- schäftes in Venedig hatten sie sich ein für ihre Zeit bedeuten- des Vermögen erworben. Bartlmä besaß Werkgaden in Frant- schach, Schwemmtratten, sowie an Stelle des heutigen Lien- hard- und des Prielhammers. Auch Kirchbichl hat er sein Eigen genannt. Georg starb nach Tangl, der über die Familie in der Charinthia von 1857 und 1858 geschrieben hat, am 1. März 1564, Bartlmä im Jahre 1576. Matthias, der das Vermögen erbte, hat es trotzdem nicht der Mühe wert gefunden, die Daten über den Tod des letz

591 teren auf der hiezu vorbereiteten Stelle des Gruftdenkmals einmeiseln zu lassen. Die Familie ist erst im 18. Jahrhundert ausgestorben. Im Inneren der Kirche sieht man links vom Hochaltar das Bronzedenkmal des im Jahre 1563, am 23. September verstor- benen Domherren und Vizedom Georg Ulrich von Khindtsperg. Letzteres Amt bekleidete er vom Frühjahr 1549 an. Beim Aufgange zum Presbyterium fällt rechts durch seine rote Farbe das Denkmal des am 6. Mai 1457 gestorbenen An- ton von Himmelberg auf. Er war der Urgroßvater des oben erwähnten Hans. Der schwarze halbe Adler und links davon ein weißer schräg-rechter Balken im roten Felde bildeten das Wappen der Himmelberger, die drei rückwärts schwimmenden Fische auf dem zweiten Schilde gehören seiner Frau, geborene Wuer. Ein dritter Himmelberger Grabstein, der des im Jahre 1500 gestorbenen Andreas, eines Sohnes des Heinrich und Vater des Hans von Himmelberg befand sich früher am Boden bei der Chorstiege. Derselbe wurde wohl wegen Schadhaftig- keit bei der letzten Kirchenrestaurierung entfernt. Dieser Andreas von Himmelberg war ein recht gewalttätiger Herr, der mit dem Vizedom Heinrich von Guttenberg im Jahre 1491 einen förmlichen Krieg führte. Man sagt ihm zahlreiche Gewalttaten nach; auch konnte er es nicht vertragen, wenn eine reif gewordene Maid im Bereiche seiner Feste ihm „sein Wil- len nit hat Thun wollen“. In derselben Kirche mit seinem Gegner Andreas von Himmel- berg ruht auch der genannte Vizedom Heinrich von Gutten- berg, gestorben Mittwoch nach St. Michaeli 1506. Sein Denk- mal, gleichzeitig das seiner am 3. Dezember 1491 verstorbenen Frau Anna, geborene Bibra, befindet sich links vom Presbyte- rium. Die Mitte des Steines ziert die fünfblättrige goldene Rose im blauen Tartschenschilde, das Wappen der Guttenberger, das rechts oben für seinen Vater Heinrich dem älteren wiederholt ist. Rechts unten von Silber, Rot und Blau einhalb gespalten und geteilt sieht man den Schild seiner Mutter Katharina von Schaumburg, links oben, den schwarzen Biber im goldenen Felde als Kleinod seiner Frau Anna von Bibra, links unten in Gold ein roter Fuchs gehört der Schwiegermutter Heinrichs, der Christine Fuchs von Regheim, Frau des Heinrich von Bibra zu Bamberg und Irmelshausen. Heinrich von Guttenberg stand als circa zwanzigjähriger Jüng- ling im Jahre 1466 mit 52 fränkischen Rittern an der Seite des Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg gegen den Grafen Johann von Wertheim. Er heiratete um 1475 wie er- wähnt die Anna von Bibra und später eine Rosina, Tochter des Ulrich von Graben. Er und andere fränkische Ritter kauften am 2. Feber 1478 die Stadt Rotenberg bei Nürnberg, wo er von 1482 an Pfleger war. Nach Beck- Wittmannstätten war er ein

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Mann von anerkannter persönlicher Tüchtigkeit und von circa 1487 bis 1498 Vizedom, dann bis 30. September 1506 bam- bergischer Hauptmann in Wolfsberg. Er hatte als solcher Schwierigkeiten bei der Behauptung der Neutralität im Kriege mit Mathias Corvinus. Bischof Erhart von Lavant nennt ihn einen Tyrannen. Ulrich von Weißpriach in Rabenstein und der obgenannte Andrä Himmelberger waren ob seiner Strenge schlecht auf ihn zu sprechen. Er scheint aber seinem Amte in jeder Beziehung gewachsen gewesen zu sein. Neben diesem Denkmal, gegen den Eingang zur sogenannten schmerzhaften Kapelle steht die ganze Figur des Tristam von Schaumberg genannt Knoch, gestorben am Samstag Maria Magdalena 1514. Zu seinen Füßen hat er das Familienwappen, links das seiner Frau, einer Bibra. Ersteres besteht aus einem gevierten Schilde, 1 und 4 in Silber Rot und Blau halb der Länge nach und quer geteilt, drei Plätze, 2 und 3 von Gold und Rot gespalten, rechts eine mit den Spitzen aufgerichtete Tuch- schere, links ein silberner Sporren. In den Ecken des Steines sieht man oben rechts das Schild sei- nes Vaters, wahrscheinlich Bernhard von Schaumberg, links das seiner Mutter, einer Truchsess von Welzhausen, unten rechts das Schild der väterlichen Großmutter Margareth von Himmelberg, links zwei vertiefte (Schwarz und Silber) Quer- balken, Schild der Mutter dieser Himmelbergerin, Frau Magreth, Hendriks von Himmelbergs Frau und Tristam von Teuffenbachs Tochter. Sein Großvater Georg von Schaumberg hatte in Himmelau die Margarethe von Himmelberg geheiratet und war von 1474 bis Georgi 1478 Vizedom, 1506 bis 1522 war Leonhard von Schaumberg Vizedom, dessen im jugendli- chen Alter verstorbener Sohn vielleicht der Tristam war. Den Beinamen Knoch führte die ganze Hauptlinie der Familie. Links vom Eingange in die schmerzhafte Kapelle meldet in Stein, dass Laurentius Frieß, fünf Jahre alter erstgeborener Sohn des Canzlers Johann Fries und dessen Gattin Margarethe, am 2. Feber 1609 gestorben ist. Johann Frieß selbst starb wahr- scheinlich Ende 1616. Sebastian Frieß, vielleicht ein Sohn des Johann, war 1638 Stadtrichter. Seine Witwe Esther kommt später als wiederverehelichte Pat- rici vor. Ihr Sohn Franz Friedrich Frieß war 1670 Doktor in Graz. Die heutigen Freiherren von Frieß sind Nachkommen dieser Familie. In der schmerzhaften Kapelle selbst liest man, dass der Rent- meister Christof Wurzer im Jahre 1632 den Altar neu herstel- len ließ. Die Familie Wurzer spielte auch längere Zeit eine hervorragende Rolle in der Stadt. Andreas Wurzer war in den Jahren 1555 und 1560 Stadtrichter, welche Würde 1574, 1575, dann 1581 bis 1583 Mathias Wurzer bekleidete. Von seinen Söhnen war Mathes 1630 gleichfalls Stadtrichter,

593 während Christof, wie erwähnt bambergischer Rentmeister wurde und am 17. August 1665 starb. Seine Witwe war Maria Barbara. Als Kinder derselben werden genannt: Christof Cas- par, 1653 und 1668 Bergamtmann in Villach, Cunigunde Pich- ler, Regina, Frau des Dr. med. Nikolaus Dobernig und Ursula, Frau des Rentmeisters Franz Melber. Die Wurzer besaßen das Haus Nr.51 an der Stelle des jetzigen Rathauses und Nr.9, welches an Melber überging. In der Kapelle finden sich weiters ziemlich abgetretene Grab- steine des am 8. Dezember 1554 verstorbenen Pfarrers Erhart Vorstner und des Bürgers Keslpod, gestorben im Jahre 1550. Im Hauptschiffe der Kirche sieht man endlich noch ein roma- nisches Relief, darstellend einen Löwen und dahinter einen Kopf mit einer Art Krone, einen Grabstein für den bei Kirch- bichl besprochenen Canzler Leonhard Scherer (mittlere Kapel- le an der Südseite), einen ebensolchen für Johann Andreas Sauer Grafen von Ankenstein und Freiherrn von Kosiak, der Reideben besaß, dasselbe aber im Jahre 1669 an Bamberg ver- kaufte und am 7. September 1681 gestorben ist, sowie ein Denkstein zur Erinnerung an die am 13. Juni 1661 in Gegen- wart des Freiherrn Christof Karl von Waidmannstorf /:siehe Bayerhofen:/ erfolgte Einweihung des Antoniusaltares (mittle- re Kapelle an der Nordseite). Im Jahre 1864 wurden wegen starker Verwitterung einige Grabsteine entfernt. Bekh-Wittmannstätten verzeichnet als solche: Bürger Lobenhauser, gestorben Sonntag beuli 1529, Kanzler Leonhard Schnepf, gestorben zwischen 1571 und 1573 /:siehe Haus Nr.9:/, Eva Rosina Gräfin von Jöstelberg, ver- mählt mit Achatz Graf von Herberstein, geboren am 29. Okto- ber 1623, gestorben am12. Feber 1667 zu Winklern /:siehe Haus Nr.75:/, Anna Pirkerin, geborene Pettauerin, gestorben am 12. Jänner 1676, Paltauf und seine Frau Anna Margaretha Pirkerin, gestorben 1676 respektive am 30. März 1671 /:siehe Haus Nr.57:/ und Bernhardina Ernestine, Frau des „berühm- ten“ Hauptmannes Carl von Moitelle, gestorben 1774. Bene- dikt sah in den vierziger Jahren noch Grabsteine, die jetzt nicht mehr vorhanden sind, und zwar: Purghart Grandtner /:siehe Haus Nr.71:/, bambergischer Kastner, gestorben 1531, Johann Praitnecker, Pfarrer in St.Johann, gestorben am 21. März 1550, Veit Pierbaum, kaiserlicher, auch der löblichen Landschaft allda in die 45 Jahre gewester Steuer- und Obereinnehmer von Preitenegg, wie auch der Herrschaften Lavamünd, Rabenstein, Loschental, Payrhofen und der Kaisersteinischen Gült Admi- nistrator, so den 10. Juli 1608 zu Gott selig entschlafen, seines Alters 74 Jahr /:eine Angabe, die nicht richtig sein kann, da Pierbaum in Bayerhofen bis 1676 Administrator war:/, Maria Magdalena Rosenfelderin, Mutter des Johann Bapt. 62, Jahre alt, gestorben am 29. Mai 1705, Josef Anton Erler, 68 Jahre alt,

594 Kammerrat, gestorben am 28. Oktober 1793, Anna Maria Erlerin, geborene Holzmannin, dessen Frau, gestorben am 15. November 1768, Anton Sigmund Wichterl, 15 Jahre alt, Enkel des Erler, gestorben am 17. April 1760, Johann Augustin Gasmayr, 39 Jahre alt, der erste Pfleger und Landrichter nach der Erwer- bung durch das Bankalärar, gestorben am 19. Feber 1760 und Anna Maria Blinkerin, geborene Khirchschlagerin, gestorben am 19. Dezember 1781.

Dr. Wittmann erwähnt, dass 1864 eine Restaurierung der Kir- che zu St. Marx stattgefunden hat. Eine solche wird uns auch für das Jahr 1931 angegeben, wobei bei dieser Gelegenheit eine keltisch-römische Grabinschrift freigelegt wurde. Nachzutragen, weil von Dr. Wittmann nicht erwähnt, wäre noch Folgendes: Aus dem Jahre 1474 stammt das Fresko „Jüngstes Gericht“ an der westseitigen Außenmauer. Aus 1611 stammt die heute noch vorhandene Prunkmonstranz, wie überhaupt die Zeit der Gegenreformation auch eine Reihe von baulichen Veränderungen mit sich brachte. So wurde 1639 von Stadtbaumeister Caspar Allgee der Turm der Kirche erhöht, der allerdings bei einer Brandkatastrophe im Jahre 1661 stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, bald aber wieder hergerichtet ward. 1667 baut J.B. de Rall den Kunigundenaltar und 1669 wurde die Marienkapelle erbaut. Aus dem Jahre 1776 stammt der barocke Hochaltar mit dem Hauptaltarbild aus den Händen des Kremser Schmidt. Als am Beginn des 19. Jahrhunderts die Minoritenkirche profanisiert wurde, wurden eine Reihe von Statuen in die Mar- kuskirche übertragen, so die Gründerfiguren der Stadt Kaiser Heinrich der Heilige und seine Gattin Kunigunde. Auch der Valentinsaltar bzw. dessen Reliquien die Bischof Valentin von Bamberg nach dem Großbrande von 1661 stiftete wurden in die Pfarrkirche verbracht. Der genannte Altar bzw. der dazu- gehörige Reliquienschrein mit dem Oberarmknochen des hl. Valentin, dessen Kunstschmiedearbeiten von Georg Reischl stammen, wurde laut Urkunde im Jahre 1663 vom Bamberger Bischof Philipp Valentin „zum besonderen Troste seiner Un- tertanen“ nach Wolfsberg gesandt und dem Minoritenkloster zum Geschenk gemacht. Im Jahre 1878 wurde die Lourdesgrotte geschaffen, und die bunten Glasfenster stammen aus 1894. Schließlich bekam die Hauptkirche der Stadt, die Markuskirche, im Jahre 1898 eine neue Orgel.

Soweit die Ergänzungen für die Zeit, die noch in das Werk Dr. Wittmanns hineinfallen würden, hat er dieses doch im Jahre 1912 abgeschlossen.

595

Anschließend nun stichwortartig das Geschehen um die Kirche im Anschluss an diese Zeit:

Wie wohl in fast allen Kirchen der Donaumonarchie wurden auch in Wolfsbergs Pfarrkirche die Glocken aus dem Turme geholt. 5 Tonnen wogen diese, als sie 1917 abtransportiertwurden, doch bald nach dem Kriege wurden neue aufgezogen, darunter die „Markusheldenglocke“. Doch der Zweite Weltkrieg nahte bald, und die „Markushel- denglocke“ wurde 1942 vom Turme geholt. Man kann es wohl mit Fug und Recht ein Wunder nennen, dass diese Glocke im Jahre 1945 unversehrt in Hamburg aufgefunden und 1949 wieder an ihren angestammten Platz gebracht werden konnte. Kirchen brauchen wie auch andere Großbauten etwa jedes halbe Jahrhundert eine umfassende Restaurierung. Die Mar- kuskirche der Stadt Wolfsberg wurde in den Jahren von 1989 bis 1993 einer solchen unterzogen, sozusagen von „Kopf bis Fuß“. 1989 wurde das Turmkreuz samt Zwiebel erneuert, 1990 bekam der Turm einem Kupferhelm, und der übrige Teil des Turmes wurde ausgebessert und gefärbelt, 1991 bekam die Kirche eine neue Dachhaut, und 1992 und 1993 wurde die gesamte Fassade und der Innenraum restauriert und ab dem 22. September dieses Jahres erstrahlte dieses Bauwerk des nachts unter den Scheinwerfen von 1000 Watt.

Die spätgotische Annakapelle neben der Stadtpfarrkirche (er- baut im 14. Jahrhundert, 1497 erstmals urkundlich erwähnt) war das Gotteshaus der Bäcker, deren Zeichen-Kipfel und Bre- ze-man daselbst auf einem Steine gewahrt. Die Annakapelle wird in einer Urkunde von vor Mittwoch vor Johannistag Got- tes Täufer 1497, in der Bürger Leonhard Rorer und Grete, sei- ne Hausfrau, zwei Keuschen zu Rohrbach für eine Messenstiftung widmen, die „neue“ Capelle beim St. Marxengotteshaus der Bruderschaft unserer lieben Frauen, der pecken und Peckenknecht genannt. (der Flügelaltar stammt aus dem 16. Jahrhundert) Die irdischen Überreste des am 14. Juni 1670 verstorbenen Bürgersohnes und Viertelmeisters Veit Pohsenhalter oder Poßenfalter sind hier begraben.

Zu erwähnen ist hier noch: bis zur Auflassung des Friedhofes rund um die Hauptkirche der Stadt im 18. Jahrhundert war der Zugang zu diesem von der heutigen Johann Offner Straße nur durch ein Tor möglich, das zwischen eben dieser Kirche und dem südlich davon gelegenen Hause bestand. Die Annakapelle diente aber fortan als Totenkapelle, und zwar bis zum Jahre 1960. In diesem Jahre wurde die bei den Fried- höfen in Priel gelegene neue Leichen- und Aufbahrungshalle fertiggestellt und ihrer Bestimmung übergeben.

596

V B

In Betreff der Minoritenkirche, der Kapuzinerkirche, dann der Kapelle am Friedhof und beim hl. Kreuz wurde in den vorde- ren Abschnitten bereits dasjenige, was von ihnen erwähnens- wert ist, angeführt. In der Minoritenkirche befand sich auch der Kopf ihres Stifters Heinrich von Schmiedefeld, der, sowie die Särge der Mönche am 16. April 1817 auf den Friedhof am Priel übertragen wurde. Begraben waren in dieser Kirche auch die im Jahre 1418 gestorbene Anna von Eberstein, Gemahlin Günthers von Herberstein /siehe beim Denkmal des Göß zu Rabenstein in der Pfarrkirche:/ und die Leichen der in der Zeit von circa 1200 bis 1638 verstorbenen Ungnade. Auch andere angesehene Personen aus der Stadt und deren Umgebung fan- den daselbst ihre Ruhestätte.

Über die weitere Geschichte dieses Gotteshauses siehe bei Haus Nr.10.

V C

Auf dem Friedhofe zu Priel wurden auch Grabsteine vom frü- heren Friedhof übertragen, ob mit oder ohne die zugehörigen Leichenteile, ist nicht bekannt. So stammen aus der Zeit vor der Errichtung dieses Friedhofes einige noch jetzt vorhandene, an der Kapelle eingemauerte Steine: 16. Jänner 1590 Andrä Tulmeiner, Ratsbürger, und Elisabeth, seine Hausfrau, 29. Sep- tember 1601 Eva della Grottin, und circa 1616 Johannes Frieß, bambergischer Rat, Sekretär der bambergischen Herrschaften in Kärnten.

V D

Die Blutspitalskirche stand auf dem Platze vor dem jetzigen Rathaus, anlässlich dessen Erbauung sie niedergerissen wurde. Auf der Lavantseite war noch Platz für einen Fußweg, auf der anderen Seite befand sich das ehemalige Sautor, beziehungs- Zur Erinnerung an die Ver- weise das Bürgerspital zum hl. Blut, welches mit der Kirche treibung der Juden aus der Stadt, die infolge dieses Fre- eigentlich nur ein einzelnes Gebäude bildete. vels durchgeführt worden sein Die Gründung dieser Kirche hängt mit der Sage vom hl. Blut soll, wird noch alltäglich zusammen, bzw. mit der im Jahre 1338 angeblich vorgekom- abends um neun Uhr mit einer menen Entweihung von Hostien durch Juden. Glocke geläutet. Ein Teil der Bilder etc. aus dieser Kirche wurde in die Dreifal- tigkeitskirche übertragen, zwei hervorragende Gemälde zieren heute den Beratungssaal des Rathauses: Das eine derselben ist eine Votivtafel für den am 9. Dezember 1589 gestorbenen Rats

597 senior Sebald Dreilinger. Neben ihm seine beiden Söhne Vik- tor und Balthasar, auf der anderen Seite seine zwei Frauen mit den Töchtern: Eva Hofferin mit Esther und Susanne, Elisabeth Lamplin mit Judith und Sofie Dörfflin mit Judith und Susanne. Das Wappen Dreilingers ist ein schräg rechts geteilter Schild, unten drei Sterne in Schwarz, oben in Silber ein aus der Tei- lungslinie herauswachsendes Einhorn, das der Hoffer im ge- teilten oben weißen unten schwarzen Schilde ein durch zwei aneinander gestellte Ochsenjoche gebildeter Achter in gewech- selten Farben des Schildes, das der Lampl in Rot ein silbernes Lamm und das der Dörffl in von Gold und Blau gespaltenem Schilde ein grimmender Greif in gewechselten Farben. Das zweite Bild im Rathause ist ein Florianibild, das nach Hahn mit der Jahreszahl 1607 bezeichnet ist. Ich lese sehr deutlich 1602. Dargestellt ist ein Brand der hl. Blutkirche, den der darüber schwebende hl. Florian zu löschen sucht. Dabei hat Nach Ansicht des Prof. Hahn der Künstler eine hochinteressante Ansicht der ganzen damali- dürfte dieses Bild von demsel- ben Maler stammen, der die gen Stadt Wolfsberg gemalt, die offenbar vollkommen getreu zwei biblischen Bilder in der gezeichnet ist. Wenn man die Ansicht bezüglich der Zeichnung Kirche zu Preitenegg gemalt der einzelnen Häuser z.B. am Platze mit dem jetzigen Ausse- hat. hen dieser Gebäude vergleicht, so sieht man sofort, dass alles vollkommen naturgetreu dargestellt ist.

1888 musste diese Kirche dem Neubau des heutigen Rathauses weichen, das ja 1889 fertiggestellt wurde. Beim Abriss der nördlich des Rathauses bestehenden kleinen Gebäude (vorwie- gend Garagen und Lagerräume) wurden einige Überreste der Blutspitalskirche gefunden, die heute an der Nordwestecke des Rathauses ausgestellt sind.

V E

Die Dreifaltigkeitskirche stammt nach Hahn wahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Dieser Zeit gehören wenigstens ein paar in derselben eingemauerte Fragmente von Grabsteinen ohne Schrift an. Nach Tangl befand sich aber an dieser Stelle schon früher eine Kirche. Im Jahre 1440 (oder vielleicht richtiger 1445 oder 1446) weihte nämlich der Patri- arch Lorenz von Aquileia als Administrator des Lavanter Bis- tums zu Ehren des hl. Märtyrers Georg eine Kirche beim Auentore in Wolfsberg, auf welchem Platze heute die Dreifal- tigkeitskirche steht. Zu welcher Zeit die alte Georgskirche den jetzigen Namen erhielt, ist mir nicht bekannt. Vielleicht hängt dies damit zusammen, dass die im Jahre 16oo zerstörte protes- tantische Kirche der hl. Dreifaltigkeit geweiht war. Eine andere Georgskirche, richtiger Kapelle, stand im 16. Jahrhundert süd- westlich vom Schlosse im Garten.

598

Heute ist dieses Gotteshaus im Besitze der Stadtgemeinde Wolfsberg, die es in den 80iger Jahren des 20. Jahrhunderts auch renovieren ließ. In dieser Kirche feiern andere christliche Bekenntnisse ihre Gottesdienste, wie z. B. die Altkatholische Kirche, die dort viele Totenmessen für verstorbene Konfessi- onslose liest.

V F

Die Lage der bestandenen protestantischen Kirche in Bayerho- fen, welche ebenfalls den Namen zur hl. Dreifaltigkeit führte, sind genaue Angaben leider nicht vorhanden. In einer Rech- nung des Meisters Hans Leeb aus St. Andrä vom 19. Oktober 1577 sind Zahlen über Mauern vorhanden, die derselbe bei der Kirche gebaut hat. Darnach bestanden:

1. eine Mauer oberhalb der Kirche 16 Klafter 3 Schuh 2. die Mauer von der Kirche gegen das Türlein zum Schloss vorne gegen den Bach 8 Klafter 3 die Mauer vorn am Bach am Eck bis hinan an die alte Schlossmauer 8 Klafter und 4 die Mauer „so ein Gschiedkeller an das Schloß anstoßend auf das kleine Mäuerl, so zuhilf der alten Schloßmauer 4 Klafter 3 Schuh.“

Mit diesen Daten lässt sich aber leider die Lage der Kirche auch nicht sicher feststellen, weil das Schloss seither in den östlichen Teilen umgebaut wurde und weil wir auch nicht wis- sen, wo die hier genannte Schlossmauer stand.

Im Inventar nach Siebenbürger steht in dieser Hinsicht: eine Behausung samt der „anrainenden“ Kirche. Darnach dürfte letztere an das heutige Tafernhaus angebaut gewesen sein. Da weiters über die Angaben über diese Mauern angenommen werden dürfte, dass die Kirche innerhalb der alten Umfas- sungsmauern, bzw. des Schlossgrabens stand, so könnte ver- mutet werden, dass sie südlich an das später erbaute Tafernhaus „anrainend“ war. An dieser Stelle sieht man nun tatsächlich noch heute die Grundmauern eines viereckigen Gebäudes, welches kleiner war als das Tafernhaus, offenbar dasselbe Gebäude, welches auf der Ansicht Wolfsbergs im Rathaus vom Jahre 1602 als kleines Häuschen neben der grö0eren Taferne gezeichnet ist. Es besteht nun die Vermu- tung, dass dieses Häuschen aus den Resten der Mauer der zer- störten Kirche errichtet worden sein dürfte.

599 Der Umstand darf dabei wohl nicht Wunder nehmen, dass die Kirche, wenn dies richtig ist, einen kleineren Raum einge- nommen haben müsste, als das Wohnhaus des Prädikanten, denn dieselbe wurde ursprünglich von Mathias Freidl sicher nicht als öffentliches Gebäude , sondern als Bethaus für seine Familie und ihre Befreundeten errichtet und wurde erst später, als die übrigen Kirchen in der Stadt gegen die ursprüngliche Hoffnung, dem alten Glauben treu blieben, für die ganze Ge- meinde als Gotteshaus verwendet. Die räumliche Beschrän- kung in demselben kommt übrigens auch dadurch zum Aus- druck, dass wir erfahren, es seien die Predigten in dem Fried- hofe bei der Kirche, somit im Freien, abgehalten worden. Die Beerdigungen in diesem Friedhofe werden mit der Zerstörung der Kirche im Oktober 1600 wohl auch aufgehört haben, und es erscheint daher auch zum mindesten zweifelhaft, ob die Wünsche Barbara Freidls, in ihrer zerstörten Kirche beigesetzt zu werden, willfahrt worden ist.

600

NAMENSREGISTER

Die arabischen Ziffern entsprechen den jeweiligen Seitennummern

A

Bardel Friedrich 97, Friedrich Dr.158, Gabriella Dr. Achatz Andrä 47, Andreas 48, 190, 263 Maria 48, 190, verehl. Guzely 158, Hermine 97, Gerhard 97, Anton 189, Johann 532, Dieter 98, Sabine 98, Marlene 98, Adam Georg 8 ,Anna, 8, Baumgartner Franz (auch Paumgartner) 12, 115, 117, Adelsmay(e)r Wolfgang 251, 529, 344, 410, 455, 479, 498, 529, Anton 280, 408, Adlassnig Albin 63, Ludovica 63, Alfred 63, 410, 455, Johann 377, 381, Axel 397, Marie Adler Ignaz 313, 410, Theresia geb.Schönitzer 410, Engelbert Aichelburg Hubert 52, 482, Georg Anton 498, Wilhelm 592, Aichholzer Johann, 288, Bavarus Chonradus 571, (siehe weiter unter Payr und Aigner Erwin 43, 271, Maria, 209, Josef 271, Peter, 271, Payrhofer) Alber Leopold 56, Beckh (auch Bökh) Johann Philipp 63, Albert Magdalena 419, Beck-Wittmannstätten 19, 26, 75, 405, 567, 594, 596, Allgu (auch Allgee) Kaspar 76, 94, 112, 123, 406, 596, Behs Mathias 109, Maria 94, 123, Elisabeth verh. Sandtner 94, Beinschab Anton 307, Allmann Genoveva 441, Simon 441, Benedikt Karl 105, Johann 370, 371, Altersperger Johannes 286, 395, Johann 319, Josef 430, Berger Michael 113, Peter 313, Elisabeth 313, Sebastian 444, Urban 439, 440, 444, 449, Michael 444, 401, Magdalena 444, Ursula 444, Balthasar 444, Berkonig Bartlmä 403, Ursula 403, 449, Margaretha 444, Bernhard Anna 196, Ambrosch Thomas 255, Bernsteiner Balthasar 233, Genovefa 233, Franz 442, Ambrositsch Rolf Dr. 491, Elsbeth Dr. 562, Cäcilia 477, 478, Amon K(C)laus 257, 574, 575, 576, Barbara 574, 575, Bibra Ursula von 592, Valentin 592, Anna 592, 593, 576, Katharina 575, Balbina 576, Heinrich 593, Andracher Franz 341, Othmar 341, Erhard 341, Ruperta Bierbaum (auch Pierpaum) Anton 180, verehl Pache 341, Binder Anton 73, Katharina verehl. Waschnig 73, Erna Appe Josefa 80, 180, 373, 443, Robert 80, 180, 443, 445, 438, Josef 438, Regina 443, Claudia 445, Bischof Simon 299, Agnes 464, Arlstorfer Christian 243, Veronika 243, Blaha Maria 351, Ludwig 351, Leopoldine 351, Arneitz Erika 86, Blattnig Christian 437, Auer Franz 30, 146, 372, 451, 453, 473, Thomas 48, 190 Blinker Anna Maria 596, Anton 272, 273, 399, 404, Gregor 263, Sophie Blumauer Johann 221, 487, verw. Ro senfelder 263, Augustin 272, 273, Bökh Johann Philipp 63, Sybilla 63, Andreas 281,404, 529, Aloisia 334, Josef 334, Bodner Barbara 305, 392, 408, Theresia 392, Maria 404, Maria Bonaschefsky Friedrich 65, 334, Katharina 65, verehl. Cleinszich 409, Helene 399, August Bortoluzzi Hannelore 200, 488, 529, Brandenburg Albrecht Achilles von 593, Aufreiter Maria geb Suppan 110, 236, Leopold 110, 173, Brattusiewicz, Dr. Walter 5, 234, 236, 561, Elisabeth 173, Maria verehl. Braumülle(r) Sebastian 449, Schreiner 236, Maria geb. Roßbacher 481, Braun Koloman 142, Ignaz 142, Brenner Paul 252, B Breslmaier Josef 47, 86, 189, Karl 86, Julie 86, Wilhelm 86, Bacher Maria Mag170, 172 Herbert Mag. 172, Brueder Hartmann 119, 120, Bä(a)rtl (auch Pärtl und Pertl) Hans 72, 79, 326, 378, Brunnegger Johann 225, Thomas 293, 421, 444, Eva verehl. Furtner 326, Martha, 326, Brunner Franz 206, 319, 444, Gertraud 326, Maria 393, Rudolf 393, Buch Mathes 272, Simon 398, Buchbauer Selma 29, Bader (auch Pa(a)der) Franz Georg 63, Franz 63, 286, Buchhaas Samuel 142, Therese 142, Franz 142, Maria Franz Anton 63, Franz Ludwig 63, 286, Josefa geb. Spreitzer 142, Brunhilde verehl. Sulzba 63, Johann 63, Ursula 63, Johann Franz 63, cher 142, Juliane 163, Anton 326, Buchholzer Elisabeth 13, Ballantitsch Karoline 399, Buchmaier Ignaz 46, Theresia 194, Baldt Manfred Dr.324, Buchmayer Josef 21, Therese (geb. Brisi, verw. Fritz) Bamberger Bischöfe: Berchtold 24, Leopold 24, Firmi 21, Ignaz 384, Karl 392, an 24, Heinrich I von Schmiedefeld 30, 598, Buchmayr C(K)arl 321, 322, Philipp Valentin 30, 596, Georg III. 194, 210, Bühl Friedrich 346, Franziska 346, Fanny 346, 213, 232, 239, Albrecht 531, Franz Graf von Buhrandt Hermann DI 248, Holzfeld 540, Neydthart 563, Bumba Anna verehl. Miller 486,

601 Burger Dr. 33, Josef 143, Antonia 143, Mathes 304, Donnersmarck/ Hugo Graf Henckel von (auch Lazy, Theresia 304, Nikolaus 350. Regina 350, Jo Arthur, Alphons)4, 5, 6, 7, 9, 15, 498, 508, hann 350, Dorn Ursula 56, Mathes 187, 459, B(P)urgstaller Franz 42, 189, Jakob 348, Anton 376, Dornig Agnes 8, Georg 382, 383, Anna 382, Maria Buxbaum Johann (eigentlich Schwarzlmüller) 174, Ama 383, Friedrich 383, lia 174, Doser Susanne 230, Dotschekal Josef 170, 409, Maria 170, Josefine 409, Waltraud 338, Margarethe 409, C Drasch (siehe auch bei Trasch und Trosch) Kunigunde geb. Schadenweniger 386, Paul 512,

Drechsler Gerlinde 375, Camerlander Franz 24, 35, 408, Dreilinger Sebald 19, 599, Viktor 599, Balthasar 599, Cancola Theresia geb. Leopold 289, Eva 599, Esther 599, Susanna 599, Elisabeth Capeller Josef 503, 504, 599, Sofie 599, Judith 599, Catholnig Paul D(T)rembl Jakob 415, Johanna 415, Anna Clara 415, Cavalier Anna 312, 351, Susanne 560, Ceray Agnes 482, Josef 482, Adolf 483, Lydia 483 Duller Valentin 178, Maria, 178, Cerino Pasqual 100, 193, Johann 100, Maria 100, Anna Dumraller Peter 29, Ingrid 29, 100, Paul 100,

Cheinacher (Kainacher) Heinrich von 572, Clamer Veit 190, 191, 204, Cleinscich Johann 313, 488, E Clomb Ulrich 222, 227, Concini Graf von 566, Eberhard Josef 258, Magdalena verehl. Schegula 258, Costmann Michael 548, Mert 547, Crähsnig (Krähsnig) Hans 58, 181, Eberstein Anne, von 590, 598, Cramer (auch Kramer) Martin 38 126, 127, Wilhelm 91, Eberstorfer Georg 17, Apollonia 17, 563, Jörg 19, And Barbara, 91,126, 328, Mörth 126, 127, 328, reas 501, 563, Margarethe geb. Freydl 501, 563, Mathes 126, Franz 127, Magdalena 127, Johann Georg 501, 127, Cäcilia 127, Josef 384, Eberwein Katharina verehl. Waschnig 73, Josef 73, Cremer Caspar 558, Maria 74, Czerny Maria geb. Koinig 188, Maria 188, Max 188, Ebi (auch Ebbe, und Ebe) Ignaz 58, Franz 186, 275, 489, 489, Viktor 188, Anna 188, Johann 188, Josef Anna 186, Karl 186, 276, 489, Hermann 186, 188, Martin 188, Jakob 199, 276, 489, Ludwig 186, 276, 489, Maria verehl. Weber 186, 276, Theresia geb. Nest 276, 489, Ebner Christian 374, 375, D Eckrieder Margarethe 402, Julius 402, Edler Mathias 306, Egerer Niklas 26, 566, 567, Sidonia 567, Dangl (später Tangl) Josef 57, 68, Andreas 68, Barbara Egger Egyd(ius) 65, 334, Johann (Hans) Georg 67, 68, 68, Michael 68, Therese 68, Elisabeth 68, Franz Catharina 67, Maria Regina 67, 179 Franz 143, 68 ,Johann 68, 69, Mathes 179, Elisabeth geb. Miller 179, Daniel Johann 165, Therese 165, Friedrich 216, Hans 216, Agnes 216, Paul 360, Decrignis Marianne( auch Anne) 89, Anton 89, Barbara 436, 459, 465, Egglof Anna Catharina 472, Demelt-Ehrlich Margaretha geb. Weixler 458, Ehringer Michael 191, D(T)emscher Bartlmä 102, 449, Ehrlich Franz 268, Derle (Delle) Johann 535, Eibensteiner Georg 241, Dernbach von 43, Eibiswald, Herren von 210, 349, Deschmann (Teschmann) Josef 373, 465, 466, 467, 468, Einberger Genovefa 33, 113, 561, Eisenschmied Adam Conrad 198, 339, 379,Conrad Detl (auch Tetl) Franz Anton 267, 268, Silvester 268, Anton 439, 419, Franz 423, Elbstein Jakob 154, Detrohsin Josef 372, 373, 465, Anna 561, Elias Christof 306, 339, 380, Maria 306, Barbara geb. Deutschbein Liselotte 428, Grillitsch 306, Christian 380, Dexl Thomas 11, Ellersdorfer Alois 39, Ignaz 181, Jakob 423, Diechtl (auch Deichtl) Johann Georg 323, 325, Emmerling Adolfine geb. Kalsberger 28, Dobernig Sebastian11, Maria 11, Nikolaus 26, Eneser Anton 386, Dörrer Georg 142, Engl Elias 436, Urban 436, Dohr (Thor) Herbert 83, Margarethe verw. Weber 83, Ergarten Alois, Ritter von 401, 402, Eva verehl. Henckel-Donnersmarck 83, Barbara Erhard Hans Jörg 19 Henckel Donnersmarck 83, Franz 105, 335, Erlacher Ambros 172, Johann 217, Jakob 467, Theresia 467, Josef Erler (fälschlich Enler) Bartolomäus 24, Johann Anton 484, 24, Mathias 50, Anna 50, Tristam 500, Martin Dohr-Knecht Franz 254, Alfred 254, 501, 565, Margarethe 501, Josef Anton 596, Domaingo Irmtraud geb. Aigner 43, Anna Maria 596, Domnig Jakob 265, 266, Ertl Peter 548, Donner Sebastian 548, Maria 548, Georg 548, Erwart Mathias 310, Exinger Michael 386,

602 109, 213, 594, Franz Johann 109, Ursula geb. F Schonauer 137, Margarethe 594, Franz Friedrich 594, Johannes 598, Friesacher Paul 74, 305, Eva 115, 405, 522, 526, Caspar Fasching Mathias 181, 186, Theresia 181, 115, 133, 405, 406, 407, 413, 512, 515, 518, Fassler (auch Rässler) Reynhard 180, 519, 526, Christof Max 194, 405, 406, 512, Fehler Mathes 33, 356, 358, 427, 428, 552, 553, 513, 514, Christof 405, 522, 525, 526, Maria Feichter Nikolaus 199, 405, Feigl Alois 170, Maria 170, Fritz Martin 33, Maria 33, Maria Juliane 33, Johann 109, Feist Josef 184, 110, 235, Karl 109, 110, Eustachius 174, Ros Fekete Esther geb. Jecl 373, witha 174, Michael 261, Magdalena 261, Anton Felberger Andreas 437, Anna 437, 397, 398, Elisabeth 398, Norbert 484, 485, Feldbaumer Kurt 197, Hedwig 197, Fröhlich Paul 453, Felfer David 120, Maria Regina, 120, Mathes 459, Frühauf Andreas Franz 154, Fellner (Veldner)Rupert 247, 248, Franziska 248, Paul Frühberger Georg 184, 392, Franz 392, 294, Maria verw. Schallar 294, Johann 377, Fuchs von Regheim Christine 593, Anna 377, Annemarie 377, Mathes 484, Fürnteg-Kholler Maria 104, Fichtl Sophie 148, Leonhard 148, Anna 148, Anna Maria Fürstbauer Maria 82, 148, Furtner Sebald 38, 394, Mathes 41, 319, 323, 325, 326, Fickh Johann Adam Adolf 160, 412, Maria 41, 326, Hans 50, 326, Elias 68, Fierntanz Joachimb 62, 367, 560, Andreas 326, 421, Kunigunde 326, Fi(g)ala (Figerla, Viola) Josef 175, Therese 176 Anna Gertraud 326, Maria 148,, Anna 239, Johannes 243, Maria Fust Ursula geb Tauses 319, 243, Fux Simon 445, 447, Filius Anna 260, 267, Hans 260, Fuxreiter K(C)arl 321, Maria Anna 321, Fischer Leopold 13, 95 202, 206, Max 24, Michael 95,

189, 202, 376, 467, Crescentia 118, 327, Maria 118, 376, Balthasar 145, Hermann 149, Gertrude 149, Rosalia 95, 202, Anton 327, G Josefa verehl. Burgstaller, Karl 442, 443, 444, 445, 477 Gaber Siegfried 23, 37, Flaggl Johann 39, Paul 39, Gabriel Simon 301, Paul 301, Fleischmann Josefine 12, Erna 12, Günther Dr. 324, Gäll Peter 201, Katharina 201, Flery (Fleury)Franz 163, 408, Gälle Graf von 470, Florian Johannes 21, Maria 21, Anna, 21, Josef 398, Gängl-Ehrenwert Margarethe 207, Fodboj Justine 276, Gänster (auch Ganster) Maria Veronika 115, Ma(r)x Fordenek, Direktor 47, (Markus)115, 153, 154, 156, 157, 543, Simon Förtsch Johann Georg 88, 107, 235, 153, 157, Elisabeth 153, Marx Anton 153, 157, Forstner Johann Adam 304, 360, 361, 366, 412, 561, 543, Magdalena geb. Gimpl 156, Katharina Karl 361, Leonhard 410, Regina verehl. Jarz 543, 557, 411, Mathias Franz 509, 510, Gäser Anton 484, Maria 484, Frähs (auch Fräß und Fraehs) Anton, 91, 163, 534, 535, Gahser Anton 104, Alois 235, Maria Magdalena 163, Georg Anton 163, Gahsmaier Mathias 62, Josefine geb. Wegrich 146, 154, Antonius 408, Magdalena 408, Johann Anton 155, 535, Gasmayr Johann Augustin 596, Franggo (auch Fräntscho und Frankho) Gregor 84, 85, Gaich Anton 33, 321, 394, Sabine 33, Ursula 33, 288, Georg 84, Oswald 84, Gail (vielleicht Grill) Magdalena 250, Fraunstorfer Andreas 208, 454, 455, Hans 382, Elise Gailer Josef 182, Rosina 182, 382, Georg Andreas 382, Maria 425, Christian Gainsperger Maria 334, Sebastian 568, 430, Ambros 454, Gaisch Genoveva 482, Josef 482, Frauwallner Franz 64, Berta 64, Wilhelm 64, Anna 64, Gaismüller Josef 186, Augustin 434, 440, 442, 469, 470, Freiberg Gottfrieda 194, Gaisrukh Clara Maximiliana 584, Freitag Annemarie 399, Gallenstein Johann Ritter von 571, Fresacher Dr. Herbert, Betti 28, Heimo Mag. 307, 418, Gandolf Maria 248, Eduard 248, Gerhard 418, Gerhild 418, Margarethe 418, Ga(ä)ntschnig Josef 30, 31, 217, 449, 450, 545, Johann Freudelsperger Wolfgang Dr. 399, 31, 257, Josef, 31, 65, Maria, 31, 307, Georg Freyberg Helfried, von 580, 581, 115, 306, 469, Karl 115, 116, 257, 450, 545, Freydl (auch Freidl, Fraydl) Martin 145, 146, 500, 506, Franz 116, Hans Christian 263, Helene 263, Andreas 145, 500, 501, Bartlmä 145, 500, 501, Hans Georg 280, Marianne 450, 545, Brigitte 506, 519, 522, 525, 563, 576, 592, Mathias 146, 450, 545, Christine verwitw. Läffl 469, 500, 501, 506, 525, 569, 576, 577, 592, Christof Katharina 469, Magdalena 469, Christian 470, 146, 500, 501, 506, 519, 525, 563, Barbara 146, Ganser Peter 439, 440, 501, 506, 569, 576, 601, Hans 500, 525, 526, Gasser Alex 264, Maria 264, Willimar 264, Georg 525, 592, Gastträger Apollonia 181, Freyländer Peter 574, Christine 574, 575, Gattereder Ingeborg 588, Fridl Simon 302, 304, Gatto Josef 482, Regina verwitw. Friedl 482, Friedrich (Kaiser) 4, Mathes 208, 325, 419, 430, Gaug Franz (auch Gaukh) 11, Christian 175, Anna Maria Friehs (auch Frieß) Sebastian 106, 109, 137, 213, 436, 175, Gregor 247, 501, 594, Johann 109, 137, 145, 156, 157, 284, 594, Anna 109, Laurentius, 109, 594, Esther

603 Gaugler Mathes 183, Marx 183, Kunigunde Cäcilie ver Grill Leonhard 87, 88, 523, Michael 222, Martin (Mert) ehl.Kopf 183, 88, 222, 250, Anna 88, 222, Geiger (Gorger?) Susanne 561, Grillitsch Maria 81, 113, Franz 81, 304, 516, 543, 568, Geriner Georg 288, Stefan 135, Veit 306, 401, Mathes (Mathias) Gering Simon, 115, 117 133, 405, 406, 512, 513, 526, 306, 308, Barbara 306, 308, Veit Christof 308, Regina (auch Rosina) 115 133, 558, Bernhard Maria Barbara geb. Offner 308, Alois 556, 133, Andreas 133, Ursula 133, Magdalena 133, Maria 556, Maria verehl. Stocker 556, Eva geb. Friesacher 133, 512, Grilz Gregor 160, 183, 199, Anna 160, Josef 281, Maria Gerenig (Herinek) Maria 230, 281, Gerstner Josef 196, Gri(ü)mb Blasius 475, Gichl Augustin 423, Grimbschitz Lorenz, 116, Gilger (Hilcher) Philipp 370, Grimmig Veit Balthasar Freiherr von 581, Gimpl Magdalena Größing (Gröhsing) Dr. Johann (Distriktsphysikus) 24, Gindl Maria geb. Ebi 186, Hermann 186, Klara 24, Christian 423, 457, Michael 423, Glantschnig Lina 128, Franz 192, Maria 261, 264, 287, Georg 457, Alfred 287, Georg 263, 334, 477, Johann 334, Grof Justine 395, 477, Elisabeth 334, Karoline geb. Lorber 287, Groß Maria 46, Pauline verehl. Termann 46, Josef 408, Gros(s) Adolf 313, Emma 313, Georg 392, Glaser Magdalena 8, Groschopfer Anton 110, Glawuschnig Eva Catharina 472, Großendorfer Augustin 444, Globotschnig Hans Anton 137, Adam Hans 365, Großschopf Georg (Johann) 156, 157, Josef 157, Marga Gluhak Franz 53, Josefa 53, 54, rethe 157, Gobann Mathes 267, Grotta Della 598, Göbl Mathes 140, 229, 277, 470, Christof 140, 565, Hans Grünhuber Caspar 349, , 137, 297, 501, 565, Eva 501, 565, Maria Grundner Gregor 247, Maria 501, 565, Mörth 501, 565, 566, Margareth geb. Grund(t)nig Andrä 221, 227, Waldmann 501, 565, Grundtner Gregor 198, Maria 233, Gönitzer Walter 116 128, Sigrid verehl. Kraßnig 116, Gschwandl Karl 252, 128, Praxedis 128, Laura geb. Feichter 199, Gstatter Mathias 473, Hans 473, Josefine 473, Friedrich Rosa verehl. Oberwalder 199, Maria 199, Anna 473, Maria verehl. Protiwinsky 473, Helmut 199, Anton 398, 409, Andreas 409, 473, Göritzer Georg 102, 472, 559, Maria 102, 472, 559, Guetland Johannes 331, 333, 341, Maria Magdalena Melchior 472, verehl. Knötzl 331, Ursula 331, Göß (Goehs) Georg, Ritter von Rabenstein 573, 590, Gütschow Annemarie geb. Lienhard 529, Gößbauer Magdalene 398, Gulterer Jakob 78, 79, Susanne 78, 79, Gößnitzer Ferdinand 286, Gunst (Kunst) Paul 70, Josef 223, 334, Franz 403, Götschl Hans Georg 62, 96, 179, Magdalena 62, 96, Aloisia 403, Götzfried Elisabeth 548, Guntschier Hans 33, 38, 126, 128, Götzhaber Anna 152, Guntschnig Georg 317, Gogl (auch Gaggl) Georg 81, Julie Maria 81, 293, Gunzer Johann 587, Golser Josef 45, 173, Elisabeth 173 Gutmannsbauer Georg 334, Maria 334, Goppet Johannes 79 Georg 79, Gutschi Ernst 166, Gosch Peter 11, Ruepp 208, Ursula 208, Lazarus 217, G(K)utschier (Goschier)Georg 81, 293, Maria 293, Michael 245, Guttenberg Heinrich von 593, Anna 593, Goutonig Robert 254, Grablowitz Otto I Mag 66., II. 66, III. Dr. DI, 66, Ger trude 66, Maria 66, Grädl Ulrich 227, Hans Ulrich 222, 227, Andreas 227, H Ursula 227, Gräßl Ruepp 416, Haas Veit 48, Karin 152, Gradischnig Wolf 484, Oswald 484, Haber Alois 71, Juliane verehl. Jäger 71, Graf Michael 6, 8, 9, 11, Georg 6, 8, 9, Bartlmä 9, The Haberl Josef 340, Eleonore 340, rese 9, Peter 109, Barbara 109, Mathias 124, Habsburg-Lothringen Maria Theresia „Kaiserin“ 496, Grandtner (Grundtner?) Purfirian 19, B(P)urckhart 19, 541, 595, Michael 19, Cordula 19, Elise 564, Hackh Christian 247, Graßler Therese 181, Thomas 290, Hackhofer Johann 18, 89, 92, 93, 251, 252, Louise 18, Gransdorfer Augustin 542, Paul 18, 92, 95, Ernst DI 18, Hilde 18, Klaus Grebenjak Karin 152, 18, Thomas 89, 92, 220, Anna 89, 92, Paul 92, G(K)reiner Georg 60, Johann Anton 374, Adam 374, 95, Paul jun. 92, 95, Anna verehl. Thun- Sibylla geb. Sauter 374, Sabina 374, Josef 374, Hohenstein 90, Susanna 293, Therese 374, Josefa 475, Härtl (auch Hartl) Simon 208, Greinz Georg 301, Hä(u)sl Philipp 222, 250, 251, Greitzer (Gönitzer) Thomas 376, 377, Sophie verehl. Häussler Peter Dr. 411, Moro 377, Häuptentaller (auch Heidenthaler) Eva Maria, verehl. Greuntz Ma(r)x 57, 245, Andreas 356, Khirchschlager 134, Maximilian 355, Barbara Greyer Katharina 492, Friederike 492, Gerlinde 492, Kunigunde 355, Regina 355, Grien Hans 8, Hafner Franz 86, Klara, 86, Johann 145, Griengl Josef 278,

604 Hagendorfer Franziska 387, Johann 387, Rudolf 387, Herberth Albin Freiherr von 40, 42, 47, 194, Paul 131, 388, 304, 305, 510, 521, 568, Maria Freiin von Spi Hahna Franz 79, Kunigunde 79, nette 131, 521, Haid Johann 180, Andreas 265, Herbst Veit 567, Haidenburg Wolfgang Haid von 6, 8, 10, 75, 213, 219, Herke Brigitte 289, 220, 547, 554, 555, 579, 580, Jakob 580, Eva Herzog Jakob 180, Maria 180, Magdalena 180, Lorenz geb. Freyin von Neuhaus wiederverehl. 233, Siegerstorff 213, 580, 581, 582, Wolf Adam Hess Wilhelm 135, 213, 581, 582, Anna Katharina 213, Wolf 580, Hiebler (Huebler) Mathias (Mathes) 401, Adam 580, Anna Elisabeth 580, Anna Cathari Hierlinger Josef 403, 404, na 580, 581, 582, Anna Magdalena 580, Hilleprant Elisabeth 437, Haidenthaler Maximilian 358, Regina 358, Hillinger Maria 443, 445, 478, Ha(e)imb Hans Jörg 20, Anna (verwitwete Zigulnig) 20, Himmelberg von /Anton 4, 593, Heinrich 4, 593, Hans Maria verw. Zigulnig 76, Johann 306, Adam 591, 593, Andreas 591, 593, 594, Margarethe 306, 568, Johanna Elisabeth 20, 591, 594, Hendrik 594, Hain (Hän) Maria 369, 370, Himmelsteiner Ludwig 19, Barbara 19, Haith Adam 432, Hinteregger David 19, Haller Kollmann 361, Hipfl Angela 158, Wilhelm 178, Agnes verehl. Baum Haltenperger (Hattenperger) Georg 369, Christine 369, gartner 178, Gerlinde verehl. Ahanda 178, Katharina 369, Andreas 369, Hirsch Ursula 477, Josef 477, Hammer (auch Hamer) Simon 20, 91, 423, 578, 591, Hitler Adolf 215, Bonaventura 91, Josef 591, Hochmuth Johann 392, Hanschitz Johann 7, Dr. Christa 7, Josef 165, Hocke Giselbert 542, Haratinger (Hartinger) Bernhard 439, 461, Elisabeth Höckhenhaimb 102, 461, Peter 461, Höffelein (Höfflyn) Martin 463, Catharina 463, Harb Anton Jakob 348, Franz 348, Antonis geb. Höf(f)ler Andreas 272, Maria 272, Salzmann 348, Högger (Höcker) Adam 465, Harrys-Fedinak Ursula 464, Hölbling DI Eva 32 Harschl (auch Herschl) Hans 75, 592, Margarethe verw. Höller Max 173, Jakob 95, Elisabeth 95, 202, Mathias Faschangs 75, Elisabeth von Staa 75, Rosine (Mathes) 202, Franz 334, 335, Josef 431, Maria 75, Christof 219, 221, 431, Hartl Antonia geb. Mühlbacher 385, Herbert 385, Hölzl Franz 11, Hartlauer Robert Franz 383, Hörlsberger Silvia 441, Hartmann Agathe 120, Wilhelm 508, Fritz Wilhelm Hofbauer Franz 141, 508, Hofer (auch Koffer) Valentin 13, Johannes 177, Johann Has(e)lroit(h)ner Helena geb. Reichmann 336, Franz 184, Anna 184, Luise 184, Therese geb. 342, 353, 427, Kunigunde 353, Johann 353, Pfundner 254, Hasenbichler Peter 38, 41, 42, Mathes 38, Wolf Hofman(n) Andreas 20, 217, Anna 217, Friedrich 355, 38, Anton 38, 58, 60, 181, 286, Hans 38, 41, Simon 439, 288, Magdalena,41, 42, Mathias 41, 42, 60, Hofstätter Anton 77, 79, Klara 42, Margarethe 60, Josef 73, Johann 73, Hohenwart zu Gerlachstein von Franz 6, 8, 547, Abel 6, 286, Johannes Heinrich 286, Anna 286, Maria 8, Erhart 6, 8, 75, 286, Bartlmä 319, Hollauf Anton 170, Theresia 170, Karl 170, Michael 170, Haslacher Hermann 399, Rosa 170, Hass Thomas 548, Holzer Georg 310, 311, Karl 481, Hatzenbichler Helga 29, Holzmann Johann Georg, 35 Hauck Mathes 143, Felix 143, Creszentia 143, Monica Holzschüchl Mathes Dax 547, 143, Hopfgartner Josef 39, Hauptmann Josef 220, 225, 387, Therese 225, 226, Ho(e)rinek Anna 230, Anton 226, Gottfried 226, Klara 226, Robert Horming Balthasar 181, 182 226, Bernd Wolfgang 282, Wilhelm von Hornekger Laslo 573, Zielfeder Mathes 342, 343, Johann 356, Hornof Antonia 122, Franz 227, 228, Friedrich 228, Hau(s)ßmann Mathes 187, Elisabeth 205, Valentin 343, Maria 228, Hubert 246, Paula 246, Karl 246, Haydt Jakob 241, Georg 241, Bartlmä 241, 251, Heinrich Sieglinde verehl. Presser 246, Theresia verehl. 241, Helene 241, Johann 241, Maria 241, Ploetz 264, 338, Hecher Anna geb.Wiharnik 316, 320, Dietmar 315, 316, Horvath Gisela Mag. 276, 318, 320, 322, Hilde 318, 324, Elke 318, Nicole Hribernig Raimund 451, 318, Huber Markus 22, Bruno 149, 150, Franz 317, Anna Hecherstorfer Wolf 104, Ignaz104, Maria 104, 317, Maria 317, Raimund 326, 327, Walter Heinemann Christian 250, Dkfm. 508, Karl 556, Martina 556, Heinzl Hans 510, Reinhard 510, Huberti Hans 196, Hell Anton 329, Hu(e)binger Josef 33, 65, 134, 529, Elisabeth 33, 34, Hengsperger Colman 283, 529, Josefa 34, 65, Henisch (auch Henitsch) Martin (Mörth) 91, 328, 329, Hubmann Sabina 99, 292, Andreas 99, 292, Hans 99, 403, 292, Balthasar, 292, Judith 292, Sophie 292, Herberstein Graf von 48, Georg Achatz 194, Carl Josef Johann Otto 292, Johann Franz 292, Johann 194, 470, Dorothea 590, Günther 590, 598, Lukas 292, Christine, 292, Maria Elise 292, Herbert Franz 40, Heinrich 41, Georg Otto 292, Georg 436, Hudl Bartlmä 547, Barbara 547,

605 Hudmayer Mathes 255, Jörger Helmhart zu Toller 550, Hueber Franz 85, 163, 503, 504, Maria 85, Klara 85, Jöbstlberg (Jöstelberg) Juliane Susanne Freyin von 581, Valtan 162, Eva Rosina Gräfin von 585, Huebmann Balthasar 317, 328, Judith 317, Georg 317, Joham Kunigunde 188, Thomas 188, Rosina 188, Johann 317, Ursula 317, 328, Gregor 328, Blasi Johamm Therese 122, 548, Johann (Abt von St. Paul) 56, Hugforst (Flughorst) Franz 376, John Josef 314, Josefine geb. Rosenzopf 314, Hummel Andreas 6, 12, Josef II., Kaiser 30, Huntinger Josef 163, Joven Florian 188, 377, Kunigunde verehl.Joham 188, Huth Alois 146, 147, Juri(y) Josef 17, 18, Johannes 178, Georg 184, 551, Hans Georg 545, I Juric von Lavandal 17, Simon 97, Josef 97, Juritsch Anderl 233, C(K)aspar 325, 419,

Ibounig Elisabeth verehl. Winterleitner 212, Inthal Richard 14, Hildegard verehel. Rieger, 14, Inzinger Josef 24, 40, 304, K Inzko Herta 327, Helmut 327, Ircher Michael 399, 462, Dorothea 462, Hermann 462, Kärcher Christian 270, Wilhelm 270, Erika verehl. Berg 462, Kager Luise 39, Karl 54, Aloisia 54, Irrg Josef 117, Kainbacher Claudia 74, Isoph Josef 355, Kainz (Clänz) Peter 440, 442, Gerald 450, Kaiser Gerda Mag. 66, Anna 489, Wilhelm 489, Kalischnig Franz 96, Regina 97 J Kaltschmied Therese 113, Valentin 140, 422, Josefa 422, Edeltraud 422, Karl 422,

K(C)amerlander Burghart von (Dechant) 30, Franz 419, Jabornig Baron von 334, Anna Maria 419, Jackwerth Balthasar 175, Caspar 175, Maria 175, Kamper Maria verehl. Widenschek 424, Jäger Alois 236, Albine 236, Helga 236, Ingrid verehl. Kandur Juliana 460, Koller 236, Ernst DI 236, Tobias 243, Paul 243, Kapeller Melanie 118, Johann 244, Anton Dr. 244, Elise 311, Kappus Franz 535, Jänkh(o) (Jankh) Blasi 265, 274, 275, 467, Anton 265, Kapun Johann 51,52, Rosalia geb. Sauerer, 51, 52, 343, 440, 467, Kunigunde 343, Karl Jakob 471, Maria verehl. Jeglitsch 471, Järitz Järitzbug von Johann Heinrich 162, 165, Kargruber Alois 326, Clement 156, Regina Ottilie 162, Karner Helmut 116, Thomas 270, Jagesch Bernhard 370, Barbara geb. Pucher 370, K(h)arrer Maria verehl. Fischer 149, Anton 322, Josef Jaglitsch Primus 268, 449, 532, Stefan 548, Jakl Jakob 70, 74, Kasal Maria 253, Jaksche Franz 424, 426, 433, 435, 466, Friederike 426, Kassarnig Josef 411, Stefanie geb. Pfundner 411, Maria Christa Friederike 426, Friederike Mag. verehl. von Röthel 411, Alfred 411, Ursula 462, Häfele 426, Eva Mag. verehl. Pröll, Christa Katschnig Anna, 245, 246, Mag. verehl. Reinecke 426, Katzianer Michael 208, 361, Mathes 361, Jakobitsch Edeltraud 23, 37, Heinz 23, 37, Kaul Thidor 77, 78, Maria 77, Anna 78, Jandl (auch Jändl)Christof 326, Agnes 326, Kautsky Wolfgang Dr. 324, JantschkyJosef 348, Kehraus Anna 485, Januschko Philipp 211, Elisabeth verehl. Unger 211, Kelch Euphemia verw. Cramer 91, Janz Peter 114, Richard 144, Maria 114, Keller Julia geb. Kuss 180, Jaritz Clement 552, Kenda Anton 408, Jauk Franz 212, Kenicher Josef 196, Jechart Philipp 248, Theresia 248, Khärner Peter 179, Jecl Valeska 373, Peter Dr. 373, Georg 373, Khätscher Mathes 301, Jehart August 248, Khakel Georg 81, Jeglitsch Josef 471, Ingrid verehl. Maier 471, Margit Kheffer Blasi 153, 471, Kheil Jakob 24, 467, Georg 60, Mathias 467, Maria 467, Jelen Albert 289, Khern Balthasar 115, Jenko (auch Janggo) Hans Georg 73, Georg 73, Maria Khilleprein Veit 284, 341, 353, 73, Elisabeth 73, Khindsperg Georg Ulrich von 405, 593, Jentscho (auch Jänkho) Hans Jörg 91, 92, Franz 91, 92, Khirchschlager Karl 11, Alexander 53, 57, 72, 115, 133, Jeri (auch Jerre) Johanna 85, Johann 85, 220, 210, 277, 283, 284, 405, 406, 407, 408, 512, Jochamb Mathes Michael 55, 179, 245, Georg 550, 513, 514, 515, 518, 519, 523, 526, Elisabeth 550, K(C)arlmann 58, 134, 138, 141, 163, 280, 334, Jöbstl Werner 184, Rosa 184, Judith 194 Wolf Andrä 497, Josef 76, 79, 134, 524, 528, Andreas 76, 194 Simon 441, 134, 284, 303, 472, 526, 528, Max 76, Bern Jölly Maria 33, 557, Georg 49, 191 205, 206, Franz 104, hard 284, 508, 509, 524, 527, Sebald 115, 133, 138, 206, 280, 334, Elisabeth geb. Hausmann 134, Maria 115, 497, Veronika 133, Franz 134, 205, 104, Karl 134, 138, 280, 553, 561, Geno Maria Johanna 134, Barbara 134, Benedikt 247, vefa geb. Warhat 138, 280, Therese geb. Warhait 280, Andrä 284, 355,

606 356, 358, Maria Veronika 405, 406, 407, 512, Bartlmä 233, Elise 233, Maria 233, Imster 233, 513, 518, 526, Anna 497, Eva Maria 233, Florian 233, Ursula 350, Khlocher Simon 550, Margarethe 350, Khobalt (siehe unter Kobalt) Koblischke Adolf 337, Maria 337, Alois 337, 338, Khoch Hans 390, Koblischke –Schweditsch Adele Dr. 337, 338, Khöck Friedrich 386, Koch Franz 9, Ursula 33, 323, Hans 33, 323, Johann 335, Khögl Georg 400, 401, 436, Agnes 400, 401, Elisabeth 375, Theresa 375, Christine 375, 436, Köck Josef 97, 321, 322, Paul 225, Khöpl (auch Köpl) Simon 169, 181, Maria 183, Köfl (Köffl) Johann 45, Franz 45, Maria 45, 46, 174, Khöttinger (auch Khettinger) Hans 35, Maria Elisa Georg 174, Regine 247, beth geb. Pfleger 35, 512, Maria Constantia 35, Kögl Johann 451, Sofie 452, Anna 452, Gertrude 452, Karl 163, 292, Elisabeth 163, Hans Karl 280, Hans Dr. 452, Sophie geb. Schrienz 460, 405, 406, 408, 513, 514, 515, 519, 520, 523, Kögler Alois 335, 526, 542, Anna Cäcilia verehl. Pürkher 280, KöhrausMarkus 392, 303, Hans Jakob 337, 369, Jakob 427, Maria Köller (Höller) Wenzelslaus 131, Mathias 175, 513, Anna 526, Köstl Johann 545, Khneiterl Urban 171, Kof(f)ler (auch Köfler und Köstler ?)) Jakob 96, 97, 345, Khneitler Wilhelm 72, Anna 97, Khnortz Judith 284, Kogler (auch Kogel) Josef 119, Kunigunde 427, Khochler (Khuchler) Georg Christof von Jochenstein Koinig Johann 188, Maria 188, 214, 239, Christof 583, Georg Josef Freiherr Kokal Wilhelm 193, von 585, 586, Kokail Martin 100, 189, 193, Josef 290, Kholler Mathes 394, Kohlbauer Mathes 394, 395, Georg 395, Khrollnig Georg 417, Barbara 417, Kohlmayr Hans Georg Dr. 411, Kienleitner Alfred Dr. med. 276, Hans Kolb Edeltraud 273, Kienzl Michael 4, 21, 22, 138, 305, Maria 124, 289, Kollbauer Maria Juliane 277, 278, Florian 124, Rupert 289, Theresia 289 Berta Koller Milena 12, Walter 12, Josef 119, 121, 279, 287, 289, Oskar Leopold 289, Antonia 305, Kathari 290, 291, 459, Hubert 278, 279, Karl 143, 144, na 311, 322, Florian Dr. 311, 322Gerhard 322, Pauline 144, Eleonore 143, Christine 278, Josef Bernd 322, Franz 474, 278, Christine verehl. Sajowitz 278, Elisabeth Kihsl Georg 577, verehl. Kremser 278, Friederike verehl. Krall Kirchbaumer Anton 381, 78, Ernst DI 236, Kirchtag Mert 522, 523, Kollmann Ignaz 417, Kirscher Katharina 196, Kollnitz Leonhard Freiherr von 213, 239, Catharina Kißl Georg zum Kißlstein, Freiherr zu Kaltenbrunn und Freyin von 213, Gonowitz 213, Katharina 239, Kollonitsch Otto, Graf von 502, Klantschnig Anne 187, Konrad Jakob 345, Klebelsberg Karoline von, verehl. Oswald 218, K(C)onseoor Peter 251, Karl 299, 475, 555, Georg 342, Klein Vinzenz 100, Heinrich 113, Ignaz 113, Jetti 113, 353, 354, 475, 510, 516, 555, Paula 113, Emilie 114, Elsa 114, Irma 114, Kopf Mathes 183, Maria 183, Maria Helene geb. Ganster Alfred 114, Otto 114, Arthur 114, Helena 114, 183, Peter 384, 386, Margarethe 386, Koppitsch Mathilde 28, Kleinszich Anton 404, Maria 404, K(C)oralt(d) Anton 434, Klemen Josef 315, 317, Korat Maria 180, Klingbacher Johann 351, Kornegger Franz 456, Franziska 456, Kloiber Martin 13, Kornherr Johann 486, Katharina 486, Kloneg Aloisia geb. Meschik 7, Korp Juliana 275, Klose Gustav 151, 152, Maria 152, Kohs Anna 438, Josef 438, Kloßbauer Franz 141, Kotritsch Maria Helene geb. Hackhofer 95, Klotz Andreas 80, Anna geb. Pastori 80, Kottwitz Franz Otto, von Aulenbach (Vizedom) 30, Klotzer Christian 183, Amandus 183, Kotzmich Sophie 485, Klug Jakob 550, Kovac Franz 266, Maria 266, Fritz 266, Herta geb. See Knabl Josef 174, Irmtraud 193, bald 266, Knappitsch Pauline, von, geb. Pfundner 254, Krähsnegger Georg 70, Katharina 70, Leonhard 184, Knauder Kasper 331, 347, Maria 331, Veit 360, 361, Balthasar 350, Knauer Christian 131, 479, Krähsnig (auch Kraßnig und Kräßnig) Johannes (auch Knauser Johannes 186, Hans) 60, 62, 177, 181, 255, Johann Veit 181, Knobloch Georg 475, Katharina 395, Knötzl (Knätzl) Franz 331, Heinrich 331, 365, 523, Kräll (auch Khräll) Urban 33, 65, 195, Elisabeth verehl. Unterkircher 331, Maria Krämpl Maria 217, 559, Andreas 217, 559, Mathias 390, Magdalena 331, Josef 390, Theresia 390, Kobalt (auch Khoboldt Khowaldt und Khobalt) Mathias Kränner Martin 267, (auch Mathes, Matthäus)) 44, 111, 130, 210, Krahsnig Hans 179, 181, Maria geb. Riegger 179, Jo 232, 233, 349, 350, Tobias 111, 130, 131, 208, hann Veit 181, Anna 181 210, 211, 222, 223, 229, 232, 233, 349, 495, Krallitsch Maria geb. Pirner 184, Erhard 131, 233, Jakob 210, 229, 232, 349, Kramer Simon 440, 441, Georg 210, Simon 210, Martin 210, Eva 210, Krampl Thomas 308, Thomas Dr. 404, Agnes 210, Katharina geb. Meaninger 210, 233, Kranner Georg 568, Sidonie 229, Johanna 229, 232, 233, Anna 233, Krapper Georg 120, Johann Georg 120, Mathes 120,

607 Kraschitz Mathias 528, Laufer Mathes 245, Kraschowitz Franz 411, 456, 458, 464, Josefine 456, Lavanter Bischöfe: Herbord 24, Gerhard 24, Heinrich Josef 456, Margarethe 464, 24, Erhard 594, Kraßer Gerta 118, Andrea 118, Lebanz Jakob 60, 288, 293, Kraßnig Franz 116, 149, 150, 155, 450, 458, Sepp 155, Lechner Mathias (Mathes) 379, 439, Thomas 439, 450, Sigrid 128, Berta 155, Josef 455, 456, 458, Ledermayer Jakob Ferdinand 154, 542, Kraus Josef 254, Ludmilla 254, Ledwina Johann 270, Kunigunde 270, Maria verehl. Kraxner Manfred Dr. 530, Aigner 270, Krejci Walter Dr. 324, Leeb Mathilde 481, Johann 481, Alois 481, Gebhard 481, Krembser Georg Hans 137, 575, Andreas 574, Anna Ottilie 491, Hans 570, 600, 574, 575, Leimgruber Georg 96, Maria, 96, Krempl Martin 8, Leitl Hans 398, Kremser Schmidt 596, Leit(h)ner Christine 8, Kunz 153, Kunigunde 153, Georg Krenn Karl 218, Mathilde verehl. Eberhard 218, Wolfgang 182, Paul 182, Elisabeth 182, Kreutzenberg Johann, Edler von,121, 122, 142, Amalia Leitschacher (Leutschacher) Jörg 179, Georg 334, 356, 121, 142, Maria 121, 142, Katharina 121, 142, Peter 334, Sabine 334, Barbara 121, 142, Anna 121, 142, Ottilie 121, Lem(b)erer Adam 419, 442, Christian 442, 142, Anton 121, Franz de Vigili 121, Josef 141, Lembsitz Pongratz von 521, Krippat (Krippert) Konrad 160, Johann Konrad 515, Lenz Valentin 370, Hans 433, 560, 516, Franz Konrad 516, Lenzpaur Hannes 44, Maria 544, Andrä 544, Kröll Josef 401, Leobenegg Freyin von 48, 194, Krois Veit 339, 340, 343, Leopold Kurt 80, Josef 188, Theresia Berta Oskar Kronfuß Karl 464, Rudolf 464, Christine 464, Berta geb. Leutner (auch Leitner) Kunigunde 153, Kunz 153, Gschmeidler 464, Lichtbart Jakob 245, Krumb Johann Leopold, 36, Lichtenberg Christine 248, Kuchler Oswald 304, Lichtenegger Mathias Martin 423, Josef 423, Anna Kühel Hans 27, Anna, geb. Waldmann 27, Maria 423, Kudrinka Alois 164, Lichtenfels Johannes 51, 187, 263, 274, 275, Ursula 51, Kuhar Franziska geb. Kaiser 489, Franz 489, Franz 187, Kulterer Bernd 373, Christina Margaretha geb. Nieder- Lieb Anna 87 143, Margaretha 87, Lorenz, 87, 143, süß 476, 277, Anna 143, Maria Theresia 143, Hans 390, Kuner Bartlmä 437, 465, Kunigunde hl. 31, Liebhart Mathias 181, Anna 355, Kunstätter Harald 15, Liebmann Christian 263, Christof 423, 469, Kunter Ernst 105, Edith verehl Wallner verehl. Vallant Liebner Hans 374, 105, Lieleg Erika 443, Kunteritsch Maria 182, Lienhart Leopold 34, 66, 97, 529, Anna geb. Lorber 66, Kuppelwieser Maria 568, Simon 568, 529, Maria 97, 529, Kurasch Simon 470, Barbara geb. Gaißmüller 470, 471, Lier Johann 440, Rosina 440, 441, Kuray Pepi geb. Zojer 155, Limarutti Regina 49, Franz Lorenz 49, Karl 49, Regina Kurnig Gabriele, verehl. Neugebauer 49, Margarete verehl. Kurz Peter 159, 286, Katharina 159, 286, Maria 286, Schattleitner 49, Anna verehl. Brunner 49, Elisabeth 549, Christian 549, Elfriede verehl. Wittig 49, Auguste verehl. Kuss Martin 180, Josef 180, Krauland 49, Kutschier Jörg Maria Limer Franz 44, Maria 44, Simon 329, Therese 329, Lin(t)dner Porfirian 19, Kaspar 19, Melchior 19, Anna 19, Anton 73, 392, Johann 160, Franz 288, 392, L Barbara 288, 392, Michael 289, Maria 253, Leopold 428, Lindtner Hans 60, Christof 60, Laber Theodor 209, Rosa 209, Linkitz Heinrich 312, 351, Anna 312, 313, 351, Labi (auch Lubi) Kaspar 218, Anna 485, Ferdinand 485, Linzbauer Johann 121, Lachbauer Maria 230, Paul Caspar 230, Linzer Jakob 341, 351, 455, Magdalena 351, Lackenbucher Anna 276, Johann 276, Hans 276, Rein Lipp Daniel 48, 189, 190, 538, Regina 48, 190, Florian hold 276, Walburga 276, 48, 58, 183, 190, 194, Josefa 58, 183, Lackner Maria geb. Cancola 289, Adolf 289, Lippbauer Mathias 548, La(ä)ffl Anton 263, 469, 470, Helena Magdalena 263, Lischkutin Peter 427, 470, Josef 263, 334, Juliane 263, Lobming Ernst von 590, Laffke Josef 453, Löbl Paul 421, Lager Agathe 423, Lorber Franz 65, 66, 417, Karl 128, 327, 417, 418, Jo Laibenig Josef 459, Katharina 459, hann 128, Georg 299, Karoline 373, Theresia Lang Maria Gertraud 109, Johann Franz 109, Valentin 373, Adam 384, 410, Leopold 386, 387, 417, 160, Franz 160, Susanne 410, Johanna 417, 418, Lina verehl. Lasantz Apollonia geb. Zennegg 27, 145, 501, 564, Glantschnig 418, Berta verehl Staudacher, Christof 145, 501, Christian 148, 296, 519, 534, Xeda verehl. Pototschnig 418, Johann Georg 564, Christine 417, Latemus Andrä Abel 148, Lorenz von Aquileja Patriarch 600, Latto Lukas 500, Ludinger Stefan 347, Anna 347, Ursula 347, Laturner Alois 143, Ludl Stefan 422, Mathias 422,

608 Lürzer von Zechenthal 28, Mayr Martin 117, Florian 179, 195, Mathes 179, 195, Lürzer-Zechenthal Egon 28, Gertraud 179, 195, Maria Franziska geb. von Lukas Friedrich 209, Anna 209, Zollenstein 179, Florian Anton 195, Franziska Lukaser Paul 579, 195, Johannes 290, Ägydius 288, Benedikt 401, Luschy (auch Lusche) Josef 196, Maria 196, Anna 196, Josef 401, Balthasar 419, Engelbert 431, Anna Hans Jörg 243, 431, Luther Martin 30, Mayrwieser Johann 208, 209, MeaningerMathes 210, Megymorezc Walter 23, 25, 26, M Mehsl Josef 245, Mei(y)er Christof 123, 126, 430, Magdalena 123, 430, Peter 123, Anna verehl. Ranftelshorfer 430, Mac Dowel Zita 244, Hans 469, Mägerle Josef 384, Meißl Ruepp 195, 333, 449, Anna 195, Maria Kunigunde Märkl Johann 186, verehl. Graf 449, Johann 449, Märwl Ruepp 394, Meislitzer Maria geb. Kuss 180, Mätterstorffer (auch Metterstorfer) Maria 19, Meister Wolf Siegfried 102, Siegfried 148, Johann 87, 293, Maria geb.Rudolph 87, Simon Melber Georg 27, 145, 405, 501, 506, 507, 519, 526, 94, 296, 297, 472, Susanne 19, 94, Bartlmä 564, 565, Franz 26, 27, 159, 507, 595, Ursula 372, 372, Hans 372, 372, Margarethe 472, Josef verehl. Piendl 27, Johann Gottfried 27, 159, 472, Christof 56, 303, Susanna geb Pürkher 56, 57, Mäz Christof 225, Anna geb. Zennegg 145, 507, 564, Gottfried Magele Hans Jörg 356, 507, Burkhart 507 Mager Simon 298, 299, Menner Karl 24, 25, 77, Carl 77, Magis Franz 56, Anton 227, Anna 227, Maria 227, Merkho (Merkh) Thomas 461, Magnet Elfriede 335, Silvia 335, Birgit 335, Mertinger Mathes 400, Maier Maria verehl. Hornof 200, Peter 248, Edith geb. Meschik Max 7, Antonia 7, 161, Karl 7, Gerhard 7, Alois Fekete 373, Ingrid geb. Jeglitsch 471, Simon 160, Heinrich 160, Anna 160, Maximilian 160, 526, Fritz 161, Helga verehl. Wagner 161, Malatschnig Michael 546, Meßner Johann Baptist 107, Elisabeth 107, 304, Mallebräu Dr. med. Josef 107, Metterstorfer (Möderndorfer) Susanna 19, Maria Susan Malleschnig Andreas 319, na 19, Jakob 367, Mally (auch Mälly) Johann Georg 151, Mathias 328, Micelli Viktor 383, Maria 328, 329, Rosina 328, 329, Michitsch Maria 295, 562, Anton 295, Malischnig Anna 173, Michl Mathias 177, 475, Mann Ludwig Dr. 252, Robert Dr. 252, Maria verehl. Michor Valentin 120, Margarethe 120, Franz Georg 120, Huth 252, Luise verehl. Brenner 252, Luise Michorko Aloisia 24, Ingrid 209, Zinic-Mann 252, Mikl Maria verehl. Spreitzer 255, Therese 255, Marin Alois 152, Herta 152, Millagen Maria 477, Mark(h)ut Johann Adam 140, Georg 265, Regina 265, Millasch Kasper 102, Paul 430, Elise 430, Catharina 430, Miller Franz 92, Barbara 92, 93, Sigmund 102, Josef Marsche Ottilie geb. Zolker 176, 408, Ferdinand 486, Wilhelm 486, Martin (später Tärnig) K(C)atharina 198, 201, 205, Mikl Franz 387, Johanna verehl. Pißlinger 387, Johann 198, Mikutta Josefine 128, Martinz Karolina geb. Offner 105, 364, 414, 479, 490, Milian Johann 461, 516, 517, 519, 520, Franz Dr. 516, Minika Gregor 141, Maria 141, Anna Maria 437, Maria Marzegin (Märzegin, Mörtegin)Hans Georg 27, 159, 469, 389, Mitterdorfer Franz 9, Mauerkircher Stefan, 112, Katharina 198, Michael 550, Mitteregger Bärtl 432, Maurer Andreas 8, Agnes 204, Oswald 434, Anna 434, Mögele Hans Jörg 358, Hans 434, Ruepp 547, Mörböck Stefan 183, Mauritsch Herbert 452, Mörtl Lorenz 368, Maria 368, Emil 368, Resi verehl. Mauser Georg 171, Hans 171, Reiter 368, Mauthner Johannes 95, Möstl Josef 104, 117, Johann 104, Martin 117, Mautz Coloman 392, Anna 392, Margaretha geb. Hofer Mößner (auch Moser) Georg 180, Hans Jörg 180, Johann 392, Agnes geb. Prunner 392, Georg 180, Mayer Ägydius 57, 185, 186, 195, Andreas 117, Mathes Mohl Reinhilde 393, 190, 191, Johann Gottfried 217, Anna Regina Moitelle Carl 595, Bernhardine 595, Ernestine 595, verw. Hofmann 217, Alois 381, Antonia 381, Moosbauer Margareth 436, Karl 381, Theresia 381, Peter 381, Franziska Moosheim Alban von 26, Christine geb. Schnepf 26, 381, Auguste 381, Ludwig 381, Auguste geb. Moro Christof 134, Josef 211, 212, Josefa 212, Klöckl 381, Moser Dr. Walter 29, Hans 37, 138, 139, Karl 37, Char Mayerhofer Ingrid 393, 396, Gabriele 395, Albin 395, lotte, 37, Anna 80, 162, Gilbert 139, Maria Emma 396, Elsa verehl. Türk 396, verehl. Mayer 139, 261, Grete verehl. Kleinszig Mayländer (auch Mällender und Meilländer) Adam 50, 139, Karoline verehl, Enzinger 139, Berta 139, 51, 104, 205, Susanne geb. Steigele 104, 205, Lorenz 162, 163, 534, Maria Magdalena 163, Eva Maria 104, Maria Catharina 205, Andrä 534, Sibylla 163, 534, Josef 163, Josefa 163, 272, Philipp 163, 261, 361, 459, 534, Andrä 268, Theresia 239, Gottlieb 245, Jakob 261, Mathes

609 369, Andreas 380, Karl 380, Juliane 380, 449, Oberrisser Josef 231, Richard 231, Anna 231, Maria Johann 457, Franz 534, 535, Margarethe geb. 402, Helmut 466, Johanna 466, Nunhart 534, Georg 552, 555, August 552, Obersteiner Maria 187, 188, Moßbauer Simon 299, Österreicher Hans 578, Moßegger Andrä 298, Simon 298, 299, Elias Ehrenreich Offner Johann 21, 32, 505, 533, 535, 553, Hubert 21, 558, 559, 560, Pepo 21 Mathilde verehl. Koppitsch 28, Barba Mosgan Johann 411, Peter 488, ra 28, 214, Maria, 28, 505, Johann Michael 28, Mostböck Josef 428, 148, 362, 352, 453, 505, Josef 28, 479, 498, Muchitsch Christine 375, Josef 375, Leo 375, Eduard Alois 105, 275, 363, 364, 366, 413, 414, 415, 375, Albine verehl. Cavalier 375, 420, 453, 479, 498, 505, 516, 519, 520, Mühlbacher Ferdinand 385, 387, Anna.234, 385, 387, Margarit 164, Hans 308, Maria Barbara 308, Müller Siegmund 102, Thomas 428, Gudrun 492, Christian 322, 324, Hans Jörg (Johann) 362, Michael Arthur Ing. 492, 493, Johann 549, 528, Michael 362, 408, 453, 504, Gregor 362, Muggi Mathias 441, Maria geb. Grillitsch 362, Juliane geb. Perschl Mundsberger Franz 176, Anna 176, Margarethe ver 362, Barbara geb. von Bohr 362, Hans Michael ehl.Krainer 176, 362, 505, Maria geb. Muchitsch 375, Veronika Muth Christof 70, Hans Michael 367, Maria 367, Josef 507, Christof 367, Okorn Georg 17, 44, Josef 36, Rosalia 44, Franz 44, Muzol Georg 404, 409, Magdalena verehl. Sonnleitner Anton 444, Maria 444, Barbara 453, 404, 409, Onitsch Anton 127, 253, 422, 519, Anna 127, Ferdinand 340, Alois 341, Sebastian 421, 422, Therese 421, Michael 422, N Orfandl Anton 77, Orth Andreas 171, Nabotnig Josef 451, Ortner Josef 10, 11, Thomas 10, 12, Catharina 11, 104, Nachpauer (auch Nachbahr) Valentin 255, 336, Hans, 104, Josefa geb. Gantschnig 116, Naphratil Kunigunde 195, Johann 323, Lorenz 336, 337, 341, Karl 336, Nedomanzgin von Nedoma 465, 337, 484, Michael 337, 484, Paul 336, Elisabeth Neuhaus Sigmund Georg von Greifenfels und Thürn geb. Reichmann 337, Christof 472, Margarethe 580, Magdalena geb. Siegerstorff 580, 472, Neuhoff (Neuhofen) Johann Georg, Freiherr von 522, Ostermann Mathes 204, Neuholdt K(C)onrad 62, 96, Elisabeth 62, 96, Maria Ottenfels Baptist von 28, Anna Maria 28, Magdalena Barbara 62, 96, Elias 130, 233, 350, Martin 156, Herren von 543, 233, 306, Johanna verehl.Rauter 233, Otti Paul 11, Neumann Josefine 246, Ottmai(y)r Balthasar 60 79, 130, 153, 328, 341, 345, Niederhofer Klara 45, Jakob 408, Maximilian 408, 353, 378, 379, 380, 389, 390, 412, 495, Maria, Maria 453, 60, 331, 79, 378, 379, Gertraud 378, Eva 378, Niederl Josef 286, 323, Maria 323, Johann 323, Elias 378, Niedersüß Karin Elfriede geb. Swatek 373, Helmut Dr. Otto Karl Andrä 427, Hans Siegmund 512, 519, 526, 414, 420, Niernberger Hans Peter 44, Georg 44, 349, , Agathe 96, Niernspieß Lorenz 177, Niklas Albert 196, Juliane 196, P Nill Balthasar 268, Josef 268, Anna 268, Viktor 268, Ninaus Michael Josef 60, Pabl Josef 301, Josefa 301, 302, Nisl Johann 551, Pache Magdalena 180, Noswitz Karl 429, 431, 478, Liselott-Ingeborg geb. Pachoinig Peter 299, Anna verhel. Rudi 299, Schweizer wiederverehl. Deutschbein 478, Pachschmied Johannes 432, Catharina 432, Novak Josef 100, Maria verehl. Graf 100, Pagätz Paul 119, 126, 496, Nowotny Hilde geb. Kleinszich 404, Pagitz Susanna 11, Nuck Pongratz 268, 398, 437, Pahsracher Thoman 130, Nun Ursula geb.Berkonig 404, Pain Hemma von 591, Nunhart(d) Bernhard 133, Magdalena 133, Andreas 133, Painschab Joachim 50, 51, 319, Lorenz 50, 51, Martin Ursula 133, Christian 137, Bartlmä 137, Maria 510, 137, 558, Hans Christof 137, 560, 561, Peter Palfner Franz 313, Anton 137, Peter Adam 137, 365, Franz Anton Pallore (auch Pallare Pallori und Palory) Michael 11, 137, Maria Regina geb. Globotschnig 137, 365, 81,84 183, Ursula 81, Johannes 395, Johann Maria Elisabeth verw. Krembser 137, Anna 449, Margaretha 162, Regina 361, Margarethe 366, Paltauf Christof 145, Anna Margarethe 151, Hans 187, Jakob 389, Christof 412, 534, 560, 416, Sebastian 307, Mert 389, 439, Caspar 451, Nürnberger Agathe 81 455, Agnes 451, Pammer Johann 39, Pank(c)ratz Magdalena 104, Josef 293, O Pansi Rosa verehl. Hafner verehl. Widnig 184, Paries Gregor 528, 532, 552, Jakob 536, 552, Paschinger Mathias 233, Oberhammer Michael 265, 266, Pastori Sigmund 79, 80, Rosa 80, Oberländer Andreas 120, Patrici Maria 109, Mathäus 213, Obermayer Paul 307, Johann DI 309, Eleonora 309, Pau(e)r Franz 4, Franz Karl 587,

610 Paulitsch Johanna 243, Pickl Gottfried 433, Theresia 433, Paum Abraham 111, Pickö Jakob 467, Pavan Maria 64, 122, Sepp 122, Piendl Sebastian 27, 131, 148, 151, Payer (auch Paier) Johann 13, 59, 61, 230, 235, Mathias Pierger Mathias 523, 59, 60, 61, Maria 59, 61, 230, 234, Julius 59, Piero N.N. 493, Hilde verehl. Rosenzopf 493, 61, 230, Kreszenzia, 59, 61, 230, Margarethe Pierpaum(b) Franz 265, 284, 303, 415, 470, Regina 265, 59, 61, 230, 231, Rosalia 59, 61, 230, Maria d.j. Veit 555, 584, 595, verehl. Cleinscich 59, 61, Felix 235, Johanna Piertsch Daniel 143, 336, 241, Andreas 241, Johannes 370, Pietsch Daniel 400, Payerle Mathes 44, Pietschnig Stefan 145, 148, 522, 525, Joel 148, 519, 525, Payr Mathes 113, Johann 113, Maria 113, Kreszentia Oswald 175, Josef 281, Georg 278, 281, 113, Julius 113, Andrä 548, (Paur) Chunrad Johanna 253, Johann 422, Josefa 422, auch Paier Chunz und Payer Konrad 571, 572 Piller Arthur 172, Mathilde 172, Eberhard 572, Chunz 572, Dyttmar 572, , Hans Pilsner Valentin 13, Anna 13, 572, Margareth 572, Kathryn 572, Reikhart Pilz Peter 378, 382, Anton 401, Thomas 413, 444, Maria 572, Anna 572, Georg 572, Wilhelm 572, Afra 444, 572, Katharina 572, Ludwig 573, Paul 573, Pinteritsch Josef Anton 323, 324, Elisabeth wiederve Achatz 573, Mert 573, Crescentia 573, Chris rehl. Weixler 324, tine 573, Pippan Wolfgang Dr. 399, Payrhofe(n)r Margareth von 521, Christof 521, 574, Pirk(h)er (B(P)ürkher)Mathias 22, NN. 35, Josef Andrä Georg 531, Hans 573, 574, Martha 573, 574, 151, 293, Wolfgang 152, 163, 164, 166, 553, Wilhelm 574, Marusch 574, Katharina 574, Anna 166, 187, 303, 595, Franz 177, Maria Magdalene 574, Agnes 574, Anna 574, 186, Hans 283, 380, 523, 526, Cäcilia 283, Wandula 574, Johann 283, Veit 265, 328, Martin 247 Regina Peglmüller Adam 67, Katharina 67, verehl.Warhait verehl. Pierpaumb 265, 303, Peitl Jakob 307, Elisabeth verehl. Karrer 307, Ursula verehl. Winkelmayer 303, Veit Nikolaus Perdacher Ignaz 288, 280, 303, 304, Hans 304, Anna Veronika ve Perger Sebastian 48, 190, Andrä 342, 345, Mathes 345, rehl. Canzian 303, Anna Margaretha verehl. Simon 374, Paltauf 303, 505, Sophie Veronika Maria ve Perhonig Mathias 6, Bertl 223, rehl. Obermayer 303, Susanne verehl. Melber Peringer Niklas 67, Katharina 67, verehl. Alber 303, Johann 280, 303, Michael Perko Mathias 165, Gertraud 165, 303, Josef Andreas Dr. 303, Philipp 395, 516, Perl Johann 169, Franz Josef 408, Veit 544, 547, Perneck Heinrich von 572, Pirkershausen Anton 164, Josefine 164, Pernitzer (auch Pränitzer) Mathias 63, Elisabeth 63, Pirkhofer Mathes 192, Agnes 192, Simon 192, Rosalia 63, Josef 63, Pi(e)rner (Birner Pürner) Franz 65, 290, 401, Josef 163, Pernull Caspar 347, 369, Eva 369, 164, 330, 529, Anna 164, 529, Margarethe 184, Peschka Franz 243, Katharina 290, Wolfgang 290, Gregor Helene Pes(s)endorfer (Peßendorfer) Ruepp 425, Eva 444, Kunz 290, Hans 243, Gertraud 330, Anton 329, 330, 444, 382, Maria 330, Karoline 330, Auguste 330, Pe(s)siak(h) Franz 482, Anton 482, Hans 527, 528, Jakob Hermann 330, Hermine verehl. Straschischnig 527, 528, Valentin 528, 330, Mathias 382, Peters Menny 273, Johann 273, Hans 273, Erika 273, Pietschnig Joel 501, 506, 534, Petschar Anton 587, Pischof Peter 444, Petschnig Peter 334, Maria 383, Piskernig Bartholomäus 13, 248, Juliana verehl. Urch Pettauer Hans Jakob 365, 248, Petutschnig Josef 392, Peter 516, Piswegk Georg 573, Petz Franz Julius 57, 58, Helena Constantia geb. Pittino Josef 371, Johanna geb. Schleinzer 371, Walter, Sager 58, Franziscus Antonius 58, 371, Ermelinde 371, Pfäfflmayer Ursula geb. Roihart 255, Adam 380, Pivety Anton 461, Pfeffer Dr. med. Johann 148, Mathias 148, Anna Maria Plach Johann (Hans) 72, 268, 438, Maria 268, Mathias geb. Fichtl 148, 438, Kunigunde 438, Pflänzl Josef 350, Apollonia 350, Christian 350, Plättl Stefan 250, Pfleger Michael von Werdenau 35, 405, 512, Maria Plaschitz Franz 432, Elisabeth verehl. Khöttinger 405, Platzer Judith 47, 189, 190, Mathes 99, Thomas 263, Pfundner Therese 253, 254, 337, Michael 254, 261, 428, Heinrich 588, Aloisia verehl. Vaterl 254, Pauline verehl. Pleicher Balthasar, 251, Knappitsch 254, Sophie verehl. Wohlgemuth Pleschner Josef Christof 247, Johann Christof 253, 254, Kristine verehl. Pogantsch 254, Maria 261, Pli(ü)ck(h)er Josef 134. Cajetan 141, 497, 498, Johann 262, 428, Mathes 261, 262, Max 262, Rudolf Josef 497, 498, 262, Robert 262, Anna 428, August 462, Ploetz (auch Plötz) Ernst 332, 338, Maria 332, Heinrich Stefanie 462, Karl 545, Mathias 545, Johann 332, Theresia 338, 545, Hermann Dr. 545, Stefanie 545, Stefanie Pluech Peter 123, 430, verehl. Jonke-Kassarnig 545, Elfriede verehl. Plums Peter 67, Maria 67, Grünberger 545, Pöhswald Caspar 175, 181, Philippi Johann 381, Pöllinger Martin 79, 274, Therese 275, Josef 278, 281, Pi(ü)chler Maria 162, Seyfried 162, Gregor 247, Elisa 287, 451, Ferdinand 428, beth 247, Mathes 334, Paul 440, 442, Ursula Pölschl Thomas 423, 442, Valentin 471, Mathias 550, 551, Pötscher Julius 278, Agnes 278,

611 Pogantsch Christine geb. Pfundner Puecher Ursula geb. Friehs 33, 65, Dyonisius 65, 210, Pogaritsch Johann Michael 463, Sebastian 173, Mathes 187, Elias 400, Georg Pohr (auch Bohr) Wolf Leopold 27, Maria Katharina 554, 27, Johann Christof 27, 28, Barbara von, verehl. Puechhaber Mathes 436, 469, Offner 28, Pu(e)chpau(e)r Veit 260, 425, Veronika 425, Po(h)senhalter (Posenfalter) Veit 597 Pugl Christine 255, Polacek Werner Dr. 324, Klaus Dr. 324, Puhr Maria 322, Poletnik Primus 117, 382, Franz 117, Puntschuh Johann 319, Philipp 319, Maria 319, Polsinger ( falsch auch Poslinger) Mathias 36, Philipp Putschy Sebastian 72, 444, Susanna 444, 245, Paul 421, Pu(t)za Agnes 127, 203, 206, Karolina 127, 207, Anna Poltnig Josef 109, 225, 403, Anton 221, 225Margarethe verehl. Herke 206, Vinzenz 206, Richard Dr. 225, Erdmann 326, Maria 403, 207, Ingeborg 207, Maria Isabell 207, Maria Polz Georg 308, 207, Margarethe verh.von Gängel-Ehrenwert Pommer Franz 360, Hans 459, 207, Pongratz (Pancratz) Josef 293, Putz Cordula 49, 191, Franz 49, 191, 201, 205, Marga Popp, Josefa 102, Johann Mathes 102, 523, rethe 253, Poppe Katharina verehl. Hutter 36, Poschnegger Mathias 247, Posautz Ursula 423, Michael 423, Jakob 423, Q Posenig Valentin 375, Pototschnig Heda 128, Josef 186, Powonda Elisabeth Dkfm. geb. Jecl 373, Quantschnig Anton 174, 368, Elisabeth 174, Valentin Praithuber Hans 550, Christine 550, 196, 367, 332, 465, 476, Josef 301, 367, 476, Praitnecker Johann 595, Georg 301, Anna 368, Karl 368, Maria ver Pranter Stefan, Maria, ehl. Auer 368, Anna verehl. Kaltschmied 368, Prantstetter Josef 211, Johann 211, Jakob 211, Hans Quendler Simon 288, Georg 544, Andreas 544, Elisabeth Jakob 211, Barbara 211, Philipp 211, Anna geb. 544, Reinhart 211, Pratsch Mathias 96, Magdalene verw. Khneitler 96, 308, Caspar 365, Christine 365, R Pratscher Andreas 436, Praun Abraham 389, Prauneis Anna 551, Annemarie 551, Raab Johanna 218, Rudolf 218, Pregant Johann 165, 166, Rabatschnig Jakob 183, Pregraz Alois 184, Rabenstein-Fohnsdorf Agnes von 590, Preitnegger Leonhard 326, Rabitsch Franziska 176, Manfred 176, 305, 487, Maria Preißl Marx 190, 191, 204, 305, Ferdinand 305, Robert 305, Elfriede 305, Presser Werner 237, 238, 281, Sieglinde geb. Hornof Marlene 305, Erich 305, 246, Rabus Josef Friedrich 102, Pressinger Hans 572, Rader Hilda 373, Preu Johanna geb. Fischer 118, Franz Dr. 118, Rafer Thomas 317, Pribelnig Mathias Anton 585, Raffalt Ferdinand 428, Pridounig Franziska 287, Raffeiner Agnes 426, Ludwig 426, Primus Josef 309, Raichart Jürgen 126, 128, Jakob Probst Margarethe 6, Mathes 6, Johann 6, 158, Maria Rainer Josef Peter 42, Anna 42, Jakob 73, Josef 73, 100, 158, Hans 158, Herta 158, Mathias 308, Anton 102, 280, 412, 559, 560, Theresia 102, 309, Michael 309, Katharina 309, 280, Johann 280, 283, Karl 273, Augustin 280, Prö(e)dl Jakob 70, 394, Agathe 70, Susanna 72, Baltha 283, 292, Maria Theresia 280, 412, 559, 561, sar 72, Gregor 390, Mathias 556, Christian 280, Maria, Edle von geb. Hackhofer Prößiak (Pesiäkh und Pöhsiäkh) Max 457, Ursula 457, 252, Mathias 308, Georg Franz 376, Johann Prokop Erich 9 Uta 9, August(in) 408, 523, 527, Anna Cäcilia 408, Prollnig Elisabeth 68, 76, Cornelius 68, 76, Maria geb. Anton Rainer von Harbach 408, Hans 415, Rosenfelder 76, Peter 415, 475, Gertraud 415, Maria verehl. Prosinger (auch Prosnig(er) Valentin 319, 325, 412, Ploetz 432, Kaspar 453, Susanna 475, Gregor 425, Margarethe 325, 412, 548, Maria 548, 560, Protiwinsky Josefine 172, Franz 172, Paul Ing. 172, Rainhart(d) Georg 293, Philipp 293, Maria 172, 474, Anna geb. Spreitzer 256, Rambschüssel NN 62, Pruck Leopold 459, Kunigunde 459, Rami Theodor 158, 411, 438, Theresia 276, Georg 321, Prugger Georg 33, 322, Friedrich 492, Prunnegger Johannes 532, Thomas 532, Randeu Anastasia 59, Franz 59, Berta verehl. Rabitsch Pruner Maria 95, Simon, 59, Barbara verehl. Schwaiger 59, Prunner Hans 247, Katharina 247, Wolf Jakob von Ranftelshofer Anton 53, 471, Anna Maria 53, Josef 53, Vasoldsberg 577, Josefa verehl. Gluhak 53, Prunthaler Hans 11, 17, Elisabeth 17, Rapatz Franz 147, Elfriede 147, Pucher Kunigunde 165, Johann 280, 370, Leonhard 280, Rascher Paul 84, 87, 469, Anton 334, 370, Jakob 370, Barbara verehl. Raswornig Anton 437, Quantschnig 370, Monika 371, Markus 371, Ka Rathbauer Auguste 409, tharina 371, Dyonis 210 379, Rauch Judith verehl. Khnorz 109, David 156, Martin 298, 299, Mathias 308,

612 Rauter Josef 233, 484, Veit 374, Valentin 413, 454, 455, 263, Sophie 263, Georg 367, Gregor 367, 469, Georg 454, Anna 454, Theresia 484, Maria Magdalena 595, Rauth Anna 77, 152, Josef 77, 275, Aloisia 152, Ludwig Rosenzopf Josef 314, Maria 314, Sepp 314, Paul 314, 152, Josefine verehl. John 314, Anna verehl. Rechinger Josef 265, 484, Creszentia 265, Georg 365, Wanneck 314, Hilde 493, Josef 493, Johann 484, Gertraud 484, Rosian Johann 113, Rediff Christof 104, 106, 394, 503, 532, Franz Benedikt Rosmanig Mathes 245, 88, 106, 154, 235, 342, 361, 503, 532, Anna 88, Rossnegger Josef Agnes Susanna 106, Maria Kunigunde 154, Georg Rosthorn/Franz Edler von 4, 568, Benedikt 410, Kunigunde 410, Roth Julius Cäsar 62, 177, 179, Klaus 164, Lotte geb. Redl Anna Margarethe 469, Gros 313, Lorenz 434, Theresia 434, Balthasar Reger Georg 500, 434, Bartlmä 434, Rehser Jakob 115, Elise 115, Theresia 115, Rothleitner Josef 61, Paul 61, Inge, 61, Beatrix 86, Reicher Jakob 307, Katharina 477, Reichmann Maria 11, Andreas 11, Anton 337, 341, Rotz Simon 186, Elisabeth 337, Cäcilia geb Khettinger 337, Rous Leopoldine 12, Helene 353, Rubitscher Hans Georg 50, Anna 50, Maria 56, Georg Reinhart(d) Johannes (Hans) 55, 210, 211, 229, 232, 56, Rosina 56, 347, Maria 211, Anna 211, Ruckenkheil Mathes 195 Reinhart Erich 54, 187, Sophie 54, Mathias 477, Ruckgraber Emmanuel 268, Reinwald Friedrich 577, Ruckhensatl Franz 62, Siegmund 62, Margaretha 62, Reischl Georg (Augsburger Goldschmied) 30, 596, Balthasar 62, Elisabeth 62, Reiß Gregor 286, Gottfried 449, Rudi Franz 299, Anna 299, Reißner Franz 67, Lorenz 79, Sebastian 79, 165, Anna Rudolf Franz 106, Georg 292Magdalena 292, Franz Dr. 79, 165, Thomas 165, 411, Reiter Coloman 169, 170, Paul Christian Ing. 244, 252, Rudolph Baltasar 56 ,87, Blasy 72, 112, 229, 403, 413, Rembser Blasi 173, Martin 112, 317, Rencher Jakob 482, Rumpler Georg 67, Renner Franz 175, Hans 175, Runik Josef 340, Repinz Adelheid 456, Franz 456, Rußheim Mathias 270, Maria 270, Josef 322, Franz 322, Reppitsch Bartlmä 467, Rußmann Valentin 532, Resch Martin 165, 431, Anna Maria verehl. Spreitzer Ruthenstock Mathes 143, 255, Franz 277, 278, 473, Rosine geb. Auer Ruthofer Eva geb. Offner 553, 473, Ruzitschka Franz 332, Leopoldine 332, Reser ( auch Röser und Rescher) Josef 235, 236, 315, Maria 236, Thomas 315, 318, Kaspar 317, Jörg 521, S Ressl Johann 64, Reßlberger Bartlmä 221, Rezak Carl Dr DI 152, Gertraud Dr. 152, Sabitzer Thomas 174, Richter Eva Maria 273, Sablat(t)nig(g) Johann 310, 434, 486, Josef 434, Anna Rieder Ferdinand 326, Aloisia 326, 434, Maria 435, Rieger Hildegard (geb. Inthal) 14, Dr. Edwin 32, 34, Sacher Primus 165, Helena 165, Lorenz 181, Heinz Dr. Ludmilla 32, Erika 34, 450, Riegger Andreas 179, Maria 179, Sämer Jakob 358, Franz 358, Riegler Kunz 153, Michael 384, Ursula geb Schleinzer Säpher (auch Säpper und Säper) Anton 19, 20, 56, Maria 384, Gregor 454, 19, 55, Josef 20, 21, 55, 56, Franz 20, Rigler Ruepp 208, Maria geb. Fraunstorfer 208, Sajowitz Ilse 78, Heinz 78, Riemer Hans Jörg 60, Sallath (auch Salath, Sollath und Solath) Konrad 157, Ritscher Katharina 371, 158, Maria 158, Karl 158, Ritter Ruth geb. Fekete 373, Flora 373, Angela 373, Sallegger (auch Sandegger) Andreas 196, Christine 373, Valeska verehl. Bidault 373, Sallfellner Philipp 437, Rittmay(e)r Heinrich 192, Johannes 301, 457, Salzmann Jörg 19, Johann 319, 320, 432, Alex 327, Paul Roder Josef 356, 394, Eva 394, Anna 432 Röll Ralf 139, Samer Kunigunde 134, Röthel Maria 462, Sametz Theresia 193, 368, Michael 368, Roihart(d) Ursula 255, Jakob 339, 380, Georg 339, 417, Samuel Christian 255, Elisabeth geb. Eisenschmied 339, Sand Johann 441, Rorer Leonhard 597, Grete 597, Sandecker Andreas 196, Roß(ss)bacher Karl 21, 22, 481, Cäcilie 23, Johann 23 Sandtner Paul 20, 76, 84, 85, 94, 100, 205, 230, Anna Manfred 23, Barbara 196, Mathias 320, 481, Maria 76, Rosalia 76, Eva 94, 205, Paul Elisabeth (Elise) 320, 481, Gottfried 84, 94, 205, 250, Johann (Hans) 201, Roschger Fritz 287, K(C)arl 94, 175, 201, 202, Elisabeth 94, Rosenberg Wolf Andrä, Graf von 546, Kunigunde 94, Ursula 230, 229, 84 Mar Rosenfelder Veit 38, 76, 283, Andreas 48, 190, Ottilie kus(auch Marx) 201, 202, Karl Josef 201, Sophie 48, 190, Christof, 68, 76, 367, 412, 475, Maria 201, Hans Carl 204, 205 Franz 230, Elisabeth 68, 78, Johann 79, 412, Hans 94, 323, Santner Franz 463, Katharina 463, 523, Josef 176, Maria 79, 190, 263, 395, Adam Sannegger Josef 302, 351, 456, Anna verehl. Haine 456, Sapper Franz 44, Josef Vinzenz 195, Josef 196,

613 Sato(a)ri Peter Erich Dr. 276, Sebastian 337, Schiffkorn Eduard 484, 485, Rosa 485, Maria 485, Ru Satz Elisabeth 289, pert 485, Kornelie-Jenny 485, Rudolf 485, Satzer Andreas 523, Schilcher Gregor 233, Sauer Johann Franz 50, 51, 70, Lorenz 50, 51, 70, Schill Martin 245, Johann Georg 50, 51, 70 367, Ursula 50, 51, 70, Schinichlaub Mathes 230, Anna 245, Franz 275, 489, Georg 334, Marian Schintler (Schantler) Hans 398, Margarethe 398, ne Ernestine Gräfin von 585, Johann Andreas Schiwitz 419, 420, Graf von Ankenstein 595, Schlagholz Oswald 183, 184, Hans Peter 396, Sauerer Josef 51, Franz 51, Johann 51, Josefa 51, Elisa Schlangenberger Wolfgang 112, 222, Barbara 112, 227, beth 51, Rosalia 51, Anton 112, Sauter Benedikt 374, Schlatte Franz 14, Saydler Simon 81, Schlatti Markus 319, Sax Paul 444, Schlechte Maria geb. Kleinszich 404, Schaden Hans 339, 445, 446, 447, Christian 340, Josef Schlecker (Klecker?) Johann 230, Maria geb. Lachbauer 548, 230, Schadenweniger Michael 423, Andreas 423, Schlegl Max 341, 353, Magdalene geb. Khilleprein 341, Schäd(e)nig Christof 126, 360, 459, Mathias 390, Schäfer Johann 548, 549, Schleicher Christof 169, Georg 169, 181, Schaffer Franz 11, Erich 66, (Gregor)Anton 469, 470, Schleifner Elfriede verehl. Holzner 346, Schaider Karl 82, 103, 142, Margarethe 82, Ingrid ve Schleinzer Agnes 234, 438, Veit 384, Maria 384, Georg rehl.Henckel-Donnersmarck 82, Margarethe 415, 416, 475, Barbara geb. Knobloch 416, verehl. Weber 82, Karl 103, Ludmilla 103, 475, Andreas 482, Schliefnig Simon 234, Schallar Friedrich 294, 488, Maria 294, 488, Schlossiner Heinrich 49, Schalle Walburga 14, Johann 14, Paul 504, Schlucker Johann 307, Schallegger Maria 187, Franz 187, Schmied Karl 12, 437, 438, 462, Helena 12 (geb. Ponhol Scharf Andreas 9,Agnes (verwitwete Dornig) 9, Ferdi zer), Klara 12, Helene 437, Josef 437, 461, 462, nand 23, Maria 182, Georg 182, Magdalena Rosina 438, Rosina geb. Haid 462, 182, Anna 182, Ludwig 182, Karoline geb. Schmiedinger Josef 370, Steiner 243, 244, Felix 243, Fritz Eduard 489, Schmid Niklas 85, 284, Elisabeth 182, Roman 182, Josef Katharina 489, Simon 288, Johann 408, Scharrer Karl 69, Schmidt Johann 124, Wolf 169, 181, Valentin 169, Josef Schaschl Guide 149, Regina 149, Elise 149, Hilde 149, 169, 227, Hans 331, Schaumburg Maria Catharina ,Freyin Geb. Gräfin von Schmirger Erhard 50, 445, Gabriele 443, Gertrud (Pseu Herberstein 194, Katharina 593, Tristam 594, donym Gerhard Ellert) 443, Maria Magdalena 594, Bernhard 594, Leonhard Schmudinger Maria 341, 594, Georg 594, Schneditz Desiderius 194, Schaurger Hans 8, Schneeweiß Ignaz 310, Schedenig Sebastian 119, 496, Barbara 119, Schneider Anton 371, Agnes 371, Jakob 419, Schegula Magdalena Geb. Eberhard, 258, Franz 258, Schnepf Lorenz (Kanzler) 24, 26, Christof (Kastner) Scheiber Martina 46, Mathias 46, 346, Maria 327, 26, 194, Philipp 26, Anna Christine 26, Walthauser 345, 346, Anna geb. Waldmann verw. Küchel 26, Scheidenikh (auch Scheidling und Schedenig) Sebastian, Leonhard 595, 44, Schnerich Franz 225, 587, Theresia 568, Hans 587, Pepi Scheider Simon 198, 587, Wilhelm 587, Therese geb. Tatschl 587, Schellenschlager Hans 467, Elisabeth 467, Maria 467, Rosa 587, Schellander Franz 36, Hugo 36, Otto 36, Luzia 36, Mar Schober Gudrun 74, Georg 11, Maria 81, 82, 556, tin Ing. 492, Benedikt 82, 230, 354, 357, Elisabeth 172, Schemlin Felicitas verehelichte Schnepf 26, Andreas 209, 319, Josef 272, 299, 301, 365, Schenn Josefine geb. Protiwinsky 172, 467, Peter 225, Karoline 230, Blasius 258, Schenzl Ignaz 548, Therese 301, 467, Johann 319, Valentin 319, Scherer Jakob 181, Adam 277, Valentin 267, 552, Jo Benno 351, 354, Franz 466, Kollmann 552, hanna Magdalena 267, 277, 567, Catharina Schoder (auch Schotter) Franz 326, Anton 326, Josef Walburga verehl. Zeidler 267, Magdalena 277, 326, Adam Valentin 567, Leonhard 567, 595, Hans Schöberl(e) Johannes 268, Josef 340, 365, 366, Andreas Leonhard 567, Sabine 567, Johanna Elise 568, 366, Johann 366, Franz Valentin 568, Schöllenhammer Anna 270, Leopold 270, 272, Magda Scherl Thomas 310, 486, lena 272, Scheroni(g) Bartlmä 261, 430, Anna 261, 430, 432, Schöller Mathes 296, Maria 430, Schölter Margarethe 233, Scherr Karl Dr. 396, Schönborn Graf von 43, Scheuchl (Schiechl) Georg 382, 416, Schol Anna Maria 304, Scheyerer (Scheuerer) Hans Christof 143, Andreas 423, Scholz geb. Frauwallner Heidrun 64, Schicher Raimund 307, Schopper Wiltrud 346, Schicklgruber Maria 489, Kaspar 489, Schot(t) Johann 92, 93, Regina 92, 93, Wolfgang 500, Schiebernig (auch Hreberinig) Thomas 58, 201, 202, Schratter Gerhard 164, Maria 164, Theresia 58, Josef 455, Raimund 455, Schreibmaier Luise geb. Schaider 103 Schifferl Simon 245, Schreiner Maria geb. Aufreiter 22, 110, 236, Hans 110, Bartlmä 345, Barbara 345, 389, 390, Veit 389,

614 Schriebl Hildegard geb. Rabitsch 176 Skober Ursula 307, Schrienz Johann 459, 460, Maria 460, Skornig Elisabeth geb. Muchitsch Schriefl Franz 356, Skorpitz Johann 417, Schrölle Anton 84, 156, 543, 557, Jörg 222, 227, Söllner Johann 40, 146, Schroll Beda 571, Soller Sebastian 516, Schü(i)chl (auch Schiechl und Scheichl) Caspar 260, Solnig Peter 433, 261, Somma Cyprian 510, Schudmann (vielleicht Schiedmann) Thomas 50, 503, Sommersacher Gerti geb. Schreiner 110, Friedrich Schück(e)tanz (auch Schicketanz) Lorenz 251, Dkfm. 110, Schüßler (auch Schüssler) Maria 5, Leopoldine 5, Karl 5, Sonnleitner Karl 97, 228, 282, Siegfried 118, 236, 488, Waltraud Sorgner Peter 372, Rosalia 372, geb. Pavan 122, Gerhard 188, Hermine 188, Sortsch Karl (Namen Roßbacher angenommen) 22, Anna Heinrich 340, Maria verehl. Runik 340, 264, Richard 264, Friedrich (Gottfried) 488, Maria geb. Kirchner Sotlschek (Sotlschegg)Franz 431, 445, 477, 478, 510, 488, Frieda 488, Rolanda 488, Siegfried Dr. Gertraud 431, 443, 478, 510, 568, Robert Dr. 488, 431, 478, 510, Alice verehl. Hein 510, Schütz Hans Jörg 151, Michael 169, Bartlmä 169, Andre Spaeth Enoch 47, 189, 190, as 212, 372, Anton, 277, 278, 472, 504, Maria Spangstein Sigmund von 550, 372, Balthasar 372, Sperer Martin 558, Schurmann Johann 307, 309, 315, Modesta 307, Anna Spiegel Hans 554, 557, 309, Eleonora verehl. Obermayer 309, Spiehs Eva 35, Simon 35, 400, Schutting Maria 351, Adam 351, Spitzy Dr. Wolfgang 25, Frieda 147, Schwärzl Hans Jörg 102, 472, Hans Ubald 216, 560, Spreitzer Johann 255, 256, Maria 255, 435, Anna 256, Hans Georg 216, Maria geb. Göritzer 216, Hans Dr. 256, Herbert Dr. 256, Leopold 435, Oswald Johann Valentin 216, Kunigunde 216, Maria verehl. Buchhaas 435, Oswald 298, 299, 331, Maria 306, 472, 559, Spurzem Gertraud (geb. Meschik) 7, Michael 306, Hans Georg 559, Ubald 559, Stachel (Rachel) Josef 329, Schwa(e)iger Georg 141, 496, Anna Maria 141, 496, StadionJosef Georg von 592, Schwarz Augustin 73, 516, Josef 96, 260, 425, Maria 96, Stadler Anton 340, Maria 340, Peter 444, Stängl Hans 301, Schweinsteiger Josef 336, 347, 348, Maria 348, Staindl Rupert 160, Schweizer Karl 428, 478, Hannes 428, Liselotte verehl. Stainer Hans Anton 68, 102, Maria 68, Josef 100, Deutschbein 431, 478, Stany Margarethe 256, Sechter Wolfgang 548, Stark Anton 171, Apollonia 171, Sechterberger Anna 127, Margarethe 127 Bruno 127, Starz Johann Georg 36, Cordula 36, Johann 151, 265, Walter 128, Elisabeth 395, Seebacher Rudolf 351, Maria 351, Gert 492, Friederika Staudacher Josef 116, Berta 116, 128 geb. Greyer 492, Stechinger Georg 137, Sefner Hans 572, Kathrein 572, Stefanig Kunigunde verehl. Polsinger 94, Sei(y)dl Simon 17, 157, Hans Georg 17, Andreas 17, Stefflitsch Margarethe verehl. Zolker 176, Josef 375, 283, 153, 156, 284, 524, Anna Maria 17, Amalie 375, Margarethe 375, 523, Franz 56, Josef 77, Anton 171, Michael Steigel(l)e (auch Strigelle) Hans Jakob 286, Maria 286, 198, Bartlmä 198, Christof 221, 227, Georg Steindl Rupert 255, 293, Steinegger Andreas 325, Selnig (auch Seling)Jakob 120, Steiner Georg 225, 408, Judith 244, Judith Karoline 241, Semmelrock Paul 69, Kamilla verehl. Buchbauer 69, Ida 244, Gregor (Georg?) 293, Sebastian 387, verehl. Liessen, 69, Maria 387, Johann 387, 391, 402, Josef 402, Senegowitsch Maria 44, 196, Anton 196, Anton 402, Barbara 402, Elisabeth 551, Serenitz Christof 194, Steininger Gottfried 169, Gotthard 169, Settari Anna 329, Josef 329, Steinme(ö)tz Jörg 192, Hans Jörg 192, Johann Georg Seum Niklas 574, 575, 576, Margareth 574, 575, 192, Georg 192, 453, Johann 423, Therese 423, Sgarz Andreas 515, Steinpacher Alexander 403, Johannes 403, Gertraud Sick Andreas 192, Maria 192, 403, 415, Regina geb. Poltnig 403, Siebenbürger Dr. Christof 6, 8, 75, 213, 219, 531, 547, Steinpeiß Maria Josepha Gräfin von 585, 550, 569, 570, 577, 578, 583, 601, Katharina Steinwender Fritz 39, Friedrich 144, Louise 144, Wil verehl. Lukaser 213, 579, Martin Dr. 577, helm 144, Michaela 144, Helga verehl Kraig Barbara 577, her-Krainer 144, Raimund 218, 258, 441, Anna Siedler Maria 485, 218, 441, Valentin 335, Siegerstorff Frau von 6, Georg Ruprecht 581, Eva 581, Stelzer Georg 288, 289, Siegl Bartlmä 408, 410, 440, Georg 408, Susanna 408, Stenitzer Johann Michael, von 163, 516, 543, Karl 516, Sihn (Sinn) Hans 353, Jörg (Georg) 353, Hans (Johann) Josefine 516, Anna 543, Gottfried Edler von Georg 427, 555, 544, Moritz 544, Amalie verehl. Stadler 544, Silberbauer Juliane 335, Ernst 335, Eleonore verehl. Josefine verehl. Gestirner 544, Louise verehl. Haid 335, Hoffmann 544, Maria verehl. Tanzer 544, Sima Rosa 200, Ludwig 200, Richard Dr. Ritter von 544, 557, Marie 568, Simak Margarethe 147, Stephaner Michael 372, Simonsperger Lorenz 8, Stephanig Hans 454, 455, Sirz Stefan 398, Ursula 398, Sternath (auch Sternad und Sternat) Franz 43, Elfriede Six Johannes 224, 376, 43, Erich 314, Roswitha 314,

615 Sternweiß Michael 39, 104, Konrad 39, Josef 70, Swatek Caroline geb. Martinz 364, 414, 420, 479, 517, Maria 70, 520, Paul 364, 368, 414, 420, 476, 517, Robert Stettner (Stöttner) Mathes 173, 364, 414, 420, 476, 517, Karin Elfriede verehl. Steyrer (auch Steuerer) Mathias, 84, 87, Veronika 84, Niedersüß 364, 368, 414, 420, 476, 517, Elisabeth verw. Wallner 84, Swentzl Peter 540, Stich Mathias 272, Maria verwitw. Höfler, Syrowsky Dr. med. Franz Jakob 102, Stiebe Adam 451, Szolar Elisabeth geb. Trippolt 243, Dieter 243 Stiebler Johann 125, Anna 125, Stindl Maria geb. Eibensteiner 241, T Stocker Josef 356, 425, 426, Lorenz 426, Anton 426, Elisabeth 426, Walburga verehl. Denk, Katharina verehl. Eberwein 426, Maria verehl. Ronacher 426, Raimund 426, Julius 426, , Tabisch Georg 380, 449, Juliane 449, Othmar426, Franz 426, Anton 426, Karl Dr. Tachent Philipp 299, 426, Josefine 426, Tämerl Max 283, Andrä 283, Stockhamer Johann 245, Tänion Franz 592, Stockzandt Hans, 19, Tärnig (auch Därnig) Mathes 201, 205, Peter, 198, Stöcklmayr Christine geb. Wukonig 489, C(K)atharina 198, 201, Stoglitsch Max 208, Tätschl Kunigunde, 175, Ruepp 175, Ulrich 551, Stoitz Josef 398, Tafent Mathias 477, Stokar Gregor 371, Viktoria 371, Taferner Johann Urban 211, Koloman 211, Ignaz 211, Stoll Gustav 7, Maria (geb. Fleischer) 7, Taglohn Hans 19, Storfer Edwin 105, Tangl (Professor) 15, 24, 26, 27, 30, 137, 145, 194, 213, Strämpel Georg 442, 500, 501, 502, 519, 525, 540, 563, 564, 565, Straßer Ignaz 455, 567, 576, 592, 600, Anselm 58, Michael 64, 68, Strebel Margarethe 62, 96, 102, 103 Barbara 68, Therese 68, Elisabeth 68, Streit Margarethe 180, Elisabeth 182, Paul 256, 258, Johann 68, Andreas 68, 102, Jakob 102, Maria Antonia 256, Johann 550, 551, 103, 311, Josef 68, 134, Franz 68, 245, Elise StreitbergGeorg Ritter von 592, 247, Anton 311, Strempfl Josef 180, Tatschl Michael 157, Josef 286, Regina 286, 451, Anton Strieder Helena 287, 291, Anna 291, Josef 291, 399, 275, Valentin 548, Jakob 568, Karl 399, Täubl (Teubl) Anton 430, Anton Mathes 430, Strigele Hans Jakob 159 Tauber Josefine 152, Strobl Josef 329, Franz 329, Theresia verwitw. Limer Taudes (Tauses) Ursula 319, Ignaz 319, 392, Peter 319, 329, 392, 396, Strohhammer Mathes 222, Johanna 417, Johannes 417, Taurer Anton Taddeus 587, Strohsiedl Mathias 11, Tauscher Rudolf 103, Stro(i)ß Johann 343,Ursula 344, Teller Dieter Dkfm. 462, Strois(ß)nig (auch Streußnig) Benedikt 124, Georg 145, Tempe Jeremias 127, 140, 427, 496, 159, Mathes 159, Christof 159, Sebastian 159, Tengg (auch Denng und Tenk) Lorenz, 65, 100, 195, Stromberger Peter Dr. 474, Anton 154, Maria 100, Hans Michael 154, Stronegger Paul 485, Josef 485, Maria Magdalena geb Rediff 154, Jakob 195, Struckl Alfred 189, Reinfried 189, Teuschl (auch Teischl) Johannes 251, Strußniger (Strusnig) Adam 159, Katharina 159, Theiss Wilhelm 209, Anna 209, Stuchetz Mathilde geb. Kramer 381, 441, Josef 381, 441, Theißinger Ruepp 550, Aloisia 441, Theuermann Urban 335, Theresia 335, Stuck Max Friedrich 309, Thonhausen Ursula, Gräfin von geb. Freyin von Hallegg Stübler Josef 381, Maria 381, 540, Stück (auch Stich) Martin 250, T(h)im(m)erer Thomas 380, Katharina 392, Georg 550, Stückler Pauline geb, Termann 46, Franz 46, Franz Dr. Thomitz (Tamitz)Anton 455, Johann 455, 46, Mathes 70, Irene 218, Mathias 555, Helena Thonhauser Blasius 178, Aloisia 180, 555, Thun-Hohenstein Josef Warimbert 90, Anna 90, 93, Stü(i)mpfl Karl 77, 163, 479, 498, 519, 520, Josef 76, 79, Teuffenbach Alfred 558, Bernhard 558, Ernestine Freyin Thomas 261, 321, 380, 469, Andrä (Andreas) von 557, Josef Sigmund 557, Josef Ernst 557, 260, 261 321, 472, Maria 321, Anna verehl. Susanna 557, Hertwig von 571, Maria Eleonora Fuxreiter 321, Freyin von 585, Dietrich von 590, Margarethe Stürzenbacher Augustin 360, 459, 591, Stukh Hans 286, Tiefenbacher Johannes 70, 334, Jakob 70, Katharina 70, Stückh Anna Maximiliana Freyin von 584, Mathias 295, 562, Maria 295, 562, Paul 295, Sturm Reinhold Dr. 186, 200, 562, Aloisia 460, Sufi Reza Ali 139, Todt Wolfgang (Minoritenprior) 30, Sulzer Cajetan 141, Anna 141, Mathes 437, Johann 437, Tomaschitz Josef 240, 470, Anna Maria 470, Tomasin Jakob 477, Sumer Christof 500, To(ä)matschin Georg 342, 343, Sumper Lorenz 382, Tomaz Hilde 182, Suppan Maria 109, 110, Raimund 248, Anna 248, Tomsche Maria 74, Barbara geb. Tangl 311, Torgler Vinzenz 419, Thomas 419, Suppantschitsch Lukas 154, Traberg Heinrich von 571, Susitsch Franziska verehl. Knabl 193, Traußnig Ignaz 254, Josefine 254,

616 Trettenbrein Albin 291, Alfred 291, Vaterl Aloisia geb. Pfundner, Josefine 254, Anton 475, Triebnig (Hans) Heinrich 306, 476, Triplatt Josefine geb. Pöllinger 278, 281, 287, 451, Vätterl Anna 50, Lorenz, 53, 94 115, 133, 198, 406, 518, Trippolt Florian 242, Hans 242, Elisabeth 242, Martin Johann 53, 517, Johann Georg 53, 263, Vausdorf Rudolf von 572, Troger Andreas 143, Veit(h) Peter 58, 294, 455, Theresia geb. Schiebernig 58, Trosch (auch Drasch und Trasch) Paul 99, Michael 99, Veldiner Caspar 519, Barbara 519, 100 Veldner Wulf Bernhard 91, 94, 100, Franz Bernhard 91, Trübler Johann 183, Anna Maria, 183, Maria 91, Anna (auch Renata) Freyin von Truck Andreas 65, Gabelkonen 91, 92, Caspar 148, Barbara 148, Tschabuschnig Paul 20, Paul Josef 568, Karl 568, Fran 501, 534, Caspar 501, 534, ziska verehl. Grillitsch 568, Maria Josefa Vicelli Augustin 284, 453, verehl. Tomantschger 568, Vierlinger Jakob 436, Hans Jakob 437, Tschebull Maria verehl. Webersdorfer 257, Vintler Anna 492, Meinhard 492, Tschentschnig Mathes 165, Therese 165, Vo(ö)ckh Martin 293, Tschepp Primus 247, Elise 247, Vogl Sebastian 350, Hans 451, Eva 451, Valentin 451, Tschitschmann Bernhard 148, Anna 148, 149, Babette Vogt Colman 339, (Barbara) 149, Vollant Martin 317, Tulmeiner Andrä 598, Elisabeth 598, Vonorth (auch nur Orth) Hans 243, Tunkl (auch Dunkl) Wolfgang 79, 81, 351, Andreas 81, Vorsthofer Christof 55, 56, Valentin 192, Josef 81, Ursula 81, Anna 81, Adam 465, Vorstner Erhart 595, Türk Sepp 314, Roswitha verehl. Sternat 314, Türkhofer Franz 93, Regina 93, Turker Mathilde 273, W

Wacheyer Mörth 376, Eva 376, Johann 376, Martin 376, U Wadeling (auch Wadelnig) Josef 323, Wadler Georg, 41, Friedrich 201, Friedrich Rudolf 201, UckermannGeorg Mag. 409, Grete geb. Dotschekal 409, Oswald 216, Maria 216, 559, Kunigunde 216, Udermann Franz 441, Waga Georg 549, Anna 551, Josef 551, Ulbing Veit 260, 425, Wagner Elias 21, 245, 395, Mathias 21, 245, 551, Maria Ul(l)mann Alois 117, 118, 21, 395, Viktoria 209, Irmgard 209, Erwin 209, Um(n)rieg(e)l Paul 328, 329, Margarethe 328, Ursula Siegmund 274, 350, 329, Mert Peter 360, Georg 467, Waibel Peter Dr. DI 404, Umschaden Johann 34, 313, Waich Johann 83, Unger Mathias 17, Josef 17, Franz 17 211, Elisabeth geb. Waidmannstorf(f) (Waydtmann) Christof Karl Freiherr Januschko 211, Bartlmä (Bertl, Bartl)) 325, von 8,10, 20, 213, 214, 470, 582, 583, 595, 419, 430, Jakob 419, Anna Catharina 583, 584, Johann Wolfgang Ungnad Wülfing von und zu Waldenstein und Sonnegg 584, Maximilian Anton 584, Max Ludwig 585, (Soneck) 563, 572, Hans Freiherr von 563, 573, Philipp Anton 585, Leopold Christof 585, Unterholz Gregor, 342, 344, Johann Christof 585, Josef Christof 585, Max Unterholzer Mathes 463, Maria Regina 463, Urban Christof 586, 587, 463, Georg 463, Wai(t)z Hans 26, 297, 567, Andreas 372, Eva Salome Unterkircher Aloisia 246, Michael 307, 312, 351, Josef 436, 331, 332, Elisabeth 331, Waizendorfer Maria verw. Wegrich 146, 154, 155, 277, Unterkirchner Ernst 66, 278, 280. 281, Unterluggauer Valentin 65, 82 217, 253, Elise 82, Walcher Tobias 63, Anna 63,Mathes 548, Margarethe geb. Fiala 176, Josef 473, Walchernig Lienhard 550, Untersäurer (Unterseyerer) Christian 202, 421, Walde Pauline (verehelichte Roßbacher) 22, 138, Urak(h) Johann 171, Josefa 171, Josef 171, Anna 171, Waldner (Walter) Anton 11, Veit 376, Elisabeth verehl. Schober 171, Maria 286, Waldsamer Georg 283, 287, 357, 440, Ignaz 356, 357, 358, 359, 427, Wallenfels Wolfgang de 541, Karl 356, 359, Andreas 359, Franz 428, Walk Maria 111, Urban Philipp 310, 395, 482, Maria 437, Regina verehl. Wallner Anton 9, Veronika Elisabeth 84, Lorenz 173, Friedl 482, Ignaz 510, Johann 510, Alex 453, Karl 465, Elisabeth 465, Maria 466, Urbani Josef 351, 521, Grete, 351, Heribert 351, Mein Anna 466, Paul 528, hard 351, Heribert DI 352, 521, Walski Andreas Dr. 533, Urch Johanna 34, Rudolf 34, 248, Walt Peter 548, Urmann Julia 441, Walt(h)er (auch Wallner) Heinrich 274, 275, 378, Anna Utz Martin 355, 470, 457, 458, Anton 457, 458, Waltl Egon 268, 269, Anna 268, Walzl Andreas 173, Wangg Anna 65, V Warha(i)t Carl Ludwig 137, 138, 280, 365, Karl 280, 523, 524, Georg 137, 265, 284, 407, 523, Anna Vacchini Lorenz 177 Maria geb. Stechinger (Rechinger)137, 365, Vallant Leopold 401, Martin 401, Johann 401, Regina geb. Pürkher 265, Genovefa 280, Valvasor 446, 448, 583, Warzilek Werner 404, Maria 404

617 Wascher Anthony (Anton) 345, 346, Michael 345, Le Will Hans Caspar 120, Maria 120, Anna 438, onhard 475, Willensberger Dr. 219, Waschier Hubert 100, Gerhard 100, 385, Gertraud 100, Willinger Mathias 88, 89, 235, Waschnig Helene 233, 234, Maria 234, Winkler Dr. Benedikt 27, 181, Elisabeth verwitw.. Waschnik Josef 280, Schleicher 181, Gregor 181, 250, 253, 379, Weber Urban 336, Anton 336, Thomas 374, Maria 489, 439, Peter 226, Josef 437, Adele 588, Weberstorfer Juliana geb.Schatz 334, 335, Karl 335, Wintersberger Sigrid Dr. 314, Cäcilia 335, Peter 341, Winzely Brigitte, 71, Wedenig Josef Dr. 391, Wippaunig Josef 423, 465, Wegrich Anna 146, 154, Franz 146, Anton 154, Wirth Josef 376, 417, Weich Johann 307, Wittmann Dr. Fritz 4, 5, 6, und weiter bei jedem Gebäu Weihs Christof 249, de, Herta 73, 117, 134, Weinberger Mathias 124, 225, Ignaz 124 128, Theresia Wölfl Therese 227, 124, Elisabeth 206, Josef 206, Ruepp 206, Wölwich Ferdinad Dr. 549, Maria 206, Walburga verehl. Steiner 387, Wohlbacher Christof 96, Margarethe verw. Neuhold 96, 391, Blasius 390, 391, Klara 391, Viktoria Wohlgemuth Franz 58, 65, 66, 69, 553, Sophie geb. 391, Werner 391, 452, Elvira verehl.Wucherer Pfundner 255, 553, Karl 553, 391, Georg 437, Gerlinde 452, Wolcher Mathias 13, Weindorfer Adam 465, Wolf Jakob 38, Karl 66, 529, Amalia 66, 529, Johann Weinlaver Helene 81, Ursula, Veit 81, Baptist Dr. 68, Agathe, 68, 413, Magdalena 68, Weinstabl Philipp 217, 224Kunigunde 217, Andreas 68, 382, 405, 413, Valentin 272, 401, Weis(ß) Christof 192, 249, Christine 192, Josef 307, 408, Josef 272, 413, Simon 272, Hans 290, Sibylle 350, Theresia 350, Georg Adam zu Mathias 290, Anna 290, Veronika 290, Weißenau und Schmelzhofen 580, Gregor 290, Franz 290, Franziska 382, Weisbacher Josef 342, Josef 354, Marga rethe 401, 412, 413, Thomas 412, Weißenbacher Christof 548, 559, 560, Maria 412, 413, Eva 412, Sebastian Weißenegger Mathes 11, Josef 39, Maria Margare 413, 415, Christof 412, 413, Bartlmä 413, Gert- the 120, Hans 306, Veit 427, Maria 427, raud 413, Theresia 442, Wolfpreis 515, Weißhaupt Karl 116, Woschitz Georg 378, 380, 416, Weißpriach Ulrich von 594, Wratschko Georg 46, 416, Weitenhiller Friedrich 390, 391, Wresounig Georg 313, Franziska 313, Weixlauer Elisabeth 344 Wucherer Elvira 391, Karl 391, Weixler Josef 33, 34, Hans 299, Kunigunde 299, Wuer Margarethe von 591, Elisabeth 324, Theodor 324, Margarethe 458, Wukonig Florian 489, Wilhelm 458, 460, Wilhelmine 458, Wulf Valentin 551, Welsperg Nepomuza, Gräfin 151, 152, Wultsch Franz 395, Welzer Moritz 573, Dorothea geb. Herberstein von 573, Wurzer Ambros 26, Mathias (Mathes) 26, 27, 133, 283, WengerThomas 574, Magdalena 574, 575, Hans 575, 400,501, 567, 594, Christof 26, 133, 156, 162, 576, 575, 576, 277, 594, Christof Kaspar 26, 595, Regina ver Wenzl Maria geb. Forstner 411, Stojka 411, ehl. Dobernig 26, 595, Margarethe verehl. Werauz Johannes 457, Gradl 26, Ursula verehl. Rascher 26, 595, Ku Weriant Jakob 208, nigunde verehl. Pichler 26, 595, Ursula verehl. Werl Franz 381, Therese 381, Florian 381, Maria 381, Melber 26, Barbara 26, Christof Rentmeister) Wernig Gusti verehl. Unterkreuter 125, 27, Hans 68, Mathias 594, Wernsberger Martin 460, Wutscher Stefan 48, 190, 221, 227, 374, Hans 374, Wertheim Johann Graf von 593, Wutte Franz 488, Wesely Theresa 424, Josef 424, Westiner Johann Georg 20, 536, Jakob 53, Melchior 119, Z 496, 536, Barbara 119, Susanne 119, 496, Hans 347, Hans Georg 347, 370, Zach Josef 151, Anna 151, Johann 151, Westphal Johann 548, Zängl Georg 469, Weyrich Anton 277, 278, 280, Zaminer Wolfgang 86, Wichterl Anton Siegmund 596, Zangger (auch Zanker, Zankher und Zancker) Max Widder (auch Wider) Maria 56, 88, Anna 56, 57, Anna (Marx) 21, 245, Leopold 36, 326, Eva 104, Maria 57, 245, Christof 56, 57, 58, Jakob 56, 245, 350, Johann 124, 131, 396, 398, Anton 57, 58, Franz, 56, 60, 68, Eusebius Christof 88, 131, 396, 397, 398, Caspar 225, Magdalena Widenschek Maria 423, Georg 424, 225, Hans 245, 296, 321, 333, Johann Christof Widnig Peter 137, 162, 412, 507, 534, 560, Maria 137, 225, 560, Josef 186, Zauner Hans 187, Widtmann Gabriel 119, 427, Simon 119, Zebinger Caspar 521, Wiedl Rudolf 348, Zechner Maria 74, Johann 74, Bartlmä 293, 294, Franz Wiedner Richard 37, 294, Charlotte 294, Leopold 336, 337, Elisa Wiegele Josef 287, 313, 314, 490, Rosalia 287, Otto 287, beth 336, Leopold Mathias 336, 387, Maria Otto Dr. 287, Heinz 287, Günter Dr. 287, Birgit 294, 337, 387, Leopold Martin 449, verehl.Schwarzinger 287, Zegge Mathes 343, Wieser Sebastian 225, Zeidler Johann Gottfried 35, Maria Constantia geb. Wieslin Katharina 8, Khöttinger 35, Gottfried 36, Leopold 36, 195, Wigele Johann 548, 304, 326, Elisabeth, 36, Christine Walburga Wiharnik Franz 315, 320, Anna 315, 320, 140, 277, Andreas 35, 260, 267, 274, 277, 283,

618 284, Magdalena 267, 274, Katharina 35, Philipp 267, Eva 267, Maximilian 267, KatharinaWal burga 277, Martin 260, Anna 256, Johann Zimmer Gerlinde geb. Moser 139, Helmut Ing. 139, Mathes 256, Johann Gottfried 267, Cäcilia 283, Zimmermann Mörtl 8, Vastl 8, Georg 374, 375, Anna Z(C)eiler Franz 555, geb. Aufmuth 375, Zeillegger Veit 195, 333, 389, Lienhard 195, Zindes Auguste 193, Zeiß Siegmund 436, Zintl Rosa 264, Franz 266, 489, Eduard 266, Juliane geb Zeitler August 441, Korz 489, Zell(b)acher Georg 437, Oswald 437, Zirgoi Maria 346, Johann 346, Zeller Leopoldine geb. Aufreiter 22, 562, Zizlavsky Josef 29, Gabriele 252, Josefine 252, Zennegkh (auch Zennegg) Georg,von und zu Scharfen Zlattinger Ernst 32, stein 27, 96, 145, 501, 506, 507, 519, 526, 558, Zörngast (Zirngast) Hans Caspar 251, Balthasar 265, Christof 26, 96, 145, Anna 27, 62, 501, Zojer Anna, 155, Luise 155, Andreas, 17, 27, 62, 145, 146, 501, 506, 507, Zoder Anna 47, 49, 146, 189, 270, Clara 146, 519, 526, 563, 564, Elisabeth geb. Grundtner Zollenstein Sebastian von, Dr. med. 179, Catharina Eli 27, 145, 501, 507, Christine 62, 96, Johann Adam 106, Apollonia geb Eberstorffer 146, sabeth, 179, Maria Franziska verehl. Mayr 179, 296, 501, 506, 519, 526, Maria 506, Zollner Maria 193, Anton 463, Leopold 463, von Hal Zentz Sebastian 304, 328, Andreas 328, Ursula 328, burg Agathe 592, Urban 328 Zuckenmantel Balthasar 500, Ziegler Anton 39, Ignaz 243, Andreas 361, 362, Maria Zügler Anton 63, geb. Offner 361, 362, 504, 528, 540, Georg Zuetritsch Christian 382, 446, 447, Zugschwert Nikolaus 410, Elisabeth 410, Zielfeder Wilhelm, von 304, Zumer (Zauner) Mathes 187, 416, Hans 416, Zigulnig Hans Adam 20, Mathias 76, Christof 76, Mar Zwikhl Paul 378, 379, garethe 76, Zwettler Franz 408, 410, Zillinger Simon 290,

619

SACHREGISTER

Die arabischen Ziffeern entsprechen der jeweiligen Seitenzahl

Am Weiher 66, 90, 265, 286, 287, 288, 290, 294, 296, A 297, 299, 304, 396, 398, 401, 403, 404, 405, 408, 409, 415, Abgerissenes Schleinzerhaus (Haus Nr. 87) 232, Annakapelle 597, Abraitbuch (Steuerausstand und) Nr.1: 10, 26, Annuitäten 37, Abraitbuch (Abrechnung) Nr.5: 10, und bei fast jedem Anschluss Österreichs an Deutschland 215, 313, 324, besprochenen Gebäude Ansicht von Wolfsberg 599, 601, Antonikapelle 30, Abraitschein 96, 102, Anwaltskanzleien 307, Abrechnung von 1690 und dann weiter bei sehr Anweiser 145, vielen der besprochenen Objekten Apotheke (Vulgarname Haus Nr. 55) 145, Abschied 341, 353, Apotheker 96, 137, 154, 277, 542, Abtrennung, grundbücherliche 149, Apothekergerechtsame 146, (erste) Abtritt 95, Appellation 20, Abte von St. Paul 134, Arbeiterwohnhaus beim Stadthammer (Vulgarname Haus Adaptierungsarbeiten 293, Nr.186) 479, Adelsbrief 121, Arbeitsmedizinisches und –psychologisches Institut Adelstitel 557, (AMI) 18, Adjudizierungsurkunde 39, Arbeitsschule 147, Administrator des Lavanter Bischofs 600, Arch (Mündungsgebiet des Schoßbaches) 148, 219, 224, Adoptivsohn Archiv der Stadtgemeinde Wolfsberg 134, 280, 495, 571, Advokat, Landschaftlicher 303, Archiv für vaterländische Geschichte, Topographie 56, Ärar 297, 303, Ärzte: Allgemein: 252, 276, Facharzt für Zahntechnik Archweberin 233, bzw. Kieferchirurgie 152, Kinderfacharzt 200, Arisierung 508, 276, Psychotherapeut(in) 276, Armenhaus 297, in Schoßbach 547, 548, 549, 579, Ärztegemeinschaft (Lungenfacharzt Dr Krejci Arzt / Operateur 44, 57, 229, 324, Fachärzte für Radiologie Manfred Baldt, Aschau in Bayern 56, Günther Fleischmann 324, Facharzt für Urolo ASTA Medica (Pharmabetrieb) 132, gie Wolfgang Kautsky 324, Fachärzte für Auen 182, 558, Mund- Zahn- und Kieferheilkunde Werner und Auenbach 130, Klaus Polacek 324, Frauenheilkunde Dr. Karl Auenfischerstraße 456, Scherr 396, Chirurg Abutaha, 411, Peter Häuss Auenstraße 491, ler Hlas-Nasen-Ohren 411, Auentor 540, 553, 558, 562, Änderungsschneiderei Sukh 39, Auer (Vulgarname Haus Nr. 153) 398, Äußerer Rat 113, 326, Aufbahrungshalle 542, Aichbauerhube 12, 34, 39, Auffandungsurkunde 238, Alineierung 518, Aufreiter (Vulgarname Haus Nr.41 und 88) 109, 235, Allgäu (Allgey)158, 340, 341, 346, 348, 484, 485, Augsburger Goldschmied 30, Almer 145, Äußerer Rat 70, 81, 113, 326, Alois Huth Straße 49, 147, 194, 464 Auseinandersetzungsvertrag 364, 420, 476, Alpenverein, Österreichischer, Gruppe Wolfsberg 184, Ausgebombte 541, Altar Maria Hilf 30, Aussegnungskapelle 542, Altarstück(bild) 400, Autohaus Dohr GesmbH. 510, Alte Offnermühle(säge) 553, Automatencasino Jackpot 37, Alte Stadt 19, Autowerkstätte, erste in Wolfsberg 316, Alter Platz 96, Altes Schulhaus (Vulgarname Haus Nr.89) 237, Althofen 16, 293, B

Altstadtdrogerie 78, Bader, Badhaus Badergewerbe 62, 181, 210, 211, 232, Am Platz 20, 27, 84, 146, 162, 233, 349, 350, Kurpfuscher dieses Gewerbes Am Spitz 192, 194, 349, Amtmann, bambergischer 521, zu Mautenberg 572, Bad Weißenbach 37, Amtsbestätigung 443, Bäckereibetriebe: Dohr 46, 105, 335, Rothleitner 61,

Storfer 105, Kraschowitz 456,

Bäcker-(gerechtsame /innung) 50, 82, 102, 120, 121, 122,

190, 286, 304, 319, 320, 325, 326, 333, 367, 378, 382, 394, 395, 412, 444, 449, 475, 583,

620 Bäcker und Frätschler (von ital. Frasca, der Laubast, ein Bergwerk in Kliening 552, 582, Lading 582, Präthal 582, Zeichen der Buschenschenken) 306, Bericht über die Reise Bischof Georg III. 232, Bahnhofstraße 412, Berufsfotograf, erster in Wolfsberg 86, Bahnlinie 534, Beschaubüchl(protokoll) für Augenscheinsaufnahmen Balsche (Vulgarname Haus Nr.75) 194, 288, 290, 365, 366, 447, Bamberg 4, 107, 426, 531, Bescheid, magistratischer 295, Bamberger Straße 37, 43, 135, 261, 262, 264, 268, 272, Bescheid der Vermögensstelle im Ministerium für Wirt 377, 411, 412, 438, 456, schaft und Arbeit, Berlin 313, Bankaloberamtmann 11, Bestandsrecht für BP 434, Bankalärar 410, 596, Bestandsschmiede 235, Banken:Bank für Kärnten und Steiermark 90, 402, Bestattung, städtische 458, Volksbank Wolfsberg reg. GesmbH. 264, Bestattungsunternehmen 458, 266,424, 433, 435, Raiffeisenbezirksbank 144, Bettenmacher 467, 266, Raiffeisenbank St. Andrä/Wolfsberg 161, Bettwaren und Polstermöbel: Aichelburg 52, Hypo Alpe Adria Bank 264, 266, Hypo Immo Beulist 469, bilien und Bankkonsult GmbH 266, 422, 424, Bezirksaltersheim in Gries 549, 433, RIS (Realitäten und Investitionsservice Bezirksgericht (Vulgarname Haus Nr.82) 213, GesmbH, siehe unter RIS) Hypo- und Kreditin Bezirksgericht Wolfsberg, Katastralgemeinden Obere stitut AG in Wien 313, Sparkasse Wolfsberg und Untere Stadt, fortlaufend bei allen Gebäu 411, Kärntner Sparkasse 411, Gewerbliche den Spar-und Kreditkasse 485, BAWAG Bank für Bezirkshauptmannschaft (Haus Nr. 114) 296, 300, 302, Arbeit und Wirtschaft 491, Bezirks(Gebiets)krankenkasse 196, Baugenehmigung der Bezirkshauptmannschaft 135, Bierbrauer 179, 217, 280, Baugesellschaft Mörtl & Co 466, Bilder und Bilderrahmen 452, Baumeister 55, 83, 301, 406, 512, 519, Bindergassl 72, 167, 169, 246, Baustoffhandel 481, Bindergasse 341, Bauträger J.Juri 18, Binder(meister) 115, 179, 180, 345, Bayerhofen 4, 6, 10, 26, 154, 213, 257, 325, 446, 522, Blech(hammer) 141, 160, 496, 497, 509, 510, 531, 550, 551, 552, 568, 569, Vermehrung des Blechschmied (auch bractearius) 344, 498, Besitzes durch Dr. Siebenbürger 577, Sieben Bleiberger Bergwerks Union 40, 479, bürger verleiht heutige Gestalt 578, Bleiberger Erze 132, Bayerhofen/Administration/Administratoren 584, 585, Bleiburg 504, 586, Fideikommismajorat 585, Bleiweißfabrik (Vulgarname Häuser Nr. 14, 15, 16, 17) Bayerhofens Geschichte 572, 40, 41, 43, 44, 47, 538, Bayerhofer /Akten /Aufzeichnungen Urkunden 6, 8, 26, Bleiweißparkplatz 40, 147, 106, 153, 154, 214, 215, 531, 540, 547, 554, Bleiweißfarbe(erzeugung) 132, 479, 564, letzte Lehensbrief Bambergs 586, Bleiweiß- und Essigfabrik 456, Bayerhofer, Anhänger Luthers 576, Kirchenbau durch Blumen- und Gartenbaubetriebe: Christian 322, 324, Dr. Siebenbürger 576, Hauptsitz der Protestan Blutspital, Heiliges 127, ten in Wolfsberg 577, Codizill der Barbara Blutspitalskirche 135, 598, Überreste 599, Siebenbürger, ein Zeichen von Glaubenstreue Böhmen 313, 577, Zerstörung der protestantischen Kirche B(P)ortenwirker(in) 56, 57, 67, 68, 134, 245, 577, Vertrteibung von Protestanten 577, 600, Boutiquen: Barbarella 29, , La Boum 51, , Christine 83, Bayerhofer Archiv 20, 325, 512, 522, 571, 587, Veronique 83, Claire 150, , Wolford 287, Bayerhofer, Aussterben der männlichen Linie 574, Brand vom 18. Oktober 1661: 30, 159, 183, 184, 190, Bayerhofer Baumgarten 531, 596, von 1664: , vom 23. März 1716: 30, Bayerhofer Bruckanger 75, 112, 124, 223, 308, 412, 416, 433, 446, und Bayerhofer Brücke 583, vom 18. Juli 1777: 30, 220, 541, von 1995 542, Bayerhofer Inventuren 220, namenlos 235, 251, von 1636 in Klagenfurt Bayerhofer Kaplanei (auch Caplanei) 167, 220, 221, 223, 581, 237, 487, 572, 573, 584, Urbar 573, Brand: Schilderung des Ausbruches eines solchen 333, Bayerhofer, Ritterwürde erstmals dokumentiert 573, Brandstatt: Namenlos 49, 57, 112, 191, 192, 223, 265, Bayerhofer Stift 220, 308, 378, 380, 392, 401, 484, Wurzerische Bayerhofer Tav(f)erne 325, 569, 583, (auch Wutscherische) 48, 190, Krähsneggeri Bayerhofer Teilungsplan von 1545 (Neuordnung der sche 55, 56, 58, 184, 185, Martin Grillensche Besitzverhältnisse) 575, 222, 250, Schöllenhamerische 270, Waldsame Bayerhofer Untertanen 523, 547, rische 283, Bayerhofer 85, Mörböckische 183, Bayerhofer Urbar 11, 213, 219, Bürgerkaplaneiische 224, Gerglische 255, Bayerhofer Zehentregisterextrakt 552, Khirchschlagerische 284, Simon Pergeri Beamte, bambergische 148, 160, 403, sche 374, Bürgerkaplaneibrandstatt 224, Griff Beistand 229, nerische 396, 397, Rosenfelderische 412, Benedikt (Vulgarname Haus Nr.39) 104, Schleinzerische 415, 416, 419, Woschitzische Benefiziatenhaus St. Udalrici 40, 416, Weißeneggerische 427, Solnigische 433, Bergamtmann in Villach 595, Hofmanische 439, 440, Thürlmühlische 446, Bergbeamte 580, Zainhammerbrandstatt 518, Khettingerische Bergbuch 479, 498, 505, Nagelschmiedhammerbrandstatt 524, Bergmeister in Innerösterreich 580, 582, Brauereien Bierbrauer, Brauereigerechtigkeiten, 31, 138, Bergrecht 19, 458, Bergrichter und Verweser 35, 552, Bräuhaus Moser (Vulgarname Haus Nr.52) 137,

621 Braunkohlebergwerk Prethal 15, Carinthia 1822:571, 1833:194, 213, 1857/58 592, 1905: Brennhäusl 221, 145, 194, 210, 213, 232, Brennstoffhändler 242, Caritas 167, Breslmaerhaus (Vulgarname Haus Nr. 32) 84, 538, Carnia 106, Brot(d)hüter 41, 50, 195, C(K)assier, bambergischer 156, 543, Brottisch(laden) 41, 134, 286, 307, Caution 106, 333, Bruderlade der Graf Hencklischen Gewerkschaft 456, Cellulosefabrik Frantschach 506, Brunner Franz GesmbH 202, 207, Cesations-,Donations- und Akzeptanzionsurkunde 536, Brunner Hermine Stoffstudio 54, Champion-shop der gleichnamigen Textilmarke 471, B(Bundesstraße 70) 147, Chor beim Hochaltar 30, Buchbinder(ei) 92, Chirurg, Chirurgius 151, 211, 232, 350, Buchenweg 197, Chirurgisches Gewerbe 351, Buch- Papier, Musikalien und Kunsthandlungen: San Chrysamgeld 263, Damiano 66, Randeu, 59, 61 Nemetz 396, C(K)laus(en) in Oberösterreich 134, A&M Plus 422, Codozill zum Testamente der Barbara Freidl 570, Bucher (Vulgarname Haus Nr.142) 369, Colomonimarkt 380, Buchhaas (Vulgarname Haus Nr.53) 140, Commanditgesellschaft Sotlschek Schmirger Swatek 132, Buchhof 556 (siehe auch bei Hofstetterhof), Computer Magnet 18, Büchsenmacher 67, 173, 317, 455, Computerspeicherung des Grundbuches, Zeitpunkt 69, Büchsenschifter 293, 437, (gewerbe) 550, Continuatio 38, 106, Bürger comune der Stadt Wolfsberg 107, Contribution 112, 137, 154, 179, 191, 222, 296, Bürgergeld 41, 298, Convolk (gesamte Familie samt Bediensteten) 333, 334, Bürgerkaplaneiamt(verwalter) 219, 223, 237, 407, 395, Bürgerkaplaneihaus (auch Kaplanei bei der Stadt ge Correspondenzschreiber 504, nannt) 87, 107, 167, 224, 235, Chronik, bambergische 30, Bürgerkaplanei(haus)verwalter 87, 159, 223, 277, Craighoff 87 Bürgermeister 149, 530, Creditinkassobüros: Riesner 207, Bürger ohne Gewerb 301, Curator(es), auch Creditaren (siehe auch Kurator) 148, Bürgerrecht 26, 41, 57, 73, 87, 92, 97, 106, 141, 162, 286, 400, 523, 225, 241, 298, 350, 367, 370, 379, 400, 469, Curpfuscherin 379, 497, 564, Bürgerrecht aberkannt 251, D Bürgerschaft Wolfsbergs 24, 268, Bürgerschule 297, 301, 302, Dammweg 371, Bürgerspital, heroberes 135, , herunteres, auch Spital St. Dechant 79, Trinitas 283, 310, 491, 553, in Reding 549, Dechantei (Vulgarname Haus Nr.63) 88, 167, 550, Bürgerspitalfond der Bürger-Comune Wolfsberg 184, Dekret 20, 509, Bürgerspitalskirche 598, Demolierung von Gebäuden 234, 351, 424, 491, Bürgerspitalsurbar 553, Denkmalschutz 15, 150, Bürgerturm (Gefängnis) 333, Denkschrift 134, Bundesgebäudeverwaltung 215, Denkstein des Vizedoms Wallenfels 541, Bundesministerium für Soziale Verwaltung 197, Dentist 471, Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) 238, Dependance des Hotel Hecher 315, Bundesschatz, österreichischer 107, Depositium 286, Bundesschulzentrum Gries 107, Deutsche Arbeitsfront 324, Bundesstraßenverwaltung 562, Deutsches Reich (Reichsfinanzverwaltung) 215, Bundesverfassung, österreichische 215, Deutscher Reichsanzeiger 324, Burgamtmann in Villach 26, 235, Dianetik-Zentrum 320, Burgbücher 495 Distriktsphysikus 24, Burgergasse 341, 351, Docekal (Vulgarname Haus Nr.156) 405, Burgfried 26, Dokumentation „Wolfsberg damals“(siehe auch dort) von B(P)urglehen(shaus) 194, 219, 220, 502, 566, 580, Werner Presser 237, 281, 414, Burglehensteuer 219, 220, Domherr und Vizedom 405, Burgrecht 19, 26, Dominikanerin 586, Donaumonarchie 597, C Dornerhof 75, Dragoner, blessierter 247, Cafes und Bars: Sixties 29, Mosaik 29, Arktis 37, ,Royal Drahtziehe und Hammer am Priel 406, 407, in Frant 37, ,Bäckerstüberl, Dohr 46, Hammerer 52, schach 506, an der Groglitz 506, Guinnes 218, Herke 289, Milano 287, MAXX Drahtzieher(meister) 143, 503, 18, Weiherstüberl 307, Wiegele 287, Hecher Drechsler 317, 432, 320, Gerti 375, Häferl 391, Bajazzo 443, Dreifaltigkeitskirche 310, (Hochaltar) 306, 312, 490, 491, Ch(K)amp 571, 599, 600, Cantor in Villach 56, „Dritte Welt“ Laden 129, C(K)anzlmühle (auch Kanzlermühle und Mühle vor dem Dr. Mann (Vulgarname Haus Nr.96) 250, Sautor)) 232, 233, 349, 479, Drogeriekette Schlecker 316, Caplan 220, Druckereien und Verlagsanstalten Ploetz 332, Caplanei(häusl, haus) 88, 167, Dukaten 21,

622 E F

Ebi (Vulgarname Haus Nr.72) 186, Faber ferrarius 347, Edikt 195, Fahrschulen 492, Edle 24, Familien, türkische 429, Ehebrecher Ehebruch 55, 115, 232, 233, Farbenfabrik 521, Ehepakt (-kontrakt, -vertrag) 37, 53, 143, 160, 248, 254, Färber(gerechtsame/meister) 70, 223, 292, 323, 403, 256, 258, 271, 287, 294, 324, 332, 340, 348, Fass(binder) 180, 208, 375, 409, 422, 424, 471, 482, 526, 556, Fausterhof , auch Hauserhof 194, Ehrenbürger: Offner 32, Fischer 149, Feinschleiferei Tosoni 264, Eidam 288, Feistritz bei St. Veit 195, Eigentumsbeschränkung 377, Feldkirchen 137, Eigentumsvormerkung, Rechtfertigung der 313, Feldweg 282, Einantwortung:13 und weiter bei sehr vielen Objekten, Felfergasse 208, 267, 380, 382, 384, 412, 415, 416, 490, (auch solche an Minderjährige, siehe da auch Fellerhäusl, jetzt Sotlschek (Vulgarname Haus Nr.165) bei Erben minderjährige) 430, Einbringungsvertrag 364, 368, 414, 420, Fertiggeld 336, 439, 544, Einlagezahl (EZ): bei jedem Objekt, Löschung der EZ Feuerordnung 97, siehe bei grundbücherliche Löschung von EZ’s Fideikommismajorat 585, Einnehmer (Steuer) 415, Fideikommisarische Beschränkung in einem Testament Einnehmerkeusche 555, 460, Einschränkung von Rechten im Grundbuch 22, Figurella , Schlankheitsinstitut 37, Einschreib(geld, gebühr) 41, 97, 141, 298, 544, Filialienhammer 509, Einspruchsrecht 35, Firmen: Herberth 86, I.M. Offner 228, 414, 476, 490, Einstandsgeld 92, 496, 512, Werksgenossenschaft der Schuhma Einstandsrecht 117, 163, 408, 453, 469, cher für Heereslieferung und Zivil 281, Planet Einweisungsverfügung des Reichswirtschaftsministeri- Schuhfabrik 281, 282, Vogel-Gallus 282, Ae ums 324, terna 282, Grohs und Kainbacher Autohandel Eisenerzbergbau Wölch und Loben 15, 507, und Werkstätte 316, Kleiderfabrik Lebek 40, Ai Eisenkappel 521, chelburg Polstermöbel und Bettwaren 51, Eisenziehhammer an der Groglitz 500, Palmers 74, 269, Gazelle 103, Heinrich Klein Eitweg 572, 113, Benneton 122, Elektro-Kraßnig 155, Elektrizitätswerke, städtische 34, 495, Montfort 340, I.M. Offner GesmbH 364, 366, Elektrogeschäfte: Kraßnig 116, 155, Rabitsch 487, 416, 420, Meinl 364, 420, Hartlauer 383, Ircher Elektronik Satelliten, Telekommunikation 188, 399, 462, Lederfabriks-Aktiengesellschaft Elsenweg 294, vormals Sotlschek 431, Humanic-Schuhmoden Entmündigung, Entmündigte 206, 207, 278, 289, 476, Fabriksfirma F.P.Herberth 521, Baufirm Entschädigungsabkommen 34, ma Mörtl &.Co 521, Federn- und Achsenfabrik Epistelseite 30, Lienhard 525, 529, Erbauseinandersetzung 368, 517, Fischamend 263, Erbe, eigentumsbeschränkt 294, Fischer (Vulgarname Häuser Nr.44, 56) 117, 148, Erben, minderjährige 155, 188, 199, 207, 289, 294, 305, Fleischausschrottung 379, 322, 364, 377, 381, 393, 402, 414, 420, 422, Fleischbank: 33, 124, 321, erste in Privathaus inWolfs 466, 471, 476, 517, 551, 572, berg 21, Erbengemeinschaft 279, Fleischbänke auf der Fleischbrücke 38, 124, 126, Erboberstfalkenmeister 587, Fleischbruckn 94, 126, 127, 412, 446, Erbschaftsverzicht 330, Fleischereien: Sajowitz 125, Streit 258, Butej 322, Tret Erbübereinkommen(svertrag) 116, 139, 155, 200, 279, tenbrein 291, Meyer und Klöckl 377, 364, 414, 428, 473, 489, 545, Fleischer- und Weinschankgewerbe 110, 264, Erbverfahren 14, 186, 234, 320, 450, 452, Fleischhauerbruderschaft zum hl. Blut 232, Erchtag (Dienstag) 19, 151, nach Conversionis Pauli Fleischhauer(gerechtigkeit) Gewerbe 206, 225, 379, 398, (Bekehrung des Paulus 25. Januar) 500, Fleischhauer(knecht) 187, 191, 205, 206, 216, 225, 245, Erfurt 567, 263, 280, 291, 303, 306, 308, 321, 334, 336, Erhebungsprotokoll 249, 339, 379, 380, 386, 394, 398, 416, 417, 432, Erlass der Hohen Landesregierung 82, 89, 146, 154, 469, 470, 526, 547, Ernst Swatek Straße 278, 279, 449, 453, 492, Fleischhauer, Klagenfurter 380, Erste Kärntnerische Arbeiter Produktiv-Genossenschaft Fleischteuerung 303, der Schuhmacher (siehe auch unter Firmen) Flickschuster 233, 456, Florum Antimonum 379, Erster Pfarrer in Wolfsberg 590, Florianibild 599, Escorte 210, Fluss des verlorenen Wassers 298, Eselgasse (Eßlgasse auch Bindergasse, heute Allgäu)) Forst 571, 285, 336, 341, 342, 344, 345, 353, 379, 484, Forstamt(sgebäude)/Forsthaus 4, 10, 15, 546, Euco-Center 116, 155, Fotograf Breslmaier 47, Europatag 1975 Gedenktafel 543, Fotohandel: Niedermayer 305, E-Werk, städtisches, Verwaltung 34, (Vulgarname Haus Fotostudio Gutschi 166, Nr.50) 130, Frankenweg 456, ex offo 268,

623 Frantschach (Hammer und Säge) 137, 146, 390, 507, 509, Gerichtsprotokoll 119, 123, 126, 159, 210, 233, 247, 250, 564, 592, 265, 272, 347, 365, 379, 389, 401, 425, 430, Frauenzimmer (Gefängnis) 333, 437, 439, 444, 484, Freibrief 4, Gerichtsverwalter 115, Freidlgasse 275, 278, 287, 449, 451, 453, 545, German (Vulgarname Haus Nr.24) 62, Freihaus am Spitz 194, Geschechsnoth, Gschißnot, Tschasteig, Tschasnig, Freihaus, bischöfliches, Lavanter 24, 25, Gschäßnoth 4, 6, 8, 10, Freihaus, Eibiswaldisches 210, Geschenkshop „K&K 74, Freihäuser der Hohenwart: Oberes 6, 8, 10, 579, Unteres Geschichtsverein für Kärnten, Urkunde 145, 6, 10, 11, 579, Geschirrhändler 440, Freihaus derer von Waldenstein und Sonnegg, 40, 43, Gesellschaftsvertrag 377, 381, 521, Freihauskeusche 6, 579, Getraidkasten 24, Freihaus 38, 210, 406, Getreidemarkt 15, 17, 18, 47, 85, 95, 164, 165, 166, 538, Freiherrentitel 581, 546, Freimann (Henker), Wohnung des 425, -gasse 433, 468, Gewaltsam 213, Freisass, landschaftlicher 568, Gewaltträger 19, 56, 62, 213, 503, 513, 565, 586, Freiwillige Feuerwehr Wolfsberg 164, 166, Rüsthaus Gewerbetreibender ohne Haus 227, neubau 587, Gewerke 160, in Wolfsberg 498, Fresko „Jüngstes Gericht“ 596, Geytragen (Hausieren) 106, Friedhof, alter ,(auch Freithof) 99, 220, 223, 232, Auflas Glaser 463, sung im 18. Jahrhundert 597, Glasfachgeschäfte Schreiner 110, Plach/Waltl 268, Friedhof Priel 30, 109, 541, 542, 597, 598, Glantschnig (Vulgarname Haus Nr.109) 286, Friedhoftürl 94, Glaser(gerechtigkeit) 19, 45, 173, 352, 419, Friedhofskapelle 542, 598, Glaith (Hohlmaß) 579, Friesenhübl(stöckl) 551, Glockenabnahme 597, Wiederbeschaffung 597, Fries-Hammer- und Mühlenwerke 115, Gm(a)ein (alle Wahlbürger/Gemeinschaftsbesitz) 55, Friesische Sachen 214, 407, 509, 523, 531, Frisiersalons Martha 34, Karin 152, Aigner 271, Wal Göblische Erben 26, traud 338, Mohl 393, „Er-Sie-Es“ 441, Ceray GÖC-Kaufhaus Ges.mbH/Insolvenz 486, 482, Götzhaber (Vulgarname Haus Nr.57), 151, Fremdenverkehrsamt 32, Goldarbeiter 408, 419, Frongelder 552, Goldschmied 453, 465, Fruchtgenuss 233, Goldschmiedgerechtigkeit 419, Frühberger (Vulgarname Haus Nr.71), 183, Gory(Friesen)stöckl 137, 551, Fuhrergasse (ist die Herrengasse) 470, Gottsleichnamsamt(sverwalter) 84, 219, 407, 442, Fußweg ins Schloss 160, Gottsleichnamsamtsbruderschaft 219, Gubernialrat 214, 239, G Gurkfeld 55, Graben,(Stadt-) 292, 297, Galanteriewarenhändler 326, Grabenstraße 7, Gang für Geschütz 210, Grablowitz (Vulgarname Haus Nr.25) 65, Gänsgasse 87, 138, 265, 267, 274, 280, 283, 284, 285, Grafenhof (auch Kainachhof) 522, 572, 293, 296, 298, 303, 407, 408, 453, 459, 467, Graz 109, 251, 293, 468, 473, Grazer Straße 553, Garköchin 263, Greisler 437, Garni-Hotel Hecher 320, Gries 225, Garten, Khirchschlagerischer 267, 277, Griegäßlein 543 Gartencenter Ruthofer 553, Grieskreuz 542, Gartenzins 2^^ Griesstraße 29, 373, 543, Gasser (Vulgarname Haus Nr.101) 263, Grieskirchen OÖ 162, Gastgeber 20, 36, 58, 62, 134, 137, 293, 320, 365, Griffen 501, Gasthaus „Zum Amerikaner“(heute Sternwirt) 539, Grilz (Vulgarname Haus Nr. 108) 180, Gebietskrankenkasse für Kärnten 197, 396, Groglitzen 27, 137, 500, 501, 502, 504, Geburts- und Ledigbrief 331, 341, 353, 405, 470, Groglitzhammer 106, 137, 500, 501, 502, 505, Gedenktafel an der Totenkapelle 542, Großkraftwerk Fraß 32, Gefäll(e) 407, 542, Großwinklern 581, Geigenmacher 255, Grünhafner 179, 378, 380, 400, 412, 436, 561 Geldinstitute siehe unter Banken Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfs berg mit Angabe Gemeindearchiv 43, der jeweiligen Katastralgemeinde sowie der Gemeindetratten 477, Anlagezahl und der Bauflächen bei allen Gemeindeverwaltung 262, besprochenen Gebäuden, Genossenschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront Grundbuch 1792: 4, und dann weiter bei sehr vielen der GesmbH.324, besprochenen Objekte, Georgskirche 600, Grundbücherliche Löschung von EZ’s 206, 234, 295, Gerhaben bzw. Gerhabschaftsrechnung 26, 102, 112, 311, 423, 432, 453, 459, 482, 562, 145, 153, 156, 211, 225, 232, 374, 401, 412, Grundbücherliche Neuordnung der Offner-Realitäten 506, 507, 512, 558, 564, 565, 572, 580, 420, siehe auch bei 363, Gerichtsgasse 239, 240, 243, Grundobrigkeit 581, Gschmeidler 325, 419,

624 Güter, kaufrechtliche 75, Heiratsabrede 582, Gürtler 434, Heiratsgut und Sicherung desselben 222, 375, Gütergemeinschaft(-svertrag), eheliche(r) 160, 387, 391, Herberthstraße 152, 545, Gulden 21, 27, und bei anderen Objekten Hermann Fischer Straße 311, 481, 482, 486, 492, Gumitsch 91, Herrenbaumgarten 459, Gumitscher Weg 13, Herrengasse 266, 307, 421, 422, 432, 433, 434, 435, 437, Gurkfeld 55, 438, 440, 442, 455, 457, 460, 461, 463, 465, Guttaring 115, 468, 470, 473, 475, Gymnasialklassen 30, Herrschaft Bayerhofen 6, 7, 8, 9, 112, 550, 595, Herrschaft Gösting 574, H Herrschaft Lavamünd 595, Herrschaft Loschenthal 595, Habsburg, Haus 426, Herrschaft Rabenstein 595, Hackenschmiede 496, 497, Herrschaft Thürn 567, Hackhofer (Vulgarname Häuser Nr.: 6, 33, 34, 35, ) Herrschaft Waldenstein 567, 17, 87, 91, 94, (Firma) Herrschaft Wolfsberg und St. Leonhard 15, Hämmerl am Priel 518, HESPA (Holzeinkaufsstelle Schweizerischer Papier- und Häuser ohne Vulgarnamen(Nr.19, 38, 69, 120, 145, 147, Papierstofferzeuger) 7, 16, 149, 150, 151, 167 168, 169, 174, 175, 178, Hintergumitsch/Steuergemeinde 505, 180, 181, 182, 183, 185, 187, 191, 192, 194, Hirschenwirt 178, 197, 200, 204, ) 47, 102, 179, 310, 376, 382, Hitler (deutschland) 215, Anschluss Österreichs 313, 86, 389, 392, 434, 436, 439, 453, 454, 461, 465, Hochaltar 76, der Dreifaltigkeitskirche 306, 67, 469, 472, 477, 481, 487, 488, 490, 491, Hochofen-und Hammerwerk Kollnitz 15, Häuserverzeichnis von 1858: 13 und dann weiter Hochquellenwasserleitung 149, bei fast allen besprochenen Gebäuden Hochstift Bamberg 503, 508, Häusl an der Steunbrucken 165, Hofbefehl 124, Hafner(geselle) 341, 353, 440, 454, 459, Hofbinder (Vulgarname Haus Nr.134) 345, Hafnerwerkstätte 493, Hofkastner 6, 10, 88, 107, 156, 159, 160, 235, 408, 514, Haftelmacher 192, 523, 554, Hallerwirt(hübl) Hofhaus hochfürstlich Bambergisches 4, 10, 15, 19, Hamburg 597, Hof in der Stadt Wolfsberg 213, Hammer an der Groglitzen 500, 502, 503, Hofkanzler 585, Hammer am Sautor (auch Stadthammer) 140, Hofkastenamt 532, Hammerdepositium 498, Hofkellerurbar 557, Hammer in Frantschach (Hinterzellach) 506, 519, Hofkellner, bambergischer Hammerordnung 496, Hofkommission, hochfürstliche 157, 509, Hammer- und Mühlenwerke, Friesacherische 115, Hoflehne d.i. Hoflehen 255, (sgarten) 543, Hammer, unbekannt 298, Hofmeister 137, Hammerwerk in Pollheim 498, Hofrichter 365, Hammerwerk und Nagelschmiede im Pressinggraben Hofstätter (Vulgarname Haus Nr.195) 490, 507, Hofstetter(Buch)hof 552, 554, 555, Hammer unter Bayerhofen 522, 525, 526, 527, Hofzimmermeister 261, Hammerwerke Mühlen und dergleichen 494, Hohenauers Kirchengeschichte 30, Han Son Rak, Zentrum für asiatische Gesundheit und Hohenwartische Güter 547, Kultur 320, Hoher Markt 20, 94, 145, 156, Handelsberechtigung (-gerechtigkeit) 76, 88, Hoher Platz 4, 59, 97, 98, 103, 104, 105, 107, 110, 113, Handels(herr/mann und Gewerke) 365, 500, 116, 117, 121, 124, 127, 135, 141, 142, 143, Handlungs- und Weinausschankgerechtigkeit 77, 89, 147, 149, 150, 152, 154, 157, 160, 164, 165, Handschuhmacher 235, 270, 234, 235, 413, Handtierung 123, Hollauf (Vulgarname Haus Nr.64) 169, Harb (Vulgarname Haus Nr. 135) 347, Holland-Blumenmarkt 487, Hauptaltarbild der hl. Kunigunde 30, Hornof (Vulgarname Haus Nr.85) 227, Hauptmann (Vulgarname Haus Nr.84) 225, Hosenstricker 67, 192, Hauptmann zu Görz und am Karst 573, Hotels: Pfundner 262, Hecher 315, Hauptschule 238, Hotelzubau und Parkplatz (Hotel Hecher) 315, Hauptschuldirektorin 73, Hubert Hornof (Vulgarname Haus Nr.93) 245, Hausbrief 301, Hufschmied(in) / Hackenschmied 44, 53, 119, 141, 298, Hausbrauerei „Torbräu“ 294, 331, 347, 406, Haushaltswarengeschäft 364, Hundstockgebäude 4, Hausgemeinschaft Paracelsus 396, Husareneskadron, Stall der 446, 477, Hausmarken 153, 159, 349, 540, Huterer (Hutmacher, Hutgeschäfte Hutererwerkstatt) 198, Haussteuer 154, 222, 274, Fischer/Tilly/Kuster 118, Meschik 161, Hausüberlassung, freistiftweise 8, 171, 183, 417, Haus- und Küchengeräte Fachgeschäft Jäger 71, Huterergeselle 171, 376, Haus unter der Bruckn 261, Huth Eiche 147, Haus, zweigädiges 38, dreigädiges 104 Huth Villa 147, HBLA (HLW) 147, Heiligen Bluts-Verwalter 465, I Heimgasse 549,

625 III A Kanzlmühle 495, Jakober Tor( siehe auch bei St. J. Tor und bei Weyertor) III B Stadthammer 496, 293, III C Hammer Schwemmtratten 500, Jakl (Vulgarname Haus Nr.28) 72, III D Hammer Zellach (Frantschach) 506, Jaksche (Vulgarname Haus Nr.162) 423, III E Ritzinger Mühle 509, Jesuiten 568, III F Thürlmühle 511, Johann Offner Fond (Stiftung) 31, 32, 34, 541, III G Prielmühle 512, Johann Offner Straße 17, 18, 22, 23, 25, 28, 29, 32, 34, III H Hämmerl am Priel 518, 36, 37, 39, 40, 45, 46, 51, 52, 53, 58, 59, 61, 63, III I Prielhammer 519, 66, 68, 70, 73, 74, 77, 80, 81, 85, 89, 90, 92, 95, III K, Phtalsäure(Farben)fabrik 521, 113, 138, 178, 218, 597, III L Khettingerhammer an der Leuthen 522, Judenburg 19, 26, 179, III M Lienhardhammer 525, Judith Steiner (Vulgarname (Haus Nr.92) 243, III N Schleifenmühle 531, Jüdische Familien in Wolfsberg: Klein 113, Gros 313, III O Hammer in der Schleifen 534, Jugendzentrum 5, III P Hammer in St. Jakob 536, Juris utrisque studiosus 304, Ilthausen in Schwaben 374, Justitiam Imbissstube 158, Juweliere, Optiker Uhrenfachgeschäfte: Waschier 101, I.M. Offner (Vulgarnamen Häuser Nr. 139, 140 160) 360, 385, „Tandaradei“ 116, Röll 139, Kudrinka 365, 419, 460, 164, Pearle Österreich 273, Le Clou 273, Immobilienmakler 404, Stefflitsch 289, Rauschenberger 291, Primus Indieren (zu eigen geben) 328, 309, Raup 164, Roth 164, Hartlauer 324, Wiedl Inkorribilität (Besserungsunfähigkeit) 334, 348, Kulterer 373, Baumgartner 396, Binder Innerer Rat 88, 138, 434, 438, 441, Kienzl 474, Innerösterreichischer geheimer Rat und Hofvizekanzler 585, K Innsbruck 22, In salutie (in guter Beschaffenheit) 102, Kärntner Elektrizitäts AG (KELAG) 34, 314, Insass, landschaftlicher 528, Kärntner Gebietskrankenkasse 396, Inslat (Rindertalg) 205, Kärntner Heimatwerk 54, Inspektoratsgebäude 409, Kärntner Jägerschaft 266, Instruktion, förmliche Kärntner Landesausschuss 136, Intabulieren 80 Kärntner Landeskrankenkasse 197, Internetprovider Net4You 266, Kärntner Landesgericht 214, Rückstellungskommission Intervention durch den Vizedom 75, 251, 313, Inventar nach Siebenbürger 6, 8, 220, 601, Kärntner Landesregierung 197, , Erlass 228, Inventuraufnahme durch den Stadtrichter 497, Kärntner Landes- und Hypothekenbank (auch Hypothe IV. Höfe, andere bemerkenswerte Gebäude und derglei kenanstalt 18, 142, chen in der nächsten Umgebung der Stadt 537, Kärntner Landtafel 552, (siehe auch unter Landtafel) IV A Mauthaus vor dem Prieltor 538, Kärntner Tageszeitung KTZ, Redaktion 34, IV B Swentzlstöckl 540, Kärntner Volksbuchhandlung IV C Kapuzinerkloster 540, Kaffeesieder 239, 261, IV D Friedhof Priel 541, Kager (Vulgarname Haus Nr.21) 53, IV E Kreuzkapelle 542, Kaiser (Vulgarname Häuser Nr. 106, 193,) 274, 489, IV F Lindhof 543, Kaiser Franz Josef Quai 107, 135, IV G Schwabenhof 544, Kaiserliche Staatsverwaltung 214, IV H Mauthaus vor dem Schoßbachtor 546, Kaisersteinische Gült 595, IV I Minoritenweinzedl 546, Kaltschmied (Vulgarname Haus Nr.161) 421, IV K Kormann 546, Kammer für Arbeiter und Angestellte 302, 304, 305, IV L Armenhaus in Schoßbach 547, Kammer für Land- und Forstwirtschaft 266, IV M Schifterkeusche 550, Kammerherr, königlich Preußischer 15, IV N Gorystöckl 551, Kamp 573, siehe auch bei Champ, IV O Ritzinger Mühle 552, Kampelmacher 265, 274, 467, IV P Wallerhof 552, 553, Kamperkogel 580, IV Q Spitalhof 553, Kanalplatz 110, 226, 227, 230, 234, 235, IV R Hofstetter- oder Buchhof 554, 555, Kanzleidirektor 160, 551, IV S Schrölli-oder Schwinghammerhof 557, Kanzleirat(h) 36, 94, 102, 504, IV T Schwarzlhof 558, Kanzleiverwalter, hochfürstlich bambergischer 56, IV U Mauthaus und Nachtwächterhäusl vor dem Kanzler (Canzler) 6, 10, 24, 26, 109, 145, 157, 446, 495, Auentor 562, 522, 566, 595, IV V Mauthaus vor dem St. Jakober Tor 562, Kanzlerisches Haus 148, 219, IV W Kirchbichl 563, Kanzlermühle 447, IV X Mauthäusl (vgl. IV U) 569, Kanzlist 68, IV Y Bayerhofer Tafern 569, Kapelle, schmerzhafte 27, 594, IV Z Schloss Bayerhofen 570, Kaplan 232, 235, Kaplanei bei der Stadt 235, J Kaplaneihaus 88, Kapun (Vulgarname Haus Nr.20) 50, Jagdmode-und Waffengeschäft464, Kapuziner 6, 541,

626 Kapuzinergraben 255, 256, Benützungswunsch desselben Kleinrojach 240, 211, Kleinszig (Vulgarname Haus Nr. 155) 403, Kapuziner(kloster) 47, 48, 347, 540, 541, (mauer) 519, Kleinwinklern 194, 540, (kirche) 540, 558, 598, (garten) 541, Klerikat im Kapuzinerkloster 541, K(C)aserne 296, 297, (Rediffsche) 296, 297, ( alte Ka Klosteraufhebung 30, serne neben der Lavant) 214, 256, am Weiher Klosterbräuhaus ( Vulgarname Haus Nr.10) 30, 410, Pogantschkaserne 450, Klosterbräuliegenschaft 32, 545, Kasernenweg 242, Klostergasse 27, 33, 35, 38, 41, 53, 55 62, 68, 189, Kassarnig (Vulgarname Haus Nr.157) 410, Klotz (Vulgarname Haus Nr.30) 79, Kastanien am Priel 154, Knabenschulhaus 221, 234, 487, Kastner (auch Castner) (von Hartneidstein) 145, (in Knabenvolksschule 221, Griffen 148, 156, 534, 564, zu Wolfsberg 19, Knabl (Vulgarname Haus Nr.66) 173, 595, Knauder (Vulgarname Haus Nr.177) 459, Kataster von 1740 Knittelfeld 113, 415, Katastral(Steuer)gemeinden Obere Stadt 121, und bei Koblischke (Vulgarname Haus Nr. 132) 336, vielen anderen Objekten, Untere Stadt 260 und Koch (Caques) 181, bei vielen anderen Objekten, Reding 47, 49, Kögl (Vulgarname Haus Nr.173) 451, 539, St. Jakob 295, Schoßbach 121, 548, 549, Köhraus (Vulgarname Haus Nr.189, ) 484, Ritzing 510, Priel 516, Zellach 553, St. Jakob Kohlbarren 498, 504, 562, Koinig (Vulgarname Haus Nr.73) 187, Katastralmappe 162, 190, 220, 221, 280, Kollegg 572, Katholisch-Deutscher Burschenverein Eintracht zu Kollnitzer 213, 214, Wolfsberg 460, Kollnitzergasse 82, 217, 218, 256, 257, Katzelhof 109, Kollnitzhof 194, 213, 214, (Nebenhäuslein) 239, 578, Kaufbrief (vertrag) 5, 6, und bei vielen anderen Objekten 583, Kaufhäuser (Schöps) 304, 305, Forum 307, Modenmüller Kollnitzstöckl (Vulgarname Haus Nr. 90) 213, 239, 578, 318, Vögele 318, Kollnitzthörl (auch Pförtchen zum Steg undKhuchlertürl) Kaufschilling 27, 102, 115, 123, 143, 159, 173, 210, 245, 213, 255, 257, 444, 253, 382, 389, 390, 423, Kollnitz/Wappen Kaufs-, Erbverzichts- und Servitutvertrag 387, Kolomonimarkt 232, Kauf- und Leibrentenvertrag 116, 144, 256, Kommissionsbericht 523, Kauf- und Übergabevertrag 78, 193, Konkubine 581, Kaul (Vulgarname Haus Nr.29) 75, Konkurs 264, 507, Kegel- und Tafelschießen 583, Konsumgenossenschaft, österreichische, Insolvenz 307, KELAG siehe unter Kärntner El.AG. 486, Umorganisation 324, Keltisch-römische Grabinschrift 596, Konsumgenossenschaft Obersteier 324, Keratuch 106, Kontrollkommission 140, Khirchschlagerstadel (garten) 267, 277, 282, 283, 284, Koralpe 557, 285, 303, Kormann (Vulgarname Haus in Schoßbach, heute Schoß Khö(e)ttingerhammer 524, 525, 526, 527, bachstraße Nr.1) 546, 547, Khuchlertürl d.i.Kollnitzthörl 255, Koschatstraße 297, 300, Kienzl (Vulgarname Häuser Nr.47, Nr.110, 117 und Kosmetiksalon 404, 411, 126) 123, 288, 303, 321, Koppitsch (Vulgarname Haus Nr.9) 26, Kienzl Rupert (Vulgarname Haus Nr. 199) 491, Kovac (Vulgarname Haus Nr.102) 265, Kindergarten, erster 147, Kramer (Krämer -laden) 143, 293, 392, Kindermoden Chiara 86, Berg 95, Krankenhaus, erstes in der Stadt 456, Kinderspielplatz 212, Kraßnig (Vulgarname Haus Nr.176) 457, Kirchbichl 17, 20, 26, 75, 137, 146, 297, 563, 564, 565, Kraus (Vulgarname (Haus Nr. 97) 253, 566, 568, 595, Kreisverkehr 228, Kirchenbeitragsstelle der Kath. Kirche 167, 168, 249, Kreuz am Priel (Kreuzkapelle, Kriegerdenkmal) 154, Kirchendiener und Handtierer 87, 407, Kirchengeschichte Hohenauers 30, Kreuzgasse 282, 310, 425, 428, 431, 439, 440, 445, 446, Kirchenprobst (pröbste) 99, 403, 447, 478, 493, Kirchenrechnung 119, Kreuzhändler 440, Kirchenschulden 382, Kreuzkapelle 542, 598, Kirchenvorstehung St, Markus 238, Kreutzenberghaus (Vulgarname Häuser Nr.45/46) 119, Kircher (Vulgarname Haus Nr.76) 195, 120, Kirche zur heiligen Dreifaltigkeit (in Bayerhofen) 569, Kriegerdenkmal am Trattl 543, 570, Kriegsgefangenenlager in Priel 543, K(h)irchgasse 20, 27, 72, 247, 251, Kronfuß (Vulgarname Haus Nr.179) 463, Kirchgatter 81, Küchenmeister( und Bäck) 140, Kirchturmbau 512, Kürschner(gewerbe) 48, 169, 183, 340, 364, 366, 374, Klagenfurt 12, 18, 29, 135, 221, 266, 303, 370, 422, 428, 392, 423, 439, 429, 431, 433, 441, 478, 581 Kugelstätte 47, Klagenfurter Bote 20, Kunigunde hl. 30, Altar 596, Klagenfurter Straße 116, 147, 155, k.u.k.Banko 426, Klampferer(meister) 79, 117, 325, 419, k.u.k. Arär 107, 214, Klein (Vulgarname Haus Nr.37) 99, k.u.k. Handelsgericht Klagenfurt 281, Kleinedling 240, k.u.k. Landesregierung 110,

627 k.u.k. Regimentsarzt 391, Leibarzt der Kärntner Stände 577, k.u.k. Staatseisenbahnen 510, Leibeigener 331, k.u.k. Statthalterei Klagenfurt 89, Leibrente(nvertrag) 184, 289, 295, 488, 551, 562, Kunstatelier 375, Leichen- und Aufbahrungshalle 597, Kunstschlosserei 228, Leidenberg 75, Kupferschmied(gerechtsame) 63, 65, 179, 195, 334, Leihkauf (Anzahlung) 19, 45, 48, 99, 102, 104, 162, 173, K(C)urator 43, 427, 204, 365, 390, 444, 501, Kuratur, persönliche 41, Leinenweber(in) 120, 165, 451, 455, Kurzwaren- und Bekleidungsgeschäft 114, Leipzig 449, 577, Leitenweingarten in Gries 219, L Liegenschaftsübertragung 313, Lienhard (Vulgarname Haus Nr.36) 96, Laber (Vulgarname Haus Nr.80) 208, Lienhardhammer 407, 408, 522, 523, 526, 592, Ladendiener 162, Limaruttihaus 47, 539, Lading, Kupferbergwerk 580, Limonadenerzeugung 266, Lagergelände in Priel 40, 282, Lindhof 27, 156, 543, 557, Lamentatiumsschreiben 111, Lizitation(sprotokoll) 146, 152, 255, Landesarchiv Klagenfurt 77, 121, 499, l’etienne 24, Landesausschuss, Kärntner 136, Lodenwalcher(walker/macher) 415, 475, Landgerichtsbrückl 165, Lorber (Vulgarname Häuser Nr. 143, 159) 372, 417, Landrichter, Landgericht von Hartneidstein 4, 15, 115, Lorberhaus 107, 151, 156, 216, 293, 303, 469, 524, Lubi (Vulgarname Haus Nr.83) 216, Landrichterhaus 4, 13, 15, Luthertum, Bekämpfung 540, Landtafel, Kärntner /landtäflich (Auflösung der Kärntner LT am 1991-03-22), auch landschaft(lich) 24, M 25, 48, 167, 214, 239, 249, 526, 552, 568, 587, Landwein- und Mostwirt 115, Männergesangverein Wolfsberg 178, Landwirtschaftliche Fortbildungsschule für Mädchen Magazin 47, 396, 556, Magister der freien Kunst 500, Landwirtschaftskammer für Kärnten 556, Magister sanitatis 211, 347, Lansitz(Auen)bach 554, Magistrat 6 und bei sehr vielen anderen Objekten Lateinschule 31, 237, Magistrat als Abteilungsbehörde bei Verlassenschaftsab Lattenberg(wald) 502, handlungen 513, Lavamünd 488, Magistratisches Wohnhaus 190, Lavant 222, 255, 257, 353, 511, 522, 524, 541, Magistratsabteilung 107, Lavantbett 496, Magistratsbescheid (beschluss) 51, 99, Lavanter Urkunden 571, Malatschnigstöckl 546, Lavanthaus 67, 412, Maler(meister) 198, 282, 340, 346, Lavantquai 214, 256, Mappe von 1828: 8 und bei anderen Objekten Lavantregulierung 132, Mappennummer 162, Lavanttaler Bote (Regionalzeitung) 332, Marburg/Drau 19, Lavanttaler Fleischwerke 381, Maria auf der Stiegen 30, Lavanttaler Frauen- und Familienberatung 18, Maria Kienzl (Vulgarname Haus Nr. 47) 123, Lavanttaler Heimatmuseum 562, Maria Saal 179, Lavanttaler Physikotherapeutisches Institut 533, Marienkapelle 596, Lavantufer 538, 552, Markennamen Riob 231, Palmers 74, Gazelle 103, Lebensmittelmagazin Knittelfeld eingetragene Genossen Marketender 386, schaft 324, Marktbeamter 232, Lebenshilfe 231, 544, Marktgelände 240, Lebens- und Sozialbetratung Mag. Helmut Hipfl 18, Markusheldenglocke 597, Lebzelter(gerechtsame) 153, 156, 157, 283, 323, Markuskirche Restaurierung 1864: 590, Ledenitzen 86, Markuskirche Denkmäler an der Außenseite 590,591, Lederer (werkstatt) 72, 341, 342, 345, 430, 444, 446, 447, 592, in der Kirche 592-596, und zwar außen 477, (sohn/meister)336, 337, 353, 425, 427, 1.für:Frau Purkhart 590, 2. Georg Goehs zu 436, 444, 484, (gerechtsame) 353, 369, 448, Rabenstein mit den Wappen der Goehs, Raben Lederergasse 123, 425, stein- Fohnsdorf, Herberstein, und Eberstein Lederfabrik 281, 478, 510, 590, 3. für Pfarrer Simon Hamer und wahr Ledererrecht 261, scheinlich auch für seinen Bruder Josef 591, 4. Lederwaren „L-etienne“ 23, 25, für Hans von Himmelberg mit den Wappen der Lederzurichter 427, Himmelberger, der von Graben, der von Teuf Ledwina (Vulgarname Haus Nr. 104) 270, fenbach, der von Wuer und der von Pain 591, 4. Legat 32, für Ursula von Bibra und deren Vater Valen Legitimationsbrief 298, tin(Vizedom) mit den Wappen der Bibra, der Lehen hochfürstlich Bambergisches 210, 213, 563, von Halburg und der vonPappenheim, 5. für die Lehensbrief (letzter) des Hochstiftes Bamberg für Bay zwei ersten Frauen des Hans Harschl und für erhofen 586, den Kämmerer Franz Tänion, 6. für den Vize Lehensbrief des Stiftes St. Paul 303, dom Georg Ritter von Streitberg, für den Stadt Lehmröstler und Häckselschneider 437, Lehrer 251,

628 richter Wilhelm Paumgarten und 7. für die Mühle von Priel 42, Bayerhofer und Freidl, Mühlgang am Priel 133, 518, zur Schmiegermühle 446, Denkmäler im Inneren der Kirche:1. für Vize Mühlrecht 531, dom Georg Ulrich von Khindtsperg, 2. für Mühltürl (siehe auch Kollnitzthörl) 444, 446, 448, 454, Anton von Himmelberg mit den Wappen der Torsperrer beim 455, 569, Himmelberger und der Wuer, 3. für Andreas Münichgassen (Möchsgasse) 56, von Himmelberg, 4. für Vizedom Heinrich von Münzinspektor 580, Guttenberg und seiner Gattin Anna von Bibra Muregg 115, mit den Wappen der Guttenberger, der Musikaliengeschäfte: Randeu 59, 61, Gerald Kainz 450, Schaumburger, der von Bibra, der von Fuchs- Musikschule 107, Regheim und der von Irmelshausen. Musikus 57, 91, 92, 232, Es folgen dann noch Grabdenkmäler vieler Muskatellgeld 298, 544, Bürgerlicher, Restaurierung 1864, und 1931 596, 1989 bis N 1993 597, Hauptaltarbild des Kremser Schmidt 596, Naber(Bohrer)schmied 272, Markusplatz 32, 81, 85, 89, 90, 92, 93, 95, 167, 168, 249, Nachlassverfahren(handlung) 18, 22, 31, Markussaal 167, Nachtwächterhäusl 312, Martin Luther Straße 98, Nadler 175, Maurer 233, Nagelschmied(meister) 91, 502, 504, 522, 527, 535, Maurerbartl 8, Nagelschmiedhämmer: an der Schleifen 163, 522, 534, Maurerkeusche 10, an der Leiten (Leuthen) 303, unter Bayerhofen Mauteinnehmer 539, 407, 523, an der Groglitzen 500, 501, 502, am Mauthäuser (allgemein)47, 189, 190, 204, 297, Priel 519, Waldmannischer in der Schleifen vor dem Schoßbachtor 13, 546, 534, 535, vor dem Prieltor 49, 189, 191, 538, 539, Nageltrager 255, vor dem Auentor 312, 562, Nainichbrunnen 17, vor dem St. Jakober Tor 134, 295, 562, 569, Nationalsozialisten, schwerbelastete und Strafbestim Mauthen 367, 376, mungen gegen sie in Wolfsberg 174, 313, 331, Mautmühle an der Schleifen oder Schleifenmühle 532, 368, 409, Medicus 148, Natronzellstofffabrik 508, Medikamentenrechnung, erste in Wolfsberg 154, Neudauerweg 164, 269, Meist(Best)bieter 64, 152, 166, 254, 287, Neue Offnersäge 554, Meistergeld 41, Neue Stadt (auch Untere Stadt) 394, Menner (Vulgarname Haus Nr.8) 24, Neumarktl in Krain 96, Merkurmarkt 98, 281, Neupauergut 75, Meschik (Vulgarname Haus Nr. 60) 159, Neunkirchen 57, Mesnerhaus (Vulgarname Haus Nr. 95) 249, Neustadt (Untere Stadt) 469, Mesner(haus) 112, 167, 168, Neutralität im Kriege mit Mathias Corvinus 594, Messerschmied 369, Neways International Management und Beratungs Me(ä)thgaßl 167, 235, GesmbH 320, Mietrecht, grundbücherliches 31, 107, Nill (Vulgarname Haus Nr. 103) 267, Miglarkeusche auch Maurerbartl genannt 7, 9, (Vulgar Normalschulklassen 30, name Haus Nr.3) 8, Notare 211, 404, 411, Militär in Wolfsberg 297, Notariatsakt 184, 266, 313, 456, 545, Ministeriale 24, Notgerhabe 11, Ministerium für Arbeit und Wirtschaft in Berlin, Be Notturft 292, scheid der Vermögensstelle 313, NS-Gauverlag 80, Minoriten195, 237, NS-Gesetz 174, Minoritenfrater 91, NS-Zeit in Wolfsberg 450, 543, Minoritenguardian 30, Nürnberg 146, 500, Minoritengült 15, Minoritengült Urbar 22, O Minoritenkirche 28, 31, 262, 590, 598, Profanisierung 596, Oberamts Gegenschreiber in Unterdrauburg 106, Minoritenkloster 30, 31, 596, Oberdrauburg 444, Minoritenplatz 34, 474, Obere Stadt 47, 49, 277, 321, 389, 416, 469, 487, 495, Minoritenweinzedl 546, 538, 564, Mitterling 509, 510, Oberes Schloss 4, Modegeschäfte: Letscho´s Boards & Fashion 39, Pavan Oberkriegskommissär 581, 122, Kappa 144, Hornof 264, Kolb 273, Street Oberösterreich 230, 417, one 269, Zimm-Mode 114, Oscar M 22, L- Oberschlesien 15, Etienne 22, Rifle Jeans Wear 114, Schöps 305, Oberstbergrichteramt 497, „Karoline“ 388, Oberstufenrealgymnasium 238, Mohrenwirtshaus 135, Oberverweser, bambergischer 109, Monographie Tangls über die Familie Freidl 563, Obdach 156, Mostwirt 45, 293, 484, OBI-Baumarkt 281, Mühlbacher (Vulgarname Haus Nr. 148) 384, Obrigkeit 157, Mühle in Rohrbach 106, 532,

629 Obristliutenant 297, und Lavamünd 574, zu Hartneidstein 574, zu Österreich 263, 329, Reichenfels 574, Pfleger und Landrichter 596, Offiziersquartier 151, Pfründtner 310, Offner (Vulgarname Haus Nr.61) 162, Pfundner (Vulgarname Haus Nr.100) 260, Offnerplatzl 363, 366, 416, 417, Pfundnervilla, dann Georg (Vulgarname Haus Nr.164) Offner Schlüsseldienst 25, 427, 428, Onitsch (Vulgarname Haus Nr.133) 339, Philippi (Vulgarname Haus Nr.146) 378, Operateur 347, Philosophisch-theologische Akademie 568, Optikkette Hartlauer 324, Photograph Photostudio 47, 166, Organist 87, 88, 277, in Unterdrauburg 379, 439, Phtalsäurefabrik in Reding (erzeugte Benzoldikarbonsäu Organistenhaus 88, 223, 277, re) 521, Orthopädie Mayerhofer 128, Physiko-Therapeutisches Institut 86, Ortsgemeinde Wolfsberg 32, Pichltratten 507, 555, 557, Ortsraum 234, Pirner (Vulgarname Haus Nr.129) 328, Ostmarkgesetz 215, Pirkerhammer auch Rainerhammer 524, 528, Piskernig (Vulgarnamen Hausnummern 5 und 94) 13, P 247, Pizzeria: 29, La Prima Padua 577, Plankenwerth 584, Paier (Vulgarname Häuser Nr. 22, 42, 86 und 91,) 55, Ploetz (Vulgarname Häuser Nr.130, 166) 331, 432, 111, 229, 241, Pogantschkasere 545, Panoramaweg 314, Polen 541, PAN-TV 341, Polizeiordnung 124, Papierfabrik Frantschach 510, Polytechnischer Lehrgang 450, Papierfachgeschäft 105, 144, Posamentierer(gewerbe) 67, 68, 79, Papiermacher(gerechtigkeit) 131, 431, 479, Posenig (Vulgarname Haus Nr. 144, ) 374, Papiermühle 131, 479, Possess (Rechtsanspruch) 509, Parallelklassen (erste) für Knaben und Mädchen 238, Possessor (rechtmäßiger Besitzer) 509, Parkhaus 422, 435, Postgasse 51, 189, Parkplatz: Ecke Wiener Straße-Sporergasse 311, Postgebäude (Hausname für Haus Nr.40) 106, 107, Parkwächterhaus, gräfliches, (Vulgarname Haus Nr.2) 6, Post- und Telegraphenamt 562, Parteisekretariate: Österreichische Volkspartei (ÖVP) Postverwaltung, österreichische 107, 271 Österreichischer Arbeiter und Angestell Pozanelkeusche 555, tenbund (ÖAAB) 271, Österreichischer Bau Prädikanten, Wohnhaus der selben, 569, ernbund 271, Österreichischer Wirtschaftsbund Präjudiz 194, 271, Österreichische Jugendbewegung 271, Präsident der Niederösterreichischen Kammer 550, Österreichischer Seniorenbund 271, Präthal, Vitriolbergwerk 580, Sozialdemokratische Partei: 396, Prätensionen (eigentlich Prätentionen = Forderungen) Parzellenprotokoll von 1829: 6 und dann weiter bei 156, 163, fast allen besprochenen Gebäuden Prakenalpe 578, Paternion 345, Prebl 491, Sauerbrunn 583, Patria (Papierfabrik Frantschach) 508, Preblauer Gült 15, Patriarch von Aquileja 600, Preitenegg, 572, Pfarrer 134, Kirche 599, Paul Hackhofer Straße 147, 202, 207, Pressstatt 119, Paurisches Haus (Vulgarname Haus Nr. 1) 4, 10, 219, Preußischer Kammerrat 16, Peitler (Vulgarname Haus Nr.118) 306, Preußischer Staatsanzeiger 324, Pelzgeschäft Pirker 59, Priel 504, 514, Sensenhammer am 519, per errorem (irrtümlich) 277, Prielhammer 513, 519, 526, 592, Drahtziehe 519, Pernhartweg 341, 385, Prielmühle 406, 407, 513, 515, 516, 517, 518, Perückenmacher 251, Prielpark 230, Pest 211, (in Preitenegg) 347, in Reideben und Goding Prieltor 41, 44, 45, 47, 48, 85, 119, 189, 190, 204, 232, 581, 263, 349, 538, 539, Pestvorschriften 390, Primipelverkäufer (Erstverkäufer) 328, Peterwardein 585, Prioritätsgelder 130, Petschar (Vulgarname Haus Nr. 107) 277, Prioritätsdisputation 528, Pettau 498, Probst (Vulgarname Haus Nr.59) 156, Pfandrecht 34, Probst von Griffen 145, Pfannen- und Kupferschmied 65, 195, Pro mente infirmis Gesellschaft für seelische Gesundheit Pfarramt Wolfsberg 67, 168, 232, 249, 25, Pfarrhaus(hof) 167, 235, Profession 20, Pfarrhauptschule 238, Protestantenexeritur 26, Pfarrkirche in Wolfsberg 19, 26, 30, 75, 76, 91, 109, 111, Protestantische Kirche in Bayerhofen 600, Baumaße 600, 220, 223, 229, 250, 405, 541, 567, 572, Protiwinsky (Vulgarname Haus Nr.65) 171, Pfarrmatrikel 133, Prunkh (Verzierungen) 145, Pfarrmesner 249, Prunkmonstranz 596, Pfister(Bäcker im Gchloß) 81, 195, Psychotherapeutin 276, Pfleger in Bayerhofen 8, von Waldenstein 267, in St. Puddling- und Walzwerk Frantschach 15, Leonhard 102 555, in Weißenau 102, unbe Püxenhammer 502, kannten Ortes 572, Kaiserlicher, zu Loschental Pulverturm 292,

630 Puppillen 20, 24, 102, 223, 272, 422, 527, Reiherweg 391, P(B)urglehenssäge am Priel 515, Reiner (Vulgarname Haus Nr.105) 272, Putza (Vulgarname Häuser Nr.78, 79) 201, 204, Reinfelsdorf 90, 93, 492, 493, Puza (Vulgarname Haus Nr.48) 126, Reinigungsunternehmen 164, Reise Bischof Georg III. nach Kärnten 239, Reisebüro Degener 34, Sommeregger 139, Q Reitschmied im Schloss 331, Rekrut (strafweise) 293,

Rektifikationsbefund 1755: 10 und dann weiter bei Quartierhaus 296, (stallung) 297, sehr vielen der besprochenen Gebäude

Rekturmweg 546, Rencher (Vulgarname Haus Nr. 188) 482, R Rencher früher Kornherr (Vulgarname Haus Nr.190) 486, Rentmeister (bambergischer) 26, 27, 148, 151, 297, 501, Rader (Wagner) 204, 317, 519, 554, 594, 595, Radiziert 89, 110, 228, Republik Österreich 174, 215, 314, 332, 368, 409, Radkersburg 250, Republik Österreich Justizverwaltung 215, Radlsteg 255, 256, 446, 519, Resel (Vulgarname Haus Nr.23) 60, Raitschein 342, Reser (auch Röser) (Vulgarname Häuser Nr.123 und 124) Rami (Vulgarname Haus Nr.202) 492, 315, 317, Rat, bambergischer 131, Residenz (bischöfliche) in St. Andrä 24, Rat, Äußerer 113, 403, Resolution des Hochstiftes 469, Rathaus, neues und altes (Vulgarname Häuser Nr. 40, 51 Revers 17, 263, 405, 413, 566, und 55) 106, 107, 111, 119, 135, 145, 146, 148, Riemer(-gewerbe meister geselle witwe) 20, 51, 187, 297, 412, 195, 222, 251, 253, 263, 274, 457, Rathaus, neues, Bau 599, Eröffnungssitzung 136, Rikliweg 147, Rathaus (Gemeindehaus), neues, Widmungsurkunde 136, Riklischlössl 147, Rathaus, Renovierung 1989 136, Rindermarkt 49, 55, 57, 62, 65, 73, 94, 110, 170, 171, Rathausplatz 135, 173, 175, 176, 178, 179, 180, 182, 183, 184, Ratifizieren (Ratifikation, magistratische, Hauskauf) 22 189, 186, 191, 192, 194, 195, 196, 197, 198, und bei sehr vielen anderen Objekten, nochma 199, 200, 202, 204, 206, 208, 209, 221, 233, lige Ratifizierung wegen Verlustes der Urkunde 247, 251, 288, 333, 470, 487, 261, Rindermarktkanal 198, Ratsbürger (auch Ratsfreunde, Ratsherren und Ratsver Ringelschmiede 410, wandte) 26, 55, 75, 87, 94, 106, 109, 112, 115, Ringmauer 11, 194, 198, 210, 221, 223, 256, 260, 297, 137, 145, 146, 148, 153, 159, 229, 232, 233, 306, 321, 336, 341, 342, 406, 451, 453, 292, 303, 329, 406, 434, 470, 500, 508, 512, RIOB (Markenname) 231, 519, 540, 547, RIS Realitäten- und Investmentservice GesmbH. 37, 282, Ratsprotokoll 19 und dann weiter bei vielen der bespro- 307, 309, 441, 533, chenen Gebäude Ritterschaftsmatrikel Vorderösterreichs 579, Ratsscherm 70, Ritzing 134, 267, 560, Ratsschreiber, bambergischer 109, 156, 410, Ritzinger Mühle (Stöckl) 509, 552, Ratssenior 75, 407, 536, Rohrbach 106, 296, 531, 572, Ratssitzung 123 und bei anderen Objekten, Rosenzopf (Vulgarname Häuser Nr.121 und 122) 312, Ratsstube 145, Roßbacher(Vulgarname Häuser Nr 7, 201) 19, 22, 491, Ratsvertreter 229 (siehe auch bei Ratsherren etc.) Roßdiebstahl 293, Rauchfanggeld (auch Rauchsteuer und Rußgeld) 123, Roßmarkt 5, 274, 275, 276, 277, 278, 279, 281, 282, 283, 187, 190, 194, 227, 292, 339, 378, 380, 284, 287, 407, 414, 468, 480, 489, 490, 492, Rauchfangkehrer(meister/in) 62, 177, 469, 471, 482, Roßstall, Khoboltischer (auch Knoblochischer) 265, 415, Realteilungsvertrag 481, Roßnegger (Vulgarname Haus Nr.77) 198, Rechnungsdepartement der k.k Landesregierung 30, Rottenbach 417, Rechtsanwaltskanzleien (siehe auch Anwaltskanzleien) Rückstellungskommission beim Kärntner Landesgericht Dr. Peter Stromberger 18, Schüssler 236, Mag. 313, Heimo Fresacher 307, Heinz Sacher 450, Rückstellungs(verfahren) gesetz 313, 508, 556, Reckturmweg 43, Rüstgeld 380, Recompens 111, 298, Rüsthaus der FF Wolfsberg 164, Redaktion der Kärntner Tageszeitung 35, Reding (Steuergemeinde) 47, 49, 189, 191, S Reformationskommission 578, Regionalzeitung „Lavanttaler Bote“ später „Unterkärnt Sachwalterschaft, Verein für 411, ner Nachrichten“ 332, Sägewerke 505, Register von 1695 von 1720 17, und bei anderen Objek Sage vom „Tempelschmied“ 140, ten Saifnitz 171, Registrator, bambergischer 35, 63, 68, Salzburg 321, Reichsfinanzverwaltung 215, Sametz (Vulgarname Häuser Nr. 74, 141, ) 192, 367, Reichsnährstand Berlin 556, Sattler(gerechtigkeit) 44, 191, 196, 198, 201, 241, 286, Reichsstraße 552, 553, 558, 329, Reichsvolksschulgesetz 238, Sautor (törl), auch Schweintor 119, 126, 414, 494, 496, Reideben 574, 580, 502, 598,

631 Sautormühle (auch Canzlmühle) 131, 495, Schuhmachergerechtigkeit 299, Schaider (Vulgarname Haus Nr.31) 81, Schuhmachermeister(in) 96, 97, 127, 370, 417, 424, Schätzung (preis) 36, 111, 153, Schuhmacher, orthopädischer 452, Scharf (Vulgarname Haus Nr.70) 181, Schulaborte 223, Scharrer (Vulgarname Haus Nr.26) 67, Schuldbrief 60, Schellander (Vulgarname Haus Nr.12) 35, Schuldschein 208, Schenkungs(vertrag) urkunde 12, 49, 64, 110, 118, 152, Schule 220, 234, 170, 182, 218, 231, 246, 248, 278, 307, 391, Schulgebäude 135, 220, 234, 238, 451, 551, Schulhaus (Knaben) (altes) (Haus Nr. 89) 112, 220, 223, Schererstöckl (d.i. der Kirchbichl) 568, 237, - Umbau 297, Schermbrief (siehe auch unter Stadtscherm) 265, 325, Schulhausgaßl 220, 223, Schifterkeusche 550, 551, Schulmeister 56, 87, Schindelnägel 194, Schulpflicht 237, Schiproduktion 231, Schulplatz 107, 135, 220, 226, 237, 253, Schlachtschwerter (putzen) 112, Schulreform Maria Theresias 237, von 1962: 450, Schlecker, Drogeriekette 46, 316, Schulwesen, Entwicklung in Wolfsberg 237, Schleifen 98, 419, 531, 562, Schulzentrum Gries (siehe auch Bundesschulzentrum Schleifenmühle 281, 531, Gries) 450, Schleifung von Haus Nr.81 :212, Schurmann (Vulgarname Haus Nr.119) 308, Schlögelhube 19, Schuster 100, 126, 204, 299, 339, 384, 459, Schlörergassl (Zehrergasse) 221, Schusterhäusl 129, Schlossbenefiziat 24, 40, 293, Schwabenhof 75, 476, 544, 545, Schlossergassl 221 Schwabenhofstraße 545, Schlosser(gerechtigkeit/meister) 117, 119, 228, 386, 453, Schwarzfärber 91, 292, 317, 455, Schwarzhafner 261, 272, 290, 308, 309, 328, 353, 378, Schlossinger Hans, Kommanditgesellschaft 49, 382, 390, 401, 403, 405, 413, 416, 455, 459, Schlosskoch 55, 551, Schloss, Oberes 4, Unteres 15, Schwarzlhof (Schwänzlhof) 216, 408, 472, 540, 558, Schlosspfleger 566, Schweher 117, Schlossstraße 4, 6, 7, 9, 15, Schweintor (siehe Sautor) Schloss Stein, salzburgisches 24, Schwemmtratten (auch Schweintratten) 28, 132, 480, Schlosswiese 118, 443, 445, 509, 552, 569, 592, Schlüsseldienst Offner 25, 452, Schwertfeger 112, Schmegerisches Gut (Fahrnis) 87, Schwibbogen (und Pfeiler) 134, Schmelzhofen 568, Schwinghammer( heute Schrölli)hof 554, Schmied (Vulgarname Haus Nr.4) 10, Seebacher (Vulgarname Haus Nr. 136, ) 349, Schmiede(gerechtigkeit /-handwerk)) 44, 14, 141, 153, Seifensieder(gerechtsame) 13, 95, 112, 113, 201 202, 331, 496, 518, 222, erster in Wolfsberg 175, 202, 205, Schmiedehäuser 331, Seiler(gerechtsame, -meister) 19, 39, 48, 104, 120, 137, Schmiegermühle 445, 446, 447, 511, 181, 263, 272, 365, Schneditzischer Garten 194, Sekretariate: Österreichische Volkspartei (ÖVP) 266, , Schneider(gerechtigkeit, handwerk) 175, 201, 204, 216, Österreichischer Arbeiter und Angestelltenbund 220, 222, 230, 243, 247, 250, 288, 370, 437, (ÖAAB) 266, , Österreichischer Bauernbund 463, 266, Österreichischer Wirtschaftsbund 266, , Schnürlmacher 19, 67, Österreichische Jugendbewegung 266, Öster Schoberhaus in der Burgergasse 295, nördlicher Teil reichischer Seniorenbund 266, Sozialdemokra (Vulgarname Haus Nr.137) 353, mittlerer Teil tische Partei 396, Haus Nr, 138/1 355, südliches Drittel Haus Sekretär, bambergischer 213, Nr.138/2 358 Sekretär und Hofmeister 62, Schoßbach 4, 6, 9, 10, 11, 15, 96, 99, 100, 121, 162, 165, Senator(es) 133, 401, 221, 223, 232, 451, 487, 546, 548, 549, 550, Sensenhammer der Firma I.M.Offner in Schwemmtratten Schoßbachstraße 12, 13, 121, 546, 547, 551, 406, 478, 498, 500, 502, 505, Schoßbachtaferne(wirtshaus) 548, 549, 550, 583, Servizium (Verpflichtung) 328, Schoßbachtor 13, 546, Servitut(srecht) 4, 77, Schoßbachwirt 547, Siemianowitz 16, Schreiner 331, Singer Nähmaschinen 404, Schriftsteller, bedeutendster Wolfsbergs 443, Slowakei und Böhmen 313, Schrölli- oder Schwinghammerhof 557, 558, Slowakisches Außenministerium 313, Schüsselhoferhube 522, Sockenstricker 186, 241, 290, 440, Schüßler (Vulgarname Haus Nr. 128,) 325, Soldatenkaserne (siehe auch Kaserne und Rediffsche Schüßler in der Stadelgasse (Vulgarname Haus Nr.192) Kaserne) 296, 488, Soldaten, marodierende 210, Schütz (Vulgarname Haus Nr.81) 210, Sotlschek (Vulgarname Häuser Nr.170, 171) 442, 444, Schützenhaus (Wispelhof??) 138, Sotlschekische Lederfabrik 509, Schuhfabriken 424, Sozialamt 262, Schuhgeschäfte Türk/Sternat 314, Reno 377, Quick- Sozialdemokratische Partei/Bezirksorganisation (siehe Schuh 409, Baltzer 422, auch unter Parteien und Sekretariate( 396, Schuhindustrie (siehe auch unter Firmen) 466, Sozialhilfeverband Wolfsberg 297, 300, 302, Schuhknecht 96, 417, 433, SPAR-Markt 90, 92,

632 Spangsteiner Wald 580, Stadtschreiber 24, 55, 89, 92, 102, 143, 156, 195, 247, Spanheimerstraße (früher Stadelgasse) 488, 491, 492, 267, 280, 365, 408, 412, 523, in St. Leonhard 493, 541, 469, 543, Sparkasse Wolfsberg 36, 37, 134, 135, 348, 411, Stadtschulmeister 470, Spekulationsobjekt 234, Stadtsteuer 68, 148, 151, 160, Spezie(u)staler 225, 365, Stadtsyndiker 156, Spielwarengeschäft Kinderwelt 64, Stadttor 312, Spiphania Domini, der Tag 24, Stadtzimmermeister 261, Spitalgrund 486, Stampf in Priel 516, 518, Spital, herunters (auch St. Trinitas) 283, 553, Stämpfe des Ledererhandwerks 447, 448, Spitalhof 553, 554, Stallmeister 297, Spital, Schwärzlisches 540, Stallungen 104, 235, 285, 286, Spital zum hl. Blut 233, Startin (Hohlmaß für Most) 579, Spitalsverwalter(meister) 400, 407, 449, Staudacher (Vulgarname Haus Nr.43) 115, Spitäler 446, Steinbierbrauer 265, Spittal/Drau, Spende für Rathaus 578, Stein(hauer) –metzmeister 417, 451, Spitzgasse 51, 52, 188, 189, 193, Steinmühle 131, 132, Spitzhaus 194, Steinpruggen und Landsgerichtsbrückel 96, 100, 165, Sporenmacher, Sporrer 382, 430, Stein, Schloss, salzburgisches 24, Spor(r)ergasse 97, 101, 105, 117, 159, 195, 263, 311, Steiner (Vulgarname Haus Nr.154, ) 400, 322, 323, 325, 326, 328, 329, 331, 334, 335, Steinwender (Vulgarnamen Häuser Nr.13, Nr.54, Nr. 99 336, 337, 339, 341, 365, 369, 370, 372, 374, und 205 ) 38, 143, 257, 493, 376, 377, 381, 382, 384, 386, 387, 388, 389, Stekergaßl 546, 390, 392, 394, 482, 497, Stempelmarkenverschleiß 97, Sportartikelgeschäft Billabong 39, PALE 80, Stenitzer Garten 150, 155, Spreitzer (Vulgarname Haus Nr. 98) 255, Sterbematrikel (register) 232, 306, Spritzenhaus (Vulgarname Haus Nr.62) 165, 166, Sternweiß (Vulgarname Haus Nr.27) 70, Staatsschatz, österreichischer 215, Sternwirt (Vulgarname Haus Nr.18) 45, (Besitzer) 545 Stadel in Priel 42, 267, Steuer, Angaben über Höhe 343, Stadionbad in Gries 532, Steuerausstand 339, Stadtarchiv 10, 153, 214, 280, 297, 410, 509, Steuerbefreiung 87, 293, 304, Stadtbaubüchl und Augenscheinsaufnahmen 194, Steuerbücher 27, Stadtbaumeister 88, 111, 521, 596, Steuereinnehmer 26, 159, Stadtbefestigung 45, 546, Steuerkataster von 1740: 22 und dann weiter bei vielen Stadtbücherei 32, 262, der besprochenen Gebäude Stadtburgfried 565, Steuernachlass 208, Stadtchirurgius, bürgerlicher 350, Steuerobjekt 123 und bei anderen Häusern, Stadelgasse (heute Spanheimer Straße) 491, Steuerquittung 525, Stadtfreiheiten 106, 554, Steuerrecht 268, Stadtgang 198, Steuerregister von 1760 und andere Jahre: 10 und dann Stadtgemeinde Wolfsberg 32, 34, 40, 121, 135, 136, 149, weiter bei fast allen besprochenen Gebäuden 164, 166, 234, 238, 262, 279, 300, 302, 450, Steuerrückstand 370, 521, 530, 532, 533, 542, 544, 545, 548, 549, Steuerschulden 60, Stadt(gerichts)protokoll 19, 333, Steuer- und Obereinnehmer in Preitenegg 595, Stadtgerichtsrechnung 343, 408, Steuer- und Unternehmensberater und Wirtschaftstreu Stadtgraben (siehe auch bei Graben) 45, 198, 232, 255, händer: Astrid Findenig 18, Mag. Darmann 297, 446, 531, 538, 539, 546, 569, 266, Johann Mosgan 411, Stadtgrabengrund 492, Steuerzahlung, doppelte 260, Stadthammer (auch Hammer vor dem Sautor) 119, 160, Steyr 383, 410, 413, 496, 498, 511, 536, Stiegenwirt 254, Stadthammerbrücke 480, Stiftbuch von 1786 (auch Stiftgeld): 10 und dann Stadtkanzlei 325, weiter bei vielen der besprochenen Gebäude Stadtkaserne 214, Stift Griffen 396, 587, Stadtkino 32, Stocker (Vulgarname Haus Nr.163) 425, Stadtkommuneamt 45, Stöckschneider 437, 470, Stadtmagistrat 107, 223, 297, 532, Straßenhübl (auch Knauderhübl und Praitkorbisches Stadtmauer 8, 13, 15, 43, 44, 45, 191, 255, 278, 486, 487, Zulehen 75 510, 538, Strafe, besonders schimpfliche 380, Stadtmautner 293, Straßenbauamt Wolfsberg (Bundesstraßen) 450, Stadtorganist 88, 235, Straßenbenennung/Neuordnung 487, Stadtpfarre St. Markus 212, Straßenniveau 257, Stadtpfarrer 167, Streckerwirt in St. Marein 380, Stadtphysikus (Medicus) 148, Stricker(meister/in) 57, 241, 247, 288, 401, 442, 470, Stadtratsgericht 527, Strieder (Vulgarname Haus Nr.111) 290, Stadtrichter 26, 41, 55, 84, 88, 109, 111, 115, 134, 153, Strumpfwirker 195, 159, 208, 211, 232, 233, 267, 268, 286, 298, St. Andrä 39, 71, 187, 240, 286, 323, 434, 323, 379, 406, 407, 500, 515, 523, 524, 527, St. Florian Stmk. 467, 542, 579, 594, St. Jakob 19, 148, 562, Stadtscherm(brief) 72, 79, 265, 274, 467, St. Jakober Graben 491,

633 St. Jakober Tor 134, 292, 293, 297, Tischler(meister/gerechtigkeit) 48, 58, 120, 145, 190, St. Jakober Straße 474, 202, 205, 208, 233, 306, 374, 436, 437, 463, St. Johann (er Straße) 74, 232, Töscheldorfer Gült 15, St. Josefsverein 30, 31, 32, 80, Totenkapelle 542, 597, St. Leonhard 35, 308, 540, Traidmarkt 19, St. Leonharder Altar 112, Trauungsbuch 21, 33, 62, 65, 67, 68, 79, 81, 88, 94, 96, St. Marein 62, 380, 115, 137, 143, 195, 205, 210, 250, 265, 272, St. Marx(er Gotteshaus) 99, 112, 195, 229, 237, 249, 286, 306, 329, 339, 365, 413, St. Michael/Altendorf 78, Trauungsmatrikel 55, 386, St. Michaeler Straße 393, Trauungssaal 108, St. Paul 56, 91, 293, (-er) Akten 133, 303, 378, Le Trivialschule 237, hensbriefe(urkunden) 303, 412, 567, 571, Trommelschlagen 461, Weingarten 303, 546, Abt Johann Rainer 134, Trompeter des Vizedoms 68, 137, Türl gegen die Lavant 213, St. Ruprecht bei Völkermarkt 202, Turker (Vulgarname Haus Nr. 203) 492, St. Stefan 9, -er Straße , Turnsaal 136, St. Thomas 75, 147, Turnverein, Wolfsberger 136, St. Thomas bei St. Andrä 572, Twimberg 341, 353, St. Thomaser Straße 456, St. Veit 146, 195, U Südfrüchtegeschäft 383, Südtangente 228, Übereinkommensvertrag 443, Südtiroler 541, Übergabe-und Ehevertrag 46, 59, Swatek (Vulgarname Haus Nr.184) 475, Übergabe- und Leibrentenvertrag 316, 320, Swatekvilla 364, sogenannte Sw.(Vulgarname Haus Übergabe- und Versorgungs(vertrag) protokoll 115, Nr.158) 413, Übergabe- und Fruchtgenussvertrag 121, Swentzlstöckl(säule) 540, 558, Übergabe- und Schenkungsvertrag 305, Syndikat 156, Übergabevertrag 29, 82, 89, 100, 122, 139, 161, 176, Szientologie Mission Wolfsberg 320, 228, 319, 417, 426, 441, 456, 481, Übernahme ins öffentliche Gut 482, 483, 562, 587, T Überschwemmung(smarke) 96, 257, Umfahrungsstraße (heute Spanheimer Straße) 107, 295, Tabakdetailgeschäft 97, 487, 491, 541, 562, 587, Tabakdistrikt(haupt)verlag 97, 98, Umschaden (Vulgarname Haus Nr.196) 490, Tabaktrafik 271, 307, Um und Um Realität 555, Tachen(Lehm)stampf am Mühlbach bei Bayerhofen 455, Ungnad, Herren derer von 194, Tafernrecht(gerechtigkeit) 75, 547, Ungnadische Hofstatt 345, Taflwerch (Prusttafelwerch) 145, Universalerbin 163, Taglöhner 196, 233, Unterbefehlshaber der Bürgerschaft 210, Tamerlisches Haus 34, Untere Stadt 68, 72, 76, 82, 91, 412, 419, 446, 569, Tankstelle, erste in Wolfsberg 316, Unterkärntner Nachrichten (Regionalzeitung) 332, Taufbuch 210, 225, 233, 292, 308, 317, 365, 382, 412, Unterösterreich 392, 463, 498, Unterricht in Gymnasial- und Normalschulklassen 30, Tausch (und Kauf) vertrag 12, 22, 86, 291, 322, 437, 561, Untertan(en), bambergische(r) 523, 531, bayerhofer 523, Teiche im Graben 297, Uhrmacher 245, 421, 422, Teil der Bürgerschule (Vulgarname Haus Nr. 115) 298, Urbar der Stadt Wolfsberg 4 und dann weiter bei fast Teil (zweiter) der Bürgerschule (Vulgarname Haus allen besprochenen Gebäuden Nr.116) 301, Urbar der Herrschaft Bayerhofen 6, 11, Teilungsübereinkommen 414, Urbar der Herrschaft Waldenstein 40, 43, Televisions- und Zweiradmarkt Schlossinger 49, Urbar des Bürgerspitals 311, 482, Telekommunikation 271, Urbargarten 255, 256, Tempel, israelitischer 140, Urbarialhaus 45, Teppich, Sufi 139, Urbarshammer 140, 496, Territorium, bambergisches 26, Urbars- und Zinsgut(gärten) 506, 559 Theater in Kirche 31, Urbarstadel, bürgerliche 543, Theaterverein, Wolfsberger 31, Urbar von 1651: 8, Theatersaal 31, Urbar von 1792: 10 und dann weiter bei fast allen Textilgeschäfte:“Bla-Bla“ 29, Benneton Wiegele 314, besprochenen Gebäuden Türk/Sternat 314, Francobox 422, Urch (Vulgarname Haus Nr.11) 33, Thonhauser (Vulgarname Haus Nr.68) 177, Urnenkapelle 542, Thorwirt (Vulgarname Haus Nr. 112) 292, 294, Ursulinenkloster in Klagenfurt, Gründung des 581, Thürlbäckkaserne (später Pogantschkaserne Vulgarname UTA Telekom 18, Haus Nr.172) 449, Thürllederer 477, V Thürlmühle 446, 447, 477, Tiefenbacher (Vulgarname Haus Nr.113) 295, V A Markuskirche590, Tierarztpraxen, Dr.Akdag, 46, Dr.Szechenyi 46, Bacher V B Minoritenkirche 598. 170, 172, V C Friedhof in Priel598, Tilly Forstbetriebe 16, V D Blutspitalskirche 598,

634 V E Dreifaltigkeitskirche 600, Volksbank Wolfsberg reg. GesmbH. 264, 266, V F Protestantische Kirche auf Bayerhofen 600, Volksbuchhandlung 34, Valentinsaltar 30, 596, Volksgerichtsurteil des Senates Klagenfurt bzw. Graz Valentinsreliquie 30, 174, 314, 368, 409, Valvasor 446, Volksschule 238, Venedig 563, Volksschulzentrum Priel 544, Veräußerungsverbot 29, Volkszählung 1911 113, Veranstaltungszentrum KUSS 530, Vorderwölch 130, Vereinshaus 238, Votivtafel für Ratssenior Sebald Dreilinger 599, Vergleich, Freydl 146, Verjährung 124, W Verkaufsprotokoll 115, Verlage: Huber Kraft 150, Ploetz 331, Wacht, Verpflichtung zur 19, Verlassabhandlung 9, 59, 162, 435, Wagner (siehe bei Rader )230, 401, 461, Verlassenschaftsinventar nach Siebenbürger 570, Waldabstockungsverträge 15, Verlegung der Hausnummer 122, Waffengeschäft Martinz 218, Vermessungsbüro 236, (Walch)stämpfe 415, 417, Vermögensbeschlagnahme für Beteiligte am Juliputsch Waldensteiner Eisenspedition 504 1934 in Wolfsberg 471, Waldensteiner Freihaus (siehe Freihäuser) Vermögensliquidation 365, Waldensteiner Gartl 9, 10, Versicherungen: Uniqa Personernversicherung, vormals Walische Nation 106, Austria Collegialität 276, Wiener Städtische Wallaschhammer 519, 309, Grazer Wechselseitige 418, Merkur 462, Wallerhof(mühle) 552, 553, 554, Donau 492, Kärntner Landesversicherung auf Wappen 19, 26, 91, 153, 159, 189, 239, 563, 569, 570, Gegenseitigkeit 492, 571, Versicherungsmakler und Finanzberater 289, Wallner Wassergebäude 513, 335, Theuermann 445, Wassergefahr 260, Versorgungs- und Übergabevertrag 273, Wassergraben 45, 106, Verstaatlichungsbescheid 34, Weber(knappe) 120, 165, 187, 233, 455, 457, Versteigerung (Lizitation) 37, 74, 122, 158, 196, 209, Weberstorfer (Vulgarname) 333, 228, 236, 254, 258, 287, 305, 309, 313, 314, Wehr, alte 446, 335, 348, 383, 428, 431, 441, 462, 464, 471, Wehrbezirkskommando der deutschen Wehrmacht 450, Verteilungsbeschluss 36, 381, Weiherbrunnen 298, 299, Verträge der Stadt Wolfsberg mit der kuk Staatsverwal Weiherplatz (siehe auch Am Weiher) 278, 300, 302, tung 214, Weinschankgerechtsame 89, 264, Vertreibung der Juden aus Wolfsberg 598, Weißenau (Schloss) 89, 90, Verweser: 27, 28, 96, (zu Wolfsberg 19, ) (im Pres Weißenbach (früher Leyden oder Leuthen) 528, 531, 534, singgraben) 221, (Ober)verweser in St. Ger Weißensteiner (Vulgarname Haus Nr. 198, traud) 102, 304, (in St. Leonhard) 109, 141, Weißer Wolf 147, 496, Weißgerber(werkstatt, geselle, gerechtsame) 277, 293, Verweserhaus 28, 372, 472, 473, Videoverleih (Videothek) 37, 314, 488, 490, Weiße Villa 510, Viennatone-Hörgeräte Bundesländervertriebsgesellschaft Weixler (Vulgarname Haus Nr.127) 323, 330, Weiz 484, Viehhändler 303, Weltkriege, Zwischenkriegszeit 316, 543, Viereghkgasse (auch Vieregggasse) 216, 217, 265, 267, Weltkrieg, zweiter 262, 266, 295, 299, 441, 450, 541, 297, 379, 412, 421, 423, 433, 436, 437, 440, 543, 562, 597, 453, 454, 455, 467, 469, 472, 475, Weltpriester 268, 419, Viertelmeister 48, 88, 94, 112, 115, 211, 292, 333, 334, Weyer(tor) (auch Weihertor, siehe auch bei St. Jakober 369, 412, 509, 554, 561, Tor) 292, 293, Viktring 29, Werkgaden 500, 512, 525, :in Zellach 27, 506, Villach 198, 266, 419, 566, 577, Wettbüro 487, Virgo (Jungfrau) 436, Wetterschießen 79, Visitation 41, Widersoll 565, Vizedomamt 26, 288, 326, 333, 346, 412, 473, 509, 579, Wien 25, 95, 211, 276, Vizedomsamtsverwalter 569, 583, Wiener Münze (Gulden) 30, Vizedom 19, 20, 21, 55, 57, 76, 106, 111, 124, 140, 156, Wiener Straße 197, 304, 305, 307, 308, 311, 312, 315, 157, 235, 251, 268, 297, 304, 331, 333, 334, 316, 318, 319, 322, 395, 417, 481, 482, 490, 379, 400, 566, 567, 569, 594, 491, Vizedom, Mundkoch des 179, Bedienter des 328, Wieslinkeusche 8, Vizedomischer Befehl 394, Wiharnik (Vulgarname Haus Nr. 125) 319, Vizedomische Resolution 503, „Winterschule“ 544, Vizedomstrompeter 68, Wirtschaftsimperium 66, Vizekanzler 109, Wirtschaftsprüfer –beratung Rieberer/Polsinger 54 Völkermarkt 147, 148, 501, 519, 534, Wirts- und Fleischhauereigerechtigkeit 22, Völking 572, Wispelhof 138, Vogtbarkeit 584, Wittib (Witwe) 153 und bei anderen Volksbad, städtisches 531, 532, 533, Wittibliche Anforderung 513, Volksbadstraße 492, Wohnstudio „Wohnen mit Stil“ 158,

635 Wolftriestelhübl 134, Zimmermann (polier) 255, 477, Wolkersdorf 105, Zinngießer(in) 72, 111, 192, 461, Wolfsberg „Damals“ von W. Presser 237, 281, 414, Zins, bambergischer 6, Wolfsberger Bier 138, Zinshaus 163, Wolfsberger Eisenwerksgesellschaft 508, Zehentgetreide 162, Wolfsberger Magistrat 214, 582, Zehrergaßl (Zöhrergaßl, Schlöregaßl) 111, 140, 148, 222, Wolfsberger Theaterverein 31, 232, 229, Wultsch (Vulgarname Haus Nr.152) 394, Zellach 134, 554, 557, 558, Wundarzt 211, 274, 469, Zellbach 166, Zellstofffabrik Rechberg 521, Zerrennhammer 498, Z Ziegelanger 19, Zirkelschmied 272, 301, 529, ´ Zahnlabor 226, Zisterdorf 329, Zahntechniker Rezack , Winkler 226, Stuck 309, Zlina in der Slowakei 313, Zainhämmerl am Priel 53, 115, 406, zu Wolfsberg 497, Zöhrergasse 440, 498, Zojer (Vulgarname Haus Nr.58) 153, Zechprobst (pröbste) 111, 112, 159, Zolker (Vulgarname Haus Nr.67) 175, Zehent(leistungen) 26, 582, Zunftzeichen (der Bierbrauer) 218, Zehenteinsammler 579, Zweiradmarkt 489, Zwinger(gasse) 189, unter dem Weyertor (St. Jakober Tor) 292,

636

637

Inhaltsverzeichnis

Häuser in der Oberen Stadt 003

Häuser in der Unteren Stadt 259

Hammerwerke, Mühlen und dergleichen im alten Stadtgebiete 494

Höfe, andere bemerkenswerte Gebäude und dergleichen in der nächsten Umgebung der Stadt 537

Die Kirchen und die Denkmäler in denselben 589

Namensregister 602

Sachregister ^ 621

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639