Wappen, Siegel und Fahnen des Appenzellerlandes

Autor(en): Schläpfer, Johannes

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Appenzeller Kalender

Band (Jahr): 272 (1993)

PDF erstellt am: 06.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-376860

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Familienwappen von Speicher. Aquarellierte Zeichnung von Johann Ulrich Fitzi. Kantonsbibliothek Trogen. Wappen, Siegel und Fahnen des Appenzellerlandes Von Johannes Schläpfer, Trogen

Den Weg der Geschichte gingen die heutigen Halbkantone bis Jahre 1597 Appenzeller zum sm\ gemeinsam. Aus religiösen Gründen teilte sich das -jm Land damals in das katholische Innerrhoden und Ys*s- das reformierte, heute weitgehend paritätische Ausserrhoden. Dass diese Landteilung ohne Blutvergiessen erfolgte, zeugt von den Geschicken der damaligen eidgenössischen Diplomatie, korrigiert aber auch eine landläufige Ansicht über die Appenzeller, diese seien ein nur streitsüchtiges und wildes Volk gewesen. Für das neuentstandene Staatswesen Ausserrhoden müssten ein neues Banner und Siegel angefertigt Y. ¦¦¦'¦¦¦ werden, die sich in etwas von jenen Innerrhodens zu unterscheiden hatten. Die Produktionskosten waren zur Hälfte vom kleineren Halbkanton zu übernehmen. In der Folge wird die Geschichte von Wappen, Siegeln und Fahnen des ungeteilten Landes, dann aber jene Ausserrhodens kurz skizziert.

«Ì! Appenzeller Wappen II-' •-- ?vF Das Wappenbild des Landes Appenzell ist '•ZZ&&*9& identisch mit jenem des Landessiegels und der Landesfahne: ein nach heraldisch rechts schreitender Standesscheibe des ungeteilten Landes Appenzell, 1585 aufrechter Bär, rot bewehrt und bemannt. datiert. Dabei lässt sich das Tier eindeutig vom Attribut des heiligen Gallus herleiten, denn das Wappen der Abtei St.Gallen zeigt einen Bären in goldenem Der Appenzeller Bär wird meistens als zottiges Feld, die Stadt St.Gallen führt in silbernem Tier dargestellt, bei dem nicht nur die Klauen, Feld einen Bären mit goldenen Klauen und seit Zunge und Rute, sondern auch der Maulrand und 1475 auch mit goldenem Halsband. Zudem weisen die Ohrmuscheln rot ausgeführt sind. Zwischen Wappen diverser st.gallischer Gemeinden Appenzellem und St.Gallern, die sich im 16. ebenfalls einen Bären auf, was auch für die aus Jahrhundert wegen Grenzstreitigkeiten und aus äbtischen Ämtern entstandenen Gemeinden wirtschaftlichen Gründen häufig in den Haaren Appenzell Ausserrhodens zutrifft. lagen, kam es 1579 angesichts einer Wappenan- 65 gelegenheit zu einer ernsthaften Auseinandersetzung. Dazu ist folgendes überliefert: «Es hat der Bös In jenem Jahr erschien ein bei Lienhard fynd understanden, ouch das löbliche Ehrenzeichen Strub, dem ersten St.Galler Buchdrucker, des Landts Appenzell zu schmächen, und angefertigter Kalender, welcher mit den Wappen aller hat ein formschnider dess Lenthart Struben, eidgenössischen Stände und Zugewandten Buchtruckersgesellen zu St.Gallen, underwisen, verziert war. Die als Holzschnitt gefertigte Wappentafel dz er in einer form, die man zuvorderst auf dem wies aber einen entscheidenden Fehler auf. Calender truckt, der Statt St.Gallen Ehrenwappen, ein aufgerichten Bären, mit einem guldinen Halssband, auf dz allerzierlichist geschnitten; auf der anderen seiten hatt er ein Bärin, die dem Bären den Ruckhen kehrt und sich von ihm will nrn springen lassen, für der Appenzeller wappen dargesetzt, darmit zu bedeuten, dz dz Landt Appenzell der Stadt St.Gallen müesste underthänig werden.» (l) Die vermuteten natürlich HERMES-Schulen, Schreinerstr. 1 Appenzeller 9000 St.Gallen/Tel.071-23 27 55 sofort bei ihren Nachbarn böse Absichten. Am 19. Januar 1579 wurde eine Appenzeller Deputation Kaufmännische und medizinische beim St.Galler Rat mit einer scharfen Klage Berufsschulen vorstellig und verlangte eine schriftliche Antwort St.Gallen Buchs bis Mittag des folgenden Tages. Eine gemischte Gesandtschaft der Stadt und Abtei konnte eine Aufschiebung 17. August 1992 vierzehntägige Schulbeginn die sandten 29. Januar 15. Februar 1993 bewirken, Appenzeller am X- aber eine Denkschrift an die eidgenössischen Orte, in der sie unter anderem den Bitte senden Sie uns Unterlagen: gegen Angriff auf ihre Ehre und Freiheit im Strubschen Kalender D Arztgehilfin protestierten. Eine durch den Abt zustande D Büroangestellte/kaufmännische gekommene Vermittlung bestimmte, dass beide Angestellte Parteien sich der Schmähungen enthalten und D Spitalsekretärin Pamphlete nicht den Obrigkeiten, sondern den D Hotelsekretärin schuldigen Privatpersonen zur Last gelegt werden D Maschinenschreiben sollten. Zudem wurden am 7. August die D Tagesschule Kalender, die zu diesem Vergleich Anlass gegeben D Abendschule hatten, vernichtet. Diese Episode mag verdeutlichen, Schulort: welche Beziehung die Appenzeller zu ihren Hoheitszeichen und dass sie auch bereit Kursbegirm: pflegten D Frühling D Herbst 19 ,D sofort waren, sich mit allen Mitteln zu wehren. PL Bitte ankreuzen! Die Gemeindewappen Name / Vorname der ausserrhodischen Gemeinden Strasse Die Wappen lassen sich in vier Kategorien teilen. PLZ-Ort 1. Die Gemeinden, deren Wappensiegel vor den Appenzeller Kriegen nachweisbar ist. Es 66 sind dies Herisau, Hundwil und Trogen, in deren Appenzeller Siegel bis zur Landteilung Wappen der Bär aufrecht steht. Dies war schon der Fall, bevor das Appenzeller Landessiegel Am 17. Januar 1401 traten zum ersten Mal geschaffen wurde. appenzellische Gemeinden als Staatswesen in und als die Stadt 2. Die Gemeinden Gais, Teufen und Urnäsch, Erscheinung, zwar St.Gallen mit diesen Schutz zwei Bündnisse die vor den Appenzeller Kriegen kein eigenes zu gegenseitigem bis 23. 1408 abschloss. Dabei siegelten Siegel besassen und sich bis ins 16. Jahrhundert zum April auf beiden unter jenes von Appenzell banden, weisen in Appenzell, Hundwil und Trogen Herisau die eine. ihren Wappen einen Steinbock (Gais) Urkunden, nur Merkwürdig ist, dass die zwei Schriftstücke, die beide wie beziehungsweise einen auf allen vieren gehenden - ausdrücklich Sant Gallen in der Bären auf (Teufen und Urnäsch). vermerkt wird - «ze statt» ausgestellt wurden, mit verschiedenen 3. Die Gemeinden, die aus besonderen Gründen Siegeln versehen sind. Nicht nur die Bildfelder und einen Bären sind im Wappen führen, Bühler, Wappenbilder auf den zwei Siegeln der gleichen und Stein. Das Grub, Speicher Wappen von Gemeinden, sondern auch die Umschriften lauten Bühler stellt einen auf einem aufrechtstehenden Hügel nicht gleich. Auf dem Siegel Appenzell 1, das Bären in der Annahme dar, vermeintlichen einen auf allen vieren gehenden Bären in einem dass sich wahrscheinlich, Bühler von Bühl, glatten Bildfeld zeigt, lautet die Umschrift: S' «Böhi» oder Hügel herleiten lässt. Bis 1475 war VNIVSITATIS TERRE IABBATISCELLA, auf Grub nach Rorschach Obwohl der kirchgenössig. demjenigen von Appenzell 1 a, das einen gleichen Bau einer Kirche in dieser Gemeinde sehr schnell Bären, aber auf einem schraffierten, mit Sternchen zu einer weitgehenden Verselbständigung führte, besetzten Grund aufweist, heisst sie: S'. ist bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts kein Siegel VNIVSITATIS TERRE I ABBTSCELLA. Das bekannt. Das älteste Gemeindesiegel stellt in Siegel von Hundwil 2, auf welchem ein aufrechter einem Oval mit Blumengirlanden geschmückten Bär und ein an ihm heraufspringender Hund einen auf allen vieren aus einer Höhle (Grube) erscheinen, hat die Umschrift: S'. VNIVSITATIS heraus nach heraldisch rechts auf einen Baum TERE DE HVNTWILLE, auf 2a dagegen lautet zuschreitenden Bären dar. Das Wappen ist dem Siegel sie: S'. VNIVERSITATIS TERRE I HVTWIL. sehr hat einen eine Hellebarde ähnlich. Speicher Das Trogener Siegel 3, das auf glattem Bildfeld schulternden aufrechtstehenden Bär im einen aufrechten, in einem Troge stehenden auf die Schlacht bei Wappen, was Vögelinsegg Bären aufweist, trägt die Worte: S'. VNIVERSITATIS deuten mag. Stein letztlich weist in seinem Wappen TERRE DE TROGEN, 3a aber mit schreitenden - einen aufrecht nach heraldisch rechts schraffiertem Grund und Sternchen - zeigt bei Bären auf, der einen Schild trägt, in dem gleicher Umschrift die falsche Form VNIVERSI- auf ein Haus steht, ein steinigem Abhang was TATITIS. Welches mochten Gründe gewesen Hinweis den der auf Kirchenbau jüngsten sein für die Anwendung so verschiedener Siegel Ausserrhoder Gemeinde Jahre 1748 sein im mag. am gleichen Tag und am gleichen Ort? Eine 4. Alle anderen Gemeinden, bei denen kein schlüssige Antwort auf diese Frage gibt es nicht, Bär im Wappen zu finden ist: Wolfhalden und aber die Flüchtigkeiten in der Anfertigung und Rehetobel weisen ein Wild auf, Walzenhausen, Formfehler lassen den Verdacht zu, dass die Heiden und Reute einen Hirsch, Waldstatt ein Gruppe (la bis 3a) in grosser Eile als Ersatz für bauliches Wahrzeichen, Wald und Lutzenberg die Siegel der ersten Gruppe (1 bis 3) hergestellt Pflanzen oder deren Teile und Schönengrund und wurden. Das Siegel von Herisau zeigt einen Schwellbrunn sonstige Figuren. aufrechten Bären mit einem Prügel auf der rechten 67 Schulter; dies nach der Legende, dass Gallus dem zur Vögelinsegg nördlich von Speicher. Darin Tier befohlen haben soll, Holz herbeizuholen. schliessen Ammann und gemeine Landleute zu Die Figur des Wappentiers ist von einer verzierten Appenzell mit den Städten um den Bodensee und Einfassung umschlossen, innerhalb welcher im Allgäu sowie mit all ihren Dienern und Helfern die Buchstaben HER stehen. Die Umschrift lautet: einen bis zum 6. Januar 1404 befristeten S'. VNIVERSITATIS TERRE DE HERI- Frieden. Das Siegel zeigt uns einen aufrechtstehenden sow. Bären mit ausgestreckten Vordertatzen Das gemeinsame Landessiegel der Leute von und aufgesperrtem Rachen. Das Bildfeld ist Appenzell erschien erstmals an der Urkunde vom schraffiert, die Aufschrift lautet. S'. VNIVERSITATIS 10. Oktober 1403, wenige Monate nach der TERRE DE ABBATISCELLA. Schlacht gegen ein durch sechs Reichsstädte am Für die Siegelung des Bündnisvertrages mit Bodensee verstärktes äbtisches Heer am Aufstieg den sieben alten Orten am 15. November 1452 wurde ein zweites Siegel in weit besserer Qualität angefertigt, dessen Aufschrift S'. VNIVERSITATIS APPENZELL lautet. Dieses wurde *f'ï/ -v auch 1513 verwendet für den Bundesbrief mit y-Y. den Eidgenossen. In die erste Hälfte des 16. S»-./: fr m m Jahrhunderts fällt wahrscheinlich auch die Schaffung ',»- m-'^s^»A-v I des dritten der S'Y. mËg®s> Landessiegels mit Umschrift: .Ì, SECRETAPPENZELL, welches als Geheimsiegel nos Verwendung fand. 1518 liess die Obrigkeit das des erstellen, MPBSSft Grosse Siegel Landes Appenzell m. das auf glattem Grund einen aufrechtstehenden Bären zeigt und das von Perlstab und Wulst ' Wì w umrandet ist. Die Umschrift im Übergang zur Antiqua lautet: +SIGILLVM COMMVNITA- TIS APPENNZELL. Das letzte Siegel vor der &**&'¦¦¦'. Landteilung stammt aus dem Jahre 1530 und »&• zeigt auf glattem Grund einen Bären, der in die Umschrift S. LANDT APPENZELL greift. Das kraftvoll ausschreitende Tier das erwachte I3-JL-Ì mag Selbstbewusstsein des letzten Standes der alten : /«« versinnbildlichen. >V

Getrennte Wege

Durch den Landteilungsvertrag vom 8. September 1597 wurde das einst trutzige Land Appenzell in die zwei Halbstände Ausser- und Innerrhoden getrennt. Im Landteilungsbrief wurde /.(f-fi/.'-Mi'yi'/ /¦/.>-' and /5/J. / für das Ausserrhoder Siegel folgendes bestimmt: dess und Gemeindesiegel (1 bis 4) an den zwei Urkunden vom «Zum achtenden ist von wegen panners 17. Januar 1401, Landessiegel (5 bis 7) des 15./16. sigels also abgeredt, das namblich das alt panner Jahrhunderts. und sigel der kilchhöri und den inneren Roden 68 PC %***; "VmP «1«* *** ^4 #M4»t «ta%H*fSv.utuS&..

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Ältestes Landessiegel an einer Urkunde vom 10. Oktober 1403. belyben und zugehören unnd die von Ussroden versehen. Dieses diente der Kanzlei. Ein Jahr für sich auch ein eigen nüw panner und sigel, später wurde das Grosse Siegel mit der doch mit etwas underscheidt gegen den andern Aufschrift S. COMMVNITATIS EXTERIORIS IN und alten panner und sigel machen lassen mögint APPENZELL geschaffen, welches vom und söllint, da die von der kilchhöri und inneren Landammann verwaltet wurde und fast ausschliesslich Roden den halben theil dessen, so das nüw panner repräsentativen Zwecken diente. Noch heute legt und sigel kosten wiit, den Ussroden wider der Landammann an der jährlich erstatten und bezalen .» <2) Amt und Siegel in die Hände des Volkes und Das verlangte Unterscheidungsmerkmal wurde versichert, von demselben nur stets Gebrauch mit den beiden Buchstaben U und R (als gemacht zu haben, wie es die Verfassung und seine romanisches VR) geschaffen und somit das von Pflicht gebieten. Ebenso übernimmt der neugewählte nun an geltende Ausserrhoder Wappen und Siegel bzw. bestätigte Regierungsratspräsident begründet. das Siegel mit dem Gelöbnis, dasselbe stets nur Das erste Kleine Siegel wurde 1597 angefertigt nach Gesetz und Recht zu gebrauchen. Beide Siegel und mit der Aufschrift S. LAND APPENZEL sind im Laufe der Zeit verschwunden, so dass 69 Historisch-Antiquarischen Sammlung im ?S£5 Rathaus zu Appenzell 23 auswärtige Fahnen zu B^Éola besichtigen, welche die Appenzeller bei Kriegszügen *~È sn des 15. und 16. Jahrhunderts erbeutet haben. M Ein appenzellisches Feldzeichen wird erstmals ÄP tor* ^L im Waffenrodel um 1390 erwähnt; dabei muss es sich um eine Fahne der Talschaft Appenzell JS^m bEr -ÀmwÊê gehandelt haben. Das älteste Banner mit dem •¦*Y-*t ". M "' Ura i k JrjPfi aufrechten Bären ist wahrscheinlich schon bei den Schlachten bei Vögelinsegg und am Stoss mitgetragen worden. Nach Artikel 3 des Landbuches 1409 dem "~\^«vJklj^i sué von wurden Fähnrich und dem Vorfähnrich das Banner und «fainnly» anvertraut.

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¦ "'- Y Standesscheibe von , 1601 datiert.

1807 neue, in ihrem Erscheinungsbild aber unveränderte Siegel angefertigt wurden. 1948 ¦f. kamen das Kleine 1597 und das Grosse r Siegel von -^ Siegel von 1598 im Staatsarchiv der Kantonskanzlei ..»-- wieder zum Vorschein. Drei Jahre zuvor a wurde das Kleine Landessiegel von 1807 vom Regierungsrat durch einen Prägestempel auf der Kantonskanzlei ersetzt. Dieser trägt einen stilisierten Bären mit der Umschrift APPENZELL A.RH. REGIERUNGSRAT.

Appenzeller Feldzeichen vor 1597

Das Appenzellerland ist verhältnismässig reich an alten Fahnen, zu denen man Landesbanner, Auszugs-, Rhods- und Söldnerfahnen zählt. Schlacht bei Vögelinsegg vom 15. 5.1403 nach Diebold Nebst den eigenen Feldzeichen sind heute in der Schillings Spiezer Bilderchronik. 70 darinnen als zu dess gmeinen landts handen hangen belyben.» (3)

Die Ausserrhoder Fahnen

Im Historischen Museum Herisau hängt ein Fragment einer Fahne. Dieses Feldzeichen stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem 17. Jahrhundert und diente 1743 dem ausserrhodischen Zuzug zur Grenzbewachung im Kanton Basel. Der schwarze Bär ist auf weisses Seidentaft gemalt, und die goldfarbenen «V» und «R» stehen übereinander im Rücken des Bären. Über diesen Buchstaben findet sich das Wort «SOLI», dem auf der Gegenseite ein verlorenes «DEO GLORIA» entsprach.

Kleines Banner von Appenzell um 1400. «É Herrschte bei den Fahnen vorerst die hochrechteckige Form vor, findet man ab dem zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts das Quadrat. Auch in der Ausgestaltung des Wappentiers gibt es eine Veränderung zu beobachten. Besass der Bär anfänglich ein glattes Fell, so trägt er auf den späteren Bannern ein zottiges, und diese neuartig ausgestatteten Tiere lassen sich typologisch in zwei Gruppen teilen: Zum einen gibt es Feldzeichen mit grimmigen Bestien, die lange, affenartige Vordergliedmassen besitzen, zum andern aber solche mit zahmen, fast drolligen Bärlein. Anlässlich der Landteilung gingen jene Feldzeichen, die ausserrhodischen Gemeinwesen gehörten, an Ausserrhoden, die Landesbanner behielt Innerrhoden aber als sein Eigentum. Was die 23 erbeuteten Fahnen anbelangt, findet sich in Artikel 8 des Landteilungsbriefes eine entsprechende Bestimmung: «... : die alten gewunne- nen panner, vendli und zeichen aber, die inn der Fragment einer Fahne von Appenzell Ausserrhoden. ver- kilchen zu Appentzell hangend, söllent fürbass mutlich 17. Jahrhundert. 71 Eine Fahne aus dem 18. Jahrhundert hängt geflammt. Von diesen sind im Historischen heute in Genf, im Musée d'art et d'histoire. Es ist Museum Herisau je zwei goldumkränzte Ovalmedaillon dies ein quadratisches, schwarzweiss radial mit dem Bären ohne die Initialen «V» und geflammtes Feldzeichen aus Seidentaft, in dessen «R» auf der einen und einem Hellebardier so wie Mitte sich ein bemaltes goldumrandetes der Kursivumschrift «Schweizerische Rundmedaillon mit schwarzem aufrechtem Bären und Eidgenossenschaft» auf der andern Seite erhalten. Ein letztes den Initialen V.R. befindet. Nebst der Fahne der hier zu erwähnendes Feldzeichen haben die Helvetischen Republik, 1798-1803, welche Appenzeller nach Auflösung ihres Regiments in grün-rot-gelb horizontal gestreift ist, sind vor holländischen Diensten Ende des 18. Jahrhunderts allem noch einzelne Bataillons- und Kompaniefahnen nach Hause gebracht. Dieses 98 x 98 cm zu erwähnen. So bewahrt das Historische grosse Tuch aus Seidentaft ist durch ein weisses Museum St.Gallen eine Kompaniefahne von durchlaufendes Kreuz geviert, wobei die einzelnen 1733 auf. Viertel orange-grün-schwarz-weiss-gelb Die bemalte Leinwand von 145 cm Höhe und einwärts geflammt sind. 170 cm Breite ist geviert, wovon zwei Felder schwarz-weiss, die andern zwei mehrfarbig " Vgl. Zellweger Johann Caspar, Geschichte des gewellt sind. Auf einem in grüne und rote Dreiecke Appenzellischen Volkes, Band 3, Teil 1. Trogen, Schläpfer geteilten Pfahl ist ein rundes Medaillon 1839, S. 455. 2) Vgl. Schiess Traugott, Appenzeller Urkundenbuch, angebracht mit dem «V» und «R» von goldfarbenem Band 2. Trogen, Kubier, 1934, S. 879. flankierten Wappenbären und der goldfarbenen 3) Vgl. Schiess Traugott, Appenzeller Urkundenbuch, Inschrift «Enach Mockh 1733» auf dem Rahmen. Band 2. Trogen, Kubier, 1934, S. 879. Die im 18. und Anfang 19. Jahrhundert angefertigten Kompaniefahnen sind alle schwarz-weiss Literatur einwärts geflammt und mit dem von «V» und Bruckner A. undB., Schweizer Fahnenbuch. St.Gallen, «R» flankierten aufgemalten Wappenbären in Zollikofer, 1942. Fischer Rainald, Die Kunstdenkmäler des Kantons Rund- bzw. Ovalmedaillon versehen. . Basel, Birkhäuser, 1984. Drei Bataillonsfahnen aus den Jahren 1808, Fischer Rainald, Von der Reformation zur Landteilung. 1815 und 1826 sind alle schwarz-weiss einwärts In: Appenzeller Geschichte, Band 1. Urnäsch, Schoop, 1964, S. 401-538. Grellet Jean, Ein Appenzeller Wappenbuch. In: Schweiz. Archiv für Heraldik 1910, Heft 4. Schiess Traugott, Appenzeller Urkundenbuch, Band 1 und 2. Trogen, Kubier, 1913/1934. Schulthess E., Die Siegel des Kantons Appenzell. In: Die Städte- und Landessiegel der Schweiz. Ein Beitrag zur Siegelkunde des Mittelalters. Fünftes Heft. Zürich, Bürkli, 1856, S. 117-123. Signer Jakob/Koller Ernst, Appenzellisches Wappen- und Geschlechterbuch. Bern und Aarau 1926. Signer Jakob, Die Wappen der Gemeinden des Kantons Appenzell A.Rh. In: Schweiz. Archiv für Heraldik 1916, Nr. 2 und 3. Steinmann Eugen, Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 1, 2 und 3. Basel, Birkhäuser, 1973/1980/1981. Tanner A., Vom Landessiegel. Herisau, Schläpfer, Kompagniefahne von Appenzell Ausserrhoden, um 1802. 1948. 73