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Heft Nr. 73

Ausgabe September 2008

Zeitschrift des Vierländer Kultur- und Heimatvereins De Latücht von 1987 e.V. Latuecht_Heft_73_zs 21.08.2008 16:37 Uhr Seite 2

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Hamborg an de Elv (5) De Hoben (1) Fohr mi mol röber . . . Inhaltsverzeichnis: o fangt een bekanntes Hambor- Dat weur de „Anlieger“ op de anner ger Hobenleed an. Solang dat Elvsiet natürlich nicht recht. De Lüün- Geleitwort S. 3 uns’ Stadt givt, hett se vun Hannel borger harrn up eenmol veel mehr Wo- Lied: „Hamborger Fährjung“ S. 4 S und Wannel levt. De wichtigste Rull ter an’n Diek un verkloogen dorüm Kirchwerder-Stempel auf Hannover-Brief S. 5 speel dorbi ümmer de Hoben. Hamborg bi dat Reichskammergericht. Een scheune Bescherung S. 5 Vun ganz lütt is he öber de Johrhun- Vun 1471 bet 1619 duer dat, bet de Unsere Radtour in S. 6 nerte de gröttste in Düütschland worrn. Lüünborger recht kreegen. In’n Win- Dank an Gerd Nissen S. 6 In’t 9./10. Johrhunnert geev dat an’t der 1620 keumen se deswegen öbert Iis Suche nach Wurzel S. 6 Nicolaifleet een lüttes Hobenbecken no Veerlannen, üm ann’ „Gammerort“ Das Vierländer för de „bischöfliche Altstadt“. De Kai- dann’ Diek uptosteeken. De Hambor- Schützenfest 2008 S. 7 muer weur 120 Meter lang un dat geev ger harrn aber Revision inleggt un jeu- Bilder vom 10. Erdbeerfest S. 8 ook een Steed to’n Anleggen dicht bi gen de Angriepers bald no anner Siet Die Vierländer dat „Reichenstraßenfleet“, dor wo Bill trüch. De Diek würr gau wedder dicht Kulturdenkmal-Tafeln S. 9 un Alster tosomen kummt. In’t 19. Johr- mokt. Woter weur to’n Glück noch nich De Laubenpieper S. 11 hunnert hett man Resten vun ditt Bo- rinkummen. (Dat vertellt wü allens Arbeitsdienst in den wark toschütt. nochmol genauer!) Vier- und Marschlanden För de „Neustadt“ gev dat een Ook twüschen Hamborg un de Nord- Teil 3 S. 12/13 see geev dat ümmer wedder Striet mit Swolken S. 13 grötteres Hobenbecken de Elv-Nobers links un rechts. Wegen De Fährmann S. 13 dat „Barbarossa-Privileg“ vun 1189 sehn Ein Leserbrief S. 13 No dann’ eegentlichen Hoben-Geburts- Geschichte der tag an’n 7. Mai 1189 geev dat all een de Hamborger besonners ditt Strom- Landmaschinen S. 14 grötteres Hobenbecken för de dormoli- Enn as jümmer „maritimes Hoheitsge- Vier- und Marschlande ge „Neustadt“ twüschen Trostbrüch un biet“ an. So keum dat ook hier ümmer zeigen Profil S. 14 de Gegend, wo nu de Ost-West-Stroot Melchior Lorich hett Veranstaltungskalender S. 15 langgeiht. De Scheep würrn aber ümmer all de ElvTonnen intekend ★✩★ noch grötter un so muss bald, dor wo Alster un Elv tosomenkummt, wedder wedder to Klogen. Üm jümme Recht to Das Titelbild zeigt das gut een Becken anleggt warrn. Dorut is loter bewiesen, geev de Stadt 1568 bi dann’ besuchte Gelände des Rieck- de „Binnenhoben“ worden, de vundoog bekannten Kartographen Melchior Lo- Hauses beim 10. Erdbeerfest. ümmer noch genau so heet. Disse richs eene twölf Meter lange un een Impressum: Anloog, de bald ganz an de Elv rangüng, Meter breede Landkort för dat Stück weur bet in dat 17. Johrhunnert de Ham- Elv twüschen Geesthacht un Neewark Herausgeber: borger Hoben. Dat güng aber ümmer in Updrag. In Farv würrn alle för de Vierländer Kultur- und wieder mit de Vergrötterung. An de Schippsfohrt wichtigen, enkelten So- Heimatverein „De Latücht“ Strooten „Baumwall“ un „Vorsetzen“ keu- ken, to’n Bispill de Tonnenmarkierun- von 1987 e. V. men nee’e Anlegger in Betrieb un de gen, in’n Strom, intekend. Horster Damm 111 Platz weur bald wedder so knapp, dat Disse kulturhistorisch wichtige Kort is www.de-latuecht.de to’n Fastmoken in’n Strom Duckdalben nu in dat Hamborger Stootsarchiv to Redaktion: opstellt warrn mussen. Disse nee’ e An- sehn. Ook givt dat veele lüttere Repros Hermann Struß, Peter von Essen loog neum sick nu „Niederhafen“. Anzeigen: von düsse Kort, de an mannigeen Wand Gottfried Lungfiel De Norder-Elv weur an’n Anfang recht to sehn is. (Wü vertellt wieder in Nr. 74). Tel. 7 37 27 53 lütt un small. Se harr oft man wenig Wü fangt an, de Denkmol-Schiller vör- Druck: Woter. tostell’n. Vun den Bericht öber den Druckerei Zollenspieker Dove- un Gose-Elv warrn Arbeitsdeenst in de Veer- un Marsch- Kollektiv GmbH lann’n druckt wü den drütten Deel. De Auflage: 3 000 Exemplare dörch nee’e Dieken dicht mokt Olgammer „Speeldeel Fründschaft“ Bankverbindung: De Hambörger weurn, üm mehr provt för den November dat Lustspill Vierländer Volksbank e. G. Woter rintokriegen, all in’t Mittelöller „Een scheune Bescherung“. Söbenmol Vereinskonto 170 00 dorbi, dissen för jüm wichtigen Elvarm warrd dat Stück speelt. Sonderkonto „Latücht“ 170 27 breeder un deeper to moken,. Erste Uns Radtour weer wedder een scheun’n BLZ 201 903 01 Meuglichkeiten torto geev dat 1420 mit Erfolg. De Lüüd hett dat veel Freid mokt. Anschrift der Redaktion: de „beiderstädtische Verwaltung“ in Uns ehemoligen tweeten Vörsitter Gerd Hermann Struß Bardörp un Veerlannen, as de Gose- un Nissen hebbt wü vun’n Vörstand nu ok Horster Damm 111 ook de Dove-Elv vun boben her dörch offiziell verafscheed’t. Ober he mokt wie- 21039 Hamburg nee’e Dieken dichtmokt warrn kunnen. der: He organiseert wieder de besinnlich Tel. 7 23 55 28 De groot Elv harr nu veel mehr Woter Obende „Wiehnacht’n is bald“, in düssen Redaktionsschluß un alleen ditt keum de Norder-Elv all Johr een Week later as sünst. für die nächste Ausgabe: togood. Denn hebbt uns Gertrud Voß un Willi 1. November 2008 Üm noch mehr hentokriegen, hett Kob lütte Geschichten un Riemels Sie erscheint: man 1568 un 1604/05 bi Spodenland schreeben. Anfang Dezember 2008 un an’n Grasbrook mehrere Dörch- Wedder veel Spoß bi’t Lesen wünscht stiche un Sammelgrobens anleggt. Hermann Struß, 1. Vörsitter

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Kirchwerder-Stempel auf Hannover-Brief

Für Furore in den philatelistischen Fachkreisen sorgte der blaue Einkreis- Poststempel aus Kirchwerder. Dieser Stempel (verwendet 1866/67) war bis- her auf neun Umschlägen mit Postwert- zeichen bekannt: Fünf sind mit Hamburg-Marken frankiert, drei mit Wertzeichen aus Preußen und einer mit einer Schleswig-Holstein-Marke. Nun tauchte ein zehnter Umschlag auf, eine Ganzsache (Umschlag mit einge- drucktem Wertzeichen) aus dem Post- gebiet Hannover. Karl Ohle, Ehrenvor- sitzender im Briefmarkensammler-Ver- ein und als Leiter der Stu- diengruppe Bergedorf im Bund Deut- scher Philatelisten (BDPh) Experte für das Postwesen im Raum Bergedorf: „Diese Kombination aus Kirchwerder- Stempel und Hannover-Marke war nur an 45 Tagen (16. September bis 31. Ok- tober) im Jahr 1866 möglich, als es in Kirchwerder die gemeinschaftliche Postexpedition von Hannover und Ber- gedorf gab. Nachdem die Hannöver- sche Post ab 20. September 1866 von Treffen der Bergedorf-Briefmarken-Experten (von links): Professor Dr. Karl-Heinz Hornhues, Karl Ohle und Preußen übernommen wurde, durften Richard S. Willing. die hannöverschen Wertzeichen bis zum 31. Oktober aufgebraucht werden. Forscher und Sammler von Bergedorf- Grund für das Treffen war eine Reise Diese sind allerdings nie in Kirchwer- Briefmarken Professor Dr. Karl-Heinz des Amerikaners Willing zu einem der verkauft worden!“ Hornhues aus Wallenhorst bei Osna- Treffen der Helgoland-Briefmarken- brück und Richard S. Willing aus Los Experten. Er ist in den USA Prüfer für Experten der Postgeschichte Angeles (Kalifornien, USA) bei sich zu dieses Sammelgebiet. Außerdem hat er tauschten Erfahrungen aus Gast. Während der Fachsimpelei mel- sich stark mit der Postgeschichte Berge- dete sich mehrmals am Telefon der dorfs befasst. Professor Hornhues hat Diese Entdeckung im Bergedorfer offizielle Prüfer für Bergedorf-Brief- 2006 ein Buch über Bergedorf-Brief- Postwesen und weitere Neuigkeiten marken im BDPh, Dr. Christian Mozek. marken herausgegeben. Schon wäh- rund um die fast 150 Jahre alten Berge- Der Chefarzt aus Wilhelmshaven konn- rend des Drucks hatte er neue Erkennt- dorf-Briefmarken standen im Mittel- te aus Termingründen nicht teilneh- nisse erworben, die in eine zweite Auf- punkt eines Treffens von drei Experten men, hielt aber in Form dieser kleinen lage einfließen sollen. Und natürlich auf dem Gebiet der Bergedorfer Post- „Telefonkonferenz“ Kontakt mit den auch die Neuigkeiten, die er beim Tref- geschichte. Karl Ohle hatte die beiden anderen Experten. fen der Experten erfuhr.

Een scheune Bescherung

Die Proben der Aktiven in der Altengammer „Speeldeel Alle diese Fragen werden in dem Lustspiel beantwortet. Wer Fründschaft“ laufen bereits auf Hochtouren: Am Freitag, sich in diesem Stück selbst erkennt: keine Angst, es ist doch ein 7. November, 20 Uhr, hat das Lustspiel in vier Akten von ganz „normales“ Weihnachtsfest, wie es (fast) jeder kennt … Monika Hirschle (Plattdeutsch von Heide Tietjen) „Een scheu- Es wirken mit: Ann-Cathrin Austinat, Gertrud Dibbern, Chris- ne Bescherung“ im Saal des Restaurants „Norddeutsches tian Kröger, Anke Müller, Jens Uwe Petersen, Marco Thormäh- Haus“ von Karl-Hermann Dietrich am Altengammer Elbdeich len, Karla Wiegels. Hinter der Bühne agieren Regieassistentin 42 Premiere. Regie führt diesmal wieder die in Schwarzenbek Conny Elsken, Requisiteurin Andrea Wiechmann und Inspi- lebende Schauspielerin Jutta Mackeprang. zient Jens Alpen. Bei Familie Eisel läuft zum Weihnachtsfest nicht alles nach Nach der Premiere gibt es noch sechs Aufführungen im Plan. Genau genommen ist nix mit „Stille Nacht, heilige Saal des „Norddeutschen Hauses“: Sonntag, 9. November Nacht“. Warum fällt ausgerechnet am Heiligabend die (15.30 Uhr), Mittwoch, 12. (20 Uhr), Freitag, 14. (20), Sonn- Heizung aus? Und dazu noch der Kühlschrank? Was ist mit der tag, 16. (15.30), Freitag, 21. (20) und Sonntag 23. (15.30). Gans? Wer soll den Weihnachtsbaum besorgen? Warum gibts Karten gibt es im Vorverkauf im „Norddeutschen Haus“, bei bei der Tochter ausgerechnet an diesem Tag Ehekrach und Bäcker Harden, Ewald Hamburg (Schönes Wohnen), Ger- warum steht andauernd die Nachbarin vor der Tür? Kann man trud Dibbern (Blumenshop im „famila“ Geesthacht), A & O das Lametta vom Vorjahr wieder aufbügeln? Und warum ruft Küster in Curslack und Vierländer Markt Niko Clausen in in diesem Chaos die Oma alle paar Minuten an? Neuengamme.

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Unsere Radtour in Curslack Der Wettergott bescherte den 32 Teil- nehmern unserer Radtour 2008 an- fangs Regen, meinte es dann aber gut mit uns. Vom Treffpunkt am ehemali- gen Bahnhof Pollhof der Vierländer Eisenbahn gings zunächst zum Wasser- werk Curslack. Hier erwartete uns Herr Becker zu einer sehr interessan- ten, etwa eine Stunde dauernden Führung. Auf die ehemaligen Bahn- strecke Bergedorf-Zollenspieker radel- ten wir weiter zur Curslacker Kirche. Hier empfing uns Pastor Götz-Volkmar Neitzel, der uns Eindrücke seiner Kir- che weitergab. Die beiden Pflegesteine beim Heer- weg ließen an alte Zeiten erinnern, als die Gemeinden für den guten Zustand Eine interessante Führung erwartete die Radler im Curslacker Wasserwerk. der Straßen verantwortlich waren. Der eine Stein dient im Rieckweg als Gelände lag, an seinen jetzigen Stand- er dort am Straßenrand schon fast ganz Grundstücks-Einfriedigung. Er soll am ort nach Curslack gebracht worden versackt war. Deich gestanden haben, wegen seiner sein. Der andere steht an seinem ur- Den Abschluss bildete dann eine glatten Fläche, nachdem er bei Deich- sprünglichen Standort am Heerweg. Er Kaffeetafel bei Torsten Putfarcken im bauarbeiten nach der großen Flut im wurde kürzlich angehoben, nachdem Corslaker Landhuus. Dank an Gerd Nissen für Vorstandsarbeit Mit einem Buchpräsent über das Bergedorfer Schloss be- dankte sich unser Vorsitzender Hermann Struß während einer Vorstands-Sitzung bei Gerd Nissen für seine langjährige Vorstands-Arbeit in der „Latücht“. Gerd Nissen hatte in der Hauptversammlung 2008 nicht wieder für das Amt des zweiten Vorsitzenden kandidiert, das er seit 2000 innehatte. Neben weiterer Vorstandsarbeit ist Gerd Nissen der Urheber der be- liebten Vorweihnachts-Abende „Wiehnacht is bald“, die wech- selweise in den vier Kirchen der Vierlande viele Besucher aus nah und fern anlocken. Gerd Nissen: „Ich habe die Arbeit als zweiter Vorsitzender gern gemacht. Sie bereitete mir viel Freude. Bei ‘Wiehnacht is bald’ bleibe ich weiter am Ball.“ In diesem Jahr gibt es aller- dings eine kleine Terminverschiebung: Wegen der musikali- schen Reihe am ersten Sonnabend im Monat in der Curslacker Kirche St. Johannis heißt es „Wiehnacht is bald“ diesmal erst am Vorabend des dritten Adventssonntags, am 13. Dezember. Beginn ist wie immer um 19 Uhr. Hermann Struß (links) dankte Gerd Nissen. Suche nach Wurzel (s. „Latücht“ Nr. 72, S. 7) Die Anfrage von Dr. Wulf Peters, eines ehemaligen Kollegen aus der Fa. Beiersdorf, der mich durch die „Latücht“ wieder- gefunden hatte, war, bzw. ist von Erfolg gekrönt. Die Anfrage ging dahin, ob von einem Herrn Hubert Werner, Liebe Leser! einem guten Freund des Vaters von Dr. Wulf Peters, in Aller- möhe etwas in Erfahrung zu bringen sei. Bevorzugt unsere Inserenten im Der Artikel in der „Latücht“ bewirkte einen Anruf aus Aller- möhe von jemandem, der im gleichen Hause aufgewachsen Wirtschaftsgeschehen. Denn sie suchen war, und der viel über die nachgefragte Person wußte und er- nicht nur den alleinigen Werbe-Effekt, son- zählen könnte. dern sie sind Befürworter und Förderer Indem wir sofort die telefonische Verbindung herstellten, sind wir froh, daß wir helfen konnten und hoffen, daß wir in unseres Kulturlebens. dieser Sache etwas haben bewirken können. Sollten sich ähnliche Anfragen ergeben, lohnt es sich also, die Latücht einzuschalten. Hermann Struß

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Das Vierländer Schützenfest 2008 Ohne einen König feiert die Vierlän- Das Festzelt soll dann ab 20 Uhr wie- täten ausrufen. Dann steht fest, wer im der Schützengesellschaft in diesem der brodeln. Bei der 80er und 90er- kommenden Schützenjahr die etwa Jahr vom 12. bis 15. September ihr Party sorgt DJ Bernie DC mit dem acht Kilogramm schwere, dreigliedrige Schützenfest. Horst Lange, der im ver- Team der Top Disco Show für die pas- Vierländer Königskette tragen wird. gangenen Jahr den besten Königs- sende Party-Stimmung. Mit dem neuen König wird dann noch schuss platzierte, ist zum Jahresbeginn Früh beginnt das Programm am im Festzelt gefeiert, bis es gegen 21 Uhr gestorben. Mit dem Festzug am Sonn- Sonntag: Die Reveille (Weckruf) der auf den Schützenplatz zum Großen tag wird dafür die Damenkönigin Hel- Schützen trifft sich mit den Feuerwehr- Zapfenstreich geht. ga Meyer eingeholt. Musikern um 6.30 Uhr. Mit klingen- Die Schützen treffen sich am Freitag, dem Spiel führt der Weg dann durch Die „Platzbröder“ räumen 12. September, gegen 19.30 Uhr beim Curslack und Neuengamme, um die den Festplatz auf „Corslaker Landhuus“ von Torsten Put- Schützen zu wecken. Am Montag geht es ans Aufräumen farcken. Von dort marschiert der Fest- Nachdem sich Schützen und geladene für die Mitglieder der Platzkommission. zug mit dem Neuengammer Feuer- Gäste beim Königsfrühstück gestärkt Ist der Platz am Abend dann aufgeräumt wehr-Musikzug über den Curslacker haben, treffen sich die Teilnehmer des und gereinigt, gehen die „Platzbröder“ Deich zum Curslacker Bahnhof, Ode- großen Festzugs gegen 13 Uhr bei Jo- noch einmal auf den Schießstand, um manns Heck. Dort haben sich die Kin- achim Burmester am Curslacker Deich ihren König auszuschießen. Gegen der mit Laternen eingefunden. Für sie 232. Um 13.30 Uhr startet der Umzug 20 Uhr wird Platzmeister Arne „der Ent- spielen bereits die „Vierlandria“-Spiel- dann in Richtung Schützenhof. Nach täuschte“ Albers die neue Platzmajestät leute zur Unterhaltung. Gegen 19.45 Uhr einer kurzen Strecke wird die Damen- als Nachfolger von Dennis Schmidt mit geht es dann mit Musik und Laternen königin Helga Meyer am Curslacker den beiden Rittern proklamieren. Für zum Schützenhof von Gerd Pahl. Deich 214 abgeholt. Gegen 14.15 Uhr die Gäste der Zeremonie steht ein stoppt der Festzug noch einmal: Jung- Im Festzelt gibts Hektoliter-Fass mit Freibier bereit. schützenkönig Michael Schulz wird am ★★★ Gut 300 Besucher informierten die aktuellen Charts Neuengammer Hausdeich 191 einge- sich Ende Juni über die neue Bogen- Für die Kinder haben die Schützen holt. schützen-Sparte in der Vierländer dort auf dem Schützenplatz ein buntes Der Festzug wird dann um 14.30 Uhr Schützengesellschaft. Viele von ihnen Programm vorbereitet. Die Neuengam- am Schützenhof erwartet. Durch die wagten Probeschüsse auf dem neuen mer Feuerwehr-Musiker geben ein dem Hamburger Wappen nachem- Stand. Jan Fleischer, Marc Jürs, Ines Platzkonzert. Im Festzelt bringt das pfundene Ehrenpforte führt der Weg Kehder, Henning Peper und Niels Bos- Team der Top Disco Show mit DJ Flow auf den Schützenplatz. Für Spaß und telmann erhielten Preise beim Vierlan- bei der großen Zeltdisco Songs aus den Unterhaltung sorgen diverse Schaustel- den-Cup (Ergebnisse von Bogen, Klein- aktuellen Charts. ler und ein buntes Unterhaltungspro- kaliber, Luftgewehr und Scattgewehr Im Saal des Schützenhofs steht bereits gramm. Schützen können noch ihren zusammengezählt), die ihnen beim Vo- die Parade der Pokale des Wilhelm-Jone- Königsschuss nachholen, auf den mo- gelschießen übergeben wurden. Gedächtnis-Schießens. Um 20.30 Uhr dernen Schießanlagen besteht noch ★★★ Ein altgedienter König qualifi- werden die gut 70 Trophäen an die Gelegenheit für die Teilnahme am gro- zierte sich beim Vogelschießen im Klein- Vereine und Einzelschützen überreicht. ßen Preisschießen. Um 16 Uhr beginnt kaliberstand als neuer Vogelkönig: Wolf- Am Sonnabend stellen sich die im Festzelt ein Konzert der bekannten gang Klopp. Er ist bereits zum zweiten Schützen um 14 Uhr an der Gaststätte Gruppe „Fidele Bauern“. Mal Vogelkönig, war auch schon König „Zum Alten Bahnhof“, Odemanns Heck, Walther Meyer proklamiert der Stammschützen. 236 Schüsse waren auf. Begleitet durch den Spielmanns- insgesamt erforderlich, um den Vogel zug „Vierlandria“ marschieren sie dann die neuen Majestäten zu zerlegen. Erfolgreich waren weiter: zum Festplatz am Schützenhof. Hier Gegen 18 Uhr wird es spannend: Für Reiner Göller (Zepter), Dieter Wegner haben die Schützen anschließend bis die Jugend gibt es zunächst die Pokale (Reichsapfel), Uwe Wulff (Schwanz), 17 Uhr Gelegenheit, sich beim Königs- des Klaus-Seemann-Gedächtnis-Schie- Dirk Mackens (Kopf), Hans Karl Gon- schuss für neue Würden zu qualifizie- ßens. Anschließend wird der 1. Vorsit- desen (silberner Flügel), Walther Mey- ren. zende der Vierländer Schützengesell- er (goldener Flügel). Vogelkönig bei schaft, Walther Meyer, die neuen Majes- den Kindern wurde Manja Klopp. Viele Preise gibt es bei den Wettbewerben für Jedermann Von 15 bis 18 Uhr besteht im Kleinka- liber-Stand Gelegenheit, beim Preis- schießen für Jedermann einen der vie- len attraktiven Preise (z. B. Gutscheine für Fußball oder Eishockey oder ein Musical) zu gewinnen. Dies Preisschie- ßen hat bereits am Freitag zwischen 19 und 22 Uhr begonnen, wird am Sonn- tag von 15 bis 17 Uhr fortgesetzt. Die Jugendlichen schießen auf dem Luftge- wehr-Stand um Preise. Die „Platzbröder“ der Platzkommis- sion haben für die Kinder wieder zwi- schen 15 und 17 Uhr attraktive, lustige Spiele vorbereitet. Auch hier gibt es viele Preise zu gewinnen.

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Ein Bilderbogen vom 10. Erdbeerfest

Ariane Fock, die im Rieck-Haus geheiratet hatte, wurde die erste Erdbeerkönigin des immer beliebter werdenden Volksfestes im Vierländer Freilichtmu- seum.

Viele fleißige Hände bearbeiteten hinter dem Stand der Teutonia-Sänger zigtausende von Erdbeeren für Torten, Bowle und andere Leckereien.

Werner Meiners bot den Besuchern erfrischende Erdbeerbowle an.

Die „Fidelen Bauern“ spielten wieder wie schon in den vergangenen Jahren zum Frühschoppen auf der Bühne des Haubargs.

Viele Besucher genossen die unbearbeitete „Vier- länder Praline“ gleich vor Ort.

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Die Vierländer Kulturdenkmal-Tafeln Sie sollen Besucher auf kulturhistori- SCHEUNE. Die hölzerne Zweiständerscheu- WÄSSERUNGSMÜHLE AUS OCHSEN- sche Besonderheiten des Ortes hinwei- ne mit einer Abseite wurde vermutlich unter WERDER. Letzte erhaltene Entwässerungs- sen, an dem Sie gerade stehen, die Verwendung von Bauteilen aus dem Haupt- mühle der Vier- und Marschlande, erbaut meistens blau gehaltenen Kulturdenk- haus nach dessen Umbau 1663 errichtet. Sie im 18. oder 19. Jh. Die Bockmühle leitete mal-Tafeln. In den vier Kirchspielen ist eine der ältesten erhaltenen Scheunen mittels einer hölzernen Wasserschnecke das der Vierlande gibt es mehrere solcher ihrer Art in den Vierlanden. In der Abseite Wasser aus einem Graben in die Gose-Elbe. Tafeln, die nicht nur an den vier Kir- waren die Schweine untergebracht. 1957-59 Diese seit ca. 1780 in den Hamburger chen stehen. Die größtenteils in den restauriert. Die Scheune hat kürzlich Marschen nachweisbare Konstruktion löste 80er-Jahren verfassten Texte stammen durch eine Firma aus dem niedersäch- die seit ca. 1590 gebräuchlichen Schaufel- meistens aus dem Denkmalschutzamt, sischen Landkreis ein neues räder ab. Ihre höhere Leistungsfähigkeit er- häufig überarbeitet durch Heimatfor- Reetdach erhalten. möglichte eine starke Ausweitung und scher Gerd Hoffmann. So stehen in Die Steert- oder Bockmühle stand Ertragssteigerung des Getreideanbaus. Ab Kirchwerder fünf solcher Tafeln, in früher südlich vom Ochsenwerder 1888 wurden moderne Pumpenwerke einge- Neuengamme ebenfalls fünf, in Curs- Norderdeich 132. Diese Mühlen wur- führt. Diese Mühle war bis 1924 in Betrieb. lack drei fertige, drei weitere sind ge- den mit dem Aufkommen der Dampf- 1953 im Freilichtmuseum Rieck-Haus wie- plant (Sponsoren gesucht!), in Alten- Entwässerung ab 1888 sowie dem Bau deraufgebaut. 1954-55 Flügel und Getriebe gamme eine. der Ent- und Bewässerungsgräben ab erneuert. Inzwischen wurden die früher Die Altengammer Tafel steht an der 1924 entbehrlich. Die Besucher soll starren Flügel wieder beweglich ge- Kirche St. Nicolai. Sie hatten wir bei dieser Text informieren: FELDENT- macht, die Förderschnecke erneuert. unserer heimatkundlichen Radtour Wird fortgesetzt 2004 (siehe „Latücht“ 57, S. 5) aufge- sucht. Ihr Text lautet: EV.-LUTH. KIR- CHE ST. NICOLAI, Feldsteinsaalkirche. 1247 erste urkundliche Nachricht. 1637 Er- wähnung eines Brauthauses (östlicher Fach- werkbau an der Südseite), 1748-52 umfas- sende Renovierung. 1888 westliches Braut- haus gestiftet. Die Innenausstattung, über- wiegend um 1650 bis 1900, ist reich an Werken der einheimischen Volkskunst: Ge- stühl mit Furnierintarsien, schmiedeeiserne Hutständer der Männerbänke; Altar, Kan- zel und bemalte Emporen von 1752. Bron- zetaufe um 1380. Im Turm, vor 1605 er- baut, hängt seit 1804 eine Glocke von 1487 aus dem Hamburger Dom. 1907 und 1950 gründliche Renovierungen. Wenn die Ta- fel einmal erneuert werden muss, wer- den sicher die jüngsten Renovierungen (siehe beispielsweise „Latücht“ Nr. 42, S. 7 oder r. 54, S. 10) aufgenommen. In Curslack gibt es allein vier dieser Am Rieck-Haus informiert eine Tafel die Besucher über das Haus. Drei weitere für Mühle, Scheune und Tafeln für das Gelände im Freilicht- Heuberg gibt es noch nicht, Spender werden gesucht. museum Rieck-Haus, einer „Filiale“ des Altonaer Museums. Das Rieck-Haus wird am Eingang so beschrieben: RIECK-HAUS. Hufnerhaus von 1533, mehrfach umgebaut, 1663 Wohnteil und Giebelseiten erneuert. 1948-54 renoviert; seitdem Vierländer Freilichtmuseum, Außen- stelle des Altonaer Museums. In seinen ältes- ten Teilen das letzte erhaltene Beispiel einer frühen Form des Niederdeutschen Fachhal- lenhauses in den Vierlanden mit noch unge- teiltem Flett-Dielen-Raum, offenen Boden- herd aus Feldsteinen ohne Rauchabzug und Gesindebetten in der Diele. Hinter der zuge- mauerten Tür der deichseitigen repräsenta- tiven Giebelfront befand sich ursprünglich ein Durchgang zum Flett. Drei weitere sind hier vorgesehen, die Timmann Texte sind fertig. Aber in Zeiten knap- pert Kassen gibt es keine öffentlichen Mittel, so dass man auf Sponsoren Süderquerweg 651 hofft. Über die Scheune, die jetzt für Sonderausstellungen im Sommer ge- 21037 Hamburg 040/7 37 50 20 nutzt wird, soll der Besucher erfahren:

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Margret's Vierländer Dinkelbackstube Frischer geht's nicht... denn ich zermahle jeden Mittwoch gesunden und bekömmlichen Dinkel aus kontrolliertem biologischem Anbau in meiner eigenen Hammer- mühle. Donnerstags backe ich verschiedene Sorten Dinkelbrot. Von der Qualität der Backwaren sind meine Stammkunden schon längst über- zeugt. Besonders für Allergiker zu empfehlen, denn meine Backwaren sind garantiert aus reinem Dinkel hergestellt. o Dinkel-Vollkornbrot o Dinkel-Malzbrot o Dinkel-Mehrkornbrot o Dinkel-Weißbrot o Dinkel-Körnerbällchen o Dinkel-Körnerstangen o verschiedene Dinkelkuchen Meine Dinkelbackstube ist donnerstags von 9-12 und 15-18 Uhr geöffnet. Zusätzlich bekommen Sie meine Dinkelspezialitäten und Hausgemachtes auf Märkten - Termine unter www.dinkelbackstube.de Neuengammer Hausdeich 471 Tel.: 040 - 723 21 02 21039 Hamburg [email protected] Herbert Hillermann Vierländer Elektrounternehmen

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De Laubenpieper vun Wilhelm Kob riedrich Freudental wüür een lustigen un vergneug- Fiete sinner nu doröber na, wie he Harry mol een Streich ten Kierl. He würr Platzviez bi de Spedition Penner speelen kunn. De harr op sienen Rasen een Goldfischdiek. F un Pumpe. Sien Kollegen nennen em ümmer Ef-Ef, Schleierschwänze swommen dor in, Harry sien ganze Freid. wegens he öberall sien Anfangsbookstaben ropschreben Nu hett Fiete sick ut Goorncenter son groten Racker hett: op sienen Spind un Arbeitstüüch un op denn Muli. (Fischreiher, Graureiher) besorgt un den in Hrry sien Oh, mit denn Muli kunn he fix ümgahn, dat meuk he nu Tümpel steeken. He har noch son roden Fisch ut Plastik. all öber twintig Johr. Vör dree Johr hett he fiefundtwinti- Den kreeg de Racker in’n Snabel, seg ut as een Goldfisch. gjähriges Jubiläum hatt. Sien Frünnen seen Fiete to em. Ef- As Harry den Vagel gewohr warrn dee, bölk he los „du ver- Ef heet he blots in de Firma. He leevt mit sien Tina – dreihtes Beest, wenn ick di foot kreeg, kook ick di in eegentlich heet se Christina – in Rodenburgsort. Sien Swattsuur!“As Fiete üm de Eck kem, wüss Harry, woneem Arbeitsstee is in , dor kunn he mit sien Pettmans- de Racker herkeem. „Denn lot ick dor steken“, meen he. ülbs hernfohrn. Tina geiht tweemol in de Week op’n Markt „Denn lett de Kormoran mien Fisch in Roh.“ un helpt bi Fischmann Fritz Forelle op den Stand mit ver- In’n Sommer fiert de ganze Vereen jümmer Lauben- keupen. Fiete mag je ok giern Fisch, wenn bloos de olen pieperparty. Denn warrd grillt un Speele mokt. Willi Graaden nich wüürn. Ober tweemol de Week geev dat so- Wackermann speelt op sien Treckbüdel un denn warrd wat, un he kreeg denn dat Speeden, wenn he sick an son danzt un sungen un sapen. Meist geiht dat ümmer lustig un oles Ding steken harr. Tina se den ümmer: „lot di doch friedlich to. Blos vör twee Johr, dor hett dat mol Zoff geben. Tied un pass op, di nimmt keener wat weg.“ Afunto kreeg Peter Prächtig hett Meike Müller son beten to deep in de Fiete mol een Fischbrötchen, wat öberbleben wüür. Dat ver- Oogen keken. Dat hett Max Müller gornich passt, un he drück he denn gau ohn to meckern un to quarken. hett Peter den Slips lang trocken. Ober na twee Kööm un Jümmer Wahnung wüür nich all to groot un leeg in drüt- Beer wüür allens wedder vergeten. ten Stock. Deshalb hebbt se sick eenen Schreebergoorn De Höhepunkt is jedes Johr de Tombola. Dor hebbt se pacht, in Totenbarg bi de Laubenpiepers. In’n Sommer set- ümmer ganz lustige Priese. Ton Bispill een Katzenklo, ten se sick jeden Obend in jümmern Golfi – so hett Tina Goornzwerge, een Schild „Vorsicht bissiger Nachbar“ un em döft – un susen rut in de Masch. „Hier is uns egentli- een Sack vull dreugen Heunermist. Fiete hett een ches Tohuus“, seeg Fiete denn ümmer. Eene feine Bood Eselbarometer kreegen. Dat is een Brett mit een opmolten hebbt se sick dor hentimmert, mit Strom un Woteransluss. Esel, allens fein lackeert un mit en Steert ut en Stück Vörn is de Terrasse un achtern noch een Room, in denn Tüdelband. Ünner den Esel op dat Brett stünn to lesen: hett Fiete sien Hackers, Harken un Schüffels stahn. Ok de Düsse Esel dick un grau, Waterslauch hangt he dor nu ümmer rin. Den hebbt se em seggt dat Wetter di genau. vergangnes Johr klaut. De Gorn is Fiete sien een un all. Schient de Sünn em op den Steert, „Wenn ick den ganzen Dag op den Muli sitten do, bruk ick ward di een scheunen Dag bescheert. obends noch Bewegung“, seggt he. He plant vun allens wat. Is he ober natt un slapp, Vörn an’n Weg is dat een Bloomenpracht. Dor freit Tina weest gewiss, nu regent dat. sick öber. Se mag to giern son Struß vör de Vas’ mit na Sleit he een beten hin un her, Huus nehmen. Achter de Laube – se seggt dor ümmer „uns kummt de Wind em in de quer. Villa“ to – hett Fiete denn Greunwooor anplant. Salat, Haut he ober op un dal, Wöttel, Bohn un Arften, allerhand verscheeden Kräuter – is dat stürmisch allemal. vun allns son beten – Kartüffel nich to vergeten. An Süst du em vun wieden nich, Weekenend foort se Sünnabend morgens all ümmer rut. Se is dat ganz scheun nebelig. könt dor je nachtens slopen. Is dor’n Lock, wo he sünst seeten, Een Morgen, as se opstahn sünd un ut Finster kieken hebbt em wull de Motten freten. dähn, seet dor son grooten Mümmelmann in Fiete sien Fiete hett den Esel op sien Terrasse an de Wand nogelt. Greunwoor un lett sick den jungen Bloomenkohl smecken. Wenn een vun de annern Laubenpiepers bi em vörbikeem, Fiete neit in de Nachtbüx ut de Döör, blivt mit sien Tüffeln güng dat ümmer: „Fiete, vertell mol, wie dat Wedder is. an son Rükelbusch behangenn un fallt heisterkopp in Tina Foot den Eselsteert man an, denn weest du dat.“ Fiete harr eer Vergissmeinnicht. Oh, wat wüür he fünsch, borbeenig denn ümmer glieks de passende Antwurt. Öberhaupt, leep he na sien Greunwoor hen. Ober de Haas seet dor wenn Max Müller dast wüür: „Kiek dien Maike man in de ümmer noch un reug sick gornich. As Fiete neuger keem, Oogen, denn weest du, ob dat noch donnern warrd.“ seeg he, dat dat een Papphaas wüür, un vör em leg een Nest Wenn Tina eer Waschmaschien to Huus utrüümt – mei- mit bunte Ostereier. Nu füll em ierst in, dat je Ostermorgen stens wascht se an Freedagobend – nimmt se de natte wüür, un dat kunn je bloos Noober Harry Beerboom mokt Wäsche mit rut na Totenbarg. Se mag dat giern, wenn dat hemm. Se wüürn doch goode Frünnen, ober vör Öberra- Tüch öllich utweiht. In’n Huus hett se keen richtige schungen kunn man bi Harry nie seker wesen. Mit koole, Gelegenheit ton Dreugen. As de beiden an en Dag freu- swatte Feut leep Fiete nu trüch na de Döör. Dor stünn Tina stücken dähn – Tina harr dat Tüch all an den Lien – hüürn in Negligee op de Terrasse un lach sick kaputt. Fiete sien se, dat dor een Keuter gnurrt un bellt. Oh Schreck, dat Püdschama seet ganz full Moratz. Sogor de Nääs har wat Diert harr een vun Fiete sien langen Ünnerbüxen vun de afkreegen. As he in’n Speegel kieken dä, hebbt se beide fix Lien reeten un hau sick dormit üm de Ohrn. As Fiete em lachen müsst. Ober as Fiete wedder rein wüür, un se sick de wedder afjogt harr, kunn’n se de blos noch as antrocken harn, kunn’n se mit jümmer Osterfreustück Putzlappen bruken. „Na“, meen Tina, „nu weet ick, wat ick anfangen. di to Wiehnachten schenken kann.

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Arbeitsdienst in den Vier- und Marschlanden 1932-1945 von Ehrhart Lotter, Arbeitsdienst-Archiv Hamburg

Fortzsetzung aus „Latücht“ 72, S. 13 seiner Biographie (München: DVA 2003) schreibt der Ver- Die drei neuen RAD-Abteilungen behielten Ihre Nummern fasser Hartmut Soell auf S. 87 ff.: „Dort wurde er mit Aspekten von der Gruppe 71-/Hamburg bei, desgleichen der NS-Realität konfrontiert, die er bisher noch nicht so kann- ihren Ehrennamen: 7/71-Ochsenwerder: te ... Es war weniger die körperliche Belastung beim Deichbau „Hans von Raumer“. H. v. Raumer (1820-1851) stammte aus an der .... Ungleich stärker wirkte auf ihn der alter fränkischer Familie; in Nürnberg und Erlangen aufge- Einfluß eines Kommunisten ... Er war einige Jahre älter und wachsen; Freund von Ernst Moritz Arndt. Nach Studium der erheblich erfahrener. Als Seemann hatte er die Welt gesehen. Rechtswissenschaften Magistratsrat in Dinkelsbühl. Im Zuge .... Der politische Unterricht ... war in seinen (Schmidts) Au- der dänisch-nationalistischen Bestrebungen ab 1846 in den gen „effektiv schwachsinnig“ ... „So war ich also als Achtzehn- Herzogtümern Schleswig und Holstein tritt er aktiv für die jähriger auf dem Wege, Kommunist zu werden ... Ein anderer deutsche Seite ein. 1848 Abgeordneter in der Frankfurter Kamerad ... der sich unter vier Augen als eher konservativer Nationalversammlung. Beteiligt sich als Freiwilliger und Gegner des Regimes entpuppte, diskutierte mit ihm über phi- Offizier an den Kämpfen 1848-1850 gegen die Dänen. Nach losophische und sozialpsychologische Theorien historischer Rückkehr 1851 in Erlangen verstorben. Bewegungen. Von den dazu gehörenden Büchern ... beein- Ab März 1942 wird der Ehrenname gewechselt: „Heinz-Jür- druckten ihn J. Ortega y Gassets ,Aufstand der Massen’ gen Lütje“. H.-J.Lütje (Jahrgang 1918) hatte im Sommerhalb- (1930/31) und Gustave le Bons ,Psychologie der Massen’ jahr 1936 mit Obersekundareife als Führeranwärter in (1895/1908). Nun konnte er seine eigene Erfahrung mit Fünfhausen begonnen; er beendete seine aktive RAD-Zeit als Massenaufmärschen wie auf dem Nürnberger Parteitag .... bes- Truppführer im September 1937. Anschließend ließ er sich ser verstehen. (Diese beiden Bücher waren bis in die 50er mit seinem Truppführergehalt beurlauben, um seiner Jahre eine verbreitete Lektüre zum Verständnis der Zeit. Sie Wehrpflicht zu genügen. Die RAD-Rangstufen wurden dabei gehörten damals zu meinen ersten Bucherwerbungen.) An von der Wehrmacht nicht anerkannt. Nach dem Polenfeldzug Oswald Spenglers ,Untergang des Abendlandes’ faszinierte entschied er sich für eine Offizierslaufbahn. Bei den Kämpfen ihn ... vielmehr die Tatsache, daß es frei von NS-Ideologie ... um Leningrad mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet, fällt er dort war und eine umfassende Deutung der Geschichte vortrug. bereits im November 1941. Die Frage ist, ob die Löschung des Auf Rosenbergs ,Mythos des 20.Jahrhunderts’ verzichtete er Ehrennamens „Hans von Raumer“ eine Geste gegenüber auf den Rat des Freundes.“ Dänemark sein sollte – zu dieser Zeit, als dänische Freiwillige Wenn diese Lernerfahrungen Schmidts gewiß auch nicht den für die Waffen-SS zum Kampf gegen die Sowjetunion ange- Erwartungen der NS-Ideologen entsprach, so gehören solche worben wurden. Bekanntschaften und zwischenmenschlichen Beziehungen 2/71-Reitbrook: „Johannes Brahms“ (1833-1897), womit der ganz prinzipiell zur erwünschten Realität eines Arbeitsdiens- seinerzeit in Hamburg verkannte Komponist geehrt wurde. tes. Wobei es zusätzlich noch um die Mischung der Arbeits- 4/71-Neuengamme: „Johann Kinau“ aus – be- männer aus verschiedenen deutschen Landschaften ankam – kannter unter seinem Schriftstellernamen Gorch Fock (1880- in der Regel aus drei. Die gemeinsame Arbeit sollte ganz 1916 Skagerrak-Schlacht), u. a. mit seinem Buch „Seefahrt ist bewußt als Einstieg in Bekanntschaften über die heimatlichen not“ (1913). Grenzen hinaus dienen – dies wohl auch im Sinn der „deut- schen Staatsangehörigkeit“, die von der NS-Regierung im Fe- bruar 1934 eingeführt worden war. Bis dahin gab es z. B. noch Der Autor sucht Zeitzeugen die Hamburgische Staatsangehörigkeit neben knapp 30 ande- ies sind in groben Zügen die Kenntnisse, die im ren deutschen Staatsangehörigkeiten. D Archiv des Autors vorliegen. Zu danken hat er dabei Wenn man weiß, daß Helmut Schmidt zu den wenigen Politi- verschiedenen Zeitzeugen, die er noch interviewen konn- kern gehört, die ein soziales Pflichtjahr für junge Menschen te. Zum FAD liegen im Staatsarchiv etliche Akten vor. Leser befürworten, dann möchte man meinen, daß das Erlebnis sei- dieser Zeilen, die noch eigene Erinnerungen, Doku- nes halben RAD-Jahres diese Meinung begründet hat (Vergl. mente, Fotos, Briefe o. ä. aus dem Familienbestand bei- dazu sein Buch: „Auf der Suche nach einer neuen Moral“ steuern können, möchte der Autor bitten, mit ihm Stuttgart 1998, S. 213). Zu beachten in diesem Buch auch die Verbindung aufzunehmen, um manche Lücke zu füllen. „Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten“ in Ergänzung Es fehlen z. B. bislang gänzlich Erinnerungen und Er- fahrungen aus Familien, die seinerzeit Arbeitsmaiden zu den heute vielfach bevorzugten „Menschenrechten“. beschäftigt haben. Der Autor ist zu erreichen: Ehrhart 3.) Der männliche Reichsarbeitsdienst während der Lotter, Poppenbütteler Chaussee 51 b, 22397 Hamburg, Kriegszeit 1939-1945 Tel./Fax 040/607 19 35 Für die Kriegszeit sind die Kenntnisse über die vier Lager Unter den verschiedenen Zeitzeugen, von denen mir Erin- unzureichend. Entgegen einem Aktenvermerk von 1936 über nerungen vorliegen, darf ich hier zwei erwähnen bzw. zitieren: die „transportablen Holzbaracken“ in Ochsenwerder, die „in Alf Schreyer, der später als Heimatforscher und Autor im absehbarer Zeit entfernt werden“ sollen, haben offenbar alle Umkreis der Walddörfer weithin bekannt wurde, leistete seine vier Barackenlager bis 1945 bestanden und sind hinterher Arbeitsdienstpflicht im Sommerhalbjahr 1937 in Ochsenwerder wohl allgemein bis in die 50-er Jahre noch als Unterkunft für ab. Körperlich nicht sonderlich leistungsfähig, nutzte der Ab- Bombengeschädigte, Flüchtlinge und Vertriebene genutzt teilungsführer seine Fähigkeiten vorzugsweise für das Feier- worden?!? abendprogramm, u. a. für Lichtbildervorträge mit historischem 1938 ist keine der Abteilungen zum Bau des Westwalls heran- und heimat-/landschaftskundlichem Hintergrund. So waren gezogen worden. Erst Ende August 1939 wurden die Lager – ihm insbesondere seine Besuche bei der Hamburger Landes- wie allgemein der gesamte männliche RAD – der Wehrmacht bildstelle in Erinnerung geblieben, hier und da wohl auch ver- unterstellt. Die RAD-Angehörigen bekamen eine Armbinde bunden mit zusätzlichen Übernachtungen im Elternhaus. mit der Aufschrift „Deutsche Wehrmacht“ und erhielten so Helmut Schmidt, der ehemalige Bundeskanzler und Bun- den Kombattantenstatus. Spätestens zu diesem Zeitpunkt destagsabgeordnete des Wahlkreises Bergedorf, war ebenfalls begann dann auch die Ausbildung am Gewehr. Ob eine Abtei- im Sommerhalbjahr 1937 im RAD und zwar in Reitbrook. In lung beim Polenfeldzug eingesetzt wurde, ist nicht bekannt.

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Arbeitsdienst Swolken in den Vier- und vun Wilhelm Kob Marschlanden nt Freujohr, wenn de Sünn heuger Peit un halen sick Boomaterial för jüm- 1932-1945 kummt un dat warmer warrd, wenn mer Nesten. Mit Feddern un Heihalms I de Bäum un Büscher greunt un an warrd een weekes Polster mokt. Nu Die Zukunft des RAD war ganz unge- to bleun fangt, denn is dat de Tied, dat duert dat nich lang un dat Ierste lütte Ei wiß, zumal es in der Wehrmachtsfüh- de Vagels ut den Süden trüch kamt. liggt in’t Nest. Veer bit söss Eier möt dat rung Kräfte gab, die dem RAD skep- Bi uns in’t Schuer: Dat wüür freuer weesen, bit se an to brüten fangt. tisch gegenüberstanden (vergl. dazu mol Koh- un Swienstall, nu is dat uns Wenn de Lütten ut dat Ei krapen die oben erwähnte Nichtanerkennung Arbeitsruum, wo wi Gemüse putzen un sünd, kriegt de Ohlen dat hild. Dor der RAD-Ränge). Zum Winterhalbjahr packen könnt. geheurt manche Fleeg od Mück to, bit 1939/40 wurde kein Ersatz – keine Op een isern’n Balken ünnern Böhn de Gören satt sünd. Un nu geiht dat neuen Arbeitsdienstpflichtigen – einbe- hebbt de Swolken jümmer Nest. Toierst loos: So fief Meter vör de Schuerdöör rufen. Da gelang es Hierl – den offen- kummt ümmer blots eener antoflee- steiht mien Wogen, uns Rentnerauto. sichtlich ein besonderes Vertrauens- gen. De sitt denn op de Dackrönn vun Jümmer wenn de Lütten wat to freeten verhältnis mit Hitler verband – im uns Huus un fleit un zwitschert so lang, kreegen hebbt, nehmt de Ohlen eenen Dezember 1939, die eigenständige bit sick de tweete vun dat Poor instellt. Ködel mit na buten. So as wenn se sick Fortsetzung seines RAD bei Hitler zu Nu zwitschert alle beide un fiert door een Spooß ut moken doht, lat se erreichen. So wurden ab Januar 1940 Hochtied. Dat Nest mutt nu jo wedder emm genau op mien blankgeputztes wieder Arbeitsmänner eingezogen – op Vordermann bröcht warrn. De Lüt- Auto fallen. So’n dörtig Stück backt unter personellen Schwierigkeiten, weil ten vun dat vergangene Johr hebbt dat denn op de Frontschief. Ohne Afwa- ein Teil der RAD-Führer freiwillig auf doch recht ramponeert. Veer Stück schen kam ick denn nie los. Dauer bei der Wehrmacht blieb, ein sünd dor in groot worn. Wenn de Sommer scheun warm is, un anderer Teil vom RAD zwangsweise zur Toierst mutt de Rand heuger mokt de Tucht utflagen is, legt se noch mol Verfügung gestellt werden mußte. warrn. Dor heuert manch een Matsch- wedder Eier un brüt de ut. Dat eene Zu den zivilen Aufgaben traten nun kluten to. Mitünner, wenn dat lang nich Johr keum ober ne Regentied. Dor Hilfsdienste für die Wehrmacht hinzu – regent hett, könnt se keen Matsch fin- kunnen de ohlen Swolken nich genug die Wehrmacht wurde Träger der Ar- nen. Dor heff ick denn mol Woter op Mücken un Fleegen fangen un den beit, zum Beispiel bei Straßen- und denn Weg goten. Dat duer nich lang un Lüttern sünd verhungert. Dat hett uns Brückenreparaturen, bei der Anlage een genzen Barg Swolken seeten üm de bannig leed dan. von Flugplätzen und anderem mehr. Die Abteilungen wurden als Baubatail- lone je nach Bedarf ganz unabhängig von ihrem eigentlichen Standort einge- setzt. So war es wohl auch hier in den Vier- und Marschlanden. Über die Belegung der RAD-Lager in diesen Jahren ist kaum etwas bekannt. Ledig- De Fährmann lich in Neuengamme ist im Sommer Gertrud Voß 1940 der weibliche Arbeitsdienst einge- vun zogen – dürfte aber wegen der geringe- ren Personalstärke kaum alle Baracken genutz haben. Se weur noch nich baut, de Geezachter Brüch, Eine Änderung ergab sich 1943, als un wull’n de Arbeitslüt na Hamborch un wedder trüch, die RAD-Flak eingerichtet wurde. Für Neuengamme und Ochsenwerder gibt so stünnen se dor to rechte Tied es da einen tabellarischen Nachweis. Es ist aber unklar, ob dort nur eine Unter- un teuben op Willi vun de anner Siet. kunft mit Ausbildung geboten wurde oder ob dort auch RAD-Flakbatterien standen. Von Oktober 1943 bis August Klock sös keum he an mit sin Fähr 1944 gab es eine RAD-Flakbatterie in un hol de Mannslüt her. Havighorst/. Eine andere RAD-Flakbatterie befand sich 1944 in Een Putenbieter keum meist to lat Bullenhausen auf der anderen Elbseite. Wird fortgesetzt un kreeg ok hüt dat Schipp nich fat.

Ein Leserbrief Nu grölt he na Willi röwer: Ihr lieben „Latücht“-Leute! „Fährmann, hol öwer!“ Es muß einfach mal gesagt werden! Eure „Latücht“ ist immer eine helle Un Willi röpt: „Is di egol, denn keen di holt?“ Freude. Ich verschicke sie nach „Jo, jo“, de anner, „ward all betolt!“ Österreich und an viele Freunde in Hamburg. Willi: „Denn sech ik, Gott befohlen, Freundlichen Gruß Wilma Grube di schall de Düwel holen!“

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Vier- und Marschlande zeigen Profil

Mitten im Herzen Hamburgs wirbt das ten Bezug zu den frischen regionalen Landgebiet des Bezirks Bergedorf zum Produkten“, sagt der Organisator. ersten Mal für seine vielen attraktiven Für jedem aus der Familie ist beim Angebote. Am Sonntag, 14. September, Michelmarkt etwas dabei: Marktstände, heißt es zwischen 11.30 und 18 Uhr auf alten Trecker, Feuerwehr, Ponyreiten dem Platz vor der Michaeliskirche: „Vier- und Kutschfahrten, Go-Kart-Bahn und länder Michelmarkt“. Hans-Otto Lang, ein buntes Bühnenprogramm der Veer- Organisator der Veranstaltung fordert lanner Speeldeel. Zu Gast sind weiter seit Jahren auf, gezielt und umfangreich Liedertafel „Teutonia“, Erdbeer-, Ernte- für den Garten Hamburgs zu werben. und Rosenkönigin. Fürs leibliche Wohl Wenn Gartenbaubetriebe aussterben, sorgen Zollenspieker Fährhaus, Cafe so müsste man verstärkt für Produkte Speeldeel und die Vierländer Dinkel- werben und alternative Einnahmequel- backstube. Infos, Tipps und weitere Ak- len schaffen. Dazu biete sich der „sanfte tionen geben Organisationen wie Land- Tourismus“ hervorragend an. Die aus- frauen und Rundümwieser. Die Veran- wärtigen Touristen können sich in der stalter Bezirksamt Bergedorf, Initiativ- Innenstadt „austoben“, die Hamburger kreis Landgebiet im WSB, Landwirt- sich im Landgebiet erholen und gleich- schaftskammer und Kirche St. Michaelis zeitig die regionalen Produkte kennen sind sicher, dass der attraktive Markt und schätzen lernen. „Die Kunden der künftig zu einer jährlich wiederkehren- Margret und Hans-Otto Lang werben in Tracht Wochenmärkte erhalten so einen direk- den Einrichtung werden kann. für den Michelmarkt.

Geschichte der Landmaschinen Noch immer gilt er als Sinnbild für urwüchsige Kraft, war es ein langer Weg. Erste Vorläufer waren Dampfpflüge. Robustheit und lange Lebensdauer: der Traktor, im Volks- Dampfkesselbetriebene Pflugmaschinen kamen schon früh mund „Trecker“, im Fachjargon „Schlepper“ genannt. Doch zum Einsatz, konnten sich aber noch nicht gegen das her- moderne Traktoren haben nicht mehr viel gemeinsam mit kömmliche Pferde- oder Ochsengespann durchsetzen. jenen schlichten, unverwüstlichen Landmaschinen von einst. 1921 brachte die Mannheimer Firma Heinrich Lanz unter Trecker sind längst High-Tech-Maschinen, mikrochipgesteuert dem Namen „Bulldog“ den ersten einsatzfähigen, rohölbe- und kompliziert zu bedienen. Der Einheitstrecker hat nur triebenen Schlepper auf den Markt. Der erste Lanz-Bulldog noch Museumswert: Traktoren gibt es heute in allen Größen leistete mit einem Ein-Zylinder Glühkopf-Motor 15 PS bei und Gewichtsklassen, mit einer Fülle verschiedener Motoren, 500 Umdrehungen pro Minute. Für die Pflugtechnik bedeu- Anbauten und technischer Raffinessen – je nach Einsatz- tete dies eine Revolution: Ein Ochsengespann benötigte für spektrum. Da Traktoren und ihr Einsatz einen gewichtigen Teil einen Morgen Land etwa einen Tag. Der Lanz schaffte die glei- der Kosten in der Landwirtschaft ausmachen, ist die richtige che Fläche in einer knappen Stunde. Handhabung der hochtechnisierten PS-Giganten ein entschei- Die ersten Ackerschlepper hatten noch Eisenräder mit dender Wirtschaftsfaktor. Durch den Einbau sehr leistungs- Wulstprofil, die nicht auf allen Böden eingesetzt werden konn- fähiger und zugleich kleiner Turbomotoren werde sowohl die ten. So wurden Vollgummi-, später auch Luftgummireifen ein- Ökonomie erhöht als auch die Umweltbelastung reduziert. gesetzt. Einen weiteren Fortschritt machte die Schlepper- Die Drehzahl der neuen Triebwerke wird elektronisch gere- technik mit der Entwicklung des Zweitakt-Dieselmotors durch gelt. Neu sind auch die sogenannten Lastschaltgetriebe, die die Firma Hanomag in der 50er Jahren. Dies ermöglichte den sich wechselnden Bodenbedingungen stufenlos anpassen. Bau leichter, Platz sparender und zugleich leistungsstarker Weitere Verbesserungen betreffen die Hydraulikanlagen, die Triebwerke. auch mit Bio-Öl gefüllt werden können, sowie die Zapfwellen, Heute gibts leistungsstarke Turbodiesel-Motoren, Klimma- die die Kraftübertragung auf zusätzliche Anbaugeräte regeln. anlage oder Satellitennavigation. Auf dem Bauernhof gehört Von den ersten Landmaschinen zum modernen Schlepper auch im Schlepper High-Tech zum Alltag.

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Veranstaltungen in und um Vierlanden (Veranstaltungen des Kultur- und Heimatvereins „De Latücht“ fett gedruckt) SEPTEMBER Fr 14. 20 Uhr: „Speeldeel Fründschaft“: „Een scheune Besche- So 6. 19 Uhr: Schniedewind-Open-Air-Party im Zollenspieker rung“ im „Norddeutschen Haus“. Fährhaus. So 16. 19 Uhr: Preisskat beim Unterhaltungsclub „Flora“ im So 7. 10 Uhr: Festgottesdienst zum 25-jährigen Berstehen der Gasthof „Zum Elbdeich“ von Udo Voß am Neuengammer Diakoniestation Bergedorf/Vierlande in der Neuengammer Hausdeich 2. Kirche. So 16. 15.30 Uhr: „Speeldeel Fründschaft“: „Een scheune Be- 10 Uhr: Marschlanden-Fahrt der Bergedorfer Schifffahrtslinie scherung“ im „Norddeutschen Haus“. mit Shanty-Chor und Buffet ab Serrahn-Hafen in Bergedorf. Fr 21. 19 Uhr: Preisskart beim Sozialverband Deutschland, 14 Uhr: Vierlandenfahrt der Bergedorfer Schifffahrtslinie mit Ortsgruppe Curslack-Neuiengamme im Schützenhof von Gerd Margret und Hans-Otto ab Serrahn-Hafen in Bergedorf. Pahl. 20 Uhr: „Speeldeel Fründschaft“: „Een scheune Besche- Fr/So 12./14. Vierländer Schützenfest rund um den Schüt- rung“ im „Norddeutschen Haus“. zenhof von Gerd Pahl am Neuengammer Hausdeich 167. So 23. 15.30 Uhr: „Speeldeel Fründschaft“: „Een scheune Be- Sa/So 13./14. Museumsfahrten der Arbeitsgemeinschaft Geest- scherung“ im „Norddeutschen Haus“. hachter Eisenbahn auf der alten BGE-Strecke zwischen Mo 24. 15.30 bis 19 Uhr: DRK-Blutspendetermin in der Zen- Bergedorf und Geesthacht. tralschule Kirchwerder Hausdeich 341. Sa 13. 18 Uhr: Orgelkonzert in der Neuengammer Kirche. Fr 28. 19 Uhr: Altengammer Gemeindeabend im Restaurant So 14. Die Vier- und Marschlande präsentieren sich auf dem „Norddeutsches Haus“ von Karl-Hermann Dietrich, Altengam- Gelände des Michel in Hamburg beim „Vierländer Michel- mer Elbdeich 42. markt „ mit Aktivitäten und Informations-Ständen. DEZEMBER Di 16. 15.30 bis 19 Uhr: Blutspendetermin des DRK in der Sa 13. 19 Uhr: Besinnlicher, plattdeutscher Abend „Wieh- Schule Fünfhausen-Warwisch, Durchdeich 108. nacht'n is bald“ in der Curslacker Kirche (in diesem Jahr Sa/Di 20./23. Spieker Herbstmarkt auf dem ehemaligen eine Woche später als gewohnt). Zollenspieker Bahnhofsgelände Kirchwerder Elbdeich/Auf So 7. 11 Uhr: Basar des Häkelbüdel-Clubs im Altengammer dem Sülzbrack. Gemeindehaus, Kirchenstegel 11. Fr 19. Orgelkonzert mit Professor Helmut Gleim in der Neu- Sa/So 20./21. Museumsfahrten der Arbeitsgemeinschaft engammer Kirche. Geesthachter Eisenbahn auf der alten BGE-Strecke zwischen Sa 20. Nacht der Kirchen, in Neuengamme ab 19 Uhr. Bergedorf und Geesthacht. So 21. 10 Uhr: Marschlanden-Fahrt der Bergedorfer Schiff- So 21. 10 Uhr: Plattdeutscher Gottesdienst mit Pastor Dirk fahrtslinie mit Shanty-Chor und Buffet ab Serrahn-Hafen in Römmer in der Altengammer Kirche. Bergedorf. Di 23. 19 Uhr: Preisskat beim Unterhaltungsclub „Flora“ im Vierländer Liedertag im Restaurant „Norddeutsches Haus“ Gasthof „Zum Elbdeich“ von Udo Voß am Neuengammer von Karl-Hermann Dietrich, Altengammer Elbdeich 42. Hausdeich 2. Sa/So 27./28. Landmarkt in Bergedorf. So 28. 9 bis 15 Uhr: Großtauschtag des Briefmarkensammler- Vereins für Bergedorf und Umgebung in der Gaststätte „Am Pool“, Vierlandenstraße, Ecke Am Pool in Bergedorf. Ochsen- werder Liedertag. OKTOBER Mi 1. 10 bis 16 Uhr: Beginn der Winter-Öffnungszeit dienstags bis sonntags im Rieck-Haus, Curslacker Deich 284. ZOLLENSPIEKER FÄHRHAUS Do 2. 19 Uhr: Laternenumzug der Veerlanner Speeldeel ab Kirchenparkplatz Kirchwerder. Elbstromkilometer 598,5 Sa/So 4./5. Museumsfahrten der Arbeitsgemeinschaft Geest- hachter Eisenbahn auf der alten BGE-Strecke zwischen Berge- 22. November dorf und Geesthacht Sa 4. 19.30 Uhr: Ernteball mit Wahl der Erntekönigin 2008 im Sinatra-Dinner-Show Gasthof Hitscherberg, Kirchwerder Hausdeich 153. So 5. 13.30 Uhr: Erntedank-Umzug ab Zollenspieker Markt- 5. Dezember platz über Elbdeich, Kirchenheerweg und Hausdeich zur Kirchwerder Kirche St. Severini. Krimi-Dinner So 19. Kunsthandwerkertreff „Herbstgeflüster“ im Restaurant „Norddeutsches Haus“ von Karl-Hermann Dietrich, Altengam- mer Elbdeich 42. jeden 1. Sonntag im Monat das NOVEMBER Brunch Buffet Sa 1. Kinderflohmarkt in der Kindertagesstätte Curslacker Deich 140. mit der großen Dessertpyramide So 2. Kirchwerder Liedertag in der Kirchwerder Kirche. Fr 7. Kirchenball im Gasthof Hitscherberg von Hartwig Rei- jeden 1. Sonnabend die mers, Kirchwerder Hausdeich 253. 20 Uhr: Premiere bei der „Speeldeel Fründschaft“: „Een scheu- Schniedewind-Party ne Bescherung“ im Saal des Restaurants „Norddeutsches Haus“ von Karl-Hermann Dietrich, Altengammer Elbdeich 42. am 6. September auf So 9. 15.30 Uhr: „Speeldeel Fründschaft“: „Een scheune Be- Käpt’n Kuddls Ponton scherung“ im Saal des Restaurants „Norddeutsches Haus“ von Karl-Hermann Dietrich, Altengammer Elbdeich 42. Zollenspieker Fährhaus Mi 12. 20 Uhr: „Speeldeel Fründschaft“: „Een scheune Be- Telefon 0 40·79 3133-0,Telefax 0 40 ·79 31 33 88 scherung“ im „Norddeutschen Haus“.

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