Ausgabe 4/2017
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NUMMER 10-11-12/2017, 2 EURO Bundeskonferenz: Neues Statut und neuer Vorstand 100 Delegierte aus (fast) allen Bundesländern – in Vorarlberg haben wir keinen Landes- verband – trafen sich am 18. November im Veranstaltungszentrum Catamaran in Wien zu unserer alle vier Jahre tagenden Bundeskonferenz. Ein Bericht von Gerald Netzl. nossin Thekla Schwantner präsentierte unsere seit einem Jahr bestehende Facebook-Seite, die bereits 844 Follower zählt. Das zeigte Ihre politische Wirkung, besonders an unserer Mo- bilisierung gegen Rot-Blau (mehr als 11.000 Interaktionen!). Bewegend war ein Telefonat mit unserem Besonders erfreulich: Unter den Delegierten langjährigen Funktionär und Ehrenmitglied waren auch viele junge Genossinnen und des Bundesvorstands Peter Lhotzky. Peter ist Genossen. krankheitsbedingt nicht mobil. Das Gespräch Johannes Schwantner und der neue zwischen Johannes Schwantner und Peter Als letzter Redner fungierte beim Tagesord- Bundesvorstand wurden mit breiter Mehrheit war über den Lautsprecher für alle Delegier- nungspunkt „Allfälliges“ unser Gen. Rudi gewählt. Die Redaktion gratuliert herzlich! ten mitzuhören. Gelbard. Die Konferenz endete kurz vor 16:30 Uhr mit der „Internationale“. Einzig bedauer- strid Rompolt, stellvertretende Bezirks- Wahl und engagierte Diskussion lich war, dass viele Genossinnen und Genos- vorsteherin des zweiten Bezirkes, und sen wegen der Bundeskonferenz nicht an der Avida-Bundesgeschäftsführer Bernd Alle KandidatInnen wurden in geheimer am gleichen Tag stattfindenden Gedenkver- Brandstetter adressierten Grußworte an die Wahl mit breiter Mehrheit gewählt, die meis- anstaltung an die von den Nationalsozialisten Konferenz. Stadtrat Michael Ludwig dankte ten einstimmig. Ein Drittel der Mitglieder des ermordeten Roma und Sinti in Lackenbach wie seine VorrednerInnen für unseren Ein- Bundesvorstands bzw. der Rechnungsprü- teilnehmen konnten. satz. Er erinnerte an die Diskussionen An- fung sind neu. Genosse Schwantner dankte fang der 1980er-Jahre, ob sich unser Bund den ausgeschiedenen Genossinnen und Ge- für junge Menschen und Nachgeborene öff- nossen. nen solle. Die damalige Entscheidung zur Höchste Auszeichnungen Öffnung war richtig. Sie gewährleistet das Auf der Bundeskonferenz wurden Anträge Fortbestehen der Organisation und deren Ak- zu folgenden Themen beschlossen: Nicht minder feierlich war die Verlei- tivitäten in Gegenwart und Zukunft. Wie ein • Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 15,- im Jahr hung der Otto-Bauer-Plakette und der roter Faden zogen sich Warnungen vor den • Einberufung einer Enquete mit dem Ziel Rosa-Jochmann-Plakette. Erstere er- Sozialabbauplänen der erwarteten ÖVP/FPÖ- eine Stelle zu schaffen, die den betreuten hielten Richard Wadani, Stichwort „De- Bundregierung durch die Konferenz. Seitens Ausstieg aus der Rechtsextremismus-Sze- serteursdenkmal“ auf dem Ballhaus- der Bundes-SPÖ und der SPÖ-Frauen be- ne unterstützt platz, und Gin. Christine Beyerknecht grüßten wir Genossin Andrea Brunner. Kurt • Belebung der österreichischen Friedens- (Laudator Harald Ludwig), langjährige Scholz, Vorsitzender des Zukunftsfonds der bewegung Funktionärin im Landesverband Nieder- Republik Österreich, war ebenfalls zu Gast. • Keine Koalition mit der FPÖ, unter gar österreich und Mitglied des Bundesvor- SJÖ-Verbandssekretärin Sara Costa war sogar keinen Umständen stands. Peter Weidner hielt die Laudatio unter den Delegierten. • Schaffung einer breiten österreichweiten auf Richard Wadani, der in seinen be- Plattform gegen Faschismus und Rechts- eindruckenden Dankesworten u. a. von Bundesvorsitzender Johannes Schwantner extremismus Begegnungen mit Rosa Jochmann und verwies auf den vorliegenden umfassenden • Forderung nach einem jährlichen Verfas- Paula Wallisch nach dem Februar 1934 schriftlichen Tätigkeitsbericht (dieser kann sungsberichts zu Rechtsradikalismus berichtete. Die steirische Landtagspräsi- gerne im Bundessekretariat angefordert wer- • Errichtung eines Grabmals in Maly Trostinec dentin Bettina Vollath (Laudator Werner den). Er betonte die gute Zusammenarbeit Anzenberger), sowie Barbara Serloth, mit ÖVP-Kameradschaft und KZ-Verband so- Dabei zeigten sich die Delegierten überaus Klubsekretärin im SPÖ-Parlamentsklub wie die guten Vernetzungen (DÖW etc.) und engagiert. Nach einstündiger Diskussion wur- und Autorin, und AK-Präsident Rudi Arbeit in der Opferfürsorgekommission. Aus- de ein neues Statut, das vom Bundesvorstand Kaske wurden für ihr antifaschistisches drücklich dankte er Werner Faymann, Josef vorgeschlagen und von sieben Landesverbän- Engagement und Aktivitäten ausge- Ostermayer und Gerhard Schmid für deren den mitgetragen wird, mit der nötigen Zwei zeichnet. Ohne BündnispartnerInnen in Unterstützung als sie noch in ihren zentralen Drittel-Mehrheit beschlossen. Der Landesver- wichtigen Schaltfunktionen wären die Funktionen waren, was die Festkultur des offi- band Tirol hat im Statut vier abweichende vielfältigen Initiativen unseres Bundes ziellen Österreich betraf, Auszeichnungen und Punkte identifiziert, mit diesen muss sich der nicht möglich. Ehrungen für verdiente AntifaschistInnen. Ge- neugewählte Bundesvorstand befassen. 1 ORGANISATION In der Bundeskonferenz vom 18. November 2017 gewählter Bundesvorstand Bundesvorsitzender: Prof. Johannes SCHWANTNER Stv. Bundesvorsitzender: Dagmar CASAGRANDE, Prof. MMag. DDr. Werner ANZENBERGER, GR a.D. Harald LUDWIG, Dr. Gerald NETZL, GR Stv. Laurien Janina SCHEINECKER Finanzreferent: BezVorst. a.D. Kurt HEINRICH Stv. FinanzreferentIn: Matteo GEBHART, Ing. Johanna HRONICEK Schriftführer: LAbg. Dr. Gerhard SCHMID Stv. Schriftführerin: Annemarie HOPFGARTNER, BezRat a.D. Magda SCHMID Beisitzer: Margarete BENEDICS, GR Mag. Klaus BERGMAIER, Bgm. a.D. Werner BURG, GRin Angi EBERL, Prof. Rudolf GELBARD, LAbg. a.D. Volkmar HARWANEGG, NR a.D. Anton HEINZL, Ernst JARITZ, Ronny JESENKO, Prof. Alfred KOHLBACHER, NR a.D. Katharina KUCHAROWITS, GR a.D. LAbg Marina HANKE, Peter Ulrich LEHNER, StR Dr. Michael LUDWIG, Gerhard MACHER, Jessica MÜLLER, Lt.Präs. a.D. Ernst OUTOLNY, Dr. Brigitte PELLAR, Werner PIKALO, Gabriele PUSCH, Samuel PUTTINGER, Andreas SARKÖZI, Theo MAIER, LAbg. Dr. Günther SIDL, Mag. Dr. Ute SONNLEITNER, Prof. Dr. NR a.D. Johann STIPPEL, Marcus STROHMEIER, GR a.D. Mag. Gabi TREMMEL, Hannelore WALLNER, Peter WEIDNER RechnungsprüferInnen: Kurt CIZEK, BezRat Kira-Raffaela HÖFENSTOCK, Prof. Vinzenz JOBST, Helga MAIER, Dr. GV Susanna STEIGER-MOSER Ehrenmitglieder: Heribert HARING, Peter LHOTZKY, LAbg. a.D. RegR. i.R. Herta SLABINA, LAbg. a.D. Gertrude SPIESS Redaktion Kämpfer: Mag. Martin OPPENAUER Redaktion/Homepage: Henri SCHREIBER Redaktion/Facebook: MA Thekla SCHWANTNER Wir gratulieren: Oktober bis Dezember 2017 97. Geburtstag: Flieger Margareta - Waidhofen/Thaya; Brainin Charlotte, Pospichal Berta - Wien; 96. Geburtstag: Faderny Helene - Wien; 95. Geburtstag: Kaplan Johann, Kölnberger Walther - Wien; 94. Geburtstag: Kratzer Herta, Wald Gertrude - Wien; 93. Geburtstag: Brainin Hugo, Pfauser Leopoldine - Wien; 92. Geburtstag: Ehmann Franz - Haid; Spevak Anna, Krenn Erika - Wien; 91. Geburtstag: Plattner Leo - Innsbruck; Blamhofer Barbara - Schwechat; Häring Franz - Steinberg; Frasl Ernestine - Wien; 90. Geburtstag: Mraz Hedy, Suttner Reinhold - Wien; 85. Geburtstag: Trofer Othmar - Bad Fischau- Brunn; Urban Leopold - Biedermannsdorf; Sillober Franz, Hörtnagl Hugo - Innsbruck; Schneider Helga, Wildauer Herbert - Wien; 80. Geburtstag: Wagner Rosa - Eisenstadt; Wöginger Helmut - Golling/Erlauf; Peyerl Karl - Inzersdorf - Getzersdorf; Obermayr Margit - Linz; Rauch Felix - Ollersdorf; Vranitzky Franz, Cizek Kurt, Anderl Helene, Munk Peter, Weihsmann Elisabeth, Suchacek Eleonore - Wien; 75. Geburtstag: Kiermaier Günter - Amstetten; Scheidl Wolfgang - Bisamberg; Votruba Traude - Felixdorf; Schachner- Blazizek Peter - Graz; Schneider Hans - Gumpoldskirchen; Kreuzer Herbert - Heidenreichstein; Schnalzer Erna - Kapfenberg; Kubica Manfred - Krems; Battisti Erich, Proleb, Sablik Karl - Spillern; Fabian Dagmar, Wester Dietmar, Kronawetter Ernst - St. Pölten; Frank Elfriede, Joachimsthaler Friederike, Frank Franz, Hable Gerhard, Sisa Gertraud, Heilingsetzer Eduard, Schleifer Christine, Haselbach Anneliese, Ehrlich Karl, Kochmann Günther, Lacina Ferdinand - Wien. 2 ORGANISATION Hilfe für unsere Opfer des Faschismus Wie wir unseren Opfern des Faschismus konkret helfen, mögen ganz selbstverständlich für sie Umfeld, versetzen sie in Angst folgende Zeilen von Genossen Peter Weidner skizzieren. als Kind, sie habe es ja nicht an- und Panik. Sie erlebte auch den ders gekannt. Ihr Vater habe im- Zwiespalt der Zeitzeuginnen 2016 starb die von den oberös- Freiheitskämpfer/innen betreut mer sehr viel erzählt, sie wollte und Zeitzeugen – einerseits die, terreichischen Freiheitskämp- wird – an, bot ihr unsere Hilfe auch alles vergessen. Wichtigkeit des Weitergebens fer/innen betreute Sintiza und an. Sie erzählte mir, dass sie beim und Auseinandersetzens, an- Auschwitz-Überlebende Frieda Begräbnis ihrer Tante Frieda nach Ihre persönliche Beziehungs- dererseits die sehr belastende Horvath. Etwa 180 Menschen schwallartigem Erbrechen mit geschichte war belastend und ständige Konfrontation mit den einem Herzinfarkt zusammenge- dramatisch. Alle vier Ehemänner Gräueln dieser Zeit. brochen war und sofort ins Kran- starben. Ihr erster Mann, mit dem kenhaus geführt wurde. Die Rede sie eine Tochter hat, verstarb mit Zurück zur rechtlichen Situati- des Pfarrers, der viel vom Lei- 26 Jahren bei einem Arbeitsun- on („keine Verschlechterung!“): densweg und den KZ-Erfahrun-