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Titelthema IHK-Forderungen an die Politik

Energie Tourismus

PVSt, DP AG Entgelt bezahlt Entgelt AG DP PVSt, Aktuelles EEG schadet der Wind- Fachkräftemangel trübt Freude IHK Oldenburg, Postfach XXXX, 26XXX Oldenburg, 26XXX XXXX, Postfach Oldenburg, IHK branche in Ostfriesland. S. 14 über leichten Zuwachs. S. 32 b Kongress, Event, Meeting oder OSeminar, Weihnachtsfeier oder Bankett – das Tagungshotel Grand La Strada in Kassel bietet Großes!

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Großes bewirken! I Die Große Koalition hat das Poten- zial, Großes zu bewirken – zumin- dest in Niedersachsen. Vor allem die Wirtschaft könnte von dem neuen Regierungsbündnis profitieren. Mit dem Ausscheiden der Grünen aus der Landesregierung ist der Weg endlich frei für wichtige Infrastruk- turprojekte, die in den vergangenen Jahren immer wieder mit fragwür- digen Schutzvorhaben blockiert wurden. Der Koalitionsvertrag gibt Grund zur Hoffnung – vor allem für den IHK-Bezirk Ostfriesland und Pa- penburg. Anpassung der Fahrrinne in der Außenems: Kein Problem. Ausbau der Windenergie an Land Dr. Bernhard Brons, Vorstand AG Ems. Foto: AG Ems und auf See: Läuft. Förderung der Seehäfen: Auf Kurs. Keine Frage: Als IHK können wir den Großteil der Vereinbarungen im Koali- tionsvertrag nur begrüßen. Auch die neue Regierungsmannschaft verspricht ein großes Potenzial für die Wirtschaft. Mit Stephan Weil (SPD) an der Spitze und Bernd Althusmann (CDU) als Wirt- schaftsminister hat das Land zwei Politprofis, „Die Zeichen die sich in der Vergangenheit durch eine hohe für eine Wirtschaftsnähe auszeichneten. Als besonde- ren Bonus bekommt Niedersachsen mit Olaf Zeitenwende Lies (SPD) einen Umweltminister, der vorher stehen gut“ Wirtschaftsminister war und nun nach eigenen Aussagen die Interessen von Umwelt und Wirtschaft verei- nen möchte. Bei diesem Vorhaben kann man ihm nur viel Erfolg wünschen. Mit der neuen Regierung stehen die Zeichen für eine Zei- tenwende also sehr gut. Wenn wir es mit dieser Mannschaft und diesem Programm nicht schaffen, den lange überfälligen Wachstumsschub in der Region einzuleiten, dann werden wir es nie schaffen. Die IHK ist bereit, die Regierung bei der Umsetzung ihrer Koalitionsvereinbarungen zu unterstützen. Wir werden darüber hinaus die Große Koalition genau be- obachten und am Ende ihren Erfolg an ihren gesetzten Zie- len messen. I Titelfoto: IHKN Titelfoto:

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 3 Inhalt Foto: getti / Adobe Stock getti / Adobe Foto:

Unsere Forderungen an die Politik www.ihk-emden.de Die „Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg“ Die neue Landesregierung in Hannover steht vor großen Aufgaben. IHK-Hauptge- gibt es auch als Onlineversion im Internet. schäftsführer Dr. Torsten Slink erwartet ein klares Signal für die Wirtschaft. Ab S. 6

Titel 18 Sonderbericht Maritime Wirtschaft Politik und Wirtschaft „Maritime Zukunftschancen nicht 3 Kommentar: verspielen“ 29 Berlin & Brüssel Großes bewirken! Neues vom Bund und der EU 20 IHK informiert 6 Titelthema Vollversammlung beschließt Stillstand ist keine Option EEG-Resolution und Wirtschafts- satzung Aus- und Weiterbildung

22 Save the date 30 Seminarkalender Aus der Region Veranstaltungskalender Weiterbildung von A bis Z

13 Firmen & Personen 24 In Kürze 31 Amtliche Bekanntmachungen Jubiläen Meldungen aus der Region Sachverständigenwesen

14 Sonderbericht Energie 25 Weiterbildung 32 Sonderbericht Tourismus „Politik darf industriepolitischen Absolventinnen erhalten „Tourismus bleibt wichtiges Trumpf nicht verspielen“ Zeugnisse wirtschaftliches Standbein“

16 Sonderbericht Infrastruktur 34 Sonderbericht Handel „Zeit, dass sich etwas „Da darf es keinen Spielraum grundlegend ändert“ geben“

4 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Foto: IHK Foto: Foto: sveta / Adobe Stock / Adobe sveta Foto:

Verkehr Handel IHK-Abteilungsleiter Arno Ulrichs mahnt zu deut- Immer mehr Menschen kaufen online. IHK-Handelsausschussvorsitzen- lich kürzeren Planungsverfahren. Ab S. 18 der Johannes Poppen wünscht sich mehr Chancengleichheit. Ab S. 34

36 Sonderbericht Digitale Infrastruktur Ihre Ansprechpartner bei der IHK Hauptgeschäftsführer: Dr. Torsten Slink, Tel. 8901-22, E-Mail: torsten.slink@... „Chance für ländlich Referent: Julian Stodt, Tel. 8901-73, E-Mail: julian.stodt@... strukturierte Regionen“ Öffentlichkeitsarbeit: Stefan Claus, Tel. 8901-30, E-Mail: stefan.claus@... Sekretariat Hauptgeschäftsführer: lnsa Hamphoff, Tel. 8901-23, E-Mail: insa.hamphoff@... Karoline Aden, Tel. 8901-25, E-Mail: karoline.aden@... Innovation und Umwelt Vorschau Stellv. Hauptgeschäftsführer: Dr. Jan Amelsbarg, Tel. 8901-26, E-Mail: jan.amelsbarg@... Referent: Michael Tischner, Tel. 8901-37, E-Mail: michael.tischner@... Referentin: Dr. Katharina Mohr, Telefon 04921 8901-152 E-Mail: katharina.mohr@... 38 Vorschau Handel, Dienstleistungen und Recht Abteilungsleiter: Reinhard Hegewald, Tel. 8901-85, E-Mail: reinhard.hegewald@... Referent: Simon Alex, Tel. 8901-83, E-Mail: simon.alex@... International, Raumordnung, Tourismus, Verkehr, Wirtschaftsförderung Abteilungsleiter: Arno Ulrichs, Tel. 8901-38, E-Mail: arno.ulrichs@... Referent: Hartmut Neumann, Tel. 8901-34, E-Mail: hartmut.neumann@... Referent: Alexander Malchus, Tel. 8901-48, E-Mail: alexander.malchus@... Referent: Murat Özdemir, Tel. 8901-24, E-Mail: murat.oezdemir@... Aus- und Weiterbildung Abteilungsleiter: Timo Weise, Tel. 8901-40, E-Mail: timo.weise@... Referent: Dirk Bleeker, Tel. 8901-82, E-Mail: dirk.bleeker@... Zentrale Dienste, Finanzen und Beiträge Verwaltungsleiterin: Elfriede Ritzenthaler, Tel. 8901-50, E-Mail: elfriede.ritzenthaler@... Referent: Walther Dörr, Telefon: 04921 8901-53, E-Mail: walther.doerr@... Telefon 04921 ..., E-Mail: [email protected], Ringstraße 4, 26721 Emden

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 5 Titelthema

Die Akzeptanz für die Errichtung neuer Windparks bleibt eine große Herausforderung für die Landesregierung. Foto: fotografci / Adobe Stock

„Stillstand ist keine Option“ Die Wirtschaft in Ostfriesland und Papenburg steht mit dem Einzug der neuen rot-schwarzen Landesregierung vor großen Herausforderungen. Bereits während des Wahlkampfes hat die IHK Niedersachsen ihre „Forderungen der Wirtschaft“ an die Kandidaten in allen Wahlkreisen geschickt. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Torsten Slink setzt große Hoffnungen, aber auch Erwartungen in die neue Landesregierung.

I Emsvertiefung, Breitbandversorgung, Vorfahrt für berufliche Bildung stern.“ Dazu müsse das Berufsschul- A31-Ausbau – keine Frage: Auch in Ost- angebot attraktiver werden, das friesland steht die neu gewählte Lan- Ein für ganz Niedersachsen beherr- bedeutet: Berufsschulen müssen zeit- desregierung vor großen Herausforde- schendes Thema ist der um sich grei- gemäß ausgestattet werden und rungen. Der Verbund niedersächsi- fende Fachkräftemangel. „Die Duale flächendeckend vorhanden sein. Beruf- scher Industrie- und Handelskammern Berufsausbildung verliert an Boden“, liche Bildungsgänge in Vollzeit, die (IHK-Niedersachsen) hat im Vorfeld der so Slink. Die Zahl der abgeschlos- im Wettbewerb zur Dualen Berufs- niedersächsischen Landtagswahl ihre senen Ausbildungsverträge in Nie- ausbildung stehen, sollten auf den Forderungen in einem Positionspapier dersachsen sei seit 2011 von 60.000 auf Prüfstand gestellt werden. formuliert und den Kandidaten zuge- 55.000 zurückgegangen. Demografie sandt. „Wir werden den Erfolg der neu- und Akademisierung seien hier Berufsorientierung verbessern en Landesregierung vor allem an der die wesentlichen Ursachen. Slink: Der entscheidende Baustein für eine Realisierung dieser Positionen mes- „Das erklärte Ziel in Niedersachsen gelungene berufliche Karriere sei die sen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer sollte sein, wieder mehr Jugendliche Berufsorientierung. Die Berufsbera- Dr. Torsten Slink. für die Duale Ausbildung zu begei- tung müsse deshalb an allen Schulen

6 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 weiter verbessert werden – besonders und Ausbauprojekte stellt der Bund der Instanzenwege die aktuellen und in der Oberstufe müsse neben der Stu- dem Land Niedersachsen bis 2030 rund zukünftigen Verfahren deutlich zu be- dienberatung auch die Duale Berufs- 8,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Die schleunigen. ausbildung als vielversprechende Kar- Begrenzung der Umwelteffekte des Darüber hinaus müsse sichergestellt rierechance einen Platz in der Beratung Verkehrs gewinnt dabei zunehmend werden, dass Verkehrswege bedarfs- finden. Slink: „Wichtig ist ebenfalls, dass an politischer Bedeu- gerecht saniert wer- neben den Schülern vor allem die El- tung. Vor allem durch den. Slink: „Marode tern besser über die Karrierechancen Verteuerung, Hemm- Das Land muss Brücken, gesperrte in der dualen Ausbildung informiert nisse und Verbote erhebliche Summen Straßen und weiträu- werden. Zu viele glauben, dass nur ein soll hier eine Ver- investieren mige Umfahrungen Abitur und ein abgeschlossenes Stu- kehrslenkung bzw. von Baustellen verur- dium die einzigen Wege zu Glück und Verkehrsvermeidung sachen bei Unterneh- beruflichen Erfolg sind und das ist ein- erreicht werden. Dies trifft bei der IHK men hohe Kosten. Das Land muss er- fach nicht wahr.“ nicht auf Zustimmung, denn „dadurch hebliche Summen zusätzlich investie- ergeben sich für die Wirtschaft erheb- ren, um zumindest den jetzigen Stand Verkehrsprojekte besser planen liche Belastungen“, sagt Slink. zu erhalten.“ „Niedersachsen ist bei den geplan- In ihrem Positionspapier fordert die IHK ten Verkehrsinfrastrukturinvestitio- Niedersachsen, dass ausreichende Pla- Digitalisierung als Basis Erfolg nen im Rahmen des Bundesverkehrs- nungskapazitäten bereitgestellt wer- Ein ebenfalls zentrales Thema für die wegeplans gut aufgestellt“, sagt Slink den, mit denen die einzelnen Projekte Wirtschaft in der Region ist die Digi- mit Blick auf die geplanten Ver- zügig abgearbeitet werden können. talisierung. „Videokonferenzen, mul- kehrsprojekte in der Region. Für Neu- Außerdem gelte es, durch Verkürzung timediales Arbeiten und das Versen- >>

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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 7 Titelthema

>> den von großen Datenvolumina ge- den neuen Mobilfunkstandard 5G gemahnt. Die staatlich verursachten hören heute zu den unverzichtbaren werden, der Gigabitübertragungen Belastungen des Strompreises seien in Bestandteilen der Kommunikation“, über den Mobilfunk ermöglichen wird. den vergangenen 20 Jahren um den sagt Slink. Industrie 4.0 und die wach- Slink: „Mit ihrem „Masterplan Digitali- Faktor 50 gestiegen, so Slink. Bei der sende Bedeutung von Echtzeitan- sierung“ möchte die neue Landes- Netzqualität bestehe weiterer Verbes- wendungen lassen das Datenvolumen regierung Mittel in Höhe von einer serungsbedarf – auch wenn diese nach noch einmal ansteigen. Die Breitband- Milliarde Euro zur Verfügung stellen, wie vor sehr hoch sei, auch in Nie- versorgung in Niedersachsen sei indes um unter anderem den flächen- dersachsen. Der weitere Netzausbau sehr heterogen. Während in den Zen- deckenden Ausbau mit glasfaserba- und die Modernisierung der Netze tren meist eine sehr gute Anbindung sierter Breitbandinfrastruktur zu be- seien für das Gelingen der Energiewen- gegeben sei, sind die ländlichen Re- schleunigen. Bis 2025 sollen Übertra- de von zentraler Bedeutung. gionen häufig unterversorgt. Das Land gungsgeschwindigkeiten von mehr Eine grundsätzliche Herausforderung hat in 2017 den Breitbandausbau ge- als 1 Gbit/s im gesamten Landesge- bleibe, dass die Energiewende noch fördert und damit auch im IHK-Bezirk biet möglich sein. Das begrüßen wir nicht überall akzeptiert werde. „Wider- einen wichtigen Schritt gemacht. Den- sehr.“ stand regt sich gegen den Neu- und noch stelle die Digitalisierung vor allem Ausbau von Stromtrassen oder die kleine sowie mittlere Unternehmen Energie: Standort nutzen Errichtung neuer Windparks“, so Slink. weiterhin vor große Herausforde- Auch für die Energiepolitik hat die IHK Die IHK Niedersachsen empfiehlt in rungen, so Slink. Niedersachsen konkrete Forderungen ihrem Papier den regierenden Parteien Der Bund sieht hierfür eine flächen- formuliert, die vor allem die Themen deshalb, kurzfristig preisdämpfende deckende Versorgung von mindes- Strompreis, Netzausbau und Akzeptanz Perspektiven für Unternehmen und tens 50 Mbit/s bis 2018 vor. Für eine betreffen. Besonders vordringlich sei Verbraucher zu schaffen. Dies könne langfristige Sicherung der Wettbe- dabei die Forderung, die Steuern und grundsätzlich zu einer verbesserten werbsfähigkeit niedersächsischer Un- Abgaben auf den Strompreis zu redu- Akzeptanz der Energiewende beitra- ternehmen werde das allerdings nicht zieren. Dies wird in einer aktuellen gen. Außerdem müsste die Attraktivi- ausreichen. Darüber hinaus müsse Umfrage auch von über der Hälfte der tät des Energiestandortes Niedersach- Niedersachsen zur Pilotregion für Unternehmen in Niedersachsen an- sen deutlich stärker herausgestellt werden. „Unsere Region produziert mehr Strom als sie verbraucht, aber erst wenn es möglich ist, dass der über- schüssige Strom auch zu aktuellen Marktpreisen ohne staatliche Sonder- lasten für die Wertschöpfung genutzt werden kann, wird die ansässige Indus- trie weitere wirtschaftliche Vorteile daraus ziehen können. Dies wird auch für Neuansiedelungen ein Faktor wer- den“, sagt Slink. Industrie: Akzeptanz steigern Auch die Zukunft des produzieren- den Gewerbes wird in dem Forde- rungskatalog der IHK Niedersachsen thematisiert. Die Industrie sei eine tra- gende Säule der Wirtschaft im Land. Damit sie sich auch weiterhin positiv entwickeln kann, benötige sie Flächen, eine gute Verkehrs- und Breitbandin- frastruktur sowie eine bezahlbare En- ergieversorgung und bezahlbare Fach- kräfte. Die IHK Niedersachsen kritisiert, dass häufig die Informationen über Genehmigungs- und Planungsver- fahren zu abstrakt und wenig verständ- Eine flächendeckende Breitbandversorgung und ein hoher Mobilfunkstandard sind mittlerweile wichtige lich sind. Dies führe dazu, dass be- Standortfaktoren – auch und gerade in der Tourismusbranche. Foto: bilderstoeckchen / Adobe Stock stimmte Projekte am öffentlichen Wi- >>

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>> derstand zu scheitern drohen. Darüber hinaus würden Planungs- und Geneh- migungsverfahren viel zu lange dau- ern, so die IHK Niedersachsen. „Die Verzögerungen entstehen, wenn im Verfahren immer wieder neue Einwän- de zugelassen werden – selbst dann, wenn die Anhörungsbehörde ver- pflichtet ist, das Erörterungsverfahren innerhalb von drei Monaten zu schlie- ßen“, sagt Slink. Bürokratielasten straffen Scharfe Kritik äußert der IHK-Hauptge- schäftsführer mit Blick auf die wach- senden bürokratischen Hürden für die Wirtschaft. Aus Sicht vieler mittelstän- discher Betriebe blockieren langwie- rige Planungs- und Genehmigungs- verfahren unternehmerische Pro- jekte oder verhindern sie sogar ganz. „Vor allem überzogene Brandschutz- vorgaben belasten die Betriebe zu- nehmend“, so Slink . Das Überwachen der Einhaltung rechtlicher Vorga- ben sei eine Kernleistung der öffent- lichen Verwaltung. „Aber es muss mit Augenmaß betrieben werden“, so Slink. Für die Wirtschaft in der Region fordert er deshalb von der Landespolitik die Einführung eines regelmäßigen Büro- kratiemonitorings, mit dem überflüs- sige Vorschriften abgebaut werden könnten.

Handel stärken Die Erreichbarkeit der Ferienorte ist ein großes Problem für den Tourismus im IHK-Bezirk. Vor allem beim Nahverkehr herrscht Handlungsbedarf. Foto: hans182 / Adobe Stock Vor großen Herausforderungen steht auch der Handel. „In vielen Kommunen fehlen probate Einzelhandelskon- delsvorhaben steuert und gleichzeitig ren zur Aufenthalts- und Arbeitser- zepte“, sagt Slink. Zusätzliche Sorgen die Nahversorgung im ländlichen laubnis transparent und wirtschaft- bereitet den stationären Einzelhänd- Raum sichert. lich gestaltet werden.“ lern die stetig wachsende Konkurrenz Ein weiteres Problem für den Tourismus aus dem Internet. Vor diesem Hinter- Tourismus: Potenziale nutzen im IHK-Bezirk sei die schwere Erreich- grund kritisiert der IHK-Hauptge- Eine hohe Bedeutung hat auch der barkeit bestimmter touristischer Ziele schäftsführer die unklare Rechtslage Tourismus im IHK-Bezirk. Umgerechnet sowie die fehlende Breitbandanbin- zu Sonntagsöffnungen: „Die derzeitig rund 50.000 Vollzeitarbeitsplätze bietet dung. „Der Urlaubsgast von heute er- gültigen Gesetze schaffen nicht die die Branche in Ostfriesland und Papen- wartet eine leistungsfähige Verbin- notwendige Rechtssicherheit.“ Auch burg. „Allerdings wird es zunehmend dung ins Internet und eine bequeme die Grundversorgung im ländlichen schwerer, den Fachkräftebedarf zu si- Erreichbarkeit seines Ferienorts“, so Raum gerate vielerorts sowohl bei öf- chern“, sagt Slink. Niedersachsenweit Slink. fentlichen Dienstleistungen als auch seien die IHK-eingetragenen Ausbil- Wie andere Branchen beklagt auch der bei privatwirtschaftlichen Angeboten dungsverhältnisse in den vergangenen Tourismus überbordende staatliche unter Druck. „Wir müssen die Attrakti- fünf Jahren um 23,5 Prozent zurückge- Belastungen. Obwohl die Tourismus- vität unserer Zentren erhalten und gangen. Slink: „Das Land sollte gemein- wirtschaft einen hohen regionalwirt- stärken“, sagt Slink. Dazu gehöre es, sam mit der Arbeitsverwaltung dafür schaftlichen Beitrag leistet, werde sie dass das Land großflächige Einzelhan- sorgen, dass die notwendigen Verfah- weiteren Belastungen wie der Betten- >>

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Der Güterumschlag an den deutschen Seehäfen soll bis zum Jahr 2030 um jährlich 2,8 Prozent steigen. Hierfür ist es erforderlich, dass die Infrastruktur der niedersächsischen Seehäfen zeitnah an die neuen Herausforderungen angepasst wird. Foto: getti / Adobe Stock

>> steuer und der Tourismusabgabe aus- Umschlagszuwächsen werde auch der Durch die zu erwartende Zunahme im gesetzt. Seehafenhinterlandverkehr steigen. Seegüterverkehr seien deutliche Kapa- Um die Herausforderungen zukünftig Die seewärtigen Zufahrten und das zitätserweiterungen bei allen Verkehrs- zu bewältigen, fordert die IHKN von der Binnenwasserstraßennetz müssten trägern notwendig. „Das Land sollte Landesregierung, dass die Anwerbung dem steigenden Schiffsverkehr und bedarfsgerechte Fahrrinnenanpas- ausländischer Azubis deutlich erleich- den wachsenden Schiffsgrößen be- sungen der Flüsse künftig aktiv fördern, tert wird. Darüber hinaus müsse das darfsgerecht angepasst werden. Die um die Umschläge an Elbe, Weser und Land Mittel bereitstellen, um die Infra- wesentlichen Verkehrsprojekte für den Ems nicht zu gefährden“, sagt Slink. struktur der touristischen Standorte zu bedarfsgerechten Ausbau der verkehr- Gleichzeitig gelte es, eine Versorgungs- verbessern. „Dazu gehören ein lei- lichen Anbindungen der niedersäch- infrastruktur für Flüssiggas aufzubauen. stungsfähiges Straßennetz und ein sischen Seehäfen seien dabei im vor- Slink: „Wir werden den Erfolg der neu- attraktiver ÖPNV ebenso wie die Ent- dringlichen Bedarf des neuen Bundes- en Landesregierung vor allem an der wicklung und Förderung intelligenter verkehrswegeplans enthalten. Realisierung dieser Positionen messen. Mobilitätssysteme.“ Die Finanzierung der Seehäfen bleibe Es gibt viel zu tun. Stillstand ist keine eine Aufgabe der öffentlichen Hand. Option.“ I Maritime Wirtschaft rüsten „Fehlende öffentliche Investitionen Für die maritime Wirtschaft wird eine haben teilweise zum Substanzverzehr Zunahme des Umschlags an den deut- von Hafeninfrastruktur geführt“, sagt Ansprechpartner: schen Seehäfen bis zum Jahr 2030 um Slink. Für den Erhalt und den Ausbau Dr. Torsten Slink, jährlich 2,8 Prozent prognostiziert. der Seehafeninfrastruktur sei eine ver- IHK-Hauptgeschäfts- Gleichzeitig gehe der Trend hin zu grö- lässliche marktkonforme und umsetz- führer Tel.: 04921 8901-22 ßeren Schiffen, mit denen sich Güter bare Finanzierung erforderlich, die den Email: torsten.slink@ kostengünstiger und umweltscho- Substanzverzehr der letzten Jahr- emden.ihk.de

nender transportieren lassen. Mit den zehnte ausgleiche, fordert er. Studio W Emden Foto:

12 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Aus der Region Firmen und Personen Geschäftsjubiläen 25 Jahre Josef Schomaker (1. Januar), beschäftigt bei Wilfried Krahwinkel (4. Januar), beschäftigt der Firma Salamander Industrie-Produkte bei der Firma Borkumer Kleinbahn und Hermann Meerjanssen, Aschendorf (1. Januar) GmbH, Papenburg Dampfschiffahrt GmbH,

Kurt Wolff, Berumbur (1. Januar) Christian Dreyer (1. November), beschäftigt bei Guido Wagner (27. Dezember), beschäftigt der Firma Thien + Heyenga GmbH, Leer bei der Firma Autowaschcenter Leer Janssen Elvira Kramer, Leer (1. Januar) OHG, Leer 25 Jahre Stephan Schmidt, Westerholt (1. Januar) Ingo Cirksena (1. Januar), beschäftigt bei der Johannes Bart und Guido Keuter (beide am Raiffeisen-Volksbank eG, Aurich Reeno Dehne, Großheide (1. Januar) 11. Januar), beide beschäftigt bei der Firma Salamander Technische Kunststoffprofile Mettina Beer (1. Januar), beschäftigt bei Gerd Wendeling GmbH, Aurich (2. Januar) GmbH, Papenburg der Firma ZZO Zentraler Zulassungsdienst Ostfriesland GmbH, Emden Johann Tjardes, Wittmund (1. Januar) Uwe Röbkes (1. Januar) und Harm Uden (4. Ja- nuar), beide beschäftigt bei der Firma Zentral- Elke Flechtemeier (1. August), beschäftigt bei Horst Ullmann, (6. November) lager nowebau GmbH & Co. KG, Großefehn der Firma Anton Götz Inh. Reiner Götz e. K., Norden Arbeitsjubiläen Hans-Gerd Köhne (1. Januar), beschäftigt bei der Firma EWE NETZ GmbH, Remels Roelf Janssen (11. Januar), beschäftigt bei der 40 Jahre Firma BZN Beenen GmbH & Co. KG, Aurich Richard Fransen (1. Januar) und Barbara Fol- Monika Reuter (2. Januar), beschäftigt bei der kerts (15. Januar), beide beschäftigt bei der Maria Arnemann (2. Januar), beschäftigt Raiffeisenbank eG, Moormerland Firma Soltau-Kurier Norden GmbH, Norden bei der Firma Hubert Schulte, Papenburg

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 13 Sonderbericht

Energiepolitik „Politik darf industriepolitischen Trumpf nicht verspielen“ Neemann: Das stimmt, unsere Kritik gilt gen können sollen und eine Akteurs- auch nicht dem Ausschreibungsmodell vielfalt in der Windenergiebranche er-

Vorsitzender des im Allgemeinen. Aber die konkrete Um- halten bleibt. Das ist erstmal grundsätz- IHK-Ausschusses setzung hat zu Fehlentwicklungen ge- lich richtig. Nur ist es so, dass diese für Industrie und führt, die so vom Gesetzgeber eigentlich Projekte an der Ausschreibung teilneh- Energiewirtschaft, Cord-Dieter nicht gewollt sein können. Und deshalb men können, ohne bisher über die not- Neemann kritisiert fordern wir einige Nachbesserungen am wendige Genehmigung zu verfügen. aktuelle EEG- Änderungen. Gesetz. Und für die Realisierung haben sie – an- Foto: Privat ders als andere Projekte, die innerhalb WOP: Welche Fehlentwicklungen sind das von zwei Jahren realisiert werden müs- denn? sen – vier Jahre Zeit. Da nun in den er- I Ostfriesland ist eine Vorreiter- und Neemann: Erst einmal ist die Menge an sten drei Ausschreibungsrunden im Jahr Modellregion für erneuerbare Energien Onshore-Windenergie, die seit Anfang 2017 jeweils über 90 Prozent der Zu- in Deutschland. Doch die Windbranche 2017 jährlich ausgeschrieben wird, deut- schläge an Bürgerenergieprojekte ge- steht zunehmend unter Druck. Mit der lich, ja sogar drastisch niedriger, als das, gangen sind, ist mehr als fraglich, wie- Novellierung des EEG ist der Markt er- was die Windbranche bisher pro Jahr viel von den ausgeschriebenen 2800 heblich geschrumpft. Cord-Dieter Nee- realisiert hat. Wir sprechen bisher von MW auch tatsächlich realisiert werden. mann, Vorsitzender des IHK-Ausschus- über 3000 MW, in der Spitze bis zu 4500 Dies könnte einen weiteren erhebli- ses für Industrie und Energiewirtschaft, MW Windenergie an Land, die pro Jahr chen Einschnitt bei der Windenergie an erklärt, warum Nachbesserungen drin- zugebaut werden konnten. Mit dem EEG Land nach sich ziehen. Hinzu kommt: gend erforderlich sind. 2016 wurde der Ausbau gedeckelt: Zu- Werden Projekte, die in der Ausschrei- nächst werden nur noch 2800 MW pro bung einen Zuschlag erhalten haben, Ausbaudeckel Jahr ausgeschrieben. Das bedeutet eine später nicht gebaut, dann verfallen die WOP: Herr Neemann, im Dezember 2017 Reduzierung des Marktvolumens der Mengen ersatzlos. hat die IHK von der Bundesregierung „un- Branche um bis zu 40 Prozent! Und das verzüglich“ Änderungen am Erneuerbare- hat eine ganz simple Konsequenz. Wenn WOP: Dann muss der Gesetzgeber also Energien-Gesetz gefordert. Warum muss weniger Projekte entwickelt und weniger nachbessern? das EEG geändert werden und wieso diese Windräder gebaut und aufgestellt wer- Neemann: Ja, denn schon jetzt zeichnen Dringlichkeit? den, dann braucht man dafür auch we- sich Einbrüche in der Branche ab und die Cord-Dieter Neemann: Der Gesetzgeber niger hochqualifizierte Arbeits- und drei Ausschreibungsrunden in 2017 sind hat mit der Novellierung des EEG im Jahr Ausbildungsplätze. ja gelaufen und lassen sich auch nicht 2016 einen echten Paradigmenwechsel wieder rückgängig machen. Deshalb für die erneuerbaren Energien einge- Ausschreibungsdesign muss der Gesetzgeber dafür Sorge tra- leitet. Bisher gab es eine gesetzlich fest- WOP: Und was kritisieren Sie am EEG noch? gen, dass an der Ausschreibung für geschriebene Vergütung für die Einspei- Neemann: Das Problem und damit auch Windenergie an Land dauerhaft nur sol- sung erneuerbarer Energie in das Netz. unser Änderungswunsch mit der höch- che Projekte teilnehmen dürfen, die Seit dem 1. Januar 2017 gilt, dass der Preis sten Dringlichkeit: Nach den jetzt gel- bereits über die erforderliche Genehmi- für die Vergütung erst über eine Aus- tenden Regeln – wir sprechen auch vom gung verfügen. Für 2018 soll dies zwar schreibung ermittelt werden muss. Der „Ausschreibungsdesign“ – ist noch nicht gelten, aber eben nicht unbefristet. Au- Gesetzgeber gibt außerdem vor, wieviele einmal sichergestellt, dass diejenigen ßerdem müssen Strommengen derjeni- Megawatt Erneuerbare Energie im Jahr Projekte, die einen Zuschlag erhalten gen Projekte, die zwar einen Zuschlag ausgeschrieben werden und nur dieje- haben, auch realisiert werden. erhalten haben, aber nicht realisiert nigen Projekte, die dabei einen Zuschlag werden, später wieder als Volumen in erhalten, werden später auch gefördert. WOP: Woran liegt das? einer nächsten Ausschreibungsrunde Neemann: Der Gesetzgeber hat für be- vergeben werden. Und, das ist ganz WOP: Das entspricht ja erstmal der Forde- stimmte Projekte Privilegien vorgese- wichtig, um einen „Fadenabriss“ zu ver- rung nach mehr Wettbewerb bei den Er- hen. Es handelt sich um die sogenann- meiden: Zeitnah muss eine Sonderaus- neuerbaren, wofür sich die IHK-Organi- ten Bürgerenergieprojekte. Das Ziel ist, schreibung mit kurzer Umsetzungsfrist sation früher schon ausgesprochen hat. dass Bürger sich an Windparks beteili- durchgeführt werden.

14 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Ostfriesland ist eine Vorreiter- und Modellregion für erneuerbare Energien. Foto: Otmar Smit / Adobe Stock

gieversorgung leisten. Deshalb gilt es, die industrielle Weiterentwicklung der Offshore-Branche und die damit verbun- denen Arbeits- und Ausbildungsplätze durch einen stetigen und verlässlichen Ausbaupfad zu stärken. Die für 2021 und 2022 in Deutschland vorgesehenen Aus- baumengen von je 500 MW reichen da- für jedoch bei Weitem nicht. Auch hier wird durch die letzte EEG-Novellierung der Markt „geschrumpft“, und zwar um etwa ein Drittel.

WOP: Das ist umso schwerer zu verstehen, Onshore von 4500 MW das Ende ihrer Förder- als bei der ersten Ausschreibungsrunde WOP: Und darüber hinaus fordern Sie laufzeit erreichen und ihr Weiterbetrieb im Jahr 2017 Projekte an den Start gegan- eine Anhebung des Ausbaudeckels für ist aus wirtschaftlichen Gründen frag- gen sind, die überhaupt keine Förderung Onshore-Windenergie. Warum? lich. mehr in Anspruch nehmen wollen. Neemann: Ganz deutlich ja: Zum einen Neemann: In der Tat hat die erste Aus- geht es selbstverständlich um den Er- WOP: Ist es denn mit einer Anhebung des schreibungsrunde im Frühjahr 2017 zu halt von Arbeitsplätzen in der Winde- Ausbaudeckels getan? erstaunlichen Ergebnissen geführt. nergiebranche. Der IHK-Bezirk Ostfries- Neemann: Wir sind uns bewusst, dass Gleich drei Nordsee-Projekte verzichten land und Papenburg hat die Chancen, ein Ausbau der Windenergie sinnvoller- auf eine EEG-Vergütung und planen, die die Energiewende bietet, in den weise gleichzeitig bedeutet: Volle Kraft allein mit den an der Börse zu erzie- letzten Jahren ergriffen und davon in voraus für den Netzausbau auf allen lenden Strompreisen die Offshore-Parks besonderer Weise profitieren können. In Netzebenen und die Verbesserung von wirtschaftlich betreiben zu können. Wir unserer Region sind entlang der gesam- Speichermöglichkeiten. Parallel muss müssen abwarten, ob und in welchem ten Wertschöpfungskette Unternehmen man den Strompreis im Auge behalten, Umfang sich diese Erwartungen realisie- aus dem Umfeld der erneuerbaren En- damit die Wettbewerbsfähigkeit vor ren lassen. Es bleibt aber dabei, dass wir ergien tätig, von Projektentwicklern über allem der Industrie nicht gefährdet wird. einen höheren Ausbaudeckel brauchen. Windenergieanlagenhersteller, Zuliefe- Die IHK hat sich in ihrer Vollversammlung rer und natürlich auch Windmüller. Der dafür ausgesprochen, das Aufkommen Energiebedarfe IHK-Bezirk ist eine Vorreiter- und Modell- der Stromsteuer dem EEG-Konto gutzu- WOP: Aus dem Beschluss, den die Vollver- region für erneuerbare Energien gewor- schreiben. Auf der anderen Seite gilt: sammlung im Dezember hierzu verab- den. Gerade beim Ausbau der Windenergie schiedet hat, spricht eine große Ernsthaf- Aber es geht zum anderen auch um ist der Einfluss auf den Strompreis nicht tigkeit. noch viel mehr: Die klimapolitischen eindeutig. Die Produktionskosten wer- Neemann: Dem ist auch so. Die Vollver- Ziele, auf die man sich weltweit geei- den immer wettbewerbsfähiger, die sammlung ist in Sorge um die Folgen der nigt hat, lassen sich nur mittels Ausbau zukünftigen Ausschreibungsergebnisse aufgezeigten Fehlentwicklungen für die der Erneuerbaren Energien erreichen. sind noch nicht vorhersehbar. Onshore-Windenergiebranche und für Neue Kapazitätsbedarfe werden entste- die gesamte Region Ostfriesland und hen, durch die bereits beschlossene Offshore Papenburg. Und darüber hinaus: Die Abschaltung der Kernkraftwerke und WOP: Die IHK hat sich auch für die Anhe- Politik darf den industriepolitischen den politisch angestrebten Wegfall von bung der Ausbauziele bei der Offshore- Trumpf, den die Windenergie darstellt, Kohlekraftwerken, durch E-Mobilität Windenergie ausgesprochen. nicht verspielen. Ein Fadenabriss bei den und mehr Wärmeversorgung aus Erneu- Neemann: Das ist richtig. Windenergie Produktionskapazitäten wäre ein fataler erbaren. Außerdem werden Ende 2020 auf See bezeichnen wir auch als „grund- Fehler – vor allem für die Region, aber deutschlandweit rund 5700 Windener- lastnah“, denn sie kann einen stabilen auch für den gesamten Standort gieanlagen mit einer Gesamtkapazität und ganz erheblichen Beitrag zur Ener- Deutschland. I

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 15 Sonderbericht

Verkehrsinfrastruktur „Zeit, dass sich etwas grundlegend ändert“

grundlegend ändert. Finanzierung Jakob Weets, Vorsitzender des WOP: Woran liegt es, dass sich der Bau- IHK-Ausschusses- beginn vieler Projekte immer wieder ver- für Verkehr will bei Genehmigungs- zögert bzw. sich die Bauzeit verlängert? verfahren von den Nehmen Bund und Länder nicht genug Niederländern lernen. Geld in die Hand? Foto: Studio W Emden Weets: Die Finanzierung spielt na- türlich eine wichtige Rolle. In ihren landespolitischen Forderungen setzt I In letzter Zeit machten viele Infra- sich die IHK für eine angemessene strukturprojekte in Ostfriesland und Personal- und Finanzausstattung von Papenburg vor allem durch Stillstand Infrastrukturprojekten ein. Ziel ist es, von sich reden. Ein großes Problem, ressourcenbedingte Verzögerungen denn viele Branchen in der Region zu vermeiden. Grundsätzlich lässt sind auf eine leistungsstarke Infra- sich hier aber sagen, dass mit der neu- struktur angewiesen. WOP sprach mit en Verteilung der finanziellen Mittel dem IHK-Verkehrsausschussvorsit- im Bundesverkehrswegeplan bereits zenden Jakob Weets über Gründe und eine gute Grundlage geschaffen wur- mögliche Lösungen. de. Bis 2030 stellt der Bund rund 8,4 Milliarden Euro für Neu- und Aus- Logistik bauprojekte in Niedersachsen zur WOP: Herr Weets, zuletzt äußerten immer Verfügung. Damit liegt Niedersachsen mehr Wirtschaftsvertreter ihren Unmut im Ländervergleich auf dem vierten über die andauernden Verzögerungen bei Platz. der Planung und dem Bau von Infrastruk- turprojekten. Außenems, Friesenbrücke WOP: Kommt das Geld denn auch dort Planfeststellungs- und Plangenehmi- und Straßenbau – die Liste ist lang. Wie an, wo es gebraucht wird? gungsverfahren, genauer gesagt die schätzen Sie die Lage in der Region ein? Weets: Das ist die Frage. Immerhin hat langwierigen bürokratischen Abläufe Jakob Weets: Es ist verständlich, dass sich die neue Landesregierung von SPD und Rechtswege. In jedem Verfahren die Wirtschaft allmählich die Geduld und CDU in ihrem Koalitionsvertrag gibt es viele Positionen, die berücksich- verliert. Gerade in Ost- darauf verständigt, die tigt werden müssen. Zusätzlich haben friesland und Papenburg Bürokratische Mittel für den kommu- Verbände jederzeit die Möglichkeit, gibt es viele wertschöp- nalen Straßenbau zu er- erneut gegen ein Bauvorhaben zu kla- fungsintensive Branchen, Abläufe schaden höhen. Sie folgt damit gen. All diese Abläufe brauchen Zeit. die auf eine der Wirtschaft auch einer Forderung der Am Ende sind es dann die Unterneh- leistungsfähige Verkehrs- IHK. men, die auf den Kosten sitzen bleiben. infrastruktur angewiesen sind. Die Au- Deshalb setzt sich die IHK in ihren lan- tomobilindustrie und die Windener- Genehmigungsverfahren despolitischen Forderungen für deut- giebranche sind hier nur zwei Beispiele. WOP: Welche Gründe gibt es sonst für die lich kürzere und verlässlichere Pla- Diese Branchen betreiben einen hohen langen Planungs- und Bauphasen? nungs- und Genehmigungsverfahren logistischen Aufwand. Wenn dann Weets: Zum einen haben die Planungs- ein. wichtige Verkehrsanbindungen wie die behörden in den letzten Jahren insbe- A31 über Jahre nur eingeschränkt be- sondere Stellen für Planer und Ingeni- WOP: Wie könnten solche Verfahren denn fahrbar sind, dann kostet das Zeit und eure abgebaut, weil eh kaum Gelder für aussehen? Geld – und im schlimmsten Fall auch neue Projekte zur Verfügung standen. Weets: Hier lohnt sich ein Blick über Aufträge. Es wird Zeit, dass sich etwas Ein anderes großes Problem sind die die Grenze. In den Niederlanden wurde

16 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Automobilindustrie, Windbranche, Tourismus - für die regionale Wirtschaft ist die A31 ist eine wichtige Lebensader. Foto: IHK

direkte Verbindung ins Ruhrgebiet von großer Bedeutung. Deshalb ist es um- so erfreulicher, dass sich IHK und Land bei einem Jour fixe im Oktober auf ein gemeinsames Handeln verständigt haben. Die frühzeitige Freigabe eines drei Kilo-meter langen Teilstücks der A31 vor Weihnachten war ein erster Erfolg dieser Zusammenarbeit. Friesenbrücke WOP: Stichwort Zusammenarbeit. Hätte eine bessere Kommunikation zwischen Politik und Wirtschaft auch bei der Frie- senbrücke in zu einer schnelleren Lösung geführt? bereits 2010 ein Gesetz zur Beschleu- und einzige Instanz über Streitigkeiten Weets: Möglicherweise. Die IHK fordert nigung von Infrastrukturvorhaben entscheiden kann. Damit könnten Kla- seit längerem einen offenen Dialog zwi- eingeführt, das unter anderem eine gen deutlich schneller verhandelt wer- schen beiden Seiten, auch mit Blick auf Verkürzung von Klageverfahren vor- den. die Außendarstellung. Aus unserer Sicht sieht. Gerichte sind angehalten, bei lassen sich langwierige Verfahren nur Klagen gegen ein Projekt binnen sechs Baustelle A31 durch eine frühe Mitnahme aller Betei- Monaten zu entscheiden. Dies wäre aus WOP: Sie haben eingangs die A31 er- ligten vermeiden. Es ist gut, dass die Sicht der IHK auch für Niedersachsen wähnt. Viele Unternehmer und Pendler Landesregierung diese Ansicht mittler- ein interessanter Weg. ärgern sich über lange Bauzeit. IHK-Prä- weile teilt. Was die Friesenbrücke an- sident Dr. Bernhard Brons geht, so ist es jetzt wichtig, WOP: Gibt es seitens der Landesregie- sprach zwischenzeitlich so- Frühe dass Planung und Bau mit rung denn schon Bemühungen in dieser gar von einer „Stillstands- großem zeitlichen Druck Richtung? stelle“. Warum geht es dort Mitnahme aller vorangetrieben werden. Weets: Hinsichtlich einer konkreten nicht voran? Beteiligten Mit der ausdrücklichen Frist nicht. Aber SPD und CDU haben Weets: Das Verkehrsauf- Erwähnung der Wunder- auch auf Drängen der IHK vereinbart, kommen der A31 ist nicht mit anderen line-Bahnverbindung von Groningen den Rechtsweg und das Verbandskla- Autobahnen in den Ballungsgebieten nach Bremen im Koalitionsvertrag wur- gerecht in seinem heutigen Umfang vergleichbar, deshalb wurden für die de hier ein wichtiger Schritt gemacht auf den Prüfstand zu stellen. Zudem A31 entsprechend weniger Ressourcen – eine intakte Friesenbrücke ist dafür soll untersucht werden, ob das Bundes- zur Verfügung gestellt. Doch für viele unabdingbare Voraussetzung. I verwaltungsgericht künftig als erste Betriebe in der Region ist die A31 als

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 17 Sonderbericht

Maritime Wirtschaft „Maritime Zukunftschancen nicht verspielen“

ern auf die Außenems angewiesen. fahrbarkeit der Fahrrinne sicherzu- Nimmt man noch die 10.000 Mitarbeiter stellen. des VW-Werks sowie die die vielen Ar- IHK-Abteilungslei- ter für Verkehr und beitsplätze der Zuliefererbetriebe hinzu, WOP: Im neuen Koalitionsvertrag ist die Tourismus Arno so kommt man locker auf mehr als Fahrrinnenanpassung zwischen SPD und Ulrichs zeigt sich mit Blick auf die 25.000 Arbeitsplätze, die direkt oder CDU vereinbart worden. Auf der anderen Außenemsvertie- indirekt von einer funktionierenden Seite wirbt die Wirtschaft aus der Region fung optimistisch. Fahrrinne abhängig sind. bereits seit 15 Jahren für dieses Projekt. Foto: Studio W Emden Wie wahrscheinlich ist es, dass es jetzt WOP: Was genau ist denn das Problem? realisiert wird? Ulrichs: In den vergangenen Jahren Ulrichs: Bisher hat der NLWKN die Au- I Die Anpassung der Fahrrinne der sind die Frachtschiffe immer größer ßenemsvertiefung am stärksten blo- Außenems ist das wichtigste Projekt geworden und dadurch in der Lage, ckiert. Jetzt hat es die Behörde mit Olaf der regionalen Hafenwirtschaft. Mit deutlich mehr Ladung aufzunehmen. Lies als neuem Umweltminister zu tun, der neuen Landesregierung hat es in Das ist nicht nur ökono- der vorher als Wirtschafts- der kommenden Legislaturperiode misch, sondern auch um- Die Außenems minister die Außenemsver- ernsthafte Aussichten auf Realisie- weltfreundlich, weil durch tiefung massiv unterstützt rung, sagt IHK-Abteilungsleiter für mehr Ladungskapazität ist eine hat. Zusammen mit dem Verkehr und Tourismus, Arno Ulrichs. weniger Fahrten notwen- Lebensader neuen Wirtschaftsminister dig sind. Der Nachteil ist, Bernd Althusmann ergibt Außenems dass die Schiffe durch den Zusatz an das eine Konstellation, die mich sehr WOP: Herr Ulrichs, vor allem die Anpas- Ladung auch mehr Tiefgang haben und optimistisch in die Zukunft schauen sung der Fahrrinne in der Außenems hat damit an einigen Stellen der Außenems lässt – oder besser gesagt: Wenn wir es die Hafenwirtschaft im vergangenen Jahr auf Grund zu laufen drohen. mit dieser Konstellation nicht schaffen, beschäftigt. Welche Rolle spielt die Fahr- die Fahrrinne der Außenems anzupas- rinne für die Region? WOP: Deswegen soll also gebaggert wer- sen, dann schaffen wir es nie. Arno Ulrichs: Die Außenems ist so et- den. was wie eine Lebensader, nicht nur für Ulrichs: Ja. Aber ich möchte an dieser Hinterlandanbindung Emden, sondern für die gesamte Regi- Stelle betonen, dass es nicht notwen- WOP: Neben der Außenems hat die IHK on. Knapp 10.000 Menschen arbeiten dig ist, die gesamte Außenems auszu- auch immer wieder auf den dringenden im Emder Hafen. Zusätzlich sind auch baggern, wie es häufig dargestellt wird, Ausbau der Hafenhinterlandverbindun- die Meyer Werft mit ihren 2.500 direkten sondern nur einige gefährliche Kappen gen hingewiesen. Wie ist da ihre Einschät- Mitarbeitern und unzähligen Zuliefer- abzunehmen, um langfristig die Be- zung zu den Koalitionsvereinbarungen?

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18 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Der Umschlag in den deutschen Seehäfen wird bis 2030 deutlich zunehmen. Aus diesem Grund sind Anpassungen und Erhalt der Hafeninfrastruktur unumgänglich. Foto: Otmar Smit / Adobe Stock

Ulrichs: SPD und CDU haben sich auf den. Im Rahmen eines Aufbaus einer wächse verzeichnen. Wir dürfen jetzt eine leistungsfähige Hafenhinter- Versorgungsinfrastruktur für LNG ha- allerdings nicht an Fahrt verlieren. Mit landanbindung geeinigt. Konkret wird ben wir in unseren Positionen den Bau der Außenemsvertiefung wird ein Jahr- der Ausbau von Straßen und Schienen- eines solchen Terminals gefordert. Dass hunderprojekt angeschoben. Das ist wegen angestrebt. Hierzu zählen u.a. die neue Landesregierung diesen richtig und wichtig für die Region. Aber der Bau der A20 und die Elektrifizierung Punkt in ihrem Koalitionsvertrag posi- das allein wird nicht reichen. der Bahnlinie Oldenburg/Wilhelms- tiv berücksichtigt, begrüßen wir. haven als Anbindung des Jade-Weser- WOP: Was meinen Sie? Ports. Auch die B 210n spielt eine wich- Hafenwirtschaft Ulrichs: Das Land muss mittelfristig tige Rolle. Das begrüßen wir. WOP: Wie schätzen Sie denn die Entwick- mehr Geld in die Hafeninfrastruktur lung der Hafenwirtschaft generell ein? stecken, um auch weiterhin den Anfor- LNG-Terminal Ulrichs: Der Umschlag wird in den derungen einer Exportnation Rech- WOP: In der Hafenwirtschaft wird immer deutschen Seehäfen bis zum Jahr 2030 nung zu tragen. Wir haben darum in häufiger der Ruf nach einem Flüssiggas- nach den Schätzungen des Bundesver- unseren Forderungen an die Landes- terminal laut. Was ist das eigentlich? kehrswegeplans um jährlich 2,8 Pro- regierung eine Erhöhung der jährlichen Ulrichs: Flüssiggas – „Liquid Natural zent zunehmen. Unsere niedersäch- Mittel im Haushalt für einen nachfra- Gas“ ist ein umweltfreundlicher und sischen Seehäfen werden dabei als georientierten und vorausschauenden günstiger Treibstoff, auf den zurzeit Drehscheiben im internationalen Gü- Ausbau der Infrastruktur in den nieder- immer mehr Schiffe umgerüstet wer- terverkehr überdurchschnittliche Zu- sächsischen Häfen gefordert. I

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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 19 Aus der Region

IHK informiert Vollversammlung beschließt EEG- Resolution und Wirtschaftssatzung I Die Vollversammlung der Industrie- und den Ausschreibungen teilnehmen, ohne ditätsrücklage bis 2018 vollständig ab- Handelskammer für Ostfriesland und über die notwendigen Genehmigungen geschmolzen wird. IHK-Hauptgeschäfts- Papenburg (IHK) hat in ihrer letzten Sit- zu verfügen. Dadurch ist bei vielen Bür- führer Dr. Torsten Slink: „Das wurde bun- zung des Jahres ihre Energiepolitischen gerwindprojekten zurzeit nicht einmal desweit mit den Rechtsaufsichten 2011 Forderungen an die zukünftige Bundes- sicher, ob sie überhaupt jemals gebaut für alle IHKs so vereinbart.“ Wie seit 2012 regierung und ihre Wirtschaftssatzung werden. Das sind zurzeit rund 90 Prozent angekündigt, muss nunmehr der IHK- beschlossen. aller beantragten Windparks“, sagt Beitrag nach Abbau der Liquiditätsrück- Amelsbarg. Aus diesem Grund fordert lage auf ein Niveau angehoben werden, Energiepolitische Forderungen die IHK, dass nur noch genehmigte Pro- mit dem die IHK mittelfristig einen aus- In der Resolution zu den Energiepoli- jekte an einer Ausschreibung teilnehmen geglichenen Haushalt erreicht. Im Ergeb- tischen Forderungen sprachen sich die dürfen und das Strommengen, die zwar nis wurden mehr als vier Millionen Euro Unternehmer dafür aus, unverzüglich einen Zuschlag erhalten haben, aber zwischen 2012 und 2017 abgebaut. Die einzelne EEG-Regelungen zu novellieren. nicht realisiert werden, Ermäßigung des Hebe- „Für zahlreiche Unternehmen im IHK- wieder in die Ausschrei- satzes für die Umlage Bezirk, die im Bereich der Erneuerbaren bung eingehen.“ Die IHK fordert betrug zwischen 0,13 Energien aktiv sind, zeichnen sich bereits Auch bei der Windener- spürbare Anhebung Prozent und 0,4 Prozent. jetzt erhebliche Einbrüche und Rück- gie auf See fordert die der Ausbauziele Die Grundbeiträge wer- schläge ab“, sagte IHK-Präsident Dr. Bern- IHK eine kurzfristige und den nun auf das Niveau hard Brons. Hier gelte es gegenzusteu- spürbare Anhebung der von 2011 zurückgeführt ern, um die gute Entwicklung, die der Ausbauziele. „Die für 2021 und 2022 in und damit im Schnitt um 11 Prozent an- IHK-Bezirk dank des EEG bisher erfahren Deutschland vorgesehenen Ausbau- gehoben. hat, nicht zu konterkarieren. mengen von je 500 MW reichen weder Das anhaltend niedrige Zinsniveau, das In ihrer Resolution fordert die IHK, dass für die künftig zu erwartenden Energie- zur Bewertung der Pensionsrückstel- insbesondere die Windenergie nicht – bedarfe noch für die industrielle Weiter- lungen zugrunde gelegt werden muss, wie im neuen EEG formuliert – gedeckelt, entwicklung der Offshore-Branche aus“, belastet den Haushalt der IHK ebenfalls. sondern sogar weiter ausgebaut wird. so Amelsbarg. „Diese Verpflichtungen sind in der Ver- „Angesichts zu erwartender und zuneh- Die Resolution wurde mit einer Gegen- gangenheit entstanden, belasten jedoch mender Energiebedarfe für E-Mobilität stimme angenommen. Die Kritik richte- den IHK-Haushalt bis heute“, so Slink. und Sektorenkopplung ist ein Ausbau te sich vor allem gegen die in der Reso- Ein weiterer Grund für die Änderung der der regenerativen Energien nicht nur lution formulierte Forderung, die EEG- Beitragsstruktur sei die momentan wirt- konsequent, sondern schlichtweg not- Umlage mit der Stromsteuer zu verrech- schaftlich schwierige Situation in einigen wendig“, so der stellvertretende IHK- nen. Das sei ordnungspolitisch Branchen und den damit verbundenen Hauptgeschäftsführer Dr. Jan Amelsbarg. problematisch. Rückgang der Gewerbeerträge im IHK- Konkret fordert die IHK in diesem Zusam- Bezirk. Die IHK rechnet im nächsten Jahr menhang eine spürbare Anhebung des Wirtschaftssatzung mit etwa 20 Prozent weniger Gewerbeer- Ausbaupfades für Windenergie an Land. Neben ihren energiepolitischen Forde- trägen. Das vom Gesetzgeber vorgeschriebene rungen hat die IHK-Vollversammlung Im Zuge der Beitragsreform hat die IHK Ausschreibevolumen für die nächsten auch ihre Wirtschaftssatzung beschlos- eine so genannte Großbetriebsstaffel Jahre sehe eine Reduzierung um bis zu sen. Obwohl der Umlagesatz mit 0,17 eingeführt, die als Bemessungskriterium 40 Prozent der bisherigen Volumina vor. Prozent nunmehr konstant bleibt, werde neben dem Gewerbeertrag auch den Dabei dürfe es doch nicht bleiben. An- der Grundbeitrag nach fünf Jahren an- Umsatz berücksichtigt. Diese Staffel sonsten gingen hochqualifizierte Ar- gehoben werden müssen, fasste der greift bei einem Umsatz über 25 Mio. €. beits- und Ausbildungsplätze entlang IHK-Präsident Dr. Bernhard Brons die „Insgesamt stellen wir mit der neuen der gesamten Wertschöpfungskette aktuelle Finanzsituation zusammen und Struktur eine größere Beitragsgerechtig- verloren. benannte dabei folgende Ursachen: Die keit her“, so Slink. Die Veränderung der Ebenfalls kritisch sieht die IHK das der- IHK habe über mehrere Jahre ihren He- Beitragsstruktur wurde mit einer Gegen- zeitige Ausschreibungsdesign mit Blick besatz für die Umlage auf einem abso- stimme, die mit einer zu kurzen Frist für auf die so genannten Bürgerenergiepro- luten Minimum gehalten und negative die Diskussion zur Beitragsreform be- jekte. „Bisher können diese Projekte an Haushalte gefahren, so dass die Liqui- gründet wurde, angenommen. I

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Workshop: 3. Regionalforum Datenschutz-Grundver- Zoll für Einsteiger „Digitalisierung“ ordnung kommt

Am 25. Januar 2018 veranstaltet die Manche sehen in der Digitalisierung Die IHK lädt am 7. Februar 2018 um 14 IHK einen Zolleinsteiger-Workshop, eine Bedrohung, andere vor allem Uhr zu der Veranstaltung „Das neue um kleine und mittelständische Chancen. Mit dem 3. Regionalforum Datenschutzrecht - Neue Anforderun- Unternehmen beim Aufbau ihrer „Digitalisierung“ bietet die „Initiative gen für Unternehmen“ ein. Ab dem 25. Außenhandelsaktivitäten zu un- Digital“ am 25. Januar 2018 in Emden Mai 2018 muss jedes Unternehmen die terstützen. Anhand praktischer wieder eine Plattform, diese Chancen Vorgaben der Datenschutz-Grundver- Beispiele werden die Grundzüge des kennenzulernen. Im Mittelpunkt des ordnung (DSGVO) und des neuen Bun- Außenwirtschaftsverkehrs vorge- Forums wird dieses Mal der Handel desdatengesetzes umgesetzt haben. stellt. Themen sind unter anderem stehen: Die Digitalisierung wird Auf der Veranstaltung informiert die IHK Zolltarifnummern, Ein- und Aus- das Einkaufsverhalten der Kunden über die wichtigsten Änderungen und fuhrabwicklung und Markterschlie- langfristig verändern. Anhand prak- gibt wertvolle Tipps, wie sich das neue ßungsmöglichkeiten im Ausland. tischer Beispiele aus der Region sollen Datenschutzrecht in den Unternehmen- Die Teilnahme am Workshop ist Möglichkeiten gezeigt werden, wie salltag integrieren lässt. Die Teilnahme kostenfrei, die Plätze sind begrenzt. auch kleine und mittelständische ist kostenfrei, die Anzahl der Plätze ist Anmeldungen unter international@ Unternehmen von dieser Entwicklung begrenzt. Weitere Informationen unter emden.ihk.de. profitieren können. www.ihk-emden.de, Dok.-Nr. 3913520.

Ansprechpartner bei der IHK ist Murat Weitere Informationen bei Michael Anmeldungen bitte an Doris Wilhelm, Özdemir, Tel.: 04921 8901-24 oder Tischner, Tel.: 04921 8901-37 oder Tel.: 04921 8901-27 oder Email: doris.wil- Email: murat [email protected] Email: [email protected] [email protected]

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IN KÜRZE

diesen Award zu bekommen“, freute sich Werksleiter Heinbert Lang- ner. Jaguar Land Rover sei ein weltweit erfolgreiches Unternehmen und für den Standort ein wichtiger Kunde. „Ich bin stolz, dass wir mit unseren Lagerschalen zu dem Erfolg beitragen“, so Langner. Doch auch für den Autohersteller ist KS Gleitlager ein wichtiger Partner: „Sie stellen konstant gute Produkte her und tragen so zu der hohen Quali- tät unserer Fahrzeuge bei“, so Bob Jay, Manager für Qualitätssiche- rung beim Jaguar Land Rover Motorenentwicklungs-Zentrum. Seit 2015 liefert KS Gleitlager dem britischen Werk hochpräzise Lagerscha- len für Verbrennungsmotoren.

Foto: bluedesign / Adobe Stock bluedesign / Adobe Foto: Meyer Werft mit Sonderpreis ausgezeichnet Papenburg. Die Meyer Werft hat im November den Sonderpreis des Netzausbauprojekt gestartet Kreuzfahrt-Guide-Awards für die Entwicklung neuer Technologien Heede. Der Stromnetzbetreiber Tennet hat im Dezember mit dem Bau beim Bau von Kreuzfahrtschiffen erhalten. Bereits seit 2008 vergibt einer rund 31 Kilometer langen 380-kV-Leitung von Dörpen-West eine Jury aus Reiseexperten und Fachjournalisten diesen Award an nach Meppen begonnen. „Es ist ein wichtiges Projekt, um den in die- Kreuzfahrtreedereien in verschiedenen Kategorien. „Mit der Aus- ser Region produzierten Strom nicht zu verschwenden, sondern für zeichnung der Meyer Werft würdigen wir die Anstrengungen der den Süden nutzbar zu machen“, sagte Lex Hartmann, Mitglied der Werft für den Bau umweltschonender Kreuzfahrtschiffe“, so Johannes Tennet-Geschäftsführung, bei einem symbolischen Spatenstich am Bohmann, Redaktionsleiter des „Kreuzfahrt Guide“, bei der Preisverlei- Umspannwerk Dörpen-West. Mit der neuen Netzerweiterung werde hung in Hamburg. Mit der „AIDAnova“ baut die Papenburger Werft das Emsland künftig einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leis- zurzeit das weltweit erste Kreuzfahrtschiff, das ausschließlich mit dem ten; Ziel sei es, den durch Onshore- und Offshore-Windparks in Nord- umweltschonenden Flüssigerdgas (LNG) betrieben wird. Auf diese deutschland erzeugten Strom für andere Regionen nutzbar zu ma- Weise können allein die CO2-Emissionen um rund 25 Prozent gesenkt chen. Auf der Strecke von Dörpen-West nach Meppen sollen in den werden. Die Auslieferung der „AIDAnova“ ist für 2018 geplant. Das kommenden Monaten 28 Kilometer Freileitungen und drei Kilometer Schiff ist Teil einer Serie von insgesamt sieben LNG-Kreuzfahrtschif- Erdkabel entstehen. Rund zehn Jahre habe es gedauert, bis das Pro- fen, die der Aida-Mutterkonzern Carnival Corporation beauftragt hat. jekt nun umgesetzt werden kann. EnBW siedelt sich am Flugplatz an Kostenloses WLAN in DB-Regios Emden. Das Energieunternehmen EnBW wird auf dem Emder Flug- Hannover/Emden. Die Deutsche Bahn bietet jetzt in vielen ihrer Regi- platz eine zentrale Service-Station für seine Offshore-Windparks in onalzüge in Niedersachsen und Bremen kostenloses WLAN an. Auch der Nordsee bauen. Aufgrund der großen Distanz zwischen Wind- Reisenden von oder nach Ostfriesland stehen zukünftig täglich rund parks und Festland habe man an der Nordseeküste nach einem geeig- 100 MB Datenvolumen zur Verfügung, teilte die Bahn im Dezember neten Standort gesucht, sagte Ralf Neulinger, EnBW-Produktionsleiter mit. So wurden unter anderem auch die Regionalexpress-Züge zwi- für Erneuerbare Energien. Emden habe dabei vor allem mit seiner gu- schen Hannover und Norddeich umgerüstet. Für die Empfangstech- ten Infrastruktur überzeugt. EnBW plant, seine Techniker künftig von nik mussten spezielle Antennen installiert und aufwendige Kabelsys- Emden aus per Helikopter zu den Offshore-Windparks zu fliegen. Am teme verlegt werden. Insgesamt hat die Deutsche Bahn 108 Doppel- Flugplatz soll deshalb auf rund 4.500 Quadratmetern Fläche ein 450 stockwagen auf diese Weise mit der WLAN-Technik ausgerüstet. Den Quadratmeter großes Büro- und Versorgungsgebäude entstehen. größten Teil der Kosten übernimmt dabei die Landesnahverkehrs-Ge- sellschaft mit rund 1,5 Millionen Euro, der übrige Betrag verteilt sich auf das Land Bremen, die Region Hannover und der Regionalverband Landkreis setzt auf Glasfaser Großraum Braunschweig. Leer. Der Landkreis Leer hat im Dezember einen Förderbescheid in Höhe von rund zwei Millionen Euro für den Ausbau ihres Glasfasernet- zes erhalten. „Ich bin nur ein kleiner Weihnachtsmann“, scherzte Franz- KS Gleitlager erhält Qualitäts-Award Josef Sickelmann, Landesbeauftragter für Weser-Ems, bei der Überga- be. Die Summe ist Teil einer Gesamtförderung von rund 40 Millionen Papenburg. Die KS Gleitlager GmbH ist im Dezember mit dem Jaguar Euro und wird von Bund, Land und dem Kreis mitsamt seinen Kom- Land Rover Quality Award (JLRQ) ausgezeichnet worden. Mit dem munen getragen. Ziel ist es, bis spätestens Anfang 2019 rund 10.000 Preis würdigte der Autohersteller die Qualität der Lagerschalen und Haushalte und die Schulen im Kreisgebiet mit einem Glasfaseran- die Entwicklungsarbeit des Unternehmens. „Es ist eine große Ehre, schluss mit mindestens 50 Megabits pro Sekunde zu versorgen.

24 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Gepr. Fachwirte für Büro- und Projektorganisation (IHK) Absolventinnen erhalten Zeugnisse

I Nach zwei Jahren und ins- von Kundenbeziehungen in gesamt 620 Unterrichtsstun- betrieblichen Leistungspro- den haben sie es endlich zessen sowie das Planen, geschafft - im November Organisieren, Koordinieren erhielten neun frisch geprüf- und Kontrollen von Pro- te und glückliche Fachwirte jekten und Veranstaltungen für Büro- und Projektorgani- sind Teil der Fortbildung. Am sation (IHK) ihre Zeugnisse. Ende des Lehrgangs stehen Bei einer Feierstunde gratu- schriftliche und mündliche lierte Dirk Bleeker, IHK-Refe- Freuten sich über ihre Zeugnisse (v.l.): Sorina Bentz, Leonie Tempel, Denise Prüfungen durch einen Aus- rent für Aus- und Weiterbil- Kahrels, Kathrin Röskens, Heske Daneker, Miriam Schmidt, Lili Fitz und Sandra schuss der IHK. Mit dem er- Djuren (nicht auf dem Foto: Karen Arriola) Foto: IHK dung, den Absolventinnen folgreichen Abschluss wei- zu ihren außerordentlich guten Prü- in den vergangenen zwei Jahren zum sen die Teilnehmer auch ihre berufs- und fungsleistungen. Zudem ermunterte er ersten Mal statt. Während des Lehrgangs arbeitspädagogische Eignung nach. I sie, die neue Qualifikation als Grundlage lernen die Teilnehmer, Entscheidungs- Ein neuer Lehrgang ist für das Frühjahr 2018 und Chance für positive Veränderungen prozesse im Rahmen betrieblicher Or- geplant. Interessenten können sich gerne bei im Berufsleben zu nutzen. ganisationen zu koordinieren und Ge- Susanne Moderhak, Tel. 04921 8901-21 oder Die Fortbildung zum Gepr. Fachwirt für schäftsprozesse im bürowirtschaftlichen per Email an susanne.moderhak@emden. Büro- und Projektorganisation (IHK) fand Umfeld zu steuern. Auch die Gestaltung ihk.de melden.

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schrieben. Da einige Änderungen in der zugestimmt hat, kommt es in bestimmten Carsten zur Brügge internationalen Steuergesetzgebung nur Fällen doch zu Änderungen. Dies betrifft Vorstand Wirtschaftsprüfer in Doppelbesteuerungsabkommen gere- vor allem Vertreterbetriebsstätten und Steuerberater gelt werden können, regelt das MLI die Lagerbetriebsstätten. Bei Vertreterbe- Diplom-Kaufmann Änderung vieler Abkommen. So können triebsstätten treten Änderungen nur in RSM DPI AG Wirtschaftsprüfungs- die Änderungen schneller umgesetzt Konstellationen auf, bei denen eine aus- gesellschaft werden, als wenn jedes Abkommen ein- ländische Tochtergesellschaft neben der Tel. 0491 97880-168 zeln neu verhandelt werden müsste. deutschen Muttergesellschaft Vertriebs- Carsten.zurbruegge@rsm- aktivitäten (zum Beispiel über einen dpiag.com So werden sich durch die Ratifi zierung Kommissionär) in einem Land entfaltet. des MLI eine ganze Reihe von deutschen Wenn dieses Land der Defi nitionserwei- Doppelbesteuerungsabkommen ändern. terung zugestimmt hat, kann dadurch Die Umsetzung des Aktionsplans Bedingung ist, dass der andere beteiligte eine Vertreterbetriebsstätte der Tochter- > der OECD gegen internationale Staat den Änderungen durch das MLI gesellschaft begründet werden. Steuervermeidung und Steuerverlage- ebenfalls zugestimmt hat. rung (BEPS) nimmt langsam Formen Bei Lagerbetriebsstätten hat Deutsch- an. Auch wenn Deutschland, wie viele ex- land einer Erweiterung der Defi nition portorientierte Länder, den meisten Än- zugestimmt, sodass es bei Auslandslä- Am 7.6.2017 haben 69 Staaten das sog. derungen zur Ausweitung des Betriebs- gern deutscher Unternehmen jetzt eine Multilaterale Instrument (MLI) unter- stättenbegriffs im MLI (noch) nicht Betriebsstätte im Sinne der Abkommens-

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26 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Anzeige Foto: © v.poth - fotolia.com © v.poth Foto: Durch die Ratifi zierung des MLI defi nition geben kann, wenn der ausländi- eintritt, wenn beide Staaten die gleiche Opti- werden sich eine ganze Reihe von deutschen Doppelbesteuerungs- sche Staat ebenfalls diese Änderung im on gewählt haben. abkommen ändern. MLI akzeptiert hat. Hier besteht noch die zusätzliche Besonderheit, dass die Staaten In jedem Fall ist eine sorgfältige Prüfung der ge- zwischen zwei Optionen wählen konnten, nannten Aktivitäten geboten, um eine dro- sodass eine Änderung des Abkommens nur hende Doppelbesteuerung zu vermeiden. <

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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 27 Anzeige Foto: © underdogstudios – fotolia.com Sanierungsgewinne waren immer steuerfrei – oder doch nicht? Fehlende Rahmenbedingungen für erfolgreiche Sanierungen

liegt. Eine entsprechende, später dann aufge- Durch das Gesetz vom 27.06.2017 wurden Ingo Osterloh nommene gesetzliche Regelung wurde per Ge- dann Einkommensteuer-, Gewerbesteuer- und Steuerberater, Partner der setz vom 29.10.1997 aber wieder aufgehoben. Körperschaftsteuergesetz geändert, um die Sozietät VOSS SCHNITGER Steuerfreiheit der Sanierungsgewinne auf eine STEENKEN BÜNGER & PARTNER in Oldenburg In der Erkenntnis, dass die Besteuerung von gesetzliche Grundlage zu stellen. Das Gesetz [email protected] Sanierungsgewinnen allerdings mit der Insol- steht allerdings unter Vorbehalt der Zustim- Fachberater für Sanierung venzordnung in einem Zielkonfl ikt steht, hat mung der EU-Kommission, deren Prüfung sich und Insolvenzverwaltung (DStV e.V.) das Bundesfi nanzministerium mit zwei Ver- hinzieht und die bei Redaktionsschluss dieser waltungsanweisungen in den Jahren 2003 und Zeitung noch nicht abgeschlossen war. Es steht 2009 verfügt, dass zunächst die ertragsteuer- daher zu befürchten, dass im Jahr 2017 voll- Als Sanierung bezeichnet man Maßnah- lichen Verlustverrechnungsmöglichkeiten zogene Sanierungen nicht unter die neue ge- > men, die darauf gerichtet sind, ein Unter- auszuschöpfen sind und sodann die Steuer setzliche Regelung fallen werden. nehmen oder einen Unternehmensträger vor auf Antrag abweichend festzusetzen und mit dem fi nanziellen Zusammenbruch zu bewah- dem Ziel des späteren Erlasses zu stunden ist. Zwischenzeitlich hat erneut der Bundesfi nanz- ren und wieder ertragsfähig zu machen, oft hof die Bühne betreten und der Verwaltungs- (auch) durch einen Erlass betrieblicher Ver- Dieser sog. Sanierungserlass landete schließ- anweisung zur weiteren Anwendung für bis bindlichkeiten durch die Gläubiger. Durch lich vor dem obersten deutschen Steuerge- zum 08.02.2017 ausgesprochene Schuldener- den Wegfall der Verbindlichkeiten tritt eine richt (Bundesfi nanzhof), das in seinem am lasse mit Urteil vom 23.08.2017 eine Absage Erhöhung des Betriebsvermögens ein, die 07.02.2017 bekanntgegebenen Beschluss erteilt. steuerlich regelmäßig als Gewinn zu behan- vom 28.11.2016 den Billigkeitserlass von deln ist. Steuern auf einen Sanierungsgewinn als Sanierungsvorhaben und insbesondere Insol- Verstoß gegen den Grundsatz der Gesetz- venzpläne, die auf einer Steuerfreiheit des Da dem Unternehmen durch den Schulderlass mäßigkeit der Verwaltung angesehen und Sanierungsgewinns basieren, sind derzeit nicht jedoch keine liquiden Mittel zugeführt werden, verworfen hat. rechtssicher umsetzbar. Der Gesetzgeber hat gefährden auf den aus der Sanierung entstehen- sich offenbar leider nicht in der Lage gese- den Gewinn anfallende Steuern das Ziel der Das Bundesfi nanzministerium verfügte da- hen, in den letzten 15 Jahren seit der ersten Sanierung. Darum hat der Reichsfi nanzhof be- raufhin, dass die bisherige Verwaltungsan- Verwaltungsanweisung aus dem Jahre 2003 reits 1927 entschieden, dass ein dergestalt ent- weisung für bis zum 08.02.2017 ausgespro- ein gesetzlich kodifi ziertes Insolvenz- und standener Gewinn nicht der Besteuerung unter- chene Schuldenerlasse dennoch gelten solle. Sanierungssteuerrecht umzusetzen. <

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OBIC_Jubi_AZ_IHK_Image_Partner_187x70mm.indd 1 18.04.17 10:45 28 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Politik & Wirtschaft

Neues aus Berlin und Brüssel

Forderungen von DIHK und Eurochambres werden Priorität der EU-Kommission Brüssel. Die EU-Kommission hat im November den von DIHK und Eurochambres seit langem geforderten ersten systematischen Bericht zur Implementierung aller EU-Freihandelsabkommen veröffentlicht und das Thema somit zur Priorität der EU-Kommission gemacht. Der Bericht beleuchtet die Chancen, die sich für europäische Unternehmen

Michel Barnier stand Unternehmern bei einem Besuch in Berlin Rede und Antwort. Foto: DIHK durch EU-Freihandelsabkommen bieten, zeigt aber

Foto: DIHK Foto: auch Defizite auf, die der DIHK schon lange beklagt. So bleibt etwa die Nutzungsrate der Abkommen Brexit: EU-Chefunterhändler besucht DIHK hinter den Erwartungen zurück. Daher setzt sich der DIHK für mittelstandsfreundliche Abkommen Berlin. Michel Barnier, Chefunterhändler der EU für den britischen Ausstieg ein, damit auch kleine und mittelständische Unter- aus der EU, hat Unternehmer bei einem Besuch des DIHK in Berlin über den nehmen EU-Freihandelsabkommen einfacher in aktuellen Stand der Verhandlungen informiert. Sein Vortrag machte dabei Anspruch nehmen können. Anfang 2017 haben die deutlich, wie wenig Zeit beiden Seiten bis zum endgültigen Austritt der Präsidenten der europäischen Kammerverbände Briten im März 2019 noch bleibt. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansle- in einer Eurochambres-Deklaration hierfür auch ben forderte die britische Seite auf, „endlich klare und belastbare Aussagen mehr Engagement der EU und der Mitgliedsstaaten zu den kritischen Punkten der Austrittsverhandlungen“ zu machen. Gleich- angemahnt. Von nun an sollen zudem alle EU- zeitig betonte Wansleben gegenüber dem europäischen Verhandlungsfüh- Freihandelsabkommen gerade für KMUs verstärkt rer auch die vorrangige Bedeutung eines gemeinsamen Binnenmarktes und kommuniziert werden. des freien Warenverkehrs in Europa für die deutsche Wirtschaft. Ansprechpartner: [email protected] Ansprechpartner: [email protected]

Bundesregierung übernimmt Konjunkturellen Schwung nutzen DIHK-Position Berlin. Das deutliche Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent im dritten Quartal Berlin. Die Bundesregierung übernimmt in ihren 2017 muss nach Auffassung von DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben „Leitlinien für das neue EU-Rahmenprogramm für dazu genutzt werden, strukturelle Defizite aufzuarbeiten. Andernfalls drohe der Forschung und Innovation“ Forderungen des DIHK. Standort Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Wansleben sagte: Dabei sollen die positiven Elemente verschiedener „Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Erfolgskurs. Wir erleben einen Aufschwung Förderinstrumente aus dem Programm Horizon auf breiter Basis. Die Investitionen ziehen an. Unternehmen erweitern angesichts 2020, die von der Wirtschaft als besonders unter- der hohen Nachfrage zunehmend ihre Kapazitäten.“ „Es ist wichtig, dass die neue nehmensfreundlich bewertet wurden, auch auf an- Bundesregierung diesen Schwung nutzt. Denn während es konjunkturell richtig dere Bereiche des Rahmenprogramms ausgeweitet gut läuft, liegt strukturell einiges im Argen,“ betonte der DIHK-Chef. Aus Sicht der werden. Explizit genannt werden die Themenoffen- Unternehmen verliert Deutschland als Wirtschaftsstandort an Wettbewerbsfähig- heit, die relativ kurze Dauer von der Antragstellung keit – etwa mit Blick auf die Verkehrsinfrastruktur, die Unternehmensbesteuerung bis zum Förderbeschluss sowie verkürzte Förder- und das Fachkräfteangebot. anträge. Außerdem milderte die Bundesregierung „Ganz oben auf der Prioritätenliste für die neue Bundesregierung setzen die Be- den Entwurf ihres Papiers nach Gesprächen mit triebe den Bürokratieabbau und die Digitalisierung. Wieder attraktiver wird der dem DIHK ab. Statt sich aktiv für die Absenkung der Standort durch mehr Investitionen in kluge Köpfe, in eine moderne Infrastruktur Förderquoten für Unternehmen einzusetzen, heißt und in einen insgesamt deutlich größeren Freiraum für Unternehmen,“ empfahl es im finalen Papier nur noch, dass man für eine De- Wansleben. batte zu diesem Thema offen sei.

Ansprechpartnerin: [email protected] Ansprechpartner: [email protected]

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 29 IHK Die Weiterbildung

Seminarkalender

Außenwirtschaft AZUBI plus – Trainineeprogramm für ein erfolgreiches Berufsleben Warenursprung und Präferenzen 08.02.2018 Erstellung von Zoll- und Exportpapieren für EU 26.04.2018 und Drittländer

Absatzwirtschaft (Vertrieb) Ladendiebstähle - So verhalten Sie sich richtig 01.02.2018 Feierabendakademie: Gut drauf im Verkauf (18 bis 05.02.2018 20 Uhr) Arbeitsplatz Kasse: Freundlich, sicher und kompe- 13.02.2018 tent (9 bis 12.15 Uhr) Für wen mache ich das eigentlich? Wie fi nde ich 23.02.2018 meine Zielgruppe?

Betriebswirtschaft, Recht und Steuern Foto: Christian Schwier / Adobe Stock Christian Schwier / Adobe Foto:

Das aktuelle Reisekosten- und Bewirtungsrecht 16.02.2018 Die IHK bietet ab dem 20. Februar 2018 ein Traineeprogramm Intensivtraining Controlling 06./07.03.2018 für Auszubildende an. In insgesamt neun persönlichkeitsbil- denden Seminaren in 2018 und 2019 werden unter anderem Kenntnisse in den Bereichen Business Knigge, Gesprächsfüh- rung sowie Zeit- und Projektmanagement vermittelt. Den Unternehmensführung Abschluss bildet eine Betriebsbesichtigung. Mit dem Trainee- Kostenfreier Abendvortrag: 13.02.2018 programm AZUBI+ möchte die IHK Unternehmen einen Anreiz Risikomanagement (18-20 Uhr) bieten, ihre Auszubildenden mehr zu qualifizieren. Die Konditi- Leistungsvergütungen aktuell gestalten 14.02.2018 onen sind daher besonders günstig: Alle zehn Veranstaltungen gibt es zu einem Festpreis von 1.000 Euro. Alternativ sind auch Zertifi katslehrgang Qualitätsmanage- ab 14.02.2018 mentbeauftragte/r Einzelbuchungen zum regulären Preis von 140 Euro möglich.. Das Betriebsrentenstärkungsgesetz 27.02.2018 Eine Liste mit allen Veranstaltungen und weitere Informationen (13 bis 17 Uhr) zum Traineeprogramm finden Sie auf www.ihk-emden.de unter der Dok.-Nr. 121104055.

Sekretariat Telefonieren, wie Kunden es wünschen 28.02.2018

Für Auszubildende Keine Angst vor Prüfungen 13.02.2018 START AZUBI+ : Telefontraining 20.02.2018

Führungsthemen Weitere Informationen, Beratung, Anmeldung Vom Mitarbeiter zur Führungskraft 05./06.02.2018 Susanne Moderhak, Tel.: 04921 8901-21, Meister und Gruppenleiter in der Führungs- 08.02.2018 Fax: 04921 8901-9221 verantwortung oder per E-Mail an [email protected] Foto: © contrastwerkstatt - Fotolia.com © contrastwerkstatt Foto:

30 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Amtliche Bekanntmachungen

Sachverständigenwesen Sachverstän- - Dipl.-Ing. Günther Bönnen, Leer, ist als Sachverstän- als Sachverständiger für Bewertung von bebauten diger für Kraftfahrzeugschäden und -bewertung, und unbebauten Grundstücken, Schäden an Ge- digenwesen - Diplom-Sachverständiger (DIA) Hartmut Duis, bäuden, Die öffentliche Bestellungen Großefehn, ist als Sachverständiger für Bewertung - Dipl.-Ing. (FH) Michael Siebels, Westerholt, ist als von von bebauten und unbebauten Grundstücken ein- Sachverständiger für Bewertung von bebauten und schließlich Mieten und Pachten, unbebauten Grundstücken, Helmut Richter, Krummhörn, - Dipl.-Biologe Norbert Graefe, Neuefehn, ist als Sach- - Dipl.-Ing. Architektin Kerstin Thieben, , als Versteigerer ist zum verständiger für Genehmigungsverfahren im Bereich ist als Sachverständige für Bewertung von bebauten 31.12.2017 erloschen. Abgrabungen, und unbebauten Grundstücken einschließlich Mieten - Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Haak, Emden, ist als und Pachten, Industrie- und Sachverständiger für Kraftfahrzeugschäden und -be- - Dipl.-Ing. (FH) Andreas von Prüssing, Aurich, ist als Handelskammer wertung, Sachverständiger für Kraftfahrzeugschäden und für Ostfriesland - Jann Heyen, Norden, ist als Sachverständiger für -bewertung, und Papenburg Bewertung von bebauten und unbebauten Grund- öffentlich bestellt und vereidigt worden. stücken, - Dipl.-Ing. Andreas Jacobs, Papenburg, ist als Sachver- Wiesmoor, 27. November 2017 ständiger für Lärm- und Erschütterungsschutz, - Dipl.-Ing./EWE Hermann Lübbers, Papenburg, ist als Industrie- und Handelskammer Sachverständiger für Steuerbare Horizontalbohrun- für Ostfriesland und Papenburg gen im oberflächennahen Bereich, - Dieter Meyer, , ist als Versteigerer, Dr. Bernhard Brons, Dr. Torsten Slink, - Dipl.-Ing. Architekt Reinhard Schneider, Norden, ist Präsident Hauptgeschäftsführer

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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 31 Sonderbericht

Tourismus „Tourismus bleibt wichtiges wirtschaftliches Standbein“

WOP: In Ihrem Koalitionsvertrag hat sich die Rot-Schwarze Landesregierung darauf

IHK-Abteilungs- geeinigt, die bestehenden Fördermöglich- leiter für Touris- keiten zu verstetigen und insbesondere im mus Arno Ulrichs ländlichen Raum zu verbessern. Der Tou- sieht trotz guter Zahlen weiterhin rismus soll für die EU-Förderperiode 2021 Handlungsbedarf. wieder ein Schwerpunkt werden. Wie ist Foto: Studio W Emden diese Aussage zu bewerten? Ulrichs: Grundsätzlich begrüßen wir diese Zielsetzung. Die Passagen im Koalitionsvertrag sind uns jedoch noch I Der IHK-Bezirk zählt zu den belieb- nicht konkret genug. Es fehlen noch testen Tourismusstandorten Ostfries- zielorientierte, rahmenbildende För- lands. Obwohl der Koalitionsvertrag derkriterien. Einfach ausgedrückt, ist Grund genug für eine positive Grund- diese Forderung für uns noch kein stimmung bietet, sieht IHK-Abtei- Grund uns entspannt zurückzuleh- lungsleiter für Tourismus, Arno Ul- nen. richs, die Einigung von SPD und CDU beim Thema Fachkräftemangel kri- WOP: Was genau meinen Sie damit? tisch. Ulrichs: In unseren Positionen fordern wir, dass sich das Land für eine bedarfs- WOP: Im Oktober 2017 berichtete die IHK gerechte und transparente Förderpo- von leichten Zuwächsen in der Tourismus- litik im Sinne der Tourismuswirtschaft branche. Wie ist die Branche aktuell auf- in der Region einsetzen soll. Der büro- gestellt? kratische Aufwand für die Arno Ulrichs: Mit rechne- Hohe Qualität Vergabe von Fördermitteln risch rund 50.000 Vollzeitar- sollte muss jedoch begrenzt wer- beitsplätzen ist der Touris- den, damit auch kleinere mus einer der größten Ar- Voraussetzung Tourismusbetriebe ohne beitgeber in unserer Region. für Förderung eigenen Verwaltungsappa- Ostfriesland und Papenburg sein. rat besser davon profitie- zählen nach wie vor zu den ren können. Die Förderung beliebtesten Tourismusdestinationen sollte sich dabei möglichst auf Leucht- der Deutschen. turmprojekte zur Stärkung der überre- denen die berufliche Ausbildung generell gionalen Wettbewerbsstellung sowie gestärkt werden kann. Wie bewerten sie WOP: Wie viele Besucher hat die Region auf Konzepte konzentrieren, die auf diesen Vorstoß? denn pro Jahr? Reiseregionen ausgerichtet und kom- Ulrichs: Einfach ausgedrückt haben wir Ulrichs: Im Jahr 2016 zählten wir 42,7 munale Grenzen überschreiten. Der hier den Eindruck, dass der Ball wieder Millionen Übernachtungen in Nie- Nachweis hoher Qualitätsstandards an die Unternehmen zurückgespielt dersachsen. Allein rund 15 Millionen sollte dabei Voraussetzung der betrieb- wird. Damit allein ist aber niemandem entfielen dabei auf die drei Teilregi- lichen Förderung sein. geholfen. onen Ostfriesland, Nordseeküste und Ostfriesische Inseln. Mit knapp 1,5 Mil- WOP: Die IHK beklagt jedes Jahr einen WOP: Wie meinen Sie das? lionen Gästen sind die Inseln in un- Fachkräftemangel besonders in der per- Ulrichs: Die Koalitionspartner fordern, serem IHK-Bezirk der größte Publi- sonalintensiven Tourismusbranche. Die dass die Unternehmen im Wettbewerb kumsmagnet. Aber auch die Küsten- Koalitionspartner der neuen Landesregie- um qualifizierte Fachkräfte ihre Azubis badeorte und das Binnenland sind sehr rung haben sich nun darauf geeinigt, mit attraktiven Angeboten – Unterbrin- beliebt. innovative Modelle zu unterstützen, mit gung, Beschäftigungsbedingungen

32 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Mit 1,5 Millionen Gästen in 2016 sind die Inseln im IHK-Bezirk der größte Publikumsmagnet. Foto: Renard / Adobe Stock

den sind, weil der Wohnraum immer teurer wird.

WOP: Beim Thema Abgaben will sich die Landesregierung zurücknehmen. Es soll keine Erhöhung der Landessteuern geben, der Rundfunkbeitrag soll überprüft wer- den, Gebühren für anlasslose Lebensmit- telkontrollen sollen reduziert werden. Das klingt doch eigentlich ganz gut?

Ulrichs: Stimmt. Wenn es alles so um- gesetzt wird, wäre das natürlich schön und ganz im Sinne unserer Position, in der wir gefordert haben, einseitige Aufgabenbelastungen der touristi- schen Unternehmen zu vermeiden. Bedauerlich ist, dass eine Rücknahme bereits bestehender Belastungen an- scheinend nicht in Betracht gezogen wird.

WOP: Auf der anderen Seite will die neue Regierung den Verbraucherschutz und etc. locken sollen. Das allein reicht aber Anwohnerinteressen auf den Inseln. SPD Lebensmittelkennzeichnung stärken. nicht aus. und CDU möchten hier gemeinsam einen Ausgleich erwirken. Wie ist das ihrer An- Ulrichs: Ja, das haben wir auch mit WOP: Was fehlt der IHK denn konkret an sicht nach einzuschätzen? Skepsis zur Kenntnis genommen. Statt dem Vorschlag? eines landesweiten Kennzeichnungs- Ulrichs: Uns fehlt der besondere Bezug Ulrichs: Bei diesem Konflikt geht es ja systems, dass bereits in anderen Län- zum Tourismus. Ebenfalls finden wir vor allem um die Nutzung von Wohn- dern nicht geklappt hat, würden wir keinen Hinweis auf die eventuellen raum. Und eines möchte ich hier in uns wünschen, bereits vorhandene Möglichkeiten zur Einstellung auslän- aller Deutlichkeit klarstellen: Natürlich Instrumente besser auszuschöpfen. discher Auszubildender und Arbeits- muss auch der Wohnraum auf den In- Fakt ist jedoch auch, dass es bisher kräfte. seln bezahlbar bleiben. Das ist auch für keine konkreten Aussagen hinsicht- die Unternehmen von hoher Bedeu- lich eines solchen Kennzeichnungs- WOP: Ein großes Thema für den IHK-Be- tung – denn: wie will ich Arbeitskräfte systems von der Landesregierung zirk Ostfriesland und Papenburg ist der anwerben, wenn gleichzeitig mit der gegeben hat. Wir werden das weiter Konflikt von touristischen Interessen und Unterbringung hohe Kosten verbun- beobachten. I

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 33 Sonderbericht

Handel „Da darf es keinen Spielraum geben“

Poppen: Das stimmt. So etwas hat es Poppen: In diesem Passus des Positi- früher ja auch noch nicht gegeben. Und onspapiers beziehen wir uns auf Wett- Johannes Poppen, natürlich muss und wird sich der Ein- bewerbsverzerrungen, die durch eine Vorsitzender des IHK-Ausschusses zelhandel diesem neuen Vertriebsweg unterschiedliche Besteuerung beider für Handel stellen. Das macht er ja auch schon. Handelsmodelle entstehen. Der stati- wünscht sich Chancengleich- Viele Betriebe fahren inzwischen ja onäre Einzelhandel hat eine wichtige heit für den längst „zweigleisig“, indem sie neben Versorgungsfunktion und bestimmt stationären ihrem traditionellen Geschäft auch ei- die Attraktivität von Städten und Ge- Einzelhandel. Foto: Privat nen Onlineshop betreiben. So gesehen meinden wesentlich mit. Es kann nicht bietet das Internet dem Einzelhandel sein, dass er dann noch von der Kon- auch enorme Chancen. Schließlich er- kurrenz aus dem Internet bei den Steu- I Konkurrenz aus dem Internet, fehlen- schließt er sich damit einen viel größe- ern übervorteilt wird. de Einzelhandelskonzepte, verkaufsof- ren Absatzmarkt. fene Sonntage – die Landesregierung WOP: Inwiefern zahlen große Online- steht vor großen Herausforderungen. Wettbewerbsverzerrungen händler weniger Steuern? IHK-Handelsausschussvorsitzender WOP: Die IHK Niedersachsen kritisierte in Poppen: Finanzbehörden ist aufgefal- Johannes Poppen zieht Bilanz über die ihren Forderungen an die Landesregierung len, dass kaum Umsatzsteuern gezahlt Ergebnisse des Koalitionsvertrages. die „ungleichen Wettbewerbsbedingun- werden, wenn Kunden auf großen In- gen“ zwischen Online-Handel und stationä- ternetplattformen wie Ebay oder Ama- Strukturwandel rem Einzelhandel. Was ist damit gemeint? zon einkaufen. Bundesweit gehen dem WOP: Herr Poppen, der Handel befindet sich in einem tiefen Strukturwandel – auf der einen Seite bekommt er Druck von der Konkurrenz aus dem Internet, auf der anderen Seite muss er sich gegen immer stärkere staatliche Auflagen wehren. Wird es den stationären Einzelhandel in Zukunft überhaupt noch geben? Johannes Poppen: Ja, auf jeden Fall. Davon bin ich fest überzeugt. Der sta- tionäre Einzelhandel wird uns auf Dau- er erhalten bleiben. Er ist ja seit jeher gewohnt, sich auf immer neue Heraus- forderungen einzustellen.

WOP: Warum meinen Sie, dass uns der stationäre Handel erhalten bleiben wird? Poppen: Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Innenstädte und Ortskerne mit ihren realen Geschäften die Men- schen auch im digitalen Zeitalter anzie- hen werden. Es ist der Mix aus Handel, Gastronomie und Unterhaltung. Dieses Erlebnis gibt es so nicht im Internet. Auch kann man dort keine Menschen treffen. Dort, wo es diesen Mix gibt, dort ist mir um den stationären Handel nicht Bange. WOP: Dennoch klagen einige Einzelhänd- ler schon jetzt über die wachsende Kon- kurrenz aus dem Internet.

34 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Fiskus dadurch Summen im dreistelli- noch konkurrenzfähig bleiben können, gen Millionenbereich durch die Lap- ist, dass sie ein vergleichbares Angebot IHK lädt zu „eCom- pen. Auf diese Weise können die On- schaffen und ihre Geschäfte ebenfalls merce-Sprechtag“ ein line-Riesen Angebote machen, mit an maximal vier Sonntagnachmittagen dem ein stationärer Einzelhändler öffnen. Am Mittwoch, den 21. Februar 2018, kaum konkurrieren kann. findet bei der IHK in Emden ein WOP: Arbeitnehmerverbände und Kir- eCommerce-Sprechtag mit Matthias Verkaufsoffene Sonntage chen kritisierten diese Position. Lücht aus Uplengen statt. Er betreibt WOP: In dem Positionspapier der IHK Poppen: Ja, aber es ist ja nicht so, dass seit 2009 erfolgreich einen Online- Niedersachsen wird auch das Ladenöff- die Einzelhändler an jedem Sonntag das shop und ist Inhaber einer eCom- nungsgesetz kritisiert… Recht erhalten sollten, ihre Geschäfte merce Agentur. Die halbstündigen Poppen: Richtig. Durch den Online- zu öffnen. Unsere IHK-Vollversammlung Einzelgespräche können für die Zeit Handel ist der Sonntag für viele Kun- hat sich ganz klar für vier verkaufsoffene zwischen 10 Uhr und 17 Uhr verein- den zum Hauptshoppingtag gewor- Sonntage ausgesprochen. Uns geht es bart werden. den. Wenn das Geld aber einmal bei dabei vor allem um eine einfache und Anmeldungen nimmt Katrin Winkel- den großen Online-Versandhäusern gleichzeitig rechtssichere Anwendung mann, Tel.: 04921 8901-65 oder Email: ausgegeben ist, ist es weg und kann in der Praxis. Bislang ist der sogenannte [email protected] nicht mehr im Handel vor Ort in Umlauf Anlassbezug dabei ein richtiges Pro- entgegen. geraten. Eine Möglichkeit, mit der die blem. stationären Händler auf dieser Ebene WOP: Wurde denn dieses Ziel aus Sicht „Business Improvement District“-Gesetz der IHK-Niedersachsen im Koalitionsver- (BID). Was ist das eigentlich? trag erreicht? Poppen: Beim BID geht es darum, at- Poppen: Gundsätzlich ja. Auch die neue traktive Zentren – dazu zählen sowohl Landesregierung will an den bereits Innenstädte als auch Ortskerne – zu jetzt möglichen vier verkaufsoffenen erhalten und zu stärken. Wir wollen Sonntagen festhalten, was wir sehr be- damit sicherstellen, dass Stadt und grüßen. Jetzt muss allerdings eine bü- Handel durch formelle und informelle rokratiearme und rechtssichere Umset- Instrumente der Stadtentwicklung be- zung für alle Akteure sichergestellt gleitet und gefördert werden. In un- werden. Viele Kommunen und Werbe- seren Forderungen hatten wir das Land gemeinschaften nehmen bereits Ab- aufgefordert, die Gründungsphase von stand von der Genehmigung und BIDs durch eine Anschubfinanzierung Durchführung von verkaufsoffenen sowie eine zentrale Beratungsstelle zu Sonntagen aus Sorge vor einem Rechts- fördern. streit. Da darf es keinen Verhandlungs- spielraum geben. Wir brauchen klare, WOP: Die Koalitionsparteien haben sich aber einfache Regeln. in ihrem Vertrag auf die Entwicklung und Belebung der Innenstädte durch BIDs ge- BID-Gesetz einigt. WOP: Neben klaren Regeln zum Umgang Poppen: Richtig, und das begrüßen wir mit dem Online Geschäft fordert die IHK- auch. Bisher wurde das BID-Gesetz je- Niedersachsen in ihrem Papier auch ein doch noch nicht verabschiedet. Wir hoffen aber, dass diesem Gesetz Prio- rität eingeräumt wird – vor allem vor dem Hintergrund, dass die Quartiers- Das Kauferlebnis vor Ort ist einer initiative Niedersachsen auch fortge- der größten Vorteile des stationären führt werden soll. Das ist aus unserer Einzelhandels. Foto: C. Strom / Adobe Stock. Sicht zwar wünschenswert, darf aber nicht zu Lasten des BID-Gesetzes ge- hen. I

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 35 Sonderbericht

Digitale Infrastruktur „Chance für ländlich strukturierte Regionen“

schleppendes Internet vorhielten, hat sich in 2017 die Zahl der Gemeinden IHK-Abteilungslei- mit Versorgungsquoten von 50 Mbits/s ter Reinhard He- gewald sieht den und mehr merklich erhöht. Breitbandausbau als dauerhafte He- rausforderung für WOP: Dann ist ja alles in bester Ordnung. Bund und Land. Hegewald: Na ja, nicht ganz. Das Thema Foto: Privat Breitband wird uns dauerhaft begleiten. Ähnlich wie Straßen, Schienen oder Wasserwege muss auch die Breitband- verbindung regelmäßig verbessert wer- I Die Digitalisierung ist eine Herkules- den. Während die Politik heute noch 50 aufgabe. Die WOP sprach mit IHK- Mbit/s als das Maß der Dinge ansieht, Abteilungsleiter Reinhard Hegewald werden es bald bereits 100 Mbit/s und über die Erwartungen der Wirtschaft mehr sein. beim Breitbandausbau und die Pläne der Landesregierung im Koalitionsver- WOP: Ja, aber wie kann denn das sein? trag. Hegewald: Das hängt im Wesentlichen mit der Veränderung des Nutzerverhal- Breitbandausbau tens zusammen. In den 90ern wollten die WOP: Das Thema Digitalisierung nimmt Nutzer bestenfalls ein paar E-Mails ver- im Koalitionsvertrag der Landesregierung senden – dafür war eine Bandbreite von einen großen Raum ein. Wie bewerten Sie ein paar Kilobyte ausreichend. Heute das für die Region? wollen und müssen vor allem auch Un- Reinhard Hegewald: Die Digitalisierung ternehmen große Datenmengen in Form ist ein Thema, das uns branchenüber- von 3D-Grafiken, Animationen oder Text- greifend über Jahre beschäftigen wird. dokumenten durch das Glasfasernetz um Es betrifft uns alle: Vom Ein-Mann-Un- die ganze Welt schieben. Naja, und das ternehmen bis zum Großkonzern. braucht dann schon leistungsfähigere Datenverbindungen. WOP: Die IHK hat das Thema seit einigen WLAN und Mobilfunk Jahren auf der Agenda. Wie steht es um WOP: Wurde dieser Gedanke im Koali- WOP: CDU und SPD haben sich in die Digitalisierung im IHK-Bezirk? tionsvertrag berücksichtigt? ihrem Koalitionsvertrag darauf ge- Hegewald: Es hat sich in den vergan- Hegewald: Ja und darüber sind wir sehr einigt, dass die Verfügbarkeit von WLAN genen Jahren schon eine Menge getan. froh. Bis 2022 soll eine Milliarde Euro an und 4G/5G Mobilfunk in Ergänzung zur Und in diesem Jahr geht es verstärkt Landesmitteln für den Masterplan Di- Breitbandversorgung eine Angelegen- weiter: Der Bund stellt den Landkreisen gitalisierung zur Verfügung stehen – heit der Daseinsvorsorge ist. Das wird Sie in unserer Region Millionenbeträge für auch um den flächendeckenden Aus- dann doch sicher freuen? den Breitbandausbau zur Verfügung, bau mit glasfaserbasierter Breitbandin- Hegewald: Ja, dieses Zugeständnis die ab 2018 dann ihre volle Wirkung frastruktur zu beschleunigen. Ziel ist es, war ein ganz wichtiger Schritt nicht entfalten werden. bis spätestens 2025 Übertragungsge- nur jetzt, sondern auch für die Weiter- schwindigkeiten von mehr als 1 Gbit/s entwicklung der Digitalisierung. Wir WOP: Wie macht sich das bemerkbar? im gesamten Landesgebiet zu ermög- haben bereits in unserem Positions- Hegewald: Wir veröffentlichen seit zwei lichen. Das begrüßen wir natürlich aus- papier zur Landtagswahl formuliert, Jahren einmal jährlich eine Auswertung drücklich. Die Digitalisierung ist eine dass ein Breitbandanschluss zur Da- des TÜV Rheinland zur Breitbandversor- Herkulesaufgabe und für uns als Region seinsvorsorge durch die öffentliche gung in den Kommunen. Während in ist es wichtig, dass wir in diesem Punkt Hand gehört. Dort, wo sich kabelge- 2016 noch weite Teile der Region ein nicht abgehängt werden. bundene Zugangstechniken zeitnah

36 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Die neue Landesregierung hat sich auf eine beschleunigte Einführung des Mobilfunkstandards 5G geeinigt. Damit soll Niedersachsen zu einer Pilotregion im Bereich Mobilfunk werden. Foto: IHK nicht realisieren lassen, müssen funk- auf eine beschleunigte Einführung des Mittelstand ausgebaut werden soll. Hat basierte Lösungen gefunden werden. Mobilfunkstandards 5G einigen konn- dieser Punkt ihrer Ansicht nach Eingang Insofern begrüßen wir diese Einigung ten. Wir haben bereits in unseren Po- in den Koalitionsvertrag gefunden? natürlich sehr. Ein freies WLAN und die sitionen formuliert, dass Niedersach- Hegewald: Ja, auf jeden Fall und das ist Versorgung mit 4G-/5G Mobilfunk ist sen Pilotregion für den auch gut und richtig so. aber kein Ersatz für eine direkte Glasfa- 5G Standard werden Breitbandanschluss CDU und SPD haben seranbindung. Diese Entwicklung wer- soll. Insofern werden wir sich auf eine Unterstüt- den wir in den nächsten Jahren sehr bei diesem Thema wei- gehört zur zung des Kompetenz- aufmerksam verfolgen. terhin auf die Fokussie- Daseinsvorsorge zentrums 4.0 sowie die rung der Aktivitäten Förderung weiterer WOP: Stichwort Mobilfunk: Die Groko in zum flächendeckenden Ausbau des Kompetenzzentren verständigt. Außer- Niedersachsen hat sich ebenfalls auf ein neuen 5G Mobilfunkstandards drän- dem sollen kleinere und mittlere Be- Konzept zur Schließung von Versorungs- gen. triebe einen Digitalbonus erhalten. lücken beim Mobilfunkstandard 4G geei- Diese Zielsetzung begrüßen wir aus- nigt. Wie schätzen Sie dieses Zugeständ- Beratung drücklich. Gerade als IHK für Ostfries- nis ein? WOP: In Ihren Forderungen haben Sie land und Papenburg sind wir nun na- Hegewald: Viel wichtiger ist für uns, auch formuliert, dass die Beratung und türlich sehr neugierig, wie diese Ziele dass die Koalitionspartner sich auch Information zur Digitalisierung für den in der Fläche umgesetzt werden. I

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 37 Vorschau

Titelthema der Februar-Ausgabe Wirtschaft im Fernsehen

Programmvorschau vom 10. Januar bis zum 2. Februar. Mittwoch, 10. Januar 2018 NDR Fernsehen, 18.15 Uhr Wie geht das? Logistik - Nachschub für den Supermarkt

Dienstag, 16. Januar 2018 hr-fernsehen, 21.45 Uhr Die Existenzgründer (1/3) - Den Traum leben Foto: Thinkstock Foto: Datenschutz Mittwoch, 17. Januar 2018 NDR Fernsehen, 15.00 Uhr Ab dem 25. Mai 2018 gilt die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) unmit- die nordstory - Inselgeschichten Fehmarn telbar in allen Mitgliedstaaten der EU. Unternehmen müssen die Vorgaben der DS-GVO sowie des neuen Bundesdatenschutzgestzes bis dahin umgesetzt haben. WDR Fernsehen, 23.40 Uhr Der Datenschutz wird zwar nicht neu erfunden, aber die Änderungen bringen für Die Bayer-Story Unternehmen erhebliche Risiken und einen Mehraufwand mit sich. In der nächs- ten Ausgabe werden die neuen Regelungen näher dargestellt. Sonntag, 21. Januar 2018 Erscheinungstermin: 13. Februar 2018 hr-fernsehen, 18.30 Uhr Leben ohne Plastik?

Dienstag, 23. Januar 2018 Impressum hr-fernsehen, 21.45 Uhr Herausgeber: Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg, Ringstraße 4, Die Existenzgründer (2/3) - Mut zum Risiko 26721 Emden, Tel. 04921 8901-0, Fax 04921 8901-9230, [email protected], www.ihk-emden.de Redaktion: Dr. Torsten Slink (verantwortlich) Stefan Claus, Tel. 04921 8901-30, [email protected] Freitag, 26. Januar 2018 Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Ansicht des ARTE, 16.50 Uhr Herausgebers und der Redaktion wieder. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Besprechungsexemplare. Bambus - Baumaterial mit Zukunft Nachdruck und elektronische Vervielfältigung des Inhalts nur nach ausdrücklicher Genehmigung, mit Quellenangabe und unter Einsendung eines Belegexemplars. ZDFinfo, 18.45 Uhr Verlag: Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Baumschulenweg 28, 26127 Oldenburg, Deutschlands große Clans: Die Persil-Story Tel. 0441 9353-143, Fax 0441 9353-200, [email protected] Anzeigenverkauf: Ralf Niemeyer (Anzeigenleitung), Tel. 0441 9353-140, Fax 0441 9353-200, Mobil 0170 2234530, [email protected] Montag, 29. Januar 2018 Umsetzung: Ramona Bolte NDR Fernsehen, 22.00 Uhr Abonnement-Service: Sylke Meyer, Tel. 0441 9353-143, Fax 0441 9353-200, [email protected] 45 Min - Kopf oder Bauch? Wie wir kaufen Erscheinungsweise: monatlich Erscheinungstermin dieser Ausgabe: 10. Januar 2018 Dienstag, 30. Januar 2018 Bezugspreis: Die Zeitschrift ist das offi zielle Organ der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland hr-fernsehen, 21.45 Uhr und Papenburg. Der Bezug ist für IHK-zugehörige Unternehmen kostenlos. Für andere Bezieher kostet Die Existenzgründer (3/3) - Endlich am Ziel das Jahresabonnement 16,- Euro (inkl. Versandkosten und MwSt.), Mindestbezug ein Jahr, danach gilt eine Kündigungsfrist von zehn Wochen zum Halbjahresende. Einzelpreis 2,- Euro zzgl. Versandkosten. Druck: Druckerei Sollermann GmbH, Am Emsdeich 23, 26789 Leer Freitag, 2. Februar 2018 Verbreitete Aufl age: 11.911 Exemplare, 3. Quartal 2017 3sat, 20.15 Uhr

Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspfl icht als Mitglied der IHK. Falsches Signal - Wie die Bahn beim Güter- transport versagt

Bei Fragen zu Anzeigenbuchungen beraten wir Sie gerne. Anzeigenleitung: Ralf Niemeyer, Tel. 0441 9353-140, Fax -200, E-Mail [email protected] Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.

38 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Januar 2018 Profis aus der Region

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