Michael Coldewey Über Animierte Tiere Und Menschen Festivals: Eine Vorschau Auf Die Bayerischen Sommerevents AB 13
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FilmNewsBayern Der FilmFernsehFonds Bayern informiert 3/2012 Juni Facebook: Über effektives Filmmarketing in sozialen Netzwerken Fotorealistisch: Michael Coldewey über animierte Tiere und Menschen Festivals: Eine Vorschau auf die bayerischen Sommerevents AB 13. SEPTEMBER IM KINO! EDITORIAL Royalty Deals Seit einiger Zeit befasst sich die Filmbranche und damit bleibt das gesetzliche Postulat der tenbeteiligung defi nieren müssen, sinnvoller- mit den sogenannten Royalty Deals bei der sparsamen Wirtschaftsführung außen vor. weise differenziert zwischen DVD-Vertrieb und DVD-Verwertung. Hier haben sich am Markt Diese Freiheit von Regularien mag von den DVD-Verleih, um den Produzenten einen an- zwei Modelle entwickelt. Zum einen die Ab- Begünstigten als »königlich« empfunden wer- gemessenen Rückfl uss aus den Videoerlösen rechnung in Anlehnung an die Regeln für die den, widerspricht aber dem Gleichheitsgrund- zu gewährleisten, damit diese wiederum ihre Kinoauswertung, also mit bis zu 35 Prozent satz und schlichtweg dem FFG. Deswegen ist Förderdarlehen tilgen können. Darüber berät Provision für den Verwerter und 65 oder mehr der Richtliniengeber – der Verwaltungsrat der derzeit die Richtlinienkommission der FFA in Prozent für den Produzenten, wobei auf diesen FFA, unterstützt von seiner Richtlinienkommis- dem Bemühen, ebenso sachgerechte wie ge- Produzentenanteil zunächst alle Kosten des sion – gehalten, diese Lücke zu schließen und rechte und für alle Marktteilnehmer, aber auch DVD-Vertriebs abgerechnet werden. Zum an- Gerechtigkeit herzustellen. Dabei kann es nicht die Förderinstitutionen akzeptable Lösungen zu deren das »Royalty Modell«, bei dem der Pro- darum gehen, Royalty Deals zu verbieten! Da- fi nden. Wie diese aussehen, welche Höhe die duzent ohne Anrechnung der Vertriebskosten für gibt das Gesetz keine Handhabe und es Mindestbeteiligung für die Produzenten haben einen festen Prozentsatz der Nettoerlöse aus besteht auch kein Anlass, in der Filmwirtschaft soll und ob es differenzierter und möglicherwei- der Vermietung oder dem Verkauf der DVDs entwickelte Vertragsmodelle, die inzwischen se auch gestaffelter Grenzen bedarf, ist dabei erhält. Die Bandbreite der Produzentenbetei- absolut marktüblich sind, zu diskriminieren. die spannende Frage. ligung schwankt dabei zwischen 12,5 und 25 Der Richtliniengeber muss aber sicherstellen, Prozent beim Verkauf und sogar bis zu 30 oder dass das Gebot der sparsamen Wirtschaftsfüh- Wie bei allen Regelungen zum Vertrieb gilt 35 Prozent beim Verleih. rung auch bei diesen Vertriebsformen gewahrt dabei, dass die Pfl icht zur Einhaltung der För- bleibt und dafür die notwendigen Eckdaten derrichtlinien dann endet, wenn der letzte Welches der beiden Modelle zur Anwendung defi nieren. Euro Produktionsförderung für das jeweilige kommt, ist Sache der Marktteilnehmer. Im 1/1Das ist bei denAnzeige Royalty-Modellen, bei denen Projekt zurückgezahlt wurde. Für danach noch Rahmen der Vertragsfreiheit können Produ- in der Praxis die gezahlten Lizenzanteile einer eingehende Erlöse herrscht uneingeschränkte zenten und Vertriebsunternehmen aushandeln, großen Schwankungsbreitexxx unterliegen, nicht Vertragsfreiheit. Und auch bei den neuen Re- welcher Deal im jeweiligen Einzelfall gelten ganz einfach. Letztlich wird man aber in Anleh- geln für die Royalty-Modelle wird gelten, dass soll und zu welchen Konditionen. Die Wahl- nung an die zulässigen Verleih- und Vertriebs- bessere Vereinbarungen zu Gunsten der Produ- freiheit der Marktteilnehmer gilt grundsätzlich deals, bei denen Höchstgrenzen für die Provisi- zenten (und damit auch der dahinter stehenden auch für geförderte Produktionen. Weder das onen festgelegt werden, bei den Royalty Deals Förderer) jederzeit möglich bleiben. Filmfördergesetz (FFG) noch die Richtlinien der umgekehrt Mindestgrenzen für die Produzen- Prof. Dr. Klaus Schaefer Förderinstitutionen auf Bundes- und Länder- ebene schreiben zwingend ein bestimmtes Li- zenzmodell vor. Allerdings fi nden sich in den auf INHALT Grundlage des FFG erlassenen FFA-Richtlinien D.1 und D.2, die wiederum von fast allen För- Medienszene Bayern . 2, 7 derungen analog angewendet werden, für den MEDIA News . 6 »klassischen«, also den an die Kinoverwertung Kinostarts . 8 angelehnten DVD-Vertrieb Höchstgrenzen für Provisionen bei der Veräußerung von Video- Filmmarketing in sozialen Netzwerken . 10 rechten (§22 D.1 bzw. §29 D.2). Mit diesen DOK.forum / Förderpreis Dokumentarfi lm . 12 Regelungen soll sichergestellt werden, dass Walker+Worm im Interview . 13 im Rahmen einer sparsamen Wirtschaftsfüh- Michael Coldewey im Interview . 14 rung keine ungerechtfertigt hohen Provisionen gezahlt und damit die Erlöse der Produzenten Filmfest München . 16 geschmälert werden, was letztlich auch zulas- Fünf Seen Filmfestival . 20 ten der Rückführung der Förderdarlehen gehen Musikfi lmtage Oberaudorf . 21 würde. Business Lunch in Cannes . 22 Eine Regelung für die Royalty Deals sucht Förderung. 24 man hingegen in den Richtlinien vergebens. Veranstaltungen, Termine . 26 Während alle anderen Vertriebsmodelle Provisi- Wer macht was. 27 onsobergrenzen unterworfen werden, bleiben Drei Fragen an Carsten Degenhardt . 27 einzig die Royalty-Modelle dem freien Spiel der Produktionsspiegel. 28 Titelfoto: Am Ende eines viel zu kurzen Tages (Bavaria Pictures/Bernard Walsh) Am Ende eines viel zu kurzen Tages Titelfoto: (manchmal ungleichen) Marktkräfte überlassen Film News Bayern 3-2012 1 MEDIENSZENE BAYERN Eine breite Palette Die MHMK (Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation) ist in den Internationalen Verband der Filmhoch- schulen CILECT aufgenommen worden. Ein Gespräch mit Studiengangsleiter Prof. Mathias Allary über die Hochschule werden. Wie können Filme auf dem Handy die Lebenserfahrung, um Geschichten zu er- funktionieren? Und wir wollen die breite Palette zählen. Als 20-jähriger kann ich nur über meine der Branche integrieren. Industriefi lme, Werbe- Kindheit und meine WG etwas erzählen. Des- fi lme, all das begegnet einem im Berufsleben. halb fi nde ich es wichtig, dass sie recherchieren Es ist wichtig, dass man in der Ausbildung da- lernen wie Dokumentarfi lmer. rauf eingestellt wird. Natürlich freuen wir uns, wenn unsere Studenten als Kinoregisseure re- Wie viel kann man in einem sieben Semester üssieren. Aber ich glaube, dass sie sich nicht langen Bachelorstudium lernen? als gescheitert betrachten, wenn sie zum Bei- Unsere Studenten müssen sehr intensiv arbei- spiel Fernsehen, Werbung oder Industriefi lme ten. Ein Bachelorstudium ist sehr verschult, sie machen. Dass wir nicht nur auf die Spitzenposi- haben jeden Tag von morgens bis 17.30 Uhr tionen schielen, das gibt ihnen eine große Frei- Unterricht. Während der Semesterferien dre- heit, wenn sie ins Berufsleben gehen. hen sie oft Filme. Da kann man schon einiges in sieben Semester reinpacken. Gelingt ihren Studenten der Berufseinstieg? Was bedeutet die Aufnahme für die MHMK? Es ist für sie genauso schwer wie für alle Ab- Kann man jungen Leuten raten, zum Film zu Unsere Hochschule ist sehr stark international solventen. Aber sie sind in der Regel blutjung. gehen? ausgerichtet. Für uns ist es ein großer Gewinn, Sie studieren sieben Semester, mit 22, 23 sind Als ich als 18-Jähriger an die HFF München in diesem Verband zu sein, denn so ist ein Aus- sie fertig. Dann müssen sie in der Praxis weiter wollte, da hat meine Familie gesagt: So ein tausch unserer Studenten mit ausländischen lernen. Doch die Rückmeldungen unserer ers- Blödsinn, mach das nicht, Junge. Damals ha- Hochschulen viel leichter möglich. Und mit ten Absolventen machen uns froh. Diverse sind ben sie recht gehabt, das Risiko war sehr groß. dieser Anerkennung wird es für uns auch auf schon in namhaften Firmen untergekommen. Aber damals gab es nur drei Programme. In- offi zieller Ebene leichter, weil wir künftig bei ternet, Industry TV, all das gab es nicht. Die den entsprechenden Zusammenkünften der Welche Ausbildungen bieten sie an? Möglichkeiten haben sich vervielfacht. Zu mei- Filmhochschulen mit am Tisch sitzen. Regie, Kamera, Postproduktion, und seit letz- ner Zeit wären die Chancen bei Jura oder BWL tem Herbst auch Drehbuch und Produktion. tatsächlich besser gewesen. Aber heute sind Sie haben vor fünf Jahren den Studiengang Wir unterscheiden übrigens nicht zwischen die Risiken in diesen Fächern und beim Film Film ins Leben gerufen. Welche Ziele verfol- Spiel- und Dokumentarfi lm, die Trennung fi nde ziemlich ähnlich. Fragen: Dominik Petzold gen sie in der Ausbildung? ich absurd. Unsere Studenten sollen mit allen Ich fi nde es wichtig, dass man sich in der Lehre Werkzeugen arbeiten können. Und gerade die Am 18. Juli präsentiert die MHMK die Filme darauf einstellt, wie Medien künftig aussehen jungen Studenten verfügen ja noch nicht über ihrer Studenten im Münchner ARRI-Kino Besondere Kinderfi lme Top 10 – Deutsche Kinofi lme aktuell Anfang Juli startet die Initiative KidsFilm in Platz Filmtitel Verleih Starttermin Besucher deutschen Kinos: Die AG Kino geht mit zehn 1 Türkisch für Anfänger Constantin 15.03.2012 2.324.875 außergewöhnlichen, preisgekrönten Kinderfi l- 2 Fünf Freunde Constantin 26.01.2012 1.007.115 men auf Tour durch Deutschland. Filmtheater können die Filme für ein oder zwei Wochen 3 Russendisko* Paramount 29.03.2012 629.295 buchen. Darunter sind Carlitos großer Traum 4 Yoko Sony Pictures 16.02.2012 549.523 (Spanien 2008), Leon und die magischen 5 Hanni & Nanni 2 UPI 17.05.2012 525.931 Worte (Frankreich/Italien 2009) und Paulas 6 Sams im Glück Universum 29.03.2012 480.103 Geheimnis (Deutschland 2006). Caroline