Aktuelle Rebentwicklung in Den Deutschen Weinbaugebieten

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Aktuelle Rebentwicklung in Den Deutschen Weinbaugebieten Aktuelle Rebentwicklung in den deutschen Weinbaugebieten DLR Mosel – Stand 30.04.2015 In einigen Lagen ist der Austrieb erreicht. Die Entwicklungsstadien hängen maßgeblich von Lage (Mikroklima), Rebsorte und Alter der Anlage ab. So variiert die Rebentwicklung vom 3-Blatt Stadium in den frühen Lagen bis hin zu „kurz vor Austrieb“ (= 50 % der Triebe haben 1. Blatt abgespreizt). Durch die niedrigeren Temperaturen, vor allem die niedrigen Nachttemperaturen, entwickeln sich die Reben momentan langsamer. An machen Wetterstationen wurden gestern Morgen leichte Minusgrade gemessen, die aber bis auf vereinzelte Ausnahmen nicht im kritischen Bereich gelegen haben dürften. Dies wird von der Tatsache gestützt, dass uns bisher keine Meldungen über Frostschäden erreicht haben. Die Wetterprognose ist sicherlich mit dem üblichen Unsicherheitsfaktor verbunden, besagt aber, dass bis zum Beginn nächster Woche weiterhin mit wechselhaftem Wetter mit kühlen (Nacht-) Temperaturen zu rechnen ist. Ab Wochenbeginn sollen die Temperaturen wieder steigen und Tagsüber um die 20°C liegen. Die Spätfrostgefahr ist aber noch nicht vorüber; die Langzeitprognose zeigt für die Zeit der Eisheiligen fallende Temperaturen. DLR R-N-H - Nahe/Mittelrhein – Stand: 29.04.2015 Vermutlich gibt es einzelne Ausnahmen, aber insgesamt dürfte es gutgegangen sein! Viele haben am 28.04. mit Sorgen die Temperaturprognosen für den 29.04. (Morgen) beobachtet und sind mit gespannter Erwartung aufgestanden - falls sie denn überhaupt ruhig schlafen konnten. Nachfolgend die Minimaltemperaturen in 2 m Höhe (Werte in Klammern = 20 cm Höhe), die auf den meisten Standorten zwischen 5:30 und 6:30 erreicht wurden. Zum Vergleich auch die Minimaltemperaturen bei den beiden Frostereignissen um bzw. nach dem Austrieb (17.4. bzw. 4.5.) im letzten Jahr, in dem es in einigen als Kaltluftlöchern bekannten Flächen z.T. zu beträchtlichen Schäden kam. Außerdem zum Vergleich die Temperaturen vom 4. Mai 2011, als auch an der Nahe in einigen Gemeinden größere Schäden und in Teilen Rheinhessens und der Pfalz großräumige Schäden zu verzeichnen waren. Min. Meddersh. Bad KH Bacharach Bi-Gaulsh. Sprendlingen Boppard 29.04.2015 -0,6 (-1,0) -0,1 (-0,9) -0,2 (-0,7) -0,1 (-1,2) +0,4 (-1,6) +0,6 (+0,5) 04.05.2014 -1,0 (-2,1) +0,6 (+0,4) +0,8 (+0,3) +1,6 (-0,2) -0,6 (-1,8) +1,8 (+1,8) 17.04.2014 -2,1 (-3,2) +1,1 (-0,1) +0,3 (-0,6) -1,4 (-2,4) -1,2 (-2,2) +1,2 (+1,1) 04.05.2011 -1,5 (-3,1) 0,9 (-1,3) 0,0 (-1,3) -0,3 (-1,5) -0,3 (-1,5) +1,1 (+1,2) Kältester Standort in den Weinbauregionen in Rheinland-Pfalz war am 29.04.2015 Gau- Algesheim mit -2,5 (-2,8) °C. Hier ist von Schäden auszugehen, falls der Standort der Station repräsentativ für umliegende Rebflächen ist. Wir haben bisher noch keine konkreten Informationen über Schäden in unserem Dienstbezirk vorliegen. Demnach kann nicht viel passiert sein! Sehr willkommen waren die Niederschläge zwischen Samstag (25.04.) und Montag (27.04.). Auf den oben genannten Standorten fielen zwischen 12,6 (Sprendlingen) und 26,0 mm (Medddersheim). Der Austrieb in unserer Referenzfläche Rieslingkahlenberg war am 25. April zu verzeichnen und lag damit 3 Tage früher als im Mittel seit 1990 und 8 Tage früher als im Mittel der sechziger bis achtziger Jahre. Während am letzten Wochenende der KW 17 temperaturbedingt noch eine zügige Entwicklung zu beobachten war, geht es derzeit etwas langsamer. Auf den spätesten Standorten ist mit dem Austrieb erst zu Beginn kommender Woche KW19 zu rechnen. Die am weitesten entwickelten Anlagen liegen beim Riesling in etwa im 3-Blattstadium, auf den frühesten Standorten am Mittelrhein sogar darüber hinaus. Bei früh austreibenden Sorten wie zum Beispiel Chardonnay ist verbreitet das Dreiblattstadium erreicht. Von punktuellen Ausnahmen abgesehen scheinen sich die Fraßschäden des letzten Jahres nicht wiederholt zu haben. Insgesamt wirkt der Austrieb relativ gleichmäßig und vollständig. Bis Anfang der Woche KW19 bleibt es nach derzeitiger Prognose kühl und insbesondere der Samstagmorgen (02.05.) könnte erneut sehr frisch werden. Im Moment sieht es jedoch nicht danach aus, dass wir nochmals in den Frostbereich kommen könnten. DLR Rheinpfalz – Stand 28.04.2015 Mittlerweile schimmern die Weinberge der früh austreibenden Sorten lichtgrün. Lagen- und Sortenunterschiede treten dieses Jahr deutlich hervor, da kleinklimatische Faktoren sich besonders deutlich auswirkten. So sind die Reben in frostempfindlichen Lagen häufig noch im späten Austriebstadium, während sie in windgeschützten und gut erwärm baren Südhanglagen schon drei bis vier Blätter entfaltet haben und die Gescheine bereits ausgebildet sind. Insgesamt ist der Austrieb gleichmäßig und vollzählig, Augenausfälle oder gar kahle Bögen sind kaum zu verzeichnen. Minimalschnittanlagen zeigen sich im Austrieb etwas weiter als Normalschnitt. Die wechselhafte kühle und windige Witterung der letzten Tage hält laut Vorhersage bis Ende der Woche KW18 an. Bisher sind aber im Beratungsgebiet noch keine nennenswerten Niederschläge gefallen. So wurde von Samstag (25.04.) bis einschließlich Montag (27.04.) an der Wetterstation Schweigen-Rechtenbach der Maximalwert mit 12,2 mm gemessen, in Neustadt waren es vernachlässigbare 3,1 mm Sprühregen. Die Oberflächen wurden dadurch lediglich angefeuchtet, der Wind führte rasch wieder zur Abtrocknung. Aufgrund der geringen Frühjahrsniederschläge sind Grasbegrünungen weiterhin relativ schütter. Die für Ertragsanlagen wichtigen Bodenwasservorräte in den Unterböden sind jedoch weiterhin als gut zu beurteilen. Sie nahmen im Vergleich zur Vorwoche KW17 um ca. 10 mm (von 280 auf 270 mm) an unserer Bodenmessstation ab. Auf leichten, trockenstressempfindlichen Standorten sollte nicht verschwenderisch mit den Vorräten umgegangen werden. Daher sind hochgewachsene Winterbegrünungen ggf. einzukürzen, um die Verdunstung durch Transpiration zu beschränken. Pflanzarbeiten sind bereits weit vorangekommen, trotzdem sei an dieser Stelle nochmals vor einer allzu frühen Pflanzung in frostgefährdeten Lagen gewarnt. DLR R-N-H - Rheinhessen – Stand 30.04.2014 Aufgrund der geringen Niederschläge waren die Böden oberflächlich stark abgetrocknet, weshalb wir ein Mulchen bzw. Walzen der hochgewachsenen Begrünungen zur Schonung des Bodenwasserhaushaltes und nicht zuletzt auch aufgrund unserer Frostwarnung empfohlen hatten. Die für Ende April angekündigten Niederschläge fielen meist nicht sehr üppig aus und lagen zwischen ca. 5 mm (Bechtheim) und 21 mm (Appenheim). Am 29.4. sank das Thermometer früh morgens in einigen Wetterstationen Rheinhessens unter 0°C. Meldungen von leichten Frostschäden liegen uns bisher nur aus einigen Kaltluftsenken der Rheinebene und den Hochebenen vor. Insgesamt kamen wir glimpflich davon! WBI Freiburg: Bad Mergentheim – Stand: 29.04.2015 Der Austrieb streut auch in diesem Jahr wieder sehr stark. Die meisten Anlagen befinden sich zwischen Knospenaufbruch (BBCH 09) und erstes Blatt entfaltet (BBCH 11). In besonders frühen Lagen und bei frühen Sorten sind bereits bis zu 3 Blätter sichtbar. Die vorhergesagten Nachttemperaturen in dieser Woche KW 18 führen zu einer Entspannung der Frostgefahr, jedoch wurde am 29.04. in den bekannten Lagen auch wieder leichter Bodenfrost gemessen. Bis jetzt haben die Rebanlagen die Frostsituationen der letzten Wochen weitestgehend unbeschadet überstanden, nur vereinzelt sind Augenausfälle in tiefen und weit entwickelten Anlagen zu verzeichnen. Mit dem Entfernen der vorhandenen Frostruten sollte jedoch noch weiter abgewartet werden! Austrieb Beobachten Sie immer noch den Austrieb der Rebanlagen. Regional unterschiedlich ist wiederum eine verstärkte Fraßaktivität der Knospenschädlinge zu finden. Vielfach wurden die Schäden durch Erdraupen (Larven versch. Eulenfalter) verursacht. Jedoch sind auch Fraßschäden durch Rhombenspanner zu verzeichnen. Die verlangsamte Rebentwicklung führt dazu, dass die Schädlinge mitunter noch weiter fressen können. Bevor bei ungleichmäßigem Austrieb Maßnahmen durchgeführt werden, ist unbedingt die Ursache zu ermitteln (Spinnmilben, Kräuselmilben, Knospenschädlinge, Frost?). WBI Freiburg: Region Kaiserstuhl – Stand 29.04.2015 Mit dem 20 April haben wir den durchschnittlichen Austrieb der Reben (1 Blatt entfaltet) am Kaiserstuhl bonitiert. Aufgrund der sonnig warmen Witterung können wir in den geschützten Terrassen und Lagen innerhalb einer Woche nun das 3-Blatt-Stadium beobachten. Der Austrieb ist im Allgemeinen als gleichmäßig zu beurteilen. Augenschäden sind kaum zu beobachten bzw. bisher nicht gemeldet. Der Flug des Maikäfers ist weitestgehend abgeschlossen. Die Bekämpfung der Waldränder mittels Hubschraubereinsatz als auch die Bekämpfung der Gehölze an Rebböschungen verlief im Hauptflugjahr 2015 tadellos. Auch der für die Böschungsbekämpfung erstmals eingesetzte Lohnunternehmer mit Forstspritze wird von den Praktikern sehr gelobt. Die Wettervorhersage meldet ab 30.04. (Abend) höhere Niederschlagswahrscheinlichkeit mit stärkeren Niederschlägen am ersten Mai. Kühl und regnerisch über das Wochenende der KW 18. Ab nächster Woche KW 19 soll es wieder wärmer, sonniger und beständiger werden. LWG Veitshöchheim: Region Franken – Stand 27.042015 Die milden Frühjahrstemperaturen sind in dieser Woche KW 18 zunächst einmal vorbei. Ob die vorhergesagten höheren Niederschlagsmengen auch bei uns ankommen ist allerdings keineswegs sicher. Am Mittwoch 22.04. und auch am Samstag 25.04. gingen die Nachttemperaturen nochmals stark zurück. Frost könnte in ungünstigen Lagen auftreten. Der Austrieb hat in den meisten Anlagen das Stadium Knospenaufbruch bis Ein-Blatt- abgespreizt erreicht. In dieser Woche KW18 werden die Reben eher verhalten weiterwachsen. Frostvorbeugung Hangfußlagen und Senken sind durch Strahlungfröste besonders gefährdet und ebenso auch junge Anlagen, deren austreibende Augen sich nahe am Erdboden befinden. Zur Frostvorbeugung sollte daher die Wärmeabstrahlung des Erdbodens nicht behindert sein. Deswegen sind höher gewachsene Begrünungen vor Frostereignissen zu mulchen. Desgleichen hat eine Bodenbearbeitung zu unterbleiben, damit keine isolierende Erdschicht die Wärmeabstrahlung behindert. .
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