Sektion Halle (Saale) des Deutschen Alpenvereins e.V

16 Summits in 16 Tagen

Diese Tour war schon lange geplant: Die höchsten Gipfel aller 16 Bundesländer Deutschlands hinter- einander und ohne Seilbahnen oder andere Hilfs- mittel besteigen.

1. Tag Sa 16.08.2014: Abfahrt in Halle 6:30, Start 8:00 zum (1142m - Sachsen-Anhalt) und weiter auf dem ehemaligen Kolonnenweg („grünes Band“) zum (971m - Niedersachsen), nach 6h wieder am Auto und Fahrt zu unserer Toch- ter nach Bad Tennstedt

2. Tag So: Fahrt zur Schmücke als Ausgangsort für den Großen Beerberg (983m - Thüringen), dieser liegt jedoch im Naturschutzgebiet Hochmoor und ist gesperrt, als Ersatz dient Plänckners Aussicht di- rekt am Rennsteig, Weiterfahrt nach Abtsroda und Aufstieg zur (950m - Hessen), Zelt- platz Hochrhön (5 ct für’s warme Wasser am Waschbecken)

3. Tag Mo: Fahrt über Österreich nach Gar- misch-Partenkirchen und Aufstieg 3 ¾ h zur Rein- talangerhütte (sehr voll, nettes Lager mit 36 Mann) Abbildung 1: Auf dem 4. Tag Di: 6:00 Wecken mit Musik, 7:00 Start, 8:45 Knorrhütte, 10:30 am Sonnalpin Regenjacke angezogen und ohne Pause über das (durch viele Zugspitzläu- fe „geliebte“) Geröllfeld und Klettersteig bis zum Gipfel der (2962m - Bayern), 12:00 oben, eine Stunde Pause, Nebel, keinerlei Sicht, Bier im Münchner Haus, Abstieg 4h wieder zur Hütte zurück (noch voller, mehrere Gruppen eingetroffen, aber wir haben ein Lager im Privatbereich bekommen: nur noch eine Familie im Zimmer, mehr Platz, ruhiger und kuschelige Decken!)

5. Tag Mi: 7:00 aufstehen, Abstieg 3 ½ h im strömenden Regen zum Auto, endlose Zuckelei am Bodensee vorbei (fast alles Landstraße und Schritttempo), 17:00 auf dem Zeltplatz in Hinterzarten am Titisee, draußen gekocht, dann vor der Kälte ins Zelt zu Gaslampe und Rotwein geflüchtet

6. Tag Do: ausschlafen bis 8:00, Fahrt zum Haus der Natur und (1493m - Baden-Württemberg) auf dem Feldbergsteig bestiegen und umrundet (fast nur Sonne!), alle Stufen und Treppen vor allem runter verflucht, denn die Zugspitze steckte uns noch in den Knochen… abends Zeltplatzkneipe, das einheimi - sche Rothauspils testen

7. Tag Fr: 6:00 aufstehen, Abfahrt nach und den gesucht, hier wird nur ein (zugegeben beeindruckender) keltischer Ringwall vermarktet und zum Dollberg (695m - Saarland) gibt es nicht einen ein- zigen Wegweiser, trotzdem gefunden (auch ohne GPS, da zu Hause vergessen) und dort Mittagsrast, Weiter- fahrt zum Hunsrückhaus und (818m - Rheinland-Pfalz) mitgenommen, Campingplatz in Heiden- burg fest in holländischer Hand, freilaufende Hühner auf allen Ebenen, gekocht (kein Huhn) und mit Rotwein auf die Halbzeit angestoßen

8. Tag Sa: wir waren 6:00 Uhr nicht die ersten, denn viele Besucher einer ADAC-Rallye schon vor uns munter, klatschnasses Zelt zusammengepackt und Fahrt zum Zeltplatz in der Nähe von , dann Fehler: nur Auto abgestellt und Zelt nicht aufgebaut; zu Fuß zur Hochheidehütte direkt am und Treff mit Bernward (unser Bergfreund, der auch mit auf dem Elbrus war), gemütlich Mittag gegessen und (843m - Nordrhein-Westfalen) erwandert (mitten im Wald, keinerlei Aussicht) und auf dem Rückweg zum Zeltplatz fing es an zu schütten… wir müssen so nass ausgesehen haben, dass man uns auf dem Zeltplatz so- fort einen Wohnwagen angeboten hat, ich habe eine Stunde gesucht, bis ich alle Sicherungen und Lichtschal- ter (hinter einem hübschen Kunstblumenstrauß im beleuchteten Eckregal) gefunden habe… jetzt Kräfte sam- meln für die Herausforderung der Tour: (wollen wir ohne Sauerstoff versuchen)

9. Tag So: ausschlafen bis 8:00, Fahrt nach Bremen und diesmal wollten wir das Zelt gleich aufbauen, aber Anmeldung erst am Nachmittag wieder geöffnet, deshalb doch erst zum Friedehorstpark (32,5m - Bremen, etwas verwahrlost) und nach verschiedenen Beschreibungen die höchste Stelle gesucht, schließlich einen Stein als Gipfel festgelegt, ich hatte wieder Probleme mit der Höhe, deshalb musste ihn Susanne allein be- steigen (s. Foto), ins Zentrum gefahren, Marcks-Museum (der hat Kuh und Pferd in Halle an der Giebichen- steinbrücke entworfen) und kleiner Innenstadtbummel, ca. 18:00 auf dem Zeltplatz am Stadtwaldsee Nähe Abbildung 2: Langenberg in NRW Müllverbrennungsanlage (überraschend gemütlich), den obligatorischen Kaffee gekocht und im Il Lago ganz vorzüglich gegessen (natürlich Fisch)

10. Tag Mo: 7:15 Aufstehen, Fahrt nach Worpswede und Große Kunstschau besichtigt, weiter zum Ende des Wohngebietes in der Nähe der Harburger Berge und den (116m - ) nach einer Beschreibung aus dem Internet gut gefunden, sogar noch andere Menschen getroffen, Gipfelstein, -kreuz und -buch, gleicher Rückweg, Fahrt zum Kellersee bei Eutin, Lammkotelett und Rumpsteak gegrillt und eine Cousine in Malente besucht (unangekündigte Be - suche zum Montagabend kommen gut an…)

11. Tag Di: 8:00 aufstehen, 10:00 Abfahrt zum Parkplatz Gläserland und (168m - Schleswig-Holstein) bestiegen, dort Aussichtsplattform an einem Fernmeldeturm und ein neugebautes Erlebniszentrum mit Gletscherpfad (hier gab es sogar mal einen Skilift, der ist aber wegen Grundstücksstreitigkeiten abgebaut), auf der Weiterfahrt in Scharbeutz kurz in die Ostsee gesprungen (16 Grad) und was gegessen, Zeltplatz in Friedland völlig abgelegen und außer uns keiner weiter da

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12. Tag Mi: 8:00 Frühstück und Abfahrt nach Woldegk, zurückgelaufen bis zur Ausschilderung Helpter Berge (179m - Mecklenburg-Vorpommern, Gipfelbuch, erstaunlich, wie viele Leute die 16 Summits sammeln), in Woldegk zwei Holländermühlen besichtigt, Weiterfahrt nach Berlin-Schmöckwitz zum Zeltplatz di - rekt am Krossinsee, über uns war ein Specht aktiv und hat Rindenstücke auf‘s Zelt geworfen, Baden im See, Suppe gekocht (Specht) und abends lange vor dem Zelt gesessen, der erste warme Abend der Tour!

13. Tag Do: Morgenbad, Fahrt zum Müggelheimer Damm, Parkplatz Rübezahl und Wanderung auf die Müggelberge, Aufstieg auf den Turm (die angrenzende DDR-bekannte Gaststätte ist Baustelle und wird gerade entkernt und saniert), weiter an dem Stumpf eines geplanten Fernsehturms vorbei (nach Baubeginn merkte man, daß er in der Einflugschneise zu Schönefeld liegt…) weiter zum Gipfel Großer Müggelberg (114m - Berlin), der höchste natürliche Berg in Berlin, aber wir mussten noch einen zweiten Berg besteigen: den Teufelsberg im Grunewald, ein Schuttberg mit 120m auf welchem die Amis und Briten von 1974 bis 1992 eine Abhörstation betrieben haben, auch ohne Ausschilderung gefunden und es startete gerade eine Führung für 7,- € pro Person, alleine kommt man nicht auf das Gelände. Die Gebäude waren völlig verwüstet und ein Verein hat nun angefangen aufzuräumen, alle Innenwände sind mit Graffitis be - sprüht. Man kommt bis in das oberste Radom, dort wurde gerade Musik auf zwei australischen Didgeridoos gespielt. Rückweg über den Keller, es soll noch weitere 8 Etagen nach unten gehen… Der Mensch, der kassiert hat, lernte nach einem Schlaganfall gerade wieder laufen und sprechen (dachte ich), aber er hat 15 Jahre dort gearbeitet und irgendetwas ist mit ihm passiert… alles sehr beklemmend und das mitten in Berlin, Currywurst und Weiterfahrt nach Or- trand

14. Tag Fr: wir mussten wieder zwei Berge besteigen: den Kutschenberg mit 201m der höchste Berg und die Heidehöhe mit 201,4m die höchste natürliche topografische Erhebung Brandenburgs (der eigentliche Gipfel dieses Berges liegt in Sachsen…) die spinnen, die Brandenburger, deshalb haben wir alle beide auf einem jeweils ca. 8km langen Rundweg besucht, jetzt fehlte nur noch einer in der Sammlung:

15. Tag Sa: das Schwierige war, mit dem Auto überhaupt nach zu kommen (mehrere ineinander verschachtelte Umleitungen), Parken an der unteren Seilbahnstation und Steilaufstieg über Sprungschanze und Eckbauer zum Fichtelberg (1215m - Sachsen), etwas gegessen und über den zurück zum Auto, Heimfahrt

16. Tag So: den Reservetag haben wir nicht gebraucht und versuchen zu Hause Zelt und Wäsche draußen zu trocknen, aber wieder ein Wolkenbruch…

Plan übererfüllt: Es sind 18 Gipfel in 15 Tagen auf einer sehr interessanten und abwechslungsreichen Tour 3.858 km quer durch Deutschland geworden!

Thomas & Susanne Hedicke, August 2014

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