Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland Band 2

Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland Band 2

Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland Band 2 Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland Karlsruhe 2003 Berichte der Band

2 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 1

Inhaltsverzeichnis

Originalarbeiten Siegfried Demuth Fundortangaben zur „Pflanzenwelt von Weinheim und Umgebung“ ...... 3 Günter Gottschlich Die Hieracien des Rathgeb-Herbariums (TUB) inkl. Willemetia und heutiger Crepis- und Tolpis-Arten ...... 25 Ralf Hand Anmerkungen zu Veronica orsiniana, Veronica satureiifolia und Veronica teucrium an Mosel und Saar...... 41 Josef Kiechle Bemerkenswerte Characeen im Landkreis Konstanz mit Anmerkungen zur Roten Liste. . . 51 Andreas Kleinsteuber Die Gattung Filago in Karlsruhe und Umgebung...... 63 Walter Lang Zur Verbreitung und Vergesellschaftung des Purpur-Storchschnabels (Geranium purpureum Vill.) in der Pfalz und angrenzenden Gebieten ...... 79 Annemarie Radkowitsch Chenopodium urbicum L. - ein Wiederfund in der Nördlichen Oberrhein- Niederung bei Mannheim ...... 87 Christoph Reisch Die Flora der Kalkmagerrasen des Großen Lautertals (Schwäbische )...... 93 Hans W. Smettan Die Fremde Bibernelle (Pimpinella peregrina) im Neckarland/Württemberg...... 107

Kurzmitteilungen Michael Dienst & Brigitte Brozio: Zum Vorkommen von Apium repens (Kriechender Sellerie) an der Lipbach-Mündung (Gemarkung Friedrichshafen)...... 113 Michael Dienst & Klaus Schmieder: Wiederfund von Tolypella glomerata (Characeae) im Bodensee-Untersee ...... 114 Michael Dienst & Irene Strang: Verschollen geglaubte Ried-Grasnelke (Armeria „purpurea“) des Bodensees wieder gefunden...... 116 Annemarie Radkowitsch: Cymbalaria pallida und Trachystemon orientalis: zwei bemerkenswerte Adventivarten im Naturraum Schwarzwald-Randplatten...... 117

Veröffentlichungen zur Flora und Vegetation von Südwestdeutschland 2000 Andreas Kleinsteuber unter Mitarbeit von Thomas Breunig und Thomas Wolf ...... 121

Neue Fundorte – Bestätigungen – Verluste (97 - 242) Peter Banzhaf (Nr. 97 - 98) ...... 129 Gerd Berend (Nr. 99)...... 130 Niels Böhling (Nr. 100 - 123) ...... 130 Thomas Breunig (Nr. 124 - 136) ...... 132 Christiane Busch und Christian Andres (Nr. 137 - 138) ...... 134 2 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Martin Engelhardt (Nr. 139 - 150) ...... 134 Thomas Grund (Nr. 151 - 173) ...... 135 Steffen Hammel (Nr. 174 - 183) ...... 138 Helga Heinz, Manfred Heinz, Günter Kirschner & Thea Kirschner (Nr. 184 - 190) . . . . . 139 Helmut Herwanger (Nr. 191 - 201) ...... 140 Inge Maass (Nr. 202 - 204) ...... 142 Barbara Miess (Nr. 205 - 208) ...... 142 Ingeborg Pflugfelder (Nr. 209 - 210) ...... 142 Annemarie Radkowitsch (Nr. 211 - 222) ...... 142 Heinz Reinöhl (Nr. 223)...... 144 Jürgen Vögtlin (Nr. 224 - 229) ...... 144 Martin Weckesser (Nr. 230 - 234) ...... 145 Stephen Ziegler (Nr. 235 - 242) ...... 145

Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland Band 2 März 2003 Karlsruhe ISSN 1617-5506

Herausgeberin: Botanische Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V. Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 38, 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 / 9 37 93 86 Internet: http://www.botanik-sw.de E-Mail: [email protected] Bankverbindung: Postbank Karlsruhe (BLZ 660 100 75), Kto. Nr. 607 112-755

Redaktion: Thomas Breunig, Bahnhofstr. 38, D-76137 Karlsruhe, [email protected] Siegfried Demuth, Bahnhofstr. 38, D-76137 Karlsruhe, [email protected] Michael Koltzenburg, Weilerburgstraße 4, D-72072 Tübingen, [email protected] Dr. Dagmar Lange, Universität Koblenz-Landau, Abteilung Landau, Institut für Biologie, Im Fort 7, D-76829 Landau, [email protected] Résumés mit freundlicher Unterstützung von Benoît Sittler.

Manuskripte, die zur Veröffentlichung in den Berichten der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwest- deutschland vorgesehen sind, bitten wir an eines der Redaktionsmitglieder zu senden.

Herstellung: bec.media gmbh, Karlsruhe

© Botanische Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 3-24 Karlsruhe 2003 ISSN 1617-5506 3

Fundortangaben zur „Pflanzenwelt von Weinheim und Umgebung“ Siegfried Demuth

Zusammenfassung natensystem durchgeführt. Jede Rasterfläche Für die an der Bergstraße gelegene Stadt Wein- wurde mehrmals in verschiedenen Jahren heim und deren weitere Umgebung werden von und zu verschiedenen Jahreszeiten began- 136 bemerkenswerten Arten der Farn- und Samen- gen. Bereits in den 1970er Jahren wurde pflanzen genaue Fundortangaben mitgeteilt. Die ein Teil des Gebiets von K. P. Buttler und W. punktgenaue Erfassung dieser Arten war Teil einer Stieglitz mit derselben Methode floristisch intensiven Kartierung dieses Gebiets zwischen 1985 und 2000. Das Ergebnis dieser Kartierung kartiert (Buttler & Stieglitz 1976). Diese wurde als „Die Pflanzenwelt von Weinheim und Arbeit bildete eine wesentliche Grundlage Umgebung“ veröffentlicht, nicht jedoch die genauen für die eigene Kartierung. Zur Erfassung der Fundorte (Demuth 2001a). verschollenen Arten wurden ältere Veröffentli- chungen, Herbarien und Aufzeichnungen von Abstract Weinheimer Botanikern ausgewertet. Seltene From 136 remarkable species of ferns and flowering und gefährdete Arten wurden punktgenau plants from Weinheim and its environments records erfasst, auch über den Bereich der Ras- are disclosed. The gathering of this records has terkartierung hinaus. Von zahlreichen Sippen been part of an intensiv floristic mapping in this wurden Herbarbelege gesammelt, die z.T. in region between 1985 and 2000. The result is pub- lished in the book “Die Pflanzenwelt von Weinheim den Herbarien der Staatlichen Museen für und Umgebung” (Demuth 2001a), however without Naturkunde in Karlsruhe und Stuttgart, z.T. im indication of the precise locations. eigenen Herbar hinterlegt sind.

Résumé Ce travail présente les stations de 136 espèces 2 Kartiergebiet remarquables répertoriées à Weinheim et dans les environs (région de la Bergstraße). Il repose en Das Kartiergebiet liegt in Nordbaden im partie sur une cartographie détaillée menée dans Rhein--Kreis, bezieht aber auch Teile cette région de 1985 à 2000 et dont les résultats von Südhessen (Kreis Bergstraße) mit ein. d’ensemble ont déjà été publiés dans l’article „Pflan- zenwelt von Weinheim und Umgebung“, lequel ne Es umfasst die Gemarkungsfläche der Stadt livrait cependant pas des indications précises sur Weinheim sowie Teile der angrenzenden les stations. Gemeinden Birkenau, Gorxheimertal, Hems- bach, Hirschberg, Heddesheim, Heiligkreuz- Keywords: Baden-Württemberg, flora of Weinheim, steinach, Schriesheim und Viernheim. Die records Größe des Untersuchungsgebiets beträgt 92 km². Es hat Anteil an vier Naturräumen: Hessische Rheinebene, Neckar-Rheinebe- 1 Einleitung ne, Bergstraße und Vorderer Odenwald mit jeweils sehr unterschiedlichen Gesteinen, Die „Pflanzenwelt von Weinheim und Umge- Landschaftsformen und Landnutzungen. bung“ (Demuth 2001a) ist das Ergebnis einer Die Hessische und die Neckar-Rheinebene etwa 15-jährigen Erfassung der Farn- und sind im Gebiet geprägt durch die Schwemmfä- Samenpflanzen der Stadt Weinheim und ihrer cher und Auensedimente des Neckars sowie weiteren Umgebung. Ziel war es, die aktuelle der und weiterer Odenwaldbäche. und ehemalige Flora dieses Gebiets zu doku- An den Flugsandgebieten der Oberrheine- mentieren. Dazu wurde eine Kartierung mit bene hat das Untersuchungsgebiet keinen 1-km² Rasterflächen im Gauß-Krüger-Koordi- Anteil. Die Landschaft wird bestimmt durch 4 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

zahlreiche Siedlungs-, Gewerbe- und Ver- nit, Diorit und metamorphem Schiefer besteht. kehrsflächen. Die Ruderalvegetation ist daher Nur wenige Bereiche sind von Löss überdeckt. sehr vielgestaltig und artenreich. Auf den Am Westrand bei Weinheim (Wachenberg), landwirtschatlichen Flächen wird überwie- Schriesheim (Ölberg, Wendenkopf) und Dos- gend intensiver Ackerbau betrieben. Nur in senheim prägen die Vulkane und Vulkanit- der Weschnitzniederung gibt es noch größere Ergussdecken aus dem Permzeitalter die Wiesenflächen. Allerdings wurden von den Landschaft. Sie bestehen aus Quarzporphyr, 600 ha zusammenhängender Wiesenfläche, einem sehr sauren Gestein. Die Landnutzung wie sie um 1890 noch bestanden, bis heute besteht im Vorderen Odenwald etwa zu glei- 80 % in Acker umgebrochen. Die verbliebenen chen Teilen aus Wald, Acker und Grünland. 110 ha (Stand 1999) werden intensiv genutzt, Bemerkenswert sind Bachtäler mit Quellbe- sodass von der reichen Wiesenflora nicht reichen, auf denen sich Kleinseggen-Riede mehr viel erhalten ist. Arten wie Kanten-Lauch entwickelt haben. Schmalblättriges Wollgras (Allium angulosum), Echter Haarstrang (Peu- (Eriophorum angustifolium) und Fieberklee cedanum officinale) und Brand-Knabenkraut (Menyanthes trifoliata) sind typische Arten. (Orchis ustulata) sind dadurch endgültig aus Eine besondere Flora findet sich auch auf tro- der Region verschwunden. Das Wiesengebiet ckenwarmen Standorten aus Granitgrus, etwa beidseits der Weschnitz gehörte einmal zu an Acker- und Wegränder oder auf Wegbö- den größten und für Flora und Fauna bedeu- schungen. Dazu gehören vor allem einjährige tendsten in Nordbaden. Arten wie Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis), Die Bergstraße zeichnet sich ebenfalls durch Ackerlöwenmaul (Misopates orontium), Breit- eine dichte Besiedlung, aber im Gegensatz zur blättriger Hohlzahn (Galeopsis ladanum) und Rheinebene extensive Landbewirtschaftung Mäusewicke (Ornithopus perpusillus). aus. Traditionell werden die süd- bis westex- ponierten Hänge als Weinberge oder Gärten genutzt. Ackerbau spielt nur eine untergeord- 3 Kartierergebnis nete Rolle. Zwischen Weinheim und Lauden- bach gibt es großflächige Magerwiesen und Bis Ende 1999 wurden im Bereich der 92 km² Magerrasen, die entweder gemäht oder von großen Kartierfläche 899 aktuell vorkommen- Schafen beweidet werden. Die Granite, die de, etablierte Sippen erfasst. Dazu kommen im Kartiergebiet den Untergrund der Berg- 88 weitere Sippen, die als unbeständig an- straße bilden, sind meist von Löss überdeckt. gesehen wurden, erst in Einbürgerung begrif- Auf trockenwarmen Standorten mit Löss gibt fen sind oder deren Status unklar war. Weitere es eine besondere Flora mit submediterran 168 Arten wurden ermittelt, die im Gebiet ver- und subkontinental verbreiteten Arten, z.B. schollen sind. In der „Pflanzenwelt von Wein- Steppenfenchel (Seseli annuum), Echter heim und Umgebung“ werden 1215 Sippen Knollenkümmel (Bunium bulbocastanum) abgehandelt. und Braunes Mönchskraut (Nonea pulla). Bemerkenswert ist das Vorkommen mehrerer Sommerwurz-Arten (Orobanche spp.); siehe 4 Artenliste mit Fundorten Demuth (2001a). An der Bergstraße werden zunehmend weniger Flächen landwirtschaft- Im Folgenden werden von 136 bemerkens- lich oder gärtnerisch genutzt. Viele Parzellen werten Arten der Farn- und Samenpflanzen sind in den vergangenen Jahrzehnten brach- des Kartiergebiets genaue Fundorte ange- gefallen und mit Gehölzen zugewachsen, was geben. Die Angaben sind eine Ergänzung zur zu einem Rückgang der wärme- und lichtlie- „Pflanzenwelt von Weinheim und Umgebung“, benden Arten der Magerrasen führt. da diese Flora zwar viele Fundortangaben Der Vordere Odenwald ist aus Grundgebir- enthält, jedoch ohne Nennung des Rechts- ge aufgebaut, das im Gebiet nördlich des Hoch-Werts und teilweise ohne Angaben zu Weschnitztals hauptsächlich aus Granodiorit, Standort und Vegetation. Von Orobanche- südlich der Weschnitz vor allem aus Biotitgra- Arten werden im Folgenden nur solche Fund- Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 5

ortangaben gemacht, die nicht bereits bei Wegböschung mit Granitgrus; 3. 7. 1987 (noch Demuth (1992 und 2001b) veröffentlicht sind. 1992); SD390. Die Nomenklatur richtet sich nach Buttler & Ajuga chamaepitys – Gelber Günsel Harms (1998). Die Fundortangaben stammen von Siegfried Demuth, wenn nicht anders 6317/4, B, Laudenbach: Taubenberg östlich angegeben. Von den genannten Gemein- Laudenbach, „Hoppners “, R 3475507 den liegen Dossenheim, Heiligkreuzstein- H 5498250, 225 m ü. NN; Magerrasen basen- ach, Hemsbach, Hirschberg, Laudenbach, reicher Standorte; ca. 1999; Beobachter: Schriesheim und Weinheim im Rhein-Neckar- Gerhard Röhner, zusammen mit Herbert Kreis, Birkenau, Gorxheimertal und Viernheim Schwöbel. im Landkreis Bergstraße (Hessen). Die Natur- 6418/1, B, Weinheim: Weinheim, NSG räume stehen nach der Nummer der Topogra- Wüstnächstenbach-Haferbuckel, R 3476220 phischen Karte und sind wie folgt abgekürzt: H 5493040, 235 m ü. NN; zahlreich in Fahr- B – Bergstraße, VO – Vorderer Odenwald, spuren im Rodungsbereich, über Löss; 15. SO – Sandstein-Odenwald, HR – Hessische 8 . 1985 . Rheinebene, NR – Neckar-Rheinebene. Her- Der Gelbe Günsel tauchte nach Rodungs- barbelege von Siegfried Demuth werden am arbeiten in den offenen Fahrspuren auf und Ende der Fundortangabe durch die Sammel- verschwand, als diese nach einigen Jahren nummer und den Vorsatz „SD“ angegeben. wieder zugewachsen waren. Ajuga genevensis – Genfer Günsel Agrostemma githago – Kornrade 6418/1, B, Weinheim: Nächstenbach, 6317/4, B, Laudenbach: Taubenberg östlich R 3476400 H 5492960, 240 m ü. NN; Ober- Laudenbach, R 3475690 H 5498200, 240 kante von Lösssteilhang (früher in einem ehe- m ü. NN; Lössrain, 20-30 Exemplare; 13. 5. mals angrenzenden Acker); 18. 7. 1987. 1988; SD698. Wildvorkommen der Kornrade wurden seit 6417/2, B, Weinheim: Weinheim-Sulzbach, 1988 in Weinheim und Umgebung nicht mehr östlich NSG Steinbruch Sulzbach am Nord- beobachtet. rand eines Weinbergs, R 3475860 H 5493870, 245 m ü. NN; südexponierter Waldsaum über 6418/1, B, Weinheim: am Weg zwischen dem Granitgrus, wenige Exemplare; 24. 4. 1987. Böppelbach und Nächstenbach östlich Wein- heim, R 3476260 H 5492420, 200 m ü. NN; 6417/2, B, Hemsbach: Alteberg östlich Hems- Böschung zwischen Weg und Garten, lücki- bach, R 3475720 H 5494340, 210 m ü. NN; ge Vegetation mit Sandrasen-Arten, wenige lückiger Magerrasen mit Ruderalarten, über Exemplare, vermutlich synanthrop; 13. 6. Löss; 15. 7. 1990. 1999 . 6418/1, B, Weinheim: Pferdeweide nordwest- lich Sulzbacher Hof, der Wegkehre, Agrostis vinealis – Sand-Straußgras R 3476090 H 5493680, 220 m ü. NN; lückiger, 6418/1, B, Hemsbach: ehemaliger Steinbruch beweideter Magerrasen über Löss, wenige bei der Förster-Braun-Hütte östlich Hemsbach, Exemplare; 25. 6. 1996. R 3476440 H 5495600, 210 m ü. NN; Sandra- 6418/3, VO, Weinheim: Oberflockenbach, Ge- sen über Granitgrus; 21. 7. 1988; SD786. wann Brühl, R 3480920 H 5485380, 330 Ein unbeständiges Vorkommen, das vor eini- m ü. NN; magere, trockene Ruderalfläche gen Jahren durch Zuwachsen der Wuchsstelle neben Magerrasen, über Granitgrus, wenige verschwunden ist. Exemplare; 8. 5. 1993. Aira caryophyllea – Eine an der Bergstraße und im Vorderen Nelken-Schmielenhafer Odenwald sehr seltene Art, im Gegensatz zu den Flugsandgebieten der Oberrheinebene, 6418/3, VO, Weinheim: Straße zwischen wo die Art häufig vorkommt. Ritschweier und Oberkunzenbach, R 3478740 H 5487630, 290 m ü. NN; Sandrasen auf 6 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Allium rotundum – Runder Lauch 160 m ü. NN; im Ahorn-Eschen-Wald, zahl- 6418/1, B, Weinheim: Nächstenbach, Wiese reich; 27. 4. 1987 (2001 noch in großer Zahl); südlich des NSG Wüstnächstenbach-Hafer- SD333. buckel, R 3476100 H 5492960, 210 m ü. NN; Eine an der Bergstraße und im Vorderen steile Böschung mit Saumvegetation, zahl- Odenwald seltene Art. reich; Juni 1987 (2001 noch in großer Zahl). Anemone sylvestris – Die Böschung wird seit vielen Jahren einmal Großes Windröschen jährlich durch Mitglieder der Weinheimer Orts- gruppen des BUND und des NABU gemäht. 6317/4, B, Laudenbach: Taubenberg östlich Laudenbach, R 3475540 H 5498237, 230 Allium scorodoprasum – Wilder Lauch m ü. NN; Lössböschung und Wegmitte, weni- 6418/4, B, Hirschberg: östlich Leutershausen ge Exemplare; 7. 5. 2000, zusammen mit unterhalb der Steinernen Kanzel, R 3476460 Elisabeth Kramer. H 5485290, 215 m ü. NN; im Waldsaum, zahl- 6317/4, B, Laudenbach: östlich Laudenbach, reich; 3. 8. 1990. oberhalb Friedhof, R 3474928 H 5497950, 6518/1, B, Hirschberg: Gartengebiet südöst- 130 m ü. NN; Oberkante eines Hohlweges mit lich Leutershausen, R 3476120 H 5483890, Magerrasen; Mai 2000; Beobachter: Gerhard 190 m ü. NN; Ruderalfläche am Wegrand und Röhner, zusammen mit Herbert Schwöbel. auf Wiesenbrache, zahlreich; 16. 6. 1989. 6318/3, B, Laudenbach: östlich Bannholz, Alopecurus aequalis – R 3475968 H 5497806, 250 m ü. NN; Mager- Roter Fuchsschwanz rasen am Waldrand, zahlreich; Mai 2000; Beobachter: Gerhard Röhner, zusammen mit 6518/1, VO, Weinheim: südlich Heiligkreuz, Herbert Schwöbel. R 3478590 H 5484600, 280 m ü. NN; ver- nässter Waldweg über Granit mit Löss; 12. 6. Anthemis ruthenica – 1988; SD738. Ruthenische Hundkamille Eine im Vorderen Odenwald sehr seltene Art. 6418/1, HR, Weinheim: Hauptbahnhof, bei Alyssum alyssoides – Kelch-Steinkraut der Bushaltestelle an der Fußgängerunterfüh- rung, R 3475930 H 5490840, 100 m ü. NN; 6418/1, B, Hemsbach: NSG Schafhof-Teu- Pflasterfugen, Ruderalfläche neben Gleis, felsloch östlich Hemsbach, Südwesthang des Tals, R 3476690 H 5495320, 235 m ü. NN; wenige Exemplare; 6. 6. 1996, zusammen mit lückige Therophytenflur über Granitgrus mit Elisabeth Kramer, SD1683. dünner Lössauflage, wenige Exemplare; 4. 7. Außerhalb der Flugsandgebiete der Ober- 1993; Beobachter: Gerhard Röhner, zusam- rheinebene ist diese Art sehr selten. men mit Siegfried Demuth. Anthericum liliago – Traubige Graslilie Anagallis foemina – Blauer Gauchheil 6418/1, B, Weinheim: NSG Wüstnächsten- 6418/1, B, Weinheim: NSG Wüstnächsten- bach-Haferbuckel, auf dem Plateau im Ost- bach-Haferbuckel, R 3476220 H 5493040, teil des NSG, R 3476218 H 5493050, 225 235 m ü. NN; zahlreich in Fahrspuren im m ü. NN; Magerrasen basenreicher Standor- Rodungsbereich, über Löss; 15. 8. 1985. te, wenige Exemplare; Juli 1987 (am 24. 5. Der Blaue Gauchheil tauchte nach Rodungs- 1998 10 Exemplare von Markus Sonnberger arbeiten in den offenen Fahrspuren auf und beobachtet). verschwand, als diese nach einigen Jahren Eine an der Bergstraße seltene Art. wieder zugewachsen waren. Armeria vulgaris – Gewöhnliche Grasnelke Anemone ranunculoides – 6417/2, HR, Viernheim: Gewann Rohr- Gelbes Windröschen wiesen westlich Weid-Siedlung, zwischen 6418/1, B, Weinheim: westlich Sulzbacher Landgraben und Landesgrenze, R 3471440 Hof am Sulzbächle, R 3476020 H 5493550, H 5494020, 96 m ü. NN; lückige Magerwiese Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 7

auf sandigem Boden (flacher Buckel), etwa 20 Landesgrenze, R 3481630 H 5487250, 235 Exemplare zusammen mit Succisa pratensis; m ü. NN; Mauer am Straßenrand, zahlreich; 24. 8. 1991; Beobachter: Gerhard Röhner, 7 . 5 . 1995 . zusammen mit Siegfried Demuth. Asplenium scolopendrium – Armeria vulgaris ist in der Oberrheinebene Hirschzunge stark zurückgegangen und auf baden-württem- bergischer Seite vom Aussterben bedroht. 6317/4, B, Laudenbach: Sonnberg, R 3475800 Bei Böger (1991, Tab. 7: Arrhenatheretum H 5496540, 210 m ü. NN; tief eingeschnittene armerietosum) gibt es Vegetationsaufnahmen Lössklinge im Wald, auf Steilböschung, weni- dieses und benachbarter Vorkommen. ge Stöcke, auch Jungpflanzen; 19. 3. 1990. Asplenium adiantum-nigrum – 6317/4, B, Laudenbach: Bachtal zwischen Schwarzer Strichfarn Sonnberg und Eschenberg, R 3475260 H 5496520, 120 m ü. NN; Ahorn-Eschen- 6317/4, B, Laudenbach: Ehrenberg, Wald in steil eingeschnittener Lössklinge, ca. R 3475180 H 5497740, 200 m ü. NN; an nie- 300 Exemplare; 20. 7. 1988. derer, nordexponierte Weinbergsmauer aus Granit, zahlreich; 9. 1. 1988. 6418/3, B, Weinheim: Exotenwald, R 3476670 H 5489420, 170 m ü. NN; im Laubmischwald, 6317/4, B, Laudenbach: Ehrenberg, R 3475670 auf Steilhang eines Hohlwegs, auf Löss, über H 5497210, 200 m ü. NN; verbuschter Hang 100 Exemplare (2001 noch vorhanden); 4. 9. neben dem Weg, über Löss, 20-25 Stöcke; 1987; SD561. 13 . 2 . 1988 . 6417/2, B, Hemsbach: Alteberg, R 3475720 6418/3, VO, Weinheim: Exotenwald, H 5494480, 220 m ü. NN; an kleiner Mauer; R 3476590 H 5489380, 185 m ü. NN; in den 10 . 8 . 1988 . Mammutbaum-Beständen an steiler Wegbö- schung, auf Löss, ca. 50 Exemplare (2001 6418/1, B, Weinheim: Forstweg östlich der noch vorhanden); 23. 11. 1987. Stadt, R 3476880 H 5491150, 215 m ü. NN; beschattete Böschung mit Granitfels; 3. 2. 6418/3, VO, Weinheim: In der Zimmerbach im 1985; SD39. Gorxheimertal, R 3477160 H 5489630, 150 m ü. NN; beschattete Gartenmauer, ca. 40-50 6418/3, B, Weinheim: Häuselberg nordöstlich junge Exemplare in Mauerfugen, aus angren- Lützelsachsen, R 3476410 H 5488210, 190 zendem Garten verwildert; 4. 9. 1987. m ü. NN; an alter Weinbersmauer aus Bunt- Asplenium scolopendrium ist an der Bergstra- sandstein, 2 Stöcke; 22. 3. 1988, zusammen ße eine seltene Art, die in den angrenzenden mit G. Neumann. Naturräumen weitgehend fehlt. 6518/1, B, Schriesheim: nordöstlich Schries- heim, R 3476170 H 5482860, 200 m ü. NN; Asplenium septentrionale – am Waldrand an der Straße über Granitfels; Nordischer Strichfarn 1 . 10 . 1987 . 6518/1, B, Dossenheim: Weinberge nord- 6518/1, B, Hirschberg: Martinsberg südöstlich westlich der Ruine Schauenburg, R 3476650 Leutershausen, R 3476240 H 5483310, 220 H 5480400, 230 m ü. NN; in Fugen einer m ü. NN; im Eichen-Niederwald auf steinigem Trockenmauer am Weg, 6 Exemplare; 25. 3. Waldboden, mäßig zahlreich; 3. 8. 1990. 2000 . 6518/3, SO, Heidelberg: Haarlass, oberhalb Es ist das wohl letzte Vorkommen im Gebiet des Unteren Guckkastenweges, R 3480370 dieser einst an der Bergstraße und im Oden- H 5476110, 180 m ü. NN; im Eichen-Nieder- wald häufigeren Art. wald, am Fuße kleiner Granitfelsen, 4 Stöcke; Atriplex sagittata – Glanz-Melde 4 . 5 . 1990 . 6418/1, HR, Weinheim: brachliegende Bau- Asplenium ceterach – Milzfarn stelle an der Kapellenstraße, ehemalige 6418/4, VO, Weinheim: Michelbachtal südlich Gummi-Fabrik, R 3476000 H 5491360, 100 Trösel, gegenüber der Daummühle an der m ü. NN; Aufschüttungsfläche mit lehmiger 8 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Erde und Bauschutt, Ruderalvegetation, weni- dünner Lössauflage, mäßig zahlreich; 20. 8. ge Exemplare; 20. 9. 1998; SD1746. 1993, zusammen mit Andreas Kleinsteuber. Berberis vulgaris – 6518/1, B, Schriesheim: Schriesheim-Branich, Gewöhnliche Berberitze R 3476070 H 5482340, 170 m ü. NN; südex- ponierter Trockenrasen über Granitgrus, weni- 6418/1, B, Weinheim: NSG Wüstnächsten- ge Exemplare; 1. 10. 1987; SD552 . bach-Haferbuckel, R 3476020 H 5493060, 215 m ü. NN; lichter Robinien-Kiefern-Wald Bromus arvensis – Acker-Trespe auf ehemaligem Halbtrockenrasen; 1986. 6417/42, HR, Weinheim: Schollstraße in 6418/3, VO, Weinheim: kleines Seitental der Weststadt, R 3474880 H 5489840, 99 am Südende des Haundelstales südlich m ü. NN; auf Baumscheiben, mehrere Exem- Wünschmichelbach, R 3482120 H 5485390, plare; August 1986 und 1. 7. 1987; Belege: 340 m ü. NN; am Rand eines Schwarzerlen- SD34, SD376 und SD484. Wäldchens in der Bachaue, 1 großer Strauch; Der Bestand hielt sich einige Jahre. Seit etwa 17 . 5 . 1992 . 1995 wurden keine Pflanzen mehr beobach- 6418/3, B, Weinheim: Hohensachsen, Belz- tet . buckel, R 3476810 H 5486120, 245 m ü. NN; Bromus racemosus – Traubige Trespe Waldwegrand; 13. 6. 1987. 6518/2, VO, Heiligkreuzsteinach: kleines 6418/4, B, Hirschberg: östlich Leutershausen, Tal südwestlich Lampenhain, R 3482670 R 3476340 H 5485340, 205 m ü. NN; Hecke H 5484300, 420 m ü. NN; Nasswiese basen- am Westrand der großen Wiese, wenige armer Standorte, mäßig zahlreich; 7. 6. 1998, Exemplare; 3. 8. 1990. SD1740 zusammen mit Ingmar Adam. Eine an der Bergstraße und im Vorderen Odenwald seltene Art. Bunium bulbocastanum – Knollenkümmel Berula erecta – Aufrechter Merk 6417/1, B, Weinheim: nordöstlich Nächsten- bach, R 3476660 H 5493160, 270 m ü. NN; 6418/33, B, Weinheim: Kohlbachtal, östlich Saumvegetation trockenwarmer Standorte an Hohensachsen, R 3476490 H 5486480, 185 Hecken und in Magerrasen-Brache, 500-1000 m ü. NN; untergetaucht im Bach, wenige Exemplare, blühend; 31. 5. 1992; SD1476. Exemplare; 3. 9. 1987; SD528. 6417/2, B, Hemsbach: Alteberg südöstlich Eine an der Bergstraße und im Odenwald Hemsbach, R 3475740 H 5494370, 210 seltene Art. m ü. NN; am Wegrand im Lössrain, wenige Bidens tripartitus – Dreiteiliger Zweizahn Exemplare; 20. 6. 1987. 6417/4, NR, Weinheim: Pufferbecken westlich 6418/1, B, Weinheim: „Gebrannter Weg“ des Waidsees, R 3473530 H 5488610, 98 am Nächstenbacher Berg, R 3476330 m ü. NN; im Uferbereich, wenige Exemplare; H 5492750, 240 m ü. NN; am Wegrand in 14 . 7 . 1987 . grasreicher Ruderalvegetation, über Löss, 15- 20 Exemplare; 20. 6. 1987. 6418/3, VO, Weinheim: am Rückhaltebecken westlich Gorxheim, R 3478580 H 5489400, 6418/1, B, Weinheim: Nächstenbacher Berg 150 m ü. NN; auf Kies- und Schlammfläche; östlich Nächstenbach, Waldrand an der 10 . 6 . 1987 . Pferdekoppel, R 3476325 H 5492600, 250 Die häufigere Art im Gebiet ist Bidens fron- m ü. NN; Saumvegetation am Waldrand, dosus . mäßig zahlreich; 25. 6. 1996 (2000 noch vor- handen). Bothriochloa ischoemum – Bartgras 6418/1, B, Hemsbach: NSG Schafhof-Teu- Cardamine bulbifera – Zwiebel-Zahnwurz felsloch östlich Hemsbach, Südwesthang des 6317/4, B, Laudenbach: südöstlich Lauden- Tals, R 3476690 H 5495320, 235 m ü. NN; bach, R 3475860 H 5496580, 280 m ü. NN; lückige Therophytenflur über Granitgrus mit Buchenwald auf Löss, zahlreich; 19. 3. 1990. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 9

Eine an der Bergstraße und im Odenwald Glatthaferwiese auf südlicher Böschung und seltene Art. auf Dammkrone, zahlreich, auf 30 m Länge; 15 . 4 . 2000 . Carduus nutans – Nickende Distel Eine außerhalb der Flugsandgebiete der 6418/1, B, Hemsbach: NSG Schafhof-Teu- Oberrheinebene seltene Art. felsloch östlich Hemsbach, südwestexpo- nierter Hang nördlich der Straße, R 3476560 Carex riparia – Ufer-Segge H 5495280, 220 m ü. NN; lückige Magerwei- 6317/4, HR, Hemsbach: NSG Rohrwiesen- de (Schafe) mit Ruderalarten, auf trockenem Gänswiesen, R 3475000 H 5496010, 99 Standort über Löss, mehrere Exemplare; 17. m ü. NN; Uferbereich des Sees; 28. 5. 1987; 6 . 1990 . SD289. Eine im Gebiet seltene Art. 6417/2, HR, Weinheim: Gewann Altau in der Carex elongata – Walzen-Segge Weschnitzniederung, R 3471880 H 5493120, 97 m ü. NN; am Rand eines alten Wassergra- 6418/3, VO, Weinheim: Bachtal südlich Heilig- bens; 2. 5. 1987; SD303. kreuz, R 3478300 H 5484940, 240 m ü. NN; am Bachufer zwischen Schwarz-Erle, zahl- 6417/4, HR, Weinheim: westlich der A 5, bei reich; 27. 4. 1988; SD696. der Feldwegbrücke, R 3473140 H 5489020, 97 m ü. NN; periodisch wasserführender Ent- 6518/1, VO, Schriesheim: Quellbereich des wässerungsgraben, 20-25 Exemplare; 27. 8. Ursenbachs östlich Ursenbach, R 3480740 1987 . H 5484440, 330 m ü. NN; im Hainmieren- Schwarzerlen-Auwald; 16. 6. 1988; SD744 . Carex strigosa – Dünnährige Segge Carex montana – Berg-Segge 6317/4, B, Heppenheim: Bombach nordöst- lich Laudenbach, R 3475590 H 5478780, 220 6418/3, B, Weinheim: Ritschweierer Tal öst- m ü. NN; vernässter Waldweg, auf Löss, 40- lich Hohensachsen, R 3476780 H 5487410, 50 Exemplare; 13. 5. 1988. 230 m ü. NN; Waldwegrand und Oberkante der Waldwegböschung, auf Löss; 30. 4. 1987; 6418/3, VO, Weinheim: Gorxheimertal nörd- SD256. lich Waldschloss, R 3478370 H 5489990, 180 m ü. NN; feuchter Waldwegrand, auf Löss; 10. 6418/3, B, Hirschberg: östlich Großsachsen, 6. 1987; SD401. R 3476910 H 5485880, 220 m ü. NN; Seggen- Buchenwald, auf Löss, zahlreich; 19. 5. 1988; 6418/3, VO, Weinheim: Kohlbachtal östlich SD713. Hohensachsen, R 3477010 H 5486580, 230 Eine im Gebiet seltene Art. m ü. NN; im Schwarzerlen-Eschen-Wald; 13. 6 . 1987 . Carex otrubae – Hain-Fuchssegge 6418/3, VO, Weinheim: im Gewann Leh- 6417/2, HR, Hemsbach: entlang der Stra- hecke nördlich der Gorxheimertal-Straße, ße nach Hüttenfeld (L 3110), R 3472180 R 3478200 H 5489830, 180 m ü. NN; Schwar- H 5495430, 95 m ü. NN; Wassergraben, mä- zerlen-Eschen-Wald und am Wegrand, mäßig ßig zahlreich; 24. 6. 1988; SD761. zahlreich; 10. 6. 1987. 6417/2, HR, Hemsbach: Gewann Lange Wie- Carex vulpina – Echte Fuchssegge sen, südlich der Straße nach Hüttenfeld, R 3471900 H 5495240, 96 m ü. NN; wasser- 6417/2, HR, Weinheim: westlich Sulzbach, führender Graben im Wiesengelände, mäßig R 3473840 H 5493390, 100 m ü. NN; in einem zahlreich; 24. 5. 1998. Entwässerungsgraben, 3 Horste; 18. 9. 1987; SD583. Carex praecox – Frühe Segge 6417/2, HR, Hemsbach: an der Straße nach 6417/2, HR, Weinheim: südlicher Damm der Hüttenfeld (L 3110), R 3472180 H 5495430, Neuen Weschnitz westlich der A 5, R 3473380 95 m ü. NN; Entwässerungsgraben, wenige H 5493600, 100 m ü. NN; in magerer, lückiger Exemplare; 24. 6. 1988; SD760. 10 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

6417/2, HR, Hemsbach: Gewann Lange Wie- Chenopodium bonus-henricus – sen, R 3471860 H 5495320, 96 m ü. NN; in Guter Heinrich einem Entwässerungsgraben; 24. 6. 1988. 6518/2, VO, Heilgkreuzsteinach: Lampenhain, Carum carvi – Wiesen-Kümmel im Ort, R 3482950 H 5484660, 390 m ü. NN; Mauerfuß an der Straße, wenige Exemplare; 6418/1, B, Weinheim: Nächstenbach, 20. 6. 1988; SD754. R 3476950 H 5492860, 255 m ü. NN; gedüng- te Glatthafer-Wiese, wenige Exemplare; Mai Chenopodium glaucum – 1985 . Graugrüner Gänsefuß 6418/1, B, Hemsbach: NSG Schafhof-Teu- 6417/2, HR, Weinheim: Mülldeponie, felsloch, südlich des Bachs, R 3476520 R 3472500 H 5490500, 120 m ü. NN; ein- H 5495160, 195 m ü. NN; magere Glatthafer- jährige Ruderalvegetation über frisch auf- Wiese, mäßig zahlreich; 14. 6. 1992. gebrachtem Rindenmulch, zahlreich; 14. 9. 1997; SD1711. 6418/3, VO, Weinheim: Gorxheimertal, am Taubenberg, R 3477780 H 5489950, 245 Chenopodium rubrum – Roter Gänsefuß m ü. NN; frische Glatthafer-Wiese; 16. 5. 1987; 6317/4, HR, Hemsbach: NSG Rohrwiesen- SD352. Gänswiesen, R 3474 H 5496, 99 m ü. NN; 6418/3, VO, Weinheim: Wünschmichelbach, Schlammflächen, mäßig zahlreich; 21. 9. 1990. Tälchen westlich des Haundelstals, R 3482000 Chondrilla juncea – Binsen-Knorpelsalat H 5485900, 305 m ü. NN; Fettweide (Rinder), am Rand zum Weg, wenige Exemplare; 17. 5. 6317/4, B, Laudenbach: Taubenberg östlich 1992 . Laudenbach, R 3474940 H 5497920, 140 Eine im Gebiet seltene Art. m ü. NN; steile Lössböschung mit lückigem Magerrasen, wenige Exemplare; 21. 9. 1990. Centaurium pulchellum – 6417/2, B, Hemsbach: Alteberg östlich Hems- Kleines Tausendgüldenkraut bach, R 3475660 H 5494360, 205 m ü. NN; lückige Felsgrusvegetation über Granitgrus, 6417/2, HR, Weinheim: Parkplatz des Kreis- mehrere Exemplare; 11. 6. 1989. krankenhauses, R 3474330 H 5490300, 101 m ü. NN; Pflasterfugen und Rasen in Kno- 6417/2, HR, Weinheim: Breslauerstraße in chensteinen des Parkplatzes, wenige Exemp- Weinheim, nördlicher Gehweg gegenüber lare; 10. 9. 2001; Beobachter: Volker Schaffert, Astron-Hotel, R 3474565 H 5489700, 101 zusammen mit Siegfried Demuth. m ü. NN; Pflasterfuge und Mauerfuß, wenige Die Art war lange Zeit im Gebiet verschollen; Exemplare; 6. 8. 2000 (2002 zahlreicher). letzter Nachweis von der Neuzenlache bei Coronopus didymus – Viernheim (heute Naturschutzgebiet) in ehe- Zweiknotiger Krähenfuß maligen Torfstichen (Braunsteffer 1942). 6417/4, B, Weinheim: zwischen Großsachsen Chaerophyllum bulbosum – und Lützelsachsen, R 3475280 H 5487020, Rüben-Kälberkropf 110 m ü. NN; Brandstelle am Wegrand; 14. 7. 1988; SD780. 6417/2, HR, Weinheim: ehemaliger Wasser- Unbeständiges Vorkommen, das nur wenige graben an der Mülldeponie westlich Wein- Jahre existierte. Bisher gibt es keine weiteren heim, R 3472220 H 5490920, 98 m ü. NN; am Nachweise aus der Umgebung von Wein- Grabenrand entlang der Straße, zahlreich; 3. heim. 8. 1988; SD795. Crataegus macrocarpa – 6417/4, HR, Weinheim: an der Straßenbahn- Großfrüchtiger Weißdorn linie nach Viernheim, R 3472600 H 5489960, 98 m ü. NN; feuchter Graben neben den 6418/3, B, Weinheim: Häuselberg östlich Schienen; 1. 7. 1987; SD442. Lützelsachsen, Waldrand am Feldweg, Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 11

R 3476300 H 5488260, 235 m ü. NN; (1992) kommen bei C. monogyna allerdings strauchartenreiche Waldmantel-Gesellschaft, auch Blüten mit zwei Griffeln vor. mäßig zahlreich; 19. 5. 1996; SD1703. Crataegus rhipidophylla – 6418/3, VO, Weinheim: Hohlweg südwestlich Großkelchiger Weißdorn Rippenweier, R 3478440 H 5485330, 260 m ü. NN; in einer Feldhecke; 21. 8. 1996, 6418/1, B, Weinheim: „Gebrannter Weg“ SD1715, zusammen mit Ingmar Adam. am Nächstenbacher Berg, R 3476350 H 5492730, 240 m ü. NN; Feldwegrand neben Crataegus media – Mittlerer Weißdorn Pferdekoppel, ein großer Strauch, fruchtend 6418/3, VO, Weinheim: Westseite des Eichel- (alle Früchte eingrifflig); 20. 9. 1997; SD1714, bergs südöstlich Oberflockenbach, R 3481150 zusammen mit Elisabeth Kramer. H 5484230, 485 m ü. NN; Mischwald, sehr Crepis polymorpha – dunkler Standort, zwei große, blühende Löwenzahn-Pippau Sträucher (von 91 Blüten 18 ein- und 73 zwei- grifflig); 13. 5. 1999; SD1749. 6418/1, B, Weinheim: Lösshohlweg öst- lich NSG Wüstnächstenbach-Haferbuckel, 6418/3, VO, Weinheim: südlich Oberflocken- R 3476440 H 5493020, 255 m ü. NN; Ruderal- bach, R 3480420 H 5485060, 350 m ü. NN; vegetation am Wegrand; 1. 6. 1989; SD1056. Südrand eines Feldgehölzes (von 100 Blüten 15 ein-, 85 zweigrifflig); 13. 5. 1999; SD1751. 6418/1, B, Weinheim: „Gebrannter Weg“ am Nächstenbacher Berg, R 3476340 H 5492720, 6518/1, VO, Schriesheim: Gewann Mool süd- 250 m ü. NN; Ruderalvegetation am Wegrand, westlich Ursenbach, R 3479780 H 5483160, auf Löss; 14. 6. 1989. 370 m ü. NN; westexponierter Waldrand am Feldweg (von 61 Blüten: 24 ein-, 37 zweigriff- Cruciata laevipes – lig); 13. 5. 1999; SD1750. Gewöhnliches Kreuzlabkraut Crataegus monogyna – Eingriffeliger 6418/1, B, Weinheim: östlich Sulzbach, Weißdorn R 3476570 H 5493980, 240 m ü. NN; Wiesen- 6417/2, HR, Weinheim: Altau westlich Wein- streifen am Ackerrand neben dem Feldweg, heim, nördlich Segelflugplatz, zwischen Feld- mäßig zahlreich; 5. 5. 1989. weg und Graben, R 3472080 H 5492820 und Eine im Gebiet seltene Art. R 3471870 H 5493140, 97 m ü. NN; alte, Cyperus fuscus – Braunes Zypergras hochwüchsige Feldhecke auf nährstoffrei- chem Standort, zahlreich (alle Blüten eingriff- 6317/4, HR, Hemsbach: Wiesensee, Nordufer, lig); 7. 9. 1996; SD1701, SD1704, SD 1705. R 3473660 H 5495910, 96 m ü. NN; Nano- Cyperion-Gesellschaft im trockengefallenen 6417/4, HR, Weinheim: Freiburger Stra- Uferbereich; 19. 9. 1993, zusammen mit ße, zwischen Domizil und Bundesstraße Gerhard Röhner, Volker Schaffert & Elisabeth 38a, R 3473530 H 5490270, 100 m ü. NN; Kramer. Gebüsch mittlerer Standorte, wenige große Sträucher (alle Blüten eingrifflig); 7. 9. 1996; 6317/4, HR, Hemsbach: NSG Rohrwiesen- SD1697. Gänswiesen, R 3475000 H 5495900, 99 m ü. NN; Schlammflächen, mäßig zahlreich; 6417/4, HR, Weinheim: NSG Teiche am Land- 21 . 9 . 1990 . graben, Westseite, R 3472800 H 5489780, 98 m ü. NN; alte Feldhecke auf nährstoffreichem 6417/4, HR, Weinheim: westlich A 5, Standort, mäßig zahlreich (von 100 Früchten R 3473100 H 5489060, 98 m ü. NN; im ver- 1/3 zweigrifflig, 2/3 eingrifflig!); 7. 9. 1996; nässten Getreidefeld, mäßig zahlreich; 30. SD1698, SD1699. 8 . 1987 . Einige der untersuchten Exemplare stimmten 6417/4, HR, Weinheim: Waidsee, Nordufer, zwar in allen vegetativen Merkmalen mit Cra- R 3473790 H 5488970, 98 m ü. NN; lückige taegus monogyna überein, aber die Anzahl Bidentetalia-Gesellschaft auf Schlammboden, der Griffel war untypisch. Nach Christensen zahlreich; 5. 10. 1991. 12 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

6417/4, NR, Weinheim: Westufer des Puffer- Exemplare, blühend; 19. 5. 1997. beckens westlich des Waidsees, R 3473480 6418/4, VO, Weinheim: Finstertal nördlich H 5488640, 98 m ü. NN; auf Schlammboden, Hilsenhain, R 3483570 H 5486530, 415 mäßig zahlreich; 14. 7. 1986; SD32. m ü. NN; Nasswiese am mittleren Talhang, Cystopteris fragilis – magerer Standort, 20 blühende Exemplare; Zerbrechlicher Blasenfarn 19 . 5 . 1997 . 6518/1, SO, Schriesheim: Weites Tal östlich 6317/4, VO, Laudenbach: Weg oberhalb Schriesheim, R 3478000 H 5482650, 200 des Friedhofs, R 3474963 H 5497966, 140 m ü. NN; Nasswiese, wenige Exemplare; 11. m ü. NN; nordexponierte Steilwand am Weg, 5 . 1987 . wenige Exemplare; Juni 2000, zusammen mit Gerhard Röhner. Digitalis grandiflora – 6417/2, B, Hemsbach: Mühlweg, R 3475640 Großblütiger Fingerhut H 5494970, 115 m ü. NN; beschattete Granit- 6518/1, VO, Schriesheim: Martinsberg zwi- mauer am Brunnen, ca. 30 Exemplare; 17. 6. schen Schriesheim und Leutershausen, 1990 . R 3476330 H 5483340, 230 m ü. NN; in lich- 6417/2, B, Hemsbach: östlich Hemsbach, tem Buchen-Eichen-Wald, zahlreich, davon R 3475360 H 5495760, 150 m ü. NN; be- ca. 20 Exemplare blühend; 12. 6. 1993, schattete, feuchte Wegböschung auf Löss; zusammen mit Volker Schaffert. 27 . 7 . 1988 . Eine im Odenwald seltene Art. 6418/3, B, Weinheim: Hohensachsen, im Diplotaxis muralis – Mauer-Doppelsame Ort, R 3476430 H 5486940, 170 m ü. NN; beschattete, etwas feuchte Mauerfuge; 3. 9. 6417/2, HR, Weinheim: Sulzbach-West, 1987; SD526. R 3474330 H 5493920, 98 m ü. NN; Stra- ßenrand, ca. 15-20 Exemplare; 18. 9. 1987; Dactylorhiza majalis – SD582. Breitblättriges Knabenkraut 6417/2, HR, Hemsbach: Draisstraße, Ecke 6418/3, VO, Weinheim: Gewann Brühl südlich Gutenbergstraße, R 3474610 H 5494150, 99 Oberflockenbach, R 3480750 H 5485400, 310 m ü. NN; Pflasterfugen, wenige Exemplare; m ü. NN; aufgelassene Nasswiese, zahlreich; 29 . 4 . 1989 . 9. 6. 1987 (2001 nur noch wenige Exemplare Eleocharis palustris – Echte Sumpfbinse vorhanden). 6418/3, VO, Weinheim: Quellgebiet des 6418/3, VO, Weinheim: westlicher Ortsrand Erlenbach nordwestlich Oberflockenbach, von Steinklingen unterhalb der Straße, R 3479890 H 5486870, 290 m ü. NN; Nass- R 3481500 H 5486050, 310 m ü. NN; sicker- wiese, wenige; 29. 5. 1987. nasse Bereiche innerhalb einer Nasswiese, mäßig zahlreich; 27. 6. 1997; SD1710; det. 6418/3, VO, Weinheim: Gewann Ritschklin- Thomas Gregor . gen südwestlich Rippenweier, R 3478750 H 5485180, m ü. NN; brachliegende Nasswie- Eleocharis uniglumis – se, 15 Exemplare; 20. 5. 1988. Einspelzige Sumpfbinse 6418/4, VO, Weinheim: Haundelstal südlich 6418/3, VO, Weinheim: Gängelbachtal nörd- Wünschmichelbach, R 3482280 H 5485820, lich Oberflockenbach, R 3480820 H 5487160, 295 m ü. NN; beweidete Nasswiese, zahlreich; 215 m ü. NN; sumpfige Stelle in Feuchtwiese; 5. 6. 1987 (2001 nur noch wenige Exemplare 27. 6. 1987; SD416. im ganzen Haundelstal vorhanden). 6418/3, VO, Weinheim: Gewann Ritschklin- 6418/4, VO, Weinheim: Anfang des Haundel- gen südwestlich Rippenweier, R 3478750 stales südlich Wünschmichelbach, R 3482260 H 5485180, 270 m ü. NN; brachliegende H 5484920, 360 m ü. NN; Nasswiese und Nasswiese und Hochstaudenflur; 20. 5. 1988; Kleinseggen-Ried in der Talaue, mehrere SD715. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 13

Epilobium lanceolatum – Eine in der Nördlichen Oberrheinebene außer- Lanzettblättriges Weidenröschen halb der Flugsandgebiete seltene Art.

6518/2, VO, Heiligkreuzsteinach: Gewann Euphorbia virgata – Ruten-Wolfsmilch Übelwasser nordwestlich Altenbach, R 3482190 H 5484160, 435 m ü. NN; Saum- 6417/2, HR, Weinheim: ca. 200 m westlich bereich zwischen Wald und Acker mit Rude- Autobahnkreuz Weinheim, Fahrbahnbö- ral- und Segetalvegetation, wenige Exempla- schung der Südseite, R 3472670 H 5490200, re; 7. 6. 1998, SD 1739, zusammen mit Ingmar 98 m ü. NN; Glatthafer-Bestand mit Ruderal- Adam. arten, zahlreich; 23. 5. 1992. 6417/4, NR, Weinheim: westlich Autobahn- Eriophorum angustifolium – kreuz Weinheim, Straßenböschung an der Schmalblättriges Wollgras B 38-Unterführung, R 3472540 H 5490070, 6418/4, VO, Weinheim: südöstlich Wünschmi- 98 m ü. NN; grasige Ruderalfläche, 30-40 chelbach, R 3482420 H 5485560, 340 Exemplare; 10. 6. 1989; SD1058. m ü. NN; sumpfige Stellen in Viehweide, 50- 2001 waren im Bereich des Autobahnkreuzes 60 Exemplare; 27. 5. 1987. an mehreren Stellen zahlreiche Exemplare 6418/4, VO, Weinheim: Haundelstal südlich der Ruten-Wolfsmilch vorhanden. Wünschmichelbach, R 3482230 H 5485580, Festuca pseudovina – 310 m ü. NN; Kleinseggen-Ried, ca.10 Exem- Falscher Walliser Schafschwingel plare; 5. 6. 1987. 6418/3, VO, Weinheim: beim Rottmannsberg 6418/3, VO, Weinheim: Oberflockenbach, nordwestlich Oberflockenbach (Quellgebiet Gewann Brühl, R 3480910 H 5485380, 330 des Erlenbachs), R 3479880 H 5486560, 300 m ü. NN; bodensaurer Magerrasen über Gra- m ü. NN; sumpfige Stelle in brachliegender nitgrus, mäßig zahlreich; 9. 5. 1993; SD1591; Nasswiese, ca. 20 Exemplare; 25. 6. 1987. det. Dieter Korneck. Der Falsche Schafschwingel war bis vor 6518/4, VO, Schönau: Steinachtal nörd- wenigen Jahren noch nicht aus Baden- lich Oberdorf, Talgrund östlich des Bachs, Württemberg bekannt, er fehlt daher auch in R 3485384 H 5481741, 220 m ü. NN; Klein- der Florenliste der Farn- und Samenpflanzen seggen-Ried, umgeben von einer Glatthafer- (Buttler & Harms 1998). Wiese, mäßig zahlreich; 12. 5. 2000. 6518/2, VO, Heiligkreuzsteinach: flächenhaf- Filago arvensis – Acker-Filzkraut tes Naturdenkmal „Untere Keilheck“ am west- 6518/1, VO, Schriesheim: Nordrand des lichen Ortsrand von Lampenhain, R 3482928 Bärsbacher Wegs nordöstlich Altenbach, H 5484579, 385 m ü. NN; Kleinseggen-Ried, R 3481337 H 5483842, 345 m ü. NN; am zahlreich; 7. 6. 1998, zusammen mit Ingmar Rand einer Pferdeweide unter dem Zaun, Adam. flachgründiger Boden mit Granitgrus, wenige 6518/3, SO, Heidelberg: Hirschwiese im Mühl- Exemplare; 7. 6. 1998; hier von Markus Sonn- tal, in der nordöstlichen Ecke der Waldwiese, berger 1996 entdeckt. R 3479450 H 5478690, 350 m ü. NN; Klein- seggen-Ried mit viel Torfmoos, brachliegend, Gagea arvensis – Acker-Gelbstern wenige Exemplare; 4. 7. 2001. 6317/4, B, Hemsbach: Weinberge zwischen Hemsbach und Laudenbach, R 3475260 Eryngium campestre – Feld-Mannstreu H 5495900, 120 m ü. NN; in Weinberg, auf 6417/4, HR, Weinheim: Güterbahnhof, nördlich Löss, zahlreich; 22. 3. 1990. der Brücke zwischen Halle und Bahnanlage, R 3475590 H 5489770, 100 m ü. NN; grasrei- 6417/2, B, Hemsbach: östlich Hemsbach, che Ruderalvegetation, wenige frische Exem- R 3475520 H 5494280, 165 m ü. NN; in Wein- plare und einige vorjährige Fruchtstände; 6. 6. berg, auf Löss mit Granitgrus, zahlreich; 19. 3. 1996, zusammen mit Elisabeth Kramer. 1990; SD1063. 14 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Gagea lutea – Wald-Gelbstern und Waldrand, mit Granitgrus, mäßig zahl- reich; 6. 8. 1987; SD555. 6418/3, VO, Weinheim: Gängelbachtal nörd- lich Oberflockenbach, auf etwa 600 m Länge, 6418/4, VO, Heiligkreuzsteinach: südlich Hil- R 34807 H 54866, 240 m ü. NN; Fettweide in senhain, R 3483850 H 5485630, 430 m ü. NN; der Talaue und Schwarzerlen-Galeriewald am im Waldsaum am Wegrand, mit Granitgrus, Bachufer, mehrere tausend Exemplare; 13. 3. mäßig zahlreich; 13. 8. 1987. 1994 . 6418/4, VO, Heiligkreuzsteinach: östlich Bärs- Eine im Odenwald sehr seltene Art. bach, R 3483640 H 5485500, 460 m ü. NN; im Waldsaum am Wegrand, mit Granitgrus, Gagea pratensis – Wiesen-Gelbstern mäßig zahlreich; 13. 8. 1987. 6417/2, HR, Weinheim: Alte Weschnitz östlich 6418/4, VO, Heiligkreuzsteinach: westlich Weid-Siedlung, Süddamm-Südseite, bei der Galgenbusch, R 3483120 H 5485710, 440 Weidsiedlung, R 3472120 H 5494030, 100 m ü. NN; im Waldsaum am Wegrand, mit Gra- m ü. NN; in lückiger, ruderaler Salbei-- nitgrus, mäßig zahlreich; 13. 8. 1987. hafer-Wiese, ca. 50 Exemplare; 5. 4. 1987 (noch 1991); SD243; auf dem Damm auch 6518/1, VO, Schriesheim: „Emd“ nördlich Al- bei R 3473800 H 5492620, 102 m ü. NN; tenbach, nördlich des Feldweges am Wald- lückige Glatthafer-Wiese, wenige Expemlare, rand, R 3481380 H 5483920, 345 m ü. NN; blühend; 23. 3. 1998. lückige Saumvegetation am Rand eines Eichen-Niederwalds, mit Granitgrus, wenige 6417/2, HR, Weinheim: Alte Weschnitz, ca Exemplare; 12. 7. 1995. 100 m östlich der Weid-Siedlung, Süddamm- Südseite, an zwei Stellen, R 3472 H 5494, Gentianella ciliata – Fransen-Enzian 100 m ü. NN; lückiger Rasen mit Erophila 6417/2, B, Weinheim: NSG Steinbruch Sulz- verna und Veronica triphyllos, mäßig zahl- bach, R 3475760 H 5493860, 220 m ü. NN; reich, blühend; 23. 3. 1998. Halbtrockenrasen, wenige Exemplare; Okto- 6418/1, B, Weinheim: alter Friedhof bei der ber 1987 . Peterskirche, R 3476670 H 5490730, 130 6418/1, B, Weinheim: NSG Wüstnächst- m ü. NN; im Parkrasen, mäßig zahlreich; April enbach-Haferbuckel, auf dem Plateau, 1987 . R 3476160 H 5493060, 225 m ü. NN; Mager- 6418/3, B, Weinheim: Neuer Burgweg nörd- rasen mit Ruderalarten auf Löss [vor kurzem lich der Grundelbachstraße, R 3476540 gemäht], ca. 50 Exemplare, blühend; 20. 9. H 5489910, 140 m ü. NN; Fuß der Wegbö- 1997, zusammen mit Elisabeth Kramer. schung, auf Löss, nitrophytische Saumvege- 6418/1, B, Birkenau: Wiese unterhalb Wein- tation, 30 Exemplare; 14. 3. 1992. heimer Kopf zwischen Nächstenbach und 6418/3, B, Weinheim: Schau- und Sich- Nieder-Liebersbach, R 3477210 H 5493380, tungsgarten Hermmannshof, Babostraße, 310 m ü. NN; südexponierter Magerrasen, am R 3476150 H 5490150, 140 m ü. NN; in Blu- oberen Rand neben Trampelpfad, 4 Exemp- menbeeten (nach Auskunft des Gartenleiters lare, blühend; 20. 9. 1997, zusammen mit hier wild wachsend), zahlreiche blühende Elisabeth Kramer. Exemplare; 21. 4. 1996. Geranium palustre – 6418/3, B, Weinheim: Tennisplatz in der Babo- Sumpf-Storchschnabel straße, R 3476190 H 5490240, 220 m ü. NN; zwischen Hecken im Zierrasen, zahlreich; 23. 6418/3, VO, Weinheim: nördlich der Stra- 3 . 1988 . ße zwischen Heiligkreuz und Rittenweier, R 3477780 H 5486110, 220 m ü. NN; Hoch- Galeopsis segetum – Gelber Hohlzahn staudenflur sumpfiger Standorte (ehemalige 6418/4, VO, Weinheim: Straße zwischen Nasswiese); 13. 6. 1987; SD311. Wünschmichelbach und Bärsbach, R 3482860 6418/3, VO, Weinheim: am Atzelbach in Hei- H 5485520, 435 m ü. NN; Straßenböschung ligkreuz, R 3477660 H 5485890, 195 m ü. NN; Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 15

vernässte Stellen in Obstbaum-Wiese, mäßig 6518/1, VO, Schriesheim: Gewann Drei zahlreich; 8. 8. 1987. Buchen nordwestlich Altenbach, R3481078 6418/3, VO, Weinheim: Maisenklinge nörd- H5483967, 340 m ü. NN; Mitte und Rand lich Heiligkreuz, R 3477780 H 5486120, 220 eines unbefestigten Feldwegs, Therophyten- m ü. NN; in Hochstaudenflur an einem Wie- rasen über Granitgrus, wenige Exemplare; sengraben, mäßig zahlreich; 8. 8. 1987. 3 . 7 . 2001 . 6418/3, VO, Weinheim: Heiligkeuz, bei der Hottonia palustris – Wasserfeder Kirche, R 3477630 H 5485970, 200 m ü. NN; 6317/4, HR, Laudenbach: Tümpel in (tro- feuchte Glatthafer-Wiese, mäßig zahlreich; 2. ckenliegendem) Rückhaltebecken nordwest- 9. 1989; SD963. lich Laudenbach, westlich der Bahnlinie, Dies sind die einzigen bekannten Vorkommen R 3474125 H 5497650, 96 m ü. NN; angeleg- von Geranium palustre aus dem Odenwald. ter Tümpel mit Rohrkolben-Röhricht, Feucht- gebüsch und Wasservegetation, zahlreich, Geum rivale – Bach-Nelkenwurz zusammen mit Lemna trisulca und Spirodela 6418/3, B, Hirschberg: Äpfelbachtal östlich polyrhiza; 25. 6. 1996. Großsachsen, R 3476070 H 5485700, 140 6417/2, HR, Hemsbach: Gewann Lange Wie- m ü. NN; brachliegende Kohldistel-Glatthafer- sen westlich Hemsbach, südlich der Straße Wiese mit Obstbäumen; 5. 4. 1989; hier von nach Hüttenfeld, R 3471900 H 5495240, 96 A. Stephan entdeckt. m ü. NN; wasserführender Graben im Wie- Das einzige bekannte Vorkommen an der sengelände, wenige blühende Exemplare; Bergstraße. 24. 5. 1998, zusammen mit Gerhard Röhner. Globularia punctata – Echte Kugelblume Hyoscyamus niger – 6417/22, B, Weinheim: NSG Steinbruch Sulz- Schwarzes Bilsenkraut bach nördlich Weinheim, Felswand östlich 6518/1, VO, Schriesheim: Martinsberg zwi- der Schießbahn, R 3475800 H 5493810, 230 schen Schriesheim und Leutershausen, m ü. NN; Trockenrasen auf vorspringendem R 3476300 H 5483250, 240 m ü. NN; Weg- Granitfels der Steilwand, ca. 15 Exemplare; rand im Weinberg, am Rand der Brachfläche, Mai 1987. wenige Exemplare; 12. 6. 1993; Volker Schaf- 1998 waren es nur noch 8 Exemplare, 2001 fert & Siegfried Demuth. war keines mehr vorhanden. Die Art ist durch Isolepis setacea – Borsten-Moorbinse das Erlöschen im NSG Steinbruch Sulzbach an der Bergstraße auf baden-württembergi- 6418/43, VO, Heiligkreuzsteinach: Steinach- scher Seite verschollen. Trotz regelmäßiger tal südlich Unter-Absteinach, R 3484310 Pflegearbeiten konnte diese Population nicht H 5485720, 360 m ü. NN; am Rande eines erhalten werden. Entwässerungsgrabens im Kleinseggen-Ried; 10 . 8 . 1987 . Gypsophila muralis – Mauer-Gipskraut Lepidium heterophyllum – 6417/4, NR, Weinheim: Gewerbegebiet in der Verschiedenblättrige Kresse Weststadt, an der Unterführung der B 38, 6418/4, VO, Weinheim: südöstlich Wünschmi- auf der Böschung und neben dem Weg am chelbach, R 3482550 H 5486050, 325 Fuß der Böschung, R 3472530 H 5490070, m ü. NN; lückiger, beweideter Magerrasen 98 m ü. NN; sandig-kiesige Ruderalfläche, über Granitgrus, mit Thymus pulegioides, zahlreich; 16. 7. 1992, zusammen mit Thomas zahlreich; 9. 5. 1991 (1998 noch vorhanden); Gregor. SD1172. 6518/1, VO, Schriesheim: Bärsbacher Weg Leucanthemella serotina – nordöstlich Altenbach, R 3481372 H 5483841, Spätblühende Wucherblume 350 m ü. NN; Therophytenrasen auf einer niedrigen Böschung am nördlichen Wegrand, 6418/3, B, Hirschberg: Belzbuckel östlich wenige Exemplare; 3. 7. 2001. Großsachsen, R 3476400 H 5486130, 230 16 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

m ü. NN; Halbtrockenrasen, mäßig zahlreich; H 5486090, 210 m ü. NN; am Rand eines 12. 8. 1988; SD813. Eichen-Niederwalds auf Felskopf und im Bei diesem Vorkommen handelt sich vermut- Waldsaum, wenige Exemplare; 21. 5. 1998. lich um ein Kulturrelikt. 6418/3, VO, Weinheim: Straße zwischen Trösel und Wünschmichelbach bei der Daum- Linaria repens – mühle, R 3481630 H 5487260, 240 m ü. NN; Gestreiftes Leinkraut an Mauer, etwa 100 Exemplare; 25. 5. 1988. 6418/3, VO, Weinheim: Nordwesthang des 6518/1, B, Leutershausen: südlich der Hirsch- Eichelberges südöstlich Wünschmichelbach, burg, Böschung am Waldrand, R 3476260 südlich der Wegekreuzung, R 3481260 H 5483810, 220 m ü. NN; Saumgesellschaft H 548501, 410 m ü. NN; am Waldwegrand, trockenwarmer Standorte am Rand eines mäßig zahlreich; 14. 7. 2001; Erstbeobachter: Eichen-Niederwalds, über Granit; 16. 6. 1989. Volker Schaffert & Enno Schubert (1996). Linaria repens hat sich seit 1996 am Eichel- Lycopodium clavatum – Keulen-Bärlapp berg ausgebreitet und kommt hier inzwischen 6418/3 VO, Weinheim: „Bannwald“ östlich an mehreren Stellen vor. Weinheim am Ritschweierer Pfad, R 3477520 H 5488570, 280 m ü. NN; steile, hohe Wegbö- Lychnis viscaria – schung, über Granit, zahlreich; August 1987 Gewöhnliche Pechnelke (1997 noch vorhanden). 6418/1, B, Weinheim: Ölgrund nördlich der Lythrum portula – Sumpfquendel Birkenauertalstraße, R 3477080 H 5491050, 160 m ü. NN; lichter Robinien-Wald, mäßig 6418/3, VO, Weinheim: Seitental des Gän- zahlreich; Mai 1985. gelbachtals nördlich Oberflockenbach, R 3480850 H 5486650, 240 m ü. NN; offene 6418/1, B, Weinheim: Ölgrund nördlich Birke- Trittstellen in nasser Viehweide (Calthion- nauertalstraße, oberhalb des kleinen Stein- Gesellschaft); 26. 8. 1987; SD515. bruchs, R 3477130 H 5491050, 160 m ü. NN; lichter Eichen-Robinien-Wald, zahlreich; 1. 6. 6418/3, VO, Weinheim: nördlich Oberflocken- 1987 . bach, R 3481090 H 5486290, 260 m ü. NN; offene Trittstellen in nasser Viehweide; 26. 8. 6418/3, VO, Weinheim: Wünschmichelbach, 1987 . in der Straßenkehre, R 3481650 H 5486680, 290 m ü. NN; auf steiler Straßenböschung, 6418/4, VO, Heiligkreuzsteinach: Steinach- mäßig zahlreich; 23. 6. 1987. tal südlich Unter-Absteinach, R 3484310 H 5485720, 360 m ü. NN; am Rand eines 6418/3, VO, Weinheim: südlich der Wachen- Entwässerungsgrabens im Kleinseggen-Ried; burg östlich Weinheim, R 3477260 H 5490150, 10 . 8 . 1987 . 280 m ü. NN; lichter Eichen-Niederwald, weni- ge Exemplare; 4. 9. 1987. 6518/4, VO, Schönau: Steinachtal süd- lich Schönau, R 3486060 H 5476150, 160 6418/3, VO, Weinheim: Gewann Brühl südlich m ü. NN; Ruderalfläche über einer Aufschüt- Oberflockenbach, R 3480910 H 5485380, 330 tung; 10. 8. 1987. m ü. NN; Magerrasen über Granitgrus, mäßig zahlreich; 8. 5. 1993. Melica transsilvanica – Siebenbürger Perlgras 6418/3, B, Weinheim: Häuselberg östlich Weinheim-Lützelsachsen, am Waldrand auf 6418/1, B, Weinheim: Ölgrund nördlich der Böschungsoberkante, R 3476380 H 5488220, Birkenauertalstraße, R 3477080 H 5491050, 240 m ü. NN; Saumvegetation trockenwarmer 160 m ü. NN; lichter Robinien-Wald, wenige Standorte am Rand von Eichen-Niederwald, Exemplare; Mai 1985 (seit 1987 erloschen). wenige Exemplare; 18. 5. 1996. 6418/1, B, Weinheim: Birkenauertal am alten 6418/3, VO, Weinheim: westlich Heiligkreuz, Talbahnhof östlich des Tunnels, R 3476940 nördlich der Straße nach Großsachsen, H 5490880, 140 m ü. NN; steiler Granitfelsen beim abzweigenden Waldweg, R 3477440 neben dem Tunnel; 27. 6. 1987; SD483. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 17

Menyanthes trifoliata – Fieberklee 6418/3, VO, Weinheim: Gewann Brühl südlich Oberflockenbach, R 3480760 H 5485620, 335 6418/3, VO, Weinheim: beim Rottmannsberg m ü. NN; Getreidefeld, wenige Exemplare; 26. nordwestlich Oberflockenbach (Quellgebiet 8 . 1987 . des Erlenbachs), R 3479880 H 5486560, 300 m ü. NN; brachliegende Nasswiese, mäßig 6418/3, VO, Weinheim: südlich Oberflocken- zahlreich; 25. 6. 1987. bach, westlich des Eichelberges, bei der Weggabelung, R 3480600 H 5484750, 370 6418/3, VO, Weinheim: Gewann Brühl südlich m ü. NN; lückige Senfansaat über trockenem Oberflockenbach, R 3480860 H 5485350, 320 Granitgrus, wenige Exemplare; 4. 7. 1998, m ü. NN; verlandeter Fischteich in beweideter zusammen mit Elisabeth Kramer. Nasswiese, zahlreich; 9. 6. 1987. 6418/4, VO, Heiligkreuzsteinach: am Don- 6418/3, VO, Weinheim: nördlich Oberflo- nersberg nördlich Lampenhain, R 3482640 ckenbach, östlich des Gängelbachtals an 2 H 5485000, 440 m ü. NN; Rand eines Getrei- Stellen, R 3481060 H 5486880, 350 m ü. NN defeldes, wenige Exemplare; 6. 8. 1987. – R 3480940 H 5486620, 350 m ü. NN; Quell- stellen in nasser Viehweide, über 100 Exemp- 6418/4, VO, Heiligkreuzsteinach: östlich Bärs- lare; 20. 8. 1987. bach, R 3483800 H 5485460, 460 m ü. NN; Getreidefeld, zahlreich; 13. 8. 1987. 6418/3, VO, Weinheim: am westlichen Orts- rand von Steinklingen, unterhalb der Straße, 6418/4, VO, Heiligkreuzsteinach: östlich Bärs- R 3481500 H 5486050, 310 m ü. NN; sicker- bach, R 3483700 H 5485460, 455 m ü. NN; nasse Stellen in einer Nasswiese, mäßig Getreidefeld, mäßig zahlreich; 13. 8. 1987. zahlreich; 19. 5. 1997. 6418/4, VO, Heiligkreuzsteinach: südlich Hil- 6418/4, VO, Weinheim: südlich Wünschmichel- senhain, R 3483720 H 5485980, 450 m ü. NN; bach, östlich des Haundelstals, R 3482420 Getreidefeld, mäßig zahlreich; 13. 8. 1987. H 5485560, 340 m ü. NN; Quellsumpf in Vieh- 6418/4, VO, Weinheim: östlich Wünschmichel- weide, ca. 100 Exemplare; 27. 5. 1987. bach, R 3482130 H 5486520, 315 m ü. NN; 6418/4, VO, Weinheim: Haundelstal südlich Rand eines Getreidefelds, wenige Exemplare; Wünschmichelbach an 3 Stellen, R 3482280 10 . 9 . 1987 . H 5485820, 295 m ü. NN; R 3482210 H 5485560, 6418/4, VO, Gorxheimertal: am Sportplatz von 305 m ü. NN; R 3482180 H 5485380, 315 m ü. NN; Trösel, R 3482630 H 5487730, 250 m ü. NN; beweidete Bestände des Kleinseggen-Rieds, Ruderalfläche; 6. 7. 1988. sehr zahlreich; 27. 5. 1987. Muscari comosum – 6418/4, VO, Weinheim: Südende des Haun- Schopfige Traubenhyazinthe delstales südlich Wünschmichelbach, südlich des Weges, R 3482260 H 5484920, 360 6418/1, B, Weinheim: Nächstenbach, Wiese m ü. NN; Nasswiese und Kleinseggen-Ried in südlich des NSG Wüstnächstenbach-Hafer- der Talaue; 19. 5. 1997. buckel, R 3476100 H 5492960, 210 m ü. NN; steile Böschung mit Saumvegetation, zahl- Misopates orontium – Acker-Löwenmaul reich; Juni 1987 (2001 noch in großer Zahl). 6418/3, VO, Weinheim: Rippenweier, am Orts- Die Böschung wird seit vielen Jahren einmal rand, R 3478630 H 5485450, 300 m ü. NN; jährlich durch Mitglieder der Weinheimer Orts- kleiner Gemüsegarten, mäßig zahlreich; 6. gruppen des BUND und des NABU gemäht. 8 . 1987 . Myosotis discolor – 6418/3, VO, Weinheim: südöstlich Rippenwei- Buntes Vergissmeinnicht er, R 3479360 H 5485250, 320 m ü. NN; im 6417/4, NR, Weinheim: kleine Ruderalfläche Gerstenfeld, wenige Exemplare; 7. 8. 1987. am Ende der Daimlerstraße kurz vor der B 6418/3, VO, Weinheim: westlich Heiligkreuz, 38-Unterführung, R 3472540 H 5490070, 98 R 3477740 H 5485380, 250 m ü. NN; Acker- m ü. NN; grasreicher Sandrasen über Granit- rand, wenige Exemplare; 8. 8. 1987. grus, wenige Exemplare; 10. 5. 1998. 18 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

6418/3, VO, Gorxheimertal: südlich Buchklin- Orchis mascula – Stattliches Knabenkraut gen, Streuobstbestand auf südexponiertem 6418/3, VO, Weinheim: südlich Oberflocken- Hang, R 3480870 H 5489340, 300 m ü. NN; bach, R 3480190 H 5485200, 370 m ü. NN; bodensaurer Magerrasen auf besonntem lückige, magere Glatthafer-Wiese und Wiesen- Pfad, mäßig zahlreich; 12. 5. 1991. böschung, 6 Exemplare, blühend; 8. 5. 1993. 6418/3, VO, Weinheim: südlich Oberflocken- 6518/1, VO, Schriesheim: Martinsberg nörd- bach, R 3480640 H 5485800, 315 m ü. NN; lich Schriesheim, auf Bergrücken, R 3476450 lückiger Rasen zwischen Waldrand und Weg, H 5483280, 260 m ü. NN; brachgefallene Glatt- über Granitgrus; 5. 5. 1989; SD1047. hafer-Wiese mit Obstbäumen, auf Löss, 30 Myosotis stricta – Sand-Vergissmeinnicht Exemplare; 12. 6. 1993; Volker Schaffert, zusammen mit Siegfried Demuth. 6417/4, HR, Weinheim: Ruderalfläche am Ende der Daimlerstraße kurz vor der B 38- Ornithogalum brevistylum – Unterführung, R 3472550 H 5490080, 98 Pyramiden-Milchstern m ü. NN; Ruderalvegetation auf sandig-kiesi- 6418/13, B, Weinheim: Nächstenbach, Wiese gem Standort, wenige Exemplare; 2. 5. 1993. südlich des NSG Wüstnächstenbach-Hafer- 6417/4, HR, Weinheim: Straßenbahn (OEG)- buckel, R 3476100 H 5492960, 210 m ü. NN; Haltestelle Stahlbad Richtung Mannheim, steile Böschung mit Saumvegetation, zahl- R 3474610 H 5489810, 100 m ü. NN; im reich; Juni 1987 (2001 noch in großer Zahl). Gleisschotter und in Pflasterfugen beim Die Böschung wird seit vielen Jahren einmal Wartehäuschen, wenige Exemplare; 16. 5. jährlich durch Mitglieder der Weinheimer Orts- 1990; SD1080. gruppen des BUND und des NABU gemäht. 6418/1, B, Weinheim: Nächstenbacher Berg Ornithopus perpusillus – Mäusewicke südlich Nächstenbach, R 3476290 H 5492570, 6518/1, VO, Schriesheim: Bärsbacher Weg 235 m ü. NN; kleinflächiger Trockenrasen über nordöstlich Altenbach, R 3481372 H 5483841, Granitgrus umgeben von Magerrasen, Pferde- 350 m ü. NN; Therophytenrasen auf einer weide, mäßig zahlreich; 16. 5. 2001. niedrigen Böschung am nördlichen Wegrand, 6518/1, B, Schriesheim: Gewann Branich wenige Exemplare; 3. 7. 2001. nördlich der Talstraße, R 3476070 H 5482340, 6518/2, VO, Heiligkreuzsteinach: Am Süd- 140 m ü. NN; Trockenrasen über Granitgrus, ostrand des Eichelbergs, nordöstlich Alten- zahlreich; 11. 4. 1993. bach, R 3482188 H 5484455, 460 m ü. NN; Außerhalb der Flugsandgebiete der Ober- am Rand eines lückigen Haferfeldes, über rheinebene kommt Myosotis stricta nur selten Granitgrus, wenige Exemplare; 14. 7. 2001. vor. Orobanche alsatica – Ophioglossum vulgatum – Elsässer Sommerwurz Gewöhnliche Natternzunge 6417/2, B, Hemsbach: Alteberg östlich Hems- 6418/1, B, Hemsbach: NSG Schafhof-Teu- bach, R 3475680 H 5494430, 215 m ü. NN; felsloch östlich Hemsbach, östlich des jüdi- brachliegender Magerrasen auf Löss, auf schen Friedhofs, zweite Terrasse von unten, Peucedanum cervaria, ca. 50 Exemplare; 1. 6. R 3476490 H 5495180, 195 m ü. NN; magere 1989; SD1053 (STU). Glatthafer-Wiese, 20 Exemplare, mit Sporan- Die Population bestand noch 2001; die Fläche gien; 14. 6. 1992. wird durch die BUND-Ortsgruppe Hemsbach/ 6317/4, B, Laudenbach: Taubenberg östlich Laudenbach gepflegt. Laudenbach, gegenüber fND Taubenkopf, Orobanche arenaria – R 3475502 H 5498050, 245 m ü. NN; magere Sand-Sommerwurz Glatthafer-Wiese, wenige Exemplare; Juni 2000; Gerhard Röhner, zusammen mit Herbert 6317/4, B, Laudenbach: Ehrenberg östlich Schwöbel. Laudenbach, R 3475650 H 5497510, 250 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 19

m ü. NN; Lössböschung am Gartenrand, auf Medicago falcata, 1 Exemplar; 26. 5. 1989. Artemisia campestris, 1 Exemplar, blühend; 6418/1, B, Weinheim: Nächstenbach, Wiese 13 . 6 . 1993 . südlich des NSG Wüstnächstenbach-Hafer- 6518/1, B, Schriesheim: Gewann Branich buckel, R 3476100 H 5492950, 210 m ü. NN; bei Schriesheim, nördlich der Talstraße Halbtrockenrasen, auf Löss, wenige Exemp- R 3476050 H 5482380, 140 m ü. NN; Tro- lare; Mai 1986. ckenrasen über Granitgrus, auf Artemisia 6418/1, B, Weinheim: NSG Wüstnächsten- campestris, 2 Exemplare; 12. 6. 1993; Beob- bach-Haferbuckel, R 3476100 H 5492950, achter: Volker Schaffert, zusammen mit - 210 m ü. NN; ruderal geprägter, einmal fried Demuth, SD1519 (STU). jährlich gemähter Halbtrockenrasen, wenige Orobanche elatior – Große Sommerwurz Exemplare, auf Medicago falcata; 22. 5. 1992; SD1475 (STU). 6317/4, B, Laudenbach: Taubenberg nord- östlich Laudenbach, R 3475620 H 5498250, Orobanche picridis – 230 m ü. NN; hohe Lössböschung am Weg Bitterkraut-Sommerwurz unterhalb einer Viehweide, wenige Exempla- 6417/2, B, Weinheim: NSG Steinbruch re; Juni 1985. Sulzbach nördlich Weinheim, R 3475760 6417/2, B, Weinheim: NSG Steinbruch Sulz- H 5493860, 220 m ü. NN; Magerrasen auf bach nördlich Weinheim, R 3475760 Löss, auf Picris hieracioides, 40-50 Exemp- H 5493860, 220 m ü. NN; Halbtrockenrasen lare, blühend; 9. 7. 1994 (auch 2001 noch auf Löss über Granit, auf Centaurea scabiosa, vorhanden). mäßig zahlreich; Mai 1987 (auch 2001 noch vorhanden). Orobanche purpurea – 6418/1, B, Weinheim: Nächstenbach, öst- Purpur-Sommerwurz lich NSG Wüstnächstenbach-Haferbuckel, 6317/4, B, Laudenbach: Ehrenberg östlich R 3476390 H 5492940, 240 m ü. NN; südex- Laudenbach, R 3475590 H 5497460, 230 ponierter Steilhang mit Brachypodium-pinna- m ü. NN; Wegrand, auf Löss, auf Achillea mil- tum-reichem Magerrasen, auf Löss, wenige lefolium, 4 Exemplare; 13. 6. 1993; SD1520 Exemplare; 1. 6. 1989; SD1057. Die Popula- (STU). tion ist inzwischen erloschen. 6417/2, B, Weinheim: NSG Steinbruch 6417/2, B, Hemsbach: Alteberg östlich Hems- Sulzbach nördlich Weinheim, R 3475760 bach, R 3475680 H 5494430, 215 m ü. NN; H 5493860, 220 m ü. NN; Magerrasen auf brachliegender Magerrasen, auf Löss, 10-20 Löss, auf Achillea millefolium, 2 Exemplare; Exemplare; 1. 6. 1989; SD1054 (STU). 9 . 7 . 1994 . Die Population bestand noch 2001; die Fläche 6418/1, B, Weinheim: am Forstweg östlich wird durch die BUND-Ortsgruppe Hemsbach/ Weinheim, R 3477010 H 5491240, 230 Laudenbach gepflegt. m ü. NN; trockene Glatthafer-Wiese, auf Achil- 6418/1, B, Weinheim: nordöstlich von Nächst- lea millefolium, 12 Exemplare; 27. 6. 1987. enbach, mittlere der nach Süden exponier- 6518/1, B, Schriesheim: nördlich Schriesheim, ten Terrassen, R 3476670 H 5493120, 260 R 3476030 H 5482940, 160 m ü. NN; Wegbö- m ü. NN; Halbtrockenrasen, auf Centaurea schung und Wegrand, auf Achillea millefolium, scabiosa (zusammen mit Orobanche lutea), ca. 30 Exemplare; 12. 6. 1993; Volker Schaf- 10 Exemplare, blühend; 31. 5. 1992, zusam- fert, zusammen mit Siegfried Demuth. men mit Richard Lorenz, SD1478 (STU). 6518/1, B, Schriesheim: Gewann Branich Orobanche lutea – Gelbe Sommerwurz bei Schriesheim, nördlich der Talstraße, 6417/2, B, Weinheim: NSG Steinbruch Sulz- R 3476050 H 5482380, 155 m ü. NN; Weg- bach nördlich Weinheim, in der nördlichen rand, auf Löss mit Granitgrus, auf Achillea Steilwand, R 3475740 H 5493830, 200 millefolium, 8 Exemplare; 12. 6. 1993, zusam- m ü. NN; lückiger Rasen über Granitgrus, auf men mit Volker Schaffert. 20 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Papaver argemone – Sand-Mohn Physalis alkekengi – Gewöhnliche Judenkirsche 6417/4, HR, Weinheim: westlich Lützelsach- sen, an der Bahnlinie, R 3474460 H 5487470, 6418/3, VO, Weinheim: Exotenwald, R 3476820 103 m ü. NN; im Gleisschotter, mäßig zahl- H 5489430, 185 m ü. NN; Waldwegrand und reich; 3. 6. 1992; SD1480. Hang nördlich des Weges, lichte, junge Auf- forstung, zahlreich, 2001 noch an mehreren Eine im Gebiet seltene Art. Stellen; 6. 10. 1991. Parietaria judaica – Mauer-Glaskraut Platanthera bifolia – Weiße Waldhyazinthe 6418/3, B, Weinheim: Kopernikusstraße zwi- 6418/1, B, Hemsbach: NSG Schafhof-Teu- schen Hölderlin- und Rohnstraße, R 3475960 felsloch östlich Hemsbach, am Ostrand des H 5490140, 130 m ü. NN; Fuß einer Garten- jüdischen Friedhofs, R 3476410 H 5495200, mauer, wenige Exemplare, blühend; 8. 11. 190 m ü. NN; lichtes Wäldchen, 1 blühendes 1998; Erstbeobachter: Gerd Röhner. 2001 an und 1 steriles Exemplar; 14. 6. 1992. gleicher Stelle in größerer Zahl vorhanden. Polygonatum verticillatum – Parietaria officinalis – Quirlblättrige Weißwurz Aufrechtes Glaskraut 6518/1, VO, Hirschberg: Wolfenklinge östlich 6417/2, B, Hemsbach: Seitenstraße des Mühl- Leutershausen, R 3477770 H 5484310, 320 wegs, am Ende der Straße, R 3475540 m ü. NN; Waldwegböschung auf Löss, ca. 50 H 5494980, 130 m ü. NN; nitrophytische Saum- Exemplare, vegetativ; 9. 8. 1988. vegetation mit Urtica dioica, im Halbschatten, Das einzige bekannte Vorkommen im Vorde- ca. 100 Exemplare; 17. 6. 1990 und 15. 9. ren Odenwald. 2002; SD1079. Potentilla incana – Sand-Fingerkraut Parnassia palustris – Herzblatt 6518/1, B, Schriesheim: Gewann Branich 6518/1, VO, Schriesheim: Gewann Emd nörd- nördlich Schriesheim, R 3476070 H 5382370, lich Altenbach, R 3481270 H 5484060, 320 160 m ü. NN; Trockenrasen über Granit, mäßig m ü. NN; Kleinseggen-Ried über anmoorigem zahlreich; 28. 7. 1988; SD850. Standort, 100-150 Exemplare, blühend; 26. 8. Potentilla palustris – Blutauge 1988; SD821. Im August 2001 nur wenige Exemplare beob- 6418/43, VO, Weinheim: Haundelstal süd- achtet. Die Fläche war von Schafen beweidet östlich Wünschmichelbach, R 3482170 worden. H 5485600, 310 m ü. NN; in beweidetem Kleinseggen-Ried und im Bereich einer Peucedanum palustre – Sickerquelle; 27. 5. 1987; SD283. Sumpf-Haarstrang Das Blutauge wächst insgesamt an drei 6417/2, HR, Hemsbach: NSG Rohrwie- Stellen im Haundelstal und an einer Stelle in sen-Gänswiesen, R 3474960 H 5495820, einem von Westen kommenden Seitentälchen. 98 m ü. NN; Schilf-Röhricht in ehemaligem Es sind die einzigen bekannten Vorkommen im Ententeich, wenige Exemplare; 19. 9. 1993, Vorderen Odenwald. Zumindest an zwei Wuch- zusammen mit Gerhard Röhner, Volker Schaf- stellen waren 2001 noch Pflanzen vorhanden. fert & Elisabeth Kramer. Puccinellia distans – Phleum phleoides – Gewöhnlicher Salzschwaden Steppen-Lieschgras 6518/1, VO, Schriesheim: Ursenbacher Höhe 6417/22, B, Weinheim: NSG Steinbruch nordwestlich Ursenbach, an der Straße nach Sulzbach nördlich Weinheim, R 3475750 Rippenweier, R 3480000 H 5484610, 390 H 5493840, 220 m ü. NN; in der nördlichen m ü. NN; Straßenrand, kleiner Bestand auf Steinbruchwand im Trockenrasen über Granit, wenigen Metern; 11. 7. 1998, zusammen mit wenige Exemplare; 20. 6. 1987. Elisabeth Kramer; SD1743. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 21

Pulsatilla vulgaris – Grübels, terrassierter, südexponierter Hang, Gewöhnliche Kuhschelle R 3476320 H 5493180, 240 m ü. NN; bewei- deter Magerrasen und Heckensaum, mäßig 6518/1, B, Schriesheim: Gewann Branich zahlreich; 18. 3. 1989. nördlich Schriesheim, R 3476070 H 5482340, 140 m ü. NN; Trockenrasen über Granitgrus, Scleranthus perennis – ca. 100 Exemplare, blühend; 11. 4. 1993. Ausdauerndes Knäuelkraut Bestand stark zurückgehend: 1990 etwa 500, 6418/4, VO, Rhein-Neckar-Kreis, Wein- 1993 etwa 100 und 2000 nur noch etwa 40 heim: Seitental des Haundelstals südlich Exemplare gezählt. Wünschmichelbach, R 3482170 H 5485920, Rosa tomentosa – Filz-Rose 320 m ü. NN; lückiger, beweideter Magerra- sen über Granitgrus, wenige Exemplare; 27. 6417/1, B, Weinheim: nordöstlich Nächsten- 6. 1993; SD1598 (STU). bach, R 3476697 H 5493182, 270 m ü. NN; Rand eines brachgefallenen Magerrasens, Scleranthus polycarpos – der Hecke vorgelagert, wenige Exemplare, Triften-Knäuelkraut ca. 1,5 m hoch; 31. 5. 1992; SD1479. 6417/4, HR, Weinheim: kleine Ruderalfläche 6418/3, VO, Weinheim: westlich Oberkunzen- am Ende der Daimlerstraße kurz vor der B bach, R 3478840 H 5487580, 300 m ü. NN; 38-Unterführung, R 3472550 H 5490080, 98 Wegrand an Wegböschung, über Granitgrus, m ü. NN; Ruderalvegetation auf sandig-kiesi- 6 große Sträucher; 26. 4. 1991. gem Standort; 2. 5. 1993. 6418/3, B, Weinheim: Häuselberg östlich 6418/1, VO, Hemsbach: östlich NSG Schafhof- Lützelsachsen, R 3476540 H 5488200, 250 Teufelsloch, nordöstlich des Waldnerturms an m ü. NN; Waldrand über Granit; 25. 7. 1990; der Straße nach Balzenbach, R 3477313 SD1110. H 5495210, 270 m ü. NN; lückiger Sandrasen 6418/3, VO, Weinheim: Maisenklinge west- über Granitgrus im Randbereich einer Vieh- lich Rittenweier, R 3477840 H 5486220, 255 weide, mäßig zahlreich; 5. 4. 1998, zusammen m ü. NN; Wegböschung, 1 großer Strauch; mit Elisabeth Kramer; SD1725. 29 . 9 . 1988 . 6518/1, VO, Schriesheim: nördlich Altenbach, Rumex thyrsiflorus – R 3481560 H 5484040, 375 m ü. NN; Weg- Straußblütiger Sauerampfer rand, über Granitgrus; 26. 8. 1988; SD824 . 6417/2, HR, Weinheim: Alte Weschnitz Scrophularia canina – Hunds-Braunwurz westlich Weinheim, Süddamm, R 3473920 6418/13, B, Weinheim: Quarzporphyr-Stein- H 5492450, 102 m ü. NN; lückige Glattha- bruch, R 3477600 H 5490700, 250 m ü. NN; fer-Wiese, wenige Exemplare; 30. 5. 1993; auf offener, frisch aufgeschütteter Gesteins- SD1593 (STU) . halde, mäßig zahlreich; 12. 7. 1987; SD386. Salvia verticillata – Quirlblütiger Salbei Die Art wurde vermutlich mit Kiestransporten aus der Oberrheinebene in den Steinbruch 6417/2, HR, Weinheim: Hauptbahnhof Wein- verschleppt. Es ist das einzige Vorkommen heim, am Wasserturm, westlich der Gleise, im Gebiet. R 3475860 H 5490900, 102 m ü. NN; in aus- dauernder Ruderalvegetation trockenwarmer Seseli annuum – Steppenfenchel Standorte, mäßig zahlreich; 11. 8. 1991. 6417/2, B, Hemsbach: Alteberg östlich Hems- Scilla bifolia – Zweiblättrige Sternhyazinthe bach, R 3475680 H 5494430, 215 m ü. NN; brachliegender Halbtrockenrasen (seit 1990 6417/2, B, Weinheim: östlich Sulzbach, wieder gemäht), mäßig zahlreich; 1. 6. 1989 R 3475860 H 5493430, 185 m ü. NN; Robini- (2001 noch vorhanden). en-Wald, zahlreich; 18. 3. 1989. 6417/2, B, Weinheim: NSG Steinbruch 6418/1, B, Weinheim: Nächstenbach, Gewann Sulzbach nördlich Weinheim, R 3475750 22 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

H 5493880, 220 m ü. NN; im Halbtrockenra- Thlaspi caerulescens – sen auf Löss, zahlreich; August 1987. Voralpen-Hellerkraut Die Population bestand noch 2001, war jedoch 6518/2, VO, Heiligkreuzsteinach: an der K deutlich kleiner als die Jahre zuvor. 4122 zwischen Lampenhain und dem Stein- 6418/1, B, Weinheim: Nächstenbacher Berg achtal, gegenüber dem Parkplatz, R 3483730 östlich Weinheim, R 3476370 H 5492560, 240 H 5484420, 340 m ü. NN; grasige Straßen- m ü. NN; im Halbtrockenrasen über Granitgrus böschung, etwa 50 Exemplare; 4. 4. 1999, mit Löss, sehr zahlreich; August 1987 (2001 Markus Sonnberger. noch vorhanden). Die Art wurde sehr wahrscheinlich im Oden- wald eingeschleppt. Solanum villosum – Gelber Nachtschatten Torilis arvensis – Acker-Klettenkerbel 6418/1, HR, Weinheim: brachliegende Bau- 6518/1, B, Schriesheim: Weinberge südlich stelle an der Kapellenstraße, ehemalige Schriesheim, R 3476295 H 5481102, 190 Gummi-Fabrik, R 3476000 H 5491360, 100 m ü. NN und R 3476237 H 5481453, 180 m ü. NN; Aufschüttungsfläche mit lehmiger m ü. NN; Wegrand und Wegböschung, wenige Erde und Bauschutt, Ruderalvegetation, weni- Exemplare; 7. 4. 2001. ge Exemplare; 20. 9. 1998; SD1748. Eine an der Bergstraße seltene Art. Stachys annua – Einjähriger Ziest Trifolium alpestre – Hügel-Klee 6317/4, B, Laudenbach: Sonnberg östlich 6418/1, B, Weinheim: Forstweg nördlich des Laudenbach, R 3475710 H 5496760, 220 Vogesenwegs östlich Weinheim, R 3476780 m ü. NN; im Weinberg, auf Löss, wenige H 5491040, 175 m ü. NN; in der Mitte des Exemplare; 20. 7. 1988; SD782. Fußpfades über Granitgrus, mäßig zahlreich; Eine im Gebiet seltene Art. 27 . 6 . 1987 . 6418/3, B, Weinheim: Häuselberg östlich Wein- Teesdalia nudicaulis – Bauernsenf heim-Lützelsachsen, R 3476550 H 5488240, 6418/3, VO, Weinheim: Feldweg südwestlich 205 m ü. NN; Waldsaum, über Granitgrus; 26. des Sportplatzes von Steinklingen, R 3481330 6. 1987; SD486. H 5486210, 290 m ü. NN; Sandrasen auf 6418/4, B, Hirschberg: östlich Friedhof Leu- Feldwegböschung, über Granitgrus, etwa 50 tershausen, R 3476380 H 5484840, 295 Exemplare; 4. 4. 1999, Erstbeobachter: Mar- m ü. NN; Waldsaum am Wegrand über Granit, kus Sonnberger. wenige Exemplare; 3. 8. 1990. Es ist das einzige bekannte Vorkommen im 6518/3, B, Heidelberg: Auerstein nördlich Vorderen Odenwald. Handschuhsheim, R 3477296 H 5478071, Thalictrum minus – Kleine Wiesenraute 170 m ü. NN; flache Kuppe aus Granit, lücki- ge Saumvegetation trockenwarmer Standorte, 6418/1, B, Weinheim: NSG Wüstnächsten- mäßig zahlreich; 5. 5. 2001. bach-Haferbuckel, R 3476100 H 5493040, 225 m ü. NN; Brachypodium-pinnatum-reicher Trifolium aureum – Gold-Klee Halbtrockenrasen, auf Löss, 5 Exemplare, 6518/1, VO, Hirschberg: Wolfenklinge östlich fruchtend; 14. 7. 1988. Leutershausen, R 3477740 H 5484520, 320 Es ist das einzige bekannte Vorkommen an m ü. NN; Waldwegrand; 9. 8. 1988; SD802. der Bergstraße. Trifolium fragiferum – Erdbeer-Klee Thesium linophyllon – Mittleres Leinblatt 6317/4, HR, Hemsbach: Wiesensee, Nordufer, 6418/13, B, Weinheim: Nächstenbacher Berg, R 3473660 H 5495910, 96 m ü. NN; Trittrasen R 3476380 H 5492540, 240 m ü. NN; lücki- oberhalb des Bestandes einer Nano-Cyper- ger, beweideter Magerrasen, auf Löss, mäßig ion-Gesellschaft im Uferbereich, zahlreich; zahlreich; 20. 6. 1987 (2001 noch vorhanden); 19. 9. 1993, zusammen mit Gerhard Röhner, SD463. Volker Schaffert & Elisabeth Kramer. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 23

Utricularia vulgaris – m ü. NN; lückiger Therophytenrasen auf Löss- Echter Wasserschlauch rain; 22. 3. 1990.

6317/4, HR, Laudenbach: Tümpel im (tro- 6417/2, HR, Weinheim: Alte Weschnitz, ca ckenliegenden) Rückhaltebecken nordwest- 100 m östlich der Weid-Siedlung, Süddamm- lich Laudenbach, westlich der Bahnlinie, Südseite, R 3472 H 5494, 100 m ü. NN; lücki- R 3474125 H 5497650, 96 m ü. NN; angeleg- ger Rasen mit Therophyten, mäßig zahlreich, ter Tümpel mit Rohrkolben-Röhricht, Feucht- blühend; 23. 3. 1998. gebüsch und Wasservegetation, zahlreich; 25. 6. 1996; SD1691 (STU). 6417/2, B, Hemsbach: Alteberg östlich Hems- Verbascum blattaria – Schabenkraut bach, R 3475700 H 5494370, 210 m ü. NN; in Weinberg; 20. 4. 1988; SD893. 6418/4, VO, Weinheim: Seitental des Haundel- tals südlich Wünschmichelbach, R 3482210 6418/3, VO, Weinheim: südlich des Sportplat- H 5485900, 310 m ü. NN; lückiger, beweideter zes von Steinklingen, R 3481470 H 5486200, Magerrasen über Granitgrus, wenige Exemp- 310 m ü. NN; Sandrasen neben kleinem lare; 27. 6. 1993. Granitfelsen in einer Magerweide (Pferde), Das einzige bekannte Vorkommen im Gebiet. wenige Exemplare; 4. 4. 1999.

Verbascum phlomoides – Vicia lathyroides – Sand-Wicke Windblumen-Königskerze 6417/4, HR, Weinheim: Weinheim-West, 6317/4, VO, Laudenbach: Ehrenberg östlich Schlehdornweg, R 3474020 H 5490200, Laudenbach, R 3475830 H 5497500, 260 98 m ü. NN; kiesige Ruderalfläche, wenige m ü. NN; Trockenrasen über Granitgrus inner- Exemplare; 17. 9. 1987; SD502. halb einer Magerwiese, wenige Exemplare, 6418/1, B, Weinheim: Birkenauertal, Gra- blühend; 15. 4. 2000. nitwand gegenüber Porphyrsteinbruch, 6417/4, NR, Weinheim: kleine Ruderalfläche R 3477330 H 5490930, 140 m ü. NN; auf der am Ende der Daimlerstraße kurz vor der B Felswand auf Vorsprung, wenige Exemplare; 38-Unterführung, R 3472540 H 5490070, 98 16. 8. 1987; SD559. m ü. NN; grasreicher Sandrasen über Granit- Eine im Gebiet seltene Art. grus, wenige Exemplare; 10. 5. 1998. Veronica praecox – Früher Ehrenpreis 6518/1, VO, Schriesheim: westlich Ursenbach, 6418/1, B, Weinheim: Nächstenbach, Gewann R 3479770 H 5484250, 395 m ü. NN; lückiger Grübels östlich des NSG Wüstnächstenbach- Magerrasen über Granitgrus; 24. 4. 1988; Haferbuckel, südexponierter, terrassierter SD891. Hang, R 3476320 H 5493190, 240 m ü. NN; lückiger Therophytenrasen, über Granitgrus, Xanthium albinum – Ufer-Spitzklette wenige Exemplare; 22. 3. 1990; SD975. 6418/1, HR, Weinheim: brachliegende Bau- Veronica triphyllos – stelle an der Kapellenstraße, ehemalige Dreiblättriger Ehrenpreis Gummi-Fabrik, R 3476000 H 5491360, 100 6317/4, B, Laudenbach: Sonnberg östlich m ü. NN; Aufschüttungsfläche mit lehmiger Laudenbach, R 3475260 H 5496440, 130 Erde und Bauschutt, Ruderalvegetation, m ü. NN; in Weinberg, auf Löss; 19. 3. 1990. mäßig zahlreich; 20. 9. 1998; SD1747.

6317/4, B, Hemsbach: Weinberge zwischen Bereits von Buttler & Stieglitz (1976) für Hemsbach und Laudenbach, R 3475260 Weinheim angeben. In Baden-Württemberg H 5495900, 120 m ü. NN; in Weinberg, auf ist Xanthium albinum sonst nur aus dem Löss; 22. 3. 1990. Raum Mannheim bekannt. 6417/2, B, Hemsbach: Espersbach östlich Hemsbach, R 3475400 H 5495700, 270 24 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

5 Literatur

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Anschrift des Verfassers: Siegfried Demuth Marienstraße 68 D-76137 Karlsruhe Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 25-39 Karlsruhe 2003 ISSN 1617-5506 25

Die Hieracien des Rathgeb-Herbariums (TUB) inkl. Willemetia und heutiger Crepis- und Tolpis-Arten Günter Gottschlich

Zusammenfassung 1 Einleitung Die Hieracium-Belege (inkl. Willemetia und heutiger Crepis- und Tolpis-Arten) aus dem Herbarium von Der Ellwanger Apotheker Johann Baptist J.B. Rathgeb (1796-1875), TUB, wurden revidiert. Rathgeb (1796-1875, ausführliche Biographie Sie enthalten zahlreiches Tauschmaterial des bei Wolf 1994), hinterließ bei seinem Tode Hieracium-Monographen J.A. von Frölich (1766- ein bedeutendes Herbarium. Es bestand 1841). Folgende Typen konnten eruiert werden: Crepis froelichiana DC. ex Froel., Crepis montana ursprünglich aus über 60 Faszikeln und var. lanceolata Froel., Hieracium aurantiacum var. wurde von seinem Sohn 1911 dem Ellwanger denticulatum Froel., Hieracium auricula var. elatum Geschichts- und Altertumsverein vermacht. Froel. und Hieracium umbellatum var. cervicariaefo- Die Sammlungen wurden seitdem im Ellwan- lium Froel. Beachtung verdient das in der Literatur ger Schloss aufbewahrt. Bei einem Flieger- in Vergessenheit geratene Hieracium helianthifolium angriff Ende April 1945 wurden Teile davon Froel. aus Nordamerika. beschädigt oder gingen bei Aufräumungs- arbeiten verloren, so dass jetzt nur noch 32 Abstract Faszikel vorhanden sind. Laut Inventarisierung The Hieracium-specimens (incl. Willemetia and (Balters 1993) umfasst die Sammlung 3239 actual Crepis- and Tolpis-species) of the herbarium of J.B. Rathgeb (1796-1875), TUB, are revised. Herbarnummern. Die tatsächliche Belegzahl There are many specimens included which he dürfte jedoch eher bei 5000 Belegen liegen, received from the famous Hieracium-monograph da die nummerierten Bögen teilweise Mehr- J.A. von Frölich (1766-1841). The following types fachaufsammlungen enthalten. Aus konser- had been found: Crepis froelichiana DC. ex Froel., vatorischen Gründen wurde die Sammlung, Crepis montana var. lanceolata Froel., Hieracium die nach dem Krieg in einem Holzschrank in aurantiacum var. denticulatum Froel., Hieracium der Sakristei der Schlosskapelle aufbewahrt auricula var. elatum Froel. and Hieracium umbel- wurde, im Jahre 2000 als Dauerleihgabe an latum var. cervicariaefolium Froel. It is worth to take das Herbarium des Botanischen Instituts der notice of Hieracium helianthifolium Froel. from North Universität Tübingen, Lehrbereich Spezielle America, which has been ignored in literature. Botanik und Mykologie (TUB) überstellt. Sie Resumé wird dort derzeit aufgearbeitet und montiert. Les spécimens d´Hieracium (incl. Willemetia et Cre- Wie Wolf (1994) mit instruktiven Beispielen pis- et Tolpis-spécies d’aujourd’hui) dans l´herbier bereits darlegte, beruht die Bedeutung der de J.B. Rathgeb (1796-1875), TUB, ont été révisés. Rathgeb-Sammlungen neben den lokalfloris- Ils contiennent beaucoup de matériel qui résultent tischen Bezügen und den dadurch möglichen de l´échange avec le fameux monographe tratant Vergleichen mit heutiger Pflanzenverbreitung Hieracium J.A. von Frölich (1766-1841). Les types vor allem auf ihrem Reichtum an Tauschma- suivantes ont été trouvés: Crepis froelichiana DC. terial. Die zahlreichen Kontakte, die Rathgeb ex Froel., Crepis montana var. lanceolata Froel., zu berühmten Botanikern seiner Zeit unter- Hieracium aurantiacum var. denticulatum Froel., Hieracium auricula var. elatum Froel., et Hieracium hielt, spiegeln sich unübersehbar in seinen umbellatum var. cervicariaefolium Froel. Il faut aussi Sammlungen wider. An erster Stelle ist hier tirer l´attention sur Hieracium helianthifolium Froel. die freundschaftliche Verbundenheit zu Josef d´Amérique du Nord, oublié par la littérature. Alois von Frölich (1766-1841) zu nennen, der seit 1797 als fürstlicher Hof-, Stadt- und Land- Keywords: biography, Crepis, Hieracium, taxonomy, schaftsphysicus, ab 1814 als Oberamtsarzt in type-specimens Ellwangen wirkte (Müller 1940). Frölich war 26 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

ein vielseitiger Naturforscher, der über Enzia- Hoppe, Huber, C. Kemmler, W.D.J. Koch, A. ne promoviert hatte, daneben aber auch über Krembs, W. Lachenal, C.G. Nestler, J.B. Rath- Eingeweidewürmer, Käfer und Schnecken geb, G. Savi, J.C. Schleicher, J.B. Schonger, publizierte. Sein Hauptaugenmerk galt jedoch D.L. Schweinitz, Sommerauer, A. v. Spitzel, der Gattung Hieracium im weiteren Sinne, J. Traunsteiner, (J.M.?) Zeyher, J.B. Ziz. Aus d.h. damals noch gemäß der Linnéschen Platzgründen wird auf nähere biographische Auffassung unter Einschluss mancher Leon- Angaben verzichtet. todon- und Crepis-Arten. Über fast 30 Jahre hinweg sammelte, kultivierte und bearbeitete er Material für eine Monographie. Die Arbeiten 2 Das Untersuchungsmaterial wurden immer wieder hinausgezögert durch seine beruflichen Beanspruchungen, so dass Im Rathgeb-Herbar lagen die Pflanzen in er sich gelegentlich auch den Unmut für nicht grauem Fließpapier. Die Bögen wurden außen rechtzeitig zurückgeschickte Ausleihen zuzog von Rathgeb beschriftet und nachträglich von (vgl. Kunze 1837). Oftmals war er wohl auch Balters nummeriert. Teilweise lagen Mehr- wegen der taxonomischen Schwierigkeiten facheinlagen mit weiteren Bögen vor. Bei der innerhalb dieser polymorphen Gattung fast Aufarbeitung wurden diese Bögen mit der Bal- entmutigt. So erschien seine Monographie ters-Nummer, ergänzt um a, b, c,..., versehen, zusammen mit der Bearbeitung einiger Sek- so dass sich die ursprüngliche Faszikelzusam- tionen der Gattung Crepis erst im Jahre 1838 mensetzung nachträglich weiterhin erkennen und dies auch nicht als selbständiges Werk lässt. Eine Reihe von Bögen waren immer an wie ursprünglich geplant, sondern als Teil der gleichen Stelle mit einem ca. 2 cm großen von De Candolles „Prodromus Systematis Loch versehen als wenn der gesamte Faszi- Naturalis Regni Vegetabilis“ (Frölich 1838). kel auf Mistgabeln aufgespießt worden wäre. Zuvor hatte ihm jedoch der Prager Botani- Vielleicht stammen diese Löcher aber auch ker Ignaz Tausch in einer monographischen von Granatsplittern des Luftangriffs. Teilweise Studie einige Ergebnisse und wohl auch sind Fraßschäden vorhanden, die jedoch nur beabsichtigte Neubeschreibungen vorwegge- in wenigen Einzelfällen die Auswertung der nommen (Tausch 1828). Insbesondere hatte Belege unmöglich machten. Alle Belege wur- er die nicht zu Hieracium gehörigen Cre- den nach der Revision neu aufgezogen. Die pis- und Leontodon-Arten ausgegliedert. Als geographischen Angaben der Belege wurden, Arbeitsgrundlage für seine monographischen soweit vorhanden und möglich, überprüft und Studien erhielt Frölich von De Candolle, in eine für pflanzengeographische Auswer- Reichenbach, Koch und zahlreichen Lokal- tungszwecke erforderliche einheitliche Form floristen sowie aus bedeutenden Botanischen gebracht (Staat → Land → Region → Fund- Gärten (Berlin, Prag, Göttingen) zahlreiche ort → Lokalität → Grundfeldnummer (MTB) → Hieracium-Belege, aber auch Samenmate- Quadrant → Viertelquadrant, für die Schweiz rial für umfangreiche Nachzuchten. Einiges auch Kartierfeldnummer), wobei in jedem Fall davon erhielt Rathgeb schon zu Lebzeiten die Orginalschreibweise der geographischen Frölichs, anderes möglicherweise erst nach Daten ebenfalls in den Datensatz bzw. auf dessen Tode. Dies ist insofern von Bedeu- das Revisionsetikett übernommen wurde. Von tung, da Frölichs Hieracium-Belege zwar zu den 209 Belegen ließen sich 60 bis zur Grund- einem großen Teil aber nicht vollständig an feldnummer zuordnen, 10 weitere zumindest das Herbarium Tübingen (TUB) gelangt sind. bis zu einer Ortsangabe. 100 Belege weisen Zumindest fehlen hier einige Typus-Belege keinerlei Fundangaben auf, was bei Herbarien zu seiner Monographie. Aus diesen Grün- vom Anfang des 19. Jahrhunderts gelegent- den schien eine neuerliche Durchsicht wün- lich vorkommen kann. Eine beträchtliche Zahl schenswert. Insgesamt sind unter den revi- davon dürfte aber aus dem Ellwanger Raum dierten Belegen folgende Sammler vertreten: stammen. E. Ayasse, J.B. Balbis, J.C.G. Baumgarten, Die über die Handschrift eruierten Verfasser J.N. Buek, J.A. Frölich, C.F. Hochstetter, D.H. der Herbaretiketten müssen nicht immer auch Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 27

die Sammler der Belege gewesen sein. Hier ständige Pflanze mit einem angeklebten lässt sich kaum restlose Klarheit schaffen. Die 1x2cm großen Etikett „Val Duron“. Der Bogen auf den Scheden vermerkten Bestimmungen enthielt ferner ein gleichgroßes Etikett „Val werden in Orginalschreibweise wiedergege- Lusia“, welches zu einem weiteren Exemplar ben. Fehlende Autoren wurden nicht ergänzt, gehörte, das Frölich, l.c., als var. ß. subglabra Autorkürzel nicht vereinheitlicht. Am Ende beschrieb und von dem nur noch einige sehr des jeweiligen Datensatzes folgt in Klammer kleine und nicht mehr zuordnungsfähige Blatt- die Balters-Nummer. Soweit handschriftliche reste vorhanden sind. Erläuterungen auf den Herbarscheden ver- Nomenklatur: Die Art wird in der Literatur zeichnet waren, werden diese unter „Anm.:“ nicht selten nur mit De Candolle als Autor vermerkt. geführt. Frölich hat jedoch im Prodromus von der Gattung Crepis u.a. auch die Sektion Inty- Verwendete Abkürzungen: belloides Froel. abgehandelt und dort Crepis Anm. Anmerkung froelichiana erstmals beschrieben. Zur Autor- Hb. Herbar angabe schreibt er: „DC. herb.“, greift also die KF Kartierfeldnummer in schedae vorgenommene Dedikation seitens Mspt. Handschriftlicher Hinweis Frölichs, De Candolles auf, so dass das Autorzitat aus- dass er den entsprechenden Namen führlich „DC. ex Froel in DC.“ lauten müsste. in sein Manuskript übernommen habe s.dat. ohne Sammeldatum Crepis bocconi P.D. Sell s.indic ohne nähere Angaben Syn.: Crepis montana var. lanceolata Froel. in s.loc. ohne Fundortangabe DC., Prodr. 7(1): 172 (1838); beschrieben von TUB Herbarium des Botanischen Insituts „v.v. in Alp. Algov.“; Typus: „ex alp. Algov.“, leg. der Universität Tübingen, Lehrbereich et det. J.A. Frölich sub: Hieracium montanum Spezielle Botanik und Mykologie (TUB-Hb. Rathgeb 1381a). ? (hinter der Grundfeldnummer): Qua- Taxonomie: Die angegebenen Differential- drant und Viertelquadrant ließen sich merkmale sind nur taxonomisch unbedeuten- nicht zuordnen de Modifikationen.

Hieracium aurantiacum L. 3 Revisionsergebnisse Syn.: Hieracium aurantiacum [var.] ε denticu- latum Froel. in DC., Prodr. 7(1): 204 (1838); 3.1 Typusmaterial [beschrieben ohne Angaben zu Fundort, Da noch nicht entschieden werden kann, ob Datum und Sammler]; Typus: s. indic., det. das im Rahmen dieser Untersuchung als J.A. Frölich sub: H . aurantiacum ε denticula- typusfähig eruierte Material nur Dubletten tum (TUB-Hb. Rathgeb 2304a). waren, die Frölich Rathgeb vermacht hat Taxonomie: Das zur Abgrenzung herangezo- und andererseits der Erhaltungszustand nicht gene Merkmal der gezähnelten Blätter liegt immer optimal ist, wird vorerst auf eine Lekto- innerhalb der Variationsbreite der Art und ist typisierung verzichtet. bei dem Typus-Beleg sogar geringer ausge- prägt als in heutigen Populationen zu beob- Crepis froelichiana DC. ex Froel., Prodr. achten ist. Die Sippe kann daher eingezogen 7(1): 165 (1838) werden. Beschrieben von: “in alpibus Tyrolis australis in glareosis herbidis convallibus Duron et Hieracium kalmii L. var. fasciculatum Lusia!, in valle Susannâ Helvetiae! agro (Pursh) Lepage Veronensi!”; Syntypus: “Val Duron”, det. J.A. Syn.: Hieracium helianthifolium Froel. in DC., Frölich sub: Crepis frölichiana DeC ., Hieracium Prodr. 7(1): 225 (1838); beschrieben von „in auriculaefolium, Hieracium parviflorum” (TUB- America septentrionali“; Typus: s. indic., det. Hb. Rathgeb 1393). – Abb. 1 . J.A. Frölich sub: H . helianthifolium Mspt. (TUB- Anmerkung: Auf dem Bogen lag eine voll- Hb. Rathgeb 1415). – Abb. 2. 28 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Abb. 1: Typus von Crepis froelichiana Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 29

Abb. 2: Typus von Hieracium helianthifolium 30 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Anmerkung: Im Protolog finden sich noch Sammler ]; Typus: „L. ad muros Langenburg“, die für die Interpretation des Belegs wichtigen 6.1822, leg. et det. J.A. Frölich sub: Hieracium Angaben: „v.v.c. et sp. comm. à cl. Schweinitz“ auricula L. δ (TUB-Hb. Rathgeb 2303aII). und „Culta per 18 annos habitum non muta- Anmerkungen: Die handschriftlichen Anmer- vit“. Lewis David von Schweinitz (1780-1835) kungen Frölichs („anth. glandulosum et entstammte einer nach Amerika ausgewan- hirsutum“) zeigen, dass das linke Exemplar derten Prediger-Familie, kehrte aber zur theo- des ursprünglichen Bogens gemeint war. logischen Ausbildung 1798 nach Deutschland Das rechte (2303b) gehört zu H. bauhini zurück und blieb hier bis 1817. Danach lebte Schultes und hat haarlose Hüllen. Auch die er wieder in den USA (North Carolina und Beschreibung in DC. („scapo sesquipedali Pennsylvania). Frölich könnte also zu seiner foliisque glaucis glabris“) passt zur vorliegen- Zeit durchaus mit ihm Kontakt aufgenommen den Pflanze. Die Standortangabe („ad muros“) haben. bezieht sich wohl nicht direkt auf Mauerritzen, Taxonomie: Der Beleg gehört zweifelsfrei sondern eher auf magere Stellen am Fuße der zur Sektion Tridentata (Fr.) Arv.-Touv.. Zahn Stadtmauern von Langenburg. hat die amerikanischen Sippen zu H . laevi- Taxonomie: Es handelt sich um ein beson- gatum, das von Linné beschriebene H . kalmii ders hochwüchsiges Exemplar. Der Stängel- in Anlehnung an Monnier (1829) und Lessing höhe kommt jedoch kein taxonomischer Wert (1832) zur Gattung Pachylepis Less. gestellt. zu, weshalb die Sippe eingezogen werden Monniers Ausgliederung auf Grund der kann. besonderen Fruchtform ließ sich nicht halten, da die Früchte sich lediglich als unreif erwie- Hieracium umbellatum L. sen (Reveal 1993). Lepage (1960) gliederte subsp. umbellatum den nordamerikanischen Formenkreis in drei Syn.: Hieracium umbellatum [var.] κ cervicari- Arten: H . kalmii L., H . scabriusculum Schweinf. aefolium Froel. in DC., Prodr. 7(1): 224 (1838); und H. canadense Michx., jede Art wiederum [beschrieben ohne Angaben zu Fundort, in mehrere Varietäten und führt dazu noch Datum und Sammler ]; Typus: „Füssen“, leg. einige Zwischenarten untereinander auf. et det. J.A. Frölich sub: Hieracium cervicariifo- Reveal (1993) zog neuerdings H. canadense lium (TUB-Hb. Rathgeb 2654). als Varietät zu H. kalmii, ohne jedoch auf H. Taxonomie: Die Typus-Unterart wird von scabriusculum einzugehen. Generell scheint Zahn (1922-38) in zahlreiche Varietäten dieser Komplex in Nordamerika ähnlich varia- unterteilt, ohne dass er das Frölichsche Epi- bel wie in Europa zu sein, so dass eine Unter- theton aufgreift oder synonymisiert. Die vor- gliederung ohne weitere Untersuchungen vor- liegende Pflanze ist zwar schmalblättriger als läufig noch nicht sinnvoll ist. Der Frölichsche gewöhnliches H. umbellatum, gehört jedoch Beleg stimmt auf jeden Fall mit seiner robus- noch nicht zu der schmalblättrigen var. coro- ten Struktur und den breiten, stark gezähnten nopifolium (C.C.Gmel.) Fr., sondern noch zur Blättern völlig mit der var. fasciculatum, die Typus-Varietät. bei Lepage (1960) auch abgebildet ist, über- ein. Bei einer neuerlichen Revision, vor allem 3.2 Sonstige Belege aber bei Anwendung des Kleinarten-Konzepts Crepis alpestris (Jacq.) Tausch könnte das im Artrang beschriebene H. heli- Deutschland, Baden-Württemberg: 7126/4: anthifolium nomenklatorische Bedeutung Himmlingen, „b. Himmlingen“, 10.6.1835, leg. erlangen. In den nordamerikanischen Floren et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium alpestre ist dieser Name nicht bekannt. (1398a). – 7127/24: Aufhausen, s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium alpest- Hieracium lactucella Wallr. re (2805). – 7226/23: Oberkochen, „beim subsp. lactucella Ursprung des Kochers“, s.dat., leg. et det J.B. Syn.: Hieracium auricula [var.] δ elatum Froel. Rathgeb sub: Hieracium alpestre L. (0010). in DC., Prodr. 7(1): 201 (1838); [beschrie- – 7328/1?: Dischingen, 7.1837, leg. et det. ben ohne Angaben zu Fundort, Datum und A. Krembs sub: Hieracium alpestre (1398). – Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 31

Bayern: „ex alp. Algov.“, s.dat., leg. et det. J.B. Crepis mollis (Jacq.) Asch. Rathgeb sub: Hieracium alpestre (1398b). Deutschland, Baden-Württemberg: 6223/1: Wertheim, „L. Wertheim“, s.dat., leg. et det. Crepis bocconi P.D. Sell J.B. Rathgeb sub: Hieracium integrifolium Deutschland, Bayern: „ex alp. Algov.“, s.dat., (1385a). – 7127/21: Lippach, „Auf dem Erb- leg. et det. J.A. Frölich, sub: Hieracium monta- senberg bei Lippach“ (=Erbisberg), s.dat., num (1381a). – 8430/?: Füssen, „L. in alpibus leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium molle Fuessensibus“, 1791, leg. et det. J.A. Frölich (1385d). – 7328/1?: Dischingen, 6.1839, leg. sub: Hieracium montanum „W. Jacq. austr. t. et det. A.Krembs sub: Hieracium molle (1385). 190 opt.“ (1381). – „Allgäuer Alpen“, s.dat., – S.loc ., „ex horto regio Berolinensi“, s.dat., leg. et det. C.F. Hochstetter sub: Hieracium det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium ovatum n.sp. montanum (2817). – S.loc., det sub: Hieracium (1384). – S.loc., s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: montanum (1430). Hieracium molle (1385c). – „in m. Vogelberg“ (Adula-Gruppe?, Schweiz?), s.dat., leg. W. Crepis conyzifolia (Gouan) Dalla Torre Lachenal, det. H.G.L. Reichenbach (1385b); „vom Jaun“ (Jaun, Kt. Freiburg, Schweiz?), Reichenbach notiert: „a cl. Lachenalio in m. leg. et det J.C. Schleicher sub: Hieracium Vogelberg lectam“; Rathgeb ergänzt: „Rei- grandiflorum (1382). chenbachs Handschrift“. – S.loc., s.dat., leg. et det. C.F. Hochstetter sub: Hieracium molle Crepis froelichiana DC. ex Froel. (2813). Italien, Südtirol: Prov. Bozen: 9435/?: Bozen, „Schleern“, s.dat., det. sub: Hieracium parviflo- Crepis paludosa (L.) Moench rum (1393a). – Prov. Trento, 9536/1: Canazei, Deutschland, Baden-Württemberg: 7026/2: „Val Duron“, s.dat. det. J.A. Frölich sub: Crepis Ellwangen, s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb frölichiana DeC., Hieracium auriculaefolium, sub: Hieracium paludosum (0006). – Bayern: Hieracium parviflorum (1393). 8334/2: „Benediktenwand, bei der Heuhütte“, 8.1838, leg. J.B.Schonger, det. J.B. Rathgeb Crepis jacquinii Tausch sub: Hieracium paludosum (1380b). – S.loc., subsp. kerneri (Rech. f.) Merxm. leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium palu- Italien, Südtirol: Prov. Bozen: „Orteler“, s.dat., dosum (1380, 1380a, 2814). leg. et det. C.F. Hochstetter sub: Hieracium chondrilloides (1397b). – 9435/?: Bozen, „Alp. Crepis praemorsa (L.) F.L.Walther Schlern“, s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: S.loc., s.dat., det. C.F. Hochstetter sub: Hiera- Hieracium chondrilloides (1397d). – Prov. Trento: cium praemorsum (1403, 2816). 9536/1: Val Duron, „L. in alp. convallibus Duron, Tyr. austr.“, 7.1829, leg. et det. J.A. Frölich sub: Crepis pyrenaica (L.) Greuter Hieracium chondrilloides (1397). – Österreich, Schweiz, Kt. Wallis: KF 714: Torrenthorn, Tirol: Allgäuer Alpen: 8628/2: „Hochvogel“, 9611/2: „Gemmi“, s.dat., det. sub: Hieracium s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium blattaroides uniflorum (1387b). – „ex valle chondrilloides (1397a). – Karwendelgebirge: Urfaria“, s.dat., det. sub: „H.43a Hall“ (1387c). 8634/4: Innsbruck, Lavatscher Joch, s.dat., leg. – S.loc., s.dat., leg. et det. D.H. Hoppe sub: et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium chondrillo- „austriacum“ (1387d). – S.loc., s.dat., det. sub: ides (1397e). – „M.Maldon“(wo?), s.dat., leg. et Hieracium blattaroides (1386, 1387, 1387a). det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium chondrilloides (1397c). Crepis terglouensis (Hacq.) A. Kerner Österreich, Salzburg: „Lofer“, s.dat., leg. Crepis jacquinii Tausch subsp. jacquinii et det. A.v. Spitzel sub: Hieracium taraxaci Österreich, Steiermark: Admont: „In alpibus (1396a). – Steiermark: „Kalbling“, s.dat., leg. Admontensibus“, s.dat., leg. Huber & Som- et det. Sommerauer sub: Hieracium hyoseri- merauer, det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium folium Vill. (1395). – Tirol: Karwendelgebirge: chondrilloides (1397f). 8634/4: Innsbruck, „auf dem Lavatscher Joch 32 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

in Tyrol“, s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium angustifolium Hoppe Hieracium taraxaci (1396). – Schweiz, Kt. Österreich, Kärnten: Glocknergruppe: 8943/3: St. Gallen: „St. Gallen“, s.dat., leg. et det. „Heiligenblut“, s.dat., leg. et det. D.H.Hoppe J.C.Schleicher sub: Hieracium hioseridifolium sub: Hieracium angustifolium (2231a). (sic!) (1395a). – Schweiz, Kt. Glarus: KF 663: Mutristock, 8920/1: „Schejenstock b. Glarus“, 8.1864, det. Hieracium alpinum L. subsp. alpinum sub: Hieracium auriculo similis (2284). Österreich, Tirol: Kitzbühler Alpen, Kitzbühel: „Schiefergebirge um Kitzb.“, s.dat., leg. et det. Hieracium aurantiacum L. J.Traunsteiner sub: Hieracium alpinum (2658e). Italien : „Piemont“, s.dat., leg. et det. G.B. – S.loc., s.dat., det sub: Hieracium flosculosum Balbis sub: Hieracium aurantiacum (2304). (2262); Anm.: Das Etikett ist von Rathgeb – Österreich, Tirol: Ehrwald, „in alpinis Gais- beschriftet, der Name stammt jedoch von Frö- thal“, s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: lich, der die Sippe in seiner Monographie unter Hieracium aurantiacum (2304d). – Tuxer H. alpinum var. flosculosum beschreibt und als Alpen: 8735/3: Innsbruck, „Volderthal in Tyrol“, Herkunft „Hort. hafn.“ (Botanischer Garten 1822, leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium Kopenhagen) angibt; die Pflanze könnte, falls aurantiacum (2304c). – S.loc., s.dat., det. von Frölich kein weiteres Material auftaucht, J.A. Frölich sub: Hieracium aurantiacum var. zumindest zur Neotypisierung benutzt werden. denticulatum (2304a). – S.loc., s.dat., det. G. – S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium alpinum Gottschlich (2304b). (2658d). – S.loc., s.dat., leg. et det. A. Krembs sub: Hieracium alpinum (2658). Hieracium basifurcum Peter S.loc., s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium Hieracium alpinum L. sphaerocephalum (2231c). subsp. apiculatum (Tausch) Zahn S.loc., s.dat. (2658h); Anm.: stammt der Unter- Hieracium bauhini Schult. art nach vermutlich aus den Sudeten bzw. Deutschland, Baden-Württemberg: 6725/13: dem Prager botanischen Garten. „L. ad muros Langenburg“, 6.1822, leg. et det. J.A. Frölich. sub: Hieracium auricula L. Hieracium alpinum L. (2303aI, b). subsp. halleri (Vill.) Zahn S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium alpinum Hieracium bauhini Schult. (2658c). subsp. radiocaule (Tausch) Zahn S.loc., (Botan. Garten München), „L. cult. e Hieracium amplexicaule L. sem. hort. Monac.“, s.dat., leg. et det. J.A. Deutschland, Bayern: 8430/?: „Füssen“, Frölich sub: Hieracium radiocaule T. (2285). 8.1837, leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hiera- cium amplexicaule (2261). – Österreich, Tirol: Hieracium bifidum Kit. ex Hornem. Karwendelgebirge: 8634/4: Innsbruck, „in jugo S.loc., s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hiera- Lavatsch“, s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: cium atrovirens (0446); Anm.: Die Art wurde Hieracium amplexicaule (2261a). – S.loc., von Frölich in DC., Prodr. 7(1): 231 (1838) s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium erstmalig beschrieben. Die Herkunft der pyrenaicum, Hieracium perfoliatum?, Hieraci- (kultivierten?) Pflanze war schon Frölich nicht um amplexicaule (2261b). mehr bekannt. Der vorliegende Beleg ist evtl. für eine Neotypisierung heranzuziehen. Hieracium amplexicaule L. subsp. berardianum (Arv.-Touv.) Zahn Hieracium brachiatum Bertol. ex DC. Österreich, Kärnten: Glocknergruppe: 8942/2: Deutschland, Rheinland-Pfalz: 6116/1: „Nier- Heiligenblut, „in rupibus alpinis pr. H‘blut“, stein“, s.dat., leg. et det. J.B. Ziz sub: Hieraci- s.dat., leg. et det. D.H. Hoppe sub: Hieracium um bifurcum M.-Bieb. (2656). petraeum Hpi. (2265). Zu H. brachiatum vermutlich auch der Beleg: Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 33

S.loc., s.dat., det J.B. Rathgeb sub: Hieracium circa Utzmemmingen“, 10.6.1826, leg. et det. fallax (2230a). J.A. Frölich sub: Hieracium nestleri (2300b). – S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium cymosum Hieracium caespitosum Dumort. (2300c, d). – S.loc., s.dat., leg. et det. J.A. Frö- S.loc., s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hiera- lich sub: Hieracium cymosum (2300). cium dubium „fl.Dan., Syn.: Hieracium pra- tense Tausch“ (2233). – S.loc., s.dat., leg. Hieracium densiflorum Tausch et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium pratense Deutschland, Hessen: 5915/14: „Kleeäcker Tausch (0011, 2233a), sub: H. foecundum zwischen Mosbach und Wiesbaden“, s.dat., Fröl. (2232); Anm.: Ein H. foecundum wurde leg. J.B. Ziz, det. G.Gottschlich (2302). – Nie- von Frölich nicht beschrieben. Möglicherweise derulm, s.dat., det. sub: Hieracium filiferum kam ihm Tausch 1828 mit der Beschreibung Tausch (2302a). des H. pratense zuvor! Hieracium cf. dentatum Hoppe Hieracium caespitosum Dumort. Österreich, Tirol: Tuxer Alpen: 8734/4: Hall, subsp. caespitosum „Patzer Kofl bei Hall in Tyrol“, s.dat., leg. et det. S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium collinum J.B. Rathgeb sub: Hieracium alpinum (2658f). Bess., Hieracium stoloniflorum W. Kit.(2305a). – S.loc., s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium eriophorum St-Amans Hieracium pratense Tausch (2233d). Frankreich, Rég.Aquitaine, Dép.Landes: Bayonne: „arenosis maritimis circa Bayonum“, Hieracium cymosum L. s dat. ,. det . sub: Hieracium prostratum DC. Deutschland, Bayern: 7438/?: „auf Hügeln um (1409); auf dem Etikett noch die Notizen: Landshut“, s.dat., leg. et det. J.B. Schonger „Reichenbachs Handschrift“ und „ciritone(?) sub: Hieracium cymosum (2301a); Anm. von de Mt. Grateloup“; die dichte Behaarung der Schonger: „Scheint n. Kochs Syn. H. nestleri (etwas untypischen, weil wohl kultivierten) Vill. b brevisetum zu seyn. Ich glaube, Ihnen Pflanze weist auf H. eriophorum und nicht schon früher ein Exemplar davon gesandt zu auf H. prostratum. – S.loc., „ex Gascognie“, haben. Ich besitze noch eines mit einem Aus- s .dat ., det . sub: Hieracium eriophorum (1407), läufer und viel gedrängteren buschigen Blü- Anm.: vermutlich von Frölich nach 1826 (vgl. tenstielen / 50-100 blüthig.“ – Italien, Trentino: Rückseite des Etiketts mit dem Datum „den Prov. Trento: „Trient“, s.dat., leg. et det. C.F. 25. Aug. 1827“) erhalten. Hochstetter sub: Hieracium nestleri (2808). Zu H. cymosum vermutlich auch der Beleg: Hieracium cf. fallacinum F.W. Schultz S.loc., s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: S.loc., (cult. in Ellwangen) 1819, „L. cultum in Hieracium cymosum, mit Zusatz: „pl. culta olla 1819“, leg. et det. J.A. Frölich sub: Hiera- „(2301); Anm.: Synfloreszenz sehr drüsig! cium fallax W. (2230b). Wegen langer Haare am Stängelgrund jedoch nicht subsp. cymigerum! Hieracium cf. flagellare Willd. S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium flagella- Hieracium cymosum L. subsp. cymosum re Willd., ?Hieracium stoloniflorum W. Kit.“ Deutschland, Baden-Württemberg: 7127/24: (2305d). – S.loc. (Botan. Garten Tübingen), Aufhausen, s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: s .dat ., det . sub: Hieracium collinum „ex hort. Hieracium cymosum L. (0012). – Aufhausen, Bot. Tubing.“ (2305e). – S.loc., s.dat.; det. „L. ad marg. agror. Aufhausen“, 21.6.1829, leg. sub: Hieracium flagellare Willd. (2305f). et det. J.A. Frölich sub: Hieracium cymosum – S.loc. (cult. in Ellwangen), 1832, „L. in horto L. (2300a). – Aufhausen, „beim Judenfried- pp.[proprio, also aus dem eigenen Garten] hof am Waldrande“, 26.6.1834, leg. et det. 1832“, leg. et det. �����������������������������J.A. Frölich, rev. J.B. Rath- J.B. Rathgeb sub: Hieracium cymosum Fröl. geb sub: Hieracium fallax (2230). – S.loc., (sic!) (2301b). – 7129/4: „in montosis asperis s.dat. (2658a). tenue gramine vestitis versus Lepteg(?) (....) 34 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Hieracium fritzei F.W. Schultz Hieracium sylvestre angustifolium (2714). Polen: Schlesien, Riesengebirge, Schnee- – 7328/1?: Dischingen, 7.1838, leg. et det. koppe, s.dat., det. sub: Hieracium nigrescens A. Krembs sub: Hieracium vulgatum, rev. J.B. (2298b). Rathgeb sub: Hieracium sylvaticum (1406). – S.loc., s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium glabratum Hoppe ex Willd. Hieracium murorum (0443a). S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium villosum var. bupleurifolium Villars (040). Hieracium lactucella Wallr. subsp. lactucella Hieracium hirsutum Tausch Deutschland, Baden-Württemberg: 6725/13: S.loc. (cult. Botan. Garten Ellwangen), s.dat., „L. ad muros Langenburg“, 6.1822, leg. et leg. et det. W.D.J. Koch sub: Hieracium corym- det. J.A. Frölich sub: Hieracium auricula L. bosum (1414); Anm. von Koch: „am 12. Aug. (2303aII). – S.loc., s.dat., leg. et det. J.B. Rath- größtentheils in Samen. Stylus et stigmata geb sub: Hieracium dubium (2303c). – S.loc., extus hirsutis.“ s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium auricula (2283, 2283a, 2812). – S.loc., s.dat., Hieracium humile Jacq. subsp. humile (2303). Deutschland, Baden-Württemberg: Schwä- bische Alb: 7720/3: „zwischen Ebingen u. Hieracium laevigatum Willd. Biz, auf Felsen der Schw.Alp“, 7.1828, det. Deutschland, Baden-Württemberg: S.loc. (cult. sub: Hieracium humile (0384). – Österreich, in Ellwangen), „L. in horto proprio“, s.dat., leg. Salzburg: Lofer, „Lofererthal“, s.dat., leg. et et det. J.A. Frölich sub: Hieracium angustifoli- det . A.v. Spitzel sub: Hieracium jacquinii Vill. um Gmel., Syn.: Hieracium sylvestre ß (2738). (0384a); Anm.: 0384 und 0384a Mischauf- – 7026/1: Ellwangen, „Klapperschenkel“ (= sammlung! Leider nicht zu separieren! Griesweiler), s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium vulgatum, Hieracium vulgare Hieracium intybaceum All. (2815). – Hierher vermutlich auch der Beleg: Österreich, Tirol: Tuxer Alpen: 8735/3: Inns- S.loc. (cult. Botan. Garten Prag), „hort. Prag“, bruck, „Volderthal in Tyrol“, 1822, leg. et det. s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium cydo- J.B. Rathgeb sub: Hieracium intybaceum niaefolium (1391a). (2263). – Schweiz: „Schweitz“, s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium intybaceum Hieracium laevigatum (2807). – „Schweiz oder Savoyen“, s.dat., leg. Willd. subsp. laevigatum et det. C. Kemmler sub: Hieracium albidum Deutschland, Baden-Württemberg: 7026/2: Vill. (1401). – S.loc., s.dat., det. sub: Hiera- Ellwangen, Am Fischteiche (= Ellwanger cium intybaceum parviflorum (2264); Anm.: Schlossweiher), s.dat., leg. et det. J.B. Rath- wird von Frölich in DC., Prodr. 7(1): 210 (1838) geb sub: Hieracium laevigatum Willd. (0008). – zitiert und könnte als Neotypus dieser Varie- Bayern: Erlangen, „aus dem hiesigen Walde“ tät herangezogen werden, da der Beleg, auch s.dat., leg. et det. W.D.J. Koch sub: Hieracium wenn keine genauen Angaben vorliegen, ver- laevigatum (1421a); Anm. von Koch: „H. laevi- mutlich von Frölich stammt. gatum meiner Synopsis, wohl eher H . laeviga- tum Fröl. ap. DeCand., von dem ich aber das Hieracium kalmii L. H . affine Tausch nicht spezifisch trenne. Das var. fasciculatum (Pursh) Lepage beiliegende Exemplar ist die Varietas latifoli- USA, Pennsylvania(?): nach Frölich (1838): “in us, welche ich aus dem hiesigen Walde in den America septentrionali”, leg. D.L. v. Schweinitz, Garten ausgesetzt habe. Am 12. Aug. gänzlich det. J.A. Frölich sub: Hieracium helianthifolium erblühet u. fast alle Samen ausgeworfen.“. Mspt. (1415) (vgl. 2.2). – „Erlangen“, s.dat., leg. et det. W.D.J. Koch Hieracium lachenalii C.C. Gmel. sub: Hieracium affine (1422); Anm. von Koch: Deutschland, Baden-Württemberg: Schorn- „Hieracium affine Tausch laevigatum meiner dorf, s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Synopsis, dieses Ex. aus der Flora Erlang.“ Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 35

– S.loc., s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hiera- 663: Mutristock, 8920/1: „Mutriberg“, s.dat., cium laevigatum (2811, 2811a). – S.loc. (cult. det . sub: Hieracium murorum (2809). Botan. Garten Erlangen), s.dat., leg. et det. W.D.J. Koch sub: Hieracium corymbosum Hieracium permutatum Nägeli & Peter (1413); Anm. von Koch: „Hieracii corymbosi Österreich, Kärnten: Glocknergruppe: 8943/3: var. foliis angustioribus glabriosibusque? „Heiligenblut“, s.dat., leg. et det. D.H. Hoppe Stylus et stigmata extus hirsuta. Am 12. Aug. sub: Hieracium angustifolium (2231b); Anm.: größtentheils verblühet.“ mit Zusatz: „ex herbario Hoppei“.

Hieracium lucidum Guss. Hieracium piliferum Hoppe Italien, Sizilien, Prov.Palermo: Palermo: subsp. hololeptum (Nägeli & Peter) Zahn M.Gallo, „Catania?”, s.dat., (J.M.?) Zeyher det. Frankreich, Rég. Rhône-Alpes, Dép. Savoie: Col H.G.L. Reichenbach sub: Hieracium lucidum du M. Cenis, „L. en M. Cenisio“ leg. G.B. Balbis, Guss. (1402); Auf dem Etikett folgende det. J.A. Frölich sub: Hieracium glanduliferum Anmerkungen: a) von Rathgeb(?): „Reichen- Hoppe mit Zusatz: „Sturm. flor. 39“ (2657). bachs Handschrift!“, b) von Reichenbach: „e sem. cursicano[?] dd. vir. cl. Zeyher Catania ? Hieracium piliferum Hoppe petioli vaginati!“; Anm.: Die Angabe „Catania“ subsp. piliferum ist irrig: Die Typus-Sippe kommt nur am M. Österreich, Kärnten: Glocknergruppe: 8942/2: Gallo vor (Die var. cophanense vom M. Cofano Heiligenblut, „Pasterzen“, s.dat., det. sub: bei Trapani wurde erst später beschrieben). Hieracium schraderi, rev. J.A. Frölich sub: Hieracium schraderi Mspt. (2266); Anm.: Nach Hieracium murorum L. der schön präparierten Pflanze (vor allem den Österreich, Tirol: Allgäuer Alpen: Vils: „L. in typischen ausgebreiteten Ligulae) zu urteilen, alp. Vilsensibus“, 7.9.1817, leg. J.B. Rathgeb, könnte die Pflanze von D.H. Hoppe gesam- det. J.A. Frölich sub: Hieracium hoppeanum melt worden sein. Das Etikett ist jedoch nicht Mspt., Hieracium incisum Hoppe (0445a). Hoppes Handschrift. H. schraderi ist zuvor – S.loc., s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hier- schon von De Candolle (1815) veröffentlicht acium murorum (0443, 0443b, 2809a). worden.

Hieracium nigrescens Willd. Hieracium pilosella L. Polen: Schlesien, Riesengebirge, Schneekop- S.loc., s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: pe, s.dat., Hieracium nigrescens (2298a). Hieracium pilosella (2819). – Hierher vermut- lich auch der Beleg: S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium pallescens Waldst. & Kit. Hieracium flagellare (2305b). Österreich, Tirol: Allgäuer Alpen: Vils, „L. in alp. Vilsensibus“, 7.9.1817, leg. J.B. Rathgeb, Hieracium piloselloides Vill. det. J.A. Frölich sub: Hieracium hoppeanum Deutschland, Baden-Württemberg: 6724/?: Mspt., Hieracium incisum Hoppe (0445b). Künzelsau, s.dat., leg. C.G. Nestler (2229a); – „L. in alpibus Algoviae“, s.dat., leg. et det. Anm.: Auf dem Umschlag die Angabe „Von J.A. Frölich sub: Hieracium incisum Hoppe Dr. Nestler“. – 6724/?: Künzelsau, „L. ad rupes (0444), Anm.: Herkunft nicht eindeutig, da Tophacea(?) circa Kunzelsau“, s.dat., leg. et neben dem Frölich-Etikett noch ein weiteres det. J.A. Frölich sub: Hieracium florentinum kleines Etikett mit der Aufschrift „alp. Schlern (2234b). – Frankreich, Rég. Aquitaine: „Baie 29“ der Aufsammlung beiliegt. – „L. in alp. de Clarens buch Verais“(?), s.dat., leg. et det. Algov.“, s.dat., leg. et det. J.A. Frölich sub: E. Ayasse sub: Hieracium florentinum Sutter Hieracium hoppeanum Mspt. oblongifolium (2234c). – Italien, Südtirol: Prov. Bozen: 9229/ (0445). – Frankreich, Rég.Rhône-Alpes, 3: Vinschgau, „Marienberg“, s.dat., leg. et det. Dép.Savoie: Dents .....(?), s.dat., det. sub: J.B. Rathgeb sub: Hieracium piloselloides Vill. Hieracium alpinum (2658b). – Hierher vermut- (2235). – 9428/4: Trafoi, s.dat., leg. et det. lich auch der Beleg: Schweiz, Kt. Glarus: KF J.B. Rathgeb sub: Hieracium piloselloides Vill. 36 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

(2235b). – 9429/?: Sulden, „In valle Sulden“, Hieracium racemosum s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium Waldst. & Kit. ex Willd. piloselloides Vill. (2235c). – Toskana: Prov. S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium racemosum Pisa: Pisa, „L. en agro Pisano clar. Savi“, (1405a); Anm.: auf dem Bogen lagen zwei s.dat., leg. G.Savi, det. J.A. Frölich sub: Hiera- Etiketten: „e Pedemontis“ und „Hort. Gott.“ cium praealtum (2234a). – Prov. Pisa, s.dat., (Botan. Garten Göttingen). Vermutlich gehört leg. G.Savi, det. J.A. Frölich sub: Hieracium das letzte zu 1405, da dieser Beleg eine kul- florentinum (2234d). – Österreich, Tirol: Inntal: tivierte Pflanze ist. 8730/?: „Imst”, s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium piloselloides (2235a). – S.loc., Hieracium racemosum Waldst. & Kit. ex s.dat. (2233b, 2233c). – S.loc., s.dat., det. J.B. Willd. subsp. leiopsis Murr & Zahn Rathgeb sub: Hieracium praealtum (2818). – Österreich, Tirol: Tuxer Alpen: 8735/1: Volders, S.loc., s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium “ad arcem Friedberg, Tirol”, 1822, leg. et det. florentinum F. (2234). J.B. Rathgeb sub: Hieracium sabaudum (1429); Anm.: Wurde erst knapp 80 Jahre Hieracium piloselloides Vill. später als eigene Sippe beschrieben! subsp. obscurum (Rchb.) Zahn Deutschland, Baden-Württemberg: 7127/24: Hieracium ramosum Aufhausen, „L. in M. Thierstein“, 21.6.1829, Waldst. & Kit. ex Willd. leg. et det. J.H. Frölich sub: Hieracium vulgare S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium ramosum ß obscurum (2228). (0442); Anm.: Vermutlich von Willdenow aus Berlin erhalten, der diese Art erstmalig 1803 Hieracium pilosum Schleicher ex Froel. nach Exemplaren von Kitaibel beschrieb! Schweiz, Kt. Schwyz: 8919/1: „Fluhbrig“ (= Fluhberg), s.dat., leg. et det. C.F. Hochstetter Hieracium robustum Fr. sub: Hieracium albidum (2806). S.loc., (cult. Botan. Garten Erlangen), s.dat., det. W.D.J. Koch (1417); Anm. von Koch: Hieracium porrifolium L. „Was ist das? Habitu H . virosi, etiam multum subsp. porrifolium lutescens, differt foliis subtus multo minus S.loc., s.dat., (2820). reticulatis, capitulis duplo fere maioribus, stigmatibus externe liventibus et florescentia Hieracium prenanthoides Vill. seriore cum H. borealis seu sylvestris . Ab H. Deutschland, Bayern: „ex Algoviae“, s.dat., sylvestris differt foliis superioribus cordata basi leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium attenuatis et habitu a nihilominus hujus varie- prenanthoides (1388). – Polen: Schlesien, tas ?? Squamae apice paulum laxae. Verte Riesengebirge: „Riesengebirg“, s.dat., det. ab H. sabaudo foliorum superiorum figura J.B. Rathgeb sub: Hieracium prenanthoides et pedemontis apice evidenter incrassatis.” (1389). Anm.: Wurde erst von Fries (1848) beschrie- ben, dort findet sich jedoch kein Hinweis auf Hieracium pseudobifidum Schur Koch. Rumänien, Karpaten: „Transsilvania“, s .dat ., leg. J.C.G. Baumgarten, det. J.A. Frölich sub: Hieracium rothianum Wallr. Hieracium petraeum Mspt. (1411); Anm.: S.loc., (Botan. Garten Prag), „H. Prag“, s.dat., Frölich erwähnt die Sippe (Prodr., p. 232) als det. J.A. Frölich sub: Hieracium setigerum Varietät unter H. hoppeanum Fr. non Schult., (2299). – S.loc., (Botan. Garten München), „L. worunter er Formen von H. bifidum Kit ex Hort. Monac.“, 1817, leg. et det. J.A. Frölich Hornem. und H. pallescens Waldst. & Kit. sub: Hieracium setigerum multicaule (2227); zusammenfasste. Der Beschreibung nach Anm.: zwei Etiketten: a) Frölich: „H. setigerum („caule simplici subdicephalo“) könnte es sich multicaule L. Hort. Monac. anno 1817 H . coto- um den vorliegenden Beleg handeln, Frölich nifolium“; auf der Rückseite die Jahreszahl macht jedoch im Prodr. keine Fundangaben. 1826 („als Teil eines altes Rezeptes“ wie Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 37

Balters schreibt). Der Beleg muss also erst ap. DC. Stigmato livantia. Hatte am 12. Aug. viel später beschriftet worden sein. Frölich erst einige Köpfchen geöffnet. Das beiliegen- kannte zu diesem Zeitpunkt schon die Arbeit de Exemplar, das am meisten aufgeblühete.“ – von Tausch (1828), in der das H. setigerum Hierher vermutlich auch die folgenden Belege: var. multicaule erstmalig beschrieben wurde; S.loc., s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium b) De Candolle: „Hieracium echioides Kit. corymbosum Pers. (2739). – S.loc., s.dat., det. (darunter mit fremder Handschrift: „fallax? an sub: Hieracium crassifolium (2715). – S.loc., H. cymosum ß Pers. ex Horto, piloselloides? s .dat ., sub: Hieracium calyculatum Frl. (1416). N‘etait ci-devant indigène à Lb., mais depuis – S.loc., s.dat., sub: Hieracium racemosum la plantation dans[?] jardins, il a disparu.“). (1405); Anm.: auf dem Bogen lagen zwei – S.loc., s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hieraci- Etiketten: „e Pedemontis“ und „Hort. Gott.“ um setigerum Tausch (2226). (Botan. Garten Göttingen); vermutlich gehört nur das letzte zu 1405, da dieser Beleg eine Hieracium sabaudum L. kultivierte Pflanze ist. – S.loc. (Botan. Garten Deutschland, Baden-Württemberg: „Ellwan- Erlangen), s.dat., det. W.D.J. Koch sub: Hiera- gen“, leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hieraci- cium sabaudum (1418): Anm. von Koch: „Hier- um sylvestre (2733a). – 7027/1: „Ellwangen, acium sabaudum meiner Synopsis wohl auch Möhnbach-Wald“, 8.1850, leg. et det. J.B. Fröl. ap. DC.? Involucrum basi obtusissimeum, Rathgeb sub: Hieracium sabaudum (1410). Pedunculi apice vix incrassati. Stigmata extus – „Ellwangen im Möhnbach-Wald“, s.dat., leg. liventia. Am 12. Aug. erst einige Köpfchen et det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium sabau- aufgeblühet, das beiliegende Exemplar war dum (0007). – 7126/?: „Wasseralfingen“, am besten aufgeblühet.“; Anm.: Der Bogen 8.1831, leg. et det. J.A. Frölich sub: Hieracium enthält heute nur noch 1 Blütenkörbchen und sylvestre Froel. (2732). – Bayern: München, 2 Blätter! Der Rest der Pflanze fehlt. „Nymphenburg: Kapuzinerhölzchen“, s.dat., leg. et det. J.B. Schonger sub: Hieracium Hieracium sabaudum L. subsp. sabaudum boreale, rev. J.B. Rathgeb sub: Hieracium S.loc., s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hieraci- sylvestre (2733); Anm. von Schonger: „Im um sabaudum (1429a); Anm.: Bei dieser stark Kapuzinerhölzchen in Nymphenburg früher behaarten Form handelt es sich um eine jener gesammelt. Die Blätter sind mehr gezähnt, vielen durch botanische Gärten kultivierten weniger sitzend, die Hüllkelchblättchen mehr und vielfach durch Samentausch weitergege- schwärzlich nach dem Trocknen. Ich finde benen Sippen, die zwar durch ihre besondere übrigens zwischen beiden keine spezifischen Behaarung leicht als H. sabaudum subsp. Unterschiede.“). – Erlangen, „aus dem Walde sabaudum angesprochen werden können, dahier“ s.dat., det. W.D.J. Koch sub: Hieracium deren Herkunft aber nicht mehr rekonstruiert boreale (1420); Anm. von Koch: „Hieracium werden kann. boreale meiner Synopsis, aus dem Walde dahier [= Erlangen] in den Garten versetzt. H. Hieracium sphaerocephalum Froel. sylvestre Fröl. ap. DC. Es ist möglich, dass die Österreich, Kärnten: Glocknergruppe: 8942/ Schweden dieses und H. affine nicht trennen, 2: Heiligenblut, „Pasterze“, s.dat., leg. D.H. aber das von Fries erhaltene Exemplar des H. Hoppe, det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium boreale ziehe ich zu diesem St. III.11. Hatte furcatum Hpe. (2236b). – Salzburg: „Ober- am 12. Aug. erst eine und das andere Köpf- pinzgau“, s.dat., leg. et det. A.v.Spitzel sub: chen geöffnet, am 20. eingelegt was zur Hälfte Hieracium furcatum Hoppe (2236a). – S.loc., aufgeblühet und einige Köpfchen in Same.“ s.dat., det. J.B. Rathgeb sub: Hieracium – S.loc., s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: sphaerocephalum (2231). – S.loc., s.dat., leg. umbellatum L. (0009). – S.loc. (Botan. Garten et det . A. Krembs sub: Hieracium furcatum Erlangen), s.dat., det. W.D.J. Koch sub: Hier- (2236). acium boreale (1421): Anm. von Koch: „Aus Samen eines anderen botanischen Gartens Hieracium cf. stoloniflorum Waldst. & Kit. gezogen, halte ich auch für H. sylvestre Froel. S.dat., det. sub: Hieracium stoloniflorum 38 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

(2305c); Anm.: Blütenfarbe leider nicht mehr blaugrüne Blätter und eine bupleuroides-arti- eindeutig zu erkennen. Beleg vermutlich aus ge Hüllenstruktur. Der Beleg müsste dem- Berlin erhalten! nach aus der Tatra stammen, wo diese Art vorkommt. Hieracium sudeticum Sternb. Polen: Schlesien, „Riesengebürg“, s.dat., det. Hieracium virosum Pallas sub: Hieracium sudeticum (1392). – S.loc. S.loc., det. sub: Hieracium foliosum Willd. (Botan. Garten Prag), „H. Prag“, s.dat., det. (1408, 1408a, 1408b). – S.loc. (cult. Botan. sub: Hieracium sudeticum (1391). – S.loc., Garten Erlangen, s.dat., det. W.D.J. Koch sub: s .dat ., det . sub:Hieracium cydoniaefolium Hieracium virosum (1412, 1419); Anm. von (1390). Koch zu 1412: „Am 12. Aug. aufgeblühet und viele Köpfchen schon Same.“; Anm. von Koch Hieracium umbellatum L. zu 1419: „Hieracium virosum foliis dentatis? subsp. umbellatum An species proprie? Simillinium H . viroso, Deutschland, Bayern: 8430/1: Füssen, s.dat., etiam valde latescens, et squamis attenuatis leg. et det. J.A. Frölich sub: Hieracium cervi- acutioribus quam in congeneribus stigmati- cariifolium (2654). – S.loc., leg. et det. J.B. busque flavis instructum, sed differt capitulis Rathgeb sub: Hieracium umbellatum (2810, paulo majoribus et foliis fortiter dentatis. Am 2810a, 2655). 12. August aufgeblühet und viele Köpfchen schon in Same.“ Hieracium valdepilosum Vill. Deutschland, Bayern: Allgäuer Alpen: „L. in Hieracium cf. visianii (F.W.Schultz alp. Fuessen“, 08.1817, leg. J.B. Rathgeb, & Sch.Bip.) Schinz & Thellung det. J.A. Frölich sub: Hieracium villosum rupi- Deutschland, Brandenburg: Frankfurt/Oder, caprae (0402). – „L. in alp. Algoviae“, 8.1820, „Francof.“, s.dat., leg. et det. J.N. Buek sub: leg. et det. J.A. Frölich sub: Hieracium villosum Hieracium flagellare Willd. (2305). (0404). – S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium villosum (0403); Anm.: in schedae noch Hieracium zizianum Tausch die Ergänzung: „H. caule dense albioso(?) Deutschland, Baden-Württemberg: 6725/?: folioso apice ramoso, foliis omnibus oblongis Ludwigsruhe, s.dat., leg. et det. C.G. Nestler liguatis“. sub: Hieracium vulgare (2229); Anm.: auf dem Umschlag die Angabe „von Dr. Nestler“, ob Hieracium villosum Jacq. aber auch von Nestler dort gesammelt? Deutschland, Bayern: Wettersteingebirge: 8532/3 : Garmisch-Partenkirchen, „Höllthal Hieracium spec. (Sect. Oreadea?) am Zugspitz“, 1836, det. sub: Hieracium villo- S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium rupestre „pl. sum (0400a). – Schweiz, Kt. Glarus: KF 663: culta“ (2737). Mutristock, 8920/1: „Auf dem Schejenstock im Klinthal b. Glarus“, s.dat., det. sub: Hieracium Hieracium spec. villosum (2296). Schweiz, Kt. Glarus: KF 663: Mutristock, 8920/ 1: „Schejenstock bei Glarus“, 8.1854, det. J.B. Hieracium villosum Jacq. Rathgeb sub: Hieracium alpinum (2658g). subsp. calvifolium Nägeli & Peter S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium villosum Tolpis fruticosa Schrank trichocephalum (0401). S.loc., s.dat., det. sub: Hieracium fruticosum W. (2658b). Hieracium cf. virgicaule Nägeli & Peter Tolpis staticifolia (All.) Sch.Bip. S.loc. (Botan. Garten Prag), „H. prag.“, 1836, Deutschland, Bayern: „Oberstdorf i. Allgäu“, det. J.A. Frölich sub: Hieracium laevigatum; s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb sub: Hiera- Zusatz: „cult. in olla 1836, ?Hieracium boreale cium staticifolium (2804a). – Italien, Südtirol: Fries“ (2653); Anm.: Die Pflanze hat deutlich Prov. Bozen: 9534/3: Bozen, „zw. Leyfers und Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 39

Deutschnofen“, 20.6.1858, det. sub: Hieraci- C.J. Hissette, Nancy. um staticifolium (2804b). – Österreich, Tirol: Müller, K.O. 1940: Alois Frölich. Arzt und Naturfor- „Scharnitz“, s.dat., leg. et det. J.B. Rathgeb scher 1766-1841. – In: Haering, H. & Hohenstatt, sub: Hieracium staticifolium (2804). O.: Schwäbische Lebensbilder 1: 202-207; Kohl- hammer, Stuttgart. Reveal, J.L. 1993: The identification of Hieracium Willemetia stipitata (Jacq.) Dalla Torre kalmii (Asteraceae). – Novon 3: 73-74; St. Louis. S.loc ., s dat. ,. det . sub: Hieracium stipitatum Tausch, I. 1828: Bemerkungen über Hieracium und Jacq. (1383). einige verwandte Gattungen. – Flora 11 (Ergänz. 1): 49-81; Regensburg. Wolf, H. 1994: Apotheker Johann Baptist Rathgeb 4 Danksagung (1796-1875). – Jh. Ges. Naturkunde Württemberg 149: 99-129; Stuttgart. Für die Ausleihe der Rathgeb-Belege danke Zahn, K.H. 1922-1938: Hieracium. – In: Ascherson, ich Herrn J. Renschler vom Geschichts- und P.F.A. & Graebner, K.O.P.P.: Synopsis der mittel- europäischen Flora. 12(1): 1-492 (1922-1930); Altertumsverein, Ellwangen, und Herrn Prof. 12(2): 1-790 (1930-1935); 12(3): 1-708 (1936- Dr. F. Oberwinkler, Lehrbereich Spezielle 1938); Borntraeger, Leipzig. Botanik und Mykologie der Universität Tübin- gen, für technische Assistenz der Betreuerin des Herbariums, Frau C. Dilger-Endrulat. Anschrift des Verfassers: Herrn Dr. F. Schuhwerk, Botanische Staats- Günter Gottschlich sammlung München, und Herrn Dipl.-Ing. Hermann-Kurz-Str. 35 Hans Wolf, Ellwangen, sei für Informationen D-72074 Tübingen zur Handschriften-Zuordnung gedankt. Herr Mag. W. Neuner, Tiroler Landesmuseum Fer- dinandeum, Innsbruck, half bei der geographi- schen Zuordnung einiger Tiroler Funde.

5 Literatur

Balters, H. 1993: Das Herbarium des Johann Baptist Rathgeb. – Manuskript im Besitz des Geschichts u. Altertumsvereins Ellwangen; Ell- wangen. Candolle, A.P. de 1815: Flore Française. Tome 5, Vol. 6. – X + 662 pp.; Desray, Paris. Frölich, J.A. 1838: Crepis, Hieracium. – In: Can- dolle, A. P. de: Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis, vol. 7(1): 161-173, 198-240; Paris. Fries, E.M. 1848: Symbolae ad historiam Hiera- ciorum. – Nova Acta Regiae Soc. Sci. Upsal. 14: 1-220; Upsalae. Kunze, G. 1837: Korrespondenz. – Flora 20: 32; Regensburg . Lepage, E . 1960: Hieracium canadense Michx. et ses alliées en Amérique du Nord. – Le Naturaliste Canadien 87: 59-107; Québec. Lessing, C.F. 1832: Synopsis Generum Composi- tarum. – XI, 473 p., 1 pl. ; Black, Young & Young, London. Monnier, A. 1829: Essai monografique sur les Hie- racium et quelques genres voisins. – 92 p., 5 pl. ; 40 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 41-50 Karlsruhe 2003 ISSN 1617-5506 41

Anmerkungen zu Veronica orsiniana, Veronica satureiifolia und Veronica teucrium an Mosel und Saar Ralf Hand

Zusammenfassung caractères distinctifs des taxons nommés. Veronica orsiniana, eine submediterran verbreitete Sippe aus dem weiteren Verwandtschaftskreis um Keywords: Veronica orsiniana, Veronica satureiifolia, Veronica austriaca, erreicht im oberen Mosel- und Veronica teucrium, distribution, France, mittleren Saargebiet noch den äußersten Westen Deutschlands. Die Art tritt dort, wie auch in Teilen Lothringens, sympatrisch mit der nahe verwand- 1 Einleitung ten Veronica teucrium auf. Bisher wurde Veronica orsiniana offenbar mit der ebenfalls prostrat wach- senden Veronica satureiifolia verwechselt, die nach Die im Sinne von Walters & Webb (1972) dem gegenwärtigen Kenntnisstand im Saarland und zusammengeschlossenen Taxa der Veronica- im Westen von Rheinland-Pfalz zu fehlen scheint. austriaca-Gruppe gelten als problematisch, da Die derzeit bekannte Verbreitung von Veronica orsi- es sich um einen Komplex mehrerer paralleler niana in Deutschland wird ebenso skizziert wie die Unterscheidungsmerkmale der genannten Taxa. Polyploidreihen handelt, innerhalb derer noch viele Aspekte einer Klärung harren (Fischer & Abstract al. 1989). Im westlichen Mitteleuropa sind es The occurrence of Veronica orsiniana, a mainly unter anderem die mit den Epitheta austriaca, submediterranean species, in the extreme west of dentata, orsiniana, prostrata, pseudochamae- Germany is documented for the first time in detail. drys, satureiifolia, scheereri, teucrium und vah- Because of taxonomical problems, e.g. misiden- lii belegten Sippen, die in vielerlei Weise inter- tifications of the similar Veronica satureiifolia, the pretiert und taxonomisch bewertet werden. taxon Veronica orsiniana has been neglected in Einige Regionen im Stromgebiet des Rheins German floristic works in the past. Details of the bereiten bei der Zuordnung von Populationen distribution in the border region between Germany and France are given. In this area, Veronica orsini- wenig Probleme. Dazu zählen das Mittel- ana and the closely related Veronica teucrium occur rheingebiet zwischen Bingen und Bonn und sympatrically. The article summarizes differential die nördlich anschließenden Terrassen des characters of the taxa mentioned which all belong Niederrheins, wo nach Durchsicht mehrerer to the Veronica austriaca group. Herbarien nur Pflanzen auftreten, die Merk- male zeigen, die der zumeist als oktoploid Résumé betrachteten Sippe V. teucrium im engsten Veronica orsiniana, un taxon sub-méditerranéen Sinne entsprechen. Sehr vereinzelt finden appartenant au groupe de Veronica austriaca, sich Pflanzen mit stark (doppelt)gezähnten atteint jusqu‘à l‘Ouest extrême de l’Allemagne dans Blättern, die mit dem Epitheton dentata in la région de la supérieure et dans celle de la Sarre médiane. Dans ces régions et aussi dans Verbindung gebracht werden, aber wahr- certaines parties de la Lorraine, l’espèce habite scheinlich nur Standortmodifikationen von sympatriquement avec Veronica teucrium qui lui Spätblühern darstellen. Jedenfalls bewegt est étroitement apparentée. Jusqu’à présent Vero- sich die Variabilität in dem von Watzl (1910) nica orsiniana a été manifestement confondue avec illustrierten Spektrum. Veronica satureiifolia car toutes deux possèdent des Sehr viel problematischer gestaltet sich die tiges couchées. Selon l’état actuel des connaissan- Situation in den unmittelbar südwestlich an- ces, Veronica satureiifolia manque dans la Sarre schließenden Naturräumen an Mosel und et dans l’Ouest de la Rhénanie-Palatinat. L’aire de Saar. Als Beispiel für die Behandlung der répartition de Veronica orsiniana connue actuelle- Gruppe sei die „Flora von “ genannt, ment en Allemagne est esquissée de même que les in der Rosbach (1896) für das obere und 42 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

mittlere Moselgebiet (Teile des heutigen Lambinon & al. (1998) führen in ihrer Flora für Rheinland-Pfalz und Saarland sowie Luxem- Belgien, Luxemburg und die französischen burg) drei Sippen nennt: V. prostrata, V. lati- Naturräume am Ostrand des Pariser Beckens folia var. maior Schrader und V. latifolia var. ebenfalls die prostrat wachsende V. teucrium minor Schrader. Wie diese Sippen mit den subsp. vahlii an . V. teucrium s.str. soll ihrem nachfolgend behandelten Taxa in Einklang Florengebiet vermutlich fehlen, was im Wider- zu bringen sind, muss offen bleiben, da das spruch zu Haffner (1960) steht. V. satureii- Herbar dieses wichtigen Trierer Floristen des folia (als V. prostrata subsp. scheereri), eine 19. Jahrhunderts weitgehend verschollen ist. tetraploide Sippe, welche die subkontinental- Westlich der Grenze setzen sich in Frankreich kontinental verbreitete, diploide V. prostrata im die Probleme fort. Godron (1883) beispiels- westlichen Europa ersetzt (insgesamt V. pro- weise nennt für Lothringen nur zwei Sippen, strata s.l. bildend), komme nach Lambinon & deren taxonomische Zuordnung sich anhand al. (1998) zusammen mit vahlii selten in Nord- der Beschreibungen allein nicht vollständig ostfrankreich vor, fehle aber im Norden des klären lässt. Erschwerend kommt hinzu, dass phytogeographischen Distrikts Lothringen, viele französische Botaniker entgegen der zu dem auch Luxemburg und das deutsche mitteleuropäischen Tradition die nachfolgend Grenzgebiet zählen. als Veronica orsiniana bezeichneten Pflanzen Eingang in die gängigen Bestimmungsfloren mit den Epitheton teucrium belegen. Eine Deutschlands haben die als orsiniana oder Ausnahme stellt Boreau (1857) dar, der für vahlii bezeichneten Pflanzen nie gefunden, Zentralfrankreich drei Sippen erwähnt, die so dass lange Zeit ungeklärt bleiben musste, der hier vertretenen Gliederung entsprechen, wie diese in ihrem Habitus mit V. prostrata s.l. wenngleich mit etwas abweichender Nomen- nahezu identische Sippe genau verbreitet ist klatur. und ob V. satureiifolia überhaupt im Mosel- Haffner (1960) fasst unter Nennung zahlrei- Saar-Raum vorkommt. Ein Grund für die cher Fundorte in seiner weite Teile Lothringens, Vernachlässigung dürfte sein, dass Watzl Luxemburg, das Saarland und das westliche (1910) in seiner bis heute wichtigen Revision Rheinland-Pfalz umfassenden Abhandlung keine Exsikkate deutscher Herkunft zitiert. die floristischen Kenntnisse der ersten Hälfte Seinem Konzept zufolge handelt es sich bei des 20. Jahrhunderts für viele Gefäßpflanzen V. orsiniana um eine weitgehend vikariierende zusammen. Er nennt nur zwei Sippen: Sämt- Sippe, die V. teucrium im westlichen und süd- liche prostrate Pflanzen, deren Areal von lichen Europa ersetzt. Auch Fischer (1998) Westen her gerade noch deutsches Gebiet bezweifelt das Vorkommen von V. orsiniana in erreicht und die vorzugsweise im Xerobrome- Deutschland. Trotz verschiedener Hinweise, tum und im Mesobrometum trockener Stand- zuletzt in Hand (1998), auf das Vorkommen orte siedeln, bezeichnet er als V. prostrata. Auf von V. orsiniana (bzw. vahlii) an der Ober- weniger trockenen Standorten in Pflanzenge- mosel, die über einen längeren Abschnitt sellschaften des Verbands Mesobromion und die Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und in mageren Mähwiesen wachsende Pflanzen dem Saarland einerseits und Luxemburg nennt er V. teucrium. Diese Sippe ist stärker andererseits bildet, wird weiterhin behauptet, im Osten seines Untersuchungsgebietes dass die Sippe in Deutschland „noch nicht mit vertreten. Hartl (1965-1974) bringt wenige Sicherheit nachgewiesen“ sei, so zuletzt von Jahre später unter Bezugnahme auf Haffner Haeupler & Muer (2000), die ein offensicht- eine Angabe zu V. teucrium subsp. vahlii für lich rotstichiges Foto (Nummer 2402a) der den „Geißenfels bei Norchingen“ (gemeint Sippe publizieren. ist wohl Merzig-Merchingen?) im Saarland. Autoren und Veröffentlichungsort der in diesen (1993) erwähnt für dieses Bundesland Anmerkungen erwähnten Veronica-Namen die orsiniana-Problematik und ferner, dass V. sind bei Watzl (1910) und Fischer (1998) satureiifolia (sub V. scheereri) noch 1986 am verzeichnet; bei den übrigen Sippen wird hin- Hammelsberg bei Perl und am Gipsberg bei sichtlich Namensgebung und taxonomischer Merchingen beobachtet worden sei. Fassung Lambinon & al. (1998) gefolgt. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 43

2 Merkmale und ihre Bewertung widersprechen sich insofern, als er in seinen vergleichenden Merkmalstabellen nur der Untersucht wurde Material aus dem Mosel- Nominatsippe (in seiner Fassung) gelegent- und Saargebiet sowie aus den angrenzenden liches Auftreten randlicher Kelchbehaarung Regionen in Rheinland-Pfalz, Nordrhein- zubilligt. An anderer Stelle der umfangreichen Westfalen, Belgien und Frankreich (Herbarien Arbeit wird jedoch vermerkt, dass auch V. des Botanischen Gartens und Botanischen satureiifolia (sub V. scheereri) in Ostfrankreich Museums Berlin-Dahlem (B), der Sencken- und im Schweizer Jura sehr selten leicht bergischen Naturforschenden Gesellschaft in behaarte Kelchblätter aufweist. Vorkommen Frankfurt/ (FR), des Naturhistorischen eindeutiger V. satureiifolia in Rheinhessen Vereins der Rheinlande und Westfalens in (zu den morphologischen Besonderheiten Bonn (NHV), der Universität des Saarlandes dortiger Populationen siehe Scheerer 1937, in Saarbrücken (SAAR), Herbarien Hand, 1949) sind anhand dieses Merkmals, das Reichert, Wolff). Die Merkmale wurden jedoch auch Hartl (1965-1974) nennt, nicht immer ausschließlich an den unten zitierten Pflan- sicher zu bestimmen (NHV, Herbar Reichert). zen, bei V. satureiifolia mangels Belegen aus Vereinzelt finden sich im Übergangsbereich dem Untersuchungsgebiet an nicht zitiertem zwischen Blütenstiel und Kelch oder auch im rheinhessischen Material, erhoben. Generell untersten Bereich des Kelches wenige Haare. wurden nach Möglichkeit mehrere Individuen/ Bei einzelnen Blüten sind die Sepalen auf Sprosse einer Population untersucht. Die ganzer Länge randlich deutlich ciliat behaart. angegebenen Werte stellen Mittelwerte dar. Brandt (1961), der vor allem Schweizer Her- Pflanzen an Extremstandorten können abwei- künfte untersucht hat, geht nur kurz auf V. chende Wuchsformen sowie weitere abwei- orsiniana ein, die sich in dieser Region stets chende Merkmalsausprägungen entwickeln durch die sehr dichte Sepalenbehaarung und sind zu vernachlässigen. Sehr sparsame unterscheiden lasse. Von einer fast filzigen Aufsammlungen ohne Informationen zur Behaarung, die er erwähnt, kann aber weder Wuchsform der gesamten Population können für das Untersuchungsgebiet noch für andere unbestimmbar sein. Teile Europas die Rede sein (zur Variabilität Wuchsform: V. teucrium ist durch die aufrech- siehe Watzl 1910). V. orsiniana neigt biswei- te, bisweilen bogig aufsteigende Wuchsform len zum Verkahlen der Kapseln, doch finden blühender Sprosse gut charakterisiert. In sel- sich auch an reifen Früchten immer noch tenen Fällen ist der oberirdische Abschnitt der einzelne Haare zumindest im Bereich der Sprosse unterhalb der Infloreszenz maximal Ansatzstelle des Griffels. im untersten Drittel niederliegend, um dann Blattform: Die Sippen des Untersuchungs- aber mehr oder weniger senkrecht nach oben gebietes unterscheiden sich deutlich in der zu streben. Bei V. orsiniana kriechen wie bei Ausgestaltung des Blattes. Bei der Analyse V. prostrata s.l. nicht nur die nichtblühenden mehrerer Blätter möglichst mehrerer Exem- Triebe dem Boden angedrückt, sondern auch plare einer Population ergeben sich die in die blühenden Sprosse, bei denen oft nur die der Tabelle 1 dargestellten Ergebnisse. Die Infloreszenzen aufrecht stehen. Die habituelle von Watzl (1910) für V. orsiniana erwähnten Ähnlichkeit der beiden Sippen betont bereits Maße zu Blattlänge und –breite (6-28 mm × 2- Watzl (1910). 20 mm), gemessen an den obersten Blättern Indument an Kelch und Kapsel: V. prostrata unterhalb der Infloreszenz, bestätigen sich und V. satureiifolia unterscheiden sich in der nicht nur, sondern es zeigt sich auch eine Regel von V. orsiniana und V. teucrium durch deutliche Korrelation dieser kleinblättrigen das Fehlen von Haaren an Kelch und Kapsel. Pflanzen mit der prostraten Wuchsform. Das Watzl (1910), dessen Revision der Veronica- Verhältnis von Blattlänge zu Blattbreite hin- austriaca-Gruppe auch heute noch von großer gegen ist als Unterscheidungskriterium nicht Bedeutung ist, fand jedoch Ausnahmen. Die verwendbar. Angaben von Brandt (1961), der die bei- V. orsiniana hat im Gegensatz zu V. satureiifo- den prostrata-Sippen detailliert beschreibt, lia nur selten ganzrandige oder wenigzähnige 44 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Blätter. Viele Individuen sind jedoch an der Infloreszenzen auszeichne. Solche Unter- Blattform allein nicht unterscheidbar, da V. schiede waren am untersuchten Material nicht satureiifolia in dieser Hinsicht sehr variabel ist. feststellbar. Auch die Unterscheidung von Wesentlich längere und breitere Blätter als in V. orsiniana, V. satureiifolia und V. teucrium Tabelle 1 angegeben sind bereits rechtsrhei- anhand der Blütengröße ließ sich bisher nicht nisch im Oberrheingebiet nicht ungewöhnlich. verifizieren. Dazu sind aber weitere Studien Alle zuvor erwähnten Merkmale bleiben in Kul- an frischem Material ratsam. tur völlig konstant. Mehrere Jahre im Botani- V. satureiifolia neigt dazu, linealische Kelch- schen Garten Berlin-Dahlem in eingesenkten zipfel auszubilden. Bei V. teucrium und Töpfen kultivierte Pflanzen von V. orsiniana V. orsiniana sind sie meist schmal lanzettlich (in der Belegliste mit * markiert, siehe bereits lineal mit geringfügig größerer Breite im mitt- Hand 1998) zeigten keinerlei Veränderungen leren Bereich. Auch bei diesem Merkmal sind in dieser Hinsicht, wenn von einer generell die Ausnahmen jedoch so zahlreich, dass ihm etwas stärkeren Wüchsigkeit (Zahl der Triebe) kein diagnostischer Wert zukommt. Ähnliches abgesehen wird, die vermutlich mit der besse- gilt für die sehr oft ganzrandigen Blätter der ren Wasserversorgung erklärbar ist. Gipfeltriebe bei V. satureiifolia, da bei dieser Nicht geeignet zur Unterscheidung von V. Sippe bisweilen auch gezähnte Blattränder orsiniana und V. teucrium sind die Merkmale auftreten, bei V. orsiniana und V. teucrium Blattform an nichtblühenden Gipfeltrieben, wiederum selten ganzrandige Blätter. Nach Durchmesser, Färbung und Zahl der Blüten unten umgerollte Blattränder, die sehr oft bei und Dichte des Induments an den Kapseln. V. satureiifolia zu finden sind, treten bei V. Die Maße variieren im Rahmen dessen, was orsiniana und V. teucrium im Untersuchungs- Watzl (1910) und Hartl (1965-1974) für die gebiet nicht auf. beiden Taxa beschreiben. Zusammenfassend bleibt für das Untersu- Im Gegensatz zu V. prostrata s.str. mit blass- chungsgebiet festzuhalten, dass im Falle blauen, mehr oder weniger violettstichigen eines möglichen Auftretens V. satureiifolia von Blüten, entfaltet V. satureiifolia dunkelblaue V. orsiniana durch kahle Früchte zu trennen Blüten, die sich zumindest bei Herbarmaterial ist (unter Annahme ähnlicher Merkmalsaus- in der Färbung nicht immer von V. orsiniana prägung wie in den östlich angrenzenden und V. teucrium mit meist noch etwas dunk- Gebieten). V. orsiniana unterscheidet sich von lerer Färbung unterscheiden lassen. Watzl V. teucrium durch die prostrate Wuchsform (1910) betont, dass V. orsiniana kurze, kop- und fast immer durch die kleinen Blätter. Der fige Blütentrauben ausbildet, wohingegen Überschneidungsbereich bei den Blattmaßen sich V. prostrata s.l. durch länger gestreckte ist nur sehr geringfügig (ca. < 5 % der Indivi-

Tabelle 1: Unterscheidungsmerkmale Merkmal/Taxon V. satureiifolia V. orsiniana V. teucrium Wuchsform blühender prostrat, nur Inflores- prostrat, nur oberster aufrecht oder schwach Triebe zenz aufsteigend Sprossabschnitt samt bogig aufsteigend, Infloreszenz aufsteigend, selten unteres Drittel selten einzelne Triebe des Sprosses prostrat bogig aufsteigend Indument an Kelch fehlend, allenfalls im flächig behaart (biswei- flächig behaart und Kapsel Übergangsbereich len sehr sparsam und (bisweilen sehr sparsam) Blütenstiel/Kelch einzelne später verkahlend) Haare oder sehr selten Kelchblätter auf ganzer Länge ciliat behaart Blattlänge × 13,5-19(-21) × (13-)15,5-23(-28) × (21,5-)24-33(-41,5) x Blattbreite (mm) 2,5-5 (4-)6-10(-12) (7-)9,5-15(-27,5) (oberste Blätter unter- halb der Infloreszenz) Chromosomenzahl 2n = 32 2n = 16, 32 2n =48, 64 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 45

duen). Es sei noch angemerkt, dass V. teucri- lum pyrenaicum. Nur bis Lothringen drangen um im Untersuchungsgebiet im Vergleich mit dagegen z. B. Cytisus decumbens, Seseli östlicheren Regionen Mitteleuropas ausge- montanum und Thesium humifusum vor. sprochen kleine Blätter entwickelt. Soweit derzeit bekannt, reichen die Vorkom- men von V. orsiniana moselabwärts bis in die Region um Nittel und strahlen im Raum 3 Chromosomenzahlen Merzig/Dillingen bis in das mittlere Saartal hinein. Das Areal von V. teucrium umfasst von V. orsiniana ist nach bisherigen Zählungen im Deutschland ausstrahlend zumindest noch Untersuchungsgebiet (Hand 1998) tetraploid den Osten Lothringens, so dass die beiden (2n = 32; Material in der Belegliste mit * mar- Sippen beiderseits der Grenze sympatrisch kiert). Die Chromosomenzahl entspricht somit vorkommen. Nach Boreau (1857) und Watzl derjenigen von V. satureiifolia, unterscheidet (1910) ist dies auch noch in Zentralfrankreich sich jedoch von V. teucrium. Weitere Chromo- der Fall. Obwohl einzelne alte Belege aus somenzählungen von V. orsiniana gibt es nur dem Raum Trier intermediär erscheinen, ist aus den Pyrenäen und Italien (Küpfer 1969, eine Bastardierung bisher nicht dokumentiert 1972), wo sich die Pflanzen als diploid erwie- worden. Die Wahrscheinlichkeit dafür sinkt sen. Zählungen der tetraploiden V. satureiifolia momentan wegen des starken Rückgangs liegen etwa aus Rheinhessen und Südbelgien beider Sippen ohnehin. vor (Scheerer 1937, 1949, Brandt 1961). V. teucrium wurde im Untersuchungsgebiet Gesehene Belege bisher noch nicht gezählt. Mitteleuropäische Veronica orsiniana (sämtliche gesehene Herkünfte sind meist oktoploid (z.B. Tischler Exsikkate aus dem Mosel- und Saargebiet) 1950, Fischer 1969), selten hexaploid (Lip- pert & Heubl 1989). Deutschland Rheinland-Pfalz: TK 6304/2, Nittel, Fußweg im Pinus-nigra-Forst am Komp SSW Pkt. 4 Chorologie 314,5, 31.5.1997, Hand 1270* (Herbar Hand); – TK 6304/2, NSG Nitteler Fels, 270 m ü. NN, Wie bei zahlreichen anderen Arten ergibt 26.5.2001, Reichert 01-025 (Herbar Reichert); sich für V. orsiniana im Norden des deutsch- – TK 6304/3, Nittel, 1984, Dethloff (Herbar französischen Grenzgebiets ein vielfach Reichert 84-111); – TK 6304/4, Nittel-Köllig, wiederkehrendes Arealmuster: Vor allem hangseitige Wegböschung W SW-Ecke alter entlang von Maas und Mosel sind thermo- Sportplatz „Auf den Häusern“ 200 m SSE phile Sippen innerhalb der ostfranzösischen Pkt. 220,0, 31.5.1997 sowie kultiviert in B Schichtstufenlandschaften weit nach Norden bis 4.6.1998, 14.6.1999, Hand 1259* (Herbar und Osten vorgedrungen. Die Vorkommen an Hand). Mosel und Saar liegen in den naturräumlichen Saarland: TK 6505/4, SW Menningen, ober- Haupteinheiten „Gutland“ und „Pfälzisch-Saar- halb (E) Wbh., 2.6.1985, Wolff D-S171 (sub ländisches Muschelkalkgebiet“, welche die V. teucrium) (Herbar Wolff); – [TK 6505/4 oder nordöstlichsten Ausläufer des Pariser Beckens 3], Mondorf, Kreis Merzig 9.6.1908, Dewes darstellen. Die Einwanderung über die Fluss- (sub V. teucrium f. lasiocalyx) (NHV); – [TK täler im Osten des Pariser Beckens gehört 6505?] Merzig, s. d., Schuhler (sub V. teucri- neben der Route über Burgundische Pforte um var. major) (NHV); – [TK 6505/4], Merzig, und Oberrheingraben zu den wichtigsten Wan- am Wege nach Mondorf, s. d., Schuhler (sub derungswegen submediterraner Sippen in das V. teucrium) (B); – [TK 6506/3?], Merchinger westliche Mitteleuropa (siehe etwa Haffner Berg, 1885, coll. ignotus (sub V. teucrium var. 1960). Taxa, die auf diesem Weg gerade noch latifolia) (NHV) [Zuordnung unter Vorbehalt]; Deutschland erreicht haben (oder heute hier – TK 6605/4, südostexponierter Hang am noch reliktisch auftreten) sind Buxus semper- Gipfel des Gallenberges zwischen Rammel- virens, Limodorum abortivum und Ornithoga- fangen und Gisingen, 5.6.1984, Sauer (sub 46 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

V. cf. orsiniana) (SAAR 2795); – TK 6504/1, Transitus orsiniana-teucrium? Kalkmagerrasen auf der Hochfläche des Deutschland, Rheinland-Pfalz: [TK 6205/2 Hammelsberges bei Perl auf deutscher Seite, oder 4], im Eurener Wald bei Trier, s.d., Löhr 340 m ü. NN, 10.5.1961, Sauer (sub V. teucri- (sub V. latifolia var. minor) (NHV); – [TK 6205/2 um subsp. vahlii) (SAAR 4566). oder 4, Orte weit auseinander liegend], Pfal- Frankreich zeler – und Eurener Wald, s.d., Löhr (sub V. Dép. Moselle: TK 6504/1, Hammelsberg latifolia var. major) (NHV). bei Perl, schon auf der französischen Seite, Transitus orsiniana-satureiifolia? 10.6.1986, Sauer (sub V. scheereri, corr. Deutschland, Rheinland-Pfalz, [sämtlich TK V. teucrium subsp. vahlii) (SAAR 3011); 5610/1]: Auf dem Plaidter Hummerich, Juni – N Apach, Hammelsberg, Mai 1961, Wolff 1837 & 1838, Wirtgen (sub V. latifolia var. F635 (sub V. teucrium) (Herbar Wolff); angustifolia minima) (NHV); – auf dem höchs- – Novéant, 9.6.1962, Nieschalk 7901 (sub. ten Punkt des Plaidter Humerich, 1.6.1876, V. teucrium) (FR) [Fundstelle möglicherweise Becker (sub V. prostrata) (NHV); – Plaidter bereits im Dép. Meurthe-et-Moselle]. Hummerich, 18.5.1893, Feld (sub V. prostra- ta) (NHV). Veronica teucrium (ausgewählte Exsikkate aus dem Mosel- und Saargebiet) Deutschland 5 Ökologie Rheinland-Pfalz: [TK 5611], an Wegrändern bei Coblenz, Juni 1865, Wirtgen Herb. Pl. Crit. Select. Hybrid. Fl. Rhenan. 18, Nr. 1034 (sub V. orsiniana ist eine konkurrenzschwache V. latifolia) (NHV); – [TK 5611] trockene Sippe, die in Mesobromion-Beständen nur Wiesen bei Coblenz, s. d., ex herb. Wirtgen durchsetzungsfähig bleibt, solange diese noch (sub V. teucrium) (B); – [TK 5610/1], Werners- genutzt werden. Anderenfalls zieht sie sich in eck, 16.6.1906, Wirtgen (sub V. teucrium f. Mikrohabitate zurück, z. B. auf Ameisenhügel lasiocalyx) (NHV); – [TK 5611/3], Winningen, und auf Böschungsanrisse. Primäre Wuchsor- s.d., Wirtgen (sub V. latifolia var. major) (NHV te dürften in Xerobromion-Gesellschaften zu [2 Belege]); – TK 6008/2, Traben-Trarbach, ca. suchen sein, die in Lothringen ungleich 150 m ESE Parkplatz Heller Saß, 23.5.1998, häufiger sind als an der deutsch-luxemburgi- Hand 2466a (Herbar Hand); – TK 6205/3, schen Mosel und im mittleren Saargebiet. Alle , Moselwiesen SW Albachmünd- bekannten Fundorte liegen über triassisch- ung, 27.5.1990, Hand 744 (Herbar Hand). jurassischen Kalkgesteinen. Saarland: Gehlenbachtal unterhalb Saar- V. teucrium vermag aufgrund ihres kräftigen, brücken, 200 m ü. NN, 6.6.1883, Wirtgen (sub aufrechten Wuchses zusätzlich in Saumvege- V. teucrium) (NHV); – TK 6605/2, Südhang des tation, aber auch in mesophytische Wiesen Gauberges bei Siersburg, 22.5.1984, Sauer vorzudringen. Die Art bevorzugt basenreiche (sub V. teucrium) (SAAR 2787); – TK 6709/3, Standorte und besiedelt(e) oft alluviale Böden. Kalbenberg bei Ballweiler, 7.6.1980, Sauer Pflanzensoziologische Aufnahmen mit der Art (sub V. teucrium subsp. teucrium) (SAAR bringt z. B. Haffner (1964). 2494); – TK 6808/4, Mandelbachtal zwischen V. orsiniana blüht an der Obermosel ab Mitte Bebelsheim und Habkirchen, 21.5.1974, Mai, somit rund zwei Wochen später als V. Sauer (sub V. teucrium) (SAAR 2150). satureiifolia in Rheinhessen. Ein direkter Frankreich Vergleich des Blühverhaltens müsste in Ost- Dép. Moselle: Ippling, Wiese in der Bachaue frankreich näher untersucht werden. V. orsi- S des Ortes, 27.5.1995, Hand 87 & Caspari niana und V. teucrium unterscheiden sich im (B); – TK 6808/1, Arrhenatherum-Wiesen am Trierer Raum und offenbar auch im Saarland Battenberg bei Grossbliedersstroff, 280 m ü. sowie in Lothringen nicht nennenswert in der NN, 19.5.2000, Weicherding (sub V. teucrium) Blühphänologie. (SAAR 4197). Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 47

6 Taxonomie Watzl fasst darunter mehrere (oromediterran-) submediterran verbreitete Sippen zusammen, Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand die sich geringfügig unterscheiden und im erscheint es am sinnvollsten, die beiden national-regionalen Rahmen in etliche Taxa Taxa V. orsiniana und V. teucrium als Arten untergliedert wurden. Seit Watzl (1910) zu betrachten. Ein Übergangsbereich mit wurde keine arealweite Revision vorgelegt, intermediären Formen ist genau wie bei V. die ein überzeugenderes Konzept vorschlägt, prostrata und V. satureiifolia (dazu Brandt so dass seiner Gliederung hier gefolgt wird, 1961, Gutermann & al. 1973) bisher nur zu allerdings nicht seiner Bewertung von V. orsi- vermuten, aber nicht belegt. Watzl (1910) niana als Unterart von V. teucrium . Er betont, glaubt, einzelne Pflanzen auch aus dem dass sein weit gefasstes Taxon Populationen zentralen und östlichen Deutschland als einschließt, die von den Pflanzen am italieni- Übergänge zwischen V. orsiniana und V. teu- schen locus typi deutlich abweichen können. crium deuten zu müssen. Im Senckenberg- Nach der Durchsicht von südeuropäischem Herbarium (FR) liegt eine Reihe von Pflanzen Material (Spanien bis Griechenland) zu V. or- aus Nordhessen, die an V. orsiniana erinnern, siniana im Berliner Herbar (B) lassen sich die die jedoch Kümmerformen von V. teucrium an oben zitierten Belege zwanglos dieser Sippe Extremstandorten sind. Bestimmte Herkünfte zuordnen. Die Variabilität ist nicht größer als aus dem Moselgebiet hingegen wirken wie bei V. teucrium. Intermediärformen. Zu erwarten wäre, dass derartige Populationen hexaploid sind. Solan- ge dies aber nicht untermauert ist, wird wie 7 Nomenklatur bei der chorologisch ähnlichen Situation bei V. prostrata s.l. der Artrang befürwortet. Damit Bei dem gegenwärtigen Kenntnistand wird wird zum Beispiel der Linie von Fischer (1991, eine Behandlung von V. orsiniana als Unterart 1994, 2002) für Griechenland, Österreich und von V. teucrium abgelehnt. Verfechter eines Deutschland gefolgt. Fischer (1991) gliedert solchen Konzeptes müssten zudem beach- zudem V. orsiniana in zwei Unterarten, wobei ten, dass der Name V. teucrium subsp. vahlii die Subspecies teucrioides auf Griechenland invalide ist, wenn wie von Kerguélen (1993) beschränkt ist. der Auffassung von Greuter (1968) gefolgt Sofern die verbreitete Hypothese favorisiert wird, wonach die Subspecies-Kombinationen wird, V. austriaca, die von Osten her bis zur bei Gaudin (1828) nur dann valide veröffent- Schwäbischen Alb vordringt, als stabilisierte licht sind, wenn sie im zugehörigen Text nicht Zwischenart von V. prostrata und V. teucrium als Formen bezeichnet werden. Der nächste zu betrachten (Hartl 1965-1974), erscheint verfügbare Name wäre die Kombination V. teu- es inkonsequent, V. orsiniana und V. teucrium crium subsp. orsiniana (Ten.) Watzl von 1910. als Subspecies von V. austriaca zu führen, was Walters & Webb (1972), Webb (1972) und Kerguélen (1993) befürworten. 8 Gefährdung Für die prostrate, ansonsten V. teucrium ähnliche Sippe wird Watzl (1910) folgend Es wird empfohlen, V. orsiniana in der bun- der Name V. orsiniana verwendet, den Teno- desweiten Roten Liste sowie in den jeweiligen re (1826) für italienische Pflanzen einführte. Landeslisten als „stark gefährdet“ einzustu- Tabelle 2: Taxonomische Einstufung der Sippen der Veronica-austriaca-Gruppe in Deutschland Fischer 1998 V. prostrata V. prostrata V. austriaca V. austriaca V. austriaca V. teucrium subsp. prostrata subsp. scheereri subsp. austriaca subsp. jacquinii subsp. vahlii Buttler & V. prostrata V. satureiifolia V. austriaca nicht V. orsiniana V. teucrium Harms 1998 vorkommend diese Unter­- V. prostrata* V. satureiifolia* V. austriaca* V. jacquinii* V. orsiniana V. teucrium* suchung bzw. subsp. orsiniana Fischer 2002 [*] 48 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

fen. Zumindest an den rheinland-pfälzischen Im westlichen Mitteleuropa konzentrierte sich Wuchsorten ist V. orsiniana in den letzten 20 das Interesse bei der Veronica-austriaca- Jahren stark zurückgegangen. Hauptursache Gruppe fast nur auf die relativ spät erkannte ist die Nutzungsaufgabe der früher gemähten Abgrenzung der tetraploiden V. satureiifolia Bestände des Mesobrometums. von der diploiden V. prostrata sowie die Pro- blematik von V. austriaca (z.B. Spinner 1945, Brandt 1961). Nach den ersten vorliegenden 9 Offene Fragen Zählungen ist V. orsiniana ebenfalls teilweise tetraploid, so dass Bastarde mit V. satureiifolia Belege zu V. satureiifolia aus dem Mosel- nicht auszuschließen sind (siehe zu ähnlichen und Saargebiet Deutschlands, Frankreichs Fällen Scheerer 1949). Vergleichende Studi- sowie aus Luxemburg wurden bisher nicht en wären in Gebieten sympatrischen Vorkom- gefunden. Als solche bezeichnete Pflanzen, mens in Ostfrankreich und der Westschweiz vor allem auch aus Regionen, für welche die wünschenswert. Sippe wiederholt genannt wurde (z.B. von Nicht mehr zu klären ist vermutlich die Art- Haffner 1960), erwiesen sich bisher sämtlich zugehörigkeit der stark abweichenden Popu- als V. orsiniana . Watzl (1910) nennt gesehe- lation auf dem Plaidter Hummerich bei Plaidt, ne Belege beider Sippen aus dem Pariser einem inzwischen fast vollständig abgebauten Becken und aus dem angrenzenden Südbel- Vulkankegel des Mittelrheinischen Beckens. gien. Es bleibt zu überprüfen, ob und wo V. sa- Pflanzen dieser Herkunft sind im Bonner Her- tureiifolia im genannten Untersuchungsgebiet bar (NHV) aus dem 19. Jahrhundert reichlich vorkommt oder vorkam. Fehlende Angaben belegt. Die winzigen, prostraten Pflanzen mit in der gründlichen Flora von Lambinon & al. lineal-lanzettlichen Blättern und extrem klei- (1998) für Nordostlothringen und Luxemburg nen Blüten (Durchmesser 4-5,5 mm an Her- deuten jedenfalls auf eine größere Areallücke barmaterial) sowie behaarten Kelchen erwe- zwischen nördlichem Oberrheingebiet und cken den Eindruck von Übergängen zwischen dem östlichen Pariser Becken hin. V. orsiniana und V. satureiifolia. Ob es sich bei Zu klären wäre weiterhin, ob V. orsiniana, ihnen um Kümmerformen von V. orsiniana die noch im Schweizer Jura vorkommt (siehe handelt, die Watzl (1910) beschreibt, muss etwa Spinner 1945), nicht doch den Südwes- ungeklärt bleiben, da die Belege nie mit reifen ten Baden-Württembergs erreicht hat. Die Früchten gesammelt wurden. Florenliste für Baden-Württemberg verneint Der einzige gesehene Beleg prostrat wach- ein Vorkommen (Buttler & Harms 1998). sender Pflanzen aus den Niederlanden (Pro- Deutungsversuche der vielfach interpretier- vinz Limburg, Gennep/Maas, 1864, Wirtgen & ten Kaiserstuhl-Populationen, die zur Zeit al. in B), der von der nördlichen Arealperiphe- meist zu V. austriaca s.str. gestellt werden, rie der gesamten Artengruppe stammt, zeigt hat Philippi (1996) zusammenfassend darge- sehr variabel behaarte Kapseln (im Extrem stellt. Gesehene Belege aus dem südlichen fast kahl), kahle Kelchblätter und nahezu Oberrheingebiet umfassten leider immer nur ganzrandig-linealische Blätter, somit eine sehr Einzeltriebe: Eine Aufsammlung aus dem ungewöhnliche Merkmalskombination. Mögli- Kaiserstuhl (Badberg, 19.5.1957, Korneck, cherweise entsprechen derartige Pflanzen FR) zeigt sehr kleine Blätter (im Schnitt 15,5 solchen, die van der Meijden (1990) für die mm × 6 mm); die Wuchsform ist allerdings Niederlande als Zwischenformen von V. pros- nicht eindeutig erkennbar. Ein Beleg einer trata s.l. und V. teucrium deutet. Auch für diese schlecht gesammelten, kleinen Pflanze mit Region besteht demnach noch Klärungsbe- der Herkunftsangabe „Straßburg“ im Herbari- darf. um Berlin-Dahlem (B) ist unter Vorbehalt zu V. orsiniana zu stellen. Eine stark bogig aufstei- Die vorstehenden Anmerkungen verstehen gende Pflanze mit gleicher Herkunftsangabe sich als ein Baustein zum Verständnis der im Frankfurter Herbar (FR) ähnelt ebenfalls Gruppe und sollen dazu anregen, die zumin- dieser Sippe sehr. dest im Mosel- und Saargebiet stark zurück- Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 49

gehenden Taxa des Verwandtschaftskreises Österreich. – 1180 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart, wieder stärker zu beachten. Solche Regio- Wien. nalbetrachtungen können eine umfassende, Fischer, M. A . 2002: Veronica L. s.str. (excl. Pseu- arealweite Revision nicht ersetzen, sondern dolysimáchion) – Ehrenpreis (i. e. S.). – In: Jäger, allenfalls ergänzen. Die genannten Merkmale E. J. & Werner, K. (Hrsg.): Exkursionsflora von und ihre Bewertung beziehen sich lediglich Deutschland 4: 563-572, 9. Auflage; Spektrum auf die untersuchte Region und müssen bei Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin. einer wünschenswerten Gesamtbearbeitung Fischer, M. A., Bedalov, M . & Valjak, B. 1989: The eventuell relativiert werden. genus Veronica (Scrophulariaceae) in Croatia. – Linzer Biol. Beitr. 27: 143-172; Linz.

Gaudin, I. 1828: Flora Helvetica, 1. – xxxii + 505 S.; 10 Dank Orelli, Fuessli & Co., Turici [= Zürich]. Godron, D.-A. 1883: Flore de Lorraine, 2, 3. Auflage Den Kuratoren der genannten Herbarien sei – [iii] + 506 S.; N. Grosjean, Nancy. für die Möglichkeit gedankt, mit dem Material Greuter, W. 1968: Notulae nomenclaturales et ihrer Sammlungen zu arbeiten, insbesondere bibliographicae 1-4. – Candollea 23: 81-108; Prof. Dr. Rüdiger Mues (Saarbrücken) für die Genève. Ausleihe der dortigen Bestände. Ebenso gilt Gutermann, W., Ehrendorfer, F . & Fischer, M . Dank Dr. Hans Reichert (Trier) sowie Peter 1973: Neue Namen und kritische Bemerkungen Wolff (Saarbrücken), die Belege ihrer privaten zur Gefäßpflanzenflora Mitteleuropas. – Österr. Sammlungen zur Verfügung stellten. Steffen Bot. Z. 122: 259-273; Wien. Caspari (St. Wendel) danke ich für seine Haeupler, H. & Muer, Th. 2000: Bildatlas der Farn- organisatorisch-vermittelnde Hilfe bei saarlän- und Blütenpflanzen Deutschlands. – 759 S.; dischem Material. Annick Diguet und Dr. Karl Eugen Ulmer, Stuttgart. Peter Buttler (beide Frankfurt/Main) erstellten Haffner, P. 1960: Pflanzensoziologische und pflan- freundlicherweise das Résumé. zengeographische Untersuchungen im Muschel- kalkgebiet des Saarlandes mit besonderer Berücksichtigung der Grenzgebiete von Lothrin- 11 Literatur gen und Luxemburg. – Natursch. Landschaftspfl. Saarland 2: 66-164; Saarbrücken. Boreau, A. 1857: Flore du centre de la France, 2, 3. Auflage. – [iii] + 772 S.; Roset, Paris. Haffner, P. 1964: Pflanzensoziologische und pflan- zengeographische Untersuchungen in den Tal- Brandt, J.-P. 1961: Cytotaxinomie et cytogéographie de Veronica prostrata L. – Bull. Soc. Neuchat. Sci. auen der Mosel, Saar, Nied, Prims und Blies. – Nat. 84: 35-88; Neuchâtel. Natursch. Landschaftspfl. Saarland 3: 7-65; Saarbrücken. Buttler, K. P. & Harms, K. H 1998: Florenliste von Baden-Württemberg. Liste der Farn- und Hand, R. 1998: Neues aus der Flora der Region Samenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophy- Trier (Spermatophyta). Berichtsjahr 1997. – Den- ta). – Naturschutz-Praxis, Artenschutz 1: 1-468; drocopos 25: 272-278; Trier. Stuttgart. Hartl, D. 1965-1974: 117. Familie Scrophulari- ischer F , E . 1998: Veronica L. (Scrophulariaceae). aceae. – In: Hartl, D . & Wagenitz, G. (Hrsg.): – In: Wisskirchen, R . & Haeupler, H. (Hrsg.): Stan- Hegi, Illustrierte Flora von Mitteleuropa VI(1). dardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutsch- Dicotyledones 4. Teil: 1-469, 2. Auflage. – Paul lands: 537-541; Eugen Ulmer, Stuttgart. Parey, Berlin, Hamburg. Fischer, M. 1969: Einige Chromosomenzahlen aus den Gattungen Veronica, Pseudolysimachion, Kerguélen, M. 1993: Index synonymique de la flore Paederota, Wulfenia und Lagotis (Scrophulari- de France. – xxxviii + 196 S.; Muséum National aceae-Veronicinae). – Österr. Bot. Z. 116: 430- d’Histoire Naturelle, Secrétariat Faune-Flore, 443; Wien. Paris. Fischer, M. A. 1991: 5. Veronica L. – In: Strid, A. & Küpfer, Ph. 1969: Recherches cytotaxinomiques Tan, K. (eds.), Mountain Flora of Greece 2: 209- sur la flore des montagnes de la péninsule Ibé- 224; Edinburgh University Press, Edinburgh. rique. – Bull. Soc. Neuchat. Sci. Nat. 92: 31-48; Fischer, M. A. (Hrsg.) 1994: Exkursionsflora von Neuchâtel. 50 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Küpfer, Ph. 1972: Cytotaxonomie et cytogéographie Europaeam spectantes No 12: 266-268. – Bot. J. de quelques groupes d’orophytes du bassin occi- Linn. Soc. 65: 223-269; London. dental de la Mediterranée et des Alpes. – Compt. Rend. Acad. Sci. Paris, Sér. 3, Sci. Vie 275: 1753- 1756; Paris. Anschrift des Verfassers: Lambinon, J ,. de Langhe, J.-E., Delvosalle, L. Dr. Ralf Hand & Duvigneaud, J. 1998: Flora van België, het Wartburgstraße 52 groothertogdom Luxemburg, Noord-Frankrijk en D-10823 Berlin de aangrenzende gebieden, 3. Auflage. – cxxiii E-mail: [email protected] + 1091 S.; Nationale Plantentuin van België, Meise. Lippert, W. & Heubl, G. R. 1989: Chromosomen- zahlen von Pflanzen aus Bayern und angrenzen- den Gebieten. – Ber. Bayer. Bot. Ges. 60: 73-83; München. Philippi, G. 1996: Scrophulariaceae. – In: Sebald, O., Seybold, S., Philippi, G. & Wörz, A. (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württem- bergs 5: 255-258; Eugen Ulmer, Stuttgart. Rosbach, H. 1896: Flora von Trier, 2. Auflage. – ix + 231 + vi + 197 S.; Verlag von Heinrich Stephanus, Trier. Sauer, E. 1993: Die Gefäßpflanzen des Saarlandes. – Natur Landschaft Saarl., Sonderband 5: 1-708; Saarbrücken. Scheerer, H. 1937: Experimentelle und zytologi- sche Untersuchungen in der Veronica-Gruppe Pentasepala. – Flora 131: 287-323; Regensburg, Jena . Scheerer, H. 1949: Zur Polyploidie und Genetik der Veronica-Gruppe Pentasepala. – Planta 37: 293-298; Berlin. Spinner, H. 1945: L’espèce collective Veronica teu- crium L. dans le Jura neuchâtelois. – Arch. Julius Klaus-Stiftung Vererbungsf. 20: 547-554; Zürich. Tenore, M. 1826: Ad Florae neopolitanae prod- romum appendix quinta. – 34 S.; apud R. Marotta et Vanspandoch, Neapoli. Tischler, G. 1950: Die Chromosomenzahlen der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. – 263 S.; Junk, s’Gravenhage. Van der Meijden, R. 1990: Heukels’ Flora van Nederland, 21. Auflage. – 662 S.; Wolters-Noord- hoff, Groningen. Walters, S. M. & Webb, D. A. 1972: 21. Veronica . – In: Tutin, T. G., Heywood, V. H., Burges, N. A., Moore, D . M ., Valentine, D. H., Walters, S. M. & Webb, D. A (eds.), Flora Europaea 3: 242-251; Cambridge University Press, Cambridge, Lon- don, New York, Melbourne. Watzl, B. 1910: Veronica prostrata L., teucrium L. und austriaca L. – Abh. K. K. Zool.-Bot. Ges. Wien 5(5): 1-94, tabulae I-XIV; Wien. Webb, D. A. 1972: Taxonomic and nomenclatural notes on Veronica L. – In: Heywood, V. H. (eds.): Flora Europaea Notulae Systematicae ad Floram Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 51-62 Karlsruhe 2003 ISSN 1617-5506 51

Bemerkenswerte Characeen im Landkreis Konstanz mit Anmerkungen zur Roten Liste Josef Kiechle

Zusammenfassung zierter Nachweis auf die Jahrhundertwende In der vorliegenden Arbeit wird auf die bisher im vom 19. zum 20. Jahrhundert bzw. die erste Landkreis Konstanz nachgewiesenen Vertreter Hälfte des 20. Jahrhunderts zurückgeht. Diese der Characeen und deren jüngste Entwicklung im Beobachtungen waren Anlass dafür, die Bodensee-Untersee eingegangen. Schwerpunkte Bestandssituation der Armleuchteralgen im der Ausführungen bilden Erstnachweise und Wie- Landkreis zusammenfassend darzustellen derfunde extrem seltener Arten der letzten Jahre. Abschließend folgt eine kurze Stellungnahme zur und auf aktuelle Entwicklungen im Untersee Roten Liste und zu Maßnahmen zur Förderung von kurz einzugehen. Die Beschreibung der Erst- Armleuchteralgen. und Wiederfunde und der jeweiligen Fundum- stände nimmt größeren Raum ein, da die Abstract Arten teilweise bundesweit als „Vom Ausster- This work reports about the different species of ben bedroht“ gelten. Im letzten Kapitel wird Characeae found in the district of Constance and kurz auf die Gefährdungseinstufung in der about the recent development of the populations Roten Liste – speziell auf die Einstufung für in the Untersee, a part of the . Baden-Württemberg (Schmidt & al. 1996) – The work focuses mainly on very rare species first und auf Maßnahmen zur Förderung von Arten reported or refound in the past few years. At last a short comment is given about the red data book and eingegangen. about measures to improve Characeae species. Systematik und Nomenklatur richten sich bei den Armleuchteralgen nach Krause (1997), Résumé bei den Farn- und Samenpflanzen nach But- Le présent travail porte sur les différentes espèces tler & Harms (1998). de characées répertoriées à ce jour dans le District de Constance ainsi que sur l’évolution récente des populations dans la Région de l’Untersee (Lac de 2 Kenntnisstand Constance). Ces investigations ont surtout visé les premières mentions ainsi que les redécouvertes Die im Bodensee wachsenden Vertreter der d’espèces très rares. Les résultats sont discutés par rapport à la Liste Rouge. Y figure aussi des Armleuchteralgen fanden bereits gegen Ende préconisations de mesures devant favoriser les des 19. Jahrhunderts große Beachtung. Die algues characées Ausführungen von Schröter & Kirchner (1902) und von Baumann (1911) vermitteln ein Keywords: Charophyceae, records, red list, Land- relativ klares Bild über die damalige Bestan- kreis Konstanz dessituation und über die Verbreitung einzel- ner Arten im Untersee. Mit Beginn der 1960er Jahre begann eine zweite Phase intensi- 1 Vorbemerkung ver vegetationskundlicher Erhebungen im Bereich der Ufer- und Flachwasserzone des Bei verschiedenen landschaftsökologischen Bodensees durch Lang (1967, 1968, 1973a, Projekten und im Zuge gezielter Suche an 1981). Seine Publikationen dokumentieren die ausgewählten Orten im Landkreis Konstanz insbesondere für die Characeen gravierenden stieß der Autor während der letzten Jahre Veränderungen der Aufwuchsverhältnisse im mehrfach auf bemerkenswerte Arten aus der Zuge der massiven Eutrophierungsphase des Gruppe der Characeen. Dabei handelte es Bodensees. Die mit dem Abklingen dieser sich zum Teil um Erstnachweise für die Regi- Phase verbundene Entwicklung der Makro- on oder um Wiederfunde, deren letzter publi- phytenbestände wurde von Schmieder (1991, 52 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

1998) beschrieben. Erkenntnisse über jüngste sehr seltener Arten machen deutlich, dass Entwicklungen in Teilbereichen des Untersees hier noch große Kenntnisdefizite bestehen. konnten im Zuge der Datenerhebungen zum „Untersee-life-Projekt“ gewonnen werden (Kiechle & al. 2001). 3 Im Landkreis Konstanz nachge- Die Characeen des Bodensees und ihre wiesene Characeenarten Bestandsentwicklung sind somit seit über 100 Jahren recht gut bekannt. Informationen zu Die wichtigsten Literaturquellen zum Vorkom- abseits des Sees vorkommenden Arten sind men von Armleuchteralgen im Landkreis Kon- wesentlich seltener. Hinweise enthalten vor stanz wurden im vorausgegangenen Abschnitt allem die Beschreibung der Vegetation des genannt. Die Dokumentation der Arten und westlichen Bodenseegebietes (Lang 1973b) die Aussagen zur aktuellen Verbreitung gehen und die Dissertation über die Moore des im wesentlichen auf diese Quellen sowie auf Landkreises Konstanz (Grüttner 1990). Die Beobachtungen des Autors zurück. nun beschriebenen Beobachtungen einiger

Tabelle 1: Armleuchteralgen des Landkreises Konstanz – Stand 2001 Art BRD* BW* Bestandssituation Chara tomentosa Linné 1753 2- 1 vor der Eutrophierung eine der Hauptarten im Untersee, nach völligem Verschwinden der Art wieder vereinzelte Beobachtungen bei Allensbach; 1986 außerdem kleines Vorkommen in künstlich angelegtem Tümpel vor der Mülldeponie Betten- berg (Stadt Konstanz), hier aktuell erloschen Chara hispida Linné 1753 2- 2 vereinzelte Vorkommen in diversen Seen und TümTüm-- peln im Landkreis Konstanz; Massenbestand seit vielen Jahren in Grundwassertümpel bei Stöcken- mühle (Gemeinde Allensbach) Chara intermedia A. Braun 1836 2 1 in mehreren Niedermoor-Torfstichen des Bodan- rücks Chara vulgaris Linné 1753 häufig in temporären Kleinstgewässern über offenem Boden auftretend, gelegentlich auch in Schlenken von Kalkquellmooren Chara contraria 3+ 3 in Massenbeständen auftretende Art der Flach- A. Braun ex Kützing 1845 wasserzone des Bodensees; gelegentlich in Fisch-Fisch- teichen und temporär wasserführenden Kleinge- wässern und Schlenken Chara globularis in Massen auftretende Art der Flachwasserzone Thuillier 1799 (= Ch. fragilis) des Bodensees; häufig in Seen, Weihern, Teichen und Tümpeln Chara delicatula Agardh, 1824 3+ R verschiedentlich in Niedermoortümpeln Chara aspera 2+ 2 mittlerweile wieder massenhaft, z.T. in ausgedehn- Detharding ex Willdenow 1809 ten Reinbeständen auftretende Art der FlachwasFlachwas-- serzone des Untersees; im Obersee aktuell eben- falls in Ausbreitung (Dienst, mündl.) Chara tenuispina A. Braun 1835 1 1 einziger Nachweis von Grüttner 1987, bereits 1988 nicht mehr feststellbar (Krause & Grüttner 1990), seither keine Beobachtungen Chara denudata A. Braun 1847 k.A. k.A. seit Mitte der 1980er Jahre punktuell in MassenMassen-- beständen, später an vielen Stellen des Untersees stark präsent Chara braunii Gmelin 1826 1 1 1999 erstmals innerhalb des Landkreises Kon- stanz im Litzelsee und in einem Tümpel (beide bei Radolfzell-Markelfingen) festgestellt – s. 5.2 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 53

Art BRD* BW* Bestandssituation Nitellopsis obtusa (Desvaux in 3+ 3 zeitweise Massenbestände im Untersee, 1999 auch Loiseleur-Deslongchamps) im Überlinger See gegenüber der Insel Mainau; im J. Grooves 1919 Untersee rückläufig Nitella hyalina 1 R nach Lang (1967) selten im Untersee bei Hegne; (De Candolle) Agardh 1824 seither keine Nachweise Nitella syncarpa 2+ 2 zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Untersee; seit- (Thuillier) Chevallier 1827 her keine Nachweise aus dem Bodensee; auf dem Bodanrück vereinzelt in Fischteichen, weitere Vor- kommen im Heudorfer Ried – s. 5.3 Nitella opaca (Bruzelius) Agardh, 1824 2 2 zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Obersee bei Wallhausen in Massenbeständen; im Untersee seltener, (unklar ob auch auf deutschem Gebiet); später keine Nachweise mehr Nitella mucronata 1840 3+ 3 1993 erstmals in Hafenbecken von Horn und (A. Braun) Miquel Langenargen nachgewiesen (Schmieder 1998); im Landkreis Konstanz bisher nur im Heudorfer Ried und im Wollmatinger Ried (Dienst mündl.) s. 5.4 Nitella capillaris 0 1 als „N. capitata Ag. ?“ von Baumann für den Groves & Bullock-Webster (1920) Gnadensee bei Schopflen (Insel Reichenau) genannt; keine weiteren Nachweise Nitella gracilis (Smith) Agardh 1828 2+ G 2001 kleines Vorkommen im NSG Winterried bei Kaltbrunn (Gemeinde Allensbach) – s. 5.5 Tolypella glomerata Leonhardi 1863 1 1 2000 und 2001 Vorkommen im Mühlhaldenweiher bei Dettingen, 2001 im Ermatinger Becken (Dienst & Schmieder 2002) - s. 5.6 Tolypella intricata (Trentepohl ex Roth) 1 1 1999 kleiner Bestand im Heudorfer Ried – s. 5.7 Leonhardi 1863 * Gefährdungsangaben für Deutschland (BRD) und Baden-Württemberg (BW) entsprechend Schmidt & al. (1996): 0 = ausgestorben oder verschollen; 1 = vom Aussterben bedroht; 2 = stark gefährdet; 3 = gefährdet; G = Gefährdung anzunehmen; R = extrem selten; - = regional schwächer gefährdet; + regional stärker gefährdet; k.A.: wird in der Liste nicht als eigenständige Art geführt.

4 Aktuelle Situation der Characeen Zusammensetzung der Rasen, wie sie in der im Untersee ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorlag, wurde allerdings nicht mehr erreicht. Seit der standardisierten Erfassung der Aktuell bilden drei Chara-Arten, miteinander Makrophyten im Jahr 1993 (Schmieder 1998) vergesellschaftet oder in Reinbeständen, den zeichnet sich im Vegetationsbild der Flach- Hauptanteil der submersen Makrophyten. Bei wasserzone aktuell bereits eine deutliche den drei Arten handelt es sich um Chara Weiterentwicklung ab, die hier skizziert wer- contraria, Chara globularis und Chara aspera . den soll. Chara denudata scheint ebenso wie Nitellop- Wie sich im Zuge einer Übersichtskartierung sis obtusa in jüngster Vergangenheit wieder der Vegetation (Kiechle & al. 2001) und bei zurückgegangen zu sein. einigen Einzelbeobachtungen gezeigt hat, Chara tomentosa, die zusammen mit Chara konnten sich im Untersee die Armleuchteral- aspera früher zu den Hauptarten zählte, erlitt gen mittlerweile die Flachwasserzone wieder in der Eutrophierungsphase des Bodensees nahezu vollständig zurückerobern. Nur ent- einen völligen Zusammenbruch der Bestände. lang der Uferlinie und der Haldenkante bzw. in Sie wurde zwar 1993 und 1994 vor Allensbach schlammigen Buchten, Mündungsbereichen vereinzelt wieder gefunden (Schmieder 1998), von Bächen und der fehlen eine Erholung der Bestände hat jedoch bis Armleuchteralgen oder die Bestände sind heute nicht stattgefunden. Im Sommer 2001 mit Gefäßpflanzen durchsetzt. Die qualitative gelang ein erneuter Nachweis der Art an der 54 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Abb. 1: Chara braunii – typische Wuchsform; Fundort: Litzelsee bei Markelfingen (Radolfzell), TK 8220/3, 13.8.1999 leg./det. Kiechle Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 55

genannten Stelle, allerdings nur in Form einer Vorkommen von Chara cf. fragilis (= Ch. cf. männlichen Einzelpflanze. globularis) angegeben, die 1987 infolge star- ker Fadenalgen-Entwicklung deutlich zurück- gegangen war. 5 Bemerkenswerte Arten außer- Im niederschlagsreichen Jahr 1999 (Jahr- halb der Bodensee-Flachwasser- hunderthochwasser des Bodensees) war zone während der Vegetationsperiode in der Ge- ländemulde über Monate ein ausgedehnter 5.1 Chara tomentosa Flachwasserteich ausgebildet. Im östlichen Obwohl Chara tomentosa nicht zu den Pionier- Bereich hatte sich bei Wassertiefen zwischen arten aus der Gruppe der Armleuchteralgen ca. 10 und 50 cm ein lückiger aber dennoch zählt, trieben 1986 wenige Einzelpflanzen in üppiger Bestand von Chara braunii (s. Abb. einem neu angelegten Tümpel am Bettenberg 1) ausgebildet. Die im Randbereich des Tei- (Stadt Konstanz) aus. Sie standen in einer ches insgesamt ebenfalls lückige Vegetation Wassertiefe von weniger als 30 cm und waren bestand aus Arten der Zwergbinsenfluren auffallend kleinwüchsig. Die weitere Entwick- und der Flutrasen, gleichzeitig kamen Chara lung des Bestandes wurde nicht dokumentiert. globularis sowie vereinzelt Ranunculus tricho- Aktuell ist das Vorkommen erloschen. phyllus und Potamogeton pectinatus vor. In einem künstlich angelegten Tümpel an der 5.2 Chara braunii (Syn. Chara coronata) B 33, der weniger als einen Kilometer vom In Baden-Württemberg wurde Chara brau- Litzelsee entfernt liegt, wurden in einer Was- nii bisher nur sehr selten gefunden. Unter sertiefe von ca. 50 cm weitere Einzelpflanzen Berücksichtigung der historischen Vorkommen von Chara braunii inmitten eines geschlosse- des 19. Jahrhunderts konzentriert sich das nen Rasens von Ch. globularis beobachtet. Verbreitungsgebiet der Art auf den Oberrhein Während die Art in dem Tümpel bereits im von Freiburg bis Mannheim (vgl. Migula 1897). darauffolgenden Jahr nicht mehr nachge- Beobachtungen aus „jüngerer“ Zeit gehen auf wiesen werden konnte, war sie am Litzelsee die 1960er Jahre zurück, als Krause die Art in auch im Jahr 2001 noch präsent. Einschrän- zwei neu angelegten Baggerseen der Freibur- kend ist jedoch anzumerken, dass der See im ger Bucht unweit der Stelle des Erstnachwei- Sommer dieses Jahres sehr viel flacher war ses registrierte (Krause 1969, 1975). und das Wasser die Wuchsorte nur schwach Im Jahr 1999 wurde ein individuenreicher überspülte. Die Vegetation bestand aus einem Bestand von Chara braunii im Litzelsee bei Massenvorkommen der Landform von Alisma Markelfingen (Stadt Radolfzell) festgestellt. gramineum, in deren Lücken sich Zwergfor- Bei dem Gewässer handelt es sich um eine men von Ch. globularis und vereinzelt auch periodisch wasserführende Mulde, die im Winterhalbjahr austrocknet. Die Fläche unter- liegt – soweit es die jeweiligen standörtlichen Gegebenheiten zulassen – einer extensiven Ackernutzung. Der Litzelsee wurde u.a. wegen seiner außer- gewöhnlichen, existenziell an Trockenperioden gebundenen Crustaceen-Fauna (vgl. Kiefer & Einsle 1963) als Flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen, das auch ornithologisch und besonders floristisch-vegetationskundlich bedeutsame Elemente aufweist. Von Pein- tinger (1988) wurde eine Vegetationskarte angefertigt, wichtige Vegetationstypen sind Abb. 2: Chara braunii – Zwergform; Fundort: Lit- durch Tabellen belegt. Hinsichtlich der Grup- zel-see bei Markelfingen (Radolfzell), TK 8220/3, pe der Armleuchteralgen wird für 1986 das 19.7.2001 leg./det. Kiechle 56 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

von Chara braunii halten konnten; beide Arten Abseits des westlichen Bodenseegebietes erreichten nur Höhen von wenigen Zentime- existieren weitere Vorkommen von Nitella tern (vgl. Abb. 2). syncarpa im Bereich des Heudorfer Riedes (Hegau) im Norden des Landkreises Kon- 5.3 Nitella syncarpa stanz. Die Art bildet hier am Grund eines Nach den Ausführungen von Baumann (1911) künstlich angelegten kleinen Flachwasser- war Nitella syncarpa zu Beginn des 20. Jahr- teiches einen geschlossenen Teppich, der hunderts an zahlreichen Stellen des Untersees sich – zumindest seit 1999 – jährlich wieder anzutreffen, wo sie bevorzugt schlammige bis neu bildet. In geringer Entfernung wurden sandige Substrate teilweise in Reinbeständen weitere Pflanzen in einem flachen Graben besiedelte. Die Bestände erstreckten sich von und in einem überstauten Großseggenried der Uferlinie bis zur Haldenkante, angeblich vorgefunden. Bei diesem Seggenried handelt existierte ein Herbarbeleg, der von Leiner es sich um einen Bestand aus Carex elata, 1882 aus 30 m Tiefe entnommen wurde. C. acutiformis, C. vesicaria und C. paniculata, Geissbühler (1938) gibt für den Obersee bei der in ein Schilfröhricht übergeht. Die Fläche Romanshorn Tiefen von 7–10 m als Wuchsor- war (mit Ausnahme des Schilfröhrichtes) im te der Art an. Bis in die 1960er Jahre muss Winter 1998/1999 im Auftrag der Naturschutz- Nitella syncarpa massive Bestandsrückgänge verwaltung gemäht worden. Die anhaltenden erlitten haben und schließlich völlig erloschen Niederschläge führten 1999 zu einer langan- sein, da sie von Lang nicht mehr registriert haltenden Überstauung, was letztlich der Ent- wurde. Auch aus jüngerer Zeit fehlen Nach- wicklung einiger Armleuchteralgenarten, von weise für den Bodensee. denen Nitella syncarpa am stärksten präsent Auf dem Bodanrück stellte Grüttner (1990) war, zugute kam. In den Folgejahren blieb die die Art im Mühleweiher bei Litzelstetten fest. Fläche ungemäht und gleichzeitig auch ohne Vereinzelte Pflanzen wurden hier auch bei längere Phasen der Überstauung. Einzig ein einer späteren Untersuchung durch den Ver- wegbegleitender Graben war zeitweise was- fasser registriert (Kiechle & Schork 1997). serführend, der geschlossene Phaneroga- Der Bestand erwies sich jedoch als sehr klein menbewuchs verhinderte jedoch ein erneutes und unstet. Im Hagstaffelweiher bei Dettingen Auftreten von Characeen. war die Situation zunächst ähnlich: Die Prä- senz von Nitella syncarpa konnte 1996 durch 5.4 Nitella mucronata Einzelpflanzen belegt werden, im Folgejahr Nach Krause (1997) gilt Nitella mucronata als gelang kein Nachweis (Mayer & Kiechle 1996/ relativ unempfindlich gegenüber Eutrophie- 1997) mehr. Dies änderte sich im Frühjahr rung, nach Schmidt & al. (1996) außerdem 1998 grundlegend, als der Teich nach einer als Pionierart von Sekundärgewässern. kurzen Trockenphase im Winter (Winterung) In Baden-Württemberg wies Nitella mucrona- wieder bespannt wurde. Im Randbereich bilde- ta in den 1960er Jahren einige Vorkommen te sich ein nahezu geschlossener Gürtel aus v.a. im Norden des Oberrheingebietes auf Chara contraria, Chara globularis und Nitella (Krause 1969), die in den 1990er Jahren mit syncarpa. Dieser Zustand war allerdings nur einer Ausnahme nicht mehr bestätigt werden von kurzer Dauer, im Folgejahr waren die Cha- konnten (Schütz 1993). Konold (1987) nennt raceen wieder weitestgehend ausgefallen. Vorkommen in Weihern bei Seibranz (Ober- Am Mühlhaldenweiher bei Dettingen trat Nitel- schwaben). la syncarpa im Sommer 2001 im Anschluss Im Bodensee wurde die Art erstmals in den an eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme 1990er Jahren in Hafenbecken am Obersee auf. Der Weiher wird von einem Bach durch- bei Horn (Südufer) und Langenargen (Nord- flossen und bleibt deshalb relativ kühl. Die ufer) gefunden (Schmieder 1998). grazilen Pflanzen standen noch in Tiefen von Für den Landkreis Konstanz konnte Nitella bis zu 2 m. Ihre Wuchsform war hier extrem mucronata erstmals durch Dienst (mündl. gestreckt, einzelne Individuen erreichten Län- Mitteilung) im Stinkgraben innerhalb des Woll- gen von über 50 cm. matinger Riedes nachgewiesen werden. Im Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 57

Sommer 1999 trat sie ebenfalls im Heudorfer 5.6 Tolypella glomerata Ried in dem bereits erwähnten gemähten Der bis vor kurzem einzige Hinweis, dass und überstauten Großseggenried auf. Der Tolypella glomerata zu den im Landkreis nur wenige Pflanzen zählende Bestand war Konstanz ehemals heimischen Vertretern der in den sehr viel üppigeren Rasen von Nitella Armleuchteralgen zählte, geht auf Schröter & syncarpa eingebettet. Kirchner (1902) zurück. Ihre Angaben bezie- hen sich auf ein Vorkommen am nördlichen 5.5 Nitella gracilis Seerheinufer beim Paradies (Stadt Konstanz). Nitella gracilis zählt zu den landesweit bisher Für den Obersee nennt Geissbühler (1938) nur sehr selten nachgewiesenen Armleuchter- ein weiteres Vorkommen im Bereich der Bucht algen. Krause (1969) gibt für die Oberrhein- vor Salmsach (südlich Romanshorn). Der aue zwei Fundstellen an, wo sie „spärlich Wuchsort der Pflanzen lag dort in Tiefen zwi- zwischen den anderen Characeen“ steht. Die schen 4 und 6 m. In der Oberrheinaue zählte Exsikkatensammlung von Krause & Krause Tolypella glomerata Anfang der 1960er Jahre (1981, 1982 – Sammlung der Universität Kon- noch zu den zerstreut an mehreren Orten stanz) enthält Belege von Anfang der 1980er auftretenden Characeen (Krause 1969). Von Jahre aus Baggerseen bei Altenheim (Orten- Schütz (1993) konnte dort kein Nachweis der aukreis) und einem Wasserloch in einer Lehm- Art mehr erbracht werden. Nach Angaben grube bei Böhringen (Landkreis Rottweil). von Pätzold (mündl. Mitteilung) tritt sie aktuell Hinsichtlich der Habitate nennt Krause (1997) jedoch mit großer Regelmäßigkeit in Bagger- unter anderem Gräben und Wasserlöcher, seen auf. wobei elektrolytarmes Wasser über Sand Der erste Wiederfund von Tolypella glomerata und Torf bevorzugt wird. Migula (1897) weist im Landkreis Konstanz nach über 100 Jah- darauf hin, dass in Gegenden mit größeren ren steht im Zusammenhang mit der bereits Torfvorkommen mit einiger Wahrscheinlichkeit erwähnten Sanierung des Mühlhaldenweihers mit dem Auftreten der Art gerechnet werden bei Dettingen (Stadt Konstanz). Im Rahmen kann. Obwohl der Landkreis Konstanz – und der Maßnahme wurden im Jahr 2000 nach speziell der Bodanrück – aufgrund der relativ einer etwa dreivierteljährigen Trocknungs- geringen jährlichen Niederschlagsmengen phase organische Sedimente vom darunter und des in weiten Teilen hohen Kalkgehal- anstehenden Kies der Grundmoräne abge- tes des anstehenden Gesteins ungünstige tragen. Im Herbst zeigten sich an mehreren Voraussetzungen für die Ausbildung elektro- Stellen in kleinsten Wasseransammlungen lytarmer Gewässer und Moore bietet, treten von Quellrinnsalen frisch gekeimte Pflanzen, solche vereinzelt auf. Zu diesen zählt das die sich in weiter fortgeschrittenem Stadium Winterried bei Kaltbrunn (Gemeinde Allens- eindeutig Tolypella glomerata zuordnen lie- bach). Im Kern dieses Zwischenmoorkom- ßen. Einige der kaum über einen Zentimeter plexes sinkt die Leitfähigkeit des Wassers auf großen Pflanzen überlebten einige Wochen die des Niederschlagswassers. Im Bereich außerhalb des Wassers, nachdem die Pfüt- des flach auslaufenden Randlaggs fand sich zen durch veränderten Abfluss trocken fielen. im Sommer 2001 in einem kaum 2 m² gro- Schließlich fiel im Laufe des Winters jedoch ßen Tümpel ein Bestand von Nitella gracilis der Gesamtbestand dem Frost zum Opfer. (Abb. 3). Der geschlossene Rasen dieser Art Nach dem erneuten Bespannen des Teiches nahm die gesamte, im Wurzeltrichter einer lagen die erwähnten Wuchsorte etwa 0,5 umgestürzten Fichte entstandene Fläche bis 2,5 m unter der Wasseroberfläche. Unter ein. Ihr Auftreten ist dem Versuch der Natur- diesen Bedingungen kam es erneut zu einem schutzverwaltung zu verdanken, durch einen Austrieb von Oosporen und zur Ausbildung Anstau den Wasserabfluss aus dem Ried zu reifer Pflanzen, die dann allerdings eine verringern und dadurch das Wachstum des vollständig andere Wuchsform aufwiesen. Moores zu reaktivieren. Erst die Erhöhung des Anstelle eines kurzen, breit verzweigten Wasserspiegels führte zu einer Überstauung Habitus (Abb. 4) bildeten die Pflanzen lange der kleinen Mulde. Stammzellen mit extrem kurzen Ästen, die 58 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Abb. 3: Nitella gracilis; Fundort: Winterried bei Allensbach, TK 8220/3, 19.7.2001 leg./det. Kiechle Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 59

kleine kugelige Knäuel formten (Abb. 5). Die Beobachtungen lassen vermuten, dass am Teichgrund des Mühlhaldenweihers keimfähi- ge Oosporen von Tolypella glomerata vorhan- den waren, die durch die Sanierungsmaßnah- men freigelegt und zum Austreiben angeregt wurden. Die Annahme wird dadurch bestätigt, dass auch in wasserführenden Spurrillen im seitlich des Weihers abgelagerten Sediment eine Reihe von Pflanzen austrieben. Inwieweit ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Art im Bereich des Mühl- Abb. 4: Tolypella glomerata – gedrungene Wuchs- haldenweihers und dem zeitlich nur wenig form; Fundort: Mühlhaldenweiher bei Dettingen versetzten Auftreten im Ermatinger Becken (Stadt Konstanz), TK 8220/3, 21.12.2000 leg./det. (Dienst & Schmieder 2002) besteht, ist schwer Kiechle abschätzbar. Obwohl der den Weiher durch- strömende Krebsbach in Allensbach in den Bodensee-Untersee mündet, ist ein Verdriften der Oosporen über den Bruckgraben an der Reichenau in das Ermatinger Becken aus geographischen und strömungsdynamischen Gründen in dieser kurzen Zeit weitestge- hend auszuschließen. Davon ist nicht zuletzt deshalb auszugehen, da im Mündungsbe- reich des Baches und in den umgebenden Flachwasserzonen im Sommer 2001 keine Pflanzen der Art beobachtet werden konnten. Sofern überhaupt ein kausaler Zusammen- hang besteht, wäre allenfalls denkbar, dass durch Wasser- und/oder Watvögel keimfähige Oosporen mit Schlammpartikeln verschleppt wurden.

5.7 Tolypella intricata Tolypella intricata wurde bisher weder im Bodenseegebiet noch im übrigen Landkreis Konstanz festgestellt. Im Oberrheingebiet war die Situation in den 1960er Jahren und eben- so die anschließende Entwicklung ähnlich wie die der eben erwähnten Tolypella glomerata: Die ursprünglich in der gesamten Rheinaue verteilten Vorkommen in Altwässern waren Anfang der 1990er alle erloschen. Dagegen gibt es nach Angaben von Pätzold (mündl. Mitteilung) für die Region nördlich von Karlsru- he diverse Beobachtungen aus jüngerer Zeit. Die Art tritt dort unter anderem in Baggerseen Abb. 5: Tolypella glomerata – gestreckte Wuchs- aber auch in kleinen Waldtümpeln auf. form; Fundort: Mühlhaldenweiher bei Dettingen Der Nachweis für den Landkreis Konstanz (Stadt Konstanz), TK 8220/3, 3.8.2001 leg./det. geht auf Beobachtungen im Bereich des Kiechle Heudorfer Riedes von 1999 zurück. Die Art 60 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

stand vereinzelt in etwas tieferen Mulden und Angaben von Krause (1969, 1997) über Vor- Gräben des oben erwähnten Großseggen- kommen im Oberrheingebiet widerspricht. Aus Röhrichtkomplexes. Der Bestand umfasste systematischer Sicht wäre es außerdem wün- vermutlich nur wenige Dutzend Pflanzen (Abb. schenswert, den Status von Chara denudata 6), die zur Fruchtreife gelangten, bevor die Flä- zu definieren oder gegebenenfalls auf die che abtrocknete. Wie bereits erwähnt, waren Zuordnung zu Chara contraria hinzuweisen, die Gegebenheiten vor Ort in den beiden dar- zumal ihr unter anderem von Krause (1997) auffolgenden Jahren für ein erneutes Auftreten Artstatus zuerkannt wird. von Armleuchteralgen extrem ungünstig. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen sowie einiger neuerer Erkenntnisse sollte vor allem in drei Fällen die Einstufung für Baden- Württemberg geändert werden: Chara contraria tritt im Bodensee in solchen Massenbeständen auf, dass eine Gefährdung der Art ausgeschlossen werden kann; ange- bracht wäre der Status „ungefährdet“. Chara aspera könnte ebenfalls deutlich zurückgestuft werden, da auf absehbare Zeit für die landesweit wohl bedeutendsten Bestände der Art im Bodensee keine Bedro- hung mehr erkennbar ist. Angesichts der aus- gedehnten Bänder, die Chara aspera nahezu um den gesamten Untersee bildet und wegen ihrer zunehmenden Präsenz im Obersee wäre eine Rückstufung von „stark gefährdet“ auf „ungefährdet“ zu vertreten. Nitella syncarpa scheint deutlich häufiger zu sein als bislang angenommen; sie reagiert positiv auf eine extensive Teichwirtschaft und zeigt deutlich Pioniereigenschaften. Eine Rückstufung von „stark gefährdet“ auf „gefähr- Abb. 6: Tolypella intricata – Jungpflanze; Fundort: det“ wäre tragbar. Heudorfer Ried/Harthweiher, TK 8119/2, 16.8.1999 Die Beurteilung der Gefährdungssituation von leg./det. Kiechle Armleuchteralgen ist mit sehr viel größeren Schwierigkeiten verbunden, als dies bei vie- 6 Anmerkungen zur Roten Liste len anderen taxonomischen Gruppen der Fall der Characeen ist. Sicherlich lassen generell die Sensibilität vieler Arten gegen Eutrophierung und Verän- In der Roten Liste der Armleuchteralgen derungen des Wasserhaushaltes oder konkret Deutschlands (Schmidt & al. 1996) wurde ver- dokumentierte Zusammenbrüche von Arten, sucht, eine regionalisierte Abschätzung der wie z.B. am Oberrhein, tatsächlich bestehen- Gefährdung bezogen auf Landesebene vorzu- de Gefährdungen ableiten. Schwierigkeiten nehmen, die jedoch auch im Falle von Baden- resultieren allerdings aus der latenten Prä- Württemberg – wie ausdrücklich betont wird senz zahlreicher Arten, die dazu führt, dass – nicht als Rote Liste des jeweiligen Bundes- deren Existenz häufig nur zufällig und/oder landes aufgefasst werden darf. Die Einstufun- nach dem Einwirken außergewöhnlicher Um- gen der Arten sind weitestgehend nachvoll- weltfaktoren offensichtlich wird. Besonders ziehbar und dem Kenntnisstand des Bearbei- deutlich brachten dies die Beobachtungen tungszeitpunktes entsprechend. Versehentlich an den abgelassenen Fischweihern bei Det- wurde dabei allerdings Tolypella prolifera als tingen und im gemähten Großseggenried des im Land nicht vorkommend genannt, was den Heudorfer Riedes zum Ausdruck. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 61

Gleichzeitig weisen diese Beobachtungen 7 Danksagung aber auch auf das Potential hin, das noch immer sowohl in alten, angestauten Fischwei- Grundlagen der Ausführungen sind u.a. die hern als auch in eher unscheinbaren Gelän- Ergebnisse verschiedener vegetationskund- demulden für die Erhaltung von gefährdeten licher Kartierungen und projektbegleitender Armleuchteralgen ruht. Dieses Potential lässt Untersuchungen. Für die Erlaubnis der sich durch geeignete Bewirtschaftungs- und Publikation der Daten ist der Bezirksstelle für Pflegemaßnahmen gezielt aktivieren. Bei Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg, Schmidt & al. (1996) finden sich hierfür ent- der Stadt Konstanz und dem Angelsportver- sprechende Empfehlungen. Speziell zum ein Konstanz als Auftraggeber verschiedener Schutz von Arten ephemerer Gewässer wer- Gutachten herzlich zu danken. Der Dank gilt den das schonende Räumen von Gräben, das auch der Unteren Naturschutzbehörde des Ablassen von Fischteichen und das Räumen Landratsamtes Konstanz für die Genehmi- bereits verlandeter Gewässer genannt. Die für gung des Betretens verschiedener Flächen- die Erhaltung hochgradig gefährdeter Arten hafter Naturdenkmale. Ganz besonders sei positive Wirkung dieser Maßnahmen erstreckt auch Herrn Dr. V. Hellmann von der Univer- sich nicht nur auf die Gruppe der Armleuchter- sität Konstanz gedankt, der zur Überprüfung algen, sondern auch auf verschiedene andere kritischer Arten die Möglichkeit bot, die Exsik- Arten. So führte das Ablassen des Mühlewei- katensammlung von Krause & Krause (1979- hers bei Litzelstetten (Stadt Konstanz) zu 1986) einzusehen. Nicht zuletzt sei auch den einer sehr starken Ausbreitung von Spargani- beiden Kollegen M. Dienst und F. Pätzold ein um minimum, zu einer deutlichen Zunahme herzlicher Dank für ihre mitgeteilten Informati- von Ranunculus lingua und zum Wiederauftre- onen ausgesprochen. ten von Potamogeton praelongus (Kiechle & Schork 1997). Im Mühlhaldenweiher bei Det- tingen (Stadt Konstanz) bildete sich während 8 Literatur der Sömmerung eine ausgedehnte Teichbo- dengesellschaft mit Massenbeständen von Baumann, E. 1911: Die Vegetation des Untersees Cyperus fuscus und Rumex maritimus, einge- (Bodensee). Eine floristisch-kritische und biolo- gische Studie. – 469 S.; E. Schweizerbart’sche streut waren zahlreiche Pflanzen von Bol- Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. boschoenus maritimus und Chenopodium Buttler, K.P. & Harms, K.H. 1998: Florenliste rubrum . von Baden-Württemberg. Liste der Farn- und Bei der Konzeption solcher Maßnahmen muss Samenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophy- selbstverständlich in jedem Einzelfall eine ta). – Naturschutz-Praxis, Artenschutz 1: 1- 486; qualifizierte und auf breiter Basis angelegte Karlsruhe naturschutzfachliche Abwägung der aus dem Dienst, M., & Schmieder, K. 2003: Wiederfund von jeweiligen Eingriff resultierenden Folgen für Tolypella glomerata (Characeae) im Bodensee- die Artengemeinschaften insgesamt erfolgen. Untersee. – Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwest- Dies gilt in besonderem Maße für Gewässer deutschland 2: 114-116; Karlsruhe. Geissbühler, J. 1938: Beiträge zur Kenntnis der in Naturschutzgebieten. Diesbezüglich sollte Uferbiozönosen des Bodensees. – Mitt. Thurg. jedoch überlegt werden, inwieweit sehr eng Naturf. Ges. 31: 3-38; Frauenfeld. gefasste Schutzverordnungen, die für das Grüttner, A. 1990: Die Pflanzengesellschaften und Ablassen und Wiederbespannen von Teichen Vegetationskomplexe der Moore des westlichen teilweise extrem kurze Fristen setzen, überar- Bodenseegebietes. – Dissertationes Botanicae beitet werden müssten, da sie dem Schutz 157: 1-323; Berlin, Stuttgart. von Arten und Lebensgemeinschaften nur Kiechle, J., Hermann, G., Schettler, W. & Trautner, sehr selektiv gerecht werden. J. 2001: Pflege- und Entwicklungsplan Untersee- life. Lebensraumverbund westlicher Untersee – Bodensee. Abschlußbericht erstellt im Auftrag der Bezirksstelle für Naturschutz und Land- schaftspflege Freiburg. – 248 S; Konstanz. 62 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Kiechle, J. & Schork, M. 1997: Ergebnisse der Migula, W. 1897: Die Characeen Deutschlands, Untersuchungen am Mühleweiher bei Litzelstet- Österreichs und der Schweiz. – In: Rabenhorst’s ten. Unveröff. Gutachten erstellt im Auftrag des Kryptogamen-Flora 5, 2. Auflage: 765 S.; Eduard Angelsportvereins Konstanz e.V. – 14 S.; Gottma- Kummer, Leipzig. dingen-Randegg. Peintinger, M. 1988: Die Vegetation des Litzelsees Kiefer, F. & Einsle, U. 1963: Vom Litzelsee bei Mar- bei Markelfingen (Westliches Bodenseegebiet). kelfingen. Beobachtungen an Kleinkrebsen eines – Carolinea 46: 17-22; Karlsruhe. periodisch wasserführenden Frühjahrstümpels. Schmidt, D., van de Weyer, K., Krause, K., Kies, L., – Schrift. Ver. Gesch. Bodensee Umgebung 81: Garniel, A., Geissler, U., Gutowski, A., Samietz, 1-10; Konstanz, Lindau. R., Schütz, W., Vahle, H.-Ch., Vöge, M., Wolff, Konold, W. 1987: Oberschwäbische Weiher und P., & Melzer, A. 1996: Rote Liste der Arm- Seen, Teil II: Vegetation, Limnologie, Naturschutz. leuchteralgen (Charophyceae) Deutschlands. 2. – Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Fassung, Stand: Februar 1995. – In: Bundesamt Baden-Württemberg 52: 201-634; Karlsruhe. für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Krause, W. 1969: Zur Characeenvegetation der Pflanzen Deutschlands. – Schriftenreihe für Vege- Oberrheinebene. – Archiv Hydrobiol., Suppl. 35: tationskunde 28: 547-570; Bonn-Bad Godesberg. 202-253; Stuttgart. Schmieder, K. 1991: Veränderungen der submersen Krause, W. 1975: Siedlungen gefährdeter Pflanzen Makrophytenvegetation des Bodensee-Unter- in Baggerseen der Oberrheinebene. – Beitr. sees als Spiegelbild der trophischen Entwicklung. naturk. Forsch. Südwestdeutschland 34: 187- Bericht des Instituts für Seenforschung Langenar- 199; Karlsruhe. gen. – 155 S.; Langenargen. Krause, W. 1997: Charales (Charophyceae). – Süß- Schmieder, K. 1998: Submerse Makrophyten der wasserflora von Mitteleuropa 18; Jena, Stuttgart, Litoralzone des Bodensees 1993 im Vergleich mit Lübeck, Ulm. 1978 und 1967. – Ber. Internat. Gewässerschutz- Krause, W. & Grüttner, A. 1990: Über einen Fund kommission Bodensee 46: 1-171; Langenargen. der Chara tenuispina im Bodenseegebiet mit Schröter, C. & Kirchner, O. 1902: Die Vegetati- Blick auf die Gesamtverbreitung der Pflanze. on des Bodensees 2 (Characeen, Moose und – Carolinea 48: 31-36; Karlsruhe. Gefäßpflanzen). Der „Bodensee-Forschungen“ Krause, W. & Krause, H. (1979 – 1986): Exsikkate neunter Abschnitt. – Schr. Ver. Gesch. Bodensee Europäischer Characeen, Bände 1 – 6; Aulendorf. Umgebung 31: 122 S.; Lindau. Lang, G. 1967: Die Ufervegetation des westlichen Schütz, W. 1993: Verbreitung und floristisch-öko- Bodensees. – Archiv Hydrobiol., Suppl. 32 (4): logische Zonierung der Wasserpflanzen in der 437-574; Stuttgart badischen Oberrheinaue nach dem Bau des Lang, G. 1968: Vegetationsänderungen am Boden- Rheinseitenkanals. – Ber. Inst. Landschafts- seeufer in den letzten hundert Jahren. – Schrift. Pflanzenökologie Univ. Hohenheim 2: 139–158; Ver. Gesch. Bodensee Umgebung 86: 295-319; Hohenheim. Konstanz. Lang, G. 1973a: Die Makrophyten in der Uferzone des Bodensees unter besonderer Berücksichti- Anschrift des Verfassers: gung ihres Zeigerwertes für den Gütezustand. Josef Kiechle – Ber. Internat. Gewässerschutzkommission Otto-Dix-Straße 3 Bodensee 12: 1-67; Langenargen. D-78244 Gottmadingen-Randegg Lang, G. 1973b: Die Vegetation des westlichen Bodenseegebietes. – Pflanzensoziologie 17: 451 S.; Gustav Fischer-Verlag, Jena. Lang, G. 1981: Die submersen Makrophyten des Bodensees - 1978 im Vergleich mit 1967. – Ber. Internat. Gewässerschutzkommission Bodensee 26: 1-64; Langenargen. Maier, K.J. & Kiechle, J. 1996/97: Limnologisch-öko- logische Untersuchungen des Hagstaffelweihers (NSG, Gemarkung Dettingen, Stadt Konstanz). – 39 S.; Gutachten im Auftrag des Staatlichen Liegenschaftsamts Konstanz, des RP Freiburg und des Angelsportvereins Konstanz e.V., Masel- heim-Sulmingen. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 63-77 Karlsruhe 2003 ISSN 1617-5506 63

Die Gattung Filago in Karlsruhe und Umgebung Andreas Kleinsteuber

Herrn Prof. Dr. G. Philippi zum 65. Geburtstag vulgaris verwechselt werden kann, wurden gewidmet. daraufhin alle verfügbaren Belege und zahl- reiche unter Filago vulgaris veröffentlichten Zusammenfassung Fundorte überprüft. Dabei stellte sich heraus, Wuchsorte der in Karlsruhe und Umgebung vorkom- dass von Filago lutescens noch mehrere aktu- menden Filago-Arten werden zusammengestellt elle Vorkommen in Karlsruhe und Umgebung und zumeist kartographisch dargestellt. Für Filago existieren. Die Untersuchung wurde auch auf lutescens und Filago vulgaris werden außerdem die anderen in Südwestdeutschland vorkom- die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale gegen- übergestellt. Die Vergesellschaftung von Filago menden Filago-Arten ausgedehnt, um einen lutescens im Untersuchungsgebiet wird beschrie- Überblick über den aktuellen Bestand und ben und mit Vegetationsaufnahmen und Listen Gefährdung der Gattung im Untersuchungs- mit Begleitarten aus anderen Teilen Deutschlands gebiet zu erhalten. verglichen. Die Gefährdungsursachen der einzelnen Taxonomie und Nomenklatur richten sich Arten werden diskutiert. bei den Gefäßpflanzen nach der Florenliste Baden-Württemberg (Buttler & Harms 1998), Abstract bei den Moosen nach der Referenzliste der Localities of Filago in Karlsruhe and the vicinity of Moose Deutschlands (Koperski & al. 2000) Karlsruhe are presented. The distinguishing chara- und bei den Flechten nach der Referenzliste cters of Filago lutescens and Filago vulgaris are described. The association of Filago lutescens in der Flechten Deutschlands (Scholz 2000). the vicinity of Karlsruhe is described und compared Abkürzungen: with records from this species from other parts of KR Herbar des Staatlichen Museums für Germany. The reasons of threat to the different spe- Naturkunde Karlsruhe cies are discussed. KR-K Kartei des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe Résumé STU Herbar des Staatlichen Museums für On a procédé à un inventaire des stations à Filago Naturkunde Stuttgart de Karlsruhe et des environs. Les caractères mor- STU-K Kartei des Staatlichen Museums für phologiques discriminants de Filago lutescens et Filago vulgaris ont été comparés. La phytosocio- Naturkunde Stuttgart logie de Filago lutescens a été appréhendée pour la région de Karlsruhe, les relevés comprenant les espèces compagnes ayant aussi été confrontés à 2 Untersuchungsgebiet ceux d’autres régions de l’Allemagne. Les causes des menaces pesant sur les différentes espèces Das Untersuchungsgebiet wird im Westen ont été discutées. vom Rhein und im Süden von der Murg und dem Schwarzwald begrenzt, reicht im Norden Keywords: Filago, records, distribution, Baden- und Nordosten bis zur Grenze des Landkreis Württemberg Karlsruhe und folgt im Südosten der Enz von Mühlacker bis zum Schwarzwaldrand. Es umfasst damit Teile der Naturräume Nörd- 1 Einleitung und Methodik 1) Da in Mitteleuropa nur die Typusunterart vor- Im Jahre 1999 wurden in der Karlsruher kommt, wird im weiteren Text nur von Filago lute- Nordstadt mehrere Populationen von Filago scens gesprochen. Filago lutescens subsp. atlantica 1) lutescens subsp. lutescens gefunden. Da Wagenitz ist lusitanisch-makaronesisch verbreitet die Sippe bei flüchtiger Betrachtung mit Filago und kommt dementsprechend im Gebiet nicht vor. 64 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

liche Oberrhein-Niederung, Hardtebenen, Kraichgau und Stromberg. In Ausnahmefällen wurde über dieses Gebiet hinausgegangen. Die meisten Vorkommen der Gattung Filago befinden sich dabei auf den Hardtebenen mit den auf die pleistozäne Niederterrasse aufge- wehten Flugsanden.

3 Die Gattung Filago

Zur Gattung Filago gehören etwa 35 Arten. Das Diversitätszentrum liegt im mediterran- vorderasiatischen Raum. Viele Sippen sind sich habituell sehr ähnlich und unterscheiden sich nur durch wenige – allerdings sehr kon- stant ausgebildete – Merkmale voneinander. Dies führt immer wieder zu Verwechslungen Abb. 1: Mittlere Hüllblätter von Filago vulgaris und Fehlangaben. (links) und Filago lutescens (rechts). Strichlänge = 1 mm – Zeichnung: Dietmar Schott

4 Zur Unterscheidung von Filago 5 Die einzelnen Filago-Arten im vulgaris und Filago lutescens Untersuchungsgebiet

Filago vulgaris und Filago lutescens wurden 5.1 Filago vulgaris früher häufig als „Filago germanica L.“ zusam- mengefasst (teilweise sogar unter Einschluss Allgemeine Verbreitung von Filago pyramidata). Die Zuordnung zu Die Arealgrenzen von Filago vulgaris sind einer der beiden Arten ist in der Regel aber aufgrund von Verwechslungen mit ähnlichen unproblematisch (Wagenitz 1965b: 38ff). Um Arten nicht endgültig geklärt. In Nordafrika die Bestimmung zu erleichtern, werden die kommt die Art selten in Algerien und Tunesi- wichtigsten Unterscheidungsmerkmale in en vor (Wagenitz 1969: 401). In Europa fehlt Tabelle 1 zusammengestellt (vgl. auch Wage- sie im südlichen Teil der Iberischen Halbinsel nitz 1965b: 40, Weber 1969). sowie in großen Teilen der Alpen und kommt

Tabelle 1: Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Filago vulgaris und Filago lutescens . Merkmal Filago vulgaris Filago lutescens Behaarung der mittleren nur an der Spitze schwach behaart, reichlich locker langhaarig (Abb. 1), Hüllblätter z.T. fast kahl (Abb. 1), im Köpfchen mit der Lupe auch ohne Präparation meist nur die Spitze der Hüllblätter aus dem Blütenköpfchen zu erken- sichtbar nen Farbe der mittleren Hüllblätter in der Mitte meist grün, oberhalb Grannenspitzen rötlich (später häufig davon häufig mit rotem Fleck bräunlich verfärbt) Länge der obersten deutlich kürzer als die Blütenknäuel* so lang oder etwas länger als die Stängelblätter Blütenknäuel Stängelblätter anliegend, Stängel kaum sichtbar; häufig abstehend, Stängel dadurch fast linealisch, zur Spitze hin schma- sichtbar; unterhalb der Spitze am ler werdend breitesten Behaarung Pflanzen grau-weiß behaart Pflanzen z.T. grünlich-grau behaart, im Gebiet nie gelblich * Im Untersuchungsgebiet gibt es nicht selten Pflanzen, bei denen die obersten Stängelblätter etwas länger als die Blütenknäuel sind. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 65

Abb. 2: Fundorte von Filago vulgaris im Unter- suchungsgebiet in Skandinavien nur in Dänemark und Süd- Standort und Vergesellschaftung schweden vor. Die Ostgrenze ist wegen der Filago vulgaris kommt im Untersuchungs- ungenügenden Unterscheidung von Filago gebiet auf mäßig nährstoffreichen (seltener lutescens unklar (Meusel & Jäger 1992: 233). nährstoffreichen), mäßig basenreichen, In Deutschland ist Filago vulgaris überall sel- meist kalk- und humusarmen Sandböden in ten und vielerorts im Rückgang begriffen bzw. lückigen Sandmagerrasen vor. Diese werden bereits erloschen (vgl. z.B. Lang & Wolff rasch überwachsen, wenn nicht regelmäßig 1993, Sauer 1993: 139). neue Lücken in der Vegetation entstehen. Die Sippe gilt als Charakterart des Filagini-Vulpie- Verbreitung im Untersuchungsgebiet tum (Oberdorfer 2001: 916), kommt in dieser Im Untersuchungsgebiet kommt die Pflanze Gesellschaft aber nur in geringer Stetigkeit vor aktuell nur auf den Hardtebenen vor. Die Fila- (Korneck in Oberdorfer 1978: Tab. 77). Vege- go-germanica-Angaben aus dem Stromberg, tationsaufnahmen aus dem Untersuchungs- die sich vermutlich auf diese Sippe beziehen, gebiet finden sich bei Breunig & König (1989: sind schon lange nicht mehr bestätigt worden. Tab. 10) sowie Philippi (1973: Tab. 11) und aus Eine Angabe aus der Oberrheinniederung Südbaden liegen neuere Vegetationsaufnah- beruht vermutlich auf einer vorübergehenden men von Bogenrieder & Frisch (2000: Tab. Einschleppung (vgl. Fundortzusammenstel- 5) vor. Bei den Aufnahmen von Oberdorfer lung). (1938: 197; 1957: 250, synthetische Tab.) ist 66 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

unklar, um welche Sippe es sich handelt, da stadt, Tennisgelände SW des Alten Flugplat- hier „Filago germanica“ angegeben wurde. zes, ca. 20 Pflanzen, 1992, Kleinsteuber (Her- bar Kleinsteuber 170/92), Fläche inzwischen Gefährdung weitgehend asphaltiert; Karlsruhe, Mühlburger Filago vulgaris ist im Naturraum Oberrheinge- Feld, Wichernstr. 19, sandiger Vorgarten, ca. biet gefährdet (Breunig & Demuth 2000: 58). 100 Pflanzen, 2000, Kleinsteuber (Herbar Dies trifft auch auf die Vorkommen auf den Kleinsteuber 100/00), Hinweis von Th. Breunig. Hardtebenen im Untersuchungsgebiet zu. Eini- – 6916/34: Karls-ruhe, Weststadt, Westende ge der unten aufgeführten Sandmagerrasen der Nördlichen Hildapromenade kurz vor der existieren inzwischen schon nicht mehr, weil Blücherstraße, Pflasterfugen, wenige Pflan- die Flächen bebaut, die Nutzung intensiviert zen, 2000, Kleinsteuber (Herbar Kleinsteuber oder die Bestände überwachsen wurden. 96/00), Hinweis von Th. Breunig; Innenstadt, Brachfläche E der Ritterstr., 1999, Breunig Fundorte im Untersuchungsgebiet (mündl. Mitteilung); Innenstadt, am Westende Es wurden – von wenigen Ausnahmen abge- des Lidellplatzes, Pflasterfugen, ca. 100 Pflan- sehen – nur Angaben aufgenommen, die zen, 2002, Breunig (Herbar Breunig 3871). – entweder im Gelände überprüft wurden oder 6916/41: Karlsruhe, Waldstadt, Geroldsäcker, durch Aufsammlungen belegt sind. Brückenböschung an der L560, ca. 10 Pflan- Nördliche Oberrheinniederung: 6916/13: Karls- zen, 1988, Kleinsteuber (Herbar Kleinsteuber); ruhe, Pfeiffersgrund NW Neureut, Sandauf- Karlsruhe, Waldstadt, Straßenbahnendhalte- schüttung, 1 Pflanze, vermutlich mit Fremd- stelle, über 500 Pflanzen, sandige Rasenflä- material eingeschleppt, 2000, Dietz (Herbar che in einer Bau-lücke, auch in der Umgebung, Kleinsteuber 107/2000). 1988, Breunig & Semmelmann (Herbar Breu- Hardtebenen: 6717/32: Vogelpark SE Kirrlach, nig 1318), 2000 vergeblich gesucht (Kleinsteu- Ackerbrache, 1 Pflanze, 2000, Kleinsteuber. – ber). – 7015/24: SE Bahnlinie SE Forchheim, 6916/14: Karlsruhe, Sandmagerrasen im über 1000 Pflanzen, 1996, Kleinsteuber (Her- Zehntwald an der L604 N Kirchfeldsiedlung, bar Kleinsteuber 208/96); Kiesgrube E Mörsch, auch auf den westlich gelegenen Brachflä- mäßig zahlreich,1996, Griese (Herbar Griese chen, mehrere hundert Pflanzen, 1988-2000, 236/96); Kiesgrube S Neuforchheim, über Breunig (STU-K), 1996, Kleinsteuber (Herbar 1000 Exemplare, 1988, Breunig & Görger Kleinsteuber 138/96 -140/96); Karlsruhe, (Herbar Breunig 1294); Kiesgrube E Mörsch W Kirchfeldsiedlung, Wäldleschlag, Waldrand E der Bahnlinie, 1988, Breunig & Görger (Liste der ehemaligen Kaserne, ca. 10 Pflanzen, Breunig 728); Allmendäcker E Rheinstetten, 1992, Kleinsteuber. – 6916/21: Stutensee, über 200 Pflanzen, 1999, Kleinsteuber (Herbar Ackerbrache am IWKA-Parkplatz im Industrie- Kleinsteuber 249/99). – 7015/44: Kiesgrube gebiet Stutensee, mehrere Populationen mit zwischen Durmersheim und Neumalsch W über 200 Pflanzen, 2000, Kleinsteuber (Herbar „Raupenschlag“, Massenvorkommen, 2000, Kleinsteuber 69/00), Hinweis von B. Haisch. – Kleinsteuber (Herbar Kleinsteuber 89/00); 6916/32 oder 6916/34: Karlsruhe, Alter Flug- Rand der Kiesgrube N Neumalsch E „Stangen- platz, 1950, Oberdorfer (KR), 1999 und 2000 schlag“, 1994, Riedinger & Kropp (STU), ca. vergeblich gesucht (Kleinsteuber). – 6916/32: 100 Pflanzen, 2000, Kleinsteuber (Herbar Karlsruhe, Neureut, Ecke Grü-newaldstrasse/ Kleinsteuber 85/00); Kiesgrube „Hirschlach“ N Stefan-Lochner-Weg, wenige Pflanzen, 1996, Malsch, N der B3 am Rande des Hartwaldes, Neubehler (Herbar Kleinsteuber 154/96). – 1988, Breu­nig & Görger (Kartei Breunig), 6916/32 und 6916/34: Karlsruhe, Nordstadt, Abbausohle in stillgelegter Kiesgrube, zwi- zwischen Rhode-Island-Allee und Tennessee- schen 100 und 500 Pflanzen, Breunig & König Allee S der Schule, mehrere Populationen mit (1989), nach Griese (mündl. Mitteilung) Flä- mehreren hundert Pflanzen, 1999, Kleinsteu- chen inzwischen zugewachsen; 7016/11: ber (Herbar Kleinsteuber 223/99), Vorkommen Karlsruhe-Oberreut, Kapellenweg, 5 Pflanzen, inzwischen durch Bautätigkeiten stark zurück- 1995, Kleinsteuber (Herbar Kleinsteuber 234/ gegangen. – 6916/33: Karlsruhe, Nordwest- 95), inzwischen durch Nutzungsänderung ver- Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 67

schwunden. – 7016/13: Neuforchheim, 1 Pflan- Sandrohböden in Pioniergesellschaften vor. ze, 1996, Kleinsteuber (Herbar Kleinsteuber Wuchsorte sind Sandmagerrasen, sandige 210/96). – 7115/21: Muggensturm, Gewerbe- Ackerbrachen und Wegränder. In den Bestän- gebiet, 2 Populationen mit zusammen ca. 35 den entstehen durch Tritt (Spaziergänger) Pflanzen, 2001, Griese (Kartei Griese). oder die Wühltätigkeiten von Kaninchen immer wieder neue Lücken. Folgende Angaben wurden nicht in die Ver- Den Pioniercharakter der Sippe verdeutlicht breitungskarte übernommen: die folgende Aufnahme. Nach Aussage eines Oberrheingebiet: 6916?: Daxlanden, vor 1970, Anwohners war die Untersuchungsfläche Brettar (KR-K), als Filago germanica. – 6916/ 1999 wegen Kabelverlegungsarbeiten aufge- 3: Karlsruhe, Güterbahnhof 1941, Jauch (KR). graben worden. Die Aufnahme wurde nicht in Die Pflanze wurde nach Jauch „sicherlich mit Tabelle 2 integriert, da sich so kurz nach der Südfrüchten eingeschleppt“ und lässt sich Wiederbesiedlung noch nicht das typische nach Wagenitz (in schedae) „nicht sicher Arteninventar der Sandmagerrasen einge- zuordnen“. – Landgrabenböschung gegen stellt hat. Mühlburg, Kneucker (1886: 118), als Filago Waldrand NW Stutensee-Blankenloch (TK germanica. – Kraichgau und Stromberg: 6916/22); 2x 0,5m2; Deckung: 95%; Sandroh- 6818/1: ohne Ortsangabe, 1970-1980, „wohl boden, Wegrand. 17.7.2000. kultiviert“, Schölch (STU-K). – 6818/3: ohne Filago lutescens 4; Potentilla argentea 2a; Ortsangabe, 1970-1980, Schölch (STU-K). Erodium cicutarium +; Trifolium arvense r; – 6917/2: Gondelsheim, vermutlich vor 1827, Plantago lanceolata 2; Silene latifolia 1; Poly- Lang (KR). – 6919/14: Leonbronn, Heckel gonum aviculare 2a; Anagallis arvensis +; (1929: 128), als Filago germanica. – 7018/22: Cirsium vulgare +; Euphorbia cyparissias +; Maulbronn, Kirchner & Eichler (1900: 380, Carex disticha +; Viola arvensis +; Agrostis 1913: 415), als Filago germanica, nach Zet- capillaris +; Achillea millefolium 1; Dactylis telkatalog Eichler (STU-K) kurz vor 1900 von glomerata +; Capsella bursa-pastoris r . Stettner bei Maulbronn-(Schmie) gefunden Filago lutescens gilt als Charakterart des Fila- (Seybold, schriftl. Mitteilung). gini-Vulpietum. Der Name der Gesellschaft ist etwas irreführend, da Vulpia myuros und 5.2 Filago lutescens Vulpia bromoides ihr Optimum im Gebiet in dichtschließenden Beständen haben, die bei Allgemeine Verbreitung Vulpia-bromoides-Beständen außerdem arm Das Areal von Filago lutescens subsp. an Therophyten sind (vgl. die ausführliche lutescens reicht in Europa im Norden bis Diskussion bei Philippi 1973). Da zu wenig Südengland, Dänemark und Südschweden, Aufnahmematerial vorliegt, werden die Vege- im Osten bis Polen und in die Ukraine. Im tationsaufnahmen dennoch vorläufig dieser zentralen und östlichen Mittelmeergebiet ist Gesellschaft angeschlossen (Tabelle 2). Cre- die Art selten. Isolierte Vorkommen gibt es pis capillaris, Bromus hordeaceus, Conyza auf Sizilien, in Albanien und dem ehemaligen canadensis u.a. weisen auf den „ruderalen Jugoslawien (Wagenitz 1965b). Einschlag“ der Gesellschaft hin, der schon von mehreren Autoren betont wurde (z.B. Verbreitung im Untersuchungsgebiet Bergmeier 1987: 276). Filago lutescens kommt im Untersuchungsge- Aus Baden-Württemberg wurden bisher keine biet aktuell nur auf den Hardtebenen vor. Eine Vegetationsaufnahmen von Filago lutescens Angabe aus der Oberrheinniederung beruht publiziert (Bergmeier & Treiber 2000: 23), vermutlich auf einer vorübergehenden Ein- überhaupt konnten trotz intensiver Suche schleppung (vgl. Fundortzusammenstellung). in Deutschland nur aus Mittelhessen veröf- fentlichte Vegetationsaufnahmen der Sippe Standort und Vergesellschaftung gefunden werden (Knapp 1977: Tab. 3, als Filago lutescens kommt im Untersuchungs- Filago canescens var.; Knapp 1978: Tab. gebiet auf mäßig nährstoffreichen, kalkarmen 11, als Filago vulgaris; Bergmeier 1987: 68 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Tabelle 2: Vergesellschaftung von Filago lutescens. Laufende Nr. 1 2 3 4 5 6 7

Fläche (m2) 2 2 2 4 6 2,5 4 Gesamtdeckung (%) 90 80 70 85 90 20 90 Deckung Krautschicht (%) 70 70 70 70 70 20 30 Deckung Moos- und Flechtenschicht (%) 30 20 1 60 70 - 80 Artenzahl (Gefäßpflanzen + Kryptogamen) 7+1 29+4 13+2 20+1 20+1 14 23+6

„Filagini-Vulpietum” Filago lutescens 3 2b 2b 2b 2a 2a 1 Vulpia myuros . + 1 . 1 . 1 Filago vulgaris . + . . . . .

Thero-Airion/Sedo-Scleranthetea Arenaria serpyllifolia + 1 1 + 2m . . Potentilla argentea 2a + 1 2a 2a . Filago minima 2b + . . . . 1 Rumex acetosella „tenuifolius“ 1 1 . . 1 . . Trifolium campestre . 2a .2a . . 1 Vulpia bromoides . 1 . 2b . . 1 Echium vulgare . + . . . + r Cerastium semidecandrum . 1 . .1 . . Ornithopus perpusillus . 1 . . .1 Erodium cicutarium . . . . 1 + . Jasione montana 2a . . . . . Agrostis vinealis . + . . . . . Herniaria glabra . . + . . . . Herniaria hirsuta . . . + . . . Medicago minima . . 2b . . . . Cerastium arvense . . . . . + . Aira praecox ...... 2m Teesdalia nudicaulis . . . 2a . . Petrorhagia prolifera . . . 1 . . Sedum acre . . . 1 . . Vicia lathyroides . . . 1 . . Trifolium arvense ...... +

Sonstige Crepis capillaris 3 + . 1 1 . r Plantago lanceolata . 2b 1 1 2a . + Bromus hordeaceus . + + 1 1 . . Conyza canadensis . .1 1 1 . 1 Hypericum perforatum . 1 . 1 1 + . Agrostis capillaris . 2a . . . + 1 Achillea millefolium . . .1 . 1 Erigeron annuus subsp. septentrionalis . + . + . . . Spergularia rubra . 1 . . .1 . Setaria pumila . . + 2b . . . Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 69

Laufende Nr. 1 2 3 4 5 6 7

Plantago major . . r + . . . Lepidium virginicum . . . + 1 . . Digitaria sanguinalis . . . + . + .

Moose und Flechten Brachythecium albicans . 2b + 4 4 . 2a Polytrichum juniperinum . . + . . . 4 Ceratodon purpureus 3 . . . . . + Cladonia furcata . + . . . . +

Nr. 1: Vegetationsaufnahme Andreas Kleinsteuber, 6.8.2000. 6717/32, R 346840 H 545503, 105 m ü. NN, Waghäusel, Am Vogelpark S Kirrlach; Ackerbrache, Sandbo- den, karbonatfrei. Außerdem: Hypochaeris radicata 1 . Nr. 2: Vegetationsaufnahme Andreas Kleinsteuber & Thomas Wolf, 13.7.2000. 6916/14, R 345660 H 543651, 112 m ü. NN, Karlsruhe, „Zehntwald“ N Kirchfeldsiedlung; Sandmagerrasen, Sandboden, karbonatfrei. Außerdem: Poa pratensis 1, Luzula campestris 1, Trifolium repens 1, Festuca rubra +, Lotus corniculatus +, Carex hirta +, Veronica serpyllifolia +, Juncus tenuis +, Pinus sylvestris K r, Riccia sorocarpa +. Nr. 3: Vegetationsaufnahme Andreas Kleinsteuber, 11.7.1999. 6916/32, R 345524 H 543211, 114 m ü. NN, Karlsruhe, Nordstadt, an der Rhode-Island-Allee; Sandmager- rasen, Sandboden, karbonatfrei. Außerdem: Festuca brevipila 2b, Tripleurospermum perforatum r . Nr. 4: Vegetationsaufnahme Andreas Kleinsteuber, 11.7.1999. 6916/34, R 345527 H 543202, 114 m ü. NN, Karlsruhe, Nordstadt, an der Rhode-Island-Allee; Sandmager- rasen, Sandboden, karbonatfrei. Außerdem: Linaria vulgaris 1, Diplotaxis tenuifolia +, Geranium pusillum +, Oenothera biennis s.l. r, Fallopia convolvolus r . Nr. 5: Vegetationsaufnahme Andreas Kleinsteuber, 11.7.1999. 6916/34, R 345530 H 543297, 114 m ü. NN, Karlsruhe, Nordstadt, an der Rhode-Island-Allee; Sandma- gerrasen, Sandboden, karbonatfrei. Außerdem: Veronica arvensis 1, Lolium perenne 1, Festuca guestfalica 1, Medicago lupulina 1, Leontodon hispidus +. Nr. 6: Vegetationsaufnahme Annemarie Radkowitsch, 10.8.2000. 6717/11, R 346531 H 546020, Gemeinde Neulußheim, E der Bahn, Südrand der Kiesgrube. Außerdem: Arrhenaterum elatius +, Geranium rotundifolium +, Poa annua +, Polygonum aviculare +, Popu- lus alba juv. +. Nr. 7: Vegetationsaufnahme Andreas Kleinsteuber & Thomas Wolf, 13.7.2000. 6916/14, R 345576 H 543541, 113 m ü. NN, Stadt Karlsruhe, Kirchfeldsiedlung, Brachfläche N Blankenlo- cher Weg; Sandmagerrasen, Sandboden, karbonatfrei. Außerdem: Plantago arenaria 1, Setaria viridis 1, Bromus tectorum +, Quercus rubra K r, Tortula cf. muralis 1, Hypnum cupressiforme var. lacunosum +.

Tab. 2 und 3; Bergmeier 1991: Tab. 2). Aus untersuchten Bestände werden extensiv mit der Wetterau beschreibt Knapp (1977) eine Schafen beweidet und liegen teilweise auf „Cerastium-Ventenata-dubia-Assoziation“, Truppenübungsplätzen. Die extensive Schaf- eine Gesellschaft, die zum Verband Thero- beweidung mit ziehender Herde ist durch die Airion zu zählen ist. Filago lutescens ist Schaffung von Lücken in der Vegetation für hier eine der regionalen Charakterarten. Alle den Erhalt von Filago lutescens und anderer anderen publizierten Vegetationsaufnahmen konkurrrenzschwacher Theophyten beson- mit Filago lutescens gehören zum Airetum ders günstig (Bergmeier 1992: Tab. 1). praecocis oder zum Filagini-Vulpietum, wobei In Südhessen im Raum Kelsterbach kommt die beiden Gesellschaften floristisch nicht Filago lutescens an Wegrändern, auf Bösch- deutlich gegeneinander abgegrenzt sind. Die ungen und auf Ackerbrachen auf sandigem 70 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

bis sandig-kiesigem Substrat vor (König, ris (Lang & Wolff 1993, Sauer 1993: 139, mündl. Mitteilung; Wedra, schriftl. Mitteilung). Schönfelder & al. 1990: 505), auf Baden- Von diesen Wuchsorten liegen keine Vegetati- Württemberg trifft dies allerdings nicht zu. onsaufnahmen vor, die Begleitarten (z.B. Aira Nach 1970 wurde die Pflanze hier – außer caryophyllea, Filago arvensis, Filago minima, im Untersuchungsgebiet – nur zweimal nach- Vulpia bromoides) lassen jedoch auch hier auf gewiesen: in Südbaden am Opfinger See eine Zugehörigkeit zum Verband Thero-Airion (Freitag 1993: 522) und im Neckarland bei schließen. Eck am Berg (1977 und 1978, Krieglsteiner Vergleichbare Standorte wie in Hessen besie- in Seybold 1996: 87). Seybold (1996: 88) hielt delt die Art auch im thüringischen Kyffhäuser- aktuelle Vorkommen für „nicht sicher“. Die gebirge und seiner näheren Umgebung. Filago Situation ist aber weniger dramatisch, wie die lutescens wächst hier an Wegrändern und in aktuellen Funde zeigen. Ackerbrachen in lückigen, bodensauren, san- Im Naturraum Oberrheingebiet ist die Pflanze digen Magerrasen (Pusch & Barthel 1998: vom Aussterben bedroht (Breunig & Demuth 187, Barthel & Pusch 1999: 294, Pusch, 2000: 58), im untersuchten Abschnitt der schriftl. Mitteilung). Begleitarten sind u.a. die Hardtebenen ist sie nur stark gefährdet. zum Thero-Airion gehörenden Aira praecox, Obwohl die Gefährdungsursachen die glei- Aira caryophyllea, Vulpia bromoides, Vulpia chen sind wie bei Filago vulgaris ist die myuros, Filago minima, Myosotis discolor und Gefährdung aufgrund der geringeren Anzahl Cerastium brachypetalum . von Vorkommen größer. Aus den Hassbergen in Bayern liegt eine Vegetationsaufnahme mit Filago lutesens aus Fundorte im Untersuchungsgebiet einem lückigen, trittbeinflußten Magerrasen Es wurden nur Angaben aufgenommen, die vor (Elsner, schriftl. Mitteilung). Vergesell- entweder im Gelände überprüft wurden oder schaftet ist die Sippe auch hier mit Arten der durch Herbarbelege gesichert sind. Sandmagerrasen (u.a. Myosotis ramosissima, Nördliche Oberrheinniederung: 6915/44 oder Myosotis stricta, Trifolium arvense) sowie 6916/33: Karlsruhe, Rheinhafen, 1906, H. Arten ruderaler Standorte (Bromus horde- Kneucker (KR). aceus, Daucus carota). Hardtebenen: 6717/11 oder 6717/13: Zwi- Etwas abweichend davon ist die Situation in schen Waghäusel und Neulußheim, Waldrand, Mecklenburg-Vorpommern. Von den im Rah- 1886, A. Kneucker (KR). – 6717/11: Hochge- men der Bearbeitung der „Pflanzengesell- staderand S Neulußheim, sandiger Wegrand, schaften Mecklenburg-Vorpommerns“ (Berg, 1988, Harms (Herbar Harms), 2001 noch in Dengler & Abdank 2001) erhobenen sechs 11 Teilpopulationen vorhanden, Radkowitsch Vegetationsaufnahmen mit Filago lutescens (mündl. Mitteilung). – 6717/32: Vogelpark SE (AG Geobotanik Mecklenburg-Vorpommern, Kirrlach, Ackerbrache, über 500 Pflanzen, Schlueter & Sluschny, Angaben nach Deng- 2000, Haisch (Herbar Kleinsteuber 108/00), ler, schriftl. Mitteilung) lassen sich eine dem ca. 500 m SW davon mehrere hundert Pflan- Filagini-Vulpietum und zwei weitere dem zen in mehreren Teilpopulationen, 2002, Thero-Airion zuordnen. Die restlichen von Haisch & Hassler (mündl. Mitteilung). – 6916/ Ackerbrachen stammenden Aufnahmen gehö- ?: Hardtwald, 1890, A. Kneucker (KR). – 6916/ ren zur Scleranthus-annuus-Subassoziation 14: Karlsruhe, Kirchfeldsiedlung, Brachfläche des Aphano-Matricarietum, einer Getreide- an der L 605 N Blanckenlocher Weg, ca. 30 Unkrautgesellschaft. Einige der Begleitarten Pflanzen, 2000, Kleinsteuber (Herbar Klein- (z.B. Anthemis arvensis, Aphanes arvensis, steuber 46/00); Karlsruhe, Sandmagerrasen Rumex acetosella) weisen auf einen boden- im Zehntwald an der L604 N Kirchfeldsied- sauren Standort hin. lung, ca. 100 Pflanzen, 2000, Kleinsteuber & Wolf (Herbar Kleinsteuber 61/00). – 6916/21: Gefährdung Eggenstein-Leopoldshafen, Schröcker Tor In Süddeutschland ist Filago lutescens in den W Forschungszentrum, über 100 Pflanzen, meisten Regionen häufiger als Filago vulga- 2000, Kleinsteuber (Herbar Kleinsteuber 47/ Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 71

Abb. 3: Fundorte von Filago lutescens im Unter- suchungsgebiet

00, 73/00). – 6916/22: Stutensee-Blankenloch, Folgende Angabe wurde nicht in die Verbrei- NW der Kiesgrube am Waldrand, mehrere tungskarte aufgenommen: hundert Exemplare, 1997, Schott, als Filago 7015/2: Scheibenberg bei Forchheim, 1842, vulgaris, 2000 noch vorhanden, Kleinsteuber Mozer (KR). Der Sammler ist in der floristi- (Herbar Kleinsteuber 65/00). – 6916/3: Karls- schen Literatur von Baden unbekannt (Phi- ruhe, Exerzierplatz, 1883, A. Kneucker (KR); lippi, mündl. Mitteilung). Auch konnte trotz Flugplatz bzw. ehem. Exerzierplatz, im Fila- intensiver Nachforschung in der Umgebung go-Vulpietum, 1950, Oberdorfer (KR), 1999 von Forcheim kein Scheibenberg gefunden und 2000 vergeblich gesucht (Kleinsteuber). werden. Es wurde deshalb zunächst ange- – 6916/32 und 6916/34: Karlsruhe, Nordstadt, nommen, daß der Fund überhaupt nicht aus Sandmagerrasen an der Rhode-Island-Allee, dem Untersuchungsgebiet stammt. Subal drei nahe beieinanderliegende Fundstel- (schriftl. Mitteilung) machte mich aber darauf len mit mehreren hundert Pflanzen, 1999, aufmerksam, dass Döll (1857: 151) Vulpia Kleinsteuber (Herbar Kleinsteuber 215/99), bromoides u.a. von „der Carlsruher Gegend inzwischen durch Bautätigkeit und Nutzungs- am Scheibenberg bei Forchheim“ angibt. änderung stark zurückgegangen. – 6916/33: Diese Angabe wurde von Kneucker (1886: Karlsruhe, Dachslanden, 1841, Döll (KR); 12) – der als guter Ortskenner gilt – über- Daxlander Schweinsweide, 1889, Maus (KR); nommen. Möglicherweise wurde im letzten bei der Appenmühle [= Daxlander Schweins- Jahrhundert ein Gewann am Gestaderand weide], 1903, A. Kneucker (KR). mit Scheibenberg bezeichnet. Vermutlich wird 72 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

sich dies aber nie mehr zweifelsfrei klären Zwei Angaben aus der Oberrheinniederung lassen. beruhen vermutlich auf einer vorrübergehen- den Einschleppung (vgl. Fundortzusammen- 5.3 Filago pyramidata stellung). Filago pyramidata ist eine Sippe mit mediter- ran-vorderasiatischer und zentralasiatischer Standort und Vergesellschaftung Verbreitung. In Mitteleuropa befindet sie sich Filago arvensis kommt im Untersuchungsge- an der Nordgrenze ihres Areals und kommt in biet auf kalkarmen (häufig auch basenarmen), Deutschland außerhalb Baden-Württembergs sandigen oder grusigen Rohböden in Sandra- aktuell nur in einem kleinen Bestand bei sen vor. Häufig sind die Standorte stark Zscheiplitz in Sachsen-Anhalt vor (Korneck, anthropogen (brachgefallene Sandäcker, Kies- Schnittler & Vollmer 1996: 164). und Sandgruben, Wegränder, Brachflächen in Von Filago pyramidata gibt es für Karlsruhe Industriegebieten). Die Pflanze gilt als Kennart und Umgebung bisher nur einen Hinweis auf des Filagini-Vulpietum (Korneck in Oberdor- ein Vorkommen im Kraichgau. In KR befindet fer 1978: 30, Tab. 77; Oberdorfer 2001: 917). sich ein undatierter Beleg von K.H. Lang mit Nach Philippi (1973: 49) läßt sich die Sippe der Aufschrift: „Gondelsheim“. Die Angabe aber „heute im Gebiet kaum einmal in optima- wurde von Seybold (1996: 89) übernommen. len Vulpia-Beständen beobachten“, eine Fest- Wagenitz, der die Filago-Belege aus KR für stellung, die sich mit eigenen Beobachtungen die Bearbeitung des „Hegi“ (Wagenitz 1965a) in Nordbaden deckt, in anderen Gebieten revidierte, hatte offensichtlich Zweifel an der aber nicht unbedingt zutrifft (vgl. z.B. Freitag Richtigkeit des Fundortes. Er schrieb folgende 1993: Tab. 5). Philippi plädiert deshalb für eine Anmerkung zu dieser Aufsammlung: „Interes- Abtrennung der Vulpia-myuros-Bestände von santer Beleg, hoffentlich stimmt der Fundort“. den Filago-arvensis-Beständen. Es gibt noch einen weiteren Hinweis, der Vegetationsaufnahmen aus dem Untersu- den Fundort fraglich erscheinen läßt. K.H. chungsgebiet finden sich bei Breunig & König Lang lebte bis 1827 in Gondelsheim, danach (1989: Tab. 10), Oberdorfer (1938: 197; 1957: wurde er Stadtpfarrer und Dekan in Müllheim 250, synthetische Tab.) und Philippi (1973: in Südbaden (Scholz & Böhling 1997: 5). Tab.11, 12). Er könnte die Pflanze auch dort gesammelt haben. Jedenfalls gibt es heute in der Nähe Gefährdung von Müllheim mehrere Vorkommen von der Filago arvensis war in Deutschland überall im Art in der Rheinaue. Solange es keine andere Rückgang, ist aber in einigen Bundesländern Bestätigung gibt, sollte Filago pyramidata für (z.B. Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpom- den Naturraum Kraichgau gestrichen werden. mern, Brandenburg) aktuell in Ausbreitung begriffen und vermutlich nicht mehr gefährdet 5.4 Filago arvensis (Raabe, mündl. Mitteilung; Sackwitz, mündl. Mitteilung). Allgemeine Verbeitung Im Naturraum Oberrheingebiet ist die Art Filago arvensis ist eine Art mit eurasiatischer gefährdet (Breunig & Demuth 2000: 58), dies Verbreitung mit wenigen Vorposten auf den trifft auch auf die Hardtebenen des Unter- Kanarischen Inseln und in Nordafrika. In suchungsgebietes zu. Hier ist sie durch das Europa fehlt die Art auf den Britischen Inseln Zuwachsen von sandigen Rohböden und und ist selten auf der Iberischen Halbinsel, in durch Nutzungsänderungen (z.B. Intensivie- Süditalien und in Griechenland. Die Nordgren- rung der Landwirtschaft, Bebauung) bedroht. ze des geschlossenen Verbreitungsgebietes verläuft in Mittelschweden. Fundorte im Untersuchungsgebiet Nördliche Oberrhein-Niederung: 6916/31: Verbreitung im Untersuchungsgebiet Bahndamm am Holzbiere-Buckel, 1988, Sem- Filago arvensis kommt im Untersuchungs- melmann (KR-K). – 6916/33: Rheinhafen, gebiet aktuell nur auf den Hardtebenen vor. Werftstr., 1946, Jauch (KR). Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 73

Abb. 4: Fundorte von Filago arvensis im Unter- suchungsgebiet

Hardtebenen: 6716/42: NSG Frankreich W SW Wiesental, 1986, Thomas (KR-K); Bag- Wiesental, 1988, Breunig (Kartei Breunig), gersee S Wiesental, 1988, Breunig (STU-K). Hassler & al. (1997: 67). – 6716/42 und – 6717/44: Lauchwasen und Heidich, 1988, 6716/44: Brachfläche W Wiesental, Breunig Breunig (STU-K); Lauchwasen S Kronau, ca. & König (1989). – 6717/1: zwischen Neuluß- 15 Pflanzen, 1996, Marci (Herbar Kleinsteuber heim und Waghäusel, 1886, A. Kneucker (KR). 143/96). – 6816/22: Molzaufeld N Neudorf, – 6717/14: „Heiden“ N Kirrlach, wenige Pflan- 1988, Breunig & König (STU-K). – 6816/22 zen, 1993, Kleinsteuber (Herbar Kleinsteuber (?): Mülldeponie Neudorf, Sandgrube, 1986, 504/93), mehrere tausend Exemplare, 1999, Finder unbekannt (STU-K). – 6816/24 (?): NW Haisch (mündl. Mitteilung). – 6717/3: Wiesental Graben, 1926, A. Kneucker (KR). – 6817/33: bei Bruchsal, 1982, Philippi (KR). – 6717/31 und NSG Wilhelmsäcker NW Spöck, Gewann Kie- 6717/33: Brachfläche W Wiesental, Breunig & säcker, 1986-2000, Haisch (mündl. Mitteilung). König (1989). – 6717/31: „Bauerwartungsland“ – 6916/1: Eggenstein, zwischen 1960 und S Waghäusel, 1986, Thomas (KR-K); Waghäu- 1970, Brettar (KR-K). – 6916/14: Zehntwald sel, Industriegelände „Tullastr.“, 1986, Thomas an der L604 N Kirchfeldsiedlung, 1988, Bre- (STU-K), inzwischen zugebaut (Thomas, unig (Kartei Breunig). – 6916/21: Stutensee, mündl. Mitteilung). – 6717/32: Vogelpark SE Ackerbrache am IWKA-Parkplatz im Indus- Kirrlach, Ackerbrache, Massenvorkommen, triegebiet Stutensee, mehrere Populationen 2000, Haisch & Kleinsteuber. – 6717/33: S mit über 200 Pflanzen, seit 1975, Haisch, Wiesental, 1970, Philippi (KR); Bahnanlage 2000 noch vorhanden, Kleinsteuber (Herbar 74 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Kleinsteuber 70/00). – 6916/22: Stutensee, N- meergebiet ist die Pflanze selten, in Nordeu- Seite des Baggersees NW Blankenloch, offene ropa reicht das Areal bis Südskandinavien. In Sandflächen, spärlich, 1987, Haisch (mündl. Deutschland ist Filago minima die häufigste Mitteilung). – 6916/23: Hardtwald, „Großer Filago-Art, dies trifft auch für Baden-Württem- Saufang“, 1996, Kleinsteuber. – 6916/31 oder berg zu. Ursprünglich war geplant, auch für 6916/33: Zwischen Mühlburg und Knielingen, diese Sippe eine Fundortzusammenstellung 1886, A. Kneucker (KR). – 6916/32: Karlsruhe, zu veröffentlichen. Nachdem durch Literatur- Hardtwald, Gustav-Jakob-Hütte, 1994, Breunig auswertung und durch die Daten der floristi- (Kartei Breunig). – 6916/32 oder 6916/34: schen Kartierung in kurzer Zeit bereits über 60 Großer Exerzierplatz, Kneucker (1886: 118); Fundortangaben zusammengetragen wurden, Karlsruhe, Flugplatz, 1950, Oberdorfer, „im wurde aus Platzgründen darauf verzichtet. Filago-Vulpietum“ (KR); Alter Flugplatz, Kunick Filago minima wächst im Untersuchungsge- & Kleyer (1985). – 6916/33: Mühlburg, Gleis- biet auf kalk- und basenarmen, häufig nähr- zwickel Bundesbahngleis, über 100 Pflanzen, stoffarmen, sandigen, häufig verfestigten Roh- 1993, Vogel (STU). – 6916/34: Karlsruhe- böden in Sandrasen. Wie bei Filago arvensis Innenstadt, Brachfläche E der Ritterstr., 1999, sind die Standorte häufig stark anthropogen Breunig (Herbar Breunig 3430). – 7015/2: beeinflusst. Die Pflanze gilt als Thero-Airon- Mörsch, zwischen 1960 und 1970, Brettar Verbandscharakterart, kommt aber auch im (KR). – 7015/24: Kiesgrube SE Forchheim, Corynephorion vor. 1968, Philippi (KR); Kutschenweg SW Bahn- Vegetationsaufnahmen aus dem Untersu- hof Forchheim, zahlreich, 1986, Kleinsteuber chungsgebiet finden sich bei Breunig & König (Herbar Kleinsteuber); ca. 500m S Baggersee (1989: Tab. 10), Oberdorfer (1938: 197; 1957: Forchheim („Epple-See“), 1 Pflanze, 1996, 250, synthetische Tab.) und Philippi (1973: Kleinsteuber; Kiesgrube S Neuforchheim (in Tab. 10, 11). der näheren Umgebung weitere Vorkommen), Filago minima ist im Gebiet nicht gefährdet. 1988 Breunig (Kartei Breunig); Kiesgrube E Einige der zahlreichen Populationen beste- Mörsch W der Bahnlinie, 1988, Breunig (Kartei hen aus mehreren tausend Exemplaren (z.B. Breunig). – 7015/4: Durmersheim, zwischen Kiesgrube zwischen Durmersheim und Neu- 1960 und 1970, Brettar (KR-K). – 7015/44: malsch; Karlsruhe, Neureut-Heide, Baggersee Kiesgrube zwischen Durmersheim und Neu- N der Eislaufhalle; Baggersee N Weingarten; malsch, ca. 50 Pflanzen, 2000, Kleinsteuber; „Heiden“ N Kirrlach). Nach Kneucker (1886: Kieswerk Neumalsch, ohne Datum, Seithe 118) war die Sippe früher nicht sehr häufig (KR-K); Kiesgrube NE Neumalsch, spärlich, sondern nur „hie und da“ anzutreffen, es hat 2001, Griese (Kartei Griese). – 7016/12: demzufolge auch keinen starken Rückgang Beiertheim, 1889, Maus (KR). – 7016/13: gegeben . Rheinstetten E des Bhf. Forchheim, sandiger Wegrand in aufgeforsteter Kiesgrube, spärlich, 5.6 Filago gallica 1988, Breunig (Herbar Breunig 1291). – 7115/ Filago gallica ist mediterran-atlantisch verbrei- 12: Bahnhof Ötigheim, ca. 20 Pflanzen, 1996, tet. Nachdem die Vorkommen in Deutschland Griese (Herbar Griese 366/96). – 7115/21: alle erloschen sind, kommt die Sippe in Mittel- Muggensturm, wenige Pflanzen, 2001, Griese europa nur noch in Frankreich vor (Guinochet (Kartei Griese); Kiesgrube NW Muggensturm, & Vilmorin 1987: 1407, Lambinon & al. 1992: 1994, Griese (Kartei Griese). – 7115/22: Kies- 665). grube E L67 bei Muggensturm, ca. 70-100 Die Vorkommen in Nordbaden lagen bereits Pflanzen, 2001, Griese (Kartei Griese). außerhalb des geschlossenen Verbreitungs- Kraichgau: 7018/21(?): Ölbronn, Schübler & gebietes (Meusel & Jäger 1992: 460) und Martens (1834: 526). sind seit über 100 Jahren unbestätigt. Zu dem letzten bekannten Fundort (Schweinsweide 5.5 Filago minima bei Daxlanden) schreibt Kneucker (1924: Filago minima kommt in Europa, in Makaro- 295): „Das Terrain der Albniederung ist völlig nesien und selten in Nordafrika vor. Im Mittel- verändert ... wuchsen ... unter den Pappeln Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 75

Abb. 5: Fundorte von Filago gallica im Untersu- chungsgebiet

­Filago gallica. Alle diese Arten sucht man nicht erwähnt (Kneucker 1886: 118), erschien jetzt vergebens.“ aber Oberdorfer (1938: 197) glaubwürdig. Filago gallica gilt in West- und Mitteleuropa als – 7015/2: Forchheim, Braun in Döll (1859: Charakterart des Filagini-Vulpietum (Oberdor- 913). – 7016/1: Karlsruhe, Bulach, 1845, fer 1938: 197 und 2001: 917). Vegetationsauf- Döll (KR); der Fundort ist vermutlich mit dem nahmen aus Mitteleuropa liegen nicht vor. folgenden identisch; Karlsruhe, zwischen Bulach und der Carlsruher Schwimmschule, Fundorte im Untersuchungsgebiet (Abb. 5) Döll (1859: 913). – 7016: Ettlingen, ohne 6916(?): Karlsruhe, 1850, ohne Datum [ver- Jahr, ohne Sammler (STU). – 7115/1: Rastatt, mutlich um 1840 gesammelt], Braun (KR). Döll (1859: 913). – 6916/33: Circa Carlsruhe retro Mühlburg prope Grünwinkel in arenosis asperis cum Sagina erecta, Gmelin (1808: 417); der Fund- ort ist vermutlich mit dem folgenden identisch; 7 Danksagung Schweinsweide bei Daxlanden, 1887, 1890, 1894 und 1895, A. Kneucker (KR), 1889, Für Auskünfte und Mitteilungen zu Fundorten, Maus (KR). – 6916/32 oder 6916/34: Karlsru- Angaben zur Ökologie und für die Unterstüt- he, Exerzierplatz, Kneucker (1886: 141); die zung bei der Suche nach Vegetationsauf- Angabe wird seltsamerweise in der Fundort- nahmen danke ich folgenden Freunden und zusammenstellung der „Flora von Karlsruhe“ Kollegen: M. Ahrens (Ettlingen), E. Bergmeier 76 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

(Freiburg), Th. Breunig (Karlsruhe), U. Dietz Gefährdung, Schutz. – Bot. Natursch. Hessen, (Leipzig), F.-G. Dunkel (Karlstadt), J. Griese Beiheft 4: 65-73; Frankfurt a.M. (Muggensturm), B. Haisch (Stutensee), A. Bergmeier, E. & Treiber, R. 2000: Liste der Taxa, für König (Schwalbach), W. Lang (Erpolzheim), die in der pflanzensoziologischen Literatur keine Belegaufnahmen aus Baden-Württemberg exis- N. Leist (Bad Schönborn), G. Matzke-Hajek tieren.– Die Pflanzenpresse 1: 21-27; Karlsruhe. (Bonn), B. Miess (Karlsruhe), R. Neubehler Breunig, Th. & König, A. 1989: Grundlagenunter- (Karlsruhe), H. Neugebauer (Mannheim), suchung über Dünenstandorte und Sandra- G. Philippi (Karlsruhe), J. Pusch (Bad Fran- senvegetation (Gutachten + Erhebungsbögen + kenhausen), U. Raabe (Marl), P. Sackwitz Karten). – 135 S.; Gutachten für die Landesan- (Kirchheim/Teck), M. Schmid (Benningen), M. stalt für Umweltschutz, Karlsruhe – Eschborn Scheuerer (Nittendorf), D. Schott (Stutensee), [unveröffentlicht]. S. Seybold (Ludwigsburg), W. Subal (Wei- Breunig, Th. & Demuth, S. 2000: Rote Liste der ßenburg), P. Thomas (Hatzenbühl), R. Treiber Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württemberg (3. (Ihringen), Ch. Wedra (Heusenstamm), Th. neubearb. Fassung, Stand 15.4.1999). – Natur- schutz-Praxis Artenschutz 2: 1-161; Karlsruhe. Wolf (Karlsruhe), P. Wolff (Saarbrücken). Buttler, K.P. & Harms, K.H. 1998: Florenliste J. Dengler (Lüneburg) danke ich für die Ver- von Baden-Württemberg. Liste der Farn- und mittlung unpublizierter Vegetationsaufnahmen Samenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophy- mit Filago lutescens aus Mecklenburg-Vor- ta). – Naturschutz-Praxis Artenschutz 1: 1-486; pommern, Herrn O. Elsner (Rottenstein) für Karlsruhe. eine unpublizierte Vegetationsaufnahme aus Döll, J.Ch. 1857: Flora des Großherzogthums Bayern. J. Pusch übersandte mir umfangrei- Baden 1. – I-VI+1-482; G. Braun´sche Hofbuch- che Artenlisten aus Thüringen und half mir handlung, Carlsruhe. bei der Literatursuche. Der Bezirksstelle für Döll, J.Ch. 1859: Flora des Großherzogthums Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe Baden 2. – I-IV+483-960; G. Braun´sche Hof- buchhandlung, Carlsruhe. und Frau A. Radkowitsch (Pforzheim) danke Freitag, C. 1993: Das Feuchtgebiet Opfinger See ich für die Genehmigung zur Veröffentlichung bei Freiburg i.Br. Zur Einschätzung eines künstli- einer Vegetationsaufnahme. D. Schott zeich- chen Feuchtbiotops aus botanischer Sicht. – Mitt. nete die beiden mittleren Hüllblätter von Fila- bad. Landesver. Naturk. Natursch. N.F. 15 (3/4): go vulgaris und Filago lutescens. S. Demuth 509-532; Freiburg i. Br. (Karlsruhe) erstellte die Verbreitungskarten. Gmelin, C.Ch. 1808: Flora Badensis Alsatica et Herrn G. Wagenitz (Göttingen) danke ich confinium regionum cis et transrhenana plan- besonders für die Revision zahlreicher Filago- tes phanerogamas a lacu Bodamico usque ad Belege. confluentum Mosellae et Rheni sponte nasantes exhibens III. – 796 S.; Müller, Carlsruhe. Guinochet, M. & Vilmorin, R. de 1987: Flore de France 4, 2. éd. : 1201-1595; Éditions du Centre 8 Literatur National de la recherche scientifique, Paris. Hassler, M. (Hrsg.) 1997: Spargel, Steppe und Barthel, K.-J. & Pusch, J. 1999: Flora des Kyff- Sandrasen: Das Naturschutzgebiet „Frankreich“ häusergebirges und der näheren Umgebung. – und die Naturkunde der Waghäusler Gemarkung. 465 S.; Ahorn-Verlag, Bad Frankenhausen. – 213 S.; Regionalkultur, Ubstadt-Weiher. Berg, Ch., Dengler, J. & Abdank, A. 2001: Die Heckel, G. 1929: Beiträge zur Flora des nordwest- Pflanzengesellschaften Mecklenburg-Vorpom- lichen Württemberg. – Jahresh. Ver. vaterländ. merns und ihre Gefährdung - Tabellenband . Naturk. Württemberg 85: 110-137; Stuttgart. – 341 S.; Weißdorn-Verlag, Jena. Knapp, R. 1977: Biogeographisch wesentliche Bergmeier, E. 1987: Magerrasen und Therophyten- Trockenrasen und Therophyten-Fluren der nörd- fluren im NSG „Wacholderheiden bei Nieder- lichen Wetterau. – Oberhessische naturwissen- lemp“ (-Dill-Kreis, Hessen). – Tuexenia N.S. schaftl. Zeitschr. 43: 81-88; Gießen. 7: 267-293; Göttingen. Knapp, R. 1978: Trockenrasen und Therophyten- Bergmeier, E. 1991: Verbreitung und Soziologie Fluren auf Kalk-, Sand-, Grus- und Schwerme- von Ventenata dubia (Leers) Cosson in Hessen. tall-Böden im mittleren Hessen. – Oberhessische – Hess. Florist. Briefe 40: 33-45; Darmstadt. naturwissenschaftl. Zeitschr. 44: 71-91; Gießen. Bergmeier, E. 1992: Therophyten-Magerrasen in Kneucker, A. 1886: Flora von Karlsruhe und Umge- Hessen. Floristische Bedeutung, Verbreitung, Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 77

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Zur Verbreitung und Vergesellschaftung des Purpur-Storchschnabels (Geranium purpureum Vill.) in der Pfalz und angrenzenden Gebieten Walter Lang

Zusammenfassung Zu den Zimmermann‘schen Angaben findet Das Eisenbahnnetz in der Pfalz und angrenzenden sich jeweils ein Beleg im Pfalzmuseum für Gebieten wurde nach Vorkommen von Geranium Naturkunde (POLL, Sammlungen der POLLI- purpureum Vill. abgesucht. Das Ergebnis ist in einer CHIA, Bad Dürkheim). Gitternetzkarte mit allen Bahnstationen dargestellt. In den 3. Nachträgen zur „Flora der Pfalz Pflanzensoziologische Erhebungen dokumentieren – Verbreitungsatlas der Farn- und Blüten- den Gesellschaftsanschluss an einjährige Rauken- Gesellschaften (Sisymbrietalia). pflanzen für die Pfalz und ihre Randgebiete“ erstellten Wolff & Lang (1994) eine Verbrei- Abstract tungskarte für den Purpur-Storchschnabel mit The railway network in the and adjacent den zahlreichen neuen Nachweisen. Weitere areas were investigated for the occurrence of Little Fundmeldungen finden sich in den 8. Nachträ- Robin (Geranium purpureum Vill.). The results are gen (Lang & Wolff 1999) und 9. Nachträgen displayed on a gridded map including all railway (Wolff & Lang, 2002) zur „Flora der Pfalz“. stations. Phytosociological surveys demonstrate the affiliation to the communities of annual Rockets (Sisymbrietalia). 2 Untersuchungsmethode Résumé Les réseaux ferroviaires du Palatinat et des con- Die im Jahr 2000 begonnene systematische trées limithrophes ont été prospectés en vue de Untersuchung aller Hauptbahnhöfe (Hbf.), reconnaître la répartition du Géranium pourpre Bahnhöfe (Bf.), Haltestellen (Hst.), Haltepunk- (Geranium purpureum Vill.). Tout les gares en quest- te (Hp.) und aufgelassenen Haltestationen ion sont indiquées sur la carte de répartition. Les (a.H.) wurde 2001 fortgesetzt und abge- recherches phytosociologiques plaident en faveur schlossen. Angrenzende Eisenbahnstationen d’une attribution aux associations des Sisymbrium in Rheinhessen bis Alzey und Bad Kreuznach, annuels (Sisymbrietalia). im Saarland bis Homburg und im Elsaß bis Weißenburg (Wissembourg) und Lauterburg Keywords: Geranium purpureum, Rheinland-Pfalz, records, habitat requirements, distribution (Lauterbourg) wurden in die Untersuchungen einbezogen (Abb. 1). Die Strecken zwischen den Bahnstationen konnten nur in beschränk- 1 Ausbreitungsgeschichte tem Ausmaß berücksichtigt werden. Mittels Fernglas wurden die zu- und wegführenden Hügin, Mazomeit & Wolff (1995) machten Bereiche von den Stationen aus abgesucht. erstmals auf die Verbreitung von Geranium Neben dem Purpur-Storchschnabel wurden purpureum auf Eisenbahnschotter in Süd- auch andere floristisch interessante Sippen westdeutschland aufmerksam. Erste Nach- wie beispielsweise Hieracien notiert bzw. weise aus der Pfalz stammen von Zimmermann herbarisiert. Zur Dokumentation des Gesell- (1907: 121) „Juni 1890: Kleeacker bei Wachen- schaftsanschlusses von Geranium purpureum heim“ (6515/3) und vom gleichen Autor (1914: wurden an geeigneten Wuchsorten pflanzen- 77) „August 1910: Im Hafen von Ludwigshafen soziologische Aufnahmen getätigt. eine kleine Kolonie“ (6516/2). Bei Vollmann Die Nomenklatur richtet sich nach der Stan- (1914) ist als weiterer pfälzischer Wuchsort dardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutsch- Burrweiler (6714) vermerkt. Dazu sind aber lands (Wisskirchen & Haeupler 1998). weder Finder noch Fundumstände bekannt. 80 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

KH

6112

AZ

6211

KIB WO

6310

KUS

6410 LU DÜW

6509 KL

NW SP 6609 HOM

ZW LD 6709 GER PS

6811

Weißenburg Hauptstrecke (Elsass) Nebenstrecke 6912 stillgelegte Strecke Nachweise 1994 - 1995 Nachweise 1999 - 2001 Lauterburg (Elsass) keine Nachweise 7013 7014 7015

Abb. 1: Untersuchungsgebiet

3 Aktuelle Verbreitung Höhenlage und das Fehlen bzw. Vorkommen von Geranium purpureum . Das Ergebnis der Untersuchung ist tabella- 197 Bahnstationen wurden nach Geranium risch aufgelistet. Tabelle 1 beinhaltet neben purpureum abgesucht. Auf 56 (28 %) konn- den Bahnstationen, geordnet nach der Topo- te die Art nachgewiesen werden; bei 141 graphischen Karte 1:25 000 (TK 25), deren (72 %) verlief die Suche erfolglos. Alle 9 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 81

Hauptbahnhöfe sind mit z.T. großen Populati- (PS). Aber auch die „Lautertal-Strecke“ von onen von Geranium purpureum besiedelt. Bei Kaiserslautern (KL) über Otterbach, Wolfstein 91 Bahnhöfen konnten 33 (36 %) mit positi- nach Lauterecken ist nahezu frei von Gerani- vem Ergebnis und 58 (64 %) ohne Nachweis um purpureum. Wenige Nachweise gelangen vermerkt werden. Von 25 Haltestellen sind 6 auf der „Alsenztal-Strecke“ von Enkenbach (24 %) von Geranium purpureum besiedelt, über Langmeil, Rockenhausen, Alsenz, Bad 19 (76 %) unbesiedelt. Bei den 37 Haltepunk- Münster am Stein nach Bad Kreuznach (KH). ten weisen nur 7 (18 %), dagegen 30 (82 %) Ohne Befunde verblieben die Strecken von keinen Bewuchs des Purpur-Storchschnabels Grünstadt über Monsheim nach Alzey (AZ) auf. Noch negativer stellt sich die Situation bei und von Alzey (AZ) nach Kirchheimbolanden 35 aufgelassenen Stationen dar. Nur einmal (KIB). trat die Art auf. Bei 34 (97 %) Stationen verlief die Suche ergebnislos. Zur übersichtlichen Darstellung der derzei- 4 Standort tigen Verbreitung von Geranium purpureum wurde eine Gitternetzkarte (TK 25) mit dem Ganz allgemein ist zu sagen, dass das An- aktuellen Eisenbahnnetz entworfen. Als gebot an potenziellen Wuchsplätzen von der Grundlage diente die Pfalzkarte von Harms, Größe des Bahnkörpers abhängig ist (Bran- Paul List Verlag, im Maßstab 1: 250 000. Sie des 1993). Die Möglichkeit zur Ansiedlung wurde mit der TK 25 abgeglichen. Das war vermindert sich mit der Reduktion der Gleis- insofern notwendig, als das Streckennetz der anlagen. Gleichzeitig verschlechtern sich für Bundesbahn in den letzten 20 Jahren durch Geranium purpureum die positiven kleinklima- Streckenbau, Streckenstilllegung und Reakti- tischen Effekte, die zur Etablierung notwendig vierung bereits stillgelegter Strecken zahlrei- scheinen. Der alljährliche Herbizideinsatz zur che Veränderungen erfuhr. Diese einschnei- Unkrautbekämpfung verringert einerseits die denden Maßnahmen haben zu unterschied- Konkurrenz, schadet aber auch dem Purpur- lichen Ausprägungen der Wuchsorte geführt Storchschnabel, wenn die Samenreife noch und sind bei der Analyse des Ergebnisses zu nicht vollzogen ist. Geranium purpureum berücksichtigen. besiedelt im Untersuchungsgebiet grobe Die Bahnstationen der Hauptstrecke durch die Schotter, seltener feingrusige Böden, die Pfalz von Ludwigshafen (LU) über Neustadt sich bei Sonneneinstrahlung stark erwärmen. (NW), Kaiserslautern (KL), Homburg (HOM) Die Wasserversorgung der durchlässigen sind bis auf Weidenthal und Hochspeyer von Böden scheint für die Art ausreichend, fällt Geranium purpureum am längsten besiedelt doch ihre Hauptentwicklungsphase in das (siehe Karte bei Hügin, Mazomeit & Wolff Winterhalbjahr. Zum Blühen benötigt die 1994). Auch die Bahnhöfe der Rheintalstrecke mediterrane Sippe anscheinend eine größere von Worms (WO) über Frankenthal, Ludwigs- Wärmemenge als Geranium robertianum. Sie hafen (LU), Schifferstadt, Speyer (SP) nach blüht etwas später als diese Art, stirbt aber (GER) weisen ansehnliche schneller und vollständig ab. Letzteres dürfte Bestände des Purpur-Storchschnabels auf. eine Anpassung an das mediterrane Klima Verbreitungslücken, die sich alsbald schließen sein. Eine gute Versorgung mit Nährsalzen dürften, bestehen noch auf der „Weinstraßen- (Nitrat) scheint ebenfalls wichtig. Ältere, durch Strecke“ von Grünstadt über Freinsheim, Bad Verwitterung und Exkremente verfärbte Schot- Dürkheim (DÜW), Neustadt (NW) nach Lan- ter werden bevorzugt besiedelt. dau (LD) sowie auf der Strecke zwischen Zwei- Tabelle 1: Verzeichnis der Bahnstationen und Nach- brücken (ZW) und Pirmasens (PS). Auffallend weise von Geranium purpureum. ist das weitgehende Fehlen von Geranium TK 25 Bahnstation, Höhe [m ü.NN], Vorkommen purpureum auf der „Pfälzerwald-Strecke“ von von Geranium purpureum: (+): aktueller Landau (LD) über Annweiler, Hinterweidenthal Nachweis, (-): kein Nachweis nach Pirmasens (PS) und von Kaiserslautern 6112 Bf. Niederhausen, 128 m, (-); Hp. Norheim, (KL) über Waldfischbach nach Pirmasens 121 m (-); Bf. Waldböckelheim, 125 m, (-); 82 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

6113 Hp. Ebernburg, 109 m, (-); Bf. Bad Kreuz- 6416 Bf. Bobenheim-Roxheim, 93 m, (+); Hst. nach, 108 m, (-); Bf. Bad Münster a.St., Flomersheim, 95 m, (-); Hbf. Frankenthal, 109 m, (-); 95 m, (+); Bf. Ludwigshafen-Oppau, 90 m, 6211 Bf. Bad Sobernheim, 147 m, (+); Hp. Raum- (+); bach, 150 m, (-); 6510 Bf. Glan-Münchweiler, 215 m, (+); Bf. Haupt- 6212 Bf. Alsenz, 150 m, (-); Hp. Altenbamberg, stuhl, 235 m, (+); Hp. Matzenbach, 215 m, 145 m, (-); Bf. Hochstätten, 150 m, (-); a.H. (-); Hst. Niedermohr, 217 m, (+); Hst. Reh- Meisenheim, 160 m, (+); a.H. Odernheim, weiler, 215 m, (+); 160 m, (-); Bf. Staudernheim, 145 m, (+); 6511 Bf. Einsiedlerhof, 245 m, (+); Bf. Kindsbach, 6214 Bf. Alzey, 200 m, (-); Bf. Eppelsheim, 205 m, 245 m, (+); Bf. Landstuhl, 245 m, (+); Hp. (-); Hst. Kettenheim, 215 m, (-); Hst. Wahl- Obermohr, 225 m, (-); Bf. Ramstein-Mie- heim, 250 m, (-); a.H. Eschenau, 180 m, (-); senbach, 230 m, (-); a.H. Rodenbach, a.H. Glanbrücken, 172 m, (-); Hp. Heinzen- 230 m, (-); Bf. Steinwenden, 230 m, (+); hausen, 170 m, (-); Bf. Lauterecken, 160 m, a.H. Weilerbach, 235 m, (-); (-); Hp. Lohnweiler, 170 m, (-); Hp. Oberwei- 6512 a.H. Erfenbach, 230 m, (-); a.H. Eselsfürth, ler-Tiefenbach, 190 m, (-); a.H. Odenbach, 250 m, (-); a.H. Hohenecken,300 m, (-); Hbf. 160 m, (-); a.H. Offenbach, 170 m, (-); a.H. Kaiserslautern, 248 m, (+); Hp. Kaiserslau- Wiesweiler, 164 m, (-); Bf. Dielkirchen, tern-Vogelweh, 248 m, (+); Bf. Otterbach, 185 m, (+); a.H. Mannweiler-Cölln, 170 m, 220 m, (-); a.H. Siegelbach, 240 m, (-); (-); Bf. Rockenhausen, 190 m, (+); 6513 Bf. Enkenbach, 290 m, (-); Hst. Franken- 6314 Bf. Albisheim, 180 m, (-); Bf. Dreisen, 205 m, stein, 245 m, (+); Bf. Hochspeyer, 280 m, (-); Hp. Harxheim, 165 m, (-); Bf. Kirchheim- (-); bolanden, 250 m, (-); Bf. Marnheim, 200 m, 6514 Bf. Weidenthal, 220 m, (+); (-); Bf. Morschheim,305 m, (-); 6515 Bf. Bad Dürkheim, 140 m, (-); Hp. Erpolz- 6315 a.H. Bockenheim, 150 m, (-); Hst. Flörs- heim, 110 m, (-); Bf. Deidesheim, 115 m, (-); heim-Dalsheim, 175 m, (-); Hst. Gunders- Hst. Wachenheim, 135 m, (-); heim, 200 m, (-); a.H. Hohen-Sülzen, 160 m, 6516 Bf. Limburgerhof, 96 m, (+); Hp. Ludwigsha- (-); Bf. Monsheim, 150 m, (-); a.H. Offstein, fen-Mundenheim, 92 m, (+); Bf. Oggersheim, 115 m, (-); Bf. Pfeddersheim, 115 m, (-); Hp. 92 m, (+); Hp. Rheingönnheim, 97 m, (+); Wachenheim-Mölsheim, 163 m, (-); 6609 Hbf. Homburg, 240 m, (+); 6316 Hbf. Worms, 92 m, (+); 6610 Bf. Bruchmühlbach-Miesau, 235 m, (+); Hbf. 6410 Bf. Altenglan, 200 m, (-); Bf. Bedesbach, Homburg, 240 m, (+); Bf. Jägersburg (Wald- 200 m, (-); Bf. Kusel, 220 m, (+); Bf. Ram- mohr), 260 m, (-); melsbach, 220 m, (-); Bf. Theisbergstegen, 6611 Hst. Steinalben, 260 m, (-); 205 m, (-); 6612 Bf. Schopp, 285 m, (-); 6411 Hp. Kaulbach, 200 m, (-); Bf. Kreimbach, 6613 Hp. Elmstein, 215 m, (-); Hp. Helmbach, 200 m, (-); Hp. Roßbach, 195 m, (-); Hp. 210 m, (-); Untersulzbach, 210 m, (-); Bf. Wolfstein, 6614 Hp. Breitenstein, 195 m, (-); Hp. Erfenstein, 190 m, (+); 185 m, (-); Hp. Frankeneck, 180 m, (-); Bf. 6412 Hst. Hirschhorn, 210 m, (-); Bf. Imsweiler, Lambrecht, 180 m, (-); Bf. Kirrweiler, 150 m, 230 m, (-); Hst. Katzweiler, 215 m, (-); (+); Hbf. Neustadt, 140 m, (+); Hp. Neiden- 6413 a.H. Börrstadt, 250 m, (-); Bf. Langmeil, fels, 180 m, (+); 250 m, (+); Bf. Neuhemsbach, 260 m, (-); 6616 Bf. Schifferstadt, 103 m, (+); Hbf. Speyer, Bf. Winnweiler, 245 m, (-); 105 m, (+); 6414 a.H. Drahtzug, 205 m, (-); Hst. Ebertsheim, 6709 a.H. Einöd, 225 m, (-); a.H. Wörschweiler 180 m, (-); Bf. Eisenberg, 190 m, (-); Hp. (Schwarzenacker), 225 m, (-); Mertesheim, 180 m, (-); Hst. Neuleiningen- 6710 Bf.Contwig, 230 m, (+); Hp. Dellfeld, Tal, 200 m, (-); Hst. Ramsen, 220 m, (-); 233 m, (+); Bf. Falkenbusch, 233 m, (-); Hst. Hst. Sausenheim, 195 m, (-); Niederauerbach, 230 m, (-); a.H. Stambach, 6415 Hp. Albsheim, 150 m, (-); Bf. Freinsheim, 233 m, (-); Hbf. Zweibrücken, 225 m, (+); 130 m, (-); Bf. Grünstadt, 165 m, (+); Hp. 6711 Bf. Biebermühle, 245 m, (+); Hp. Höhmühl- Herxheim, 142 m, (-); Bf. Kirchheim, 160 m, bach, 235 m, (+); Hbf. Pirmasens, 365 m, (-); Hp. Lambsheim, 95 m, (-); Bf. Neuoff- (+); Bf. Rieschweiler-Mühlbach, 235 m, (-); stein, 130 m, (-); Hp. Obrigheim-Colgen- Bf. Rodalben, 260 m, (-); Bf. Thaleischwei- stein, 130 m, (-); Weisenheim/Sand, 100 m, ler-Fröschen, 240 m, (-); Bf. Waldfischbach- (-); Burgalben, 250 m, (-); Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 83

6712 Hp. Hauenstein, 250 m, (-); Bf. Hinterwei- typischen Ausbildung umrissen. Senecio ver- denthal, 230 m, (-); Bf. Münchweiler, 270 m, nalis charakterisiert die wärmebegünstigsten (-); Flächen. Von den wärmebedürftigen und Tro- 6713 Bf. Annweiler, 180 m, (-); Bf. Rinnthal, ckenheit ertragenden zwei- bis mehrjährigen 200 m, (-); Bf. Wilgartswiesen, 230 m, (-); Arten, spielt allenfalls Linaria vulgaris mit Ste- 6714 Hst. Albersweiler, 170 m, (-); a.H. Damm- heim, 134 m, (-); Bf. Edenkoben, 150 m, (-); tigkeit II eine Rolle. Auf feingründigeren Böden Hst. Edesheim, 150 m, (+); Bf. Godramstein, scheint sich neuerdings Saxifraga tridactylites 160 m, (+); Hbf. Landau, 140 m, (+); Hp. Sie- auszubreiten. Geranium robertianum, das beldingen, 160 m, (-); häufig zusammen mit Geranium purpureum 6715 a.H. Dreihof, 131 m, (-); Bf. Hochstadt, 126 auf Bahnhöfen auftritt, erscheint nur in zwei m, (-); a.H. Lustadt, 118 m, (-); a.H. Zeiskam, der erhobenen Aufnahmen. 120 m, (-); Auf Nebengleisen, wenig befahrenen und 6716 Hst. Berghausen, 116 m, (+); Bf. Germers- aufgelassenen Strecken, die nicht durch heim, 100 m, (+); Hp. Heiligenstein, 116 m, Unkrautbekämpfung beeinflusst sind, konkur- (+); Hst. Lingenfeld, 110 m, (+); rieren zweijährige und ausdauernde Arten der 6812 a.H. Bundenthal, 195 m, (-); a.H. Busenberg, 205 m, (-); a.H. Bruchweiler-Bärenbach, 195 Onopordetalia, Artemisitea und Sedo-Scleran- m, (-); Bf. Dahn, 210 m, (-); Bf. Hinterwei- thetea mit Geranium purpureum (Aufnahmen denthal, 215 m, (-); 17-18). Hinzu gesellen sich mit Tragopogon 6814 Bf. Bad������������������������������������� Bergzabern, 160 m, (-); a.H. Bar- dubius, Hypochaeris radicata, Cichorium inty- belroth, 145 m, (-); Hst. Insheim, 140 m, (-); bus, Hypericum perforatum, Erigeron annuus a.H. Kapellen-Drusweiler, 160 m, (-); Hbf. und Epilobium tetragonum Arten, die im Blüh- Landau, 140 m, (+); Hst. Rohrbach-Stein- aspekt ein farbenfrohes Bild vermitteln. weiler, 135 m, (-); Im südeuropäischen Hauptverbreitungsgebiet 6815 Bf. , 115 m, (-); Hst. Rheinzabern, hat Geranium purpureum seinen Schwerpunkt 113 m, (-); Hst. Rülzheim, 112 m, (+); in nitrophytischer Saumvegetation halbschatti- 6816 Hp. Sondernheim, 108 m, (-); 6913 Bf. Weißenburg (Elsaß), 155 m, (-); ger bis schattiger Standorte (Galio-Alliarion) 6914 a.H. Kapsweyer, 143 m, (-); Bf. Schaidt, (Oberdorfer 2001: 628). In der Pfalz und 145 m, (-); a.H. Steinfeld, 140 m, (-); Bf. benachbarten Gebieten kann der Purpur- Winden, 140 m, (-); Storchschnabel als eine Art der Rauken- 6915 Bf. Hagenbach, 105 m, (-); Hp. Jockgrim, Gesellschaften (Sisymbrietalia) angesehen 112 m, (-); Bf. Kandel, 118 m, (+); Bf. Wörth, werden. 110 m, (+); 7015 a.H. Berg, 107 m, (-); Bf. Lauterburg (Elsaß), 110 m, (-); a.H. Neuburg, 106 m, (-); 6 Ausblick Abkürzungen: a.H. = aufgelassene Haltestation, Bf.: Bahnhof, Hbf .: Hauptbahnhof, Hp.: Haltepunkt, Aufgrund der bisherigen Ergebnisse seien Hst.: Haltestelle. Prognosen über die zukünftige Besiedlung mit Geranium purpureum erlaubt. Durch die Aufnahme des Bahnverkehrs auf den in jüngs- 5 Vergesellschaftung ter Zeit aktivierten Bahnstrecken besteht die Möglichkeit der Einschleppung von Diasporen Geranium purpureum tritt nicht selten in Rein- mit den Zügen (Hügin, Mazomeit & Wolff beständen auf (Tabelle 2, Aufnahmen 1-3). In 1994). Ausserdem wird durch die „Pflege“ der typischen Ausbildung (Aufnahmen 4-16) der Bahntrassen der Konkurrenzdruck durch sind kurzlebige Arten der Rauken-Gesell- einheimische Arten gemildert. schaften (Sisymbrietalia) am stetesten, allen Bei wenig befahrenen oder stillgelegten voran Bromus sterilis . Vulpia myuros, bisher Bahnstrecken entfällt die Einschleppung von als Charakterart des Filagini-Vulpietum ange- Diasporen weitgehend oder ganz. Nicht mehr sehen, kommt ebenfalls hochstet vor. Mit befahrene Strecken werden, von der Basis Bromus tectorum, Hordeum murinum und der Gleiskörper ausgehend, besiedelt, wobei Lactuca serriola ist das Grundgefüge der je nach Dauer der Stilllegung unterschiedli- 84 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Tabelle 2: Geranium-purpureum-Gesellschaft. Nr. 1-3: artenarme Ausbildung; Nr. 4-16: typische Ausbildung; Nr. 17-18: Ausbildung mit mehrjährigen Arten. Laufende Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

Fläche (m2) 2 2,5 2,5 5 2,5 5 2,5 2 3 2,5 3 3 1,5 2 6 1,5 5 7,5 Deckung (%) 80 60 33 10 80 75 60 70 50 60 30 50 60 50 25 30 90 40 Artenzahl 1 1 1 8 6 6 4 10 10 8 6 4 6 4 10 7 15 30

Geranium purpureum 5 4 3 5 5 4 4 3 3 4 3 3 3 3 2 2 4 3

Sisymbrietalia Bromus sterilis . . . + + + + r + r + + . + + + . 1 Lactuca serriola . . . r r . . + r r r . . . . . r . Bromus tectorum . . . r . + . + . . . . + . . . . + D Chaenorhinum minus . . . . . + ...... Hordeum murinum subsp. murinum ...... + . + . . Conyza canadensis ...... + .

Chenopodietea Senecio vernalis . . . + . r . + . . . r . . 1 . r +

Onopordetalia ...... Linaria vulgaris . . . + . . + . . r . + . . r . . 1 Cirsium vulgare ...... r . . . + . Carduus acanthoides ...... + . . . . Daucus carota ...... r r . + Echinops sphaerocephalus ...... 1 . . . . Picris hieracioides subsp. hieracioides ...... 1. . .

Artemisietea Geranium robertianum subsp. robertianum ...... r . . +

Sedo-Scleranthetea Saxifraga tridactylites ...... 1 . . + Sedum album ...... 1. . .

Begleiter Vulpia myuros . . . + + 1 + + + . r . . . . + + 1 Tragopogon dubius . . . . r . . . r ...... Silene vulgaris subsp. vulgaris . . . . 1 ...... Arenaria serpyllifolia subsp. serpyllifolia ...... + . r . . . . r r r 1 Papaver argemone . . . . r. .. . . r . . . . Galium aparine . . . . r...... r. . Hypochaeris radicata . . . . r...... 1 . . . Cerastium holosteoides ...... + . . + . . . . . Cichorium intybus . . . . . r . . . . . 1 . . . Poa compressa ...... r . . + . Arrhenaterum elatius ...... r . . . . . + . r 1 Epilobium tetragonum subsp. tetragonum ...... + . . . . + Veronica arvensis ...... r . . +. . Hypericum perforatum ...... 1 r . . . Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 85

Laufende Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

Erigeron annuus ...... 1. . .

Moose Funaria hygrometrica ...... +

Nr.1: Bf. Kusel, 15.5.2000; Nr. 2: Bf. Kirrweiler, 2.6.2000; Nr. 3: Römerberg, Hst. Berghausen, 31.5.2001; Nr. 4: Bf. Germersheim, 11.5.1999; Nr. 5: Hbf. Landau, 30.5. 2001; Nr. 6: Hbf. Speyer, 30.5. 2001; Nr. 7: Hst. Edesheim, 6. 6. 2000; Nr. 8: Hp. Ludwigshafen-Mundenheim, 30.5. 2000; Nr. 9: Hp. Dellfeld, 9.5.2001; Nr. 10: Hp. Heiligenstein, 31.5.2001; Nr. 11: Hp. Rheingönnheim, 2.6.2001; Nr. 12: Bf. Kirrweiler, 6.6.2000; Nr. 13: Hbf. Pirmasens, 17.5.2000; Nr. 14: Ludwigshafen, Bf. Oggersheim, 2.6.2001; Nr. 15: Bf. Bad Sobern-heim, 19.5. 2001; Nr. 16: Bf. Biebermühle, 29.5.2001; Nr. 17: Bf. Kusel, 15.5.2000; Nr. 18: Bf. Staudernheim, 19.5.2001. – Abkürzungen: Bf.: Bahnhof, Hbf .: Hauptbahnhof, Hp.: Haltepunkt, Hst.: Haltestelle. Außerdem folgende Arten: Nr. 1: Senecio erucifolius r; Nr. 4: Plantago lanceolata r, Bromus hordeaceus r; Nr. 5: Lapsana communis +; Nr. 7: Diplotaxis tenuifolia r; Nr. 8: Solidago gigantea r, Nr. 10: Rubus caesius r; Nr. 13: Taraxacum officinale s.l. +, Nr. 14: Pastinaca sativa r; Nr. 17: Arabidopsis thaliana +, Medicago lupulina +, Nr. 18: Acer pseudoplatanus juv. r, Clematis vitalba r, Dactylis glomerata r, Inula conyza r, Tanacetum vulgare r, Senecio erucifolius r, Tragopogon pratensis subsp. pratensis r, Vicia angustifolia +, Vicia hirsuta +.

che Sukzessionsstadien beobachten werden 7 Danksagung können. Günstige Ansiedlungsmöglichkeiten ergeben Herzlichen Dank gilt Frau Dagmar Herr- sich für: Heidtke, Offstein, für die Erstellung der Git- – die grenzüberschreitende Strecke von Lan- ternetz-Karte und Frau M. Drumm, Landau dau (LD) über Winden nach Weißenburg für die druckreife „Computerfassung“ der (Wissembourg), Arbeit. Herrn Dr. Volker John, Pfalzmuseum – die „Eistal-Strecke“ von Worms (WO) über für Naturkunde in Bad Dürkheim (Sammlun- Monsheim, Grünstadt, Eisenberg, Ramsen gen der POLLICHIA) erlaubte dankenswerter nach Enkenbach, Weise die Suche nach Geranium purpureum – die Strecke von Kaiserslautern (KL) über im Herbar Fritz Zimmermann. Dank auch an Landstuhl, Glanmünchweiler nach Kusel Frau Dr. Dagmar Lange, Annweiler, und Herrn (KUS), Thomas Breunig, Karlsruhe, für die Durchsicht – die 2001 reaktivierte „Zellertal-Strecke“ von des Manuskriptes. Für das Résumé bedanke Monsheim über Albisheim, Marnheim nach ich mich bei Herrn Fritz Geissert, Sessenheim Langmeil. (Elsass), und für das Abstract bei Herrn Rein- Ungünstige Ansiedlungsmöglichkeiten beste- hard Schwarze, Bobenheim/Berg. hen für die seit 1985 stillgelegte „Glantal-Stre- cke“ von Altenglan über Lauterecken, Mei- senheim nach Staudernheim. Auf dieser rund 8 Literatur 40 km langen Route herrscht nun ein reger Ausflugsverkehr auf Draisinen. Die „Elmstei- Brandes, D. 1993: Eisenbahnanlagen als Untersu- nertal-Strecke“ von Neustadt (NW) über Lam- chungsgegenstand der Geobotanik. – Tuexenia brecht nach Elmstein wird nur noch im Som- 13: 415-444; Göttingen. merhalbjahr an Wochenenden für den Aus- Hügin, G., Mazomeit, J. & Wolff, P. 1994: Geranium flugsverkehr genutzt. Ebenso verkehrt der purpureum – ein weit verbreiteter Neophyt auf Eisenbahnschotter in Südwestdeutschland. – Flo- „Bundenthaler“ zwischen Hinterweidenthal, ristische Rundbriefe 29 (1): 37-41; Bochum. Dahn und Bundenthal nur wenige Male im Lang, W. & Wolff, P. 1999: Achte Nachträge zur Sommer. Auf der grenzüberschreitenden Stre- „Flora der Pfalz – Verbreitungsatlas der Farn- und cke Wörth, Hagenbach nach Lauterburg (Lau- Blütenpflanzen für die Pfalz und ihre Randgebie- terbourg) findet nur noch ein bescheidener te“. – Mitt. Pollichia 86: 111-126; Bad Dürkheim. Personen- und Güterverkehr statt. Oberdorfer, E. (Hrsg.) 1983: Süddeutsche Pflan- 86 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

zengesellschaften III. – 445 S.; G. Fischer, Stutt- gart, New York. Oberdorfer, E. 2001: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angren- zende Gebiete, 8. Aufl. – 1051 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart. Vollmann, F. 1914: Flora von Bayern. – 840 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart. Wolff, P. & Lang, W. 1994: Dritte Nachträge zur „Flora der Pflalz – Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen für die Pfalz und ihre Randgebiete“. – Mitt. Pollichia 81: 361-381; Bad Dürkheim. Wolff, P. & Lang, W. (2002): Neunte Nachträge zur „Flora der Pflalz - Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen für die Pfalz und ihre Randgebie- te“. – Mitt. Pollichia 87: 125-136; Bad Dürkheim. Wisskirchen, R. & Haeupler, H. 1998: Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – 765 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart. Zimmermann, F. 1907: Die Adventiv- und Ruderalflo- ra von Mannheim, Ludwigshafen und der Pfalz nebst den selteneren einheimischen Blütenpflan- zen und Gefäßkryptogamen. – 171 S.; H. Haas Verlag, Mannheim. Zimmermann, F. 1914: II. Nachträge zur Adventiv- und Ruderalflora von Ludwigshafen, der Pfalz und Hessen. – Berichte der Bayerischen Botani- schen Gesellschaft 14: 68-84; München.

Anschrift des Autors Dr. Walter Lang Bahnhofstr. 3 D-67167 Erpolzheim Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 87-91 Karlsruhe 2003 ISSN 1617-5506 87

Chenopodium urbicum L. - ein Wiederfund in der Nördlichen Oberrhein-Niederung bei Mannheim Annemarie Radkowitsch

Zusammenfassung 2 Die bisherige Verbreitung von Chenopodium urbicum konnte in Mannheim (Ba- Chenopodium urbicum L. in den-Württemberg) wiedergefunden werden. Die bisherige Verbreitung sowie der aktuelle Wuchsort Baden-Württemberg und und die Vergesellschaftung werden beschrieben. angrenzender Gebiete

Abstracts Chenopodium urbicum ist eine eurasiatisch Chenopodium urbicum was refound in Mannheim verbreitete Art. In Baden-Württemberg tritt (Baden-Württemberg). ������������������������������Distribution, habitat require- die Art als Archäophyt an Ruderalstandor- ment and assocation are described. ten wie Müllplätzen oder Trümmerschutt, Ackerrändern und in der Nähe menschlicher Résumé Behausungen oder an Wegrändern auf. Gele- Chenopodium urbicum L. a été retrouvé dans la gentlich trat die Art ephemer an Spinnereien Plaine du Rhin près de Mannheim (Bade-Wurtem- ellen berg). L’article discute la répartition de l’espèce au auf Woll- oder Baumwollabfällen auf (A niveau du Bade-Wurtemberg ainsi que le contexte 1979). Eine Verbreitungskarte in Sebald & al. stationnel et phytosociologique de ce site. (1993) zeigt den Rückgang der Art seit dem 19. Jahrhundert. Diese Karte kann auf badi- Keywords: Chenopodium urbicum, Baden-Würt- schem Gebiet noch durch weitere ehemalige temberg, Mannheim, records, habitat requirement, Vorkommen ergänzt werden: distribution Schweinsweide bei Malsch unweit Ettlingen (7116 oder 7115, Beleg von Stenzel, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, STU) (Döll 1852), Kehl 1 Einleitung (7412) (Döll l.c.), Niederbühl (7115, Beleg von Jung, Staatliches Museum für Naturkunde Karls- Industriegebiete, Bahnanlagen und Häfen ruhe, KR) (Döll 1852), Rastatt (7115, Beleg von bergen für den Botaniker immer wieder Über- Jung, KR) (Döll 1852), Berghausen (6917) (Döll raschungen. Einerseits baut sich hier, bedingt l.c), Bruchsal (6817) (Döll l.c), Heidelberg (6518, durch weltweiten Güterumschlag, ein im Laufe Beleg von Dierbach, KR) (Döll l.c), Gerlachsheim der Jahrzehnte wachsender Diasporenvorrat (6424) (Seubert 1885) und Linkenheim (6816/3) im Boden auf. Andererseits können aufgrund (Kneucker 1886). der hohen Dynamik immer wieder infolge Schwerpunkte der Verbreitung waren die Abriss von Gebäuden, Abschieben und nördliche Oberrheinebene und das Neckar- Umlagerung des Oberbodens, Ablagerun- becken zwischen Stuttgart und Heilbronn. Vor gen, Straßen- und Schienenbaumaßnahmen allem im südlichen Teil Baden-Württembergs etc. Diasporen freigelegt werden. Für schon begann der starke Rückgang von Chenopo- lange verschollen geglaubte und unbeständig dium urbicum schon Ende des 19. Jahrhun- auftretende Arten wie Chenopodium urbicum derts. Die letzten Einzelbeobachtungen stam- (Steifer Gänsefuß) kann diese Dynamik vor- men von 1940-1955 aus der Region Stuttgart, teilhaft sein. Sie können bei passenden ökolo- dem Südschwarzwald und der Alb (Sebald & gischen Bedingungen aus der Diasporenbank al. 1993). Auch auf der Pfälzer Rheinseite ist reaktiviert werden, eine ausreichend lange Chenopodium urbicum stark zurückgegan- Keimfähigkeit ihrer Diasporen vorausgesetzt. gen. Nachweise nach 1950 liegen nur noch für das Gebiet Ludwigshafen und nahe der französischen Grenze südlich Bergzabern vor (Lang & Wolf 1993). Mazomeit (1995) 88 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

erwähnt die Art für Ludwigshafen nicht. In der südlichen Oberrheinebene auf Schweizer Gebiet verweisen Brodtbeck & al. (1997) auf ein ephemeres Vorkommen im Hafen von Weil im Jahr 1988. Chenopodium urbicum gilt in Baden-Württemberg als verschollen (Breunig & Demuth 1999).

3 Wiederfund von Chenopodium urbicum L.

In Mannheim fand die Verfasserin am 22. August 1999 im nördlichen Teil der Friesen- heimer Insel ein individuenreiches Vorkom- men von Chenopodium urbicum neben dem Bürgersteig einer neu angelegten Straße in einem künftigen Gewerbegebiet (6416/41, Nördliche Oberrhein-Niederung, R 3460235 H 5488365, 90 m ü. NN). Von Mannheim und dem Mannheimer Rheinhafen war die Art schon im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt: 1834 (Dierbach, Beleg KR), 1846 (Döll, Serger, Belege KR), 1903 (Zimmermann 1907), 1931 und 1934 (Jauch, Belege KR). Die Friesenheimer Insel ist ein großflächiges Industrie- und Gewerbegebiet, das schon seit mehr als hundert Jahren für seine artenreiche Ruderalvegetation bekannt ist. Beim aktuellen Fundort handelt es sich um eine Industrie- brache, deren Oberboden abgeschoben war. Die Fläche lag wohl seit längerem brach, da sich stellenweise schon mehrere Meter hohe Gebüschgruppen durch Sukzession entwi- ckelt hatten. Der Rohboden hatte eine fein- bis grobkiesig-sandige Struktur. Für den Bau der Abb. 1: Chenopodium urbicum - Habitus (nach neuen Straße war stellenweise grobkiesige Dostalek & al. 1990) bis sandige Erde angeschüttet worden, die noch Anteile von Ziegel, Beton etc. aus Bau- schutt und Altholz enthielt. Chenopodium urbicum wuchs in einem bis zu 5 m breiten Streifen neben dem Bürgersteig sowohl auf den Erdanschüttungen als auch auf der etwa 0,5 m tiefer liegenden abgeschobenen Roh- bodenfläche. Mindestens 50 kräftige, blü- hende und bis zu 0,8 m hohe Exemplare besiedelten eine Fläche von etwa 200 m2 . Der Abb. 2: Blüten von Chenopodium urbicum (links) Standort war vollsonnig, mäßig nährstoffreich und Chenopodium rubrum (rechts) – nach Dostalek und, abgesehen von verdichteten Bereichen & al. (1990). auf der abgeschobenen Fläche, trocken. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 89

4 Vergesellschaftung Aufnahmenummer 1 2 3 4 Chenopodium hybridum . .1 1 Nach Oberdorfer (1983) tritt Chenopodium Solanum luteum . .+ . urbicum vor allem in Onopordion-Gesell- Amaranthus blitoides . 1 + 1 schaften, aber auch im Bidention oder auf Amaranthus retroflexus . + + . Äckern auf. An dem Fundort in Mannheim ist Amaranthus chlorostachys agg. . .r . Chenopodium urbicum überwiegend mit Arten Solanum nigrum subsp. nigrum . . + . der Klasse Chenopodietea vergesellschaftet. Solanum nigrum subsp. schultesii . . . + Die meisten gehören zu den Ordnungen Sisymbrietalia und Polygono-Chenopodieta- Amaranthus albus . . . + lia. In geringem Umfang sind auch typische Mercurialis annua . . 1 . Arten der Wegraukengesellschaften (Verband Setaria viridis . . . + Sisymbrion officinalis) und der Ukrainesalz- Arten der ruderalen Beifuß- und kraut-Gesellschaften (Verband Salsolion Distel­gesellschaften ruthenicae) vorhanden. Ein Teil der Arten (Artemisietea vulgaris) zählt zur Klasse Artemisietea vulgaris. Wäh- Cynoglossum officinale 2a 1 1 r rend die Aufnahme 1 auf etwas frischerem Arctium lappa 2b . . . und nährstoffreicherem Standort mit Arctium Urtica dioica 1 . . . lappa und Urtica dioica zum Verband der Dipsacus sylvestris 2a + . r Kletten-Fluren (Arction lappae) tendiert, zeigt Carduus crispus 1 . . . doch das stete Auftreten von Cynoglossum Senecio inaequidens . . + . officinale und Diplotaxis tenuifolia in allen vier Aufnahmen eine starke Tendenz zu den Wär- Begleiter mebedürftigen Distelgesellschaften (Verband Populus spec. juv. 2a . .r Onopordion acanthii) (Müller 1993). Dies Solanum triflorum . 1 + . deutet auf einen Übergang von der Ordnung Verbascum spec. . + + . Sisymbrietalia officinalis zur Ordnung Arte- Echinochloa crus-galli . .+ . misietea vulgaris hin. Auffällig ist die hohe Bryonia dioica 1 . . . Anzahl an Wärmezeigern und Neophyten Cardaria draba 1 . . . (Neophytenanteil 25-30%). Poa annua . + . . Potentilla argentea . + . . Sedum acre . + . . Tabelle 1: Vegetationsaufnahmen mit Nr. 1: Vegetationsaufnahme Annemarie Radko- Chenopodium urbicum . witsch, 22.8.1999/1 Aufnahmenummer 1 2 3 4 6416/41, 90 m ü. NN; Stadt Mannheim, nördlicher Teil der Friesenheimer Insel Chenopodium urbicum 1 2a 2a 2a Aufnahmefläche: 4,5 m2; Deckung Strauchschicht 5%; Deckung Krautschicht 70% Arten der einjährigen Verdichteter Rohboden, sandig-schwachkiesig, voll- Ruderalgesell­schaften sonnig, wechselfrisch, mäßig humusarm; Indust- (Chenopodietea) riebrache. Datura stramonium 1 1 2a 1 Nr. 2: Vegetationsaufnahme Annemarie Radko- Conyza canadensis + 2m . . witsch, 22.8.1999/2 6416/41, 90 m ü. NN; Stadt Mannheim, nördlicher Diplotaxis tenuifolia 2a 2m 2a 3 Teil der Friesenheimer Insel Portulaca oleracea 2a 2b 2b 2a Aufnahmefläche: 35 m2; Deckung Krautschicht 35 % Chenopodium polyspermum + 1 2a + Sandig-kiesige Ablagerung, vollsonnig, mäßig tro- Salsola kali subsp. ruthenica . . 1 . cken bis trocken, humusarm; Baustelle. Plantago arenaria . + . . Nr. 3: Vegetationsaufnahme Annemarie Radko- witsch, 22.8.1999/3 Chenopodium pumilio . + . + 6416/41, 90 m ü. NN; Stadt Mannheim, nördlicher Solanum sarrachoides + . . . Teil der Friesenheimer Insel Aufnahmefläche: 4 m2; Deckung Krautschicht 65 % Chenopodium album 1 . + . 90 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Ablagerung eines sandig-kiesigen Bodens mit An- werden leider die notwendigen Standortbedin- teilen von Bauschutt und Altholz, vollsonnig, mäßig gungen für Chenopodium urbicum nachteilig trocken bis trocken, humusarm; Industriebrache. verändert. Durch eine naturnahe Freiflächen- Nr. 4: Vegetationsaufnahme Annemarie Radko- gestaltung mit Rohboden- und Sukzessions- witsch, 22.8.1999/4 6416/41, 90 m ü. NN; Stadt Mannheim, nördlicher flächen in Gewerbegebieten könnte einerseits Teil der Friesenheimer Insel der ästhetische Wert gegenüber den bisher Aufnahmefläche: 3,5 m2; Deckung Krautschicht 75 % üblichen Verfahren deutlich erhöht werden. Ablagerung eines sandig-kiesigen Bodens mit Andererseits könnten die Restflächen durch Anteilen von Bauschutt und Altholz, vollsonnig, mäßig trocken bis trocken, humusarm; Baustelle. die Erhaltung und Förderung ihrer Arten- und Standortvielfalt mit geringem Arbeits- und Kostenaufwand ökologisch aufgewertet wer- den. Für die Erhaltung einer abwechslungsrei- 5 Morphologische Merkmale chen Ruderalflora, für Chenopodium urbicum und andere unbeständig auftretende, seltene Chenopodium urbicum ist morphologisch Arten, die auf offene gestörte Standorte ange- sehr variabel und kann leicht mit Cheno- wiesen sind, wäre dies ein wichtiger Beitrag podium rubrum verwechselt werden. Daher zu deren Schutz und Erhaltung. wird an dieser Stelle auf die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen beiden Arten eingegangen. Der Blütenstand von Danksagung Chenopodium urbicum ist steif aufrecht, die kurzen fast blattlosen Äste stehen dichtge- Für die Unterstützung bei der Recherche drängt (Abb. 1). Chenopodium rubrum zeich- nach Herbarbelegen sei Prof. Dr. G. Philippi, net sich durch einen mehr sparrigen und bis Karlsruhe, und Prof. Dr. S. Seybold, Stuttgart, in die Spitze beblätterten Blütenstand aus gedankt. (Jäger & Werner 2002, Oberdorfer 1983). Zur sicheren Bestimmung reicht allerdings eine rein habituelle Unterscheidung zwischen Literatur den beiden Arten nicht aus. Am besten sind die Blüten- und Samenmerkmale zur sicheren Aellen, P. 1979: Chenopodiaceae. – In: Rechinger, Bestimmung geeignet. Das Perigon von Che- K. H. (Hrsg.): G. Hegi, Illustrierte Flora von Mit- teleuropa III/2, 2. Auflage: 533-747; Paul Parey, nopodium urbicum ist meistens fünfzipfelig. Berlin, Hamburg. Die Zipfel sind bis zum Grund getrennt. Die Breunig & Demuth 1999: Rote Liste der Farn- und waagrecht liegende Frucht wird von ihnen Samenpflanzen Baden-Württemberg. – Natur- nicht bedeckt (Abb. 2, links). Bei Chenopo- schutz-Praxis, Artenschutz 2, 1-161; Karlsruhe. dium rubrum besitzen nur die endständigen Brodtbeck T., Zemp, M., Frei, M., Kienzle, U. & Blüten eine fünfzipfelige Blütenhülle, die Knecht, D. 1997: Flora von Basel und Umge- seitlichen weisen i.d.R. ein 3-zähliges Perigon bung I. – Mitt. Naturf. Ges. beider Basel 1: 1-543; auf. Es kann bis zur Mitte verwachsen sein, Liestal. ist aber meist bis zum Grund getrennt. Der Döll, J. Ch. 1852: Flora des Großherzogthums Samen der seitlichen Blüten steht vertikal Baden. – 1429 S.; G. Braun, Karlsruhe. Dostálek, J., Hejný, S., Husák, S., Schwarzová, T. (Abb. 2, rechts). & Dvorák, F. 1990: Chenopodiaceae. – In: Slavik, Z. – B. (ed.): Kvetena Ceské Republiky (Flora of the Czech Republik) 6: 343-346; Academia, 6 Ausblick Praha. Jäger, E.J. & Werner, K. (Hrsg.) 2002: Rothmaler Absehbare Bebauung und üblicher Modus Exkursionsflora von Deutschland 4, 9. Auflage. der Freiflächengestaltung (Mutterboden- und – 948 S.; Spektrum Akademischer Verlag, Hei- Rindenmulchauftrag, Bepflanzung mit den delberg, Berlin. Einheitsbegrünern wie Cotoneaster spec., Kneucker, A. 1886: Führer durch die Flora von Lonicera nitida oder Symphoricarpos spec.) Karlsruhe und Umgegend. – V+167 S.; J.J. Reif, Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 91

Karlsruhe. Lang, W. & Wolf, P. (Hrsg.) 1993: Verbreitungsat- las der Farn- und Blütenpflanzen für die Pfalz und ihre Randgebiete. – 444 S.; Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Speyer. Mazomeit, J. 1995: Zur Adventivflora (seit 1850) von Ludwigshafen am Rhein – mit besonderer Berücksichtigung der Einbürgerungsgeschichte der Neophyten. – Mitt. Pollichia 82: 157-245; Bad Dürkheim. Müller, Th. 1993: Artemisietea vulgaris. – In: Ober- dorfer, E. (Hrsg.) 1993: Süddeutsche Pflanzen- gesellschaften III, 3. Auflage: 135-277; Gustav Fischer, Jena, Stuttgart, New York. Oberdorfer, E. 1983: Pflanzensoziologische Exkur- sionsflora, 5. Auflage. – 1051 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart. Sebald, O., Seybold, S., & Philippi, G. 1993: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs 1, 2. Auflage. – 624 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart. Seubert, M. 1885: Exkursionsflora für das Großher- zogtum Baden, 4. Auflage. – VIII + 420 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart. Zimmermann, F. 1907: Die Adventiv- und Ruderalflo- ra von Mannheim, Ludwigshafen und der Pfalz nebst den selteneren einheimischen Blüten- pflanzen und den Gefäßkryptogamen, 1. Auflage. – 171 + [5] S.; Dr. H. Haas‘sche Buchdruckerei, Mannheim.

Anschrift der Verfasserin: Annemarie Radkowitsch Hohenwarterstr. 1 D-75181 Pforzheim 92 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 93-106 Karlsruhe 2003 ISSN 1617-5506 93

Die Flora der Kalkmagerrasen des Großen Lautertals (Schwäbische Alb) Christoph Reisch

Zusammenfassung Erhaltung gefordert wird (Schwenkel 1932, In der vorliegenden Arbeit wurde die Flora von 16 Faber 1933, Lohrmann 1933/1934, Gradmann Kalkmagerrasen im Großen Lautertal (Schwäbische 1950, Lohrmann 1956), haben Sukzession Alb) mit der Zielsetzung untersucht, den aktuellen und die Umwandlung in andere Nutzungsfor- Artenbestand der Magerrasen zu analysieren und men zu einem starken Rückgang von Mager- eine Datengrundlage für zukünftige Vergleichsun- rasen der Ordnung Brometalia erecti in allen tersuchungen zu schaffen. Die erhobenen Daten zeigen den fortgeschrittenen Stand der Sukzession Teilgebieten ihres Areals geführt (Wilmanns auf den untersuchten Flächen und den hohen Arten- 1989). reichtum der Magerrasen im Großen Lautertal. So konnten Zoller & al. (1986) im nördlichen Schweizer Jura bei Mesobromion-Gesell- Abstract schaften zwischen 1950 und 1980 einen In this paper the flora of 16 calcareous grasslands Schwund von etwa 80 % Fläche feststellen. In on dry soil in the Großes Lautertal on the Swabian Südwestdeutschland ist die Situation ver- Alb was investigated. The aim was to analyse the gleichbar. Nach Mattern (1985) entsprechen actual set of plant species and to create a data base die „Wacholderheiden“ in vielen Teilen Baden- for future investigations. The collected data show Württembergs nicht mehr dem ursprünglichen the advanced succession and the high plant species diversity of the investigated dry grasslands. Bild. Im Regierungsbezirk Stuttgart sind zwi- schen 1900 und1980 etwa die Hälfte aller Résumé Flächen verschwunden, zwei Drittel davon La présente étude a porté sur la flore de 16 pelou- nach 1960 (Mattern & al. 1980). Zwischen ses calcaires maigres du Großes Lautertal (Jura 1980 und 1990 erfolgte nochmals ein Rück- Souabe). L’objectif était la mise en place d’un réfé- gang um 12 % (Mattern & al. 1992). Im Re- rentiel pour les futurs suivis. Les données recueillies gierungsbezirk Tübingen bedecken die Mager- ont mis en évidence un stade avancé de la suc- rasen inzwischen nur noch knapp 1 % der cession dans les sites observés, les communautés Gesamtfläche (Arnold & al. 1982). de ces pelouses maigres affichant par ailleurs une Die Magerrasen Mitteleuropas wurden wegen grande diversité. ihres Artenreichtums und ihres starken Rück- Keywords: flora, calcareous grasslands, succes- gangs in den vergangenen Jahren intensiv sion, rare species untersucht. Dies geht aus einer Vielzahl von Arbeiten über den Aufbau, die Sukzession und die Pflege von Kalkmagerrasen hervor 1 Einleitung und Zielsetzung (Reisch 1999, Rieger 1996, Spranger & Türk 1993, Möseler 1989, Bobbink & Willems Die Kalkmagerrasen der Schwäbischen Alb 1987, Dierschke 1985, Michels 1985, Kienzle gehören zu den artenreichsten Pflanzenge- 1984, Philippi 1984, Wilmanns & Kratochwil sellschaften Südwestdeutschlands. Da die 1983). intensive Nutzung der Kulturlandschaft durch Die Veränderung der pflanzensoziologischen den Menschen zu einem starken Rückgang Struktur der Kalkmagerragerrasen des Gro- vieler Pflanzenarten geführt hat, kommt ihnen ßen Lautertals im Rahmen der Sukzession als extensiv genutzten Ökosystemen mit wurde bereits dokumentiert (Reisch 1999). hoher Biodiversität eine besondere Bedeu- Eine ausführliche Beschreibung des gegen- tung zu . wärtigen Artenbestandes der Magerrasen Obwohl seit über sechzig Jahren auf den gibt es bisher jedoch nicht. Da ein direkter Verlust von Magerrasen hingewiesen und ihre Vergleich der Flora eines Gebietes zu ver- 94 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

schiedenen Zeitpunkten interessante Aussa- 3 Methoden gen über die Veränderung des Artenbestan- des im Rahmen der Vegetationsentwicklung Durch regelmäßige Begehung im Abstand von ermöglicht, wurden in der vorliegenden Arbeit etwa vier Wochen wurde 1996 das Pflanzen- 16 Kalkmagerrasen mit der Zielsetzung unter- inventar der untersuchten Kalkmagerrasen sucht, die aktuelle Artengarnitur der Rasenbe- erfasst. Zu angrenzenden Biotopen wie Fel- stände zu analysieren und eine Datengrund- sen, Waldbeständen, Wirtschaftswiesen oder lage für zukünftige Vergleichsuntersuchungen Wegen, wurde dabei ein Mindestabstand von zu schaffen. zehn Metern eingehalten. Anhand der erho- benen Daten wurde für jede Untersuchungs- fläche eine Artenliste erstellt. Um das Arten- 2 Untersuchungsgebiet spektrum der Magerrasen besser beurteilen zu können, wurden die beobachteten Pflan- Die untersuchten Kalkmagerrasen liegen zenarten danach in Gruppen entsprechend im Großen Lautertal bei Münsingen auf der ihrer ökologischen Eigenschaften eingeteilt. Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg. Die Artenliste war Grundlage für die Berech- Betrachtet wurden 16 Kalkmagerrasen zwi- nung der Gesamtartenzahl sowie des Anteils schen Marbach und Anhausen (Abb. 1). Alle der geschützten Spezies nach der Bundesar- Untersuchungsflächen liegen im Landkreis tenschutzverordnung und der Pflanzenarten Reutlingen, drei davon in der Gemeinde der Roten Liste Baden-Württemberg (Breunig Gomadingen, zehn in der Gemeinde Münsin- & Demuth 1999). Die Nomenklatur der Farn- gen und drei in der Gemeinde Hayingen. Die und Blütenpflanzen richtet sich nach Buttler Kalkmagerrasen liegen in einer Höhe von 620 & Harms (1998). bis 700 m ü. NN auf Talhängen, die zwischen 25° und 30° geneigt sind. Die Größe der südwest- bis südostexponierten Untersu- 4 Ergebnisse chungsflächen beträgt zwischen 0,5 und 20 Hektar. Vier der 16 Magerrasen befinden sich 4.1 Artenspektrum der untersuchten zumindest teilweise in Privatbesitz, die ande- Kalkmagerrasen ren sind Eigentum der Gemeinden (Tabelle Die in den Magerrasen vorkommenden Arten 1). Die Kalkmagerrasen wurden seit der Mitte lassen sich entsprechend ihrer ökologischen des zwanzigsten Jahrhunderts nicht mehr Eigenschaften in sechs Gruppen einteilen. genutzt, vor wenigen Jahren wurde jedoch Die Flora der Untersuchungsflächen setzt sich eine Beweidung der Flächen zur Pflege wie- danach aus Arten der Magerrasen (Festuco- der aufgenommen. Brometea), der Säume und Staudenhalden

Abb. 1: Lage der untersuchten Kalkmagerrasen. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 95

(Trifolio-Geranietea sanguinei), der Wälder Sie wandern ausgehend von angrenzenden und Gebüsche (Querco-Fagetea), der Felsflu- Gehölzbeständen in die Kalkmagerrasen ein ren (Sedo-Scleranthetea) und der Wirtschafts- oder können sich aufgrund fehlenden Ver- wiesen (Molinio-Arrhenatheretea) zusammen. bisses aus Samen entwickeln. Die Arten der Darüber hinaus enthält die Flora eines jeden Wälder und Gebüsche sind auf den Flächen Magerrasens sporadisch vorkommende Arten nicht ganz so häufig wie Magerrasenarten, der Schlag-, Ruderal- und Ackerwildkrautflu- jedoch trotzdem weit verbreitet. Insgesamt ist ren (Epilobietea angustifolii, Artemisietea vul- die Verbuschung auf den Flächen relativ weit garis und Secalietea cerealis) sowie anderer fortgeschritten, was sich darin zeigt, dass in Vegetationseinheiten. Diese Arten wurden der den Magerrasen des Großen Lautertales 41 Gruppe der „Sonstigen“ zugeordnet. Arten der Wälder und Gebüsche nachgewie- sen werden konnten. In 13 Kalkmagerrasen 4.1.1 Arten der Magerrasen sind über 20 dieser Arten am Abbau der (Festuco-Brometea) Rasenvegetation beteiligt. Die Verbuschung Die Arten der Magerrasen zeichnen sich in der Magerrasen wird maßgeblich verursacht ökologischer Hinsicht durch ein geringes durch das Auftreten der folgenden zwölf Nährstoffbedürfnis sowie ein hohes Licht- und Gehölzarten: Acer pseudoplatanus, Cornus Wärmebedürfnis aus. Sie sind zudem sehr sanguinea, Corylus avellana, Euonymus euro- tolerant gegenüber Trockenheit und Bewei- paeus, Fraxinus excelsior, Juniperus commu- dung. Erwartungsgemäß machen Magerra- nis, Ligustrum vulgare, Lonicera xylosteum, senarten auf allen Untersuchungsflächen den Prunus spinosa, Quercus robur, Rhamnus größten Teil des Artenspektrums aus. Insge- cathartica und Viburnum lantana. Die Anzahl samt konnten im Großen Lautertal 81 Arten an Wald- und Gebüscharten pro Untersu- dieser Gruppe nachgewiesen werden. Fast chungsfläche bewegt sich zwischen 12 und zwei Drittel davon kommen auf allen oder fast 29. Mit 27 bis 29 Arten sind auf den Untersu- allen Untersuchungsflächen vor. Beispiele für chungsflächen Machtelsberg (10), Mittelberg solche hochsteten Arten sind Sanguisorba (11) und Schlossberg (12) besonders viele minor, Galium verum, Pimpinella saxifraga, Arten der Wälder und Gebüsche zu finden, Hippocrepis comosa und Carex caryophyllea . während auf den wenig verbuschten Flächen Floristische Unterschiede kommen vor allem Am Dolderkopf (1) und Nieder-Gundelfingen durch seltenere Arten zustande wie Orchis (3) nur 12 bzw. 17 Arten vorkommen. militaris, Campanula glomerata, Buphthal- mum salicifolium und Ophrys insectifera, die 4.1.3 Arten der Säume und Staudenhalden auf nur wenigen Untersuchungsflächen auf- (Trifolio-Geranietea sanguinei) treten. Die Anzahl der Magerrasenarten pro Bei den Arten dieser Gruppe handelt es sich Untersuchungsfläche schwankt zwischen 45 im wesentlichen um hochwüchsige Stauden, und 66. Die Kalkmagerrasen Burghaldeäcker die ein etwas größeres Nährstoffbedürfnis (5), Eichhalde (8) und Mittelberg (11) sind mit als die Arten der Magerrasen besitzen. Sie 65 bzw. 66 Sippen am artenreichsten, wäh- bevorzugen lichten Schatten und ertragen rend auf den Untersuchungsflächen Käpfle Hitze, Trockenheit und Beweidung weniger (16), Am Dolderkopf (1) und Spitziger Stein gut als Magerrasenarten. Saumarten sind (2) nur 45 beziehungsweise 47 Magerrasen- auf den Untersuchungsflächen weit verbreitet, arten vorkommen. aber nicht so häufig wie die Arten der Mager- rasen. Die Versaumung der Rasen ist relativ 4.1.2 Arten der Wälder und Gebüsche weit fortgeschritten, was durch das Auftreten (Querco-Fagetea) von 36 Saumarten auf den untersuchten Bei den Arten der Wälder und Gebüsche han- Flächen dokumentiert werden konnte. Vero- delt es sich um Gehölze sowie um krautige nica teucrium, Agrimonia eupatoria, Trifolium Arten, die hinsichtlich Licht und Feuchtigkeit medium, Origanum vulgare oder Geranium an die ausgeglicheneren Verhältnisse von sanguineum kommen auf allen oder fast Wäldern und Gebüschen angepasst sind. allen Untersuchungsflächen vor. Seltener sind 96 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Bupleurum falcatum, Silene nutans, Tana- 4.1.6 Sonstige Arten cetum corymbosum und Trifolium rubens . Die Gruppe der sonstigen Arten besteht aus Die Anzahl der Saumarten pro Fläche liegt einer Vielzahl ökologisch sehr unterschied- zwischen 11 und 23. Mit 22 bzw. 23 Spezies licher Sippen der Schlag-, Ruderal- und sind sie in den Magerrasen Am Dolderkopf Ackerwildkrautfluren, wie etwa Epilobium (1), Spitziger Stein (2), Burghaldeäcker (5), angustifolium oder Stachys germanica. Allen Eichhalde (8) und Tonhalde (9) am stärkst- gemeinsam ist jedoch, dass sie sich als sel- en vertreten. Dort ist die Versaumung der tene Arten in den Magerrasen nur aufgrund Flächen auch am weitesten fortgeschritten. niedriger Beweidungsintensität halten können Mit 11 Sippen finden sich besonders wenige und somit die geringe oder fehlende Nutzung Saumarten in den Magerrasen Schlossberg der Rasen anzeigen. Die Anzahl der sonsti- (12) und Breitle (15). gen Arten schwankt stark und bewegt sich zwischen 9 und 28 pro Untersuchungsfläche. 4.1.4 Arten der Wirtschaftswiesen Besonders weit verbreitet sind sie mit 25 und (Molinio-Arrhenatheretea) 28 Spezies auf den Untersuchungsflächen Die Arten der Wirtschaftswiesen zeichnen Mittelberg (11), Heiligental (14) und Käpfle sich vor allem durch ein hohes Nährstoffbe- (16). Insgesamt wurden 62 sonstige Arten dürfnis aus. Sie ertragen die nährstoffarmen, festgestellt, von diesen sind die meisten auf trockenen und warmen Verhältnisse typi- wenige Magerrasen beschränkt. scher Magerrasenstandorte in der Regel nur schlecht. Auf den jahrzehntelang nicht bewei- 4.2 Artenzahlen der untersuchten deten und durch fehlenden Nährstoffentzug Kalkmagerrasen gekennzeichneten Flächen im Großen Lau- In den Kalkmagerrasen des Großen - tertal sind sie jedoch nicht selten zu finden. tales wurden 265 Arten an Blütenpflanzen Als typische Nährstoffzeiger treten die Arten nachgewiesen, wobei die Anzahl der Arten in der Wirtschaftswiesen infolge der langfristigen den einzelnen Kalkmagerrasen zwischen 114 Biomasseakkumulation in den untersuchten und 163 liegt (Tabelle 1). Magerrasen häufiger auf. Auf den untersuch- Von diesen 265 Arten werden 29 auf der Vor- ten Flächen konnten 38 Arten dieser Gruppe warnliste geführt, zeichnen sich also durch beobachtet werden. Verbreitet sind vor allem einen deutlichen Rückgang aus, so dass eine Trifolium repens, Taraxacum officinale, Hera- Gefährdung in Zukunft zu erwarten ist. Auf der cleum sphondylium und Anthriscus sylvest- Roten Liste (Breunig & Demuth 1999) stehen ris. Ihre Anzahl pro Untersuchungsfläche 18 der erfassten Pflanzenarten. Drei Arten schwankt zwischen 15 und 24, meist sind es sind stark gefährdet (Crepis alpestris, Ranun- um die 20 Arten. culus carinthiacus und Nepeta nuda) und 15 Arten gefährdet. Am weitesten verbreitet sind 4.1.5 Arten der Felsfluren von diesen Phleum phleoides, Teucrium mon- (Sedo-Scleranthetea) tanum, Pulsatilla vulgaris, Orobanche teucrii, Bei den Arten dieser Gruppe handelt es sich Rosa micrantha und Ophrys insectifera . um Pflanzen, die an felsige Extremstandorte In den untersuchten Kalkmagerrasen kom- angepasst sind. Da die Magerrasen mit klei- men insgesamt 19 nach der Bundesarten- nen Felsen durchsetzt sind, kommen derartige schutzverordnung geschützte Arten vor. Am Sippen zwangsläufig zum Artenspektrum der weitesten verbreitet sind Dianthus carthusia- Rasen hinzu. Es sind jedoch meist nur zwei norum, Carlina acaulis, Teucrium montanum, bis sieben Arten pro Untersuchungsfläche. Pulsatilla vulgaris, Gentiana ciliata, Oroban- Insgesamt konnten in den Magerrasen des che teucrii und Helleborus foetidus. Ebenfalls Großen Lautertales 10 Arten der Felsfluren geschützt sind die für die Magerrasen im nachgewiesen werden. Von diesen kamen auf Lautertal charakteristischen Orchideen Orchis allen Flächen lediglich Cerastium arvense und militaris, Gymnadenia conopsea, Ophrys Thlaspi perfoliatum vor. insectifera, Ophrys apifera, Platanthera bifolia und Epipactis atrorubens. Von besonderem Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 97

Tabelle 1: Blütenpflanzenarten auf den Kalkmagerrasen im Großen Lautertal (Artengruppen: Ma = Magerra- sen, Sa = Säume und Staudenhalden, Wa = Wälder und Gebüsche, Wi = Wirtschaftswiesen, Fe = Felsfluren, So = Sonstige). Status Rote Liste nach Breunig & Demuth (1999), Schutzstatus (§) nach BArtSchV. Artengruppe Status Rote Liste Schutzstatus Am Dolderkopf Spitziger Stein Nieder-Gundelfingen Eichbühl Burghaldeäcker Schelmenbühl Untere Milchhalde Eichhalde Tonhalde Machtelsberg Mittelberg Schloßberg Bürzel Heiligental Breitle Käpfle Stetigkeit Nummer der Untersuchungsfläche: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Größe der Untersuchungsfläche (ha): 0,5 4,5 2,8 3,6 1,2 5 7,6 21 8,7 5,2 12 2,2 5,4 5,3 0,9 5,2 Artenzahl : 114 145 124 137 146 122 136 146 134 147 163 135 126 144 116 142

Acer campestre Wa . + . + + + + + + + + + + + + . 13 Acer platanoides Wa . + + + + . . . . . + + . . + + 8 Acer pseudoplatanus Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Achillea millefolium Wi + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Aegopodium podagraria So + . + ...... + .. . .3 Agrimonia eupatoria Sa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Agrostis capillaris Wi + + . + + + . + . + + + . + . + 11 Ajuga genevensis Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Allium oleraceum Ma + . + ...... 2 . . Alyssum montanum Fe V § . . . + .+ ...... 2 . Angelica sylvestris Wi +...... + . . . .2 Anthemis tinctoria So 3 ...... + . 1 Anthericum ramosum Sa V + + + + + . .+ . + + . .+ . .9 Anthriscus sylvestris Wi + . + + . + + + + . + + . . + . 10 Anthyllis vulneraria Ma +. + + + . .+ + + + + + + + . 12 Arabis hirsuta Ma + + + + + . + . + + + . + + . 11. Arenaria serpyllifolia Fe + . + + . . . . + + + . . + . + 8 Arrhenaterum elatius Wi + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Artemisia absinthum So . . . + . + . . + + . . . 4 . . Artemisia vulgaris So . . . + . . . . . + + . . + . . 4 Asarum europaeum Wa ...... + .. . . .1 . Asperula cynanchica Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Aster amellus Sa V § + . + + + . .+ . + + . + + . .9 Astragalus glycyphyllos Sa . . . + + . + + ...... + 5 Bellis perennis Wi . . . . . + ...... 1 Berberis vulgaris Wa . + . + + . . .+ . + . + + . + 8 Betonica officinalis Ma + + . + . .+ + + + + . . . + . 9 Betula pendula So . + ...... + + + + + . . . 6 Brachypodium pinnatum Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Brachypodium sylvaticum Wa . . . + ...... 1 . Briza media Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Bromus erectus Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Bunias orientalis So . . . + ...... 1 . 98 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) Artengruppe Status Rote Liste Schutzstatus Am Dolderkopf Spitziger Stein Nieder-Gundelfingen Eichbühl Burghaldeäcker Schelmenbühl Untere Milchhalde Eichhalde Tonhalde Machtelsberg Mittelberg Schloßberg Bürzel Heiligental Breitle Käpfle Stetigkeit Nummer der Untersuchungsfläche: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Buphtalmum salicifolium Ma V +. . .+ . . .+ . + . + . + . 6 Bupleurum falcatum Sa +. . . .+ . + + + . .+ . . . 6 Campanula glomerata Ma V +. + . + . . .+ . + + . .+ . 7 Campanula patula Wi . . . + . . . + . . + . . .3 . Campanula persicifolia Sa + + + + . . . . + . . . . 5 . . Campanula rotundifolia Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Cardaminopsis arenosa So +. . + ...... 2 . Carduus defloratus Ma V . . + . + ...... 2 . . Carduus nutans So +. . . . . + .+ . . .+ + . 5 Carex caryophyllea Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Carex flacca Ma + + . + + + + + + + + + + + + + 15 Carex montana Ma + . . . + .+ . + + + . + . + . 8 Carex muricata s.l. Sa . + . . + . . + . . . . + . . .4 Carex ornithopoda Ma +. . + + + + + + + + + + + + + 14 Carlina acaulis Ma V § . + . .+ + + + + + + + + + + + 13 Carpinus betulus Wa +. . + + + . .+ + + + + + + + 12 Centaurea jacea Wi + . . + . + + + . + + + + + + + 12 Centaurea scabiosa Ma +. + . + . .+ . .+ . .+ + . 7 Cerastium arvense Fe + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Cerastium holosteoides Wi . . . + ...... 1 . . Cichorium intybus So ...... + .1 . Cirsium acaule Ma V +. . + + + + + . + + + . . .9 . Cirsium arvense So ...... + + . + + + . + . + 7 Cirsium eriophorum So + . . + . + + + + + + + . + . 10. Cirsium palustre Wi + . . . . . +. + . . . .3 . Cirsium vulgare So . + . . . + . + . + + + + . . + 8 Clinopodium vulgare Sa + + . . + . + + . .+ + + + . + 10 Colchicum autumnale Wi . . . + ...... 1 . . Convallaria majalis Wa ...... + . . . 1 Convolvulus arvensis So . + . + + . + . + + + + + + . + 11 Cornus mas So . . . . . +...... 1 . . Cornus sanguinea Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Corylus avellana Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Cotoneaster integerrimus Wa . . . . + . . . . . + . . . . . 2 Crataegus laevigata Wa . . . . . + + + . + . . . . + . 5 Crataegus monogyna Wa . . . + + + + + + + + + + + + . 12 Crepis alpestris Ma 2 ...... + . . . .+ . .2 Crepis biennis Wi 3 . . . . .+ . . . . + . . . 2 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 99 Artengruppe Status Rote Liste Schutzstatus Am Dolderkopf Spitziger Stein Nieder-Gundelfingen Eichbühl Burghaldeäcker Schelmenbühl Untere Milchhalde Eichhalde Tonhalde Machtelsberg Mittelberg Schloßberg Bürzel Heiligental Breitle Käpfle Stetigkeit Nummer der Untersuchungsfläche: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Cruciata laevipes So + ...... 1 . Cuscuta epithymum Ma V +. . . . + ...... 2 . . Cynoglossum officinale So . . . . . + . . . . . 1 . Cytisus nigricans Sa V . . .+ . . .+ + . . . . + 4. Dactylis glomerata Wi + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Daucus carota Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Dianthus carthusianorum Ma V § + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Digitalis grandiflora So V § . + ...... + . . 2 Dipsacus fullonum So ...... + . . . . 1 Echium vulgare Fe . + + . + . + + + + + + + + . + 12 Epilobium angustifolium So . . + ...... + . . + . . 3 Epipactis atrorubens Wa V § ...... + . + . . . 2 Erigeron acris Ma . . . . + + + + . + ...... 5 Euonymus europaeus Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Euphorbia brittingeri Ma + + + . + + + + + + . + + + . 12. Euphorbia cyparissias Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Euphrasia rostkoviana Wi . . + . + . + + + . . . . + 6. Euphrasia stricta Ma +. + + . + + . + + + + + + + + 13 Fagus sylvatica Wa + + + + + . + + + + + + + + + + 15 Festuca ovina s.l. Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Festuca pratensis Wi ...... + .1 . Filipendula vulgaris Ma 3 + ...... 1 . Fragaria vesca So +. . + . . + . + + + . + + . + 9 Fragaria viridis Sa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Frangula alnus Wa . . . . +. + .. + + . + + 6 Fraxinus excelsior Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Fumaria officinalis So ...... + .1 . Galeopsis angustifolia So +. . .+ . . . + . . . .+ . .4 Galeopsis tetrahit So . + . + . . + . . . . + . + . + 6 Galium album Wi + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Galium aparine So + + . . + + + . . . + . . . . + 7 Galium odoratum Wa ...... + . .1 Galium pumilum Ma V + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Galium sylvaticum Wa ...... + . 1 Galium verum Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Genista sagittalis Ma + . .+ . + + + + . . + . . . + 8 Gentiana lutea Ma V § . . . + ...... 1 . . Gentianella ciliata Ma V § . + . + + + + + + + + + + + . 12. 100 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) Artengruppe Status Rote Liste Schutzstatus Am Dolderkopf Spitziger Stein Nieder-Gundelfingen Eichbühl Burghaldeäcker Schelmenbühl Untere Milchhalde Eichhalde Tonhalde Machtelsberg Mittelberg Schloßberg Bürzel Heiligental Breitle Käpfle Stetigkeit Nummer der Untersuchungsfläche: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Gentianella germanica Ma V § . . .+ . . .+ + + + . . . 5 . . Geranium columbinum So . . . . . + . + . + + . + . . + 6 Geranium palustre So + ...... 1 Geranium robertianum So . + + ...... + . + + . + 6 Geranium sanguineum Sa + + + + + + + + + + . . + + . + 13 Geum urbanum So . + ...... + . 2 . Glechoma hederacea So . . + . . + ...... 2 . . Globularia punctata Ma 3 § . . .+ ...... 1 . . Gymnadenia conopsea Ma V § . . . . + . + + + . + + . + . . 7 Helianthemum nummu- larium s.l. Ma + + + + + + + + + + + . + + . + 14 Helictotrichon pratense Ma V + + + + + + + + + + + + + . + + 15 Helictotrichon pubescens Wi + + + + + . + + + + + + + . + + 14 Helleborus foetidus Wa § . + . + + . . + . + + + + + + + 11 Heracleum sphondylium Wi + . .+ . .+ + . .+ + . + . + 8 Hieracium murorum So . . . + ...... + . + . + . 4 Hieracium pilosella Ma +. + + + + + + + + + + + + + + 15 Hippocrepis comosa Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Holcus lanatus Wi ...... + .1 . Hypericum montanum Sa +...... 1 . . Hypericum perforatum Sa + + + + + + + + + + + + + + . + 15 Hyssopus officinalis Fe R . +...... 1 . . Inula conyza Sa +. + + + + + + + + + . + + + + 14 Juniperus communis Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Knautia arvensis Wi + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Knautia maxima Sa . + . . + . + + + + + . + . + . 9 Koeleria pyramidata Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Lamium album So . . . . . +...... 1 . . Lamium maculatum So + ...... + .. . + . + 4 Lapsana communis So . . . + . . . . . + . . . + . 3 Lathyrus pratensis Wi + . + . .+ + + + + . . + . . .8 Leontodon hispidus Wi +. . + + + + + + + + + + . + . 12 Leucanthemum vulgare s.l. Ma +. + + + + + + + + + + + + + + 15 Ligustrum vulgare Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Linaria vulgaris So . + . . + . + . . . + . . . + . 5 Linum catarthicum Ma + + + + + + + + + + + + + + + . 15 Lolium perenne Wi ...... + .1 . Lonicera xylosteum Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 101 Artengruppe Status Rote Liste Schutzstatus Am Dolderkopf Spitziger Stein Nieder-Gundelfingen Eichbühl Burghaldeäcker Schelmenbühl Untere Milchhalde Eichhalde Tonhalde Machtelsberg Mittelberg Schloßberg Bürzel Heiligental Breitle Käpfle Stetigkeit Nummer der Untersuchungsfläche: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Lotus corniculatus Wi + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Lupinus polyphyllus So ...... + .1 . Luzula campestris Ma + . .+ . + + + . + + + + . + . 10 Malus sylvestris Wa 3 . . . . .+ . . . . . 1. . Malva moschata Vv . . . . +...... 1. . Medicago falcata Sa + . + + + . . + . . + + . + + + 10 Medicago lupulina Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Melampyrum pratense So . + . + ...... 2 . Melica nutans Wa . . . .+ ...... + . + + . . 4 Melica picta Sa + ...... 1 . Mercurialis perennis Wa ...... + .+ + . . .3 Muscari botryoides Wi 3 § + ...... 1 . Mycelis muralis So +. + ...... + .. . + 4 Myosotis arvensis So + . + . .+ + + . .+ . .+ . + 8 Nepeta nuda Sa 2 + ...... 1 . Odontites vulgaris Wi ...... + . . . . .1 Onobrychis viciifolia Ma + . + + + + + + + + + + + . + + 14 Ononis repens Ma +. + + + + + + + + + + + + + . 14 Ophrys apifera Ma V § . . .+ ...... 1 . . Ophrys insectifera Ma 3 § . . .+ . . .+ + . + . . . 4 . . Orchis militaris Ma V § . + . + + . .+ . + + + . . .7 . Origanum vulgare Sa + + + . + + + + + + + + + + + + 15 Orobanche teucrii Ma 3 +. + + + . .+ + + + + + + . 11. Papaver rhoeas So ...... + .1 . Peucedanum cervaria Sa V . . + ...... 1 Phleum phleoides Ma 3 + + . + + + + + + . + + + + . + 13 Picea abies So +. + + + + + + + + + + + + + + 15 Picris hieracoides Ma . . + . . . .+ . . . .+ . + . 4 Pimpinella saxifraga Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Pinus sylvestris So + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Plantago lanceolata Wi + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Plantago media Wi + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Platanthera bifolia Ma V § + . . + . . .+ . . . . . 3 . . Poa compressa So +. + + . + + . .+ + . .+ + + 10 Poa nemoralis Wa +...... 1 . . Poa pratensis Wi + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Polygala amarella Ma V +. + + + + + + + + + + + . + + 14 Polygala comosa Ma +. + + + + + + + + + + + + + + 15 102 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) Artengruppe Status Rote Liste Schutzstatus Am Dolderkopf Spitziger Stein Nieder-Gundelfingen Eichbühl Burghaldeäcker Schelmenbühl Untere Milchhalde Eichhalde Tonhalde Machtelsberg Mittelberg Schloßberg Bürzel Heiligental Breitle Käpfle Stetigkeit Nummer der Untersuchungsfläche: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Polygonatum odoratum Sa +. . + + ...... 3 . . Populus tremula So . . . . +. + +. . . . 3 . . Potentilla neumanniana Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Primula veris subsp. veris Ma V + + + . + . .+ + + + + + + + + 13 Prunella grandiflora Ma V + + . + + + + + + + + + + + + + 15 Prunus avium Wa . . + . . . + + + + . + . . + + 8 Prunus spinosa Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Pulmonaria molllis Sa 3 § + ...... 1 . Pulsatilla vulgaris Ma 3 § + + + + + + . + + . + . + + + . 12 Quercus robur Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Ranunculus acris Wi ...... + .1 . Ranunculus auricomus s.l. Wa + . . + . + ...... 3 . . Ranunculus bulbosus Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Ranunculus carinthiacus Ma 2 +...... + . . . . . 2 . . Reseda lutea So . . . . . +...... 1 . . Rhamnus cathartica Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Rhinanthus alectorolophus Wi . . + . . . + . . . . .+ .3 . Rhinanthus minor Wi . + . + . .+ + + + . . + . . .7 Ribes alpinum Wa . + . + . .+ . + . .+ . + . .6 Ribes uva-crispa Wa +. . .+ + + + . + + . + + . + 10 Rosa canina Wa + + + + + . . .+ . + + + + + . 11 Rosa micrantha Wa 3 +. . . .+ . + . + + + + . . . 7 Rubus fruticosus So ...... + .. . . .1 . Rubus idaeus So ...... + .. + . . + 3 Rumex acetosa Wi + . + + . .+ + . + . + . . + . 8 Salix caprea So +. . .+ + . .+ + + + + + + . 10 Salvia pratensis Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Salvia verticillata Ma . . . + . + . . + . . . . 3 . Sambucus nigra Wa . . + . + + + + + . + + . + + + 11 Sanguisorba minor Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Scabiosa columbaria Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Sedum acre Fe . + ...... + . . . . .2 . Sedum album Fe +. + . + + . + . . . . . 5 . . Senecio erucifolius Ma . . + . . + + + . + + + + . + . 9 Senecio ovatus So +. . + . . . . + . . . . 3 . . Seseli libanotis Sa V +. . + . . . + ...... 3 . Sesleria albicans Ma . . + . + . . . + . . . . . 3 . . Silene nutans Sa . + . . + . . + . . . . + . . + 5 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 103 Artengruppe Status Rote Liste Schutzstatus Am Dolderkopf Spitziger Stein Nieder-Gundelfingen Eichbühl Burghaldeäcker Schelmenbühl Untere Milchhalde Eichhalde Tonhalde Machtelsberg Mittelberg Schloßberg Bürzel Heiligental Breitle Käpfle Stetigkeit Nummer der Untersuchungsfläche: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Silene vulgaris Ma . + . + . . . + + + + + . + + + 10 Solanum dulcamara So ...... + . .. . 1 . Solidago canadensis So ...... + . . .+ . 2 Solidago virgaurea Sa +. . . . + + . . . . . 3 . . Sorbus aria Wa +. . + + + . + + + + + + + + + 13 Sorbus aucuparia So . . . + . . . . + . . . 2 . . Stachys germanica So V +. . + . . + . . . . . 3 . . Stachys recta Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Syringa vulgaris So ...... + ...... 1 Tanacetum corymbosum Sa . . + ...... 1 . Tanacetum vulgare So . . . + ...... 1 . . Taraxacum officinale Wi + + + + + + + + + + + + + . + + 15 Teucrium chamaedrys Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Teucrium montanum Ma 3 + . + + + + + . + + + + + + + 13 Thesium bavarum Sa V + + . + + . . + . + . . + . . 7 . Thlaspi perfoliatum Fe + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Thymus pulegioides s.l. Ma + + + + + + + + + + + + + + + + 15 Tilia platyphyllos Wa . . + . . . . + . . + + . . + . 5 Torilis japonica So . . . . + + + . . . . + . + . + 6 Tragopogon pratensis Wi + . + + + . + + + + + + + + + + 14 Trifolium campestre Fe . . . + . + . + . . + . . .4 . Trifolium dubium Wi . . . . . + ...... 1 Trifolium medium Sa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Trifolium montanum Ma 3 + ...... 1 . . Trifolium repens Wi . + + + + + + + + + + . + . . + 12 Trifolium rubens Sa 3 + ...... 1 . . Trisetum flavescens Wi + . + . . + . . + . . .+ . + + 7 Urtica dioica So + . + . . . .+ +. . . + + + 7 Valeriana officinalis Sa + + + + + + + + + + + . + . + . 13 Verbascum lychnites Sa + + + + + + + + + + + + + + . + 15 Verbascum nigrum So +. + . . . + .+ . . + . . + 6 Veronica arvensis Fe . . + ...... 1 . . Veronica chamaedrys Sa + + + + . + . + + + + . . + . + 11 Veronica officinalis Ma . . + . . . . .+ . . . . 2 . Veronica teucrium Sa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Viburnum lantana Wa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Viburnum opulus Wa . . . + . . . + . + . . . 3 . Vicia cracca Wi +. + . + . + . . . + .+ . + + 8 104 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) Artengruppe Status Rote Liste Schutzstatus Am Dolderkopf Spitziger Stein Nieder-Gundelfingen Eichbühl Burghaldeäcker Schelmenbühl Untere Milchhalde Eichhalde Tonhalde Machtelsberg Mittelberg Schloßberg Bürzel Heiligental Breitle Käpfle Stetigkeit Nummer der Untersuchungsfläche: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Vicia hirsuta So . + ...... + + . 3 Vicia sepium Wi + + + + + + + + . . .+ . . 9 . Vincetoxicum hirundinaria Sa + + + + + + + + + + + + + + + + 16 Viola arvensis So ...... + .1 . Viola hirta Sa + + + + + + + + + + + + + + . + 15

floristischem Interesse sind aufgrund ihrer schiedlich starke Verbuschung und Versau- Seltenheit im Untersuchungsgebiet außerdem mung der Flächen sowie durch die Ansiedlung Pulmonaria mollis und Muscari botryoides auf unterschiedlich vieler sonstiger Arten aufgrund der Untersuchungsfläche Am Dolderkopf (1). lange fehlender Nutzung zustande. Wie bereits von anderen Autoren dokumen- tiert (Brandes & Zacharias 1990), steht die 5 Diskussion Gesamtartenzahl der untersuchten Kalkma- gerrasen mit der Flächengröße in Zusammen- Die untersuchten Kalkmagerrasen des Großen hang, denn die Magerrasen mit der größten Lautertals besitzen trotz jahrzehntelanger Bra- Ausdehnung sind gleichzeitig die artenreichst- che noch immer einen relativ großen, gemein- en. Die geringste Artenvielfalt hingegen findet samen Grundbestand an Magerrasenarten. man auf den Untersuchungsflächen mit einer Aufgrund der fehlenden Beweidung enthält die Größe von weniger als einem Hektar (Tab. 2). Flora der Untersuchungsflächen jedoch eine Die heutige Kulturlandschaft zeichnet sich ganze Reihe von Arten anderer Vegetations- durch eine immer stärkere „Verinselung“ einheiten, die den fortgeschrittenen Stand der naturnaher Biotope aus. Gleichzeitig ist Sukzession auf den Flächen zeigen. So sind es zu einer Zunahme ausgestorbener und die Arten der Wälder und Gebüsche, abgese- gefährdeter Arten gekommen (Blab 1992). Da hen von den Arten der Magerrasen, am weites- zerstückelte und in ihrer Größe stark zurückge- ten auf den Untersuchungsflächen verbreitet, gangene Magerrasen ihre Artenvielfalt in der was die Verbuschung vieler Magerrasen zeigt. Regel nicht behalten (Projektgruppe Halbtro- Ähnliches gilt für die Arten der Säume, die auf ckenrasen 1991), verdienen die großen und vielen Untersuchungsflächen häufig vorkom- artenreichen Kalkmagerrasen besondere Auf- men und die Versaumung der Rasen deutlich merksamkeit von Seiten des Naturschutzes. machen. Aufgrund des geringen Weidedrucks Um die hohe Artenvielfalt der Magerrasen des haben sich in den untersuchten Magerrasen Großen Lautertals insgesamt zu gewährleis- jedoch auch eine Vielzahl von Arten aus ten, sollten jedoch möglichst viele Magerrasen anderen Vegetationseinheiten ausgebreitet. unterschiedlichster Größe und Nutzung sowie Der Anteil dieser Arten an der Gesamtflora in den verschiedensten Sukzessionsstadien einer Fläche schwankt in Abhängigkeit von erhalten werden. der Nutzungsgeschichte und den ökologi- Da mit sich ändernder Nutzungsintensität schen Rahmenbedingungen stark. Floristische erneute Veränderungen der Artengarnitur Unterschiede zwischen den Kalkmagerrasen zu erwarten sind, erscheinen zukünftige des Großen Lautertals kommen nach der vor- Vergleichsuntersuchungen anhand der jetzt liegenden Untersuchung vor allem durch unter- vorliegenden Daten wünschenswert. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 105

6 Literatur Mattern, H. 1985: Zwei Jahrzehnte Landschafts- pflege im Regierungsbezirk Stuttgart (Nord- Appel, E. 1990: Kulturlandschaftskonzept Großes württemberg). – Veröff. Natursch. Landschaftspfl. Lautertal auf der Schwäbischen Alb. – 145 S.; Baden-Württemberg 59/60: 7-56; Karlsruhe. unveröffentlichte Diplomarbeit, Lehrstuhl für Mattern, H., Mauk, J. & Kübler, R. 1992: Die Landschaftsökologie der TU München. Entwicklung der Heiden im Regierungsbezirk Arnold, W., Bösch, B. & Schmid, H. 1982: Zustand Stuttgart während des letzten Jahrzehnts (1980- und Zielvorstellung für die Erhaltung der Wachol- 1990). – Veröff. Natursch. Landschaftspfl. Baden- derheiden auf der Schwäbischen Alb. – Forstw. Württemberg 67: 127-136; Karlsruhe. Centbl.101: 311-346; Berlin, Hamburg. Mattern, H., Wolf, R. & Mauk, J. 1980: Heiden im Blab, J. 1992: Isolierte Schutzgebiete, vernetzte Regierungsbezirk Stuttgart – Zwischenbilanz im Systeme, flächendeckender Naturschutz? – Natur Jahr 1980. – Veröff. Natursch. Landschaftspfl. Landschaft 67: 419-424; Bonn. Baden-Württemberg 51/52: 153-165; Karlsruhe. Bobbink, R. & Willems, J.H. 1987: Increasing Domi- Michels, C. 1985: Die Schafweiden des westlichen nance of Brachypodium pinnatum (L.) Beauv. in Heubergs und seiner Randgebiete, Vegetation, Chalk Grasslands: A threat to a Species-rich Nutzung und Fragen ihres Schutzes. – 152 S.; Ecosystem. – Biol. Conserv. 40: 301-314; Oxford, unveröffentl. Diplomarbeit, Lehrstuhl für Botanik, New York. Univ. Freiburg im Breisgau. Freiburg. Brandes, D. & Zacharias, D. 1990: Korrelation Möseler, B.M. 1989: Die Kalk-Magerrasen der Eifel. zwischen Artenzahlen und Flächengrößen von – Decheniana, Beih. 29: 1-79; Bonn. isolierten Habitaten. – Florist. Rundbriefe 23: Oberdorfer, E. 1990: Pflanzensoziologische Exkur- 141-149; Göttingen. sionsflora. – 1050 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart. Breunig, T. & Demuth, S. 1999: Rote Liste der Philippi, G. 1984: Trockenrasen, Sandfluren und Farn- und Samenpflanzen Baden-Württemberg. thermophile Saumgesellschaften des Tauber- (3., neu bearbeitete Fassung, Stand 15.4.1999). Main-Gebietes. – Veröff. Natursch. Landschaftspfl. – Naturschutz-Praxis, Artenschutz 2: 1-161; Lan- Baden-Württemberg 57/58: 533-618; Karlsruhe. desanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg Projektgruppe Halbtrockenrasen 1991: Kalkmager- (Hrsg.), Karlsruhe. rasen – mehr als ein kulturhistorisches Erbe. Buttler, K.P. & Harms, K.H. (1998): Florenliste – Artenschutzreport 1: 27-29; Jena. von Baden-Württemberg. Liste der Farn- und Reisch, C. 1999: Die Kalkmagerrasen des oberen Samenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophyta). Großen Lautertales. – Veröff. Natursch. Land- – Naturschutz-Praxis, Artenschutz 1: 1-486; Lan- schaftspfl. Baden-Württemberg 73: 199-228; desanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (Hrsg.), Karlsruhe. Karlsruhe. Rieger, W. 1996: Ergebnisse elfjähriger Pflegebe- Dierschke, H. 1985: Experimentelle Untersuchun- gen zur Bestandesdynamik von Kalkmagerra- weidung von Halbtrockenrasen. – Natur Land- sen (Mesobromion) in Südniedersachsen. – In: schaft 71: 19-25; Stuttgart. chwenkel Schreiber, K.F. (Hrsg.): Sukzession auf Grün- S , H. 1932: Die Weiden der mittleren Alb. landbrachen: 9-24; Schöningh, Paderborn. – Monatsschr. Württemberg: 290-298; Stuttgart. Faber, A. 1933: Pflanzensoziologische Untersu- Spranger, E. & Türk, W. 1993: Die Halbtrockenra- chungen in Süddeutschland. – Bibl. Bot. 108: 68 sen (Mesobromion erecti Br.-Bl. et Moor 1938) S.; Stuttgart. der Muschelkalkstandorte NW-Oberfrankens im Gradmann, R. 1950: Das Pflanzenleben der Schwä- Rahmen ihrer Kontaktgesellschaften. – Tüxenia bischen Alb, 4. Aufl. – 449 S.; Schwäbischer Alb- 13: 203-245; Göttingen. verein (Hrsg.), Stuttgart. Wilmanns, O. 1989: Zur Entwicklung von Trespen- Kienzle, U. 1984: Origano-Brachypodietum und rasen im letzten halben Jahrhundert: Einblick Colchico-Brachypodietum - Zwei Brachwiesen- – Ausblick – Rückblick. Das Beispiel des Kai- Gesellschaften im Schweizer Jura. – Phytoco- serstuhls. – Düsseldorfer Geobot. Koll. 6: 3-17; enologia 12: 455-478; Berlin, Stuttgart, Braun- Düsseldorf. schweig. Wilmanns, O. & Kratochwil, A. 1983: Naturschutz- Lohrmann, R. 1933/1934: Schafweiden und Hardte bezogene Grundlagen-Untersuchungen im Kai- der Südwestalb. – Veröff. Landesst. Natursch. serstuhl. – Beih. Veröff. Natursch. Landschaftspfl. Landschaftspfl. Baden-Württemberg 10: 5-35; Baden-Württemberg 34: 39-56; Karlsruhe. Ludwigsburg. Zoller, H., Wagner, C. & Frey, V. 1986: Nutzungs- Lohrmann, R. 1956: Zur Erhaltung der Schafweiden bedingte Veränderungen in Mesobromion-Halb- auf der Schwäbischen Alb. – Jahresh. Ver. vaterl. trockenrasen in der Region Basel. – Abh. Westfäl. Naturk. Württemberg 111: 80-98; Stuttgart. Mus. Naturk. 48: 93-107; Münster. 106 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Anschrift des Autors: Dr. Christoph Reisch Universität Regensburg Lehrstuhl für Botanik D-93040 Regensburg [email protected] Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 107-111 Karlsruhe 2003 ISSN 1617-5506 107

Die Fremde Bibernelle (Pimpinella peregrina) im Neckarland/Württemberg Hans W. Smettan

Zusammenfassung benutzten Exkursionsfloren zu einem Ergeb- Seit wohl zehn Jahren wächst in der Umgebung nis. Erst mit Hilfe der Flora Europaea (Tutin von Stuttgart die aus Südeuropa stammende 1968: 331) erkannte ich, dass es sich um Fremde Bibernelle (Pimpinella peregrina). Dieses Pimpinella peregrina handelte. Da diese Art Doldengewächs zeichnet sich durch unterschiedli- für Südwestdeutschland bisher nur in der che Blätter, vor der Blütezeit nickende Dolden, eine Florenliste von Buttler & Harms (1998) hohe Anzahl an Doldenstrahlen und abstehende Fruchthaare aus. Pimpinella peregrina besiedelt ohne nähere Angaben angeführt wird, schien zusammen mit mehr oder minder wärmeliebenden es sinnvoll, auf sie und ihre Wuchsorte in Rohbodenpionieren und Arten der lückigen Halbtro- Württemberg näher einzugehen. ckenrasen, Straßenböschungen und Raine.

Abstract 2 Merkmale Since about 10 years, the southeast European Pimpinella peregrina has been occuring in the Pimpinella peregrina weist mehrere leicht surroundings of Stuttgart. This plant of the Carrot wahrnehmbare Merkmale auf, die sie bereits family (Apiaceae) is characterized by different im Gelände rasch erkennen lassen. So erin- kind of leaves, umbels which are nodding before flowering, a high number of rays and a fruit with nern die unteren gefiederten Stengelblätter long, patent hairs. Pimpinella peregina is growing sofort an die Große und Kleine Bibernelle on road embankments and borders where it is found (Pimpinella major und P. saxifraga). Im Unter- together with other thermophilous species on raw schied zu diesen beiden Arten hängen aber soil and species of dry, (widely spaced) grassland. die noch nicht aufgeblühten Dolden nach unten, als würden sie welken, und die Frucht- Résumé knoten sowie die Früchte sind behaart. Damit Pimpinella peregrina est une espèce sud-euro- ähnelt die Fremde Bibernelle der bekannten péenne qui a fait son apparition dans la région de Gewürzpflanze Anis (Pimpinella anisum). Es Stuttgart depuis bien dix ans. Cette ombellifère se fehlt ihr aber nicht nur der typische Geruch, distingue par des feuilles de taille variable, et des inflorescences qui pendent vers le bas avant la darüber hinaus sind die Haare an der Frucht floraison, avec un nombre de rayons élevés, alors nicht wie beim Anis anliegend, sondern ste- que les poils du fruit sont dressés. Avec d’autres hen ab. Außerdem unterscheidet sie sich in espèces plus ou moins thermophiles (telles des der Anzahl der Doldenstrahlen. Bei Pimpinella pionnières des pelouses semi-arides), elle colonise anisum soll sie 2-15 betragen, bei Pimpinella les substrats peu végétalisés des accotements rou- peregrina zählte ich (n = 20) 16 bis 55, im tiers et autres bermes de chemins. Durchschnitt 33 Doldenstrahlen. Ein gutes Kennzeichen bilden auch die Blät- Keywords: Pimpinella peregrina, Baden-Württem- ter: Während die Jugendblätter eine ungeteil- berg te, kreisförmige, gesägte Spreite aufweisen, sind die unteren Stengelblätter gefiedert 1 Einleitung mit (3-)5-7(-9) Abschnitten und die oberen Stengelblätter fiederschnittig mit mehr oder Eigentlich waren die Merkmale eindeutig: minder lineal-lanzettlichen Zipfeln. Die Größe ein weißblühendes Doldengewächs mit un- der Pflanzen reichte – abgesehen von einigen terschiedlichen Blättern, vor der Blütezeit durch Tritt geschädigten Exemplaren – von 50 nickenden Dolden und behaarten Früchten. bis 140 cm. Damit waren sie stattlicher als die Trotzdem kam ich mit keiner der von mir von Gerstberger (1985: 89) gemessenen 108 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Individuen. Dies geht sicherlich auf die günsti- ba minor), Wiesen-Flockenblume (Centaurea geren Wuchsbedingungen im Gebiet zurück. jacea), Artengruppe Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium agg.) und Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus). 3 Wuchsorte Wie sich die Vegetation weiterentwickeln wird, ist in erster Linie von der zukünftigen Pflege Bei den Wuchsorten handelt es sich in allen der Raine und Böschungen abhängig. Dabei Fällen um Böschungen und Raine, die beim dürfte der Zeitpunkt der Mahd für das Fortbe- Straßen- und Wegebau entstanden sind. Auf stehen der Fremden Bibernelle im Gebiet von den dadurch entstandenen offenen Böden trat entscheidender Bedeutung sein. Bisher schei- die Fremde Bibernelle zusammen mit anderen nen diese Flächen der natürlichen Sukzession Rohbodenpionieren auf. überlassen worden zu sein. Vollständigkeitshal- Auf den Fildern bei Neuhausen wurzelt sie ber sei noch darauf hingewiesen, dass Gerst- im carbonatarmen, aber nicht carbonatfreien berger (1985) Pimpinella peregrina an einem Löss, der einen pH-Wert von 7,3 aufwies bedeutend trockeneren Standort fand. Dort

(gemessen in einer 0,0125 molaren CaCl2- traten zu den Vertretern des Mesobrometums Lösung). An der Bundesstraße 14 bei Fell- Arten der Klasse Sedo-Scleranthetea sowie bach zeigte dagegen der pH-Meter für den der Klasse Trifolio-Geranietea hinzu. steinigen carbonatreichen Boden 7,6 an. Die Wuchsorte blieben teils sich selbst überlas- sen, teils fand eine Mahd nach der Fruchtreife 5 Phänologie (Ende Juli) statt. Erwähnt sei noch, dass die Jahresmitteltemperatur auf den Fildern 8,5° C Die Fremde Bibernelle begann im Jahr 2001 und das Niederschlagsmittel 687 mm beträgt in der ersten Junidekade zu blühen. Die (Werte der Station Stuttgart-Hohenheim). Hauptblütezeit lag in der letzten Juni- und der Diese Angaben ähneln den Befunden, die ersten Juliwoche. Am 17. Juli waren die ersten Gerstberger (1985) bei der Entdeckung von Früchte soweit reif, dass man sie von den Dol- Pimpinella peregrina als Adventivpflanze für den lösen konnte. Einzelne blühende Dolden Deutschland machte: Er fand sie „an einem sah ich noch Ende Juli. Vielleicht durch eine gestuften Abhang“ oberhalb einer Autobahn Hitzewelle beschleunigt, waren aber schon auf einem Boden mit einen pH-Wert von 7,7. am 5. August fast nur abgestorbene Pflan- zen vorhanden, die eine rotbraune Färbung angenommen hatten. Etwa bei einem Fünftel 4 Vergesellschaftung waren die Früchte noch nicht abgefallen. Nur ganz vereinzelt zeigten sich ein paar grüne Die Begleitflora der Fremden Bibernelle setzt Blätter. Damit liegt die Blütezeit vor der des sich aus wärmeliebenden Rohbodenpionie- Anis. Die Gewürzpflanze soll nämlich in den ren zusammen, die teils ihren Verbreitungs- Monaten Juli und August blühen (Hegi 1926; schwerpunkt in Ruderalgesellschaften, teils in Oberdorfer 1990). (lückigen) Halbtrockenrasen haben. Zur ersten Gruppe gehören Rauhaarige Wicke (Vicia hirsuta), Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), 6 Bestäuber und Schädiger Kriechende Quecke (Elymus repens), Wilde Möhre (Daucus carota), Gewöhnliche Kratzdis- Die Blüten bestäubende Insekten sah ich im tel (Cirsium vulgare), Kompass-Lattich (Lactu- Scharnhauser Park (Ostfildern). Abgesehen ca serriola) und Gebräuchlicher Steinklee von einzelnen Dipteren und Hymenopteren (Melilotus officinalis). Für die zweite Gruppe hielten sich in größerer Zahl nur Weichkäfer sind dagegen typisch Skabiosen-Flockenblu- (Cantharidae: Rhagonycha cf. fulva) auf den me (Centaurea scabiosa), Futter-Esparsette Blütendolden auf. Beim Naschen des offen (Onobrychis viciifolia), Echtes Labkraut (Gali- daliegenden Nektars dürften sie Pollen auf um verum), Kleiner Wiesenknopf (Sanguisor- die benachbarten Blüten übertragen. Diese Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 109

Abb. 1: Unübersehbar sind die unterschiedlichen Blätter der Fremden Bibernelle: oben links ein Jugendblatt, oben Mitte und rechts untere Stängelblätter und in der unteren Reihe obere Stängelblätter. Der Maßstab entspricht 2 cm. – Foto: H. Smettan, 5. August 2001 110 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

7 Verbreitung

Als Heimat von Pimpinella peregrina gilt Südeuropa, Kleinasien, der Kaukasus, Ägyp- ten und Äthiopien (Hegi 1926). Im Juni 1983 fand dann Gerstberger (1985) zum ersten Mal einen Wuchsort nördlich der Alpen. Es handelte sich um einen Abhang an einem Autobahnrastplatz zwischen Helmstadt und Wertheim in Unterfranken (6224/1, 330 m ü. NN). Sieben Jahre später konnte Prosser (1990) einige Pflanzen an einer sonnigen Böschung nördlich von Göttingen in Nieders- achsen (4425, 350 m ü. NN) feststellen. Im Juli 1997 wies Sill (1997) die Art auch in Dachau (Oberbayern) nach. Wie mir Dr. Gerstberger Ende August 2001 mitteilte, wurde die Frem- de Bibernelle außerdem in Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen) und Bayreuth (Ober- franken) gesehen. Jetzt können aus dem in Baden-Württemberg gelegenen mittleren Neckarland folgende Wuchsorte dazugefügt werden:

7221/21, Fellbach: Im Dietbach Nr. 50 (Böschung unterhalb der B14 bei der Ten- Abb. 2: Wohl schon seit zehn Jahren kommt die nishalle), 277 m ü. NN, etwa 500 Exemplare Fremde Bibernelle (Pimpinella peregrina) im Neck- (herdenartig), 2. 7. 2001 arland vor. Das Bild zeigt das sich stark verzweigen- 7221/21, Fellbach: Böschung der B 14 west- de Doldengewächs bei Neuhausen auf den Fildern. lich des Kappelbergtunnels, ca. 290 m ü. – Foto: H. Smettan 29. Juni 2001 NN; 20 Exemplare, 2. 7. 2001 „Symbiose“ gibt es mit Ameisen nicht, da ein 7221/34, Ostfildern: Rain der westlichen auf ihrer Körperoberfläche haftendes Sekret Umgehungsstraße von Scharnhausen, die Befruchtungsfähigkeit des Pollens hemmt. 352-360 m ü. NN, etwa 200 Exemplare, 25. Daher müssen die beiden Arten (nicht näher 6 . 2001 bestimmt), die ich in Neuhausen auf der Frem- 7221/43, Ostfildern: Wegrain im Scharnhauser den Bibernelle sah, als Nektardiebe bezeich- Park, 380 m ü. NN, etwa 100 Exemplare, 13. net werden. 6 . 2001 Als „echten“, wenn auch nicht gefährlichen Schädiger konnte ich in Neuhausen eine 7321/21, Neuhausen: Böschungen und Raine Raupe des Schwalbenschwanzes (Papilio der Westumgehung, 335 m ü. NN; etwa machaon) feststellen. Damit kann zu den 22 2000 Exemplare (herdenartig), 29. 6. 2001 Arten von Doldengewächsen, die bisher als Nahrungspflanze für den Schwalbenschwanz Bei herdenartigem Auftreten konnte wegen in Baden-Württemberg bekannt sind (Ebert & der starken Verzweigung der Pflanze die Rennwald 1991: 216), noch Pimpinella peregri- Menge nur geschätzt werden. na hinzugefügt werden. In meinem Insektarium Interessant ist noch die Frage, wie lange wohl fütterte ich die Raupe weiter mit der Fremden schon die Fremde Bibernelle bei Stuttgart Bibernelle, so dass sie sich am 5. Juli 2001 vorkommt. Dies dürfte ziemlich genau mit verpuppen konnte. Der Falter schlüpfte dann der Entstehung der untersuchten Raine und am 18. Juli. Böschungen zusammenfallen. Dazu erfuhr ich Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 111

peregrina L. und Anthriscus cerefolium (L.) Hoffm. – Florist. Rundbriefe 24: 83-85; Göttingen. Sill, E. 1997: Pimpinella peregrina L. erneut in Bayern gefunden. – Ber. Bayer. Botan. Ges. 68: 174; München. Tutin, T. G. 1968: Pimpinella L. – In: Tutin, T.G., Hey- wood, V.H., Burges, N.A., Moore, D .M ., Valenti- ne, D.H., Walters, S.M., Webb, D.A. (eds.): Flora Europaea 2: 331-333; Univ. Press, Cambridge.

Anschrift des Verfassers: Dr. Hans W. Smettan Abb. 3: Die Fremde Bibernelle wächst im Gebiet Wilhelm-Röntgen-Str. 30 bevorzugt an sich selbst überlassenen Straßenbö- D-73760 Ostfildern-Ruit schungen. Die Aufnahme entstand an der westli- chen Umgehungsstraße von Neuhausen a.d.F. und zeigt, dass die Pflanze dichte Herden bilden kann. – Foto: H. Smettan 29. Juni 2001 vom Stadtarchiv Ostfildern, dass die Westum- gehung von Neuhausen am 01.12.1995, die Westumfahrung von Ostfildern-Scharnhausen am 16.10.1996 und die Straße durch den Scharnhauser Park am 24.09.1998 fertigge- stellt wurden. Durch den Kappelbergtunnel bei Fellbach rollen die Fahrzeuge sogar schon seit dem September 1992. Daraus kann man schließen, dass Pimpinella peregrina an der B14 bei Fellbach wohl seit zehn Jahren und auf den Fildern seit etwa fünf Jahren vorkommt.

8 Literatur

Buttler, K.P & Harms, K.H. 1998: Florenliste von Baden-Württemberg. – Naturschutz-Praxis Artenschutz 1: 486 S.; Hrsg.: Landesanstalt für Umweltschutz, Karlsruhe. Ebert, G. & Rennwald, E. (Hrsg) 1991: Die Schmet- terlinge Baden-Württembergs 1: Tagfalter I. – 552 S.; Ulmer, Stuttgart. Gerstberger, P. 1985: Pimpinella peregrina L. - eine neue Adventivpflanze für die Bundesrepu- blik Deutschland. – Ber. Bayer. Botan. Ges. 56: 89-93; München. Hegi, G. (Hrsg.) 1926: Illustrierte Flora von Mitteleu- ropa V/2: 679-1584; Hanser, München. Oberdorfer, E. 1990: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 6. Auflage – 1050 S.; E. Ulmer, Stuttgart. Prosser, F. 1990: Zwei bemerkenswerte Pflanzen- funde an der Plesseburg (Göttingen): Pimpinella 112 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 113-119 Karlsruhe 2003 ISSN 1617-5506 113

wie im Vorjahr keine Samen ausbilden. Noch Kurzmitteilungen besteht die Möglichkeit, dass Samen im Boden vorhanden sind und in den nächsten Zum Vorkommen von Apium Jahren auskeimen. Der Fundort sollte deshalb repens (Kriechender Sellerie) jedes Jahr zweimal kontrolliert und die Fläche durch Absensen freigehalten werden. Es ist an der Lipbach-Mündung gut möglich, dass sich Apium repens in der (Gemarkung Friedrichshafen) Niedrigwasserperiode 1989-1991 am Boden- Michael Dienst & Brigitte Brozio seeufer angesiedelt hat, als die Überschwem- mungen jeweils nur 1-2 Monate dauerten. Der Bestand von Apium repens im Über- schwemmungsbereich des Bodensees östlich Tabelle 1: Vegetationsaufnahmen am Wuchsort von Apium repens; Höhe ca. 360 cm am Pegel der Lipbach-Mündung (TK 8322/1) wurde Konstanz. Die Aufnahmenflächen von Nr. 3 und 1998 von Reinhard Böcker entdeckt und erst- 4 sind identisch; die von Nr. 1 und 2 liegen wahr- mals in der Diplomarbeit von Völker (1999) scheinlich randlich davon. Nomenklatur nach erwähnt. Seit Sommer 2000 ist dieser Bestand Buttler & Harms (1998); * aus Völker (1999). wieder erloschen. Nr. 1 2 3 4 Der Wuchsort wurde 2000 und 2001 im Auftrag der Bezirkstelle für Naturschutz und Datum Sept. Sept. Apr. Okt. 1998 1998 2000 2001 Landschaftspflege Tübingen fünfmal kontrol- BearbeiterIn R. Böcker* M. Dienst & liert. Am 28.3.2000 gab es vom Kriechenden B. Brozio Sellerie zehn frisch ausgetriebene Pflanzen, Aufnahmegröße 1 m² 4 m² 2 m² 2 m² am 20.4.2000 waren es 32, jeweils nicht blü- Artenzahl 15 20 14 6 hend. Am 9.11.2000, am 23.3.2001 sowie am 22.10.2001 waren trotz Pflegemaßnahmen Apium repens 1 1 1 . keine Pflanzen mehr zu sehen. In der Zwi- Juncus articulatus 3 2b 2a 2m schenzeit ist die Fläche zunehmend mit Carex Carex acuta 1 1 2b 3 acuta zugewachsen; auch Schilf hat sich zum Phalaris arundinacea + + 2m 1 Wuchsort hin ausgedehnt (vgl. Tabelle 1). Die Agrostis stolonifera . 4 3 2a Fundstelle liegt direkt an der östlichen Grenze Salix purpurea 2a + + . des Naturschutzgebiets „Lipbachmündung“. Mentha aquatica 1 1 . . Außerhalb des Schutzgebiets befinden sich private Freizeitgrundstücke. Die Apium-Fläche Filipendula ulmaria 1 1 . . wird jedoch nur wenig betreten, so dass Tritt- Lythrum salicaria 1 + . . schäden als Ursache für das Verschwinden Cardamine pratensis . . 1 + auszuschließen sind. Ranunculus repens + 1 . . Der Wuchsort liegt ca. 25 cm oberhalb der Mit- Poa annua 2b . . . telwasserlinie des Sees. Es ist naheliegend, Poa palustris . 2a . . dass Apium repens die langen Überschwem- Catabrosa aquatica . . 2m . mungen von 1999 und 2000 nicht überdauern Eleocharis acicularis . .1 . konnte. 1999 gab es am Bodensee ein Jahr- Phragmites australis . . 1 . hunderthochwasser; der Apium-Bestand war Ranunculus reptans + . . . sechs Monate lang überschwemmt. Ein Jahr zuvor (1998) konnten die Pflanzen vermutlich außerdem folgende Arten: Nr. 1: Alnus glutinosa 1, Lysimachia vulgaris +, Sonchus arvensis +, Taraxa- noch aussamen (Überschwemmungsdauer cum sectio Ruderalia +; Nr. 2: Epilobium hirsutum nur ein Monat). Die Samen konnten das +, Galium aparine +, Galium palustre +, Nasturtium Extremhochwasser von 1999 im Boden über- officinale +, Rumex crispus 1, Rumex obtusifolius dauern, so dass im Frühjahr 2000 mehrere +, Scutellaria galericulata +, Sonchus spec . +, Veronica beccabunga 1; Nr. 3: Cardamine flexuosa Pflanzen ausgekeimt sind. Diese Pflanzen 1, Ranunculus ficaria 1, Ranunculus sceleratus +, haben aber die frühe und fünf Monate anhal- Equisetum palustre +, Veronica anagallis-aquatica tende Überflutung nicht überlebt und konnten 1 . 114 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Eventuell stammen angeschwemmte Samen unveröff. Gutachten; Bayerisches Landesamtes von Apium repens aus dem 8 km entfernten für Umweltschutz, Augsburg. Eriskircher Ried, wo der Kriechende Sellerie Lederbogen, D., Kaule, G. & Rosenthal, G . 2001: Apium repens als Leitart großflächiger Rin- nach Sebald & al. (1992) aktuell (Fundjahr derweiden im voralpinen Hügel- und Moorland unbekannt) „noch spärlich vorhanden“ war, Oberbayerns. – Ber. Bayer. Bot. Ges. 71: 41-42; ersting inzwischen aber nach K (2001, mündl. München. Mitteilung) verschollen ist. Die früheren Fund- Sebald, O., Seybold, S. & Philippi, G. (Hrsg.) 1992: orte innerhalb Baden-Württembergs lagen Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württem- am Oberrhein, an der Donau und im Alpen- bergs, 4. – 362 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart. vorland. Derzeitig sind aber keine Fundstellen Völker, C. 1999: Untersuchungen zur Vegetations- bekannt (Breunig & Demuth 1999). Erstaunli- entwicklung eines renaturierten Uferabschnitts cherweise ist die Art östlich der Landesgrenze am Bodensee-Obersee. – 92 S.; Diplomarbeit nicht besonders selten. Zum Beispiel gibt es Universität Hohenheim, Stuttgart-Hohenheim. Apium repens in Oberbayern mehrfach in Anschrift der Verfasser: Rinderweiden (Lederbogen & al. 2001) sowie Michael Dienst, Heroséstr. 18, D-78467 Konstanz im Flachmoor des Benninger Rieds bei Mem- Brigitte Brozio, Adlerstr. 19, D-88090 Immenstaad mingen an Grabenrändern (Knapp 1998). In der Schweiz ist der Kriechende Sellerie seit 1940 - mit Ausnahme einer vorübergehenden Ansiedlung 1989 im Botanischen Garten von Wiederfund von Tolypella Neuenburg - erloschen (Käsermann & Moser 1999). In der FFH-Richtlinie wird Apium repens glomerata (Characeae) im im Anhang II erwähnt und gilt als Pflanzenart Bodensee-Untersee von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Michael Dienst & Klaus Schmieder Erhalt besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Am 18. Juli 2001 fanden die Autoren Tolypella Von dem Bodensee-Bestand wurde 1998 glomerata (Nomenklatur nach Krause 1997) eine Pflanze an der Universität Hohenheim in mehrfach in einem dichten Bestand von Chara Erhaltungskultur genommen. Sie hat sich gut contraria im Ermatinger Becken, dem öst- vermehrt und wurde 2001 mit 15 Einzelpflan- lichsten Teil des Bodensee-Untersees (TK zen in den Botanischen Garten der Universität 8320/2). Der Wuchsort lag in einer Wassertie- Konstanz überführt. Es wird erwogen, diese fe von 2-3 m bei einem aktuellen Wasserstand Pflanzen mittelfristig an geeigneter Stelle am von 1,10 m über dem langjährigen Mittel Bodenseeufer wieder auszupflanzen. (Pegel Konstanz am Tag des Fundes: 447 cm). Der Habitus der gefundenen Exemplare Literatur ähnelte der Abb. 1. In der Literatur finden sich Angaben von Tolypella spec. für den Untersee Breunig, T. & Demuth, S. 1999: Rote Liste der Farn- und Samenpflanzen Baden-Württemberg. nur von Baumann (1911). Er gibt gleich 8 – Naturschutz-Praxis, Artenschutz 2: 1-161; Fundorte an: vier Orte am Schweizer Ufer von Karlsruhe. Ermatingen bis Steckborn (TK 8319/2, 8320/ Buttler, K.P. & Harms, K.H. 1998: Florenliste 1, 8320/2), bei der Insel Langenrain (TK 8320/ von Baden-Württemberg. Liste der Farn- und 2; hier von Prof. Ernst als Tolypella nidifica Samenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophy- bestimmt), bei Hornstaad (TK 8320/1, in 8 m ta). – Naturschutz-Praxis, Artenschutz 1: 1- 486; Tiefe), Moos (TK 8219/4; bis 1 m Länge) und Karlsruhe am Nordufer der Reichenau (TK 8220/3 oder Käsermann, C. & Moser, D . 1999: Merkblätter 8320/1). Baumann schien mit der Bestimmung Artenschutz - Blütenpflanzen und Farne. – 344 S.; Probleme gehabt zu haben, weshalb er sich Bundesanstalt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern. selbst keine Artzuordnung zutraute. Die Knapp, R. 1998: Bestandserfassung von Armeria Zuordnung von Ernst zu der Brack- und Salz- purpurea (Purpur-Grasnelke, Riednelke) bei wasserart T. nidifica war sicherlich falsch; sie Benningen (Landkreis Unterallgäu). – 17 S.; ist in Deutschland nur an der Ostseeküste Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 115

der starken Eutrophierung des Bodensees, in der die Wuchsbedingungen den Ansprüchen dieser Art nicht entsprachen. T. glomerata bevorzugt eher Grundwassereinfluss, etwa in Baggerseen, oder Ansammlungen von fri- schem Niederschlagswasser (Krause 1997). So ist das aktuelle Vorkommen im Untersee eher ungewöhnlich, jedoch sicher ein Indiz für die Besserung der Wasserqualität des Boden- sees in den letzten 15 Jahren. Diese wurde bereits durch die seeumfassende Kartierung von 1993 (Schmieder 1998) dokumentiert, wobei T. glomerata im Rahmen dieser Unter- suchung nicht gefunden wurde. So kann davon ausgegangen werden, dass die stetige Reduktion der Phosphorbelastung nach 1993 wiederum Veränderungen innerhalb der sub- mersen Vegetation bewirkte. Weitere Überra- Abb. 1: Tolypella glomerata, Oogon und Sprossgip- schungen bezüglich Wiederfunden von ver- fel (Übersicht und Detail), verändert nach Krause schollenen Arten könnten daher bevorstehen. (1997). Literatur vorhanden (Krause 1997). Weitere Angaben Baumann, E. 1911: Die Vegetation des Untersees für den Untersee fehlen. Schröter & Kirch- (Bodensee). – Archiv Hydrobiol., Suppl. 1: 1-553 ner (1902) geben Tolypella glomerata für den S.; Stuttgart. Seerhein beim Paradies (Konstanz) an. Vom Geissbühler, J. 1938: Beiträge zur Kenntnis der Obersee existiert nur die Angabe von Geiss- Uferbiozönosen des Bodensees. – Mitt. Thurg. bühler (1938): Luxburger Bucht (Obersee) am Naturf. Ges. 31: 3-38; Frauenfeld. Oberrand der Halde, zwischen 4-7 m Wasser- Kiechle, J. 2003: Bemerkenswerte Characeen im tiefe. Kiechle (2002) beobachtete T. glomerata Landkreis Konstanz mit Anmerkungen zur Roten im Herbst 2000 im Mühlhaldenweiher in 3 m Liste. – Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutsch- Tiefe. Dieser Teich liegt 3 km vom Bodensee- land 2: 51-62; Karlsruhe. Krause, W. 1997: Charales (Charophyceae). – Süß- ufer entfernt nördlich Allensbach und wurde wasserflora von Mitteleuropa 18: 1-202; Jena. im Sommer 2000 nach langer Zeit zum ersten Lang, G. 1967: Die Ufervegetation des westlichen Mal wieder abgelassen und entschlammt. Da Bodensees. – Archiv Hydrobiol., Suppl. 32: 437- der Abfluss direkt bei Allensbach mündet, 574; Stuttgart. können die Pflanzen zumindest nicht mit der Lang, G. 1973: Die Makrophyten in der Uferzone Strömung in das Ermatinger Becken gelangt des Bodensees unter besonderer Berücksichti- sein. gung ihres Zeigerwertes für den Gütezustand. Die Wasservegetation des Bodensee-Unter- – Ber. Internat. Gewässerschutzkommission sees wurde im letzten Jahrhundert mehrfach Bodensee 12: 1-67; Langenargen. Lang, G. 1981: Die submersen Makrophyten des gut erfasst. Nach Baumann (1911), der eine Bodensees - 1978 im Vergleich mit 1967. – Ber. ausführliche Artenliste mit exakten Fund- Internat. Gewässerschutzkommission Bodensee ortsangaben aller Ufer und Unterwasserpflan- 26: 1-64; Langenargen. zen angibt, beschäftigte sich vor allem Lang Schmieder, K. 1998: Submerse Makrophyten der (1967, 1973, 1981) über mehrere Jahrzehnte Litoralzone des Bodensees 1993 im Vergleich mit intensiv mit der Wasservegetation des Boden- 1978 und 1967. – Ber. Internat. Gewässerschutz- sees. Jedoch finden sich bei ihm keine Anga- kommission Bodensee 46: 1-171; Langenargen. ben über Funde von T. glomerata. Allerdings Schröter, C. & Kirchner, O. 1902: Die Vegetation erstreckten sich seine Untersuchungen über des Bodensees. – Schr. Ver. Gesch. Bodensee die Periode vom Beginn bis zum Höhepunkt 31: 1-86 + Beilagen; Konstanz. 116 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Anschrift der Verfasser: subsp. bodamica“ erloschen. Nun sind aber Michael Dienst und Dr. Klaus Schmieder vor wenigen Jahren im Botanischen Garten Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie Bern noch zwei Pflanzen Armeria ‚purpurea’ Universität Hohenheim mit Herkunft Untersee entdeckt worden D-70593 Stuttgart (Käsermann & Moser 1999). Nach Auskunft von Daniel Moser, der die bis dato vernach- lässigten Riednelken wieder gefunden hatte, gab es im Jahr 2000 zwei Pflanzen, wovon Verschollen geglaubte eine im Herbst blühte, aber kaum keimungs- Ried-Grasnelke (Armeria fähige Samen produzierte. Im Frühjahr 2001 ‚purpurea‘) des Bodensees waren es fünf Pflanzen, die auch Samen wieder gefunden ausbildeten. Trotz aller Skepsis gegenüber Ansalbungen Michael Dienst & Irene Strang seltener Pflanzenarten, sollte in diesem Fall der Versuch unternommen werden, nach- Armeria purpurea (Nomenklatur nach Ehren- gezogene Pflanzen wieder anzusiedeln. Es dorfer 1973), Ried-, Strandnelke oder Pur- ist geplant, die Pflanzen in den Botanischen pur-Grasnelke, galt als endemische Art des Gärten Bern und Konstanz zu vermehren Bodensee-Untersees und des Benninger und wieder auszupflanzen. Es sind mehrere Rieds bei Memmingen (Bayern). Am Unter- geeignete und ungestörte Auspflanzungsorte see ist die Charakterart des Deschampsietum vorhanden. Falls die Vermehrung über Samen, rhenanae seit den 1970er Jahren verschollen durch Teilung der Pflanzenrosetten oder durch (Thomas & al. 1987, Strang & Dienst 1995). Kallusbildung aus meristematischen Zellen In den 1960er Jahren gab es am Bodensee funktioniert, könnte dies in wenigen Jahren noch vier Fundorte (Lang 1967), zu Beginn geschehen. Gleichzeitig werden an der Uni- des 20. Jahrhunderts waren es noch zwanzig versität Halle von Martin Röser genetische (Baumann 1911), jeweils begrenzt auf den Untersuchungen zu den verschiedenen Arme- Untersee. Im Benninger Ried ist Armeria pur- ria-Sippen durchgeführt. Es ist auch geplant, purea nicht selten. Knapp (1998) zählte 1998 die morphologischen Untersuchungen meh- über 20.000 Individuen. Röser (1984) hat die rerer Grasnelken-Sippen noch umfangreicher Armeria-Sippe des Benninger Rieds mit Her- als in den 1980er Jahren durchzuführen. barmaterial vom Untersee nach verschiede- Bestätigt sich die eigenständige Stellung der nen morphologischen Merkmalen verglichen. Bodensee-Sippe als „Armeria alpina subsp. Er kam zu dem Ergebnis, dass beide Sippen bodamica“, würde sich als deutscher Name nicht identisch sind. Die Armeria-Sippe des Bodensee-Grasnelke anbieten. Untersees benennt er provisorisch als „Arme- ria alpina subsp. bodamica“. Die Armeria Literatur purpurea des Benninger Rieds besitzt mehr Baumann, E. 1911: Die Vegetation des Untersees Gemeinsamkeiten mit Armeria maritima bzw. (Bodensee). – Archiv Hydrobiol., Suppl. 1: 1-553; A. elongata als mit A. alpina. So sind z. B. die Stuttgart. Einzelwickel bei A. purpurea aus dem Bennin- Ehrendorfer, F. (Hrsg.) 1973: Liste der Gefäßpflan- ger Ried meist drei- bis fünfblütig (statt meist zen Mitteleuropas, 2. Auflage. – 318 S.; Gustav zweiblütig bei den Pflanzen vom Untersee), Fischer Verlag, Stuttgart. die Blätter und/oder der Schaft meistens Käsermann, C. & Moser, D. 1999: Merkblätter behaart (statt gewöhnlich unbehaart), die Artenschutz - Blütenpflanzen und Farne. – 344 S.; Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft Hüllblätter zu Beginn der Blütezeit nicht tro- (BUWAL), Bern. ckenhäutig und der Blattrand ist sehr selten Knapp, R. 1998: Bestandserfassung von Armeria knorpelig-durchscheinend. purpurea (Purpur-Grasnelke, Riednelke) bei Folgt man der Ansicht von Röser und betrach- Benningen (Landkreis Unterallgäu). – 17 S.; tet die Pflanzen des Bodensees als eigene unveröff. Gutachten, Bayerisches Landesamtes Sippe, dann wäre diese „Armeria alpina für Umweltschutz, Augsburg. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 117

Lang, G. 1967: Die Ufervegetation des westlichen Bodensees. – Archiv Hydrobiol., Suppl. 32: 437- 574; Stuttgart. Röser, M. 1984: Morphologisch-systematische Untersuchungen an der Gattung Armeria Willde- now in Deutschland. – 75 S; Examensarbeit Univ. Tübingen, Tübingen. Strang, I. & Dienst, M. 1995: Zur Ökologie und aktuellen Verbreitung der Strandschmielen- Gesellschaft (Deschampsietum rhenanae) am Bodensee. – Schr. Ver. Gesch. Bodensee 113: 175-196; Friedrichshafen. Thomas, P., Dienst, M., Peintinger, M. & Buch- wald, R. 1987: Die Strandrasen des Bodensees (Deschampsietum rhenanae und Lit­torello-Ele- ocharitetum acicularis). Verbreitung, Ökologie, Gefährdung und Schutzmaßnahmen. – Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Baden-Württem- berg 62: 325-346; Karlsruhe.

Anschrift der Verfasser: Michael Dienst, Heroséstr. 18, D-78467 Konstanz Irene Strang, Eschenweg 17, D-78479 Reichenau

Cymbalaria pallida und Abb. 1: Cymbalaria pallida (nach Arrigoni 1997) Trachystemon orientalis: Triebspitzen von den Blättern überragt werden zwei bemerkenswerte können. Das auffälligste Unterscheidungs- Adventivarten im Naturraum merkmal zwischen den beiden Arten sind die Schwarzwald-Randplatten lang gespornten, hell-lila Blüten. Sie sind bis zu 25 mm lang und ihr Sporn erreicht eine Annemarie Radkowitsch Länge von 6-9 mm (Blamey & Grey-Wilson 1998, Webb 1992) (Abb. 1). Cymbalaria pallida Cymbalaria pallida ist in den Bergen Mittelita- Aus der Gattung Cymbalaria (Scrophulari- liens beheimatet und wächst dort auf Felsen aceae) ist das schon lange in Mauern ein- und in Felspalten in einer Höhe von 1500-2500 gebürgerte Mauer-Zimbelkraut (Cymbalaria m ü. NN (Arrigoni 1997). Adventiv tritt sie im muralis) in Baden-Württemberg weit verbrei- nordwestlichen England als Gartenflüchtling tet. Ein weiterer, wenig bekannter Vertreter auf (Clement & Foster 1994). Aus Tschechien der gleichen Gattung, Cymbalaria pallida (syn. sind ebenfalls adventive Vorkommen bekannt Antirrhinum pallidum, Linaria pallida), tritt seit (Slavik 2000). kurzem in Baden-Württemberg adventiv auf. In Süddeutschland ist die Art aus Bayern Die nur schwach kriechende Cymbalaria pal- und Baden-Württemberg belegt. So ist sie in lida hat im Vergleich zum Mauer-Zimbelkraut Bayern als Zierpflanze schon seit 1883 aus (Cymbalaria muralis) kürzere, kompakte Aus- dem Botanischen Garten München bekannt. läufer mit behaarten, lang gestielten Blättern Ein adventives Vorkommen wurde 1981 in und Stängeln, die bis 20 cm hoch werden Mauerfugen bei Bad Wiessee entdeckt (Bele- können. Die Blätter sind etwas dicklich und ge von Lippert und Merxmüller, Botanische machen daher einen sukkulenten Eindruck. Staatssammlung München). Die mittleren Internodien der mehrjährigen In Baden-Württemberg trat Cymballaria pal- Art sind oft länger als die oberen, so dass die lida bisher nur unbeständig in Stuttgart auf. 118 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Dort wurde die Art 1958 erstmals für Süd- aufnahmen angefertigt. Herbarbelege (Nr. 01/ deutschland von Kreh festgestellt (Seybold 207) befinden sich im Herbarium Radkowitsch 1968). Ebenfalls aus Stuttgart ist die Art am und im Herbarium des Staatlichen Museums 3.8.1980 von Kunick belegt (Beleg im Herbari- für Naturkunde Stuttgart. um des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart). Nach 1980 sind aus Stuttgart keine Trachystemon orientalis Funde mehr gemacht worden (Böcker, Hohen- Der Rauhling (Trachystemon orientalis, syn . heim, mündl. Mitteilung). Borago orientalis, Borago cordifolia, Psilo- Am 10. Juni 1999 stellte die Verfasserin stemon orientalis) gehört zu den Raublatt- ein Vorkommen von Cymballaria pallida in gewächsen (Boraginaceae). Die mehrjährige, Lützenhardt nordwestlich von etwa 40-60 cm hohe Pflanze besitzt ein dickes fest (TK 7517/12, Schwarzwald-Randplatten, fleischiges Rhizom, an dem große behaarte Gemeide Waldachtal, R3468030 H5372360, ovale Grundblätter mit einem herzförmi- 570 m ü. NN). Die Pflanzen wachsen dort in gen Blattgrund sitzen. Die Blüten sind dem zwei Teilpopulationen. Die größere befindet Boretsch (Borago officinalis) ähnlich (Abb. sich im alten Ortskern. Die vitalen, blühen- 2). Die bläulich violette Röhre der Krone des den Pflanzen wachsen dort auf etwa 8 m Rauhlings ist länger, ihre Zipfel sind linealisch Gesamtlänge am Mauerfuß der Nord-, Ost- und zurückgerollt, die Staubblätter ragen weit und Südseite eines Hauses. Die kleinere vor und sind behaart (Gams 1926). Beheima- Teilpopulation befindet sich im westlichen Teil tet ist der Rauhling in Ostbulgarien, der Türkei des Friedhofes von Lützenhardt. Die Pflanzen und dem westlichen Kaukasus (Edmondson kommen dort an mehreren Stellen im Splitt der 1978). Gams (1926) gibt zwar als Heimat auch Wege neben Grabeinfassungen oder im Über- noch Griechenland an, in der Flora Europaea gang zwischen Wiese und Wegen vor. Am 1. (Tutin & al. 1992) bleibt er jedoch unerwähnt. August 2001 wurde die Population erneut aufgesucht, ihr Zustand war unverändert. Hinweise auf eine gärtnerische Verwendung der Art auf den Gräbern oder in den Gärten fehlen. Daher handelt es sich wahrscheinlich nicht um eine vorübergehende Verwilderung, sondern um eine schon länger bestehende lokale Etablierung. Das Klima ist in Lützenhardt durch eine niedrige mittlere wirkliche Lufttemperatur im Jahr von 7°C und mittleren Jahresnie- derschlagssummen von mehr als 1200 mm charakterisiert, während sich Stuttgart durch seine wärmere und niederschlagsärmere Lage auszeichnet. So erreicht dort die mitt- lere wirkliche Lufttemperatur im Jahr 9°C. Außerdem ist es dort bei niedrigen mittleren Jahresniederschlagssummen von etwa 650 mm deutlich regenärmer als in Lützenhardt (Deutscher Wetterdienst 1953). Aufgrund der Höhenverbreitung im Heimatareal von Cymballaria pallida ist jedoch von einer gewis- sen Frostverträglichkeit der Art auszugehen, so dass sie auch mit dem feuchten, kühleren Klima der Schwarzwald-Randplatten zurecht- Abb. 2: Blütenkrone – Trachystemon orientalis kommen kann. (oben), Borago officinalis (unten) (nach Edmondson Von den Teilpopulationen wurden Vegetations- 1978) Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 119

Verwendet wird der Rauhling gelegentlich Danksagung in Gärten als frühblühende Zierpflanze. Die Für die Unterstützung bei der Recherche Art eignet sich als schnell wüchsiger Boden- nach Herbarbelegen danke ich Dr. A. Hölzer, decker mit geringen Standortansprüchen. Karlsruhe, und Dr. A. Wörz, Stuttgart, für Mit- Bevorzugt werden aber schattige und feuchte teilungen Prof. Dr. R. Böcker, Hohenheim, und Standortverhältnisse mit gut durchlässigem Prof. Dr. H. Haeupler, Bochum, für Hinweise Boden (Cheers 1998). auf Floren A. Kleinsteuber, Karlsruhe. In England ist der Rauhling als Zierpflanze verwildert und an schattigen Plätzen einge- Literatur bürgert (Clement & Foster 1994). In Deutsch- Arrigoni, P. V. 1997: Cymbalaria – In: Pignatti, land ist bisher nur einziges seit einigen Jahren S. (ed.): Flora d´Italia 2: – 548-549; Edagricole, stabiles Vorkommen in Essen auf dem Gelän- Bologna. de der Zeche Zollverein bekannt, das einen Blamey, M. & Grey-Wilson, C. 1998: Mediterranean vitalen Eindruck macht, blüht und fruchtet wild flowers. – 560 S., 191 Farbtafeln; Domino (mündl. Mitteilung H. Haeupler, Bochum). Eine Books Ltd., St. Helier, Jersey. Kurzbeschreibung findet sich bei Haeupler & Cheers, G. (ed.) 1998: Botanica. – 1007 S.; Köne- Muer (2000). mann Verlagsgesellschaft GmbH, Köln. In Baden-Württemberg weisen erstmals Clement, E. J. & Foster, M. C. 1994: Alien plants of the British Isles.– XVIII + 590 S.; Devonshire Kirchner & Eichler (1900) auf eine Verwil- Press, Torquay. derung bei Stuttgart im Hohenheimer Fried- Deutscher Wetterdienst (Hrsg.) 1953: Klima-Atlas hof hin. In Karlsruhe wurde der Rauhling im von Baden-Württemberg. – 37 S., 75 Karten und Stadtgarten vermutlich als Zierpflanze im Jahr 9 Diagramme; Bad Kissingen. 1912 kultiviert (2 Belege im Herbarium des Edmondson, J.R. 1978: 25. Trachystemon – In: Staatlichen Museums für Naturkunde Karls- Edmondson, J. R (ed.): Flora of Turkey and East ruhe, ohne Angabe des Finders). Außerdem Aegaean Isles 6: 386-387; Edingborough, Univer- liegt dort ein Beleg von Gmelin aus dem Jahr sity Press. 1786 (ohne Ortsangabe) und ein weiterer alter Gams, H. 1926: Boraginaceae. – In: Hegi, G. (Hrsg.): Beleg ohne Angabe von Finder, Fundort, Jahr Illustrierte Flora von Mitteleuropa V/3: 2128; Paul und Status vor. Parey, Berlin, Hamburg. Haeupler, H. & Muer T. 2000: Bildatlas der Farn- In Pforzheim (TK 7118/144, Schwarzwald- und Blütenpflanzen Deutschlands. – 759 S.; Randplatten, Ortsteil Würm, R 3480774 H Eugen Ulmer, Stuttgart 5413592, 320 m ü. NN) fiel der Verfasserin am Kirchner, O. & Eichler, J. 1900: Exkursionsflora für 4. April 2001 ein Vorkommen des Rauhlings Württemberg und Hohenzollern. – 4. Aufl., 440 S.; auf, das im Garten einer türkischen Familie Eugen Ulmer, Stuttgart. offenbar als Gemüsepflanze kultiviert wird und Seybold, S. 1968: Flora von Stuttgart. – Jh. Ver. aus diesem verwildert ist. Der kleine Bestand Vaterl. Naturkde. Württemberg 123: 140-297; von etwa fünf Pflanzen wächst teilweise am Stuttgart. Fuß und in den Fugen einer nach Osten expo- Slavik, Z. B. 2000: Cymbalaria. – In: Slavik, Z. B nierten Trockenmauer aus Buntsandstein und (ed.): Kvetena Ceské Republiky (Flora of the Czech Republik) 6: 343-346; Academia, Praha. außerdem etwa 15 m davon entfernt an einer Webb, D. A. 1992: Cymbalaria. – In: Tutin, T., G., schattigen nordexponierten Betonmauer. Zwei Heywood, V., H., Burges, N., A., Moore, D . M ., Pflanzen kamen zur Blüte. Die Ausbreitung Valentine, D. H., Walters, S. M., & Webb, D. A. des Rauhlings kann vegetativ (Rhizome) und (eds.): Flora Europaea 3: 236-238; Cambridge generativ (Samen) erfolgen. Bei den verwil- University Press, Cambridge. derten Pflanzen handelt es sich aufgrund der Entfernung zum Garten wahrscheinlich Anschrift der Verfasserin: um generativ bedingte Ausbreitung. Im Laufe Annemarie Radkowitsch des Jahres hat sich der Bestand trotz einer Hohenwarterstr. 1 Säuberungsaktion der Buntsandsteinmauer D-75181 Pforzheim vegetativ schon vergrößert. Ein Beleg (Nr. 01/ 6) befindet sich im Herbarium Radkowitsch. 120 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 121-128 Karlsruhe 2003 ISSN 1617-5506 121

Breunig Thomas & Demuth Siegfried 2000: Rote Veröffentlichungen zu Liste der Farn- und Blütenpflanzen Baden- Württemberg, 3. neu bearb. Fassung, Stand Flora und Vegetation 15.4.1999. – Naturschutz-Praxis Artenschutz 2: von Südwestdeutsch- 1-161; Karlsruhe. Briemle Gottfried 2000: Ansprache und Förde- land 2000 rung von Extensiv-Grünland. Neue Wege zum Prinzip der Honorierung ökologischer Leistun- Zusammengestellt von Andreas Kleinsteuber gen der Landwirtschaft in Baden-Württemberg. unter Mitarbeit von Thomas Breunig und Tho- – Natursch. Landschaftsplan. 32 (6): 171-175; mas Wolf Stuttgart. Bujnoch Walter (Zusammenstellung) 2000: Farn- Ahrens Werner, Gerboth Gersine, Labudda Vol- funde im ehemaligen Regierungsbezirk Trier. 16. ker, Ludemann Thomas & Schottmüller Eva Nachtrag. – Dendrocopos 27 (2): 243-244; Trier. 2000: Bannwald „Feldseewald“ im Schwarzwald Bungenstab Georg 2000: Deutschlands höchster im Forstbezirk Kirchzarten (vorher Schluchsee). Baum. – Mitt. deutsche dendrolog. Ges. 85: 109- – Ber. Freiburger Forstl. Forsch. 24: 1-130; Frei- 112; Stuttgart. [Deutschlands höchster Baum burg i. Br. - eine Douglasie - steht im Stadtwald Eberbach Anka Kund-Georg 2000: Hugo Rauneker. – Jah- und mißt 59,9m.] resh. Ges. Naturk. Württemberg 156: 317-318; Buttler Karl Peter 2000: Anmerkungen zur Stuttgart. Benennung zweier heimischer Klappertopf-Arten. Anonymus 2000: Verleihung des Bundesverdienst- – Hess. Florist. Briefe 49 (3): 45-48; Darmstadt. kreuzes am Bande an Herrn Ulrich Ade. – Jour. Carbiener Didier 2000: Chroniques naturelles des Europ. Orch. 32 (3/4): 678-682; Stuttgart. forêts de Strasbourg. - 256 p.; Éditions du Rhin, Bergmeier Erwin & Treiber Reinhold 2000: Liste Bischheim. der Taxa, für die in der pflanzensoziologischen Caspari Steffen 2000: Neue Moose für Rheinland- Literatur keine Belegaufnahmen aus Baden- Pfalz. – Limprichtia 14: 21-26; Bonn. Württemberg existieren. – Die Pflanzenpresse 1: Caspari Steffen, Mues Rüdiger, Sauer Erhard, 21-27; Karlsruhe. Hans Florian, Heseler Ulf, Holz Ingo, Lauer Bettinger Andreas & Faust Thomas 2000: Die Hermann, Schneider Claudia, Schneider Thomas Ackerwildkraut-Gesellschaften des Saarlandes. & Wolff Peter 2000: Liste der Moose des Saar- – Tuexenia 20: 309-333; Göttingen. landes und angrenzender Gebiete mit Bemerkun- Beyse Rudolf 2000: 125 Jahre Exotenwald in gen zu kritischen Taxa, 2. Fassung. – Abhandl. Weinheim/Bergstraße - Sein Schöpfer und seine Delattinia 26: 189-266; Saarbrücken. Entwicklung. – Mitt. deutsche dendrolog. Ges. 85: Dahl Hanns-Jörg, Niekisch Manfred, Riedl Ulrich 149-157; Stuttgart. & Scherfose Volker 2000: Arten-, Biotop- und Bezirksstelle für Naturschutz und Landschafts- Landschaftsschutz. – Umweltschutz - Grundla- pflege Karlsruhe (Hrsg.) 2000: Die Naturschutz- gen und Praxis Band 8: XIV + 424 S.; Economica, gebiete im Regierungsbezirk Karlsruhe. - 654 S.; Stuttgart. Thorbecke, Stuttgart. Dambach Karin 2000: Ein Versuch zur Quantifizie- Bogenrieder Arno & Frisch Alexander 2000: Gebü- rung der gerodeten Landoberfläche einzelner sche, Pioniergesellschaften, Trockenrasen und Landschaften Mitteleuropas mit Hilfe der Pol- Staudenfluren der „Trockenaue Südlicher Ober- lenanalyse. – 336: XII + 151 S.; J. Cramer in der rhein“. – In: Landesanstalt für Umweltschutz Geb. Bornträger Verlagsbuchhandlung, Berlin, Baden-Württemberg (Hrsg.): Naturschutz-Spec- Stuttgart. trum, Themen, Vom Wildstrom zur Trockenaue, De Bruyn Uwe, Hohmann Marie-Luise, Homm Tho- 92: 51-116; Regionalkultur, Ubstadt-Weiher. mas & Röller Oliver 2000: Bryologische und Breunig Thomas 2000: Eine weitere Art erobert lichenologische Untersuchungen im unteren die Autobahn-Mittelstreifen – auf das Dänische Lautertal (Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nord- Löffelkraut ist zu achten. – Die Pflanzenpresse vogesen). – Mitt. Pollichia (1999) 86: 69-89; Bad 1: 12; Karlsruhe. Dürkheim. Breunig Thomas 2000: Sandvegetation in der badi- Dehnen-Schmutz Katharina 2000: Nichteinheimi- schen Oberrheinebene. - Ber. Naturwissenschaftl. sche Pflanzen der Flora mittelalterlicher Burgen. Ges. Bayreuth XXIV: 315-318; Bayreuth. – Diss. Bot. 334: 119 S.; J. Cramer in der Geb. Breunig Thomas & Demuth Siegfried 2000: Natur- Bornträger Verlagsbuchhandlung, Berlin-Stutt- führer Mannheim. Entdeckungen im Quadrat. gart. [Untersucht wurden u. a. Burgen im Neckar- – 132 S.; Regionalkultur, Ubstadt-Weiher. tal und auf der Schwäbischen Alb.] 122 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Dersch Günther & Mast Rainer 2000: Verbreitung Frahm Jan-Peter 2000: Führer zu bryologischen und Vergesellschaftung von Calamagrostis phrag- Exkursionen in der Umgebung von Bonn. 3. Das mitoides Hartman (Purpur-Reitgras, Poaceae) im Ahrtal. – Bryol. Rundbriefe 34: 1-2; Bonn. Harz. – Tuexenia 20: 119-129; Göttingen. [Ver- Frahm Jan-Peter 2000: Tropische Moose in Mittel- gleich der Vergesellschaftung von Calamagrostis europa. – Bryol. Rundbriefe 34: 3-6; Bonn. phragmitoides im Harz mit der im Schwarzwald Frahm Jan-Peter 2000: Führer zu bryologischen und in den Vogesen.] Exkursionen in der Umgebung von Bonn. 2. Die Dörr Erhard 2000: Verbreitung und Rückgang der Erpeler Ley. – Bryol. Rundbriefe 33: 4; Bonn. Glazialrelikte in den Mooren des Allgäuer Rau- Frahm Jan-Peter, Quandt Dietmar & Solga Andre- mes. – Hoppea, Denkschr. Regensburger Botan. as 2000: Neufunde von Targionia hypophylla an Ges. 61: 567-585; Regensburg. der Mosel. – Bryol. Rundbriefe 33: 5-6; Bonn. Domedy-Kunz Liane & Schwär Ulrike 2000: Rena- Frahm Jan-Peter 2000: Mannia fragans von St. Goar turierung eines Teilabschnitts der Aitrach auf der ist Reboulia. – Bryol. Rundbriefe 33: 8; Bonn. Gemarkung Geisingen/Leipferdingen. – Schr. Ver. Frahm Jan-Peter 2000: Führer zu bryologischen Gesch. Naturgesch. Baar 43: 141-152; Donau- Exkursionen in der Umgebung von Bonn. 1. eschingen. [Mit Artenliste der vorkommenden Das Siebengebirge. – Bryol. Rundbriefe 32: 5-8; Pflanzen.] Bonn. Düll Ruprecht 2000: Bemerkenswerte Moosfunde Frahm Jan-Peter 2000: Hilpertia velenovskyi in aus dem Rheinland. – Decheniana 153: 81-102; Rheinhessen. – Limprichtia 14: 27-30; Bonn. Bonn. Franke Albrecht 2000: Schwarzpappeln (Populus Eisfeld D., Huss J ., Oesten G., Uerpmann B., nigra L.) in Baden-Württemberg - Überprüfung Volz K.-R. (Hrsg.) 2000: Wald und Schalenwild. der Artreinheit von Reliktvorkommen mit Hilfe Beiträge zu einer Fachtagung an der Albert-Lud- biochemisch-genetischer Methoden. – Mitt. Ver. wigs-Universität Freiburg am 2. und 3. Dezember forstl. Standortsk. Forstpflanzenzücht. 40: 77-78; 1999. – Ber. Freiburger Forstl. Forsch. 17: 1-177; Stuttgart. Freiburg i. Br. Friedmann Arne 2000: Pollenanalytische Untersu- Elsässer Martin 2000: Wirkungen extensiver und chungen zur holozänen Vegetations- und Land- intensiver Weidenutzungsformen auf die Ent- schaftsgeschichte des westlichen Hochschwarz- wicklung und Verwertbarkeit von Grünlandauf- waldes. – Ber. Naturforsch. Ges. Freiburg 88/89: wüchsen. – Natur Landschaft 75(9/10): 357-363; 57-84; Freiburg i. Br. Stuttgart. [Eine der Untersuchungsflächen liegt Frisch Alexander, Jehle Peter & Ostermann Ale- bei Aulendorf.] xander 2000: Naturschutz-Projekte an Hoch- und Erdnüss Frank & Fischer Eberhard 2000: Moos- Oberrhein. Hochrhein, Trockenaue Südlicher flora und -vegetation naturnaher Erlenwälder im Oberrhein, Elzwiesen. – In: Landeszentrale für rheinland-pfälzischen Westerwald (BR Deutsch- politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.): land). – Limprichtia 14: 85-119; Bonn. Der Rhein. – Der Bürger im Staat. 50 (2): 106- Flor Thomas 2000: Die floristische Bioindikation und 113; Stuttgart. ökologische Bewertung urbaner Flächennutzun- Fuchs Hans-Joachim & Kistner Achim 2000: Die gen in Heidelberg. – 466 S.; ibidem, Stuttgart. Wüstung Pferdsfeld im Soonwald nach 20 Jahren: Frahm Jan-Peter 2000: Führer zu bryologischen eine landschaftsökologische Bestandsaufnahme, Exkursionen in der Umgebung von Bonn. 8. Die Bewertung, und Konzeption einer sozial-ökologi- Teichbodenflora der Teiche in der Westerwälder schen Inwertsetzung. – Mitt. Pollichia (1999) 86: Seenplatte. – Bryol. Rundbriefe 41: 1-2; Bonn. 35-68; Bad Dürkheim. Frahm Jan-Peter 2000: Bryum gemmiparum am Garve Eckhard & Garve Verena 2000: Halophyten Mittelrhein. – Bryol. Rundbriefe 39: 8; Bonn. an Kalihalden in Deutschland und Frankreich Frahm Jan-Peter 2000: Führer zu botanischen (Elsass). – Tuexenia 20: 375-417; Göttingen. [Es Exkursionen in der Umgebung Bonns. 6. Xero- wurden u. a. Kalihalden in Baden-Württemberg thermelemente im Mayfeld bei Mayen-Koblenz. und im Elsass untersucht.] – Bryol. Rundbriefe 38: 3-4; Bonn. Gminder Andreas, Krieglsteiner German J . & Frahm Jan-Peter 2000: Massenvorkommen von Winterhoff Wulfard unter Mitarbeit von Kaiser Tortula canescens im Rhein-Moselgebiet. – Bryol. Armin 2000: Die Großpilze Baden-Württembergs Rundbriefe 36: 3-5; Bonn. 2: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Frahm Jan-Peter 2000: Führer zu bryologischen Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Exkursionen in der Umgebung von Bonn. 5. – 620 S.; Stuttgart (Eugen Ulmer). Wassermoose am Rhein. – Bryol. Rundbriefe 36: Grund Thomas & Dehner Rudi 2000: Orchideen 6-8; Bonn. Neufunde aus dem Nordosten Baden-Württem- Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 123

bergs. – Jour. Europ. Orch. 32 (3/4): 623-629; del. Vorkommen und Bestandsentwicklung von 12 Stuttgart. ausgewählten Pflanzen. – 32 S.; Stuttgart. Hand Ralf (Zusammenstellung) 2000: Neues aus Horn Karsten & Pätzold Frank 2000 [1999]: Aktu- der Flora der Region Trier (Spermatophyta). elle Bestandssituation und Gefährdung des Sta- Berichtsjahr 1999. – Dendrocopos 27 (2): 236- chelsporigen Brachsenkrautes (Isoetes echinos- 242; Trier. pora Durieu) in Baden-Württemberg. – Carolinea Hauschild Richard 2000: Forstliche Standortsglie- 57: 43-56; Karlsruhe. derung der nordelsässischen Rheinebene. – Mitt. Hunger Holger & Hafner Stefan 2000 [1999]: Ver. forstl. Standortsk. Forstpflanzenzücht. 40: Zwei Neufunde des Alpen-Leinblatts (Thesium 7-21; Stuttgart. alpinum) in der Markgräfler Rheinebene. – Caro- Heimeier Helmut 2000: Zur floristischen Kartierung linea 57: 121-125; Karlsruhe. mittels GPS-Geräten. – Jour. Europ. Orch. 32 (1): Hussendörfer Erwin & Konnert Monika 2000: 123-134; ohne Erscheinungsort. Untersuchungen zur genetischen Variation der Henker Heinz & Schulze Gerhard 2000: Rosa Weißtanne (Abies alba Mill.) in Plenterwäldern columnifera – eine neue Rosenart aus der Wein- im Vergleich zu Altersklassenwäldern. – Forst- rosen-Gruppe. – Acta Rhodologica II/1999: 13-18; wissenschaftl. Centralblatt 119: 208-225; Berlin. Velburg. [Die bisher als Unterart, Varietät, Form [Die genetischen Daten stammen von 18 Weiß- oder Formenkreis bezeichnete Sippe wird von tannenbeständen aus der Schweiz, 6 aus Baden- den Autoren als Art neu kombiniert. Sie tritt nach Württemberg und 2 aus Bayern.] Herbarrevisionen in Süddeutschland „offensicht- Jedicke Eckhard 2000: Biodiversitäts-Indikatoren lich häufiger auf“.] zur Bewertung von Nachhaltigkeit in Baden- Hennecke Manfred 2000: Neue Ophrys apifera- Württemberg. Studie im Rahmen des Projektes Fundorte im Rems-Murr-Kreis. – Jour. Europ. „Statusbericht Nachhaltige Entwicklung in Baden- Orch. 32 (3/4): 677; Stuttgart. Württemberg“. Arbeitsbericht. – Arbeitsber. TA- Hlawatsch Silja, Bogenrieder Arno & Speck Tho- Akad. 162: 1-82; Stuttgart. mas 2000: Funktionsanatomie und Biomechanik Jérôme Claude 2000: Nouvelles observations sur la der Grau-Erle (Alnus incana): Vergleich von présence d´Asplenium obovatum Viv. subsp. lan- Pflanzen aus unterschiedlicher Höhenlage im ceolatum (Fiori) Pinto da Silva dans les Vosges südlichen Schwarzwald. – Ber. Naturforsch. Ges. gréseuses. – Bauhinia 14: 89-91; Basel. Freiburg 88/89: 249-276; Freiburg i. Br. John Volker 2000: Das Herbarium von Alfred Blau- Hockenjos Wolf 2000: Waldpassagen. Gesammel- te Versuche über Baum, Wald und Flur. – 180 fuß in den Sammlungen der POLLICHIA (POLL.). S.; Dold-Verlag, Vöhrenbach. [Buch u. a. über – Mitt. Pollichia 86 (1999): 91-98; Bad Dürkheim die verschiedenen Aspekte der Waldnutzung im “1999”. Schwarzwald.] Kalteisen Manfred 2000: Kartierungsexkursion im Höllgärtner Michael & Himmler Heiko 2000: nördlichen Oberschwaben. – Jour. Europ. Orch. Hartmann Segge (Carex hartmanii) auch in den 32 (3/4): 690-692; Stuttgart. Queichwiesen. – Pollichia Kurier 16 (3): 14; Ann- Kiffe Karl 2000: Die Carex rostrata-Hybriden der weiler am Trifels. „Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Höllgärtner Michael 2000: Neues Vorkommen der Deutschlands“: II. Herbar- und Literaturauswer- Bocksriemenzunge (Himatoglossum hircinum) in tung und einem Nachtrag zu den aktuellen Vor- Bad Dürkheim. – Pollichia Kurier 16 (4): 16; Ann- kommen in Deutschland. – Gleditschia 28 (1-2): weiler am Trifels. 7-16; Berlin. [Hinweise zu Literaturangaben und Höllgärtner Michael 2000: Wiederfund des Bun- Herbarberlegen von Carex rostrata-Hybriden aus ten Schachtelhalmes (Equisetum variegatum) in Rheinland-Pfaz und Baden-Württemberg.] der Pfalz. – Pollichia Kurier 16 (4): 17; Annweiler Killmann Dorothee & Fischer Eberhard 2000: am Trifels. Bemerkenswerte Flechten- und Moosfunde aus Höllgärtner Michael 2000: Bemerkenswerte Westerwald und Lahntal. – Hess Florist. Briefe 49 Standorte des Rauhzähnigen Schachtelhalmes (3): 37-45; Darmstadt. (Equisetum x trachyodon) in der Pfalz. – Pollichia Klauck Eberhard-Johannes 2000: Die Gänse- Kurier 16 (4): 18; Annweiler am Trifels. distel-Gauchheil-Gesellschaft. – Tuexenia 20: Hölzer Adam & Hölzer Amal 2000: Ein Torfprofil vom 283-287; Göttingen. [Die Vegetationsaufnahmen Westabfall der im Nordschwarzwald stammen u. a. aus dem Saarland und Rhein- mit Meesia triquetra Ångstr. – Carolinea 58: 139- land-Pfalz.] 148; Karlsruhe. Klöpfer Helmut 2000: Die Entwicklung von Frauen- Hofbauer Rita, Kleinsteuber Andreas, Lange schuh-Standorten. – Faunist. Florist. Mitt. Tauber- Dagmar & Nebel Martin 2000: Stuttgart im Wan- grund 18: 15-22; Bad Mergentheim. 124 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Koperski Monika, Sauer Michael, Braun Walther & Pfalz. – Hoppea, Denkschr. Regensburger Botan. Gradstein S. Rob 2000: Referenzliste der Moose Ges. 61: 615-622; Regensburg. Deutschlands. – Schriftenreihe Vegetationsk. 34: Ludwig Wolfgang 2000: Veronica dillenii ehemals 1-519; Bonn-Bad Godesberg. (?) in Hessen, mit Anhang: über den Floristen Kraft Michael, Schreiner Martin, Reif Albert & Hermann Bagge (1815-1899). – Hess. Florist. Aldinger Eberhard 2000: Veränderungen von Briefe 49 (3): 48-55; Darmstadt. Bodenvegetation und Humusauflage im Nord- Lüth Michael & Wolf Walter 2000: Neufund von schwarzwald. – Allg. Forstzeitschr. / Der Wald Euonymus latifolius (L.) Mill. und Rosa abietina 55(5): 222-224; München. Gren. im Schwarzwald. – Mitt. bad. Landesver. Krieglsteiner German J. unter Mitarbeit von Kaiser Naturk. Natursch. N.F. 17(3): 669-674; Freiburg Armin 2000: Die Großpilze Baden-Württembergs i. Br. 1: Allgemeiner Teil; Ständerpilze: Gallert-, Rin- Lüth Michael 2000: Rosa abietina und andere den-, Stachel- und Porenpilze. – 629 S.; Eugen Funde von Wildrosen aus Südbaden. Mit einem Ulmer, Stuttgart. Bestimmungsschema für die Sectio Caninae . Kubitz Beate 2000: Die holozäne Vegetations- und – Acta Rhodologica II/1999: 65-73; Velburg. Siedlungsgeschichte in der Westeifel am Beispiel Lüth Michael 2000: Revision des Moosherbars Dr. eines hochauflösenden Pollendiagramms aus Winter: Grimmiaceae. – Mitt. bad. Landesver. dem Meerfelder Maar. – Diss. Bot. 339: 106 S.; J. Naturk. Natursch. N.F. 17(3): 651-662; Freiburg Cramer in der Geb. Bornträger Verlagsbuchhand- i. Br. lung, Berlin, Stuttgart. Manzke Werner & Wentzel Martin 2000: Das Kucera Jan 2000: Illustrierter Bestimmungsschlüs- Laubmoos Cryphaea heteromalla (Hedw.) Mohr sel zu den mitteleuropäischen Arten der Gattung auch im Sandstein-Odenwald (Hessen, Bayern). Didymodon. – Meylania 19: 2-49; Birmensdorf. – Hess. Florist. Briefe 49 (4) 70-76; Darmstadt. Läpple Helmut 2000: Orchideen im Landkreis Mattern Hans & Klotz Erich 2000: Bodensaure Rastatt und im Stadtkreis Baden-Baden. ������Adden- Heiden auf der nordöstlichen Schwäbischen Alb. da 1995-1999. – Jour. europ. Orch. 32 (2): 223- Verbreitung, Gefährdung, Pflege. – Jahresh. Ges. 278; Stuttgart. Naturk. Württemberg 156: 93-125; Stuttgart. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württem- Matzke-Hajek Günter 2000: Einige neue Erkennt- berg (Hrsg.) 2000: Verzeichnis der Naturschutz- nisse zur Taxonomie und Nomenklatur west- und Landschaftsschutzgebiete des Landes deutscher Brombeeren (Rubus L., Rosaceae). Baden-Württemberg (Stand 31.12.1999), 4. neu – Decheniana 153: 51-57; Bonn. [Der Artikel bearb. Auflage. – Natursch. Praxis Flächenschutz enthält u.a. den aktuellen Kenntnisstand über die 3: 28 S.; Karlsruhe. bisher nur im Hunsrück (Rheinland-Pfalz) nach- Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württem- gewiesene Rubus insericatus.] berg (Hrsg.) 2000: Vom Wildstrom zur Trocken- aue. Natur und Geschichte der Flusslandschaft Mazomeit Johannes 2000: Bürgert sich Abutilon am südlichen Oberrhein. – Naturschutz-Spec- theoprasti Med. im Oberrheingebiet ein? – Florist. trum, Themen 92: 496 S.; Regionalkultur, Rundbriefe 34 (1): 49-60; Göttingen. Ubstadt-Weiher Metzler B. & Erfa Rudolf von 2000: Zur Verbrei- Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württem- tung von Buchenkrebs in Naturverjüngungen in berg (Hrsg.) 2000: Naturschutzgebiet Teck. Baden-Württemberg. – Forstwissenschaftl. Cen- – Naturschutz-Spectrum. Gebiete 24: 120 S.; tralblatt 119: 297-309; Berlin. Regionalkultur, Ubstadt-Weiher. Michiels Hans-Gerhard 2000: Der natürliche Wald Lang Walter & Wolff Peter 2000: Achte Nachträ- – ein Leitbild für den naturnahen Waldbau in ge zur „Flora der Pfalz“ – Verbreitungsatlas der der Oberrheinaue? – Mitt. Ver. forstl. Standortsk. Farn- und Blütenpflanzen für die Pfalz und ihre Forstpflanzenzücht. 40: 23-34; Stuttgart. Randgebiete. – Mitt. Pollichia (1999) 86: 111-126; Ministerium für ländlichen Raum Baden-Württem- Bad Dürkheim. berg in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt Lang Walter 2000: Kurzbericht über die Exkursion für Umweltschutz Baden-Württemberg (Hrsg.) der Kommission „Flora der Pfalz“. – Pfälzer Hei- 2000: Natura 2000 in Baden-Württemberg. – CD- mat 51 (4): 165-166; Speyer. ROM, Karlsruhe. Lauer Hermann 2000: Der Stand der Moosfor- Ministerium ländlicher Raum Baden-Württemberg schung in der Pfalz. – Pollichia Kurier 16 (2): 22; in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Annweiler am Trifels. Umweltschutz Baden-Württemberg (Hrsg.) Lippert Wolfgang 2000: Auch gewöhnliche Pflan- 2000: Natura 2000 in Baden-Württemberg. zen bieten Neues. Zum Vorkommen von „Urtica Lebensräume und Arten von A bis Z im Europäi- galeopsifolia“ in Bayern, Hessen und Rheinland- schen Verbund. – 162 S.; Stuttgart. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 125

Ministerium ländlicher Raum Baden-Württemberg Oesau Albert 2000: Phascum floerkeanum F. Weber (Hrsg.) 2000: Natur entdecken. Streifzüge durch & D. Mohr, ein wiederentdecktes Laubmoos auf reizvolle Naturschutzgebiete Baden-Württem- Stoppeläckern und stillgelegten Ackerflächen in bergs. – 98 S.; Stuttgart. Rheinhessen (Rheinland-Pfalz). – Fauna Flora Moosmayer Hans-Ulrich & Kublin Edgar 2000: Rheinland-Pfalz 9 (2): 447-464; Landau. Beziehungen zwischen Zuwachs der Fichte und Oesau Albert 2000: Zur epiphytischen Moosflora Standort, Witterung, Kronenzustand auf Stand- einer Erwerbsobstanlage bei Mainz. – Fauna ortseinheiten der Ostalb. – Mitt. Ver. forstl. Stand- Flora Rheinland-Pfalz 9 (2): 465-476; Landau. ortsk. Forstpflanzenzücht. 40: 63-71; Stuttgart. Oesau Albert 2000: Zur Moosflora des Rabenkop- Mückschel Claus & Dierichs Monika 2000: Zum fes bei Heidesheim in Rheinhessen (Rheinland- Vorkommen von bemerkenswerten sowie sel- Pfalz). – Mainzer Naturwissenschaftl. Archiv 38: tenen und gefährdeten Pflanzenarten im Kreis 93-109; Mainz. Neuwied (Rheinland-Pfalz). – Fauna Flora Rhein- Peintinger Markus 2000: Langfristige Veränderun- land-Pfalz 9 (2): 425-446; Landau. gen der Blühhäufigkeit seltener Geophyten in Mückschel Claus 2000: Floristische Beobachtun- Pfeifengraswiesen: zeitlicher Trend oder Einfluss gen in aufgelassenen Steinbrüchen des Rheini- von Wasserstand und Wetter? – Bauhinia 14: schen Westerwaldes. – Decheniana 153: 59-67; 33-44; Basel. [Die Populationen der untersuchten Bonn. Pflanzen liegen im Naturschutzgebiet „Wollmatin- Nawrath Stefan & Buttler Karl Peter 2000: ger Ried-Untersee-Gnadensee“.] Rhinanthus glacialis in Hessen. Mit Hinweisen Pfündel Thomas, Walter Eva & Müller Theo 2000: auf brauchbare Bestimmungsmerkmale der in Die Pflanzenwelt der Schwäbischen Alb, 2. verb. Hessen heimischen Rhinanthus-Arten. – Bot. Auflage. – 239 S.; Verlag des Schwäbischen Alb- Natursch. Hessen 12: 97-111, Frankfurt am vereins, Stuttgart. Main. [Kommentar zu ehemaligen Vorkommen Philippi Georg 2000 [1999]: Dr. Herbert Schindler † bei Wiesloch] 1907-1998. – Carolinea 57: 149-151; Karlsruhe. Nebel Martin & Philippi Georg (Hrsg.) 2000: Die Philippi Georg 2000: Flora und Vegetation. – In: Moose Baden-Württembergs 1: Allgemeiner Teil; Bezirksstelle Natursch. Landschaftspfl. Karls- Spezieller Teil (Bryophytina I, Andreaeales bis ruhe (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regie- Funariales). – 512 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart. rungsbezirk Karlsruhe: 65-80; Jan Thorbecke, Nickel Elsa & Weber Joachim 2000 [1999]: 1998: Stuttgart. 7 neue Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Philippi Georg 2000: Vegetationskartierung in Karlsruhe. – Carolinea 57: 135-147; Karlsruhe. Baden-Württemberg. – Carolinea 58: 125-138; Nickel Elsa 2000: Naturkundemuseen und Natur- Karlsruhe. schutz - gemeinsam für Biodiversität. – Carolinea Pisoke Thomas 2000: Die Waldstruktur im Bann- 58: 265-267; Karlsruhe. wald Taubergießen. Eine Luftbildauswertung im Nickel Elsa & Weber Joachim 2000: 1999: 3 neue strukturreichen Auewald. – Ber. Freiburger Forstl. Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Karlsru- Forsch. 22: 96 S.; Freiburg i. Br. he. – Carolinea 58: 269-278; Karlsruhe. Plieninger Walter 2000: Beiträge zur Kenntnis Nobis Wolfgang 2000: Annuelle Ruderalvegetation kultivierter Salix-Arten in Baden-Württemberg und Sukzession auf Binnendünen am Oberrhein. (II). – Jahresh. Ges. Naturk. Württemberg 156: – Ber. Naturwissenschaftl. Ges. Bayreuth XXIV: 127-132; Stuttgart. 319-321; Bayreuth. Plieninger Walter & Milbradt Joachim 2000: Obermann Hans-Werner 2000: Die Trockenmauer Exkursion des Arbeitskreises „Heimische Wild- – der verborgene Biotop. Besiedlung des Öko- rosen“ im Neckarland vom 6.8-8.8.1999. – Acta systems durch ausgewählte Tiergruppen, dar- Rhodologica II/1999: 91-102; Velburg. [Es wurden gestellt am Beispiel zweier Weinbergsanlagen außer den Rosa-Arten auch weitere bemerkens- an der Mosel. – Pollichia Buch 39: 171 S.; Bad werte Pflanzenfunde notiert.] Dürkheim. Raamsdonk L.W.D. van 2000: Der Ornithogalum Ochsmann Jörg 2000: Morphologische und umbellatum-angustifolium-Komplex in Deutsch- molekularsystematische Untersuchungen an der Centaurea stoebe L.-Gruppe (Asteraceae- land. – Florist. Rundbriefe 33 (2) (1999): 104- Cardueae) in Europa. – Diss. Bot. 324: IX + 242 113; Göttingen. [Hinweise zu Ornithogalum S.; J. Cramer in der Geb. Bornträger Verlags- pyrenaicum und Ornithogalum cf. kochii in Baden- buchhandlung, Berlin-Stuttgart. [Angaben von Württemberg.] Centaurea diffusa, Centaure stoebe und Cen- Rasbach Helga, Rasbach Kurt, Jérôme Claude & taurea x psammogena (C. diffusa x C. stoebe) Schropp Gabriel 2000 [1999]: Die Verbreitung aus Süddeutschland.] von Trichomanes speciosum Willd. (Pteridophy- 126 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

ta) in Südwestdeutschland und in den Vogesen. of the Chemistry of Spring Waters from Forest – Carolinea 57: 27-42; Karlsruhe. and Farmland Areas in the Western Hunsrück Rau H. & Brandl H. 2000: Zwei Jahrhunderte (Rhineland-Palatinate) and its Influence on the Forstgeschichte Baden-Württemberg. Von der Vegetation of Wetlands. – Arch. Natursch.��������������� Land- Königlich-Württembergischen Forstdirektion zur schaftsforsch. 39: 167-189; Yverdon. Forstdirektion Stuttgart. – Ber. Freiburger Forstl. Sayer Uwe 2000: Die Ökologie der Flaumeiche Forsch. 19: 191 S.; Freiburg i. Br. (Quercus pubescens Willd.) und ihre Hybriden Reichelt Günther 2000: Arche Noah in der Ried- auf Kalkstandorten. Untersuchungen zu Boden, baar – Zur Entwicklung einiger angelegter Bio- Klima und Vegetation. – Diss. Bot. 340: 198 S.; tope 1978-1998. – Schr. Ver. Gesch. Naturgesch. [Die Untersuchungsgebiete liegen im Klettgau Baar 43: 162-179; Donaueschingen. [Mit Vegetati- und auf der Schwäbischen Alb.] onskarte und Pflanzenlisten, die die Veränderung Schiller Lieselotte 2000: Das Vegetationsmosaik der Teichbodenvegetation dokumentieren.] von biologisch und konventionell bewirtschafteten Reichert Hans 2000: Ein bedeutender Sohn der Acker- und Grünlandflächen in verschiedenen Stadt Kusel: der Botaniker Wilhelm Daniel Jose- Naturräumen. – Diss. Bot. 337: 183 S.; J. Cramer ph Koch (1771-1849). Zum 150. Todestag am 14. in der Geb. Bornträger Verlagsbuchhandlung, November 1999. – Pfälzer Heimat 51 (2): 46-49; Berlin, Stuttgart. Speyer. Schmid Martin 2000: Viola suavis, eine neue Reichert Hans 2000: Ergänzende Beobachtungen Veilchenart für die Flora Baden-Württembergs. zur Phänologie von Wildrosen. – Acta Rhodologi- – Jahresh. Ges. Naturk. Württemberg 156: 151- ca II/1999: 31-44; Velburg. [20 Sträucher wurden 155; Stuttgart. an einem Weinbergshang bei Trier untersucht.] Scholz Peter 2000: Katalog der Flechten und flech- Reichle Petra, Bruch Ingo & Siegl Ankea 2000: tenbewohnenden Pilze Deutschlands. – Schrif- Aquatische Gefäßpflanzen und chemische Was- tenreihe Vegetationsk. Heft 31: 1-298; Bonn-Bad serbeschaffenheit im Einzugsgebiet der Lenik Godesberg. (Mosel-Saar-Gebiet). – Abhandl. Delattinia 26: Schraml Carmen & Rennenberg Heinz 2000: Sen- 167-188; Saarbrücken. sitivität von Ökotypen der Buche (Fagus sylvatica Reif Albert 2000: Vegetation der Hecken des L.) gegenüber Trockenstreß. – Forstwissenschaft. Münstertals, Südschwarzwald. – Ber. Naturforsch. Centralblatt 119: 51-61; Berlin. [Das Untersu- Ges. Freiburg 88/89: 119-146; Freiburg i. Br. chungsmaterial stammt aus verschiedenen Regi- Reif Albert & Nickel Elsa 2000: Pflanzung von onen Baden-Württembergs.] Gehölzen und „Begrünung“. Ausgleich oder Schulte Wolfgang & Voggenreiter Volker 2000: Eingriffe in Natur und Landschaft? – Natursch. Florenkartierung als Beitrag für den Naturschutz Landschaftsplan. 32 (10): 299-308; Stuttgart. im Siedlungsbereich. – Schriftenreihe Vegetati- Reif Albert, Zimmermann Reinhard & Späth Volker onsk. Heft����������������������������������������� 33: 1-319; Bonn-Bad Godesberg. [Ent�����- 2000: Vegetation der Auenwälder am südlichen hält Hinweise auf floristische Rasterkartierungen Oberrhein. – In: Landesanstalt für Umweltschutz im Saarland (Schmelz, Saarloius) und in Baden- Baden-Württemberg (Hrsg.): Naturschutz-Spec- Württemberg (Karlsruhe).] trum, Themen, Vom Wildstrom zur Trockenaue, Smettan Hans W. 2000: Der Kügelhofer Moor- 92: 117-152; Regionalkultur, Ubstadt-Weiher. topf in Hohenlohe – Naturwissenschaftliche Riebold Albert 2000: Die Pflanzenwelt der Gemei- Untersuchungen zu seiner Entwicklung und zur ne Oedheim. Eine botanische Bestandsaufnah- Besiedlungsgeschichte in seiner Umgebung. me. – Jahresh. Ges. Naturk. Württemberg 156: – Jahresh. Ges. Naturk. Württemberg 156: 157- 133-149; Stuttgart. 187; Stuttgart. Röller Oliver 2000: Sphaerocarpos michelii Bell. Smettan Hans W. 2000: Vegetationsgeschichtliche und Spharocarpos texanus Aust. in der Pfalz. – Untersuchungen am oberen Neckar im Zusam- Pollichia Kurier 16 (3): 7-8; Annweiler am Trifels. menhang mit der vor- und frühgeschichtlichen Röller Oliver 2000: Erstnachweis von Beyrichs Bedeutung. – Materialh. Archäol. Baden-Württem- Sternlebermoos (Riccia beyrichiana Hampe ex. berg 49: 149 S.; Konrad Theiss, Stuttgart. [In der Lehm.) in Rheinland-Pfalz. – Pollichia Kurier 16 Zusammenstellung 2000 (Kleinsteuber, A. 2001, (4): 14-15; Annweiler am Trifels. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 1: Ruthsatz Barbara 2000: Vergleich der Qualität 61) versehentlich mit Erscheinungsdatum 1999 von Quellwässern aus bewaldeten und agra- angegeben.] risch genutzten Einzugsgebieten im westlichen Späth Volker & Reif Albert 2000: Auenwälder Hunsrück und ihr Einfluß auf die Vegetation am Oberrhein. Ihre Geschichte, ihre Nutzung, der durchsickerten Feuchtflächen. Comparison ihre Zukunft. – In: Landeszentrale für politische Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 127

Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.): Der Rhein. Volk Helmut 2000: Die Rheinauewälder bei Karlsru- – Der Bürger im Staat 50 (2): 99-105; Stuttgart. he vor und nach der Rheinkorrektion. Ergebnisse Stiftung Naturschutzgeschichte (Hrsg.) 2000: landschaftsgeschichtlich-ökologischer Untersu- Wegmarken. Beiträge zur Geschichte des chungen in der Nördlichen Oberrheinaue. – Mitt. Naturschutzes. Festschrift für Wolfgang Pflug. Ver. forstl. Standortsk. Forstpflanzenzücht. 40: – Veröffentl. Stift. Naturschutzgeschichte 1: 284 35-61; Stuttgart. S.; Klartext, Essen. Weber Heinrich E. 2000: Zur Taxonomie und Täuber Thomas 2000: Phänologische Daten als Verbreitung von Rubus leucophaeus P.J. Müller. Hilfsmittel zur syntaxonomischen Differenzierung – Ber. Bayer. Botan. Ges. 69/70: 121-126; Mün- von Pionierbeständen – dargestellt am Beispiel chen. [Nachweise in Baden-Württemberg bei von Zwergbinsen-Gesellschaften. – Tuexenia 20: Atltenstein und Walddorf.] 365-374; Göttingen. Wehrmaker Alfred 2000: Über das Hornköpfchen Timmermann Georg 2000: Der Wildrosengarten (Ceratocephala) in Mitteleuropa: sein Aussterben „Äuble“ in Rottenburg am Neckar, Bestandsliste in Wien und seine Einbürgerung und Gefährdung und Pflanzplan, Stand 1.11.1999. – Acta Rhodo- in Stuttgart. – Linzer biolog. Beiträge 32/2: 725; logica II/1999: 5-11; Velburg. Linz. Treiber Reinhold 2000: Pflanzengesellschaften Wehrmaker Alfred 2000: Bemerkungen zum und Nutzungsgeschichte eines Streuwiesen- Auftreten von Impatiens capensis Meerburgh in Niedermoor-Komplexes im Drumlinfeld des Mitteleuropa, insbesondere in Hessen. – Schrif- Rhein-Bodensee-Gletschers (Bayern) und ein tenr. Umweltamt Stadt Darmstadt 16 (3): 19-25; syntaxonomischer Vergleich mit bodensauren Darmstadt. Pfeifengras-Wiesen des Westallgäuer-Hügellan- Weicherding Franz Josef 2000: Die Leinkraut-Hy- des (Baden-Württemberg). – Ber. Naturforsch. bride Linaria x sepium Allman (Scrophulariaceae) Ges. Freiburg 88/89: 147-184; Freiburg i. Br. im saarländischen Kartiergebiet. – Abhandl. Treiber Reinhold & Reineke Dieter 2000: Kurze Delattinia 26: 149-158; Saarbrücken. Mitteilungen: Großes Vorkommen der Echten Weicherding Franz Josef 2000: Wiederfunde des Mondraute (Botrychium lunaria) am Hohenstof- Nelkengewächses Spergularia salina (Cary- feln. – Mitt. bad. Landesver. Naturk. Natursch. ophyllaceae) J. Presl & C. Presl im Saarland. N.F. 17(3): 663-665; Freiburg i. Br. – Abhandl. Delattinia 26: 159-166; Saarbrücken. Uhl Dieter & Mosbrugger Volker 2000: Variabilität Werner Jean 2000: Eine Teilkartierung in der süd- der Aderungsdichte in Laubblättern von Fels- lichen Eifel (3. Beitrag zur Moosflora der Eifel). Ahorn (Acer monspessulanum L.). – Mitt. Pollichia – Abhandl. Delattinia 26: 267-280; Saarbrücken. (1999) 86: 99-109; Bad Dürkheim. Willing Eckhard. 2000: Literatur-Dienst „Europäi- Uhl Dieter 2000: Pflanzenfunde aus dem Oligozän sche Orchideen“ 2000/1. – Jour. Europ. Orch. 32 des Nahe-Gebietes. – Pollichia Kurier 16 (3): 13; (1): 135-155; ohne Erscheinungsort. Annweiler am Trifels. [Die Ergebnisse der Unter- Willing Eckhard. 2000: Literatur-Dienst „Europäi- suchung wurde an Blättern aus dem Pollichia- sche Orchideen“ 2000/2. – Jour. Europ. Orch. 32 Herbar und an Blättern aus dem Nahe-Gebiet (3/4): 643-668; Stuttgart. gewonnen.] Wilmanns Otti 2000 [1999]: Lebensweisen der Ullrich Thomas 2000: Der Bannwald „Eiberg“ im Pflanzen der Rebflur - Befunde und Gedanken Forstbezirk Bad Wildbad (Baden-Württemberg), zu Strategie und Epharmonie. – Carolinea 57: 9- Forstliches Wuchsgebiet Schwarzwald. Ergebnis- 18; Karlsruhe. [Mit syntaxonomischer Gliederung se der Forstlichen Grundaufnahme 1998. – Ber. des Rebunterwuchses im südlichen Oberrhein- Freiburger Forstl. Forsch. 18: 48; Freiburg i. Br. gebiet.] Völker Carolin, Schmieder Klaus & Böcker Rein- Winterhoff Wulfard 2000: Grosspilze in Sandra- hard 2000: Vegetationsentwicklung eines renatu- sen der nördlichen Oberrheinebene. – Ber. Natur- rierten Uferabschnittes am Bodensee - Obersee wissenschaftl. Ges. Bayreuth XXIV: 322-223; innerhalb von 10 Jahren. – Ber. Inst. Landschaft Bayreuth. Pflanzenökol. Univ. Hohenheim 9: 23-28; Stuttgart Wirth Volkmar 2000: Flechten und flechtenbewoh- (Hohenheim). nende Pilze neu für Deutschland. – Jahresh. Ges. Vöth Walter 2000: Die Verwandtschaft zwischen Naturk. Württemberg 156: 189-191; Stuttgart. Limodorum, Cephalanthera und Epipactis. – Jour. Wissemann Volker, Henker Heinz, Schulze Gerhard Europ. Orch. 32 (1): 69-89; ohne Erscheinungsort. & Reichert Hans 2000: Rosa brilonensis G.H. Vöth Walter 2000: Gymnadenia, Nigritella und ihre Loos, ein neues Synonym zu Rosa corymbifera Bestäuber. – Jour. Europ. Orch. 32 (3/4): 547-573; Borkh.; charakterisiert durch molekulare und mor- Stuttgart. phologische Untersuchungen. – Acta Rhodologica 128 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

II/1999: 55-63; Velburg. [Die von G.H. Loos 1998 Forschungsanstalten in Freiburg vom 19. bis 20. neu beschriebene „Rosa brilonensis“ wird von April 1999. – Ber. Freiburger Forstl. Forsch. 7: 182 den Autoren als auf beiden Blattseiten behaarte S.; Freiburg i. Br. Rosa corymbifera angesehen. Derartige Formen wurden u. a. im südwestlichen Hunsrück nach- gewiesen und sind vermutlich auch in Südwest- deutschland weiter verbreitet.] Wittig Rüdiger 2000: Das Luzulo luzuloides- Thelypteridetum limbospermae, eine azidokline Saumgesellschaft der höheren Mittelgebirge. – Tuexenia 20: 131-141; Göttingen. [Die Untersu- chung wurde u.a. im Schwarzwald durchgeführt.] Wörz Arno 2000: Floristische Neu- und Wieder- funde aus Baden-Württemberg. – Jahresh. Ges. Naturk. Württemberg 156: 223-231; Stuttgart. Zenner Günther & Schmitt Lars 2000: Zwei bemer- kenswerte Bärlappvorkommen in der Umgebung von Otzenhausen und Deuselbach. – Dendroco- pos 27 (2): 245-248a, 248b; Trier.

Nachträge 1999: Deil Ulrich, Bogenrieder Arno & Bergmeier Erwin 1999: Im Zwergengarten der Geobotanik. Ökologi­ sche und populationsbiologische Forschungen zu Isoeto-Nanojuncetea- und Isoeto-Litorelletea-Arten und -Gesellschaften. – Mitt. bad. Landesver. Naturk. Natursch. N.F. 17(2): 219-507; Freiburg i. Br. Frahm Jan-Peter & Quandt Dietmar 1999: Mole- kularsystematische Untersuchungen zur Klärung der Frage von Xerotherm- und Glazialrelikten in der Moosflora Europas. – Bryol. Rundbriefe 29: 1-9; Bonn. [Die Populationen von Bartramia stricta im Mittelmeergebiet und im Moseltal sind nach Isoenzymanalysen nicht schon seit 7000 Jahren getrennt.] Frahm Jan-Peter 1999: Mysteriöses Moos im Schwarzwald. – Bryol. Rundbriefe 29: 13-14; Bonn. Hanewinkel M. (Hrsg.) 1999: Überführung von Altersklassenwäldern in Dauerwälder. Beiträge zu einer Fachtagung den der Albert-Ludwigs- Universität Freiburg am 3. und 4. Dezember 1998. – Ber. Freiburger Forstl. Forsch. 8: 219 S.; Freiburg i. Br. Hillenhagen Udo 1999: Einheimische Heilpflanzen. – Heimat-Landkreis Südliche Weinstrasse Jahr- buch 1999: 28-33; Otterbach/Kaiserslautern. Sartoris Alma & Capaul Urs 1999: Strassenbe- gleitflora an ausgewählten Standorten in Schaff- hausen. – Mitt. Naturforschenden Ges. Schaff- hausen 44: 233-253; Schaffhausen. Schäffer J., Hoch R., Wilpert K. von (Red.) 1999: Stoffhaushalt von Waldökosystemen. Gemeinsa- mes Kolloquium des Arbeitskreises „Waldböden“ der DGB und der Sektion Wald und Wasser im Deutschen Verband Forstlicher Versuchs- und Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 129-146 Karlsruhe 2003 ISSN 1617-5506 129

nächstgelegene Ort sein!). Danach folgen die Neue Fundorte – geographische Kurzbeschreibung des Fund- Bestätigungen – ortes, Rechts- und Hochwerte des Gauß-Krü- ger-Netzes (mindestens vierstellig = Genau- Verluste (97 – 242) igkeit von 1 km2, meist jedoch sechsstellig), Zusammengestellt von Thomas Breunig Höhenlage, Angaben zu Wuchsort und Stand- ort, Bestandesgröße sowie Datum der Beob- Die Rubrik „Neue Fundorte, Bestätigungen achtung. Sofern ein Beleg vorhanden ist, wird und Verluste“ hat nach Erscheinen von Band dies abschließend angegeben. Die genannten 1 der „Berichte“ wie erhofft regen Anklang Belege befinden sich im Herbarium der Mel- gefunden – so gingen für die in Südwest- derin oder des Melders, ansonsten wird das deutschland bislang seltene Orobanche Herbarium angegeben. Es bedeuten: herderae gleich mehrere Meldungen aus verschiedenen Regionen ein (von Pflugfelder, FR Forschungsinstitut Senckenberg, Reinöhl, Vögtlin). Um den Rahmen von Band Frankfurt am Main 2 nicht zu sprengen, wurde die Anzahl der KR Staatliches Museum für Naturkunde Fundortmitteilungen auf etwa 150 begrenzt. Karlsruhe Nicht berücksichtigt wurden Meldungen von STU Staatliches Museum für Naturkunde sehr wahrscheinlich auf Ansalbungen zurück- Stuttgart gehende Populationen. Aus der Umgebung von Mosbach (Bauland, TK 6620 und 6621) Nomenklatorische und taxonomische Basis hat uns Frau Gretel Stark eine Reihe von Fun- der verwendeten wissenschaftlichen Pflanzen- den zu Arten mitgeteilt, die aus diesem Raum namen sind, sofern nicht anders angegeben, bisher nicht bekannt waren (siehe Meszmer die folgenden drei Werke in der Reihenfolge: 1995, 1998), unter anderem zu Globularia punctata, Linum flavum, Scabiosa ochroleuca 1. Florenliste von Baden-Württemberg und Seseli annuum. Dabei wuchsen Linum fla- (Buttler & Harms 1999) vum und Scabiosa ochroleuca direkt benach- 2. Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen bart, was ein spontanes Auftreten dieser Deutschlands (Wisskirchen & Haeupler bisher im Naturraum Bauland und in der wei- 1998) teren Umgebung nicht bekannten Arten sehr 3. Flora Europaea (Tutin & al. 1968-1993) unwahrscheinlich erscheinen lässt. Um solche unerwünschten und nach dem Naturschutzge- Zitiervorschlag setz nicht zulässigen „Anreicherungen“ – hier Hermann, M. 2001: Neue Fundorte – Bestä- zudem noch in Naturschutzgebieten – nicht tigungen – Verluste Nr. 54-63. – Ber. Bot. noch durch die Veröffentlichung der Wuchsor- Arbeitsgem. Südwestdeutschland 1: 74-75; te aufzuwerten, wurden die Angaben nicht Karlsruhe. aufgenommen. Die Daten fließen jedoch in die Fundortdatei der Botanischen Arbeitsgemein- Peter Banzhaf (Nr. 97 - 98) schaft ein. Es bleibt dann in einigen Jahren zu Herrensteinstraße 11, 89551 Königsbronn prüfen, ob die angesalbten Populationen noch existieren. 97 . Eleocharis acicularis – Nadelbinse Die Fundortangaben sind nach dem folgendem 7724/3, Hügelland der unteren Riß, Alb- Schema aufgebaut: Vor einem Doppelpunkt Donau-Kreis, Ehingen: am Westufer eines stehen die Nummer der Topographischen Baggersees im Rottenacker Ried, Gewann Karte 1:25.000 mit Angabe des Quadranten Au, R 355276 H 534466, 494 m ü. NN; am (1 = NW-, 2 = NO-, 3 = SW-, 4 = SO-Qua- schlammigen, flachen Ufer auf etwa 150 m drant) sowie die Namen der naturräumlichen Länge, in Menge, zusammen mit Veronica Haupteinheit, des Landkreises (sofern nicht anagallis-aquatica, Hippuris vulgaris und mit dem Gemeindenamen identisch) und der Plantago uliginosa, 17. Juli 2001; Beleg in politischen Gemeinde (das muss nicht der KR. 130 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

98 . Galega officinalis – Geißraute zwischen Straße und Graben an Weinberg- 7724/3, Hügelland der unteren Riß, Alb- Südhang, zwei Pflanzen, die offenbar jährlich Donau-Kreis, Ehingen: Baggerseegebiet im zurückgeschnitten werden, 12. Juli und 23. Rottenacker Ried, Gewann Au, R 355273 August 2001; Belege: Niels Böhling 11491 H 534469, 496 m ü. NN; auf einer nach dem und 11591 . April 1997 im Zuge der Baggersee-Rekultivie- 103 . Calamintha menthifolia – rung geschaffenen Ruderalfläche, in Menge, Wald-Bergminze 17. Juli 2001. 7221/1, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Innen- stadt, Kriegsberg, R 351273 H 540544, 280 Gerd Berend (Nr. 99) m ü. NN; Grasweg in südwestlich exponiertem Zeystr. 20, 55120 Mainz Weinberg, nahe Gebüschsaum, eine Pflanze, 3. September 2001; Beleg: Niels Böhling 99 . Polycarpon tetraphyllum – Nagelkraut 11621 . TK 8013/1, Freiburger Bucht, Freiburg: Augustinerplatz, etwas unterhalb des Augus- 104 . Camelina microcarpa – tinermuseums, R 3414 H 5317, 280 m ü. NN; Kleinfrüchtiger Leindotter in Fugen des Kopfsteinpflasters, einzelne 7121/3, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Bad Exemplare, 14. Juli 2001. Cannstatt, Zuckerberg, R 351659 H 540972, 260-270 m ü. NN; sandige Dolomitsimse und Niels Böhling (Nr. 100 - 123) -böschungen, etwa 50 Pflanzen, 22. Mai 2001; Römersteinstraße 9, 73230 Kirchheim/Teck Beleg: Niels Böhling 11418.

100 . Althaea officinalis – Echter Eibisch 105 . Chenopodium vulvaria – 7221/1, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: nördlich Stinkender Gänsefuß Degerloch, Wernhalde, R 351340 H 540266, 7221/2, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Unter- 410 m ü. NN; südwestexponierter Weinberg- türkheim, am Württemberg bei Rotenberg, R hang, ruderales, manchmal zum Parken 351981 H 540484, 385 m ü. NN; südwestlich genutztes Grasland, schotterreicher Boden, exponierte offenerdige Rebflur, 5 bis 10 Pflan- zwei Pflanzen, 22. August 2001; Beleg: Niels zen mit Blattlausbefall, 12. Juli 2001; Beleg: Böhling 11584. Niels Böhling 11503.

101 . Amaranthus albus – 106 . Datura innoxia – Weißer Fuchsschwanz Unschädlicher Stechapfel 7221/2, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Unter- 7121/3, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Bad türkheim, zwischen Rotenberg und Uhlbach, Cannstatt, Zuckerberg, R 35167, H 54097, Gewann Halden, R 352089 H 540525, 410 270-280 m ü. NN; Rebflur, offenerdiger m ü. NN; südwestlich exponierte, offenerdige, Bereich unter den Rebstöcken, an Mauern junge Rebpflanzung, etwa zehn Pflanzen, 2. und an einer Miete mit Pflanzenresten, Status Oktober 2001; Beleg: Niels Böhling 11672. unsicher: teilweise wohl angesät aber auch subspontan, vielleicht nur vorübergehend auf- 7221/2, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Uhlbach, tretend, 10-15 Pflanzen, 13. September 2001; Götzenberg Richtung Käppeleshau, R 352150 Beleg: Niels Böhling 11641. H 540475, 435 m ü. NN; Weg-/Ackerrand, Die aus Mittelamerika stammende und bereits im lehmiger Sand, etwa 5 Pflanzen, 2. Oktober Mittelmeerraum eingebürgerte Art wurde bislang 2001; Beleg: Niels Böhling 11675. Bei R nicht für Deutschland angegeben, jüngst aber auch 352119 H 540472 etwa 20 weitere Pflanzen in Baden gefunden (siehe Beitrag Radkowitsch in in junger Rebpflanzung. dieser Rubrik, Nr. 213).

102 . Artemisia absinthium – Wermut 107 . Diplotaxis muralis – 7120/4, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Feuer- Mauer-Doppelsame bach, , am Korntaler Weg, R 351036 7121/3, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Bad H 540866, 340 m ü. NN; Asphaltritzen Cannstatt, Weinberg südöstlich (unterhalb) Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 131

des Römischen Kastells, R 351576, H 540846, 111 . Hyssopus officinalis – Ysop 220 m ü. NN; zwischen Asphaltstraßenrand 7221/1, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: nördlich und Grassaum, ca. 5 Pflanzen, 13. September Degerloch, Wernhalde, R 351342 H 540260, 2001; Beleg: Niels Böhling 11644. 410 m ü. NN; Basaltstein-Pflasterritzen von Die Art war 2001 häufig im Gebiet Uhlbach/ Weinbergweg, zwei Pflanzen, verwildert, wohl Rotenberg (7221/2). generativ vermehrt aus Mauerbepflanzung, 22. August 2001; Beleg: Niels Böhling 11586. 108 . Fumaria officinalis subsp. wirtgenii – Wirtgens Erdrauch 112 . Lavatera punctata – 7221/4, Stuttgarter Bucht, Esslingen: Mettin- Punktierte Strauchpappel gen, Neckarhalde, R 352103 H 540091, 305 7221/1, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Hedel- m ü. NN; junge Weinpflanzung, westlich expo- fingen, Engenberg, R 351744 H 540271, 310 niert, frisch gelockerter Boden, eine Pflanze, m ü. NN; extensiv bearbeiteter Weinberg in 29. August 2001; Beleg: Niels Böhling 11597. Südwestlage, Reb-Hackunkrautgesellschaft, Zur Trennung der Unterarten siehe Lidén (1986). mit Verbascum densiflorum, Alcea rosea und vielen Annuellen, eine ca. 0,5 m hohe Pflanze, 109 . Galium spurium subsp. vaillantii – 13. Juli 2001; Beleg: Niels Böhling 11512. Vaillant’s Labkraut 7221/1, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Innen- 113 . Leontodon saxatilis – Hundslattich stadt, obere Rebhalde, R 351305 H 540645, 7121/3, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Mühlhau- 330 m ü. NN; nahe Mauerkrone an Rand von sen, R 351659 H 541139, ca. 215 m ü. NN; Rebkultur, auf 2 x 0,2 m², 23. August 2001; Bordsteinritzen von Verkehrsinsel, 27. Juni Beleg: Niels Böhling 11595. 2001; Beleg: Niels Böhling 11457. 7221/2, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Unter- türkheim, Württemberg (= Roter Berg), R 114 . Lepidium densiflorum – 3519800 H 5404920, 390 m ü. NN; Krone Dichtblütige Kresse von Terrassenmauer an südlich exponiertem 7121/3, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Burgholz- Weinberg-Oberhang, sandiges Substrat, hof, R 351406 H 540869, 325-330 m ü. NN; wenige Pflanzen, 12. Juli 2001; Beleg: Niels offenerdige Rebgasse, fünf bis zehn Pflanzen, Böhling 11501. 15. August 2001; Beleg: Niels Böhling 11573. Die Sippe könnte für eine Kümmerform von Gali- um aparine gehalten werden, unterscheidet sich 115 . Melica transsilvanica – aber schon in der Ausbildung der Frucht und der Siebenbürger Perlgras Blattform recht deutlich. Früher wurde sie bei Ulm 7121/3, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Bad (Donau) häufig kartiert, in jüngerer Vergangenheit Cannstatt, Zuckerberg, R 351659 H 540972, im Taubergebiet. Sonst nur sporadisch für Baden- 260-270 m ü. NN: südwestexponierte, sandige Württemberg angegeben. Dolomitsimse und –böschungen an Felswand 110 . Geranium rotundifolium – in Weinberg, indigen, 22. Mai und 13. Sep- Rundblättriger Storchschnabel tember 2001; Belege: Niels Böhling 11419 und 11637 . 7120/4, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: zwischen Feuerbach und Weilimdorf, Lemberg, R Für den Stuttgarter Raum wird in der jüngeren Vergangenheit nur die nahe verwandte, hier oft 350978 H 540878, 380 m ü. NN; Wegsaum subspontane Melica ciliata angegeben. Beide und Zaun an Rand von Weinberg, zwei Arten unterscheiden sich insbesondere hinsichtlich Pflanzen, 12. Juli 2001; Beleg: Niels Böhling der Behaarung der unteren Blattscheiden und der 11479 . Gestalt des Blütenstandes. 7121/3, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Mühlhau- sen, Bachweingärten, R 351678 H 541207, 116 . Miscanthus sinensis – Elefantengras 235 m ü. NN; auf etwas beschatteter Tro- 7221/1, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Innen- ckenmauerkrone in südsüdwest-exponiertem stadt, „Stuttgart 21“-Brache auf dem Gelän- Weinberg, eine üppige Pflanze, 27. Juni de des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs, R 2001 . 351340 H 540560, 250 m ü. NN; planierter, 132 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

feinerdiger Schuttboden mit Buddleja davidii, 121 . Sorghum halepense – Lepidium virginicum, ein einzelner ca. 1 m Wilde Mohrenhirse hoher Horst, reichlich blühend, Kulturflüchter, 7221/2, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Unter- 2. Oktober 2001; Beleg: Niels Böhling 11667. türkheim, Götzenberg bei Uhlbach, R 352122 Die Art ist aus Gärten und Grünanlagen bekannt, H 540466, 410-420 m ü. NN; seltener umge- wird aber in deutschen Standardfloren und der brochene, südexponierte Bereiche zwischen Flora Europaea nicht als Kulturflüchter erwähnt. Weg und Rebland in Verlängerung der Reb- Das Gebiet wird in Kürze überbaut werden. reihen, auf einige Meter Länge, 2. Oktober 2001; Beleg: Niels Böhling 11678. 117 . Papaver argemone – Sand-Mohn Diese im östlichen Mittelmeerraum insbesondere 7221/2, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Unter- im Zuge von Bewässerungsmaßnahmen vorkom- türkheim, Ortsteil Rotenberg, Württemberg, mende Art ist bereits früher für den mittleren Ne- R 351980 H 540492, 390 m ü. NN; sandige ckarraum angegeben worden, bleibt aber ein eher Krone einer Weinberg-Trockenmauer, zahl- seltener Neophyt. reich auf etwa 10 m Länge, 22. Mai 2001; 122 . Torilis arvensis – Acker-Klettenkerbel Beleg: Niels Böhling 11410. 7120/4, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: zwischen Feuerbach und Weilimdorf, Lemberg, R 118 . Petrorhagia saxifraga – 350978 H 540878, 380 m ü. NN; Wegsaum Steinbrech-Felsennelke an Rand von Rebfläche, südexponierte Lage, 7221/1, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: nördlich zwei Pflanzen, 12.Juli 2001; Beleg: Niels Böh- Degerloch, Wernhalde, R 351342 H 540260, ling 11475. 410-415 m ü. NN; Basaltstein-Pflasteritzen von Weinbergweg, hunderte von Pflanzen 123 . Vicia villosa subsp. varia – über ca. 20 m des Weges, insbesondere in Bunte Wicke den feuchteren Partien, 22. August 2001; 7120/4, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: zwischen Beleg: Niels Böhling 11585. Feuerbach und Weilimdorf, Lemberg, R 350978 H 540878, 380 m ü. NN; Wegsaum 119 . Quercus cerris – Zerr-Eiche und Zaun an Rand von Weinberg, zwei 7221/1, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Innen- kräftige Pflanzen, 12.Juli 2001; Beleg: Niels stadt, Kriegsberg, R 351307 H 540547, 280 Böhling 11476. m ü. NN; nahe Zaun an südöstlich exponierter Weinbergböschung, eine ca. 30 cm hohe, dreijährige Jungpflanze, 3. September 2001; Thomas Breunig (Nr. 124 - 136) Beleg: Niels Böhling 11611. Bahnhofstraße 38, 76137 Karlsruhe In ca. 100-200 m Entfernung befinden sich ältere 124 . Bothriochloa ischoemum – Bartgras Zerr-Eichen in Grünanlagen. 7014/4, Outre-Forêt (Nordelsässer Lößhügel), Département Bas-Rhin, Mothern: zwischen 120 . Salvia nemorosa – Hain-Salbei Binzental und Meisterberg, R 343659 H 7221/1, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Innen- 542287, 156 m ü. NN; Magerrasen am Rand stadt, Kriegsberg, R 351300 H 540544, 280 sowie auf der Böschung eines Feldwegs, Löß, m ü. NN; zwischen Fahrspuren und am Rand einige Dutzend Pflanzen, 17. August 2001. von Grasweg in südlich exponiertem Wein- berg, ca. 5, 15-30 cm hohe Pflanzen verschie- 125 . Calepina irregularis – Wendich denen Alters, 3. September 2001. 7319/1, Obere Gäue, Lkr. Böblingen, Aidlin- Die Art wurde im Gebiet des mittleren Neckars gen: im Ort, Böschung an dem vom Aidbach zuletzt 1987 am Rosensteinpark nachgewiesen abzweigenden Mühlgraben, R 349199 H (Seybold, „7221/1“, „beim Torhaus“, siehe Klein- 539354, 425 m ü. NN; Grünstreifen mit Robi- steuber (1996), Quadrantenzuordnung fraglich). nien-Baumreihe zwischen Kreisstraße und Früher kam sie in allen Quadranten des Stuttgarter Graben, zahlreich auf 10 m2, 11. April 2001, Stadtgebiets vor. zusammen mit Andrea Glöckler. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 133

Nachdem die Art in den letzten Jahren mehrfach 129 . Erica tetralix – Moor-Heide im Oberrheingebiet auf Baumscheiben gefunden 7315/3, Grindenschwarzwald und Enzhöhen, wurde, ist dies der erste Nachweis in Württemberg. Lkr. Rastatt, Bühl: Skipiste am Südhang des Hochkopfs, R 344156 H 538849, 950 m ü. 126 . Catalpa ovata – NN; zwergstrauchreicher Magerrasen, Bunt- Kleinblütiger Trompetenbaum sandstein, wenige Pflanzen, 29. August 2001; 6819/4, Kraichgau, Lkr. Heilbronn, Eppingen: Beleg: Thomas Breunig 3756. Waldstraße 33, R 349400 H 544396, 194 m ü. NN; Randfuge des asphaltierten Gehweges, 130 . Gaudinia fragilis – Zerbrechlicher Ährenhafer eine 1 m hohe blühende Pflanze, 4. Septem- ber 1994, mit Irmgard Kunert. 7214/3, Offenburger Rheinebene, Lkr. Ra- statt, Rheinmünster: Obermatten südlich Hild- 6916/3, Hardtebenen, Karlsruhe: Weststadt, mannsfeld, R 343017 H 539921, 124 m ü. NN; Haydnplatz, R 345472 H 543087, 115 m ü. in einer Wiese (Sanguisorbo-Silaetum) auf NN; gepflanzte Bäume und etliche spontan wechselfeuchtem Standort, zahlreich, 20. aufgewachsene Jungpflanzen bis 150 cm August 1988; Beleg: Thomas Breunig 1371, Höhe (ebenso Catalpa bignonioides), 18. Juni zusammen mit Bernd Nowak. 1993; Beleg: Thomas Breunig 2255 (STU). 131 . Nepeta faassenii – 6916/3, Nördliche Oberrhein-Niederung, Karls- Bastard-Katzenminze ruhe: beim Bahnhof Knielingen, R 345206 H 543218, 110 m ü. NN; auf Schotter im 6916/3, Hardtebenen, Karlsruhe: Südwest- Bereich einer ehemaligen Gleisanlage, zahl- stadt, Karlstraße, R 345578 H 542988, 115 reiche 2-3 m hohe, fruchtende Bäume, 18. Juli m ü. NN; in Pflasterfugen am Rand des Geh- wegs, verwildert, zahlreiche blühende Pflan- 2001; Beleg: Thomas Breunig 3736. zen, 12. April 2001; Beleg: Thomas Breunig Catalpa ovata wird wie C. bignonioides als Park- 3643 . baum gepflanzt und verwildert in den warmen Tief- lagen Südwestdeutschlands ebenso häufig. Ältere 6916/3, Hardtebenen, Karlsruhe: Innenstadt, Bäume sind leicht anhand der Blüten und Früchte Herrenstraße bei der Einmündung in die Karl- zu unterscheiden, bei nicht blühenden Exemplaren straße, R 345580 H 543001, 115 m ü. NN; in ist auf die unterschiedliche Behaarung der Blattun- Pflasterfugen, aus angrenzender Grünanlage terseite zu achten. verwildert, zahlreich, 6. September 1997; Beleg: Thomas Breunig 2996. 127 . Cochlearia danica – Nepeta faassenii wird in Karlsruhe häufig gepflanzt Dänisches Löffelkraut und breitet sich dann leicht durch Samen in die nähere Umgebung aus. Bevorzugt wächst sie in 7018/3, Kraichgau, Pforzheim: nördlich Eutin- Pflasterfugen wenig betretener Stellen, hier kom- gen an der A 8, R 348151 H 542082, 330 m men die spontan aufgewachsenen Pflanzen häufig ü. NN; Mittelstreifen der Autobahn, zwei kleine auch zum Blühen und Fruchten. Bestände, 11. April 2001. 132 . Osmunda regalis – Königsfarn 7118/2, Schwarzwald-Randplatten, Enzkreis, Niefern-Öschelbronn: an der A 8 zwischen 7215/4, Nördlicher Talschwarzwald, Baden- km 236 und 237, R 348435 H 541740, 335 m Baden: Grobbachtal südsüdöstlich Bütthof, R ü. NN; Mittelstreifen der Autobahn, zahlreich, 344502 H 539666, 350 m ü. NN; Waldrand, angrenzend eine brachliegende Feuchtwiese, 11. April 2001. ein kräftiger Stock, 4. August 2001. 128 . Crepis tectorum – Mauer-Pippau 133 . Panicum dichotomiflorum – 6916/3, Hardtebenen, Karlsruhe: Innenstadt Gabelblütige Hirse südlich der Kriegsstraße, ehemaliges Gelän- 7214/3, Offenburger Rheinebene, Lkr. Rastatt, de des Autohaus Opel, R 345604 H 542986, Bühl: Aarbruch nördlich Moos, R 343162 H 115 m ü. NN; Brachfläche, kiesig-sandiger 539926, 125 m ü. NN; Maisfeld, zahlreich, 18. Rohboden, wenige Pflanzen, 20. Mai 2001; August 1987; Beleg: Thomas Breunig 1026 & Beleg Thomas Breunig 3674. Johannes Schach. 134 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

7214/4, Offenburger Rheinebene, Baden- Christiane Busch und Baden: nordwestlich Steinbach, Ipfenung, Christian Andres (Nr. 137 - 138) R 3437 H 5400, 129 m ü. NN; Haferfeld, Burgweg 22, 97956 Werbach-Gamburg zahlreich, 25. August 1987; Beleg: Thomas Breunig 1047. 137 . Helianthemum apenninum – 7313/2, Offenburger Rheinebene, Ortenau- Apenninen-Sonnenröschen kreis, Rheinau: südwestlich Rheinbischofs- 6323/2, Tauberland, Main-Tauber-Kreis, Wer- heim an der B 36, R 341996 H 539081, 133 bach: Naturschutzgebiet im Wormental, Pla- m ü. NN; in einem kleinen Maisfeld, zahlreich, teau an vermutlich früherem Steinbruch, R noch mehrfach in der Umgebung, 26. August 354738 H 550466, 280 m ü. NN; lückig 2001 . bewachsene Felsrasen mit Aster linosyris, frei 8315/3, Hochrheintal, Schweiz, Kanton Aar- besonnt, etwa vier größere und zwei kleine gau, Leuggern: N Bahnhof Felsenau an der Exemplare, Juni 2001. Straße nach Jüppen, R 3441 H 5275, 314 m ü. 138 . Galega officinalis – Geißraute NN; Maisfeld, kleiner Bestand, 3. September 1995; Beleg: Thomas Breunig 2662. 6323/4, Tauberland, Main-Tauber-Kreis, Tau- berbischofsheim: an der Straße nach Küls- 134 . Salvia sclarea – Muskateller-Salbei heim im Bereich Dienstadter Flürle, R 354588 H 549960, 330 m ü. NN; am halbschattigen 6916/3, Hardtebenen, Karlsruhe: Knielingen, grasigen Straßenrand auf einer Strecke von Schulstraße, R 345182 H 543302, 112 m ü. 50 m, um die 50 blühende Exemplare, Juli NN; in Pflasterfugen des Gehwegs, verwildert, 2001 . mehr als 10 Pflanzen, zum Teil blühend, 10. August 2001; Beleg: Thomas Breunig 3743.

135 . Spartium junceum – Binsenginster Martin Engelhardt (Nr. 139 - 150) Beethovenweg 16, 72076 Tübingen 6916/3, Nördliche Oberrheinniederung, Karls- ruhe: Rheinhafen, am Fußweg zwischen Süd- 139 . Aira caryophyllea – beckenstraße und Südbecken, R 345187 H Nelken-Schmielenhafer 543074, 107 m ü. NN; Jungpflanzen in Pflas- 7419/4, Schönbuch und Glemswald, Tübin- terfugen, verwildert, 20. September 1993. gen: Unterjesingen, alter Sportplatz, R 34999 6917/3, Kraichgau, Lkr. Karlsruhe, Weingar- H 53766, 455 m ü. NN; auf dem offenen ten: südwestexponierter Hang des Kirchbergs, Boden des sandigen Spielfelds, wenige um R 346576 H 543430, 210 m ü. NN; auf Exemplare, 10. Mai 2001; Beleg: Martin einem Freizeitgrundstück gepflanzt, in der Engelhardt (STU). Umgebung mehrere spontan aufgewachsene junge Sträucher, September 1998. 140 . Campanula glomerata subsp. farinosa – Knäuel-Glockenblume 8211/1, Markgräfler Rheinebene, Lkr. Breis- gau-Hochschwarzwald, Neuenburg: Hochge- 7520/3, Mittleres Albvorland, Lkr. Tübingen, stadeabfall südöstlich Steinenstadt, R 339238 Dusslingen: Bahndamm, R 35049 H 53680, H 529245, 230 m ü. NN; kiesiger Rohboden, ca. 365 m ü. NN; Rand einer Magerwiese, neben gepflanzten etliche junge, spontan auf- etwa 15 Exemplare, 25. Juli 2001; Beleg: Mar- gewachsene Sträucher, 13. Juni 2001; Beleg: tin Engelhardt. Thomas Breunig 3720 & Wolfgang Röske. Der taxonomische Wert dieser wohl weiter ver- breiteten Sippe ist unklar; auf sie sollte vermehrt 136 . Umbilicus rupestris – Venusnabel geachtet werden. 7016/4, Schwarzwald-Randplatten, Lkr. Karls- ruhe, Ettlingen: Watthalde, R 345762 H 141 . Dianthus superbus subsp. 542285, 215 m ü. NN; an einer Sandstein-Tro- autumnalis – Pracht-Nelke ckenmauer, etwa 10 Pflanzen, 3. November 7420/3, Schönbuch und Glemswald, Tübin- 2001, hier erstmals 1995 beobachtet; Beleg gen: Ursrain, R 35026 H 53775, 435 m ü. Thomas Breunig 3789. NN; südwest-exponierter Waldrand, Stuben- Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 135

sandstein, 29. August 2001; Beleg: Martin 147 . Hydrocotyle vulgaris – Wassernabel Engelhardt. 7420/3, Schönbuch und Glemswald, Tübin- gen: Spitzberg, im Irisweiher, R 350212 H 142 . Epipactis microphylla – 537491, 435 m ü. NN; nach dem teilweisen Kleinblättrige Stendelwurz Ausbaggern des stark verlandeten Teichs 7420/3, Schönbuch und Glemswald, Tübin- nach über 30 Jahren wieder aufgetaucht (vgl. gen: Täglesklinge, R 35049 H 53779, 390 m Görs 1966: 539), wohl nicht indigen, 10. Juni ü. NN; seit 1992 jährlich an der alten Stelle 2000 und 6. Juni 2001; Beleg: Martin Engel- (siehe Künkele 1975: 241), am 15. September hardt. 2001 vergeblich gesucht, erloschen? 148 . Orobanche reticulata – 143 . Euphorbia maculata – Distel-Sommerwurz Gefleckte Schiefblattwolfsmilch 7522/1, Mittlere Kuppenalb, Lkr. Reutlingen, 7420/3: Schönbuch und Glemswald, Tübin- Bad Urach: Brühlbach, R 3527 H 5372, ca. gen: Botanischer Garten auf der Morgenstelle, 500 m ü. NN; Wirt vermutlich Cirsium olera- R 35055 H 53780, 470-485 m ü. NN; vor allem ceum, 15 blühende Exemplare an mehreren in den Pflasterritzen der Hauptwege häufig, Stellen, 8. Juli 2001; Beleg: Martin Engelhardt seit 1996 beobachtet, 20. August 2001; Beleg: (STU). Martin Engelhardt. Neu für die Mittlere Kuppenalb. 144 . Galega officinalis – Geißraute 7320/1, Schönbuch und Glemswald, Böblin- 149 . Salsola kali subsp. iberica – gen: am Musberger Weg nördlich der Müll- Ruthenisches Salzkraut deponie, R 3504 H 5394, 495 m ü. NN; am 7525/4, Mittlere Flächenalb, Ulm: Gelände Straßengraben, zahlreich, 16. August 2001. des ehemaligen Güterbahnhofs, R 3571847 7420/3, Schönbuch und Glemswald, Tübingen: H 5363255, 500 m ü. NN; etwa 30 Exemplare, am Weg zwischen Steinenberg und Neuhalde, 26. August 2001, Exkursion der Bot. Arbeits- R 35018 H 53775, ca. 390 m ü. NN; zahlreich, gemeinschaft Südwestdeutschland; Beleg: seit 1990 beobachtet, 15. August 2001. Martin Engelhardt (STU).

145 . Geranium purpureum – 150 . Spiranthes spiralis – Purpur-Storchschnabel Herbst-Schraubenstendel 7420/3, Schönbuch und Glemswald, Tübin- 7420/3, Schönbuch und Glemswald, Tübin- gen: Hauptbahnhof, R 35042 H 53752, 320 gen: Ursrainer Egert, R 350350 H 537785, m ü. NN; an mehren Stellen des Bahnhofge- 435-440 m ü. NN; letzter Nachweis 14. Sep- ländes, über 300 Exemplare, 2. Mai 2001, seit tember 1996, danach bis 2001 trotz jährlicher 1999 beobachtet, aber sicher schon länger Nachsuche nicht mehr beobachtet. vorhanden, da 1998 bereits neckaraufwärts Bestand durch Ablagerung von Mähgut und Nut- in Oberndorf a.N. festgestellt; Beleg: Martin zungsänderung (zwei- statt einmaliger Mahd, zwei- Engelhardt. te Mahd während der Blüte) zerstört. 146 . Goodyera repens – Kriechendes Netzblatt Thomas Grund (Nr. 151 - 173) 7419/2, Schönbuch und Glemswald, Lkr. Kreuzweg 3, 86753 Möttingen Tübingen, Entringen: oberhalb des Sportplat- zes, R 3498 H 5380, 470 m ü. NN; in Fichten- 151 . Agrimonia procera – wald, Wuchsort durch den Orkan „Lothar“ und Wohlriechender Odermennig nachfolgende Aufräumarbeiten zerstört, von 7330/4, Donauried, Lkr. Donau-Ries, Mertin- 1992-1997 jährlich etwa 300 Exemplare, am gen: „Ruten“ westsüdwestlich Mertingen, R 9. Juli 2001 vergeblich gesucht, Bestand wohl 440880 H 538970, 405 m ü. NN; Graben, 5 erloschen. Exemplare, 20. November 2001. 136 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

152 . Campanula cervicaria – Rand eines Kiefern-Fichten-Walds, ein Exem- Borstige Glockenblume plar, 17. November 2001. 7128/4, Albuch und Härtsfeld, Ostalbkreis, 7229/2, Riesalb, Lkr. Donau-Ries, Mönchs- Utzmemmingen: Windhau südlich Altenbürg, deggingen: Lachholz östlich des Orts, R R 360555 H 540838; vier Exemplare knos- 439800 H 540480, 500 m ü. NN; Wegrand am pend, 24. Juni 2001 nach Hinweisen aus der Rand eines Fichtenwalds, ein Exemplar, 23. Literatur gefunden von B. Adler, vier Exemp- Oktober 2001. lare aufblühend und ca. 5 steril am 9. Juli, am 10. August 2001 noch mit unreifen Früchten. 156 . Eleocharis ovata – 7130/4, Südliche Frankenalb, Lkr. Donau- Eiköpfige Sumpfbinse Ries, Fünfstetten: Straße Mündling-Fünfstet- 7026/2, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, ten, R 440829 H 540953, 530 m ü. NN; am Ostalbkreis, Ellwangen: Riemenfeld südlich Straßenrand, 10 Exemplare, 21. Juni 2001, B. Dietrichsweiler, R 358102 H 542961, 465 m & J. Adler, nach Hinweis von Herbert Schu- ü. NN; am Eingang zur Sandgrube, ca. 100 werk und Günter Riegel. Exemplare, 14. Juni 2001. 153 . Drosera longifolia – 157 . Eryngium planum – Langblättriger Sonnentau Flachblättrige Mannstreu 7527/2, Donauried, Lkr. Günzburg, Günzburg: 6927/2, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, Herrnholz NE Reisensburg, R 359790 H Lkr. Ansbach, Dinkelsbühl: südöstlich Röthen- 537105, 460 m ü. NN; „Federmähder“ Kalk- dorf, R 359050 H 544050, 495 m ü. NN; lichter flachmoor mit Schilf, 10 Exemplare, 30. Juni Fichtenwald, am Wegrand hinter dem Graben, 2000 und 2001, hier auch D. rotundifolia (ca. 1999: 1 Exemplar blühend und wenige sterile; 100 Exemplare) und Liparis loeselii (über 100 23. Juli 2001: ein Exemplar blühend und 20 Exemplare 2000, 10 Exemplare 2001), mit B. steril, bis jetzt noch keine Tendenz zur Aus- & J. Adler. breitung. 154 . Drosera rotundifolia – Rundblättriger Sonnentau 158 . Fragaria moschata – Zimt-Erdbeere 6823/3, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, 7128/2, Ries, Lkr. Donau-Ries, Wallerstein: Hohenlohekreis, Waldenburg: NSG Entles- Park westlich Wallerstein, R 360745 H 541780, boden östlich Obersteinbach, R 354635 H 440 m ü. NN; im verwilderten Park, 20 Exem- 544650, 485 m ü. NN; drei Exemplare, letzt- plare, Juli 2001. mals beobachtet 1993, seither verschwun- 7128/4, Ries, Lkr. Donau-Ries, Nördlingen: den . am Galgenberg, R 360930 H 541280, 470 m ü. NN; im Gebüsch und auf Wiesenstreifen, 155 . Dryopteris affinis – 100 Exemplare, 12. Juli 2000. Spreuschuppiger Wurmfarn 7028/2, Östliches Albvorland, Lkr. Donau- 159 . Herniaria hirsuta – Ries, Fremdingen: Spitalwald östlich Rüh- Behaartes Bruchkraut lingstetten, R 390505 H 542795, 475 m ü. 7128/2, Ries, Lkr. Donau-Ries, Nördlingen: NN; am Wegrand in Fichten-Kiefern-Wald, ein Hof am Arbeitsamt, R 360908 H 541382, 430 Exemplar, 22. November 2001. m ü. NN; in Pflasterfugen, ca. 200 Exemplare, 7028/3, Östliches Albvorland, Ostalbkreis, 6. Juli 2001. Unterschneidheim: Riedbach östlich Wössin- gen, R 360320 H 541965, 485 m ü. NN; im 160 . Hieracium caespitosum – Mischwald, zwei Exemplare, 11. September Wiesen-Habichtskraut 2001 . 6723/2, Kocher-Jagst-Ebene, Hohenlohe- 7130/1, Südliche Frankenalb, Lkr. Donau- kreis, Niedernhall: Frauenzimmern, R 354590 Ries, Wemding: Kaisersheimer Berg südlich H 545995, 355 m ü. NN; Waldweggabelung, Wemding, R 440670 H 541340, 480 m ü. NN; 30 Exemplare, 10. Juni 2001. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 137

161 . Hordeum secalinum – Roggen-Gerste 166 . Polystichium lonchitis – 7029/4, Ries, Lkr. Donau-Ries, Wechingen: Lanzen-Schildfarn Mahdergraben, R 439702 H 541942, 415 m ü. 7130/1, Südliche Frankenalb, Lkr. Donau- NN; auf einer nicht gemähten Wiese und auf Ries, Wemding: Kaisersheimer Berg südlich einem Feldweg, 24. Juli 2001, B. & J. Adler. Wemding, R 440672 H 541322, 488 m ü. NN; 7129/2, Ries, Lkr. Donau-Ries, Wechingen: am Wegrand, ein Exemplar, 18. November am Sulzgraben südwestlich Wechingen, R 2001, B. Adler. 439742 H 541737, 415 m ü. NN; Grasweg, 25. 7229/2, Riesalb, Lkr. Donau-Ries, Schaffhau- August 1999 und 27. Juli 2001, B. & J. Adler. sen: Kaltenberg westlich Schaffhausen, R 7228/2, Albuch und Härtsfeld, Lkr. Donau- 361945 H 540393, 535 m ü. NN; am Felsen, Ries, Hürnheim: neben der Straße Ederheim- ein Exemplar, 28. Juli 1995, B. & J. Adler, März Christgarten, R 360843 H 540731, 510 m ü. 2002 noch vorhanden. NN; Feldweg, 13. Juni 1998 und 30. Juli 2001, 167 . Pyrola chlorantha – B. & J. Adler. Grünliches Wintergrün 162 . Myosotis discolor – 7130/3, Südliche Frankenalb, Lkr. Donau-Ries, Buntes Vergißmeinnicht Wemding: Herrschaftsholz südlich Wemding, 7026/2, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, R 440670 H 541299, 478 m ü. NN; am Weg- Ostalbkreis, Ellwangen: Riemenfeld südlich rand, ca. 30 Exemplare, 18. November 2001, Dietrichsweiler, R 358102 H 542961, 465 mit B. & J. Adler. m ü. NN; Böschung mit wenig Bewuchs am 168 . Pyrola minor – Kleines Wintergrün Eingang zur Steinmetzwerkstatt, ca. 20 Exem- plare, 14. Juni 2001. 6926/4, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, Ostalbkreis, Stödtlen: Spitalweiher nordöstlich 163 . Orobanche purpurea – Stödtlen, R 359593 H 543119, 460 m ü. NN; Violette Sommerwurz auf einem Waldweg, drei Exemplare, 14. Juni 7028/4, Östliches Albvorland, Ostalbkreis, 2001 . Unterschneidheim: Wegenhauser Weg süd- 6926/4, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, östlich Unterwilflingen, R 360605 H 542075, Ostalbkreis, Ellwangen: südsüdwestlich Diet- 470 m ü. NN; auf Rohboden im Steinbruch, 2 richsweiler, R 358864 H 542970, 460 m ü. Gruppen mit 12 und zwei Blütenständen, auf NN; im Nordteil der alten Sandgrube, ca. 100 Achillea millefolium, 23 . Juni 2001. Exemplare, 14. Juni 2001. 164 . Orthilia secunda – Birngrün 6927/2, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, 6927/2, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, Lkr. Ansbach, Dinkelsbühl: südöstlich Röthen- Lkr. Ansbach, Dinkelsbühl: südöstlich Röthen- dorf, R 359048 H 544085, 495 m ü. NN; Rand dorf, R 359050 H 544085, 495 m ü. NN; Fich- eines Fichtenwalds bei einer alten Sandgrube mit Müllablagerung, 50 Exemplare, 23. Juli tenwald auf Sand, 1999: ca. 1000 Exemplare, 2001 . 23. Juli 2001: 10 Exemplare, zurückgegangen nach Waldarbeiten und Ausbreitung von 7026/2, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, Rubus idaeus . Ostalbkreis, Ellwangen: Riemenfeld südlich Dietrichsweiler, R 358102 H 542961, 465 m 165 . Picris echioides – Wurmlattich ü. NN; am Eingang zur Sandgrube, ca. 40 6623/4, Kocher-Jagst-Ebene, Hohenlohe- Exemplare, 14. Juni 2001. kreis, Ingelfingen: Burgstall nördlich Crisbach, 7717/1, Obere Gäue, Lkr. Rottweil, Epfendorf: R 354638 H 546376, 300 m ü. NN; Weinber- Wald südlich Blindental, R 346563 H 534677, grand, zwei Exemplare, September 2001. 670 m ü. NN; Rand eines Tannenwalds, 30 6723/1, Kocher-Jagst-Ebene, Hohenlohekreis, Exemplare; weitere Fundorte bei R 346616 Forchtenberg: Türlesberg nördlich Forchten- H 534677, 655 m ü. NN; Rand eines Fichten- berg, R 354002 H 546200, 280 m ü. NN; walds, 20 Exemplare, sowie im Wald östlich Weinbergwegrand, vier Exemplare, 1995. Waldhof, R 346869 H 534434, 640 m ü. NN; 138 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

im Mischwald, 20 Exemplare, 16. Juni 2001, H 537096, 465 m ü. NN; Kalkflachmoor mit beobachtet bei einer AHO-Exkursion. Schilf, 5 Exemplare, 2001.

169 . Seseli annuum – Steppenfenchel 173 . Vaccinium vitis-idaea – Preiselbeere 7029/2, Ries, Lkr. Donau-Ries, Hainsfarth: 7028/2, Östliches Albvorland, Lkr. Donau- Buschelberg östlich Hausen, R 440084 H Ries, Fremdingen: Spitalwald östlich Rüh- 542455, 470 m ü. NN; alter Waldweg in lich- lingstetten, R 390408 H 542801, 475 m ü. tem Kiefern-Wald, 60 Exemplare, zum Teil 50 NN; im Fichten-Kiefern-Wald nahe Wegrand, cm hoch, August 2001. auf 1 m², 22. November 2001. 7029/3, Ries, Lkr. Donau-Ries, Oettingen: Seebuck nördlich Bettendorf, R 439536 H Steffen Hammel (Nr. 174 - 183) 542281, 420 m ü. NN; bodensaure Heide mit Rathausstraße 44, 74391 Erligheim Succisa pratensis, Serratula tinctoria und Nar- 174 . Anemone sylvestris – dus stricta, 15 . August 2001. Großes Windröschen 7128/4, Ries, Lkr. Donau-Ries, Nördlingen: 6919/3, Strom- und Heuchelberg, Enzkreis, Herkheim, östlich Lachfeld, R 360942 H Sternenfels: Diefenbach, Rodungsinsel am 540915, 500 m ü. NN; Trockenrasen, 15. Füllmenbacher Hofberg, R 349215 H 543210, August 2000, B. & J. Adler. 380 m ü. NN; auf der Hochfläche in einer 7130/1, Vorland der Südlichen Frankenalb, Magerwiese, 12 blühende Exemplare, aus Lkr. Donau-Ries, Amerbach: Hessenbühel, R früheren Jahren hier nicht bekannt, 18. Mai 440516 H 541783, 490 m ü. NN; Trockenra- 1999; Fotobeleg. sen, 23 . August 1999, B. & J. Adler. 175 . Astragalus cicer – Kicher-Tragant 7331/1, Lech-Wertach-Ebenen, Lkr. Donau- 6918/2, Strom- und Heuchelberg, Lkr. Karls- Ries, Oberpeiching: nördlich Lindensee, R ruhe, Oberderdingen: in der „Kupferhalde“ 441832 H 539096, 415 m ü. NN; Geländekan- zwischen Freudenstein und Oberderdingen, te, 2 . September 2000, B. & J. Adler. R 348679 H 543478, 280 m ü. NN; in Step- 170 . Sisymbrium strictissimum – penheide und am Wegrand zum Weinberg Steife Rauke hin, mehrere Exemplare (auch Jungpflanzen), 26. Juni 1999, Bestätigung der historischen 7029/1, Ries, Lkr. Donau-Ries, Fremdingen: Angabe von Bartsch & Bartsch (1931); Hänseberg südwestlich Hausen, R 439130 H Fotobeleg. 542810, 465 m ü. NN; am westlichen Wald- rand, ein Exemplar, 26. Juli 2001. 176 . Dictamnus albus – Diptam 171 . Spergularia rubra – 6919/3, Strom- und Heuchelberg, Enzkreis, Rote Schuppenmiere Sternenfels: Mettenberg, R 349122 H 543142, 350 m ü. NN; in Steppenanemonen-Berg- 7026/2, Schwäbisch-Fränkische Waldberge, haarstrang-Saumvegetation am Waldrand Ostalbkreis, Ellwangen: Riemenfeld südlich oberhalb der Weinberge, ein Exemplar, 18. Dietrichsweiler, R 358102 H 542961, 465 m Mai 1999; Fotobeleg. ü. NN; am Eingang zur Sandgrube, ca. 10 Exemplare, 14. Juni 2001. 177 . Lactuca saligna – Weiden-Lattich 7130/1, Südliche Frankenalb, Lkr. Donau-Ries, 7019/2, Strom- und Heuchelberg, Lkr. Lud- Wemding: im Hartlweg, R 440680 H 541590, wigsburg, Vaihingen: oberhalb der Weinber- 465 m ü. NN; in Rissen eines betonierten ge am „Eselsberg“ zwischen Horrheim und Hofes, vier Exemplare, 10. Mai 2001. Ensingen, R 349720 H 542630, 355 m ü. NN; an Böschung mit Ruderalvegetation oberhalb 172 . Thelypteris palustris – des Weges zum Wald hin, vier kümmerliche Sumpf-Lappenfarn Pflanzen, 2000 kein Nachweis mehr, hier 7527/2, Donauried, Lkr. Günzburg, Offingen: akut vom Aussterben bedroht, 21. Juli 1999; Herrnholz nordöstlich Reisensburg, R 359780 Fotobeleg. Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 139

7020/2, Neckarbecken, Lkr. Ludwigsburg, „Unteren Berg“ zwischen Kirbachhof und Häf- Bietigheim-Bissingen: im Gewann „Berge“ bei nerhaslach, R 349511 H 543152, 350 m ü. NN; Untermberg, R 350678 H 542360, 230 m ü. Magerwiese mit Saumarten auf westexponier- NN; auf ehemaliger Weinbergfläche seit 1993 ter, ehemaliger Weinbergsfläche, zwei Exem- jährlich beobachtet, am 12. August 2001 etwa plare, 3. Juni 2000, Erstfund 1999 durch S. 60 Exemplare; Beleg: Steffen Hammel. Beggel (Esslingen); Beleg: Steffen Hammel.

178 . Misopates orontium – 183 . Trifolium ochroleucon – Acker-Löwenmaul Blassgelber Klee 6919/1, Strom- und Heuchelberg, Lkr. Heil- 7020/1, Strom- und Heuchelberg, Lkr. Lud- bronn, Zaberfeld: zwischen Leonbronn und wigsburg, Sachsenheim: „Kalkofen“ zwischen Sternenfels im Gewann „Lehen“ an mehreren Sersheim und Hohenhaslach, R 350205 H Stellen, R 349165 H 543565, 305 m ü. NN; 542720, 235 m ü. NN; Magerwiese auf Gips- in extensiv genutzten Sandäckern zwischen keuper, an die 300 Exemplare, 3. Juni 1999; Raps, mehrere hundert Pflanzen, 26. Juni Fotobeleg. 1999; Fotobeleg. Helga Heinz, Manfred Heinz, 179 . Ophrys sphegodes – Günter Kirschner & Thea Kirschner Echte Spinnen-Ragwurz (Nr. 184 - 190) 6919/3, Strom- und Heuchelberg, Enzkreis, Belchenstraße 43, 75179 Pforzheim Sternenfels: Diefenbach, Rodungsinsel am Füllmenbacher Hofberg, R 349215 H 543210, 184 . Althaea hirsuta – Rauer Eibisch 380 m ü. NN; auf der Hochfläche in einer 7018/2, Strom- und Heuchelberg, Enzkreis, Magerwiese, 5 Exemplare, 18. Mai 1999; Ölbronn-Dürrn: Südhang des Aschbergs, am Fotobeleg. 2. Horizontalweg, R 348375 H 542800, 300 m 6919/3, Strom- und Heuchelberg, Enzkreis, ü. NN; auf einer Stützmauer im Weinbergge- Illingen: ehemaliger Weinberghang „Spiegel“ lände, etwa 15 Pflanzen auf 0,25 m², seit 1996 zwischen Zaisersweiher und Schützingen, beobachtet, 20. April 2001. R 349282 H 542952, 350 m ü. NN; Halbtro- ckenrasen, mindestens 25 Exemplare, 20. Mai 185 . Althaea officinalis – Echter Eibisch 1999; Fotobeleg. 7117/2, Kraichgau; Pforzheim: Stadtteil Ar- linger, am Pfaffenäckerweg, R 347435 H 180 . Potentilla rupestris – 541645, 322 m ü. NN; direkt am Straßenrand, Felsen-Fingerkraut angrenzend Viehkoppel, auf etwa 1,5 m², 6820/3, Strom- und Heuchelberg, Lkr. Heil- seit 1999, in angrenzenden Gärten nicht zu bronn, Brackenheim: oberhalb der Weinberge sehen, 13. August 2001. im Gewann „Krapfen“ östlich Haberschlacht, R 350321 H 544031, 280 m ü. NN; auf boden- 186 . Crassula helmsii – Nadelkraut saurem, südwestexponierten Rain (Schilf- 7117/1, Kraichgau, Enzkreis, Keltern: Auer- sandstein) unterhalb des Waldes, 12 blühen- bachtal im Wald westlich Weiler, R 346465 H de Exemplare, 25. Mai 2001; Fotobeleg. 541762, 275 m ü. NN; in offensichtlich frisch 181 . Salix repens – Kriech-Weide ausgeräumtem Tümpel, dieser bepflanzt mit 7018/2, Neckarbecken, Enzkreis, Ötisheim: Menyanthes trifoliata, Alisma plantago-aquati- zwischen Corres und Dürrn im Gewann „Ob ca und Typha latifolia; Crassula helmsii wohl Corres“, R 348340 H 542425, 260 m ü. NN; dabei unbeabsichtigt eingeschleppt, auf meh- Feuchtwiese, zwei Exemplare, 8. Mai 2000; reren m², 29. Juli 2001. Beleg: Steffen Hammel. 187 . Crepis pulchra – Schöner Pippau 182. Thesium pyrenaicum – 7117/2, Kraichgau, Enzkreis, Birkenfeld: Rad- Wiesen-Leinblatt weg zwischen Pforzheim-Arlinger und Birken- 6919/4, Strom- und Heuchelberg, Lkr. Lud- feld (ehem. Trasse der Bahnlinie nach Itters- wigsburg, Sachsenheim: im Kirbachtal am bach), R 347321 H 541610, 345 m ü. NN; am 140 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

Wegrand, angrenzend ehemals der „Tiefenba- 193 . Dianthus armeria – Büschel-Nelke cher Weinberg“, seit langem bebaut, etwa 20 7825/1, Hügelland der unteren Riß, Lkr. Bibe- Pflanzen, 28. Juni 2001. rach, Mietingen: nahe der B 30 südöstlich des Osterriedes, R 356448 H 533875, 520 m ü. 188 . Picris echioides – Wurmlattich NN; Halbtrockenrasen auf Abraum der nörd- 7117/2, Kraichgau, Enzkreis, Birkenfeld: lich angrenzenden, inzwischen aufgelasse- Schönbiegelwald östlich Dietlingen, R 347360 nen Kiesgrube, etwa 30 Pflanzen, 5. Oktober H 541747, 358 m ü. NN; kaum benutzter, vor 2001, mit Alfred Buschle. längerem mit Lehm aufgefüllter Waldweg, 8024/1, Oberschwäbisches Hügelland, Lkr. eine Pflanze, 2. September 2001. Biberach, Bad Schussenried: Bahnhof Bad Schussenried, auf der Südseite der Gleis- 189 . Potentilla intermedia – anlage, R 355015 H 531754, 560 m ü. NN; Mittleres Fingerkraut besonnter, lückig bewachsener Randstreifen 7117/2, Kraichgau, Enzkreis, Birkenfeld: der Gleisanlage, etwa 15 Pflanzen, 21. Juli Radweg zwischen Pforzheim-Arlinger und 2000 . Birkenfeld (ehem. Trasse der Bahnlinie nach Ittersbach), R 347367 H 541630, 335 m ü. NN; 194 . Euphorbia maculata – kaum benutzter Fußweg, hier auch Potentilla Gefleckte Schiefblattwolfsmilch argentea, jeweils etwa 20 Pflanzen auf 50-60 8323/4, Bodenseebecken, Lkr. Ravensburg, m Wegstrecke, det. Th. Gregor, 28. Juni 2001; Tettnang: Friedhof Laimnau, R 354764 H Beleg: Herbarium FR. 527780, 440 m ü. NN; Kiesflächen, zahlreiche stattliche Pflanzen, 7. September 2001, mit 190 . Senecio inaequidens – Jens Freigang. Schmalblättriges Greiskraut 8324/1, Westallgäuer Hügelland, Lkr. Ravens- 7017/3, Kraichgau, Lkr. Karlsruhe, Karlsbad: burg, Wangen: Friedhof Haslach, R 355553 Winterhälde-Wald nordöstlich Auerbach, H 528238, 540 m ü. NN; Kieswege, mehrere R 346711 H 542070, 251 m ü. NN; kaum kleine Pflanzen, 22. Juni 2000, mit E. & K. benutzter, vor längerem mit Lehm aufgefüllter Dörr. Waldweg, eine Pflanze, 31. Juli 2001. 8324/1, Westallgäuer Hügelland, Bodensee- kreis, Neukirch: Friedhof Neukirch, R 355293 Helmut Herwanger (Nr. 191 - 201) H 528017, 570 m ü. NN; auf Kieswegen, Burgstockstraße 6, 88339 Bad Waldsee mehrere kleine Pflanzen, 22. Juni 2000, mit E. & K. Dörr. 191 . Anchusa officinalis – Alle bisherigen oberschwäbischen Funde stammen Gewöhnliche Ochsenzunge von Friedhöfen, wo je nach gärtnerischer Pflege 7924/3, Riß-Aitrach-Platten, Lkr. Biberach, mehr oder weniger große Populationen auf Kiesflä- Ingoldingen: nördlich Winterstettenstadt nahe chen vorkommen. Bei systematischer Suche dürften der Bahnlinie, R 355541 H 531941, 575 m ü. weitere Vorkommen gefunden werden. NN; ungepflegte Wegböschung, eine nieder- liegende Pflanze mit vielen Seitentrieben, 26. 195 . Gentiana asclepiadea – August 2001; Beleg: STU. Schwalbenwurz-Enzian 8023/4, Oberschwäbisches Hügelland, Lkr. 192 . Carlina acaulis – Ravensburg, Wolpertswende: nordwestlich Stengellose Silberdistel Bruggen, NSG Dolpenried, R 354450 H 7924/3, Oberschwäbisches Hügelland, Lkr. 530767, 575 m ü. NN; seit etlichen Jahren Biberach, Ingoldingen: nördlich Winterstet- regelmäßig gepflegte, von Pfeifengras und tenstadt nahe der Bahnlinie, R 355514 H Schilf dominierte ehemalige Streuwiese; we- 531938, 575 m ü. NN; Halbtrockenrasen auf nige Pflanzen, 8. September 2001. einem Hang an der teilweise abgetragenen 8024/1, Oberschwäbisches Hügelland, Lkr. Würm-I-Endmoräne, etwa 15 Pflanzen, 26. Ravensburg, Aulendorf: NSG Haslacher August 2001. Weiher, südlich des Weihers, R 355110 H Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 141

531383, 560 m ü. NN; regelmäßig gepfleg- 198 . Medicago minima – te Streuwiese, Größe des Bestandes nicht Zwerg-Schneckenklee bekannt, 12. August 1999. 8223/2, Bodenseebecken, Lkr. Ravensburg: 8025/1, Riß-Aitrach-Platten, Lkr. Biberach, Bahnhof Ravensburg, R 354550 H 529418, Eberhardzell: südöstlich Simis, Westrand des 430 m ü. NN; erste Gleisanlage vom Bahn- Bidumwaldes, R 356253 H 531705, 605 m ü. hofsgebäude aus, großer Bestand von mehre- NN; von Hochstauden bedrängter Rest einer ren m², 1. Juni 2000, nach Hinweis von Erhard Pfeifengraswiese am Rand eines Quellhan- Dörr; Beleg: Helmut Herwanger. ges, mehrere stattliche Pflanzen, 9. Septem- ber 2001, nach Hinweis von Alfred Buschle. 199 . Portulaca oleracea – Portulak Die drei Wuchsorte liegen am Nordwestrand des 7923/2, Donau-Ablach-Platten, Lkr. Biberach, Areals. Dies könnte die kleinen Populationen Bad Buchau: Friedhof Bad Buchau-Kappel, erklären. Am Haslacher Weiher wird die Größe R 354493, H 532451, 610 m ü. NN; auf fast des Bestandes eventuell auch durch den zu frühen allen Kiesflächen, weit über 100 Pflanzen, 1. Mähtermin beeinflusst. Hier war bereits vor dem Oktober 2001. 12. August 1999 gemäht worden. Im nicht gemäh- 8323/4, Bodenseebecken, Lkr. Ravensburg, ten Randbereich war neben einigen Pflanzen von Tettnang: Friedhof Laimnau, R 354764 H Gentiana pneumonanthe nur eine Pflanze von G. asclepiadea stehen geblieben. An den Blüten 527780, 440 m ü. NN; Kiesweg, wenige Pflan- beider Enzianarten waren Fraßlöcher vom Enzian- zen, 7. September 2001, mit Jens Freigang; bläuling zu sehen, was eventuell auf ein größeres Beleg: STU. Enzianvorkommen schließen lässt, da sich die Bläu- Das Vorkommen in Bad Buchau-Kappel ist nach lingspopulation vermutlich sonst nicht halten könnte. Seybold in Sebald & al. (1990) der bisher höchst- 2001 konnte keine der beiden Enzianarten mehr in gelegene Fundort in Baden-Württemberg. diesem Randbereich nachgewiesen werden, auch nicht auf der Hauptfläche der Streuwiese, da sie 200 . Rumex hydrolapathum – wieder im August gemäht worden war. Riesen-Ampfer 7825/1, Hügelland der unteren Riß, Lkr. - 196 . Gentiana pneumonanthe – ach, Laupheim: südwestlich Baustetten, nörd- Lungen-Enzian liches Osterried, R 356438 H 534036, 508 m 8023/4, Oberschwäbisches Hügelland, Lkr. ü. NN; Entwässerungsgräben der ehemaligen Ravensburg, Wolpertswende: nordwestlich Torfstiche, etwa 10 Pflanzen, 5. Oktober 2001, Bruggen, NSG Dolpenried, R 354450 H mit Alfred Buschle. 530767, 575 m ü. NN; regelmäßig gepflegte, 8022/3, Oberschwäbisches Hügelland, Lkr. von Pfeifengras und Schilf dominierte ehe- Sigmaringen, Ostrach: Tiefenbach zwischen malige Streuwiese, etwa 20 Blütenstängel, „Tisch“ und „Schnödenwiesen“, R 352891 9. August 1999 und 15. August 2001; Beleg: H 530832, 608 m ü. NN; am grabenartigen Helmut Herwanger. Bachlauf, nur wenige, aber kräftige Pflanzen, 8024/1, Oberschwäbisches Hügelland, Lkr. 5. Juni 2000. Ravensburg, Aulendorf: NSG Haslacher 201 . Scheuchzeria palustris – Blasenbinse Weiher, südlich des Weihers, R 355110 H 531383, 560 m ü. NN; regelmäßig gepflegte 8123/2, Oberschwäbisches Hügelland, Lkr. ehemalige Streuwiese, Größe des Bestandes Ravensburg, Wolpertswende: Wegenried nicht bekannt, 12. August 1999. nordöstlich Vorsee, R 354434 H 530625, 580 m ü. NN; Schlenken im Übergangsmoor, rie- 197 . Hypericum montanum – sige Bestände im gesamten Ostteil, 30. Mai Berg-Johanniskraut 2001, mit Roland Banzhaf. 8323/4, Bodenseebecken, Lkr. Ravensburg, 8123/2, Oberschwäbisches Hügelland, Lkr. Tettnang: bei Laimnau, am Tobel westlich Ravensburg, Wolpertswende: NSG Dornach- Drackenstein, R 354728 H 527834, 500 m ü. er Ried südwestlich des Blindsee, R 354439 NN; Wegböschung in Laubmischwald, wenige H 530542, 580 m ü. NN; Schwingrasen, über in kleinen Gruppen stehende Pflanzen, 7. 100 Pflanzen auf etwa 50 m², 30. Mai 2001, September 2001, mit Jens Freigang. mit Roland Banzhaf. 142 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

8324/2, Westallgäuer Hügelland, Lkr. Ravens- 206 . Asplenium scolopendrium – burg, Wangen: südwestlich Primisweiler, im Hirschzunge nördlichen Teil des NSG Teufelsee, R 355665 7116/4, Grindenschwarzwald und Enzhöhen, H 528044, 535 m ü. NN; Schwingrasen, zahl- Lkr. Calw, Bad Herrenalb: Gelände des ehe- reich, 9. August 2001; zuvor letzter Nachweis maligen Sägewerks am Dobelbach, R 345940 Brielmaier 1967 (Dörr & Lippert 2001). H 540785, 350 m ü. NN; Buntsandstein-Mauer am linken Bachufer, in Mauerfugen, etwa 100 Inge Maass (Nr. 202 - 204) Pflanzen, 24. August 2001. Gottliebstraße 13, 70186 Stuttgart 207 . Montia fontana subsp. chondro- 202 . Geranium sibiricum – sperma – Rausamiges Quellkraut Sibirischer Storchschnabel 208 . Myosurus minimus – 7420/3, Schönbuch und Glemswald, Tübin- Kleines Mäuseschwänzchen gen: am Neckarufer beim Hölderlinturm, R 350431 H 537574, 315 m ü. NN; Krautsaum 6815/2, Vorderpfälzer Tiefland, Lkr. Germers- am Uferweg, verwildert, großer Bestand, 25. heim, Bellheim: westlich Bellheim, zwischen August 2001; Beleg: Inge Maass. Altbach und Spiegelbach, R 344685 H 545135, 119 m ü. NN; brachliegender Acker, 203 . Inula ensifolia – lehmiger Sand, basenarm, feucht, zahlreiche Schmalblättriger Alant Pflanzen zerstreut auf einer Fläche von etwa 3 ha, 5. Mai 2001, zusammen mit Ulrike 7220/4, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Stadtteil Steube. Vaihingen, an der Gäubahn, R 350845 H 540055, 410 m ü. NN; auf der Bahnböschung in einem Trespen-Halbtrockenrasen, bei dem Ingeborg Pflugfelder (Nr. 209 - 210) bekannten Vorkommen von Dorycnium her- Libanonstraße 55, 70184 Stuttgart baceum (Scheerer 1995), ein Trupp auf etwa 209 . Geranium purpureum – 1 m², Status unklar, Juli 2001; Beleg: Inge Purpur-Storchschnabel Maass . 7419/2, Schönbuch und Glemswald, Lkr. Böb- 204 . Scutellaria minor – lingen, Herrenberg: Bahnhof, Gleis 1, R 3490 Kleines Helmkraut H 5384, 410 m ü. NN; im Gleisschotter, reich- 7118/3, Schwarzwald-Randplatten, Enzkreis, lich, 13. Mai 2001. Neuhausen: östlich von Schellbronn, R 210 . Orobanche hederae – 348160 H 540905, 507 m ü. NN; Nasswie- Efeu-Sommerwurz se mit Juncus acutiflorus, auf 1-2 m breiten Streifen beidseitig einer Parzelle mit mehrere 7221/1, Stuttgarter Bucht, Stuttgart: Bergfried- Jahre alter Nasswiesenbrache, auf etwa 85 hof, R 3515 H 5405, 240–260 m ü. NN; an m², 29. August 2001; Beleg: Inge Maass. mehreren Stellen im gesamten Friedhofsbe- reich auf Hedera helix, über 500 fruchtende Exemplare, 29. August 2001; Ingeborg Pflug- Barbara Miess (Nr. 205 - 208) felder (conf. Martin Engelhardt). Friedrich-Naumann-Straße 6, Erstfund für den Naturraum Stuttgarter Bucht, eine 76187 Karlsruhe der individuenreichsten Populationen in Baden- Württemberg. 205 . Arnoseris minima – Lämmersalat 6715/4, Vorderpfälzer Tiefland, Lkr Germers- Annemarie Radkowitsch heim, Bellheim: im Gewerbegebiet Nordost (Nr. 211 - 222) am Rand einer Baustelle, R 344946 H Hohenwarterstraße 1, 75181 Pforzheim 545165, 114 m ü. NN; sandig-kiesiger Stand- ort mit abgeschobenem Oberboden, annuelle 211 . Buddleja davidii – Sommerflieder Ruderalvegetation, etwa 50 Pflanzen, zusam- 6617/1, Nördliche Oberrheinniederung, Rhein- men mit Gypsophila muralis, 30. Juni 2001. Neckar-Kreis, Brühl: südlich des Leimbaches Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 143

und westlich der mittleren Kiesgrube, R 214 . Guizotia abyssinica – Ramtillkraut 3464360 H 5472829, 96 m ü. NN; Kieswall des 7118/1, Kraichgau, Pforzheim: südlich der ehemaligen Kiesgrubengeländes, eine kräfti- Unteren Wilferdinger Straße an Bahngelände, ge, fruchtende Pflanze, 14. Oktober 2001. R 3477554, H 5447607, 275 m ü. NN; Baustel- 7016/4, Schwarzwald-Randplatten, Lkr. Karls- le, abgeschobene Fläche von Bahngelände ruhe, Ettlingen: südlich des Wattkopfs, R und ehemaligen Kleingärten, ca. 10 kräftige, 3458275 H 5422555, 300 m ü. NN; Schlagflur, blühende Pflanzen zusammen mit anderen eine fruchtende Pflanze, 17. November 2001. Vogelfutterbegleitern (Setaria italica, Phalaris 7017/4, Kraichgau, Pforzheim: Böschung canariensis, Fagopyrum esculentum, Echi- südlich der A 8, etwa 115 m nach der Abfahrt nochloa esculenta, Datura stramonium), 21 . Pforzheim-West, R 3474565 H 5419050, 348 September 2001; Belege (außer von Datura): m ü. NN; angesäte Böschung, eine blühende Annemarie Radkowitsch. Pflanze, 26. September 2001. 215 . Isolepis setacea – Borsten-Moorbinse 7118/1, Schwarzwald-Randplatten, Pforzheim: Würm, Erzklinge nordwestlich des Orts, R 7118/3, Schwarzwald-Randplatten, Pforzheim: Hohenwart, nordwestlich des Ortes im Wald 3479055 H 5414110, 350 m ü. NN; Wegrand, an dem südlichen Quelltümpel im Bereich eine Pflanze, 2. Januar 2002. „Nießwiesen“, R 3479529 H 5411222, 480 m 7118/1, Schwarzwald-Randplatten, Pforzheim: ü. NN; auf einer Schlammfläche am östlichen Würm, nördlich der Erddeponie im Waldgebiet Tümpelufer, wenige Exemplare, 24. Juni Schönhalde, R 3479494 H 5413692, 385 m ü. 2001 . NN; Sturmwurffläche, eine blühende Pflanze, 26. September 2001. 216 . Linaria repens – 7118/2, Schwarzwald-Randplatten, Pforz- Gestreiftes Leinkraut heim: Hagenschieß, Käfersteig, nördlich des 7118/12, Kraichgau, Pforzheim: östlicher Teil ehemaligen Schwerspatwerks, R 3482988 H des Güterbahnhofs, R 3479144 H 5417742, 5412585, 455 m ü. NN; in Laubwaldauffors- 275 m ü. NN; Gleisschotter eines Nebenglei- tung, eine große, kräftige, fruchtende Pflanze, ses, etwa 10 m2 großer blühender Bestand, 3 . Januar 2002 . bekannt seit 1996, in Ausbreitung, 26. Sep- In Hafen- und Bahngelände längst zum gewohnten tember 2001; Beleg Annemarie Radkowitsch. Anblick gehörend, taucht der Sommerflieder nun auch immer häufiger an weiteren Standorten auf 217 . Ophioglossum vulgatum – wie z.B. Böschungen von Straßen und Wegen, Gewöhnliche Natternzunge Windwurf-/Schlagflurflächen und Aufforstungen. 7117/3, Grindenschwarzwald und Enzhöhen, Enzkreis, Neuenbürg: Dennach, Waldwiese 212 . Claytonia perfoliata – Kubaspinat südwestlich des Heubergs, R 3466220 H 7118/1, Kraichgau, Pforzheim: Anselmstraße 5407595, 655 m ü. NN; Magerwiese, feuchter, nördlich des Güterbahnhofs, R 3478774 H bodensaurer Standort, zahlreich auf 5 m2, 3 . 5417822, ca. 280 m ü. NN; von Gehölzen Juni 2001. beschattete Grünfläche neben Firmengebäu- de, etwa 300 Pflanzen, 4. April 2001; Belegfo- 218 . Pastinaca sativa subsp. urens – to: Annemarie Radkowitsch. Brenn-Pastinak 7118/1, Schwarzwald-Randplatten, Pforzheim: 213 . Datura innoxia – Würm, Nordseite der Erddeponie zwischen Unschädlicher Stechapfel Würm und Huchenfeld, R 3479459 H 6920/4, Neckarbecken, Lkr. Ludwigsburg, 5413482, 380 m ü. NN; Wegrand, zahlreich, 8. Besigheim: östlich des Ortes am Weg südlich August 2001. des Neckars, R 3511880 H 5429750, 178 m ü. NN; auf modernder Ablagerung von Stroh und 219 . Persicaria lapathifolia subsp. Heu, ein großes blühendes und fruchtendes brittingeri – Fluß-Ampferknöterich Exemplar, 15. Juli 2001; Beleg: Annemarie 7019/31, Neckarbecken, Enzkreis, Mühlacker: Radkowitsch mit Gisela Sommer. Rappstraße, östlich der Uhlandschule, R 144 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

3488135 H 5423170, 224 m ü. NN; Baustel- Der vierte Fundort in Karlsruhe. Außerdem im le, auf Erdablagerungen mit Chenopodium Schloßgarten bei der Orangerie, am Geographi- glaucum, eine Pflanze, 24. Juli 2001; Beleg: schen Institut der Universität und auf dem alten Annemarie Radkowitsch. jüdischen Friedhof an der Kriegsstraße-Ost (ThB). 7021/1, Neckarbecken, Lkr. Ludwigsburg, Hessigheim: orographisch linkes Neckarufer Jürgen Vögtlin (Nr. 224 - 229) südlich des Ortes zwischen Flusskilometer Gerda-Weiler-Straße 1, 79100 Freiburg 142,4 und 142,6, R 3514010 H 5427925, 178 m ü. NN; durch Angler offen gehaltene 224 . Anthericum liliago – Uferstelle, Schlammflur, zwei Exemplare, 15. Traubige Graslilie Juli 2001; Beleg: Annemarie Radkowitsch mit 8315/2, Alb--Gebiet, Lkr. Waldshut, Gisela Sommer. Waldshut-Tiengen: Tannholzwand im Schlücht- tal, R 3445048 H 5283527, 570 m ü. NN; in 220 . Petrorhagia saxifraga – der steilen Felswand nahe Klettersteig, ein Steinbrech-Felsennelke Exemplar, 23. Juni 2001. 7019/3, Neckarbecken, Enzkreis, Mühlacker: Dürrmenz, Öschelbronner Straße, R 3488245, 225 . Linum tenuifolium – Zarter Lein H 5422220, 223 m ü. NN; Hauseinfahrt, zwi- 8412/1, Dinkelberg, Lkr. Lörrach, Grenzach- schen Betonpflasterfugen, wenige Pflanzen, Wyhlen: aufgelassener Steinbruch, R 3402604 11 . August 2001. H 5268744, 350 m ü. NN; sehr steiles südex- poniertes Gelände, flachgründiger Standort 221 . Poa supina – Läger-Rispengras mit lichtem Kiefernwald, ca. 6 - 8 Individuen, 7217/2, Schwarzwald-Randplatten, Lkr. Calw, 28. Juni 2001. Oberreichenbach: nordwestlich Igelsloch, Waldgebiet „Buckel“ zwischen unterem und 226 . Mimulus moschatus – oberen Seyfriedsweg, R 3473627 H 5402930, Moschus-Gaucklerblume 670 m ü. NN; auf einem wenig befahrenen, 8113/3, Hochschwarzwald, Lkr. Lörrach, feuchten Waldweg, auf etwa 1 m2, 13. Mai Schönenberg: Weidfeld am Rabenstein, R 2001; Beleg: Annemarie Radkowitsch. 3415064 H 5297355, 1005 m ü. NN; in einem beweideten Quellsumpf, ein Exemplar, 8. 222 . Sorghum bicolor – August 2000. Gewöhnliche Mohrenhirse 7118/4, Obere Gäue, Enzkreis, Tiefenbronn: 227 . Orobanche hederae – Alte Wimsheimer Straße, R 3485405 H Efeu-Sommerwurz 5410155, 442 m ü. NN; auf neu planierter 8412/1, Dinkelberg, Lkr. Lörrach, Rheinfelden: Grünfläche nördlich der Straße, mehrere am Fuße des Rappenfelsen, R 3404163 H Exemplare, mit Echinochloa muricata, 28 . 5269760, 410 m ü. NN; sehr steiles südexpo- September 1998; Beleg: Annemarie Radko- niertes Gelände, Ahorn-Linden-Hangschutt- witsch. wald, zahlreich, 21. Juni 2001.

Heinz Reinöhl (Nr. 223) 228 . Polemonium caeruleum – Vordere Str. 70/1, 73266 Bissingen/Teck Blaue Himmelsleiter 8113/3, Hochschwarzwald, Lkr. Lörrach, 223 . Orobanche hederae – Aitern: am Dietschelbach zwischen Multen Efeu-Sommerwurz und Obermulten, R 3414341 H 5299239, 6916/3, Hardtebenen, Karlsruhe: im Hof der 1055 m ü. NN; in bachbegleitender Hochstau- Führungsakademie Baden-Württemberg denflur, ein Exemplar, 6. Juli 2000. (Schweden-Palais), Hans-Thoma-Str. 1, R 345609 H 543065, 114 m ü. NN; in randlichen 229 . Rosa micrantha – Kleinblütige Rose Efeu-Pflanzungen eines Parkplatzes, über 8412/1, Dinkelberg, Lkr. Lörrach, Rheinfel- 100 Blütenstände in mehreren Trupps, 5. Juni den: Pferdeweide am Markhof, R 3403450 H 2001 . 5269033, 320 m ü. NN; im Gebüsch auf tro- Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003) 145

ckenwarmem, basenreichem Standort, zwei Übergang zu einem Feldweg, ca. 30 blühende Individuen, 7. Juni 2001; Beleg: J. Vögtlin. Sprosse, 14. Juni 2001.

Martin Weckesser (Nr. 230 - 234) Stephen Ziegler (Nr. 235 - 242) Immanuel-Kant-Straße 19, 37083 Göttingen Sandwingert 6, 69123 Heidelberg 235 . Abutilon theophrasti – Samtpappel 230 . Alisma lanceolatum – Lanzett-Froschlöffel 6517/4, Neckar-Rheinebene, Heidelberg: süd- westlich des Rangierbahnhofs, R 347550 H 6424/1, Tauberland, Main-Tauber-Kreis, Lau- 547402, 109 m ü. NN; in Rübenacker, ein da-Königshofen: „Echelsee“ zw. Lauda u. Exemplar, 21. August 1995. Beckstein, R 354923 H 549110, 355 m ü. NN; Rand eines Großseggenbestandes, zwei 6517/4, Neckar-Rheinebene, Rhein-Neckar- Exemplare (möglicherweise angesalbt), 21. Kreis, Edingen-Neckarhausen: südlich des Juli 2001. OEG-Bahnhofs Edingen, R 347220 H 547780, 106 m ü. NN; in Rübenacker, etwa 100 Exem- 231 . Bromus arvensis – Acker-Trespe plare, 7. September 2000. 6323/4, Tauberland, Main-Tauber-Kreis, Tau- 236 . Althaea officinalis – Echter Eibisch berbischofsheim: Leintal westlich von Impfin- 6517/4, Neckar-Rheinebene, Heidelberg: gen, R 3545 H 5500, 220 m ü. NN; Rand eines Mannheimer Straße westlich der Autobahnun- Weizenfeldes, ca. 15 Pflanzen; 23. Juni 2001; Beleg: M. Weckesser. terquerung bei Wieblingen, R 347370 H 547773, 107 m ü. NN; Grünstreifen zwischen 232 . Crepis praemorsa – Abbiß-Pippau Straße und Radweg, ein Exemplar, 27. August 2001 . 6424/1, Tauberland, Main-Tauber-Kreis, Lau- da-Königshofen: Gewann „Ramstal“ bei Ein weiteres Exemplar am nordwestlichen Grund- Lauda, R 355013 H 549210, 245 m ü. NN; stückszaun des nahegelegenen Samenzuchtbetrie- Halbtrockenrasen mit Saumarten in Westex- bes. Nach Auskunft eines Mitarbeiters wird diese position, ca. 15 blühende Sprosse, 24. Mai Pflanze nicht angebaut. 2001; Beleg: M. Weckesser. 237 . Ambrosia artemisiifolia – Hohe Ambrosie 233 . Helianthemum apenninum – Apenninen-Sonnenröschen 6518/3, Sandstein-Odenwald, Heidelberg: unterhalb des Wasserkraftwerks am Karlstor, 6323/2, Tauberland, Main-Tauber-Kreis, Wer- R 347947 H 547548, 106 m ü. NN; nördliches bach: NSG „Wormental“, alte Kalkgrube im Neckarufer, Fuge im Fußbereich der Stütz- Gewann „Trieb“, R 354742 H 550475, 280 mauer, ein Exemplar, 6. September 2001. m ü. NN; auf offenem Muschelkalkboden in Halbtrockenrasen, drei blühende Pflanzen, 238 . Aristolochia clematitis – 12 . Mai 2001. Gewöhnliche Osterluzei 234 . Vicia pannonica subsp. pannonica 6518/3, Sandstein-Odenwald, Heidelberg: – Ungarische Wicke zwischen dem Wasserkraftwerk am Karlstor und dem Haarlaßweg, R 348000 H 547572, 6424/1, Tauberland, Main-Tauber-Kreis, Lau- 110 m ü. NN; Böschung zwischen der Ziegel- da-Königshofen: Gewann „Österliche Zeit“ häuser Landstraße und dem Fußweg entlang zwischen Königshofen und Marbach, R des Neckars, zum Teil inmitten eines Reynou- 355325 H 549145, 270 m ü. NN; ruderalisierte tria-Trupps, Aristolochia scheint sich aufgrund Stelle in brachliegender Salbei-Glatthaferwie- der Mahd aber zu halten, auf kurzer Strecke se auf mittlerem Muschelkalk, ca. 50 blühende zahlreiche Exemplare, 15. Mai 2000. Sprosse, 14. Juni 2001; Beleg: M. Weckesser. 6424/1, Tauberland, Main-Tauber-Kreis, Lau- 239 . Lepidium graminifolium – da-Königshofen: südwestexponierter Hang am Grasblättrige Kresse „Blößberg“ bei Marbach, R 355275 H 549175, 6518/3, Bergstraße, Heidelberg: zwischen 230 m ü. NN; Rand eines Weinberges in Alter Brücke und Theodor-Heuss-Brücke, R 146 Ber. Bot. Arbeitsgem. Südwestdeutschland 2 (2003)

347830 H 547523, 105 m ü. NN; nördliches Künkele, S. 1975: Zur Verbreitung von Epipactis Neckarufer, in größeren Abständen mehrere microphylla (Ehrh.) Sw. in Baden-Württemberg. Exemplare, 9. Juli 2001. – Jahresh. Ges. Naturk. Württemberg 130: 236- 248; Stuttgart. 240 . Medicago minima – Lidén, M. 1986: Synopsis of Fumarioideae (Papaver- Zwerg-Schneckenklee aceae) with a monograph of the tribe Fumarieae. – Opera Bot. 88: 1-133; Copenhagen. 6517/4, Neckar-Rheinebene, Heidelberg: Mit- Meszmer, F. S. 1995: Flora von Mosbach. Ver- telgewannweg südöstlich der Waldorf-Schule breitungsatlas gefährdeter, geschützter sowie in Wieblingen, R 347373 H 547790, 105 m ü. weiterer charakteristischer Gefäßpflanzen und NN; unbefestigter sandig-steiniger Parkrand- thermophiler Erdflechten. – 160 S.; Verlag Laub, streifen mit sehr geringer Vegetationsbede- Elztal-Dallau. ckung, mehrere Exemplare, 8. Juni 1998. Meszmer, F. S. 1998: Flora des Neckar-Odenwald- Kreises. Grundzüge, bemerkenswerte Biotope 241 . Myosurus minimus – und Verbreitungsatlas ausgewählter Arten unter Mäuseschwänzchen Berücksichtigung angrenzender Gebiete beson- 6617/2, Neckar-Rheinebene, Rhein-Neckar- ders des Boxberger Raumes. – 304 S.; Verlag Kreis, Eppelheim: zwischen Birkighöfe und Laub, Elztal-Dallau. Patrick-Henry-Village, R 347258 H 547210, Scheerer, H. 1995: Die Vorkommen des Krautigen 105 m ü. NN; vermutlich vor kurzem aufgefüll- Backenklees (Dorycnium herbaceum Vill.) in tes und eingeebnetes Kiesloch mit sehr gerin- Württemberg mit einem Ausblick der Vorkommen ger Vegetationsbedeckung, ein Exemplar, 14. in Deutschland. – Jahresh. Ges. Naturk. Württem- berg 151: 361-373; Stuttgart. Mai 1997. Sebald, O., Seybold, S. & Philippi, G. (Hrsg.) 1990: 242 . Stachys annua – Einjähriger Ziest Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württem- bergs 1. – 613 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart. 6517/4, Neckar-Rheinebene, Heidelberg: Kur- Wisskirchen, R. & Haeupler, H. 1998: Standardliste pfalzring südlich des Wieblinger Bahnhofes, der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. R 347401 H 547503, 115 m ü. NN; in den – 765 S.; Eugen Ulmer, Stuttgart. Fugen des Pflastersteinstreifens zwischen Straße und Gehweg, im Abstand von meh- reren Metern zwei Exemplare, 25. Juni 2000 (2001 nicht mehr bestätigt).

Literatur Bartsch, J. & Bartsch, M. 1931: Neue Pflanzen- fundorte in Nordbaden. – Beitr. Naturw. Erforsch. Badens 8: 121-125; Feiburg i. Br. Buttler, K.P. & Harms, K.H. (1998): Florenliste von Baden-Württemberg. – Naturschutz-Praxis Arten- schutz 1: 486 S.; Landesanstalt für Umweltschutz (Hrsg.), Karlsruhe. Dörr, E & Lippert, W. 2001: Flora des Allgäus und seiner Umgebung 1. – 680 S.; IHW-Verlag, Eching. Görs, S. 1966: Die Flora des Spitzbergs. – In: Lan- desstelle für Naturschutz und Landschafts- pflege Baden-Württemberg (Hrsg.): Der Spitz- berg bei Tübingen: 535-591; Ludwigsburg. Kleinsteuber, A . 1996: Salvia nemorosa L. 1762. – In: Sebald, O., Seybold, S., Philippi, G. & Wörz, A. (Hrsg.) 1996: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs 5: 230-231; Eugen Ulmer, Stuttgart.