KLÖSTER UND IHRE RESSOURCEN Räume Und Reformen Monastischer Gemeinschaften Im Mittelalter

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KLÖSTER UND IHRE RESSOURCEN Räume Und Reformen Monastischer Gemeinschaften Im Mittelalter Marco Krätschmer, Katja Thode und Christina Vossler-Wolf (Hrsg.) KLÖSTER UND IHRE RESSOURCEN Räume und Reformen monastischer Gemeinschaften im Mittelalter RessourcenKulturen Band 7 RessourcenKulturen RessourcenKulturen Band 7 Reihenherausgeber: Martin Bartelheim und Thomas Scholten Marco Krätschmer, Katja Thode und Christina Vossler-Wolf (Hrsg.) KLÖSTER UND IHRE RESSOURCEN Räume und Reformen monastischer Gemeinschaften im Mittelalter Tübingen 2018 Titelbild: Links: Necrologium Petrishusanum – Petershausen, 12.–18. Jh. Urheber: Universi- tätsbibliothek Heidelberg, (Cod. Sal. IX,42); fol. 34v. Mitte: Ansicht des Klosters Weingarten vor dem barocken Um- und Neubau, von Süden (G. Bucelin 1628). Urheber: Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, HB V 4a, fol. 73r. Rechts: Bei den Ausgrabungen im Sommer 2015 freigelegte Innenschale der zweischaligen Außenmauer eines Gebäudes im Bereich "Alter Kern" der Wüstung Oberwürzbach (Nordschwarzwald). Fotografi e: Katja Thode. The publication of this text is licensed under the terms of the Creative Commons BY- NC 3.0 DE license. The full legal code is available at https://creativecommons.org/ licenses/by-nc/3.0/de/. Illustrations are not part of the CC license, the copyright is with their authors, if not otherwise specifi ed. Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Tübingen Library Publishing und die Autoren Alle Rechte vorbehalten ISBN 978-3-946552-24-6 http://hdl.handle.net/10900/84933 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-849339 http://dx.doi.org/10.15496/publikation-26323 Redaktion: Henrike Michelau, Uwe Müller, Marion Etzel Layout: Büro für Design, Martin Emrich, Lemgo Gestaltung und Druckvorstufe: Marion Etzel Druck: Pro BUSINESS digital printing Deutschland GmbH Printed in Germany Inhalt Vorwort . 7 Marco Krätschmer, Katja Thode und Christina Vossler-Wolf Klöster und ihre Ressourcen. Einleitung . 9 Matthias Untermann Planen – Bauen – Aufgeben? Mittelalterliche Klosterbaukonzepte als Quelle für den Umgang mit Ressourcen . 19 Rainer Schreg Mönche als Pioniere in der Wildnis? Aspekte des mittelalterlichen Landesausbaus . 39 Peter Rückert Zur Sakralisierung der Landschaft. Zisterzienser im deutschen Südwesten . 59 Christoph Keller Die novella plantatio monasterii, quod vocatur vallis sancti Petri und die Auswirkungen der Verlegung des Zisterzienserklosters Heisterbach . 75 Julia Barrow Vita Communis or Separate Houses? Where did Canons Live in the 10th and 11th Centuries? . 89 Steven Vanderputten Monastic Leadership as an ‘Immaterial Resource’. A Look at Reformist Abbots of the 10th to Early 12th Centuries . 99 Thomas Kohl Mönche, Nonnen, Reformen. Hildegard von Bingen zwischen Doppelkloster und Frauenkloster . 107 Antje Gillich Wasser als Ressource. Zur Erforschung des Wassersystems von Kloster Maulbronn . 117 Stefan Burkhardt Am Wasser gebaut. Die Klöster und die aquatischen Welten des Mittelalters . 127 Tobias Schöneweis Zisterziensergrangien. Architektur im Spannungsfeld von Spiritualität und Ökonomie . 139 Steffen Patzold Zusammenfassung . 155 7 Vorwort Mit diesem Band werden die Beiträge des interna- im direkten Austausch von Vertretern verschie- tionalen und interdisziplinären Workshops „Klös- dener Fachdisziplinen über die Verwendung und ter und ihre Ressourcen. Räume und Reformen Verschwendung von Ressourcen in mittelalterli- monastischer Gemeinschaften im Mittelalter“ vor- chen Klöstern zu diskutieren, wobei die Schwer- gelegt, der vom 2. bis 4. Dezember 2015 in Tübin- punkte auf den Themenfeldern Raum, Reform und gen stattfand. Organisiert wurde er im Rahmen Ressource lagen. In überregionalen Studien sowie des Teilprojektes B03 „Ressourcenerschließung anhand einzelner Beispiele wurde beleuchtet, wel- und Herrschaftsräume im Mittelalter: Klöster und che Ressourcen den Klöstern in ihrem Entwick- Burgen“ des Sonderforschungsbereichs 1070 RES- lungsprozess zur Verfügung standen, wie sie die- SOURCENKULTUREN an der Universität Tübingen. se für die Durchsetzung ihrer Interessen nutzbar Ressourcen sind das Leitthema des SFB und machten, wie diese dabei identitätsstiftend wirk- wurden in der ersten Förderphase (Oktober 2013 sam wurden und inwiefern Mangel oder Übermaß – Juni 2017) von Wissenschaftlerinnen und Wis- an Ressourcen zu Konȵ ikten führen konnte. Die- senschaftlern aus zwölf unterschiedlichen Diszi- ser Ansatz fördert einen neuen, breit aufgestellten plinen (u. a. Archäologie, Geschichte, Ethnologie Blick auf die oft sehr stark regional ausgerichtete und Geographie) in 20 Teilprojekten bearbeitet. Klosterforschung. Die verschiedenen Teilprojekte und Fächer ver- Für die intensive Auseinandersetzung mit die- eint die Frage, wie sich Ressourcen auf bestimmte sem Ressourcenbegriff sowie der Möglichkeit, mit Handlungsfelder von Gesellschaften oder Gemein- diesem Band die Vorträge einem breiten Publikum schaften auswirken. Ressourcen können dabei zugänglich zu machen, danken wir den Autorin- sowohl materieller als auch immaterieller Natur nen und Autoren ganz herzlich. Steffen Patzold, sein. Entscheidend für die Ansprache als Ressour- gemeinsam mit Jörn Staecker Projektleiter, hat die ce ist nicht das bloße Vorhandensein etwa eines wertvolle Aufgabe übernommen, die Ergebnisse Rohstoffes, vielmehr muss sie von einer Gemein- zusammenzufassen; auch dafür unser ausdrück- schaft nutzbar gemacht werden, um als Ressource licher Dank. Für die Aufnahme in die Schriften- zu fungieren. In diesem Sinne sind nicht nur Roh- reihe RessourcenKulturen gilt unser Dank den stoffe, sondern auch soziale Beziehungen, Netz- Sprechern des SFBs, Martin Bartelheim und Tho- werke, religiöse Vorstellungen und Praktiken als mas Scholten. Ein großes Dankeschön richtet sich Ressourcen zu verstehen. Denn auch sie können an die Redaktion der Reihe, insbesondere an Ma- dazu dienen, eine Gemeinschaft aufzubauen, zu rion Etzel, die mit viel Engagement und in enger erhalten, durch gesellschaftliche und soziale Dy- Kooperation die redaktionelle Betreuung des Ta- namiken oder gar ihr Fehlen zu verändern – oder gungsbandes übernommen hat. auch zu zerstören. Diese Prozesse lassen sich anhand mittelalter- Tübingen, im Juni 2018 licher Klöster in vielfältiger Weise exemplarisch Marco Krätschmer, Katja Thode und untersuchen. Der Workshop bot die Möglichkeit, Christina Vossler-Wolf 9 MARCO KRÄTSCHMER, KATJA THODE UND CHRISTINA VOSSLER-WOLF Klöster und ihre Ressourcen Einleitung Die Frage nach Klöstern und ihren Ressourcen im Definition, sondern auch der jeweilige kulturell Mittelalter greift Themenkomplexe auf, die seit geprägte Umgang mit verschiedenen Bündeln an Oktober 2013 im Sonderforschungsbereich 1070 Ressourcen im Fokus der Analyse, um die zeitli- RESSOURCENKULTUREN (ȴ nanziert durch die Deutsche chen, räumlichen und symbolischen Wandlungs- Forschungsgemeinschaft) untersucht werden (vgl. prozesse und Dynamiken sozialer Interaktion von Bartelheim et al. 2015). Im Workshop „Klöster und Gesellschaften und Gemeinschaften zu begreifen ihre Ressourcen. Räume und Reformen monasti- (Scholz et al. 2017). scher Gemeinschaften im Mittelalter“, dessen Bei- Die im SFB diskutierten Fragen lassen sich in träge hiermit vorliegen, konnten diese Themen im vielfältiger Weise anhand mittelalterlicher Klös- internationalen und interdisziplinären Diskurs ter verdeutlichen. Das Teilprojekt B03 widmet sich vertieft werden. dieser Konkretisierung aus archäologischer wie Der SFB 1070 untersucht gesellschaftliche geschichtswissenschaftlicher Perspektive und un- Prozesse mit dem Blick auf Ressourcen und ihre tersucht, wie Klöster und Burgen im südwestdeut- Nutzung von der Steinzeit bis ins Heute in ver- schen Raum Ressourcen und Herrschaftsräume schiedenen Gebieten der Welt. Doch was ist eine erschlossen. In der ersten Förderphase (2013–2017) Ressource? Im Sinne des SFB kann eine Ressource standen dabei zunächst die mittelalterlichen Klös- materieller oder immaterieller Art sein. Entschei- ter im Fokus. Sie eignen sich in besonderer Weise dend ist, so die dem SFB zugrunde liegende Deȴ ni- als Forschungsobjekte für Fragen nach materiel- tion, ihre Bedeutung für die Entstehung und Ver- len und immateriellen Ressourcen und ihren Aus- änderung menschlicher Gemeinschaften. Dabei tauschprozessen: Die Überlieferungsdichte archäo- liegt der Fokus verstärkt auf den kulturellen Kon- logischer und schriftlicher Quellen bietet nicht texten und den Prozessen, die durch die Nutzung nur die Möglichkeit, ein sich gegenseitig ergän- oder auch das Fehlen von Ressourcen ausgelöst zendes Bild des Klosterlebens zu entwickeln, son- werden, weniger auf den einzelnen Ressourcen dern auch die Erschließung, den Umgang und die selbst. Aus dieser Sicht treten sie nicht nur als ein- Bewertung verschiedenster Ressourcen in ihrer zeln vorhandene Mittel isoliert auf, sondern sind Mehrdimensionalität zu untersuchen. Gleichzeitig in Kombinationen und Beziehungen zueinander fragt das Teilprojekt danach, wie durch Ressour- zu sehen, den RessourcenKomplexen. Diese wer- cen soziale Dynamiken entstehen, die sowohl die den in ihrem jeweiligen kulturellen Handlungs- monastischen Gemeinschaften selbst als auch ihr kontext speziȴ sch geformt und weisen somit eine Verhältnis zur Außenwelt beeinȵ ussten. Die iden- individuelle Entstehungsgeschichte auf. titätsstiftende Bedeutung von Ressourcen spielt Mit den RESSOURCENKULTUREN beschreibt der SFB dabei ebenso eine
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