Vögel Des Nationalparks Harz
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
SCHRIFTENREIHE AUS DEM NATIONALPARK HARZ - BAND 18 Vögel des Nationalparks Harz Voegel_US-Hardcover.indd 1 10.02.20 13:50 Vögel des Nationalparks Harz Herausgegeben von der Nationalparkverwaltung Harz Schriftenreihe aus dem Nationalpark Harz Band 18 Zitiervorschlag: NATIONALPARKVERWALTUNG HARZ (Hrsg.) (2020): Vögel des Nationalparks Harz. Schriftenreihe aus dem Nationalpark Harz, Band 18. 148 Seiten. Impressum Schriftenreihe aus dem Nationalpark Harz ISSN 2199-0182 Herausgeber: Nationalparkverwaltung Harz Lindenallee 35 38855 Wernigerode www.nationalpark-harz.de Für den Inhalt der Artikel sind ausschließlich die jeweiligen Autoren verantwortlich. Redaktion: Nationalpark Harz Dr. Kathrin Baumann, Caren Pertl Titelfoto: Ole Anders 1. Auflage 2020 INHALT | 3 Inhalt Vorwort 4 CAREN PERTL Ergebnisse des Monitorings häufiger Brutvögel im Nationalpark Harz im Zeitraum von 2007 bis 2018 5 ULRICH REES Die tagaktiven Brutvögel der Waldforschungsfläche Bruchberg im Nationalpark Harz – Ergebnisse der Revierkartierung 2018 85 BERND NICOLAI, MARC KINKELDEY & MICHAEL HELLMANN Zur Nahrung der Alpenbraunelle Prunella collaris auf dem Brocken im Nationalpark Harz – ein Vergleich mit dem Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros 99 HERWIG ZANG Die Wasseramsel im Harz. Zusammenfassung der Ergebnisse einer 29-jährigen Langzeitstudie von 1977 bis 2005 106 GUNTER KARSTE Brutvogelerfassung auf einer Probefläche im Hohnegebiet von 2007 bis 2018 115 CAREN PERTL Key ecological features determining territory occupancy rates in an isolated population of the ring ouzel Turdus torquatus 123 4 | VORWORT Kleiber. Foto: O. Anders Vorwort Das Vogelmonitoring im Nationalpark Harz hat viele Facetten Wenn auch nicht alle Kartierer*innen in den Beiträgen dieses und fachliche Schwerpunkte: „klassische“ Kartierungen, Berin- Bandes namentlich genannt sind, so gilt ihnen doch größter gungsprojekte, artspezifische Untersuchungen - vieles davon Dank für ihren Einsatz, ohne den es nicht ginge. ist Bestandteil überregionaler Projekte. Das Spektrum der Untersuchungen umfasst häufige Brutvögel, Kleinhöhlenbrüter, Zuversichtlich, dass wir auch in den nächsten Jahren gemein- Wasseramsel, Wanderfalke, Eulen und Spechte sowie für den sam an weiterem Wissenszuwachs arbeiten und die einzigartige Nationalpark Harz besondere Arten wie Ringdrossel und Grün- Chance nutzen, einen rasanten Wandel des Waldes im Harz laubsänger. Einblicke in einige Projekte und ihre Ergebnisse gibt fachlich begleiten zu können, wünsche ich allen Leser*innen der vorliegende Band. eine informative Lektüre. Die Erfassung der rund 80-85 Brutvogelarten in ihrer jetzigen Intensität wäre nicht möglich ohne den engagierten Einsatz Andreas Pusch zahlreicher Personen, von denen sich ein Großteil ehrenamtlich Leiter des Nationalparks Harz beteiligt. Viele von ihnen betreiben diese Erfassungen schon deutlich länger, als der Nationalpark besteht. Dieser Band der Nationalpark-Schriftenreihe verdankt seine Existenz all diesen Menschen, die seit vielen Jahren unter den nicht immer ein- fachen klimatischen Bedingungen des Harzes die Motivation nicht verlieren und alljährlich Vögel erfassen. PERTL, C.: ERGEBNISSE DES MONITORINGS HÄUFIGER BRUTVÖGEL IM NATIONALPARK HARZ IM ZEITRAUM VON 2007 BIS 2018 | 5 CAREN PERTL, St. Andreasberg Ergebnisse des Monitorings häufiger Brutvögel im Nationalpark Harz im Zeitraum von 2007 bis 2018 1. Einleitung Im Nationalpark Harz werden seit 2007 avifaunistische Erfas- Das Stichproben-Design zur Flächenauswahl orientiert sich sungen im Rahmen des Monitorings häufiger Brutvögel (MhB) am bundesweiten Vorgehen wie in MITSCHKE et al. (2005) durchgeführt. Diese Erfassungen erfolgen methodengleich beschrieben. zum bundesweiten Monitoringprogramm des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (MITSCHKE et al. 2005). Das Ziel des 2.1 Feldmethodik MhB ist die Berechnung von Bestandstrends einzelner Vogelar- An vier Terminen von März bis Juni (Tab. 1) werden alle ten. Da im Nationalpark Harz mit einem verdichteten Stich- potenziellen Brut- und Reviervögel entlang einer festgelegten, probennetz gearbeitet wird, fließen die Ergebnisse nicht nur ca. drei bis vier Kilometer langen Route auf einer ein Quadrat- in die Auswertungen der Länder und des Bundes ein, sondern kilometer großen Probefläche kartiert (vgl. Abb. 2). Die Bege- es können insbesondere die Entwicklungen im Nationalpark hungen werden bei geeigneter Witterung (kein Niederschlag abgebildet werden. Bewältigt wird diese Aufgabe hauptsächlich und Windstärke kleiner 4 Bft.) in den frühen Morgenstunden, durch das Engagement ehrenamtlich Kartierender und der also ab oder kurz nach Sonnenaufgang, durchgeführt. Zwischen Nationalparkmitarbeiter*innen. zwei Begehungsterminen soll ein zeitlicher Abstand von min- Gerade vor dem Hintergrund des Waldwandels im National- destens einer Woche eingehalten werden. In den Hochlagen ist park Harz ist die Entwicklung von Bestandstrends häufiger eine zeitliche Verschiebung der vier Zählperioden um jeweils Brutvogelarten von großem Interesse. Inwieweit reagieren Arten maximal zwei Wochen möglich. auf die veränderten Lebensraumbedingungen? Wie ändert sich Die Kartierung beginnt immer am gleichen Startpunkt und er- die Artenzusammensetzung in einer Probefläche, die innerhalb folgt beiderseits der festgelegten Route. Beobachtungen werden kurzer oder längerer Zeiträume von natürlichen Störungen wie nur auf dem Hinweg erfasst und punktgenau mit Artabkürzung Windwürfen oder Borkenkäfergradationen verändert wird? und Verhaltenscode nach SÜDBECK et al. (2005) dokumentiert. Durchziehende Vögel und Gäste, die kurzzeitig revieranzei- gende Verhaltensweisen zeigen können, werden nach Ende der 2. Methodik Kartierungen bei der Ermittlung der Brutreviere ausgeschlossen. Das Probeflächennetz des Nationalparks umfasst 28 MhB-Flächen (Abb. 1), davon sind zwölf den „Hochlagen“ (> 700 m ü. NHN) zugeordnet und 16 den „Tieflagen“ Durchgang Zeitraum (< 700 m ü. NHN). 1 10.03. - 31.03.* Im Zeitraum von 2007 bis 2018 waren insgesamt 27 Bearbeiter*innen an den Felderfassungen beteiligt. Neun der 2 01.04. - 30.04. 28 Probeflächen wurden in diesem Zeitraum kontinuierlich von 3 01.05. - 20.05. denselben Personen bearbeitet. Dies ist insofern förderlich, als 4 21.05. - 20.06. dass beim Wechsel von Bearbeiter*innen die betroffene Fläche im Wechseljahr nicht in die Berechnungen zur Trendanalyse mit Ta b. 1 : Erfassungszeiträume der vier Begehungstermine. * = in den Hoch lagen- eingeht; so wird dem Einfluss, den Erfahrung und individuelle flächen bis zum 15.04. Fähigkeiten des Kartierenden auf die Ergebnisse haben können, Rechnung getragen. 6 | PERTL, C.: ERGEBNISSE DES MONITORINGS HÄUFIGER BRUTVÖGEL IM NATIONALPARK HARZ IM ZEITRAUM VON 2007 BIS 2018 Abb. 1: Lage der 28 MhB-Probeflächen im Nationalpark Harz. H = „Hochlagen“ (> 700 m ü. NHN, blau), T = „Tieflagen“ (< 700 m ü. NHN, rot und grün), grüne Umrandung = Laubwalddominanz. 2.2 Auswertung der Beobachtungsdaten 2.3 Statistische Auswertung Für jede Art wird im Ergebnisbogen vorgegeben, während wel- Aus den ermittelten Revierdaten lassen sich langfristig cher Zähltermine auch Einzelnachweise als Reviervögel gewer- Bestands trends für die einzelnen Vogelarten berechnen. Die tet werden sollen, sofern diese in einem möglichen Bruthabitat Berechnung erfolgt mit der von Statistics Netherlands für vorkamen. Brutnachweise (Nestfund, fütternde Altvögel, Verlei- die Auswertung von Monitoring-Programmen entwickelte ten) sind davon abweichend grundsätzlich bei allen Begehungen Software TRIM, die zur Analyse entsprechender Daten eu- zu werten. Des Weiteren sollen zwei Nachweise in einem Revier ropaweiter Standard ist. So wird TRIM auch im Rahmen des auch dann gewertet werden, wenn beide vor der Kernbrutzeit Pan European Bird Monitoring Scheme (PECBMS) verwendet erfolgen. Es erfolgt keine Hochrechnung oder Schätzung für die (VOÍŠEK et al. 2008). Als für das europaweite Vogelmonito- gesamte Probefläche (MITSCHKE et al. 2005). ring zuständige Stelle hat das European Bird Census Council PERTL, C.: ERGEBNISSE DES MONITORINGS HÄUFIGER BRUTVÖGEL IM NATIONALPARK HARZ IM ZEITRAUM VON 2007 BIS 2018 | 7 Abb. 2: Beispiel einer MhB-Probefläche mit Routenführung. (EBCC) außerdem eine Datenbank-Software auf Access-Basis nisse werden in Relation zu denen des Jahres 2008 dargestellt. (BIRDSTATS) zur Verfügung gestellt. Unter Verwendung von Gewählt wurde das Jahr 2008 als zweites Erfassungsjahr, da im BIRDSTATS sind die Trendberechnungen für größere Arten- ersten Jahr noch mit Unsicherheiten der Kartierenden bei der spektren automatisiert und folglich deutlich vereinfacht möglich Anwendung der Methodik und entsprechenden Lernerfolgen (vgl. z.B. MITSCHKE 2017). gerechnet werden muss. Daher wurde das Jahr 2007 zwar zur Für die Auswertung im Nationalpark Harz wurden die Er- Trendberechnung in die Auswertungen integriert, aber nicht als gebnisse des Jahres 2008 gleich 100 % gesetzt, d.h. alle Ergeb- „Referenzjahr“ gewählt. 8 | PERTL, C.: ERGEBNISSE DES MONITORINGS HÄUFIGER BRUTVÖGEL IM NATIONALPARK HARZ IM ZEITRAUM VON 2007 BIS 2018 Nicht alle Arten, die im Untersuchungsgebiet vorkommen, Wurde beispielsweise eine Fläche im gesamten Zeitraum werden im Folgenden ausführlich dargestellt. Eine detaillierte 2007-2018 erfasst und entlang der Route kamen jedes Jahr und grafische Darstellung erfolgte nur, wenn sich daraus ein Er- Kohlmeisen vor, so ist die Kohlmeise zu 100 % in dieser Fläche kenntnisgewinn ergibt. Manche Arten sind im Untersuchungs- vorhanden gewesen. In den Karten wird die Vorkommensfre- gebiet zu selten, sodass die Datengrundlage aus dem MhB