Dresdner Schriftsteller und Künstler im Umfeld von Dürerbund und Kunstwart Inhaltsverzeichnis

0.1 Dürerbund ...... 1 0.1.1 Geschichte und Programm ...... 1 0.1.2 Literatur ...... 1 0.1.3 Einzelnachweise ...... 1 0.1.4 Weblinks ...... 1 0.2 Der Kunstwart ...... 2 0.2.1 Autoren ...... 2 0.2.2 Literatur ...... 2 0.2.3 Weblinks ...... 3 0.2.4 Einzelnachweise ...... 3

1 Gründer und deren Familienangehörige 4 1.1 Ferdinand Avenarius ...... 4 1.1.1 Leben ...... 4 1.1.2 Werke (Auswahl) ...... 5 1.1.3 Literatur ...... 5 1.1.4 Weblinks ...... 6 1.1.5 Einzelnachweise ...... 6 1.2 Johannes Maximilian Avenarius ...... 6 1.2.1 Literatur ...... 6 1.2.2 Weblinks ...... 6 1.3 Rudolf Doehn ...... 7 1.3.1 Leben ...... 7 1.3.2 Werke ...... 7 1.3.3 Literatur ...... 7 1.3.4 Einzelnachweise ...... 7 1.3.5 Weblinks ...... 8 1.4 Paul Schumann ...... 8 1.4.1 Leben und Wirken ...... 8 1.4.2 Schriften ...... 9 1.4.3 Literatur ...... 9 1.4.4 Weblinks ...... 9 1.4.5 Einzelnachweise ...... 9

i ii INHALTSVERZEICHNIS

1.5 Wolfgang Schumann ...... 9 1.5.1 Leben und Wirken ...... 9 1.5.2 Werke ...... 10 1.5.3 Herausgeber ...... 10 1.5.4 Weblinks ...... 10 1.5.5 Einzelnachweise ...... 10 1.6 Eva Schumann ...... 10 1.6.1 Leben ...... 11 1.6.2 Auszeichnungen ...... 11 1.6.3 Werke ...... 11 1.6.4 Übersetzungen ...... 11 1.6.5 Weblinks ...... 12 1.6.6 Einzelnachweise ...... 12

2 Künstler mit engen Kontakten zum Dürerbundumfeld 13 2.1 Hans Erlwein ...... 13 2.1.1 Leben und Wirken ...... 13 2.1.2 Auszeichnungen ...... 14 2.1.3 Werk ...... 14 2.1.4 Erlweinpreis ...... 15 2.1.5 Literatur ...... 15 2.1.6 Weblinks ...... 16 2.1.7 Einzelnachweise ...... 16 2.2 Friedrich Kurt Fiedler ...... 16 2.2.1 Leben ...... 17 2.2.2 Eine historische Besonderheit ...... 19 2.2.3 Nachlass ...... 19 2.2.4 Literatur ...... 19 2.2.5 Einzelnachweise ...... 19 2.2.6 Weblinks ...... 19 2.3 Josef Goller ...... 20 2.3.1 Leben ...... 20 2.3.2 Werk ...... 20 2.3.3 Literatur ...... 21 2.3.4 Weblinks ...... 21 2.3.5 Einzelnachweise ...... 21 2.4 Julius Graebner ...... 21 2.4.1 Leben ...... 21 2.4.2 Mitgliedschaften ...... 22 2.4.3 Werke ...... 22 2.4.4 Literatur ...... 22 2.4.5 Weblinks ...... 22 INHALTSVERZEICHNIS iii

2.4.6 Einzelnachweise ...... 22 2.5 Karl Groß (Künstler) ...... 22 2.5.1 Leben ...... 22 2.5.2 Werke ...... 23 2.5.3 Literatur ...... 23 2.5.4 Einzelnachweise ...... 23 2.5.5 Weblinks ...... 24 2.6 Karl Hanusch ...... 24 2.6.1 Leben ...... 24 2.6.2 Werke ...... 24 2.6.3 Literatur ...... 25 2.6.4 Weblinks ...... 25 2.7 Emil Högg ...... 26 2.7.1 Leben und Wirken ...... 26 2.7.2 Werk ...... 26 2.7.3 Literatur ...... 28 2.7.4 Weblinks ...... 28 2.7.5 Einzelnachweise ...... 28 2.8 Richard König ...... 28 2.8.1 Leben und Wirken ...... 28 2.8.2 Werke ...... 29 2.8.3 Schriften ...... 29 2.8.4 Literatur ...... 29 2.8.5 Einzelnachweise ...... 30 2.9 ...... 30 2.9.1 Leben ...... 30 2.9.2 Auszeichnungen ...... 31 2.9.3 Bauten und Inneneinrichtungen (Auswahl) ...... 31 2.9.4 Schriften ...... 32 2.9.5 Ausstellungen ...... 32 2.9.6 Bildnisse ...... 32 2.9.7 Nachlass ...... 32 2.9.8 Filme ...... 32 2.9.9 Literatur ...... 32 2.9.10 Weblinks ...... 33 2.9.11 Einzelnachweise ...... 33 2.10 Hans von Schuch ...... 33 2.10.1 Literatur ...... 34 2.10.2 Weblinks ...... 34 2.10.3 Einzelnachweise ...... 34 2.11 Edmund Schuchardt ...... 34 iv INHALTSVERZEICHNIS

2.11.1 Ausbildung ...... 34 2.11.2 Leben ...... 34 2.11.3 Werk ...... 35 2.11.4 Literatur ...... 35 2.11.5 Einzelnachweise ...... 35 2.12 Oskar Seyffert (Volkskundler) ...... 35 2.12.1 Leben ...... 36 2.12.2 Wirken ...... 36 2.12.3 Auszeichnungen und Ehrungen ...... 37 2.12.4 Werke ...... 37 2.12.5 Literatur ...... 37 2.12.6 Weblinks ...... 37 2.13 Heinrich Tessenow ...... 37 2.13.1 Leben ...... 37 2.13.2 Werk ...... 38 2.13.3 Bauten und Entwürfe ...... 38 2.13.4 Ehrungen ...... 40 2.13.5 Veröffentlichungen ...... 40 2.13.6 Literatur ...... 40 2.13.7 Weblinks ...... 40 2.13.8 Einzelnachweise ...... 41 2.14 Heinrich Tscharmann ...... 41 2.14.1 Leben und Wirken ...... 42 2.14.2 Werk ...... 42 2.14.3 Weblinks ...... 42 2.14.4 Einzelnachweise ...... 42

3 Autoren des Kunstwart und in Schriften des Dürerbundes 43 3.1 Marianne Bruns ...... 43 3.1.1 Werke ...... 43 3.1.2 Weblinks ...... 44 3.1.3 Einzelnachweise ...... 44 3.2 Cornelius Gurlitt ...... 44 3.2.1 Leben ...... 44 3.2.2 Bedeutung ...... 46 3.2.3 Familie ...... 46 3.2.4 Veröffentlichungen (Auswahl) ...... 46 3.2.5 Literatur ...... 46 3.2.6 Weblinks ...... 47 3.2.7 Einzelnachweise ...... 47 3.3 Hermann Häfker ...... 47 3.3.1 Leben ...... 47 INHALTSVERZEICHNIS v

3.3.2 Werke ...... 49 3.3.3 Literatur ...... 49 3.3.4 Weblinks ...... 49 3.4 Robert Henseling ...... 49 3.4.1 Leben ...... 49 3.4.2 Werke ...... 50 3.4.3 Herausgeber oder Schriftleiter ...... 51 3.4.4 Übersetzung ...... 51 3.4.5 Quellen ...... 51 3.4.6 Einzelnachweise ...... 51 3.5 Karl Söhle ...... 51 3.5.1 Leben ...... 51 3.5.2 Romane und Erzählungen ...... 52 3.5.3 Literatur ...... 52 3.5.4 Weblinks ...... 53 3.6 Henry Thode ...... 53 3.6.1 Leben ...... 53 3.6.2 Mitgliedschaften ...... 53 3.6.3 Schriften (Auswahl) ...... 53 3.6.4 Literatur ...... 54 3.6.5 Weblinks ...... 54 3.6.6 Einzelnachweise ...... 54 3.7 Oskar Walzel ...... 54 3.7.1 Leben ...... 54 3.7.2 Forschen ...... 54 3.7.3 Werke ...... 55 3.7.4 Literatur ...... 55 3.7.5 Weblinks ...... 55 3.7.6 Einzelnachweise ...... 55

4 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen 56 4.1 Text ...... 56 4.2 Bilder ...... 58 4.3 Inhaltslizenz ...... 60 0.1. DÜRERBUND 1

0.1 Dürerbund Nach Avenarius’ Tod 1923 übernahmen Paul Schumann, dessen Sohn Wolfgang Schumann sowie Paul Schultze- Der Dürerbund war eine kulturpolitische Vereinigung, Naumburg die Führung beim Dürerbund. Es erfolgte eine die von 1902 bis 1935 bestand. Die Namensgebung erin- weitere Ausweitung der Aktivitäten, u.a. ging die Heraus- nerte an Albrecht Dürer. gabe der vielgelesenen Deutschen Jugendbücherei an den Bund. Der Dürerbund wurde am 21. Dezember 1935 von Karl 0.1.1 Geschichte und Programm Hanusch aufgelöst. Der Dürerbund wurde am 1. Oktober 1902 in von dem Verleger und Schriftsteller Ferdinand Ave- 0.1.2 Literatur narius im Zusammenwirken mit dem Kunsthistoriker Paul Schumann gegründet. Er war später eng mit dem • Katalog zur Ausstellung “Deutsche Dichter als Zeich- Deutschen Werkbund und dem Bund Heimatschutz ver- ner und Maler.” 21. Dez. 1931 bis 24. Jan. 1932. bunden. Dürerbund im Museum der Stadt Osnabrück. Aus- Das Ziel des Vereins bestand in der ästhetischen Er- stellungsleitung Karl Vogler ziehung des Volkes und in der Pflege der Kultur. Er • Als Hrsg.: Österreichische Flugschriftenreihe. Dürer- wurde zur führenden kulturreformatorischen Organisa- bund, Arbeitsstelle für Österreich, Wien & Callwey, tion im deutschsprachigen Raum. Ihm gehörten neben München Künstlern und Schriftstellern vor allem auch Studen- ten, Lehrer und Theologen an. Er diente außerdem als • H. 1: Karl Giannoni: Fremdenverkehr und Hei- Vertriebsorgan für die Zeitschrift Der Kunstwart. Des- matschutz. (1926) [2] sen weite Verbreitung erleichterte es, namhafte Persön- • H. 2: Günther Schlesinger:Mensch und Natur. lichkeiten für eine Mitarbeit im Vorstand oder den lo- (1926) kalen Ortsverbänden zu gewinnen, u. a. Adolf Bartels, Marie von Ebner-Eschenbach, Julius Graebner, Elsbeth • Als Hrsg.: Jahresbericht: Deutscher Dürerbund in Krukenberg-Conze, Karl Lamprecht, Friedrich Naumann Konstantinopel. [3] und Henry Thode. • Anton Hrodegh: Aus der ferneren Vergangenheit von Langenlois und dem südöstlichen Waldviertel. Verlag Dürerbund, Langenlois 1919 • Gerhard Kratzsch: Kunstwart und Dürerbund. Ein Beitrag zur Geschichte der Gebildeten im Zeitalter des Imperialismus. Vandenhoeck u. Ruprecht, Göt- tingen 1969. • Heide Rezepa-Zabel: Deutsches Warenbuch. Reprint und Dokumentation. Gediegenes Gerät fürs Haus. Reimer, 2005.

Dürerbundhaus Blasewitz 0.1.3 Einzelnachweise

Die ab 1905 verlegten Flugschriften des Dürerbundes er- [1] Frank Fiedler: Erinnerungen an das Dürerbundhaus” reichten mit 250 Titeln eine Auflage von 2,8 Millionen (PDF; 453 kB) Exemplaren. Der Dürerbund gab seinerzeit den besten [2] neben dem Dürerbund Wien auch “P. Sonnenfeld”, glei- deutschen Kunstkalender, das Jahrbuch Gesundbrunnen, che Anschrift wie dieser heraus (Auflage: 50.000 Stück). Für literarische Erzeug- nisse vergab der Dürerbund begehrte Gütesiegel. [3] Belegt sind 3 Hefte 1916/1917, danach ansch. Ersch. ein- gestellt 1910 wurde in Blasewitz unmittelbar an der Elbe nach Plänen von Heinrich Tscharmann ein Dürerbund- haus errichtet (zerstört am 13. Februar 1945).[1] 1912 0.1.4 Weblinks gehörten dem Dürerbund mehr als 300.000 persön- liche bzw. mittelbare Mitglieder in Institutionen an. Commons: Dürerbund – Sammlung von Bildern, Die 1914 in Hellerau gegründete Dürerbund-Werkbund- Videos und Audiodateien Genossenschaft gab ein Jahr später das Deutsche Waren- buch mit Qualitätsbewertungen für industrielle Erzeug- nisse heraus. • Eine Abschlussarbeit 2 INHALTSVERZEICHNIS

• Birgit Kulhoff. Bürgerliche Selbstbehauptung im • Der Kunstwart. Deutscher Dienst am Geiste (1925– Spiegel der Kunst. Untersuchungen zur Kulturpu- 1926: Schriftleitung Wolfgang Schumann; 1926– blizistik der Rundschauzeitschriften im Kaiserreich 1928: Schriftleitung Hermann Rinn) (1871–1914). Dissertation • Der Kunstwart. Monatshefte für Kunst. Literatur • Dürerbund auf der Webseite “Zur Stadtgeschichte und Leben (1928–1932) von Dresden” • Deutsche Zeitschrift. Monatshefte für eine deutsche Volkskultur (1932–1937) 0.2 Der Kunstwart • Unabhängige Monatshefte für die politische und geistige Gestaltung der Gegenwart

Der Kunstwart war eine deutsche Zeitschrift für Dich- • Zweimonatshefte für eine deutsche Volkskultur tung, Theater, Musik, Bildende Kunst und Angewand- (1935–1937) te Kunst. Sie erschien von 1887 bis 1894 im Ver- lag Kunstwart in Dresden und danach von 1894 bis 1937 im Callwey Verlag in München. Die Herausge- 0.2.1 Autoren ber waren Ferdinand Avenarius (1887–1923), Wolfgang Schumann (1924–1926) und Hermann Rinn (1926– Autoren dieser Theaterzeitschrift und Kulturmagazins 1937). Der Kunstwart leistete bis zum Beginn des Ersten waren unter anderem: Weltkrieges 1914 einen wichtigen Beitrag zur kultu- rellen Erziehung der Jugend, insbesondere von Studen- ten und Volksschullehrern, und war ein Bestandteil der 0.2.2 Literatur Lebensreformbewegung. • Der Kunstwart (Mikrofiche-Edition). 53.514 S. auf Um Leser und Sympathisanten des Kunstwart in einer In- 646 Mikrofiches in Kassette. Erlangen: Harald Fi- stitution zu verbinden, wurde 1902 von Avenarius im Zu- scher Verlag 2006. ISBN 3-89131-468-X sammenwirken mit dem Kunsthistoriker Paul Schumann der Dürerbund als wichtigster Gebildetenreform-Verein • Herbert Broermann: Der Kunstwart in seiner Eigen- im Deutschen Reich gegründet. 1904 erreichte der Kunst- art, Entwicklung und Bedeutung. München: Callwey wart mit 22.000 Abonnenten einen ersten Höhepunkt. 1934. Nach 1937 ging er in der Zeitschrift Das Innere Reich • Peter Goßens: Der Kunstwart. In: Wolfgang Benz auf. (Hg.): Handbuch des Antisemitismus. Judenfeind- Der Kunstwart erschien mit wechselnden Titel und Un- schaft in Geschichte und Gegenwart. Band 7: Litera- tertiteln: tur. Film, Theater und Kunst. Berlin; München; Bos- ton: de Gruyter Saur, 2014, S. 271-273. • Der Kunstwart. Rundschau über alle Gebiete des • Franz Heim: Der Kunstwart als Erzieher. München: Schönen (1887–1897) Univ. Diss. 1946.

• Der Kunstwart. Rundschau über Dichtung, Thea- • Ingrid Koszinowski: Von der Poesie des Kunstwerks. ter, Musik, bildende und angewandte Künste (1896– Zur Kunstrezeption um 1900 am Beispiel der Male- 1897) reikritik der Zeitschrift „Kunstwart“. Hildesheim u.a.: Olms 1985. (= Studien zur Kunstgeschichte; 36) • Der Kunstwart. Halbmonatsschau über Dichtung, ISBN 3-487-07603-9 Theater, Musik, bildende und angewandte Künste (1897–1907) • Gerhard Kratzsch: Kunstwart und Dürerbund. Ein Beitrag zur Geschichte der Gebildeten im Zeitalter • Der Kunstwart. Halbmonatsschau für Ausdrucks- des Imperialismus. Göttingen: Vandenhoeck u. Ru- kultur auf allen Lebensgebieten (1907–1912) precht 1969.

• Der Kunstwart und Kulturwart. Halbmonatsschau • Elisabeth Mylarch: Akademiekritik und moderne für Ausdruckskultur auf allen Lebensgebieten Kunstbewegung in Deutschland um 1900. Zum (1912–1915) Verständnis der ideengeschichtlichen, kulturideologi- schen und kunstmarktpolitischen Implikationen des • Deutscher Wille (Kriegsausgabe 1914–1919)[1] Kunsturteils über moderne Malerei in den Kunst- und Kulturzeitschriften Gesellschaft, Kunstwart und Freie • Kunstwart und Kulturwart. Halbmonatsschau für Bühne. am Main u.a.: Lang 1994. (= Eu- Ausdruckskultur auf allen Lebensgebieten (1919– ropäische Hochschulschriften; Reihe 28, Kunstge- 1925) schichte; 201) ISBN 3-631-47246-3 0.2. DER KUNSTWART 3

• Werner Spies: Der literarische Geschmack im Aus- gang des 19. Jahrhunderts im Spiegel der deutschen Zeitschriften. Bonn: Univ. Diss. 1953.

0.2.3 Weblinks

• Wikisource: Verzeichnis der Digitalisate • Der Kunstwart-Verlag im Stadtwiki Dresden

• Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen. Monatshefte für Kunst, Literatur und Le- ben – digital der Universitätsbibliothek Heidelberg

0.2.4 Einzelnachweise

[1] „Deutscher Wille – Des Kunstwarts 32. Jahr“ 2. Märzheft 1919 (XXXII, 12) Kapitel 1

Gründer und deren Familienangehörige

1.1 Ferdinand Avenarius dierte 1877 in und seit 1878 in Zürich u. a. Kunst- und Literaturgeschichte sowie Philosophie und ließ sich nach Reisen durch Italien und der Schweiz in Dresden nieder. 1887 gründete Avenarius die Zeitschrift Der Kunstwart, in der aktuelle Themen der Kunst und Kulturpolitik be- handelt wurden. Diese Publikation hatte großen Einfluss auf die Geschmacksbildung des Bürgertums. Hier er- öffnete er unter anderem eine leidenschaftlich geführ- te Debatte um die literarischen Arbeiten von . Seit 1894 war Avenarius mit der Tochter des Dresdner Schriftstellers Rudolf Doehn, Else Avenarius (geb. Do- ehn, * 1859 † 1932) verheiratet. Sie bewohnten eine von Schilling & Graebner errichtete Villa in Blasewitz. Die Sommer verbrachte Avenarius in Kampen auf Sylt, als dessen „Entdecker“ und Popularisierer er gilt. So rief Avenarius zusammen mit dem Klappholttal-Gründer Knud Ahlborn einen Verein zum Erhalt der typischen In- sellandschaft ins Leben, woraus sich Morsum-Kliff, das erste Naturschutzgebiet Schleswig-Holsteins entwickelte. Seine „Villa Uhlenkamp“ hatte Karl Hanusch 1903 ein- gerichtet. Avenarius wurde erster Ehrenbürger der Ge- meinde Kampen. 1902 gründete er zusammen mit dem Kunsthistoriker Prof. Paul Schumann den Dürerbund. Avenarius gehörte dem Vorstand der Deutschen Gartenstadt-Gesellschaft an und war Mitglied des Deutschen Werkbundes. Heinrich Tscharmann errichtete für ihn 1910 in Blasewitz das Dür- erbundhaus, in dem sich auch Verlagsräume des Kunst- wart befanden. Ferdinand Avenarius Avenarius hatte starken Einfluss als Kunsterzieher, be- reits 1908 sprach er von der Entwicklung einer Kunst, die Ferdinand Ernst Albert Avenarius (* 20. Dezem- ohne Erinnerung an Wirklichkeitsformen ausschließlich ber 1856 in Berlin;† 22. September 1923 in Kampen mit Licht, Farbe oder Linie seelische Werte übermittelte. auf Sylt) war ein deutscher Dichter und Gründer der Ebenso hielt er zum Ersten Freideutschen Jugendtag auf Zeitschrift Der Kunstwart. dem Hohen Meißner im Oktober 1913 die abschließende Rede an die Teilnehmer. 1.1.1 Leben Bereits 1914 wandte er sich gegen die Kriegspropagan- da auf deutscher Seite.[1] Ab 1918 klagte er ebenso Ferdinand Avenarius war ein Sohn des Buchhändlers die Propaganda der Entente an, indem er umfangrei- Eduard Avenarius, ein Bruder des Philosophen Richard ches Bildmaterial mit dem Untertitel “Schriften für ech- Avenarius und ein Stiefneffe Richard Wagners. Er be- ten Frieden” veröffentlichte; hiermit prangerte er den suchte Schulen in Berlin und seit 1871 in Dresden, stu- Friedensvertrag von Versailles an, der Deutschland ein-

4 1.1. FERDINAND AVENARIUS 5

Grabstätte in Keitum auf Sylt

Buchcover Das Bild als Narr. Die Karikatur in der Völkerver- seitig mit der Kriegsschuld belastete und “einen gerech- hetzung, was sie aussagt – und was sie verrät ten Frieden verhinderte”.[2] Ferdinand Avenarius starb im Alter von 66 Jahren und • wurde auf dem Friedhof der Inselkirche St. Severin in Faust. Ein Spiel, 1919 Keitum auf Sylt beigesetzt. Die Leitung des Kunstwart • Baal, Drama, 1920 und die intellektuelle Führung des Dürerbundes über- nahm nach seinem Tod sein Stiefsohn, der Schriftsteller • Jesus, Drama, 1921 Wolfgang Schumann. Sein Neffe Johannes Maximilian Avenarius, den er sehr gefördert hatte, wurde ein bekann- ter Grafiker. Herausgebertätigkeit

• Deutsche Lyrik der Gegenwart, 1882 1.1.2 Werke (Auswahl) • Hausbuch deutscher Lyrik, 1902 • Wandern und Werden. Gedichte, 1881 • Balladenbuch, 1907 • Vom Lande der Sonne, 1885 • Die Mache im Weltwahn. Schriften für echten Frie- • Die Kinder von Wohldorf, Erzählung, 1887 den, 1921 • Lebe, Dichtung, 1893

• Max Klingers Griffelkunst, Essay, 1895 1.1.3 Literatur

• Stimmen und Bilder, 1898 • Gerhard Kratzsch: Kunstwart und Dürerbund. Ein Beitrag zur Geschichte der Gebildeten im Zeitalter • Das fröhliche Buch, aus deutscher Dichter- und Ma- des Imperialismus. Vandenhoeck u. Ruprecht, Göt- lerkunst, 1910 tingen 1969. ISBN 3-525-36125-4. • Max Klinger als Poet, 1917 • Paul Fechter: Avenarius, Ferdinand Ernst Albert. In: • Das Bild als Narr. Die Karikatur in der Völkerverhet- Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker zung, was sie aussagt – und was sie verrät. Callwey, & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. München 1918 466 f. (Digitalisat). 6 KAPITEL 1. GRÜNDER UND DEREN FAMILIENANGEHÖRIGE

• Wilhelm Stapel: Avenarius-Buch. Ein Bild des Man- dessen Haus 'Wiesenstein' in Agnetendorf 1922 mit nes aus seinen Gedichten und Aufsätzen. Callwey, Wandgemälden aus. Sein Onkel, der Dichter Ferdinand München 1916. Avenarius, vermittelte ihm 1905 eine erste künstleri- sche Ausbildung beim Dürerbund-Stipendiaten Karl Ha- • Manfred Wedemeyer: Treffpunkt für Maler, Dichter nusch. Später studierte er in Dresden und München. Ave- und Lebensreformer. Ferdinand Avenarius und die narius schuf schon in seiner schlesischen Heimat, wie Insel Sylt. In: Jahrbuch des Archivs der Deutschen Ju- auch nach dem Kriege in Berlin/Köpenick, Wandbilder gendbewegung, Schwalbach/Taunus, 15 (1984/85), für Kirchen. Neben seiner Tätigkeit als bildender Künst- S. 287–304. ISSN 0587-5277. ler schrieb Avenarius auch Gedichte und Erzählungen in schlesischer Mundart. 1.1.4 Weblinks 1918 heiratete er Elisabeth („Lili“) Reuter, Tochter der Schriftstellerin Gabriele Reuter. Der gemeinsame Sohn Commons: Ferdinand Avenarius – Sammlung von starb bereits fünf Wochen nach seiner Geburt 1919. Die Bildern, Videos und Audiodateien Ehe wurde 1922 wieder geschieden. Wikisource: Ferdinand Avenarius – Quellen und Im Jahre 1924 wurde Avenarius zum Professor an der Volltexte Staatlichen Kunstschule Plauen berufen, die seinerzeit Karl Hanusch leitete. Unter anderem wegen seines Enga- gements für Künstler wie Wassily Kandinsky, Paul Klee • Literatur von und über Ferdinand Avenarius im Ka- und Lyonel Feininger wurde er 1933 inhaftiert und aus talog der Deutschen Nationalbibliothek dem Schuldienst entlassen. • Werke von und über Ferdinand Avenarius in der Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Avenarius aus Deutschen Digitalen Bibliothek Schlesien flüchten, in Berlin-Müggelheim wurde ihm eine Wohnung angewiesen. Sein Grab befindet sich auf dem • Werke von Ferdinand Avenarius. Bei: Zeno.org. Nikolaikirchhof in Görlitz. • Werke von Ferdinand Avenarius. In: Projekt Gutenberg-DE. 1.2.1 Literatur • Biografie auf www.uwe-fiedler.eu • Johannes M. Avenarius: Die Malereien in der Para- • Gedichte von Ferdinand Avenarius in der Deutschen dieshalle auf dem Wiesenstein. In: Gerhart Haupt- Gedichtebibliothek mann Jahrbuch. Bd. 1, 1936, ZDB-ID 526380-3, S. 91–103.

1.1.5 Einzelnachweise • Johannes M. Avenarius: Schritte. In: Gerlinde Schneider, Klaus Schneider (Hrsg.): Karl Hanusch [1] “Unterm deutschen Schicksal” – Kunstwartbeilage seit – ernst und heiter. Materialien zu Leben und Werk 1914. des Malers und Graphikers. Eigenverlag, Leun 2006, [2] “Offener Brief an Lord Northcliffe" als Vorwort zu dem ISBN 3-00-018536-4, S. 58–76. Buch “Die Mache im Weltwahn”. • Detlef Lorenz: Johannes Maximilian Avenari- us. Ein schlesisches Künstlerleben im Umkreis Normdaten (Person): GND: 118651218 | LCCN: Gerhart Hauptmanns in der ersten Hälfte des no93034344 | VIAF: 8181034 | 20. Jahrhunderts. In: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau. Bd. 45/46, 2004/2005, ISSN 0448-1348, S. 551–568. 1.2 Johannes Maximilian Avenari- • Christian Henke: Heimat, halte du mich! Johannes Maximilian Avenarius und Görlitz. Neisse Verlag, us Dresden 2015. ISBN 978-3-86276-154-8.

Johannes Maximilian Avenarius (* 7. Januar 1887 in Greiffenberg;† 21. August 1954 in Berlin-Müggelheim) 1.2.2 Weblinks war ein expressionistischer Maler, Grafiker und Illustrator. • Literatur von und über Johannes Maximilian Avena- rius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Johannes Avenarius wurde vor allem bekannt durch sei- ne Illustrationen zu Werken des Schriftstellers Gerhart • Biografie in Polnisch Hauptmann, mit dem ihn eine enge und langjährige Freundschaft verband. Für Hauptmann gestaltete er auch • www.artoftheprint.com 1.3. RUDOLF DOEHN 7

• www.stadtwiki-goerlitz.de Vorstadt Dresdens in der Nordstraße 3. Doehn blieb sei- nen liberalen Grundsätzen treu, publizierte mehrere Bü- Normdaten (Person): GND: 116389184 | LCCN: cher über das politische System der USA und beriet nr2005003314 | VIAF: 59834692 | Ausreisewillige im Verein für Erdkunde Dresden. Spä- ter wandte er sich auch der amerikanischen Literatur zu. 1878 arbeitete er als Redakteur der Dresdner Presse, die kurzzeitig als sozialdemokratisches “Ersatzblatt” nach Ausrufung der Sozialistengesetze erschien, und zählte zu 1.3 Rudolf Doehn den Mitbegründern des Allgemeinen deutschen Schrift- stellerverbandes in Leipzig.[13] Doehn war eine wichti- Rudolf Doehn (* 2. Februar 1821 in Hinrichshagen;† 9. ge Integrationsfigur der Dresdner Literaturszene, denn April 1895 in Dresden; vollständiger Name: Karl Johann er gehörte der Litterarischen Gesellschaft, dem Literari- Georg Rudolf Doehn) war ein deutsch-amerikanischer schen Verein wie auch der Gesellschaft für Literatur und Schriftsteller und Politiker. Kunst an. Er schrieb für das Deutsche Museum, für die Gartenlaube, das Jahrbuch für das deutsche Theater von Joseph Kürschner und verfasste in den Blättern für litera- 1.3.1 Leben rische Unterhaltung Literaturkritiken.[14] Doehn gehörte der Deutschen Freisinnigen Partei an. Rudolf Doehn wurde im mecklenburgischen Auch Doehns Frau Franziska war in Dresden schriftstel- Hinrichshagen[1] als Sohn eines Pächters geboren lerisch tätig. Die Tochter Else heiratete Paul Schumann und besuchte in Friedland die Schule.[2] Er studierte in und nach der Scheidung der Ehe Ferdinand Avenarius. Philosophie und war ab 1841 Mitglied des Corps Der Sohn Bruno Doehn war von 1922 bis 1924 stellver- Guestphalia.[3] 1845 promovierte er an der Universität tretender Vorsitzender am Staatsgerichtshof zum Schutze Greifswald mit der Arbeit Diss. de speculativo logices der Republik nach dem Republikschutzgesetz der frühen Platonicae principio über Platon zum Dr. phil.[4] In Weimarer Republik.[15] Berlin und an der Universität Rostock setzte er danach seine Studien im Fach Jura fort. Doehn engagierte sich politisch in der Revolution von 1.3.2 Werke 1848/1849. Während seine Kampfgefährten Julius Wig- • Literatur von Rudolf Doehn im Katalog Open Li- gers und Moritz Wiggers nach dem Scheitern der Revolu- brary tion 1853 in den Rostocker Hochverratsprozess verwickelt wurden, emigrierte Doehn 1854 in die USA und gehör- • Literatur von und über Rudolf Doehn im Katalog te dort zu den Forty-Eighters. In St. Louis arbeitete er als WorldCat Lehrer für die Freie Gemeinde.[5] 1858 heiratete er Fran- cisca Martins.[6] • Literatur von Rudolf Doehn im Katalog HathiTrust Ab 1860 gehörte Doehn dem Abgeordnetenhaus in Missouri an. In dieser Funktion trug er 1861 wesent- lich zum erfolgreichen Widerstand gegen die Sezession 1.3.3 Literatur bei. Er trat einem Freiwilligen-Regiment bei, in dem • Gerhard Kratzsch: Kunstwart und Dürerbund. Ein sich bei Ausbruch des Bürgerkrieges militärisch en- Beitrag zur Geschichte der Gebildeten im Zeitalter gagierte Deutsche zusammenfanden, um gegen Gou- des Imperialismus. Vandenhoeck u. Ruprecht, Göt- verneur Claiborne Fox Jackson zu kämpfen, der die tingen 1969. ISBN 3-525-36125-4. Konföderierten unterstützte.[7],[8] Doehn war Mitglied der von B. Gratz Brown und Charles D. Drake ge- • Wilhelm Kosch, Carl Ludwig Lang: Deutsches gründeten Missouri General Emancipation Society. Sie Literatur-Lexikon. Ausg. 3, 1968. drängten auf radikalere Maßnahmen zur Abschaffung der Sklaverei als von Abraham Lincoln in seiner • Dirk Hempel: Literarische Vereine in Dresden. Kul- Emanzipations-Proklamation von 1862 vorgesehen, die turelle Praxis und politische Orientierung des Bürger- Grenzstaaten wie Missouri ausnahm.[9] Doehn zählte zu tums im 19. Jahrhundert. Walter de Gruyter – Max den Beratern von Franz Sigel[10] und korrespondierte mit Niemeyer Verlag, Berlin und New York, 2008. Francis Preston Blair.[11] Das Engagement Doehns gegen die Sklaverei in Missouri ist vor dem Hintergrund eines zahlenmäßig sehr starken Anteils an Einwanderern aus 1.3.4 Einzelnachweise Deutschland zu sehen, die ihrerseits keine Sklaven be- saßen. [1] Nachlass von Wolfgang Schumann (Enkel) (PDF; 9,4 MB) Nach fast zwölf Jahren Emigration kehrte er 1865 nach Deutschland zurück[12] und wohnte in der Radeberger [2] Doehn an der Universität Rostock, 1849/1850 8 KAPITEL 1. GRÜNDER UND DEREN FAMILIENANGEHÖRIGE

[3] Kösener Corpslisten 1960, 116, 720 1.4.1 Leben und Wirken [4] Leipziger Repertorium der Deutschen und Ausländischen Literatur, Band 14 Verlag T. O. Weigel, 1846, S. 317 [5] Adolf Eduard Zucker: The forty-eighters: political refugees of the German Revolution of 1848. Columbia University Press, 1950 Paul Schumann hatte die Dreikönigschule in Dresden [6] Eintrag bei der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten und die Fürstenschule Grimma besucht und in Leipzig, Tage Tübingen und Dresden Architektur, Klassische Philolo- [7] Axel W.-O. Schmidt: Der rothe Doktor von Chicago: gie und Kunstgeschichte studiert. In klassischer und in ein deutsch-amerikanisches Auswandererschicksal: Bio- neuerer Philologie legte er Staatsexamen ab. 1884 pro- graphie des Dr. Ernst Schmidt, 1830-1900, Arzt und So- movierte er mit einer Arbeit über das Barock und Ro- zialrevolutionär, 2003 koko. Schumann unternahm ausgedehnte Bildungsreisen nach Italien, Frankreich, Holland und Belgien und wur- [8] Angehörige der US-amerikanischen Streitkräfte de später zum Professor ernannt. Er war in erster Ehe [9] James Peckham: Gen. Nathaniel Lyon, and Missouri in mit Elsbeth Doehn, Tochter des deutsch-amerikanischen 1861: a monograph of the great rebellion. American News Schriftstellers Rudolf Doehn, verheiratet. Ihr gemeinsa- Company, 1866 mer Sohn, Wolfgang Schumann, wuchs nach der Schei- [10] Jörg Nagler: Fremont contra Lincoln. Band 246 von Eu- dung im Hause seines Stiefvaters Ferdinand Avenarius [1] ropäische Hochschulschriften: Geschichte und ihre Hilfs- auf. wissenschaften, Verlag P. Lang, 1984 Schumann gab 1888 seine Tätigkeit als Lehrer und Mitdi- [11] William Earl Parrish: Frank Blair: Lincoln’s conservative. rektor an der Müller-Gelinekschen Realschule zugunsten University of Missouri Press, 1998. der redaktionellen Verantwortung beim Dresdner Anzei- ger auf, wo er sich bis 1923 als verantwortlicher Leiter [12] Amerikastudien, Bände 15-16, 1970 des Feuilletons und Chefredakteur für Kunst und Wissen- [13] Anton Bettelheim: Biographische Blätter. Jahrbuch für le- schaft einen Namen als streitbarer Kunstkritiker mach- bensgeschichtliche Kunst und Forschung. Verlag E. Hof- te. Vehement trat er dabei gegen den Literaten Karl May mann & Co., 1895, S. 476 auf, dessen Werke er zur Schund- und Schmutzliteratur zählte. Dagegen gehörten die Maler Arnold Böcklin, Max [14] Helmut Kreuzer. Deutschsprachige Literaturkritik 1870- 1914. Peter Lang Frankfurt (PDF; 922 kB) Klinger und Auguste Rodin zu jenen Künstlern, für die sich Schumann besonders engagierte. Er zählte neben [15] Ingo J. Hueck: Der Staatsgerichtshof zum Schutze der Re- Avenarius und Cornelius Gurlitt zu den Anhängern der publik Volume 16 of Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Kunsterziehungsbewegung, die sich für die Kunstpflege Jahrhunderts. Mohr Siebeck, 1996. an Schulen, Universitäten und Museen einsetzte. In der ab 1901 bis 1917 erschienenen Sonntagsbeilage des Dresd- 1.3.5 Weblinks ner Anzeigers ließ Schumann junge Professoren von der TH Dresden zu Wort kommen. Aus den Einnahmen die- ser Zeitung wurde die Stiftung des Justus Friedrich Güntz Wikisource: Rudolf Doehn – Quellen und Volltexte finanziert. Mit Avenarius arbeitete Schumann ab 1887 in der Re- • daktion des Kunstwart eng zusammen. 1902 gründeten sie gemeinsam den Dürerbund. Paul Schumann war zu- • Literatur über Rudolf Doehn in der nächst 1. Schriftführer und übernahm nach Avenarius’ Landesbibliographie MV Tod 1923 nominell den Vorsitz, wobei sein Sohn Wolf- • Rudolf Doehn im Stadtwiki Dresden gang die intellektuelle Führung innehatte. Außerdem ar- beitete er im -Bund und im Bund Heimatschutz Normdaten (Person): GND: 116153482 | VIAF: mit und er engagierte sich für die sächsische Volkskunst, 20424411 | den Naturschutz und die Pflege der Deutschen Sprache. Als Mitglied des Deutschen Werkbundes propagierte er die Sachlichkeit in Architektur und Kunstgewerbe. 1919 zählte er zu den Mitbegründern der Dresdner 1.4 Paul Schumann Volkshochschule.[2] Insgesamt war Schumann Mitglied in über 50 Vereinen. In Dresden wirkte er zeitweilig in Paul Schumann (* 12. August 1855 in Großenhain;† städtischen Gremien mit, im Kunstausschuss und im Aus- 24. September 1927 in Dresden) war Kulturreformer, ein schuss zur Förderung des Dresdner Hochschulwesens.[3] maßgeblicher Mitarbeiter der Zeitschrift Der Kunstwart Eine Bronzeporträtbüste wurde von der Dresdner Bild- und Mitbegründer des Dürerbundes. hauerin und Zeichnerin Etha Richter geschaffen[4] 1.5. WOLFGANG SCHUMANN 9

1.4.2 Schriften 1.4.5 Einzelnachweise

• Barock und Rococo: Studien zur Baugeschichte des [1] Frank Fiedler: Kindheitserinnerungen an seinen Vater und 18. Jahrhunderts mit besonderem Bezug auf Dres- das „Dürerbundhaus“ Dresden (PDF-Datei; 439 kB. Der den, Beiträge zur Kunstgeschichte. Seemann, Leipzig Vater war Kurt Fiedler, 1894–1950.) 1885. [2] Wiltrud Gieseke, Karin Opelt: Erwachsenenbil- • Hundert Meister der Gegenwart. 20 Kunstmappen. dung in politischen Umbrüchen: Programmforschung Mit Texten von Paul Schumann et al. Seemann, Volkshochschule Dresden 1945–1997. VS, 2003 Leipzig 1902–1904. [3] Statistisches Amt der Stadt Dresden: Die Verwaltung der • Landkirchen: Entworfen und ausgeführt von den Ar- Stadt Dresden 1927. Dresden 1929, S. 6 chitekten Schilling & Graebner. Mit einem Geleit- wort von Paul Schumann. Gilber, Leipzig 1903. [4] Porträt bei der Deutschen Fotothek

• Dresden. Berühmte Kunststätten. Heft 46. Seemann, Leipzig 1909 (Digitalisat im Internet Archive). Normdaten (Person): GND: 117303321 | LCCN: n2010043191 | VIAF: 59857791 | • Max Klingers Wandgemälde für die Aula der Uni- versität Leipzig. Seemann, Leipzig 1909.

• Dresdner Kunstgewerbe. Heinrich, Dresden 1911. 1.5 Wolfgang Schumann • Das Königreich Sachsen in Farbenphotographie. Mitarb.: Paul Benndorf, Georg Beutel et al. Berlin Wolfgang Schumann (* 22. August 1887 in Dresden;† 1916. 22. April 1964 in Freital) war ein deutscher Schriftsteller • Deutschtum und höhere Schulen. Anhang: Sinn und und Journalist. Unsinn im grammatischen Unterricht. Koch, Dres- den 1917. 1.5.1 Leben und Wirken • Tante Quantilla, oder die fünf Sinne im grammati- schen Unterricht. Unterhaltungen über Satzergliede- Wolfgang Schumann war der Sohn bzw. Stiefsohn der rung und andere grammatische Fragen zwischen mir Dürerbundgründer Paul Schumann bzw. Ferdinand Ave- und meinem Jungen. Anhang: Die Irrlehre vom Hio- narius. Seine Mutter, Elsbeth geb. Doehn, hatte sich von tus im Deutschen. Selbstverlag, Dresden-Blasewitz; Paul Schumann scheiden lassen und 1894 Avenarius ge- Koch, Dresden 1924. heiratet. Deren Vater, Rudolf Doehn, war ein deutsch- amerikanischer Schriftsteller und zeitweilig Abgeordne- 1.4.3 Literatur ter in Missouri. Schumann studierte ab 1905 Kunstgeschichte, Medizin, • Gerhard Kratzsch: Kunstwart und Dürerbund. Ein Psychologie, Soziologie, Philosophie und Philologie in Beitrag zur Geschichte der Gebildeten im Zeitalter des Dresden, Berlin und München und war Referent beim Imperialismus. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttin- Dresdner Anzeiger. Der Dürerbund-Stipendiat Karl Ha- gen 1969, ISBN 3-525-36125-4. nusch erteilte ihm Unterricht im Zeichnen. 1908 wurde er Redakteur des Literaturteils beim Kunstwart. Beim Dür- • Herbert Zeißig: Eine Deutsche Zeitung. 200 Jah- erbund leitete er den Literarischen Ratgeber und den Li- re Dresdner Anzeiger. Eine zeitungs- und kulturge- terarischen Jahresbericht. Im Jahre 1912 heiratete er die schichtliche Festschrift. Verlag der Güntzschen Stif- Übersetzerin und Schriftstellerin Luise Eva Feine. tung, Dresden 1930. 1918 trat Schumann der SPD bei. Er hatte in dieser Zeit enge Beziehungen zu Otto Neurath, den er 1908 1.4.4 Weblinks in Wien erstmals getroffen hatte. Neurath zählte zu den regelmäßigen Autoren des Dürerbundes und beeinfluss- • Werke von und über Paul Schumann in der te Schumanns philosophische Ansichten entscheidend.[1] Deutschen Digitalen Bibliothek Gemeinsam mit dem Chemnitzer Hermann Kranold ent- wickelte er ein Programm zur Sozialisierung in Bayern • Paul Schumann auf der Webseite “Zur Stadtge- und Sachsen. Schumann wurde von Neurath als Ver- schichte von Dresden” antwortlicher für Presse und Öffentlichkeitsarbeit im • Artikel im Stadtwiki Dresden Zentralwirtschaftsamt der Münchner Räterepublik no- miniert. In Leipzig war Schumann Generalsekretär des • Karl-May-Wiki Kriegswirtschafts-Museums unter Neurath und in Dresden 10 KAPITEL 1. GRÜNDER UND DEREN FAMILIENANGEHÖRIGE

Redakteur der Dresdner Volkszeitung (1922–1933), Mit- einrichtungen nebst e. krit. Übers. über d. neuere Li- begründer und Dozent an der Volkshochschule sowie 2. teratur, Flugschrift des Dürerbundes 184, München: Vorsitzender und Redakteur bei der Volksbühne. Callwey, 1921 1923 gab Schumann eine Sammlung von Texten des er- • mordeten Reichsministers Walter Rathenau heraus. Schauspielkunst und Schauspieler, Flugschriften des Dürerbundes 200, München: Callwey, 1926 1924/25 übernahm er die Leitung des Kunstwarts und als 1. Schriftführer des von seinem Vater, Paul Schumann, • Geschlechtlichkeit und Liebe, Kunstwart-Bücherei nominell geleiteten Dürerbundes dessen intellektuelle 50, München: Callwey, 1928 Führung. Die Folgen des Ersten Weltkriegs, wirtschaft- liche Krisen, aber auch Schumanns glückloses Agieren führten zu einem Abstieg von Kunstwart und Dürer- bund. Schumanns hochliterarischer Anspruch überfor- 1.5.3 Herausgeber derte teilweise die Leserschaft, mit seiner Linksorientie- • rung geriet er in Konflikt mit Paul Schultze-Naumburg. Walter Rathenau: Kunstphilosophie und Ästhetik. 1926 wurde er vom Callwey Verlag München aus der Zusammengestellt und eingeleitet von Wolfgang Leitung des Kunstwarts entlassen.[2] Schumann gehörte Schumann. München: Callwey, 1923. zu den Förderern von Hermann Häfker und warnte als Rundfunkredakteur eindringlich vor dem aufkommen- den Nationalsozialismus. 1.5.4 Weblinks Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten emi- grierte das Ehepaar Schumann zeitweilig nach Prag, Pa- • Literatur von und über Wolfgang Schumann im Ka- ris und London. Sie hielten sich danach längere Zeit bei talog der Deutschen Nationalbibliothek der befreundeten Marianne Bruns in Breslau auf. Schu- mann hatte Schreibverbot erhalten, konnte aber aus der • Handschriften-OPAC der SLUB Vermietung des vom Stiefvater geerbten Dürerbundhau- ses und der unmittelbar benachbarten eigenen Villa in der • Porträt bei der Deutschen Fotothek Heinrich-Schütz-Straße Einnahmen erzielen.[3] Kurz vor Kriegsende kehrte das Ehepaar nach Blasewitz zurück, • Wolfgang Schumann auf der Webseite “Zur Stadt- doch wurde ihr Zuhause, eine von Schilling & Graebner geschichte von Dresden” erbaute Villa in der Ferdinand-Avenarius-Straße, am 13. Februar 1945 bei dem Luftangriff auf Dresden zerstört. Sie fanden Aufnahme beim befreundeten Karl Hanusch 1.5.5 Einzelnachweise in Freital. Von 1945 bis 1947 war Schumann Intendant des Schau- [1] Otto Neurath: Empiricism and Sociology. Edited by spielhauses im Plauenschen Grund in Potschappel, eines Marie Neurath and Robert S. Cohen. Dordrecht- der ersten Nachkriegstheater im Dresdner Raum. Eva Holland/Boston-USA: D. Reidel Publishing Company, Schumann wurde in Freital zur Ehrenbürgerin ernannt. 1973.

[2] Gerhard Kratzsch: Kunstwart und Dürerbund. Ein Beitrag 1.5.2 Werke zur Geschichte der Gebildeten im Zeitalter des Imperialis- mus. Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen 1969. ISBN • Das Schrifttum der Gegenwart und der Krieg, Flug- 3-525-36125-4. schrift des Dürerbundes 137, München: Callwey, 1915 [3] Frank Fiedler: Erinnerungen an das Dürerbundhaus” (PDF-Datei; 442 kB) • Unser Deutschtum und der Fall Spitteler: Belege und Betrachtungen, Flugschrift zur Ausdruckskultur 135, München: Callwey, 1915 Normdaten (Person): GND: 117303658 | VIAF: 297269216 | • Reform und Sozialisierung der Tagespresse, Flug- schrift des Dürerbundes 183, München: Callwey, 1919 • Über den Dürerbund; Bemerkungen über Geschichte, 1.6 Eva Schumann Wesen u. Aufgabe d. Dürerbundes, München: Call- wey, 1919 Luise Eva Schumann, geb. Feine (* 8. Januar 1889 • Zur Volkshochschulfrage: Bemerkungen und Vor- in Hainichen;† 3. Dezember 1973 in Freital) war eine schläge vornehmlich über städtische Volkshochschul- deutsche Übersetzerin und Schriftstellerin. 1.6. EVA SCHUMANN 11

1.6.1 Leben • 1 (1926) • 2. Frauenkreuzzug, 1930 Feine besuchte von 1899 bis 1904 die höhere Mäd- chenschule und absolvierte danach einen Studienaufent- • Jo van Ammers-Küller: Henriette Quist, halt in England. Anschließend begann sie eine Lehre zur 1951 Buchbinderin an der Hochschule für Buchgewerbe und • Grafische Kunst in Leipzig. Im Jahr 1910 folgte das Ab- Jo van Ammers-Küller: Herren, Knechte, Frauen, itur und ein Studium der Botanik, Zoologie und Geologie Bremen 1935 in Berlin, Dresden, München und Wien. Im Jahr 1914 • Jo van Ammers-Küller: Indien, Dresden 1941 promovierte sie. • Eva Feine heiratete 1912 den Schriftsteller Wolfgang Jo van Ammers-Küller: Der König und die Hexe, Schumann (1887–1964). Ab 1918 war sie in der Wiesbaden 1949 Arbeiterbewegung tätig und arbeitete an der „Sozialde- • Jo van Ammers-Küller: Prinz Inkognito, Bremen mokratischen Dresdner Volkszeitung“ mit. Im gleichen 1934 Jahr trat sie in die SPD ein. Es folgten erste Überset- zungen wie Victor Hugos „Die Elenden“. Ab 1933 leb- • Jo van Ammers-Küller: Tanz um die Guillotine, Bre- te Schumann in der Tschechoslowakei und in England men 1936 im Exil. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte sie • nach Dresden zurück. Da das Haus der Familie Schu- Jo van Ammers-Küller: Die Treue der Tavelincks, mann bei den Luftangriffen auf Dresden zerstört wurde, Bremen 1938 zog das Ehepaar zu den befreundeten Karl Hanusch und • Frederick Antal: Füssli-Studien, Dresden 1973 Marianne Bruns nach Freital. • Vittorio Beonio-Brocchieri: Ein Farmerjunge lernt Nach 1947 folgten weitere Übersetzungen, unter an- fliegen, Berlin 1942 derem Werke von Romain Rolland, Theodore Dreiser, Theun de Vries sowie des Briefwechsels Vincent van Go- • Bhabani Bhattacharya: Kajoli, Berlin 1954 ghs. • William J. Blake: Späte Liebe, Berlin 1957 1.6.2 Auszeichnungen • Ralph de Boissiere: Kronjuwel, Berlin 1954 • Ralph de Boissiere: Rum und Coca-Cola, Berlin • 1966: Vaterländischer Verdienstorden in Silber[1] 1955 • 1967: Ehrenbürgerin von Freital • Frances Hodgson Burnett: Der kleine Lord, Potsdam • 1970: F.-C.-Weiskopf-Preis 1937 • George D. H. Cole: Gilden-Sozialismus, Dresden • 1970: Martin-Andersen-Nexö-Kunstpreis 1921

• Willy Corsari: Der Mann ohne Uniform, Berlin 1938 1.6.3 Werke • Theodore Dreiser: Der Stoiker, Berlin 1954 • Die Acrosticheen und ihre Stellung im System der Far- • ne, Jena 1915 Shirley Graham Du Bois: Dr. George Washington Carver, Berlin 1951 • 1.6.4 Übersetzungen George Eliot: Silas Marner, Berlin [u.a.] 1968 • Havelock Ellis: Der Tanz des Lebens, Leipzig 1928 • Jo van Ammers-Küller: Der Apfel und Eva, Bremen 1932 • Vincent van Gogh: Als Mensch unter Menschen, Ber- lin • Jo van Ammers-Küller: Bedeutende Frauen der Ge- genwart, Bremen 1935 • 1 (1959) • 2 (1959) • Jo van Ammers-Küller: Elzelina, Bremen 1940 • Vincent van Gogh: Sämtliche Briefe, Berlin • Jo van Ammers-Küller: Die Familie Quist, Zürich 1942 • 1. An den Bruder Theo, 1965 • • Jo van Ammers-Küller: Die Frauen der Coornvelts, 2. An den Bruder Theo, 1965 Leipzig • 3. An den Bruder Theo, 1965 12 KAPITEL 1. GRÜNDER UND DEREN FAMILIENANGEHÖRIGE

• 4. An den Bruder Theo, 1965 • Robert Louis Stevenson: Die Abenteuer des David • 5. An die Familie, 1968 Balfour, Potsdam 1939 • 6. Dokumente und Zeugnisse, 1968 • Robert Louis Stevenson: Catriona, Berlin 1957

• Carlo Goldoni: MeinTheater – mein Leben, Berlin • Robert Louis Stevenson: Entführt, Berlin 1956 1949 • Paul Strand: Lebendiges Ägypten, Dresden 1968 • Radclyffe Hall: Quell der Einsamkeit, Leipzig 1929 • Theun de Vries: Anna Casparii, Berlin 1956 • Thomas Hardy: Herzen im Aufruhr, Berlin 1956 • Theun de Vries: Die drei Leben des Melchior • Amanda van Hoogstraten-Schoch: Die Töchter des Hintham, Berlin 1966 Hauses van Beygardt, Neukirchen 1939 • Theun de Vries: Die friesische Postkutsche, Berlin • Victor Hugo: Die Elenden, Leipzig 1934 1967

• Victor Hugo: Ein Gerechter, München 1926 • Theun de Vries: Hochzeitslied für Swaantje, Berlin 1957 • Victor Hugo: Die lachende Maske, Leipzig [u.a.] 1928 • Theun de Vries: Die Kardinalsmotette, Berlin 1962 • Victor Hugo: Das Schreckensjahr, Leipzig [u.a.] • Theun de Vries: Die Landschaft, Berlin 1959 1928 • Theun de Vries: Das Mädchen mit dem roten Haar, • Victor Hugo: 1793, Berlin 1956 Berlin 1960

• Francis D. Klingender: Goya und die demokratische • Theun de Vries: Musik für Potemkin, Leipzig 1959 Tradition Spaniens, Berlin 1954 • Theun de Vries: Pan unter den Menschen, Berlin • Francis D. Klingender: Kunst und industrielle Revo- 1956 lution, Dresden 1974 • Theun de Vries: Rembrandt, Berlin 1950 • Jack Lindsay: Die große Eiche, Berlin 1959 • Theun de Vries: Signale aus dem Dunkel, Berlin • Jack Lindsay: Männer von 1848, Berlin 1953 1960

• Maarten Maartens: Frau Niemand, Berlin 1928 • Theun de Vries: Vincent im Haag, Dresden 1965 • Maarten Maartens: Gottes Narr, München 1924 • Edgar Wallace: Der verteufelte Herr Engel, Berlin 1928 • Maarten Maartens: Die Komödie eines Verbrechens, Leipzig 1922 • Augusta de Wit: Orpheus in Java, München 1928 • Maarten Maartens: Lis Doris, Berlin 1957 • Maarten Maartens: Novellen, München 1923 1.6.5 Weblinks • Maarten Maartens: Sonette, München 1924 • Literatur von und über Eva Schumann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek • Bronisław Malinowski: Das Geschlechtsleben der Wilden in Nordwest-Melanesien, Leipzig 1930 • Dr. Eva Schumann auf der Website der Stadt Freital • Top Naeff: Vor dem Tore, Berlin 1942 1.6.6 Einzelnachweise • Alfredo Niceforo: Kultur und Fortschritt im Spiegel der Zahlen, Wien 1930 [1] Neues Deutschland, 1. April 1966, S. 2 • Alma Reed: Orozco, Dresden 1979 Normdaten (Person): GND: 142542261 | LCCN: • Romain Rolland: Robespierre, Berlin 1950 no2015123140 | VIAF: 160960762 | • Carel Th. Scharten: Der große Giorgio, Berlin 1956 • Carel Th. Scharten: Littoria, Zürich [u.a.] 1936 • Carel Th. Scharten: Der Narr aus den Maremmen, Zürich [u.a.] 1935 Kapitel 2

Künstler mit engen Kontakten zum Dürerbundumfeld

2.1 Hans Erlwein wurde und im Februar 1905 ebenda die Leitung des Hochbauamtes übernahm. In knapp zehn Jahren entstan- den unter seiner Leitung etwa 150 Gebäude, die wesent- lich das neuzeitliche Stadtbild prägten. „Zweckmäßigkeit, Klarheit, Schlichtheit, Gliederung des Aufbaus und der Einordnung in die Umgebung“ sowie Anlehnung an die örtliche Bautradition zeichneten seine Entwürfe aus, mit denen er den Historismus der vergangenen Jahre über- wand. Dabei gelang es ihm, auch jüngere bildende Künst- ler zur Gestaltung der Bauwerke als Gesamtkunstwer- ke einzubeziehen. Im gesellschaftlichen Leben Dresdens spielt der Stadtbaurat eine einflussreiche Rolle als Vorsit- zender des Hochbauausschusses, des städtischen Kunst- ausschusses, als Mitglied des Dresdner Philistervereins (AHSC) und des Ausschusses zur Förderung des Dresd- ner Hochschulwesens.[1] Erlwein starb wenige Wochen nach Beginn des Ersten Weltkriegs während eines privat organisierten Transports von Kleidung, Lebensmitteln und anderen Geschenken für die deutschen Soldaten an der Westfront bei einem Autounfall. Er war Mitglied sowohl der Dresdner Freimaurerloge Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute als auch der Bamberger Loge Zur Verbrüderung an der Reg- nitz. Sein künstlerischer Grundsatz lautete:

Hans Erlwein (1872–1914) „Ehre das überlieferte Gute und schaffe aus ihm Neues. Was aus der Luft geboren werden Hans Erlwein (* 13. Juni 1872 in Bayerisch Gmain; soll, wird niemals gut und neu.“ † 9. Oktober 1914 in Amagne-Lucquy bei Rethel in den Ardennen; vollständiger Name: Johann Jakob Erl- wein) war ein deutscher Architekt und kommunaler Er signierte seine Gebäude mit einer kleinen Relief- Baubeamter. plastik in Form eines Wappens mit einem in einer Weinkelter stehenden Knaben mit Erlenzweigen (Na- menssymbol), in Dresden weiterhin mit dem Dresdner 2.1.1 Leben und Wirken Wappen und gelegentlich mit dem Jahr der Fertigstel- lung oder Einweihung.[2] Vermutlich durch Renovierun- Hans Erlwein studierte in München, wo er Mitglied des gen ist diese Signatur am „Italienischen Dörfchen“, der Corps Germania wurde. Er unternahm einige Studienrei- Feuerwache Neustadt, dem Hans-Erlwein-Gymnasium sen und war nach seinem Examen zuerst in Bamberg tä- und dem Romain-Rolland-Gymnasium verloren gegan- tig, bis er am 17. November 1904 Stadtbaurat in Dresden gen.

13 14 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

• 1903–1913: Corpshaus des Corps Baruthia in Erlangen[10][11]

• 1904–1909: 32. Oberschule „Sieben Schwaben“ in Dresden-Neugruna, Hofmannstraße[12]

• 1905–1906: Artesischer Brunnen in Dresden- Neustadt, Albertplatz

• 1905–1907: König-Georg-Gymnasium in Dresden- Johannstadt

• 1906–1907: Feuerwache Striesen in Dresden- Striesen, Schlüterstraße

• 1906–1907: Joseph-Haydn-Gymnasium (jetzt Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium) in Dresden

• 1906–1910: Städtischer Vieh- und Schlachthof in Dresden, Schlachthofring (im Ostragehege, heute Messe Dresden)

• 1907–1908: Gasbehälter III der Gasanstalt Dresden- Reick, Gasanstaltstraße

• 1907–1908: Stadthaus Friedrichstadt in Dresden- Friedrichstadt, Löbtauer Straße Signatur von Hans Erlwein am Stadthaus Johannstadt (heute Sparkasse) • 1907–1908: Wasserwerk Hosterwitz in Dresden- Hosterwitz, Wasserwerkstraße 2.1.2 Auszeichnungen • 1907–1910: Klärwerk Kaditz in Dresden-Kaditz • 1910–1911: Wohnbebauung der Krenkel-Stiftung in Erlwein wurde im Herbst 1905 – mit bayerischer Staats- [13][14] bürgerschaft und seit einigen Monaten in Sachsen tätig Dresden-Löbtau, Klingestraße – mit dem preußischen Roten Adler-Orden IV. Klasse • 1910–1914: Stadthaus Johannstadt (heute Sparkas- [3] ausgezeichnet. 1910 berief ihn die Technische Hoch- sengebäude) in Dresden-Johannstadt, Güntzplatz schule Dresden zum Honorarprofessor.[4] • 1911–1912: Wolfshügelturm (auch „Erlweinturm“), In der Dresdner Südvorstadt wurde 1929 eine Straße Aussichtsturm auf dem Wolfshügel in der Dresdner nach Erlwein benannt,[5] ebenfalls ist das Hans-Erlwein- Heide Gymnasium nach ihm benannt sowie das Erlwein- [6] Forum im Ostragehege. • 1911–1913: Gaststätte „Italienisches Dörfchen“ in Dresden-Altstadt, Theaterplatz

2.1.3 Werk • 1911–1914: Hans-Erlwein-Gymnasium in Dresden- Gruna, Eibenstocker Straße Bauten und Entwürfe • 1912: Städtisches Obdachlosen-Asyl (heute • 1899–1901: „Prinzregent-Luitpold-Gymnasium“ Wohnanlage Erlweinhof) in Dresden-Pieschen, (heutige Luitpoldschule) in Bamberg, Memmels- Altpieschen[15] dorfer Straße[7] • 1913–1914: Städtisches Lagerhaus, sog. • 1901: Städtisches Krankenhaus (heutiges Stadtar- Erlweinspeicher, in Dresden-Altstadt, Devri- chiv) in Bamberg, Untere Sandstraße[8] entstraße • 1901–1902: Städtisches Elektrizitätswerk (heutige • 1913–1915: Romain-Rolland-Gymnasium in Volkshochschule) in Bamberg, Tränkgasse[9] Dresden-Neustadt, Weintraubenstraße • 1902: Städtischer Vieh- und Schlachthof in Bam- • 1913–1915: Pestalozzi-Gymnasium in Dresden- berg, Lichtenhaidestraße Pieschen, Pestalozziplatz[16] • 1903–1911: Gymnasium Dresden-Cotta, Cossebau- • 1913–1916: Feuerwache Neustadt in Dresden- der Straße Neustadt, Louisenstraße 2.1. HANS ERLWEIN 15

• 1914–1916: Berufsschule (heute Berufliches Schul- 2.1.4 Erlweinpreis zentrum „Prof.-Dr.-Zeigner“) in Dresden-Neustadt, Melanchthonstraße[17] Seit 1997, anlässlich Erlweins 125. Geburtstag, vergibt die Landeshauptstadt Dresden anfangs alle zwei Jahre, weitere (undatierte) Wohnbauten seit 2004 alle vier Jahre einen Architekturpreis, den Erl- weinpreis.[22] • Johann-Meyer-Häuser[18] der Dr.-Krenkel- und Johann-Meyer-Stiftung in Dresden-Löbtau, Dölz- Preisträger schener Straße[13] • an der Bürgerstraße in Dresden-Pieschen[19] • 1997: Dieter Schempp, Tübingen, für das neue Verwaltungsgebäude der Berufsgenossenschaft • [20] an der Industriestraße in Dresden-Trachau für Gesundheit und Wohlfahrtspflege an der [23] • an der Wilder-Mann-Straße in Dresden-Trachau[20] Bürgerwiese • 1999: Büro Stephan Hänel und Katrin Tauber, Dres- • Toilettenhäuschen auf der Promenade in Bamberg, den für den Um- und Neubau des Lehr- und Hör- einer von Erlweins kleinsten und frühesten Entwür- saalgebäudes der Hochschule für Technik und Wirt- fen schaft und die Architektengruppe Kaplan, Matzke, • Wohnhäuser mit Stele für Erlwein in Dresden- Schöler und Schrader, Dresden für die Rekonstruk- Löbtau tion der im Krieg zerstörten Villa Eschebach • Erlweinspeicher, nach der Renovierung als Hotel ge- • 2001: Architektengemeinschaft Ulf Zimmermann nutzt für den Umbau eines Wohnhochhauses an der St. Petersburger Straße zum Studentenwohnheim • Ostragehege mit dem Städtischen Vieh- und und das Architektur- und Stadtplanungsbüro Schlachthof h.e.i.z.Haus (Dresden) für den Wetterradarturm • Sparkassenhaus Dresden Dresden-Klotzsche • 2004: Matthias Höhne und Olaf Langenbrunner für Beim Luftangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 zer- den Neubau einer Behindertenwerkstatt der Lebens- störte Gebäude: hilfe auf der Schleswiger Straße in Dresden-Stetzsch

• 1905–1907: Gebäude der Sparkasse in der Altstadt, • 2008: Architektengemeinschaft Heinle, Wischer Schulgasse und Partner – Freie Architekten Dresden und der Bauherr, die Zoo Dresden GmbH, für ihr Objekt • 1913–1914: Wohn- und Geschäftshaus mit Neuer Futtermeisterei und Heuscheune des Zoologischen Löwenapotheke in der Altstadt, Altmarkt / Wils- Gartens Dresdens druffer Straße • 2012: Schubert Horst Architekten Partnerschaft, • 1913–1914: Wohn- und Geschäftshaus Beutlerhaus Dresden für das Haus der Stille im Krankenhaus in der Altstadt, Altmarkt[21] Dresden-Friedrichstadt • 1914–1916: Städtisches Kunstausstellungsgebäu- de beim Ausstellungspalast am Großen Garten, Straßburger Platz 2.1.5 Literatur • undatiert: öffentliche Bedürfnisanstalt auf der • Fritz Löffler: Erlwein, Hans Jakob. In: Neue Deut- Bürgerwiese in Dresden-Altstadt sche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Hum- blot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 597 f. Nach Erlweins Entwürfen wurde außerdem eine Umge- (Digitalisat). staltung des Inneren der Sophienkirche vorgenommen. • Günter Göbel: Hans Erlwein. Der Dresdner Stadt- baurat. (= Dresdner Miniaturen, Band 4.) Dresden Schriften 1996, ISBN 3-910184-50-2.

• Einfache städtische Nutzbauten in Dresden. (= Flug- • Landeshauptstadt Dresden (Hrsg.): Hans Erlwein. schrift zur Ausdruckskultur, Band 107.) Dürerbund, Stadtbaurat in Dresden 1905–1914. Dresden 1997, o. O. 1913. ISBN 3-930382-16-4. • Das italienische Dörfchen in Dresden. (= Die Archi- • Günter Kloss: Hans Erlwein (1872–1914). Stadt- tektur des XX. Jahrhunderts, Sonderheft 12.) Was- baurat in Bamberg und Dresden. Michael Imhof muth, Berlin 1913. Verlag, Petersberg 2002, ISBN 3-932526-95-3. 16 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

• Erlwein, Hans. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die [14] Krenkelhäuser. In: Stadtwiki Dresden. Abgerufen am 19. Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Februar 2014. Band 34, Saur, München u. a. 2002, ISBN 3-598- [15] Wohnanlage Erlweinhof, abgerufen am 5. Februar 2014 22774-4, S. 406–408 • [16] Pestalozzi-Gymnasium Dresden. Abgerufen am 17. Febru- Uwe Schieferdecker: Dresden. Er gab dem Stadtbild ar 2014. ein Gesicht. Hans Erlwein. Herkules-Verlag, Kassel 2011, ISBN 978-3-941499-64-5. [17] Berufliches Schulzentrum „Prof.-Dr.-Zeigner“ Dresden. Abgerufen am 16. Februar 2014.

2.1.6 Weblinks [18] Johann Meyer im Stadtwiki Dresden, letzter Zugriff 11. März 2014

Commons: Hans Erlwein – Album mit Bildern, [19] siehe Liste der Kulturdenkmale in Pieschen Videos und Audiodateien [20] siehe Liste der Kulturdenkmale in Trachau

[21] Gustav Georg Beutler. Abgerufen am 17. Februar 2014. • Literatur von und über Hans Erlwein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek [22] Erlweinpreis, Stadt Dresden, abgerufen am 17. Mai 2016

• Matthias Donath: Erlwein, Hans (Johannes) Jakob. [23] Sonnengereifte Architektur in Dresden: Erlwein-Preis für In: Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut Solar-Architekten Dieter Schempp. In: BauNetz. 16. Juni für Sächsische Geschichte und Volkskunde. 1997, abgerufen am 17. Mai 2016.

• Bilder von Bauten Hans Erlweins im Bestand der Normdaten (Person): GND: 119442051 | LCCN: Deutschen Fotothek nb98023131 | VIAF: 20491010 |

2.1.7 Einzelnachweise

[1] Folke Stimmel et al.: Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag 2.2 Friedrich Kurt Fiedler der Kunst Dresden, 1998, ISBN 3-364-00304-1.

[2] commons:Hans Erlwein#Bausignet von Hans Erlwein

[3] Süddeutsche Bauzeitung, 15. Jahrgang 1905, Nr. 44 (vom 4. November 1905), S. 354. (ohne Begründung der Aus- zeichnung bzw. Benennung von Erlweins Verdiensten)

[4] Matthias Donath: Erlwein, Hans (Johannes) Jakob. In: Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde.

[5] Erlweinstraße. In: Stadtwiki Dresden. Abgerufen am 12. Februar 2014.

[6] Erlwein-Forum. Abgerufen am 7. Mai 2016.

[7] Luitpoldschule Bamberg, abgerufen am 11. Februar 2014

[8] Stadtarchiv Bamberg, abgerufen am 11. Februar 2014

[9] Städtische Volkshochschule Bamberg, abgerufen am 11. Februar 2014

[10] Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Mittelfranken - Erlangen (Stadt) (PDF), Aufruf am 5. März 2014

[11] Teicher, H. and Corps Baruthia (Erlangen): Das Corps Ba- ruthia zu Erlangen: 1803–1903. Eine Festschrift zur Jahr- hundertfeier. Vollrath, 1903 (Google Books). Kurt Fiedler [12] 32. Oberschule „Sieben Schwaben“ in Dresden-Neugruna, Hofmannstraße, abgerufen am 2. Februar 2014 Kurt Fiedler (* 8. März 1894 in Eichbusch;† 11. November 1950 in Dresden) war ein deutscher [13] siehe Liste der Kulturdenkmale in Löbtau Grafiker. Kurt Fiedler stand von früher Jugend an der 2.2. FRIEDRICH KURT FIEDLER 17

Lebensreformbewegung aufgeschlossen gegenüber und hatte vielfältige Verbindungen zu Werkbund, Kunstwart und Dürerbund. Während der Weimarer Republik mach- te er sich einen Namen als Reklamekünstler und Illustrator. In den ostdeutschen Nachkriegsjahren gehörte er zu den bekanntesten Plakatgestaltern.

2.2.1 Leben

Dürerbundhaus in Blasewitz

Dürerbund-Gründers Ferdinand Avenarius und hier wur- de um 1925 der später bekannt gewordene Falken-Verlag gegründet. Kurt Fiedler war außerdem Mitglied im Bund der Deutschen Gebrauchsgraphiker. Mit dem Vorsitzen- den der Dresdner Ortsgruppe, Bruno Gimpel, blieb er auch nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ persönlich verbunden.

Geburtshaus in Eichbusch

Kindheit und Jugend

Kurt Fiedler wurde in der Gemeinde Eichbusch bei Dres- den als Sohn des Zimmererpoliers Friedrich Emil Fied- ler und dessen Frau Augusta Emilie Nitzschner geboren. Als sie ein Lehrer auf das Talent des Sohnes aufmerksam machte, ermöglichten sie ihm trotz geringer finanzieller Mittel nach dem Abschluss der Volksschule eine künstle- rische Ausbildung. Um 1910 besuchte Kurt Fiedler gemeinsam mit Hermann Glöckner und dem späteren Architekten Edmund Schu- chardt die Abendschule an der Kunstgewerbeschule Dres- den.[1] Hier wurden Studenten aus einfachen Verhält- nissen gefördert. Sie erhielten im Sinne des Deutschen Werkbundes eine Ausbildung in ästhetischer Produkt- gestaltung. Fiedler und Glöckner besuchten die Klasse Aktzeichnen bei Carl Rade. Von 1911 bis 1915 studier- te Kurt Fiedler an der Kunstgewerbeschule als Förders- tipendiat eines privaten Mäzens und Meisterschüler bei Richard Guhr und Josef Goller.

Erster Weltkrieg und Weimarer Republik

Im Ersten Weltkrieg wurde Fiedler zunächst als Frontsol- dat in Frankreich eingesetzt. Er eignete sich Französisch im Selbststudium an und diente als Dolmetscher. Die Rudolph’sche Verlagsbuchhandlung ironisierte mit dem Nach 1920 zog er mit seiner jungen Familie nach Pseudonym des Autors den späteren Nazidiktator (1927). Dresden-Blasewitz in eine Wohnung im Dürerbundhaus. Hier befanden sich nicht nur Diensträume von Kunstwart In dieser Umgebung hatte Kurt Fiedler viele anregende und Dürerbund, sondern auch die Bibliothek des Kontakte und es gelang ihm schnell, sich einen Namen 18 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

Nationalsozialismus

Werbegrafik zum Jubiläum der Ilse Bergbau AG

Nach einer kurzen Unterbrechung um 1930 war Kurt Fiedler mit seiner Familie wieder in das Dürerbundhaus zurückgekehrt, wo sie sich mit dem Schwager Edmund Schuchardt und dessen jüdischer Ehefrau Fanny eine Eta- ge teilten. (Die Etage war zuvor von Else Avenarius be- wohnt worden, der Witwe von Ferdinand Avenarius und Tochter von Rudolf Doehn.) Nach der „Machtergrei- fung“ durch die Nationalsozialisten 1933 fand bei dem als Buchtitel für das Dresdner Planetarium aktives SPD-Mitglied bekannten Kurt Fiedler bald eine Hausdurchsuchung statt. Er blieb auch in den Folgejah- ren auf Distanz zum neuen Regime. Als die Nazis 1937 zu machen. 1. Schriftführer des Dürerbundes und gleich- ihre Propagandaausstellung Entartete Kunst durchführten, zeitig Redakteur des SPD-Blattes Dresdner Volkszeitung fuhr er stattdessen mit Unterstützung von B.G. Teubner war Wolfgang Schumann. Von Fiedler stammte der Ent- nach zur Weltausstellung im Palais de Chaillot. Für wurf für den Kopf dieser Zeitung.[2] Für den Dürerbund die Ilse Bergbau AG und Christoph & Unmack schuf er und den Callwey Verlag illustrierte er das Sternbilder- Werbegrafiken anlässlich von Firmenjubiläen. [3] Buch von Hermann Häfker, für das Dresdner Plane- Im Zweiten Weltkrieg wurde Kurt Fiedler als Dolmet- [4] tarium Buchtitel und ab 1926 gestaltete er etwa 100 scher in einer Kompanie französischer Kriegsgefangener Titel der Fahrten und Abenteuer sowie die Reihe Mit Sar- eingesetzt. Sie mussten ab September 1940 in Zeithain [5] rasani in Südamerika von Hans Stosch-Sarrasani. Beim ein Kriegsgefangenenlager errichten und wurden später Dresdner Verlag Rudolph erschienen viele Bücher für nach Niedergeorgenthal verlegt.[11] Wegen Protesten von den Massenbedarf zu Unterhaltungs- und Ratgeberthe- Kurt Fiedler gegen die unmenschlichen Lagerbedingun- men mit Grafiken von Kurt Fiedler, darunter mehrere gen wurde seine Familie bedroht. Die Erfahrungen dieser [6] Bände der erfolgreichen Talisman-Bücherei. Die Reihe Zeit prägten seine politische Einstellung nachhaltig. Nach wurde von Harry Winfield Bondegger herausgegeben und seiner Ausmusterung 1942 arbeitete er an der TH Dres- verstand sich der Neugeist-Bewegung verpflichtet. Nur den als Technischer Zeichner. noch wenige Exemplare sind von den Jüdischen Witze er- halten, das in zwei Auflagen bis 1930 erschien. Ein un- Das Dürerbundhaus ist am 13. Februar 1945 bei der bekannter Autor bediente sich satirisch des Pseudonyms Zerstörung Dresdens untergegangen. Fanny Schuchardt H. Itler. blieb der für den 16. Februar angesetzte Transport ins KZ erspart. Bis zum Kriegsende hielt sie sich versteckt mit- Während der 1920er Jahre war Kurt Fiedler ein ge- hilfe von Papieren, die Kurt Fiedler für die Schwägerin suchter Plakatgestalter. Wichtige Aufträge erhielt er von gefälscht hatte, und überlebte so als Jüdin in Dresden den der Stiftung des Justus Friedrich Güntz, darunter zum Holocaust. 43. Bundesfest Bund Deutscher Radfahrer[7] und Gros- se Jubiläumsausgabe Dresdner Anzeiger (1930). Für ein Plakat zum Weltreklamekongress 1929 in Berlin wurde Nachkriegszeit Kurt Fiedler mit einem Preis ausgezeichnet. Zu seinen wichtigsten Auftraggebern als Werbegrafiker zählte die Nach der Zerstörung Dresdens fand Kurt Fiedler mit sei- Tourismuswirtschaft.[8] Nach 1930 entstanden auch eini- ner Familie Aufnahme bei seinem Bruder Martin Fiedler ge bekannte Zeichnungen.[9][10] in Eichbusch. Er engagierte sich als Vorsteher der Ge- 2.2. FRIEDRICH KURT FIEDLER 19

meindeverordneten von Rockau und wirkte im Vorstand [2] Gebrauchsgraphik. Jg. 2, 3/1925. Prof. H. K. Frenzel des Verbands bildender Künstler im Kulturbund in Dres- (Hrsg.). Verlag Phöenix Illustrationsdruck und Verlag den. Als künstlerischer Mitarbeiter der Landesleitung GmbH Berlin. Sachsen der SED war er formell dem aus der KPD stam- [3] Dürerblatt. hrsg. vom Dürerbunde. 45. Blatt. Dezember menden Wilhelm Schubert, später Nationalpreisträger 1926. der DDR, gleichgestellt. Sein Sohn Frank wurde Lehrer und ein bekannter Heimatforscher. [4] wiedler.ch (Kurd Kisshauer: Der Sternenhimmel im Feld- glas. Reihe Prometheus-Bücher, Konzept Walter Dexel; Kurt Fiedler wird zu den wichtigsten Gestaltern po- Das Planetarium der Stadt Dresden. Güntzsche Stiftung) litischer Plakate der Nachkriegsjahre gezählt.[12][13] Viele Werke dieser Zeit, darunter ein Plakat für [5] Ernst Günther: Sarrasani. Geschichte und Geschichten. den DEFA-Dokumentarfilm Junkerland in Bauern- Edition Sächsische Zeitung 2005. [14] hand (1947) des Regisseurs Joop Huisken, befin- [6] Butler, Hiram E. (San Francisco). Praktische Methoden den sich heute im Deutschen Historischen Museum, in der Erfolg zu sichern. Geheimnisse des Geschlechtsle- der Akademie der Künste (Berlin), im Bundesarchiv, bens; Buchanan, Uriel (Chicago). Wie man Geistesgegen- im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig sowie im wart und Energie erlangt; Kritzinger, H.H. Erdstrahlen, Stadtmuseum Bautzen. Junkerland in Bauernhand wird Reizstreifen und Wünschelrute außerdem in einer Dauerausstellung im Haus der Ge- schichte in Bonn gezeigt.[15] [7] www.dhm.de (Plakat Riesen-Auftakt 43. Bundesfest Bund Deutscher Radfahrer)

[8] Hiertstein – Katzenstein Gebiet. Druck: Wilhelm Lim- 2.2.2 Eine historische Besonderheit pert. Dresden, um 1930. Plakat, Offsetdruck 59 × 46 cm. Schriftart: Grotesk & Fraktur. Österreichische Na- tionalbibliothek Wien, Flugblätter-, Plakate- und Exlibris- Der Dresdner Kurt Fiedler ist in der Vergangenheit wie- Sammlung, Bestand EPOC. derholt mit dem Impressionisten Kurt Fiedler (* 19. No- vember 1878 in Berlin) verwechselt worden. Dabei wur- [9] Kataloge der Dresdner Kunstausstellungen Brühlsche Ter- den Werke und Lebensdaten von Friedrich Kurt Fied- rasse 1931, 1933, 1935, 1936. ler auf den Berliner Kurt Fiedler „übertragen“. Dieser [10] www.deutschefotothek.de (Zeichnung Sonja und Frank – Fehler geht auf Dresslers Kunsthandbuch zurück, das die die beiden ältesten Kinder von Friedrich Kurt Fiedler) Adresse der Familie von Friedrich Kurt Fiedler um 1930 in Dresden-Gruna falsch zuordnete. Der Berliner Kurt [11] Deutsche Dienststelle (WASt) Fiedler wohnte von 1908 bis mindestens 1943 in der [12] Fritz Donner: Ausstellung zum 30. Jahrestag der Grün- Bülowstraße 20. Dresslers Fehler fand seine Fortsetzung dung der Deutschen Demokratischen Republik. Berlin, Al- im Allgemeinen Lexikon der bildenden Künstler des 20. tes Museum. 3. Oktober bis 31. Dezember 1979, S. 324. Jahrhunderts. [13] Dr. Sylke Wunderlich: Überklebt – Plakate aus der DDR. Schwerin, 24. August bis 21. Oktober 2007. Ausstellungs- 2.2.3 Nachlass katalog S. 11, 48, 157, 173. [14] Bodenreform in der SBZ bei der Bundeskanzler-Willy- Ein Teilnachlass befindet sich im Stadtarchiv Dresden Brandt-Stiftung (Junkerland in Bauernhand – Zwei Jahre (Sammlung 17.6.3.5: 79 Akten; Zeichnungen, Werbe- Bodenreform.) grafiken, politische Plakate, Buchtitelgestaltungen, Zei- [15] Ausstellungsobjekt Sozialistische Wirtschaft im Haus der tungswerbung). Geschichte, Objektgruppe D1

2.2.4 Literatur 2.2.6 Weblinks

• Frank Fiedler, Uwe Fiedler: Zwischen Dürerbund Commons: Friedrich Kurt Fiedler – Sammlung und Kulturbund. Aus dem Leben des Dresdner Gra- von Bildern, Videos und Audiodateien fikers Kurt Fiedler. In: Sächsische Heimatblätter Jg. 55, 2009, 1, ISSN 0486-8234, S. 10–18. • Dokumentation zum Leben und Wirken, 31 S. (PDF, 6 MB) 2.2.5 Einzelnachweise • Personenwiki der Sächsischen Landes- und Univer- sitätsbibliothek [1] Hermann Glöckner – Ein Patriarch der Moderne. Heraus- gegeben von John Erpenbeck. Der Morgen. Berlin 1983. • Nachweise im Deutschen Dokumentationszentrum S. 44–45. für Kunstgeschichte, dem Bildarchiv Foto Marburg 20 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

• Biografie im Stadtwiki Dresden

Normdaten (Person): GND: 139556117 | VIAF: 101283037 |

2.3 Josef Goller

Josef Goller (* 25. Januar 1868 in Dachau;† 29. Mai 1947 in Obermenzing) war ein deutscher Glasmaler und Grafiker.

2.3.1 Leben

Josef Goller besuchte nach einer Lehre als Glasmaler an der Mayer’schen Hofkunstanstalt Abendkurse an der Kunstgewerbeschule München. Von 1887 bis 1890 war er in einer Kunstglaserei in Zittau angestellt. Danach über- nahm er die künstlerische Leitung der Anstalt für Glas- malerei von Bruno Urban in Dresden (später Urban & Goller). Sie realisierten die Entwürfe bekannter Maler, darunter die Kirchenfenster in der Michaeliskirche in Mosaik an der Bischofswerdaer Christuskirche Leipzig von Ludwig Otto sowie im Auftrag einer Stif- tung der Familie Anton Wiede ein Kirchenfenster in der Trebsener Stadtkirche. In und um Dresden entstanden vor allem Arbeiten für Goller war 1905 Teilnehmer am Preisausschreiben Kirchen, beispielsweise die Garnisonkirche St. Martin, um Reklameentwürfe für Gemeinschaftswerbung von die Marienkirche Cotta und die Lutherkirche Rade- Ludwig Stollwerck und Otto Henkell. Sein Entwurf wur- beul, sowie für die Synagoge Görlitz. Von Goller stam- de von den Preisrichtern zum Ankauf für 200 Mark men außerdem die Fenster des inzwischen zerstörten empfohlen.[1] An der Kunstgewerbeschule Dresden lei- Kaiserpalastes, Glasfenster mit Tierkreiszeichen in der tete er von 1906 bis 1928, ab 1909 als Professor, die Schule Loschwitz sowie die farbliche Neugestaltung des Klasse für Glasmalerei, wo Otto Griebel und Oskar Fritz Foyers der Semper-Oper von 1912.[6] Auch für den Zoo Beier zu seinen bekanntesten Schülern zählten. Spä- Dresden und im Neuen Rathaus führte er Aufträge aus. ter wandte er sich zudem verstärkt der Buchkunst und Das Mosaik Christus, Weg, Wahrheit und Leben am Ein- Plakatgestaltung zu. Hier gehörte u. a. Kurt Fiedler zu gangsportal der Bischofswerdaer Christuskirche schuf seinen Schülern. Goller 1907 zusammen mit Villeroy & Boch. Goller war Mitglied im Deutschen Werkbund[2] und ge- In Chemnitz sind Schwarz-Gold-Fassungen für den Rats- hörte der Künstlergruppe Die Elbier an, für die er das keller, ein Bacchus-Gemälde in der Ratsherrentrinkstube Wahrzeichen geschaffen hatte, ein Schiff auf bewegten sowie Werke in der Mittelschule Chemnitz-Siegmar und Wogen.[3] Arno Drescher, später Professor und Direk- der Kirche Chemnitz-Euba erhalten. Zwölf historische tor der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Bilder in Wappenform mit floralen und kulinarischen Buchgewerbe Leipzig, war sein Schwiegersohn.[4] Motiven wurden 2005 im Neuen Rathaus Chemnitz wie- der eingesetzt.[7] In der Bibliothek des Schlosses Walden- burg gestaltete er das Deckenoberlicht.[8] Die Wandma- 2.3.2 Werk lereien und Mosaikbilder in der Crimmitschauer Johan- niskirche sind nicht mehr erhalten.[9] Goller gilt als wichtiger Vertreter des Jugendstils. Zu sei- Als Grafiker war die Lithografie sein Spezialgebiet. Er nen Spezialgebieten gehörte die Bemalung von amerika- hielt enge Beziehungen zu den Buchkünstlern Peter nischen Opaleszenz-Gläsern. In Sachsen schuf er viele Behrens und Johann Vincenz Cissarz. Seine karikatu- Glasmalereien für Fenster in Rathäusern, Schulen, Kir- ristischen Plakate, die sich heute unter anderem im chen und Bahnhöfen, beispielsweise für den Empfangs- Kunstgewerbemuseum in Prag befinden, erinnern in ih- raum des Leipziger Hauptbahnhofs,[5] und vier Fenster rer Gestaltung an Edmund Edel. In seinen späten Jahren für den Standesamtsaal des Nürnberger Rathauses. Dazu war er wiederholt mit Ölgemälden auf Dresdner Kunst- kommen Arbeiten im Radebeuler Rathaus. ausstellungen auf der Brühlschen Terrasse vertreten. 2.4. JULIUS GRAEBNER 21

2.3.3 Literatur [7] Amtsblatt der Stadt Chemnitz, 21. Ausgabe, 25. Mai 2005 (pdf) • Benny Waszk: Prof. Josef Goller – sein Leben und Wirken in Chemnitz und Umgebung. In: Chemnitzer [8] Projekte – Schlossbibliothek Roland: Vereinsspiegel für Heimat, Brauchtum, Ge- [9] Stadtrundgang – St. Johanniskirche schichte, Kunst, Chemnitz, Bd. 11 (2004), 2, S. 7– 10 Normdaten (Person): GND: 124368638 | VIAF: • Ortsverein Loschwitz-Wachwitz e. V., Ortsverein 45233429 | Pillnitz e.V. (Hrsg.): Künstler am Dresdner Elbhang. Teil 1, Dresden, Elbhang-Kurier-Verlag, 1999, S. 53 • Deutsche Kunst und Dekoration. Bd. 1. Verlagsan- stalt Alexander Koch, Darmstadt, Oktober 1897– 2.4 Julius Graebner März 1898, S. 116 • Anette Froesch: Ein Glasmosaik des Dresdener Jugendstilkünstlers Josef Goller. Anmerkungen zu einem Geschenk an das Kunstgewerbemuseum. In: Dresdener Kunstblätter. München: Deutscher Kunstverlag, ISSN 0418-0615. Bd. 46 (2002), H. 6, 2002, S. 215–220 • Josef Goller. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 57, Saur, München u. a. 2008, ISBN 978-3- 598-22797-4, S. 371 • Josef Goller. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 14, E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 345–346. Die Dresdner Christuskirche, eines der wichtigen Werke von Schilling & Graebner

2.3.4 Weblinks Julius Wilhelm Graebner (* 11. Januar 1858 in Durlach;† 25. August 1917 in Istanbul; auch Julius Gräb- • Eintrag im Personenwiki der SLUB Dresden ner) war ein deutscher Architekt. Seine Hauptschaffens- phase hatte er im Dresdner Architekturbüro Schilling & • Künstlerdokument bei der Deutschen Fotothek Graebner in den drei Jahrzehnten von 1889 bis zu seinem • Nachweise im Deutschen Dokumentationszentrum Tod. für Kunstgeschichte, dem Bildarchiv Foto Marburg 2.4.1 Leben 2.3.5 Einzelnachweise Der gebürtige Badener Graebner war der Sohn eines un- [1] Stollwerck AG: Musteralbum mit 114 Reproduktion von bemittelten Strumpfwirkers und besuchte zunächst das Entwürfen für Stollwerck-Gemeinschaftswerbung mit Hen- Gymnasium in Karlsruhe. Zwischen 1876 und 1879 be- kell. Köln 1905. gann er dann an der dortigen Technischen Hochschu- [2] Mitgliederversammlung des Deutschen Werkbundes le ein Architekturstudium, das er jedoch wegen eines 1912, mit Mitgliederverzeichnis, abgerufen am 13. Militärdienstes unterbrechen musste und 1880 in Dres- Oktober 2012 den am Polytechnikum fortsetzte. Dort lernte er Rudolf Schilling kennen, der später in einem gemeinsamen Ar- [3] Paul Schumann: Die Elbier auf der großen Kunstausstel- chitekturbüro sein Partner werden sollte. Nach dem Ab- lung in Dresden. In: Die Kunst, Monatshefte für Freie und schluss seiner Ausbildung, in deren Verlauf er besonders Angewandte Kunst, 1904, S. 509–522. durch seine Professoren Josef Durm, Karl Weißbach und [4] Erinnerungen des Malers Arno Drescher Ernst Giese beeinflusst wurde, ging er 1883 nach Berlin. Dort war er unter anderem in den Büros Kayser und von [5] Herold Hofmeister, Harald Adler: Leipzig Hauptbahnhof: Großheim und Hans Grisebach angestellt und arbeite- Geschichte und Geschichten. Verlag Forum, 1994 te an verschiedenen kleineren Projekten.[1] Wieder zu- [6] Heinrich Magirius: Gottfried Sempers zweites Dresdner rück in Dresden, gründete er gemeinsam mit seinem frü- Hoftheater. Verlag H. Böhlau, 1985 heren Kommilitonen Schilling im Jahr 1889 das Büro 22 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

Schilling & Graebner.[2] Gemeinsam schufen sie vorwie- 2.4.6 Einzelnachweise gend in Sachsen eine Vielzahl zunächst historisierender, dann am Jugendstil und der Reformarchitektur der frü- [1] Julius Graebner: Projekte (im Bestand des Architekturmu- hen Moderne orientierter Kirchen, Villen, Rathäuser und seums). Architekturmuseum der Technischen Universität sonstiger Bauten. Eng verbunden war Graebner, der 1909 Berlin, abgerufen am 8. Februar 2015. zum Königlichen Baurat erhoben wurde, mit dem Stadt- [2] Hans-Holger Malcomeß: Die Entwicklung des protestanti- baurat Hans Erlwein und mit Ferdinand Avenarius, für schen Kirchenbaus der Dresdner Architekturfirma Schil- den er in Blasewitz auch eine Villa entwarf. Julius Wil- ling und Graebner zwischen 1889 und 1917. 30. Sep- helm Graebner starb 1917 während einer Geschäftsrei- tember 2001, abgerufen am 8. Februar 2015 (PDF; 947 se im heutigen Istanbul an Typhus. Sein Sohn Erwin kB, studentische Hausarbeit im Sommersemester 2001 Graebner (* 9. Februar 1895 in Dresden; † 30. April im Hauptseminar Kunstgeschichte: „Deutscher Kirchen- 1945, gefallen am Futapass in Italien)[3] führte nach der bau im 20. Jahrhundert“). Rückkehr von der Front des Ersten Weltkrieges im Ok- [3] Historisches Architektenregister: Graaf – Grazianski tober 1918 gemeinsam mit Schilling das Architekturbüro Schilling & Graebner weiter.[2] Normdaten (Person): GND: 122675657 | VIAF: 20569663 | 2.4.2 Mitgliedschaften

• Donnerstagsvereinigung Dresdner Architekten 2.5 Karl Groß (Künstler) • Königliche Kommission zur Erhaltung der Kunst- denkmäler im Königreich Sachsen (ein Vorgänger Karl Groß (* 28. Januar 1869 in Fürstenfeldbruck;† 5. des Landesamts für Denkmalpflege Sachsen) Oktober 1934 in Dresden) war ein deutscher Bildhauer, Goldschmied und Kunstpädagoge, der auch als Publizist • Dresdner Spar- und Bauverein tätig war. • Dürerbund

• Verein für kirchliche Kunst 2.5.1 Leben

• Künstlergemeinschaft Die Zunft Groß entstammte einer Fürstenfeldbrucker Steinmetzfamilie. Nach dem frühen Tod des Vaters • Bund Deutscher Architekten zog die Familie nach München, wo Groß im Alter von 14 Jahren an der Münchner Kunstgewerbeschule unter anderem von Goldschmied Fritz von Miller unterrichtet 2.4.3 Werke wurde. In von Millers Werkstatt war Groß nach dem Ende seiner Ausbildung neun Jahre lang tätig. Größere • siehe Schilling & Graebner Aufmerksamkeit wurde Groß 1897 nach der 7. Inter- nationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast 2.4.4 Literatur zuteil, wo er zusammen mit anderen Künstlern wie August Endell, Richard Riemerschmid und Hermann Obrist erstmals Kunstobjekte mit vegetabilen Elemen- • Rudolf Schilling, Julius Graebner: Schilling und ten präsentierte. Groß zählt damit zu den frühesten Graebner, Architekten BDA, Dresden. Eine Auswahl. Künstlern des deutschen Jugendstils. Bereits 1906 findet Bauten von 1918–1928. Berlin, Maul, 1928. sich sein Name im Mitgliederverzeichnis des Deutschen [1] • Ricarda Kube: Schilling und Graebner (1889–1917) Künstlerbundes. – Das Werk einer Dresdner Architektenfirma. Dis- Groß machte sich als Goldschmied und Bildhauer selbst- sertation an der Technischen Universität Dresden, 2 ständig und ging nach Dresden. Im Jahr 1898 wurde Bände, 1988. er Dozent für Goldschmiedekunst und Architekturplas- tik an der 1875 gegründeten Dresdner Kunstgewerbe- schule, die er von 1914 bis 1934 als Nachfolger von 2.4.5 Weblinks William Lossow als Direktor leitete. Unter sein Direk- torat fällt die Entscheidung, Kunstgewerbeschule und • Protestantischer Kirchenbau von Schilling & Graeb- Kunstgewerbemuseum zu trennen. Groß starb 1934 in ner (PDF-Datei; 925 kB) Dresden. • Matthias Donath: Julius Graebner (1858–1917). In: Groß arbeitete auf den verschiedensten Gebieten des Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut Kunsthandwerks. Als Goldschmied fertigte er neben für Sächsische Geschichte und Volkskunde. Leuchtern und Treppengeländern auch das Ratssilber der 2.5. KARL GROß (KÜNSTLER) 23

Stadt Dresden, das 1945 zerstört wurde. Als Bildhauer • 1905–1909: Plastiken, Taufstein, Flachreliefs der war Groß an der ornamentalen Ausgestaltung zahlreicher Kanzel und das Lesepult der Versöhnungskirche in Dresdner Kirchen beteiligt. Viele von Groß geschaffene Dresden Objekte wurden bei der Bombardierung Dresdens 1945 • 1909: Bauplastik aus Sandstein an der von Hans zerstört. Erhalten hat sich zum Beispiel die ornamenta- Erlwein erbauten Oberschule „Sieben Schwaben“ in le Gestaltung der Christuskirche in Dresden. Heute be- Dresden-Neugruna[2] sitzen unter anderem das Bayerische Nationalmuseum, das Münchner Stadtmuseum, das Dresdner Kunstgewer- • 1910: traubenförmige Leuchter der Sophienkirche bemuseum und das Landesmuseum Württemberg Werke in Dresden (1945 zerstört) von Groß. • 1910: Vergoldete Ziergitter am Neuen Rathaus in Vom 5. Juli bis 11. November 2007 widmete ihm das Dresden Stadtmuseum Fürstenfeldbruck eine Ausstellung unter • dem Titel „Karl Groß. Meister des Jugendstils“. 1911–1912: Bronzekanzel mit der Darstellung der vier Evangelisten für die Zionskirche in Dresden, heute in der Kreuzkirche aufgestellt 2.5.2 Werke • 1912: Ornamentik der Zionskirche in Dresden (1945 weitgehend zerstört) • 1913: Treppengeländer des Dresdner Schauspiel- hauses • 1913: Keramikreliefs an der Leichenhalle des St.- Pauli-Friedhofs in Dresden • Ratssilber der Stadt Dresden (1945 zerstört)

2.5.3 Literatur

• Fritz Löffler: Groß, Karl. In: Neue Deutsche Biogra- phie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 142 f. (Digitalisat). • Folke Stimmel, Reinhardt Eigenwill u. a.: Stadtle- xikon Dresden. Verlag der Kunst, Dresden 1994, S. 163. • Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Dresden. (Sonderband) Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2005. • Petra Klara Gamke: Karl Groß. Tradition als Inno- vation. Dresdner Reformkunst am Beginn der Mo- derne. Illuminationen, Heidelberger Schriften zur Kunst Band 1. München / Berlin: Deutscher Kunst- Groß schuf die Reliefs von Luther und Paulus (seitlich neben dem verlag 2005 Kreuz) der Christuskirche • Gross, Karl in: Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegen- wart. Bd. 17 (Gl-Gz) zusammen mit Hans Vollmer • 1900: Altar (Mitarbeit), Kanzel und Beleuchtungs- (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler körper der Kreuzkirche in Dresden (1945 zerstört) des XX. Jahrhunderts. E. A. Seemann (CD-ROM), Leipzig 2008. ISBN 978-3-86502-177-9 (S. 321) • 1901–1906: Plastische Ausgestaltung (Mitarbeit) des Ständehauses in Dresden 2.5.4 Einzelnachweise • 1902–1905: Plastische Dekoration, darunter Hirsch, Pelikan, Schwan, Köpfe von Martin Luther [1] s. Gross, Karl im Mitgliederverzeichnis des Katalogs 3. und Paulus, an der Christuskirche in Dresden Deutsche Künstlerbund-Ausstellung, 1906. S. 44 (online; abgerufen am 13. März 2016) • 1904–1909: Portal der Neuen Kaserne der Festung [2] Gruna: Schule Neugruna. In: dresdner-stadtteile.de. Abge- Sonnenstein in Pirna rufen am 27. Juni 2016. 24 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

2.5.5 Weblinks dem er auch in Goppeln, Großsedlitz und Willingshausen malte. • Literatur von und über Karl Groß im Katalog der Ab April 1903 arbeitet er im Sommer oft auf Sylt; für Deutschen Nationalbibliothek den Dürerbund-Gründer Ferdinand Avenarius gestaltet er dessen Haus in Kampen (Sylt) nach den Vorstellungen des • Archivierte Seite zur Personalausstellung in Fürs- Kunstwarts. tenfeldbruck (mit Porträt) (Memento vom 30. Au- gust 2007 im Internet Archive) 1907 und 1908 war er Privat-Mallehrer in Wien und bereiste Mähren, 1910 auch Paris und Brüssel (Weltausstellung). Normdaten (Person): GND: 129434388 | LCCN: nr2002010724 | VIAF: 7324357 | Ab 1909 unterrichtete er zeitweise die Zeichenlehrer an der Kunstakademie Breslau bei Hans Poelzig, ab 1919 Professor für Grafik und Leiter der Kunstdruck- Werkstatt. Er war Mitglied des Künstlerbundes Schlesien 2.6 Karl Hanusch und der „Gruppe 1922“. Von 1922 bis 1934 war er Direktor der Staatlichen Kunstschule für Textilindustrie Plauen, die er durch neue Lehrpläne, Anstellung geeigneter Lehrer (Otto Lan- ge, Johannes Avenarius, Wilhelm Heckrott) und Gast- vorträge bedeutender Künstler (Orlik, Feininger, Klee, Kandinsky) zu einem angesehenen Institut entwickelte. In dieser Zeit war er auch Mitglied der Willingshäuser Malerkolonie. 1923 heirate er Julie Winter. 1924 unternahm er Reisen nach Paris und Mailand. 1933 wurde er wegen „Kunstbolschewismus“ zunächst beurlaubt, dann entlassen. 1938 erhielt er Malverbot und wurde verfemt. Bis Kriegsende lebte er zurückge- zogen in seiner Heimat Freital-Niederhäslich. Nach der Zerstörung Dresdens nahm er Wolfgang Schumann, des- sen Ehefrau Eva Schumann sowie Marianne Bruns bei sich auf. 1945 war er Mitbegründer der Gewerkschaft Kunst und Schrifttum und half beim Aufbau der Hochschule für Bil- dende Künste Dresden, die ihm zeitlebens ein Ehrenate- lier zur Verfügung stellte. Er wurde 1951 Ehrenbürger von Freital, wo er parteiloser Stadtverordneter war und u. a. den Aufbau des Museums unterstützte, und 1957 von Willingshausen, wo er nach dem Tod von Carl Bantzer den Vorsitz des Vereins „Ma- lerstübchen“ übernommen hatte.

Selbstbildnis (Kohlezeichnung, um 1920) 2.6.2 Werke Karl Hanusch (* 9. Mai 1881 in Niederhäslich (heute • Junge vor dem Jugendgericht (KH-351), Öl um Freital); † 19. November 1969 in Dresden) war ein wirk- 1907/1908, 110 cm × 70cm, Städtische Galerie lichkeitsnaher deutscher Maler und Grafiker. Dresden „Er hat z. B. einen Wiener Straßenjungen mit fri- scher, beweglicher Kunst gemalt, so lebendig, daß 2.6.1 Leben das Urbild des proletarischen Kindes daraus gewor- den ist.“ (W. Schumann 1951) Nach einer Lehrzeit als Dekorationsmaler und Besuch der Kunstgewerbeschule Dresden studierte er von 1900 bis • Nacht auf Sylt (KH-897), Aquarell 1910, 34 cm × 1906 an der Dresdner Kunstakademie unter anderem bei 52 cm, Privatbesitz Raphael Wehle, Friedrich Preller, Osmar Schindler und “Und wenn ich abends draußen am Meer bin und Richard Müller sowie ab April 1903 bei Carl Bantzer, mit westwärts das Gewölk sich senkt der Sonne nach und 2.6. KARL HANUSCH 25

ostwärts schon der Mond sich durchs Wolkendunkel 2.6.3 Literatur drängt und wutrot in borstige Heiderücken beist…, dann steh ich eben wieder da und merk die Maler- • Karl Hanusch 70 Jahre. Katalog zur Ausstellung qual der Welt.” (K. Hanusch um 1909) vom 9.–26. Mai 1951 im Haus der Heimat. Haus der Heimat, Freital 1951. • Meine Bücherstube (KH-730), Öl um 1922, 65 cm • Karl Hanusch: Studien und Skizzen zu Bildern in × 92 cm, Städtische Sammlungen Freital der Technischen Hochschule Dresden, Abteilung für „Die Versunkenheit dieses Zimmers, seine Dürftig- Architektur. Eine Lehrschau in den Ausstellungs- keit und doch wieder seine bescheidene Behaglich- räumen der Professur für Malen und Graphik Dres- keit – die Seele des Raumes – ist dem Maler das ei- den, Zellscher Weg, Mathematikblock C1 und 2. gentliche Bildmotiv gewesen.“ (Oberhess. Zeitung Stock, vom 25. Oktober bis 25. November 1958. 1937) Hrsg.: Technische Hochschule Dresden. Druckerei Berthold Haupt, Dresden 1958. • Briketts (KH-442), Öl um 1931, 58 cm × 65 cm, Stiftung Schlesisches Museum zu Görlitz • Professor Karl Hanusch: Ausstellung vom 14. Mai „Niemand hatte bisher gesehen, daß diesen nur bis 16. Juli 1961. Das graphische Werk. Zum 80. praktisch geschätzten Gebilden ein solch sprühen- Geburtstag im Haus der Heimat, Heimat- und Berg- des Leben innewohnt.“ (A. Kippenberger 1961) baumuseum Freital. Haus der Heimat, Freital 1961. • Klaus Gürtler: Karl Hanusch: 1881–1969. Malerei, • Bildnis Carl Bantzer (frontal) (KH-254), Öl 1937, Grafik. Ausstellung 4. Oktober – 8. November 1981 47 cm × 37 cm, Marburger Universitätsmuseum zum 100. Geburtstag von Karl Hanusch. Haus der „Auf der grauen Leinwand sitzt immer sogleich der Heimat, Freital 1981. richtige Ton am richtigen Fleck. Es ist äußerst spar- sam verfahren und technisch verblüffend klar. Infol- • Gerlinde und Klaus Schneider (Hrsg.): Ein Weg zu gedessen macht auch die Gesamtwirkung den Ein- Karl Hanusch: Materialien zu Leben und Werk des druck starker Klarheit.“ (W. v. Reitzenstein 1937) Malers und Graphikers. G. und K. Schneider, Leun 2004, ISBN 3-00-013789-0 (u. a. mit Werk- und • Heimkehrer (KH-602), Öl 1950, 92 cm × 66 cm, Literaturverzeichnis). Städtische Sammlungen Freital • Rüdiger Flämig (Hrsg.): Staatliche Kunst- und Fach- „Er malte gern einfache, oft schüchtern – unsiche- schule für Textilindustrie 1877–1945. Sebald, Plau- re Personen in alltäglicher Situation wie den Jungen en 1996, ISBN 978-3-9813851-4-4. vor dem Jugendgericht (um 1907/1908), die Jun- ge Arbeiterin/Mathilde 1909, den Mann mit blau- • Klaus Gürtler: Karl Hanusch – 125 Jahre – Lebens- em Paket 1927, die Schwälmer Bäuerin mit Napfku- stationen. Öhringen, Selbstverlag 2005. chen 1945 oder den Heimkehrer 1950.“ (K. Schnei- der 2006) • Städtische Sammlungen Freital (Hrsg.): Karl Ha- nusch: (1889–1969). Leben und Werk. Katalog zur • Kampen-Sylt (KH-1054), Radierung 1921, 21 cm × Ausstellung vom 7. Mai–3. Juni 2006 anlässlich 30 cm, Privatbesitz seines 125. Geburtstages. Städtische Sammlungen, „Von großer malerischer Feinheit ist auch das Mau- Freital 2006. erwerk in den Dünen, an dem jeder Stein nach Dü- • Gerlinde und Klaus Schneider (Hrsg.): Karl Ha- rerscher Art belebt ist.“ (C. Bantzer 1938) nusch – ernst und heiter: Materialien zu Leben und Werk des Malers und Graphikers. G. und K. Schnei- • Dünen auf Sylt-1 (KH-490), Radierung 1929, 21cm der, Leun 2006, ISBN 3-00-018536-4. × 24 cm, Stiftung Schlesisches Museum zu Görlitz „Prof. Hanusch zeichnet sofort unkorrigierbar, di- • Robert Thoms: Maler und Graphiker. In: Große rekt vor der Natur auf die Platte… Er arbeitet größ- Deutsche Kunstausstellung München 1937–1944: tenteils rein graphisch, indem nur die Linie … zum Verzeichnis der Künstler in zwei Bänden. Band 1. Sprechen kommt.“ (I. Wenzkat 1964) Neuhaus, Berlin 2010, ISBN 978-3-937294-01-8. • Karl Hanusch. In: Birgit Dalbajewa (Hrsg.): Neue • Dorfstraße in Willingshausen (KH-624), Radierung Sachlichkeit in Dresden. Sandstein Verlag, Dresden 1929, 24 cm × 32 cm, Kupferstichkabinett Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-57-4, S. 234. „Diese Radierung bildete den Anfang einer Reihe von Radierungen, die mit einer bis zum Äußers- ten gesteigerten Schärfe der Beobachtung und 2.6.4 Weblinks mit großer malerischer Feinheit die Schönheit der Schwälmer Bauernhäuser zeigen und noch zeigen • Literatur von und über Karl Hanusch im Katalog der sollen.“ (C. Bantzer 1950) Deutschen Nationalbibliothek 26 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

• Website zu Karl Hanusch • Gerlinde und Klaus suchen Karl Hanusch

Normdaten (Person): GND: 119297531 | VIAF: 3277573 |

2.7 Emil Högg

Emil Högg (* 5. Juli 1867 in Heilbronn;† 27. Dezem- ber 1954 in Radebeul) war ein deutscher Architekt und Kunstgewerbler, Hochschullehrer in Dresden und kom- munaler Abgeordneter in Radebeul; im Alter betätigte er Grabstelle auf dem Friedhof Radebeul-Ost sich auch als Maler.

Ab 1912 wohnte Högg in Radebeul in der Marienstraße 2.7.1 Leben und Wirken 12a in einem selbst entworfenen Haus (Haus Högg). Ebenfalls in 1912 erhielt er durch den Verein zur Ret- Högg studierte von 1886 bis 1890 an der Technischen tung der Hoflößnitz den Auftrag zur baulichen Wie- Hochschule Stuttgart Architektur. Zunächst arbeitete er derherstellung der Gesamtanlage. Ab 1918 war Högg in seinerzeit bekannten Architekturbüros wie Eisenlohr kommunalpolitischer Abgeordneter in Radebeul sowie & Weigle, Bruno Schmitz und Karl Hoffacker. 1897 legte Mitglied des Bauausschusses. Nachdem sein Dresdner er das 2. Staatsexamen ab und bekam im folgenden Jahr Architekturbüro 1945 zerstört war, arbeitete Högg im eine Stelle als Stadtbaumeister in der Berliner Bauverwal- Grundhof im Radebeuler Stadtteil Niederlößnitz. Dort tung unter Stadtbaurat Ludwig Hoffmann. 1902 wurde widmete er sich als Alterswerk auch der Malerei, er schuf er dort zum Stadtbauinspektor befördert. Högg wechsel- zahlreiche Lößnitz-Bilder. Högg war Ehrenmitglied der te zum 1. April 1904 als Direktor des neu geschaffenen Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller Jena (1923). Gewerbemuseums nach Bremen. Er war im selben Jahr Begründer des Bremer Vereins für Niedersächsisches Emil Högg starb 1954 und wurde auf dem Friedhof Volkstum.[1] 1908 gehörte er dem Preisgericht für den Radebeul-Ost beerdigt. Architektenwettbewerb zur Gestaltung des Marktplatzes sowie eines neuen Rathauses in Delmenhorst an.[2] 2.7.2 Werk Auf Betreiben von Cornelius Gurlitt wurde er 1911 auf den Lehrstuhl für Raumkunst und Ingenieurbaukunst an Bauten der Technischen Hochschule Dresden berufen, den er bis 1933 innehatte. 1923 verlieh ihm die Technische Hoch- schule Hannover die Ehrendoktorwürde (Dr.-Ing. E.h.). Högg fungierte ab 1926 als nebenamtlicher Kirchenbau- wart des Landeskirchenrates Thüringen. Högg wandte sich Anfang des 20. Jahrhunderts der heimatverbundenen Bauweise der Heimatschutzarchitektur zu (Haus Högg) und wurde zu einem Vertreter, der sich in den 1930er Jahren bejahend über den Nationalsozialismus äußerte. Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. Seine be- deutendsten Werke sind der „Ernemannbau“ in Dresden (Pentacon) sowie das Generatorengebäude des Pump- speicherwerks Niederwartha. In den 1930er Jahren be- trieb Högg zusammen mit Friedrich Rötschke, der 1931 an der Technischen Hochschule Dresden promovierte,[3] das Architekturbüro Högg & Rötschke. Mit ihm zu- Haus Högg sammen baute er auch dessen neues Wohnhaus in der Ra- debeuler Hoflößnitzstraße 15. Högg war Mitglied des Deutschen Werkbunds,[4] zudem • 1910: Freilichtmuseum auf der Insel in Stade hatte er sich in Dresden der Künstlervereinigung Die Zunft angeschlossen. • 1912: eigenes Wohnhaus Haus Högg in Radebeul 2.7. EMIL HÖGG 27

Stade, Kehdinger Mühren

• um 1914: Direktorwohnhaus im Zoologischen Gar- ten Dresden

• 1915–1918 und 1922–1923: Fabrikgebäude mit Turmbau für die Ernemann AG in Dresden- Striesen, Schandauer Straße / Junghansstraße (ge- meinsam mit dem Bauingenieur Richard Müller)

• 1920: Erweiterung des Friedhofs Radebeul-Ost

• 1923–1933: Wiederherstellung der romanischen Kunigundenkirche in Borna bei Leipzig

• um 1925: Entwurf eines Ehrenmals für die Gefal- lenen des Ersten Weltkrieges in Frohburg (Sachsen) (ausgeführt vom Kunstkeramiker Kurt Feuerriegel)

• um 1925: Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Jena

• 1925–1926: Umbau der Innenräume des ehemaligen Rathauses in Jena (Mitarbeit)

• 1927: Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Welt- kriegs bei der Lutherkirche in Radebeul (Bronze- guss vom Bildhauer Georg Wrba) Pentacon-Turm in Dresden, auch als Firmenlogo verwendet (Lage) • 1927–1930: Pumpspeicherwerk Niederwartha (ar- chitektonische Gestaltung des Generatorgebäudes)

• 1930: Mustergehöft auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1930

• 1931–1932: Renovierung der Stadtkirche St. Trini- tatis in Sondershausen

• 1931–1932: Umgestaltung der Inneneinrichtung des Dom St. Marien zu Wurzen (mit Friedrich Rötsch- ke)

• 1932–1933: Wohnhaus Friedrich Rötschke in Ra- debeul (mit Friedrich Rötschke)

• um 1935: Diakonissen-Mutterhaus in Eisenach, Ni- kolaistraße (mit Friedrich Rötschke)

• 1936: Wohnhaus Weberstraße 13/15 in Radebeul

• 1936–1937: Fabrikgebäude der Zeiss-Ikon AG, sog. „Aquarium“, in Dresden-Striesen, Schandauer Straße

Schriften

• Der Wiederaufbau der St. Michaeliskirche in Ham- Trinitatiskirche Sondershausen burg. Karlsruhe 1909.

• Einfache christliche Grabmäler für Niederdeutsch- • 1912–1914: umfängliche Instandsetzung des land. Berlin 1910. Schlosses Hoflößnitz • Heimatschutz, Baukunst und Industrie. München • vor 1914: Landwirtschaftliche Winterschule in 1911. 28 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

• Park und Friedhof. München 1911. 2.7.5 Einzelnachweise • Friedhofskunst. Bielefeld 1912. [1] Nils Aschenbeck: Heinz Stoffregen 1879–1929. Architek- • Der Urnen-Friedhof. Dresden 1913. tur zwischen Moderne und Avantgarde. Vieweg, Braun- schweig / Wiesbaden 1990, ISBN 3-528-08746-3. • Moderne Ladeneinrichtungen in alten Häusern. München 1913. [2] Edgar Grundig: Delmenhorst. Stadtgeschichte 1848 bis 1945. Band IV, 1960. • Die Baukunst als Wissenschaft. München 1913. [3] Friedrich Rötschke: Die Festung Dresden wird offe- • Die Kunst in Bremen. In: Die Tat, Jahrgang 1913, S. ne Stadt. Dissertation, Technische Hochschule Dresden, 288 ff. Dresden 1931. • Krieger-Grab und Krieger-Denkmal. Wittenberg [4] 1913: Aus dem Werkbund 1915. Normdaten (Person): GND: 116926066 | LCCN: • Helden-Ehrung. München 1917. no2009029639 | VIAF: 45066815 | • Der Wohnungsbau nach dem Kriege. München 1919. • Der Umbau des Burgkellers in Jena. 1923. • Das Ornament oder Schmuckwerk. Strelitz 1925. 2.8 Richard König • Gesetz und Freiheit in der Kunst. Dresden 1926. • Deutsche Baukunst, gestern, heute, morgen. In: Das Bild, 1934, S. 61. • Bauen und Schauen. Dresden 1938.

2.7.3 Literatur

• Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. His- torisches Handbuch für die Lößnitz. Herausgegeben vom Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auf- lage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460- 05-9. • Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Lan- desamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreis- Plastik „Der Fechter“ von Richard König (1905) auf dem Hof stadt Radebeul. (= Denkmaltopographie Bundesre- des Sportgymnasiums in Dresden (restauriert und neu aufgestellt publik Deutschland. Denkmale in Sachsen). SAX- 2014) Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3. Richard König (* 7. Februar 1863 in Leobschütz in • Sabine Jacobs: Studien zu Emil Högg (1867–1954). Schlesien; † 11. August 1937 in Oberammergau) war ein Unveröffentlichte Magisterarbeit, Universität Trier, deutscher Bildhauer. 1998. • Peter Kaupp: Högg, Emil. In: Von Aldenhoven bis 2.8.1 Leben und Wirken Zittler. Mitglieder der Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller-Jena, die in den letzten 100 Jahren König studierte von 1882 bis 1885 an der Akademie im öffentlichen Leben hervorgetreten sind. Dieburg in Berlin bei Alexander Calandrelli und zwischen 1885 2000. und 1887 an der Dresdner Kunstakademie bei Ernst Ju- lius Hähnel, danach ging er 1888/89 als Stipendiat des 2.7.4 Weblinks Reichslands Elsaß-Lothringen zu Studienzwecken nach Oberitalien, Florenz und Rom. • Literatur von und über Emil Högg im Katalog der Er schuf zahlreiche sakrale und öffentliche Plastiken be- Deutschen Nationalbibliothek ziehungsweise Skulpturen. So gewann er 1891 den Wett- • Fabrikgebäude der Ernemann AG bewerb um die Gestaltung des elbseitigen Giebels am Albertinum in Dresden mit seiner Plastik Herrscher- • Bogenlampen-Kandelaber von Emil Högg ruhm, im Jahr 1893 gestaltete er zwei Zwickelreliefs aus 2.8. RICHARD KÖNIG 29

Sandstein und ein Reliefmedaillon Sphinx und ein Re- • 1904: Christus (Marmorfigur), Städtischer Friedhof, liefmedaillon Pegasus aus Sandstein für die Südostseite Chemnitz des Ausstellungsgebäudes der Kunstakademie Dresden. • 1897 wurden zwei Holzfiguren von ihm in der Radebeu- Paulus (Portalfigur), Paulikirche, Chemnitz [1] ler Lutherkirche aufgestellt. Weitere Zusammenarbei- • Besiegt (Bronzegruppe) ten mit Schilling & Graebner für deren Kirchenbauten im Dresdner Raum waren die 1945 zerstörten Marmorfigu- • Nach dem Kampf (Bronzegruppe) ren Petrus und Paulus für die Kreuzkirche sowie zwei Ma- • Die Wahrheit (Bronzegruppe) jolikareliefs in der Christuskirche in Dresden-Strehlen. Von 1897 bis 1920 lebte er in der Marienstraße 24 in • Sirene (Terrakottastatue) Radebeul. Er war Kunstwart im Kunstverein der Lößnitz, • Adlerjäger innerhalb dessen er sich an mehreren Ausstellungen be- teiligte, auch schuf er 1905/1914 den nordseitigen Brun- • Der Fischer nen des Lößnitzgymnasiums. Um 1905 schuf König zwei • überlebensgroße Aktplastiken aus Bronze, einen Degen- Echo fechter und einen Steinschleuderer. Sie waren vor dem • Weisheit Eingangsportal der Sporthalle des Allgemeinen Turnver- eins Dresden (ATV) in Dresden aufgestellt. Nach der • Hercules und Hebe (Bronzerelief) Zerstörung der Sporthalle 1945 wurden sie geborgen • und im Lapidarium Dresdens verwahrt. Die Plastik „Der Letzte Ausflucht (Holzskulptur) Fechter“ wurde 2014 restauriert und auf dem Hof des • bis 1897: Moses, Johannes der Täufer (Holzfiguren), Sportgymnasiums in Dresden (Messering) aufgestellt. Lutherkirche, Radebeul König war verheiratet mit Lucie Preller, Tochter des • Karl Gottlieb Anton († 1861), Rektor des Görlit- Dresdner Malers Friedrich Preller der Jüngere. Mit ihr zer Gymnasiums (Büste), Oberlausitzer Gedenkhal- hatte er zwei Kinder.[2] le, heute in Zgorzelec Im März 1920 zog König nach Oberammergau, wo er • kaum noch künstlerisch tätig war (Bildwerke in Oberam- Penthesilea (Büste) [2] mergau sind nicht bekannt) und am 11. August 1937 • 1913: Bismarck (Büste), Bismarckturm, Dresden- verstarb. Seine Urne wurde am 13. August 1937 auf dem Cossebaude (1945 entfernt) Münchner Ostfriedhof bestattet, so wie seine bereits am 31. März 1935 verstorbene und ebenfalls per Urne am 3. • 1905/06: Brunnenschale mit Wasserspeier (Fisch- April 1935 bestattete Ehefrau Lucie.[3] kopf), Lößnitzgymnasium, Radebeul • 1914: Jünglingsköpfe und oberer Teil der Brunnen- 2.8.2 Werke anlage mit Wasserspeier, Lößnitzgymnasium, Rade- beul • Petrus und Paulus (Marmorfigur), Kreuzkirche, • 1915: Grabfigur, Grabmal von Felix Martin Ober- Dresden (zwischen 1945 und 1955 beseitigt) länder, Johannisfriedhof, Dresden • Adonis (Bronzefigur), Finanzministerium, Dresden

• Adonis (Lebensgroße Bronzefigur), Viebahn Fine 2.8.3 Schriften Arts • Richard König; Lucie König: Friedrich Preller d. J.: • Herrscherruhm (Giebelgruppe), Albertinum, Dres- Eine Künstlerjugend. A. Duncker, Weimar 1930. den

• Anadyomene (Bronzeplakette), Skulpturensamm- 2.8.4 Literatur lung Albertinum, Dresden • Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. His- • Viktorien (Zwickelfigur), Kunstakademie, Dresden torisches Handbuch für die Lößnitz. Herausgegeben vom Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auf- • 1902–1905: Jesus mit der Samariterin am Brunnen, lage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460- Auferweckung des Jünglings zu Nain (Majolikare- 05-9. liefs), Christuskirche, Dresden-Strehlen (Majolika ausgeführt von Villeroy & Boch) • Richard König. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von • Hagen und Siegfried, Hero und Leander (Marmor- der Antike bis zur Gegenwart. Band 21, E. A. See- gruppen), Foyer des Neuen Theaters, Chemnitz mann, Leipzig 1927, S. 163.. 30 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

• Gudrun Täubert: Wir erinnern an den Bildhauer und 2.9.1 Leben Plastiker Prof. Richard König. In: Vorschau & Rück- blick. Radebeuler Monatshefte, Nr. 8/2012 (mit ei- nem Königs; online).

2.8.5 Einzelnachweise

[1] Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landes- amt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Rade- beul. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutsch- land. Denkmale in Sachsen). SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 172 f.

[2] Personenstandsangaben des Archivs der Gemeinde Ober- ammergau vom 9. November 1994.

[3] Personenstandsangaben des Archivs der Gemeinde Ober- ammergau vom 9. November 1994 nach Angaben des Münchner Kammerspiele, Maximilianstraße bis 1945 für Oberammergau zuständigen Pfarramts in Murnau am Staffelsee.

Normdaten (Person): GND: 1025552989 | VIAF: 256064478 |

2.9 Richard Riemerschmid

Speiseteller aus dem Meißner Porzellanservice „Blaue Rispe“, 1903–1905[1]

Riemerschmid, ein Enkel Anton Riemerschmids, besuch- te nach dem Abitur 1886 am Wilhelmsgymnasium Mün- chen[2] 1887–1889 unter Gabriel Hackl und Ludwig von Löfftz die Akademie der Bildenden Künste in Mün- chen und arbeitete danach als freischaffender Künstler und Architekt. 1895 heiratete er die Schauspielerin Ida Hofmann, seine Schwester Frieda (1878–1917) heiratete 1910 Karl Schmidt-Hellerau, den Gründer der Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst. Er entwarf im Auftrag des Kölner Schokoladeprodu- zenten Ludwig Stollwerck Sammelbilder für Stollwerck- Sammelalben, u.a. die Serie „Jahreszeiten“ für das Richard Riemerschmid Stollwerck-Sammelalbum No. 4 von 1899.[3]

Richard Riemerschmid (* 20. Juni 1868 in München; Er war Mitbegründer der Vereinigten Werkstätten für † 13. April 1957 ebenda) war bildnerischer Entwerfer, Kunst im Handwerk (1897) und des Deutschen Werkbun- Kunstprofessor, Architekt und ein bedeutender Künstler des (1907). des Jugendstils in Deutschland. Er schuf einen Entwurf für den Innenausbau der Münch- 2.9. RICHARD RIEMERSCHMID 31

ner Kammerspiele (1900/1901) und einen Bebauungs- tut der Universität Jena. Sie verstarb 1946 in Preto- plan der Gartenstadt Hellerau (heute zu Dresden). Da- ria. neben erarbeitete er mit Joseph Maria Olbrich und mit seinem Freund und Kollegen Bruno Paul die In- Richard Riemerschmids Grab befindet sich auf dem neneinrichtung und Ausstattung des 1906 vom Sta- Friedhof von Gräfelfing im Landkreis München.[8][9] pel gelaufenen Doppelschrauben-Schnellpostdampfers Kronprinzessin Cecilie, das damals zu den ehrgeizigs- ten und erfolgreichsten deutschen Passagierschiffprojek- 2.9.2 Auszeichnungen ten zählte.[4] 1912 bis 1924 leitete er die Kunstgewerbeschule in Mün- • 1914: Königlich Bayerischer Geheimrat chen (die 1946 in die Akademie eingegliedert wurde) und • von 1926 bis 1931 als Professor und Direktor die Kölner 1924: (Bayerischer) Geheimer Regierungsrat Werkschulen, an der u.a. Joseph Mader, Fritz Müller und • 1943: Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft Max Wendl seine Schüler waren. Er war der bauliche und künstlerische Leiter der Deutschen Gewerbeschau Mün- • 1951: Architekturpreis der Stadt München chen 1922. Riemerschmid, Wegbereiter der modernen Bewe- • 1952: Großes Bundesverdienstkreuz gung „Kunst und Handwerk“, gestaltete – beeinflusst • vom englischen Arts and Crafts Movement – Möbel, 1952: Großer Kunstpreis der Stadt München Tapeten, Stoffe und Glasobjekte. Für Meißen und die • 1954: Ehrenmitgliedschaft an der Akademie der Porzellanfabrik Edelstein entwarf er Porzellan. Bildenden Künste München Nach gängiger Auffassung wurde Riemerschmid nach 1933 von den Nationalsozialisten in die innere Emi- • 1955: Ehrendoktorwürde (Dr.-Ing. E.h.) der gration gezwungen. Dagegen spricht allerdings, dass er Technischen Hochschule Stuttgart auf Betreiben von Albert Speer am 20. Juli 1943 mit der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft ausge- zeichnet wurde.[5] 2.9.3 Bauten und Inneneinrichtungen (Auswahl) Riemerschmid heiratete die Schauspielerin Ida Hofmann (1873–1963) [6]. • 1898/1906: Eigene Villa Lützowstraße 11, im Stil eines englischen Cottages in München-Pasing, spä- • Sohn Helmut Riemerschmid (1896–1918) diente als ter ergänzt durch Ateliergebäude und Zwischenbau Soldat im Ersten Weltkrieg und fiel am 15. Juli 1918 (Inneneinrichtung 2010 entfernt) als 22-Jähriger in Frankreich. • 1899: Inneneinrichtung „Musiksalon“, ausgestellt • Sohn Gerhart Riemerschmid (1911–1939) arbeite- auf der Deutschen Kunstausstellung in Dresden te als Arzt in München. Er starb am 9. Septem- ber 1939 als Soldat während des sog. Polenfeld- • 1900: Inneneinrichtung „Zimmer des Kunst- zugs vom 1. September bis zum 6. Oktober 1939 freundes“, gezeigt und mit einer Goldmedaille in Polen. Der Isartalverein errichtete 1941 im sog. prämiert[10] auf der Weltausstellung 1900 in Paris Riemerschmid-Park zwischen Icking und Wolfrats- hausen einen heute noch existierenden Gedenkstein • 1901: Inneneinrichtung des Schauspielhauses (spä- für die Brüder Helmut und Gerhart Riemerschmid, ter: Kammerspiele) in München (Architektur von die im Ersten, bzw. Zweiten Weltkrieg als Soldaten Max Littmann) starben [7]. • 1901: Landhaus Mailick in Moritzburg, Bahnhof- [11] • Tochter Ilse Riemerschmid (1897–1992) heirate- straße 17 te den Mediziner Heinrich Pfleiderer (1900–1973), • 1902–1903: Villa Fieser in Baden-Baden der ab 1941 als Direktor und Professor des Institutes für Bioklimatologie und Meeresheilkunde der Uni- • 1904: Inneneinrichtung „Rektoratszimmer der versität Kiel auf Sylt arbeitete und auch Präsident Industrieschule zu Nürnberg“, gezeigt auf der der Deutschen Gesellschaft für Balneologie, Biokli- Weltausstellung 1904 in St. Louis (USA) matologie und Physikalische Therapie war. • 1904–1905: Villa für den Admiral Fischel in Kiel • Tochter Gertrud Riemerschmid (1902–1946) arbei- tete als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Tierärzt- • 1904–1906: Villa Lindenhof in Herrlingen lichen Hochschule in Pretoria (Südafrika) und als Assistentin am Physikalisch-Therapeutischen Insti- • 1905: Villa Dr. Rudolph in Dresden (zerstört) 32 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

• 1905-06: Sultan-Villa in Berlin-Grunewald [12] Galerie (Diese Villa wurde 1904 von dem Berliner Indus- triellen Adolf Sultan, Vater der Pianistin Grete Sul- • Deutsche Werkstätten in Dresden-Hellerau tan, in Auftrag gegeben. Das Gebäude wurde 1965 • abgerissen). Häuserzeile in Dresden-Hellerau • 1906: Villa Dr. Frank in Göttingen • Villa Fischel in Kiel

• 1906: Landhaus Fritz Frank in Witzenhausen • Villa Fischel in Kiel, nach Renovierung 2011 in den • 1907–1910: Arbeitersiedlung Walddorfstraße der Originalfarben Hagener Textilindustrie Gebr. Elbers AG in Hagen, • Treppe in der Villa Fischel in Kiel Walddorfstraße (nur sechs von geplanten 87 Häu- sern ausgeführt) • Villa Lindenhof in Herrlingen • 1908–1912: Gesamtplanung und Errichtung mehr • Evangelische Mädchenschule in (München-) Pasing als 100 Wohnungen - meist Reihenhäusern - in der Gartenstadt Dresden-Hellerau • 1909–1910: Villa Scholten in Duisburg (1977 abge- 2.9.4 Schriften rissen) • Künstlerische Erziehungsfragen, München 1917 • 1909–1911: Fabrikanlage der Deutschen Werkstät- ten für Handwerkskunst in Dresden-Hellerau, Mo- ritzburger Weg 67 2.9.5 Ausstellungen • 1909–1911: Villa Hoffmann in Halle (Saale) • Stadtmuseum München: Richard Riemerschmid. • 1909–1913: Gesamtplanung und Errichtung von 46 Vom Jugendstil zum Werkbund. 1982. (weitere Sta- Einfamilienhäusern in der Gartenstadt Nürnberg tionen der Ausstellung in Nürnberg und Köln) • 1909–1913: Villa Wieland in Ulm • 1910: Inneneinrichtungen „Speisezimmer“ und 2.9.6 Bildnisse „Damenzimmer“, gezeigt auf der Weltausstellung • 1910 in Brüssel Porträt (1953) von Charles Crodel, Reproduktion in: Heinz Thiersch (Hrsg.): Wir fingen einfach an. Ar- • 1910–1912: Villa Schwalten in Schwaltenweiher beiten und Aufsätze von Freunden und Schülern um • 1910–1912: Haus für den Verleger Dr. Hans Carl Richard Riemerschmid zum 85. Geburtstag. Mün- (gen. „Villa Carl“) in Feldafing, Höhenbergstraße 35 chen 1953, Abb. S. 7. • 1911: Villa Dr. Naumann in Riesa (Elbe) 2.9.7 Nachlass • 1913: Anbau an Herrenhaus Paulsberg in (Radebeul- )Zitzschewig Der schriftliche Nachlass kam 1973 in das Deutsche • 1914: Evangelische Mädchenschule in (München-) Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseums in Pasing (heute Oselschule) Nürnberg. • 1914: Mobiliar und Innenausbau der Villa auf der Kölner Werkbundausstellung 2.9.8 Filme • 1922: Fabrikgebäude für die Likörfabrik Anton Rie- merschmid in München, Praterinsel • Richard Riemerschmid. Ein Münchner Architekt zwi- schen Jugendstil und Werkbund. Dokumentarfilm, • 1924: Kriegerdenkmal in Ismaning, Schloßstraße Deutschland, 2006, 43:33 Min., Buch und Regie: • 1925: Ausstellungshalle auf der Deutschen Ver- Bernhard Graf, Produktion: BR, Inhaltsangabe von kehrsausstellung in München BR. • 1928: Pavillon des Verlages Hermann Reckendorf GmbH auf der Internationalen Presse-Ausstellung 2.9.9 Literatur („Pressa“) in Köln • Heinz Thiersch (Hrsg.): Wir fingen einfach an. Ar- • 1928–1929: Villa Dr. Schaffer in Klingenmünster beiten und Aufsätze von Freunden und Schülern um (Pfalz) Richard Riemerschmid zu dessen 85. Geburtstag. Ri- • 1929–1931: Villa Wefelscheid in Bendorf (Rhein) chard Pflaum, München 1953. 2.10. HANS VON SCHUCH 33

• Winfried Nerdinger (Hrsg.): Richard Riemerschmid. • Foto der Grabstätte Richard Riemerschmid auf Vom Jugendstil zum Werkbund. Werke und Doku- knerger.de mente. Prestel, München 1982. • Die Villa des Richard Riemerschmid in München- • Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Pasing Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuse- • um. (= Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Ger- Beitrag über einen Riemerschmid Schrank manischen Nationalmuseum, Band 2.) Verlag Hatje- Cantz, Ostfildern-Ruit 1998, S. 104–107. 2.9.11 Einzelnachweise • Antonia Gruhn-Zimmermann: Riemerschmid, Ri- [1] Johannes Just: Meissener Jugendstil Porzellan. Edition chard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band Leipzig, Leipzig 1983, ISBN 3-570-09020-5. 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428- 11202-4, S. 598 f. (Digitalisat). [2] Jahresbericht vom K. Wilhelms-Gymnasium zu München. ZDB-ID 12448436, 1885/86 • Maria Wüllenkemper: Richard Riemerschmid (1868–1957). Nicht die Kunst schafft den Stil, [3] Detlef Lorenz: Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon das Leben schafft ihn. (= Regensburger Studien für Sammelbilder. Reimer, Berlin 2000. zur Kunstgeschichte, Band 6.) Schnell & Steiner, [4] Eberhard Mertens (Hrsg.): Die Lloyd-Schnelldampfer. Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-2095-6. Kaiser Wilhelm der Große, Kronprinz Wilhelm, Kaiser • Wilhelm II., Kronprinzessin Cecilie. Olms Presse, Hildes- Thomas Nitschke: Die Geschichte der Gartenstadt heim 1975, ISBN 3-487-08110-5, S. 14. Hellerau. Hellerau-Verlag, Dresden 2009, ISBN 978-3-938122-17-4. [5] Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main • Moritz von Bredow: Rebellische Pianistin. Das Le- 2007, S. 486. ben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York. (Biographie, 368 S., 60 Abb.) Schott Music, Mainz, [6] Schauspielerin Ehefrau Ida Riemerschmid (1873-1963) geborene Hofmann 2012. ISBN 978-3-7957-0800-9 (Biographie der Pianistin Grete Sultan, die ihre Kindheit in der [7] Gedenkstein an die in den Weltkriegen gestorbenen Brü- Sultan-Villa Riemerschmids verbrachte. Hervorra- der Helmut und Gerhart Riemerschmid im Isartal Mün- gende Abbildung dieses Gebäudes und Details zu chen seiner Entstehung). [8] Gerd Otto-Rieke: Gräber in Bayern. München 2000, S. 9.

[9] knerger.de: Das Grab von Richard Riemerschmid 2.9.10 Weblinks [10] Eduard Prüssen (Linolschnitte), Werner Schäfke und Commons: Richard Riemerschmid – Sammlung Günter Henne (Texte): Kölner Köpfe. 1. Auflage. Univ.- von Bildern, Videos und Audiodateien und Stadtbibliothek, Köln 2010, ISBN 978-3-931596-53- 8, S. 54.

[11] Hermann Muthesius: Landhaus und Garten Bruckmann, • Literatur von und über Richard Riemerschmid im München 1907 Katalog der Deutschen Nationalbibliothek [12] Walter Riezler, “Neue Arbeiten von Richard Riemer- • The Grove Dictionary of Art: Richard Riemer- schmid”, Deutsche Kunst und Dekoration 22 (1908) pp. schmid 164–89

• Richard Riemerschmid. In: archINFORM. Normdaten (Person): GND: 118600915 | LCCN: n83059798 | VIAF: 54940957 | • Richard-Riemerschmid-Berufskolleg in Köln: Richard-Riemerschmid-Berufskolleg

• Unterrichtsprojekt des Richard-Riemerschmid- Berufskollegs: Richard Riemerschmid - Die Person 2.10 Hans von Schuch • Beitrag über Riemerschmids Haus Sonnenblick bei Hans von Schuch (* 19. Juni 1886 in Niederlößnitz bei Monumente Online Dresden;† 1963) war ein deutscher Violoncellist und • Der schriftliche Nachlass von Richard Riemer- Musikpädagoge. schmid wird im Deutschen Kunstarchiv bewahrt: Hans von Schuch wuchs bei seinen Eltern, dem Dirigen- Riemerschmid, Richard ten Ernst von Schuch und der Opernsängerin Clementine 34 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD von Schuch-Proska, in Niederlößnitz in der Schuchstraße 15/17 auf. Er war ein Bruder der Koloratursopranis- tin Liesel Schuch-Ganzel und der Sopranistin Käthe von Schuch-Schmidt. Seine Tochter Clementine von Schuch (1921–2014) wurde ebenfalls Opernsängerin.[1] Schuch studierte am Konservatorium Dresden und war als Violoncellist in Berlin, Wien und Dresden engagiert. Ab 1922 war er als Musikpädagoge tätig.

2.10.1 Literatur

• Erika Eschebach (Hrsg.), Andrea Rudolph (Hrsg.): Die Schuchs. Eine Künstlerfamilie in Dresden. Sand- stein Verlag, Dresden 2014, ISBN 978-3-95498- 098-7.

2.10.2 Weblinks

• Alexander Rausch: Schuch, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druck- ausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN Denkmal an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges in Rockau 3-7001-3046-5. • Familienbild (um 1910): Ehepaar Schuch mit Kin- dern im Garten. Aus: Die Schuchs – eine Künstlerfa- milie in Dresden. Ausstellungsankündigung des Stadt- museums (10. Mai bis 28. September 2014).

2.10.3 Einzelnachweise

[1] Clementine von Schuch bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons

Normdaten (Person): GND: 1017135614 | VIAF: 211859505 |

Synagoge Dresden-Johannstadt

2.11 Edmund Schuchardt bundes eine Ausbildung in ästhetischer Produktgestal- tung. Von 1912 bis 1917 war Schuchardt Meisterschüler Edmund Schuchardt (* 27. Januar 1889 in Leuben;† bei William Lossow und Oskar Menzel an der Kunst- 10. September 1972 in Wachwitz; vollständiger Name: gewerbeschule, von 1919 bis 1922 Student an der Wilhelm Edmund Schuchardt) war ein von den Natio- Akademie für Bildende Künste bei Heinrich Tessenow nalsozialisten verfolgter Architekt und Innenarchitekt in und Hans Poelzig. Dresden. 2.11.2 Leben 2.11.1 Ausbildung Schuchardt hielt auch während seiner freiberuflichen Um 1910 besuchte Edmund Schuchardt gemeinsam mit Tätigkeit weiterhin Kontakt zur Kunstakademie, zum Hermann Glöckner und dem späteren Grafiker Kurt Fied- Beispiel zu Otto Griebel und Theodor Rosenhauer.[2] ler die Abendschule an der Kunstgewerbeschule Dres- Nach 1930 bezog er mit seiner jüdischen Ehefrau Fan- den.[1] Hier wurden Studenten aus einfachen Verhältnis- ny (geb. Dubliner) eine Wohnung im Dürerbundhaus[3] sen gefördert, sie erhielten im Sinne des Deutschen Werk- in Dresden-Blasewitz, wo sie sich eine Etage mit der Fa- 2.12. OSKAR SEYFFERT (VOLKSKUNDLER) 35 milie des Schwagers Kurt Fiedler teilten. Im Haus befan- [2] Künstlerfest “Karikatur” in der Dresdner Kunstakademie: den sich damals noch die Diensträume von Kunstwart und Arthur Krauss, Rudi Michel, Otto Griebel, Ernst Dietsch, Dürerbund. Kurt Großpietsch, Karl Hahn (sitzend), Ernst Lieber- mann, Paul Berger-Berkner, Edmund Schuchardt, Theo- Weil sich Schuchardt nicht von seiner Ehefrau scheiden dor Rosenhauer, Guido Herbert. Deutsche Fotothek. Ab- ließ, erteilten ihm die Nationalsozialisten Berufsverbot gerufen am 3. Februar 2016. und deportierten ihn am 9. November 1944 zur Zwangsarbeit ins Bergwerk Osterode. Das Dürerbund- [3] www.uwe-fiedler.name (Dürerbundhaus, PDF; 453 kB) haus ist am 13. Februar 1945 bei der Zerstörung Dres- dens untergegangen. Fanny Schuchardt blieb der für den [4] www.uwe-fiedler.name (Familien Schuchardt und Fied- 16. Februar angesetzte Transport ins KZ erspart. Bis zum ler, PDF; 128 kB) Kriegsende hielt sie sich versteckt und überlebte so als Jüdin in Dresden den Holocaust.[4] Das Ehepaar Schu- [5] www.deutschefotothek.de (Landhaus Schuchardt in chardt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Opfer des Dresden-Wachwitz) Faschismus (OdF) anerkannt. [6] www.deutschefotothek.de (Bildnis des Architekten Ed- 1948 erhielt Schuchardt an der Hochschule für Werk- mund Schuchardt, Karl Hanusch 1955, Material und kunst Dresden, der Nachfolgerin der Kunstgewerbeschu- Technik: Pastell) le, unter dem Rektor Mart Stam einen Lehrauftrag für Materialkunde. Wie Stam wurde auch Schuchardt in Aus- [7] www.deutschefotothek.de (Kunstwerk im Raum, Jahres- einandersetzungen mit radikal-proletarischen Ansichten ausstellung des Sächsischen Kunstvereins, Dresden 1931) um Stams Pläne für eine radikale Neugestaltung der zer- störten Innenstadt Dresdens hineingezogen. Drei Jahre Normdaten (Person): GND: 1068186372 | VIAF: nach dem 1950 vollzogenen Zusammenschluss mit der 314890477 | Akademie für Bildende Künste zur Hochschule für Bil- dende Künste Dresden (HfBK) schied Schuchardt aus dem Lehramt aus. Er verbrachte seinen Lebensabend mit seiner Ehefrau in Wachwitz.[5] 1955 wurde Schuchardt von Karl Hanusch porträtiert.[6] Die Grabstätte des Ehe- 2.12 Oskar Seyffert (Volkskundler) paares Schuchardt befindet sich auf dem Loschwitzer Friedhof. Oskar Seyffert (* 19. Februar 1862 in Dresden;† 22. Fe- bruar 1940 ebenda) war ein deutscher Maler, Illustrator, Volkskundler und Professor an der Königlichen Kunstge- 2.11.3 Werk werbeschule Dresden.

Zu Schuchardts wichtigsten Arbeitsgebieten zählte die Innenarchitektur.[7] Bekannt geworden ist er aber vor allem für seine Mitwirkung an der Synagoge Dresden- Johannstadt. Auf Dresdner Kunstausstellungen war er wiederholt mit Architektur-Entwürfen und Zeichnungen vertreten, beispielsweise 1927 mit einem Entwurf für das Deutsche Hygiene-Museum. In Rockau schuf er das Denkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, in Wachwitz die Siedlung Hottenrothstraße.

2.11.4 Literatur

• Ortsverein Loschwitz-Wachwitz e.V., Ortsverein Pillnitz e.V., Verschönerungsverein Weißer Hirsch- Oberloschwitz e.V. (Hrsg.): Künstler am Dresdner Elbhang. 2. Band, Elbhang-Kurier-Verlag, Dresden 2007.

2.11.5 Einzelnachweise

[1] John Erpenbeck: Hermann Glöckner. Ein Patriarch der Kinderbildnis von Oskars Seyfferts Mutter Agnes Moderne. Der Morgen, Berlin 1983, S. 44f. 36 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

2.12.1 Leben

Oskar Seyffert wurde als Sohn eines Kolonialwarenhändlers aus Bernstadt auf dem Eigen und der Tochter eines bekannten Dresdner Fleischermeisters in der Inneren Dresdner Neustadt geboren. Er besuchte die vierte Dresdner Bürgerschule, die Dreikönigschule und die Kunstgewerbeschule, wo er unter anderem bei Ermenegildo Antonio Donadini Theatermalerei studierte. Sein eigenes Talent sah Seyffert eher in der Zeichnung als in der Malerei. So wurde er später Professor für dekoratives Zeichnen an der Dresdner Kunstgewerbeschule. Seyffert hatte einen Sohn, der am 18. Juli 1918 als Batte- rieführer des 4. Feldartillerie-Regiments Nr. 48 im Ersten Weltkrieg starb. Oskar Seyffert wurde 1940 auf dem Urnenhain Tolkewitz in Dresden beigesetzt.

2.12.2 Wirken

Oskar Seyffert wurde vor allem durch sein umfangrei- ches Schaffen zur Erforschung der sächsischen Heimat bekannt. In seiner Eigenschaft als Volkskundler bereis- Jägerhof Dresden te er die sächsischen Dörfer und Städte und schrieb da- bei seine Eindrücke, Beobachtungen und auch Geschich- ten auf. In seinem Werk Aus Dorf und Stadt äußert sich im Einführungstext seines Werkes Von der Wiege bis zum Seyffert mit den folgenden Worten: Grabe wie folgt:

„Das Suchen und Finden macht glückli- „Wohl hatten in den ethnografischen cher, als das Gefundenhaben. Und von dazu- Sammlungen die Völker des Erdballes ihren mal sprechen die […] Erzählungen. […] Sie Ehrenplatz, wohl öffneten Kunstgewerbe sind vielleicht wertvoller durch die Zeit als und Altertumsmuseen den reichen Schätzen durch ihren Inhalt, denn die Sitten und Gebräu- aus bürgerlichen und aristokratischen Besitz che, von denen einige berichten, haben sich ihre Prunkräume, dem sächsischen Volke verändert oder sind ausgestorben, und manches und seiner Kunst aber war keine Heimat Volkstümliche muß man jetzt mühsam in Ar- gegeben. Das Naheliegende wird leider sehr chiven, in Bibliotheken und Museen suchen, oft vergessen oder unterschätzt.“ das vordem fröhlich im Leben grünte und blüh- te. Und wäre es nicht in den Museen zu fin- – S. 4 den, so hätten wir schließlich keine Ahnung von dem Reichtum vergangener Tage.“ Nun fand Professor Seyffert würdige Räume für seine lang angelegte Sammlung, welche mit 8000 Exponaten Am 14. Februar 1897 gründete er gemeinsam mit Karl am 6. September 1913 eröffnet wurde. Er wurde der Schmidt und Eugen Mogk den Verein für Sächsische erste Direktor des Museums. Zwischen 1927 und 1949 Volkskunde. Bei seinen Wanderungen stöberte er viele trug dieses Museum ihm zu Ehren den Namen „Oskar- alte erhaltenswerte Stücke auf. Seine „erste Erwerbung“ Seyffert-Museum“. Rückblickend äußert sich Seyffert im war eine Wiege. Jahr 1924 zum Museum für Sächsische Volkskunst im Im Jahr 1908 gründete Seyffert mit dem Oberbaurat Karl Vorwort seines gleichnamigen Werkes Das Landesmuse- Schmidt den Landesverein Sächsischer Heimatschutz. Er um für Sächsische Volkskunst: trug sich mit dem Gedanken, ein Museum für Sächsische Volkskunst zu gründen. Für diesen Zweck wurde der vom „Ich bin in die Jahre gekommen, in denen Abriss bedrohte Jägerhof in Augenschein genommen und man mehr in die Vergangenheit blickt, als sich von 1911 bis 1913 saniert. Die Verwirklichung eines Mu- mit zukünftigen Plänen zu befassen. Oft habe seums für die sächsische Volkskunst begründet Seyffert ich gelesen und es sagen hören, das Landesmu- 2.13. HEINRICH TESSENOW 37

seum sei mein Lebenswerk. Nun glaube ich’s, 2.12.5 Literatur es ist also.“ • Manfred Bachmann: Oskar Seyffert – der „Entde- – S. 1 cker“ der Sächsischen Volkskunst. In: Erzgebirgische Heimatblätter. ISSN 0232-6078. 1995, Heft 6, S. 13–16. Durch die von 1908 bis 1941 erschienene Zeitschrift Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz • Friedrich Emil Krauß: Oskar Seyffert zum Gedächt- wurde das Anliegen Seyfferts und seiner Mitstreiter, vor nis. Verlag Landesverein Sächsischer Heimatschutz, allem aber die Bauwerke und Kunstschätze Sachsens, lan- Dresden 1940. Dieses Werk ist unter anderem Quel- desweit bekannt. le des Artikels. Zu Oskar Seyfferts Studenten zählte beispielsweise Georg • Andreas Peschel: Seyffert, Oskar C. Wilhelm. Erler, der 24 Jahre lang bis 1937 als Professor an der In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Kunstgewerbeakademie Dresden tätig war. Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3- 428-11205-0, S. 297 f. (Digitalisat). 2.12.3 Auszeichnungen und Ehrungen • Andreas Peschel: Museum für die „Kunst des kleinen Mannes“. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 16. Fe- • Goldene Gedenkmünze Dresdens bruar 2009, S. 16. • Ehrenbürgerbriefe verschiedener sächsischer Städte • Andreas Peschel: Aus dem Leben von Oskar Seyffert (1862–1940). In: Sächsische Heimatblätter. Bd. 58 • Ehrensenatorwürde der Technischen Universität (2012), Heft 4, S. 348–360. Dresden • Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig 2.12.6 Weblinks • Medaille für „Verdienste um die deutsche Volks- kunde“ Wikiquote: Oskar Seyffert – Zitate Wikisource: Was die Heimat erzählt – Quellen • Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft und Volltexte • Der Bergdank - Ehrenzeichen des Erzgebirgsvereins (1937) • Literatur von und über Oskar Seyffert im Katalog • In Dresden-Gittersee gibt es die nach ihm benannte der Deutschen Nationalbibliothek Oskar-Seyffert-Straße. • Landesverein Sächsischer Heimatschutz: Abbildung von Oskar Seyffert 2.12.4 Werke Normdaten (Person): GND: 123473640 | LCCN: • Zeichnungen (mit Franz Rowland) in Friedrich no2015092455 | VIAF: 263245397 | Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt: Sagen, geschichtliche Bilder und denkwürdige Begebenhei- ten aus Sachsen. Beiträge zur sächsischen Volks- und Heimatkunde. Arwed Strauch, Leipzig 1904. 2.13 Heinrich Tessenow • Von der Wiege bis zum Grabe: Ein Beitrag zur sächsi- schen Volkskunst. Gerlach & Wiedling, Wien 1905. Heinrich Tessenow (* 7. April 1876 in Rostock;† 1. November 1950 in Berlin) war ein deutscher Architekt • Ein Sachsen Buch für die deutschen Kriegsgefan- und Hochschullehrer. Tessenow zählt zu den wichtigsten genen. Zusammengestellt von Hofrat Prof. Oskar Vertretern der deutschen Reformarchitektur. Seyffert… Verlag der Bücherzentrale für Deutsche Kriegsgefangene, Bern 1919. 2.13.1 Leben • Aus Dorf und Stadt: Volkskundliche Bilder. Reißner, Dresden 1920. Nachdem Tessenow die Mittelschule und eine Leh- • (mit Walter Trier) Spielzeug. Wasmuth, Berlin 1922. re absolviert hatte, arbeitete er zunächst in der Zimmerei seines Vaters und besuchte anschließend • Das Landesmuseum für Sächsische Volkskunst. Ver- eine Baugewerkschule. Danach studierte er an der lag des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, Technischen Hochschule München bei Karl Hocheder, Dresden 1924. Martin Dülfer und Friedrich von Thiersch. 38 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

Hellerau, Festspielhaus (2003)

Eisenbahnbrücke über die Elbe in Meißen

Heinrich Tessenow bürgerlichen Normen ab. Er suchte den Urtyp des Hauses. Deshalb reduzierte er seine Bauwerke auf glatte Flächen Nach Abschluss seines Studiums war Tessenow zunächst und geometrische Grundformen. Zugleich näherte er sich als Lehrer an mehreren Baugewerkschulen tätig. In dieser somit dem Rationalismus und beeinflusste Le Corbusier Zeit, während seiner Tätigkeit an der Baugewerkeschu- und Bruno Taut, die Vertreter des Neuen Bauens waren. le in Lüchow, heiratete er am 27. Dezember 1903 Elly Bruno Taut bezeichnete Tessenow 1927 sogar als „Vor- Mathilde Charlotte Schülke.[1] Er veröffentlichte bereits reiter der Wohnhausbaureform“. Auch an Tauts Bauten einen Artikel über die Rundlingsdörfer im Wendland.[2] in der Magdeburger Siedlung Reform ist der Einfluss von Von 1909 bis 1911 arbeitete er als Assistent Martin Dül- Tessenow zu erkennen.[6] fers an der Technischen Hochschule Dresden. Es schlos- Sein besonderes Engagement galt der Reformierung des sen sich Lehrtätigkeiten an den Deutschen Werkstät- Wohnungsbaus. Zahlreiche Gartenstadtentwürfe, Wohn- ten Hellerau, der Gewerbeschule Trier und der Wiener häuser und Schulen vor allem in Berlin gehören zu sei- Kunstgewerbeschule an. nen Arbeiten. Die Gestaltung der von ihm entworfenen Von 1920 bis 1926 war er Professor der Akademie der Gebäude war sachlich und schlicht. Die Einbettung be- Künste in Dresden. Von 1926 bis 1941 war er Profes- zahlbarer Siedlerhäuser in einen kleinen Nutzgarten war sor an der Technischen Hochschule Berlin, wo Albert ihm wichtig. 1910 entwarf er das Haus zum Wolf in der Speer sein Assistent war. Tessenow lehrte 1934 an den Gartenstadt Hopfengarten für den Kunsthistoriker Paul Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst Ferdinand Schmidt. Von 1911 bis 1912 errichtete er die in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er seine Bildungsanstalt Jaques-Dalcroze (auch als Festspielhaus Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule Berlin – Hellerau bekannt) in Dresden sowie in den 1920er Jahren nun Technische Universität Berlin – wieder auf. die Sächsische Landesschule. Im Jahr 1926 kam sein Ent- Tessenow war Angehöriger des Corps Lusatia Dresden.[3] wurf für die Eisenbahnbrücke über die Elbe in Meißen zur Ausführung.

2.13.2 Werk 2.13.3 Bauten und Entwürfe

Tessenow bevorzugte wie Richard Riemerschmid oder • 1902–1903: Pension Schon in Sternberg, Mecklen- Hermann Muthesius in Hellerau die Einfachheit und Bo- burg denständigkeit der Reformarchitektur. Berühmt ist sein • [7] Satz „das Einfache ist nicht immer das Beste; aber das 1905: Einfamilienhäuser in Neu-Dölau bei Halle [4][5] Beste ist immer einfach.“ • 1906–1907: Drei Häuser für städtische Straßenbah- Im Gegensatz zu Muthesius lehnte Tessenow jegliche ner in Trier (abgerissen) 2.13. HEINRICH TESSENOW 39

• 1921–1924: Angestelltenwohnhäuser einer Brauerei in Rannersdorf, Österreich, Stankagasse 8–19 • 1925–1926: Ausstellungsbauten für die Jahresschau Deutscher Arbeit in Dresden • 1925–1927: Sächsische Landesschule in Klotzsche bei Dresden

Zwei verbundene Einfamilienhäuser am Heideweg in Dresden- • 1926: Internationale Kunstausstellung Dresden Hellerau • 1926: Eisenbahnbrücke Dresdner Straße in Meißen[13] • 1909–1910: Villa für den Gerichtsrat Metzges in Remagen • 1927: Entwurf für Haus Freudenberg in Heidelberg

• 1909–1910: Gartenstadt Hellerau bei Dresden • 1927–1928: Siedlung Glückauf in Brieskow- Finkenheerd • darin 1910: Zwei verbundene Einfamilienhäuser am • Heideweg in Hellerau[8] 1927–1930: Malwida-von-Meysenbug-Schule, jetzt Heinrich-Schütz-Schule in Kassel, Wilhelmshöher • 1910: Gartenvorstadt Hopfengarten, [9] Allee, Freiherr-vom-Stein-Straße • 1910: Haus zum Wolf für den Kunsthistoriker Paul • 1928: Umbau eines Wohnhauses in Berlin-Westend, Ferdinand Schmidt in Hopfengarten[10] Branitzer Platz 5[14]

• 1910–1912: Jaques-Dalcroze-Institut, • 1928–1929: Wohnsiedlung der Gagfah Am Fischtal Bildungsanstalt für rhythmische Gymnastik in in Berlin-Zehlendorf[15] Dresden-Hellerau • 1929: Haus Tessenow in Berlin-Zehlendorf, Sophie- • 1911: Einfamilien-Reihenhäuser, Gartenstadt Ho- Charlotte-Straße 7[16] hensalza in Inowrocław • 1929–1930: Innengestaltung Stadtbad Mitte in Ber- • 1911–1912: Ausbildungszentrum für Lehrer in Pei- lin, Gartenstraße 5[17] ne • 1931: Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges [18] • 1911–1912: Jüdisches Lehrlingswohnheim, jetzt in Berlin-Mitte (Neue Wache) Haus der Gemeinde in Steinhorst (Niedersach- • [11] 1932: Entwurf für eine reformierte Kirche in Bad sen) Karlshafen • 1912: Atelierhaus Nau Roeser in Lostau bei • 1933: Wohnsiedlung für Offiziere und Mitarbeiter [10] Magdeburg der Flakartillerieschule auf der Halbinsel Wustrow [19] • 1913–1915: Gartenstadt Falkenberg in Berlin- bei Rerik Bohnsdorf, Akazienhof / Gartenstadtweg (mit Bru- • 1935: Verwaltungsgebäude der Firma Vereinigte [12] no Taut) Ölfabriken Hubbe und Farenholtz in Magdeburg[10] • 1914: Ausstellungsräume der Wiener Kunstgewer- • 1935: Ehrenmal des Gaues Mecklenburg-Stargard beschule auf der Kölner Werkbundausstellung 1914–18 in Neubrandenburg 1935 (durch Neuaus- stattung und Umwidmung des 1823 von Friedrich • 1916–1918: Landhaus Böhler bei St. Moritz (1989 Wilhelm Buttel errichteten Belvedere) abgerissen) • 1936: Entwurf für die Ausgestaltung des Trommel- • 1917–1920: Kriegersiedlung in Dresden-Rähnitz platzes in Königsberg • 1917: Entwurf für eine Gartenanlage im Krotten- • 1936: Wettbewerbsentwurf für das Kraft durch bachtal, Wien Freude-Seebad Prora auf Rügen • 1917: Siedlung Settlement in Wien 16, Effingergasse • 1936–1939: Hindenburg-Ehrenmal und 23–19, Lienfeldergasse 20 (Mitarbeit) Hindenburg-Kaserne auf dem Cracauer Anger [10] • 1919: Herrensitz in Csomaháza, Ungarn in Herrenkrug • • 1920: Generalplan für eine Gartensiedlung für Wien 1940–1941: Entwurf für eine Wohnsiedlung der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke in • 1920–1922: Siedlung Pößneck Magdeburg[10] 40 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

• 1943–1944: eigenes Landhaus in Siemitz bei • Ich verfolgte bestimmte Gedanken … Dorf, Stadt, Güstrow Großstadt – was nun? Thomas Helms Verlag, Schwerin 1996, ISBN 3-931185-17-6. • 1945–1947: Wiederaufbauplanung für Mecklen- burg und Lübeck • Nachdenkliches (herausgegeben von Otto Kindt). Thomas Helms Verlag, Schwerin 2000, ISBN 3- 931185-20-6. 2.13.4 Ehrungen 2.13.6 Literatur

• Martin Ebert: Heinrich Tessenow. Architekt zwischen Tradition und Moderne. edition m, Weimar/Rostock 2006, ISBN 3-933713-04-8.

• Otto Kindt: Heinrich Tessenow und seine Zeit, nach dem von ihm Geschriebenen in Büchern und den nachgelassenen Schriften. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2005, ISBN 3-935749-54-6.

• Marco De Michelis: Heinrich Tessenow 1876– 1950. Das architektonische Gesamtwerk. Deut- sche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1991, ISBN 3-421- 03009-X. Berliner Gedenktafel an Tessenows ehemaligem Wohnhaus in Berlin-Zehlendorf • Ines Hildebrand: Magdeburger Biographisches Lexi- kon. Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1.

• Sigrid Hofer: Reformarchitektur 1900–1918. Deut- • 1919 Verleihung Ehrendoktorwürde durch die sche Baukünstler auf der Suche nach dem nationa- Universität Rostock[20] len Stil. Edition Menges, Stuttgart 2005, ISBN 3- • In Hannover,[21] Berlin, Magdeburg, Trier, Rostock 936681-01-5, S. 41–55 (Heinrich Tessenow. Der Re- und Dresden-Hellerau tragen ihm zu Ehren Straßen gionalismus im Kleinhausbau). und Wege seinen Namen. • Ulrich Hübner u. a.: Symbol und Wahrhaftigkeit. Re- formbaukunst in Dresden. Verlag der Kunst Dresden • Die Heinrich-Tessenow-Gesellschaft veranstaltete Ingwert Paulsen jun., Husum 2005, ISBN 3-86530- 1958 in Osnabrück eine Gedächtnis-Ausstellung.[22] 068-5. • Im Gedenken an Heinrich Tessenow wird seit 1963 • Otto Maier: Heinrich Tessenow. In: Bauwelt, Jahr- jährlich die Heinrich-Tessenow-Medaille verliehen. gang 1980, Heft 40/41, S. 1768.

• Gerda Wangerin, Gerhard Weiss: Heinrich Tesse- 2.13.5 Veröffentlichungen now, ein Baumeister (1876–1950). Leben, Lehre, Werk. Bacht, Essen 1976, ISBN 3-87034-028-2. • Zimmermannsarbeiten. Entwürfe für Holzbauten. 1907. 2.13.7 Weblinks • Der Wohnhausbau. 1909. Commons: Heinrich Tessenow – Sammlung von • Handwerk und Kleinstadt. 1919. Bildern, Videos und Audiodateien • Hausbau und dergleichen. Mit 107 Zeichnungen und Photographien eigener Arbeiten von Heinrich Tesse- • Internetseite der Heinrich Tessenow-Gesellschaft, now, Berlin: Bruno Cassirer, 1916. (Ein Digitalisat zuletzt abgerufen am 20. Dezember 2010 dieser ersten Ausgabe findet sich auch im Internet Archive.) • Heinrich Tessenow im Magdeburger Biographi- schen Lexikon. Abgerufen am 20. Dezember 2010 • Geschriebenes. Gedanken eines Baumeisters. (her- ausgegeben von Otto Kindt) (= Bauwelt Funda- • Biografie auf der privaten Internetseite des Archi- mente, Band 61.) Vieweg, /Wiesbaden tekten Hans-Stefan Müller, zuletzt abgerufen am 20. 1982, ISBN 3-528-08761-7. Dezember 2010 2.14. HEINRICH TSCHARMANN 41

• Architekturentwürfe und Briefe an Graf Luckner [12] Denkmalliste Berlin aus dem Jahr 1943 im Archiv des Architekturmu- seums der TU Berlin [13] Zwischen Kreis und Tessenow. In: Meissen 21. Abgerufen am 9. Februar 2014. • Literatur von und über Heinrich Tessenow im Kata- log der Deutschen Nationalbibliothek [14] Denkmalliste Berlin • Werke von und über Heinrich Tessenow in der [15] Denkmalliste Berlin Deutschen Digitalen Bibliothek [16] Denkmalliste Berlin 2.13.8 Einzelnachweise [17] Denkmalliste Berlin [1] Wendland-Lexikon, Band 2. Lüchow 2008, S. 462. [18] Denkmalliste Berlin [2] Heinrich Tessenow: Das Bauerndorf im hannoverschen Wendland. In: Der Bauzeichner, Leipzig 1906. [19] Edelgard Feiler, Klaus Feiler: Die verbotene Halbinsel Wustrow. 2004, ISBN 3-86153-323-5, S. 21. [3] Erwin Willmann (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Rudolstäd- ter Corpsstudenten. (AH. Liste des RSC.), Ausgabe 1928, [20] Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte, Band 4, Nr. 4892 Zwischen Monarchie und Moderne, Die 500-Jahrfeier der Universität Rostock 1919, Rostock 2008, S. 68 [4] In vollständigem Umfang ein längeres Zitat; es lautet: „Es ist schon so, daß die Forderung, unsere gewerblichen Ar- beiten möchten formal reiner sein, auch die Forderung [21] Vergleiche die Dokumentation bei Wikimedia Commons einschließt, sie möchten formal weniger oder einfach sein; (siehe unter dem Abschnitt Weblinks) aber soweit wir an so etwas wie an eine ideale Lebensart denken, werden wir ja wohl auch immer finden, daß da- [22] Künstlerlexikon Vollmer, Band 4, S. 429. bei die größere Einfachheit für uns eine reichlich wich- tige Rolle spielt; man möchte sagen: das Einfache ist nicht immer das Beste; aber das Beste ist immer ein- Normdaten (Person): GND: 118621408 | LCCN: fach; im übrigen werden wir uns über die Einfachheit n50009915 | VIAF: 64800354 | weniger gut verständigen können als über die Sauber- keit; wenn wir überlegen, wie weitgehend unsere Umwelt sauber sein darf, so antworten wir fast ohne Bedenken, sie solle nur immerfort so sauber sein, wie es überhaupt möglich ist; dagegen wir eine Forderung nach Einfachheit 2.14 Heinrich Tscharmann gleich einen Haufen grundsätzliche Bedenken haben.“ Zi- tiert nach: Die Sauberkeit oder die Reinheit gewerblicher Arbeiten. In: Hausbau und dergleichen. Mit 107 Zeichnun- gen und Photographien eigener Arbeiten von Heinrich Tes- senow. Bruno Cassirer, Berlin 1916, S. 39–46, hier S. 45 f. (Digitalisat dieser Seiten im Internet Archive).

[5] Jüngere Ausgabe: Die Sauberkeit oder die Reinheit gewerb- licher Arbeiten. In: Otto Kindt (Hrsg.): Heinrich Tesse- now. Geschriebenes. Gedanken eines Baumeisters. View- eg, Braunschweig/Wiesbaden 1982, ISBN 3-528-08761- 7, S. 37–40, hier S. 39 (Digitalisat dieser Seite bei Google Books).

[6] Hübner u. a., S. 32f.

[7] Der Baumeister 6/1906

[8] Marco De Michelis: Heinrich Tessenow 1876–1950. Das Ehemaliges Gesamtministerium, heute Sitz der Sächsischen architektonische Gesamtwerk. Deutsche Verlags-Anstalt, Staatskanzlei (Südfront) Stuttgart 1991, ISBN 3-421-03009-X, S. 217.

[9] Gartenstadt Hopfgarten. Abgerufen am 9. Februar 2014 Heinrich Tscharmann (* 28. Dezember 1859 in (PDF; 6,6 MB). Leipzig;† 22. Mai 1932 in Arnsdorf bei Dresden; voll- ständiger Name: Johann Georg Heinrich Tscharmann) [10] Kurzbiografie der Uni Magdeburg war ein deutscher Architekt, Baubeamter im sächsischen [11] Start ganz oben. In: Isenhagener Kreisblatt (az-online.de). Staatsdienst und Hochschullehrer an der Architektur- 14. August 2010, abgerufen am 9. Februar 2014. Abteilung der Technischen Hochschule Dresden. 42 KAPITEL 2. KÜNSTLER MIT ENGEN KONTAKTEN ZUM DÜRERBUNDUMFELD

2.14.1 Leben und Wirken Bauten

Tscharmann war ein Nachkomme des Kammertürken • 1899: Bismarckturm in Keilhau Friedrich Aly. Er war der Sohn des Advokaten und Notars • 1900: Bismarck-Säule in Essen-Kray Joseph Julius Tscharmann und dessen Frau Berta Johan- na Wilhelmine geb. Hardegen. Im Jahr 1900 heiratete er • 1900–1904: sächsisches Gesamtministerium in die Hamburgerin Mathilde Rieper, aus der Ehe gingen Dresden (seit 1995 Sitz der Sächsischen Staats- drei Töchter hervor. kanzlei) Nach dem Besuch der Gewerbeschule in Chemnitz • 1906: Villa Comeniusstraße 32 in Dresden studierte Tscharmann in Dresden, Leipzig und Ber- lin. Er arbeitete zuerst in seiner Heimatstadt Leipzig, • 1908–1910: Amtsgericht Kötzschenbroda (heute wo unter anderem Entwürfe für die Ausgestaltung der Freie evangelische Grundschule in Radebeul) Industrie-Ausstellung entstanden. Auch die Entwürfe für den 1899 in Keilhau in Thüringen erbauten Bismarck- • 1910: Dürerbundhaus für Ferdinand Avenarius turm sowie die 1900 errichtete Bismarck-Säule auf dem Mechtenberg in Essen-Kray[1] stammten von ihm. Schriften Als Mitarbeiter von Edmund Waldow war er zwischen 1900 und 1904 in Dresden am Neubau für das sächsi- • Das Mietwohnhaus der Neuzeit. (Hrsg., zusammen sche Gesamtministerium (Ministerium für Justiz, des In- mit Erich Haenel) Weber, Leipzig 1913. neren und der Kultur) an der Carolabrücke beteiligt. Der • neobarocke Bau mit klassizistischen Elementen diente Das Kleinwohnhaus der Neuzeit. (Hrsg., zusammen zu DDR-Zeiten dem Rat des Bezirkes Dresden und ist mit Erich Haenel) Weber, Leipzig 1913. [2] seit 1995 Sitz der Sächsischen Staatskanzlei. Die 1906 • Das Einzelwohnhaus der Neuzeit. (mehrbändig, von Tscharmann in Dresden gebaute und heute unter Hrsg., zusammen mit Erich Haenel) Weber, Leip- Denkmalschutz stehende Villa Comeniusstraße 32 wur- zig 1910, 1913. de später als Mutschmann-Villa bezeichnet, weil sie dem NS-Gauleiter in den 1930er und 1940er Jahren als Wohn- • Die Wohnung der Neuzeit. (Hrsg., zusammen mit sitz diente. Erich Haenel) Weber, Leipzig 1908 Er gehörte mehreren Vereinigungen und Verbänden an, so der Künstlervereinigung Die Zunft, dem Sächsischen 2.14.3 Weblinks Altertumsverein und dem Deutschen Werkbund. Ein Sti- pendium für die Villa Romana in Florenz, das er 1908 Commons: Heinrich Tscharmann – Sammlung von erhielt, nahm er nur kurze Zeit wahr. Gemeinsam mit Bildern, Videos und Audiodateien Gustav Hänichen betrieb Tscharmann das Architektur- büro Tscharmann und Hänichen.[3] Im Alter von 72 Jahren verstarb Heinrich Tscharmann im • Literatur von und über Heinrich Tscharmann im Ka- Mai 1932 in Arnsdorf. Sein Grab befindet sich in Dresden talog der Deutschen Nationalbibliothek auf dem Urnenhain Tolkewitz. • Artikel im Stadtwiki Dresden

2.14.2 Werk 2.14.4 Einzelnachweise

[1] Bismarcksäule Essen-Kray. In: bismarcktuerme.de. Abge- rufen am 6. Juli 2014.

[2] Gesamtministerium von Tscharmann (mit Fotos des Ge- bäudes)

[3] Eintrag Heinrich Tscharmann im Personenwiki der SLUB Dresden

Normdaten (Person): GND: 127874062 | LCCN: n88205291 | VIAF: 55182674 |

Amtsgerichtsgebäude in Kötzschenbroda Kapitel 3

Autoren des Kunstwart und in Schriften des Dürerbundes

3.1 Marianne Bruns ist bei der Zerstörung Dresdens verbrannt. Nach Kriegs- ende kam sie nach Freital. Später teilte sie mit Wolfgang und Eva Schumann eine Wohnung im Poisental. Sie liegt auf dem Friedhof im Freitaler Stadtteil Deuben begraben. In Dresden und in Freital erinnern eine Marianne- Bruns-Straße an sie.[2] Zudem ist sie Ehrenbürgerin Frei- tals.[3] Auf Beschluss des Leipziger Stadtrates[4] erhielt 2011 eine neue Straße im Ortsteil Probstheida den Na- men Brunsweg. 1987 erhielt sie die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold.[5]

3.1.1 Werke

• Seliger Kreislauf, Gedichte, 1925

• Hrsgin: Jean Paul, Ausgewählte Werke, 1925

• Reise durch Schweden, 1926

• Telemachos, Novelle, 1927

• Jau und Trine laden ein, Kinderbuch, 1933

• Die Schwedin und die drei Indianer, Kinderbuch, 1934

• Willi und Kamilla. Zwei Kinder wachsen heran, Bundesarchiv Bild 183-83789-0113, Magdeburg, 3. Arbeiter- Kinderbuch, 1935 festspiele, Preisverleihung, Herbert Warnke • Die Dioskuren in Olympia, Roman, 1936 (1937 u.d. Titel: Die Auserwählten. Roman aus Alt- Marianne Bruns (* 31. August 1897 in Leipzig;† 1. Ja- Griechenland) nuar 1994 in Dresden) war eine deutsche Schriftstellerin. • Nach einem Gesangsstudium in Breslau leitete sie ab Das rechtschaffene Herz, Roman, 1939 1926 den elterlichen Wäschereibetrieb. Mitarbeit an ver- • Über meinen grünen Garten fliegen die Schwalben, schiedenen Zeitschriften, darunter ab 1923 an Der Kunst- Roman, 1940 wart. Seit Anfang 1929 arbeitete sie regelmäßig beim Rundfunk (SFS Breslau und Mitteldeutscher Rundfunk), • Die Tochter der Parze, Roman, 1943 wo sie an verschiedenen Sendereihen, u.a. beim Frauen- und Kinderfunk, mitwirkte und im August 1930 aus ih- • Flugsamen, Roman, 1948 ren Dichtungen las. Dabei kooperierte sie auch mit Dr. • Eva Schumann aus Dresden.[1] Wiegand der Feuerträger, Novelle, 1949 Ihr Porträt, eines der schönsten Bilder von Karl Hanusch, • Tobbys Buch. Eine Theatergeschichte, 1949

43 44 KAPITEL 3. AUTOREN DES KUNSTWART UND IN SCHRIFTEN DES DÜRERBUNDES

• Das verschwundene Messer, Laienspiel für Kinder, 3.1.3 Einzelnachweise 1949 [1] Schriftsteller im Rundfunk - Autorenauftritte im Rund- • Geht Christel Peters zur Bühne? 1951 funk der Weimarer Republik 1924-1932 auf der Websei- te des Deutschen Rundfunkarchivs; abgerufen am 29. Fe- • Uns hebt die Flut, 1952 (über den Beginn der Frau- bruar 2012 enbewegung) [2] Freital hat nun auch offiziell eine Marianne-Bruns-Straße, • Glück fällt nicht vom Himmel, 1954 sz-online.de; abgerufen am 12. Februar 2011 [3] Marianne Bruns auf der Website der Stadt Freital • Darüber wächst kein Gras, 1956 [4] Ratsversammlung vom 18. Mai 2011 (Beschluss-Nr. • Bauer und Richter, 1956 RBV-822/11), amtliche Bekanntmachung: Leipziger Amtsblatt Nr.11 vom 4. Juni 2011, bestandskräftig seit • Deutsche Stimmen 1956. Neue Prosa und Lyrik aus dem 5. Juli 2011 bzw. 5. August 2011. Vgl. Leipziger Ost und West, 1956 Amtsblatt Nr.16 vom 10. September 2011.

• Frau Doktor privat, 1957 [5] Neues Deutschland, 3./4. Oktober 1987, S. 3

• Der Junge mit den beiden Namen, 1958 Normdaten (Person): GND: 118674897 | LCCN: n86854751 | VIAF: 3264578 | • Die Silbergrube, 1959

• Das ist Diebstahl, 1960 • Hrsgin: Briefe aus Zittau, 1960 3.2 Cornelius Gurlitt • Schuldig befunden, 1961

• Zwischen Pflicht und Kür, 1962

• Hausfrauenbrigade. Eine Szene, 1962

• Verständnis für die Neunte, 1962

• Die Lichtung, 1965

• Der neunte Sohn des Veit Stoß, 1967

• Großaufnahme leicht retuschiert, 1972

• Die Spur des namenlosen Malers, 1975 (historischer Roman zu Jerg Ratgeb) Cornelius Gurlitt als Rektor der TH Dresden 1905 in seinem Ar- beitszimmer. • Zeichen ohne Wunder, 1977

• Der grüne Zweig, 1979 Cornelius Gustav Gurlitt (* 1. Januar 1850 in Nischwitz;† 25. März 1938 in Dresden) war ein deut- • Szenenwechsel, 1982 scher Architekt und Kunsthistoriker.

• Luftschaukel, 1985 3.2.1 Leben • Wiedersehen, 1987 Cornelius Gurlitt wurde als drittes von sieben Kindern • Nahe Ferne, 1989 des Landschaftsmalers Louis Gurlitt und dessen Frau Eli- sabeth, geb. Lewald, einer Schwester der Schriftstellerin Fanny Lewald, in Nischwitz bei Wurzen geboren. Weite- 3.1.2 Weblinks re Mitglieder der Familie Gurlitt waren künstlerisch und wissenschaftlich tätig, so war der Namenspate Gustav • Literatur von und über Marianne Bruns im Katalog Cornelius Gurlitt, ein Onkel väterlicherseits, ein bekann- der Deutschen Nationalbibliothek ter Komponist und Musiktheoretiker. • Artikel über Marianne Bruns auf potsdamer- Schon als Jugendlicher entschloss sich Cornelius Gur- buergerzeitung.de litt, Architekt zu werden. Nach dem Besuch der Berliner 3.2. CORNELIUS GURLITT 45

Das Gurlitthaus in Nischwitz, Geburtshaus Cornelius Gurlitts

Bauakademie lernte er in Gotha bei Ludwig Bohn- stedt, bevor er 1868 in Wien ins Architekturbüro von Emil von Förster eintrat. Es folgten unstete Jahre am Polytechnikum Stuttgart, als Freiwilliger im Deutsch- Französischen Krieg 1870/1871 und in Architekten- Ateliers in Kassel und Dresden, bevor er sich im Zuge des Baus der Muldentalbahn für Bau- und Kunstgeschichte zu interessieren begann. In den folgenden Jahren veröffent- lichte Cornelius Gurlitt zahlreiche Beiträge in Zeitungen Grab von Cornelius Gurlitt, seiner Frau und seiner Tochter auf dem Johannisfriedhof in Dresden. und Zeitschriften, hielt Vorträge und schrieb Broschüren zur Architektur der Stadt Dresden. Sein unermüdliches Engagement für die Stadt und ihre Bau- und Kunstge- schichte führte 1878 zum Angebot einer Assistentenstelle sche Hochschule Dresden auf seine Initiative die erste, im Kunstgewerbemuseum Dresden, die Gurlitt bis 1887 die Architekten die Möglichkeit der Promotion zum Dr.- innehatte. Ing. bot. Gurlitts erster Doktorand war der seit 1896 in In den nächsten drei Jahren erschien mit einer dreibän- England lebende Hermann Muthesius mit der 60-seitigen digen Geschichte des Barock seine erste wichtige Arbeit. Dissertation Der Kirchenbau der englischen Secten.[2] Ab Mit seiner umfangreichen und positiven Darstellung der 1902 hielt Gurlitt als einer der ersten an einer Techni- Epoche führte die Veröffentlichung zu einer Neubewer- schen Hochschule Vorlesungen zum Städtebau. Für das tung der Zeit, die zuvor als verschwenderisch abgewer- Jahr 1904/1905 wurde er zum Rektor der Hochschule tet worden war. Im Jahr 1889 arbeitete Cornelius Gurlitt gewählt. Das auf ein Studienjahr begrenzte Amt hatte er für eine kurze Zeit als Privatdozent an der Technischen nochmals 1915/1916 inne. Unter sein Rektorat fällt u. a. Hochschule (Berlin-Charlottenburg), bevor er 1893 als die Planung der im Sommer 1905 eingeweihten Gebäude Nachfolger von Richard Steche als außerordentlicher der mechanischen Abteilung der Technischen Hochschu- Professor die Professur für Geschichte der technischen le Dresden, heute u. a. Berndt-Bau und Zeuner-Bau. Künste an der drei Jahre zuvor gegründeten Königlich Mit 70 Jahren endete Cornelius Gurlitts Tätigkeit als Pro- Sächsischen Technischen Hochschule in Dresden über- fessor (Prof. Dr. phil., Dr. theol. h. c., Dr.-Ing. E. h.) an nahm. Mit der Professur war ebenfalls die Übernahme der Technischen Hochschule Dresden, seine letzten Jah- der Inventarisierung der Kunstdenkmäler von Sachsen, re waren arbeitsreich. Von 1920 bis 1926 war er Präsi- die 1881 vom Sächsischen Altertumsverein ins Leben ge- dent des Bundes Deutscher Architekten (BDA), den er rufen worden war, verbunden. Durch Richard Steche ent- 1903 mitgegründet hatte. Im Jahr 1922 wurde er der standen bis zu seinem Tod 15 Bände, Gurlitt setzte die- Gründungspräsident der Freien Akademie des Städte- se als Inventarisator bis Band 41 fort, mit dem die Rei- baus. Es folgten zahlreiche Buchveröffentlichungen. Im he 1923 abgeschlossen wurde. Wichtig war dabei, dass Dritten Reich galt Cornelius Gurlitt, der zu Beginn noch er „noch selbst vor Ort ging, selbst recherchierte, Maße mit Adolf Hitler sympathisiert hatte, wegen der Herkunft nahm, Skizzen fertigte, Fotos machte. Mit einem Wort: seiner Mutter als Halbjude. Nach seinem Tod im März Im Gegensatz zu vielen anderen Kunsthistorikern kann- 1938 gab es deshalb keine offiziellen Würdigungen. Cor- te Cornelius Gurlitt die Bauwerke, die er beschrieben [1] nelius Gurlitt wurde neben seiner Tochter Cornelia auf hat.“ dem Dresdner Johannisfriedhof (3F) beigesetzt. Ein Teil Erst 1899 wurde Cornelius Gurlitt zum ordentlichen Pro- seines Nachlasses befindet sich im Universitätsarchiv der fessor berufen. Im folgenden Jahr wurde die Techni- Technischen Universität Dresden.[3] 46 KAPITEL 3. AUTOREN DES KUNSTWART UND IN SCHRIFTEN DES DÜRERBUNDES

3.2.2 Bedeutung 3.2.4 Veröffentlichungen (Auswahl)

Cornelius Gurlitt war – ganz gleich in welcher aktuel- len Funktion – bis ins hohe Alter dauerhaft publizis- tisch aktiv. Mit mehr als 100 Büchern wurde er zum wohl bedeutsamsten Kunsthistoriker Sachsens. Eine von seinem Sohn Hildebrand Gurlitt erstellte Auflistung al- ler Veröffentlichungen von Cornelius Gurlitt umfasst 16 Manuskriptseiten.[1]

• Das neue königliche Hoftheater zu Dresden (1878)

• Baukunst des Mittelalters (1884)

• Über die Entstehung des „Berliner Zeughaus“ mit Verweis auf die „Leipziger Kunstchronik“ (PDF; 1,7 MB), Im Centralblatt der Bauverwaltung, Nr. 41, 11. Oktober 1884, S. 425 Cornelius-Gurlitt-Straße in Dresden • Geschichte des Barockstiles, des Rococo und des Cornelius Gurlitt gilt heute als Begründer der kunsthis- Klassicismus in Belgien, Holland, Frankreich, Eng- torischen Barockforschung und wurde damit zum Be- land (1887–1889) gründer der sächsischen Denkmalpflege. Er gehörte der • Im Bürgerhause: Plaudereien über Kunst, Kunstge- Kommission des 1900 in Dresden abgehaltenen ersten werbe und Wohnungs-Ausstattung (1888) deutschen Tags für Denkmalpflege an, die Georg Dehio mit der Erstellung eines Handbuchs der deutschen Kunst- • Deutsche Turniere, Rüstungen und Plattner des XVI. [4] denkmäler beauftragte. Jahrhunderts (1889) Die Deutsche Akademie für Städtebau und Landes- • Kunst und Künstler am Vorabend der Reformation: planung, die aus der Freien Akademie für Städte- ein Bild aus dem Erzgebirge (1890) bau hervorgegangen ist, verleiht zur Erinnerung an ihren Gründungspräsidenten seit 1954 die Cornelius- • Andreas Schlüter (1891) Gurlitt-Denkmünze für besondere Verdienste um den Städtebau.[5] • Die Deutsche Kunst des Neunzehnten Jahrhunderts. Ihre Ziele und Thaten (Das neunzehnte Jahrhundert Einige Werke Cornelius Gurlitts finden auch heute noch in Deutschlands Entwicklung. Band 2), (1899) (Di- wissenschaftliches Interesse: Neben seinem Werk zum gitalisierte Ausgabe unter: urn:nbn:de:s2w-8745) Barock und der Inventarisierung der Bau- und Kunst- denkmäler Sachsens zählt dazu auch sein großes Alters- • Dresden (1900) werk über August den Starken, das er 1924 beendete. • Kirchen (1906) Cornelius Gurlitt stand in regem Kontakt zu bedeuten- den Persönlichkeiten seiner Zeit, so z. B. Paul Wallot, • Konstantinopel (1908) Arno Holz, Max Klinger oder Alfred Lichtwark. Teile des schriftlichen Nachlasses Cornelius Gurlitts befinden • Handbuch des Städtebaus (1920) sich im Besitz des Archivs der Technischen Universität • Dresden.[3] Im Süden Dresdens trägt heute eine Straße Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und seinen Namen. Auch eine Straße im Dortmunder Stadt- Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Heft 16 teil Aplerbeck wurde nach ihm benannt.[6] (1894) – Heft 41 (1923) • August der Starke: Ein Fürstenleben aus der Zeit des deutschen Barock (1924)

3.2.3 Familie • Die Baukunst Konstantinopels (1925)

Cornelius Gurlitt heiratete 1888 Marie Gerlach (1859– 1949), Tochter des Justizrats Ferdinand Heinrich Ger- 3.2.5 Literatur lach. Der Ehe entstammten der Musikwissenschaftler Wilibald Gurlitt (1889–1963), die Malerin Cornelia Gur- • Otto Schubert: Gurlitt, Cornelius. In: Neue Deut- litt (1890–1919), die sich das Leben nahm,[7] sowie der sche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Hum- Kunsthistoriker Hildebrand Gurlitt (1895–1956), Vater blot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 327 f. des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt (1932–2014). (Digitalisat). 3.3. HERMANN HÄFKER 47

• Hans Petzold (Hrsg.): Cornelius Gurlitt. Lehrer und Normdaten (Person): GND: 117591289 | LCCN: Förderer der städtebaulichen Aus- und Weiterbil- nr92034566 | VIAF: 37230038 | dung an der Technischen Hochschule Dresden. Insti- tut für Ökologische Raumentwicklung e. V., Dres- den 1997. • Jürgen Paul: Cornelius Gurlitt. Hellerau-Verlag, 3.3 Hermann Häfker Dresden 2003, ISBN 3-91018479-0. Hermann Wilhelm Häfker (* 3. Juni 1873 in Bremen; • Matthias Lienert (Hrsg.): Cornelius Gurlitt (1850 bis † 27. Dezember 1939 in Mauthausen) war ein deut- 1938). Sechs Jahrzehnte Zeit- und Familiengeschich- scher Schriftsteller, der als politischer Häftling im te in Briefen (= Bausteine aus dem Institut für Säch- Konzentrationslager Mauthausen starb. sische Geschichte und Volkskunde. Bd. 10). Thelem, Dresden 2008, ISBN 978-3-939888-37-6. 3.3.1 Leben

3.2.6 Weblinks Als Zwanzigjähriger schrieb er seine erste Monographie über Shakespeares Sonettenzyklus (Was sagt Shake- Commons: Cornelius Gurlitt – Sammlung von speare?, 1896). Er glaubte, einen Schlüssel gefunden zu Bildern, Videos und Audiodateien haben, der die vielen Unklarheiten und Widersprüche in Wikisource: Cornelius Gurlitt – Quellen und dem so rätselhaften Werk auflösen werde. Die Fachwelt Volltexte hat sich auf diesen Beitrag eines Außenseiters nicht wei- ter eingelassen, zumal der Autor seine Ansichten mit der „Shakespeare-Bacon-Theorie“ verknüpfte, die die Fach- • Literatur von und über Cornelius Gurlitt im Kata- philologen bereits ad acta gelegt hatten. log der Deutschen Nationalbibliothek - Hinweis: Die In der Frühzeit der Filmgeschichte, als der „Kintopp“ Cornelius-Gurlitt-Auflistung in der Deutschen Natio- noch als billige Volksbelustigung galt, begann sich der nalbibliothek erfasst laut DNB-Sammelauftrag erst leidenschaftliche Fotoamateur Häfker für das neue Me- Publikationen ab 1913. dium zu interessieren, weil er, wie andere Kinorefor- • Technische Universität Dresden, Universitätsarchiv: mer der Zeit, durchaus die Möglichkeiten erkannte, die Projekt „Nachlass Gurlitt“ (Registrierung notwen- Kinematographie auf ein höheres Niveau, ja zum Kunst- dig) rang zu erheben. Als freier Mitarbeiter der ersten Fach- zeitschrift, Der Kinematograph, später der Zeitschrift Bild • Cornelius Gurlitt als Rektor der TH Dresden und Film wurde er bald einer der führenden Kinorefor- mer. Insbesondere wurde er neben Gustav Melcher als • Cornelius Gurlitts Wirken in der Denkmalpflege der bedeutendste Filmtheoretiker seiner Zeit angesehen. Mit den Mitteln eines von ihm gegründeten Vereins Bild 3.2.7 Einzelnachweise und Wort stellte er eigene Musterprogramme zusammen, die das Publikum auch durchweg begeisterten. Grundle- [1] Wulf Skaun: Kunsthistoriker aus Nischwitz. Cornelius Gur- gend für Häfkers Konzept war, dass die damals noch sehr litt (1850–1938) als Denkmalpfleger neu zu entdecken. S. kurzen, nur Minuten langen Filmchen nicht nur, wie al- 29 in der Leipziger Volkszeitung, Regionalteil Muldental- lenthalben üblich, einfach mechanisch hintereinander ab- kurier, 23. Dezember 2013 gespult wurden, sondern in eine wohlüberlegte Reihen- [2] Bibliographie der an den deutschen Technischen Hoch- folge gebracht, durch kurze Pausen voneinander getrennt, schulen erschienenen Doktor-Ingenieuer-Dissertation mit kurzen, einleitenden Vorträgen vorgestellt, an passen- 1900-1910. Springer 1913. S. 74 books.google den Stellen durch stehende Lichtbilder unterbrochen und vor allem durch ausgefeilte Geräusche nebst Musik „hin- [3] Nowak/Wiese: Nachlaß C. Gurlitt (MS Word; 1,5 MB), ter dem Vorhang“ begleitet wurden. All dies war aber zu Dresden 2007. zeitaufwendig und kostspielig, als dass es aufgeschlosse- [4] Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. ne Nachahmer hätten finden können. Band I. Mitteldeutschland. Berlin 1905, S. III. Seine 1913 in der Lichtbildbühnen-Bibliothek erschie- [5] Stephan Prager: Die Deutsche Akademie für Städtebau nene Schrift Kino und Kunst wurde alsbald als „fort- und Landesplanung – Rückblick und Ausblick 1922–1955. geschrittenste programmatische Schrift der Vorkriegs- Verlag Ernst Wasmuth, Tübingen 1955, Seite 153 Kinoreform“ (Helmut H. Diederichs) anerkannt. In der gleichen Reihe erschienen bald darauf Kino und Erdkun- [6] Straßennamen im Stadtbezirk Aplerbeck de sowie Der Kino und die Gebildeten. In letzterer Schrift [7] Vgl. Cornelia Gurlitt auf galerie-fach.de (Memento vom begründete er ausführlich seine Überzeugung, dass die 12. November 2013 im Internet Archive) im breiten Publikum so beliebten Kinodramen, die er ab- 48 KAPITEL 3. AUTOREN DES KUNSTWART UND IN SCHRIFTEN DES DÜRERBUNDES schätzig „Spielfilme“ nannte, keine Zukunft haben könn- ten, da die pantomimischen Stummfilme nicht in der Lage waren, differenzierte Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Aber ausgerechnet seine spöttische Wortprägung hat sich bis auf den heutigen Tag erhal- ten. Den 1928 einsetzenden Siegeszug des Tonfilms hat er nicht mehr zur Kenntnis nehmen oder ihn gar begeis- tern können. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs hat Häfker sei- nen schriftstellerischen Schwerpunkt auf das Thema der Volksbildung verlegt, und besonders lag ihm eine schon lange vor dem Krieg geplante Schrift über den Frieden am Herzen. Als er wider Erwarten Ende 1916 doch noch den Gestellungsbefehl zum Militärdienst erhielt, versan- ken seine Projekte erst einmal „ins Aschgraue“. Häf- ker hat seine zwei Soldatenjahre als einfacher Soldat der Gardeinfanterie im Heimatdienst abdienen können. Nachdem sein Vater im August 1917 gestorben war und Frau und Kinder daraufhin in sein Elternhaus nach Bre- men umgesiedelt waren, konnte er sich kurz vor Weih- nachten 1917 auch selbst nach Bremen versetzen lassen. Im August 1918 wurde er der Bremer Repräsentant des im April von dem Kinoreformer Dr. Erwin Ackerknecht in Stettin gegründeten Bilderbühnenbund deutscher Städte e.V., womit er zugleich vom Militärdienst endgültig ent- bunden war. Gleichzeitig engagierte er sich, gegen En- Das Sternenbilder-Buch de des Krieges, erst- und letztmals in seinem Leben in der aktuellen Politik. Er fand einen gleichgesinnten An- archistenkreis in der Künstlerkolonie Worpswede, na- Er erschloss sich ein neues Themengebiet, das sein ei- mentlich Heinrich Vogeler, Ludwig Bäumer, Carl Emil genes Weltbild nachhaltig erweiterte: das Entstehen von Uphoff. Häfker verfasste eine Flugschrift zur „Gemein- Kultur, Religion, Weltanschauung, Wissenschaft in der wirtschaft“, und Vogeler gründete nach diesem Prinzip frühen Menschheitsgeschichte. Er übersetzte das Welte- eine Arbeitskommune in seinem „Barkenhoff“. pos Gilgamesch in dichterischer Form, überbrückte die Für die nach der Novemberrevolution am 10. Januar ge- Lücken mit verbindendem Text und zog in einem grund- gründete Bremer Räterepublik, entwarf er eine „Über- legenden Nachwort die Quintessenz zu dem für ihn „ge- gangsverfassung“ als Zwischenstation zur prognostizier- waltigsten Epos das ich kenne“. In diesen Zusammen- ten „Gemeinwirtschaft“. Bereits am 4. Februar musste hang gehört auch sein zwei Jahre darauf erschienenes die Räteregierung durch den Einmarsch eines von der Sternbilder-Buch („Ein Buch von Himmel und Welt- provisorischen SPD-Regierung entsandten Freicorps ka- anschauung“) sowie seine Nachdichtung Biblischer Ge- pitulieren. Auch Hermann Häfker wurde verhaftet, nach schichten aus dem Alten Testament. Ein Fazit seiner Er- einigen Wochen aber amnestiert. kenntnisse zog er in seiner 1928 erschienenen Weltge- Nach der Gründung der KPD (am 1. Januar 1919) wur- schichte in einem Band. Eine teilweise Umarbeitung und de Häfker ebenso wie Vogeler Mitglied dieser Partei, trat Erweiterung ist die in Esperanto verfasste Weltgeschichte aber wegen allzu abweichender Vorstellungen nur wenige Jarmiloj pasas („Jahrhunderte vergehen“). Monate später wieder aus. Inzwischen war seine Frau Selma, geborene Jäckel, im Nach der Etablierung der „Reaktion“ gründete Häfker, Dezember 1926, an Lungenkrebs gestorben, wonach er nach dem Vorbild der „Kommune Barkenhoff“, in Fal- sich, erstmals in seinem Leben, neben seiner schrift- kenberg eine eigene „Arbeitsschule“, nachdem er dafür stellerischen Arbeit auch persönlich um seine acht Kin- sein Vaterhaus verkauft hatte. Dieses Projekt scheiter- der, nunmehr im Alter zwischen drei und achtzehn Jah- te und endete mit einem auch persönlichen, seelisch- ren, und die Gestaltung des Familienhaushalts kümmern geistigen Zusammenbruch. musste. Etwa vier Jahre lang hat Häfker seitdem nichts mehr 1932 heiratete er noch einmal, eine 37 Jahre jüngere veröffentlicht, finanziell über Wasser gehalten durch den Frau, und im Jahr darauf bekam er auch aus dieser Ehe Mäzen Ludwig Roselius, Gründer der Weltfirma Kaffee- noch einmal einen Sohn. HAG. Mit dem Erscheinen Hitlers und des Nationalsozialis- mus auf der politischen Bühne empfand Häfker noch 3.4. ROBERT HENSELING 49 einmal eine politische Verantwortung. Er soll Präsident • Helmut H. Diederichs: Naturfilm als Gesamtkunst- Hindenburg schriftlich davor gewarnt haben, ihn zum werk. Hermann Häfker und sein “Kinetographie"- Reichskanzler zu ernennen; nach einer anderen Famili- Konzept. In: Augen-Blick. Marburger Hefte zur Me- enerinnerung soll er etliche Naziführern Wahlbetrug vor- dienwissenschaft, H. 8: Der Stummfilm als Gesamt- geworfen und sich auch geweigert haben, der Reichs- kunstwerk. Marburg 1990, S. 37-60. schrifttumskammer beizutreten. Nach vorübergehender • Verhaftung entzog er sich, im März 1936, einer weiteren Helmut H. Diederichs: Filmkritik und Filmtheo- durch die Flucht nach Prag, um von dort aus die Emigrati- rie. - In: Wolfgang Jacobsen (Hg.): Geschichte des on nach England für sich und seine Familie vorzubereiten. deutschen Films. Metzler, Stuttgart/Weimar 1993, Der Einmarsch deutscher Truppen im März 1939 ist ihm S.451-464. zuvorgekommen. Er wurde einer der ersten Häftlinge des • Helmut H. Diederichs: Frühgeschichte deutscher Konzentrationslagers Dachau, ein Vierteljahr später, am Filmtheorie. Ihre Entstehung und Entwicklung bis 27. September 1939 wurde er ins KZ Mauthausen über- zum Ersten Weltkrieg. Universität Frankfurt; 1996; stellt, wo er am 27. Dezember amtlich an „Altersschwä- insb. Kap. III.D.4 Kino als Gesamtkunstwerk: Her- che“ gestorben sein soll. mann Häfker, S. 471-535.

3.3.2 Werke 3.3.4 Weblinks • Was sagt Shake-speare? Die Selbstbekenntnisse • Literatur von und über Hermann Häfker im Katalog des Dichters in seinen Sonetten. Ein Beitrag zur der Deutschen Nationalbibliothek Shakespeare-Bacon-Frage. 1896 • Hermann Häfker im Stadtwiki Dresden • Kino und Kunst. 1913 • Artikel Häfker, Hermann In: Encyclopedia Of Early • Fahrradreisen und Freiluftbildung. 1914 Cinema

• Kino und Erdkunde. 1914 • Helmut H. Diederichs: Gesamtverzeichnis der Schriften zum Film von Hermann Häfker 1907 bis • Die Aufgaben der Kinematographie in diesem Krie- 1919 (Stand: April 2009) ge. 1914 • Werke von Hermann Häfker. In: Project Gutenberg. • Der Kino und die Gebildeten. 1915

• Gilgamesch. Eine Dichtung aus Babylon. 1924 Normdaten (Person): GND: 116360127 | VIAF: 64756180 | • Geschlechtlichkeit, Liebe und Güte. Eine Auskunft an meine erwachsenden Kinder. 1925

• Biblische Geschichten aus dem Alten Testament. 1925-26 (3 Bde). 3.4 Robert Henseling

• Das Sternbilderbuch. Ein Buch von Himmel und Robert Henseling (* 19. Oktober 1883 in Hameln;† 1. Weltanschauung. 1926 April 1964 in Berlin) war ein deutscher Astronom und Schriftsteller. In weiten Kreisen bekannt wurde er durch • Weltgeschichte in einem Band. 1928 seine engagierte Förderung der Amateurastronomie, vie- le populärwissenschaftliche Schriften und die Gründung • Erziehung zur Liebe. 1929. - 2., neubearb. Aufl. zweier Volkssternwarten. 1930

• Jarmiloj pasas. Universala historio. (Eine Weltge- schichte in Esperanto). 1930/31 3.4.1 Leben Henseling wuchs in seinen Jugendjahren in Dresden auf. 3.3.3 Literatur Dort besuchte er ab 1897 das Freiherrlich von Fletcher- sche Lehrerseminar und verbrachte von 1904 bis 1907 in • Helmut H. Diederichs: Hermann Häfker - Film- Radebeul seine Pflichtjahre als Lehrer. Hier interessierte theoretiker, Kinoreformer In: Cinégraph, Lg.3, 1985, er sich vor allem auch für heilpädagogische Probleme und D1-D4 unterrichtete u.a. eine Klasse mit stotternden Kindern. Früh trat er auch in Verbindung mit dem Dürerbund und • Helmut H. Diederichs: Anfänge deutscher Filmkritik. Ferdinand Avenarius, der die Zeitschrift Der Kunstwart Fischer + Wiedleroither, Stuttgart 1986. herausgab. Eine Lungenkrankheit zwang ihn zu einem 50 KAPITEL 3. AUTOREN DES KUNSTWART UND IN SCHRIFTEN DES DÜRERBUNDES

Aufenthalt in einer Heilstätte in Görbersdorf/Schlesien, 3.4.2 Werke wo er von deren Leitung gebeten wurde bei den Patienten als Lehrer zu wirken. Diese Arbeit ermunterte ihn länger • Sternbüchlein. 1910-1940 Franckh’sche Verlags- in Görbersdorf zu bleiben. Aus dieser Zeit datiert auch buchhandlung, Stuttgart. Von 1941 bis 1953 in an- seine Mitarbeit an den “Schlesischen Heimatblättern”. Er deren Verlagen (1945 wegen der Kriegsereignisse gab dort weiterhin die Sammlung “Heb mich auf” und von nicht erschienen) 1908 bis 1911 den Kalender “Gesundbrunnen” heraus. • Von hier her stammt auch sein Gedanke einen eigenen Kleine Sternkunde. Franckh’sche Verlagsbuchhand- astronomischen Kalender herauszugeben. So entwickelt lung, Stuttgart 1919. sich das Sternbüchlein, das mehrere Jahrzehnte erschei- • Sternweiser. Franckh’sche Verlagsbuchhandlung, nen sollte. Es begann damit seine umfangreiche schrift- Stuttgart 1922. stellerische Tätigkeit auf dem Gebiet der Astronomie, zu dem er sich mehr und mehr hingezogen fühlte. Darüber • Werden und Wesen der Astrologie. Franckh’sche hinaus setzte er sich kritisch mit der Astrologie ausein- Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1924. ander und trat entschieden gegen die Welteislehre ein, die in den 1930er Jahren große Verbreitung fand. Fer- • Mars-Seine Rätsel und seine Geschichte. ner beschäftigte er sich mit der Astronomie der Mayas Franckh’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und der Astronomie der chinesischen Han-Dynastie. Zu- 1925. gleich veröffentlichte er eine drehbare Sternkarte. • Bilderplanetarium. Franckh’sche Verlagsbuchhand- Im Jahre 1921 gründete er die Zeitschrift Die Sterne - lung, Stuttgart 1927. Zeitschrift für alle Gebiete der Himmelskunde. Ebenfalls 1921 gründete er den Bund der Sternfreunde (BdS) für • Führer für das Planetarium der Stadt Stuttgart Stutt- Amateurastronomen in ganz Deutschland, der nach dem gart, 1928. Krieg 1952 von anderer Seite als Vereinigung der Stern- • freunde wiedergegründet wurde. Astronomie für Alle. Franckh’sche Verlagsbuch- handlung, Stuttgart 1929. Henseling war 1922 auch Mitbegründer der Sternwarte Stuttgart und engagierte sich dort massiv für die • Der neu entdeckte Himmel, Stuttgart 1930 (2.Aufl. Amateurastronomie. So regte er den Bau der Sternwar- Berlin 1939). te an, hielt Vorträge und half bei der Organisation eines • Planetariums entscheidend mit. 1928 wurde er der ers- Welteninseln. Franckh’sche Verlagsbuchhandlung, te Direktor des Stuttgarter Planetariums, wechselte aber Stuttgart 1931. bereits Ende des Jahres nach Berlin, um die Leitung des • Neue Stereoskopbilder vom Sternhimmel (3 Serien), dortigen Planetariums zu übernehmen. Bald gab er aber Stuttgart 1931. diese Tätigkeit wieder auf, um sich fortan mit großem Er- folg ausschließlich als Schriftsteller zu betätigen. Er lebte • Kosmische Heimat. Königstein i.Taunus/Leipzig, ab 1933 in Berlin-Frohnau und in seinen letzten Jahren 1932. in Berlin-Waidmannslust. Während des Dritten Reiches durfte er keine weltanschaulichen Vorträge halten.[1] • Kosmische Ferne. Königstein i.Taunus/Leipzig, 1932. Robert Henseling starb am 1. April 1964 infolge eines Verkehrsunfalls.[1] • Kleine Sternkunde. Franckh’sche Verlagsbuchhand- Der Asteroid (27710) Henseling wurde nach ihm be- lung, Stuttgart 1932. nannt. • Blick durchs Fernrohr. Franckh’sche Verlagsbuch- Henseling war Vorbild für viele Astronomen und Stern- handlung, Stuttgart 1934. freunde, die an der Verbreitung der Astronomie inter- essiert waren. Er sah aber auch neben der Verbreitung • Vorstoß zu den Grenzen des Alls, in “Die Welt im von Fakten immer wieder den tieferen Wert astronomi- Fortschritt”, Berlin, 1935. scher Bildung. In seinem Werk “Das All und wir” schrieb • Das All und wir. Berlin, 1936. er: “Der kosmisch ausgerichtete Mensch hört auf, den Ursprung aller Dinge durch irgendein vermenschlichen- • Kosmos-Sternkarte. Stuttgart 1937. des Vorstellungsbild und durch die Unzulänglichkeit ei- nes Namens zu beleidigen. Es gibt nur eine Haltung des • Taschen-Sternmarte. Stuttgart 1939. Menschen vor der Schöpfung und ihrer Seele: Stumme • Ehrfurcht.” Umstrittenes Weltbild. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1939. Seine Frau war Elfriede Fliethmann-Henseling, sein Sohn der Chemiker Karl Otto Henseling. • Laienfragen an einen Sternkundigen. Franckh’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1939. 3.5. KARL SÖHLE 51

• Strahlendes Weltall. Verlag Philipp Reclam jun., 3.5 Karl Söhle Leipzig 1940. • Die Sternbilder. Leipzig 1940. • Himmelskalender. 5 Jahrgänge, Leipzig 1941-1943, Berlin 1944 und 1947. • Planetentafel mit astronomischer Jahresübersicht.... Berlin 1949. • Himmelskarten der zwölf Monate.... Berlin 1949.

3.4.3 Herausgeber oder Schriftleiter

• Heb mich auf. München 1908. • Kalender Gesundbrunnen. 4 Jahrgänge. München 1908-1911. • Schlesische Heimatblätter. Hirschberg 1910-1911. • Schlesisches Jahrbuch. Hirschberg 1913. • Merseburger Kreiskalender. Merseburg 1914-1916. • Astronomisches Handbuch. Stuttgart, 1921. • Die Sterne. Stuttgart, Potsdam, Leipzig 1921-1932. • Weltentwicklung und Welteislehre. Leipzig, 1925. • Welt und Mensch. Stuttgart, 1925ff. Karl Söhle • Das Weltall im Bilde. Stuttgart 1925ff. Karl Söhle (* 1. März 1861 in Uelzen;† 13. De- • Der Sternfreund. Berlin 1926. zember 1947 in Liegau-Augustusbad) war ein deutscher Schriftsteller, Musikkritiker und Musikprofessor ehren- 3.4.4 Übersetzung halber.

• Knut Lundmark, Das Leben auf anderen Sternen 3.5.1 Leben (aus dem Schwedischen). Leipzig, 1930. Karl Söhle wurde in Uelzen geboren. Wenige Wochen 3.4.5 Quellen später jedoch wurde sein Vater als Rentmeister an das Amt Isenhagen versetzt. So verlebte der spätere Dichter • Joachim Herrmann: Ein Leben für die astronomische der Musik seine Kindheit und Jugend in Hankensbüttel. Volksbildung. Zum 75.Geburtstag von Robert Hen- Die Eindrücke und Erlebnisse seiner Kindheitstage blie- seling (Veröffentlichungen der Wilhelm-Foerster- ben für Söhle bis zu seinem Tod lebendig und prägend, Sternwarte Berlin, Nr.13, 1958, nach Die Sterne so dass sie ihn zu seinen späteren literarischen Werken Jg.34, 1958, S.228-232) inspirierten. Schon früh wurde durch seinen Vater das Interesse für die Natur geweckt. Ein Konzertbesuch in Nordhausen gilt 3.4.6 Einzelnachweise als Initialzündung für seine musikalische Leidenschaft. Die literarischen Werke Fritz Reuters beeinflussten Söh- [1] 1910–2010: Hundert Jahre Himmerlsjahr – hundert Jahre le stark und Richtung gebend. Nach den Besuchen der Astronomie. In: Hans-Ulrich Keller: Kosmos Himmels- jahr 2010. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Gymnasien in Lingen (Ems) und Salzwedel, die Söhle oh- Stuttgart. ISBN 978-3-440-11532-9 ne das Abitur verließ, überzeugten ihn sein Lehrer Piep und sein Vater, den Lehrerberuf zu ergreifen. Normdaten (Person): GND: 116721243 | VIAF: Nach dem Besuch von Lehrer Pieps Präparandenanstalt 102456797 | und des Lehrerseminars Wunstorf wurde Söhle zunächst Dorflehrer in Ochtmannien, 30 km südlich von Bremen. 52 KAPITEL 3. AUTOREN DES KUNSTWART UND IN SCHRIFTEN DES DÜRERBUNDES

Nach zwei Jahren wechselte er an die Schule in Wittingen • Schummerstunde, Bilder u. Gestalten aus d. Lünebur- nahe seiner alten Heimat, doch Söhle erwies sich für den ger Heide. B. Behr, Berlin 1905 Lehrerberuf als ungeeignet. Er knüpfte Kontakt zu dem Hankensbüttler Amtsrichter Franz Töpel, bei dem er zu- • Mozart, L. Staackmann, Leipzig 1907 nächst im Streichquartett musizierte. In Töpel fand Söh- • le, inzwischen 24-jährig, einen Gönner, und er begann Der verdorbene Musikant. Roman, L. Staackmann, ein Studium der Musik am Konservatorium Dresden, bei Leipzig 1918 dem ihn Amtsrichter Töpel finanziell unterstützte. • Der Heilige Gral. 1911, aus: Musikanten und Sonder- Das Studium schloss Söhle allerdings nicht ab, da Töpels linge Mittel nur unregelmäßig flossen und gesundheitliche Pro- bleme Söhle am praktischen Musizieren hinderten. Auf • Winkelmusikanten. Hillger, Berlin 1913 dem Konservatorium lernte Söhle die später berühmte • Dresdner Sängerin und Hochschullehrerin für Sologesang Eroica. Volksbildungsverein, Wiesbaden 1917, aus: Maria Berge kennen, die er als seine „Rettung“ bezeichne- Musikantengeschichten te. 1893 heiratete das Paar. Auf Drängen seiner Frau und • Musikantengeschichten. Endgültige Volksausgabe in mit Unterstützung des Schriftstellers Ferdinand Avenari- einem Band, L. Staackmann, Leipzig 1919 us begann Söhle, Geschichten zu schreiben und zu veröf- fentlichen, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdie- • Friede auf Erden (zusammen abgedruckt mit Weih- nen. In seinen Werken beschreibt er Volkstraditionen aus nachten im Pastorhause. Heilchristabend von F. seiner Heideheimat sowie eigene Erlebnisse aus Kind- Reuter). Schriftenvertriebsanstalt, Berlin 1920 heitstagen und seiner Lehrertätigkeit. Seine Musikanten- geschichten spielen daher überwiegend im Isenhagener • Der heilige Gral. Eine Musikantengeschichte. L. Land, dem heutigen nördlichen Landkreis Gifhorn. Sie Staackmann, Leipzig 1920, aus: Musikanten und gewähren einen kulturhistorisch äußerst wertvollen Ein- Sonderlinge blick in das niedersächsische Landleben des 19. Jahrhun- derts. Sein autobiografisch geprägter Roman „Der ver- dorbene Musikant“ schildert den mühevollen Weg vom 3.5.3 Literatur Heidejungen zum bekannten Schriftsteller und Musikkri- tiker. • Heinz Burghard: Vorwort in Söhle: Musikantenge- Ab 1893 arbeitete er als Redakteur bzw. freier Musik- schichten. Leipzig: Staackmann 1919 (= Nachdruck kritiker für die Zeitschrift Der Kunstwart. Große Aner- 1991, hrsg. von der Volksbank Hankensbüttel) kennung fanden auch seine Bücher über Johann Sebas- • Horst Hoffmann: Karl Söhle, der verdorbene Musi- tian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. Nach Jahren kant. Zum 125. Geburtstag des Dichters der Heide der Ziellosigkeit wurde er dadurch in Dresden ein ange- und der Musikanten. In: Der Heidewanderer, Jahr- sehener Bürger und deutschlandweit ein bekannter und buch 1986. Hrsg. von Hans E. Seidat. Uelzen: C. erfolgreicher Schriftsteller. 1917 verlieh ihm das König- Beckers 1987 reich Sachsen den Titel eines Musikprofessors ehrenhal- ber. Im Jahr 1947, nachdem er den Bombenkrieg nur mit • Jan C. L. König: „1866 und die Folgen auf dem Land Not überstanden hatte, starb Karl Söhle am 13. Dezem- am Beispiel der Lehrer und Dichter Karl Söhle und ber im Pflegeheim Luisenhof in Liegau-Augustusbad bei Christoph Nieschmidt: Wären wir doch bloß han- Dresden. növersch geblieben!“ In: Arne Drews (Hrsg.): Der Zahlreiche Straßen in Norddeutschland sind bis heute lange Abschied: Das Ende des Königreichs Hanno- nach ihm benannt; 2007 wurde ein Dokumentarfilm mit ver. 1866 und die Folgen. Göttingen: MatrixMedia Spielszenen über Söhle produziert, der sein Leben und 2009 Werk als „Musikantendichter“ ausführlich darstellt und • würdigt. Eine Biografie in Buchform folgte im Jahre Joachim Lücke et al. (Redaktion): Karl Söhle – ei- 2011. ne Begegnung. Dokumentarfilm mit Spielszenen aus dem Leben des in Hankensbüttel aufgewachsenen und später in Dresden erfolgreichen Schriftstellers 3.5.2 Romane und Erzählungen und Musikkritikers (1861–1947). Deutschland: Me- dienwerkstatt Isenhagener Land 2007

• Musikantengeschichten. Eugen Diederichs, Florenz • Joachim Lücke: Der Musikantendichter. Karl Söh- und Leipzig 1898 le (1861–1947). Sprakensehl-Hagen: Asaro Verlag 2011 ISBN 978-3-941930-42-1 • Musikanten und Sonderlinge. B. Behr, Berlin 1900 • Walter Schöne: Karl Söhle zum Gedenken. In: • Sebastian Bach in Arnstadt. B. Behr, Berlin 1902 Raabe-Jahrbuch (1950), S. 147–151. 3.6. HENRY THODE 53

3.5.4 Weblinks schließend Jura in Leipzig. Später wechselte er das Stu- dienfach und befasste sich mit Kunstgeschichte in Wien, • Literatur von und über Karl Söhle im Katalog der Berlin und München. 1880 wurde er bei Moritz Thau- Deutschen Nationalbibliothek sing an der Universität Wien promoviert. 1886 wurde er an der Universität Bonn habilitiert. • Biographie von Karl Söhle Auf einer Studienreise durch Italien lernte er Richard • Hankensbüttels musische Söhne und Töchter Wagner in Venedig kennen und traf dort auch auf dessen Stieftochter. 1886 heiratete er Daniela von Bülow, die äl- • Karl Söhle im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei teste Tochter von Cosima Wagner aus deren erster Ehe abrufbar) mit Hans von Bülow.

Normdaten (Person): GND: 117451169 | LCCN: Für zwei Jahre wurde er 1889 Direktor am Städelschen n90708643 | VIAF: 45080536 | Kunstinstitut in Frankfurt am Main. Dort lernte er auch den Maler Hans Thoma kennen, mit dem ihn eine lang- jährige Freundschaft verband. Von 1893 bis zu sei- ner Emeritierung 1911 lehrte er als Professor an der Universität Heidelberg. Angestachelt durch die nationa- 3.6 Henry Thode listische Erregung während der ersten Marokko-Krise entfesselte er 1905, sich für Arnold Böcklin und Hans Thoma einsetzend, einen Zeitungskrieg gegen die Förde- rer der modernen Kunst in Berlin.[1] 1910 erwarb er die Villa Cargnacco in Gardone am Gardasee im Königreich Italien. Im selben Jahr lernt er seine zweite Ehefrau kennen, die dänische Violinistin Hertha Tegner, die er 1914 nach der Scheidung von Da- niela von Bülow heiratete. Nach Kriegseintritt Italiens wurde die Villa beschlagnahmt und später als Schenkung des Staates Italien an Gabriele D’Annunzio übereignet, der daraus den Monumentalkomplex „Il Vittoriale degli Italiani“ schuf. Durch die Enteignung verlor Thode auch seine umfang- reiche Bibliothek, Kunstsammlung und auch unveröf- fentlichte Manuskripte. Das Paar ging vorerst zurück nach Deutschland und dann nach Kopenhagen, wo Thode im Jahr 1920 deprimiert starb. Die beiden Schwerpunkte seiner kunsthistorischen Ar- beiten sind die italienische Renaissance und die deutsche Kunst um 1900. und Hans Thoma stan- den für ihn für das deutsche Kunstideal. Wegen seiner rassenideologischen Ansätze, die von den Nationalsozia- listen instrumentalisiert wurden, wird das wissenschaftli- che Werk Thodes in der Gegenwart wenig gewürdigt.

3.6.2 Mitgliedschaften

Seit 1909 war er außerordentliches und seit 1911 auswär- Henry Thode 1906 auf einer Fotografie von Jacob Hilsdorf. tiges Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissen- schaften.[2] Henry Thode, eigentlich Heinrich Thode (* 13. Januar 1857 in Dresden;† 19. November 1920 in Kopenhagen), war ein deutscher Kunsthistoriker. 3.6.3 Schriften (Auswahl)

• Franz von Assisi und die Anfänge der Kunst der Re- 3.6.1 Leben naissance in Italien. Berlin : Grote, 2. verb. Aufl. 1904 Thode stammte aus einer angesehenen norddeutschen Fa- milie. Er ging in Görlitz zur Schule und studierte an- • Kunst und Sittlichkeit. Heidelberg : Carl Winter’s 54 KAPITEL 3. AUTOREN DES KUNSTWART UND IN SCHRIFTEN DES DÜRERBUNDES

Universitätsbuchh. 1906 3.7 Oskar Walzel • Giotto. Bielefeld ; Leipzig : Velhagen & Klasing 1910 • Michelangelos Gedichte. In dt. Übers. v. Henry Tho- de. Berlin : Grote 1914 • Luther und die deutsche Kultur. Leipzig : Georg Mül- ler 1914 • Das Wesen der deutschen bildenden Kunst. Leipzig : Teubner 1918 • Paul Thiem und seine Kunst : Ein Beitr. zur Deutung d. Problems: Deutsche Phantastik u. deutscher Natu- ralismus. Berlin : Grote 1921 • Der Ring des Frangipani : Ein Erlebnis. Berlin : Frankfurter Verlags-Anstalt 1926

3.6.4 Literatur

• Oliver Hilmes: Cosimas Kinder. Triumph und Tragö- die der Wagner-Dynastie. Siedler Verlag, München 2009, ISBN 978-3-88680-899-1, S. ?. • Anna Maria Szylin: Henry Thode : (1857 - 1920) ; Leben und Werk. Frankfurt am Main : Lang 1993. Zugl.: Heidelberg, Univ., Diss., 1988 Oskar Walzel um 1912

3.6.5 Weblinks Oskar Walzel (* 28. Oktober 1864 in Wien;† 29. Dezember 1944 in Bonn) war ein österreichischer • Commons: Henry Thode – Sammlung von Literaturwissenschaftler. Als Universitätsprofessor wirk- Bildern, Videos und Audiodateien te er in Bern, Dresden und Bonn.

• Wikisource: Henry Thode – Quellen und 3.7.1 Leben Volltexte Walzel studierte an den Universitäten Wien und Berlin. 1887 promovierte er an der Wiener Universität und habi- • Literatur von und über Henry Thode im Katalog der litierte sich 1894. 1897 wurde er an die Universität Bern, Deutschen Nationalbibliothek 1907 an die Technische Hochschule Dresden und 1921 • Dictionary of Art Historians an die Universität Bonn berufen. 1936 entzog der Rektor der Bonner Universität dem • Teilnachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek schon emeritierten Walzel die Venia legendi wegen „jü- discher Versippung“. Er starb unter nicht ganz geklärten 3.6.6 Einzelnachweise Umständen 1944 während eines Bombenangriffs; seine Ehefrau wurde im gleichen Jahr nach Theresienstadt de- [1] Bernhard Echte, Walter Feilchenfeldt: „Den Sinnen ein portiert und dort ermordet.[1] magischer Rausch“, „Ganz einzigartige neue Werte“. Kunst- Walzel war ein Neffe des Librettisten Camillo Walzel. salon Cassirer: Die Ausstellungen 1905–1910. Bände 3 und 4. Wädenswil : Nimbus 2014

[2] Mitglieder der HAdW seit ihrer Gründung im Jahr 1909. 3.7.2 Forschen Henry Thode. Heidelberger Akademie der Wissenschaf- ten, abgerufen am 10. Juni 2016. Mit seiner Schrift Wechselseitige Erhellung der Künste (1917) versuchte Walzel, einen interdisziplinären Ansatz Normdaten (Person): GND: 119116898 | LCCN: in den Geisteswissenschaften anzuregen. Seine Freund- n90656387 | VIAF: 61702833 | schaft mit dem Kunstwissenschaftler Heinrich Wölfflin führte ihn zu einer Unterscheidung „tektonischer“ und 3.7. OSKAR WALZEL 55

„atektonischer“ Leitmotive in der Dichtung, die sich an • Klaus Naderer: Oskar Walzels Ansatz einer neuen Wölfflins kunsttheoretische Terminologie anlehnte. Literaturwissenschaft. Bonn 1994. ISBN 3-928799- Walzels Ideen sind etwa noch in der Dramentheorie le- 12-6 bendig (geschlossene und offene Form im Drama). In • Werner Brück: Wie erzählt Poussin? Proben zur An- jüngster Zeit werden sie von der Medienwissenschaft wendbarkeit poetologischer Begriffe aus Literatur- wieder diskutiert. und Theaterwissenschaft auf Werke der bildenden Zu Oskar Walzels Schülerinnen und Schüler gehörten die Kunst. Versuch einer Wechselseitigen Erhellung der Schriftstellerin Maria Waser, der Literaturwissenschaft- Künste. Norderstedt 2014, ISBN 978-3735778772. ler Harry Maync, der Schriftsteller Hermann Gschwind und die Publizistin und Frauenrechtlerin Helene Stö- cker.[2] Helene Stöcker schrieb über ihn: „Walzel war 3.7.5 Weblinks einsichtig genug, seine Studierenden nicht nur als sei- ne Schüler, sondern als selbständige Menschen zu be- Wikisource: Oskar Franz Walzel – Quellen und handeln. Man konnte freier und offener mit den eigenen Volltexte Überzegungen herausrücken, als es sonst zwischen Leh- rer und Schüler möglich ist“.[3] • Literatur von und über Oskar Walzel im Katalog der Walzels Nachlass befindet sich in der Universitäts- und Deutschen Nationalbibliothek Landesbibliothek Bonn und im Deutschen Literaturar- chiv Marbach. • Herta Schmid: Oskar Walzel und die Prager Schule, 2004. (PDF-Datei; 218 kB) 3.7.3 Werke • Teilnachlass von Oskar Walzel in der ULB Bonn • Die Bibliothek Walzels in der ULB Bonn Verfasser • Walzel in Dresden • Deutsche Romantik, 1908

• Leitmotive in Dichtungen, 1917 3.7.6 Einzelnachweise

• Die deutsche Dichtung seit Goethes Tod, 1920 [1] Teilnachlass Oskar Walzel. Findbuch. Hrsg. von der Uni- versität Bonn, bearbeitet von Letitia Mölck und Birgit • Gehalt und Gestalt im Kunstwerk des Dichters, 1923 Schaper. Bonn 2007, S. 3.

• Das Wortkunstwerk, 1926 [2] Helene Stöcker: Lebenserinnerungen. Die unvollendete Autobiographie einer frauenbewegten Pazifistin. Hrsg. von • Florenz in deutscher Dichtung, Köln 1937 Reinhold Lütgemeier-Davin und Kerstin Wolff. Boehlau Verlag, Köln 2015, S. 76 f. • Wachstum und Wandel. Lebenserinnerungen. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1956 [3] Helene Stöcker: Lebenserinnerungen. Hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin und Kerstin Wolff. Böhlau, Köln 2015, S. 76 f., s. auch 97. Herausgeber Normdaten (Person): GND: 11876425X | LCCN: • Handbuch der Literaturwissenschaft, hrsg. von Os- nr89007236 | VIAF: 37712030 | kar Walzel, Berlin 1938

3.7.4 Literatur

• Festgabe für Oskar Walzel, überreicht von seinen Schülern zur Feier des 65. Geburtstages. Bonn 1929, Nachlass Walzel II, Universitäts- und Landesbiblio- thek Bonn.

• Peter Goßens: Oskar Walzel. In: Internationales Ger- manistenlexikon 1800–1950. Herausgegeben und eingeleitet von Christoph König. Bearbeitet von Bir- git Wägenbaur […]. Band 3. de Gruyter, Berlin / New York 2003, S. 1980–1983. Kapitel 4

Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen

4.1 Text

• Dürerbund Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCrerbund?oldid=155717178 Autoren: Triebtäter, Gut informiert, Besed- njak~dewiki, Eisbaer44, Julius1990, Klausschneider, Sebbot, DynaMoToR, Dr-Victor-von-Doom, Moroder, Z thomas, Laibwächter, År- hus, Aschroet, Ghosttexter, Indeedous, MorbZ-Bot, Steffen Knapp, Uwefiedler, RonMeier, Dornfelder71, Wheeke und Addbot • Der Kunstwart Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Kunstwart?oldid=154669291 Autoren: Aka, WolfgangRieger, Asthma, Goerd- ten, Peng, Beat22, Lienhard Schulz, Gut informiert, Konrad Stein, BWBot, Albrecht Conz, Gabor, Erfurth, RobotQuistnix, Doktorscholl, BlueCücü, Klausschneider, GMH, Sebbot, DynaMoToR, Zollernalb, HfrancH, Ignatius~dewiki, Jón, Saltose, Lewenstein, HC-12-1982, Laibwächter, Gödeke, Ketchupheinz, FinnBot, Ghosttexter, Indeedous, Wistula, Sephaardex, Rubblesby, Sagrontanmutti, Max-78, Richard Lenzen, Informationswiedergutmachung, Kosboot, Addbot, Cramer-Gerd, Robert Ebel und Anonyme: 15 • Ferdinand Avenarius Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Avenarius?oldid=157023633 Autoren: Media lib, Aka, Stefan Kühn, Zwobot, Goerdten, ArtMechanic, Triebtäter, Beat22, Peterlustig, Rybak, Michael32710, Chef, Lantash, Harro von Wuff, Albrecht Conz, Pelz, AndreasPraefcke, Sk-Bot, PDD, Besednjak~dewiki, Clemensfranz, Kresspahl, Jü, Victor Eremita, Leit, Klausschneider, Wdwd, Sebbot, Chbegga, Baumfreund-FFM, G.Oettinger, DynaMoToR, Norbert Schneider, House1630, Wesener, Locksit, Hummel belinda, Os- kar71, Dr. Kloebner, Gödeke, Orwlska, Kartenhaus, Curvededge, LinkFA-Bot, APPERbot, Electron, Luckas-bot, Ghosttexter, GiftBot, Indeedous, MorbZ-Bot, Dorades, Assayer, Trotterzwo, Libotte, Silewe, Afforever, KLBot2, Half-Bot, Wdwdbot, Hopman44 und Anony- me: 8 • Johannes Maximilian Avenarius Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Maximilian_Avenarius?oldid=157023457 Autoren: ErikDunsing, Zwobot, ArtMechanic, Zerohund, Rybak, AHZ, Guidod, Zaungast, Pelz, Heinte, StillesGrinsen, Jkrueger, Pbous, Gregor Bert, Gerhard51, Frank C. Müller, K.M.~dewiki, Klausschneider, GT1976, Tanzende pippa, Tröte, Ebcdic, Gkittlaus, Umherirrender, Woches, APPERbot, Ghosttexter, Dmicha, KyleB~dewiki, Hopman44, Ghlanadh Suas und Anonyme: 5 • Rudolf Doehn Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Doehn?oldid=149508641 Autoren: APPER, Bobbl, Scooter, Hedwig Storch, Zabia, SEM, Schwijker, Erichsohn, MystBot, Ghosttexter, Jowinix, Mehlauge, MorbZ-Bot, EmausBot, Renhau, FA2010Bot, TaxonBot und Anonyme: 1 • Paul Schumann Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Schumann?oldid=156970292 Autoren: Aka, Alecconnell, Arcus, 32X, Leit, Emeritus, GT1976, Carolin, =, DynaMoToR, Jesi, Z thomas, Woches, Lysippos, Kartenhaus, Johnny Controletti, APPERbot, Blutgretchen, Ghosttexter, Indeedous, MerlLinkBot, MorbZ-Bot und Anonyme: 2 • Wolfgang Schumann (Schriftsteller) Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Schumann_(Schriftsteller)?oldid=157023811 Au- toren: Jo Atmon, Schwijker, DynaMoToR, Goesseln, Inkowik, APPERbot, Ghosttexter, Indeedous, MorbZ-Bot, Steffen Knapp, Hopman44 und Anonyme: 1 • Eva Schumann (Übersetzerin) Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Schumann_(%C3%9Cbersetzerin)?oldid=149360473 Auto- ren: Aka, N. Zyklop, ChristophDemmer, Friedrichheinz, Goesseln, Inkowik, John Red, Indeedous, LeastCommonAncestor, Elendsredder und Anonyme: 1 • Hans Erlwein Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Erlwein?oldid=157419838 Autoren: Shelog, Aka, Stefan Kühn, ErikDunsing, Anaximander, Ciciban, APPER, Hutschi, Mike Krüger, Peter200, Phrood, Thomas Tunsch, Stipriaan, AHZ, Adornix, MarioS, Hanse- le, Calculus, BLueFiSH.as, FischX, Pelz, Felix Ufer, Liberal Freemason, Hejkal, Silenus, Das Robert, Kresspahl, RobertPorter, Felix Stember, Exxu, Rauenstein, Zemenespuu, Nightflyer, 32X, Blauendorn, Invisigoth67, Burts, Wadis, Vanellus, Schwijker, Arno Matthias, Harrobot, Robert Matthees, Pessottino, Sebbot, Supermartl, Jbergner, Giftmischer, Blaufisch, DynaMoToR, Archidux, Caracas-Men, Ch ivk, Regi51, Boonekamp, X-Weinzar, Ulf-31, Gottjott, Nixx, HeinrichReissdorf, HerrZog, Der.Traeumer, Stefan Oertel, Sehn~dewiki, Jo- eb07, Horst-schlaemma, VincentVanGogh, Nassauer27, A. Wagner, Haederle, Lysippos, LogoX, Henriko, Bartleby08, Bitzer, MorbZ-Bot, Derbrauni, Shacoon, Linksverdreher, Randolph33, Dgarte, FA2010, Krdbot, Boshomi, Begeefhado, FA2010Bot, Def*Def, Astrofreund, Luke081515Bot, Lupus in , Hgzh und Anonyme: 27 • Friedrich Kurt Fiedler Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Kurt_Fiedler?oldid=150280344 Autoren: Andim, Asthma, Alois- wuest, ChristophDemmer, Harro von Wuff, Pelz, RedBot, Guffi, 32X, Summ, Schwijker, Sebbot, Jbergner, Don Magnifico, DynaMoToR, Gödeke, Woches, Eingangskontrolle, APPERbot, GrouchoBot, Ghosttexter, Indeedous, MerlLinkBot, Parakletes, Uwefiedler, Prüm, Dia- mondDove, KLBot2, Trier1954 und Anonyme: 12

56 4.1. TEXT 57

• Josef Goller Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Goller?oldid=152482590 Autoren: Pelz, GünniX, 32X, Wietek, Leit, Schwijker, Jbergner, DynaMoToR, Ulf-31, Z thomas, APPERbot, MystBot, Ghosttexter, Xqbot, Speaker, Reinhardhauke, Vwendeler, EmausBot, LeastCommonAncestor und Anonyme: 5 • Julius Graebner Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Graebner?oldid=156032494 Autoren: Erfurth, Das Robert, Bahnmoeller, Frank C. Müller, 32X, Leit, Graphikus, Wilkinus, Sebbot, Jbergner, Kuebi, DynaMoToR, Paulae, Steak, LogoX, APPERbot, LucienBOT, MorbZ-Bot, FA2010, KLBot2 und Anonyme: 2 • Karl Groß (Künstler) Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Gro%C3%9F_(K%C3%BCnstler)?oldid=155673579 Autoren: AP- PER, Erfurth, 32X, Rufus46, Schwijker, Ulf-31, Paulae, Inkowik, John Red, WOBE3333, Pomona, CactusBot, Bernd Schwabe in Han- nover, Flyingfischer, FA2010, Boshomi, Najadenn und Hodsha • Karl Hanusch Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Hanusch?oldid=155639854 Autoren: Unukorno, Zwobot, AHZ, ChristophDem- mer, Harro von Wuff, Pelz, Blah, Erfurth, Thomas S., Felix Stember, STBR, Eynre, Konrad Conrad, KommX, 32X, Hödel, FredericII, Viborg, Roesngoed, Klausschneider, Dinah, Bardenoki, DynaMoToR, Kookaburra sits in the old gum tree, Jesi, Inkowik, Grey Geezer, APPERbot, Feirefis, Ghosttexter, Indeedous, Spreewasser, Flyingfischer, Schulte-Wülwer, Domspatz, Majo statt Senf, Scholless und An- onyme: 12 • Emil Högg Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_H%C3%B6gg?oldid=150927608 Autoren: Klugschnacker, Rybak, Schmelzle, Quarz, JuTa, Kresspahl, Knochen, Ephraim33, ItDozent, Leit, Magpie ebt, Meleager, Sebbot, Treue, Jbergner, Meladse, Axarches, Dy- naMoToR, Archidux, Roland Kutzki, Bogert, Ulf-31, LutzBruno, Aktionsbot, Gödeke, APPERbot, Knergy, Speaker, Ghostwriter123, Urbursch, Alfred Löhr, JürnC, HieRo GlyPhe, FA2010, Hopman44 und Anonyme: 9 • Richard König (Bildhauer) Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_K%C3%B6nig_(Bildhauer)?oldid=152852042 Autoren: AP- PER, Nepomucki, Pelz, AndreasPraefcke, Rufus46, Jbergner, DynaMoToR, Artmax, Dmicha, Pflastertreter, Bybbisch94, SchiDD, Der- schueler, Lukas²³, X-Weinzar 3, Drouot23 und Anonyme: 3 • Richard Riemerschmid Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Riemerschmid?oldid=156347840 Autoren: Magnus Manske, Aka, Keichwa, Karl Gruber, Drummerboy, Anathema, Triebtäter, APPER, Dr. Colossus, AntonLauner, Voyager, Rybak, Furukama, FEXX, Captaingrog, Formativ, He3nry, Intimidator, Popie, Itti, Docmo, Olessi, Muck, HOPflaume, Ditschi, Braveheart, Mediatus, Androl, Frank C. Müller, Moalvb, Rubi1983, Ede1, FlorianMassinger, Michael Sander, Leit, Tschäfer, GMH, Exspectabo, Graphikus, DSD, Thijs!bot, S.Didam, Nagy, GT1976, Magpie ebt, Sebbot, Treue, Jbergner, Giftmischer, Blaufisch, Gudrun Meyer, Complex, Dreizung, X-Weinzar, Thyra, Ulf-31, Noehren-kaiserslautern, Crazy1880, HubertSt, Erstlesen, Maxims, Manfi.B., Reinhard Wenig, Dionys R., Giorgio Michele, Andreas Otto I., Schotterebene, Catfisheye, Kaisehr74, APPERbot, 1971markus, Feirefis, Kilom691, Gamma9, WOBE3333, Schoener alltag, ArthurBot, Roland1950, Triebtäter (2009), Hachinger62, Dancer, Bitzer, Reinhardhauke, HRoestBot, Vwendeler, WWSS1, Let- demsay, EleferenBot, Flyingfischer, Kaolin, FA2010, Krdbot, Orvieto62, KLBot2, Verograph, Wheeke, Wgspezialist, Suriage, WRoh- mer25, Opus finitum und Anonyme: 48 • Hans von Schuch Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_von_Schuch?oldid=156034924 Autoren: Pelz, PDD, FordPrefect42, Jberg- ner, Mai-Sachme und Informationswiedergutmachung • Edmund Schuchardt Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Schuchardt?oldid=151023884 Autoren: Pelz, 32X, Messina, Sebbot, DynaMoToR, Ulf-31, Radh, Knergy, Ghosttexter, Speaker, MorbZ-Bot, FA2010, WiechmannKolbeUnterstützer und Anonyme: 2 • Oskar Seyffert (Volkskundler) Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Seyffert_(Volkskundler)?oldid=150722771 Autoren: Aka, Stefan h, Jonathan Groß, Harro von Wuff, Pelz, Hubertl, Hejkal, Olessi, Toffel, 32X, PIGSgrame, Joergens.mi, Schwijker, =, Bürger-falk, Jbergner, AnhaltER1960, DynaMoToR, Ch ivk, DB 11, Homer9913, Paulae, DesLöschteufelsGroßmutter, APPERbot, Kochel86, Speaker, Derbrauni, EmausBot und Anonyme: 7 • Heinrich Tessenow Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Tessenow?oldid=157192832 Autoren: Aka, Stefan Kühn, ErikDun- sing, Adomnan, Herrick, Anathema, HaeB, APPER, Olaf2, Störfix, ChristophDemmer, TomAlt, BLueFiSH.as, Hans G. Oberlack, Andre- asPraefcke, Anton-Josef, FlaBot, Intimidator, Kalidas, RedBot, Analog.digital, Geo-Loge, Kresspahl, Elzecko, YurikBot, Der Lange, Kon- rad Conrad, Axel.Mauruszat, Rüdiger Sander, 32X, SpreeTom, AxelHH, Harry8, Ruchhöft-Plau, Thijs!bot, Messina, Wilkinus, Schwijker, Sebbot, AnhaltER1960, Dikn, Gerakibot, Dreizung, BurghardRichter, Ulf-31, 44Pinguine, Global Fish, Glogy, Harladilnik, Jayjayokocha, Arch-idee, Broadbot, Z thomas, Gödeke, Reinhard Wenig, Beuteberliner, Giorgio Michele, DumZiBoT, LogoX, Coyau, LaaknorBot, AP- PERbot, Numbo3-bot, Anemona, Bihlerin, Speaker, Annie18273, CactusBot, LucienBOT, Von Hintenburg, Bernd Schwabe in Hannover, Uwe Dedering, EmausBot, Flyingfischer, ZéroBot, RonMeier, Denkmalfreak, Gerd Leibrock, Wikistief, FA2010, KLBot2, TorstenKoop- mann, Petra Röthlisberger, Richard Lenzen, DarafshBot, YFdyh-bot, Goyah, Harty54, LüttDirn, Finø und Anonyme: 35 • Heinrich Tscharmann Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Tscharmann?oldid=145812842 Autoren: Aka, APPER, Christoph- Demmer, Harro von Wuff, Erfurth, 32X, Leit, MrsMyer, Graphikus, Gabbahead., Wilkinus, Gamsbart, Sebbot, Jbergner, Blasewitzer, Dr. Ronald Kunze, X-Weinzar, Ulf-31, Jón, Giorgio Michele, LogoX, NatiSythen, B&A-H, Ghosttexter, Speaker, Stoerfall, FA2010, Volkmar Reichel und Anonyme: 5 • Marianne Bruns Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Bruns?oldid=133981106 Autoren: Magnus Manske, Shelog, Aka, Wolf- gangRieger, Bernhard55, APPER, AndreasE, Sebastian Mehlmacher, Thomasdresden, Giftmischer, Axarches, DynaMoToR, Grit Müller, Hamster3, Paulae, Crazy1880, BrThomas, Inkowik, John Red, APPERbot, Martin Geisler, Ghosttexter, Loracco, FlügelRad, JackieBot, Didym, L. aus W., KLBot2, Irmgard Richter, Codijunker und Anonyme: 8 • Cornelius Gurlitt (Kunsthistoriker) Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Cornelius_Gurlitt_(Kunsthistoriker)?oldid=156032939 Auto- ren: Aka, APPER, Ot, Onkelkoeln, Jonathan Groß, Iccander, PDD, Erfurth, Lucarelli, Kresspahl, Elzecko, König Alfons der Viertelvor- zwölfte, Daf~dewiki, Axel.Mauruszat, Friedrichheinz, H-stt, MAY, 32X, AlMa77, Helfmann, Heied, Harry8, Leit, Dreibein, Schwijker, Miebner, Sebbot, Aktionsheld, =, Kolya, Jbergner, DynaMoToR, X-Weinzar, Ulf-31, DB 11, Paulae, Vincenzo1492, Enzian44, Goesseln, Alecs.bot, Woches, Awiskho, Brackenheim, Schnatzel, SonjaAldermann, Luckas-bot, Martin Geisler, Dmicha, WikiAnika, Kraeuterwiese, Speaker, Ghostwriter123, CactusBot, MorbZ-Bot, Korrekturen, Vsop, Riverobserver, Malki1211, Sk!d, Ifindit, Neun-x, JFH-52, Gelli63, WikitanvirBot, FA2010, KLBot2, Boshomi, BDA Bund, Rebell gegen Babylon, Semantics und Anonyme: 13 • Hermann Häfker Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_H%C3%A4fker?oldid=154588519 Autoren: Aka, Robert Weemeyer, Onkelkoeln, Harro von Wuff, Pelz, AndreasPraefcke, Kasu17, Blahma, Lu Wunsch-Rolshoven, Gepardenforellenfischer, Roland Kutzki, Crazy1880, Bötsy, Goesseln, Schreiben, Small Axe, Ghosttexter, Tfjt, UweH 33, MorbZ-Bot, EmausBot, Krdbot, Izadso, Informations- wiedergutmachung und Anonyme: 3 58 KAPITEL 4. TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN

• Robert Henseling Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Henseling?oldid=150039995 Autoren: Aka, Wiedemann, Mastad, Hoss, Geof, Srbauer, Wolfgang1018, Alexander Grüner, ArtMechanic, Hokuzai, APPER, Alkuin, Zellreder, M.lange, Pelz, Sk-Bot, Sd5, Mar- supilcoatl, Varina, Chewey, Otterstedt, 132-180, Graphikus, Engelbaet, Sebbot, Geher, Baumfreund-FFM, ZweiBein, Bogert, Duschgeld- rache2, Paulae, Williwilli, Ghosttexter und Anonyme: 11 • Karl Söhle Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_S%C3%B6hle?oldid=147442613 Autoren: RobertLechner, Goerdten, Asdert, Pelz, AndreasPraefcke, Guffi, Schwijker, Enzyklofant, DynaMoToR, Milet, Laibwächter, Gödeke, Bwbuz, Århus, Ghosttexter, Speaker, Rr2000, Matthias Blazek, Maddl79, FA2010, Kartenhörnchen, Scholless und Anonyme: 22 • Henry Thode Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Thode?oldid=155150165 Autoren: Wst, Aka, Rybak, AHZ, Chrisfrenzel, Harro von Wuff, FlaBot, Nerenz, Dontworry, FordPrefect42, Lorem ipsum, UV, Botaurus, Graphikus, Cholo Aleman, 1000, USt, AlleborgoBot, FalparsiParsifal, Paulae, Ammonius, Goesseln, Reinhard Wenig, John Red, Artmax, APPERbot, Luckas-bot, Xqbot, Dmicha, Omnipa- edista, LucienBOT, Korrekturen, Schreiber76, Dovahkiin, L. aus W., KLBot2, Aurora Helios und Anonyme: 5 • Oskar Walzel Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Walzel?oldid=155434055 Autoren: FlaBot, Friedrichheinz, Exspectabo, Summ, Reiner Stoppok, OttoK, Algebraa, Z thomas, Freigut, APPERbot, Erfinder und co, Ghosttexter, MorbZ-Bot, EmausBot, Zéro- Bot, Ottomanisch, HiStOrIcUsEr, KLBot2, Jageterix, Herkenhoff, Robotnik138, Koffeeinist, Addbot, Waterfuhrer, Luke081515Bot, Re- dEye0666 und Anonyme: 6

4.2 Bilder

• Datei:Bundesarchiv_Bild_183-1988-1105-012,_Dresden,_Synagoge.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/ 9/90/Bundesarchiv_Bild_183-1988-1105-012%2C_Dresden%2C_Synagoge.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 de Autoren: Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs. Ursprünglicher Schöpfer: Häßler, Ulrich • Datei:Bundesarchiv_Bild_183-83789-0113,_Magdeburg,_3._Arbeiterfestspiele,_Preisverleihung,_Herbert_Warnke.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/62/Bundesarchiv_Bild_183-83789-0113%2C_Magdeburg%2C_3. _Arbeiterfestspiele%2C_Preisverleihung%2C_Herbert_Warnke.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 de Autoren: Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs. Ursprünglicher Schöpfer: Eckleben, Irene • Datei:Christuskirche_Brunnen.JPG Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/75/Christuskirche_Brunnen.JPG Li- zenz: CC BY 3.0 Autoren: Eigenes Werk (selbst fotografiert) Ursprünglicher Schöpfer: Paulae • Datei:Commons-logo.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4a/Commons-logo.svg Lizenz: Public domain Au- toren: This version created by Pumbaa, using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Ursprünglicher Schöpfer: SVG version was created by User:Grunt and cleaned up by 3247, based on the earlier PNG version, created by Reidab. • Datei:Cornelius-Gurlitt-Strasse.JPG Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f7/Cornelius-Gurlitt-Strasse.JPG Lizenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Paulae at de.wikipedia • Datei:Cornelius_Gurlitt_1905.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/66/Cornelius_Gurlitt_1905.jpg Lizenz: Public domain Autoren: http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/zentrale_einrichtungen/ua/navpoints/projekte/nl_gurlitt Ursprüngli- cher Schöpfer: Unbekannt • Datei:Dresden-SparkasseGüntzplatz-Erlweinmaskottchen.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/59/ Dresden-SparkasseG%C3%BCntzplatz-Erlweinmaskottchen.jpg Lizenz: CC0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Dgarte • Datei:Dresden_Hellerau_Festspielhaus.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f5/Dresden_Hellerau_ Festspielhaus.jpg Lizenz: CC BY 3.0 Autoren: Eigenes Werk (own photograph) Ursprünglicher Schöpfer: Photo: Andreas Praefcke • Datei:Dresden_planetarium.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9e/Dresden_planetarium.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Kurt Fiedler • Datei:Duererbundhaus.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7c/Duererbundhaus.jpg Lizenz: Public domain Autoren: http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Bild:Duererbundhaus.jpg Ursprünglicher Schöpfer: postcard • Datei:Ferdinand_Avenarius,_portrait_2.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/72/Ferdinand_ Avenarius%2C_portrait_2.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Deutsche Fotothek (Aufnahme-Nr.: df_hauptkatalog_0033498 Datensatz-Nr.: obj 70255091) Ursprünglicher Schöpfer: Unbekannt • Datei:Ferdinand_Avenarius_-_Das_Bild_als_Narr.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ce/Ferdinand_ Avenarius_-_Das_Bild_als_Narr.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Privat Ursprünglicher Schöpfer: Ferdinand Avenarius († 22. Sep- tember 1923) • Datei:Ferdinand_Avenarius_Grabstätte.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d9/Ferdinand_Avenarius_ Grabst%C3%A4tte.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Selbst fotografiert Ursprünglicher Schöpfer: Afforever • Datei:Fiedler-eichbusch.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/80/Fiedler-eichbusch.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Bild:Fiedler-eichbusch.jpg Ursprünglicher Schöpfer: Friedrich Kurt Fiedler 4.2. BILDER 59

• Datei:Gedenktafel_Heinrich_Tessenow.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/15/Gedenktafel_Heinrich_ Tessenow.jpg Lizenz: Attribution Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Axel Mauruszat • Datei:Goller-villeroy.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f8/Goller-villeroy.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Au- toren: Mosaik Josef Goller Ursprünglicher Schöpfer: Photo by uploader • Datei:Grab_Cornelius_Gurlitt.JPG Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0d/Grab_Cornelius_Gurlitt.JPG Li- zenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Paulae • Datei:Hans_Erlwein.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/02/Hans_Erlwein.jpg Lizenz: Public domain Auto- ren: Archiv der Stadtentwässerung Dresden GmbH [1] Ursprünglicher Schöpfer: Unbekannt • Datei:Heinrich_Tessenow.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Heinrich_Tessenow.jpg Lizenz: Public domain Autoren: ? Ursprünglicher Schöpfer: ? • Datei:Ilse-bergbau.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c1/Ilse-bergbau.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Family of the artist, Scan Dr. Uwe Fiedler Ursprünglicher Schöpfer: Friedrich Kurt Fiedler • Datei:Jacob_Hilsdorf_-_Henry_Thode_1906.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c4/Jacob_Hilsdorf_-_ Henry_Thode_1906.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Nicola Perscheid, Theodor und Jacob Hilsdorf, August Sander. Der rheinland- pfälzische Beitrag zur Geschichte der Photographie. Katalog Landesmuseum Mainz 1989. Ursprünglicher Schöpfer: Jacob Hilsdorf • Datei:Jaegerhof_Dresden_1901_1.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cf/Jaegerhof_Dresden_1901_1.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Deutsche Fotothek, Objektdokument 20172197 Ursprünglicher Schöpfer: Ermenegildo Antonio Donadini (*19.06.1847, †14.10.1936) • Datei:Juedische-witze.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f3/Juedische-witze.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Scan from own book Ursprünglicher Schöpfer: H. Itler (pseudonym satirically referencing later Nazi dictator!); graphics Friedrich Kurt Fiedler; quoted in: Richard Raskin (University of Aarhus): Life is Like a Glass of Tea (1992) • Datei:Karl_Hanusch_(1881-1969),_Selbstbildnis_um_1920,_Kohlezeichnung.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ commons/3/3c/Karl_Hanusch_%281881-1969%29%2C_Selbstbildnis_um_1920%2C_Kohlezeichnung.jpg Lizenz: Public domain Auto- ren: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird angenommen, dass es sich um ein eigenes Werk handelt (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben). Ursprünglicher Schöpfer: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Klausschneider~commonswiki als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben). • Datei:Karl_Soehle.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/c/c1/Karl_Soehle.jpg Lizenz: PD-alt-100 Autoren: Gustav Porger: Schatzkästlein moderner Erzähler. Bielefeld und Leipzig, 1904, nach S. 214 Ursprünglicher Schöpfer: unbekannt, weder im Buch noch anderweitig zu ermitteln • Datei:Kinderbildnis_der_Agnes_Seyffert.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/52/Kinderbildnis_ der_Agnes_Seyffert.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Museum für Sächsische Volkskunst Ursprünglicher Schöpfer: Un- bekannt • Datei:Kurt_fiedler.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/13/Kurt_fiedler.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Property of uploader Ursprünglicher Schöpfer: Kurt Fiedler • Datei:Maximilianstr26bis28_Muenchen-01.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2e/ Maximilianstr26bis28_Muenchen-01.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: AHert • Datei:Meissner-Bruecke-Bahn.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3a/Meissner-Bruecke-Bahn.jpg Li- zenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: User:Kolossos • Datei:NischwitzGurlitthaus.JPG Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/de/NischwitzGurlitthaus.JPG Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Jwaller • Datei:OskarWalzel.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/e/ef/OskarWalzel.jpg Lizenz: PD-alt-100 Autoren: Scan Illustrirte Zeitung, 1912 Ursprünglicher Schöpfer: Unbekannt • Datei:Pentacon-Gebaeude.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f7/Pentacon-Gebaeude.jpg Lizenz: CC-BY- SA-3.0 Autoren: ? Ursprünglicher Schöpfer: self • Datei:Plastik-Fechter2.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/50/Plastik-Fechter2.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: SchiDD • Datei:Radebeul_Amtsgericht2.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f7/Radebeul_Amtsgericht2.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Selbst fotografiert (Originaltext: selbst fotografiert) Ursprünglicher Schöpfer: --Jbergner (Diskussion) • Datei:Radebeul_Friedhof_Ost_Grab_Högg.JPG Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/00/Radebeul_ Friedhof_Ost_Grab_H%C3%B6gg.JPG Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: X-Weinzar • Datei:Radebeul_Haus_Högg.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3d/Radebeul_Haus_H%C3%B6gg.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 de Autoren: Eigenes Werk (Original-Bildunterschrift: “selbst fotografiert”) Ursprünglicher Schöpfer: Jbergner 60 KAPITEL 4. TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN

• Datei:RichardRiemerschmid.JPG Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/c/c5/RichardRiemerschmid.JPG Lizenz: PD-alt- 100 Autoren: Illustrirte Zeitung, 1912 Ursprünglicher Schöpfer: Unbekannt • Datei:Rockau-denkmal.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/54/Rockau-denkmal.jpg Lizenz: CC BY 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Ghosttexter • Datei:Sondershausen_Trinitatiskirche_1.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cf/Sondershausen_ Trinitatiskirche_1.jpg Lizenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: Selbst fotografiert (Original-Bildunterschrift: “selbst fotografiert”) Ursprünglicher Schöpfer: Krajo in der Wikipedia auf Deutsch • Datei:Speiseteller_Meissen_Riemerschmid.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ce/Speiseteller_Meissen_ Riemerschmid.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Kaolin • Datei:Sternbilder1.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/94/Sternbilder1.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Das Sternbilder-Buch Ursprünglicher Schöpfer: Design: Friedrich Kurt Fiedler • Datei:Strehlen_Christuskirche_Außenansicht.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/64/Strehlen_ Christuskirche_Au%C3%9Fenansicht.jpg Lizenz: CC BY-SA 2.0 de Autoren: Selbst fotografiert Ursprünglicher Schöpfer: rsddrs • Datei:Tessenow_Hellerau_Heideweg.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e9/Tessenow_Hellerau_ Heideweg.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Hans G. Oberlack • Datei:TySaechsischeStaatskanzlei20050921i0633.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/70/ TySaechsischeStaatskanzlei20050921i0633.jpg Lizenz: Public domain Autoren: ? Ursprünglicher Schöpfer: ? • Datei:Wikiquote-logo.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fa/Wikiquote-logo.svg Lizenz: Public domain Au- toren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Rei-artur • Datei:Wikisource-logo.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4c/Wikisource-logo.svg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Rei-artur Ursprünglicher Schöpfer: Nicholas Moreau

4.3 Inhaltslizenz

• Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0