Die größte Bahnbaustelle Deutschlands Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–

Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 Nürnberg–Berlin

Von der Europäischen Union kofinanziert Einzelne Projekte wurden kofinanziert durch: Operationelles Programm Verkehr EFRE Bund 2007–2013 Transeuropäisches Verkehrsnetz (TEN-V) Europäische Union Bundesministerium für Verkehr und Investition in ihre Zukunft digitale Infrastruktur Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

Das Ziel 2017:

Berlin–München in vier Stunden Fahrzeiten: Schnellzug Berlin–München Bald können Hochgeschwindigkeitszüge auf der gesamten Bahn vor Baubeginn ca. 7:10 neuen Strecke fahren – mit bis zu 300 km/h. Sie bringen Menschen zwischen Berlin und München in Rekordzeiten Bahn 2011 ca. 6:00 von City zu City. Der Zug wird zur echten Alternative zum Auto und Flugzeug. Bahn 2018 ca. 4:00 Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 (VDE 8), die Auto Verbindung zwischen Nürnberg und Berlin, strebt auf seine komplette Fertigstellung zu. Ende 2015 ist die Neubau­ Flugzeug* *Vergleich Innenstadt–Innenstadt strecke Erfurt–/ eröffnet worden, 2017 werden alle neuen Trassen zwischen Nürnberg und Berlin fertig sein. Das Zehn-Milliarden-Projekt wurde 1991 von der Bundes­ regierung beschlossen, um die Verkehrsanbindung zwischen Ost und West, zwischen Nord und Süd zu verbessern. Es ist gleichzeitig ein Lückenschluss im deutschen Schnell­ bahnnetz. Darüber hinaus werden auf der Trasse auch Güterzüge fahren. Die Strecke eröffnet viele Möglichkei­ ten, hochmoderne Verkehrskonzepte umzusetzen – der Beginn einer neuen Ära des Bahnreisens. Seit Dezember 2015 hat die Inbetriebnahme der Neubau­ strecke Erfurt–Leipzig/Halle (VDE 8.2) das Tempo im Ost- West-Verkehr bereits deutlich erhöht - Reisende zwischen und sind nun eine Stunde schneller am Ziel. Die Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt (VDE 8.1) durch den Thüringer Wald wird die Reisezeit zwischen den großen Städten im Süden und Norden gravierend verkürzen – um bis zu zwei Stunden. Zwischen Leipzig/Halle und Berlin hat sich schon seit 2006 mit der Inbetriebnahme der Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt (VDE 8.1) durch den Thüringer Wald 2012 Ausbaustrecke (VDE 8.3) die Reisezeit halbiert – auf rund eine Stunde und 15 Minuten. Fahrzeiten: VDE 8 (Stand Januar 2016)

seit 2006 bisher heute Ersparnis

Leipzig – Berlin ca. 2:25 h ca. 1:15 h – 1:10 h

seit Dezember 2015

Leipzig – Erfurt ca. 1:15 h ca. 45 min – 30 min

Leipzig – Frankfurt ca. 3:26 h ca. 3:06 h – 20 min

Halle – Frankfurt ca. 3:40 h ca. 2:45 h – 55 min

Halle – Erfurt ca. 1:20 h ca. 35 min – 45 min

Erfurt – Dresden ca. 3:00 h ca. 2:00 h – 1:00 h

Erfurt – Berlin ca. 2:40 h ca. 1:50 h – 50 min

Dresden – Frankfurt ca. 5:15 h ca. 4:15 h – 1:00 h

ab Dezember 2017 heute künftig Ersparnis

München – Berlin ca. 6:00 h ca. 3:55 h* – 2:05 h

Halle – München ca. 4:50 h ca. 2:45 h* – 2:05 h

Erfurt – München ca. 4:30 h ca. 2:30 h – 2:00 h

Nürnberg – Berlin ca. 4:45 h ca. 2:50 h* – 1:55 h

Nürnberg – Erfurt ca. 3:10 h ca. 1:20 h – 1:50 h

Leipzig – München ca. 4:40 h ca. 3:15 h – 1:35 h

Dresden – München ca. 6:20 h ca. 4:45 h – 1:35 h * Sprinterzüge

Der modernisierte Hauptbahnhof Erfurt 2008 Bild rechts: Neue Bahnsteige im Hauptbahnhof Leipzig 2015

Gut verknotet:

Richtung Richtung Ò Bremen Ò Köln Berlin Hannover Magdeburg Das zukünftige Liniennetz 2-Stunden-Takt-Linie Knoten Halle Knoten Leipzig

Dresden

Knoten Erfurt Ò Frankfurt/Main

Nürnberg

Richtung Stuttgart Ò Richtung München

Neubauten am Knoten Erfurt Bauabschnittslänge 7 km Die Region ans Gleise 75 km Weichen 110 schnelle Netz Brücken 8 Elektronische Stellwerke (ESTW) 1 anknüpfen Bahnhof 1 Bahnsteige 12 Die neue Strecke ermöglicht schnelle Fahrzeiten und Ein- und Ausfahrtgeschwindigkeit 100–160 m/h gute Verbindungen zwischen den Städten. Und viel Inbetriebnahme Einbindung VDE 8.1 2017 mehr: Die Knoten Erfurt, Halle und Leipzig werden zu zentralen Übergangspunkten in die Region. Neubauten am Knoten Halle Ein Beispiel-Szenario für Erfurt: Die Schnellzüge fahren Bauabschnittslänge 9 km stündlich in einem Zeitfenster von etwa 10 Minuten Gleise 50 km ein. Die Reisenden können zwischen den Schnelllinien Weichen 200 umsteigen – beispielsweise vom Schnellzug Dresden– Brücken (inklusive Sanierung) 9 Frankfurt in den Zug Berlin–München. Elektronische Stellwerke (ESTW) 2 Oder sie können in die Region weiterreisen. Denn we­ Bahnsteige 12 nige Minuten nach Ausfahrt der Express-Züge starten ZBA (Zugbildungsanlage für Güterzüge) 1 die Bahnen in die Umgebung. Die optimalen Umsteige­ Ein- und Ausfahrtgeschwindigkeit 80–160 km/h ketten zwischen Schnell- und Regionalverkehr bringen Inbetriebnahme Einbindung VDE 8 2017 eine neue Qualität des Reisens. Gesamtbauzeit Knoten Halle 2014–2020 Die Knoten werden runderneuert. Alte Gleisanlagen in Erfurt, Halle und Leipzig, die zum Teil seit Anfang des Neubauten am Knoten Leipzig 20. Jahrhunderts in Betrieb sind, werden komplett auf Bauabschnittslänge 16 km Vordermann gebracht: damit die Züge schnell die Bahn­ Gleise 25 km höfe erreichen, die Fahrzeitgewinne von der Strecke Weichen 154 mitnehmen und an den Regionalverkehr weitergeben Brücken 2 können. In Bahnhöfe, Bahnsteige, Gleise und Technik Elektronische Stellwerke (ESTW) 1 werden in den drei Knoten insgesamt rund eine Milli­ Bahnsteige 8 arde Euro investiert: für die modernste Bahninfra­ Ein- und Ausfahrtgeschwindigkeit 80–160 km/h struktur, die es je gab, für eine neue Mobilität im Fern- Inbetriebnahme Einbindung VDE 8 2017 und Regionalverkehr. Gesamtbauzeit Knoten Leipzig 2012–2020

Wenn möglich gemeinsam, wenn nötig getrennt:

Güter- und Personenzüge auf vereinter Trasse – mit zweckvollen Abzweigen

Hochgeschwindigkeitszüge und langsamere Güterzüge auf einer Strecke, geht das gut? Personenzüge haben andere Anforderungen an eine Bahntrasse als Güter­ züge. Für die schnellen Züge sollten möglichst wenige Kurven die Geschwindigkeit bremsen. Werden dagegen große Lasten transportiert, sollte die Steigung mög­ lichst gering sein. Das ist beim Bau der neuen Strecke bedacht worden. Und wenn ein langsamer Güterzug einem schnellen Expresszug im Weg ist? Dann überholt er ihn! Alle 20

Bahnknoten Gröbers: Bestehende und Kilometer gibt es einen Überholbahnhof. Dort kann Neubaustrecken werden verknüpft, ein Zug auf das Wartegleis fahren und den schnelleren Personen- und Güterverkehr werden vorbei lassen. Wenn es eng ist, wie rund um Nürnberg, getrennt, Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/ oder zweckvoll ist, wie rund um Leipzig, biegt der Güter­ Halle (VDE 8.2), 2015 verkehr ab. Vom Abzweig Gröbers rollen die Trans­ porte direkt zum Containerbahnhof Leipzig, zum Güter­ verkehrszentrum, zum Luftfrachtumschlagbahnhof. Bahn ohne Lückenschluss im Grenzen: Europäischen Schnellbahnnetz

Die neue Schnellbahntrasse hat auch eine europäische Dimension: Die Strecke zwischen Nürnberg und Berlin ist ein wichtiger Abschnitt innerhalb der Transeuropäi­ schen Verkehrsnetze (TEN-V). Die Trasse gehört zu einem der neun Kern-Korridore im Eisenbahnverkehr, dem Skandinavien-Mittelmeer-Korridor, der von der finnischen Ostgrenze bis Sizilien reicht. Mit dem ­Lückenschluss Nürnberg–Berlin wird es künftig möglich sein, ohne Lokwechsel, Zughalt oder den Wechsel des Zugleitsystems über die Ländergrenzen von Süd- nach Nordeuropa zu reisen. Durchgehend und sicher, das sind die wichtigsten ­Prämissen für den europäischen Zugverkehr von morgen. Das Fachwort heißt Interoper­ abilität. Sie fängt bei der Höhe der Bahnsteigkanten an Einzelne Projekte wurden kofinanziert durch den und hört beim Zugleitsystem auf. Auf der Strecke Europäischen Fonds für regionale Entwicklung Nürnberg–Berlin sind alle geforderten europäischen Operationelles Programm Verkehr EFRE Bund 2007–2013 Standards verwirklicht worden – bis hin zur behinder­ Europäische Union tengerechten Ausstattung der Bahnsteige. Damit kommt Investition in Ihre Zukunft Europäischer Fonds die „Bahn ohne Grenzen“ einen wichtigen Schritt voran. für regionale Entwicklung

Von der Europäischen Union kofinanziert Transeuropäisches Verkehrsnetz (TEN-V) Hamburg Rostock Berlin  Ausbaustrecke Leipzig/Halle–Berlin VDE 8.3 Lutherstadt Wittenberg Hannover Magdeburg Bitterfeld 

Neubaustrecke Halle (Saale) Erfurt–Leipzig/Halle VDE 8.2 Leipzig

Dresden

Flughafen Frankfurt (Main)  Erfurt

Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt VDE 8.1

Coburg

Ebensfeld Bamberg

Ausbaustrecke Erlangen Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE) Nürnberg–Ebensfeld VDE 8.1 Transeuropäische Netze (TEN) der Europäischen Union, Eisenbahnprojekte

 Nürnberg VDE 8 Neubaustrecke, Teilstrecke des TEN Korridors Skandinavien–Mittelmeer VDE 8 Ausbaustrecke München Ost-West-Verbindung Verona Nord-Süd-Verbindung TEN Korridor Skandinavien–Mittelmeer Engpässe auflösen:

Visualisierung: Güterverkehrstunnel unterquert die Pegnitz in Nürnberg

Neue Trassen für den Güterverkehr

Das Nadelöhr Nürnberg wird vom Güterverkehr ent­ lastet. Es wird eine 13 Kilometer lange Güterzugtrasse­ gebaut – Kernstück ist ein rund sieben Kilometer langer Tunnel unter Nürnberg und Fürth. Das ist aus zwei Gründen gut und wichtig: In der Frankenmetropole ist einer der größten Güterbahnhöfe Deutschlands. Außerdem ist die jetzt genutzte Strecke zwischen Nürnberg und Fürth eine der meistbefahrenen in Deutschland. Mit der Güterzugtrasse wird ein Eng­ pass beseitigt.

Eine Funktion, die auch die gesamte neue Nord-Süd- Achse ausüben soll. Sie kann den Güterverkehr von stark befahrenen Korridoren im Westen aufnehmen. Ein Gebot der Stunde: Das Bundesverkehrsministe­ rium prognostiziert, dass im Jahr 2025 rund 60 Pro­ zent mehr Waren auf der Schiene transportiert werden als heute. Zahlen und Fakten Streckenlänge 83 km Geschwindigkeit Fernverkehr bis 230/160 km/h Geschwindigkeit S-Bahn-Verkehr bis 160/140 km/h Aus- und Neubau S-Bahn-Stationen 19 Tunnel 2 (Gesamtlänge 7,5 km) Brücken 2 (Gesamtlänge 400 m) Elektronische Stellwerke (ESTW) 3 Inbetriebnahme ab 2012 Neue Gleise für Güter-, Schnell- und S-Bahn:

Ausbaustrecke Nürnberg– Ebensfeld VDE 8.1

Die Strecke wird etappenweise auf der gesamten Länge vierspurig ausgebaut, für Geschwindigkeiten bis 230 km/h. Zwischen Nürnberg und Forchheim entsteht­ eine S-Bahn- Verbindung, die als Regionalbahn bis Bamberg fortge­ führt wird. Eine große Herausforderung an die Ingenieure: Der Bau auf dieser Strecke findet weitgehend „unter rollendem Rad“ statt, das heißt während der Bauarbeiten läuft der Verkehr weiter. Zeitweilig müssen Streckenabschnitte gesperrt werden. Die Vollsperrung Hallstadt–Bad Staffelstein im Jahr 2016 ist die längste, sie erstreckt sich über 20 Kilometer und dauert 34 Wochen. Mit dem Ausbau der Trasse entfallen alle bisherigen Bahnübergänge, die Wegebeziehungen werden durch Straßenbrücken und -unterführungen neu geordnet. Be­ vor die Ausbau- in die Neubaustrecke übergeht, werden die Gleise durch ein so genanntes Überwerfungsbauwerk neu sortiert – zu zwei eigenständigen zweigleisigen Bahn­ linien. In der Nähe von Ebensfeld wird im Jahr 2016 die Die um zwei Gleise erweiterte Siebenbogenbrücke in Fürth 2010 Ausbau- mit der Neubaustrecke verknüpft. Viergleisige Strecke zwischen Nürnberg und Fürth Zahlen und Fakten Streckenlänge 107 km Geschwindigkeit bis 300 km/h Oberbauart Feste Fahrbahn Tunnel 22 (Gesamtlänge 41 km) Talbrücken 29 (Gesamtlänge 12 km) Elektronische Stellwerke (ESTW) 2 Inbetriebnahme 2017 Quer durch den Thüringer Wald:

Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt VDE 8.1

Durch die neue Trasse wird erstmals eine direkte Verbindung zwischen Nürnberg und Erfurt ge­ schaffen – zweigleisig, elektrifiziert. Fahrzeit: rund eine Stunde. Die Strecke verläuft fast zur Hälfte auf Brücken oder in Tunneln – 53 von 107 Kilometer. 22 Tunnelbauten mit insgesamt 41 Kilometer Länge und 29 Brücken mit zwölf Kilometer Länge lösen sich ab auf der Strecke durch den Thüringer Wald sowie durch Oberfranken.

Die Trasse, durchgehend mit 300 km/h befahrbar, steigt aus dem Maintal an und erreicht ihren Schei­ telpunkt bei Goldisthal auf 603 Meter Höhe, in der Nähe des Rennsteigs. Dahinter fällt sie in Richtung Ilmtal ab und erreicht im weiteren Verlauf den Knoten Erfurt. Die Neubaustrecke wird im Jahr 2017 in Betrieb gehen.

Innenausbau Tunnel Bleßberg 2012

Bild rechts: Talbrücke Weißenbrunn am Forst 2011

Sprintstrecke in Mitteldeutschland:

Zahlen und Fakten Streckenlänge 123 km Geschwindigkeit bis 300 km/h Oberbauart Feste Fahrbahn Tunnel 3 (Gesamtlänge 15,4 km) Brücken 6 (Gesamtlänge 14,4 km) Bahnstromleitung 84 km Elektronische Stellwerke (ESTW) 4 Inbetriebnahme Erfurt–Gröbers 2015 Gröbers–Leipzig (23 km) 2003

Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle VDE 8.2

In einer guten halben Stunde von Erfurt nach Halle, in einer Dreiviertelstunde von Erfurt nach Leipzig – das ist seit Dezember 2015 möglich. Die zweigleisige, für Tempo 300 ausgebaute 123 Kilometer lange Neubau- strecke führt zunächst durchs Thüringer Becken. Da­ nach durchquert sie den Finne-Höhenzug in drei Tunneln mit einer Länge von 15,4 Kilometer. Hinter der Quer­ furter Platte teilt sich die Trasse in Richtung Halle und Leipzig. Der Abzweig Richtung Halle liegt – einmalig in der Ausführung – auf der Elster-Saale-Talbrücke. Dieses Bauwerk ist mit einer Länge von 8,6 Kilometern, die längste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Fünf weitere Brücken, alle nach den modernsten ingenieurtechnischen Standards errichtet, komplettieren die Strecke.

Am 9. Dezember 2015 ist die Neubau­ strecke Erfurt–Leipzig/Halle, VDE 8.2, feierlich eröffnet worden. Sonderfahrten verbanden Halle, Erfurt und Leipzig.

Seit dem 13. Dezember 2015 läuft der fahrplanmäßige Betrieb. Unstruttalbrücke vor dem letzten Taktverschub 2012

Bild rechts: Schildvortriebsmaschine nach dem Auffahren einer Röhre des Finnetunnels 2009 Komfortstrecke findet Anschluss:

Ausbaustrecke Leipzig/Halle– Berlin VDE 8.3

Schnelle Züge in einem festen Takt: Das ist das Erfolgsrezept für die Teilstrecke, die schon seit 2006 in Betrieb ist. Die Verbin­ dung, für Geschwindigkeiten bis 200 km/h aus­ gelegt, hat die Schiene gegenüber der Straße konkurrenzfähig gemacht. Die Fahr­­zeiten zwischen Berlin und Halle/Leipzig haben sich verkürzt – auf gut eine Stunde und 15 Minuten.

51 Bahnübergänge wurden durch Eisenbahn- oder Straßenbrücken ersetzt. Das verbessert Zahlen und Fakten den Verkehrsfluss und erhöht die Sicherheit für Streckenlänge 187 km Bahnreisende und andere Verkehrsteilnehmer. Geschwindigkeit bis 200 km/h Mit dem Anschluss an die weiteren Aus- und Oberbauart Feste Fahrbahn/Schotterbauweise Neubau­strecken kann die etablierte Route ihr Brücken 2 (Gesamtlänge 885 m) ganzes Potential entfalten. Elektronische Stellwerke (ESTW) 4 Inbetriebnahme der Strecke 2006 Komfortstrecke findet Anschluss:

Elbebrücke in Wittenberg 2010

Bild Mitte: Hauptbahnhof Berlin 2006 Standards neu gesetzt: Innovation auf ganzer Strecke

Neuartige Brückenkonstruktionen, ein modernes Sicherheitskonzept in den Tunneln, ein Zugleitsystem ohne Signale an der Strecke, behindertengerechter Ausbau der Bahnsteige, Lärmschutzmaßnahmen für

Anwohner und Ausgleich für Eingriffe in die Natur: Bogenbrücken im Thüringer Wald mit Rekordspannweiten zur Schonung des Talgrundes, Bei dem Gesamtprojekt sind neue Maßstäbe gesetzt Talbrücke Froschgrundsee 2009, Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt (VDE 8.1) worden.

In die Landschaft gepflanzt: Brückenbau aus einem Guss

Der „Deutsche Brückenpreis“ in den Jahren 2012 und auf die wartungs­inten­ ­siven und verschleißanfälligen 2014 ging an Bauwerke auf der Neubaustrecke Erfurt– Lager und Fugen verzichtet – erstmals beim Eisenbahn­ Leipzig/Halle: die Scherkondetalbrücke und die Gänse­ brückenbau in Deutsch­land. Die Brücken wirken wie aus bachtalbrücke. Gelobt wurde jeweils die ästhetisch über­ einem Guss. Sie erscheinen schlanker, passen sich besser zeugende Konstruktion, ermöglicht durch die so genannte in die Landschaft ein, sind auf Dauer wartungsarm und integrale Bauweise. Die Fahrbahndecke einer Eisenbahn­ damit im Unterhalt kostengünstiger als konventionelle brücke, der Überbau, war bisher durch bewegliche ­Lager Brücken. Insgesamt sind sechs integrale und semiinteg­ mit den Pfeilern verbunden. Nun haben die ­Ingenieure rale Brücken auf den Neubaustrecken entstanden.

Gänsebachtalbrücke während einer Belastungstestfahrt, Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle (VDE 8.2) 2014 Mit Straßenfahrzeugen befahrbarer Tunnel, Osterbergtunnel 2014, Vom Haupttunnel abzweigender Rettungsstollen, Tunnel Baumleite 2010, Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle (VDE 8.2) Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt (VDE 8.1) Sicherheit und Schallschutz: Tunnelbau mit durchdachtem Konzept

Eine Röhre für jede Fahrtrichtung: Das ist das Bau­ gängen befinden sich Rettungsplätze mit Hub­ prinzip für die Tunnel auf der Neubaustrecke zwi­ schrauberlandemöglichkeiten.­ schen Erfurt und Leipzig/Halle. Alle 500 Meter gibt ­ es einen Rettungsgang, eine Querverbindung. Im Da die Röhren mit 300 km/h befahren werden können, Ernstfall können Rettungsfahrzeuge direkt in die haben sich die Ingenieure an fünf Tunnelportalen Tunnelröhren fahren. Das ist das fortschrittlichste etwas Besonderes einfallen lassen und modernsten ­Sicherheitskonzept, das es im deutschen Tunnelbau Schallschutz verwirklicht. Wenn Züge mit hoher Ge­ gibt. Auch bei den Tunneln im Thüringer Wald, die schwindigkeit durch einen Tunnel fahren, schieben nach bewährter Bauweise mit einer zweigleisigen sie Luftmassen vor sich her, die sich immer mehr auf­ Röhre gebaut wurden, wird Sicherheit groß geschrie­ stauen und im ungünstigsten Fall mit einem Knall ben. Sie erhalten Notausgänge, die über Rettungs­ am Tunnelausgang entladen. Die so genannten Hau­ stollen und Rettungsschächte erreichbar sind. Feuer­ benbauwerke an den Portalen verhindern den Tun­ hemmende und rauchdichte Schleusen trennen den nelknall. Sie bewirken, dass sich die Druckwellen ge­ Fahrtunnel von den Rettungswegen. An den Aus­ räuschlos verwirbeln und ausbreiten können.

Haubenbauwerke als Schallschutzmaßnahme und Löschwasseranlage, Bibratunnel 2012/2014 Prinzip Dominosteine: Platte für Platte zur Festen Fahrbahn

Auf den Neubaustrecken liegen die Schienen auf Beton­ platten – nicht mehr auf Schotter. Das Prinzip nennt sich Feste Fahrbahn und hat viele Vorteile. Die Schienen kön­ nen auf den Platten millimetergenau verlegt werden. Die Feste Fahrbahn ist wartungsarm, sie bietet über Jahrzehnte einen sehr guten Fahrkomfort, was für den Hochgeschwin­ digkeitsverkehr ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist. Wie entsteht nun aus den einzelnen Platten eine Eisen­ bahnlinie? Ganz einfach: Die Gleistrageplatten werden wie Dominosteine hintereinander verlegt – auch auf Brücken und in Tunneln. Der Gleisbau geht so sehr viel schneller voran als bei der konventionellen Schotter-Bau­ weise. Die einzelnen Platten wiegen jeweils rund fünf Ton­ nen und werden in einem Thüringer Betonwerk maßgenau hergestellt – insgesamt 160.000 Stück. Serienfertigung im Betonwerk: Gleistragplatten für die Feste Fahrbahn

Strom aus eigenem Netz: Neue Trafos und starke Oberleitungen

Bahnstrom aus der Oberleitung: Auch die Züge auf der Für die Hauptgleise der Neubaustrecken kommen Aus- und Neubaustrecke werden aus dem rund 7.800 Hochleistungsoberleitungen zum Einsatz, die den Kilometer langen Bahnstromnetz (110 kV Hochspan­ Anforderungen des Schnellverkehrs bis 300 km/h nung) gespeist, das dazu erweitert worden ist. Neu entsprechen. Um die Oberleitungsmasten in­ be­ konzipierte Unterwerke, vergleichbar mit Umspann­ siedelten Gebieten möglichst erschütterungsarm werken im normalen Stromnetz, transformieren den setzen zu können, wurde das „Großrohr-Bohrgrün­ Netzstrom auf die Oberleitungsspannung von 15 kV dungsverfahren“ entwickelt. Auf der freien Strecke (Kilovolt). An der gesamten Aus- und Neubaustrecke sind Betonmasten, auf Brücken Stahlmasten errichtet sind 106 Kilometer neue Bahnstromleitungen entstan­ worden. In den Tunneln werden die Oberleitungen den – allein 85 Kilometer an der Neubaustrecke Erfurt– an speziellen Hängesäulen mit Ankerschienen an ­ Leipzig/Halle (VDE 8.2). den Decken angebracht.

Umspannwerk an der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle im Saubachtal im Burgenlandkreis Prinzip Dominosteine: Streckensignale ade: Platte für Platte zur Festen Fahrbahn High-Tech-Steuerung der Zukunft

Modernste Standards im technischen Bereich: An der lösen, die zur Zeit noch einen grenzüberschreitenden Neubaustrecke wird es keine Signale mehr geben. innereuropäischen Verkehr behindern. Mit dem European Train Control System, kurz ETCS, und dem Funksystem GSM-R können Züge ohne Stre­ Die Aus- und Neubaustrecke wird komplett über ckensignale sicher geleitet werden. Die wichtigen Elektronische Stellwerke (ESTW) gesteuert. Insgesamt Daten werden über Funk zwischen Zug, Strecken­ 17 so genannte ESTW-Unterzentralen (zwölf an der zentrale und Transpondern im Gleis übermittelt. Die Strecke, fünf in den Knoten Erfurt, Leipzig und Halle) neue Zugleittechnik ist für alle Neubaustrecken in sind direkt mit den Betriebszentralen in Leipzig und Europa vorgeschrieben. ETCS soll einmal komplett München verbunden, von wo die Fahrdienstleiter per die rund 20 noch geltenden Sicherungssysteme ab­ Computer die Fahrstrecken legen.

Serienfertigung im Betonwerk: Gleistragplatten für die Feste Fahrbahn

Elektronische Stellwerkstechnik (ESTW), Betriebszentrale in Leipzig 2013 Lärmschutzwände an der Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld (VDE 8.1) Visualisierung Mehr Bahn, weniger Lärm: Soviel Schallschutz wie nötig

Wie groß ist der Lärmpegel, der durch den Bahnver­ So wie zwischen Hallstadt und Ebensfeld sind die kehr entsteht? Das haben Spezialisten für jede Woh­ Auswirkungen von Schall und Erschütterungen für nung an der Ausbaustrecke zwischen Hallstadt und die gesamte Strecke untersucht worden. Grundlage Ebensfeld exakt ermittelt. Mit der Erweiterung der sind gesetzliche Bestimmungen, die für Bahnanlagen Bahnlinie kommt auch der Schallschutz. Wände und gelten – vor allem das Bundes-Immissionsschutzge­ Wälle sorgen als aktive Schallschutzmaßnahmen setz (BImSchG) und die daraus abgeleitete Verkehrs­ dafür, dass sich die Lärmbelastung der Anwohner lärmschutz-Verordnung. Selbstverständlich erhalten verringert. Werden die gesetzlichen Grenzwerte auch die Neubaustrecken modernen Schallschutz. trotzdem überschritten, kommen zusätzlich passive Beispiel Unstruttalbrücke in Karsdorf: Eine Schall­ Schallschutzmaßnahmen zum Einsatz - zum Beispiel schutzwand in gesamter Brückenlänge schützt die Schallschutzfenster. Insgesamt entstehen in dem Einwohner der Gemeinde. 22 Kilometer langen Streckenabschnitt Schall­ schutzwände und -wälle auf zehn Kilometer Länge.

Umspannwerk an der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle im Saubachtal im Burgenlandkreis Archäologen im Dauereinsatz: Sensationsfunde entlang der Strecke

Schon etwa 1.500 Jahre vor Christus gab es Handels­ einer Siedlung aus der Epoche der Bandkeramik wege im Gebiet zwischen Halle und Erfurt. Archäo­ entdeckt. Vor rund 7.000 Jahren war dies die Zeit, logen haben im Vorfeld des Eisenbahnbaus auf der in der die Menschen sesshaft wurden. Der Fund der Querfurter Platte Reste eines Weges aus der Bronze­ Siedlung und der rund 20.000 Einzelstücke war eine zeit und Funde aus 7.500 Jahren Menschheitsge­ wissenschaftliche Überraschung – die Archäologen schichte freigelegt. Die wertvollsten der rund hatten in dem Gebiet nur wenige Häuser vermutet. 400.000 Fundstücke werden nun im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle präsentiert. Auch Fossilienfunde aus dem Erdzeitalter des Jura (150–200 Millionen Jahre alt), die im Tunnel Eier­ Am nördlichen Ausgang des Tunnels Eierberge, süd­ berge ans Tageslicht kamen, wurden wissenschaft­ lich von Coburg, hat ein Archäologenteam die Reste lich untersucht.

Archäologische Sicherungsgrabungen in Sachsen-Anhalt 2008

In der Nähe des Rennsteigs in Thüringen stießen die Tunnelarbeiter beim Bau des Tunnels Bleßberg auf eine einzigartige, bisher unentdeckte Karsthöhle. Der Tunnel wurde für den künftigen Eisen­ bahnbetrieb gesichert, die Höhle ver­ schlossen und ihre Schönheit bewahrt.

Beim Vortrieb entdeckte Tropfsteinhöhle unter dem Tunnel Bleßberg 2008 Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt Zwischen Gröbers und Leipzig Hauptbahnhof fahren die Züge seit 2003 auf der Neubaustrecke

Neue Gleise auf alten Wegen: Handelsstraßen, Eisenbahnlinien und europäische Meilensteine

Auf der Route, auf der die neue Eisenbahntrasse deutschen Eisenbahn. Zwischen Dresden und entsteht, gab es schon früher bedeutende Han­ Leipzig wurde 1839 die erste Fernbahnstrecke dels- und Verkehrswege. Die Via Imperii führte Deutschlands eröffnet. Im Jahr 1847 ging die von den italienischen und süddeutschen Märk­ Strecke Erfurt–Halle in Betrieb. Durch den ten in Süd-Nord-Richtung bis zu den Handels­ Thüringer Wald ist 1884 mit der Steilstrecke plätzen der Hanse an Ost- und Nordsee. Sie ver­ über Suhl eine direkte Verbindung zwischen Er­ band Städte wie Nürnberg, Leipzig und Berlin furt und Würzburg geschaffen worden. Ein Jahr (Cölln). Die Via Regia ermöglichte den Waren­ später wurde die Frankenwaldbahn zwischen austausch von West nach Ost und führte über Probstzella und Lichtenfels eröffnet. Auf dieser ­Erfurt und Leipzig, wo sie die Via Imperii kreuzte. Strecke schlängelt sich noch immer – bis zur In­ betriebnahme der Neubaustrecke Ebensfeld–Er­ In den vergangenen zwei Jahrhunderten ent­ furt – der Intercity-Verkehr durch den Thüringer stand auf der Basis der alten Handelswege das Wald, teilweise mit weniger als 50 Kilometer pro deutsche Eisenbahnnetz. Der Ausbau der Infra- Stunde. struktur und die damit verbundene industrielle Revolution waren es wiederum, die den ange­ Die schnelle Verbindung zwischen Nürnberg schlossenen Städten und Regionen in Franken, und Berlin auf der neuen Trasse eröffnet somit Thüringen, Preußen und Sachsen zu wirtschaft­ große Chancen für die Zukunft – für Menschen lichem Aufschwung verhalfen. Die Bahnverbin­ und Märkte im Zeichen der europäischen Inte­ dung Nürnberg–Fürth war 1835 die Wiege der gration. Seeadler und Biber sind zurück: Einklang zwischen Bahnbau und Umwelt

Bauen so schonend wie möglich – bereits durch die Durch den Bau einer Bahntrasse sind Eingriffe in Natur Wahl des bestmöglichen Trassenverlaufs konnten viele und Landschaft zwar unvermeidlich, sie können aber Eingriffe in die Natur vermieden werden. Doch auch gemindert oder ausgeglichen werden. Wenn Verluste bei den Bauarbeiten selbst: Die Saale-Elster-Talbrücke an Lebensräumen für Tiere und Pflanzen nicht vor Ort ist zum Teil in Vorkopfbauweise errichtet worden. Die zu kompensieren sind, werden sie an anderer Stelle Pfeiler wurden aus der Luft, von einem schwebenden gleichwertig ersetzt: Viele Gewässer wurden renaturiert, Gerüst aus, in die Erde gesetzt. Außerdem ruhten in tausende Bäume und Sträucher sind angepflanzt wor­ der Aue für mehrere Monate die Arbeiten, um seltene den, Schafe pflegen Orchideenwiesen im Unstruttal, Vögel nicht beim Brüten zu stören. Maßnahmen, die Wildpferde beweiden wertvollen Margerrasen bei den Eingriff in das Ökosystem mindern. Erlangen, um die Artenvielfalt zu erhalten.

Pflege von Orchideenwiesen an der Unstruttalbrücke Nistkästen für Wanderfalken an der Ilmtalbrücke Langewiesen

Alle Maßnahmen zur Minderung und zum Aus- Auch die Wechselwirkungen zwischen den Schutz- gleich gehören zur landschaftspflegerischen gütern sind zu beachten. Ein anspruchsvoller Abwä­ Begleitplanung des Projekts. Sie umfasst eine gungsprozess, den Fachleute vom Bundesamt für Gesamtfläche von rund 3.000 Hektar. Naturschutz, von den Naturschutzbehörden der Länder und den unteren Umweltbehörden aus der Die Landschaftspfleger haben dabei Region vorgenommen haben. verschiedene Schutzgüter zu beachten: Viele Maßnahmen, zum Beispiel die Erweiterungen den Menschen, einschließlich seines von Biotopen, haben schon vor dem Bau begonnen. Arbeits- und Wohnumfelds So hatte die Natur Zeit, Rückzugsmöglichkeiten zu die Natur: Tiere und die biologische Vielfalt, finden. Schon jetzt zeigt sich an vielen Stellen, dass Pflanzen, Boden, Wasser, Klima, Luft die Maßnahmen greifen. So sind Seeadler und Biber Landschaft und Erholungsraum in die zum Teil renaturierte Saale-Elster -Aue vorge­ Kultur- und sonstige Sachgüter drungen. Aus- und Neubaustrecke VDE 8 Zahlen und Fakten

4 Stunden 27 37 230 Kilometer 10 Milliarden Fahrzeit zwischen Tunnelbauwerke Talbrücken Neubaustrecke Investitionskosten München und Berlin, minus zwei Stunden

VDE 8

3 Monate jährlich 8.314 Meter 8.600 Meter: 270 Kilometer 2017 planmäßiger Baustopp Länge: längster Tunnel, längste Eisenbahn- Ausbaustrecke Inbetriebnahme der in der Saale-Elster-Aue Bleßbergtunnel brücke in D, Saale- (inklusive Knoten) Gesamtverbindung wegen Vogelbrut Elster-Talbrücke

km/h

770.000 63.810 Meter 3 3.500 Jahr alt: 300 Pläne und Dokumente Gesamtlänge der Tunnel Brückenbaupreise Handelsweg an der Spitzengeschwindigkeit Strecke (ausgegraben)

§

4.500 12,6 Millionen 156.000 134 800 Verträge Mitarbeiter beim Bau Kubikmeter Ausbruch Betonplatten Kilometer neue Plan- der Trasse /gleiche Zahl in den Tunneln Feste Fahrbahn Bahnstromtrasse 300 rechtsverfahren in den Zulieferbetrieben

‰ ESTW 100.000 3.000 4.000.000 12,5 17 Besucher in den Hektar Ausgleichsfläche­ Tonnen Beton an der Höhenmeter auf 1.000 Elektronische Informationsstätten für Umweltmaßnahmen Trasse verbaut Meter Länge – steilste Stellwerke Steigung der Strecke

1991 Im April beschließt die Bundesregierung 17 Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE), darunter das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 (VDE 8), die Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Berlin 1994–97 Linienbestimmung, Durchführung der Planfeststellungsverfahren und Erlass der Planfeststel­ lungsbeschlüsse 1996 Beginn erster Baumaßnahmen 1997 Abschluss der Finanzierungsvereinbarung für die Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt (VDE 8.1) und der Finanzierungsvereinbarung für den Teilab­ schnitt Gröbers–Leipzig (VDE 8.2) 2003 Inbetriebnahme des 23 Kilometer langen Abschnitts Gröbers– Bahnhof Flughafen Leipzig/Halle –Haltepunkt Leipzig Messe (VDE 8.2) 2006 Die Strecke Leipzig/ Halle–Berlin (VDE 8.3) geht in Betrieb 2008 Inbetriebnahme Hauptbahnhof Erfurt nach dem Umbau 2012 Alle Tunnel der Neubaustrecken zwischen Nürnberg und Berlin sind durchgeschlagen 2015 In­ betriebnahme Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle (VDE8.2) 2017 Inbetriebnahme der Aus- und Neu­ baustrecke Nürnberg–Erfurt (VDE 8.1) und des Gesamtprojekts Nürnberg–Berlin (VDE 8)

Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2012 Fragen und Antworten Öffentlich vom Anfang bis zum Ende

Was VDE ist die Abkürzung für Verkehrsprojekt Deutsche Ein- bedeutet heit. 1991 hat die Bundesregierung 17 Projekte beschlos- VDE 8 sen, um die Verkehrsverbindungen zwischen Ost und West auf Schiene, Straße und Wasserwegen zu verbessern. Die Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Berlin ist das Ver- ? ? kehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8, kurz VDE 8. Scherkondetalbrücke

Warum ist die Das Projekt wird abschnittsweise realisiert. Im Jahr 2003 ist der erste Teil der Neubaustrecke in Betrieb Strecke nicht gegangen: 23 Kilometer von Gröbers im Saalkreis bis Leipzig. Im Jahr 2006 erhielt das Projekt einen wei- schneller teren Schub – mit der Fertigstellung der Ausbaustrecke Leipzig/Halle–Berlin (VDE 8.3). Mit gesicherter fertig Finanzierung wurde der Termin Dezember 2015 für die Eröffnung der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle geworden (VDE 8.2) festgelegt und eingehalten. Auch der Termin für die Inbetriebnahme der Aus- und Neubaustrecke ? Nürnberg–Erfurt (VDE 8.1) im Dezember 2017 steht.

Messzug auf der Strecke

Welche Züge Auf der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle fahren seit De- fahren auf zember 2015 ICE-Züge der Deutschen Bahn. Grundsätzlich der neuen können Personen- und Güterzüge aller 370 deutschen Eisen- Trasse bahnverkehrsunternehmen - und auch ausländischer - auf der Trasse verkehren. Voraussetzung ist, dass die Züge über ein ETCS-System zur Zugsicherung verfügen. DasGleiche gilt ? für die Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt. Tunnel Kulch

Hätte ein Aus- Das Ziel, die Fahrzeiten auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke erheblich zu verkürzen, war mit dem Ausbau bau der alten der vorhandenen Strecken nicht zu erreichen. Außerdem wird die neue Trasse auch für den Güterverkehr nutz- Strecken bar sein. Die Steigungen, das Gefälle und die Kurvenradien auf den bestehenden Strecken hätten keinen moder- nicht aus­ nen Schienengüterverkehr ermöglicht. Bei der Auswahl der Trassenvarianten mussten außerdem viele weitere gereicht ? Belange – auch die der Umwelt – berücksichtigt werden.

Saale-Elster-Talbrücke: Das längste Brückenbauwerk Deutschlands.

Profitieren nur Zeitgleich zum Projekt Nürnberg–Berlin werden alle Anschluss- und Verbindungsstrecken für schnelle- die an der Stre- ren Verkehr fit gemacht. Durch optimale Verknüpfungen in den Bahnknoten Nürnberg, Erfurt, Leipzig cke liegenden und Halle werden die Fahrzeitgewinne auch in die Region, zum Beispiel nach Weimar und Jena, übertra- großen Städte gen. Auf europäischer Ebene ist die Strecke Teil des Transeuropäischen Schnellbahnnetzes (TEN-V). Mit von der ihr ist ein großer Abschnitt der Verbindung Skandinavien–Mittelmeer verwirklicht (Anschlussprojekt ist neuen Linie die Brennerquerung). Für den schnellen Personen- und den Güterverkehr eröffnet die Linie ein neues ? Zeitalter im deutschen und europäischen Bahnverkehr. Gleisbau Anwohner und Besucher willkommen

Informationstafeln am Froschgundsee in Bayern Informationspunkt im Hauptbahnhof Halle (Saale) Informationspunkt im Hauptbahnhof Leipzig

Vorplanung, Variantenfindung, Planfeststellung, Bau: Funde. Im Internet wird komplex zu allen Teilen des In jeder Phase des Projekts haben Vertreter der Bahn Gesamtprojekts Nürnberg–Berlin (VDE 8) informiert, mit den Menschen an der Strecke gesprochen. Dort, mit Animationen, Videos, Downloads. Live-Webcams wo noch gebaut wird, tun sie es weiterhin – bis zur oder animierte Grafiken dokumentieren an mehreren Fertigstellung. Auf Bürgerversammlungen werden Baustellen den Fortschritt. Im YouTube-Kanal sind Details der einzelnen Bauabschnitte vorgestellt und Filme der Streckenabschnitte in allen Bauphasen bis offen diskutiert. In Informationspunkten direkt an hin zur Eröffnung der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/ der Strecke finden Interessierte unter anderem: Halle (VDE 8.2) abrufbar: Grafiken, Filme, Informationstafeln, multimediale www.youtube.de/vde8 Vorträge, Gesteinsproben, Modelle und archäologische www.vde8.de DB Infopunkte an der Strecke VDE 8:

Forchheim: Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld (VDE 8.1) Kalzendorf: Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle (VDE 8.2) Öffnungszeiten: Mi – So, 12 bis 19 Uhr Öffnungszeiten: Mi – So 12 bis 19 Uhr Bahnhofplatz 10, 91301 Forchheim Hausplanweg 5, 06268 Kalzendorf/Steigra Telefon: 09191 - 6986223 Telefon: 034461 - 561862 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Breitengüßbach: Einbindung der Ausbau- Leipzig: Knoten Leipzig in die Neubau­­strecke Nürnberg–Erfurt (VDE 8.1) Öffnungszeiten: Mi – So 12 bis 19 Uhr Öffnungszeiten: Mi – So, 12 bis 19 Uhr Museumsgleis 24, Willy-Brandt-Platz 5, 04109 Leipzig 96149 Breitengüßbach / Telefon: 09544 - 9838414 Telefon: 0341 - 266 990 95 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Goldisthal: Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt (VDE 8.1) Haale (Saale): Knoten Halle Öffnungszeiten: November bis März Mi – So 11 bis 18Uhr Öffnungszeiten: Mi – So 12 bis 19 Uhr April bis Oktober: Mi – So 12 bis 19 Uhr, Telefon: 0361 - 4287153 Hauptbahnhof Halle, Ausgang Ernst-Kamieth-Straße 6, 06112 Halle Goldberg 1, 98746 Goldisthal+ Aussichtspunkten u. Wanderwegen Telefon: 0345 - 67847174 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Erfurt: Knoten Erfurt Archäologische Funde: im Hauptbahnhof Erfurt neben dem Reisezentrum Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte in Sachsen-Anhalt, Richard-Wagner-Straße 9, 06114 Halle/Saale Infotafeln: Öffnungszeiten: Di – Fr 9–17 Uhr; Sa, So und Feiertage: 10–18 Uhr an öffentlich zugänglichen Bauwerken der Strecke Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle (VDE8.2): Parallelfahrt zweier ICE zur Streckeneröffnung am 9. Dezember 2015 Titel: Talbrücke Froschgrundsee, Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt (VDE 8.1) 2016

Impressum

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Fotos: Frank Kniestedt, DB AG Seite 16/17 DB AG/Jazbec Seite 19 unten links Gerd Pie Seite 20 oben Peter Härtel Rückseite Susanne Kramer, DB AG Visualisierungen: Seite 9, 21 vectorvision

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