<<

Seite 44

4 Maßnahmen:

Unter Berücksichtigung der in den einzelnen Kapiteln genannten Ziele, u. a. aus den Bereichen Verkehr, Grün- und Freiflächen, Öffentlicher Raum, wurden in einem gemeinsamen Gespräch mit Baureferat, Kreisverwaltungsreferat und Planungsreferat für die anstehenden Maßnahmen Prioritäten definiert. Angesichts der schwierigen Finanzsi- tuation der Stadt soll die Realisierung einiger weniger, aber unter meh- reren Gesichtspunkten notwendiger Maßnahmen, durch Mittelbereit- stellung bzw. durch Aufnahme in das MIP, angestrebt werden. Beson- ders berücksichtigt werden sollten dabei die bevorstehenden Ereignis- se BUGA 2005, die Fußballweltmeisterschaft 2006 und die 850-Jahr- Feier zur Stadtgründung, bei denen auch die Münchner Innenstadt wieder im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit stehen wird.

A. Kurzfristig geplante Maßnahmen

1. Max-Joseph-Platz, Platzgestaltung und Residenzstraße zwi- schen und Schrammerstraße Der Max-Joseph-Platz ist ein wichtiger innerstädtischer Platz, der gerahmt ist von historischen Gebäuden. Aus gestalterischer und verkehrlicher Sicht ist der Platz dringend verbesserungsbe- dürftig; unter dem Aspekt der Nutzbarkeit für Aktivitäten und Veranstaltungen im öffentlichen Raum birgt der Platz im inner- städtischen Bereich bisher nicht genutzte Potenziale. Zur Ent- lastung der viel frequentierten Plätze , Odeonsplatz etc. sollte dieser Platz daher dringend aufgewertet werden. Die jetzigen Nutzer, die Jugendlichen, die den Platz zum Skaten und Bladen nutzen, dürfen aber durch eine Umgestaltung nicht vertrieben werden. Der bisher angestrebte Wettbewerb sollte 2003 durchgeführt werden, konnte jedoch aufgrund der Haushaltslage noch nicht vorbereitet werden.

Für den Bereich zwischen Rindermarkt und Odeonsplatz wird generell eine einheitliche Gestaltung angestrebt. Die Umge-stal- tung der Landschaftstraße sowie der Dienerstraße zwischen Marienplatz und Landschaftstraße bzw. zwischen Landschaft- straße und Hofgraben kann aber aufgrund der Bauarbeiten am Marienhof nicht vor 2006 geschehen.

2. Begrünung der Blumenstraße an der Ostseite zwischen Papa-Schmid-Straße und Corneliusstraße Als Ausgleich für die gefällten Bäume im Bereich der zukünfti- gen Schrannenhalle sollte diese Maßnahme in Zusammenhang mit der Wiederherstellung der Prälat-Zistl-/ Blumen-/ Corneliuss- traße (Schrannenhalle) ausgeführt werden. Zum Einbau von Radwegen im südlichen Bereich der Blumenstraße ist eine ver- kehrliche Neuordnung (Fahrspuren, Parkflächen) notwendig.

B. Mittelfristige Maßnahmen: Seite 45

1. Tal, Gehbahnverbreiterung Die Umstrukturierungen der Bebauung im Tal sind weit gehend abgeschlossen. Eine Umgestaltung soll mittelfristig angestrebt werden; u. a. aufgrund der räumlichen Potenziale (Straßenbrei- te) können der öffentliche Raum und die Aufenthaltsqualität er- heblich verbessert werden.

2. Am Kosttor, Fußgängerzone Mit relativ geringem finanziellen Aufwand kann die Lücke in der Fußgängerverbindung zwischen Tal und den zukünftigen Maxi- milianhöfen über Böhmlerpassage-Platzl-Am Kosttor im Bereich zwischen Falkenturmstraße und Maximilianstraße geschlossen werden. Es existieren bereits ausgearbeitete Planungen beim Baureferat.

C. Langfristige Maßnahmen

Fußgängerzone Landschaftstraße und Dienerstraße zwischen Landschaftstraße und Marienplatz Die beiden Maßnahmen können erst nach Vollendung der Bau- stelle am U-Bahnhof Marienplatz durchgeführt werden. Dienerstraße zwischen Marienplatz und Landschaftstraße Hierzu liegt auch der Antrag Nr. 2322 vom Herrn Stadtrat Quaas vom 08.11.2000 vor (Anlage 2). An Herrn Stadtrat Quaas erging am 21.10.2002 eine Zwischennachricht mit Verweis auf die vorlie- gende Beschlussvorlage. Zu dem Antrag wird wie folgt Stellung genommen: Zwischen den beiden Häuserreihen steht eine geringe Verkehrs- fläche zur Verfügung, auf der hohe verkehrliche Anforderungen liegen: hohe Fußgänger- und Radfahrerfrequenzen, Lieferver- kehr. Eine zukünftige Gestaltung muss noch geklärt werden. Auf- grund der schwierigen Haushaltssituation wird bei dieser Maß- nahme kein dringlicher Handlungsbedarf gesehen. Dem Antrag kann derzeit nicht entsprochen werden.

Oberanger zwischen Dultstraße und Herzog-Wilhelm-Straße, Umgestaltung Die Umgestaltung ist erst nach Abschluss der Neubaumaßnahme Parkhaus Oberanger und jüdisches Kulturzentrum sinnvoll. Die Neubaumaßnahme ist voraussichtlich Ende 2006 abgeschlossen.

D. Maßnahmen in anderen Beschlüssen Seite 46

Projekte im Innenstadtbereich, die in anderen Beschlüssen be- handelt werden, werden im Innenstadtkonzept nur nachrichtlich erwähnt.

Bahnhofsvorplätze, Umgestaltung Auf den Beschluss der Vollversammlung des Stadtrates vom 19.02.2003 zum Masterplan Hauptbahnhof wird verwiesen. Der im Herbst 2003 stattfindende Wettbewerb zur Umbau des Empfangsgebäudes wird auch gestalterische und funktionale Lö- sungen zu allen öffentlichern Freiflächen und Vorplätzen sowie dem Starnberger Flügelbahnhof bringen. Als Zeitziel für die Umgestaltungen sind geplant: südlicher Bahnhofsvorplatz 2005 nördlicher Bahnhofsvorplatz 2012 östlicher (Haupt-) Bahnhofsvorplatz 2012

St. Jakobs-Platz, Platzgestaltung Der Umbau des St. Jakobs-Platzes einschließlich der im Umgriff des Bebauungsplanes liegenden Verkehrsflächen des Oberan- gers und des Unteren Angers/ Corneliusstraße wurde mit der Billi- gung des Bebauungsplanes Nr. 1853 vom Ausschuss für Stadt- planung und Bauordnung am 10.07.2002 beschlossen. Die Platz- gestaltung wurde in einem landschaftsplanerischen Wettbewerb ermittelt.

Oskar-von-Miller-Ring/ Platz der Opfer des Nationalsozialis- mus/ Gabelsbergerstraße: Platzgestaltung, Reduzierung der Verkehrsfläche, Begrünung Beschlussvorlage Stadtreparatur im Umfeld der Zeitziele werden in der für Ende 2003 geplanten Beschlussvorla- ge genannt werden. Im Rahmen des Programms „Bürgerinnen und Bürger gestalten ihre Stadt“ soll mit Hilfe von Bürgerbeteiligung für den Platz der Opfer des Nationalsozialismus eine neue Gestaltung erarbeitet werden.

Außerdem ist weiterhin Ziel, die im letzten Innenstadtkonzept (Be- schluss der Vollversammlung des Stadtrates vom 03.07.1996) ge- nannten Aufwertungsbereiche , den Grünbereich entlang der Herzog-Wilhelm-Straße und den Marienhof durch eine Umgestaltung zu verbessern. Seite 47

5 Innenstadtrandbereiche

Für die Attraktivität der Innenstadt sind die Entwicklungen und Nutzun- gen der angrenzenden Stadtteile von großer Bedeutung. Die Maxvorstadt ist für die Museen und Hochschulen, die Ludwigvor- stadt für ihre Kliniken bekannt. Die Isarvorstadt und z. T. auch das Le- hel sind nach wie vor deutlich durch das Wohnen geprägt. Neben diesen gebietstypischen Nutzungen ist für den erweiterten In- nenstadtbereich ein flächendeckender Einzelhandelsbesatz und Ga- stronomie kennzeichnend. Diese die Innenstadt umgebende Mischung aus öffentlichen Einrichtungen, Einzelhandel, Büro, Wohnen und Ge- werbe trägt entscheidend zu ihrem Erfolg bei, deshalb gilt es insbeson- dere hier die Struktur zu erhalten und zu stärken. Die Innenstadtrandbereiche werden hinsichtlich ihrer Nutzung und ih- rer stabilisierenden Wirkungen auf die Innenstadt kurz dargestellt.

5.1 Maxvorstadt „MuseumsViertel München“ und Hochschulquartier

Charakteristisch und gesamtstädtisch von großer Bedeutung sind die Hochschulen (FH, LMU, TU u. a.) und Museen in der Maxvorstadt. Diese Einrichtungen aus Bildung und Kultur nehmen im Stadtviertel eine sehr große Fläche ein und ziehen Nutzer aus allen Stadtteilen und Gäste an. Die Wohnnutzung konzentriert sich im Wesentlichen auf den nördli- Hoher Anteil an chen Teil der Maxvorstadt. Durch die Nähe der Hochschulen ist der Umstrukturierungsflächen Anteil kleinerer Studentenwohnheime im gesamtstädtischen Vergleich hoch. Im Bereich Marsfeld, St. Benno sind vorrangig Büro- und Verwaltungs- nutzungen zu finden, sowie die Produktionsstätten zweier Münchner Brauereien. Durch die Verlagerung einiger Institute der Hochschulen und die Um- nutzung der ehemaligen Brauereiflächen ist der Anteil der Umstruktu- rierungsflächen in diesem Stadtbezirk relativ hoch. (siehe Anlage 7). Die Maxvorstadt ist der einzige Stadtbezirk im Innenstadt/ Innenstadt- randbereich, der sich an dem Pilotprojekt zur Aussetzung der Sperrzei- ten beteiligt hat.

Museen

Durch die Bedeutung der vorhandenen Museen, die Vielzahl der Gale- Ausbau des “MuseumsViertel rien und mit der Eröffnung der Pinakothek der Moderne im letzten Jahr München” sowie dem geplanten Neubau der Brandhorst-Sammlung wird das „Museums-Viertel München“ weiter aufgewertet. Darüber hinaus soll im räumlichen Bezug zum Königsplatz ein NS-Dokumentationszentrum entstehen, um die Rolle Münchens während der NS-Zeit zu veran- schaulichen. Die spezifische kulturelle Bedeutung des Viertels stellt zudem die Kunst im öffentlichen Raum, mit der Kunstplattform, tempo- rärer Kunstprojekte am Königsplatz, etc. herausragend dar. Auch andere Metropolen, wie z. B. Berlin oder Frankfurt versuchen, durch eine Bündelung der Ausstellungsflächen sich für ein nationales und internationales Publikum unübersehbar darzustellen. Im Herbst 1998 wurde unter Federführung des Kulturreferates der Arbeitskreis zur Zusammenarbeit staatlicher und städtischer Museen gegründet mit Seite 48

der Absicht die Museen stärker ins Bewusstsein zu rufen. In diesem Zusammenhang wurde ein Logo entwickelt. Geplant ist ein Internet- Auftritt, ein Leitsystem im öffentlichen Raum und eine bessere Kennt- lichmachung der Bus-Museumslinie. Eine Erreichbarkeit der Museen untereinander als auch mit dem öffentlichen Nahverkehr wird als eben- so zielführend erachtet wie die Anbindung an die Innenstadt. Insbe- Vernetzung der Innenstadt mit sondere mit dem Neubau des Jüdischen Museums in der Innenstadt dem “MuseumsViertel wird eine Verknüpfung der Altstadt Museen mit dem „MuseumsViertel München” München“ immer dringlicher. Der Umbau des Altstadtrings und eine Verbesserung des Umfelds der Pinakothek der Moderne als Bindeglied zwischen Innenstadt und dem „MuseumsViertel München“ soll in absehbarer Zeit umgesetzt werden. Ziel einer Vernetzung der Ausstellungsorte ist es das „MuseumsViertel München“ für den Besucher besser erlebbar zu machen und dieses zu visualisieren (u. a. in Stadtplänen etc.).

Hochschulen

In der Maxvorstadt konzentriert sich ein Großteil der Münchner Hoch- schulen. Besonders die Kunsthochschulen, wie die Akademie für Bil- dende Künste und die Hochschule für Musik und Theater, sowie die geisteswissenschaftlich orientierten Hochschulen bzw. Hochschulbe- reiche, wie die Hochschule für Philosophie und Institute der Ludwig- Maximilan-Universität, schätzen den urbanen Standort und die Lage in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt und zu den Museen als Chance zu Präsentation und Gedankenaustausch mit der Stadtgesellschaft. Durch die Hochschulen befinden sich hier auch ein Großteil der Stu- dentenwohnheime (besonders Wohnheime kirchlicher und privater Träger) und Einrichtungen rund ums Hochschulleben (Copy Shops, Buchhandlungen, Kneipen). Mit Verlagerung der Fachbereiche Biochemie und Chemie der Ludwig- Maximilan-Universität (LMU) an die Stadtgrenze nach Großhadern und mit Verlagerung der Fachbereiche Physik, Chemie, Maschinenwesen, Informatik und Mathematik der Technischen Universität (TU) nach Verlagerung von Garching sind auf den Grundstücken der Technischen Universität und Hochschulinstituten der Ludwig-Maximilian-Universität Flächen frei geworden. Nach eige- nen Aussagen wird die TU das Süd-West-Gelände (süd-westlich der TU), das Süd-, und Süd-Ost-Gelände kurz- bis mittelfristig aufgeben. Bei einer Verlagerung der Fachbereiche Elektro- und Informationstechnik werden wohl auch Teile des Nordge- ländes für die heutige Nutzung nicht mehr benötigt werden. Auf dem Süd-Ost-Gelände soll nach Stand der Planungen die Hochschule für Film und Fernsehen und die Ägyptische Sammlung untergebracht wer- den. Im Gegensatz zu dem ehemaligen Grundstück der LMU an der Nachnutzung aus dem Kultur-/ Karl-/ Luisen-/ Meiserstraße konnte somit eine Nachnutzung im Be- Bildungsbereich reich des Kultur-/ Bildungs- bzw. Mediensektors gefunden werden. Auch die Fachhochschule möchte ihre Fachbereiche am Standort im Bereich der Lothstraße zusammenführen und erwägt den Standort der Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen, Karlstr. 6, mittel- bis langfristig aufzugeben. Insgesamt errechnet sich rein aus den Hochschulflächen ein Umstrukturierungspotential von ca. 90.000 m² Bruttogeschossfläche. Eine Stadtratsvorlage vom Planungsreferat (ge- plant für die erste Jahreshälfte 2004) zum Thema „Hochschulstandort München“ wird sich mit dieser Problematik gesondert befassen. Ziel ist Seite 49

es freiwerdende Hochschulflächen mit Nachnutzungen aus dem Hoch- schul- und Bildungsbereich (einschließlich der Wohnungen für Studen- ten und Gastdozenten) zu belegen.

Handlungsfelder: - Ausbau der Wissens- und Informationskultur - Erhalt der Hochschulstandorte - Nachnutzung der Hochschulflächen aus dem Bildungs-/ Kulturbe- reich – keine weitere Umnutzung von Hochschulflächen zugunsten von Kerngebietsflächen - Verbesserte Verbindung zwischen Innenstadt und „MuseumsVier- tel“ sowohl zu Fuß als auch mit dem ÖPNV

5.2 Lehel Verwaltung und Wohnen

Das Lehel ist die älteste unter Münchens Vorstädten mit einer wech- selvollen Geschichte. Heute als Teil des ersten Stadtbezirks ist es durch seine Lage zwischen Isarauen und den Parkanlagen des Engli- schen Gartens, eingebettet in Grünflächen, ein Stadtviertel mit hohem Freizeitwert. Tangential zum Englischen Garten verläuft Münchens wichtigste Museumsmeile, die Prinzregentenstraße (National- und Völ- kerkundemuseum, , , Prähistorische Staatssammlung). Unterirdisch durchziehen das Lehel nur noch einige Stadtbäche (siehe Anlage 6a), die bei Neubauprojekten im Bereich des Wacker-Blockes und am Max-Planck-Institut wieder geöffnet bzw. Exklusives Wohnviertel offen erhalten und in die Gestaltung des Freibereiches miteinbezogen wurden. Die Modernisierung des zahlreich vorhandenen Altbaubestan- des und die Nähe der Grünflächen haben das Lehel zu einer exklusi- ven innenstadtnahen Wohngegend werden lassen, besonders um das Bevölkerungsverlust in den St. Anna-Viertel. Damit verbunden waren einschneidende Verände- 70 er Jahren rung der Sozialstruktur. Durch die Ausweitung von Innenstadtnutzun- gen bereits in den 70er Jahren war das Lehel einem starken Verände- rungsdruck bzw. Bevölkerungsverlust ausgesetzt.(1954/ 22 400 Ein- wohner) Damals zählte das Lehel noch rund 19 000 Einwohner, wobei heute neben der Wohnnutzung mit rd. Öffentliche und private 12 500 Einwohnern die öffentlichen und privaten Verwaltungseinrich- Verwaltungen tungen besonders kennzeichnend für das Lehel sind (Staatskanzlei, Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr, Oberste Baubehörde, Landesvermessungsamt, Bayerische Versicherungskammer etc.) . Mit dem 1997 fertiggestellten großstädtischen Wacker-Haus an der Prinzregentenstraße, seinen rund 90 Wohneinheiten orientiert auf großzügige Gartenhöfe, wurden städtebaulich wie architektonisch erst- malig wieder neue Maßstäbe für ein innerstädtisches Geschäfts- und Wohnhaus gesetzt.

Handlungsfelder: - Erhalt und Stärkung der Wohnnutzung - Bessere Vernetzung der naheliegenden Erholungsräume (Isarau- en, ) mit der Innenstadt Seite 50

5.3 Ludwigsvorstadt Kliniken und Multikultur

Das Gebiet gliedert sich in die drei Bereiche Bahnhofs-, Wies´n- und Klinikviertel. Die größten strukturellen Veränderungen sind für den Be- reich Bahnhofsviertel zu erwarten. Neben dem traditionell ansässigen Groß- und Einzelhandel für Produkte aus Elektrotechnik, Elektronik und Computertechnologie, den konzentriert auftretenden Hotelbetrie- ben und den internationalen Lebensmittelgeschäften („Klein-Istanbul“), ist eine für eine Millionenstadt „übersichtliche“ Rotlicht-Szene zu fin- den. Durch die bunte Nutzungsmischung hat die Ludwigsvorstadt – an- ders als die anderen Münchener Vorstädte die überwiegend noch durch eine Wohnqualität geprägt sind – eine hohe Anziehungskraft für Bunte Nutzungsmischung innovative Start up- und New economy-Betriebe und andere „Kreative aller Schattierungen“, die besonders ein Arbeits- und Wohnklima der lebendigen Auseinandersetzung mit allen Themen der Zeit suchen. Jüngstes Beispiel für kreative Zwischennutzung mit einer Mischung aus Kunst und Kultur, Flohmärkten und Konzerten ist die sog. „Soul Slide Zone“, die sich auf dem Garagengelände Goethestr. 34 und Paul-Heyse-Str. 31 erstreckt. Die Nutzung ist vorerst bis Ende 2003 befristet. Trotz der Innenstadt nahen Lage hat sich bis heute ein mode- Moderates Mietniveau rates Mietpreisniveau gehalten im Vergleich zu den anderen Innen- stadtrandgebieten. Die im südlichen Bahnhofsviertel ansässigen Sex- und Spielbetriebe sollten nicht weiter ausgeweitet werden. Der Bebauungsplan Nr. 1662 bietet hierzu allerdings nur bedingt Möglichkeiten zur Begrenzung. Als Maßnahme gegen die Spielbetriebe wird die Erhebung einer Spielau- Begrenzung der tomatensteuer angestrebt, deren Einführung aber die Änderung des Vergnügungsstätten Kommunalabgabengesetzes vorausgehen muss. Der Anteil an Umstrukturierungsflächen ist in der Ludwigvorstadt gerin- ger als in der Maxvorstadt. Im Bereich der Kliniken wird die Ludwig-Maximilian-Universität langfris- tig das Physiologikum nach Großhadern verlagern und den Standort Goethe-/ Pettenkofer-/ Schillerstraße aufgeben. Auch hier ist eine Nachnutzung aus dem Gemeinbedarf Hochschul-/ Bildungsbereich wünschenswert. Ungewiss ist noch immer die Zukunft des Deutschen Theaters. Gerade dieser Kulturbereich macht einen Teil der Besonderheit dieses Viertels aus. Nur durch diese Institution ist die Sparte „Unterhaltungsmusik“ in München vertreten, die im Jahr 140.000 Übernachtungen generiert.

Handlungsfelder: - Förderung der Mischung aus Hochschuleinrichtungen, Unterhal- tung und Amüsement sowie innovativer Arbeitsstätten und interna- tionalem Einzelhandel - Arrondierung der Wohnnutzung Seite 51

5.4 Isarvorstadt Wohnen

Der Isarvorstadt kommt im Hinblick auf die Wohnnutzung im erweiter- ten Innenstadtbereich eine besondere Bedeutung zu. Im Gegensatz zur Maxvorstadt und dem Bahnhofsviertel grenzen die Blöcke mit ho- hem Wohnanteil direkt an die Altstadt und liefern somit einen erhebli- chen Beitrag zur Belebung auch der Altstadt. Die Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Gastronomie und kleinteiligem Hoher Wohnanteil Einzelhandel hat sich hier erhalten. Eine Anhebung des Standards in Richtung höherpreisiger Nutzung und Nutzergruppen ist eine Entwick- lung, die auch in anderen Innenstadtrandlagen wie dem Lehel und Haidhausen zu beobachten und nur schwer aufzuhalten ist (Umwand- lung von Tante-Emma-Läden in teuere Boutiquen, Luxussanierungen der Wohnungen etc.). Öffentliche Gebäude sind bis auf wenige Ausnahmen nur im Bereich des Südfriedhofes und an der zu finden. Neues Szeneviertel um den Das Gärtnerplatzviertel hat mit einer überdurchschnittlichen Anzahl an Gärtnerplatz Gastronomiebetrieben und Designerläden sich in den letzten Jahren zu dem Szeneviertel in München entwickelt. Rund um die Hans-Sachs-Straße gruppieren sich Lokale und Läden aus dem Schwulen-/ Lesben-Milieu. Eine Ausweitung der Gastronomie in die Isarauen, über die bestehen- de Gastronomie auf der Praterinsel hinaus soll aber vermieden wer- den. Die Isarauen sind in ihrer Funktion als Naturraum und wichtiges Naherholungsgebiet zu erhalten. Die aus wasserwirtschaftlicher Sicht notwendigen Flußumbaumaßnahmen – Hochwasserschutz der Stadt – werden auch für die Bürgerinnen und Bürger eine Erhaltung des Frei- zeitwertes und eine bessere Zugänglichkeit zum Wasser bringen. Die Ergebnisse des im Frühjahr 2003 durchgeführten Wettbewerbs für den Abschnitt zwischen Braunauer Eisenbahnbrücke und dem Deutschen Museum werden zur Zeit vertieft und dem Stadtrat zur Beschlussfas- sung vorgelegt. Die neugestalteten Isarabschnitte werden mit ihrem flußbegleitenden Grün- und Freiräumen zur Bundesgartenschau 2005 unter dem Motto „Perspektivenwechsel“ als eines der dezentralen Pro- jekte vorgestellt.

Handlungsfelder: - Erhalt und Stärkung der Wohnnutzung - Bessere Erreichbarkeit des Isarraumes von der Innenstadt - Bessere Zugänglichkeit des Flusses und der Museumsinsel

Die Innenstadt und die Innenstadtrandgebiete haben in der Vergan- genheit die größten Bevölkerungsverluste erlitten. Hier gilt es für die Wohnungswirtschaft das Wohnen in der Stadt durch Bestandsumbau und Wohnungsneubau wieder attraktiv zu machen. Insbesondere die neue Wohnbevölkerung soll durch die Attraktivität Münchens erzeugte arbeitsplatzbezogene Zuwanderung an die Stadt gebunden werden um ein nachhaltiges Bevölkerungswachstum zu erreichen.

Seite 52

6 Großflächige Umstrukturierungsmaßnahmen

Die Innenstadt hat auch seit 1996 entsprechend der Zielsetzung einen weiteren entwicklungsplanerischen Schub erfahren. Hier wurde in den Umstrukturierungsschwerpunkt Jahren 1996 – 2000 ein Umstrukturierungsvolumen von über 200.000 im Bahnhofbereich und m² Bruttogeschossfläche (BGF) realisiert. Die bekannten Großprojekte Maxvorstadt „Fünf Höfe“, „SiemensForum“, „Pinakothek der Moderne“ und die Neu- fassung des Altstadtrings sind abgeschlossen.

Für die nächsten Jahre wird sich das Potenzial sogar noch etwas erhö- hen, es werden vermutlich über 250.000 m² BGF neu entstehen bzw. umgebaut werden. Ein Großteil dieser Fläche (ca. 80.000 m²) entfällt dabei auf den Um- bau bzw. Neubau des Hauptbahnhofes und seine Flügelbauten, der damit für den Fußgängerbereich Marienplatz - Hauptbahnhof einen at- traktiven Endpunkt setzen und ein repräsentatives Tor „nach außen“ darstellen wird.

Der Plan (siehe Anlage 7) zeigt, dass sich die in Planung befindlichen Umstrukturierungsvorhaben auf die Bereiche westlich der Altstadt, Bahnhofsviertel und Maxvorstadt, konzentrieren. In der Maxvorstadt ergibt sich das Umstrukturierungspotential im Wesentlichen durch die Verlagerung einiger Institute der Hochschulen und die Umnutzung der ehemaligen Brauereiflächen. Zusätzlich zu den bereits genannten 250.000 m² BGF in der Innenstadt liegt in dem innenstadtnahen Be- reich der Maxvorstadt ein zusätzliches Umstrukturierungspotential von rd. 170.000 m² BGF.

In der Altstadt selbst zeichnen sich zwei Schwerpunkte ab. Mit dem Bau der Maximilianshöfe und der Umnutzung des Alten Hofes Neubauten an historischen werden neue Anziehungspunkte durch Einzelhandel und Gastronomie Orten geschaffen und die eher stilleren, historischen Bereiche stärker in das Bewusstsein der Besucherinnen und Besucher gerückt. Durch die Neubauten am Oberanger und die geplante Straßenumge- staltung mit Außengastronomie wird der Straßenzug aufgewertet und belebt. Mit dem Neubau des Jüdischen Zentrums bekommt der St. Ja- kobs-Platz sein endgültiges Gesicht und die Jüdische Gemeinde end- lich wieder einen repräsentativen Standort im Gefüge der Innenstadt.

Bei allen Projekten ist darauf zu achten, dass durch die Maßnahme die strukturelle Vielfalt, die Qualität der Stadtgestalt unter Wahrung des historischen Bezugs und ggf. der Substanz, aber auch die Angebots- und Aufenthaltsqualität nicht nur gesichert, sondern gestärkt und ver- bessert wird. Damit soll eine städtebauliche Kontinuität, Maßstäblich- keit und eine Identität für die Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden. Seite 53

7 „Aktionsgemeinschaft Attraktive Innenstadt“

Seit nunmehr 10 Jahren entwickelt das Referat für Stadtplanung und Bauordnung mit der Aktionsgemeinschaft Attraktive Innenstadt Kooperatives eine offene, diskursive Zusammenarbeit. Ein kooperatives Prozess- Prozessmanagement und Projektmanagement sowie frühzeitige Informations- und Beteili- gungsangebote sind dabei die wesentlichen Instrumente für eine um- setzungsorientierte Planung. In einer Plenumveranstaltung Mitte 1997 wurde auf der Grundlage des ersten ausführlichen Erfahrungsberichtes der Aktionsgemeinschaft (in der Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes von 1996), noch einmal die Frage diskutiert, ob einem professionellen Innenstadtmanagement mit externer Projektleitung, d.h. einem Citymanager (wie z. B. in Stutt- gart mit dem Königsstr.-Management oder in Frankfurt mit dem Zeil- Management) gegenüber der seit 1992 praktizierten Organisations- form der Vorrang gegeben werden sollte. Citymanagement mit einem Bei den Mitgliedern der Aktionsgemeinschaft bestand seinerzeit Kon- Innenstadtmanager sens darüber, dass sich die Konstruktion des Innenstadtmanagement - getragen von relevanten privaten und kommunalen Partnern - bewährt hat, aber mit der Einführung eines gesamtstädtischen Arbeitkreises zum „Marketing für den Wirtschaftsstandort München“ die Qualitä- ten der Stadt und die Attraktionen der Münchner Innenstadt überregio- nal bekannt gemacht und die Entwicklungschancen der Innenstadt da- mit noch gesteigert werden sollten. Ergebnisorientierte Arbeit in Im Folgenden war die Aktionsgemeinschaft verstärkt um eine effiziente kleiner Arbeitsgruppe und ergebnisorientierte Arbeitsweise bemüht, es wurde die Entschei- dung zu einer kleineren Arbeits- bzw. Lenkungsgruppe (bestehend aus ca. 15 ständigen Mitgliedern) umgesetzt. In den über 50 Sitzungen in den letzten sechs Jahren sind - unter Zu- grundelegung der generellen Zielsetzungen für eine Attraktive Innen- stadt - neben der Erörterung von konkreten Projekten, Planungen und Anträgen im Wesentlichen folgende Themenschwerpunkte bearbeitet worden:

- Regionale Einbindung der Innenstadt, Ausbau von Stadtteilzentren sowie der zentralen Standorte im Umland zur Entlastung der In- nenstadt

- Sicherung der Erreichbarkeit der Altstadt insbesondere für den Wirtschafts- und Kundenverkehr

- Erhalt und Ausbau einer breiten Nutzungsvielfalt. Vermeidung ne- gativer Umstrukturierungen

- Gestalt und Nutzung der öffentlichen Räume insbesondere unter Freizeit- und Erlebnisaspekten

(Eine Themenübersicht der Sitzungen und die ständigen Mitglieder der Lenkungsgruppe sind in Anlage 8a und 8b aufgeführt.)

Mit Einzelprojekten wie zur Kunst im öffentlichen Raum wurde 1999/2000 zur Jahrtausendwende die Installation „München im Kunst- licht“ mit international bekannten Künstlern initiiert, Seite 54

Einzelprojekt “München im die durch großzügiges Sponsoring der Wirtschaft finanziert worden ist, Kunstlicht” darunter viele Unternehmen, die erstmals zeitgenössische Kunst ge- fördert haben. Im Sinne einer öffentlichwirksamen Aktion ist 2001 ein Faltblatt veröf- fentlicht worden, das die gemeinsamen Leitlinien und Strategien für eine attraktive und urbane Innenstadt darstellt.

Der prämierte Beitrag der Stadt zum Landeswettbewerb: „Zukunft der Innenstädte und Ortszentren“ (Würdigung mit Sonderpreis/Bekanntga- be des Planungsreferates im Ausschuss für Stadtplanung und Bauord- nung vom 10.10.2001) hat zudem die beispielhaften Aktivitäten und Maßnahmen innerstädtischer Planungen beschrieben und hier auch die Meinung der Aktionsgemeinschaft wiedergegeben, dass die Münchner Innenstadt überaus attraktiv und damit besonders erfolg- reich ist. Unabhängig davon vertritt der Arbeitskreis die Auffassung, dass mittel- fristig das Konservieren eines Ist-Standes allein wenig zukunftsfähig ist. In einem internen Workshop mit zu beteiligenden Experten sollten deshalb den Gesichtspunkten des laufenden Managements neue, per- Workshop zur Erarbeitung spektivische Impulse gegeben werden, um sich damit verstärkt als längerfristiger Ziele „Ideengeber“ für die Politik zu positionieren. Die Durchführung eines Workshops zu längerfristigen Zielen und Stra- tegien für die Münchner Innenstadt sollte in einer ersten Stufe arbeits- gruppenintern erfolgen. Eine vom Stadtrat seinerzeit geforderte Einbin- dung der Stadtratsfraktionen ist erst als zweite Stufe vorzusehen. Die Umsetzung des Innenstadtkonzeptes erfordert heute mehr denn je die Kooperation zwischen der Kommune und den privaten Akteuren, sodass derzeit nicht nur in den politischen Gremien, sondern auch beim Einzelhandel das Thema „Citymanagement“ erneut an Aktualität gewinnt. Ein kontinuierlicher Austausch über Planung und Realisierung von Maßnahmen zwischen den Partnern ist generell erforderlich, um die funktionale und gestalterische Einfügung in den Entwicklungsprozess der Innenstadt und notwendige Synergieeffekte zu erzielen, wobei zu- künftig stärker neue Ideen und Themen von allen Beteiligten zu entwi- ckeln sind. Seite 55

8 Erledigung der Aufträge aus dem Beschluss der Vollversammlung des Stadtrates vom 03.07.1996:

Folgende Aufträge wurden mit dem Beschluss erteilt:

1. „Das Planungsreferat erarbeitet ein umfassendes Innenstadt-Konzept als Kapitel der „Perspektive München“, das sämtliche Aspekte der Stadtentwicklung und –gestaltung mit einbezieht und zur Steuerung der strukturellen Veränderungen des nächsten Jahrzehnts geeignet ist. Folgende Punkte sind im einzelnen darzustellen: - Einzelhandel, Gewerbe, sonstige Dienstleistungen - Große Baumaßnahmen in der Innenstadt - Auswirkungen neuer Technologien aus Einkauf und Verkauf Entwicklung der Innenstadt-Ar- beitsplätze - Gestaltung des öffentlichen Raums, von Straßen und Plätzen (Schrannenhalle, Sendlinger Stra- ße, St.-Jakobs-Platz, Sonnenstraße etc.) - Entwicklung und Förderung von Kultur - Förderung des Wohnens in der Innenstadt - Entsiegelungskonzept zur Verbesserung von Stadtklima und Aufenthaltsqualität - Verkehrskonzept zur Realisierung einer fußgängerfreundlichen Altstadt“

Dem Auftrag wird mit dieser Beschussvorlage entsprochen.

2. „Die Stadtverwaltung wird beauftragt, ein abgestimmtes Nutzungskonzept für Aktivitäten im öffentli- chen Raum vorzulegen, das die komplexen wirtschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen und ihre Auswirkungen auf die Struktur und Attraktivität analysiert.“

Die räumliche Analyse der Veranstaltungen und Großveranstaltungen in der Innenstadt zeigt, dass sich ein Großteil der Veranstaltungen auf die vielfrequentierten Bereiche der Fußgängerzone be- schränkt. Eine korrekte Aussage über Auswirkungen auf Struktur und Attraktivität ist aufgrund der Synergieeffekte nur schwer möglich. Die mit Beschluss des Kreisverwaltungs- und Bauausschusses vom 27.04.1999 erarbeiteten „Richtlinien für Veranstaltungen auf öffentlichem Verkehrsgrund; Konzept für Veranstaltungen auf historischen Plätzen Münchens“ werden derzeit trotz Zunahme der Veranstaltungen als ausrei- chend erachtet. Im Bedarfsfall sollte aber unter Federführung des Kulturreferates das Konzept kon- kretisiert werden um die Veranstaltungen auf ihre Qualität, Ausgewogenheit und Brauchbarkeit für die verschiedenen Nutzer zu prüfen. Näheres siehe Punkt 3.8. Öffentlicher Raum.

Dem Auftrag wird mit dieser Beschlussvorlage entsprochen.

3. „Das Planungsreferat wird beauftragt, bei Bauvorhaben in Umstrukturierungsbereichen auf Flächen, die im Flächennutzungsplan als Kerngebiet (MK) dargestellt sind, einen Wohnflächenanteil von 20 – 30% zu fordern. Ausnahmen sind nur zugelassen, wenn dies für die Realisierung eines Vorhabens unerlässlich ist.“

Diese Forderung wird laufend eingebracht und sollte weiterhin konsequent umgesetzt werden. Auf die Ausführungen unter Punkt 3.2 „Wohnen“ wird Bezug genommen.

Dem Auftrag wird mit dem derzeitigen und weiterhin beabsichtigten Vorgehen entsprochen.

6. „Das Planungsreferat wird beauftragt, dem Stadtrat nach zwei Jahren erneut in einem angemesse- nen Zeitrahmen über die Arbeit, Effizienz und den Verlauf des Arbeitskreises „Attraktive Innenstadt“ zu berichten.“

Der Bericht wird mit der heutigen Beschlussvorlage vorgelegt. Aufgrund der diskursiven Zusammen- arbeit und des kooperativen Projektmanagements wurde ein Berichtzeitraum von nur zwei Jahren auch aus Sicht des Arbeitskreises für wenig zielführend gehalten.

Dem Auftrag wird mit dieser Beschlussvorlage entsprochen.

Die Auftragspunkte 8.1 – 13 und 15 sind verkürzt in Anlage 1 planlich und textlich dargestellt. Seite 56

8.1 „Im Bereich Marienplatz (zwischen Rindermarkt und Dienerstraße) wird die Probephase für den Radverkehr verlängert, bis ausreichend Erfahrungen über die Auswirkungen und die Attraktivitäts- steigerung der parallelen Fahrradroute vorliegen.“

Nach übereinstimmender Auffassung des Kreisverwaltungsreferates und der Polizei handelt es sich bei der Radwegverbindung Rindermarkt – Marienplatz – Dienerstraße mittlerweile um eine etablier- te Route, die zwar nicht problemfrei ist, die sich aber in der Praxis letztendlich doch bewährt hat. Es wird deshalb vorgeschlagen, die Fahrradroute dauerhaft beizubehalten und die mehr als zehnjähri- ge Probephase für beendet zu erklären.

Dem Auftrag wird damit entsprochen.

8.2 „Der Fußgängerbereich in der Landschaftstraße (westlich der Rathauszufahrt) wird endgültig einge- führt (Fußnote: Lieferverkehr entsprechend der Altstadt-Fußgängerbereich-Satzung zugelassen.)“

Die Landschaftstraße im Bereich zwischen Dienerstraße und westlichem Ende der Landschaftss- traße wurde zum „beschränkt-öffentlichen Weg – Fußgängerbereich – Zufahrt zu den Parkplätzen und zum Rathaus frei“ abgestuft. Der Fußgängerbereich in der Landschaftstraße wurde jedoch baulich noch nicht umgesetzt und deshalb auch nicht beschildert. Dies kann erst nach Abschluss der Arbeiten am U-Bahnhof-Marien- platz (Umbau im Zusammenhang mit dem Stadionneubau in Fröttmaning) erfolgen.

Das Baureferat und Kreisverwaltungsreferat (KVR) bleiben beauftragt, die weiteren Schritte und Maßnahmen zur Umsetzung des Fußgängerbereichs in der Landschaftstraße im Benehmen mit dem Planungsreferat zu ergreifen.

Dem Auftrag wird mit dem beabsichtigten Vorgehen entsprochen.

8.3 „Im bereits endgültig eingeführten Fußgängerbereich der Dienerstraße bleibt der Radverkehr zuge- lassen.“

Im bereits endgültig eingeführten Fußgängerbereich der Dienerstraße kann der Radverkehr zuge- lassen bleiben. Die Dienerstraße im Abschnitt zwischen Marienplatz und Landschaftsstraße ist der- zeit als Ortsstraße gewidmet und wird als „beschränkt öffentlicher Weg für den Fuß- und Radver- kehr, Lieferverkehr zu den zugelassenen Zeiten frei“, umgewidmet. Das Baureferat wird die not- wendigen Schritte hierzu in die Wege leiten.

Dem Auftrag wird damit entsprochen.

8.4 „Der Taxiverkehr zwischen Oberanger/ Rindermarkt über den Marienplatz zum Tal wird nicht ver- legt. Beibehalten werden soll auch der gegenwärtige Taxistandplatz auf der nördlichen Seite der Straßenfurt vor dem Kaufhaus Beck am Rathaus-Eck.“

Es besteht Einverständnis damit, den Taxiverkehr zwischen Oberanger / Rindermarkt über den Ma- rienplatz zum Tal und den gegenwärtigen Taxistandplatz auf der nördlichen Seite der Fahrbahnfurt vor dem Kaufhaus Beck zu belassen.

Dem Auftrag wird damit entsprochen.

8.5 „Die Führung der Buslinie 52 erfolgt wie bisher über den Marienplatz und stadtauswärts über Vik- tualienmarkt – Prälat-Zistl-Straße zur Corneliusstraße Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, wie die Fahrtroute über die Prälat-Zistl-Straße in beiden Richtungen auch bei der Realisierung der Schranne beibehalten werden kann.“

Bei der Planung der Prälat-Zistl-Straße wurde die Forderung, die Buslinie 52 auf der gesamten Länge in beiden Richtungen zu führen, berücksichtigt.

Dem Auftrag wird damit entsprochen.

8.6 „Damit die jetzige Konfliktsituation im Bereich und Deutscher Bank zwischen Bus und Fußgängern entschärft wird, soll die vorhandene Lichtzeichenanlage wieder in Betrieb genommen und so umgerüstet werden, dass sie nur beim Herannahen eines Omnibusses von diesem aktiviert wird, also das Rotlicht für den Fußgänger geschaltet und dem Bus freie Fahrt gewährt wird. Zusätz- Seite 57

lich soll der Bus im Bedarfsfall neben einem optischen Blinksignal auch einen akustischen Gefah- renhinweis auslösen können.

Während der Bauarbeiten bei Hugendubel soll aus Sicherheitsgründen die Ampel allerdings stän- dig geschaltet werden.

Der Zebrastreifen über die Straßenfurt zwischen Hugendubel und Deutscher Bank wird beseitigt.“

Die Signalanlage im Bereich Hugendubel / Deutsche Bank ist bereits seit 1997 abgebaut. Der Ze- brastreifen wurde beseitigt. Diese Maßnahmen haben sich bewährt; die Konfliktsituation zwischen Bus und Fußgängern ist mittlerweile deutlich entschärft Die vom Stadtrat geforderte Wiederinbe- triebnahme der Lichtzeichenanlage lässt hier keine weitere Verbesserung erwarten. Die heutige Lö- sung sollte deshalb beibehalten werden.

Dem Auftrag wird damit inhaltlich entsprochen.

8.7 „Der östliche Fußweg zwischen dem Alten Peter und dem Marienplatz wird zu Lasten der Straßen- furt verbreitert, um auf diese Weise den Fußgängern mehr Platz und mehr Sicherheit zu gewähren. Die Fahrbahn verringert sich auf die erforderliche Mindestbreite.“

Der östliche Gehweg des Rindermarktes zwischen Altem Peter und Marienplatz wurde in den Jah- ren 2000 und 2001 zu Lasten der Fahrbahn verbreitert. Um bei Ladevorgängen auf der Fahrbahn den Linienbus nicht zu behindern, wurde diese mit 6,0 m Breite hergestellt.

Dem Auftrag wird damit entsprochen.

9. „Das Baureferat wird beauftragt, die notwendigen Schritte zur Umsetzung der Ziffern 8.2, 8.5, 8.6, und 8.7 zu ergreifen.

Des weiteren wird das Baureferat beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten, das es auf kostengünstige Weise (Beispiel: Umbau der Sendlinger Straße) ermöglicht, die Gehsteige bzw. den Fußgängerbe- reich in der Diener- und Residenzstraße zu verbreitern.

Das Kreisverwaltungsreferat wird beauftragt, die notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung der Zif- fern 8.1 – 8.7 zu ergreifen und die dazu erforderlichen wege- bzw. verkehrsrechtlichen Verfahren durchzuführen.

Außerdem soll durch das Kreisverwaltungs- und Baureferat im Kreuzungsbereich Altes Rathaus/ durch geeignete Beschilderung oder bauliche Maßnahmen die Bevorrechtigung des Linienverkehrs gegenüber dem Fahrradverkehr sichergestellt werden.“

Abs. 1+3) Zu den oben unter den Ziffern 8.1-8.7 genannten Aufträgen an Baureferat und Kreisverwaltungsre- ferat, die vorgenannten Maßnahmen umzusetzen, wird auf die vorstehenden Ausführungen verwie- sen.

Abs. 2) Zum Auftrag an das Baureferat, ein Konzept zur Verbreiterung der Gehsteige bzw. den Fußgänger- bereich in der Diener- und Residenzstraße zu erarbeiten: Die Diener- und Residenzstraße ist im Gesamtzusammenhang mit dem Straßenzug vom Rinder- markt bis zum Odeonsplatz zu betrachten. Heute treffen in diesem Abschnitt die Verkehrsteilneh- mer auf fünf Mal wechselnde verkehrliche Regelungen ohne erkennbare Änderung in der Straßen- gestaltung. Die verkehrliche Regelung muss vereinfacht werden. Es empfiehlt sich eine generelle Beschilderung als Fußgängerbereich mit Ausnahmeregelungen für die jeweils zusätzlich zugelas- senen Verkehrsarten wie es beispielhaft am Viktualienmarkt (Kustermannfahrbahn) umgesetzt wur- de. Entsprechend dieser Verkehrsregelung muss die Umwidmung und mittelfristig die bauliche Um- gestaltung erfolgen.

Die vom Stadtrat geforderte Verbreiterung der Gehwege ist bei Beibehaltung der heutigen Fahrgas- se unwirtschaftlich. Eine Umgestaltung ist nur mit einer deutlichen Reduzierung der Breite sinnvoll. Unter Berücksichtigung der verkehrlichen Gegebenheiten ist ein Gesamtkonzept vom Baureferat für den Straßenzug Rindermarkt bis Odeonsplatz zu erarbeiten. Die bauliche Umgestaltung muss Seite 58

abschnittsweise unter Berücksichtigung der Bauarbeiten am U-Bahnhof im Bereich Marienhof und den baulichen Maßnahmen erfolgen. Es bleibt weiterhin vorrangiges Ziel, die Diener- und Residenzstraße sowie den Max-Joseph-Platz baulich umzugestalten.

Das Baureferat bleibt beauftragt, dieses Konzept in modifizierter Form gemeinsam mit dem KVR und dem Planungsreferat zu erarbeiten.

Dem Auftrag wird mit dem beabsichtigten Vorgehen entsprochen.

Abs. 4) Zum Kreuzungsbereich Altes Rathaus / Viktualienmarkt Der Konflikt im Kreuzungsbereich Altes Rathaus / Viktualienmarkt ist mittlerweile entschärft. Die Bevorrechtigung des Linienverkehrs gegenüber dem Farradverkehr ist sichergestellt.

Dem Auftrag wird damit inhaltlich entsprochen.

10. „Die „Kustermannfahrbahn“ (zwischen Prälat-Zistl-Straße und Tal) bleibt für den allgemeinen Kfz- Verkehr gesperrt. Das Baureferat wird beauftragt, dem Stadtrat einen auf äußerste Sparsamkeit bedachten Gestaltungs- und Finanzierungsvorschlag unter Berücksichtigung der Fußgänger, der Radfahrer, der Linienbusse, des Lieferverkehrs und der Taxen vorzulegen.“

Die Kustermannfahrbahn wurde 1999 umgebaut. Die Sperre für den allgemeinen Kfz-Verkehr wird aufrecht erhalten.

Dem Auftrag wird damit entsprochen.

11. „Der Radverkehr durch die Innenstadt muss auch zukünftig attraktiv bleiben. Deshalb soll die ge- genwärtige Fahrradroute über den Marienplatz vorerst beibehalten werden. Allerdings soll diese ge- genwärtig noch zur Probe geltende Regelung noch nicht endgültig eingeführt werden.

Für die andere Fahrradroute zur Querung der Altstadt in Nord-Süd-Richtung (Residenzstraße – Sparkassenstraße – Viktualienmarkt – Oberanger) wird dem Stadtrat ein Konzept vorgelegt, das im Rahmen einer Vorschlagsliste die notwendigen Maßnahmen für eine bessere Gestaltung (z. B. an- dere Abmarkierung in der Sparkassenstraße) bzw. für einen möglichen Ausbau der Route unter der Angabe der Kosten auflistet. Allerdings kann angesichts der kritischen Situation der städtischen Fi- nanzen der Ausbau des Radweges in der Sparkassenstraße keine Priorität haben.“

Auf die Ausführungen in Ziffer 8.1 und 8.3 wird verwiesen. Die alternative Fahrradroute zur Durchquerung der Altstadt in Süd-Nord-Richtung wurde kosten- günstig umgesetzt. Der Oberanger im Abschnitt zwischen Dultstraße und Rosental wurde 2000/2001 durch Baumpflan- zungen begrünt und der Lückenschluss für die Radfahrer vollzogen. Die Kustermannfahrbahn am Viktualienmarkt wurde, wie bereits erwähnt, neu gestaltet. In der Sparkassenstraße ist durch die Öffnung der Einbahnstraße für den Zweirichtungsverkehr der Einbau eines Radweges nicht mehr notwendig. Im Abschnitt Falkenturmstraße zwischen Sparkassen- und Maximilianstraße wurde die Einbahnre- gelung aufgehoben und somit die Parallelroute für den Radverkehr vollendet.

Dem Auftrag wird damit inhaltlich entsprochen.

12. „Das Baureferat wird beauftragt, im Benehmen mit dem Kreisverwaltungsreferat und dem Planungs- referat in der Sendlinger Straße die Möblierung zu reduzieren bzw. zu verlegen und im Bereich der Engstelle südwestlich der Schmidstraße die Gehwege zu verbreitern.

Für die Sendlinger Straße wird eine Planung erarbeitet mit dem Ziel einer attraktiveren Gestaltung. Es sollen Bäume gepflanzt und zusätzliche Flächen für Freischank/ Straßencafés ermöglicht wer- den.“

In der Sendlinger Straße wurde die o. g. Engstelle für die Fußgänger 1997 aufgeweitet. Ausserdem wurde ein Baum gepflanzt. Seite 59

Im Jahre 2001 wurde versuchsweise in Abschnitten damit begonnen, die Pflanztröge im Gehweg- bereich zu entfernen.

Dem Auftrag wird damit inhaltlich entsprochen.

13. „Das Kreisverwaltungsreferat wird beauftragt

a) zu prüfen inwieweit der Aufwand an Verkehrszeichen und Lichtzeichenanlagen reduziert wer- den kann; b) die Umwandlung von öffentlichen in bewirtschaftete Parkplätze in folgenden Bereichen zu prü- fen und dem Stadtrat über das Ergebnis zu berichten:

Angerviertel Corneliusstraße, Unterer Anger, Blumestraße zwischen Pestalozzi- und Angertorstraße (Parkhaus Obernager)

Hildegardviertel Marstallstraße, Karl-Scharnagel-Ring zwischen Maximilianstraße /Hofgartenstraße, Herzog-Rudolf- Straße (Parkhaus Neuturmstraße/ Hildegardviertel)

Salvatorplatz Salvatorplatz, Salvatorstraße, Jungfernturmstraße, Platz der Opfer des Nationalsozialismus, Maxi- milianplatz.

Des weiteren wird der im städtischen Arbeitskreis Innenstadt entwickelte Vorschlag zur Ausnutzung privater Tiefgargagen (probeweise für ein Jahr) in einer Beschlussvorlage auf seine Praktikabilität und mögliche Einführung hin geprüft.“

Die Ausweitung der Blauen Zone in der Altstadt wurde vom Stadtrat am 11.06.2002 beschlossen. Dieser Beschluss sieht neben der Reduzierung der Verkehrszeichen auch eine Einbeziehung der bisher nicht bewirtschafteten Stellplätze (ca. 400) in Parkraumbewirtschaftung vor. Die neuen Mar- kierungen haben seit der Eröffnung am 24.01.2003 ihre Gültigkeit. Der Prüfungsauftrag im Nachsatz wurde von Seiten der SPD-Stadtratsfraktion mit Schreiben vom 07.08.1996 gegenüber dem Direktorium zurückgestellt. Mit Beschluss der Vollversammlung des Stadtrates vom 02.07.1997 in Sachen Maßnahmenkonzept zur Aufwertung der Münchner Innen- stadt – Prüfungsaufträge der Ziffer 13 des V V-Beschlusses vom 03.07.1996 wurde auf die Be- handlung dieses Punktes endgültig verzichtet.

Dem Auftrag wird damit, soweit nicht auf die Erledigung verzichtet wurde, inhaltlich entsprochen.

14. „Das Planungsreferat bleibt beauftragt, im Zusammenwirken mit dem Baureferat und dem Umwelt- schutzreferat Anfang 1997 ein Planungskonzept vorzulegen, das auf eine Verbesserung der Grün- und Freiflächensituation im öffentlichen und privaten Bereich abstellt.“

Das Baureferat Gartenbau, das Referat für Gesundheit und Umwelt und das Planungsreferat haben eine Bestandserhebung und Bewertung der 750 privaten Freiflächen in der Innenstadt und im Gärt- nerplatzviertel erarbeitet. Die ermittelten Ergebnisse wurden als Grundlage für das Münchner Ho- fentsiegelungsprogramm und das Hofbegrünungsprogramm verwendet. Hinsichtlich der Umwelt- und Aufenthaltsqualität konnten dadurch in den letzten Jahren Verbesserungen erzielt werden. Eine konzeptionelle Behandlung der Grün- und Freiflächen zur Verbesserung Grün- und Freiflä- chensituation im öffentlichen und privaten Bereich und der hierfür erforderlichen Leitlinien, sowie eine mögliche Verknüpfung zur BUGA 2005, erfolgt mit vorliegender Beschlussvorlage (siehe Punkt 3.7 Grün- und Freiflächen und Punkt 3.8 Öffentlicher Raum). Grundlagen und Konzept sind in den Plänen Anlage 6a und 6b dargestellt, Maßnahmenschwer- punkte sind in der Anlage 6c beschrieben. Es können daraus weitere Schritte zu teilräumlichen Ver- tiefungen entwickelt werden und Umsetzungen erfolgen.

Dem Auftrag wird damit entsprochen.

15. „Das Planungs- und Baureferat werden beauftragt, im Umkreis des Marienplatzes weitere, dem Stadtbild angemessene Fahrradabstellanlagen zu errichten.“ Seite 60

Im Umfeld des Marienplatzes wurden folgende Fahrradständer zusätzlich aufgestellt:

- 144 Stück in der Landschaftsstraße und Dienerstraße im Jahr 2000 - 40 Stück am Rindermarkt im Jahr 2001 - 30 Stück in der Sendlinger Straße (zwischen Färbergraben und Fürstenfelder Straße) und Pet- tenbeckstraße für Ende 2002 vorgesehen - 80 Stück entlang der Fußgängerzone u. a. zur Entlastung der Abstellplätze am Marienplatz im Jahr 2002

Dem Auftrag wird damit entsprochen.

16. „Das Planungsreferat setzt überdies alle Mittel des Denkmal- und Ensembleschutzes ein, um der Altstadt und hier insbesondere den Fußgängerzonen, dem Tal, der Sendlinger- und der Maximilian- straße ihren besonderen Charakter zu erhalten bzw. diesen Charakter bei Renovierungen, Neu- und Umbauten zu berücksichtigen.

Darüber hinaus soll möglichst gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Attraktive Innenstadt“ nach Wegen gesucht werden, wie Hauseigentümer, Bauherren und der Einzelhandel für eine behutsame Weiter- entwicklung der Attraktivität der Münchner City gewonnen werden können.“

Abs 1) Diese Forderung wird laufend eingebracht. Zudem werden zur Qualifizierung der zeitgenössischen Architektur bei vielen Neubauten Wettbewerbe bzw. konkurrierende Verfahren durchgeführt. Rekla- me- und Werbeelemente werden restriktiv beurteilt.

Dem Auftrag wird mit dem derzeitigen und weiterhin beabsichtigten Vorgehen entsprochen.

Abs. 2) In den zahlreichen Sitzungen des Arbeitskreises Attraktive Innenstadt wurden sowohl die Weiter- entwicklung als auch der Erhalt der Attraktivität u. a. bei Umstrukturierungsmaßnahmen themati- siert. Siehe Punkt 6 „Arbeitskreis Attraktive Innenstadt“.

Diese Forderung wird laufend eingebracht. Dem Auftrag wird damit entsprochen.

17. „Das Planungsreferat verhandelt mit den einschlägigen Investoren, inwieweit die geplanten Bauvor- haben in der Innenstadt (z. B. im Zusammenhang mit der Nachnutzung des Stammgeländes des Süddeutschen Verlages) durch eine sinnvolle Verknüpfung der Einkaufs- und Erlebnisräume zu ei- ner Verbesserung des städtebaulichen Situation beitragen können und appelliert in diesem Zusam- menhang auch an den Einzelhandelsverband, seine Mitglieder im Sinne einer Attraktivitätssteige- rung der Münchner Innenstadt zu beeinflussen.“

Die Forderung nach Passagen und Wegen auf privaten Grund zur Verknüpfung der Einkaufs- und Erlebniswelt wird laufend eingebracht (Bsp.: „Fünf Höfe“).

Dem Auftrag wird damit entsprochen.

18. „Das Planungsreferat macht dem Stadtrat einen kostengünstigen Vorschlag für die Umgestaltung des Thomas-Wimmer-Ringes zwischen Maximilianstraße und Isartorplatz auf 2 x 2 durchgehende Fahrspuren. Neue Baurechte, die durch diese Maßnahme entstehen können, sollen aufgezeigt werden. Auch ist zu prüfen, inwieweit mögliche Bodenwertzuwächse zur Verbesserung des Stadtbildes und der Grünausstattung verwendet werden könnten.“

Die Überprüfung für die Umgestaltung des Thomas-Wimmer-Ringes zwischen Maximilianstraße und Isartorplatz mit 2 x 2 durchgehenden Fahrspuren hat ergeben, dass selbst durch einen Rück- bau in diesem Umfang nur ein geringer Zugewinn an straßenbegleitenden Bauflächen zu erzielen wäre. Daher wären durch diese Maßnahmen neue Baurechte nur in geringem Umfang möglich. Die Forderung nach einem kostengünstigen Vorschlag, der der Verbesserung des Stadtbildes und der Grünausstattung durch Bodenwertzuwächse dienen könnte, ist in diesem Abschnitt des Altstadtrin- ges entweder in einem unwesentlichen Umfang oder nur mit erheblichen Eingriffe in die bestehen- de Grünausstattung möglich. Derzeit wird die Realisierung einer Parkgarage (Anwohner- und öf- fentliche Stellplätze) unter dem Thomas-Wimmer-Ring geprüft. Seite 61

Der Auftrag ist damit erfüllt.

19. „Die zuständige Verwaltung prüft und verhandelt ggf. mit der Post darüber, ob das Postamt in der Residenzstraße statt der weit in die Residenzstraße hineinragenden Stufen seitliche Treppenauf- gänge erhalten kann ähnlich wie auf der Nordseite in der Maximilianstraße. Dadurch könnte die Konfliktsituation in der Residenzstraße vor der Post zwischen Fußgängern und Radfahrern ent- schärft werden.“

Die Entfernung der Eingangstreppe in der Residenzstraße wäre nach der fachlichen Beurteilung des Landesamts für Denkmalpflege und des Heimatpflegers eine erhebliche Beeinträchtigung des überlieferten Erscheinungsbilds des Baudenkmals "Hauptpost", sie könnte denkmalschutzrechtlich daher nicht erlaubt werden. Eine Entschärfung der Konfliktsituation zwischen Fußgängern und Rad- fahrern ausschließlich zu Lasten des Baudenkmals, das nicht im Eigentum der Stadt steht, er- scheint überdies in ihrer Verhältnismäßigkeit unangemessen.

Eine Entfernung der Treppe wird daher nicht weiterverfolgt. Dem Auftrag kann daher nicht entspro- chen werden.

20. „Das Planungsreferat wird beauftragt, noch im Herbst dieses Jahres einen Workshop unter Einbin- dung der Stadtratsfraktionen durchzuführen, in dem die Realisierungsmöglichkeiten der Vorschläge der Aktionsgemeinschaft Attraktive Innenstadt erarbeitet werden.“

Ein Workshop wurde bisher nicht durchgeführt. Bislang wurde vom Arbeitskreis Attraktive Innenstadt wegen der erfolgreichen Innenstadtentwick- lung und der guten Zusammenarbeit ein Workshop nicht für notwendig erachtet. Aufgrund der ver- änderten ökonomischen Rahmenbedingungen hält der Arbeitskreis inzwischen grundsätzlich einen Workshop für wünschenswert, siehe Ausführungen Punkt 7.

Dem Auftrag kann daher derzeit nicht entsprochen werden.

9 Antrag Nr. 2322 von Herrn Stadtrat Quaas vom 08.11.2000 (Anlage 2)

Hierzu wird auf die Ausführungen unter Punkt 4 Maßnahmen, C. Langfristige Maßnahmen (Seite 42) verwiesen. Dem Antrag kann derzeit nicht entsprochen werden.

10 Weiteres Vorgehen:

Dem Stadtrat wird die Vorlage zur Kenntnisnahme vorgelegt und vorgeschlagen anschließend die Vor- lage den betroffenen Bezirksausschüssen und den berührten Trägern öffentlicher Belange und den Ver- bänden zur Stellungnahme zuzuleiten.

Nach dieser weiteren Abstimmungsphase beabsichtigt das Referat für Stadtplanung und Bauordnung dem Stadtrat die Handlungsvorschläge für das zukünftige Vorgehen zu unterbreiten.

11 Beteiligung der Bezirksausschüsse

Die heutige Beschlussvorlage stellt lediglich einen Sachstandbericht dar, mit dem der Stadtrat die gene- rellen Entwicklungen und Zielsetzungen in der Innenstadt zur Kenntnis nehmen soll.

Mit Ziffer 3 des Antrages der Referentin soll das Planungsreferat beauftragt werden, die Bezirksaus- schüsse 1, 2, 3 und 5 und weitere Akteure zu hören, um anschließend dem Stadtrat Handlungsvorschlä- ge zu unterbreiten.

Die Bezirksausschüsse 1, 2, 3 und 5 haben Abdrucke der Vorlage erhalten. Seite 62

Das Kommunalreferat, Kulturreferat, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Referat für Gesundheit und Um- welt und die Frauengleichstellungsstelle haben der Beschlussvorlage zugestimmt.

Dem Korreferenten des Planungsreferates, Herrn Stadtrat Zöller, dem Korreferenten des Baureferates, Herrn Stadtrat Reissl, und der Korreferentin des Kreisverwaltungsreferates, Frau Stadträtin Scheuble- Schaefer, sowie dem zuständigen Verwaltungsbeiräten des Planungsreferates, Herrn Stadtrat Branne- kämper, Frau Stadträtin Lindner-Schädlich, Frau Stadträtin Tausend, Herrn Stadtrat Podiuk, der zustän- digen Verwaltungsbeirätin des Baureferates, Frau Stadträtin Köstler, und dem zuständigen Verwaltungs- beirat des Kreisverwaltungsreferates, Herrn Stadtrat Altmann, ist ein Abdruck der Sitzungsvorlage zuge- leitet worden.

II. Antrag der Referentin und der Referenten Wir beantragen Folgendes:

1. Der Stadtrat nimmt die Darstellungen der Entwicklungstrends, den Entwurf der Leitlinien für die The- menbereiche - Arbeiten/ Dienstleistung (Punkt 3.1.1 im Vortrag der Referentin und der Referenten) - Wohnen (Punkt 3.2.3) - Freizeit/ Kultur/ Tourismus (Punkt 3.3.4) - Einzelhandel (Punkt 3.4.1) - Stadtgestalt (Punkt 3.5.1) - Verkehr (Punkt 3.6.5) - Grün-/ Freiflächen (Punkt 3.7.3) - Öffentlicher Raum (Punkt 3.8.5), das Maßnahmenkonzept zur Aufwertung der Münchner Innenstadt sowie für den Innenstadtrandbe- reich und das Grün- und Freiflächenkonzept in der Anlage zur Kenntnis. Der Entwurf dient als Grundlage des Anhörungs- und Beteiligungsverfahrens.

2. Das Planungsreferat wird beauftragt, die Bezirksausschüsse 1, 2, 3 und 5, die berührten Träger öf- fentlicher Belange und die Verbände zu dem Entwurf zu hören und nach dieser Abstimmung dem Stadtrat die Leitlinien für die Münchner Innenstadt sowie ein abgestimmtes Maßnahmenkonzept zum zukünftigen Vorgehen zur endgültigen Beschlussfassung vorzulegen.

3. Das Planungsreferat wird beauftragt, die Leitlinien für die Münchner Innenstadt in die „Fortschrei- bung der Perspektive München“ einzubeziehen.

4. Entsprechend dem Sachstandsbericht unter Punkt 8 sind folgende Aufträge aus dem Beschluss vom 03.07.1996 erledigt: Ziffer 1 - 8.1, 8.4 - 8.7, 9(4), 10 - 20 Zu den Ziffern 8.2 und 9(2) bleibt das Baureferat beauftragt, im Benehmen mit dem Kreisverwal- tungs- und Planungsreferat diese noch offenen Aufträge entsprechend der Prioritätenreihung unter Punkt 4 „Umgestaltungsmaßnahmen“ umzusetzen. Zu der Ziffer 8.3 wird das Baureferat beauftragt, umgehend das wegerechtliche Verfahren zur Umwidmung der Dienerstraße (zwischen Marienplatz und Landschaftstraße) durchzuführen.

5. Der Antrag Nr. 2322 des Stadtrates Quaas vom 08.11.2000 ist damit geschäftsordnungsgemäß be- handelt. Seite 63

III. Beschluss nach Antrag

Über den Beratungsgegenstand wird durch die Vollversammlung des Stadtrates endgültig entschie- den.

Der Stadtrat der Landeshauptstadt München

Der Vorsitzende Die Referentin Die Referenten

Thalgott Haffner Dr. Blume-Beyerle Ober-/Bürgermeister Stadtbaurätin Berufsm. Stadtrat Berufsm. Stadtrat

IV. Abdruck von I. mit III. über den Stenographischen Sitzungsdienst an das Direktorium HA I C/S an das Direktorium HA II/V 1 an das Direktorium HA II/V 3 an das Revisionsamt an die Stadtkämmerei mit der Bitte um Kenntnisnahme.

V. WV Planungsreferat SG 3 zur weiteren Veranlassung. Seite 64

zu V. 1. Die Übereinstimmung vorstehenden Abdruckes mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt.

2. An den Bezirksausschuss 1, 2, 3, 5 3. An das Baureferat 4. An das Kommunalreferat 5. An das Kreisverwaltungsrefera t 6. An das Kulturreferat 7. An das Personal- und Organisationsreferat 8. An das Referat für Arbeit und Wirtschaft 9. An das Referat für Gesundheit und Umwel t 10. An das Schul- und Kultusreferat 11. An das Sozialreferat 12. An die Stadtkämmerei 13. An die Stadtwerke München GmbH 14. An die Frauengleichstellungsstelle 15. An das Planungsreferat HA I, I/11, I/3, I/4 16. An das Planungsreferat HA II 17. An das Planungsreferat HA III 18. An das Planungsreferat HA IV 19. An das Planungsreferat SG 3 mit der Bitte um Kenntnisnahme.

20. Mit Vorgang zurück zum Planungsreferat HA I/41

Am ...... Planungsreferat SG 3 I.A.