Regionales Entwicklungskonzept REGION BURGWALD-EDERBERGLAND: Vielfalt und Lebensqualität - nachhaltig schützen & gemeinsam nutzen REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 1

Inhaltsverzeichnis

1 Vorerfahrungen: Aktivitäten und Ergebnisse in der Förderperiode 2007 - 2013...... 4 1.1. Prozess der Selbstevaluierung 1.2. Verausgabung der Finanzmittel 1.3. Finanzierung des Regionalmanagements 1.4. Innovative LEADER-Projekte durch bürgerschaftliches Engagement 1.5. Umsetzung der Leitprojekte 1.6. Umsetzung der Entwicklungsziele 2007 - 2013 1.7. Beteiligungsprozess und Öffentlichkeitsarbeit 1.8. Nutzung (bzw. Vermittlung) von weiteren Fördermitteln 1.9. Gesamtbewertung 1.10. Schlussfolgerung

2 Gebietsabgrenzung...... 10 2.1. Räumliche Lage und Gebietskörperschaften 2.2. Historische und sozio-kulturelle Bezüge 2.3. Natur- und strukturräumliche Lage 2.4. Wirtschaftsstrukturelle Betrachtung

3 Verfahren zur Erstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes ...... 12

4 Gebietsanalyse mit SWOT und Bedarfsanalyse...... 13 4.1. Bevölkerungsstruktur und demografische Entwicklung...... 13 4.1.1. Aktuelle Einwohnerzahl, Bevölkerungsdichte, Frauen- und Ausländeranteil 4.1.2. Einwohnerentwicklung und Altersstruktur 4.2. Wirtschaftliche Ausgangssituation ...... 14 4.2.1. Regionale Wertschöpfung 4.2.2. Arbeitsmarktdaten, Beschäftigte, Arbeitslose 4.2.3. Bildung und Qualifikation 4.3. Land- und Forstwirtschaft...... 15 4.3.1. Landwirtschaftliche Flächennutzung, Betriebsgrößen, Strukturwandel 4.3.2. Forstwirtschaft 4.4. Tourismus...... 16 4.5. Natur, Umweltsituation und Klimaschutz...... 17 4.5.1. Schutzgebiete und Biodiversität 4.5.2. Klimaschutz 4.5.3. Energiewirtschaft mit regenerativer Energie 4.6. Lebensqualität...... 19 4.6.1. Infrastruktur und Daseinsvorsorge 4.6.2. Mobilität 4.6.3. Regionalität, Kultur und Brauchtum 4.6.4. Bürgerschaftliches Engagement und Vereine 4.7. Gestaltungs- und Entwicklungsprozesse ...... 22 4.7.1. Dorfentwicklung, Stadtumbau und Flurneuordnung 4.7.2. Natura 2000 und Geopark 4.7.3. Wirtschaftliche Strukturprogramme 4.7.4. Modellvorhaben zum Klimaschutz

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4.8. SWOT mit Handlungsbedarf ...... 24 4.8.1. SWOT-Analyse Klimaschutz 4.8.2. SWOT-Analyse Natur 4.8.3. SWOT-Analyse Mobilität 4.8.4. SWOT-Analyse Lebensqualität 4.8.5. SWOT-Analyse Wirtschaft 4.8.6. SWOT-Analyse Tourismus 4.8.7. SWOT-Analyse Kultur

5 Regionale Strategie...... 37 5.1. Leitbild...... 37 5.2. Entwicklungsstrategie ...... 37 5.3. Handlungsfelder mit Schwerpunkten und Leitprojekten...... 39 5.3.1. Handlungsfeld Klimaschutz & Natur 5.3.2. Handlungsfeld Leben & Arbeit 5.3.3. Handlungsfeld Tourismus & Regionalkultur 5.4. Kooperationsprojekte ...... 47

6 Aktionsplan...... 50 6.1. Aktionsplan Klimaschutz & Natur ...... 51 6.1.1. Handlungsfeldspezifische Umsetzungsstrategie 6.1.2. Projektbündel Klimaschutz (KS) 6.1.3. Projektbündel Mobilität auf dem Lande (ML) 6.1.4. Projektbündel Region für biologische Vielfalt (BV) 6.1.5. Weitere Projektideen 6.2. Aktionsplan Leben & Arbeit...... 55 6.2.1. Handlungsfeldspezifische Umsetzungsstrategie 6.2.2. Projektbündel Ortskernbelebung (OB) 6.2.3. Projektbündel Bürgerengagement (BE) 6.2.4. Projektbündel Soziales Angebot (SA) 6.2.5. Projektbündel Arbeiten und Lernen (AL) 6.2.6. Weitere Projektideen 6.3. Aktionsplan Tourismus & Regionalkultur...... 60 6.3.1. Handlungsfeldbezogene Umsetzungsstrategie 6.3.2. Projektbündel Wanderqualitätsregion (WR) 6.3.3. Projektbündel Radtourismus (RT) 6.3.4. Projektbündel Touristische Angebote (TA) 6.3.5. Projektbündel Regionalkultur (RK) 6.3.6. Weitere Projektideen

7 Umsetzung...... 66 7.1. Lokale Aktionsgruppe 7.2. LEADER-Entscheidungsgremium 7.3. Projektauswahl 7.4. Regionalmanagement

8 Finanzierungsplan nach Handlungsfeldern und Jahren ...... 71

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9 Prozessmonitoring und Evaluierung...... 72 9.1. Jährliche Evaluierung 9.2. Zwischenevaluierung 9.3. Abschlussevaluierung

10 Zusammenfassung...... 73

11 Literatur- und Quellenverzeichnis ...... 77

12 Abkürzungsverzeichnis...... 77

13 Anhang (extra Anlage)

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1. Vorerfahrungen: Aktivitäten und Ergebnisse in der Förderperiode 2007-2013 1.1 Prozess der Selbstevaluierung Die Umsetzung des Regionalen Entwick- lungskonzeptes (REK) 2007-2013 ist von einer Lenkungsgruppe aus Mitgliedern des Vorstandes und dem Regionalmana- ger zwischen Januar und März 2014 be- wertet worden. Es wurde das Verfahren einer Selbstevaluierung gem. Leitfaden der Deutschen Vernetzungsstelle (DVS) mit wissenschaftlicher Begleitung durch ein externes Fachbüro angewandt. Ergän- zend kamen eine repräsentative Bürger- befragung, Interviews mit Bürgermeistern aller Mitgliedskommunen und Treffen mit 80 Ortsvorstehern hinzu. Die qualitative Bewertung einer Umset- zung von Entwicklungszielen durch Pro- jekte erfolgte durch regionale Experten und Projektträger in drei Themen- sowie einem abschließenden Vorstands-Work- shop.

1.2 Verausgabung der Finanzmittel Im Zeitraum von 2007-2013 sind insge- samt 105 LEADER-Projekte umgesetzt worden. Ca. 50% davon waren im REK Abb. 1 Prozess der Selbstevaluierung vorgesehen. Von ursprünglich 65 geplan- ten Projekten werden 15% als weiterhin realisierbar angesehen, 35% werden nicht weiter ver- folgt.

Tab. 1. Überblick über die LEADER-Mittelverwendung 2007-2013 (Stand 20.01.2014)

Erläuterung: Hervorgehoben sind die besonders auffälligen Unterschiede zwischen geplanten und ver- wirklichten Projekten bezüglich Anzahl oder Fördermitteleinsatz.

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Das Fördervolumen betrug über 2,36 Mio. EUR (134 % des Plansolls). Mit den durch diese Förderung ausgelösten privaten Investitionen erreicht die Region ein geschätztes Gesamtvolu- men von über 17,52 Mio. Euro. Durch die direkten und indirekten Wirkungen der LEADER-Pro- jektförderung wurden darüber hinaus ca. 80-90 Arbeitsplätze in der Region neu geschaffen.

1.3 Finanzierung des Regionalmanagements Das Regionalmanagement umfasste die Vollzeitstelle des Regionalmanagers sowie eine 19,5 Std.-Stelle und eine 8,0 Std.-Stelle für das Sekretariat (Stand 2013). Die Personalkosten betru- gen pro Jahr ca. 90.000 €. Die Gesamtausgaben der Geschäftsstelle lagen bei ca. 123.000 €. Sie sind vom Verein Region Burgwald-Ederbergland getragen worden.

1.4 Innovative LEADER-Projekte durch bürgerschaftliches Engagement (1) Fokus: Bürger-Energie-Genossenschaften Die Gründung von Bürger-Energie-Genossenschaften und die Installation von Nahwärmenetzen in 6 Dörfern ist ein großer Erfolg. Die Anlagen werden z.T. von Bürgern ehrenamtlich betrieben und beliefern einen großen Teil der Haushalte mit Wärme. Solche Energie-Projekte wirken sich, wie das Beispiel aus Cölbe/Schönstadt zeigt, zudem positiv auf das soziale Miteinander aus und stoßen Folgeprojekte an. (2) Fokus: Carsharing mit Elektromobilen Das Projekt „schöner-mobil“ erweist sich durch sein Carsharingsystem mit Elektromobilen als besonders innovativ. Trotz einer Erhöhung der Mobilität wurde der CO2-Ausstoß gesenkt. Die Möglichkeit des Fahrens, Mitfahrens und des Sich-fahren-lassens wirkt gemeinschaftsbildend. Die möglichst einfach und günstig gehaltene Organisation der Buchung, Nutzung und Bezah- lung funktioniert ehrenamtlich. Der Verein Gemeinsam Unterwegs fungiert als Dachorganisation der Aktivitäten, die den Bürgersinn stärken. (3) Fokus: Selbständige Sozialprojekte von Jung und Alt Der Kulturverein Krafts Hof fördert Angebote für Bildung, Erziehung, Kunst, Kultur und Begeg- nung von Jung und Alt. 2008 wurde ein Konzept erarbeitet, das 2011 in einen Trägerverein mün- dete. Das Projekt wurde mittels einer Vorstudie angeschoben. Ein professioneller Mitarbeiter schult Ehrenamtliche, die das Projekt weitgehend selbstständig organisieren.

1.5 Umsetzung der Leitprojekte In diesem Kapitel wird der Umsetzungsgrad der Leitprojekte in 5 Stufen bewertet: 1: realisiert _, 2: teilweise realisiert/ in Umsetzung _, 3: in Planung _,4: weiterhin möglich _, 5: gestrichen _. Zudem wird dargestellt, ob sich die Entwicklung auf die gesamte Region, eine Teilregion oder punktuell ausgewirkt hat. Beispielgebende Pilotprojekte entfalten als Vorbilder ihre Wirkung über die Grenzen der Region hinaus.

(1) Leitprojekt: Regionales Netzwerk zur Energieeinsparung und CO2-Minderung Ein Projektbündel und 12 einzelne Projekte waren im Leitprojekt geplant. Davon sind das Pro- jektbündel und sieben Projekte realisiert bzw. teilweise realisiert worden. Dazu gehören: Rege- nerative Energieerzeugung Wohratal, Bioenergiedorf Oberrosphe, Nahwärmenetz Schönstadt oder eine Machbarkeitsstudie für einen Windpark. Gesamtbewertung: In Teilen der Region sehr gut umgesetzt

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Tab. 2. Bewertung des Leitprojektes Regionales Netzwerk zur Energieeinsparung und CO2- Minderung

(2) Leitprojekt: Region für neue Modelle des Zusammenlebens Ein Projektbündel und 13 einzelne Projekte waren in diesem Leitprojekt geplant. Davon sind sie- ben Projekte realisiert worden. Das Projektbündel ist noch in Planung. Als beispielgebend sollen hier stellvertretend genannt werden: Seniorentreff „Krafts Hof“, Modellprojekt „Lebenswertes so- ziales Rosenthal“ oder eine modellhafte Studie zum demografischen Wandel in der Gemeinde . Sechs Projekte wurden aufgrund fehlender Kofinanzierung der jeweiligen Kommune nicht reali- siert.

Tab. 3 Bewertung des Leitprojektes Region für neue Modelle des Zusammenlebens

Gesamtbewertung: Schwerpunkt a) und c) mit bürgerlichen Engagement sehr gut, aber kommu- nale Projekte zum Großteil nicht umgesetzt; Schwerpunkt b) gut umgesetzt

(3) Leitprojekt: Wanderqualitätsregion Drei Projektbündel und acht einzelne Projekte waren in diesem Leitprojekt geplant. Die drei Pro- jektbündel und fünf einzelne Projekte sind realisiert worden bzw. in Umsetzung.

Tab. 4 Bewertung des Leitprojektes Wanderqualitätsregion

Gesamtbewertung: In Teilen, dort aber sehr gut umgesetzt

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1.6 Umsetzung der Entwicklungsziele 2007-2013 Die Region hatte 15 allgemeine Entwicklungsziele in drei Dimensionen und 42 strategische Ent- wicklungsziele in drei Handlungsfeldern formuliert. Jedes Ziel wurde durch die Betrachtung der gesamten Aktivitäten der Region unter Einbezug der geförderten LEADER-Projekte, Experten- und Projektträgerworkshops und einer Diskussion in der Lenkungsgruppe bewertet. Die Summe der Ziele einer Dimension (Tab.5), oder eines Handlungsfeldes (Tab.6) sind in sieben Bewer- tungsstufen einsortiert. Tab. 5. Umsetzung allgemeiner Entwicklungsziele Tab. 6. Umsetzung strategischer Entwick- lungsziele

Aus- Handlungsfeld gezei- 123456 ch net!

Energie und Umwelt 1 0 3 3 3 3 1 Arbeit und Wohnen 0 1 1 1 4 4 2 Tourismus und Kultur 1 2 0 3 2 2 3 Summe 2347996 16 18 6

(1) Umsetzung strategischer Entwicklungsziele im Handlungsfeld „Energie & Umwelt“ In diesem Handlungsfeld wurden 22 LEADER-Projekte realisiert. Innovative Projekte zur Ener- gieeinsparung und CO2-Minderung wurden als gemeinschaftliche Aufgabe der Ortschaften mit einem hohen Maß an ehrenamtlichem Engagement erfolgreich umgesetzt. Umweltschutzziele wurden teilweise auch über den Einsatz anderer Förderprogramme erreicht. Die Ziele in den Bereichen „Energie“ und „Umwelt“ wurden gut erreicht. Im Bereich Umwelt konnte aufgrund fehlender Kofinanzierung kein Projekt zur Umweltbildung und Beratung umge- setzt werden. (2) Umsetzung strategischer Entwicklungsziele im Handlungsfeld „Arbeit & Wohnen“ In diesem Handlungsfeld wurden 48 LEADER-Projekte realisiert. Die Projekte mit integrierten Modellansätzen zu sozialen und kulturellen Angeboten für alle Generationen wurden mit ehren- amtlichem Engagement erfolgreich umgesetzt. Dadurch ist die Lebensqualität älterer Mitbürger projektbezogen gesichert. 22 Existenzgründer wurden gefördert, auch neue Erwerbsquellen in- direkt erschlossen. Weitere Aufgaben sind z.B. die Belebung von Ortskernen oder Bürgerschaft- liches Engagement von jüngeren Berufstätigen. Die Ziele wurden teilweise sehr gut erreicht. (3) Umsetzung strategischer Entwicklungsziele im Handlungsfeld „Tourismus & Kultur“ In diesem Handlungsfeld wurden 45 LEADER-Projekte realisiert. Der Ausbau des sozial- und umweltfreundlichen Qualitätstourismus wurde bzgl. der touristischen Infrastruktur und der Quali- tät der Wanderwege deutlich verbessert. Qualitätsangebote sind aber nicht ausreichend entwi- ckelt worden. Eine große Schwäche stellt das gastronomische Angebot dar. Ehrenamtliche Wegepaten und die Kommunen stellen die Qualität der geschaffenen Infrastruk- tur nachhaltig sicher. Der Ausbau des touristischen Angebotes muss in der gesamten Region weiter verfolgt werden. Die Radwegeinfrastruktur in WA-FKB sollte in der nächsten Förderphase verbessert werden. Auch sind ggf. noch Angebote der regionalen Küche zu entwickeln. Das international angelegte Hugenottenprojekt wurde vom Europarat im Juli 2013 der Titel „Europäische Kulturroute“ verlie- hen. Es wirkt nach innen identitätsstiftend und nach außen imagebildend. Die Ziele wurden teilweise sehr gut erreicht, in Teilbereichen gibt es deutliche Defizite.

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1.7 Beteiligungsprozess und Öffentlichkeitsarbeit (1) Erstellung und Umsetzung des REK Das REK wurde mit einer umfangreichen Bürgerbeteiligung erstellt. Ein Ideenwettbewerb, ver- schiedenen thematischen Arbeitsgruppen und Workshops lieferten Projektideen und die inhaltli- che Schwerpunktsetzung des REK und spiegelt damit einen Bottom-Up-Prozess wider. Für die Umsetzung des REK zeichnete die LAG Region Burgwald-Ederbergland, ein eingetrage- ner Verein mit 189 Mitgliedern (Stand: 31.12.2013) verantwortlich. Die LAG bestand aus dem Vorstand und der Geschäftsführung (RM) und bediente sich Arbeitskreisen, Projektgruppen und Arbeitsgruppen für die Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie. Tab. 7 Struktur und Funktion der Region Burgwald-Ederbergland e.V.

(2) Zusammensetzung des LEADER-Entscheidungsgremiums Der Vorstand besteht aus 13 Personen mit einem Vorsitzenden, zwei stellvertretenden Vorsit- zenden und 10 Besitzern. Die Sitze sind von vier Frauen und neun Männern besetzt. Es gibt vier öffentliche Partner und neun Wirtschaft- und Sozialpartner. Jedes Vorstandsmitglied vertritt einen Thermenschwerpunkt innerhalb des jeweiligen Handlungsfeldes. Tab. 8 Mitglieder des Vorstandes der Region Burgwald - Ederbergland e. V. (Januar 2014) Position Name Handlungsfeld Bere ich Institution Ö ffentlich, W irtschaft- u. Sozialpartner Vorsitzender Herr Bgm. Ka i-Uwe Sp anka Arb eit & W ohnen Stadt Wetter Ö S t e llve rt. V o rs . F ra u D r. U rsu la M o th e s- En ergie & Umwelt Naturschutz Privat/ HGON WiSo W agner Stellvert. Vors. En ergie & Umwelt Landwirtschaft Privat WiSo Beisitzer Herr Bgm. Frank Gleim Arb eit & W ohnen Ö Beisitzer Herr Bgm. Peter Funk Arbeit & Wohnen Ö B eis itz erin F rau Carola C arius E n ergie & U mw elt K limas ch utz P rivat W iS o Beisitzer Herr Bgm. Hans W aßm uth Arb eit & W ohnen Stadt Rosenthal Ö Beisitzer Herr Siegfried Franke Arb eit & Wohnen Wirtschaft Privat WiSo Beisitzerin Frau Silvia Fries Tourismus & Kultur Tourismu s Ederbergland Touristik e. V. WiSo Beisitzer Herr Hartmut Reiße Tourismus & Kultur Tourismu s TOuR GmbH WiSo Beisitzerin Frau Lilo W ickert Arb eit & W ohnen Soziales Kneippverein Frankenberg WiSo Beisitzer Herr Karl-He inrich Nau mann Tourismus & Kultur Kultur Kulturherbst Burgwald WiSo B eis itz er En ergie & Umwelt Forst Hessen Forst WiSo

(3) Öffentlichkeitsarbeit Um die „neue“ Region Burgwald-Ederbergland bekannt zu machen, regelmäßig über die Ent- wicklungsfortschritte und konkrete Projekte zu informieren und Akteure sowie neue Projekte zu

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 9 akquirieren, nutzte der Verein verschiedene Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit. So wurden für die zertifizierten Wanderwege sowie größere Veranstaltungen der Region Faltblätter erstellt und in der Region verbreitet. Unterstützt durch regionales Sponsoring konnte die Burgwald- messe veranstaltet werden. Auf der großen Regionalschau präsentieren sich heimische Betrie- be aus dem Dienstleistungssektor, Handwerk und Gewerbe, Kommunen und Vereine. Mit einem Zukunftswettbewerb, der auch der Vernetzung der Akteure diente, wurde auf innovative LEA- DER-Projekte hingewiesen. Seit 2010 veranstaltet die Region im Wechsel zur Messe einen Re- gionaltag mit Workshops und Projektpräsentation. Über intensive Pressearbeit, eine Internet- seite mit allen geförderten Projekten sowie ein 3-6 mal im Jahr über Email versandtes Regio- nalinfo werden viele Menschen in der Region regelmäßig erreicht. (4) Wirkung der Öffentlichkeitsarbeit Zur Bewertung der Wirksamkeit der Öffentlichkeitsarbeit ist im Zuge der Evaluierung eine Bür- gerbefragung (s.o.) mit einem Rücklauf von 1.408 Fragebögen durchgeführt worden. Im Ergeb- nis zeigen sich 76 % der Befragten über Aktivitäten der Region informiert. Ein Großteil der Be- fragten (89%) gibt an, dass die Projekte in der Region positive Wirkung auf die Attraktivität und das Image der Region haben. Allerdings werden vor allem die unter 20-jährigen weder über die Presse noch über das Internet oder vom Hörensagen mit Informationen über die Region erreicht. Hier besteht Handlungsbe- darf zur Entwicklung einer Informations- und Beteiligungsstrategie.

1.8 Nutzung (bzw. Vermittlung) von weiteren Fördermitteln In der Region konnten über die Nutzung von EPLR-Mitteln hinaus weitere Projekte umgesetzt oder vermittelt und Aktivitäten entfaltet werden. In größerem Umfang geschah dies durch die Umsetzung von Maßnahmen aus der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Zudem konnten bei zwei Projekten zur Tagespflege ESF-Mittel akquiriert werden.

1.9 Gesamtbewertung Die Region Burgwald-Ederbergland hat das REK 2007-2013 durch ihre Aktivitäten in gro- ßen Teilen und unter Nutzung eines breiten Beteiligungsprozesses sehr gut umgesetzt. Durch bürgerschaftliches Engagement konnten fachübergreifende kulturelle und soziale Projek- te sowie Projekte für erneuerbare Energien und Mobilität besonders erfolgreich realisiert wer- den. Dies gilt auch für kommunale Projekte im Bereich Tourismus. Gegen Ende der Förderperio- de ging die Umsetzung kommunaler Projekte, vor allem zur Gestaltung des demografischen Wandels, deutlich zurück, was auf die fehlenden Eigenmittel zurückzuführen ist. Für die kom- mende Förderperiode haben alle Kommunen jedoch ein deutlich größeres Engagement in die- sem Bereich zugesagt. Die vielfältigen Aufgaben sollen im Schulterschluss zwischen Kommu- nen, Bürgern und Betrieben bewältigt werden.

1.10 Schlussfolgerung Die Erfahrungen mit der Umsetzung des REK 2007-2013 wurden durch einen Selbstevalua- tionsprozess (Jan.-März 2014) von Mitgliedern des Vereins, dem Vereinsvorstand bzw. von Fachforen in Begleitung durch ein Fachbüro ausgewertet. Bei der öffentlichen Auftaktveranstal- tung an der Erstellung des REK 2014-2020 (Bürgerbeteiligung) wurden die Ergebnisse der Eva- luierung vorgestellt und die Erfahrungen nachvollziehbar gemacht. Die durch den Evaluierungs- prozess gewonnenen Erkenntnisse flossen in die Erstellung des neuen REK ein. Schlussfolgerung: Grundsätzlich hat sich die Umsetzungsstrategie, insbesondere Organisa- tionsstruktur, Beteiligungsverfahren und Öffentlichkeitsarbeit, der LAG bewährt. Zur Optimierung der Vereinsarbeit werden für die neue Förderphase folgende Anregungen zur Themensetzung in den Handlungsfeldern gegeben:

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Natur und Landschaft sowie Ortskernentwicklung sind, wie die Bürgerbefragung zeigte, die wichtigsten Zukunftsthemen. In beispielgebenden Projekten zeigt sich bereits ein hohes Maß an bürgerschaftlichen Aktivitäten in einzelnen Orten. Die Beratung im Fachforum Klimaschutz zeigte, dass die bisherigen Erfolge im Strom- und Wärmesektor durch den Einbezug von CO2 -Reduktion bei Mobilität, Konsum- und Lebens- stil ergänzt werden muss, um die Klimaschutzziele tatsächlich zu erreichen. Dabei sollte die Überzeugungsarbeit nicht allein auf rationellen Argumenten und Information aufbauen, son- dern auch emotionale und kulturelle Ansätze berücksichtigen. Die Verbesserung der Wanderinfrastruktur wird von einem Großteil der Bevölkerung und der Bürgermeister als erhebliche Aufwertung der Freizeitqualität und Chance für den Tou- rismus gewertet. Anregungen bezüglich der Umsetzung: Arbeitskreise werden durch Fachforen ersetzt, die künftig mit der Umsetzung eines Leitpro- jekts betreut werden. Eine Lenkungsgruppe zeichnet mitverantwortlich für die Prozesssteuerung, um den höhe- ren Evaluationsansprüchen gerecht zu werden. Kommunale Gremien werden noch besser informiert. Damit soll eine höhere Quote an kommunalen Projekten und die Mitfinanzierung regionaler Projekte erreicht werden. Der ausführliche Evaluationsbericht befindet sich in der Anlage 0.

2. Gebietsabgrenzung 2.1 Räumliche Lage und Gebietskörperschaften Die Region Burgwald-Ederbergland liegt nördlich von und grenzt westlich und nördlich an das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Sie hat Anteil an zwei Landkreisen (Marburg-Bieden- kopf und Waldeck-Frankenberg) bzw. Regierungspräsidien (Gießen und ). Zur Region ge- hören 8 Städte: (Eder), Frankenberg (Eder), Gemünden (Wohra), (Eder), Kirchhain, Rauschenberg, Rosenthal, Wetter (Hessen) sowie 7 Gemeinden: (Eder), Bromskirchen, Burgwald (Eder), Cölbe, Lahntal, Münchhausen und Wohratal. Die Fläche aller 15 Kommunen beträgt 878 km2 (Anlage 1). Mit 93.477 Einwohnern (Stand: 30.09.2013) und einer Bevölkerungsdichte von 106 Einwoh- nern/km2 liegt die Siedlungsdichte in der Region mehr als 50 % unter der Deutschlands bzw. Hessens. Die Städte sind ehemalige Ackerbürgerstädte und haben trotz Eingemeindung umliegender Orte in den 70er Jahren ihre dörflich geprägte Struktur weitgehend erhalten.

2.2 Historische und sozio-kulturelle Bezüge Wie Hessen war auch die heutige Region Burgwald-Ederbergland schon in frühgeschichtlicher Zeit Durchgangsland zwischen Süd und Nord sowie West und Ost. Die Weinstraße, der Name steht im Hessischen für Wagenstraße, war über viele Jahrhunderte eine bedeutende Süd-Nord- verbindung als Handels- und Heeresstraße, die auch von Karl dem Großen auf seinen Sachsen- feldzügen genutzt wurde. In der Nähe der Straßen entstanden Befestigungsanlagen und Städte. Im 8. bis 12. Jhdt. gehörte das Wetschaftgebiet zum Lahngau, das Edergebiet zum Hessengau. Im 13. Jhdt. entstand neben der Grafschaft Ziegenhain die Grafschaft Stiffe im oberen Lahn- und Edergebiet, die wiederum an das Erzstift Mainz fiel. Von da an beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Ämter Battenberg und Wetter. Die Erzbischöfe von Mainz und die Landgrafen von Hessen mit ihrer Stammburg in Marburg rangen über zwei Jahrhunderte um die Vorherrschaft in diesem Gebiet. Mitte des 15. Jhdts. trat der Erz- bischof von Mainz das Amt Battenberg an den Landgrafen von Hessen ab, ebenso gelangte die Grafschaft Ziegenhain an Hessen. Die Stadt und Burg Frankenberg waren bereits 1233/34 von den Landgrafen von Hessen gegründet worden und Kirchhain seit 1327 in hessischem Besitz.

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Damit war nahezu das gesamte Gebiet der heutigen Region Burgwald-Ederbergland im Besitz der Landgrafen von Hessen und später der Landgrafen von Hessen-Marburg. Im Marburger Erbfolgestreit kamen 1624 die Städte und Gemeinden des oberen Edertals als Teil des Hessischen Hinterlandes an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, die anderen Gebie- te an die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Letztlich wurden die inzwischen zu neuen Würden aufgestiegenen ehemaligen Landgrafschaf- ten, das Großherzogtum Hessen Darmstadt und das Kurfürstentum Hessen-Kassel in 1866 von Preußen annektiert, sodass auch die gesamte heutige Region Burgwald-Ederbergland preu- ßisch wurde. Eine kulturgeschichtliche Besonderheit ist in der Einwanderung von Hugenotten- und Walden- serfamilien als Glaubensflüchtlinge im 17. Jhdt. in die Region und die Ansiedlung in fünf Orten zu sehen. In der bewegten Geschichte der Region gab es mehrere Zeitabschnitte, in denen die Siedlun- gen und Menschen der Region ein gemeinsames Schicksal zu bewältigen hatten. Dies hat, trotz der unterschiedlichen topografischen Verhältnisse, auch zu sozialen und kulturellen Verschnei- dungen geführt. Gerade auch in der heutigen Zugehörigkeit zu zwei Landkreisen sieht die Region einen Bedarf und eine Chance für ihre Entwicklung.

2.3 Natur- und strukturräumliche Lage Die Region Burgwald-Ederbergland ist mit allen ihren Mitgliedskommunen dem ländlichen Raum zugeordnet, der im Vergleich zum Ordnungs- oder Verdichtungsraum durch eine geringe- re Siedlungsdichte, größere Entfernungen zwischen zentralen Orten und eine geringere Aus- stattung mit Einrichtungen und Angeboten der Infrastruktur geprägt ist. Die Region weist einen hohen Anteil von Ortsteilen mit siedlungsgeschichtlich und kulturhistorisch wertvollen Orts- kernen sowie schützenswerte, landschaftsbestimmende Gesamtanlagen von lokaler Bedeutung auf. Ein hoher Anteil der Regionsfläche ist als Vorrang- bzw. Vorbehaltsfläche für Natur und Landschaft ausgewiesen (RROPM 2010, RROPN 2010). Die Region Burgwald-Ederbergland überdeckt zwei Naturräume, den Burgwald als Teil des Westhessischen Berg- und Senkenlandes und den nordwestlich angrenzenden Ostsauerländer Gebirgsrand als Teil des Bergisch-Sauerländischen Gebirges (Anlage 2). Aufgrund der überwie- gend geringen landwirtschaftlichen Ertragsleistung der Böden sind weite Teile der beiden Natur- räume bewaldet, wobei der Laubholzanteil im Ederbergland (je nach Gemarkung 60-80 %) über dem des Burgwalds (45-60 %) liegt. Die Gewässer und Auen, vor allem des Ederberglandes be- sitzen noch eine große Naturnähe. Die Region weist einen hohen Anteil an von Verkehrs- und Energietrassen unzerschnittenen Teilräumen (>50 km²) auf und ist ein Schwerpunkt des lan- desweiten Biotopverbunds für Hessen (HMUELV 2013). Darüber hinaus gehört die Region zu den aus Bundessicht besonders schutzwürdigen Landschaften (Burgwald, Hinterländer Ederbergland-Frankenberger Grund-Waldstruth), die vom Bundesamt für Naturschutz anhand verschiedener Kriterien, wie z.B. Unzerschnittenheit der Landschaft, Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz auf der Grundlage des Schutzgebietsanteils oder Anteil historisch alter Wald- standorte, festgelegt wurden (BfN 2012).

2.4 Wirtschaftsstrukturelle Betrachtung Die geographische Lage, traditionelle Verkehrs- und Handelsbeziehungen sowie das neuzeitli- che Einkaufsverhalten tragen dazu bei, dass die Region Burgwald-Ederbergland auch wirt- schaftsstrukturell räumlich zusammenhängt. Belegt wird dies u.a. durch die Pendlerbewegun- gen der Arbeitnehmer. So erstreckt sich der Einzugsbereich großer Firmen insbesondere in Al- lendorf (Eder) und Frankenberg über die Kreisgrenze hinweg. Auch kaufen viele Kunden aus dem südlichen Burgwaldbereich in Frankenberg ein, insbesondere Kleidungsprodukte.

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In der Region findet man qualifizierte Arbeitskräfte, Gewerbeflächen zu attraktiven Preisen, niedrige Grundstücks- und Mietpreise, effizienten Technologietransfer durch die Nähe zu Univer- sitäten und Fachhochschulen. Das Arbeitsmarktpotential in der Region Burgwald-Ederbergland ist eines der Hauptargumente für diesen Wirtschaftsstandort. Ein attraktives Lohnniveau bei einem breit angelegten Bildungs- angebot bietet herausragende Personalressourcen. Es ist der Branchenmix, der in der Region Burgwald-Ederbergland zum Erfolg führt. Die Region ist damit weitgehend unabhängig von äu- ßeren Krisenentwicklungen, die leistungsstarke Mischung federt Strukturprobleme leichter ab. Man versteht hier, Neuausrichtungen als Chancen zu begreifen und Strategien für starke Projek- te umzusetzen.

3. Verfahren zur Erstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes Das vorgelegte Regionale Entwicklungskonzept baut auf dem vorhergehenden Konzept der Re- gion Burgwald-Ederbergland auf. Es wurde entsprechend den Vorgaben zur Teilnahme am Be- werbungs- und Auswahlverfahren LEADER 2014 – 2020 in Hessen (veröffentlicht im Staatsan- zeiger des Landes Hessen am 23.12.2013) weiterentwickelt. Ebenfalls berücksichtigt wurde der Leitfaden für die inhaltliche und redaktionelle Ausgestaltung von regionalen Entwicklungskon- zepten, herausgegeben vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesent- wicklung. Im Dezember 2013 konstituierte sich eine Lenkungsgruppe aus Mitgliedern des Vorstands, des Regionalmanagers und des betreuenden Fachbüros, die sowohl den vorgeschalteten Eva- luationsprozess wie auch für die Erstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes fachlich be- gleitete. Zur Sicherstellung einer möglichst breiten Bürgerbeteiligung wurde die in Kapitel 1.7. beschriebene Bürgerumfrage zur Evaluation genutzt, um Themen für die Förderphase 2014- 2020 zu benennen. Von dieser Möglichkeit machten 1.408 Bürgerinnen und Bürger Gebrauch. Zudem hatten 221 Personen konkrete Projektvorschläge. Evaluationsgespräche mit allen Bürgermeistern der Mitgliedskommunen vom 04.02.2014 bis zum 11.03.2014 dienten der Abfrage nach Prioritäten zu Handlungsfeldern wie auch der Samm- lung erster Projektideen für die neue Förderphase. Zur Auftaktveranstaltung am 04.04.2014 in Burgwald-Ernsthausen kamen 73 Bürgerinnen und Bürger, regionale Akteure und Kommunalpolitiker. Hier wurde ein Rückblick auf die LEADER- Förderphase 2007-2013 gehalten und die Ergebnisse der Bürgerumfrage vorgestellt. In mode- rierten Tischgruppen konnten erste Ideen zu Projekten gesammelt werden. In 5 Fachforen an auch für Menschen mit Handicap zugänglichen Veranstaltungsorten konnte sich die Bevölkerung zu verschiedenen Themen informieren und an der Stärken / Schwächen- Analyse sowie Erarbeitung von Zielen einschließlich Gewichtung mitwirken. Externe Referenten gaben Informationsinputs zu externen Trends (Chancen und Risiken), stellten Modellprojekte aus dem gesamten Bundesgebiet vor und brachten fachliches Know-how in PowerPoint-Vorträ- gen ein. Die Öffentlichkeit wurde über Pressearbeit und Internet auf die Veranstaltungen hinge- wiesen. Zudem lud die Geschäftsstelle mittels Sonderausgaben des Regionalinfos jeweils über 500 Menschen direkt zur Teilnahme ein. Die Themen der Fachforen waren: Klimaschutz, Natur & Landschaft, Leben, Tourismus, Kultur & regionale Identität. Nach demselben methodischen Aufbau wurden zudem zwei Workshops zu den Themen „Nachhaltige Mobilität“ und „Bürger- schaftliches Engagement“ veranstaltet. Der Handlungsbedarf für diese Querschnittsthemen er- gab die Auswertung der Bürgerumfrage und Bürgermeistergespräche. Die Ergebnisse von 10 weiteren Expertenfachgesprächen flossen in die Gebiets- und SWOT- Analyse sowie Zieldiskussion ein. Zudem gaben sich wichtige Impulse für die konkrete Ausge- staltung des regionalen Entwicklungskonzeptes. Themen der Gespräche waren: Wirtschaft, Bür- gerschaftliches Engagement, Forst, Jugend, Umweltschutz, Landwirtschaft, Flurbereinigung und Dorferneuerung. Mit den Expertengesprächen wurden auch neue Initiativen und Organisationen angesprochen. Außerdem brachten sich bei den öffentlichen Veranstaltungen weitere Interes- sengruppen erstmals ein.

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Wie bereits 2007 organisierte der Verein die öffentliche Ausschreibung eines Ideenwettbewer- bes für nachhaltige und innovative Projekte. Organisierte und nicht organisierte Akteure der Re- gion reichten daraufhin insgesamt 78 Projektideen themenfeldbezogen ein (2007 waren es 43) Die Beiträge verteilten sich wie folgt auf die 3 Handlungsfelder: Klimaschutz & Natur 19 Beiträ- ge, Handlungsfeld Leben & Arbeiten 20 und Handlungsfeld Tourismus & Regionalkultur 39 Bei- träge. Alle eingereichten Projektideen wurden nach den Kriterien Innovation, Stärkung des Zusammen- lebens, Beitrag zum Klima- / Naturschutz, Förderung der regionalen Wirtschaft / Tourismus, Ver- besserung der kulturellen Identität sowie Umsetzbarkeit von einer Jury bewertet. Pro Hand- lungsfeld wurden die besten Projekte prämiert. Sie sind im Aktionsplan entsprechend markiert. Nahezu alle ab 2015 realisierbaren Projektideen wurden in das REK aufgenommen. Die Gewin- nerprojekte wurden auf der Abschlussveranstaltung am 22.07.2014 in Frankenberg vorge- stellt. Auf der Abschlussveranstaltung wählten die 85 Teilnehmer des Weiteren unter 3 vom Re- gionsvorstand vorgegebenen Vorschlägen das Leitbild der Region aus und stimmten per Akkla- mation den vorgestellten Entwicklungszielen, Handlungsfeldern und Leitprojekten zu. An der Erstellung des REK haben sich allein in den öffentlichen Veranstaltungen (Fachforen, Workshops, Auftakt- und Abschlussveranstaltung) gemäß dem Bottom-up-Prinzip über 370 Menschen und damit doppelt so viele wie vor 7 Jahren beteiligt.

4. Gebietsanalyse mit SWOT und Bedarfsanalyse 4.1 Bevölkerungsstruktur und demografische Entwicklung 4.1.1 Aktuelle Einwohnerzahl, Bevölkerungsdichte, Frauen- und Ausländeranteil In den 15 Mitgliedskommunen der Region leben 93.477 Einwohner (Stand: 30.09.2013). Die bevölkerungsstärksten Städte sind Frankenberg (17.835) und Kirchhain (16.164). Die kleinsten Kommunen sind Bromskirchen (1.805), Rosenthal (2.199) sowie Wohratal (2.367). Die Gemein- den Burgwald, Münchhausen sowie die Städte Hatzfeld, Gemünden und Rauschenberg liegen ebenfalls unter 5.000 Einwohner. Auf einen Quadratkilometer kommen in der Region 106 Einwohner. Damit liegt die Bevölke- rungsdichte deutlich unter der des Landes Hessens (285 Ew./km²) und zwischen der des Land- kreises Marburg – Biedenkopf (191 Ew./km²) und Waldeck-Frankenbergs (85 Ew./km²). Über dem Durchschnittswert liegen die Orte im Einzugsbereich der Universitätsstadt Marburg: Cölbe (251), Kirchhain (177) sowie Lahntal (169). Auch im Mittelzentrum Frankenberg leben mit 143 deutlich mehr Einwohner pro Quadratkilometer. Besonders dünn besiedelt sind Rosenthal, Bromskirchen und Hatzfeld (41, 50 bzw. 52 Ew./km²). Der Anteil der weiblichen Bevölkerung belief sich zum Ende 2012 auf 50,4 % und liegt damit im Bereich der Landkreise Marburg-Biedenkopf (50,3 %) und Waldeck-Frankenberg (50,07%). Der Ausländeranteil betrug 4,5 % und liegt damit deutlich unter dem des Landes Hessens von 11,7 % (Ende 2012). Der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung schwankt zwischen minimal 2,09 % in der Gemeinde Burgwald und maximal 7,43 % in der Gemeinde Allendorf.

4.1.2 Einwohnerentwicklung und Altersstruktur Wie in den meisten ländlichen Regionen stieg die Bevölkerungszahl seit dem 2. Weltkrieg bis zum Ende des letzten Jahrtausends an. Zum 31.12.2000 konnte in der Region Burgwald-Eder- bergland die höchste Bevölkerungszahl von 98.665 Einwohnern gemessen werden. Seitdem schrumpfte die Bevölkerung um 5.200 Einwohner (-5,7 %). Im Zeitraum von 1995 bis 2013 wie- sen die Kommunen im Landkreis Waldeck-Frankenberg mit -5,14 % einen deutlich stärkeren Rückgang auf als im Landkreis Marburg Biedenkopf (-3,73 %).

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Ein besonders hoher Bevölkerungsschwund ist in den Kommunen Hatzfeld (-9,63 %) und Bromskirchen (-7,74 %) festzustellen. Am wenigsten ging die Bevölkerungszahl in Allendorf (-0,73%), Kirchhain (-1,54 %) und Lahntal (-1,55 %) zurück. Zieht man Vergleiche zu den Bevöl- kerungsentwicklung der beiden Landkreise, so liegen die Rückgänge unter dem Kreisdurch- schnitt: Marburg-Biedenkopf -3,91 % und Waldeck-Frankenberg – 7,59 %. Die kommunalen Ver- änderungen der Bevölkerungszahl sind im Anlage 3 dargestellt. Der demografische Wandel zeigt sich bis jetzt am deutlichsten an der Überalterung der Bevölke- rung. So stieg der Anteil der über 65-jährigen von 18,8 % (2005) auf 19,8 % (2012) an. Der ak- tuelle Anteil der älteren Generation entspricht jedoch dem des Landes Hessens (20,0 %). In ihrer Bevölkerungsvorausschätzung für die hessischen Landkreise und kreisfreien Städte geht die Hessen Agentur (2010) davon aus, dass der Anteil der über 65-jährigen im Jahre 2050 im Landkreis Marburg-Biedenkopf bei 31 % und im Landkreis Waldeck-Frankenberg sogar bei 37 % liegen wird. Gleichzeitig wird ein Schrumpfen der Bevölkerung von 2009 bis 2050 in Wal- deck-Frankenberg von 27 % und Marburg-Biedenkopf von 13 % prognostiziert.

4.2 Wirtschaftliche Ausgangssituation 4.2.1 Regionale Wertschöpfung Von großer Bedeutung für die regionale Wertschöpfung sind der Branchenmix und die Vielfalt an Unternehmen. Hinzu kommen eine Vielfalt an Betriebsgrößen und Sparten. Neben industriel- len Großbetrieben, wie die Firma Viessmann, ist das Vorhandensein von zahlreichen mittelstän- dischen Betrieben, vor allem im produzierenden Gewerbe sowie Handwerker und Kleinbetriebe im Dienstleistungsbereich für eine vergleichbar gute Arbeitsplatzsituation verantwortlich. Hierbei zeichnen sich sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer durch eine hohe Standorttreue aus. Durch den zunehmenden Fachkräftemangel sind in der Region allerdings zukünftig Proble- me zu erwarten.

4.2.2 Arbeitsmarktdaten, Beschäftigte, Arbeitslose Am 30.06.2013 wurden in der Region 35.780 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Auf die rund 93.500 Einwohner der Region Burgwald-Ederbergland kommen 25.909 (Stand 2013; 2005: 23.234) sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Das ergibt eine sehr geringe regionale Arbeitsplatzdichte von 28 %, die sich im Vergleich zu 2005 (23,7 %) je- doch deutlich verbessert hat. Die wichtigsten Arbeitsorte sind Allendorf und Bromskirchen mit hohen Arbeitsplatzdichten sowie die Städte Frankenberg und Kirchhain mit hohen Arbeitsplatz- zahlen. Während der Norden der Region vor allem durch produzierendes Gewerbe geprägt ist, überwiegen im Süden die Dienstleistungsbereiche deutlich. Nachdem zwischen 2001 und 2005 die Beschäftigung in der Region – wie auf allen Vergleichsebenen auch – zurückgegangen war (-1.600), gab es 2013 2.675 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse mehr als 2001 (Anlage 4). Die Kommunen im Umfeld von Marburg (außer Cölbe) weisen hohe Auspend- lersaldi auf. Im Norden der Region haben die beiden Kommunen Allendorf (Eder) und Bromskir-

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 15 chen einige Industriebetriebe mit einer hohen Arbeitsplatzzahl (Anlage 4). Die Arbeitslosenquote sank von 10,3 % (März 2007) auf 5,7 % im Juni 2014.

4.2.3 Bildung und Qualifikation Von besonderer Bedeutung für die Berufsausbildung in der Region sind berufliche Schulen in Frankenberg und Kirchhain sowie die Technische Hochschule in Frankenberg. Die Nähe zu den Universitäten in Marburg, Siegen und Gießen wirkt sich positiv aus. Die Problematik einer teil- weise fehlenden Ausbildungsreife von Schulabgängern ist auch in der Region vorhanden.

4.3 Land- und Forstwirtschaft 4.3.1 Landwirtschaftliche Flächennutzung, Betriebsgrößen, Strukturwandel Die Landwirtschaftliche Fläche (LF) beträgt rd. 34.000 ha, somit 41% der Regionsfläche. Nördlich des Edertales ist die Nutzungseignung der Böden mittel bis gering, in den südlich da- von liegenden Gemarkungen meist von mittlerer, in Teilen von guter Qualität. 40% der LF ist Dauergrünland, Gemarkungen mit einem Grünlandanteil von über 50% liegen vor allem in den Gemeinden Allendorf/E., Battenberg, Bromskirchen und Hatzfeld, hohe Ackeranteile vor allem in den Gemeinden Cölbe, Kirchhain, Lahntal, Münchhausen, Wohratal und Rosenthal. Die Größe von Ackerflächen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, da viele Landwirte freiwillige Landnutzungstausche vereinbaren. Dennoch liegen die Schlaggrößen noch unter dem hessi- schen Landesdurchschnitt. In 6 Gemeinden, in denen Biogasanlagen errichtet wurden und eine größere Rindviehhaltung betrieben wird, hat sich der Maisanbau merklich ausgeweitet. Auf den Ackerflächen wird aber nach wie vor hauptsächlich Getreide angebaut. Die Milchvieh- und Mutterkuhhaltung ist in der Region ausgeprägt (65% aller Betriebe), Schweine werden meist in kleineren Beständen gehalten, nur einzelne Betriebe nutzen eine grö- ßere Hühnerhaltung zur Eierproduktion. Nennenswerte Schafhalter sind in Bromskirchen, Rau- schenberg und Kirchhain zu finden, in Lahntal und Münchhausen gibt es Betriebe die Reiterfe- rien und Treckingtouren anbieten, Ferien auf dem Bauernhof sind nur bei einzelnen Betrieben buchbar. Insgesamt ist die Diversifizierung in Region wenig ausgeprägt. Es gibt aber Betriebe, die Spezialitäten herstellen, u.a. zwei Bauernhofeisanbieter und einen Demeterhof mit Käse, Brot- und Backwaren. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren etwas verstärkt. Von rd. 1500 Betrieben im Jahr 2006 existieren 2013 noch rd. 1250, dies entspricht einem jährlichen Verlust von 2,5%. 80% der Betriebe werden im Nebenerwerb, 20% im Vollerwerb bewirtschaftet. Rd. 10% der Betriebe sind sog. Ökobetriebe, die eine Fläche von rd. 2500 ha bewirtschaften. Die Landwirtschaft in der Region ist nach wie vor geprägt durch die traditionell wirtschaftenden milch- und rindviehhaltenden Mischbetriebe. Trotz rückläufiger Betriebszahlen ist die Landbe- wirtschaftung in den nächsten Jahren gesichert, da frei werdende Flächen von aufstockenden Betrieben übernommen werden.

4.3.2 Forstwirtschaft Die Region Burgwald- Ederbergland zeichnet sich mit 47,7 % Flächenanteil durch ihren hohen Waldreichtum aus. Nach Angaben der Forstämter Burgwald, Frankenberg und Kirchhain vertei- len sich 41.907 ha Waldfläche zu 72,5 % auf staatliche, 18,9 % auf kommunale und 8% auf pri- vate Eigentümer. Der Wald im Bereich des Forstamtes Frankenberg besteht je zur Hälfte aus Laub- bzw. Nadelwald. Damit unterscheidet sich die Waldstruktur deutlich von derjenigen des Forstamtes Burgwald. Dort überwiegen Nadelholzrein- und -mischbestände mit einem durch- schnittlichen Anteil von über 60 %. Im Zuge der naturgemäßen Waldwirtschaft und der Umset- zung des Biotopverbundprojekts Burgwald erhöht sich der Anteil des Laubholzes ständig.

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Nach Auskunft der Forstämter betrug die Holzproduktion 2013 insgesamt 245.633 Festmeter. Davon entfielen 2/3 auf Nadelhölzer (Fichte 44 %, Kiefer 23 %) und 1/3 auf Laubhölzer (Buche 28 %, Eiche 5 %). Die Hälfte des Waldgebietes dient der Aufrechterhaltung der Boden-, Wasser- und Klimafunk- tion sowie der Erholung.

4.4 Tourismus Von Marburg über den Burgwald in das obere und hoch bis zu den Ausläufern des Rot- haargebirges erstreckt sich die Region Burgwald-Ederbergland, eine vielgestaltige und vielfälti- ge Kulturlandschaft mit vielen Naturschätzen. Siebzehn europäische Schutzgebiete, sogenann- te NATURA 2000-Gebiete, und 20 Naturschutzgebiete mit etwa 46.000 ha Fläche, zahlreiche Naturdenkmale, Naturwaldreservate und Altholzinseln sind Beleg, dass die Region ein prädesti- niertes Gebiet für Natur-Urlaub, Natur-Erleben, Aktivurlaub, Nachhaltigkeit, Regionalität und Entschleunigung ist. Touristisch ist die Region zwei Destinationen zugeordnet. Der Bereich Ederbergland gehört zur Destination Nordhessen und wird betreut von der Ederbergland Touristik e. V. in Frankenberg. Der zur Destination Lahntal zählende Bereich Burgwald wird seit 2013 von der TOuR GmbH - Außenstelle Burgwald-Touristservice - vertreten. Die Mittelausstattung der touristischen Organi- sationen ist ausbaufähig. Günstig für die Erreichbarkeit ist eine gute ÖPNV-Erreichbarkeit von Süden und Osten mit der Bahnstrecke Frankfurt-Marburg-Kassel. Positiv im Bereich Wandern und Radwandern ist die en- ge Verzahnung eines Teils der Wanderwege mit den Eisenbahnlinien im Burgwald und im Lahn- tal (Strickleitersystem). Durch den aktuell stattfindenden Ausbau der Burgwaldbahn bis nach wird es hier ab 2015 zu einer weiteren Verbesserung kommen. Auch wird dadurch die Erreichbarkeit der Region aus Norden deutlich vereinfacht. In den letzten Jahren hat die Region konsequent Aktivurlaubsinfrastruktur in den Sektoren Wan- dern, Radwandern und Walken aufgebaut. Die Entwicklung von Premiumwanderwegen in der Region bietet attraktive Wandererlebnisse. Beispiele hierfür sind der Burgwaldpfad mit den Ex- tratouren, der Ederhöhenweg, der Lahnwanderweg sowie der Hugenotten- und Waldenserpfad als Kulturroute des Europarates. Ehrenamtliche Wegepaten und die Kommunen stellen die Qua- lität der geschaffenen Infrastruktur nachhaltig sicher. Die Ausschilderung touristischer Ziele wird bzgl. ihrer Vollständigkeit derzeit überprüft. Die Beschilderung der Radwege im Landkreis Mar- burg-Biedenkopf ist auf einem hohen Niveau wegweisend, eine vergleichbare Qualität fehlt in dem zum Landkreis Waldeck-Frankenberg gehörenden Teil der Region. Ladestationen für E- Bikes sind punktuell vorhanden, aber noch ausbaufähig. Gerade die Mobilität mit E-Bikes wird zur inneren Erschließung der Region für Besucher eine wichtige Rolle spielen. Angebote zum Reiten bestehen von Reitunterricht bis hin zu geführten Wanderritten. Die Einbeziehung des Ederberglands und Teilen des Burgwalds in den Geopark „GrenzWelten“ (siehe Kap. 4.7.2) bietet neue Entwicklungschancen im Bereich Aktiv- und Naturtourismus. Bekannte gastronomische Spezialitäten aus der Region existieren nicht, regionale Küche wird nur im geringen Umfang angeboten. In der Region ist eine geringe Zusammenarbeit der gastro- nomischen Betriebe und einen geringe Schulungsbereitschaft touristischer Leistungsträger er- kennbar. Kulturelle Angebote für den Tourismus sind mit vielen historisch bedeutenden Orten, histori- schen Stadt- und Ortskernen, Museen und dem Hugenotten- und Waldenserpfad vorhanden (siehe 4.6.3). Eine Besonderheit der Region sind zahlreiche Orte, die vom Maler Ubbelohde als Vorlage für seine Märchenillustrationen verwendet wurden. Die Region verfügte 2014 über 44 Hotels und Gasthöfe sowie zahlreiche Ferienwohnungen und Privatzimmer mit insgesamt 2.127 Betten. Ein Großteil dieser Unterkünfte liegt unter 9 Betten und wird von der offiziellen Statistik nicht erfasst. Die Übernachtungszahlen lassen sich nur für Betriebe mit 9 und mehr Betten feststellen. Für die Kommunen der Region im Landkreis Wal-

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 17 deck-Frankenberg können so 57.158 Übernachtungen (Stand 2013) verzeichnet werden. Gegenüber 55.182 Übernachten im Jahr 2006 ist dies eine geringe Zunahme von 4 %. In den Kommunen des Landkreises Marburg-Biedenkopf wurden 53.133 Übernachtungen registriert (Stand 2013). In der Summe ergeben sich somit 110.291 Übernachtungen in Betrieben mit mehr als 9 Betten. Da aus dem Bereich der Ferienwohnungen unter 9 Betten in der Regel eine gute Auslastung berichtet wird, kann man insgesamt von ca. 150.000 Übernachtungen in allen Unter- kunftsbetrieben ausgehen. Deutliche Mängel bestehen in der Region im Bereich von Qualitätsangeboten bei Unterkünften. Zu wenige touristische Betriebe, die direkt an den Wanderwegen liegen, haben sich in der Ver- gangenheit um ein Qualitätssiegel bemüht. Die Zertifizierung zu Wanderfreundlichen Betrie- ben nach den Richtlinien des DWV hatten weisen mittlerweile 17 Betriebe auf. Für den Bereich Wandertourismus können die bestehenden Gruppenunterkünfte besser erschlossen werden. Teilweise fehlen Einkehrmöglichkeiten bei den als Rundwege angelegten Extratouren. 18 fahr- radfreundliche Betriebe sind mit dem ADFC-Label Bett + Bike ausgezeichnet.

4.5 Natur, Umweltsituation und Klimaschutz 4.5.1 Schutzgebiete und Biodiversität Die Region Burgwald-Ederbergland weist eine hohe biologische Vielfalt auf. Prägend sind die unterschiedlichen, eng verzahnten Lebensraumtypen der Wälder, die weitgehend unverbauten, naturnahen Fließgewässer des Edereinzugsgebietes, die Übergangsmoore und Nasswiesen des Burgwalds sowie die Heiden, Wacholderbestände, Borstgrasrasen und mageren Flachland- mähwiesen des Ederberglandes. Diese hohe Vielfalt an schutzwürdigen Lebensraumtypen be- dingt auch eine hohe Artenvielfalt mit z.T. bundesweit herausragenden Vorkommen. Die naturräumliche Artenvielfalt und deren naturschutzfachliche Bedeutung wurden bereits früh erkannt (Zusammenfassend für den Burgwald: Mothes-Wagner 1995) und führte bis 1995 zur Ausweisung mehrerer Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete. Im Rahmen der Umsetzung des NATURA 2000-Schutzgebietsnetzes wurden viele dieser bestehenden Schutzgebiete in die neue Schutzkategorie übernommen. Hinzu kamen weitere schutzwürdige FFH-Gebiete sowie mehrere, z.T. regionsübergreifende Vogelschutzgebiete. Nach Darstellung des Bundesamts für Naturschutz (BfN)(Landschaftssteckbriefe 2012) stehen etwa 58,67 % der Fläche des Landschaftsraums Hinterländer Ederbergland-Frankenberger Grund-Waldstruth, zu denen die Teilregion Ederbergland gehört, und 55,06 % der Fläche des Burgwalds unter Schutz (Übersicht über Schutzgebiete, Anlage 5) Die Region zählt zu den bedeutenden Kernräumen des hessischen Biotopverbunds und ent- hält mehrere unzerschnittene Räume <50 km². Auch aus bundesweiter Sicht ist die Region ein Schwerpunkt der besonders schutzwürdigen Landschaften (s. Kap. 2.3; BfN 2012). In den letzten Jahren hat das Thema biologische Vielfalt auch in den Kommunen einen beson- deren Stellenwert erhalten. So ist die Stadt Kirchhain Mitglied im Bündnis ‘Kommunen für biolo- gische Vielfalt’. Weitere Kommunen diskutieren derzeit einen Beitritt. Die Region selbst lässt zurzeit prüfen, ob auch sie Mitglied des Bündnisses werden kann, um so die besondere biologi- sche Vielfalt auch nach außen dokumentieren zu können.

4.5.2 Klimaschutz Zur nachhaltigen Sicherung der Lebensgrundlagen erweist sich der Klimaschutz als größte ge- sellschaftliche Herausforderung. Die Zahlen des Umweltbundesamtes belegen einen kontinuier- lichen Rückgang der Treibhausgasemission in Deutschland von 1990 bis 2009. In den letzten Jahren ist jedoch wieder ein Anstieg der klimaschädlichen Gase zu verzeichnen (Anlage 6).

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Hauptursache hierfür sind vor allem An- stiege der Emissionen in den Bereichen Mobilität und Konsum. Wie sich 2012 der Pro-Kopf-Treibhausgas-Ausstoß in Deutschland auf bestimmte Bereiche ver- teilt, zeigt die Grafik. In dem integrierten Klimaschutzkonzept „Klimax“ wird davon ausgegangen, dass die CO2-Bilanz auf Einwohner unserer Region bezogen ca. 3 Tonnen höher liegt als im Bundesdurch- schnitt. Gründe sind die erhöhte Mobilität und die energieintensiveren Wohngebäu- de im ländlich geprägten Raum (Raatz 2010). Um die Erwärmung auf das welt- weit gesetzte Ziel von höchstens 2 Grad Celsius zu beschränken, gehen die Fachleute davon aus, dass die CO2-Produktion pro Kopf / Jahr (CO2-Fußabdruck) auf unter 2,5 Tonnen in den nächsten drei Jahrzehnten verringert wer- den muss. Insofern rücken künftig Fragen von Lebensstilen und Konsumgewohnheiten immer mehr in den Focus des Klimaschutzes.

4.5.3 Energiewirtschaft mit regenerativer Energie Auch in der Region Burgwald-Ederbergland wandelt sich die Energiewirtschaft. Die größten Ver- änderungen in der letzten Zeit ergaben sich beim Zuwachs an regenerativer Energie sowie Kommunalisierung der Energienetze. Nach der vollständigen Übernahme des Netzes von EON Mitte befinden sich in der Region mittlerweile alle Strom- und Gasverteilnetze in öffentlicher Hand. Zwischen den verschiedenen Netzbetreibern (EAM, EnergieNetz Mitte GmbH, Energie- Gesellschaft Frankenberg mbH, Energie Waldeck-Frankenberg GmbH und Stadtwerke Marburg GmbH) findet derzeit eine Neustrukturierung der Netzgebiete statt. Nach der Rekommunalisie- rung eröffnen sich neue Entwicklungsperspektiven für die Kommunen der Region, insbesondere im Sektor regenerative Energie. Die nachfolgende Tabelle zeigt den deutlichen Zuwachs im Bereich der regenerativen Ener- gien:

2007 2014 Veränderung Anlage Anzahl Leistung Anzahl Leistung Anzahl Leistung Biogas 2 920 kW elektr. 9 4.500 kW elektr. + 350 % + 390 % Nahwärme 0 0 8 7.890 kW therm. ./. ./. Windkraft 19 7.300 kW elektr. 28 27.300 kW elektr. + 47 % + 274 % Freiflächen So- 0 0 3 6.350 kW elektr. ./. ./. lar

(Zusammenstellung nach Angaben der Landkreise, Nahwärme bezieht sich auf die Anlagen mit Wärmenetzen) Ein besonders hoher Zuwachs ist im Bereich der Biogasnutzung zu verzeichnen. Die Vor- standsvorgabe im Jahr 2008, der Förderung von Neuanlagen nur bei Nutzung der Abwärme zu- zustimmen, bewirkte die Entstehung weitere Bioenergiedörfer. Nach dem ausgezeichneten Vor- bildbioenergiedorf Oberrosphe folgten weitere genossenschaftlich betriebene Nahwärmenetze in Schwabendorf, Josbach, Großseelheim, Unterrosphe und Schönstadt, wobei Letzteres die Abwärme eines nahegelegenen Sägewerkes für 85% der Haushalte nutzt. Bemerkenswert ist auch der Leistungszuwachs bei der Windenergie. Hier waren Mitte 2014 insgesamt 27,3 MW Leistung installiert. Dabei erzielen die neuen größeren Anlagen eine we- sentlich höhere Windausbeute. Allerdings gibt es neuerdings in Teilen der Region auch Bürger- widerstand gegen Windkraftanlagen.

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Auch bei den neuen Freiflächensolaranlagen in Cölbe, Münchhausen und Battenberg beteili- gen sich Bürger an der Finanzierung. Viele weitere private und kommunale Dachanlagen erhö- hen den Anteil der regenerativen Energie in der Region. Künftig soll der Anteil an regional erzeugter regenerativer Energie weiter steigen. Potentiale sind bei Sonne und Wind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Anders sieht es bei flächenge- bunden Energieformen aus. So stößt der Bau zusätzlicher Biogasanlagen an ökologische Gren- zen. Die weitere Nutzung pflanzlicher Stoffe sollte sich mehr auf Resthölzer und Schnittmateria- len (z.B. Landschaftshecken, Straßenbegleitgrün) konzentrieren.

4.6 Lebensqualität 4.6.1 Infrastruktur und Daseinsvorsorge Die Daseinsvorsorge gerät in der heutigen Zeit angesichts knapper kommunaler Kassen immer mehr in die Diskussion. Was gehört zur Grundversorgung, was sind „freiwillige Leistungen“ der Kommunen? Gerade in ländlichen Gebieten, die auch noch die Herausforderungen des Demo- grafischen Wandels zu bewältigen haben, ist eine bestmögliche Daseinsvorsorge ein wichtiger Standortfaktor. In den 8 Städten und 92 Dörfern der Region bestimmen eindrucksvolle, historische Ortskerne das unverwechselbare Erscheinungsbild. Vielerorts sind die baulichen Zustände gut, da viele Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen attraktiven Wohnraum geschaffen haben. Insge- samt ist daher die Wohnsituation in der Region ansprechend. Leerstände in bemerkbarem Um- fang gibt es z.Zt. in 3 Städten und 9 Dörfern. In Stadt- und Dorfgebieten, die direkt an den Bun- desstraßen 3, 62, 252, 253 und an stark befahrenen Landesstraßen liegen, ist der Wohnwert durch die Verkehrsbelastung teilweise stark beeinträchtigt. Die Grundversorgung ist in der Region durchweg zur Zufriedenheit der Bürger gegeben. Gleichwohl gibt es aus einigen Orten Wünsche und Vorstellungen einen Dorfladen zu eröffnen bzw. den jetzigen zu erhalten. In den Kernstädten und -gemeinden ist darüber hinaus die Ver- sorgung im Einzelhandelsbereich zufriedenstellend gegeben. Im Kindergarten- und Schulbereich gibt es auf der Basis der Erhebungen bei den Kommunen keine Problemlagen. Eine Erweiterung des Angebotes an Fortbildungen insbesondere für Se- nioren wird in 4 Kommunen für wünschenswert gehalten. Ein Bedarf an Freizeiteinrichtungen die auch der Naherholung dienen ist an einigen Standor- ten festzustellen. Bürger- und Dorfgemeinschaftshäuser sind in allen Orten, mit Ausnahme der Weiler, vorhan- den, teilweise stehen Renovierungen und energetische Maßnahmen dringend an. Auch die Kos- tenreduzierung und die Kostenträgerschaft für diese Häuser sind in einigen Kommunen in der Diskussion. Gasthäuser gibt es in vielen Dörfern nicht mehr, allerdings wird dies aus Sicht der Bürger oft nicht als ein Defizit gesehen. Die Breitbandversorgung soll bis 2015 fast flächendeckend erfolgt sein. Die Gesundheitsversorgung ist weitgehend gewährleistet, lediglich im oberen Edertal besteht ein Defizit an Hausärzten. Bürger, die in Orten im Norden des Landkreises Marburg- Biedenkopf und im Westen des Landkreises Waldeck-Frankenberg leben, haben teilweise relativ weite An- fahrstrecken zu Ärzten und Apotheken. In der ambulanten und stationären Pflege wird z. Zt. kein Erweiterungsbedarf gesehen.

4.6.2 Mobilität Die Region Burgwald-Ederbergland verfügt über keinen Autobahnanschluss, ist jedoch über mehrere Bundesstraßen an das überregionale Straßennetz angebunden. Die Großstädte Frankfurt und Kassel sind jeweils in einer Stunde erreichbar. Im Süden verläuft die B 62 als Ost/West-Verbindungsachse, im Westen in Nord/Süd-Richtung die B 252, im Osten die B 3. In

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Münchhausen zweigt die B 236 in Richtung Winterberg ab. Im Norden bildet die B 253 von Bie- denkopf über Frankenberg nach eine wichtige Verbindungsachse. Der Schienenverkehr ist auf das Oberzentrum Marburg ausgerichtet. Hier enden sowohl die Burgwaldbahn von Frankenberg wie auch die Obere Lahntalbahn von Erntebrück über Bieden- kopf. In Marburg befindet sich der Umsteigepunkt zur Intercity-Linie zwischen den Fernbahnhö- fen Kassel und Frankfurt. Der Angebotsstandard des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Bereich des Land- kreises Marburg-Biedenkopf hat sich zwischen 2007 und 2013 nicht verändert. Allerdings wird sich das ÖPNV-Angebot ab 2017 weiter verschlechtern, da der ÖPNV gemäß Nahverkehrspla- nung in den nächsten Jahren von angebots- auf bedarfsorientiert umgestellt werden soll. Im Be- reich des Landkreises Waldeck-Frankenberg hat sich der ÖPNV durch Ausweitung der AST- Verkehre seit 2007 deutlich verbessert. Zwischen 6 Uhr morgens und 1:30 Uhr nachts werden alle Orte im nördlichen Bereich der Region täglich im Stundentakt angefahren. Als ergänzendes Angebot für Jugendliche im Alter von 16-23 Jahren gibt es das Jugendtaxi. In der Phase 2014- 2020 soll das bestehende Angebot beibehalten werden. Zudem wird im Sommer 2015 die Bahn- strecke zwischen Frankenberg und Korbach wieder eröffnet. Damit gibt es eine durchgehende auch touristische wichtige Verbindung zwischen Marburg und Brilon Wald im 2 Stunden Takt. Die Situation des Radverkehrs hat sich seit 2007 insbesondere im Landkreis Marburg-Bieden- kopf deutlich verbessert. So erweiterte sich das Netz von 4 beschilderten Radwegen (R2, R6, R8, Lahntalradweg) mit einer Streckenlänge von 27 km auf 11 Radrouten mit einer Gesamtstre- ckenlänge von 189 km. Mit LEADER-Mitteln wurde 2013 ein erstes Projekt zur Elektromobilität gefördert. „Schöner mobil“ in Cölbe-Schönstadt zeigt, wie Carsharing mit Elektromobilen funktioniert. Kostenlose La- demöglichkeiten für Elektrofahrzeuge befinden sich derzeit in sieben Kommunen der Region im Einzugsbereich der Stadtwerke Marburg.

4.6.3 Regionalität, Kultur und Brauchtum In der heutigen Zeit fortschreitender Globalisierung wird auch die Regionalität neu belebt. Die Region, mit ihrer Geschichte, den Traditionen und Bräuchen, vermittelt Rückhalt und Gemein- sinn. Über 20 „Historische Stätten“ befinden sich in der Region Burgwald- Ederbergland (Handbuch hist. Stätten Deutschlands - Teil Hessen, 1976). Eine bandkeramische Siedlung in der Nähe von Bracht im Burgwald ist ältestes Zeugnis der Besiedlung der Region. Kelten und Franken haben befestigte Siedlungen errichtet, und die über zweihundertjährige Fehde zwischen den Landgra- fen von Hessen und den Mainzer Erzbischöfen führte zu zahlreichen Burg- und Stadtgründun- gen. Bedeutende historische Orte sind in Battenberg (keltischer Ringwall, Kellerburg, Neuburg, frühgotischen Marienkirche), Frankenberg (historisches Rathaus, Stadtkirche, ehemaliges Zis- terzienserinnenkloster), Christenberg bei Münchhausen (ehemals keltisches Oppidum und frän- kische Curtis, romanische St. Martinskirche), Wetter (ehemalige Stiftskirche, Rathaus und Marktplatz, Burg Mellnau), Kirchhain (Fachwerkrathaus, Weinhaus, St. Michaelis, Deutschor- densmühle). Alle Städte der Region haben im Mittelalter Stadtrechte erhalten, sodass sich, trotz vieler Krie- ge, Brände und Zerstörungen, mittelalterliche Stadtkerne mit repräsentativen Fachwerkgebäu- den, Fachwerkrathäusern, Marktplätzen, historischen Kirchenbauten, und Teilen der Stadtmau- ern erhalten haben. Bedeutende Kulturdenkmale, wie die Emmauskapelle in Hatzfeld, die Schlossruine in Rauschenberg, die Stadtmauer mit Hexenturm in Gemünden und die Alte Schu- le in Rosenthal sind historische Sehenswürdigkeiten. In vielen Dörfern wird das Ortsbild durch die teilweise aus dem 17. und 18. Jhdt. stammenden Fachwerkgehöfte bestimmt. Diese Ortskerne haben einen hohen bau- und kulturhistorischen Wert und sind teilweise als „Gesamtanlage“ im Sinne des Denkmalschutzes ausgewiesen. Die- se Ensembles, zudem viele Einzeldenkmale sowie bauliche Besonderheiten, wie das Tee- oder

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Lusthäuschen in Amönau, ein Schloss mitten in Schönstadt, ein Menhir in Langenstein, die Jo- hanniterkirche in Wiesenfeld, die ursprünglich romanischen Pfeilerbasiliken in Battenfeld und Bromskirchen oder der Gutshof von Dalwigk in Wohra machen die Orte attraktiv und unver- wechselbar. Geschichts-, Museums- und Heimatvereine arbeiten die Geschichte der Orte auf und präsentie- ren dies in Museen. Ein für die Region bedeutendes ist das Otto-Ubbelohde-Museum, dem Illus- trator der Grimm`schen Märchen, in Lahntal. In 5 Orten im Burgwald gründeten Ende des 17. Jhdts. Hugenotten- und Waldenserfamilien, Glaubensflüchtlinge aus Südfrankreich und dem Piemont eigene Gemeinden. Hier blieben die französische Sprache, traditionelle Sitten und Gebräuche lange erhalten. Das historische Erbe wird bis heute gepflegt und in Museen sowie über die Europäische Kulturroute „Hugenotten- und Waldenserpfad“ demonstriert. In dem in den letzten Jahren entstandenen „Erlebnisraum Burgwald – Kellerwald“ wird die Hugenottengeschichte zeitgemäß nahe gebracht. Ein besonderes Brauchtum sind die Grenzgangsfeste, die in verschiedenen Städten und Dör- fern stattfinden. Trachtengruppen-, -tanzgruppen und –kapellen treten bei Festlichkeiten auf. Kulturvereine und Theatergruppen bereichern das kulturelle Leben in der Region. Aus dem Arbeitskreis Kultur der damaligen Region Burgwald entstand in 1999 der Verein Kul- turherbst Burgwald e.V.. In zweijährigem Rhythmus wird der Kulturherbst als Veranstaltungs- reihe durchgeführt, in den Zwischenjahren finden Veranstaltungen wie „Mund-Art“, „Märchen, Wunder, Phantasie“ u. a. m. statt.

4.6.4 Bürgerschaftliches Engagement und Vereine Bürgerschaftliches Engagement, das Vereinsleben und das Ehrenamt sind in der Region Burg- wald-Ederbergland stark ausgeprägt. In allen Städten und Gemeinden gibt es Vereine für Frei- zeitaktivitäten, wie Sportvereine, Gesangvereine, Hobbyvereine etc.. Vereine, die gemeinnützi- ge Ziele verfolgen, wie z. B. Bürger- und Heimatvereine, kirchliche Vereine, Obst-, Gartenbau- und Naturschutzvereine, beispielsweise die „Naturschutzjugend“ in der Stadt Frankenberg, aber auch die Feuerwehren erfüllen wichtige Aufgaben in unserer Gesellschaft. Im letzten Jahrzehnt haben Selbst- und Fremdhilfevereine, wie die aktiven Bürger in den Ortsteilen von Burgwald, die viele bauliche Projekte erschaffen, und der „Förderkreis Christenberg“ in Münchhausen oder der „Trägerverein Hallenbad“ in Kirchhain, karitative und humanitäre Vereine, wie der „Kulturverein Krafts Hof“ in Lahntal wichtige Aufgaben in unseren Kommunen übernommen. In Wohratal be- steht ein „Arbeitskreis Asyl“, der sich um die Integration ausländischer Mitbürger bemüht. Bürgerinitiativen bilden sich meist, um auf politische Entscheidungen Einfluss zu nehmen, z.Zt. hauptsächlich für oder gegen den Bau von Windkraftanlagen oder Straßen. Aus der ersten Bürgerinitiative der Region hat sich die Aktionsgemeinschaft „Rettet den Burgwald“ zu einem ak- tiven Naturschutzverein entwickelt. In den letzten Jahren haben sich immer mehr bürgerschaftliche Initiativen gebildet, die die Lebensverhältnisse in ihrem Dorf, in der Stadt oder Gemeinde verbessern wollen. Das Bürger- projekt „Zukunftssicherung Hatzfeld“, das „Lokale Bündnis für Familien“ in Allendorf/E., der „Arbeitskreis Stadtentwicklung“ in Gemünden, der „Arbeitskreis Ortskern“ in Rauschenberg, „Wetter ist uns wichtig“ in der Stadt Wetter und der „Arbeitskreis Zukunft“ in Rosenthal, aber auch der „Dorfladenverein“ in Bromskirchen sind beispielhaft zu nennen. In der Stadt Battenberg engagieren sich viele Bürger bei der Erarbeitung eines „Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzeptes“ und in der Gemeinde Cölbe hat sich eine „Nahwärmege- nossenschaft Schönstadt“ gebildet. Das Engagement von Bürgern über soziale Netzwerke, durch die Verbreitung von Botschaften, Initiativen zu fördern, nimmt stetig zu.

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4.7 Gestaltungs- und Entwicklungsprozesse 4.7.1 Dorfentwicklung, Stadtumbau und Flurneuordnung In der zurückliegenden Förderperiode 2007-2013 waren in der Region Burgwald-Ederbergland 14 Einzelorte als Förderschwerpunkte anerkannt. Die Zielsetzung des Dorferneuerungspro- grammes bestand darin, die jeweilige Struktur und Lebensform weiterzuentwickeln sowie wirt- schaftliche Grundlagen und die Lebensqualität zu sichern. In allen Orten ist es gelungen, über kommunale und private Maßnahmen sowie die Aktivierung der Bürger diese Ziele zu verfolgen. Ein Ort entwickelte sich zu einem Bioenergiedorf durch den Aufbau einer Nahwärmegenossenschaft. Vier Orte brachten sich in die Tourismusaktivitäten der Region ein, haben Premiumwanderwege konzipiert und deren Pflege durch Wegepaten gesi- chert, sodass in den Orten touristische Impulse ausgelöst wurden. In vielen Orten wurden die Dorfgemeinschaftshäuser renoviert, energetisch saniert und durch neue Raumzuschnitte für die zukünftigen Nutzungen optimiert. Dorfplätze wurden als Treff- und Kommunikationspunkte neu gestaltet, ein Dorfzentrum mit Markttreff ist entstanden. In den letzten drei Jahren wurden 4 Kommunen mit mehreren Ortsteilen in das Dorfentwick- lungsprogramm aufgenommen, ein Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) wurde jeweils erarbeitet. Die Ziele, den demografischen Wandel zu gestalten, die Ortskernent- wicklung, Nahversorgung und Infrastruktur zu sichern und die soziale und kulturelle Entwicklung zu fördern, sind auch Ziele der Region Burgwald-Ederbergland. In allen vier Kommunen läuft die Förderung kommunaler Projekte z.Zt. oder in Kürze an. Die Region wird auch in der Förderpe- riode 2014-2020 einen kontinuierlichen Abstimmungsprozess gestalten. An den Regionalentscheiden im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ haben 2008 neun Orte und 2011 elf Orte teilgenommen. Beim Landesentscheid 2009 haben Cölbe-Schönstadt den Landessieg und Wetter-Oberrosphe einen 2. Landessieg errungen. Bei allen teilnehmenden Or- ten ist ein hohes Maß an bürgerschaftlichem Engagement zu erkennen. Auch gelingt es Orten, eine umfassende integrierte Entwicklung anzugehen. Die Städte Kirchhain und Rauschenberg haben bis 2013 am Programm „Stadtumbau West“ teilgenommen. Der Stadt Kirchhain wurden rd. 1 Mio €, hauptsächlich für die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes und des Stadteingangs „Amöneburger Tor“, der Stadt Rauschenberg eben- so rd. 1 Mio € hauptsächlich für einen Kindergartenbau bewilligt. In der Stadt Frankenberg wird im Rahmen der nachhaltigen Stadtentwicklung das Sanierungsgebiet Bahnhofstraße aus dem Programm Stadtumbau West gefördert. 2014 wurden die Bereiche Alt- und Neustadt in das Städtebauförderungsprogramm Aktive Kerne in Hessen aufgenommen. Z.Zt. wird ein Integrier- tes Handlungskonzept mit den Themen Tourismus und Einzelhandel erarbeitet. Im Stadtgebiet Wetter und den Gemeindegebieten von Lahntal und Münchhausen sind Flurbe- reinigungsverfahren in einer Gesamtgröße von 3.786 ha eingeleitet. Ziel und Zweck der Flur- bereinigungsverfahren ist die Flächenbereitstellung von rd. 211 ha für den Neubau der Bundes- straßen B 252/B 62 einschließlich der landschaftspflegerischen Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- men. Durch die Flurbereinigungsverfahren sollen Landnutzungskonflikte aufgelöst und Maßnah- men der Agrarstrukturverbesserung ermöglicht werden. Zusätzlich werden Maßnahmen zur För- derung der allgemeinen Landeskultur und der Landentwicklung, insbesondere zur gewässeröko- logischen Verbesserung und zur Biotopverbundplanung angestrebt.

4.7.2 NATURA 2000 und Geopark Die Ziele der beiden NATURA 2000-Richtlinien, die den Erhalt der biologischen Vielfalt durch Schutz, Pflege und Entwicklung bestimmter Lebensräume sowie Tier- und Pflanzenarten zum Zweck haben, werden im Rahmen eines Gebietsmanagements umgesetzt. Zu diesem Gebiets- management gehört u.a. die Erstellung von Maßnahmenplänen, die sicherstellen sollen, dass die in den jeweiligen Verordnungen definierten Erhaltungsziele erreicht, dass Verschlechterun- gen des Erhaltungszustandes vermieden und Konfliktbewältigungen bei Interessensgegensät-

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 23 zen erreicht werden. Die Maßnahmen selbst werden über die Agrarumweltprogramme (AUM) des Landes Hessen im Rahmen einer definierten Gebietskulisse (RAK) durch Verträge mit Landwirten umgesetzt. Nach Ansicht des Landes Hessen reichen diese AUM in den meisten Fällen aus, um ‘günstige Erhaltungszustände’ der Gebiete und Arten zu bewahren. Hinzu kommen FFH-Verträglichkeitsprüfungen für Pläne und Projekte mit Maßnahmen der Schadensbegrenzung, mit Ausgleichsmaßnahmen und mit einer Alternativenprüfung. Diese Ver- träglichkeitsprüfungen sollen sicherstellen, dass der Erhaltungszustand eines Gebietes durch Eingriffe innerhalb oder auch außerhalb nicht verschlechtert wird. Eine reichhaltige naturräumliche Ausstattung an Lebensraumtypen und Arten beruht auf einer geologischen Vielfalt. Auf engstem Raum wechseln die Standorte. Sandsteine bilden die Wachstumsgrundlagen des heutigen Burgwaldes. Deren magere Böden und das besondere Kli- ma im Regenschatten des Rothaargebirges ließen die historische und wirtschaftliche Entwick- lung oft am Burgwald vorüberziehen, sodass noch heute die Jahrhunderte alte Kulturlandschaft weitgehend intakt ist. Im Ederbergland spielte der Bergbau aufgrund der geologischen Gege- benheiten (Schiefer) in der Vergangenheit eine besondere Rolle. Die Mäander des Edertals sind nicht nur aus ökologischer Sicht beeindruckend, sondern auch ein Paradebeispiel für die Fluss- geschichte der Eder. Das Edertal diente als Leitlinie für die Besiedlung durch Kelten, Germanen und Franken. Um diese geologischen Besonderheiten der Region erlebbar zu machen, sind das Ederbergland und Teile des Burgwalds in den Geopark GrenzWelten integriert. Geoparke sind Qualitätssie- gel, die konkrete Richtlinien für eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige regionale Entwick- lung definieren. Für die beiden Geopark-Regionen Burgwald und Ederbergland wurden in der Vergangenheit die geo-touristischen Potenziale erfasst und Entwicklungsvorschläge gemacht, die zeitnah in ein touristisch nutzbares Angebot eingehen sollen. Zusammenstellung Info und Karten Geopark siehe Anlage 5.

4.7.3 Wirtschaftliche Strukturprogramme Zur Förderung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in Hessen sind im Zeit- raum 2007 bis 2013 Mittel des europäischen Sozialfonds (ESF) in die Region geflossen. Mit- telempfänger waren das Berufsförderungswerk für Handwerk und Industrie e. V. (BFHI) in Fran- kenberg (Ausbildung von Patenschaften und Qualifizierung von Beschäftigten), Fleckenbühler Hof Fleckenbühl GgmbH in Cölbe (Programm Perspektive II), Integral GgmbH in Cölbe (Impulse der Arbeitsmarktpolitik) sowie die Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement Waldeck- Frankenberg GmbH in Frankenberg (Vorhaben Qualifizierungsbeauftragter). Die Gesamtzu- schüsse im Zeitraum 01.01.2007-31.12.2013 belaufen sich auf 2,8 Mio. Euro. Aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur flossen im Jahr 2012 80.000,00 Euro an eine Firma in Frankenberg. Aus dem europäischen Fonds für re- gionale Entwicklung (EFRE) sind keine Zuschüsse zu verzeichnen.

4.7.4 Modellvorhaben zum Klimaschutz Seit Ende 2011 liegt das Klimaschutzkonzept des Landkreises Marburg-Biedenkopf vor, das Wege aufzeigt, wie das Ziel im Strom- und Wärmebereich bis zum Jahr 2040 unabhängig von atomaren und fossilen Brennstoffen zu werden, erreichet werden kann. Der „Masterplan 100 % Klimaschutz“ baut auf diesem Klimaschutzkonzept auf und geht noch darüber hinaus: Bis zum Jahr 2050 sollen 90 bis 95 Prozent der Treibhausgase und 50 Prozent der Energie ein- gespart werden. Über einen Zeitraum von 4 Jahren wird der Landkreis Marburg-Biedenkopf durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert und in der Umsetzung entsprechender Maßnahmen begleitet. Der Maßnahmenkatalog für die- sen Zeitraum umfasst 8 Arbeitspakete mit insgesamt 27 Maßnahmen. Diese Maßnahmen be- treffen folgende Bereiche: Gebäude- und Umweltwärme, Kläranlagen, Land- und Forstwirt-

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 24 schaft, Regionale Wertschöpfung, Mobilität, Industrie, Nachhaltige Lebensstile, Gesundheitsre- gion und Tourismus. Im Frühjahr 2014 wurde der Bürgerbericht zum Masterplan einer breiten Öffentlichkeit vorge- stellt. Die Umsetzung erfolgt in enger Abstimmung mit und zwischen den betroffenen LEADER- Regionen im Landkreis. Gefördert durch die Klimaschutzinitiative des Bundes sind in zwei Teilregionen weitere Klima- schutzkonzepte entstanden. Im Jahr 2010 wurde das integrierte Klimaschutzkonzept „Kli- max“ für die Gemeinden Cölbe, Lahntal, Wetter und Münchhausen erstellt. Zwei Jahre darauf folgte das Klimaschutzkonzept für das Obere Edertal, das die Kommunen Allendorf, Batten- berg, Bromskirchen und Hatzfeld abdeckt. 2013 folgte in der Stadt Frankenberg ein weiteres Klimaschutzkonzept. Zurzeit kümmern sich in 9 Kommunen insgesamt 3 Klimaschutzmanager um die Umsetzung der definierten Klimaschutzziele.

4.8 SWOT mit Handlungsbedarf Nachfolgend werden die Stärken und Schwächen sowie die gesellschaftlichen Chancen und Ri- siken in Übersichten dargestellt. In die SWOT flossen die Ergebnisse der Gebietsanalyse, der fünf Fachforen und zwei Workshops sowie der Expertengespräche ein. Des Weiteren wurde die sozial-ökonomische Analyse (SÖA) des Landes Hessens berücksichtigt. Aus der SWOT ist der regionale Handlungsbedarf abgeleitet worden. Die Kürzel finden sich im Kapitel 5.3 bei dem Bedarf der Handlungsfeldziele wieder.

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4.8.1 SWOT Analyse Klimaschutz

Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Im Landesvergleich ho- Trotz vieler beispielgebender Positive Effekte durch Komplexität des Bewusstsein schaffen, K 1 her Anteil an beispiel- Einzelprojekte sinkt der Ge- Einführung neuer Klimaschutzes ist für einen nachhaltigen gebenden Bürgerpro- samt-CO2-Ausstoß der Region Technologien zum Kli- schwer zu durch- Umgang mit Ressour- jekten für nachhaltige bislang nicht maschutz schauen z.B. cen und die Einbin- Nutzung und Einspa- konterkarieren dung aller CO -Quel- Ein überwiegender Teil der Be- 2 rung von Energie Reboundeffekte len völkerung verfolgt Klimaschutz- Klimaschutzbe- schutz ziele kaum und wenn, nur auf Positive Erfahrungen K 2 mühungen Teilbereiche (z.B. Strom) be- aus erfolgreich umge- grenzt setzten Projekten ver- stärkt nutzen, um Bewusstsein für Klima- Bewusstsein für Nachahmer zu finden

Klimaschutzkonzepte Nicht alle Kommunen verfolgen Die grundsätzlich Not- Das Erreichen Klimaschutzkonzepte K 3 im LK MR-BID und ein Klimaschutzkonzept bzw. wendigkeit einer Ener- des 2-Grad-Ziels und Klimaschutzma- Ederbergland (12 Kom- haben einen Klimaschutzmana- giewende ist gesell- wird politisch nagement für alle munen) ger schaftlich anerkannt nicht in der nöti- Kommunen gen Konsequenz zepte Umsetzungsmanager Nicht in allen Gemeinden grei- und Geschwin- in 9 Kommunen fen bürgerschaftliche Initiativen digkeit verfolgt

Klimaschutzkon- das Thema Klimaschutz auf

Drei Klimaschutzmana- Die Beratungsleistungen der Kli- Zahlreiche Förderpro- Die Finanzierung Sicherstellung der K 4 ger kümmern sich vor maschutzmanager führen in der gramme erleichtern In- der Klimaschutz- dauerhaften Umset- Ort um die Umsetzung Regel bei Privatleuten nicht zu vestitionen managern ist zung der Klimaschutz-

ten der Klimaschutzkon- einem breiten Ansatz zur Opti- nicht gesichert konzepte zepte mierung des Energieverbrauchs Umsetzung von Konzep-

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Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Die Nutzung erneuer- Der erheblich weitere Ausbau Der ländlichen Ökono- Verlässlichkeit Energetische Potentia- K 5 barer Energiequellen der energetischen Nutzung von mie bieten sich noch der politischen le, so weit ökologisch ist in den vergangenen Biomasse bzw. großen Wind- neue Einkommens- Rahmenbedin- vertretbar, effizienter Jahren deutlich ausge- energieanlagen stößt an seine quellen gungen nutzen weitet worden ökonomischen und ökologi- schen Grenzen barer Energie Nutzung erneuer- Nutzung

Ansätze zur Energie- Energieeinsparung, besonders Aktuell gute Finanzie- Wertverlust von Intensivierung einer K 6 einsparung im Strom- Wärmedämmung, wird häufig rungsangebote und ländlichen Immo- individuellen, umfäng- sektor sind erkennbar nicht umgesetzt verbesserte techni- bilien gefährdet lichen und unabhängi- und im gewerblichen sche Möglichkeiten Rentabilität gen umsetzungsorien- Bereich schon gut um- tierten Beratung verbrauchs des Energie- Verringerung gesetzt

Bei der Umsetzung der Bei der Betrachtung der Ursa- Unabhängigkeit: Die Technologische Verbrauch fossiler K 7 Klimaschutzkonzepte chen der Emission klimaschädli- Umsetzung von Kli- Möglichkeiten zur Energie in allen Berei- werden Erfolge vor al- cher Gase werden die Bereiche maschutzzielen führt CO2-Reduktion chen senken lem bei der Steigerung Konsum (z.B. Ernährung, Frei- zu einer zukunftsfähi- werden über- der Energieeffizienz in zeitverhalten, Wegwerfverhal- gen Wirtschaftsform, schätzt den Bereichen Wärme ten) und Transport (Warentrans- die unabhängiger von und Strom sowie der port, Personentransort) zu we- Öl- und Gasimporten Nutzung erneuerbarer nig in den Blick genommen ist und zu mehr Ver-

Energieeffizienz Energien erzielt sorgungssicherheit führt

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4.8.2 SWOT Analyse Natur

Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Initiative ausgehend vom Ehren- Keine flächendeckende Viele Bürger Hes- Lokale Initiativen für Ehrenamt und Wis- N 1 amt, Monitoring durch langjährig ortsbezogene Organisa- sens wertschätzen Biodiversität werden senschaft aktiv in den tätige Akteure tionsstruktur des ehren- die biologische Viel- zu wenig gefördert Erhalt der biologi- amtlichen Naturschut- falt in ihrer Region schen Vielfalt einbin- Zahlreiche NATURA 2000- und zes und unterstützen de- den, Wissenstransfer Naturschutzgebiete ren Erhalt ausbauen Bewirtschaftungspläne für die Naturschutz meisten regionalen NATURA 2000-Gebiete liegen vor

Erstes Mitglied im Bündnis ‘Kom- Verschlechterung der Zunehmendes Be- Ursachen für das Ar- Entwicklung und Stär- N 2 munen für biologische Vielfalt’ relevanten NATURA wusstsein für den tensterben, wie Kli- kung von Initiativen (Kirchhain) und weitere Interes- 2000-Lebensräume und Wert der biologi- mawandel oder In- zum Erhalt der biolo- senten -Arten schen Vielfalt tensivierung der gischen Vielfalt Landwirtschaft, wer- Vorkommen überregional bedeut- Thema zu wenig in der Öffentlichkeits- und N 3 den nicht beseitigt samer Tier- und Pflanzenarten Bevölkerung bekannt Informationsarbeit u.a. an Schulen Biologische Vielfalt Biologische

Wertvolle Entwicklungsräume für Intensive Landwirtschaft Hohe Biodiversität Kein systematisches Eine Umweltallianz N 4 den Verbund aus Magerrasen und ist eine Hauptursache auch auf Grünland- Beratungsangebot trägt u.a. zur Verbes- Heiden (Ederbergland) für das Artensterben standorten, die in für Landwirte zum serung des Erfah- mittlerer Intensitäts- Themenfeld Biodi- rungsaustausches Teile der Landwirtschaft leisten stufe bewirtschaftet versität und Verständnisses einen Beitrag zur Verbesserung werden bei

Landnutzung des Erhaltungszustandes von Le- bensräumen und Arten

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Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Landesweit bedeutsamer Auenle- Vor allem in Siedlungs- Gewässerzustand Klimabedingte Hoch- Verbesserung der N 5 bensraum- und Fließgewässerver- nähe fehlende ökologi- und -struktur wer- wasserspitzen zer- Gewässerstruktur

ser bund (Eder, Lahn, Ohm) sche Durchgängigkeit den weiter verbes- stören Gewässerle- und ökologischen

Gewäs- und mangelhafte Ge- sert bensraum Durchgängigkeit wässerstrukturgüte Größtes unzerschnittenes und ru- Geringer regionaler Ein- Dem Nutzungs- Hohe industrialisierte Sicherung der ökolo- N 6 higes Waldgebiet Hessens fluss auf eine naturnä- druck können natur- Waldwirtschaft ge- gisch wertvoller Le- here Bewirtschaftung schutzrechtlich fährdet den Wald als bensräume (z.B. für

Wald Grenzen gesetzt artenreiches Ökosys- Altholzbewohner) werden tem

4.8.3 SWOT Analyse Mobilität

Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Die meisten Menschen Es gibt zu wenig attraktive Mehr Menschen dür- Entwicklung eines M 1 verfügen über einen Alternativen zum motori- fen/können kein Auto Konzeptes für nachhal- eigenen PKW sierten Individualverkehr fahren (Altersgebre- tige (ökologisch, sozial, Mobilität Daseins- vorsorge (MIV) chen bzw. -armut) wirtschaftlich) Mobilität

Erste alternative Mobili- Nach wie vor besteht eine Das eigene Auto als Interessen der Auto- Etablierung und Stär- M 2 tätsmodelle (z.B. E-Car- hohe Fixierung auf den Statussymbol verliert mobilindustrie verzö- kung innovativer Ansät- sharing in Cölbe) privaten PKW an Attraktivität gern die Etablierung ze von Alternativen zum Mobilität

Innovative MIV

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Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

In der Region ist ein in- Hohe Anschaffungskosten Elektromobilität hat Eine geringe Akzep- Förderung der Nutzung M 3 novativer Produzent von für Elektromobile große Bedeutung für tanz von Elektrofahr- der Elektromobilität Elektromobilen ansässig die Nachhaltigkeits- zeugen (Kosten, Si- Aufbau eines engma- M 4 strategie in Hessen cherheit, Reichweite) Pilotprojekt zur Elektro- schigen Netzes von La- gefährdet die Weiter- mobilität in Cölbe-Schön- Kostengünstigere und destationen entwicklung der Elek- E-Mobilität stadt effizientere Speicher- tromobilität systeme sind zu er- warten Radwegeinfrastruktur im Mangelnde Radinfrastruk- Trend zum Radfahren Öffentliche Förde- gute Radwegeinfra- M 5 LK MR-BID weitestge- tur in Teilregionen wird durch E-Bikes rung für den Ausbau struktur und einheitli- hend gut ausgebaut weiter gestärkt von Radwegen kann che Ausschilderung der Ausschilderung der Rad- zurückgehen Radwege in der Ge- wege ist nicht einheitlich

Radverkehr samtregion herstellen

Das Anruf Sammeltaxi Bestehende ÖPNV-Ange- alternative Mobilitäts- ÖPNV- Zuschüsse Etablierung von und M 6 (AST) ist im LK WA-FKB bote (insbesondere AST) angebote können in der erfor- Kombination mit alter- vorbildlich ausgebaut sind nicht bekannt genug derlichen Höhe von nativen Mobilitätskon- der öffentlichen Hand zepten Bahnstrecke Franken- Das ÖPNV-Angebot ist in immer weniger getra- berg-Korbach wird 2015 Teilbereichen zu gering gen werden wiedereröffnet und soll im südl. Landkreis weiter reduziert werden ÖPNV mit AST Der ÖPNV wird von Kreis- grenzen beschränkt

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4.8.4 SWOT Analyse Lebensqualität

Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Gute traditionelle Nach- Teilweise geringe Qualifizierungspro- Abnehmendes ehrenamtli- Förderung von bürger- S 1 barschaftshilfe in vielen Unterstützung durch gramm und Ehren- ches schaftlichen Aktivitäten Dörfern Kommunen für das amtspauschale des Engagement durch Mehr- Aufbau einer Anerken- S 2 Ehrenamt Landes Hessen für Hohes projektbezogenes fach und berufliche Belas- nungskultur Freiwillige Engagement Keine Ansprechstelle tung für das Ehrenamt im Landesstiftung „Mit- Freiwilligenagentur Land- Landkreis Waldeck- einander in Hessen“ kreis MR-BID Frankenberg Zusammenleben Netzwerk für Toleranz im Landkreis WA-FKB

Hohe Wohnqualität Gebäudeleerstand, Lockerung der Aufla- Fallende Immobilienpreise Leerstanderfassung S 3 (Wohnen im Grünen) nur teilweise systema- gen durch Denkmal- in peripheren Räumen und -management tische Erfassung, feh- schutz Relativ niedrige Immobi- Rückgang der Bevölke- Überörtliche innovative S 4 lendes Management lienpreise Förderprogramme rungszahl Konzepte zur Gebäude-

Wohnen Sanierungsstau des Landes und Bun- nutzung und öffentlicher Rückgang der öffentlichen des Räume Infrastruktur

Gute Einkaufsmöglichkei- Keine Nahversorgung Mobile Versorgungs- Weitere Ausdünnung und Unterstützung von Ver- S 5 ten in Mittelzentren und in vielen Dörfern systeme Zentralisierung des Nah- sorgungsprojekten Marburg versorgungsangebots Trend zur Selbstver- Nahver- sorgung sorgung Entstehung von Ärztehäu- Fehlende Hausärzte in Politische Maßnah- Gefährdung der ortsnahen Erprobung neuer Model- S 6 sern u. Alternativen zum Teilbereichen men auf Landkreis- ärztlichen Versorgung, so- le der Gesundheitsver-

heit selbstständigen Hausarzt und Landesebene wie Pflegenotstand sorgung

Gesund- werden ergriffen

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Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Ausreichende Betreu- Zu wenig flexible Be- Staatliche Unterstüt- Finanzierung von ausrei- Aufbau von ehrenamtli- S 7 ungsangebote zu den üb- treuungsangebote zung für den Ausbau chendem Betreuungsper- chen Betreuungsange- lichen Zeiten von Betreuungsange- sonal langfristig unsicher boten und deren Vernet- Schließen von ortsna- boten zung mit öffentlichen hen Betreuungsange- Kinder boten, Kindergärten und Grundschulen

Zugehörigkeitsgefühl zu In Teilbereichen man- Chance: die JuleiCa Mobilitätsangebote für Ju- Schaffung jugendspezi- S 8 einer dörflichen Gemein- gelnde aktive Einbin- (Jugendleiterkarte) gendliche fehlen fischer Angebote unter schaft dung in die dörfliche stellt für Jugendliche stärkerer Einbindung Fördermodalitäten er- Gemeinschaft eine Form von An- von Jugendlichen In vielen Orten traditionel- schweren Jugendprojekte erkennung ihres so- le Identifikationsangebote Teilweise fehlen Frei- Ausdehnung und Opti- S 9 zialen Engagements (Vereine, Burschen- u. zeitangebote mierung der professio- Jugend dar Mädchenschaften) nellen Jugendarbeit Professionelle Jugend- arbeit in Teilregionen

Vielfältige Angebote für In Teilbereichen feh- Großer politischer Altersarmut Neue generationen- S 10 und Aktivitäten von Senio- lende Angebote an Einfluss der Senioren- übergreifende Wohnpro- Erschwerung der gesell- ren Unterstützungsmög- generation jekte mit Betreuungs- schaftlichen Teilhabe lichkeiten und Pflegeangeboten Beispielgebende genera- tionenübergreifende Pi- Integration von Senio- S 11 lotprojekte (z.B. Kraft´s ren in die Bewältigung Senioren Hof) von Alltagsaufgaben

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Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Beispielgebende Integra- Nur partielle Integra- Negative Auswirkun- Ausländer werden von Integration von Migran- S 12 tionsprojekte und hohe tion von ausländi- gen des demografi- einem wachsenden Teil ten und Asylbewerbern Solidarität mit ausländi- schen Mitbürgern schen Wandels wer- der Gesellschaft als Ursa- ins soziale Miteinander schen Mitbürgern den durch Zuwande- che für Missstände hinge- Fehlende geeignete rung abgefedert stellt Hugenotten als geschicht- Räume für Asylbewer- liches Integrationsbeispiel ber Wachsende Zuweisung von Asylbewerbern Migranten Wenig Bürger mit Migra- tionshintergrund im ge- meinwohlbezogenen Eh- renamt

In Teilräumen gute Ver- Zu wenig behinderten- Staatliche Förderung Beschränkung auf Bedürf- Bewusstseinsbildung, S 13 sorgung mit Betreuungs- gerechte Freizeitmög- der Inklusion nisse von Teilgruppen, z.B. Schulung und Beratung möglichkeiten lichkeiten, Gastrono- Rollstuhlfahrer von Dienstleistern mie und Beherber- Netzwerk für Toleranz im Themenmüdigkeit und da- Förderung von Investi- S 14 gung LK Wa-FKB mit einhergehend schwin- tionen, insbesondere Zu wenig Bewusstsein dender politischer und fi- zur Barrierefreiheit Inklusion bzw. Investitionsmög- nanzieller Rückhalt lichkeiten bei Anbie- tern

Viele örtliche Vereine Überalterung der Mit- Hohes Bereitschafts- Festhalten an überkomme- Förderung neuer Beteili- S 15 gliederstruktur, Man- potential zu gesell- nen Organisationsformen gungsformen gel an Vorstandsnach- schaftlichem Engage- Aufbau einer Unterstüt- S 16 folgern ment bei Menschen zungsstruktur älter als 60 Vereinsleben

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4.8.5 SWOT Analyse Wirtschaft

Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Standorttreue von Sektorspezifischer Mangel Wirtschaftlicher Auf- Finanz- und Wirt- Aufbau und Stärkung W 1 Arbeitgebern und an Facharbeitern und Aus- schwung wirkt sich dauer- schaftssystem gerät regionaler Wirtschafts- -nehmern zubildenden haft auf den ländlichen in weitere Krisen kreisläufe Raum aus Viele mittelständi- Partieller Arbeitsplatz- Sicherung von und W 2 sche Unternehmen mangel in Ortsnähe Schaffung neuer inno- Arbeit vativer Arbeitsplätze im Sinne der regionalen Strategie

Viele landwirtschaftli- Rückgang an landwirt- Verbesserung der Rah- Strukturwandel geht Erschließung zusätzli- W 3 che Betriebe mit schaftlichen Betrieben menbedingung für Öko- weiter wie bisher cher Einkommensquel- unterschiedlicher landbau len Wenig Diversifizierung Größe Wachsende Nachfrage Umstellung auf Öko- W 4 nach regional erzeugten landbau frischen und ökologischen Landwirtschaft Produkten Hoher Anteil an In Teilregionen wirtschaftli- Holzpreise steigen Klimawandel schädigt Stärkung regionaler W 5 Staats- und Kommu- che Erschwernisse durch den Wald z.B. durch Wertschöpfung nalwald, insbeson- Topografie Stürme oder Schäd- dere mit Laubholz lingsbefall insbeson- schaft (Teilregion Ederberg- dere bei Monokultu- Forstwirt- land) ren

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4.8.6 SWOT Analyse Tourismus

Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Sehr gute Wanderinfra- Lückenhafte und nicht abge- Förderpro- Großer Kon- Wanderwegnetz op- T 1 struktur mit Premium- stimmte Beschilderung touristi- gramm zur Ver- kurrenzdruck timieren (z.B. Zertifi- (Traumroute Burgwald- scher Ziele knüpfung von durch andere zierung, Abkürzun- pfad, Extratouren) sowie Naturschutz, Wanderregio- gen, Themenwege Es gibt zu wenig zertifizierte Qualitätswegen (Ederhö- Wasserwirt- nen und güns- und Spazierwege) touristische Betriebe, die direkt henpfad, Lahnwander- schaft, Land- tige Erho- an den Wanderwegen liegen Sicherstellung der T 2 weg) wirtschaft und lungsangebo- hohen Qualität der Im Ederbergland fehlen Zwi- Tourismus te Region für Ruhe Suchen- Wegeinfrastruktur schenziele bei Wegweisung de Wandertouris- Wandern Wegweisung opti- T 3

Infrastruktur mus weiterhin Schöne Landschaft mieren gefragt Ehrenamtliche Wegepa- Weitestgehend ten stellen die Qualität saisonunabhän- der geschaffenen Infra- gig struktur nachhaltig sicher

Gute Radwegebeschilde- Fehlende Radwege und Be- Wachsende Be- Der öffentli- Radwegenetz (incl. T 4 rung und Themenradwe- schilderung im LK WA-FKB liebtheit des chen Hand Mountainbike) er- ge im LK MR-BID Radtourismus fehlen Ko-Fi- weitern und vervoll- und Erschlie- nanzierungs- ständigen (Infra- ßung neuer mittel struktur erweitern Zielgruppen und verbessern) Radfahren

Infrastruktur durch E-Bikes Zertifizierung Eder- T 5 radweg

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Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Basisnetz von zertifizier- Geringes Angebot bei Gastro- Zunehmende ‘Sterben’ der Bessere Versorgung T 6 ten Wanderqualitäts- und nomie und Beherbergungsbe- Wertschätzung klassischen der Gäste, insbe- ADFC-zertifizierten Be- triebe von Regionalität Gastronomie sondere Wanderer trieben bei Produkten Wenig (Gruppen-) Übernach- Neue Gastgeber ins- T 7 und Dienstleis- Punktuell sind Qualitäts- tungsmöglichkeiten besondere Gastro- tungen angebote entstanden nomen gewinnen u. Keine Zusammenarbeit sowie qualifizieren fehlende Schulungsbereitschaft touristischer Leistungsträger Mehr regionale Kü- T 8 che Kaum regionale Küche mit Zu- taten aus der Region

Gastronomie und Gastgeber und Gastronomie Hoher Investitionsstau bei Gas- tronomiebetrieben

Strickleitersystem Burg- Fehlende Koordination von kul- Großes touristi- Strukturelle Entwicklung modula- T 9 waldbahn turellen Angeboten sches Potenzial Probleme in rer Angebotsbau- einer attraktiven den Ortsker- steine (Wandern, Viele Museen und Kultur- Ungünstige Öffnungszeiten der Natur- und Kul- nen wirken Radfahren, Huge- denkmale Museen turlandschaft sich negativ notten) Touristische Themen- Ubbelohdezeichnungen und auf die Touris- Potenzial für Ta- Kulturpfade touris- T 10 routen Darstellungsorte zum Thema musentwi- gestouristen tisch nutzen Märchen cklung aus Historische Stadt- und Kurzurlaubsan- (Leerstand Pauschalangebote Ortskerne gebote T 11 Versorgungs- entwickeln Angebote Potenzial für Fastenwan- u. Dienstleis- dern tungen Erlebnisraum Hugenot- ten aufgebaut, Anerken- nung als Europäische Kulturroute

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Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Zwei Tourismus-Service- Schwache überregionale Be- Neue Touris- Mangelnde Servicequalität ver- T 12 Stellen eingerichtet. kanntheit musstrategie Kooperatio- bessern der Hessen- nen im Touris- Gute Printprodukte für Zugehörigkeit zu zwei Destina- Servicestruktur auf T 13 agentur mus Wanderer. tionen die Region zu- schneiden Geringe Mittelausstattung der (Service) Marketing TAGs Keine TAG Burgwald mehr

4.8.7 SWOT Analyse Kultur

Stärke Schwäche Chance Risiko Handlungsbedarf Nr.

Kulturangebote in vie- Kulturangebote sind oft Etablierung des Schwindendes Inter- Entwicklung von und K 1 len Vereinen nicht koordiniert ländlichen Raumes esse an regionalen Steigerung der Qualität als Ort hochwerti- Kulturangeboten bei von Angeboten Hugenotten-und Wal- Jugendlichen fehlt es an ger Kulturangebote einer breiten Bevölke- denserpfad ist Träger Identifikationsangeboten Einbindung der Jugend K 2 rungsschicht des Titels „Europäische in kulturelle Aktivitäten Angebote Kulturroute“ des Euro- parates Viele Museen, Kulturor- Viele Museen und Kultur- Nutzung des kultur- Fehlende Finanzmit- Regionales Konzept zur K 3 te und Kulturdenkmale orte sind nicht zeitgemäß historischen Poten- tel zum Erhalt und zur Steigerung der Attraktivi- und attraktiv präsentiert zials für den Touris- Steigerung der Attrak- tät von Kulturorten und mus tivität von reg. Kultur- deren Vernetzung Kulturorte orten Vielfalt an Mundarten Unzureichende Weiterga- Wiederentdecken mangelnde Wert- Aufwertung des Brauch- K 4 und Brauchtumspflege be der Mundart an die des Brauchtums schätzung von tums und Aufschließen jüngere Generation und Neuinterpreta- Brauchtum und für Innovationen tion durch die Ju- Mundart im Alltag

Brauchtum gend

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5. Regionale Strategie 5.1 Leitbild

Region Burgwald Ederbergland Vielfalt & Lebensqualität – nachhaltig schützen & gemeinsam nutzen“

In den Schlagworten Vielfalt & Lebensqualität kommen die beiden zentralen Werte der Region zum Ausdruck: Vielfalt: Während der 7 gut besuchten Fachforen- bzw. Workshoptreffen, die im Laufe des Be- teiligungsverfahrens zur Erstellung des neuen REK durchgeführt wurden, und ebenso bei der breit angelegten Bürgerbefragung zeichnete sich in einzelnen Handlungsfeldern die Vielfalt als besondere Stärke der Region ab. Sie wird namentlich als Ziel des Leitprojektes „Region für biologische Vielfalt“ genannt, spielt aber auch angesichts sich immer stärker voneinander unterscheidender Lebensentwürfe bei den Leitprojekten Ortskernbelebung und Bürgerschaft- liches Engagement eine Rolle. Bei der Gestaltung des demografischen Wandels kann die Re- gion auf eine Vielfalt an Aktivitäten von Bürgern bauen. Vielfalt als Wert zu erkennen, bedeutet auch, Akzeptanz gegenüber Fremdem zu entwickeln und Menschen mit unterschiedlicher kultu- reller Prägung willkommen zu heißen. Auch dies hat in der Region eine Tradition. Auch beim Klimaschutz weist sich die Region durch eine Vielfalt an Ansätzen und Erfahrungen aus. Der genauere Blick auf die vielfältigen Faktoren, welche die CO2-Bilanz beeinflussen, macht deutlich, dass nur ein breiter Ansatz zum Ziel führen kann, der auch Konsumgewohnhei- ten, Lebensstil und Verkehr mit einbezieht. Vielfalt ist schließlich auch ein Garant für eine stabile wirtschaftliche Entwicklung. Auch hier ist die Region mit ihrem differenzierten klein- und mittelständischen Betriebsspektrum gut aufge- stellt und bietet Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie Erwerbsquellen für Menschen mit ganz unterschiedlichen Talenten. Lebensqualität: Der zweite Teil des Begriffspaares, Lebensqualität, wird von einem Großteil der Bevölkerung als besondere Stärke der Region gesehen. Sie liegt in der natur- und sozial- räumlichen Qualität der Region begründet und wird durch wohnortnahe Arbeitsplätze, eine gute Grundversorgung und durch attraktive Freizeitmöglichkeiten ergänzt. Sie zu erhalten und weiter zu entwickeln ist ein zentrales Entwicklungsziel, das die Identifikation stärkt und auch nach außen wirkt, wenn es darum geht, sich als lohnendes Ziel für Erholungssuchende anzubieten, neue Einwohner zu gewinnen, oder junge Menschen zum Bleiben oder Wiederkommen zu be- wegen. Dem Leitbild angehängt ist die Kernaussage zur Entwicklungsstrategie: Der nachhaltige Schutz der Lebensgrundlagen und deren gemeinwohlorientierten Nutzung.

5.2 Entwicklungsstrategie Unter Berücksichtigung der übergeordneten Ziele der ländlichen Entwicklung in Hessen und der Querschnittsthemen Innovation, Eindämmung des Klimawandels und Anpassung seiner Auswir- kungen sowie der Berücksichtigung des demografischen Wandels wurden dieses Mal folgende Entwicklungsziele formuliert:

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Ökologische Dimension Nachhaltigkeit durch einen kleineren CO2- Fußabdruck Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen Erhalt und Entwicklung der biologischen Vielfalt

Soziokulturelle Dimension Gemeinwohlorientierte integrative Gesellschaft Stärkung des gemeinsamen und des regionalbezogenen Handelns Pflege des kulturellen Erbes

Wirtschaftliche Dimension Stärkung der regionalen Wertschöpfung Innovationsförderndes Klima Effizientes und nachhaltiges Wirtschaften

Die Entwicklungsziele der Region Burgwald-Ederbergland leisten gegenüber den bisherigen Zie- len einen fokussierten und stärkeren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Nachhaltig schützen: Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist eine unabdingbare Voraussetzung für die Sicherung der Lebensqualität der Region. Diesen Schutz nachhaltig zu betreiben kann nur gelingen, wenn bei einer breiten Bevölkerungsschicht eine anhaltende Ak- zeptanz für die Schutzziele erreicht wird und die Finanzierbarkeit von Schutzmaßnahmen lang- fristig sichergestellt ist. Um dies zu erreichen, ist eine stärkere Verflechtung des Naturschutzes mit kulturellen, sozia- len und wirtschaftlichen Belangen erforderlich. Der Dialog zwischen Verbrauchern, Landnutzern und politischen Entscheidungsträgern über den Wert biologischer Vielfalt als Teil der natürlichen Lebensgrundlagen steht hierbei vornan. Bewusstseinsarbeit ist ebenso für den globalen Klimawandel zu leisten, um auf regionaler Ebe- ne Antworten zu geben, durch welche Verhaltens- und Wirtschaftsweisen das Klima geschützt werden kann. Dabei werden neben dem Strom- und Wärmebedarf stärker die Konsum- und Freizeitgewohnheiten in den Blick genommen. Die Entwicklung einer CO2-verringernden Mobili- tät wird in einem eigenen Fachforum als Querschnittsthema verfolgt. Gemeinsam nutzen: Mit der Idee des gemeinsamen Nutzens wird den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnet, indem der soziale Zusammenhalt der Gesellschaft gestärkt und somit ein effizienterer und genügsamerer Umgang mit endlichen Ressourcen herbeigeführt wird. Das gemeinsame Nutzen ist eine altbewährte Strategie zur sozialen und ökonomischen Stabilisierung des ländlichen Raumes. „Was der Einzelne nicht vermag, das vermögen viele“ ist die einfache Formel, mit der Raiffeisen vor 160 Jahren den Gemeinsinn von Dörfern stärkte und sie vor der Verarmung bewahrte. Diese Idee hat wieder an Aktualität gewonnen, wie die neuen Bioenergiedörfer im Burgwald und die Bürgerenergiegenossenschaft im Ederbergland (BEGEB) bezeugen. Gemeinsames Nutzen gibt Menschen im ländlichen Raum wieder Anlässe miteinan- der zu reden. In Zeiten starker Individualisierungstendenzen bewahrt dies nicht nur vor Verein- samung. Es eröffnet auch die Erfahrung, mit seinen Problemen oder Visionen nicht allein zu sein und etwas bewirken zu können. So werden vielfältige Fähigkeiten der Menschen besser er- schlossen, organisiert und vernetzt und führen zu raumwirksamem Handeln, dem Motor der eigenständigen Regionalentwicklung. Die LAG gibt mittels querschnittsorientierter Projekte in den definierten Handlungsfeldern Anstöße zum Mitwirken und Starthilfe für gemeinschaftliche Initiativen. Umsetzung: Die Handlungsfeldziele werden von insgesamt fünf Fachforen der LAG zur akti- ven Begleitung von drei Leit- und zwei Querschnittsprojekten verfolgt. Zur Sicherung der Fi- nanzierung der Projekte leisten die Akteure der LAG Überzeugungsarbeit bei potenziellen Pro-

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 39 jekt- und politischen Entscheidungsträgern. Auf kommunaler Ebene wird dabei auch bei den kommunalen Gremien, insbesondere den Gemeindeparlamenten, angesetzt. Die nach wie vor angespannte Situation kommunaler Haushalte erwies sich in der vergangenen Förderperiode als Hemmnis bei der Umsetzung von Projekten mit kommunaler Beteiligung. Um die gesetzten Entwicklungsziele durch die Umsetzung von Projekten nachhaltig verfolgen zu können, muss deren Finanzierung sichergestellt werden. Neben der Zusage der Bürgermeister soll zum An- schub regionaler Initiativen ein „Fond für regionale Gemeinschaftsprojekte“ eingerichtet wer- den. Die Realisierung der Projekte wirkt künftig noch stärker als bisher darauf hin, neue, sich dauerhaft selbst tragende Organisationsstrukturen aufzubauen. Dazu gehören beispielsweise Genossenschaften, Bürgerstiftungen, Regionalvereinen etc. Die dauerhafte Etablierung einer Lenkungsgruppe zur Prozesssteuerung inklusive Monitoring gewährleistet ein stringentes Verfolgen der gesteckten Entwicklungsziele.

5.3 Handlungsfelder mit Schwerpunkten und Leitprojekten Aus der SWOT-Analyse werden Handlungsbedarfe abgeleitet, die Aufgabenschwerpunkte der LAG erkennbar machen. Aufbauend auf den Erfahrungen der letzten Förderperiode werden die bisherigen Handlungsfelder unter Einbezug der Analysen und Ergebnisse des Beteiligungspro- zesses modifiziert:

Förderperiode Handlungsfelder

2007-2013 Energie & Umwelt Arbeit & Wohnen Tourismus & Kultur

2014-2020 Klimaschutz & Natur Leben & Arbeit Tourismus & Regionalkultur

In den drei Handlungsfeldern dienen, wie bisher, Leitprojekte zur Umsetzung wichtiger Schwer- punkte.

Handlungsfeld Klimaschutz & Natur

Leitprojekt Region für biologische Vielfalt Durch den Erhalt und die Entwicklung der regionalen Vielfalt an Lebensräu- men und Arten soll die Stärke der Region ausgebaut und damit ein Beitrag zur globalen Biodiversität und regionalen Lebensqualität geleistet werden.

Schwerpunkte Klimaschutz: - Nutzung und Entwicklung regionaler regenerativer Energie - Ausbau nachhaltiger Lebensstile Natur: - Erhalt der biologischen Vielfalt mit deren Lebensräumen durch Engage- ment - Verminderung negativer Umwelteinwirkungen bei der Mobilität

Handlungsfeld Leben & Arbeit

Leitprojekt Ortskernbelebung Zur Ortskernbelebung soll in Städten und Dörfern der Region ein Gebäude- nutzungsmanagement angeboten, die Grund- und Nahversorgung verbes- sert oder erhalten und die Bürgerschaft zu sozialen und kulturellen Begeg- nungen aktiviert werden.

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Schwerpunkte Leben: - Ortskernentwicklung, Sicherung der Nahversorgung und Mobilität - Stärkung des sozialen Zusammenhalts durch Engagement - Initiierung von Jugendprojekten Arbeit: - Schaffung neuer Arbeitsplätze durch regionale, sozial- und naturgerechte Wertschöpfung - Förderung von Ausbildung, Qualifizierung und lebenslangem Lernen

Handlungsfeld Tourismus & Regionalkultur

Leitprojekt Wanderqualitätsregion Die Fortführung des bisher konsequent verfolgten Leitprojekts zielt unter Nutzung der geschaffenen Infrastruktur und deren Optimierung auf die Er- weiterung der Angebotsvielfalt sowie der qualitativen und quantitativen Ver- besserung des Beherbergungs- und Gastronomiesektors sowie deren Wan- derkompetenz.

Schwerpunkte Tourismus: - Weiterentwicklung und Markenbildung des nachhaltigen ländlichen Touris- mus - Etablierung als Wanderqualitäts- und fahrradfreundliche Region - Verbesserung der Gastgeberqualität Regionalkultur: - Stärkung der regionalen Identität und Entwicklung der Zukunftsperspekti- ven - Schulung von Akteuren als Natur- und Kulturführer - Vernetzung der Europäischen Kulturroute - Zeitgemäße Pflege und Inwertsetzung des kulturellen Erbes - Entwicklung kultureller Aktivitäten mit Stadtentwicklung, Tourismus und Denkmalpflege

Zur Verknüpfung der drei Handlungsfelder dienen zwei innovative Querschnittsthemen, die ebenfalls durch die Arbeit eigener Fachforen vorangetrieben werden: - Mobilität auf dem Lande Die LAG stellt sich der Herausforderung, die Mobilität zu verbessern und dabei die Verkehrsbe- lastung und besonders den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Dazu bedient sich die LAG innovativer Ansätze, welche die beiden Handlungsfelder Leben & Arbeit sowie Klimaschutz & Natur miteinander verbindet. Zeitnah bildet der Vorstand das spezifische Fachforum „Mobilität auf dem Lande“. - Bürger-Engagement Als Ergänzung zur kommunalen Daseinsvorsorge schaffen neue Initiativen von Bürgern Ange- bote zur Verbesserung der Lebensqualität. Dies ist bereits heute in allen drei Handlungsfel- dern ein wichtiger Motor der Entwicklung. Diese Kräfte werden durch das neu zu gründende Fachforum „Bürger-Engagement“ gestärkt und vernetzt sowie durch Qualifizierungsangebote unterstützt. Der Aufbau weiterer örtlicher Initiativen wird durch Netzwerkarbeit und Wissens- transfer gefördert. Jedes Handlungsfeld hat mehrere Handlungsfeldziele mit Teilzielen. Diese sind entsprechend den SMART-Anforderungen mit Indikatoren und Messgrößen hinterlegt. Die Handlungsfeldziele sind zudem priorisiert und deren Umsetzungsphasen terminiert. Die Teilzielnummer entspricht dem Projektzielcode in den Projektübersichten.

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5.3.1 Handlungsfeld Klimaschutz & Natur

Handlungsfeldziele Teilziele Nr. Messgröße Zeitraum Priori- tät

1. Energieeinsparung, besonders fossiler  CO2-Einsparung durch Verbesserung KN 1  Zahl der geförderten Pro- 2015 - 2020 +++ Energie, Nutzung und Entwicklung re- der Energieeffizienz jekte: 9 gionaler regenerativer Energie (Wind,  Förderung der Nutzung regenerativer KN 2  Zahl der geförderten Pro- 2015 - 2020 +++ Sonne, Wasser, Biomasse, Erdwär- Energiequellen jekte: 7 me)  Ausbau gemeinschaftlicher Nutzung  Zahl der Anlagen: 4 2015 - 2020 +++ Bedarf: K1, K2, K5, K6, K7, S1 KN 3 der Solarenergie  Schaffung innovativer, autarker Ener- KN 4  Zahl der Modellprojekte: 2016 - 2019 ++ giesysteme 3

 Nutzung regional nachwachsender KN 5  Anzahl der Anlagen: 5 2016 - 2020 +++ Rohstoffe, insbesondere Holz 2. Förderung nachhaltiger Lebensstile  Informations-, Beratungs- und Anreiz- KN 6  Anzahl der Aktionen: 6 2015 - 2020 +++ maßnahmen zum umfassenden Klima- Bedarf: K1, K6, K7 schutz  Unterstützung bei der Erstellung von KN 7  Mindestens 90 % der 2016 - 2019 ++ Klimaschutzkonzepten ggf. Einrichtung Kommunen haben ein Kli- eines Managements maschutzmanagement

3. Verminderung negativer Umweltein-  Förderung von Elektromobilität unter KN 8  Anzahl der Ladesäulen: 2016 - 2020 ++ wirkungen, insbesondere bei der Mo- Nutzung von Ökostrom 10 bilität 2016 - 2019  Verbesserung des ÖPNV-Angebotes KN 9  Modellprojekte: 2 +++ Bedarf: K1, K5, K6, K7, M1, M2, M3, M4, und der Förderung flexibler, innovativer M6 Bedienungsformen 4. Effiziente Nutzung endlicher Ressour-  Verlängerung der Nutzung von Kon- KN 10  Zahl der geförderten Pro- 2015 - 2020 +++ cen sumgütern jekte: 3 Bedarf: K1, K2, K5, K6, K7

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Handlungsfeldziele Teilziele Nr. Messgröße Zeitraum Priori- tät 5. Förderung des Radfahrens  Teilziele siehe Handlungsfeld: Tou- rismus & Regionalkultur Bedarf: K1, K6, K7 6. Erhalt und Weiterentwicklung einer  Verbesserung der Gewässerstruktur KN 11  Anzahl der Projekte: 2 2015 - 2020 ++ strukturreichen Kulturlandschaft zur und ökologischen Durchgängigkeit Förderung der biologischen Vielfalt  Förderung einer nachhaltigen Landnut- KN 12  Anzahl der geförderten 2015 - 2020 +++ Bedarf: N2, N4, N5 zung Projekte: 4  Maßnahmen für biologische Vielfalt KN 13  Anzahl der Projekte: 20 2015 - 2020 +++

7. Mobilisierung bürgerschaftlichen En-  Etablierung einer Umweltallianz zur KN 14  Anzahl der Dialogtreffen: 7 2016 - 2020 ++ gagements für Naturschutz und bio- Verbesserung des Erfahrungsaus- logische Vielfalt tauschs Bedarf: N1, N3, S1  Informationsarbeit zum Verständnis KN 15  Anzahl der Aktion: 5 2016 -2019 +++ der biologischen Vielfalt  Stärkung lokaler und regionaler Initiati- KN 16  Anzahl der Projekte: 4 2017 - 2020 +++ ven für Naturschutz und biologische Vielfalt 8. Schutz gefährdeter Arten und deren  Sicherung wertvoller und seltener Le- KN 17  In den FFH-Gebieten und 2015 - 2020 +++ Lebensräume bensräume u. a. der Wald-, Moor- und allen Schutzgebieten keine Auenlebensräume Verschlechterung festge- Bedarf: N1, N6 stellt

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5.3.2 Handlungsfeld Leben & Arbeit

Handlungsfeldziele Teilziele Nr. Messgröße Zeitraum Prio- rität 1. Ortskernentwicklung zur Belebung  Förderung von Nahversorgungsein- LA 1  Anzahl geförderter Projekte: 2015 - 2020 ++ der Städte und Dörfer, Abbau und richtungen 4 Vermeidung von Leerstand sowie Sicherung der Nahversorgung  Aufbau eines Ortskernmanagements LA 2  Anzahl der Kommunen: 6 2016 - 2020 +++ Bedarf: S3, S4, S5

2. Stärkung des bürgerschaftlichen En-  Aufbau eines regionalen Netzwerks LA 3  Anzahl der Netzwerkmitglie- 2015 - 2016 +++ gagements von Freiwilligeninitiativen der: 10 Bedarf: S1, S2, S6, S7, S15, S16  Hilfe für lokale und regionale Ge- LA 4  Anzahl der Initiativen: 20 2015 - 2020 +++ meinwohlinitiativen

 Unterstützung beim Aufbau einer at- LA 5  Anzahl der Aktionen: 8 2016 - 2020 ++ traktiven Anerkennungskultur für bür- gerschaftliches Engagement 3. Spezifische Angebote für Jugendli-  Unterstützung bei der Realisierung LA 6  mindestens 50 % der Kom- 2016 - 2019 ++ che schaffen einer flächendeckender Jugendarbeit munen haben Jugendarbei- ter/innen Bedarf: S8, S9  Initiierung und Unterstützung von Ju- LA 7  Anzahl neuer Jugendprojek- 2016 - 2019 ++ gendprojekten te: 7

4. Stärkung des sozialen Zusammen-  Integration von Zuwanderern, Asyl- LA 8  Anzahl der Maßnahmen: 3 2017 - 2019 + halts, insbesondere zwischen den bewerbern und Menschen mit beson- Generationen und Integration von deren Bedürfnissen Randgruppen  Generationenübergreifende Projekte LA 9  Anzahl der Projekte: 5 2015 - 2020 +++ Bedarf: S10, S11, S12, S13, S14

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Handlungsfeldziele Teilziele Nr. Messgröße Zeitraum Prio- rität 5. Stärkung der regionalen, sozial- und  Förderung von Arbeitsplätzen und LA 10  Anzahl der Projekte: 20 2015 – 2020 +++ naturgerechten Wertschöpfung und Nebenerwerbsquellen im Sinne der Schaffung neuer Arbeitsplätze regionalen Nachhaltigkeitsstrategie Bedarf: W1, W2, W3, W5

6. Förderung von Ausbildung, Qualifi-  Förderung von Maßnahmen zur Qua- LA 11  Gesamtzahl der Teilnehmer: 2016 - 2019 + zierung und lebenslangem Lernen lifizierung, Schulung, Fort- und Aus- 85 bildung Bedarf: W2, S13

7. Förderung von Innovationen im Sin-  Förderung von gemeinschaftlichen LA 12  Anzahl geförderter Projekte: 2015 - 2020 +++ ne der regionalen Nachhaltigkeits- Selbstversorgungsprojekten 3 strategie  Unterstützung der Breitbandnutzung LA 13  Anzahl der Maßnahmen: 6 2016 - 2020 ++ Bedarf: S1, S5, W2, W5 durch Informations- und Kommunika- tionstechnologie

8. Sicherstellung einer bedarfsgerech-  Teilziele siehe Handlungsfeld Kli- ten Mobilität maschutz & Natur

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5.3.3 Handlungsfeld Tourismus & Regionalkultur

Handlungsfeldziele Teilziele Nr. Messgröße Zeitraum Prio- rität 1. Weiterentwicklung des nachhalti-  Aufbau der Infrastruktur des Geoparks TK 1  Anzahl der Projekte: 4 2016 – 2020 ++ gen, zielgruppenorientierten, länd- GrenzWelten lichen Tourismus, der auch die  Naherholungs- und Tourismusangebote TK 2  Anzahl der Angebote: 20 2016 – 2020 ++ Freizeitqualität der Region fördert schaffen, insbesondere mit Barrierefrei- Bedarf: T1, T9, T10, T11 heit und/oder zum Natur- oder Kultur- erlebnis 2. Etablierung als Wanderqualitätsre-  Sicherung, Optimierung und Ergänzung TK 3  Kilometer an neuen markierten 2015 – 2020 +++ gion des bestehenden Qualitätswanderwege- und beschilderten Wegen: 30 netzes, u.a. durch Abkürzungen u. The- km; Neue Themenwege: 5; Zu- Bedarf: T1, T2, T3, T6 menwege sätzliche Wertungspunkte bei Nachqualifizierung: 35 Punkte  Anbindung gastronomischer Betriebe TK 4  Verpflegungsangebote in max. 2015 – 2020 ++ bzw. Jausenstationen an Wanderwege 3 km Entfernung an 80 % aller Wanderwege  Touristisches Mobilitätsangebot verbes- TK 5  Im Mobilitätskonzept berück- 2015 - 2016 ++ sern sichtigt: ja / nein

3. Verbesserung der Gastgeberquali-  Qualitative u. quantitative Verbesserung TK 6  Neue zertifizierte Betriebe: 8 2015 – 2020 +++ tät, Aktivierung der Gastronomie u. des Gastgewerbes (Wanderbares Deutschland, Gastgeber Bett & Bike), Neue Betten: 20 Bedarf: T6, T7, T8, T11, T12  Erhöhung der Qualität der Wanderkom- TK 7  Teilnehmer bei durchgeführten 2016 – 2018 ++ petenz Schulungen: 25

4. Fahrradfreundliche Region  Erweiterungen und Lückenschlüsse im TK 8  Anzahl der Lückenschlüsse: 3 2017 – 2020 ++ alltagtauglichen Radwegenetz Bedarf: T4, T5, M5  Infrastruktur und Beschilderung verbes- TK 9  Neue Kilometer zertifizierte 2017 – 2020 ++ sern (bzw. beschilderte) Radwege: 30 km, Anzahl der Lücken- schlüsse: 3

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Handlungsfeldziele Teilziele Nr. Messgröße Zeitraum Prio- rität 5. Markenbildung und Vermarktung-  Entwicklung eines Vermarktungskon- TK 10  Konzept liegt vor ja / nein 2016 – 2017 +++ der regionalen Tourismusangebote zeptes mit der Inszenierung Hessische Geschichte sowie Naturräume Burgwald Bedarf: T9, T10, T11, T12, T13, K1 und Ederbergland

 Innen- u. Außenmarketing intensivieren TK 11  Anzahl der Aktivitäten: Erhö- 2015 – 2020 ++ hung der Internetzugriffe auf Tourismusseiten um 30 % Öffentlichkeitsaktionen: 10 6. Verknüpfung des Tourismus mit  Schulung von Akteuren insbesondere TK 12  Zahl der Teilnehmer: 50 2017 - 2019 + Mobilität, Region der biologischen Natur- und Kulturführern Vielfalt, Kultur und bürgerschaftli- chem Engagement  Vernetzung der europäischen Kulturrou- TK 13  Anzahl der netzten Pfade: 4 2016 – 2019 ++ te Hugenotten- u. Waldenserpfad mit re- Bedarf: T7, T12, K1, K3, K4 gionalen Pfaden 7. Zeitgemäße Pflege und Inwertset-  Ausbau von Lernorten für regionale Ge- TK 14  Anzahl neuer Lernorte: 5 2017 - 2019 + zung des kulturellen Erbes schichte und Brauchtum Bedarf: K3, K4 8. Stärkung der regionalen Identität  Innenmarketing mit Wissensvermittlung TK 15  Anzahl der Teilnehmer: 20 2016 – 2020 ++ über die Werte der Region Bedarf: T7, T12, K1, K3, K4  Aktivitäten zur geschichtlichen Bewusst- TK 16  Anzahl der Aktivitäten: 5 2017 – 2019 + seinsbildung fördern  Zukunftsperspektiven der Region ver- TK 17  Anzahl der Aktivitäten: 10 2015 ++ mitteln 9. Entwicklung kultureller Aktivitäten  Kulturevents in denkmalgeschützter TK 18  Anzahl neuer und aufgewerte- 2016 - 2020 ++ im Kontext mit Stadtentwicklung, Bausubstanz und an historischen Plät- ter Events: 5 Tourismus, Denkmalpflege zen in Städten und Dörfern fördern und touristisch vermarkten Bedarf: T7, T12, S4

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5.4 Kooperationsprojekte

Für die Region Burgwald-Ederbergland stellt die Bildung von Kooperationen von Beginn an ein wichtiges strategisches Element dar, um ihr regionales Entwicklungskonzept umzusetzen. Be- reits 1996 bildete das Regionalforum gemeinsam mit den Regionen Kellerwald und Knüll die erste hessische gebietsübergreifende LEADER-Kooperation mit dem Projekt „Profil“ (Projekt zur Qualifizierung von Frauen im Bereich Landtourismus). Aufgrund des Erfolges wurde gemein- sam mit der Region Kellerwald 2004 ein weiteres Kooperationsprojekt zur Qualifizierung von Frauen in der Existenzgründungsphase durchgeführt.

Bereits 1998 begann der Aufbau einer transnationalen LEADER-Kooperation zum Thema Hugenotten mit der französischen Region Prealpes Dromoises. In LEADER+ wurde die Koope- ration mit dem innovativen Projekt „Hugenotten- und Waldenserpfad“ auf zwei französische und fünf hessische Gruppen ausgedehnt. Unter der nationalen und internationalen Federfüh- rung der Region entstand hieraus in den Folgejahren der mittlerweile vom Europarat als Euro- päische Kulturroute anerkannte Hugenotten- und Waldenserpfad.

Weitere Kooperationen in der Vergangenheit waren: Wanderkooperation mit dem Lahn-Dill- Bergland, Aufbau des Geoparks GrenzWelten mit den Regionen Naturpark und Kel- lerwald-Edersee sowie Kooperationen zum Hugenotten- und Waldenserpfad.

In der anstehenden Förderphase beabsichtigt die Region, Kooperationspotenziale noch stärker auszuschöpfen, um die Effizienz der Entwicklungsstrategie weiter zu erhöhen. Während sich im Handlungsfeld Leben & Arbeit die Netzwerkarbeit im Wesentlichen auf innerregionale Prozesse konzentriert, sind für die Bereiche Klimaschutz & Natur sowie Tourismus & Regionalkultur meh- rere gebietsübergreifende Kooperationsprojekte geplant. Als mögliche transnationale Koopera- tion ist der Aufbau eines Netzwerkes mit Nachhaltigkeitsdörfern zum Know how Transfer von Pi- lotprojekten angedacht sowie eines zum Hugenotten- und Waldenser.

Die nachfolgend beschriebenen LEADER-Kooperationen (KO) sind in nach Handlungsfeldern geordneten Projektübersichten dargestellt. Der Bezeichnung des Projektes folgt eine Kurzbe- schreibung mit Projektzielen, deren Code auf die Handlungsfeldteilziele (siehe Kap. 5.3) verwei- sen. Umsetzungsreife Startprojekte sind S gekennzeichnet. Träger, Kosten, Förderprogramm und anteilige Förderung der Nettokosten aus dem Kontingent der LAG ergänzen die Übersicht. Konkretere, mit anderen LAG gemeinsam erstellte Projektplanungen mit festen Kooperations- absichten sind durch einen Letter of Intend dokumentiert.

Handlungsfeld: Klimaschutz & Natur

Mobilität im ländlichen Raum Klimaschutz Querschnittsprojekt Projektkennziffer: KO 1 / S - 1 Kurzbeschreibung: Als Beitrag zum Klimaschutz und zur Sicherstellung der Mobilität führen die beteiligten LEADER-Regionen eine mehrjährige Informations- und Mobilisierungskampagne durch. Im Rahmen einer Konzeptstudie werden IST-Zustand, Voraussetzungen, Umfang und Durchführbarkeit geklärt. Kooperationspartner: LEADER-Regionen Diemelsee-Nordwaldeck, Kellerwald-Edersee, Lahn-Dill-Bergland, Marburger Land Projektziele: KN 1, KN 9, LA 9 Projektinhalte: 1. Erfassung der Mobilitätsangebote, 2. Projektkonzeptionierung mit innovati- ven Elementen (Kombination mit einer bzw. mehreren Telefonzentralen, Vernetzung mit ÖPNV- Angeboten, Entwicklung spezifischer App´s, 3. Entwicklung einer zielgruppenspezifischen Mar- keting- und Kommunikationsstrategie mit auswählbaren Modulen, 4. Klärung der Trägerschaft, 5. Kosten- und Finanzierungsplanung unter Einbeziehung von Förderprogrammen (LEADER, EFRE) und Sponsoring Meilensteine: 04/2015 – 12/2015 Konzepterstellung, 01/2016 – 10/2019 Umsetzungsphase

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 48

Trägerschaft u. Verantwortlich: Region Burgwald-Ederbergland e. V. Gesamtkosten: 40.000,00 € Förderanteil: 5.050,00 € / LEADER Letter of Intent: (Anlage 7a)

Energielehrpfad Klimaschutz Projektkennziffer: KO 2 / S - 2 Kurzbeschreibung: Der Energielehrpfad soll die Akzeptanz und die Wahrnehmung für erneuer- bare Energien und Klimaschutz in der Region erhöhen und gleichzeitig ein attraktives und nach- haltiges Informationsangebot darstellen. Kooperationspartner: Region Marburger Land, Region Lahn-Dill-Bergland, Universitätsstadt Marburg Projektziele: KN 6 Projektinhalte: Aufstellung von zum Teil interaktiven Informationstafeln entlang eines Radrund- weges. Themen: Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Energieeinsparung, Ergänzung der fi- xen Route durch dezentrale Infostandorte, die an vorhandene Rad- und Wandersysteme ange- schlossen sind. Zusätzlich soll der Energielehrpfad durch Beschilderung, Karten- und Informa- tionsmaterial sowie innovative Geoinformationssysteme beworben werden. Meilensteine: 08/2014 – 03/2015 Planungs- und Genehmigungsphase, 04/2014 Antragstel- lung, 04/2015 – 04/2016 Umsetzungsphase Trägerschaft u. Verantwortlich: Landkreis Marburg-Biedenkopf Gesamtkosten: 130.000,00 € Förderanteil: 31.500,00 € / LEADER Letter of Intent: (Anlage 7b)

Weiteres mögliches Kooperationsprojekt:

Biomasseprojekt Klimaschutz Projektkennziffer: KO 3 / S - 3 Kurzbeschreibung: Aktivierung noch ungenutzter holziger Biomasse zur energetischen Ver- wertung aus der Landschaftspflege, aus dem Forst sowie aus kommunalem Grünschnitt. Frei- landhecken, Straßenbegleitgrün etc. sind in den Regionen reichlich vorhanden. Durch deren Nutzung wird neben der Erreichung der Klimaschutzziele auch die Regionalentwicklung direkt gefördert. Kooperationspartner: LEADER-Regionen Gießener Land, Vogelsberg, Lahn-Dill-Wetzlar, Lahn-Dill-Bergland, Marburger Land Projektziele: KN 5 Gesamtkosten: noch zu klären Förderanteil: max. 30.000,00 € / LEADER

Handlungsfeld Leben & Arbeit

Mögliches Kooperationsprojekt:

Konzeptstudie ‘Schlachthof Mittelhessen’ Arbeit und Lernen Projektkennziffer: KO 4 / S - 4 Kurzbeschreibung: Erstellung einer Machbarkeitsstudie zu zukunftsfähigem Betrieb eines Schlachthofes in Mittelhessen Kooperationspartner: LEADER- Regionen Lahn-Dill Bergland, Gießener Land, Marburger Land, Lahn-Dill-Wetzlar Projektziele: LA 10 Gesamtkosten: noch zu klären Förderanteil: max. 5.000,00 €

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Handlungsfeld Tourismus & Regionalkultur

ADFC-klassifizierte RadReiseRegion Marburger Land Tourismus Projektkennziffer: KO 5 / S - 5 Kurzbeschreibung: Auf der Basis eines abgestimmten Radroutenkonzeptes wird das Radrou- tennetz im Bereich der TAG Marburger Land zu dem die Teilregion Burgwald gehört ausgebaut werden. Ziel ist die Entwicklung eines attraktiven Radroutenangebotes als anerkannte ADFC- Radreiseregion Marburger Land. Kooperationspartner: Marburger Land Projektziele: TK 2, TK 8, TK 9 Projektinhalte: Verbesserung der Radinfrastruktur mit neuen thematischen Radrouten: Huge- nottenradweg, Radroute Marburger 8, Ohmtalradweg, Wiera-Wohra-Radweg, Aufstellung von Radinformationstafeln, Ortstafeln und Rastplätzen, Klassifizierung als ADFC-Radreiseregion Meilensteine: 2015 – 2017 Ausbau der Radinfrastruktur, 2018 Zertifizierung Trägerschaft u. Verantwortlich: Landkreis Marburg-Biedenkopf Gesamtkosten: 160.000,00 € Förderanteil: 50.000,00 € / LEADER Letter of Intent (Anlage 7c)

Kulturfernwanderweg Hugenotten- und Waldenserpfad Regionalkultur Projektkennziffer: KO 6 / S - 6 Kurzbeschreibung: Bis 2020 ist geplant, den Hugenotten- und Waldenserpfad in Richtung Brandenburg fortzuführen. Im Rahmen einer nationalen, ggf. transnationalen Kooperation unter der Federführung des Hugenotten- und Waldenserpfad e. V., soll die Europäische Kultur- route qualitativ weiter entwickelt und vermarktet werden. Kooperationspartner: LEADER-Regionen aus Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg Projektziele: TK 2, TK 11, TK 13 Projektinhalte: Inhalte werden mit den Kooperationspartnern rechtzeitig abgestimmt Meilensteine: 2015 / 2016 Aufbau der Kooperation, 2017-2018 Umsetzung der Maßnahme Trägerschaft u. Verantwortlich: noch zu klären Gesamtkosten: noch zu klären Förderanteil: max. 20.000,00 € / LEADER

Mögliche weitere Projekte:

Beratungsnetzwerk Qualitätskompetenz im Tourismus Tourismus Projektkennziffer: KO 7 / S - 7 Kurzbeschreibung: Koordinierte Beratung und Qualifizierung von touristischen Gastgebern zur Erhöhung der Servicequalität. Kooperationspartner: Region GießenerLand, Lahn-Dill-Bergland, Lahn-Dill-Wetzlar Projektziele: TK 6, TK 7, TK 11, TK 15 Meilensteine: 2015 - 2018 Trägerschaft u. Verantwortlich: Region Lahn-Dill, Wetzlar Gesamtkosten: 50.000,00 € Förderanteil: max. 17.000,00 € / LEADER Letter of Intend (Anlage 7d)

Trekkingplätze an qualifizierten Wanderwegen Tourismus Projektkennziffer: KO 8 / S - 8 Kurzbeschreibung: In regelmäßigen Abständen sollen an qualifizierten Wanderwegen (Burg- waldpfad, Lahnwanderweg, Lahn-Dill-Bergland-Pfad) Trekkingplätze entstehen. Ausgestattet mit Toilettenhäuschen, Feuerstelle und mehreren Zeltplätzen. Kooperationspartner: Lahn-Dill-Bergland Projektziele: TK 2, TK 3 Meilensteine: 2015 / 2016 Trägerschaft u. Verantwortlich: Landkreis Marburg-Biedenkopf Gesamtkosten: 50.000,00 € Förderanteil: max. 7.000,00 € / LEADER

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Landgraf Carl-Kanal Tourismus Projektkennziffer: KO 9 / S - 9 Kurzbeschreibung: Als attraktiver Beitrag zur weiteren Gestaltung des Erlebnisraum Hugenot- ten soll in Wohratal bei der Fiddemühle sowie in der Schwalmaue ein Stück Treidelkanal ange- deutet werden. Mit der Mann-Figur, dem Symbol des Hugenotten- und Waldenserpfades, wer- den Informationen zu dem Innovationsdenken im 18. Jahrhundert gegeben. Kooperationspartner: Region Schwalm-Aue Projektziele: TK 2, TK 13 Meilensteine: 2016 - 2018 Trägerschaft u. Verantwortlich: Region Schwalm-Aue Gesamtkosten: noch zu klären Förderanteil: max. 15.000,00 € / LEADER

Weitere Kooperationsprojekte sind zur Qualifikation und Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen um auch hier Synergien zu nutzen:

Informationsaustausch / Wissenstransfer / Qualifikation Fortbildungen Projektkennziffer: KO 10 / S - 10 Kurzbeschreibung: Zur Qualifizierung des Regionalmanagements ist eine Beteiligung der Re- gion an em geplanten Kooperationsprojekt der Hessischen Regionalforen zu einem dauerhaf- ten Informationsaustausch und Wissenstransfer vorgesehen. Des Weiteren werden Fortbildun- gen im Rahmen der Kooperation beabsichtigt. Kooperationspartner: Hessische LAG´s Projektziele: Qualifizierung Regionalmanagement Projektinhalte: 1. Austausch und Wissentransfer zu best practice – Projekten, Kooperationen, Umsetzungsstrategien, Fördermöglichkeiten, u. a., 2. Organisation der regelmäßigen und außerordentlichen Treffen der hessischen Regionalforen, 3. Datenverwaltung der hessischen Projekte, 4. Regionalcoaching-Fortbildung, 5. Ausbildung zu kollegialen Beratern Umsetzungszeitraum: 2015 - 2020 Trägerschaft u. Verantwortlich: Verein Hessische Regionalforen e. V. (HRF) Gesamtkosten: 70.000,00 € Förderanteil: max. 3.500,00 € / LEADER Letter of Intend: (Anlage 7e)

Öffentlichkeitsarbeit in Hessen Öffentlichkeitsarbeit Projektkennziffer: KO 11 / S - 11 Kurzbeschreibung: Zur Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit wird ein weiteres Projekt in der Trägerschaft der Hessischen Regionalforen durchgeführt. Dabei wird der Nutzen des LEADER- Programms für die Entwicklung des ländlichen Raums in Hessen kommuniziert. Kooperationspartner: Hessische LAG´s Projektziele: Öffentlichkeitsarbeit, Umsetzungszeitraum: 2018 - 2021 Trägerschaft u. Verantwortlich: Verein Hessische Regionalforen e. V. (HRF) Gesamtkosten: 50.000,00 € Förderanteil: max. 2.000,00 € / LEADER Letter of Intend: (Anlage 7d)

6. Aktionsplan Der Aktionsplan enthält die handlungsspezifische Umsetzungsstrategie sowie nach Handlungs- feldern und Projektbündeln gegliederte Projektübersichten. Die beschriebenen Projekte sind als Ergebnis des Ideenwettbewerbs, durch Gespräche mit Bürgermeistern und bei Bürgerbera- tungen im Beteiligungsverfahren aufgenommen worden.. Der Bezeichnung des Projektes folgt eine Kurzbeschreibung mit Projektzielen, deren Code auf die Handlungsfeldteilziele (siehe Kap. 5.3) verweisen. Umsetzungsreife Startprojekte sind mit S gekennzeichnet. Die mit * markierten Projekte gehen aus dem regionalen Ideenwettbewerb

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 51 hervor, deren Preisträger sind mit ** gekennzeichnet. Träger, Kosten, Förderprogramm und an- teilige Förderung der Nettokosten ergänzen die Übersicht.

6.1 Aktionsplan Klimaschutz & Natur 6.1.1 Handlungsfeldspezifische Umsetzungsstrategie Neben der Fortführung, Bestärkung und Ausdehnung bereits eingeleiteter Aktivitäten in diesen Bereichen wird bei der Umsetzung ein Fokus auf Projekte und Maßnahmen gelegt, die zur Be- wusstseinsbildung für ein Handeln im Sinne des Klima- und Artenschutzes beitragen. Mit dem Querschnittsprojekt „Mobilität auf dem Lande“ wird direkter Einfluss auf das Mobili- tätsverhalten ausgeübt und gezeigt, dass klimaschutzgerechtes Verhalten ein Gewinn an Le- bensqualität bedeuten und Freude machen kann. Noch mehr Kommunen sollen dafür gewon- nen werden, auf der Basis von Klimaschutzkonzepten Umsetzungsmanager einzusetzen. Mit einer Vernetzung und konzertieren Aktionen sollen Synergieeffekte für die Bewusstseinsbildung bei Bevölkerung, Betrieben und Verwaltung erzeugt und Projekte zur Umsetzung gebracht wer- den. Das Leitprojekt „Region für biologische Vielfalt“ wird strategisch auf drei Wegen angegan- gen: Zum einen werden Kommunen zur Teilnahme am Bündnis ’Kommunen für biologische Viel- falt’ bewegt, zum anderen die Bevölkerung zum Handeln je nach eigenen Möglichkeiten moti- viert und Initiativen gestärkt und zum dritten wird eine Umweltallianz für den Dialog mit Landnut- zern gebildet, in welcher gemeinsame Positionen erarbeitet und Projekte entwickelt werden.

6.1.2 Projektbündel Klimaschutz (KS) Regionales Repair-Café ** Projektkennziffer: KS 1 / S - 12 Kurzbeschreibung: Schaffung von Anlaufstellen für ehrenamtliche Reparaturen, ein Ge- brauchtwarenverkauf und die Vernetzung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit für unterschiedli- che Reparaturen und Dienstleistungen unter Nutzung des Internets. Projektziele: KN 10, LA 4 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Gabriele Henkel, Schönstadt Kosten: 3.000,00 € Förderung: 1.260,00 € / LEADER

Wetter- und Klimagarten Projektkennziffer : KS 2 / S - 13 Alte Schule Schreufa** Kurzbeschreibung: Herrichten und Aufbau eines Wetter- und Klimagartens zur Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren des Klimawandels zur Ergänzung des neuen Museums in Fran- kenberg-Schreufa. Projektziele: KN 6, LA 4 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Wettermuseum Alte Schule Schreufa e. V. Kosten: 50.000,00 € Förderung: 21.000,00 € / LEADER

Pilotstudie zur Machbarkeit von Projektkennziffer: KS 3 / S - 14 Wasserstofftechnologie ** Kurzbeschreibung: Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur dezentralen Nutzung der Wasser- stofftechnologie in der Region mit Darstellung der dazugehörigen Verfahrens- und Herange- hensweisen. Projektziele: KN 4 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Landhüter Wohnungs- und Landbaugenossenschaft eG Kosten: 20.000,00 € Förderung: 8.400,00 € / LEADER

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 52

Quartierbezogene Nahwärmestudie * Projektkennziffer: KS 4 / S - 15 Kurzbeschreibung: Ermittlung des Nahwärmepotentials im kleineren Umfeld und deren Nut- zungschancen durch eine quartierbezogene Studie für die Ortsteile Reddehausen und Schwar- zenborn der Gemeinde Cölbe. Projektziele: KN 2, KN 4, KN 56 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Gemeindevorstand der Gemeinde Cölbe Partner: Michael Meinel (Klimaschutzmanager) Kosten: 10.000,00 € Förderung: 5.880,00 € / LEADER

Konzeptentwicklung Bioenergiedorf Bracht Projektkennziffer: KS 5 / S - 16 Kurzbeschreibung: Konzepterstellung zur Machbarkeit einer Nahwärmeversorgung durch Bio- masse im Rauschenberger Stadtteil Bracht. Projektziele: KN 2, KN 5 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Rauschenberg Kosten: 15.000,00 € Förderung: 9.450,00 € / LEADER

Nahwärmenetz Oberndorf und Amönau Projektkennziffer: KS 6 / S - 17 Kurzbeschreibung: Erstellung einer Blockheizkraftwerkstudie für die Machbarkeit eines Nah- wärmenetzes in den beiden Wetteraner Stadtteilen Projektziele: KN 2, KN 5 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Wetter Partner: Klimaschutzmanager Michael Meinel Kosten: 12.000,00 € Förderung: 7.560,00 € / LEADER

Klimaschutzplakette Projektkennziffer: KS 7 / S - 18 Kurzbeschreibung: Ausgabe einer Klimaschutzplakette durch das Klimaschutzmanagement. Vorgabe sind gültige Energieausweise. Eine Plakette als Schild an (öffentlichen) Gebäuden gilt als Werbung für weitere energetische Sanierungsmaßnahmen Projektziele: KN!, KN6 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Gemeindevorstand der Gemeinde Allendorf Partner: Klimaschutzmanager Reiner Zollner Kosten: 9.600,00 € Förderung: 4.900,00 € / LEADER

6.1.3 Projektbündel Mobilität auf dem Lande (ML)

Das Querschnittsprojekt „Mobilität auf dem Lande“ wird als LEADER-Kooperationsprojekt im Kap. 5.4 (Projekt-Nr. 1) beschrieben.

Mobilitätszentale Projektkennziffer: ML 1 / S - 19 Kurzbeschreibung: Einrichtung einer Mobilitätszentrale zur Verknüpfung des vorhandenen Verkehrsangebotes mit neu zu schaffenden Angeboten (flinc, Bürgerbus, E-Fahrzeuge) Projektziele: KN 8, KN 9 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Stadt Battenberg Partner: Gemeinnütziger Nachbarschaftshilfe Verein e. V. Kosten: 20.000,00 € Förderung: 11.760,00 € / LEADER

Bürgerbus Lahntal Projektkennziffer: ML 2/ S - 20 Kurzbeschreibung: Förderung eines Bürgerbusses mit festen Fahrtzeiten zur Anbindung aller Ortsteile mit Fahrten für Einkaufsmöglichkeiten und Arztbesuche insbesondere älterer Men- schen. Der Bus wird ehrenamtlich betreut. Projektziele: KN 9; LA 4 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Gemeindevorstand der Gemeinde Lahntal Kosten: 30.000,00 € Förderung: 18.900,00 € / LEADER

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Bürgerbus Hatzfeld * Projektkennziffer: ML 3 - 21 Kurzbeschreibung: Durch den Bürgerbus wird eine Verbindung aller Ortsteile untereinander und somit eine optimale Versorgung im Bereich Mobilität geschaffen. Durch Ehrenamtliche wer- den die Fahrten sichergestellt. Projektziele: KN 9, LA 4 Umsetzungszeitraum: 2016-2017 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Hatzfeld Partner: PG Soziale Infrastruktur Kosten: 30.000,00 € Förderung: 18.900,00 € / LEADER

Grüne Elektromobilität und Projektkennziffer: ML 4 - 22 lokale Solartankstellen* Kurzbeschreibung: Ein Verein schafft Elektrofahrzeuge (PKW, Motorräder, E-Bike) für Carsha- ring an und errichtet Solartankstellen. Projektziele: KN 2, KN 3, KN 8, LA 4 Umsetzungszeitraum: 2017-2018 Trägerschaft u. verantwortlich: Verein, Thomas Otto, Frankenberg Partner: Schöner Mobil, Cölbe Kosten: 120.000,00 € Förderung: 50.420,00 € / LEADER

6.1.4 Projektbündel Region für biologische Vielfalt (BV)

Region der biologischen Vielfalt * Projektkennziffer: BV 1 / S - 23 Leitprojekt Kurzbeschreibung: Die Region strebt eine Anerkennung als Region der biologischen Vielfalt durch eine Mitgliedschaft im Bündnis ‘Kommunen für biol. Vielfalt’ an. Sie wird das Thema biol. Vielfalt durch eine Öffentlichkeitsarbeit verbreiten, den Internetauftritt der Region um das Thema ergänzen und Initiativen beratend unterstützen, welche sich dem Thema durch konkrete Maß- nahmenumsetzungen widmen. Im Rahmen des Fachforums soll das Thema biol. Vielfalt mit an- deren Themenbereichen der Regionalentwicklung, vor allem Landnutzung, Tourismus und Bür- gerengagement verknüpft und als Umweltallianz weiterentwickelt werden. Projektziele: KN 11-17, LA 5, TK 2 Umsetzungszeitraum: 2015-2020 / Startprojekt Projektinhalte: Erstellung von Printmedien zum Thema biol. Vielfalt, Öffentlichkeitsarbeit, Er- gänzung Internetauftritt der Region, Etablierung einer Umweltallianz im Rahmen des Fachfo- rums, Beratungs- und Motivationsdienstleistungen Meilensteine: 2015 Etablierung einer Umweltallianz, 2016 Internetauftritt und Printmedien, 2017 Unterstützung von Initiativen zur Umsetzung konkreter Maßnahmen Trägerschaft u. verantwortlich: Region Burgwald-Ederbergland e. V. Partner: BUND, Nabu, HGON / Dr. Ursula Mothes-Wagner, Wohratal, Landnutzer, Forst Kosten: 40.000,00 € Förderung: 25.210,00 € / LEADER

Mobile Streuobstpresse * Projektkennziffer: BV 2 / S - 24 Kurzbeschreibung: Regionale Nutzung einer Obstpresse für Keltergemeinschaften, um die Nutzung von Obst aus Streuobstwiesen zu intensivieren, in Kooperation mit regionalen Partnern sowie Schulung von Ehrenamtlichen zur Baumpflege auf Streuobstwiesen. Projektziele: KN 12, KN 15, LA 4 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Kulturverein Kraft´s Hof, Lahntal Partner: PG Streuobstwiesenprojekt Kosten: 35.000,00 € Förderung: 14.700,00 € / LEADER

Allianz NaTourführer * Projektkennziffer: BV 3 - 25 Kurzbeschreibung: Informeller Austausch der Exkursions- und Naturführer der Region zur Abstimmung der Inhalte und Erstellung von Jahreskalendern sowie Angeboten. Projektziele: KN 15, TK 2 Umsetzungszeitraum: 2016-2019 Trägerschaft u. verantwortlich: Region Burgwald-Ederbergland e. V. Partner: Dr. Ursula Mothes-Wagner, Wohratal Kosten: 7.500,00 € Förderung: 4.725,00 € / LEADER

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 54

Eh‘ da-Flächen * Projektkennziffer: BV 4 - 26 Kurzbeschreibung: Aufwertung von öffentlichen / kommunalen Flächen (Eh‘da-Flächen) durch die Anlage naturnaher Blumenwiesen, Saumstreifen etc. innerhalb und außerhalb des Sied- lungsbereichs zur Strukturanreicherung, Förderung der biologischen Vielfalt, Artenschutz, etc. (Vorbild Stadt Kirchhain). Projektziele: KN 13 Umsetzungszeitraum: 2016-2020 Trägerschaft u. verantwortlich: Kommunen Partner: Dr. Ursula Mothes-Wagner, Wohratal Kosten: 30.000,00 € Förderung: 17.650,00 € / LEADER

Baumallee * Projektkennziffer: BV 5 - 27 Kurzbeschreibung: Historische Aufbereitung der Zerstörung eines Kulturgutes „Baumallee“ in den 1960er Jahren. Initiierung der Neuplanung einer Baumallee zur landschaftsstrukturellen und ökologischen Aufwertung in der ausgeräumten Agrarlandschaft zwischen Kirchhain und Anzefahr. Projektziele: KN 13 Umsetzungszeitraum: 2016-2017 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Kirchhain Partner: Heimat- u. Geschichtsverein Kirchhain e. V., Landkreis Marburg-Biedenkopf Kosten: 3.000,00 € Förderung: 1.890,00 € / LEADER Rennertehäuser Ederauen * Projektkennziffer: BV 6 - 28 Kurzbeschreibung: Investitionsmaßnahmen an Brücken und Gräben zum Erhalt des einmali- gen Bewässerungssystems und der Auenlandschaft am Radweg R8. Projektziele: KN 11, KN 12, KN 17 Umsetzungszeitraum: 2016-2018 Trägerschaft u. verantwortlich: Vorstand der Gemeinde Allendorf (Eder) Partner: Nabu, Wasser- u. Bodenverband Kosten: 150.000,00 € Förderung: 25.000,00 € / LEADER/Naturschutzmittel

Themenspazierweg Kirchhain Projektkennziffer: BV 7 - 29 Kurzbeschreibung: Anlage eines thematischen Rundweges zu blühenden Wiesen und Was- serflächen innerhalb des Stadtgebietes Projektziele: KN 13, TK 2 Umsetzungszeitraum: 2017-2018 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Kirchhain Partner: BUND Kosten: 60.000,00 € Förderung: 37.815,00 € / LEADER

Naturnahe Gestaltung im Außenbereich Projektkennziffer: BV 8 - 30 Kurzbeschreibung: Entlang der Wege und Gräben sollen gebietsheimische Arten als Saum oder Blühstreifen angesät werden. Es soll der Abnahme von Blühpflanzen entgegen gewirkt werden. Projektziele: KN 13 Umsetzungszeitraum: 2016-2017 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Kirchhain Partner: BUND, Bieneninstitut Kirchhain, Landesanstalt Hessen Kosten: 15.000,00 € Förderung: 9.450,00 € € / LEADER

Erlensee reloaded Projektkennziffer: BV 9 - 31 Kurzbeschreibung: Ausstattung der Akustikstation Naturerlebnis Erlensee mit mobilen Endge- räten sowie Kopfhörer zur Nutzung einer Naturerlebnis-App zu Fragen, Erlebnissen und Infor- mationen Projektziele: KN 15 Umsetzungszeitraum: 2016-2017 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Kirchhain in Kooperation mit dem Magis- trat der Stadt Amöneburg Partner: Projektgruppe Erlensee, Naturschutzinformationzentrum Amöneburg (NIZA) Kosten: 15.900,00 € Förderung: 10.000,00 € / LEADER

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6.1.5 Weitere Projektideen

Projektidee Initiator / Träger Kosten Umsetzung Projekt- kennz. Bioenergiedorf Kleinseelheim Genossenschaft 2.000.000 € 2015 - 2016 KS - 32 Biomasseförderung Erneuerbare Energienprojekt* Genossenschaft 100.000 € 2016 - 2018 KS - 33 eMobilität und CarSharing* Landhüter Wohnungs- u. 80.000 € 2017 - 2019 KS - 34 Landbaugenossenschaft eG Bahnbedarfshaltestelle in Tod- 250.000 € 2017 - 2019 ML - 35 enhausen* Infomobil biologische Vielfalt Trägerverein 75.000 € 2017 / 2018 BV - 36

Anschaffung Mulchgerät Hatz- Jagdgenossenschaft 25.000 € 2015 BV - 37 feld Grünflächenpflege Kleinseel- Förderverein 1225 Jahre 3.000 € 2015-2016 BV - 38 heim* Kleinseelheim e. V. Platz für Gewässerrandstrei- Landwirtschaftsämter, Wasser- 75.000 € 2017 - 2020 BV - 38 fen behörden Förderung alter Haustierras- NABU Frankenberg 15.000 € 2016-2018 BV - 39 sen* Haus der biologischen Vielfalt Trägerverein 75.000 € 2016 - 2018 BV - 40 Essbare Gemeinden Kommunen 20.000 € 2016-2019 BV - 41

6.2. Aktionsplan Leben & Arbeit 6.2.1 Handlungsfeldspezifische Umsetzungsstrategie Die Mitte der Städte und Dörfer hat einen großen Einfluss auf die Lebensqualität, wobei neue Formen des Zusammenlebens und sich Engagierens sowie soziale Angebote und Arbeitsplätze entscheidend sind. Angesichts des demografischen Wandels gilt es, in der kommenden Förderphase Gebäudeleer- ständen und einem Rückgang an Versorgungsstrukturen entgegenzuwirken. Mit dem neuen Leitprojekt Ortskernbelebung stellt sich die LAG dieser Herausforderung. Strategischer Ansatz ist dabei die Initiierung und Unterstützung von Ortskernmanagements unter Verknüpfung mit eh- renamtlichen Initiativen. Mit der Schaffung eines Querschnittsprojekts Bürgerengagement soll Umfang und Wirksamkeit der Freiwilligenarbeit gefördert werden. Durch den Aufbau eines regionalen Netzwerkes „Bür- gerengagement“ werden Synergien zwischen den bestehenden örtlichen Initiativen erzeugt, neue geschaffen und qualifiziert. Die gezielte Förderung von sozialen Angeboten stellt einen weiteren strategischen Baustein im Handlungsfeld Leben und Arbeit dar. Dabei konzentriert sich in diesem Projektbündel die Unter- stützung auf bedarfsgerechte, generationenübergreifende und gemeinwohlorientierte Maßnah- men. Schließlich haben die Schaffung von wohnstättennahen und zukunftsorientierten Arbeitsplätzen und das lebenslange Lernen einen wichtigen Stellenwert unserer regionalen Entwicklung. Neue Impulse im Jugendsektor und zukunftsgerechte Ausbildungsangebote können helfen einer Ab- wanderung Jüngerer entgegenzuwirken.

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6.2.2 Projektbündel Ortskernbelebung (OB) Ortskernbelebung Projektkennziffer: OB 1 / S - 42 Leitprojekt Kurzbeschreibung: Die Region Burgwald-Ederbergland will kommunale Initiativen und Projek- te zur Stadt- und Dorfkernentwicklung initiieren, unterstützen und vernetzen. Um Gebäudeleer- stände zu beseitigen sollen betroffene Kommunen ein Management einrichten, die Region wird die Kommunen durch Kampagnen zur Eigeninitiativen und durch Außenmarketing unterstützen. Dies erfolgt durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit, Publizierung von Best-Practice.Projekten und im Rahmen des Fachforums. Projektziele: LA 1-3, 8-10, TK 6, 14, 18 Umsetzungszeitraum: 2016 / Startprojekt Projektinhalte: Erweiterung der Internetplattform der Region; Informations-, Beratungs- und Motivationsdienstleistungen; Öffentlichkeitsarbeit Meilensteine 2015: Aktivierungs- und Vernetzungsarbeiten, 2016 ff: Öffentlichkeitsarbeit, Bera- tung Trägerschaft u. verantwortlich: Region Burgwald-Ederbergland Partner: Kommunen der Region Kosten: 60.000,00 € Förderung: 37.815,00 € / LEADER

Stadt- und Ortskernentwicklung Projektkennziffer: OB 1 / S - 43 Kurzbeschreibung: In 8-10 Kommunen soll eine Informations- und Beratungskampagne und weitere Maßnahmen zur Beseitigung von Leerständen und Belebung in den Kernbereichen bei- tragen Projektziele: LA 2 Umsetzungszeitraum: 2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Wetter Kosten: 100.000,00 € Förderung: 59.000,00 € / LEADER

Backhaus Todenhausen* Projektkennziffer: OB 3 - 44 Kurzbeschreibung: Rückbau des Jugendclubs zum Backhaus, um die alte Kulturtechnik Brot- backen im Ort zu beleben und das Gebäude zu erhalten. Projektziele: LA 4, LA 9 Umsetzungszeitraum: 2016-2017 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Wetter Partner: Dorfgemeinschaft und Ortsbeirat Todenhausen, Ralf Funk Kosten: 25.000,00 € Förderung: 17.750,00 € / LEADER

6.2.3 Projektbündel Bürgerengagement (BE)

Regionales Netzwerk Bürgerengagement Projektkennziffer: BE 1 / S - 45 Leitprojekt Kurzbeschreibung: Stärkung und Unterstützung des traditionellen Ehrenamtes sowie Förde- rung von neuen Engagementstrukturen, um die Herausforderungen der Zukunft in Hinblick auf demografischen Wandel und Individualisierung der Gesellschaft begegnen zu können und Ge- meinwohlprojekte zu fördern. Aufbau eines regionalen Netzwerkes zum Informations- und Wis- sensaustausch, Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen und Verbesserung der Anerken- nungskultur Projektziele: LA 3, 4, 5, 8, 9; KN 9 Umsetzungszeitraum: 2015-2020 / Startprojekt Trägerschaft u. Verantwortlich: Region Burgwald – Ederbergland e.V. Partner: Freiwilligenagentur und Landkreis Marburg - Biedenkopf Kosten: 80.000,00 € Förderung: 50.420,00 € / LEADER

Einrichtung eines Nachbarschaftsnetzwerkes Projektkennziffer: BE 1 / S - 46 Kurzbeschreibung: Errichtung einer Anlaufstelle und Unterstützung des Projektes Nachbar- schaftsnetzwerk „Rollator trifft Laptop“ Projektziele: LA 3, LA 4 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 57

Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Battenberg Partner: Gemeinnütziger Nachbarschaftshilfeverein e. V. Kosten: 20.000,00 € Förderung: 11.760,00 € / LEADER

Förderung des bürgerschaftlichen Engagements Projektkennziffer: BE 2 / S - 47 Kurzbeschreibung: Modellhafte Konzepterstellung für die Mobilisierung und Koordinierung des Ehrenamtes zur Unterstützung einer integrierten Innenstadtentwicklung. Projektziele: LA 3, LA 4 Umsetzungszeitraum: 2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Rauschenberg Kosten: 15.000,00 € Förderung: 9.450,00 € / LEADER

Gemeinschaftsgarten Cölbe ** Projektkennziffer: BE 3 / S - 48 Kurzbeschreibung: Aufbau eines ökologischen Gemeinschaftsgarten mit Hühnerhaus in Cölbe als interkulturelle und generationenübergreifende Begegnungsstätte und Beitrag zur Selbstver- sorgung Projektziele: KN 13, LA 4 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Verein zur Förderung von Naturerfahrungen e. V., Cölbe Partner: Verein für solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) e. V. Kosten: 50.000,00 € Förderung: 21.000,00 € / LEADER

Dirtpark Schönstadt ** Projektkennziffer: BE 4 / S - 49 Kurzbeschreibung: Einrichtung eines Dirtparkes für Fahrrad-, Inliner- und Skatebegeisterte von und für Jugendliche und junge Erwachsene in Cölbe - Schönstadt. Projektziele: LA 7, LA 8 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Gemeindevorstand der Gemeinde Cölbe Partner: SV Schönstadt, Hendrik Bender Kosten: 10.000,00 € Förderung: 5.880,00 € / LEADER

Gute Geschäfte – Marktplatz für Unternehmen Projektkennziffer: BE 6 - 50 und gemeinnützige Organisationen * Kurzbeschreibung: Ziel des Projektes ist es, in einer direkten Begegnung in einer relativ kur- zen Zeit („Speed Dating“) Projektpartnerschaften zwischen Unternehmen und gemeinnützige Organisationen zu vereinbaren. Ein wichtiges Prinzip lautet dabei: Es geht nicht um die Bereit- stellung monetärer Mittel; Geld ist tabu! Projektziele: LA 4 Umsetzungszeitraum: 2017-2018 Trägerschaft u. verantwortlich: Region Burgwald-Ederbergland e. V. Partner: Freiwilligenagentur MR – BID, gemeinnützige Organisationen, Unternehmen Kosten: 10.500,00 € Förderung: 6.600,00 € / LEADER

Regionalwährung * Projektkennziffer: BE 7 - 51 Kurzbeschreibung: Mit Regionalgeld die Wirtschaft in der Region stärken, den Ressourcen- und Energieverbrauch senken, regionaltypische Besonderheiten besonders bei Lebensmittel, Handwerk und regionalen Produkten fördern. Projektziele: LA 4 Umsetzungszeitraum: 2015-2017 Trägerschaft u. verantwortlich: Region Burgwald-Ederbergland e. V. Partner: PG Fließendes Geld Kosten: 8.000,00 € Förderung: 5.050,00 € / LEADER

6.2.4 Projektbündel Soziales Angebot (SA)

Einrichtung Bürgertreff „Kaffee EinTopf“ ** Projektkennziffer: SA 1 / S - 52 Kurzbeschreibung: Einrichtung eines Bürgertreffs in der nicht genutzten Gaststätte des Bür- gerhauses der Stadt Hatzfeld. Günstige Angebote für u. a. Mittagstisch. Projektziele: LA 9, LA 10 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 58

Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Hatzfeld Partner: PG Soziale Infrastruktur Hatzfeld, Ursula Czekala Kosten: 10.000,00 € Förderung: 2.940,00 € / LEADER

Multifunktionshalle Projektkennziffer: SA 3 / S - 53 Kurzbeschreibung: Ausbau der bestehenden Tennishalle zur Multifunktionshalle für öffentliche Sportveranstaltungen und Indoor-Spielbereiche, Förderung regionaler Zusatznutzen Projektziele: LA 9 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Gemeindevorstand der Gemeinde Allendorf (Eder) Partner: Sportvereine Allendorf und Rennertehausen Kosten: 350.000,00 € Förderung: max. 50.000,00 € / LEADER

Generationstreffpunkt DGH Münchhausen Projektkennziffer: SA 4 / S - 54 Kurzbeschreibung: Konzeptentwicklung zur Einrichtung eines Generationentreffs im Dorfge- meinschaftshaus Münchhausen. Projektziele: LA 9 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Gemeindevorstand der Gemeinde Münchhausen Kosten: 15.000,00 € Förderung: 9.450,00 € / LEADER

Stadtpark als Begegnungsstätte Jung und Alt Projektkennziffer: SA 6 - 55 Kurzbeschreibung: Anlage eines Stadtparkes zur Steigerung des Wohlfühlcharakters und als Begegnungsstätte von Jung und Alt. Projektziele: LA 9 Umsetzungszeitraum: 2015-2017 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Battenberg Partner: Arbeitsgemeinschaft IKEK Kosten: 60.000,00 € Förderung: Dorfentwicklung

Milchhäuschen in Laisa Projektkennziffer: SA 7 - 56 Kurzbeschreibung: Treffpunkt für Jung und Alt – barrierefrei gestalten Projektziele: LA 9 Umsetzungszeitraum: 2016 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Battenberg Partner: Arbeitsgemeinschaft IKEK „Gemeinschaftsleben und Soziales“ Kosten: 20.000,00 € Förderung: Dorfentwicklung

Begegnungsstätte und Kommunikationshaus Projektkennziffer: SA 8 - 57 für Jung und Alt Kurzbeschreibung: Generationenübergreifendes Wohnprojekt mit Bürgertreff. Projektziele: LA 9 Umsetzungszeitraum: 2017-2020 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Battenberg Partner: Arbeitsgemeinschaft IKEK „Gemeinschaftsleben und Soziales“ Kosten: ca. 1.500.000,00 € Förderung: Dorfentwicklung

6.2.5 Projektbündel Arbeiten und Lernen (AL)

HonigWerk ** Projektkennziffer: AL 1 / S - 58 Kurzbeschreibung: Schaffung eines Arbeitsplates in einer Berufsimkerei mit Lohnschleude- rung und -verarbeitung sowie Produktion verschiedener regionaler Spezialitäten aus Honig. Das Dienstleistungsangebot richtet sich vor allem an Kleinimker der Region. Neues Angebot: Schauimkerei an verschiedenen Orten in der Region Projektziele: LA 10 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Frauke Maria und Joachim Schönig, Kirchhain Kosten: 100.000,00 € Förderung: 29.400,00 € / LEADER

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 59

Rauschenberger Schatzkiste Projektkennziffer: AL 2 / S - 59 Kurzbeschreibung: Aufbau einer Kleiderkammer mit Secondhandladen für sozialbedürftige Personen bei Schaffung eines sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatzes. Projektziele: LA 4, LA 10, KN 10 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Rauschenberg Kosten: 32.500,00 € Förderung: 20.500,00 € / LEADER

Betreuungsangebot Soldatenkinder Projektkennziffer: AL 3 - 60 Kurzbeschreibung: Schaffung eines Betreuungsangebotes für Kinder der Soldaten aus der Burgwaldkaserne als familienfördernde und arbeitsplatzschaffende Maßnahme ? Projektziele: LA 10 Umsetzungszeitraum: 2017-2018 Trägerschaft u. verantwortlich: Ev. Kirchengemeinde Partner: Gemeindevorstand der Gemeinde Burgwald Kosten: 75.000,00 € Förderung: 44.100,00 € / LEADER

Qualifizierung regionale Akteure Projektkennziffer: AL 4 - 61 Kurzbeschreibung: Zwei Qualifizierungsprojekte für Vorstandsmitglieder und verantwortliche regionale Akteure aus den Fachforen bzw. Projektgruppen zu wichtigen Handlungsfeldthemen. Projektziele: LA 11 Umsetzungszeitraum: 2018-2020 Trägerschaft u. verantwortlich: Region Burgwald-Ederbergland e.V. Kosten: 15.000,00 € Förderung: 9.500,00 € / LEADER Darüber hinaus werden 15 private Projekte in Form von Existenzgründungen als arbeitsplatz- schaffende Maßnahme erwartet.

6.2.6 Weitere Projektideen

Projektidee Initiator / Träger Kosten Umsetzung Projekt- Kennz. Umnutzung von Immobilien für Kommune 200.000 € 2016 -2019 OB - 62 Gemeinwohlzwecke Leitsystem Gemünden Stadt Gemünden 45.000 € 2015 - 2016 OB - 63

Innenstadtprojekt Bromskirchen HLG und Gemeinde Bromskir- 300.000 € 2015 - 2016 OB - 64 chen „Altes Backhaus“ Hatzfeld PG Städtebauliche Entwicklung 70.000 € 2016 - 2018 OB - 65 Gut leben auf dem Dorf Oberros- Erwin Hahn 100.000 € 2015 - 2017 OB - 66 phe* Anlage eines Krautgartens* Förderverein 1225 Jahre Klein- 3.600 € 2015 BE - 67 seelheim Förderung des Jugendengage- Freiwilligenagentur Marburg - 15.000 € 2015 - 2016 BE - 68 ments* Biedenkopf Generationentreffpunkt DGH Gemeinde Münchhausen 200.000 € 2015-2016 SA - 69 Oberasphe Landkindergarten Oberrosphe Heimat- u. Verschönerungsver- 425.000 € 2015 - 2016 SA - 70 ein Oberrosphe e. V. Umgestaltung Zweckgebäude Bat- Trägerverein 20.000 € 2015 - 2016 SA - 71 tenberg Wohnen im Alter Allendorf DRK 200.000 € 2015 - 2016 SA - 72 Friedwald Christenberg Gemeinden Burgwald und 150.000 2018-2020 SA - 73 Münchhausen Seniorenwohnprojekt Lahntal Wohnhof Lahntal e. V. 400.000 2017 – 2018 SA - 74 Alte Schule Gemünden Stadt Gemünden 250.000 € 2017 -2018 SA - 75

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 60

Projektidee Initiator / Träger Kosten Umsetzung Projekt- Kennz. Einrichtung Mehrgenerationentreff Investor 1.800.000 2017-2019 SA - 76 Hatzfeld Nachhaltig Lernen Jugendwaldheim Roßberg e. V. 1500 € 2015 AL - 77 Service Learning im ländlichen Forum Betreuung e. V. 8.500 € 2015 - 2017 AL - 78 Raum Modellstudie „Rückkehr von Ju- Magistrat der Stadt Franken- 50.000 € 2016 AL - 79 gendlichen“ berg Modellprojekt „Schulabschluss für DRK Frankenberg 750.000 € 2016 -2017 AL - 80 Alleinerziehende“ I.L.LER-reseach-Innovationszen- Hans-Viessmann-Schule, Fran- 100.000 € 2015 - 2016 AL - 81 trum Lehren und Lernen* kenberg Karrieremöglichkeiten in der Re- Wirtschaftsförderung Waldeck - 90.000 2016 – 2018 AL - 82 gion Frankenberg Weniger Emissionen in der Land- Agrarservice Arzt 850.000 € 2016 - 2018 AL - 83 wirtschaft* Eisdiele Rosenthal Privat 65.000 € 2017 AL - 84 Waldsauna Privatinvestor 2.000.000 2015-2016 AL - 85

6.3. Aktionsplan Tourismus und Regionalkultur 6.3.1 Handlungsfeldbezogene Umsetzungsstrategie Die Erfolge bei der Schaffung qualitativ hochwertiger Wanderwege durch umfangreiche Projekt- bündel aus der vorangegangenen Förderperiode sollen im nächsten Schritt so weit ergänzt wer- den, dass das Prädikat „Wanderqualitätsregion“ die erhofften touristischen Wirkungen voll ent- falten kann. Als Leitprojekt wird dieses Thema durch ein Fachforum begleitet. Parallel dazu wird mit einem eigenen Projektbündel an einer Verbesserung der Radwegeinfra- struktur gearbeitet. Hier soll im Süden das Wegenetz um weitere thematische Routen aufge- wertet und eine ADFC-Zertifizierung erlangt werden (s. Kooperationsprojekte). Die Entwicklung und Förderung weiterer touristischer Angebote soll die Region für Gäste at- traktiver machen und gleichzeitig die Freizeitqualität für die Bevölkerung erhöhen. Maßnahmen zur Verbesserung im Sektor Gastronomie haben hier einen hohen Stellwert. Zudem gilt es die Barrierefreiheit zu verbessern. Eine vitale Regionalkultur ist die Voraussetzung für ein authentisches und selbstbewusstes Auftreten. Die Besonderheiten der Region werden in Wert gesetzt und damit ein unverwechsel- bares Profil herausgebildet. Die Vielfalt der bestehenden kulturellen Aktivitäten wird thematisch miteinander stärker in Beziehung gesetzt, zeitgemäß präsentiert und durch zusätzliche attrakti- ve Erlebnisorte ergänzt. Die Kulturroute des Europarates „Hugenotten- und Waldenserpfad“ stellt die Verknüpfung zu anderen europäischen Regionen her. Sie wird mit regionalen Pfaden und einem größeren regionalen Themenspektrum verknüpft.

6.3.2 Projektbündel Wanderqualitätsregion (WR) Wanderqualitätsregion Projektkennziffer: WR - 1 / S 86 Leitprojekt Kurzbeschreibung: Die Region Burgwald-Ederbergland will eine Zertifizierung als ‘Qualitätsre- gion Wanderbares Deutschland’ erreichen. Ein insbesondere auf die Zielgruppen ‘Best-Ager’ und Familien orientiertes Wanderwegenetz, eine Wanderkompetenzerhöhung für Gastgeber, die Verbesserung der Angebotsvielfalt und des Services für Wanderer sollen geprüft, tw. er- gänzt und neu konzipiert werden. Projektziele: TK 2-7, 10-13 Umsetzungszeitraum: 2015-2017 / Startprojekt

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 61

Projektinhalte: a. Schulungen zur Erhöhung der Wanderkompetenz; b. Optimierung des Wan- derwegenetzes und der -infrastruktur; c. Qualitätsverbesserung von Gastgebern; d. Optimie- rung der Touristinformation und Organisationsvereinbarungen. Meilensteine: a. 2015; b. 2015/2016; c. 2017; d. (inkl. Zertifizierung) 2017 Trägerschaft u. verantwortlich: Region Burgwald-Ederbergland Kosten: 86.500,00 € Förderung: 54.500,00 € / LEADER

Wanderhütte Gisonenpfad und Hollenderundweg * Projektkennziffer: WR 1 / S - 87 Kurzbeschreibung: Wanderhütte zur Bewirtung der Wanderer des Gisonenpfades und des Hollenderundweges. Projektziele: TK 3, TK 4 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Wetter Partner: Wanderfreunde Treisbach, Karl-Heinz Mende Kosten: 50.000,00 € Förderung: 31.500,00 € / LEADER

Burgwaldliege ** Projektkennziffer: WR 2 / S - 88 Kurzbeschreibung: Aufwertung der Premiumwanderwege mit 1-3 Liegen aus Vollholz pro Weg, Aufstellung und Pflege durch Ehrenamtliche. Produktion der Liege in regionaler Schreine- rei aus heimischen Holz. Projektziele: TK 2, TK 3, LA 4 Umsetzungszeitraum: 2015-2019 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Wetter Partner: Wanderfreunde Südlicher Burgwald, Helmut Groß, Wandervereine, Burschenschaften Kosten: 80.000,00 € Förderung: 47.000,00 / LEADER

Rundweg Burgbergstollen Projektkennziffer: WR 3 / S - 89 Kurzbeschreibung: Anlage eines Themenrundweges um den Burgbergstollen im Rahmen des Geoparks GrenzWelten. Projektziele: TK 1, TK 2 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Battenberg Partner: Hartmut Kaufmann (Geoparkbeauftragter), Norbert Panek (LK Wa-FKB) Kosten: 20.000,00 € Förderung: 11.760,00 € / LEADER

6.3.3 Projektbündel Radtourismus (RT)

Wasserpark-Rastplatz Frankenberg Projektkennziffer: RT 1 / S - 90 Kurzbeschreibung: Anlage eines Rastplatzes am Hessischen Radfernweg R6 bzw. R8 (Eder- radweg) mit Radstation im Wasserpark Frankenberg Projektziele: TK 2, TK 9 Umsetzungszeitraum: 2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Frankenberg Kosten: 30.000,00 € Förderung: 17.650,00 € / LEADER

Radlerstation Wohratal Projektkennziffer: RT 2 / S - 91 Kurzbeschreibung: Umbaumaßnahmen am DGH mit Einrichtung einer Radlerstation Projektziele: TK 2, TK 9, LA 4 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Gemeindevorstand der Gemeinde Wohratal Kosten: 40.000,00 € Förderung: 25.210,00 € / LEADER

Radwegenetz Frankenberg Projektkennziffer: RT 3 - 92 Kurzbeschreibung: Anbindung von Stadtteilen an das Radfernwegenetz, Anbindung von Stadtteilen an das Mittelzentrum zur stärkeren Nutzung des Fahrrades im Alltag. Projektziele: TK 8, TK 9 Umsetzungszeitraum: 2016-2018 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Frankenberg Kosten: 300.000,00 € Förderung: 176.500,00 € / LEADER

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 62

6.3.4 Projektbündel Touristische Angebote (TA)

Backhaus Obersimtshausen ** Projektkennziffer: TA 1 / S - 93 Kurzbeschreibung: Umnutzung des ehemaligen Backhauses Obersimtshausen zu einem Rast- und Informationspunkt am Lahn-Eder-Radweg Projektziele: TK 2, TK 9 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Gemeindevorstand der Gemeinde Münchhausen Partner: Ortsbeirat Obersimtshausen, Arbeitskreis „Unser Dorf hat Zukunft“ Kosten: 25.000,00 € Förderung: 15.750,00 € / LEADER

Außengestaltung Freizeitzentrum Fischewosse Projektkennziffer: TA 2 / S - 94 Kurzbeschreibung: Umgestaltung der Außenanlagen des Freizeitgeländes mit Erweiterung um einen Abenteuerbereich. Projektziele: TK 2 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Rosenthal Kosten: 50.000,00 € Förderung: 31.500,00 / LEADER

Barockgarten Projektkennziffer: TA 3 / S - 95 Kurzbeschreibung: Als Bestandteil der Gartenroute sowie Bindeglied und Station für die städ- tischen Rundwanderwege wird der Barockgarten am Schloss neu gestaltet. Projektziele: TK 2 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Battenberg Partner: Geschichtsverein Battenberg Kosten: 20.000,00 € Förderung: 11.760,00 € / LEADER

Wohnmobilstellplätze* Projektkennziffer: TA 4 / S - 96 Kurzbeschreibung: Einrichtung von 3 kommunalen Wohnmobilstellplätzen in Verbindung mit weiterer touristischer Infrastruktur. Projektziele: TK 2 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekte Trägerschaft u. verantwortlich: Kommunen Kosten: 42.000,00 € Förderung: 25.000,00 € / LEADER

Service Qualitätsoffensive Projektkennziffer: TA 5 / S - 97 Kurzbeschreibung: Service Qualitätsschulungen in der Gastronomie zur Besserung des Ser- vice und Kundenfreundlichkeit Projektziele: TK 2 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: TOuR GmbH Partner: Touristservice Burgwald, Ederberglandtouristik Kosten: 10.000,00 € Förderung: 5.580,00 € / LEADER

Audio-Guide Museum Battenberg Projektkennziffer: TA 6 / S - 98 Kurzbeschreibung: Gewinnung neuer Besucher durch die Installation eines Audio-Guides mit zehn Stationen im Museum Battenberg Projektziele: TK 2 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Stadt Battenberg Partner: Städtische Museumsbeauftragte Kosten: 10.000,00 € Förderung: 5.580,00 € / LEADER

NaTouren – Modul Beweidungsprojekte * Projektkennziffer: TA 7 - 99 Kurzbeschreibung: Entwicklung eines touristischen Angebotmoduls für einen 2-Tages-Aufent- halt, Einführung in die Idee „Wilde Weiden bzw. Wildnisgebiete“ zur langfristigen Sicherung der Weideprojekte. Projektziele: TK 2 Umsetzungszeitraum: 2016-2019 Trägerschaft u. verantwortlich: Dr. Ursula Mothes-Wagner, 35288 Wohratal Partner: Burgwald-Touristservice, Ederbergland Touristik e. V., Gastgeber Kosten: 5.000,00 € Förderung: 1.470,00 € / LEADER

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 63

„Heimat“ Betten Laden und Kultur Projektkennziffer: TA 8 - 100 In Oberrosphe * Kurzbeschreibung: Umbau einer ehemaligen Gaststätte für Bed & Breakfast für 8 bis 12 Gäs- te, einen kleinen Laden für Regionales und Handgefertigtes, eine offene Küche und ein Veran- staltungsraum. Ziel ist die Stärkung der touristischen Angebote und Übernachtungsmöglichkei- ten sowie kulturelle Angebote. Projektziele: TK 2, LA 10 Umsetzungszeitraum: 2016-2019 Trägerschaft u. verantwortlich: Gabi und Andreas Wade, 35083 Wetter-Oberrosphe Partner: Burgwald Touristservice Kosten: 100.000,00 € Förderung: 29.400,00 € / LEADER

Touristische Aufwertung der Burg Mellnau 2020 * Projektkennziffer: TA 9 - 101 Kurzbeschreibung: Barrierefreier Zugang zur Burg, Elektrotankstelle der Stadtwerke, Ausbau des Innenhofes für kulturelle Veranstaltungen (Naturbühne, Schrägaufzug), Restaurierung der Burgkrone, Errichtung eines Freigeheges am Burgberg, Ausweisung einer Mountainbike-Stre- cke am hinteren Burgberg. Projektziele: TK 2, TK 8 Umsetzungszeitraum: 2016-2019 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Wetter Partner: Ortsbeirat Mellnau, Margot Diehl (OV), ortsansässige Vereine Kosten: 55.000,00 € Förderung: 34.650,00 € / LEADER

Umnutzung Kiga-Gebäude Frohnhausen * Projektkennziffer: TA 10 - 102 Kurzbeschreibung: Umnutzung des ehemaligen Kiga-Gebäudes für Handwerksarbeit, Mund- art mit Kindern, thematische Ausstellungen, Anlaufstelle für Radfahrer und Wanderer in der Re- gion Projektziele: TK 2, TK 9, LA 4 Umsetzungszeitraum: 2016-2017 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Battenberg Partner: Ortsbeirat, Vereinsgemeinschaft Frohnhausen Kosten: 30.000,00 € Förderung: 17.650,00 € / LEADER

Wetteraner Informationshaus und Stadtmuseum Projektkennziffer: TA 11 - 103 Kurzbeschreibung: Sanierung und Umbau eines Gebäudes zum Stadtmuseum mit Informati- ons- und Bildungszentrum sowie Ferienwohnungen. Projektziele: TK 2, TK Umsetzungszeitraum: 2017 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Wetter Partner: Aktionsgruppe „Wetter ist uns wichtig“ Kosten: 100.000,00 € Förderung: 63.000,00 € / LEADER

Geo-Foyer Frankenberg Projektkennziffer: TA 12 - 104 Kurzbeschreibung: Errichtung eines Geopark Foyers im Frankenberger Museum / Landrats- amt als zentrale Anlaufstelle für den Geopark GrenzWelten, Bereich Ederbergland. Projektziele: TK 1, TK 2 Umsetzungszeitraum: 2017-2018 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Frankenberg Partner: Landkreis Waldeck – Frankenberg, Geoparkbeauftragter N. Panek Kosten: 30.000,00 € Förderung: 17.650,00 € / LEADER

Geo-Pavillion Hohenäcker Frankenberg Projektkennziffer: TA 13 - 105 Kurzbeschreibung: Errichtung und Ausstattung einer erweiterten Infostation in Form eines Pa- villions unter Berücksichtigung der Machbarkeitsstudie als Teil des Geoparks GrenzWelten. Projektziele: TK 1, TK 2 Umsetzungszeitraum: 2016-2017 Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Frankenberg Partner: Landkreis Waldeck-Frankenberg, Geoparkbeauftragter N. Panek Kosten: 80.000,00 € Förderung: 47.000,00 € / LEADER

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 64

6.3.5 Projektbündel Regionalkultur (RK)

Kulturbühne Alter Forstgarten Rosenthal Projektkennziffer: RK 1 / S - 106 Kurzbeschreibung: Aufwertung des alten Forstgartens um eine Kulturbühne für vielfältige Ver- anstaltungen. Projektziele: TK 18 Umsetzungszeitraum: 2015 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Rosenthal Kosten: 25.000,00 € Förderung: 15.750,00 € / LEADER

Emmaus-Kapelle Hatzfeld Projektkennziffer: RK 2 / S - 107 Kurzbeschreibung: Einrichtung einer multimedialen Informationsgelegenheit, um über die Ge- schichte von Kapelle (1. Gebäude in der Stadt) und die einzigartige Rindt-Orgel zu informieren. Projektziele: TK 14, TK 18 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Hatzfeld Kosten: 10.000,00 € Förderung: 5.880,00 € / LEADER

Hugenottenmigration Projektkennziffer: RK 3 / S - 108 Kurzbeschreibung: Buchprojekt zur Darstellung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Migration im 17./18. Jahrhundert und heute Projektziele: TK 15 Umsetzungszeitraum: 2015-2017 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: AK für Hugenotten- und Waldensergeschichte Schwabend. Kosten: 5.000,00 € Förderung: 2.500,00 € / LEADER

Binnenmarketing Erlebnisraum Hugenotten Projektkennziffer: RK 4 / S - 109 Kurzbeschreibung: Binnenmarketingmaßnahmen zur Bekanntmachung der neuen Infrastruk- tur und Erlebnisangebote im Erlebnisraum Hugenotten Projektziele: TK 13, TK 15 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Region Burgwald-Ederbergland e.V Partner: PG Hugenotten Kosten: 18.000,00 € Förderung: 11.350,00 € / LEADER

Stolpersteine Kirchhain * Projektkennziffer: RK 5 / S - 110 Kurzbeschreibung: Verlegung von Stolpersteinen zur Erinnerung an die jüdische Geschichte in der Stadt Kirchhain. Projektziele: TK 14 Umsetzungszeitraum: 2015-2016 / Startprojekt Trägerschaft u. verantwortlich: Magistrat der Stadt Kirchhain Partner: Geschichtsverein Kirchhain Kosten: 18.000,00 € Förderung: 11.350,00 € / LEADER

Garten Route Eder Lahn Diemel ** Projektkennziffer: RK 6 - 111 Kurzbeschreibung: Verknüpfung der Garten-Route Eder Lahn Diemel mit regionalen und überregionalen Kulturpfaden und Information. Projektziele: TK 15 Umsetzungszeitraum: 2016 Trägerschaft u. verantwortlich: Region Burgwald-Ederbergland e. V. Partner: Geschichtsverein Battenberg, Marie-Luise Dersch-Kaiser, Vertreter 23 Mitgliedsgärten Kosten: 5.000,00 € Förderung: 3.150,00 € / LEADER

Konzept Themeneinbindung „Kelten“ Projektkennziffer: RK 7 - 112 Kurzbeschreibung: Erstellung eines Konzeptes zur Einbindung des Thema Kelten in den Unterricht unter Berücksichtigung des Standortes am Battenberger Eisenberg, der regionalen Keltenstätten sowie des Grimm-Märchens „Eisenhans“. Projektziele: TK 18 Umsetzungszeitraum: 2016 Trägerschaft u. verantwortlich: MPS Battenberg Partner: Stadt Battenberg Kosten: 25.000,00 € Förderung: 10.500,00 € / LEADER

Wetter, August 2014 REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 65

Hugenottenmuseum Projektkennziffer: RK 8 - 113 Kurzbeschreibung: Multimediale Aufbereitung und zeitgemäße interaktive Darstellung der Hu- genottengeschichte im Daniel -Martin-Haus Schwabendorf Projektziele: TK 16 Umsetzungszeitraum: 2016-2018 Trägerschaft u. verantwortlich: AK für Hugenotten- und Waldensergeschichte Schwabend. Kosten: 15.000,00 € Förderung: 7.500,00 € / LEADER

Erlebnisraum Hugenotten Projektkennziffer: RK 9 - 114 Kurzbeschreibung: Aufwertung des Erlebnisraumes durch künstlerische Installationen und historische Infotafeln am Hugenotten- und Waldenserpfad Projektziele: TK 2, TK 16 Umsetzungszeitraum: 2016-2018 Trägerschaft u. verantwortlich: AK für Hugenotten- und Waldensergeschichte Schwabend. Kosten: 10.000,00 € Förderung: 5.500,00 € / LEADER

Kulturdenkmal Mühle – im Fluss der Zeit * Projektkennziffer: RK 10 - 115 Kurzbeschreibung: Rettung und Erhalt des Kulturdenkmals Mühle als Wohn- und Arbeitsge- bäude, der technischen Anlage des Wassersystems, Gestaltung als Begegnungsort und prä- genden Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Projektziele: TK 2, TK 14 Umsetzungszeitraum: 2017-2018 Trägerschaft u. verantwortlich: Roswitha Schwalbach, Erwin Kleine Kosten: 80.000,00 € Förderung: 23.500,00 € / LEADER

Entwicklung der Alten Kirche Bürgeln Projektkennziffer: RK 11 - 116 zu einem dörflichen Zentrum * Kurzbeschreibung: Entwicklung der Alten Kirche Bürgeln zu einem regionalen Kulturzentrum als Ort für Konzerte, andere geeignete Aufführungen sowie für touristische Nutzung. Projektziele: TK 2, TK 18 Umsetzungszeitraum: 2016-2018 Trägerschaft u. verantwortlich: Stiftung Alte Kirche Bürgeln Partner: Kulturverein Alte Kirche Bürgeln e. V., 35091 Cölbe Kosten: 500.000,00 € Förderung: 200.000,00 € / LEADER

6.3.6 Weitere Projektideen:

Projektidee Initiator / Träger Kosten Umsetzung Projekt- kennz. Lückenschluss Grenzsteinwanderweg Magistrat der Stadt Rosenthal 10.000 € 2015 - 2016 WR - 117 Rosenthal Wanderweg „Energie fürs Leben“ Magistrat der Stadt Kirchhain 48.000 € 2015 - 2016 WR - 118 Schutzhütte am Panoramaweg Stadt Rauschenberg 20.000 € 2016 - 2017 WR - 119 Spazier- u. Wanderwege Hatzfeld 15.000 € 2016 - 2017 WR - 120 Themenspaziergang Rosenthal Magistrat der Stadt Rosenthal 5.000 € 2016 - 2017 WR - 121 Historischer Stadtrundgang Wetter Stadt Wetter 20.000 € 2016 - 2018 WR - 122 Konzept zur Aufwertung des R6-Woh- Gemeinde Wohratal 15.000 € 2016 - 2017 RT - 123 ratalradweg Radwegbeschilderung Gemünden LK WA-FKB 20.000 € 2016 - 2018 RT - 124 Radweg Schönstadt – Rosenthal Stadt Rosenthal 1.200.000 € 2017 - 2020 RT - 125 Nuhneradweg LK WA-FKB 350.000 € 2017 - 2018 RT - 126 Geocaching für Jugendliche Hugenotten- u. Waldenserpfad 6.000 € 2015 - 2016 TA - 127 e.V. Bed & Bike Hatzfeld Bürgerprojekt „Zukunftssiche- 30.000 € 2015 - 2016 TA - 128 rung Hatzfeld“ LandEsel* Percia Hanke 3.000 € 2015 - 2016 TA - 129 Förderung des Reittourismus* EquiSolution OHG 10.000 € 2015 - 2016 TA - 130

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Projektidee Initiator / Träger Kosten Umsetzung Projekt- kennz. Trial Park * Peter Hallenberger 30.000 € 2015 - 2016 TA - 131 Mehrgenerationenplatz Oberrosphe* Stadt Wetter 150.000 € 2015 - 2017 TA - 132 Aussichtsturm Burgwald - Muna Gemeinde Burgwald 250.000 € 2015 - 2017 TA - 133 Touristische innerörtliche Beschilde- Magistrat der Stadt Franken- 50.000 € 2016 - 2017 TA - 134 rung berg Geocaching* Hartmut Brauer, Frankenberg 10.000 € 2016 - 2018 TA - 135 Themen- u. Erlebnisplatz Wald u. Na- Jens Dettbarn, Marburg 10.000 € 2016 - 2017 TA - 136 tur im Burgwald* Freizeit-Scheckheft* Percia Hanke 5.000 € 2016 - 2017 TA - 137 Mittendrin – das Magazin für Hiesige Atelier GmbH 100.000 € 2016 - 2017 TA - 138 und Gäste* Umgestaltung Schwimmbadcafe Stadt Battenberg 90.000 € 2017 - 2018 TA - 139 Edersteg Kernstadt Hatzfeld Interessengemeinschaft Obe- 10.000,00 € 2017 - 2018 TA - 140 rau Naturteich Kehne* Waldinteressenten Mellnau, G. 20.000 € 2017 - 2018 TA - 141 Löwer Erweiterung Skulpturenpfad Kirchhain Stadt Kirchhain 13.000 € 2018 - 2020 TA - 142 Mineralquelle Teichgelände Stadt Frankenberg 2018 - 2020 TA - 143 Geschichtliches Infozentrum Batten- Geschichtsverein Battenberg 4.000 € 2015 - 2016 RK - 144 berg e. V. Mundart hier u. heute Kulturherbst Burgwald e.V. 1500 € 2015 - 2016 RK - 145 Konzept Otto-Ubbelohde-Museum Gemeinde Lahntal 20.000 € 2016 - 2017 RK - 146 Kultur sucht Publikum – Publikum Kulturherbst Burgwald e. V. 15.000 € 2016 - 2017 RK - 147 sucht Kultur* Schrift & Wort verbinden Generatio- Die Kielfeder Schrift & Wort 20.000 € 2015 - 2020 RK - 148 nen* e.V. „Kunst verbindet“ Stadt Battenberg 80.000 € 2016 - 2020 RK - 149 Auswertung archäologischer Ausgra- Denkmalpflege Marburg 150.000 € 2017 - 2019 RK - 150 bungen Christenberg Kirchhainer Papiermühle Stadt Kirchhain 30.000 € 2017 - 2018 RK - 151 Museum alte Schule Rosenthal Stadt Rosenthal 50.000 € 2017 - 2018 RK - 152 Beschilderung historische Bauwerke* Heimat- u. Verschöne-rungsv. 15.000 € 2017 - 2019 RK - 153 Oberrosphe e. V. Sanierung historische Stadtmauer Stadt Kirchhain 180.000 € 2017 - 2019 RK - 154 Goldbrunnen Paradiesgarten Cal- Phillip Layer 65.000 € 2016 - 2018 RK - 155 dern*

7. Umsetzung 7.1 Lokale Aktionsgruppe Verantwortlicher Träger der Regionalentwicklung ist die lokale Aktionsgruppe Region Burg- wald-Ederbergland e. V. Der Verein wurde am 07.10.1994 als Entwicklungsgruppe Region Burgwald gegründet. Er umfasste zunächst 10 Kommunen, davon 7 im Landkreis Marburg-Bie- denkopf und 3 im Landkreis Waldeck-Frankenberg. 1999 trat die Stadt Frankenberg dem Verein bei. Zum 01.07.2007 folgten die Städte und Gemeinden des oberen Edertals Allendorf (Eder), Battenberg (Eder), Bromskirchen und Hatzfeld (Eder). Dementsprechend wurde der Verein in Region Burgwald-Ederbergland e. V. umbenannt. Der Verein zur Förderung einer nachhaltigen Regionalentwicklung hat den Zweck eine inte- grierte, ökologische und sozial-orientierte sowie wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung zu för- dern (Satzung, Anlage 8). Zum Ende des Jahres 2013 zählte der Verein 189 Mitglieder. Dazu gehören die beiden Landkreise Marburg-Biedenkopf und Waldeck-Frankenberg sowie alle zur

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Region gehörigen Städte und Gemeinden (siehe Kap. 2.1). Die 21 Mitgliedsvereine setzen sich zusammen aus Heimat-, Geschichts- und Kulturvereinen sowie Verkehrs- und Verschönerungs- vereinen und Umweltgruppen bzw. Naturschutzverbände. Zu den 56 Mitgliedsfirmen gehören vor allem touristische Betriebe aber auch Direktvermarkter, Planungsbüros sowie Träger von Bil- dungsmaßnahmen. Neben den 61 Privatpersonen hat der Verein noch 34 Fördermitglieder. Diese sind im Wesentlichen Unternehmen, die in besonderem Maße die Regionalentwicklung fi- nanziell unterstützen, ohne stimmberechtigtes Vereinsmitglied zu sein. Die Mitgliedschaft im Verein Burgwald-Ederbergland e.V. steht grundsätzlich jedem offen. Dies gewährleistet die Möglichkeit zur Teilhabe nach dem „Bottom up“- Prinzip und der Mitbestim- mung der Entwicklungsziele. In der Mitgliederversammlung wird öffentlich Rechenschaft über die Fortschritte beim Verfolgen der Entwicklungsziele abgelegt. Die Mitgliederversammlung wählt den Vorstand. Zur konkreten Umsetzung der Entwicklungsstrategie übernimmt der Vorstand die Verantwor- tung. Der Vorstand fasst Beschlüsse über die Förderwürdigkeit von Projektanträgen gemäß der im REK beschriebenen Ziele. Den Vorstandsmitgliedern sind thematisch und operationell Ver- antwortungsbereiche zugeordnet (s. Kap. 7.2). Zudem benennt oder bestätigt der Vorstand Fo- rensprecher, die für die Kommunikation, Funktionsfähigkeit und kontinuierliche Arbeit der Fach- foren zuständig sind. Vorstandsmitglieder kümmern sich im Einzelfall auch um projektbezogene Drittmittelakquise. Der Vorstand pflegt einen halbjährigen Austausch mit Bürgermeistern und Landräten. Er hält Kontakte zu den TAGs und wirkt bei deren organisatorischen und program- matischen Weiterentwicklung mit. Er bestellt ein Regionalmanagement und überprüft dessen Tätigkeit (siehe Kap. 7.4). Darüber hinaus richtet er als neue Instrumente der Entwicklungsstra- tegie Fachforen und eine Lenkungsgruppe ein: Insgesamt sind in der neuen Förderphase fünf thematische Fachforen geplant. Drei unterstüt- zen die konkrete Umsetzung der Leitprojekte, zwei widmen sich den beiden Querschnittsthe- men. Dies geschieht durch die Identifikation und das Zusammenbringen regionaler Schlüsselak- teure und potenzieller Projektträger sowie Abstimmung mit regionalen Institutionen, Behörden und Verbänden. Auf das Know-how der Fachforenmitglieder kann vom Vorstand bei der Beurtei- lung von Förderprojekten und bei der Öffentlichkeitsarbeit zurückgegriffen werden. Zudem wer- den sie im Evaluierungsprozess zur Prozessteuerung und Fortschreibung des REK hinzugezo- gen. Die Lenkungsgruppe setzt sich aus Vorstandsmitgliedern und dem Regionalmanager zusam- men. Sie übernimmt die Steuerung der strategischen Entwicklung und wirkt maßgeblich bei der Evaluierung des Entwicklungsprozesses und Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes mit. Bei der Umsetzung von Projekten greift die LAG auf bewährte Funktionseinheiten, Projekt- und Arbeitsgruppen, zurück. Die Projektgruppen setzen sich gezielt für die Entwicklung komplexerer, bzw. gemeinwohl- orientierter Projekte ein. Sie bestehen in der Regel temporär. Falls erforderlich werden sie per- spektivisch in eine eigenständige Organisationsstruktur überführt. Im Bedarfsfall bilden die Pro- jektgruppen Arbeitsgruppen, die spezielle Teilaufgaben zur Projektentwicklung übernehmen. Die Besetzung der Fachforen, Projekt- und Arbeitsgruppen erfolgt durch offene Einbindung von Akteuren und Interessenvertretern nach fachlichen und strategischen Gesichtspunkten. Grund- sätzlich ist die Mitwirkung nicht an die Mitgliedschaft gebunden. Vorstands-, Fachforen- sowie Projektgruppenmitglieder sind potenzielle Teilnehmer von Qualifizierungsmaßnahmen regiona- ler Akteure (s. Projekt-Nr. 61) . Die Weiterentwicklung der Organisations- und Arbeitsstrukturen erfolgt bedarfsgerecht durch den Vorstand. Neben der regelmäßigen Öffentlichkeitsarbeit veranstaltet die LAG im Turnus von zwei Jahren einen Regionaltag, der neben der Präsentation von Projekten, Darstellung der eigenen Arbeit und Diskussion von innovativen Themen der Gewinnung und Vernetzung von Akteuren dient.

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Organisationsstruktur zur Umsetzung des REK

7.2 LEADER- Entscheidungsgremium Über die Auswahl von LEADER-Projekten entscheidet der Vorstand des eingetragenen Vereins Region Burgwald-Ederbergland. Bei der satzungsgemäßen zweijährigen Wahl des Vorstandes wird darauf geachtet, dass die Zusammensetzung aufgrund von Qualifikation und Kompetenz der Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes optimal dient. Die nachfolgende Tabelle spiegelt die Zusammensetzung des aktuellen Vorstandes im Hinblick auf Funktion, Sektorenzugehörigkeit sowie Abdeckung der Handlungsfelder und inhaltlichen Be- reichen wider.

Position Name Qualifikation Sektor Handlungsfeld Bereiche Vorsitzender Bgm. Kai-Uwe Spanka Bürgermeister Öffentlich Klimaschutz & Natur Klimaschutz Stellvertr. Vor- Dr. Ursula Mothes- Dipl.-Biologin, Vorsit- Zivilgesellschaft Klimaschutz & Natur Naturschutz, biologische sitzende Wagner zende Willy-Bauer- Vielfalt Naturschutzstiftung Stellvertr. Vor- Gerd-Jürgen Daubert langjährige Berufs- Privat Tourismus & Regio- Landwirtschaft, Ortskern- sitzender erfahrung in der Re- nalkultur entwicklung, Tourismus gionalentwicklung Beisitzerin Carola Carius Regionalentwicklerin Privat Klimaschutz & Natur Klimaschutz, regenerati- ve Energien Beisitzer Bgm. Frank Gleim Bürgermeister Öffentlich Leben & Arbeit Demografischer Wandel Beisitzer Bgm. Michael EmmericBürgermeister Öffentlich Leben & Arbeit Ortskernentwicklung Beisitzer Bgm. Hans Waßmuth Bürgermeister Öffentlich Leben & Arbeit Mobilität Beisitzer Siegfried Franke Unternehmer Privat Leben & Arbeit Bürgerengagement, Wirtschaft Beisitzer Bgm. Rüdiger Heß Bürgermeister Öffentlich Tourismus & Regio- Tourismus, Finanzsys- nalkultur tem

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Position Name Qualifikation Sektor Handlungsfeld Bereiche Beisitzer Hartmut Reiße Tourismusberater Privat Tourismus & Regio- Tourismus nalkultur Beisitzer Dustin Weise Leiter Waldjugend Zivilgesellschaft Leben & Arbeit Jugend Rosphetal Beisitzer Karl-Heinrich Nau- stellv. Vors. Kultur- Zivilgesellschaft Tourismus & Regio- Regionalkultur mann herbst Burgwald e.V. nalkultur Beisitzer Arno Süßmann Hessenforst Zivilgesellschaft Klimaschutz & Natur Forstwirtschaft

Über 60 % der Vorstandsmitglieder gehören dem nicht öffentlichen Sektor an (Privat- und Zivil- gesellschaft). Dieses gewährleistet, dass der öffentliche Sektor deutlich weniger als 49 % der Stimmrechte auf der Entscheidungsebene hat. Die Sektoren sind ausgeglichen vertreten, da je- weils vier Vorstandsmitglieder dem privaten bzw. zivilgesellschaftlichen Sektor und fünf dem öf- fentlichen Sektor zuzuordnen sind. Vertreter der Kreisverwaltung gehören dem Vorstand nicht an. Die Abwicklungspartner werden zu Vorstandssitzungen hinzugeladen und geben ausschließ- lich fördertechnische Hinweise.

Die vielfältige Zusammensetzung des Vorstandes gewährleistet, dass zudem die wesentlichen Entwicklungsschwerpunkte des Regionalen Entwicklungskonzeptes abgedeckt sind. Zudem zeichnen die beiden stellvertretenden Vorsitzenden verantwortlich für die Realisation der Leit- projekte „Regionen für biologische Vielfalt“ sowie „Ortskernentwicklung“ und „Wanderqualitätsre- gion“.

Der Vorstand tagt 4-6 Mal pro Jahr und entscheidet auf der Basis von Projektbeschreibungen über mögliche LEADER-Förderungen. Sofern dies aus zeitlichen Gründen notwendig ist, wer- den Projektentscheidungen auch im Umlaufverfahren gefasst (siehe nächstes Kapitel).

7.3 Projektauswahl

Die Auswahl von LEADER-Projekten in der Förderphase 2014-2020 liegt in der Verantwortung des Vorstandes der Region und wird vom Regionalmanagement vorbereitet. Die Transparenz der Projektauswahl, Sicherstellung des Mindestquorums der Wirtschafts- und Sozialpartner bzw. Vertreter der Zivilgesellschaft und die Vermeidung von Interessenskonflikten im Auswahlverfahren sind in der Geschäftsordnung (Anlage 9) geregelt. Alle Projekte werden aufgrund der vom Regionalmanagement erstellten Projektbeschreibung nach Bewertungskriterien gepunktet. Die Projektbeschreibung enthält die wichtigsten Informatio- nen zum Projekt (Antragsteller, Kurzbeschreibung mit Zielen, Kosten, Zuschuss, Durchführungs- zeitraum, Richtlinienziffer). Die Kriterien werden beschrieben und eine Punktzahl vorgeschla- gen. Zudem wird das Handlungsfeld, die betroffenen Entwicklungs- sowie Handlungsfeldteilzie- le benannt. Seitens der LAG werden nur Projekte zur Förderung vorgeschlagen, die mindestens 10 Punkte insgesamt erreichen. In Ausnahmefällen können Projekte, die mit einer geringeren Punktzahl als 10 bewertet wurden, bis zu drei Zusatzpunkte erhalten, wenn von einer hohen regionalen Wirksamkeit auszugehen ist. Die Bewertungskriterien sind überarbeitet worden, um dem neuen Leitbild und der fortgeschrie- benen Strategie Rechnung zu tragen. Das Projektauswahlverfahren der Region Burgwald-Ederbergland erfüllt insgesamt alle Vorga- ben und Kriterien der Europäischen Union wie auch des Landes Hessens.

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Auswahlkriterien und Punktesystem:

Klima / Lebens- Innova- Identität / biologische Wertschöpfung qualtität / Tourismus / Übertrag- Punkte tion Vernetzung Vielfalt / Arbeitsplätze Kultur Naherholung Effizienz barkeit nicht inno- keine Identitäts- Weitestgehend keine Auswirkungen keine Auswir- keine Auswirkun- negatives nicht über- 0 vativ stiftung, keine neutrale Auswir- kungen gen Nutzen-Kos- tragbar Vernetzung kungen ten-Verhält- nis erstmalig geringe Identi- positive Effekte gibt Impulse zur geringfügiger geringfügige durchschnitt- auf andere 1 gefördert tätswirkung, für Klima bzw. Wertschöpfung Beitrag zur Le- Auswirkungen liches Nut- Orte in der Vernetzung mit biologische Viel- bensqualität zen-Kosten- Region über- anderen falt bzw. Kultur Verhältnis tragbar Regionaler gute Identitäts- deutlich positive schafft ein bis zwei verbessert die trägt zur Touris- gutes Nut- auch außer- 2 Modellcha- stiftung, vernetzt Wirkung auf Kli- Arbeitsplätze, ge- Lebensqualität musförderung zen-Kosten- halb der Re- rakter mit anderen Be- ma bzw. biologi- meinwohlorientierte bzw. das kultu- bzw. deutlich zu Verhältnis gion anwend- reichen sche Vielfalt Maßnahme relle Angebot Naherholung bei bar innovativ sehr gute Identi- bedeutende/r Kli- schafft mehr als zwei Guter Beitrag deutlich positive sehr gutes Pilotfunktion über tätsstiftung, ver- maschutzmaß- Arbeitsplätze, trägt zur Lebens- Auswirkungen Nutzen-Kos- die Region netzt mit anderen nahme bzw. Bei- deutlich zur Wert- qualität bzw. auf Gäste- bzw. ten-Verhält- 3 hinaus Bereichen und trag zur biologi- schöpfung bei; be- gutes neues Übernachtungs- nis Projekten schen Vielfalt deutendes Gemein- Kulturan-gebot zahlen; bedeu- wohlprojekt tendes Naherho- lungsprojekt

7.4 Regionalmanagement Zur Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie setzte die LAG bereits zu Beginn der LEA- DER II-Phase im November 1995 ein professionelles Regionalmanagement ein. Als Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger, Projektantragsteller und weitere Interessierte wurde zunächst in den Räumen des Dorfgemeinschaftshauses in Burgwald-Bottendorf eine Geschäftsstelle ein- gerichtet. Diese zog im Dezember 2008 nach Wechsel des Vorsitzenden in das Untergeschoss des Rathauses der Stadt Wetter. Das Regionalmanagement ist ausgestattet mit einer Vollzeit- stelle eines Regionalmanagers (Geschäftsführer) sowie einer Halbtagssekretariatskraft und einer weiteren Person, die acht Stunden pro Woche arbeitet. Die Ausstattung von insgesamt 1,7 Arbeitskräften hat sich in der Förderphase 2007-2013 bewährt und soll auch die personelle Grundausstattung für die kommende Förderphase sein. Das erweiterte Aufgabenspektrum durch zwei zusätzliche Querschnittsthemen sowie mehr Kooperationsprojekte wird durch Hinzu- ziehen von externen Büros sowie verstärktes Einbringen des ehrenamtlichen Vorstandes - wie bereits in der Evaluation- und Konzeptphase bewährt - abgedeckt. Das gesamte Tätigkeitsfeld des Regionalmanagements mit den Arbeitsschwerpunkten wird in der Anlage 10 beschrieben. Der langjährige Regionalmanager verfügt über ein Diplom in Biologie, vielfältige Erfahrungen in den Bereichen Aufbau und Management ehrenamtlicher Organisationen, Politik und Erwachse- nenbildung. In der letzten Förderphase hat er sich zum Regionalcoach weitergebildet sowie pri- vat den Zertifikatsstudiengang ‘Nachhaltige Regionalentwicklung’ an der TU München absol- viert. Zudem praktiziert er mit Regionen aus Mittelhessen seit 2012 kollegiale Beratungen. Sämtliche professionelle Anforderungen (Anlage 11) an das Regionalmanagement werden er- füllt. In der kommenden Förderphase sind weitere Qualifizierungen im Rahmen des Koopera- tionsprojektes der Hessische Regionalforum (s. Projekt-Nr. 10) geplant. Die Finanzierung des Regionalmanagement ist durch kommunale Beschlüsse sichergestellt. In diesen wird bestätigt, dass die Mitgliedsbeiträge an den Verein Region Burgwald-Ederbergland e. V. bis zum 31.12.2022 in bisheriger Höhe weiter gezahlt werden.

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8. Finanzierungsplan nach Handlungsfeldern und Jahren REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 72

9. Prozessmonitoring und Evaluierung Die Evaluierung des regionalen Entwicklungsprozesses dient der besseren Zielerreichung durch fortlaufende Erfolgskontrolle sowie Nachsteuerung bei geänderten Rahmenbedingungen. Sie gliedert sich in eine jährliche, eine Zwischen- und eine abschließende Evaluierung. Methodisch dient der DVS-Leitfaden „Selbstevaluierung in der Regionalentwicklung“ als Vorlage. Dieser wurde bereits bei der Evaluierung der vergangenen Förderperiode angewandt.

9.1 Jährliche Evaluierung Bei der jährlichen Evaluierung werden der Umsetzungstand sowie die Qualitätssicherung des Umsetzungsprozesses betrachtet.

Zeitpunkt Inhalt Methode Januar Bilanz der im vorigen Jahr umgesetzten bzw. beschlos- Bericht des Regionalmanagements senen / bewilligten Projekte: über den Umsetzungsstand an die Fachforen

Januar / Fe- Evaluierung des Umsetzungstandes durch jedes der 5 5 „Bilanzworkshops“ bruar Fachforum Februar Zusammenfassung der Ergebnisse der Bilanzworkshops Bericht der Lenkungsgruppe an den durch die Lenkungsgruppe Vorstand März Evaluierung des Umsetzungstandes durch den Vorstand Zielfortschrittsanalyse sowie Evaluierung der Arbeit des Regionalmanage- ments April Information der regionalen Akteure Bericht auf der Mitgliederversammlung und Veröffentlichung der Ergebnisse auf Homepage / Regionalinfo

9.2 Zwischenevaluierung Im Jahr 2017 wird in einer Selbstevaluierung Zwischenbilanz gezogen. Eine erweiterte Zielüber- prüfung zur Qualität und Umsetzung des Entwicklungsprozesses klärt, wo eine Anpassung des Regionalen Entwicklungskonzeptes notwendig ist. Neben der Auswertung der Projektebene spielen die Prozess- und Managementziele eine wichtige Rolle.

Zeitpunkt Inhalt Methode Januar 2017 Abgleich der Projektumsetzung mit dem Aktions- Bericht Regionalmanagement an die Fach- programm und der Finanztabelle foren Januar 2017 Check der Qualität der Arbeit des Regionalma- Interviews von Projektträgern zur Feststel- nagements lung der Zufriedenheit Februar 2017 Check der Öffentlichkeitsarbeit Bewertung durch Vorstand Februar 2017 Prüfung der Arbeitsstruktur, vereinzelt durch Re- Organisationsstrukturanalyse durch Len- gionalmanagement kungsgruppe / Vorstand März 2017 Evaluierung der Inhalte und Strategie des Ent- Bilanzworkshops Vorstand gemeinsam mit wicklungsprozesses und Bewertung des Anpas- Fachforensprechern / Lenkungsgruppe sungsbedarfs des Konzeptes April 2017 Information der regionalen Akteure Bericht auf der Mitgliederversammlung und Veröffentlichung der Ergebnisse auf der Homepage / Regionalinfo REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 73

Wird ein erheblicher Überarbeitungsbedarf für das Regionale Entwicklungskonzept festgestellt, wird ein Antrag zu dessen Fortschreibung gestellt. Diese erfolgt mit einem Bürgerbeteiligungs- prozess.

9.3 Abschlussevaluierung Im Jahr 2021 erfolgt zum Ende der Förderphase eine Abschlussevaluierung nach dem System der Zwischenevaluierung. Damit wird eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet. Die Abschlussevaluierung bildet die Basis für eine weitere Fortschreibung des Regionalen Entwick- lungskonzeptes für die Förderperiode 2021-2028.

10. Zusammenfassung Zu Kapitel 1. Vorerfahrungen: Aktivitäten und Ergebnisse in der Förderperiode 2007 - 2013 In einem umfassenden Selbstevaluierungsprozess hat die Region Burgwald – Ederbergland unter wissenschaftlicher Begleitung durch ein externes Fachbüro Aktivitäten in der Förderphase 2007 – 2013 unter die Lupe genommen. Eine Lenkungsgruppe aus Vorstandsmitgliedern und Regionalmanagement hat dazu eine repräsentative Bürgerbefragung, Interviews mit den Bür- germeistern der Mitgliedskommunen vorgenommen. In drei Themenworkshops haben Akteure die Umsetzung von Entwicklungszielen sowie der Leitprojekte qualitativ bewertet. Ein Vor- standsworkshop hat nach den neuen von der Deutschen Vernetzungsstelle vorgeschlagenen Methoden den Prozess erarbeitet. Die statistische Auswertung der geförderten Projekte hat ergeben, dass insgesamt 105 LEA- DER-Projekte mit einem Fördervolumen von 2,36 Mio. Euro umgesetzt wurden. Die damit ver- bundenen Investitionen waren über 17,0 Mio. Euro und es sind insgesamt 80 – 90 neue Arbeits- plätze geschaffen worden. Bei der Betrachtung der Umsetzung der Leitprojekte kommt die Evaluation zu dem Schluss, dass diese gut bis sehr gut umgesetzt wurden. Im Rahmen des Leitprojektes „Regionales Netz- werk zur Energieeinsparung und CO2-Minderung“ entstanden neue Bürgerenergiegenossen- schaften. So wurden in sechs Dörfern Nahwärmenetze installiert und schließlich in Cölbe – Schönstadt ein Carsharing-System mit Elektromobilen auf den Weg gebracht. Herausragende Modellmaßnahmen beim Leitprojekt „Region für neue Modelle des Zusammenlebens“ sind der Seniorentreff Kraft´s Hof in Lahntal – Sterzhausen und die Initiativen zum lebenswerten sozialen Rosenthal. Die Etablierung vieler Premiumwanderwege mit 17 Extratouren weist auf Erfolge beim Leitprojekt „Wanderqualitätsregion“ hin. Die strategischen Entwicklungsziele wurden im Handlungsfeld „Energie & Umwelt“ gut er- reicht, im Handlungsfeld „Arbeiten & Wohnen“ teilweise sehr gut erreicht und auch im Hand- lungsfeld „Tourismus & Kultur“ teilweise sehr gut erreicht. Hier stellt nach wie vor das gastrono- mische Angebot eine große Schwäche dar. Die Struktur des Vereins mit Arbeitskreisen, vielen Projektgruppen und Arbeitsgruppen hat sich grundlegend bewährt. Der Vorstand der Region Burgwald – Ederbergland, der über die Auswahl von Projekten entscheidet, deckt die verschie- denen Handlungsfelder ab. Erfolge zeigt auch die breite Öffentlichkeitsarbeit, u. a. mit der Durchführung von zweijährigen Burgwaldmessen und Regionaltage sowie der Herausgabe eines Regionalinfos. Immerhin zeigen sich 46 % der Bevölkerung über die Aktivitäten informiert wie der Rücklauf von 1.408 Fragebögen bei der Bevölkerungsumfrage belegt. 89 % der Befragten gaben an, dass die Projekte in der Region eine positive Auswirkung auf die Attraktivität und das Image der Region haben. Die Selbstevaluierung regt an, künftig Arbeitskreise durch Fachforen zu ersetzen und die Len- kungsgruppe verantwortlich für die Prozesssteuerung und künftigen Evaluationen beizubehal- ten. REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 74

Zu Kapitel 2. Gebietsabgrenzung Die Region Burgwald-Ederbergland liegt nördlich von Marburg und hat mit ihren 15 Kommunen Anteil an den beiden Landkreisen Marburg – Biedenkopf und Waldeck – Frankenberg bzw. Re- gierungspräsidien Gießen und Kassel. Mit 93.477 Einwohnern (Stand 30.09.2013) und bei einer Bevölkerungsdichte von 106 Einwohnern / km2 gruppieren sich acht Ackerbürgerstädt- chen und sieben ländliche geprägte Dörfer um zwei der größten unzerschnittenen Waldgebiete in Hessen, den Burgwald und das Ederbergland. Die um historisch an der Schnittstelle der Landgrafschaften Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel gelegene Region blickt auf eine beleb- te Geschichte zurück. Eine ihrer Besonderheiten ist die Ansiedlung von Hugenotten- und Wal- denserfamilien als Glaubensflüchtlinge im 17. Jahrhundert. Naturräumlich bedeckt die Region zwei Bereiche. Den Burgwald als Teil des hessischen Berg- und Senkenlandes sowie den nord- westlich angrenzenden ost-sauerländischen Gebirgsrand als Teil des bergisch-sauerländischen Gebirges. Aufgrund der Unzerschnittenheit der Landschaft und der Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz gehört die Region aus Bundessicht zu den besonders schutzwürdigen Land- schaften. Die traditionellen Verkehrs- und Handelsbeziehungen sowie das neuzeitliche Einkaufsverhalten belegen, dass die Region auch wirtschaftsstrukturell eine Einheit darstellt. Als Wirtschaftsstand- ort zeichnet sie sich durch einen breiten Branchenmix und vielfältigem Bildungsangebot aus. Zu Kapitel 3. Verfahren zur Erstellung des Regionalen Entwickungskonzeptes Um ein möglichst hohes Maß an Bürgerbeteiligung bei der Fortschreibung des Regionalen Ent- wicklungskonzeptes zu ermöglichen, wurde erstmals eine Bürgerumfrage, an der sich 1.408 Bürgerinnen und Bürger beteiligten, durchgeführt. Zwischen der Auftakt- und Abschlussveranstaltung konnten sich Akteure in fünf Fachforen so- wie zwei Workshops einbringen. Bei den Veranstaltungen gaben externe Referenten Informati- onsinput, u. a. zu Modellprojekten aus dem gesamten Bundesgebiet. An den Veranstaltungen beteiligten sich insgesamt 370 Personen, die Projekte anregten, Stärken und Schwächen be- werteten und Anregungen zu Handlungsfeldzielen gaben. Neben weiteren 10 Expertengesprä- chen mit Vertretern wichtiger Institutionen der Region, fanden eine Vielzahl an Gesprächen mit Bürgermeistern, Akteuren und Projektträgern statt. Zu Kapitel 4. Gebietsanalyse mit SWOT und Bedarfsanalyse Die demografische Entwicklung hinterlässt auch im Burgwald – Ederbergland ihre Spuren. So schrumpfte die Bevölkerungszahl in diesem Jahrtausend bereits um 5,3 %. Der Anteil der über 65-jährigen entspricht mittlerweile einem Anteil von einem Fünftel der Bevölkerung. Insgesamt haben sich die wirtschaftlichen Rahmendaten in den letzten sieben Jahren deutlich verbessert. So sank die Arbeitslosenquote von 10,3 auf 5,7 % und die Arbeitsplatzdichte konnte sich von 21,7 auf 28,0 % erhöhen. Im Tourismus hat die Region in den letzten Jahren die Aktivurlaubsinfrastruktur deutlich verbes- sert. Mit der Traumroute Burgwaldpfad, den Qualitätsstreckenwegen Ederhöhenpfad und Lahn- wanderweg sowie 19 Extratouren mit Premiumqualität verfügt die Region über ein hochattrakti- ves Netz an Qualitätswanderwegen. Diese werden durch 17 als wanderfreundlich zertifizierte Betriebe ergänzt. Im Bereich Radtourismus sind insbesondere im Landkreis Marburg – Bieden- kopf zahlreiche Radwege in den letzten Jahren beschildert worden. In der Region laden 18 rad- freundliche Betriebe mit dem ADFC-Label Bett & Bike zum Übernachten ein. Ende 2013 listet die offizielle Statistik 110.291 Übernachtungen auf. Einschließlich der zahlreichen Ferienwoh- nungen unter 9 Betten wird die gesamte Anzahl der Übernachtungen auf ca. 150.000 geschätzt. Die Region Burgwald – Ederbergland weist eine hohe biologische Vielfalt auf. Sie zählt auf- grund ihrer unterschiedlichen eng verzahnten Lebensraumtypen sowie der naturräumlichen Ar- tenvielfalt zu den bedeutendsten Kernräume des hessischen Biotopsverbundes. Es enthält meh- rere unzerschnittene Räume über 50 km2. In der letzten Förderphase konnte ein deutlicher An- stieg des Anteils an regenerativen Energien verzeichnet werden. So nahm die installierte Leis- tung bei Windkraftanlagen um 374 % und bei Biogasanlagen sogar um 390 % zu. Die Abwärme REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 75 wird in mehreren Bioenergiedörfern auch zur Wärmeversorgung von Gebäuden genutzt. Aller- dings ist davon auszugehen, dass auch in der Region Burgwald – Ederbergland der Anstieg der Treibhausgasemission in den letzten Jahren zur Vergrößerung des CO2-Fußabdruckes ge- führt hat. Aufgrund einer relativ guten Versorgungsinfrastruktur mit Kindergarten, Schulen, Dorfgemein- schaftshäusern und Grundversorgung zeichnet sich die Region durch eine hohe Lebensqualität aus. Eine flächendeckende Breitbandversorgung bis Ende 2015 wird diese noch weiter verbes- sern. Für einen hohen öffentlichen Mobilitätsstandart sorgen im Landkreis Waldeck - Franken- berg neue AST-Verkehre. Zudem wird die Bahnstrecke zwischen Frankenberg und Korbach im Sommer 2015 wieder eröffnet. Allerdings zeichnen sich Schwierigkeiten bei der Finanzierbarkeit des öffentlichen Personennahverkehrs ab. Ansätze der Elektromobilität wurden über LEADER in Form eines innovativen Carsharing-Modells mit Elektromobilen in Cölbe-Schönstadt geför- dert. Zur Lebensqualität der Region trägt auch eine vielfältige Brauchtumspflege in Städten und Dörfern bei. Im Erlebnisraum Burgwald- Kellerwald entstanden im Zusammenhang mit der vom Europarat anerkannten Europäischen Kulturroute Hugenotten- und Waldenserpfad neue kulturelle Angebote, die künftig mit weiteren thematischen regionalen Routen vernetzt werden sollen. In einer Vielzahl von Projekten, bürgerschaftlichen Initiativen sowie Gestaltungsprozes- sen wie Dorfentwicklung und Stadtumbau haben viele Menschen bürgerschaftliches Engage- ment gezeigt. Unter der Federführung des Landkreises Waldeck – Frankenberg wurde zudem in den letzten Jahren damit begonnen, den Geopark GrenzWelten aufzubauen. Insgesamt 9 Kommunen haben Klimaschutzkonzepte erstellt und beschäftigen Klimaschutzma- nager. Zudem zeichnet der Landkreis Marburg – Biedenkopf sich durch einen Masterplan 100 % Klimaschutz aus. Aufgrund der Ergebnisse der Gebietsanalyse, den Rückmeldungen in Fachforen, Expertenge- spräche sowie unter Berücksichtigung der sozial-ökonomischen Analyse des Landes Hessens (SÖA) wurde eine SWOT-Analyse für die Bereiche Klimaschutz, Naturschutz, Mobilität, Wirt- schaft, Soziales, Tourismus und Kultur erstellt. Unter der Berücksichtigung der gesellschaftli- chen Chancen und Risiken wurde ein entsprechender Handlungsbedarf abgeleitet, der die Ba- sis der künftigen Handlungsfeldziele bildet. Zu Kapitel 5. Regionale Strategie Die Teilnehmer der Abschlussveranstaltung wählten unter drei Vorschlägen das neue Leitbild der Region aus: „Region Burgwald-Ederbergland Vielfalt und Lebensqualität – nachhaltig schützen und gemeinsam nutzen“. Zur Umsetzung dieses Leitbildes bildet die Region drei Leit- und zwei Querschnittsprojekte. Mit dem Leitprojekt „Region für biologische Vielfalt“ wird die regionale Vielfalt an Lebensräumen und Arten in der Region ausgebaut und einer Bei- trag zur globalen Biodiversität sowie regionaler Lebensqualität geleistet. Das Leitprojekt „Orts- kernbelebung“ zielt darauf ab, mittels eines Gebäudenutzungsmanagements die Grund- und Nahversorgung zu verbessern und Leerständen im Kernbereich von Städten und Dörfern ent- gegenzuwirken. Im Rahmen des Leitprojektes „Wanderqualitätsregion“ gilt es die Infrastruk- tur weiter zu optimieren, Qualitätsangebote zu schaffen sowie eine qualitative wie auch quantita- tive Verbesserung im Beherbergungs- und Gastronomiesektor herbeizuführen. Für die neue Förderperiode wurden die drei bestehenden Handlungsfelder modifiziert. Das Handlungsfeld „Energie & Umwelt“ wurde umbenannt in „Klimaschutz & Natur“, das Hand- lungsfeld „Arbeiten & Wohnen“ in „Leben & Arbeit“ und das dritte Handlungsfeld „Tourismus & Kultur“ modifiziert in „Tourismus & Regionalkultur“. Mit der Wahl von zwei innovativen Querschnittsthemen soll künftig Handlungsfelder auch stär- ker untereinander verknüpft werden. Das Querschnittsthema „Mobilität auf dem Lande“ wird mit einem LEADER-Kooperationsprojekt angegangen. Gemeinsam mit vier weiteren LEADER- Gruppen soll die Mobilität verbessert und klimaschädliche Gasen reduziert werden. Das zweite Thema „Bürgerengagement“ zielt darauf ab, Menschen in allen drei Handlungsfeldern zu einer nachhaltigen, gemeinsam orientierten Entwicklung zu mobilisieren. Die jeweiligen Handlungsfeldziele wurden mit Teilzielen präzisiert, mit zeitlich eingegrenzten Messgrößen versehen sowie priorisiert. REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 76

In der kommenden Förderphase beabsichtigt die Region, das strategische Element der Koope- ration weiter auszuweiten. Neben dem Kooperationsprojekt „Mobilität auf dem Lande“ sind LEA- DER-Kooperationen zu einem „Energielehrpfad“, „ADFC-Klassifizierung RadReiseRegion Mar- burger Land“, dem „Hugenottenprojekt“ sowie weitere Kooperationen vorgesehen. Zur Qualifi- zierung des Regionalmanagements sind ein Informations- und Wissensaustausch sowie weitere Fortbildungen im Rahmen der Hessischen Regionalforen geplant. Die Kooperation der Hessi- schen Regionalforen wird auch dazu genutzt, die Öffentlichkeitsarbeit zum LEADER-Programm in Hessen zu verbessern. Zu Kapitel 6. Aktionsplan In den handlungsfeldbezogenen Aktionsplänen wird deren Umsetzungsstrategie beschrieben und Projektbündel gebildet. Handlungsfeld Klimaschutz & Natur: Projektbündel „Klimaschutz“ mit den beiden Gewinnerprojekten des Ideenwettbewerbs „Regionales Repair-Café“ und „Wetter- und Klimagarten an der Alten Schule Schreufa“ Projektbündel „Mobilität auf dem Lande“ mit dem LEADER-Kooperations-Querschnitts- projekt „Mobilität auf dem Lande“ sowie Bürgerbusprojekten in Lahntal, Hatzfeld und Batten- berg Projektbündel „Region für biologische Vielfalt“ mit dem gleichnamigen Leitprojekt sowie z. B. das Projekt „Bessere Nutzung von Streuobstwiesen“ Handlungsfeld Leben & Arbeit: Projektbündel „Ortskernbelebung“ mit dem gleichnamigen Leitprojekt Projektbündel „Bürgerengagement“ mit dem Querschnittsprojekt sowie weiteren Projek- ten unter anderem „Dirtpark Schönstadt“ und „Gemeinschaftsgarten Cölbe“ Projektbündel „Soziales Angebot“ mit einer Reihe von Projekten, die weitere neue soziale Angebote in den 15 Mitgliedskommunen schaffen Projektbündel „Arbeiten & Lernen“: innovative arbeitsplatzschaffende Maßnahmen, u. a. das ausgezeichnete Projekt „HonigWerk“ Handlungsfeld Tourismus & Regionalkultur: Projektbündel „Wanderqualitätsregion“: Zum Aufbau der „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ sollen unter anderem „Burgwaldliegen“ an den Premiumwanderwegen aufge- stellt sowie die Angebotsvielfalt und Gastronomie verbessert werden. Projektbündel „Radtourismus“: Die Ergänzung um weitere thematische Radrouten soll auch dem Aufbau der ADFC-klassifizierten RadReiseRegion Marburger Land dienen. Projektbündel „Touristische Angebote“: Eine Fülle an Projekten tragen zum Aufbau einer lebendigen Tourismusregion bei. Dazu gehören auch Infrastrukturmaßnahmen (Geopark- Foyer, Infopavillon, Themenwege) zum Geopark GrenzWelten. Projektbündel „Regionalkultur“: Regionale Pfade im Erlebnisraum Hugenotten ergänzen die bestehende kulturelle Vielfalt und stehen im Bezug zur Kulturroute Hugenotten- und Wal- denserpfad. Ergänzt werden die Projekte durch viele weitere Projektideen mit einer Gesamtanzahl von … Zu Kapitel 7. Umsetzung Für die Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes zeichnet die Region Burgwald – Ederbergland als lokale Aktionsgruppe verantwortlich. Vom Vorstand wird eine Lenkungsgruppe gebildet, die die Umsetzungsstrategie mit dem Bottom-up-Prinzip überwacht. In fünf themati- schen Fachforen sowie Projektgruppen haben Akteure aus der Region die Möglichkeit bei der konkreten Umsetzung der Leitprojekte sowie Querschnittsthemen mitzuwirken. Die Projektauswahl trifft der Vorstand, in dem regionale Vertreter aus den Sektoren Öffentlich- REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 77 keit, Privat- und Zivilgesellschaft alle wichtigen Themenbereiche abdecken. Die Projektauswahl vollzieht sich nach acht verschiedenen Auswahlkriterien und einem Punktesystem. Erstmalig können regional äußerst bedeutsame Projekte Bonuspunkte erhalten. Das Auswahlverfahren ist im Internet beschrieben. Auf der operationellen Ebene bedient sich der Vorstand einem Regio- nalmanagement, das mit 1,5 Stellen professionell besetzt ist. Die Finanzierung des Regional- managements ist bis zum 31.12.2022 durch Zusagen der Mitgliedskommunen sicher gestellt. Zu Kapitel 8. Finanzierungsplan nach Handlungsfeldern und Jahren In einer Übersicht wird der Fördermitteleinsatz bis zum Jahre 2020 dargestellt. Es werden Start- projekte, die bereits in den Jahren 2015 / 2016 umgesetzt werden, getrennt aufgelistet. Der ge- plante Mittelansatz beläuft sich auf 2,5 Mio. Euro, in dem Mittel für Kooperationsprojekte und das Regionalmanagement enthalten sind. Zu Kapitel 9. Prozessmonitoring und Evaluierung Künftig wird die Region den Entwicklungsprozess einer jährlichen Evaluierung unterziehen. In die Selbstevaluation sind die Fachforen und der Vorstand eingebunden. Die Gesamtsteuerung übernimmt die Lenkungsgruppe. Im Jahre 2017 steht eine Zwischenevaluierung an. Wird ein er- heblicher Überarbeitungsbedarf des Entwicklungskonzeptes festgestellt, soll ein Antrag auf des- sen Fortschreibung gestellt werden. Zur Vorbereitung der nächsten Förderphase erfolgt dann im Jahre 2021 die Abschlussevaluierung.

11. Literatur- und Quellenverzeichnis BfN (2012) Karte Naturschutzfachliche Bewertung der Landschaften in Deutschland. Homepage BfN BfN (2012) Landschaftssteckbriefe, BfN-Hompage, aus: GFN & IVÖR (2011) F&E-Vorhaben ‘Verbreitung und Gefährdung schutzwürdiger Landschaften in Deutschland’. Hessenagentur (2010) Demografische Rahmendaten zur langfristigen Bevölkerungsentwicklung in Hessen und seinen Regierungsbezirken. Report Nr. 791. Wiesbaden HMUELV (2013) Landesweiter Biotopverbund für Hessen. Wiesbaden Mothes-Wagner U (1995) Naturschutz- und Entwicklungskonzeption Burgwald. Wohratal/Wetter Raatz A (2010) Integriertes Klimaschutzkonzept der Gemeinden Cölbe, Lahntal, Münchhausen und der Stadt Wetter, AG Interkommunale Zusammenarbeit. Gemeinde Cölbe (Hrsg), Kassel RROPM (2010) Regionalplan Mittelhessen. Gießen RROPN (2010) Regionalplan Nordhessen. Kassel Sante GW (1976) Handbuch der historischen Stätten Deutschlands

12. Abkürzungsverzeichnis ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club AG Arbeitsgruppe AK Arbeitskreis AL Arbeit und Lernen AST Anruf-Sammeltaxi AUM Agrarumweltmaßnahme BE Bürgerengagement BfN Bund für Naturschutz Bgm. Bürgermeister BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BV Biologische Vielfalt DGH Dorfgemeinschaftshaus REK Burgwald – Ederbergland 2014 – 2020 S. 78

DVS Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume DWV Deutscher Wanderverband EAM Energieaktiengesellschaft Mitteldeutschland EPLR Entwicklungsplan für den Ländlichen Räume ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums ESF Europäischer Sozialfond EU Europäische Union FFH FloraFaunaHabitat (Schutzgebiet) HGON Hessische Gesellschaft für Ornitologie. u. Naturschutz HMUELV Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz HRF Verein Hessischer Regionalforen HRSG Herausgeber IKEK Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept KN Handlungsfeld Klimaschutz & Natur KO Kooperation KS Klimaschutz LA Handlungsfeld Leben & Arbeit LAG Lokale Aktionsgruppe (LEADER-Gruppe) LEADER EU Förderprogramm und Entwicklungsmethode LF Landwirtschaftsfläche LK MR-BID Landkreis Marburg Biedenkopf MIV Motorisierter Individualverkehr ML Querschnittsprojekt Mobilität auf dem Lande NIZA Naturschutz Informationszentrum Amöneburg OB Ortskernbelebung ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr PG Projektgruppe RAK Regionales Agrarumweltkonzept rd rund REK Regionales Entwicklungskonzept RK Regionalkultur RM Regionalmanagement RPS Regionale Partnerschaft RROPM Regionaler Raumordnungsplan für die Planungsregion Mittelhessen RT Radtourismus S Startprojekt SA Soziales Angebot SMART Spezifisch, messbar, attraktiv/akzeptierbar, realistisch, terminiert SÖA Sozioökonomische Studie Hessen SWOT Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken TA Touristische Angebote TAG Touristische Arbeitsgemeinschaft TK Handlungsfeld Tourismus & Regionalkultur WA-FKB Landkreis Waldeck-Frankenberg WiSo Wirtschaft und Gesellschaft WR Wanderqualitätsregion