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Das Magazin für Bauen, Wohnen und Energie Ausgabe Winter 2017 | 2018 der KliBA- – Rhein-Neckar-Kreis

Energie vor Ort

20 Jahre KliBA

Projekthighlights Best Practices für Umfassend informiert Klimaschutz Liebe Leserinnen und Leser, vor 20 Jahren war das Thema Energieeinsparung, ener- Aus der ursprünglichen 2,5-Personen-Beratungsagen- getische Sanierung und Klimaschutz relativ unbekannt tur hat sich im Laufe der 20 Jahre eine solide kreisweite und zudem sehr unpopulär. Heute ist dieses Thema Energie-Beratungsagentur mit festangestellten 14 Mit- aus den aktuellen Diskussionen jedoch nicht mehr weg arbeitern und acht freien Energieberatern etabliert. zu denken. Daher nehmen wir diese Ausgabe der Energie vor Ort zum Daher sind wir als KliBA sehr stolz, dass wir quasi Vor- Anlass, uns zu erinnern: An die letzten 20 Jahre, an die reiter auf dem Gebiet waren: Als die Stadt Heidelberg am im Laufe dieser Jahre übernommenen Projekte, an die von „Energie-Tisch Heidelberg“ 1995 die Idee einer regio- uns entwickelten Angebote für Bürger, Kommunen und nalen Energieagentur entwickelt und gemeinsam mit Gewerbe und an die durchgeführten Beratungen. Nachbargemeinden und der Sparkasse im Jahr 1997 Zu einigen dieser Punkte können Sie Näheres in dieser die KliBA gegründet hat, waren wir eine der ersten ko- Ausgabe der Energie vor Ort lesen. munalen und regionalen Energieagenturen in Deutsch- land. Auch der Blick in die Zukunft bleibt natürlich nicht aus. Zusammen mit den Kommunen, den Gewerbetreibenden Das ist nun 20 Jahre her und seitdem ist eine Menge und den Bürgerinnen und Bürgern der Rhein-Neckar- passiert: Die KliBA hat beispielsweise ihre Tätigkeits- Region möchten wir gemeinsam an der Energiewende felder erweitert, Arbeitsweisen weiter entwickelt arbeiten und als unabhängiges und kompetentes Bera- und an die wichtigsten Herausforderungen der Ge- tungszentrum bei der Erreichung klimapolitischer Ziele für genwart angepasst. Energieberatungen für Bürger, Städte und Kommunen im Rhein-Neckar-Kreis eine der Kommunen und Gewerbe, Kommunales Energie- treibenden Kräfte und ein zuverlässiger Partner bleiben. management, Klimaschutz- und Quartierkonzepte, Energie-Checks und Energie-Gutachten für Einrich- Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihr tungen sind unsere Kernkompetenzen geworden. Dr. Klaus Keßler

IMPRESSUM

Herausgeber Bildnachweis KliBA gGmbH | Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Titel: Bild oben Gülay Keskin; unten v.l.n.r. © MoMa, © Bäckerei Riegler, © Philipp Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis Rothe | S. 2: © KliBA, Foto Christian Buck | S. 4–5, 6 links, 7 unten links u. rechts, Wieblinger Weg 21 | 69123 Heidelberg 9, 32, 38 oben: © KliBA | S. 6 rechts: © Leinberger, privat | S. 7: links oben: © Dietmar Gust; Mitte: © MoMa | S. 8 links: © Gemeinde Schönbrunn | S. 10 links: Chefredaktion © Gemeinde , rechts © Gemeinde | S. 11 links oben: © Ge- Dr. Klaus Keßler (KliBA) meinde Hirschberg | S. 12: © Bäckerei Riegler | S. 17: © Stadtwerke Heidelberg Bäder | S. 19: © Gemeinde Mülhausen, Bild Pfeifer | S. 25 oben links © Stadt Realisation und Anzeigenakquise Heidelberg, unten links © Stadt , oben rechts © Gemeinde Schön- Wolf Verlag GmbH | Hostackerweg 21 | 69198 Schriesheim brunn | S. 26–28: © Benjamin Jungbluth | S. 29 links oben: © Stadt , Telefon 06220 1734 | Mobil 0171 6878130 unten © Gemeinde , rechts oben © Gemeinde , [email protected] unten © Gemeinde St. Leon-Rot | S. 31 oben: © Gemeinde Heddesheim | S. 31 Mitarbeiter dieser Ausgabe unten: © Rudolf Stricker | S. 35 links © Gemeinde Edingen-Neckarhausen, rechts Katja Edelmann | Kathrin Hentzsche | Benjamin Jungbluth | oben © Carina C. Kircher, unten © Gemeinde Wiesenbach | S. 36: © Walldorfer Olga Marksteder | Heidemarie Wolter Rundschau | S. 37 oben: © Gemeinde Sandhausen, Christina Wilhelm | S. 39 links © Gemeinde Pla nkstadt, rechts © Stadt Schönau | S. 41 © Philipp Rothe | Gestaltung S. 43–44 © KliBA, Christian Buck | S. 36: © Walldorfer Rundschau | S. 37 oben: © Andrea Reuter | Burgstraße 8 | 76855 Annweiler Gemeinde Sandhausen, Christina Wilhelm; unten © KliBA, Agnieszka Dorn | S. 38 links Mitte: © Leimbachtalschule , unten © Waldschule | S. 39 Druck links © Gemeinde , rechts © Stadt Schönau | S. 41 © Philipp Rothe | Baier Digitaldruck | Tullastraße 17 | 69126 Heidelberg S. 43–44 © KliBA, Christian Buck | S. 47 © KliBA, Gülay Keskin ENERGIE VOR ORT Das Magazin für Bauen, Wohnen und Energie der KliBA-Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis Ausgabe Winter 2017|2018

INHALT

KliBA mit und für Bürgerinnen und Bürger – 4 Projekthighlights aus zwei Jahrzehnten

Best Practice im Gewerbe 12

− Bäckerei Riegler: Abwärme clever nutzen 12

− Café Schafheutle: Eiskalt Energie gespart 14

− Hallenbäder Stadtwerke Heidelberg: Vorschwimmer 16

Best Practice in den Kommunen 26

− Nahwärme Sandhausen: „Die Unterstützung der KliBA 26 war wirklich sehr hilfreich“

− Einspar-Contracting in Heddesheim: 30 Energiesparen im großen Stil

− Energie- und Klimaschutz an Schulen: 36 „Unsere Erde hat Fieber, was steckt dahinter?“

Für Bürgerinnen und Bürger 40

− Energie-Beratung bei der KliBA: umfassend – unabhängig – 40 unbedingt lohnenswert

− Interview mit Dr. Klaus Keßler: „Guter Energie-Rat ist Gold wert“ 42

− KliBA – Ihre Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur 46 20 JAHRE KLIBA

KliBA mit und für Bürgerinnen und Bürger – Projekthighlights aus zwei Jahrzehnten

...... ein fertig kalkuliertes Angebot, das ...... die genauen Kosten auswies. Für das 1998–1999 Projekt gingen über 300 Anfragen ein. 2001–2002 100 Solardächer für ...... Ökologisches Bauen Heidelberger in Heddesheim Nachbargemeinden 2000–2003 Die Würfel fallen vor Ort – diese Be- Heidelberger Solarboot-Cup obachtung hatte die KliBA bei der Vom Einmann-Kajak bis zum Mehr- Beratung von Solarthermie-Interes- sitzer für den Alltagsbetrieb: In drei senten gesammelt. Die Energiebera- Klassen wetteiferten drei Jahre in Fol- ter setzten daher zusammen mit den ge jeweils 14 bis 16 Boote aus ganz Stadtwerken Heidelberg und den Be- Deutschland um den Heidelberger trieben der Innung Sanitär, Heizung, Solarboot-Cup. Die Regatta wurde von der KliBA, dem Berufsförde- Eine Siedlung, in der alle Bauherren rungswerk Heidelberg und dem Was- mehr für die Umwelt tun, als sie müss- sersportverein Heidelberg-West 1826 ten: Mitte 2001 wies die Gemeinde e.V. ausgerichtet und war als Lauf zur Heddesheim Grundstücke aus, deren Deutschen Meisterschaft anerkannt. Käufer sich im Rahmen des Projekts Je nach Bootsklasse und Bauweise „Ökologisches Bauen“ auf umwelt- verhalfen die Solargeneratoren zu freundliche Baustandards verpflichte- Spitzengeschwindigkeit von bis zu 20 ten. Die KliBA übernahm dabei die Stundenkilometern! Aufgaben einer Prüfinstanz und beriet Klima das Projekt „100 Solardächer Bauherren und Architekten. Insgesamt für Heidelberg-Nachbargemeinden“ vier Einfamilien- und zwei Doppelhäu- auf: Potenzielle Käufer erhielten vor ser entstanden. Alle verfügen über ei- Ort unabhängige Informationen, z. B. nen Brennwertkessel, eine Solarther- welches die richtige Anlage für ihr mie- und eine Regenwassernutzungs- Haus ist und ob es noch Fördermittel anlage, unterschritten die damals von der Kommune gibt. Außerdem gültige Wärmeschutzverordnung um erhielten die Interessenten von den 30 Prozent und wurden mit einer Blo- teilnehmenden Handwerksbetrieben wer-Door-Messung qualitätsgeprüft.

4 ...... So viel Strom wie 10 bis 100 Famili- ...... enhaushalte verbraucht eine einzige 2003–2004 Bäckerei – obwohl sie bis zu 25 Pro- 2005–2011 Renewable Energy and zent davon einsparen könnte! Niedrigenergiehaus Sustainable Tourism (REST) im Bestand In dem Modellprojekt „Bäcker, Kon- In den meisten Hotels könnte der Die KliBA war Projektpartner des Mo- ditoren und Umwelt” wurden 13 Be- Verbrauch im Schnitt um ein Viertel dellvorhabens „Niedrigenergiehaus triebe eingehend unter die Lupe gesenkt werden. REST ist eine europä- im Bestand“, welches die Deutsche genommen und Verbesserungsvor- ische Projektarbeit, die seit 2002 Ho- Energie-Agentur (dena) und das Bun- schläge erarbeitet. Die Bäckerei teliers die Möglichkeit gibt, eine zu- desministerium für Verkehr, Bau- und Riegler wagte dabei den Rundum- kunftsorientierte Energieversorgung Wohnungswesen initiierten. Das bun- schlag: Unter der fachlichen Beglei- mit strategischer Begleitung aufzubau- desweite Projekt hatte das Ziel, Ener- tung der KliBA verwirklichte das en und dies werbewirksam einzuset- giesparpotenziale im Altbau aufzu- Heidelberger Tradtionsunternehmen zen. Die KliBA arbeitete dafür mit zeigen und geeignete technische den Neubau einer der energieeffi- zwölf Partnern in sechs europäischen Sanierungsmaßnahmen praktisch zu er- zientesten Backstuben Deutschlands. Ländern zusammen. proben. Die Zielvorgabe – Gebäude Lesen Sie alles weitere darüber in so zu sanieren, dass ihr Energiebedarf Mit Energiechecks wurden die ener- dem Bericht auf Seite 12. den vergleichbarer Neubauten um 30 getischen Schwachstellen der Hotels bis 50 Prozent unterschreitet – wurde aufgespürt und anschließend ge- Auch das Cafe Schafheutle ist ein sogar übertroffen! meinsam mit den Hotelbetreibern weiteres Beispiel der Wirtschaftsför- individuelle Aktionspläne für Effizi- derung in den Projekt „Bäcker, Kon- enzmaßnahmen und die Nutzung ditoren und Umwelt” durch die Stadt neuer Energien erarbeitet. Ziel ist es, Heidelberg im Zusammenspiel mit die Energieeinsparpotentiale auszu- der KliBA. Lesen Sie unseren Bericht schöpfen und die Energieversorgung auf Seite 14. weitgehend auf regenerative Energi- ...... en umzustellen.

Bislang verpflichteten sich 17 Hotels 2003–2004 in Deutschland, Spanien und Italien Feldversuch Die Projektergebnisse bewiesen, dass zu entsprechenden Maßnahmen und Energiepass ein solch hoch gestecktes Ziel bei ei- erhielten die Auszeichnung als „REST- Von November 2003 bis Dezember ner Altbausanierung heute nicht nur Hotel“. Zwei REST-Hotels befinden 2004 testete die KliBA den Prototy- technisch möglich ist, sondern auch sich in Heidelberg: Das Wohlfühl- pen des bundesweit einheitlichen auf eine wirtschaftliche Weise erreicht Hotel Neu Heidelberg und das Hotel Gebäudeenergiepasses. Mehr als werden kann. Im Durchschnitt lag der Kranich. 4 100 der neuen Energiepässe wur- Primärenergiebedarf der Gebäude ...... den in 33 verschiedenen Regionen nach Abschluss der Maßnahmen um ausgestellt, 300 davon durch die Kli- 87 Prozent unter dem Bedarf vor der 2003–2004 BA in Heidelberg und seinen Nach- Sanierung und um 55 Prozent unter Bäcker, Konditoren und bargemeinden. dem Neubau-Standard der Energie- Umwelt einsparverordnung (EnEV). Die Heidelberger Energieberater er- ...... arbeiteten dabei die Dokumente im so genannten Kurzverfahren. Dieses seit 2006 Verfahren erreichte, trotz geringeren „Erneuerbare Energien Zeitaufwands bei der Datenaufnah- vor Ort“-Karte me, eine sehr hohe Genauigkeit: Die Ergebnisse wichen maximal fünf Pro- Seit Anfang Mai 2006 ist sie online: zent von umfangreicheren und teure- Die „Erneuerbare Energien vor Ort“- ren Methoden ab! Karte. Die KliBA bietet damit eine

5 bundesweit einmalige Informations- sakrale Bauwerke, Kindergärten, Ge- ...... und Austausch-Plattform zur Nutzung meindezentren und Pfarrhäuser und regenerativer Energien an. Dabei las- verfasste außerdem zahlreiche Ener- 2008 sen sich die Angaben von Anlagenbe- giegutachten und Sanierungsnach- Kampagne „Ältester treibern über eine interaktive Land- weise. Kühlschrank Heidelbergs karte abrufen. Wenn Adressdaten der gesucht“ Anlagenbetreiber freigegeben wurden, Außerdem wurde bei beiden Projek- ist sogar ein unmittelbarer Erfahrungs- ten ein besonderes Augenmerk auf austausch von Bürger zu Bürger mög- das richtige Nutzerverhalten gelegt. lich. Und die Umwelt profitiert! Das Deswegen wurden mehrere Schulun- zeigen die Berechnungen der KliBA gen zum Thema Energiemanagement zur eingesparten CO₂-Menge für jede realisiert, u. a. auch mit dem Ziel, die Kommune, aus der entsprechende Energiebeauftragten der Kirchenge- Anlagen gemeldet wurden. meinden mit aktuellen Techniken und ...... Möglichkeiten zur Energieeinsparung z. B. bei der Beleuchtung vertraut zu Die Kampagne „Ältester Kühlschrank machen. 2006–2013 Heidelbergs gesucht“ führte die Kli- „Energie-Offensive“ und ...... BA im Rahmen der Initiative Energie- „Sparflamme“ in katho- 2007 effizienz in Zusammenarbeit mit der lischen und evangelischen Stadt Heidelberg, der Elektro-Innung Kirchengemeinden Eine coole Klimaschutz- und dem MediaMarkt durch. Neben kampagne: zahlreichen Geräten aus den 60er Die Heidelberger Eisblock- Jahren fanden sich hier auch noch wette ein Dutzend Geräte aus den Baujah- ren 1940–1959. Gewinner der von Am 25. Mai 2007 schob Oberbürger- den Medien vielfach beachteten Ak- meister Dr. Eckart Würzner bei brü- tion waren jedoch gleich zwei Kühl- tender Hitze einen 1 000-Liter Eisblock schränke aus den 30er Jahren (!!), die in das nach Passivhaus-Standard ge- gegen energieeffiziente Geräte einge- dämmte und gänzlich ungekühlte tauscht wurden. Holzhaus. Wände und das Dach des Der Schwerpunkt der beiden Kir- Passivhauses waren mit 35 cm dickem ...... chenprojekte lag auf einer Optimie- Klemmfilz isoliert, unter dem Eisblock rung des Energieverbrauchs bei der befanden sich 30 cm dicke Styrodur- 2008 bis heute Betriebsführung der kirchlichen Lie- Platten. Heidelberger Bürgerinnen Stromspar-Check Kommunal: genschaften. Dabei war die katholi- und Bürger waren aufgerufen zu ra- Energiesparen in einkom- sche Kirche der Vorreiter und läutete ten, wie viel Eis in drei Wochen übrig mensschwachen Haushalten 2006/2007 die erste Phase der „Ener- bleiben würde. Mehr als 850 Bürge- In einkommensschwachen Haushal- gie-Offensive“ ein, welche 2011/2012 rinnen und Bürger wetteten mit. ten sind die Einsparpotenziale oft in die zweite Phase ging. besonders hoch: Häufig sind dort alte Am 15. Juni wurde dann das Geheim- Elektrogeräte mit hohem Energiever- Die evangelischen Kirchengemein- nis gelüftet: Nur 213 Liter, also vier brauch im Einsatz. Zudem sind die den zogen 2007/2008 mit der ersten 50-Liter und ein kleiner 13-Liter Eimer finanziellen Mittel zur Investition in Phase des auf Energieeinsparung konnten gefüllt werden. Das Haupt- effiziente Geräte und das Wissen über und -management ausgerichteten ziel der Eisblockwette, die großen eine effiziente Energienutzung eher Projekts „Sparflamme“ nach, wel- Potenziale von Wärmedämmmaß- gering. Und hier setzt das Projekt ches von 2011 bis 2014 in die zweite nahmen z. B. nach dem Passivhaus- Stromspar-Check Kommunal an. Phase ging. Bei beiden Projekten Standard aufzuzeigen und für die führte die KliBA in Nordbaden etwa Öffentlichkeit anschaulich und - er Der Deutsche Caritasverband e.V. und 530 Energie-Checks durch, erarbeite- fahrbar zu machen, wurde also bei der Bundesverband der Energie- und te Verbesserungsvorschläge für u. a. weitem übertroffen! Klimaschutzagenturen Deutschlands

6 Die KliBA unterstützt seit 2010 das wird, richtet sich an Schüler sowie Amt für Umweltschutz, Gewerbeauf- deren Lehrkräfte aller Schulformen sicht und Energie der Stadt Heidel- (Grundschule, Werkrealschule, Real- berg bei der Qualitätssicherung sämt- schule, Gymnasium, Gesamtschule, licher Gebäude der Bahnstadt durch Förderschule etc.) in den Klassenstu- regelmäßige Begehungen. Dabei wer- fen 3 bis 10 und erfreut sich einer den Wärmeschutz, Luftdichtheit und sehr guten Resonanz: Lebensnahe, Wärmebrücken genauer unter die handlungsorientiete Partizipation und Lupe genommen. die Interessen von Schülerinnen und e. V. (eaD) führen das Projekt als Ver- Schülern stehen im Mittelpunkt des bundpartner durch. Die KliBA über- Eine im Jahre 2015 durchgeführte Be- Klimaschutzprojektes. Die Ergebnisse nahm für das bundesweite Projekt fragung von 1500 Haushalten bestä- lassen sich sehen: Bislang nahmen die regionale Projektsteuerung und tigte eine hohe Zufriedenheit der Bür- am Projekt 574 Klassen und 11 858 -koordination sowie die Qualitäts- ger mit dem Leben im Passivhaus. Schüler teil. Lesen Sie mehr darüber sicherung. Darüber hinaus gehört ...... in unseren Bericht auf Seite 36. zu den Aufgaben der KliBA auch die ...... Schulung der Stromsparhelfer, z. B. 2010 bis heute im Umgang mit den Messgeräten. „Energie und Klimaschutz 2011 bis heute Die Stromsparhelfer sind meist sel- an Schulen“ Nachhaltiges Wirtschaften ber Langzeitarbeitslose und kennen für kleine und mittlere daher die Probleme der von ihnen Unternehmen (KMU) besuchten Haushalte aus eigener Er- fahrung. Diese Tatsache trug sehr viel Das Projekt des Umweltamtes der dazu bei, das Vertrauen der betroffe- Stadt Heidelberg hat das Ziel, die nen Haushalte in das Projekt und die Ausrichtung der KMU am Leitbild der Stromsparhelfer zu stärken. nachhaltigen Entwicklung zu fördern...... Mit Hilfe eines praxisorientierten Schulungs- und Beratungspakets wur- 2010 bis heute den und werden Betriebe beim Aufbau Bereits Kinder und Jugendliche kön- eines qualifizierten Nachhaltigkeits- Bahnstadt Heidelberg nen für den Klimaschutz sensibili- managementsystems unterstützt. siert und gewonnen werden. In ab- wechslungsreichen und alltagsnahen In allen mittlerweile über 130 teilneh- Unterrichtseinheiten oder Projektta- menden Betrieben führte die KliBA im gen, die von der KliBA komplett orga- Rahmen dieses Projektes Energie- nisiert, konzeptioniert, vorbereitet und Checks durch. Dazu betrachteten die durchgeführt werden, lernen die Kin- KliBA-Energieberater den Betrieb als dern die Zusammenhänge zwischen Ganzes und nahmen sämtliche Ener- dem Klimaschutz und unserem tägli- gieverbräuche unter die Lupe: Spe- chen Energieverbrauch kennen. Außer- zifische Energieverbräuche wurden Die Heidelberger „Bahnstadt“ ist ei- dem erarbeiten die Schülerinnen und für bestimmte Prozesse erhoben und nes der größten nachhaltigen Stadt- Schülern Möglichkeiten, wie sie ihren mit Richtwerten verglichen. Anhand entwicklungsprojekte Deutschlands privaten und schulischen Alltag klimaf- und derzeit die größte Passivhaus- reundlicher gestalten können. siedlung weltweit. Die gesamte Be- bauung – Wohngebäude, Gewerbe- Das kreative und vielseitige Projekt, flächen, soziale Infrastruktur und welches zu 100 Prozent durch das ein Universitätscampus – entsteht Ministerium für Umwelt, Klima und auf 116 Hektar des 1997 stillgelegten Energiewirtschaft Baden-Württem- Rangier- und Güterbahnhofs und ent- berg im Rahmen des „Förderpro- spricht dem Passivhausstandard. gramm Klimaschutz-Plus“ gefördert

7 der gewonnenen Informationen iden- zepte vor. Die Fertigstellung des in- tifiziert die KliBA Maßnahmen zur tegrierten Klimaschutzkonzeptes für Energieeffizienz und schafft damit die die Gemeinde Brühl ist zum Ende des Voraussetzung für die Investitions- Jahres 2017 und für die Gemeinde entscheidung der Unternehmen. Die Dielheim im Frühjahr 2018 geplant. fünf Bäder der Stadtwerke Heidelberg sind dabei ein Vorzeigeprojekt. Lesen Ein integriertes Klimaschutzkon- Sie mehr darüber auf Seite 16. zept zielt darauf ab, Klimaschutz ...... und Energieeinsparung sowohl in die kommunalen Umweltschutzaktivitä- gieverbrauchs und der CO₂-Emissio- 2012 bis heute ten als auch in alle relevanten Ent- nen dargestellt, gemessen und über- scheidungsprozesse der Kommune prüft werden können, was für das Klimaschutzkonzepte zu integrieren und konkrete Maßnah- Controlling der Klimaschutzaktivi- men zur Erreichung beschlossener täten wesentlich ist. Außerdem er- kommunaler Klimaschutzziele zu be- stellte bzw. erweiterte die KliBA ein nennen. Dabei werden alle energie- Onlineportal (http://klimaschutz-rnk. verbrauchsrelevanten Bereiche der de) zur Visualisierung der Energie- Kommune betrachtet. und CO₂-Bilanz des Rhein-Neckar- Kreises und seiner Kommunen. Auf Ein Klimaschutz-Teilkonzept dient, einen Blick kann dadurch der Verlauf ähnlich wie ein integriertes Klima- der CO₂-Emissionen in den Jahren schutzkonzept, als strategische Pla- 2010–2013 erfasst werden. Die Erstellung von Klimaschutzkon- nungs- und Entscheidungshilfe. Es ...... zepten wird seit 2008 vom Bundes- werden dabei jedoch nicht alle Berei- umweltministerium durch Übernah- che der Kommune betrachtet, son- 2015 bis heute me von bis zu 65 Prozent der Gesamt- dern nur abgegrenzte Einzelbereiche Strommessgerät ausleihen kosten im Rahmen der nationalen adressiert, z. B. nachhaltige Mobilität wie ein Buch: Die „Strom- Klimaschutzinitiative gefördert. Das oder kommunale Liegenschaften. räuber“ in den eigenen vier Ziel ist es, den Kommunen, insbeson- ...... Wänden aufspüren dere den kleineren Gemeinden, den Einstieg in den Klimaschutz zu er- 2013 bis heute Der Stand-by-Betrieb von elektri- leichtern, entsprechende Strukturen schen Geräten ist eines der größten CO -Bilanz für den aufzubauen, die vorhandenen Poten- 2 Geldvernichtungmaschinen Deutsch- Rhein-Neckar-Kreis ziale zur Minderung der CO₂-Emissi- lands: Bis zu sechs Milliarden Euro onen kostengünstig zu erschließen 2013 erarbeitete die KliBA im Auftrag gehen laut Umweltbundesamt jedes sowie alle Beteiligte zu einem klima- des Rhein-Neckar-Kreises und in Ko- Jahr dadurch verloren. Das entspricht freundlichen Verhalten zu bewegen. operation mit dem Institut für Ener- ungefähr dem Stromverbrauch Ber- gie- und Umweltforschung (ifeu) für lins. Außerdem entsteht eine Emissi- 2012 startete die KliBA mit der Er- alle 54 Gemeinden des Landkreises on von schätzungsweise zwölf Millio- arbeitung von integrierten Klima- eine Energie- und CO₂-Bilanz. nen Tonnen Kohlendioxid. schutzkonzepten sowie Klimaschutz- Teilkonzepten für die Gemeinden und Das Projekt trägt dem verstärkten Gemeinsam mit den Bibliotheken und Städte im Rhein-Neckar-Kreis. Für die Engagement des Landkreises im Be- Gemeindebüchereien in Heidelberg Städte und Gemeinden , reich Klimaschutz Rechnung und und dem Landkreis geht die KliBA Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, möchte zudem die für den Klima- mit ihrem Projekt „Strommessgerät , , , schutz aktiven Kommunen des Krei- ausleihen wie ein Buch“ dagegen vor: Neckargemünd, Rauenberg und Wall- ses unterstützen. Interessierte Bibliotheknutzer kön- dorf liegen bereits integrierte Klima- nen hochwertige Strommessgeräte schutzkonzepte vor. Für , Mit dieser Bilanz bekamen die Kom- kostenlos ausleihen, damit die häus- , Plankstadt und Schön- munen ein Instrument in die Hand, lichen „Stromräuber“ identifizieren brunn liegen Klimaschutz-Teilkon- mit dem die Entwicklungen des Ener- und eine erste Orientierung erhalten,

8 welche Einsparungen bei ihnen zu- Der Abend begann mit einem ...... hause möglich wären. Dazu zeigt ein Workshop des Slam-Poeten und kleines Strommessgerät – zwischen Slam-Champion Philipp Herold, der 2016 bis heute der Steckdose und dem zu untersu- den Zuhörer vermittelte, warum ein Kompetenzstelle chenden Gerät angeschlossen – den Eisbär lieber ein Braunbär im Bayri- für Energieeffizienz Stromverbrauch dieses Elektrogerätes schen Wald sein möchte und wie ein Rhein-Neckar (KEFF) an; im angeschalteten Zustand und im Tag in einer plastifizierten Welt eine Die Kompetenzstelle für Energieeffizi- Stand-By-Modus. überraschende Wendung findet. Die enz Rhein-Neckar (KEFF) ist eine von jungen, talentierten und feschen Ber- zwölf regionalen Kompetenzstellen, liner Poetry-Slammer Noah Klaus und die kleine und mittlere Unternehmen Max Gebhard waren ebenfalls mit von in den Themenfeldern Klimaschutz der Partie. Spontan auf die Bühne ka- und Energieeffizienz unterstützt und men noch die Mannheimerin Sylvie le ihnen als Ansprechpartner dient. Bonheur sowie Felix Römer, einer der bekanntesten deutschsprachigen Po- etry-Slammer. Gemeinsam mit dem Publikum leisteten die Künstler einen Beitrag um die Natur, die Artenvielfalt Zum Strommessgerät gibt es zudem und die Menschheit zu retten und ge- ein Merkblatt, in dem die Messungen stalteten den Abend zu dem, was Po- durch viele Rechenbeispiele noch etry Slam ist und hält: Worte zaubern leichter und verständlicher dargestellt und Geschichten erzählen; diesmal werden. Für eine vertiefende Bera- über unsere Lebensräume im Inneren tung stehen den Bürgern außerdem und Äußeren. Die KliBA, die Metropolregion Rhein- KliBA-Energieberater kostenfrei zur Neckar GmbH (MRN), das Umweltkom- Verfügung. Ein besonderer Clou bei dieser Veran- petenzzentrum Rhein-Neckar (UKOM) staltung war zudem die Location: Der und die IHK Rhein-Neckar haben Das Projekt läuft seit 2015 in den Climate Slam fand im Raumfänger, sich hierzu zu einem Konsortium zu- Stadtbüchereien Heidelberg, Neck- einer innovativen, mobilen Veranstal- sammengeschlossen. Im Fokus des argemünd und den Gemeindebüche- tungsblase am Neckarufer unterhalb Projektes steht die Verbesserung der reien Bammental und Plankstadt, der Stadthalle statt. Energiebilanzen in kleinen und mittle- seit 2016 in den Stadtbibliotheken ren Unternehmen in Baden-Württem- , und Wies- berg. loch und der Gemeindebücherei St. Leon-Rot, seit 2017 in den Gemein- Von zentraler Bedeutung bei der debüchereien Edingen und Edin- KEFF sind die Effizienzmoderatoren: gen-Neckarhausen, sowie in der Ge- Sie führen kostenfreie Initialgesprä- meindebibliothek Sandhausen. Bis che in Verbindung mit einem kurzen Anfang Oktober 2017 wurden bereits Energie-Check vor Ort in den Unter- mehr als 1000 Strommessgeräte aus- nehmen durch. Seit Projektstart im geliehen! März 2016 wurden in den kleinen und ...... Diese Raumhülle wurde mithilfe von mittleren Unternehmen des Rhein- zwei Ventilatoren aufgeblasen und Neckar-Raumes bereits 26 Energie- 2016 den Strom für diese Ventilatoren Checks durchgeführt. erzeugten diesmal die Veranstal- Gebt Worte – tungsteilnehmer auf zwei Drahteseln Poetry zum Klimawandel selber. So konnten die Teilnehmer „Über allen Klimagipfeln ist Unruh’“ direkt erleben und spüren, wie viel war der Titel der von der KliBA ver- Kraft benötigt wird um den Raumfän- anstaltete Climate Slam, der Poetry ger vor ihren Augen zu prallen Kontu- Slam rund um den Klimaschutz. ren zu verhelfen.

9 ...... GLÜCKWÜNSCHE

auf LED-Technik umgestellt und spart somit ab sofort- Strom ein. Strom, der zurzeit leider auch aus nicht-rege- nerativen Ressourcen gewonnen werden muss.

In enger Zusammenarbeit mit der Klimaschutz- und Bürgermeister Edgar Knecht Energie-Beratungsagentur erfolgt die kostenlose Gemeinde Lobbach Beratung der Hauseigentümer. In regelmäßigen Sprech- stunden vor Ort haben die Bürgerinnen und Bürger »Klimawandel, Klimaschutz und Energiewende sind die Möglichkeit, eine umfassende Beratung zu seit Jahren in aller Munde. Es geht hier um praktischen genießen. Umweltschutz und die Bewahrung der Schöpfung für die nachfolgenden Generationen. Deshalb darf sich Diese Beratungen werden gern angenommen; so wur- Klimaschutz nicht nur in papiernen Postulaten oder de uns mitgeteilt, dass Lobbach zu den Gemeinden Absichtserklärungen wiederfinden. Die Menschen er- gehört, in der die höchste Nachfrage nach Beratung warten hier zu Recht Beratung, Entscheidungen und besteht. Aus den vielen Beratungsgesprächen sind Taten. Gerade im Blick auf die Energiewende zählen nach Auskunft der KliBA-Berater zahlreiche Maßnah- Klimaschutz, Energieeinsparung und Energieeffizienz men umgesetzt worden. Hier vor allem energetische zum Gebot der Stunde. Dies gilt für alle staatliche Sanierungen, neue Heizungen sowie seniorengerechter Ebenen Bund, Länder, Kreise, Städte und Gemeinden Umbau von Altbauten. in gleicher Weise. Wir hoffen, dass im Sinne des Klimaschutzes die Die Gemeinde Lobbach hat mit der energetischen Sanie- Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur weiter rung der Schule in Waldwimmersbach, der Errichtung geführt werden kann. Hierzu wünschen wir als einer Photovoltaikanlage auf den Dächern der Schule Gemeinde Lobbach viel Erfolg! « sowie der Wimmersbachhalle und insbesondere durch die Beteiligung am Solarpark Lobbach 1 (Freiflächen- photovoltaikanlage) im Ortsteil Lobenfeld eine wichtigen Beitrag geleistet.

Durch das Landessanierungsprogramm „Ortsmitte Waldwimmersbach“ konnten zahlreiche private Maß- nahmen zur Energieeinsparung und Nutzung regene- rativer Energien verwirklicht werden. Bis heute wurden 22 private Projekte mit einer Förderung von Bürgermeister Hermann Roth insgesamt 225 530 Euro bedacht. Damit wurden insge- Gemeinde Heddesbach samt 1 093 697 Euro Baumaßnahmen durchgeführt. »Die 20 Jahre KliBA stehen für Weitsicht in der Klima- Des Weiteren wurden für 9 private Projekte sogenann- politik, für gelebte Nachhaltigkeit und eine Organisation te Null-Summen-Vereinbarungen abgeschlossen, die zu im besten Alter mit beachtlichen Erfolgen und noch 668 363 Euro Baumaßnahmen geführt haben. großen Herausforderungen.

Die Gemeinde Lobbach hat als erste Gemeinde der Re- Ich wünsche Ihnen weiterhin Erfolg in den gemeinsam gion die komplette Straßenbeleuchtung zu 100 Prozent verfolgten klimapolitischen Zielen. « ...... GLÜCKWÜNSCHE

Unabhängigkeit machten die KliBA für die Gemeinde Hirschberg seit Beginn an zum absolut verlässlichen Part- ner in allen Fragen rund um Klima- und Umweltschutz. Die KliBA hat ihr stabiles Fundament durch eine Solidar- gemeinschaft aller Gesellschafterkommunen und stellt somit letztlich das Musterbeispiel für Interkommunale Bürgermeister Manuel Just Zusammenarbeit dar. Gemeinde Hirschberg Das hohe Ansehen, das die KliBA auch über die Kreis- »20 Jahre KliBA – grenzen hinaus genießt, haben sich alle Mitarbeiterinnen wahrlich eine Erfolgsgeschichte! und Mitarbeiter von Anfang an erarbeitet und sie genie- ßen daher nicht nur bei Verwaltungen, sondern auch bei Klimaschutz gehört heute zu den zentralen Themen den Kommunalen Gremien höchste Wertschätzung. unserer Gesellschaft. Bereits vor 20 Jahren, als Klima- schutz noch nicht diesen Stellenwert hatte, war die KliBA Ich wünsche der Klimaschutz- und Energieberatungs- Pionier auf diesem Themengebiet. Hohe Kompetenz agentur weiterhin so erfolgreiches Wirken und freue mich der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Neutralität und auf weiterhin sehr gute Zusammenarbeit. « ......

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Bäckerei Riegler: Abwärme clever nutzen Die Bäckerei Riegler ist einer der ältesten Betriebe in Heidelberg überhaupt – und gleichzeitig einer der modernsten. Mit der Einrichtung einer neuen Backstube, einer weiteren Filiale und angegliedertem Bistro im Jahre 2002 im Stadtteil Wieblingen gelang es Hansjörg und Markus Riegler, den Energiebedarf für die Verarbeitung von einer Tonne Mehl um ein Viertel zu reduzieren und den

CO₂-Ausstoß um 120 Tonnen pro Jahr zu senken. Kathrin Hentzschel

Die Erfolgsgeschichte begann 1765, mütliches Bistro, und – natürlich die aufspüren und nutzen!“ So lassen als der Kraichgauer Johannes Riegler Backstube. Besser gesagt, eine 1 500 sich zum Beispiel mit der Abwärme in eine Heidelberger Bäckerfamilie m² große Backhalle. Diese sollte hier der Öfen die Räume heizen und war- einheiratete. Da war die Ruperto Ca- einige wichtige Neuerungen erfahren. mes Wasser erzeugen. Oder „Kleinig- rola gerade einmal schlappe 300 Jah- keiten“ wie das regelmäßige Reini- re alt und die Dampfmaschine noch Energieintensives Gewerbe gen von Kühlrippen, Entkalken von nicht erfunden. Schon damals muss- Wasseranlagen, ein bedarfsgerechtes te das Motto „Riegler backt, was alle „Das Bäckereigewerbe ist mit 10 Pro- Beleuchtungskonzept, das Abschal- mögen“, gegolten haben, denn sonst zent des gesamten Energiebedarfs ten unnötiger Stromfresser bei Nacht hätte der Betrieb nicht sowohl den des Handwerks das energieinten- oder die Abdichtung von Herdklap- Kurfürsten, sondern auch zwei Welt- sivste aller Gewerke. Ein Großteil der pen sind weitere Möglichkeiten, den kriege überlebt. Nun springen wir in verwendeten Energie aber gelangt Energiehunger zu drosseln und Kos- das Jahr 2000, als der große Umzug ungenutzt in Form von Abwärme in ten zu sparen. Denn Kleinvieh macht in den Heidelberger Stadtteil Wieblin- die Atmosphäre“, sagt Dr. Klaus Keß- ja bekanntlich auch Mist. Eine weite- gen anstand. Dort gab es Platz genug ler, Geschäftsführer der KliBA. „Dabei re attraktive Alternative ist es, den für die Konditoren, das Verwaltungs- gibt es Einsparpotenziale, die deut- Strom gleich selbst herzustellen. Und büro, die gesamte Logistik, ein ge- lich Kosten senken. Man muss sie nur da Rieglers keine kleinen Brötchen backen, haben sie sich gleich für die große Variante entschieden.

Gute Ideen und starke Partner

Mit ihren innovativen Ideen standen die Gebrüder Riegler nicht alleine da, sondern sie suchten sich kompeten- te Partner: So erstellte die Firma C. Pötzscher GmbH & Co KG Lebensmit- teltechnik Stenn das Konzept.

12 Dämpfe der Backöfen auffängt, rei- nigt und ihre Abwärme mit über 90 ®

Prozent nutzt. Weitere Komponen- Eigentum. Schutz. Gemeinschaft. ten sind eine Absorptionskälteanla- Heidelberg ge (46 kW) und ein Blockheizkraft- werk (25 kWel), mit dem Rieglers selbst Strom erzeugen können. Auf den Einsatz von Heizöl zur Energie- versorgung konnte nun ganz verzich- tet werden; der Anteil von umwelt- freundlichem Erdgas stieg von 35 auf 71 Prozent, während der Strom- anteil nur um zwei Prozentpunkte, nämlich von 27 auf 29 Prozent, stieg.

Geschäftsführer Hansjörg (links) und Markus Riegler (rechts) in ihrer Backstube. Unterm Strich brachten die Neuerun- Foto: Bäckerei Riegler GmbH gen einen um ein Viertel reduzierten Energieeinsatz bezogen auf die Ton- ne Mehl. Dadurch wurden sowohl er- hebliche Kosten eingespart, als auch Die Klimaschutz- und Energie-Bera- ein wesentlicher Beitrag zum Klima- tungsagentur Heidelberg – Nachbar- schutz geleistet. gemeinden gGmbH (KliBA) kam ins Spiel bei der Beratung und Beantra- Gelebtes Öko- und gung von Fördermitteln. Was auch Biobewusstsein gelang – das energiesparende und umweltfreundliche Backstubenkon- Für die Bäckerei Riegler sind solche zept wurde vom Umweltministerium Neuerungen keine Modeerschei- des Landes Baden-Württemberg und nung, sondern ein weiterer Meilen- vom Amt für Umweltschutz, Ener- stein ihres Umweltbewusstseins: gie und Gesundheitsförderung der „Über die Heidelberger Stadtwerke Stadt Heidelberg mit Fördermitteln beziehen wir schon seit Herbst 2008 unterstützt. Die Bäckerei Riegler ist TÜV-zertifizierten Strom aus öster- zum Demonstrations- und Referenz- reichischen Wasserkraftwerken“, be- betrieb für eine energieeffiziente richtet Hansjörg Riegler. „Und unsere Bäckerei in Deutschland geworden. Backwaren sind seit 2013 biozerti- „Ohne den überdurchschnittlichen fiziert.“ Einsatz aller Projektbeteiligten hät- ten wir unsere neue Backstube so „Um im Wettbewerb bestehen zu kön- bestimmt nicht umsetzen können“, nen, muss sich das Bäckerhandwerk meint Hansjörg Riegler. „Besonders nicht zur Backindustrie entwickeln“, das Know-how und das Engagement sagt Markus Riegler. „Wir nutzen die von Herrn Dr. Keßler von der KliBA moderne Technologie dort, wo ihr waren außerordentlich wertvoll.“ Einsatz sinnvoll ist. Aber wir backen auch in Zukunft nach traditionellen Abwärmenutzung und und nach neu entwickelten Rezeptu- Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung ren unserer Familie“, so das Ver- sprechen aus dem Traditionsbetrieb. Die neue Backhalle wurde im Januar Also gilt auch in Zukunft: „Riegler 2002 bezogen. Das Herzstück ist ein backt seit 1765“. Und das regional, Ökoblock, der die Rauchgase und ökologisch und in Bioqualität.

13 BEST PRACTICE IM GEWERBE

Café Schafheutle: Eiskalt Energie gespart Das Café Schafheutle – ein weiteres von Erfolg gekröntes Beispiel der Wirtschafts- förderung durch die Stadt Heidelberg im Zusammenspiel mit kompetenten Partnern. Seit 2011 verwendet der Konditoreibetrieb die aus den Kälteanlagen gewonnene Abwärme zur Warmwasserbereitung; neue Hocheffizienz-Heizungspumpen nutzen die Fernwärme optimal aus. Das ist echte Effizienz hinter einer romantischen und seit

Jahrzehnten gelebten Kaffeehauskultur. Kathrin Hentzschel

Als sich Martina-Schafheutle-Kübel, von Fördergeldern und der Doku- die das Café in dritter Generation mentation leistete, betreute die KliBA betreibt, 2010 vor der Frage fand, wo Martina Schafheutle-Kübel in allen sich Optimierungspotenziale im effi- Fragen rund um die Technik, die mit zienteren Umgang mit Energie befän- einer Wärmerückgewinnungsanlage den, kamen sie und die Stadt Hei- verbunden ist. Denn alle waren sich delberg mit ihrem Projekt „NaWi“ – einig, dass das größte Potenzial in Nachhaltiges Wirtschaften – zusam- der Nutzung von Abwärme aus den men. Dieses Projekt leistet einerseits vielen Kühlgeräten und Kälteaggre- einen wichtigen Beitrag, das gesamt- gaten, die es in einer Konditorei nun städtische Klimaschutzziel zu errei- einmal gibt, lag. chen, andererseits ist es angewand- te Wirtschaftsförderung für kleinere Warmwasser fürs ganze Haus und mittlere Betriebe. Zu den Pro- jektbeteiligten gehörten außer der Durch die Abwärme von Klima- und

Stadt und dem Café selbst die Firma Frosteranlage, vom Kühlhaus sowie Die beiden dicken Damen sind gut isoliert Arqum GmbH und die KliBA. Während den Kühlschränken und Kühlthe- und sorgen für die Warmwasserbereitung im Arqum Hilfestellung beim Beantragen ken erhalten nicht nur der gesamte gesamten Haus. Foto: Kathrin Hentzschel

Betrieb – dazu zählen das Café selbst sowie die Verkaufs-, Produktions- und Büroräume – sondern auch die Wohnungen in den Etagen darüber warmes Wasser. Stattliche 2,4 Mio. Liter sind das immerhin im Jahr. 22,5 Tonnen CO₂ werden dabei, im Unter- schied zur Erhitzung des Wassers mit Gas, gespart. Denn Wasser aus der Leitung ist zunächst einmal kalt.

14 Essens und der süßen Spezialitäten. Sondern vor allem auch wegen des romantischen Wintergartens, der zu jeder Jahreszeit seinen Reiz hat und im Sommer komplett geöffnet wird. Eingerahmt von der Providenzkirche und einem ehemaligen Herrengar- ten des Kurfürsten, der seit jener Zeit Baumraritäten beherbergt, finden Besucher hier ihr ruhiges Plätzchen abseits der Hauptstraßenhektik und mit Blick ins Grüne.

Backstubenleiter Stefan Trautmann in seinem Element – dem Kreieren von Torten. Das Energiesparen geht weiter Foto: Kathrin Hentzschel Das Traditionskaffeehaus bleibt wei- Durch die beiden Warmwasserberei- das längst in Fleisch und Blut über- terhin ein Kleinod im Grünen, für ter im Keller ist es nun bereits auf 40 gegangen, und wenn jemand von un- technische Modernisierungen haben Grad vorgewärmt. Zum gemütlichen seren 32 Mitarbeitern eine gute Idee die Cafébetreiber Martina Schaf- Duschen reicht das allemal; im Be- hat, setzen wir sie um.“ Tatsächlich heutle-Kübel und ihr Sohn Julian trieb werden höhere Temperaturen haben diese Maßnahmen 7 400 Kilo- bereits wieder Pläne: „Im Laufe des benötigt, die nun schnell und un- watt Strom und über 4 Tonnen CO₂ kommenden Jahres wollen wir den ter geringem Energieeinsatz erreicht eingespart. Und das ohne jegliche In- Verkaufs- und Eingangsbereich mo- werden. Fast nebenbei, nämlich wäh- vestitionen. dernisieren“, verrät Martina Schaf- rend der Projektphase, kam die Idee heutle-Kübel. „Gleichzeitig wird eine nach neuen Heizungspumpen auf. Süße Oase im Grünen neue Lüftungsanlage eingebaut. Die „Ein Vortrag über moderne Hocheffi- jetzige ist 40 Jahre alt und im Ver- zienzpumpen überzeugte mich so- Schon immer wussten Cafébesitzer gleich zu den Möglichkeiten nach fort“, erinnert sich die Kaffeehaus- und Besucher den Standort in der heutigen technischen Maßstäben ein Chefin. „Und ich habe es nicht be- Heidelberger Hauptstraße 94 zu wahrer Energieschlucker.“ Auch die reut: Trotz steigender Energiepreise schätzen: Hier war fast hundert Jah- vielen Glühbirnen, die die Gasträume haben wir die Heizkosten sogar ge- re lang das Café Krall ansässig, be- erst behaglich machen, sollen alle- senkt.“ Beide Maßnahmen dürften vor es Otto Schafheutle 1934 über- samt gegen LED-Lampen ausge- Ende 2017 übrigens ihre Amortisa- nahm. Damals war das Kaffeehaus tauscht werden. So wird das „süße tionszeit erreicht haben. ein beliebter Treffpunkt für die Herz von Heidelberg“ weiterschla- Schauspieler und ihr Publikum aus gen – effizient, ressourcenschonend Effekte auch ohne dem benachbarten Theater. Heute und nachhaltig. Investitionen ist das liebenswerte Café bei Stamm- gästen und Touristen gleichermaßen Blick in die Backstube: Hier entsteht, was Damit war es aber noch nicht getan. beliebt. Nicht nur wegen des guten Naschkatzen lieben. Foto: Kathrin Hentzschel Auch im Betriebsalltag zeigt das Café, wie sich merklich Energie sparen lässt: So werden die vier Gastro-Kaf- feemaschinen erst mit Anwachsen des Besucherstroms nach und nach eingeschaltet; wer einen Kellerraum verlässt, macht hinter sich das Licht aus. Selten genutzte Kühlschränke werden abgeschaltet. „Das ist nicht überall selbstverständlich“, betont Chefin Schafheutle-Kübel. „Uns ist

15 BEST PRACTICE IM GEWERBE

Hallenbäder Stadtwerke Heidelberg: Vorschwimmer Das Projekt „Nachhaltiges Wirtschaften“ der Stadt Heidelberg schult kleine und mittlere Unternehmen seit 2001 in Sachen Umweltmanagement. Die KliBA ist Partner in Sachen Energie. In Workshops und Betriebsbegehungen spüren die Experten Einsparpotenziale beim Verbrauch von Wasser, Strom oder Heizung auf. Alle fünf Bäder der Stadtwerke Heidelberg wurden mit dem Siegel zertifiziert, das

Köpfel-Bad sogar revalidiert. Ein Blick hinter die Umkleidekabinen. Katja Edelmann

Wasser, Heizung, Licht, Lüftung, aus. Die Stadtwerke Heidelberg un- leiser, Tiergartenbad (beide 2015). Pumpen: Hallenbäder sind im Ver- terhalten fünf kommunale Bäder. Im abgeschlossenen Projekt-Durch- gleich zu anderen Nutzgebäuden Alle haben zwischen 2012 und 2017 gang 2017 hat das Hallenbad Köpfel Spitzenreiter beim Energieverbrauch. am Projekt Nachhaltiges Wirtschaf- die Zertifizierung revalidiert, also Vor allem um die großen Wasserflä- ten teilgenommen und die Zertifi- erneut überprüft. Für Peter Erb, chen zu beheizen und die Räume zu zierung erhalten: Hallenbad Köpfel in kaufmännischen Geschäftsführer der klimatisieren, geben Hallenbäder (laut Ziegelhausen (2012), Hallenbad Darm- Stadtwerke Heidelberg, war das eine EnergieAgentur NRW) rund 30 Pro- städter-Hof City, Thermalschwimm- bewusste Entscheidung: „Wir wollen zent der Gesamtkosten für Energie bad (beide 2014), Hallenbad Hasen- Vorbild sein. Wir haben alle fünf

Urkundenübergabe in der Stadthalle: Peter Erb (Mitte, Stadtwerke Heidelberg Bäder) und Stefan Gottschalk (2.v.r., Stadtwerke Heidelberg Bäder) sind stolz auf die Revalidierung des ersten Bades. Foto: Stadtwerke Heidelberg Bäder

16 Bäder zertifizieren lassen, damit alle Demnächst soll die Lüftungssteu- steigender Besucherzahlen und Er- Badleiter beteiligt waren. Jetzt sind erung erneuert werden. Betriebs- höhung der Betriebsstunden sparten wir mit der Revalidierungsphase ge- leiter Stefan Gottschalk ist bei den die Bäder 2016 in Summe Energie startet, mit dem Köpfel-Bad in die- Stadtwerken Heidelberg Bäder da- und Wasser ein. Wichtig ist dem Be- sem Jahr.“ Die Revalidierung der Bä- für zuständig: „Wir sind im ständi- triebsleiter Gottschalk die Teamar- der City-Bad im Darmstädter Hof gen Entwicklungsprozess. Die Be- beit. „Nachhaltiges Wirtschaften ist und Thermalbad folgt in kommenden triebsbegehung des Köpfel-Bades ein Gemeinschaftsprojekt. Das ist ein Projektphasen. während der Revalidierung hat uns Kraftakt, das wir und die Mitarbeiter Einsparpotenziale bei den Lüftungs- an Ort und Stelle leben müssen.“ Digitales Energie-Controlling anlagen gezeigt. Wir wollen in den nächsten Jahren analysieren und Der Köpfel-Badleiter Michael Herr- Im Köpfel-Bad wurden im Rahmen prüfen, ob die Wärme- und Lüftungs- mann ist stolz auf das Umwelt-En- der Revalidierung von Nachhaltiges ströme getrennt werden können.“ gagement. Diese Motivation gibt er Wirtschaften LED-Beleuchtung ein- Außerdem will das Bad ein digitales an seine Mitarbeiter weiter. „Durch gebaut, ein Blockheizkraftwerk an- Energie-Controlling-System aufbau- permanente Schulungen lernt unser geschafft, um den eigenen Strombe- en inklusive digitalen Zählern, um Team den sinnvollen Umgang mit darf des Bades zu decken, die Wär- damit den Verbrauch der Betriebs- Energie, auch einfach darum, das medämmung verbessert und neue mittel und Anlagen auf Knopfdruck Licht auszuschalten. Wir sprechen Umwälz- und Heizpumpen eingebaut, zu analysieren. Schon jetzt zeigt immer wieder über das Thema, um die ein Frequenzumformer regelt. das Projekt gute Ergebnisse: Trotz das zu leben.“

17 LED-Beleuchtung in der Sauna und im Ruheraum im Hallenbad Köpfel reduziert den Stromverbrauch. Foto: Hallenbad Köpfel

Energie-Partner KliBA

Wie Heidelberger Bäder mit Nachhaltigem Die Heidelberger Bäder sind ein Vor- Wirtschaften Energie sparen zeige-Beispiel dafür, wie energie- intensive Betriebe Nachhaltiges Beispiel Ziegelhäuser Hallenbad Köpfel (Zertifizierung 2012, Wirtschaften umsetzen und sparen Revalidierung 2017): können. Geschäftsführung, Betriebs- leitung, Bademeister und Mitar- – Optimierte Lüftungssteuerung beiter arbeiten Hand in Hand. „Es sollte möglichst nicht nur der Chef – Stärkere Wärmedämmung durch neue Fensterfront aktiv werden, sondern mindestens – Neue Umwälz- und Heizpumpen, die ein Frequenzumformer regelt ein weiterer Beauftragter. Im besten Fall sollten Unternehmen ein Team – LED-Beleuchtung für Flucht, Sauna, unter Wasser, Foyer gründen“, empfiehlt Dr. Klaus Keßler, – Dämmerungsschaltung und Zeitschaltuhren für Beleuchtung in Geschäftsführer der KliBA Heidelberg. Schwimmhalle Sechs verschiedene Workshops ab- solvieren die Projekt-Teilnehmer in- – Badewasseraufbereitung erneuert nerhalb des Projektjahres. Dabei – Neue Brauchwassererwärmung schult die KliBA sie im Workshop Energie zu relevanten Querschnitt- – Blockheizkraftwerk für Strom und Wärme stechnologien, die in jeder Branche – Digitale Energiezähler für zukünftiges Energie-Controlling-System zum Einsatz kommen wie Beleuch- tung, Heizung, Heizkreisverteilung, Pumpen, Lüftung. Zudem vermittelt

Schwimmerbecken im Hallenbad Köpfel, dem »Bad im Grünen«. Foto: Stadtwerke Heidelberg

18 ...... GLÜCKWÜNSCHE

Seit der Mitgliedschaft der Gemeinde Mühlhausen in der KliBA profitieren auch unsere Bürgerinnen und Bürger von deren Leistungen. So bietet die KliBA monatliche Sprechzeiten im Rathaus in Mühlhausen an, wo sich die Bürger über mögliche Energiesanierungen informieren können. Zudem stehen die Mitarbeiter der KliBA der Gemeindeverwaltung in Fragen des Klimaschutzkonzep- Bürgermeister Jens Spanberger tes oder für die Durchführung von Veranstaltungen zur Gemeinde Mühlhausen-Kraichgau Verfügung.

» Der Klimaschutz nimmt in unserer Welt eine immer Im Namen der Gemeinde Mühlhausen, des Gemeinde- größere Rolle ein. Lange vor der Energiewende oder dem rates, der Verwaltung und dessen Einwohnerinnen und Pariser Klimaschutzabkommen wurde vor 20 Jahren die Einwohner gratuliere ich der KliBA zu Ihrem 20-jährigen KliBA im Rhein-Neckar-Kreis gegründet. Auf kommunaler Jubiläum. Ebene wurde damit eine zukunftsweisende Beratungs- agentur ins Leben gerufen, die mittlerweile für die Städte Für die Zukunft wünsche ich der KliBA und Ihren Mit- und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis an großer Be- arbeitern weiterhin viel Erfolg und eine positive sowie deutung gewonnen hat. glückliche Weiterentwicklung des Unternehmens. « ...... die KliBA den Teilnehmern, wie sie ein „Und können dann bewusst darüber sie Vorschläge für Neu- oder Ersatz- Energiecontrolling aufbauen können, nachdenken, woran der erhöhte Ver- investitionen. „Ob und wie ein Be- Zählerstände ablesen, Excel-basierte brauch liegt.“ Im Energie-Check vor trieb die Ideen umsetzen kann und Vergleichsgrafiken erstellen und - Ver Ort identifizieren KliBA-Berater Ener- ob sich das wirtschaftlich rechnet, brauchsdaten auswerten können. „Mit giesparpotenziale, geben Hinweise entscheidet aber der Unternehmer den kleinen Hilfsmitteln können sie und Handlungsempfehlungen wie oder Betriebsleiter“, so Keßler. sehen, wenn sie dreimal so viel Strom zum Beispiel, die Einstellung an der verbraucht haben wie im Zeitraum Heizung zu regulieren und das Licht im vergangenen Jahr“, sagt Keßler. auszuschalten. Zudem unterbreiten

Einfaches Umweltmanagementsystem

130 Unternehmen haben seit der auszutauschen und zu vernetzen. Teilnahme: Start der 15. Phase ersten Phase 2001 am Projekt Nach- Ziel des Projekts Nachhaltiges Wirt- voraussichtlich Herbst 2018 haltiges Wirtschaften der Stadt Hei- schaften ist die Einrichtung eines Kontakt: Stadt Heidelberg, Amt delberg teilgenommen. Im Oktober einfachen Umweltmanagement- für Umweltschutz, Gewerbeauf- 2017 hat die 14. Projektphase mit systems, weniger aufwändig als sicht und Energie, Telefon 06221 zehn Teilnehmern begonnen. Man- EMAS- oder ISO14001-Zertifizierun- 58-45520 oder -18000, E-Mail che sind Zwei-Mann-Betriebe, an- gen. In den Workshops – von Recht nachhaltiges.wirtschaften@ dere haben 250 Mitarbeiter. Auch über Energie bis Abfall- und Gefah- heidelberg.de die Branchen, aus denen die Betrie- renstoffe – lernen die kleinen bis be stammen, sind breit gefächert: mittleren Unternehmen Strukturen Kosten: Das Projekt wird von der Metallbau- und andere Handwerks- kennen, die sie für ein nachhalti- Landesförderung ECOfit unter- betriebe, Industrieunternehmen, ges Umweltprogramm brauchen. stützt. Der KliBA-Energie-Check Banken, IT-Dienstleister, Autohäu- Sie erhalten transparentere Daten wird von der Stadt Heidelberg ser, Einzelhändler, Krankenhäuser, und finanzielle Ersparnisse, aber übernommen. Für Vor-Ort-Bera- Altenheime und eine Berufsschule. auch Rechtsberatung zu Arbeitssi- tungen des Partners Geovotum Bäckereien und Konditoreien wa- cherheit und Gefahrstofflagerung. fallen 2 400 Euro an. KMU-Be- ren als energieintensives Gewerbe Am Ende steht das Zertifikat Nach- triebe können 1 200 Euro vom bereits Schwerpunkt. Die heteroge- haltiges Wirtschaften, das die Stadt Bundesamt für Wirtschaft und ne Zusammensetzung in den Work- Heidelberg verleiht – ein Qualitäts- Ausfuhrkontrolle (BAFA) zurück- shops animiert die Teilnehmer, sich siegel. erstattet bekommen.

20 Stadtwerke Heidelberg realisieren erste Kälte-aus-Wärme-Anlage

Georg Stier (l.), zuständig für Kältelösungen bei den Stadtwerken Heidelberg, und Berater Carsten Hindenburg (r.), Geschäftsführer von Hindenburg Consulting – Solar.Cooling.Comfort, vor dem Luxor-Filmpalast in Heidelberg. Das neue Gebäude wird über eine hocheffiziente Kälteanlage der Stadtwerke Heidelberg mit Kälteenergie versorgt.

Im Oktober ging eine hocheffiziente Adsorptionsanlage wandelt sie in Kälte um dann gebraucht, wenn es draußen warm Kälteanlage zur klimaschonenden und stellt so rund 30 Prozent der Kälte be- ist und weniger Fernwärme nachgefragt Versorgung des neu gebauten Luxor- reit. Der weitere Kältebedarf wird über eine wird. „Je mehr Kälte aus Fernwärme wir er- Filmpalasts in Heidelberg in Betrieb. hocheffiziente Kompressionskälteanlage -er zeugen, umso eher können wir die Grund- zeugt. Sie arbeitet mit einem ölfreien Turbo- last unserer Wärmeerzeugungsanlagen Am nördlichen Rand von Heidelberg-Bahn- verdichter, der aufgrund seines effizienten verstetigen und somit auch im Sommer stadt in der Eppelheimer Straße bietet der Teillastverhaltens für eine besonders hohe mehr Strom aus erneuerbaren Energien Luxor-Filmpalast künftig 15 Kinosäle mit Energieeffizienz sorgt. erzeugen“, erläutert Peter Erb, kaufmän- 1.800 Plätzen und einem großen Gastrono- nischer Geschäftsführer der Stadtwerke miebereich. Gebaut im Passivhausstandard, Das i-Tüpfelchen beim Heidelberg Umwelt. „Da die Klimatisierung erfüllt das Gebäude auch bei der Kältever- den Energieverbrauch im Gebäudebereich sorgung zur Klimatisierung höchste öko- nachhaltigen stetig erhöht, wollen wir mit Lösungen für logische Standards: In der Grundlast wird Gebäudekonzept eine hocheffiziente und klimaschonen- die Kälteenergie nahezu klimaneutral aus de Kälteversorgung einen Beitrag zu den der Fernwärme erzeugt, die vor allem aus Für das Energiekonzept der Bahnstadt ist Klimaschutzzielen der Stadt leisten.“ dem nahegelegenen Holz-Heizkraftwerk die Kälteanlage eine intelligente Ergän- „Wir freuen uns, dass wir zusammen mit der Stadtwerke Heidelberg stammt. Eine zung: Denn Kälteenergie wird vor allem dem Betreiber des Luxor-Filmpalasts

Stadtwerke Heidelberg | Kälte-aus-Wärme-Anlage 02.17 23

Energie_vor_Ort 2.2017.indd 24 30.11.17 08:33 Eckdaten zur Technik i Die Anlage im Luxor-Filmpalast hat eine Kälteleistung von ca. 550 Kilowatt. Davon werden im Kino 300 Kilowatt ge- nutzt. Die restliche Leistung soll weitere Gebäude in der Bahnstadt mit Kälte versorgen. Die Anlage umfasst einen Kaltwasser-Puff erspeicher mit zehn Kubikmetern. Wenn die Anlage in der Grundlast läuft , können mit dem Puff er- speicher zwei bis drei Stunden ohne Kältemaschinenbe- trieb überbrückt werden. Der Puff erspeicher ist ein Faktor, der die Effi zienz der Anlage weiter steigert: Denn er ver- meidet häufi ge kurze und damit energiezehrende Starts der Kälteanlagen. Die neue Anlage zur Kälteversorgung des Luxor-Filmpalasts.

unser erstes Projekt dazu in Heidelberg Luxor-Filmpalasts, freut sich: „Wir bie- i-Tüpfelchen dabei: Sie trägt im doppelten realisieren konnten“, ergänzt Georg Stier, ten Heidelberg viel Neues in Sachen Ki- Sinn zu einer Wohlfühlatmosphäre in dem bei den Stadtwerken Heidelberg verant- no-Kultur – und das in einem Gebäude, Kino bei.“ Die Anlage wird im Contracting wortlich für das Versorgungskonzept. welches auch beim Klimaschutz wegwei- laufen: Planung, Bau und Betrieb liegen Auch Jochen Englert, Geschäft sführer des send ist. Die Kälte aus der Wärme ist das bei den Stadtwerken Heidelberg Umwelt.

Deutscher Solarpreis 2017 für Mieterstrommodell

Im Oktober 2017 erhielten die Stadtwerke Heidelberg den Deutschen Solarpreises von EUROSOLAR und der EnergieAgentur.NRW in der Kategorie „Städte, Gemeinden, Landkreise, Stadtwerke“ für ihr Mieter- strommodell (s. Energie vor Ort, 1/2017). Der Preis honoriert Vorden- ker und Wegbereiter für die Energiewende und will „diese Akteure in das Licht der Öff entlichkeit“ bringen.

Das Mieterstrommodell im Wieblinger Weg, Heidelberg

Bisher konnten Mieter wegen der Vorgabe, dass selbsterzeugter Son- nenstrom auch selbst zu verbrauchen ist, nicht von den Vergünsti- gungen für Photovoltaikstrom profi tieren. Das ändert sich durch das Mieterstrommodell. Dabei baut der Vermieter eine Solaranlage und verkauft den erzeugten Strom an seine Mieter. Voraussetzung dafür ist ein intelligentes Messsystem, das die verschiedenen Ener- gieströme – Erzeugung und Verbrauch von selbsterzeugtem bzw. aus dem Netz bezogenem Strom – genau abrechnet und den Mietern jederzeit Transparenz bietet. Die Stadtwerke Heidelberg waren eines der ersten Unternehmen, das ein solches Modell realisierte: auf den Dächern von drei neuen Mehrfamilienhäusern der Baugenossenschaft Neu Heidelberg eG im Wieblinger Weg. Die Anlage erzeugt Strom für 21 Mietparteien, und dank eines Batteriespeichers kann ein möglichst hoher Anteil des Solarstroms vom Hausdach genutzt werden. Der restliche Strombedarf wird in Form von zertifi ziertem Ökostrom aus dem öff entlichen Netz ge- deckt. Der Strom vom Sonenndach ist dabei günstiger als der Strom aus dem Netz. Das gibt Anreize, vor allem den Sonnenstrom zu nutzen.

24 Stadtwerke Heidelberg | Kälte-aus-Wärme-Anlage 02.17

Energie_vor_Ort 2.2017.indd 25 30.11.17 08:33 Spatenstich zum Energie- und Zukunftsspeicher

Die neue Anlage zur Kälteversorgung des Luxor-Filmpalasts.

Im Juli fand der Spatenstich für den Energie-und Zukunftsspeicher auf dem Gelände der Stadtwerke Heidelberg in Heidelberg-Pfaffengrund statt – dort, wo bis in die 1980er Jahre der alte, weithin sichtbare Gaskessel des Unternehmens stand.

Der nächste Baustein aus der Energie- Zukunftsspeicher die zweitgrößte Inves- der Anteil erneuerbarer Energien an der konzeption 2020/2030 der Stadtwer- tition der Stadtwerke Heidelberg für die Energieerzeugung weiter steigt. Denn die ke Heidelberg wird Realität vor Ort: Im Energiewende im Rahmen ihrer Energie­ Wärme, die er speichern soll, stammt aus Juli 2017 fand der Spatenstich für den konzeption 2020/2030 dar. dem Holz-Heizkraftwerk sowie den Bio- Energie- und Zukunftsspeicher auf dem methan-BHKW des Unternehmens und in Werksgelände der Stadtwerke Heidel- Nutzen für Klima, Kunden Zukunft auch aus weiteren erneuerbaren berg im Pfaffengrund statt. Energien. Damit kommen die Spitzenheiz- und regionale Energie- werke in Heidelberg, betrieben mit Gas Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. versorgung und Öl, seltener zum Einsatz. Bisher wur- Eckart Würzner, der Erste Bürgermeister den sie bei besonders hoher Wärmenach- Jürgen Odszuck, Dr. Rudolf Irmscher, Ge- Mit der neuen Anlage wird das Energie- frage eingeschaltet. Der Wärmspeicher schäftsführer der Stadtwerke Heidelberg, system in Heidelberg flexibler und noch übernimmt nun ihre Aufgabe zu weiten Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadt- nachhaltiger. Wenn viel Strom gebraucht Teilen. werke Heidelberg Energie sowie Projekt- wird, wird die gleichzeitig erzeugte Wärme partner gaben, begleitet von 180 Gästen, gespeichert – wie in einer überdimensio- Gleichzeitig ermöglicht der Wärmespei- den symbolischen Startschuss für das Pro- nalen Thermoskanne. In kalten Zeiten wird cher eine Optimierung der Energiebeschaf- jekt. Nach dem Holz-Heizkraftwerk, seit sie dann wieder abgegeben. Der Energie- fung. Denn der Energieversorger kann 2014 in Betrieb, stellt der Energie- und und Zukunftsspeicher ermöglicht es, dass seinen Wärmebezug nun zeitlich flexibler

Stadtwerke Heidelberg | Energie- und Zukunftsspeicher 02.17 25

Energie_vor_Ort 2.2017.indd 26 30.11.17 08:33 gestalten. Das erhöht die Versorgungs- sicherheit und wirkt preisstabilisierend – ein positiver Eff ekt für die Kunden. Mit dem Energie- und Zukunft sspeicher nutzen die Stadtwerke Heidelberg die Chancen der Energiewende auch für sich als Unter- nehmen: Durch die Dezentralisierung der Energiesysteme können Stadtwerke und andere regionale Versorger heute verstärkt die vorgelagerten Stufen der Energieer- zeugung in ihre Wertschöpfung integrieren und damit nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch gewinnen.

Genießen, Spaß und Lernen

im Pfaffengrund Der Energie- und Zukunftsspeicher wurde als IBA-Projekt prämiert. Michael Teigeler (2. v.l.) erhielt die Urkunde von Jürgen Odszuck, Erster Bürgermeister Heidelbergs (l.), und Prof. Das 55 Meter hohe Gebäude wird eine at- Michael Braum, Geschäftsführender Direktor der IBA Heidelberg (Mitte). traktive, bewegte Gebäudehülle erhalten und eine neue, attraktive Landmarke in Heidelberg setzen. Mit einer Aussichts- Technische Infos zum Energie- und Zukunftsspeicher plattform inklusive Gastronomie sowie > Höhe: 55 Meter einem Energie- und Bewegungspark, ge- > Bruttovolumen: 20.000 Kubikmeter plant mit dem Orthopädie- und Rehatech- > Nutzvolumen: 12.800 Kubikmeter nik-Unternehmen adViva, wird der Energie- > Zweizonenspeicher: und Zukunft sspeicher für die Öff entlichkeit > In der unteren Zone mit einem Volumen von 12.800 Kubikmetern wird heißes zugänglich sein. Der Energiepark soll künf- Wasser bis maximal 115°C gespeichert. tig zeigen, wie moderne, nachhaltige Ener- > Der obere Teil des Speichers ist mit kälterem Wasser befüllt. So entsteht der giesysteme funktionieren – und damit zu nötige Druck, damit sich das Heizwasser auch bei über 100°C einlagern lässt – einem Ausflugsziel für interessierte Men- denn sonst würde es verdampfen. schen jeden Alters werden. > Kosten: ca. 10 Millionen Euro > Inbetriebnahme: voraussichtlich Ende 2019 IBA-Projekt Mehr Infos: www.swhd.de/energiespeicher

Der Energie- und Zukunft sspeicher wur- de als Projekt der Internationalen Bau- Partner ausstellung (IBA) ausgezeichnet. Die IBA i > Architektonischer Entwurf: LAVA – Laboratory for Visionary Architecture Heidelberg erschließt zehn Jahre lang die Berlin. www.l-a-v-a.net Potenziale Heidelbergs als Wissensstadt > Begleitung: IBA Heidelberg. www.iba.heidelberg.de der Zukunft . Unter dem Leitthema Wissen > Partner für Energie- und Bewegungspark: Orthopädie- und Rehatechnik- | schafft | Stadt hilft sie, Prozesse und Bau- Unternehmen adViva aus Heidelberg-Wieblingen. projekte rund um das Thema „Wissensge- www.adviva-info.de sellschaft “ zu initiieren, zu evaluieren und schließlich umzusetzen. Der IBA-Aufsichts- rat hatte, auf Empfehlung des international besetzten Kuratoriums, den Energie-und Impressum Zukunft sspeicher als eines der Projekte Stadtwerke Heidelberg GmbH E-Mail: [email protected] ausgewählt, die von der IBA Heidelberg bis Unternehmenskommunikation Redaktion: Ellen Frings (V.i.S.d.P.) zur Fertigstellung begleitet werden. Kurfürsten-Anlage 42 – 50 Fotos: Stadtwerke Heidelberg 69115 Heidelberg Alle Angaben ohne Gewähr. Telefon: 06221 513-0

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Energie_vor_Ort 2.2017.indd 27 30.11.17 08:33 ...... GLÜCKWÜNSCHE

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner Bürgermeister Jan Frey Stadt Heidelberg Gemeinde Schönbrunn

»Ich gratuliere der KliBA herzlich zu ihrem 20. Geburtstag. Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Als die Stadt Heidelberg am „Energietisch Heidelberg“ Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist. die Idee einer regionalen Energieagentur entwickelt und (Winston Churchill) gemeinsam mit Nachbargemeinden und der Sparkasse die KliBA gegründet hat, war sie eine der ersten kommunalen » Herzlichen Glückwunsch! und regionalen Energieagenturen in Europa. Die KliBA hat sich dynamisch entwickelt und ein breites Spektrum Zum 20-jährigen Geburtstag der KliBA gratuliere ich sehr an Beratungsleistungen für die Bürgerschaft und Unter- herzlich. Meine Glückwünsche an Sie verbinden wir mit nehmen entwickelt, außerdem Serviceleistungen für die meinem ausdrücklichen Dank für die vertrauensvolle Kommunen und Projektarbeiten für die lokale Umsetzung und harmonische Zusammenarbeit in den vergangenen von Bundes- und Landesprogrammen. Damit hat die Jahren. Zusammen mit Ihrem Team können Sie anlässlich KliBA starke Impulse für die Gründung von regionalen dieses Jubiläums mit Stolz und Selbstbewusstsein auf Energieagenturen in Baden-Württemberg, Deutschland die Leistungen der vergangenen 20 Jahre zurückblicken. und Europa gegeben und kann trotz ihrer jungen Jahre Mit hoher Kompetenz und großem Engagement verfolgen stolz auf eine große „Kinderschar“ blicken. « Sie vor Ort, in den Gemeinden und bei den Bürgern eine wirksame, nachhaltige und klimafreundliche Gestaltung der Energiewende.

Auf dem weiteren Weg zu diesem Ziel begleiten Sie unsere besten Wünsche. Möge es Ihnen und Ihrem Team mit Elan, Engagement und Weitsicht auch weiterhin gelingen, die Ziele der KliBA auch zukünftig effizient und erfolg- reich umzusetzen. Bürgermeister Hansjörg Höfer Stadt Schriesheim Als Mitgliedsgemeinde der KliBA freuen wir uns auf die weiter Zusammenarbeit. »Zum 20-jährigen Bestehen wünsche ich der KliBA und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles Gute! Die Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für KliBA ist in den letzten Jahren zu einem nicht mehr wegzu- eine weiterhin „glückliche Hand“. « denkenden Partner für uns Kommunen, die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Unternehmen in allen Belangen des Klimaschutzes geworden. Die zahlreichen Angebote sind eine echte Bereicherung für unsere Region auf diesem Gebiet. Ich bedanke mich für die vertrauensvolle Zusam- menarbeit und wünsche der KliBA weiterhin viel Erfolg bei der täglichen Arbeit für eine sauberere Umwelt! « ...... BEST PRACTICE IN DEN KOMMUNEN

Nahwärme Sandhausen: „ Die Unterstützung der KliBA war wirklich sehr hilfreich“ In Sandhausen wird das Neubaugebiet Große Mühllach bereits seit 20 Jahren mit Nahwärme versorgt. Jetzt wird der zweite Bauabschnitt umgesetzt, 100 neue moderne Wohnhäuser entstehen. Und trotz kleinerer Anlaufschwierigkeiten im ersten Abschnitt hat sich die Gemeinde wieder für das umweltschonende Energiekonzept entschieden. Denn richtig umgesetzt hat die Nahwärme einige Vorteile gegenüber anderen Ver- sorgungsarten. Die Beratung durch die KliBA konnte die Planungen für den zweiten

Bauabschnitt dabei entscheidend voranbringen. Benjamin Jungbluth

Die Wohnlage ist äußerst begehrt Besonderheit: Sie werden komplett gebiets auf hocheffiziente Weise. 165 und der Ansturm auf die Grundstücke über Nahwärme versorgt. Ein mo- Grundstücke umfasst dieses Areal, im zweiten Bauabschnitt des Neu- dernes gasbetriebenes Blockheiz- das in den vergangenen 20 Jahren baugebiets Große Mühllach in Sand- kraftwerk im Keller der nahegele- Stück für Stück entstanden ist. Alle hausen – direkt in Sichtweite der genen Friedrich-Ebert-Schule produ- Häuser sind mit unterirdischen Lei- bekannten Sanddünen – hat selbst ziert gleichzeitig Strom und Wärme. tungen direkt mit dem Keller der die Gemeindeverwaltung überrascht: Während der Strom den gesamten Schule verbunden und erhalten von 100 moderne Wohnhäuser werden Bedarf des großen Schulgebäudes – dort ihre Nahwärme. Bald schon wer- hier bald errichtet sein, derzeit ste- neben einem Gymnasium findet hier den es 100 mehr sein, die Gemeinde hen bereits die ersten Rohbauten. auch eine Werkrealschule Platz – rechnet im kommenden Jahr mit den Und neben der verkehrsgünstigen deckt und darüber hinaus ins öffent- ersten Anschlüssen der im Bau be- Lage mitten in der Rhein-Neckar- liche Netz eingespeist wird, versorgt findlichen Eigenheime. Region und dem Anschluss an den die Wärme neben der Schule gleich- gewachsenen Ortskern bieten die zeitig auch den kompletten älteren „Wir sind 1997 in Betrieb gegangen“, Häuser dann allesamt eine weitere ersten Bauabschnitt des Neubau- erklärt Ortsbaumeister Michael Schi-

26 Blockheizkraftwerk für Nahwärme im Keller der Friedrich-Ebert-Schule Sandhausen, größeres Modul. Foto: Benjamin Jungbluth Nahwärme rok. „Ziel war eine umweltschonen- Kommunen in der Region bei Energie- Der Begriff Nahwärme ist nicht de Energieversorgung, die aber auch projekten zu unterstützen, führte zu trennscharf von der Fernwärme ökonomisch Sinn macht. Doch damit einer genauen Analyse der Situation zu unterscheiden: In beiden Fällen mussten wir bei der Weiterentwick- im Neubaugebiet. Neben Gesprächen wird die Wärme nicht im Wohn- lung für den zweiten Bauabschnitt mit der Verwaltung wurden durch die haus, sondern extern erzeugt und ganz genau hinsehen, weil sich in- KliBA auch der Gemeinderat infor- über Leitungen zum Wohnhaus zwischen die Parameter verschoben miert und Förderungen auf Landes- geliefert. Bei Nahwärme ist die haben.“ Denn nicht nur die Energie- und Bundesebene gefunden. Entfernung im Allgemeinen jedoch versorgung hat sich in den vergange- geringer und die Energieerzeu- nen 20 Jahren weiterentwickelt, auch Insbesondere bei den Verhandlungen gung wird nicht über ein zentrales die Bauweise der Häuser. „Die neuen mit dem Betreiber konnte die Agentur Großkraftwerk, sondern dezen- Bauten sind energetisch viel besser ihre Stärken ausspielen. Da der erste trale kleinere Kraftwerke abge- und verbrauchen deutlich weniger Betreibervertrag im vergangenen Jahr wickelt. Die Effizienz ist dadurch Energie“, so der Ortsbaumeister. „Das ausgelaufen war, stellte sich für die höher, weil weniger Transportver- führte allerdings dazu, dass wir unse- Gemeinde die Frage nach einer Neu- luste auftreten. re Berechnungen anpassen mussten, ausschreibung. „Das geht heutzutage Während die erzeugte Wärme über damit unser Kraftwerk nicht zu groß aber nicht mehr so einfach, das muss den Primärkreislauf bis zu den ist im Vergleich zum Verbrauch. Das europaweit durchgeführt werden. einzelnen Wohnhäusern geliefert wäre dann nämlich unwirtschaftlich Dabei kommt es dann auf zahlreiche wird, ist dort lediglich eine kleine und würde natürlich auch den Ener- technische und juristische Details und Übergabestation notwendig. Diese giespareffekt zunichtemachen.“ Die Feinheiten an. Für dieses Knowhow übergibt die Wärmeenergie an den Frage war: Macht ein Versorgungssys- haben wir uns an die KliBA gewendet“, hausinternen Sekundärkreislauf, tem, dessen Grundlagen bereits vor so Ortsbaumeister Schirok. Am Ende der dann in Heizkörpern und für 20 Jahren gelegt worden sind, heute einigte man sich mit dem bisherigen die Warmwasserabgabe zirkuliert. noch Sinn? Untersuchungen von ex- Betreiber, den Vertrag um fünf Jah- Nahwärme-Systeme werden oft- ternen Gutachtern und die umfassen- re zu verlängern, damit ein Wechsel mals über Blockheizkraftwerke be- de Beratung durch die KliBA führten nicht parallel zum Ausbau des Netzes trieben, wobei grundsätzlich auch letztlich zu dem Ergebnis, dass sich stattfinden muss. „Die Unterstützung regenerative Energien eingespeist die Fortführung des Nahwärme-Kon- der KliBA war dabei wirklich sehr hilf- werden können. Für Leistungsspit- zepts im Gebiet Große Mühllach auch reich“, zeigt sich Schirok überzeugt. zen im Winter oder für Wartungen heute durchaus noch rechnet. „Bei „Der Leiter der Agentur, Dr. Klaus Keß- stehen meist zusätzlich konventi- solchen Entscheidungen ist exter- ler, saß mit uns am Verhandlungstisch onelle Heizkessel zur Verfügung, nes Fachwissen auch für das Bau- und konnte uns durch seine Expertise so auch in Sandhausen. Rund 70 amt einer Kommune sehr wichtig“, auf dem Gebiet eine gute Verhand- Prozent der Energie wird dort über beschreibt Ortsbaumeister Michael lungsposition ermöglichen. Vor allem das gasbetriebene Blockheizkraft- Schirok seine Erfahrungen mit der die juristische Lage ist bei diesen Be- werk erzeugt, rund 30 Prozent Heidelberger Klimaschutz- und Ener- sprechungen sehr komplex, und man über konventionelle Gaskessel. gie-Beratungsagentur. Deren Ziel, die sitzt als Gemeindevertreter mehreren

27 Juristen, Kaufleuten und Technikern „Der Betreiber kümmert sich langfris- „Aber andererseits ist das Konzept des Betreibers gegenüber – da ist tig um alle Reparaturen und Erneue- für uns Nutzer eben auch sehr be- etwas ,Rückendeckung‘ schon sehr rungen.“ Eine eigene Heizung ist nicht quem: Wir haben nur eine kleine hilfreich“, gibt der Ortbaumeister la- notwendig, somit gibt es mehr Platz Übergabestation im Keller und müs- chend zu. im eigenen Keller und es entstehen sen uns um nichts mehr kümmern. keine Wartungskosten – und natür- Falls doch mal was nicht rund läuft, Ebenfalls recht komplex ist die Preis- lich auch keine Kosten für eine neue kommt ein Techniker und behebt gestaltung der Nahwärme, weshalb Heizung, sollte die alte defekt sein. das.“ Stefan Butscher und die anderen es beim ersten Bauabschnitt in Sand- Beim Bau kann außerdem auf einen engagierten Bewohner wollen der- hausen zu etwas Unmut gekommen Kamin verzichtet werden, laufende weil am Ball bleiben, die neue Aus- Kosten für den Kaminfeger entstehen schreibung für einen Versorger 2021 somit ebenfalls nicht. „Kritik kam bis- sehen sie als Chance für eine moder- weilen, weil die reine Kilowattstunde ne Anpassung an die Entwicklung der aus Nahwärme für den Nutzer teurer Technik. „Vielleicht kann langfristig ist als die reine Kilowattstunde mit zum Beispiel der Betrieb von Gas auf einer eigenen Gasheizung im Keller“, noch umweltschonendere und nach- so Schirok. „Aber man muss bei den haltigere Methoden umgestellt wer- Kosten die sogenannte Vollkosten- den. Das Potenzial ist zumindest da rechnung aufmachen, also über ei- bei der Nahwärme“, so Butscher. nen längeren Zeitraum die genannten Einsparmöglichkeiten gegenrechnen. Externe Experten haben für uns Blockheizkraftwerk nachgerechnet, dass die Nahwärme Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) in Sandhausen nach 20 Jahren Nut- nutzt die Kraft-Wärme-Kopplung: zungsdauer günstiger ist, als es die Es wird gleichzeitig Strom und eigene Gasheizung im Keller wäre.“ Wärme gewonnen. Damit sind BHKW deutlich effizienter, als Dass das Projekt Nahwärme sich im reine Wärmekraftwerke – so kann Neubaugebiet Große Mühllach auch erheblich Brennstoff eingespart finanziell rechnet, ist nicht zuletzt den werden. Aus diesem Grund wird engagierten Bewohnern zu verdan- der Betrieb in Deutschland öffent- ken. Softwareentwickler Stefan But- lich gefördert. scher wohnt seit 2011 im Gebiet des ersten Bauabschnitts und hat sich mit Der Aufbau kann in unterschied-

Blockheizkraftwerk für Nahwärme im Keller anderen Hausbesitzern in die Materie lich großen Modulen erfolgen und der Friedrich-Ebert-Schule Sandhausen, eingearbeitet. „Am Anfang war der so nach und nach einem Ausbau größeres Modul. Foto: Benjamin Jungbluth Preis für uns Nutzer über den Betrei- des Netzes angepasst werden. Das ber an den Preis des Gas-Grundver- BHKW in Sandhausen erzeugt in war. Die Nutzer zahlen nämlich beim sorgers gekoppelt“, erzählt Butscher. seinen zwei Modulen bis zu 196 Bau ihres Eigenheims zunächst einen „Das war uns aber zu starr und un- bzw. 100 Kilowatt thermische einmaligen Pauschalbetrag, im jetzi- wirtschaftlich. Deshalb haben wir das Energie sowie 110 bzw. 50 Kilo- gen zweiten Bauabschnitt sind dies Gespräch gesucht und – unterstützt watt elektrische Energie. Während laut Gemeinde rund 11 500 Euro. Da- von der Gemeinde – eine Entkoppe- die Wärme an die Haushalte im für erhalten sie eine Übergabestati- lung durchsetzen können.“ Der Ver- Neubaugebiet Große Mühllach on, die in ihrem Haus die Nahwärme brauchspreis für die Nutzer der Nah- geht, werden beim Strom jährlich an den hauseigenen Heizkreislauf wärme sank daraufhin in Sandhau- rund 280 000 Kilowattstunden für übergibt. Außerdem sind in der Pau- sen. Was bleibt, ist die Verpflichtung das Schulzentrum genutzt und schale allgemeine Kosten für das Netz der Bewohner des Neubaugebiets, rund 600 000 Kilowattstunden in und die Heizzentrale einberechnet. sich per Nahwärme zu versorgen. das allgemeine Stromnetz zurück- „Danach hat der Nutzer aber Ruhe“, „Das muss man natürlich beim Kauf gespeist. sagt Ortsbaumeister Michael Schirok. bedenken“, so Anwohner Butscher.

28 ...... GLÜCKWÜNSCHE

Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl Gemeinde Heiligkreuzsteinach

Oberbürgermeister Jörg Albrecht Das 20-jährige Jubiläum der KliBA nimmt die Gemein- Stadt Sinsheim » de Heiligkreuzsteinach gerne zum Anlass, Ihnen für die gute Zusammenarbeit zu danken. Die Möglichkeit sich im Die Große Kreisstadt Sinsheim gratuliert der KliBA, Kli- » Rathaus durch Ihre kostenfreie Beratung zu informieren ist maschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg, zu für unsere Bürger sehr wertvoll. Energieeinsparungen und 20 Jahren erfolgreicher Arbeit für Klimaschutz und Ener- Energieeffizienz zu erkennen und auf Potenziale bei der giewende. Für unsere Kommune und für unsere Bürger ist Nutzung Erneuerbare Energien hingewiesen zu werden sie zu einem wichtigen Ratgeber in allen Fragen rund um ist für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur die effektive Energienutzung geworden. unumgänglich. Hierfür trägt die KliBA mit Ihrem kompe- tenten Team und dem Angebot der kostenfreien Beratung Wir schätzen sie als zuverlässigen Partner und freuen uns, im Rathaus ein großes Stück bei. wenn uns die KliBA auch in Zukunft als kompetenter Be- rater zur Seite steht und wir gemeinsam weitere Maßnah- Wir wünschen Ihnen und allen Mitarbeitern für die Zu- men und Klimaziele erreichen können. Dafür wünschen kunft weiterhin viele Bürger, die dieses Angebot an- wir viel Erfolg. « nehmen.«

Bürgermeister Michael Kessler Gemeinde Heddesheim Bürgermeister Dr. Alexander Eger Gemeinde St. Leon-Rot »Wir arbeiten bereits seit 2001 intensiv und erfolgreich mit der KliBA zusammen. Unser kommunaler Energiever- »Klimaschutzkonzepte, kommunales Energiemana- brauch und die klimaschädlichen Emissionen konnten gement und Energieberatung für Bürger und Bürgerinnen seitdem um 45 Prozent bzw. 60 Prozent verringert werden. schaffen einen nachhaltigen Beitrag für die Zukunft Den Sachverstand der KliBA haben wir in den vergan- unserer Region. Im Rhein-Neckar-Kreis können Kom- ge-nen Jahren aber auch bei anderen Projekten wie der munen, Unternehmen, Bürger und Bürgerinnen auf eine Energiekarawane, einem Energieeinspar-Contracting, dem kompetente und engagierte Energieagentur bauen. kommunalen Klimaschutzkonzept und zur Beratung der Der KliBA ist es gelungen das Thema Klimaschutz durch Bürger vor Ort in allen Fragen zum Thema Energieeinspa- vielfältige Projekte voranzubringen. rung genutzt. Die aktuellen Ereignisse in aller Welt zeigen, dass der Klimaschutz eine langfristige Aufgabe ist. Die Zu diesem Gelingen und zum 20-jährigen Firmen- Leistungen einer Energieberatungsagentur wie der KliBA jubiläum gratulieren wir ganz herzlich und freuen uns werden noch lange gefragt sein. « auf viele weitere Jahre guter Zusammenarbeit « ...... BEST PRACTICE IN DEN KOMMUNEN

Einspar-Contracting in Heddesheim: Energiesparen im großen Stil In vielen Gemeinden sind öffentliche Gebäude und Anlagen nicht mehr auf dem neuesten baulichen und technischen Stand. Die Konsequenz davon ist, dass unnötig viel Energie verbraucht wird. Laut der Deutsche Energie-Agentur (dena) entstehen den Kommunen in ihren Liegenschaften so jedes Jahr über 2 Millionen Euro an Ener- giekosten. Jedoch lässt die oftmals schwierige Haushaltslage den Kommunen keinen bis wenig Spielraum für Investitionen. Genau hier setzt das Einspar-Contracting an.

Einspar-Contracting – liegt dabei in den Händen des Cont- diesen Prozess nötig: Die Verbrauchs- was ist das? ractors, der sich auf solche Dienstleis- werte der Liegenschaften müssen zu- tungen spezialisiert hat. Seine Auf- sammengestellt werden, um heraus- Contracting ist eine vertraglich verein- wendungen refinanziert der Contrac- zufinden, wo genau sich die „Ener- barte Dienstleistung zwischen einem tor durch eine Beteiligung an den ein- giefresser“ verbergen. Auch sind Aus- Eigentümer, z. B. einer Kommune, und gesparten Energiekosten. schreibungs- und Vergabeverfahren einem Energiedienstleister, dem soge- sehr zeitintensiv und komplex und nannten Contractor. Der Contractor Die Anlagen der Liegenschaften wer- zudem fordern auch die Prüfung des führt Maßnahmen zur Energieeinspa- den über die Laufzeit des Vertrags, Energieberichtes und die fortwähren- rung durch bzw. gewährleistet die der bei einem Einspar-Contracting de Betreuung der Einsparmaßnah- Lieferung der Verbrauchsmedien, op- meist zwischen 7 und 12 Jahren liegt, men Fachkompetenz und Zeit. In den timiert die Energieversorgung und si- vom Contractor modernisiert und in meisten Fällen kann die Kommune chert den wirtschaftlichen Erfolg der Stand gehalten. In diesem Zeitraum keinen Mitarbeiter für diesen Prozess Einsparmaßnahmen über einen be- sichert der Contractor den wirtschaft- abstellen. Daher braucht die Kom- stimmten Vertragszeitraum hinweg. lichen Erfolg dieser Maßnahme. Ab mune zu diesem Zweck einen star- dem Zeitpunkt des Vertragsendes ken und kompetenten Partner, der Das Ziel des Einspar-Contracting be- übernimmt dann die Kommune die sie während des gesamten Prozesses steht demnach in der deutlichen und auf Energiesparen getrimmten Anla- begleitet und unterstützt. Außer- nachhaltigen Senkung des Energiever- gen und profitiert von nun an selbst dem kommt es eher selten vor, dass brauchs und damit auch der Energie- vom voll eingesparten Differenzbetrag. die Interessen von Contractor und kosten in den Kommunen. Die Iden- der Kommune deckungsgleich sind: tifizierung von Einsparpotentialen als Was macht die KliBA hierbei? Der Contractor möchte meist die Maß- auch von Planung, Finanzierung, Er- nahmen in einer Kommune umsetz- richtung, Bedienung und Instandhal- So gut das klingt ist jedoch von Sei- ten, die sich für ihn am Schnellsten tung der Energieeinsparmaßnahmen ten der Kommune viel Vorarbeit für rechnen. Die Kommune dagegen

30 möchte so viel wie möglich von den fangen bei der Erstellung von Kurz- Seite und prüft die Einhaltung des Sanierungsmaßnahmen umsetzten, gutachten, der Zusammenstellung der Garantieversprechens von Seiten des um so viel wie möglich einzusparen. Energiekosten und der Beschreibung Contractors. der technischen Anlagen, führt die Und genau hier kommt die KliBA ins KliBA das gesamte Ausschreibungs- Verschiedene Kommunen im Rhein- Spiel! verfahren für das Contracting in der Neckar-Kreis wurden von der KliBA Kommune durch. Außerdem steht erfolgreich beim Einspar-Contracting Die KliBA unterstützt die Kommu- der KliBA-Berater der Kommune wei- unterstützt. Eine der ersten war die nen darin, das für sie passenden Ein- terhin während der Realisierungs- Gemeinde Heddesheim. spar-Contracting aufzusetzen: Ange- und Umsetzungsphase beratend zur Allumfassende Unterstützung durch die KliBA

Im September 2004 kam durch die Vermittlung der KliBA zwischen der Gemeinde Heddesheim und der Sie- mens-Tochter Landis & Staefa ein Einspar-Contracting-Vertrag zustan- de. „Die Vorbereitung für das Con- tracting begannen bereits 2002“,

Altes Rathaus in Heddesheim. Foto: Rudolf Stricker

31 Vorstadtstraße Heddesheim Foto: KliBA

erzählt Amtsleiter Jürgen Beck. Die Sechs Bieter haben sich auf diese Das auf 14 Jahre angelegte Energie- KliBA, die die Gemeinde bereits Ausschreibung gemeldet. „Einer da- einspar-Contracting überzeugte die seit 2001 in Energiefragen berät und von kam sogar aus Österreich!“ freut Kommune mehrfach: Nachhaltige unterstützt, habe die Kommune Hed- sich Jürgen Beck noch heute über Haushaltsentlastung, Betriebssicher- desheim dabei von Anfang an bera- diesen Erfolg. Damit war die Unter- heit, Förderung des Mittelstandes, ten. „Die KliBA hat zuerst das Thema stützung der KliBA jedoch längst Anlagenmodernisierung ohne zusätz- Contracting im Gemeinderat vorge- nicht getan! „Die KliBA hat uns zu- liche Haushaltsmittel, Erhöhung der stellt“, erinnert sich Jürgen Beck. dem beim Auswahlverfahren und Wohnattraktivität und der Lebens- „Nachdem der Gemeinderat durch den Verhandlungen mit den Bietern qualität. Außerdem eine nachhalti- die Unterstützung der KliBA von die- unter die Arme gegriffen“, erzählt ge Umweltentlastung und das alles sem Konzept überzeugt worden ist, Herr Beck weiter. Schließlich fiel die ohne zusätzliche Finanzmittel, ohne wurde eine EU-weite Ausschreibung Wahl auf die Siemens-Tochter Landis wirtschaftliches Risiko, mit einer aufgesetzt.“ & Staefa. zugesicherten Einspargarantie und einer langjährigen Funktionsgewähr- leistung! Wer würde da nicht zu- Hätten Sie’s gewusst? sagen? Geht es ums Sparen, denken wir häufig sofort an die, meist zu Un- In das Einspar-Contracting einge- recht, als geizig betitelten Schotten. bundene Liegenschaften waren das Doch ist das Contracting tatsächlich von einem Schotten erfunden Hallenbad, in welche die meisten In- worden. Und zwar von niemand geringerem als James Watt (1736– vestitionen flossen, die Eisbahn, die 1819), der die industrielle Nutzung der Dampfmaschinen ermög- Nordbadenhalle und die neue Sport- lichte und nach dem später die Einheit „Watt“ benannt worden ist. halle. Im Zuge der Maßnahme wurden u. a. die alten Heizkessel durch Nie- Zu Watts Zeiten ging es jedoch noch nicht um das Einsparen von dertemperaturheizkessel ersetzt und Energie. Was eingespart werden sollte war Pferdefutter: „Wir wer- die Schornsteinanlagen saniert. Im den Ihnen kostenlos eine Dampfmaschine überlassen. Wir werden Hallenbad wurde zudem eine Minder- diese installieren und für fünf Jahre den Kundendienst überneh- laststufe für das bereits vorhandene men. Wir garantieren Ihnen, dass die Kohle für die Maschine weni- Blockheizkraftwerk eingerichtet und ger kostet, als Sie gegenwärtig an Futter für die Pferde aufwenden ein Abgaswärmetauscher installiert, müssen, welche die gleiche Arbeit tun. Und alles, was wir von Ihnen außerdem die Beckenwasserpumpen verlangen, ist, dass Sie uns ein Drittel des Geldes geben, das Sie sowie die Raumlufttechnik-Anlage sparen.“ (James Watt) energieoptimiert. Und auch heute funktioniert diese Art der Dienstleitung noch ge- nauso, wie Watt es damals beschrieben hat. Als während der Laufzeit des Ein- spar-Contracting im Jahre 2008 das

32 Blick über den Neckar auf den Ladenburger Wasserturm. Foto: Xocolatl_GPL doch etwas betagte Blockheizkraft- kennt, unterstützt uns der KliBA- „Und wenn im nächsten Jahr die werk im Hallenbad kaputt ging, war Berater bei der Überprüfung der Leistungsphase des Vertrages been- schnell für Ersatz gesorgt: „Die Be- jährlichen Abrechnungen.“ Auch die det ist, kommen diese Einsparungen schaffung und Installation eines neu- Monats- und Jahresberichte, welche zu 100 Prozent der Gemeinde zugu- en BHKs wurden unproblematisch im Zuge des Contracting-Verfahrens te“, blickt Amtsleiter Jürgen Beck op- in den laufenden Vertrag mit auf- erstellt werden müssen, werden von timistisch in die Zukunft. genommen“, erinnert sich Jürgen der KliBA übernommen. Beck. Neben der Gemeinde Heddesheim Alles in allem kann die Gemeinde wurden in den Kommunen Laden- Der Amtsleiter berichtet zudem, dass Heddesheim aufgrund der durchge- burg, Eppelheim und Edingen-Neck- die KliBA der Gemeinde Heddesheim führten Maßnahmen ein jährliches arhausen sowie im Heidelberger St. während der Laufzeit des Contrac- Einsparpotenzial von 76 000 Euro im Elisabeth Krankenhaus mit Unter- ting weiterhin unterstützend zur Sei- Energiebereich bei einer gleichzeiti- stützung der KliBA entsprechende te stand und steht: „Da die KliBA die gen Verminderung des CO₂-Ausstoßes Energie-Einsparcontracting Projekte Abrechnungsverfahren am besten von 31 Prozent verzeichnen. realisiert.

33 Häuser zum Wohlfühlen

Im Deutschen Fertighaus Center Mannheim laden über 40 Muster- häuser zur Besichtigung ein – Eintritt frei

Wer ein Haus bauen Die Musterhäuser in der Ausstel- Die Bauherren haben die Wahl möchte, braucht umfas- lung zeigen große Vielfalt an zwischen unterschiedlichen för- sende Informationen Größe und Baustilen – von der derfähigen Enegieeffizienzklas- Stadtvilla bis zum raffiniert auf- sen von KfW 55 bis KfW 40 und gute Beratung. geteilten Mehrgenerationen- plus. Ebenso können sie unter haus, vom kompakten Siedler- den Ausbaustufen wählen, also Das Deutsche Fertighaus Center haus für kleine Grundstücks- beim Innenausbau selbst mit Mannheim bietet noch mehr: größen bis zum großzügigen anpacken oder das Haus schlüs- Über 40 komplett eingerichte- ebenerdigen Bungalow. selfertig übernehmen. te Musterhäuser von mehr als 30 Herstellern lassen Wohn(t) räume schon erleben, bevor sie Info: gebaut sind. Diese „begehba- ren Baupläne“ bilden die Basis Deutsches Fertighaus Center Mannheim am Maimarktgelände, verkehrsgünstig an der BAB 656 für die individuelle Planung des Bauprojekts – ganz nach den Geöffnet: dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr Eintritt frei. Bedürfnissen und dem Budget der Bauherren und den örtli- www.deutsches-fertighaus-center.de chen Bauvorschriften...... GLÜCKWÜNSCHE

Bürgermeister Simon Michler Bürgermeisterin Christiane Staab Gemeinde Edingen-Neckarhausen Stadt Walldorf

» Als Gründungsmitglied freuen wir uns ganz besonders, »Die gesamte Stadt Walldorf dankt der KliBA für 20 Jahre der Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg enge Begleitung und kompetente Beratung in allen Fra- zum 20-jährigen Bestehen zu gratulieren. Zwei Jahrzehnte gen rund um Energie und Klima. Wir haben gemeinsam seit KliBA bedeuten zwei Jahrzehnte erfolgreiche Arbeit für der Gründung der KliBA viel erreicht und freuen uns auf den Klimaschutz und die Verbesserung der Umwelt in der die zukünftige erfolgreiche Zusammenarbeit. Herzlichen Metropolregion Rhein-Neckar. Glückwunsch KliBA!«

In Zeiten des Klimawandels und besonders seit dem Pariser Klimaschutzabkommen gewinnt die KliBA als Ein- richtung eine immer größer werdende Bedeutung. Seit bereits 20 Jahren setzt sich die Klimaschutz- und Energie- beratungsagentur Heidelberg in der Metropolregion für den Klimaschutz ein. Dabei ist sie von Anfang an ein kompetenter Partner der Gemeinden. Bürgermeister Eric Grabenbauer Die regelmäßigen Energieberatungen in der Doppelge- Gemeinde Wiesenbach meinde im Rathaus Edingen und Schloss Neckarhausen sind ein fester Bestandteil geworden und unterstützen »20 Jahre KliBA – bei wie vielen gedämmten Fassaden die Bürgerinnen und Bürger mit fachkundigem Rat. Bei und Dächern hatten die Beraterinnen und Berater wohl Fragen z.B. zur energetischen Hausdämmung oder der ihre Hand im Spiel, und wie viele Tonnen CO₂ wurden Errichtung von Photovoltaikanlagen auf dem Dach, ist die dadurch eingespart? Es ist nicht selbstverständlich, dass KliBA der erste Ansprechpartner für alle, die Klimaschutz allen Bürgerinnen und Bürgern kostenlos und unver- realisieren möchten. Daneben arbeitet die KliBA auch bindlich eine so fundierte und unabhängige Beratungs- mit der Gemeindeverwaltung eng zusammen. Veranstal- möglichkeit zur Verfügung steht. tungen, wie die Klimaschutzwerkstatt, die in der Bevölke- rung eine gute Resonanz erfahren, stellen nur einen Teil Die Gemeinde Wiesenbach bedankt sich für die vielen ihrer Aktivitäten dar. Auch das integrierte Klimaschutzkon- Jahre bester Zusammenarbeit und wünscht der KliBA zept für die Gemeinde Edingen-Neckarhausen wurde alles Gute für die Zukunft.« von den Klimaexperten der KliBA erstellt.

Wir wünschen der KliBA, dass sie auch weiterhin so er- folgreich zum Klimaschutz beitragen kann und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der KliBA für eine lebens- werte und nachhaltige Zukunft in der Region. Danke und weiter so! « ...... BEST PRACTICE IN DEN KOMMUNEN

Energie- und Klimaschutz an Schulen: „Unsere Erde hat Fieber, was steckt dahinter?“ Das kreative Bildungsprojekt erfährt durch die Umweltpädagogin der KliBA seit dem Schuljahr 2013/2014 eine kontinuierliche strukturelle, methodisch-didaktische und qualitative Entwicklung und Erweiterung, inklusive Aufbau, Inhalte und For- mate. Die durchweg positiven Rückmeldungen der Lehrerinnen und Lehrer und vor allem der Schülerinnen und Schüler, die Integration in den Schulalltag, die vortref- fliche Unterstützung durch die Schulen und die zahlreichen Anregungen im Austausch mit den Lehrkräften machen dieses Unterrichtsprojekt zum einem Leucht- turmprojekt, das in die Umweltbildungslandschaft wirkt.

Was bedeutet „Klima”, „CO Wie viel Strom ” und „Klima- ² wandel”? verbraucht ein Nintendo,

ein Fön oder ein Handy

währendund des im Strombetriebes Standby- Modus?

Welche Vor- Wie hoch und Nachteile haben ist der Energie- fossile, atomare verbrauch und erneuerbare verschiedener Warum Energieträger? Geräte?

ändertKlima? sich das

Wie kommt Woher der Strom in die - kommen die Treib Steckdose? 36 hausgase? Das sind nur einige Fragen, die die Denn nur was selber ausprobiert damit aus der Steckdose, sofern es Schülerinnen und Schüler unter der wird, bleibt besser und länger im nicht aufgeladen wird!“ ist das Fazit Leitfrage „Unsere Erde hat Fieber, Gedächtnis! der Schülerinnen und Schüler. was steckt dahinter?“ an den Pro- jekttagen an ihren Schulen zu den Des Weiteren werden im Unterricht in Und auch sofortige Aha-Erlebnisse Themen „Zusammenhänge zwischen einer Lerntheke erneuerbare Energi- sind im Unterricht garantiert: Mit Energie und Klimaschutz“, „Treib- en in Funktionsweise und Bedeutung dem Ausruf „Der Wasserkocher ist ja hauseffekt und Klimawandel“ und erforscht. Im Detail werden die Funk- der absolute Wahnsinn – 2300 Watt!“ „Erneuerbare Energien“ mit Versu- tionsweise von Generatoren und die hatten die Malscher „Stromsparde- chen erforschen. Speicherung von Energie erläutert. tektive“ eindeutig den „Stromfresser Diese lassen sich durch einen „Hand- des Tages“ ermittelt. Beispielsweise testen die Schüle- kurbel-Generator“ und eine Kartof- rinnen und Schüler mit Hilfe von felbatterie illustrieren. Für die Schülerinnen und Schüler gibt Strommessgeräten sowohl im Unter- es aber nicht nur Experimente! Auch richt als auch beim Check zu Hause An diesen Projekttagen erzielen die die Hintergründe werden bespro- wie viel Strom Fernseher, Receiver, Schülerinnen und Schüler erstaun- chen, zum Beispiel welche Vor- und Smartphone, Radio oder DSL-Router liche Ergebnisse: Auch ein nicht be- Nachteile aus der Strombereitstel- verbrauchen (eingeschaltet, ausge- nutztes, aber nicht ganz ausgeschal- lung durch Atomkraftwerken, erneu- schaltet und im Stand-by Modus). tetes Handy zieht Saft. „Also raus erbaren und fossilen Energien ent- stehen: „Atomkraftwerke haben zwar keinen großen CO₂-Ausstoß, aber es gibt ein Problem den radioaktiven Abfall zu entsorgen“, fasst eine Schü- lerin das Gelernte zusammen. „Des- wegen sollten die Atomkraftwerke abgeschaltet und durch Wasserkraft-

Den Schülern über die Schulter schaute Michael Stegmaier von der Sparkasse Heidelberg, die das Projekt mit sponsert. Foto: Agnieszka Dorn

37 Mit großer Begeisterung sind die Schülerinnen und Schüler bei der Sache, stellen viele kluge Fragen und testen mit Feuereifer die mitgebrachten Elektrogeräte. Links: Waldschule Weihnheim, rechts: Sepp-Herberger-Grundschule Weinheim

werke, Windräder, Solarenergie und ren. So hilft eine Schülerin mittler- Biogasanlagen ersetzt werden.“ weile ihren Eltern beim Wäscheauf- hängen: „Weil der Wäschetrockner so Und was ist mit den fossilen Energie- viel Strom frisst“, erklärt sie. trägern wie Kohle, Erdgas oder Erdöl? Lerntheke für erneuerbare Energien. Dass es neben dem hohen CO₂-Aus- Apropos Wäschetrockner: Über des- Foto: Leimbachtalschule Dielheim stoß noch ein weiteres Problem gibt, sen Einsatz muss Sibylle Würfel, weiß ein anderer Schüler: „Es gibt Bürgermeisterin von Malsch, künftig halt nicht mehr viel Erdgas und Kohle. auch noch einmal genauer nachden- Die gehen in 50 Jahren aus!“ ken. Sie staunte nicht schlecht, was die Schülerinnen und Schüler an dem Aus all diesen Erkenntnissen werden Projekttag herausgefunden hatten. Ideen gesammelt und Aktionen ent- wickelt nach dem Motto „Wir werden Mit dem Strom für nur einen einzigen aktiv fürs Klima!“ Außerdem werden Trocknergang könnte man sage und Maßnahmen erarbeitet, was jeder schreibe 7 500 Männer rasieren! Aller- einzelne Schüler tun kann, um den hand, wie die Rathauschefin schmun- eigenen CO₂-Fußabdruck zu reduzie- zelnd befand.

Info – Das Land Baden-Württemberg startet im Jahr 2010 zum Thema „Energie und Klimaschutz“ das Projekt „Stand-by an Schulen“. – Seit dem Schuljahr 2016/2017 läuft es aufgrund der vielfälti- gen Erweiterung der Inhalte, Methodik und Formate unter dem Namen „Projekte an Schulen „Energie und Klimaschutz“. – Das Projekt richtet sich an Schüler sowie deren Lehrkräfte aller Schulformen (Grundschule, Werkrealschule, Realschule, Gymnasium, Gesamtschule, Förderschule etc.) in den Klas- Kartoffelbatterie. Foto: Waldschule Walldorf senstufen 3 bis 10. – Das Projekt wird zu 100 Prozent durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg im Rahmen des „Förderprogramm Klimaschutz-Plus“ gefördert. Somit ist keine finanzielle Beteiligung der Kommunen bzw. Schulen notwendig.

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GLÜCKWÜNSCHE bereits etliche Tonnen Treibhausgase eingespart werden. Dass auch die Bürger am Klimaschutz interessiert sind, zeigen gerade die stark frequentierten Sprechstunden. Von der Renovierung des Altbaus, über den Austausch der Heizungsanlage bis hin zum Neubau reicht die Bera- tungspalette.

Auf die kompetente Beratung durch die Mitarbeiter der KliBA kann die Gemeinde auch zukünftig nicht mehr verzichten und so darf ich Ihnen zu Ihrem 20-jährigen Bürgermeister Nils Drescher Jubiläum die Glückwünsche der Gemeinde Plankstadt Gemeinde Plankstadt überbringen und für die nächsten 20 Jahre viel Erfolg wünschen. »Obwohl der Klimawandel mittlerweile durch Politiker und Staatsoberhäupter auch der westlichen Welt immer Lassen Sie uns gemeinsam an der Energiewende arbeiten wieder geleugnet wird, gilt er unter anerkannten Wis- und mitmachen. senschaftlern als sicher. Die einzige Frage, die sich noch « stellt, wann wird er für alle bemerkbar? War es schon das Elbhochwasser, waren es die Regenfälle in Baden-Würt- temberg im vergangenen Jahr, an dem an einem Tag die normale Jahresregenmenge fiel oder war es „Irma“, die im September verheerende Auswirkungen in der Karibik und in den südlichen USA hatte? Alles noch im Rahmen der Statistik, sagen die Einen, das sind die Vorboten des Klimawandels, sagen die Anderen. Empirisch berechnen lässt sich lediglich die Tatsache, dass in Mitteleuropa Bürgermeister Marcus Zeitler bereits bei geringfügigen durchschnittlichen Temperatu- Stadt Schönau rerhöhungen die Unwetter- und Hochwasserereignisse zunehmen und Hitzeperioden im Hochsommer vermehrt »Die Stadt Schönau wünscht „Happy Birthday“ und auftreten werden. sagt danke für 20 Jahre gute Zusammenarbeit und 20 Jahre Einsatz zum Wohle unserer Umwelt und unserer Dem anthropogen verursachten Anstieg von Treibhaus- Ressourcen. gasen kann nur durch eine konsequente internationale Klimapolitik Einhalt geboten werden. Deren Anreiche- Vor 20 Jahren hatten nur wenige den Mut, das Thema rung in der Atmosphäre, verursacht durch den Ener- Energieeinsparung, energetische Sanierung und Klima- gieverbrauch im häuslichen und gewerblichen Bereich, schutz anzusprechen. Zu unbekannt und zu unpopulär durch den motorisierten Individualverkehr und durch die war diese Materie. Heute, also 20 Jahre später, ist dieses Emissionen der Heizungsanlagen muss verhindert wer- Thema in aller Munde und aus den aktuellen Diskus- den. Hier sind innovative Techniken genauso gefragt wie sionen nicht mehr weg zu denken. Für diesen Mut und ein angepasstes Nutzerverhalten. Vorort in den Gemein- diesen Einsatz sprechen wir der KliBA unsere volle Aner- den und Städten des Rhein-Neckar-Kreises haben wir mit kennung aus und wünschen uns weiterhin eine zuverläs- der KliBA ein Instrument geschaffen, das uns in die Lage sige und kompetente Partnerschaft zum Wohle unserer versetzt, kurz- und mittelfristig den Energieverbrauch Gesellschaft. und somit die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Mit Hilfe des kommunalen Energiemanagements, das in Die Stadt Schönau und somit die Bürgerinnen und Bür- unserer Gemeinde seit 2001 etabliert ist, durch zahlrei- ger unserer Stadt profitieren von der jahrzehntelangen che Projektbegleitungen und nicht zu Letzt durch die Erfahrung der KliBA und wünschen ihr für die Zukunft effizienten regelmäßigen Bürgersprechstunden konnten weiterhin viel Erfolg und alles Gute. « ...... FÜR BÜRGERINNEN UND BÜRGER

Energie-Beratung bei der KliBA: umfassend – unabhängig – unbedingt lohnenswert

Das hat sich gelohnt!“ sagte Frau Mül- ten sie zu dieser Beratungsagentur Doch Frau Müller hatte von ihrem ler, als sie und ihr Mann die KliBA-Be- gehen, von der er bislang noch nichts Bruder und seiner Frau erzählt, die ratungsstelle verließen. gehört hatte? Auch die Handwerks- sich vor der Sanierung ihres neu ge- betriebe selber bieten ja Beratung an. kauften Hauses ebenfalls beraten Herr Müller nickte bestätigend. Die Zudem wären die Handwerker zu Ih- ließen. Und die Beratung hatte ihnen Beratung hatte sich tatsächlich ge- nen nach Hause gekommen, so dass Geld und Fehlinvestitionen erspart! lohnt, auch wenn er zunächst sehr sie nicht erst nach Heidelberg hätten Denn im Gegensatz zum Handwerks- skeptisch gewesen war: Wieso soll- reinfahren müssen. betrieb, war der Berater der KliBA ausgesprochen neutral gewesen, sowohl was das „wichtigste“ Gewerk als auch Technologie und Hersteller Die KliBA berät Bürgerinnen und Bürger betrifft. aus dem Rhein-Neckar-Kreis kostenfrei und umfassend zu den Themen „Der KliBA geht es nicht darum, uns ein bestimmtes Produkt zu verkaufen – Altbausanierung und energetische Modernisierung oder uns partout davon zu überzeu- − Neubau oder Sanierung zum Energieeffizienzhaus gen, dass zuerst das Dach und nicht − Planung eines Passivhauses die Wand neu gedämmt werden müs- − Heizungsmodernisierung, Erfüllung EWärmeG se.“ hatte Frau Müller erklärt, nach- − Einsatz von erneuerbaren Energien dem sie sich auf der Website der KliBA − Stromsparmaßnahmen über deren Angebot informiert hatte. − Förderung und Zuschuss durch KfW, BAFA, Land und „Wir bringen zu dem Termin sämtli- Kommune che Unterlagen unseres Hauses mit und gemeinsam mit dem KliBA-Be- Beratungen finden in den Rathäusern der Kommunen oder rater klären wir dann, was grundsätz- bei der KliBA im Umweltpark (ehemaliges Heinsteinwerk), lich möglich ist, damit wir in Zukunft Wieblinger Weg 21 in Heidelberg statt. weniger Heizkosten haben. Und so Die nächsten Termine können Sie unter der Telefonnummer wie ich verstanden habe, kann uns 06221 99875-0 erfragen. der Berater auch erklären, welche Abfolge der Sanierungsmaßnahmen Sinn macht.

40 „Und was soll diese Beratung kos- die Sanierung ihres Gebäudes. Einige ten?“ hatte Herr Müller gefragt. von Herrn Müllers Ideen wurden zwar verworfen, aber da der KliBA-Berater „Gar nichts!“ hatte Frau Müller geant- dieses fachlich begründete und er- wortet. „Diese Beratungen sind ein klärte, sah Herr Müller ein, dass die- kostenfreies Angebot des Landkrei- se bei ihrem Haus und dem jetzigen ses und der Stadt Heidelberg an die Stand nicht wirklich sinnvoll waren. Profitieren Sie von unserem Bürger der Region!“ Abschließend wurden noch die in Fra- Angebot und nutzen Sie die ge kommenden Fördermöglichkeiten Gelegenheit sich unverbind- So wurde ein Termin für den heutigen besprochen, die Herr und Frau Müller lich und neutral in einer Tage vereinbart. bei Beachtung der jeweiligen Richt- Initialberatung von unserem linien in Anspruch nehmen könnten. Energieberater-Team kosten- Die anfängliche Skepsis von Herrn Niemals hätte ich gedacht, dass wir frei beraten zu lassen! Müller war rasch verflogen: Der Kli- Geld vom Staat bekommen, wenn BA-Berater hatte sich als ausneh- wir unser Haus auf Vordermann brin- Das KliBA-Energieberater- mend kompetent erwiesen: Zuerst gen,“ meinte Herr Müller nach dem Team besteht derzeit aus ging er die von ihnen mitgebrachten Gespräch. 17 hochqualifizierten Bera- Unterlagen der jetzigen Heizungs- terinnen und Beratern unter- anlage, des Dachaufbaues und der „Ich auch nicht,“ bestätigte seine schiedlicher Fachbereiche. Außenwände durch. Anschließend Frau. „Da siehst du mal, wie gut es Die Grundqualifikationen hatte Herr Müller Gelegenheit, seine war, dass wir den Beratungstermin reichen vom Energie- und Ideen zur energetischen Sanierung wahrgenommen haben. Der KliBA- Umweltschutztechniker bis darzulegen, die sich der KliBA-Be- Berater hatte einen ganzheitlichen zum Fachingenieur, im Be- rater in Ruhe anhörte. Gemeinsam Blick. Und den haben wir gebraucht, reich Architektur, Bauphysik mit ihm erarbeiteten Herr und Frau sonst wären wir noch falsch vorge- oder Anlagentechnik. Müller dann ein erstes Konzept für gangen.“

41 FÜR BÜRGERINNEN UND BÜRGER

Guter Energie-Rat ist Gold wert Der Klimawandel ist nicht mehr wegzudiskutieren und viele Menschen möchten ihren Teil zu einer klimaverträglichen und energiegerechten Umwelt beitragen. Hier steht die KliBA den Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen als zentraler Ansprechpartner für Klimaschutz und Energieeffizienz im Rhein-Neckar- Kreis zur Seite. Immer auf dem neuesten Stand berät das KliBA-Team seit bereits 20 Jahren verlässlich und neutral zu diesem Thema. Wir sprachen mit Dr. Klaus Keßler, Geschäftsführer der KliBA, über die Energie- beratung als den Dreh- und Angelpunkt ihrer Tätigkeit heute und künftig.

Energie vor Ort: als Privatperson durch eine Wärme- nen durch alte Heizungsanlagen oder Herr Dr. Keßler, wie wichtig ist es, dass dämmung alleine schon den Ver- schlechte Hausdämmung entstehen, man auch als Privathaushalt in den brauch an Heizenergie durchschnitt- meist sehr viel höher. eigenen vier Wänden mit dem Energie- lich um rund 50 Prozent senken. sparen beginnt? Energie vor Ort: Energie vor Ort: Können Sie das näher erklären? Dr. Klaus Keßler: Wenn das so ist, was hält manche Das ist sowohl entscheidend als auch Menschen dann trotzdem von einer Dr. Klaus Keßler: weitreichend, wenngleich sich viele energie- und klimagerechten Sanie- Der CO₂-Ausstoß einer betagten Hei- Leute darüber nicht bewusst sind. In rung ab? zungsanlage ist um ein Vielfaches Deutschland verbrauchen Privathaus- höher als der einer neuen. Entspre- halte rund ein Viertel der Endenergie. Dr. Klaus Keßler: chend sind auch die Energieverluste Das liegt daran, dass in vielen Kellern Dafür gibt es verschiedene Gründe: immens. Mit den Jahren entstehen so z. B. ungeregelte Heizungspumpe und Zum einen unterschätzen viele ihren unnötig hohe Kosten. Eine ganzheit- alte Kessel stehen, die unnötig viel persönlichen Einfluss auf den Klima- liche Sanierung bekommt man zwar Energie verbrauchen. Oder es ent- wandel. Zum anderen denken immer nicht umsonst, aber es gibt ordentli- weicht unnötig viel Wärmeenergie noch zu viele Menschen, eine kom- che Fördergelder und die Investition durch nicht gedämmte Hausfassa- plette Modernisierung, die zudem amortisiert sich nach einiger Zeit. Es den und Dächer und alte, schlecht energie- und klimagerecht sein soll ist außerdem möglich, schrittweise isolierte Fenster. All das trägt zum und von einem erfahrenen Fachmann vorzugehen. Und bedenken Sie: Wenn globalen CO₂-Ausstoß und damit zum durchgeführt wird, wäre zu teuer. Da- die alte Heizungsanlage plötzlich ver- Klimawandel bei. Dabei kann man bei sind die Kosten, die dem Einzel- sagt, dann muss ganz schnell eine

42 Energie vor Ort: Gibt es denn viele Förderprogramme?

Dr. Klaus Keßler: Oh ja, die Auswahl an Zuschüssen ist sehr groß, was jedoch nicht allen Bürgern bewusst ist. Außerdem sind diese Zuschüsse für den Laien meist auch sehr undurchsichtig. Zum Bei- spiel bieten sowohl die Bundesregie- rung als auch das Land Baden-Würt- temberg über ihre Förderbanken teils erhebliche Unterstützung für energe- tische Sanierungsvorhaben an. Zum einen sind es Investitionszuschüsse, zum anderen zinsgünstige Kredite. Das kann einen spürbaren Teil der Gesamtkosten ausmachen. neue her. Bei solchen Hau-Ruck-Ver- erneuerbarer Energien. Wenn Sie fahren bleiben eine gute Beratung Eckdaten Ihres Wohnhauses mitge- Energie vor Ort: und das Fördergeld leicht auf der bracht haben, können wir anhand Sie sagten vorhin, dass Sie auch Ge- Strecke. des Baujahres, der Wohnfläche, des werbe und Kommunen beraten. Wel- Heizenergieverbrauchs und frühe- che Angebote können Sie speziell dem Energie vor Ort: rer durchgeführter Sanierungsmaß- Gewerbe in unserer Region bieten? Wem genau stehen Sie beratend zur nahmen den energetischen Zustand Seite? des Gebäudes abschätzen. Anschlie- Dr. Klaus Keßler: ßend bekommen Sie dann Vorschlä- Hier schauen wir auf die gewerbliche Dr. Klaus Keßler: ge darüber, welche weiteren Schrit- Immobilie und die organisatorischen Bürgerinnen und Bürger des Rhein- te sinnvoll sind. Außerdem gibt es Prozesse und überlegen, welchen fi- Neckar-Kreises bekommen bei uns Tipps, wie Sie Ihren Stromverbrauch nanziell machbaren Weg es gibt, z. B. eine individuelle und kostenfreie Erst- bereits jetzt schon senken und sich Heizungsanlagen, Beleuchtung, Ge- beratung. Außerdem beraten wir auch im Alltag energiebewusster verhal- bäudehülle und Fenster erneuern zu Gewerbe und Kommunen der Rhein- ten können. lassen. Speziell für die Belange von Neckar-Region in allen Fragen rund kleinen und mittleren Unternehmen um den effizienten und umweltscho- Energie vor Ort: ist dafür die Kompetenzstelle Ener- nenden Energieeinsatz. Die Kosten für die von Ihnen vorge- gieeffizienz, kurz KEFF, zuständig. schlagenen Sanierungsmaßnahmen Energie vor Ort: werden Sie aber wahrscheinlich in die- Energie vor Ort: Wenn ich nun als Privat-Ratsuchender sem Stadium noch nicht kalkulieren Was genau macht die Kompetenzstelle zu einem Erstgespräch zu Ihnen kom- können, oder? Energieeffizienz? me, was erwartet mich da? Dr. Klaus Keßler: Dr. Klaus Keßler: Dr. Klaus Keßler: Doch, in den allermeisten Fällen ist Die KEFF ist der Ansprechpartner Das kommt natürlich ganz auf Ihr bereits eine grobe Abschätzung mög- zum Thema Energieeffizienz für klei- Anliegen an. In den meisten Fällen lich. Wir wissen ja um die Wirtschaft- ne und mittlere Unternehmen in der geht es bei Privatleuten um die ener- lichkeit der von uns empfohlenen Rhein-Neckar-Region. Es geht dabei getische Sanierung des Wohnhauses Modernisierungsschritte und kön- um die Verbesserung der Energie- oder der Wohnung, also um Wärme- nen daher die möglichen Kosten ab- bilanzen dieser Unternehmen, denn dämmung, den Austausch der Hei- schätzen. Und natürlich weisen wir je nach Branche nehmen der Ener- zungsanlage, den Austausch von alten auch auf verfügbare Förderprogram- gieverbrauch und der Anteil der in Fenstern und den möglichen Einsatz me hin. der Produktionskette eingebundenen

43 Energiekonzepten für die kommuna- Leitthemen und daran richten wir un- len Liegenschaften sowie die Schu- sere Arbeit aus. Vor dem Hintergrund lung der Hausmeister sind wichtige gesellschaftlicher energiepolitischer Bausteine um dies zu erreichen. Und Diskussionen sind neben den techni- auch in Schulen sind wir zu finden: schen Energiesparmaßnahmen auch Wir zeigen Schülerinnen und Schü- der bewusste Umgang mit Energie ler beispielsweise wie sich bei ihnen und die Senkung des Energiever- Zuhause Strom sparen lässt und ver- brauchs durch individuelle Maßnah- mitteln ihnen die notwendigen Hin- men gefragt. Bei den Themen ener- tergründe. getische Gebäudesanierung und er- neuerbare Energien müssen wir Energie vor Ort: noch viel Überzeugungsarbeit leis- Ich habe gehört, dass für Kommunen ten, sei es mit Sachkenntnis durch die Teilnahme am European Energy unsere Beratungsangebote oder the- Award sinnvoll sein soll. Was hat es menspezifische Informationskampa- damit auf sich? gnen Mittlerweile haben viele Kom- munen ein Klimaschutzkonzept. Wir Dr. Klaus Keßler: arbeiten daraufhin, dass in fünf Jah- Energie einen wesentlichen Anteil an Der European Energy Award, kurz ren allen Kommunen im Rhein-Neck- den Betriebs- und Produktionskosten eea, erfasst, bewertet, plant, steu- ar-Kreis ein solches Konzept zur Ver- ein. Dabei führen Energiemoderato- ert und überprüft in regelmäßigen fügung steht. Jetzt kommt es darauf ren der KEFF vor Ort in den Unter- Abständen die Energie- und Klima- an, diese Konzepte gemeinsam mit nehmen kostenlose Initialgespräche schutzaktivitäten der Kommune, da- den Kommunen in die Umsetzung und einen Energie-Check durch. An- mit Potentiale der nachhaltigen Ener- zu bringen, und die Kommunen zu schließend werden dann Effizienz- giepolitik und des Klimaschutzes begleiten, zu unterstützen und ihnen potenziale und mögliche technische schnell identifiziert, umgesetzt und beratend zur Seite zu stehen“. Maßnahmen aufgezeigt und passen- genutzt werden können. Eine Teil- de Förderprogramme vorgestellt. nahme wird in Baden-Württemberg Außerdem bringen die KEFF-Mode- aktuell auch bezuschusst. Die KliBA ratoren die Unternehmen mit den ge- ist ein akkreditierter eea-Berater und eigneten Energieeffizienz-Experten wir arbeiten mit einigen Kommunen, zusammen, um die zuvor aufgezeig- wie z. B. der Stadt Walldorf bereits ten Potenziale final auch in Angriff zu seit längerer Zeit erfolgreich zusam- nehmen. Die KEFF-Moderatoren be- men. gleiten anschließend die gesamte Sa- nierung und unterstützen das Unter- Energie vor Ort: nehmen auch bei der Bewertung und Und zuallerletzt: Die KliBA feierte 2017 Überprüfung der Ergebnisse, also z. B. ihr 20jähriges Bestehen. Viel hat sich den gemachten Einsparungen. in den letzten Jahren getan. Was wol- len Sie in den kommenden Jahren an- Energie vor Ort: gehen? Was ist mit Kommunen: Welchen Nut- zen ziehen diese aus Ihrem Angebot? Dr. Klaus Keßler: Energiewende ist eine der zentralen Dr. Klaus Keßler: Gesellschaftsprojekte und damit ei- Kommunen werden von uns darin ner der zentralen Antworten auf den unterstützt, den Energieverbrauch Klimawandel. Bürger und Kommunen in ihrer Gemeinde zu minimieren sind dabei die treibende Kraft bei der und damit auch die CO₂-Bilanz zu Umsetzung der Energiewende vor verbessern. Der Aufbau eines Ener- Ort. Klimaschutz, Energieeinsparun- giemanagements, die Erstellung von gen und Energieeffizienz sind unsere

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FÜR BÜRGERINNEN UND BÜRGER

KliBA – Ihre Klima- schutz- und Energie- Beratungsagentur

Als unabhängige Energieagentur unterstützt und berät die KliBA seit 1997 Bürger, Kommunen und Unternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar zu allen Fragen rund um den effizienten und umweltschonenden Energieeinsatz. Gesellschafter der Agentur sind die Stadt Heidelberg, der Rhein-Neckar-Kreis und weitere 26 Kommunen sowie die Sparkasse Heidelberg.

Unser Service für Bürgerinnen Unser Service für Kommunen Der Service und Bürger im Rhein-Neckar-Kreis für das Gewerbe

In einem kostenfreien Beratungsge- – Kommunales Energiemanage- Mit einer Initialberatung für kleine spräch erhalten Bürger alle Infor- ment, z. B. beim Aufbau eines Ener- und mittlere Unternehmen legen wir mationen, die für eine energetische gieberichtswesens, eines Energie- den Grundstein dafür, wie sie ihre Modernisierung oder einen energie- controllings oder bei der Erstellung laufenden Kosten durch Energieein- effizienten Neubau notwendig sind. von Jahresenergieberichten. sparmaßnahmen senken.

Interessierte Bürger informieren – Klimaschutzkonzepte: Wir prüfen das Einsparpotential wir über erneuerbare Energien und Erstellung der Antragsunterlagen vorhandener Querschnitttechnolo- zeigen ihnen Möglichkeiten, diese für das Klimaschutzkonzept, Er- gien wie Heizung, Klimatisierung, sinnvoll in Form von Solarenergie arbeitung von integrierten und Teil- Druckluft, Beleuchtung, Antriebe etc. oder Biomasse zu nutzen. Über den Klimaschutzkonzepten. Mit Hilfe dieser Bestandsaufnahme neuesten Stand diverser Förderpro- zeigen wir den Unternehmen, wo gramme informieren wir ebenso sie bereits heute die Energie opti- wie über Energiesparen im Alltag. mal nutzen und wo sie zu viel verbrauchen.

46 Erfahren, kompetent und engagiert: Das KliBA-Team – Ihr Ansprechpartner für Klimaschutz und Energieeffizienz im Rhein-Neckar-Kreis. Foto: Gülay Keskin

Für Bürger, Gewerbe und Kommunen verschafft die KliBA den Überblick über die relevanten Fördermittel und Finanzierungsmöglich- keiten durch Kommunen, Land und Bund. Für Kommunen begleitet die KliBA entsprechende Antragsverfahren.

Wieblinger Weg 21 69123 Heidelberg

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