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Mitteilungen und Nachrichten • Fehlende P-Düngung reduzierte den P-Gehalt im Boden. Mitteilungen und Nachrichten • Stallmistdüngung beeinflusste zahlreiche Parameter der Bodenfruchtbarkeit positiv – auch den K-Gehalt. Die Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften (GPW) teilt mit: • Die Ertragsentwicklung zeigt sich insbesondere bei Winter- weizen und Futterrüben im Wesentlichen vom pH-Wert ab- Bericht vom Sommertreffen 2011 der AG Agrar- und hängig, – ein Effekt, der durch Stallmistdüngung und beson- Produktionsökologie ders durch Kalkdüngung teilkompensiert werden kann.

Das Sommertreffen der AG Agrar- und Produktionsökologie fand Weitere vorgestellte Projekte am 23. und 24. Juli 2011 an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Gärprodukte aus Biogasanlagen als Düngestoffe im Pflanzen- Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin statt. bau; bodenökologische Wirkungen (Verena WRAGGE, Stefanie Angekündigt war ein vielfältiges Programm zu zahlreichen KRÜCK): Flüssige Gärprodukte zeigten negative Auswirkungen Forschungsprojekten am Standort Berlin-Dahlem, sowie am auf die Populationsdichte der Enchytraeiden; ein Sachverhalt, zweiten Tage die Besichtigung der Lehr- und Forschungsstation der auf den geringeren Trockensubstanzgehalt und höheren Thyrow und der Agrargenossenschaft Trebbin südlich von Berlin. Ammoniumgehalt im Vergleich zu festen Gärresten Gülle und Wer das Dahlemer Gebäudeensemble und die vielfältigen Stallmist zurückzuführen sein dürfte. Erstaunlicherweise war Feldversuche mit dem Blick des sich nähernden Brandenburger die Abundanz der Regenwürmer bei hoher Varianz in den unter- Adlers betrachtet – und genau dies ist möglich mit dem ausge- schiedlichen Düngervarianten nicht beeinflusst. Tendenziell zeigt teilten Luftbild-Farbfoto, das den Campus Berlin Dahlem der sich bei der Applikation flüssiger Gärprodukte eine antagonis- Humboldt-Universität zu Berlin zeigt – realisiert noch einmal, tische Verteilung von Regenwürmern und Enchytraeiden (letz- wie gefährdet das Areal durch den Zugriff der Stadt immer noch tere werden durch Stallmist und feste Gärprodukte gefördert). 258 ist und freut sich, dass es in den letzten Jahrzehnten immer Ein anderes Projekt befasst sich mit der „Wirkung von Gär- wieder gelang, diese traditionsreiche Stätte pflanzenbaulicher produkten auf Wachstum, Entwicklung und Ertrag von Winter- Forschung nun doch sicherer zu wissen. weizen und Sorghum bicolor var. Sudanense“. Im Vergleich zur Der Einladende, Prof. Dr. Frank ELLMER begrüßte – wie im mineralischen Düngung wurden bei diesen Kulturen Relativ-Er- deutschen Osten üblich mit üppiger Speisung und Getränk – in träge von 89 bis 91% bzw. 85 bis 89% Prozent erreicht. der Idylle des Standorts bei herrlichem Sonnenschein (das sollte Sortenstrategien bei landwirtschaftlichen Nutzpflanzen zur sich später dann rasch ändern) in dem er auf die Historie der Anpassung an den Klimawandel (Janna SAYER, Constance FUCHS): Stätte an der seit 1921 mit dem Wirken von Prof. Kurt OPITZ die Der Einsatz von „ökostabilen Sorten“ als ertragsrelevante landwirtschaftliche Forschung begann. Im „deutschen Oxford“, Produktionsmittel wird ein immer wichtiger werdender Fak- jenem durch „Materialechtheit und Materialgerechtheit gepräg- tor im landwirtschaftlichen Betrieb. Mit der Zunahme ausge- ten Landhausstil der Institutsgebäude“ hatte der Berichterstat- dehnter Trockenperioden sind Trockentoleranz und gleich- ter selbst Anfang der 1970er Jahre den letzten Impuls für ein zeitig „ökologische Stabilität“ auf hohem Leistungsniveau er- Studium der Agrarwissenschaft erhalten. forderlich. Die Standortbedingungen wurden zunächst an einem aufge- Am Standort Thyrow hatte die Jahreswitterung einen Anteil schlossenen Lehr-Bodenprofil einer Braunerde – Fahlerde aus von 76% an der Ertragsvariabilität, der Faktor Sorte einen Anteil periglazziärem Sand über Fließlehm (25 bis 40 Bodenpunkte) von 16%, die Wechselwirkung aus Jahreswirkung mal Sorte 8%. von Frau Dr. Kathlin SCHWEITZER vorgestellt. Prof. Dr. Frank-M. Bei Winterroggen sind bei Trockenheit die Hybridsorten im Ver- CHMIELEWSKI charakterisierte den Standort dann vor dem Hinter- gleich zu den anderen Sortentypen leistungsfähiger und ertrags- grund von 80 Jahren Wetterbeobachtung in Berlin-Dahlem mit stabiler. Bei Winterweizen erreichen die C-Sorten die höchsten Blick auf die globale Erwärmung und den beobachteten Tempe- und stabilsten Erträge. Die Unterschiede der Qualitätstypen sind raturanstieg auch im Hinblick auf die dekadischen Änderungen deutlich geringer als bei Winterroggen. seit 1961; Parameter möglicher künftiger Klimaänderungen in Plötzlicher Regeneinbruch führte die AG Mitglieder unter Dach Brandenburg wurden basierend auf den Aussagen verschiede- bei Kuchen und Kaffee zusammen, wo sie über die Inkulturnahme ner Klimaregionalmodelle beschrieben. der Traubensilberkerze, Cimicifuga racemosa L. informiert wur- Vor diesem Hintergrund wurde der schon 1923 durch Kurt den. Seit Langem befasst sich die Arbeitsgruppe um Dr. Regina OPITZ angelegte „Statische Versuch Bodennutzung Berlin-Dahlem“ SCHENK mit Medizinalpflanzen. Wild gesammelte Rohware wird – mit seiner Laufzeit von fast 90 Jahren der älteste Dauerfeld- knapper, unbekannte Kontaminationen, Verfälschungen und versuch auf Sandboden – in seiner Bedeutung hinsichtlich fol- standortbedingte Unterschiede treten auf. Deshalb müssen die gender Fragestellungen gewürdigt: Voraussetzungen für Inkulturnahme und Herstellung von Phyto- • Welchen Einfluss haben Kalkdüngung und Pflugtiefe auf das pharmaka aus qualitativ hochwertiger standardisierter Pflanzen- Phosphat des Bodens und des gedüngten Phosphates und rohware durch gezielten Arzneipflanzen-Anbau sichergestellt welche Bedeutung hat die (später eingeführte) Stallmist- werden. Die Untersuchenden befassen sich mit den Einflüssen düngung für Humusversorgung und Ertragsniveau des Sand- von Düngung, Bewässerung, Beschattung und Mulch auf Wurzel- bodens? Darüberhinaus dient der Versuch der Beantwortung ertrag und Extraktivstoffgehalt. der Frage, ob ausschließlicher Getreidebau auf diesem Stand- Der erste Tag wurde abgeschlossen mit Demonstrationen ort möglich ist und welche Veränderungen dadurch im Boden zum urbanen Gartenbau (Prof. Christian ULRICH et al.) und zur Zu- hervorgerufen werden. Die Ergebnisse waren bei der Bege- kunftsinitiative Niedrigenergiegewächshaus (Prof. Uwe SCHMIDT), hung markant ausgeprägt im Wachstum der Kulturen sichtbar: sowie mit einer eindrucksvollen dreistündigen abendlichen • Unterlassene Kalkdüngung führte zur Absenkung des pH- Brückenfahrt über Spree und Landwehrkanal vom Tiergarten Wertes auf etwa 4 bis 5 innerst 15 Jahren; seitdem ist der durch Berlin Mitte. Wert relativ konstant und schwankt zwischen pH 4 und 5. Der zweite Tag führte zur Lehr- und Forschungsstation • Tiefere Pflugarbeit verzögerte die Bodenversauerung; ein Thyrow mit Vorträgen zu den Auswirkungen des Klimawandels pH-Wert von 4 bis 5 wurde nach etwa 40 Jahren gemessen. in Brandenburg und entsprechende Anpassungsstrategien. Ein • Organische Düngung und flachere Pflugarbeit erhöhten den zweiter Schwerpunkt widmete sich der Humusversorgung und Gehalt an organischem Kohlenstoff in 0–16 cm Bodentiefe. Bilanzierung im Land Brandenburg (Jörg ZIMMER et al.) – beides

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Auftakt zu den Besichtigungen des Statischen Nährstoffman- 39,5 Prozent Gesamtphosphat, 30,6 Prozent wasserlösliches Mitteilungen und Nachrichten gelversuches (GÄBERT et al.). Der Versuch wurde 1937 durch Phosphat) wird bei Einhaltung der Schwermetallobergrenzen K. OPITZ angelegt und befindet sich in der Tradition der klassi- gemäß Düngemittelverordnung im Vergleich zu Triple- Super- schen Langzeitdüngungsversuche in Rothamsted (seit 1843), phosphat im Gefäß- und Feldversuch zumeist trotz hoher Ver- Halle/Saale (1878) und Bad Lauchstädt (1902). Der Dauerver- sorgung des Bodens eine deutliche Ertragswirksamkeit nachge- such ist bis heute in seinen Varianten unverändert geblieben wiesen, die vom Triple-Superphosphat wenig abweicht. und wird so fortgeführt. Erfasst werden bodenchemischer Sta- Dank an alle verantwortlichen Organisatoren und die Teil- tus und Erträge von Kartoffel, Sommergerste und Silo-Mais, nehmenden für dieses außerordentlich interessante Programm: bodenchemische Kennwerte, sowie die Entwicklung der organi- Ein trefflicher Mix aus Acker-, Pflanzen- und Gartenbau – die schen Bodensubstanz. Der Versuch macht deutlich, dass auf lukullischen (z.B. Thüringer Rostbratwurst vom Veranstalter den leichten, sandigen Böden die Erhaltung von Bodenfrucht- ELLMER aus dessen Thüringer Heimat eingeholt) und kulturellen barkeit und Ertragsfähigkeit nur durch angepasste Humusre- Genüsse einbegriffen. produktion und hinreichende Versorgung mit Kalium und Kalk Ulrich KÖPKE (Bonn) möglich ist. Statischer Beregnungs- und Düngungsversuch (Benjamin TROST, Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam Bornim). Der Arbeitsgemeinschaft Grünland und Futterbau Versuch wurde 1937 durch K. OPITZ mit dem Ziel der Erfassung der Wechselwirkung von organischer und mineralischer Dün- Die 56. Jahrestagung der AG Grünland und Futterbau (AGGF) gung eingerichtet. 1969 wurde der Prüffaktor Beregnung einge- findet vom 30. August bis 1. September 2012 in Witzenhausen führt; 1995 wurden die N-Düngermengen reduziert. Untersucht in den Räumlichkeiten der Universität Kassel statt. Das Schwer- wird die Entwicklung des Gehaltes organischer Bodensubstanz punktthema lautet „Energetische Nutzung von Grünlandauf- unter Bewässerung und unterschiedlicher Stickstoff Düngungs- wüchsen“. 259 intensität. Aktuell dienen die Messungen der Erstellung einer Grünland gewinnt neben seiner futterwirtschaftlichen Bedeu- Treibhausgasbilanz mit Einschluss von CO2 und N2O Emissio- tung zunehmend an Relevanz für die energetische Nutzung. Im nen als Folge agrotechnischer Maßnahmen und der Herstellung Spannungsfeld zwischen intensiver und extensiver Nutzung von Betriebsmitteln. Die Entwicklung der Gehalte organischen interagieren die Wandlungsverfahren mit Qualitätskriterien, Bodenkohlenstoffs zeigt seit 1969 in allen Varianten eine ten- Biodiversitätsaspekten, Stoffströmen und Emissionen. Die Tagung denzielle Abnahme der Bodenkohlenstoffgehalte. Mit Stickstoff widmet sich diesen Themen mit zahlreichen Plenarvorträgen versorgte Varianten zeigten im Vergleich zur Variante ohne und Posterbeiträgen im Diskurs zwischen Wissenschaft, Bera- Stickstoff höhere Kohlenstoffgehalte, wenn die Erntereste auf tung, Politik und Verwaltung sowie der Praxis. Exkursionen zu der Fläche verbleiben. Versuchsstandorten und Praxisbetrieben ergänzen das Pro- Demonstrationsanlage Ackerbausysteme: Verglichen wer- gramm. den 4 Ackerbausysteme: alte Dreifelderwirtschaft, verbesserte Nähere Informationen zur 56. Jahrestagung der Arbeitsgemein- Dreifelderwirtschaft, Integrierter Landbau und Ökologischer schaft Grünland und Futterbau finden Sie auf der Homepage der Landbau. Die wichtigsten Ergebnisse des Ertragsvergleiches zu Arbeitsgemeinschaft (http://www.aggf.uni-bonn.de/). Alle aktu- Winterroggen: ellen Informationen und Termine zum 24th General Meeting of • keine Unterscheide zwischen alter und verbesserter Dreifel- the European Grassland Federation vom 3. bis 7. Juni 2012 in derwirtschaft, Lublin finden Sie unter www.egf2012.pl. • etwa 1 Tonne Mehrertrag im Ökologischen Landbau im We- Gerhard RIEHL (Pöhl) sentlichen als Folge der Vorfruchtwirkungen von Futtererb- sen, • mehr als verdreifachter Ertrag im Vergleich zu alter/verbes- Arbeitsgemeinschaft Versuchswesen serter Dreifelderwirtschaft. Durch gezielte Düngung und Pflanzenschutz im Integrierten Landbau; Verdoppelung der Am 28. und 29. Juni 2012 fand die diesjährige Gemeinsame Erträge im Vergleich zum Ökologischen Landbau. Sommertagung der AG „Landwirtschaftliches Versuchswesen“ der Biometrischen Gesellschaft mit den Arbeitsgruppen „Ver- Eindrucksvoll auch der Besuch der Agrargenossenschaft Treb- suchswesen“ der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften bin, die auf armen Sanden wirtschaftend ihre Schläge noch in (GPW), „Biometrie und Informatik“ der Gesellschaft für Pflan- Ackerzahlenklassen von 17–21, 22–26 und 27–31 unterteilt und zenzüchtung (GPZ) sowie „Biometrie und Versuchsmethodik“ entsprechend differenziert bewirtschaftet. Die Agrargenossen- der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft (DPG) statt. schaft ist wegen der geringen Naturalerträge als Holding orga- Tagungsort war diesmal das Leibniz-Institut für Nutztierbiolo- nisiert und bewirtschaftet noch Hotel, Tankstelle, Reparatur- gie in Dummerstorf. werkstatt und Biogasanlage. Eine detaillierte Analyse ertrags- Im vergangenen Jahr fand die Sommertagung bei der BASF relevanter Faktoren ergab bei Winterroggen in abnehmender in Limburgerhof vom 30. Juni bis 1. Juli 2011 statt. Reihenfolge eine Hierarchie von Witterung, Boden, Vorfrucht, Am 23. und 24. November 2011 fand ein Workshop zum Thema Saattermin und Bodenbearbeitung. Nachrangig waren der Ein- „On-Farm Experimente (OFE)“ in Kassel statt. Bei dieser Tagung fluss von Fungizid- und Herbizid-Anwendungen, die Sortenwahl wurde ein Leitfaden zur Durchführung von OFE vorgestellt, der und die N-Düngung. Winterraps ist die günstigste Vorfrucht zu von Mitgliedern der an den Sommertagungen beteiligten Arbeits- Winterroggen, frühe Saat vor dem 25.09. führte ebenso zu gemeinschaften der verschiedenen Fachgesellschaften erstellt mehr Erträgen, wie intensivere Bodenbearbeitung mit dem wurde. Pflug im Vergleich zu pflugloser Bearbeitung mit Grubber oder Nähere Details zur geplanten Sommertagung, zu stattgefun- Scheibenegge. denen Veranstaltungen, zum Leitfaden für OFE sowie weiteren Die abnehmende Verfügbarkeit von Rohphosphaten zwingt Informationen finden Sie unter http://www.biometrische- zur Entwicklung und Nutzung neuer bislang ungenutzter gesellschaft.de/arbeitsgruppen/landwirtschaftliches- P-Ressourcen. Mit einem Versuch zum Vergleich eines Phosphor- versuchswesen/. Düngers aus aufgeschlossener Klärschlammasche (Recophos; Hans-Peter PIEPHO (Stuttgart-Hohenheim)

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Promotionen in Pflanzenbauwissenschaften STINNER, Paul Walter 2010: Auswirkungen der Biogaserzeugung Mitteilungen und Nachrichten in einem ökologischen Marktfruchtbetrieb auf Ertragsbildung Prof. Dr. Andreas BÜRKERT, Universität Kassel: und Umweltparameter. SIEGFRIED, Konrad 2011: Gaseous and leaching losses of carbon and nitrogen in irrigated organic farming of a coastal oasis in Prof. Dr. Ralf PUDE, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Oman. Bonn: SAFI, Zikrullah 2011: Nutrient cycling and nutrient use efficiency ALMSTEDT, Reiner 2011: Entwicklungsphysiologische Besonder- in urban and peri-urban agriculture of Kabul, Afghanistan. heiten des Frühjahrsgeophyten Allium ursinum L. und die daraus resultierenden Konsequenzen bei der Überführung in Prof. Dr. Wilhelm CLAUPEIN, Universität Hohenheim: den nachhaltigen, feldmäßigen Anbau. WALTER, Ernst Emanuel 2010: Konventionelle mineralische Stickstoff- und N-Injektionsdüngung in Feldversuchen 1991 Prof. Dr. Rolf RAUBER, Georg-August-Universität Göttingen: bis 2005 – Einfluss auf Nitratauswaschung und Getreidepro- MENKE, Christian Antonius 2011: Evaluierung von Winterzwi- duktion. schenfrüchten in einem Zweikultur-Nutzungssystem mit Mais KNÖRZER, Heike 2010: Designing, modeling, and evaluation of für die Biogaserzeugung. improved cropping strategies and multi-level interactions in NAGEL, Manuela 2011: Seed survival in genebanks – Genetic and intercropping systems in the North China Plain. biochemical aspects of seed deterioration in barley. FEIKE, Til 2010: Grasping the complexity of intercropping – de- veloping and testing an integrated decision support system Prof. Dr. Hans SCHNYDER, Technische Universität München: for vegetable production in the North China Plain. GAMNITZER, Ulrike 2010: Kinetic Characterisation of Respiratory 260 TONN, Bettina 2011: Suitability of semi-natural grassland bio- Carbon Pools in a Grassland Ecosystem. mass for bioenergy production through combustion. WITTMER, Maximilian 2010: Carbon and nitrogen isotope com- position of Inner Mongolia grassland: spatio-temporal varia- Prof. Dr. Jürgen K. FRIEDEL, Universität für Bodenkultur Wien: tions at multiple scales. RAZA, Amir 2010: Water relations of lucerne (Medicago sativa L.) WILD, Melanie 2010: The carbon and nitrogen supply system of under organic farming conditions. leaf growth in Perennial Ryegrass – Characterization by dyna- mic 15N and 13C labeling and compartmental analysis of tra- Prof. Dr. Bernd HONERMEIER, Justus-Liebig-Universität Gie- cer influx into the leaf growth zone. ßen: YANG, Hao 2010: Water use discrimination, and temporal change ALI, Sajid 2011: Leaf Yield and Polyphenols of Artichoke (Cynara of life forms among C4 plants of Inner Mongolia grassland. cardunculus L.) Influenced by Harvest Frequency and Herbi- cide Stress. Prof. Dr. Hartmut STÜTZEL, Leibniz Universität Hannover: ENGERT, Nadine 2011: Phenolic acids and antioxidative capacity KATROSCHAN, Kai-Uwe 2011: Narrow-leaved Lupine (Lupinus of ancient wheat namely einkorn (T. monococcum ssp.), emmer angustifolius L.) as Nitrogen Source in Organic Vegetable (T. turgidum ssp.) spelt wheat (T. aestivum ssp. spelta) and of Production Systems. germinated bread wheat (T. aestivum ssp. aestivum). WIECHERS, Dirk 2011: Influence of canopy structure on light inter- ception and productivity of greenhouse cucumber. Prof. Dr. Hans-Peter KAUL, Universität für Bodenkultur Wien: FARZANEH, Masoumeh 2010: Effects of arbuscular mycorrhiza Prof. Dr. Friedhelm TAUBE, Christian-Albrechts-Universität Kiel: and nitrogen nutrition on growth and nutrient uptake of WEIHER, Nina 2011: Variation in the nutritive value of red clover chickpea and barley. (Trifolium pratense L.) with special reference to polyphenol oxidase activity. Prof. Dr. Ulrich KÖPKE, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Univer- SVOBODA, Nikolai 2011: Auswirkung der Gärrestapplikation auf sität Bonn: das Stickstoff-Auswaschungspotential von Anbausystemen zur KLEIN, D., 2010: Ackerbohnen-Gemenge mit Ölfrüchten: Saflor, Substratproduktion. Senf und Öllein. WAN, Hongwei 2011: Impacts of grazing intensity, grazing sys- KIESSLING,D., 2010: Ansätze zur Erhaltung seltener Tomatensorten tem, mowing and nitrogen fertilization on species dominance im Ökologischen Gemüsebau mit besonderer Berücksichtigung and coexistence in typical steppe of Inner Mongolia. differenzierter Qualitätsparameter und regionaler Vermark- KRAWUTSCHKE, Manuel 2011: Qualitätsveränderungen im Zu- tung. wachsverlauf und bei der Gärfutterbereitung von Rotklee ATHMANN, M., 2011: Produktqualität von Salatrauke (Eruca (Trifolium pratense L.) unter besonderer Berücksichtigung sativa L.) und Weizen (Triticum aestivum L.): Einfluss von der Rohproteinfraktionen. Einstrahlungsintensität, Stickstoffangebot, Düngungsart und Hornkieselapplikation auf Wachstum und Differenzierung. Prof. Dr. Michael WACHENDORF, Universität Kassel: RICHTER, Felix 2010: Impact of sward type, cutting date and con- Prof. Dr. Günter LEITHOLD, Justus-Liebig-Universität Gießen: ditioning temperature on material and energy fluxes in the SOMMER, Hendrik 2010: Untersuchungen zur Steigerung der integrated generation of solid fuel and biogas from semi-na- Produktionsintensität im ökologischen Landbau am Beispiel tural grassland. des Lehr- und Versuchsbetriebes Gladbacherhof. (GPW, Juni 2012)

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Aus den Arbeitskreisen der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft (DPG): Mitteilungen und Nachrichten Die eingereichten Zusammenfassungen der Beiträge werden im Folgenden wiedergegeben: Bericht über die Tagung der Arbeitskreise „Popula- tionsdynamik und Epidemiologie“ und „Epigäische Raubarthropoden“ in Halle (Saale) 1) Biodiversity of click (Elateridae) in the agriculture landscape of Saxony-Anhalt – Results Der Arbeitskreis „Epigäische Raubarthropoden“ der DGaaE traf of pheromone trap-Monitoring in 2011 sich mit dem Arbeitskreis „Populationsdynamik und Epidemiolo- Maria TACKENBERG1, Christian WOLFF2, Christa VOLKMAR1, gie“ der DPG zu einer gemeinsamen Veranstaltung am 22. und 23. Marita LÜBKE-AL HUSSEIN1 September 2011 am Institut für Agrar- und Ernährungswissen- 1 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und schaften der Martin-Luther-Universität (MLU) in Halle (Saale). Ernährungswissenschaften Das zweitägige Treffen wurde von Frau Prof. Dr. Christa 2 Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen- VOLKMAR am Standort des Institutes für Agrar- und Ernährungs- Anhalt wissenschaften in Halle organisiert. Die Teilnehmer kamen aus E-Mail: [email protected] Deutschland und Ägypten, von Universitäten, dem Julius Kühn- Institut (JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, dem Wireworms are considered an important pest in the Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. agriculture landscape of Saxony-Anhalt. In 2001 a similar Müncheberg, der Landesanstalt für Landwirtschaft in Sachsen- monitoring had conducted to study the population dynamics of Anhalt und den Firmen Bayer CropScience Deutschland GmbH, Agriotes sordidus in France. The click population was Limagrain GmbH und Bio Chem agrar. surveyed by pheromone traps of FURLAN from Syngenta for 261 Verschiedene Forschungsthemen wurden vorgestellt und Agriotes species in Saxony-Anhalt in 2009, 2010 and 2011. In ausführlich diskutiert. Im AK „Epigäische Raubarthropoden“ 2011 the pheromone traps were placed in 8 habitats in different stellten Frau KONRAD und Herr PLATEN (ZALF) Projektergebnisse geographic natural environments in Saxony-Anhalt. These zu schnell verlaufenden Habitatveränderungen auf die Zusam- habitats were Poppau (Altmarkkreis Salzwedel), Giesenslage, mensetzung von ökologischen und funktionalen Gruppen der Rengerslage and Wust (Altmarkkreis Stendal), Quedlinburg Laufkäferzönosen vor und Herr BÜCHS (JKI) informierte zu einem (Harz), Bornum (Anhalt-Zerbst), Dederstedt (Mansfeld-Süd- EU-Projekt mit dem Titel „Auswirkungen verschiedener Raps- harz) and Saubach (Burgenlandkreis). With the use of phero- anbausysteme in Deutschland, Kroatien und Serbien auf epi- mone traps it is possible to get more information about the gäische Raubarthropoden“. habitat requirements of click beetles. This method of catch is Weitere Vorträge gaben einen Überblick zu einem Freisetzungs- used to get data for Elateridae population dynamic and not to versuch mit verschiedenen Maisvarianten am Standort Üplingen decimate the population. In the time of copulation the females (MLU) und zu einem Projekt zum Erreger der Kohlhernie (JKI). recognize this pheromone, so the males can find the females Zu Ergebnissen ihrer Bachelorarbeit referierte Frau TACKENBERG and mated them. The different species of Agriotes differ in their vom Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Uni- lifecycle and their quantity of larval stages. All species of click versität Halle. beetles have a good response to specific sexual pheromones. Im AK „Populationsdynamik und Epidemiologie“ waren Beiträ- Averaging there are 12 to 14 larval stages possible. The whole ge aus dem JKI in Quedlinburg (BERNDT und SCHLIEPHAKE) und aus lifecycle of a wireworm lasts from 3 to 5 years according to the dem JKI in Kleinmachnow (KRENGEL und FREIER) zu hören. Von der different Elateridae species. The traps were placed mostly in a Firma Limagrain GmbH referierte Mike TAYLOR zum Thema „Zum quadrangle and sometimes in a row. The distance between the Auftreten der orangeroten Weizengallmücke am Standort Rosen- traps was 50 meters and around the traps there must be a free thal“. Studierende am Institut für Agrar- und Ernährungswissen- area of high vegetation of 1 m². This is necessary for an optimal schaften gaben einen Überblick zum Stand ihrer Bachelor- bzw. turbulence of the pheromone scent. The attempt was running Master-Arbeiten (FLEISCHER u.a., RICHTER u.a. bzw. FINGER u.a.). from early April to end of July; the traps were changed every Abgerundet wurde das Themenangebot des AK Populationsdyna- 30 to 45 days and located in the head of the trap. After the mik durch einen Beitrag von Herrn Lutz RICHTER zum Thema „Ent- weekly depletion of the traps the catches were conserved in wicklungswertesummen – Verbesserung der Realitätsnähe ele- alcohol. Later the catches were determined with a binocular mentarer temperaturgestützter Prognosen im Pflanzenschutz“. (Nikon SMZ 645) in the laboratory. In 2011 in all habitats we Allen Referentinnen und Referenten sei für die gründliche provided the evidence of the species: Agriotes lineatus, Agriotes Vorbereitung der Vorträge gedankt, sowie allen Teilnehmern für obscurus and Agriotes sputator. In Quedlinburg and Saubach we die konstruktiven Diskussionsbeiträge. also found Agriotes ustulatus. We didn’t provide the evidence of Es wurde ein neuer Leiter für den Arbeitskreis „Epigäische Agriotes sordidus. In addition to the pheromone traps we posi- Raubarthropoden“ gewählt. Herr Dr. Wolfgang BÜCHS, E-Mail: tioned also traps for catching wireworms. These traps located at [email protected] (JKI, Institut für Pflanzenbau und the soil and contained germinated wheat in a tea bag. This Bodenkunde, Braunschweig) wurde für das Amt vorgeschlagen wheat was germinated 24 hours before locating in the trap. All und mit einer Stimmenthaltung gewählt. 14 days the traps were changed. And after these 14 days we had Für die Funktion des Stellvertreters kandidierte Herr Dr. Ralph to crumble the tea bag, because the wireworms hidden between PLATEN (Institute for Land Use Systems, Leibniz-Centre for Agra- the young plants. The most wireworm catches were found in rian Landscape Research, ZALF). Die Anwesenden wählten Herrn Saubach with 52 individuals of different Elateridae species. PLATEN ebenfalls mit einer Stimmenthaltung. Das nächste Tref- After the biweekly depletions the results of the wireworm fen der Arbeitskreise ist für 2012 geplant. catches showed their natural behaviour of different weather Für den AK Populationsdynamik und Epidemiologie conditions. Prof. Dr. Christa VOLKMAR (Halle) (DPG AK Populationsdynamik und Epidemiologie)

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2) The impact of rapid habitat changes in Short 3) Monitoring of Non-Target in Mitteilungen und Nachrichten Rotation Coppices (SRC) on ecology of Carabid Transgenic Maize Lines under Different Weed assemblages (Coleoptera: Carabidae) Control Regimes Jessika KONRAD, Ralph PLATEN, Michael GLEMNITZ Nabil EL-WAKEIL, Christa VOLKMAR Institute for Land Use Systems, Leibniz-Centre for Agricultural Institute of Agric. & Nutritional Sciences, Martin-Luther-University Halle- Landscape Research (ZALF), Eberswalder Straße 84, 15374 Müncheberg, Wittenberg, Germany, Germany E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Non-target populations were monitored in both Short Rotation Coppices (SRC) are new agricultural systems transgenic and Non-transgenic maize. A major concern regar- where rapidly growing woods (e.g. Populus- and Salix-hybrids) ding the deployment of insect resistant transgenic plants is their are planted for energy production. In this study, we investigate potential impact on non-target organisms, in particular on the impact of habitat dynamics in the SRC on beneficial arthropods such as predators. This study aimed to assemblages. We hypothesised that a) species composition and evaluate the impact of maize hybrids managed with different dominance structure of the SRC are different from those in the herbicide regimes on abundance of key non-target arthropods; adjacent arable field, b) the proportion of forest species, wing- also to evaluate the impact of insect and weed control stra- less species and spring breeders are positively correlated with tegies, including insect-resistant lines and herbicide-tolerant the older SRC whereas that of arable field species, winged spe- transgenic maize hybrids, on key non-target arthropods. To cies and autumn breeders is negatively correlated. The area of assess the risks that transgenic plants pose to parasitoids and investigation is situated in the sub-alpine region of Hesse, Ger- predators, various experimental treatments had been conduc- many. Ground beetles were caught with five pitfall traps, which ted. There is no significant difference between GM and non-GM 262 were arranged in a straight line with a distance of 5 m each, at maize in insect populations. Glyphosate resistance did not alter altogether 10 plots (four SRC, aged 0–3 years, a deciduous the beneficial insect populations between Bt and non-Bt maize. forest, an isolated forest patch, a meadow, a fallowland, a field There are significant differences in weather conditions (tempe- of winter rye, and a headland. The traps are operated during rature and rainfall) between two years; therefore the insect po- the vegetation time, where the traps are changed every fort- pulations are varied. Using low or no insecticides on Bt-plants night. In this paper, preliminary results of the first three months led to increase parasitoids which could keep aphids to sub-eco- of the study are presented. Although, only two aspects are exa- nomic levels. Herbicide resistance to insect protected the trans- mined closely here, the outcomes give a hint of the confirma- genic maize. tion of the hypotheses. In total, 73 species in 14742 individuals (DPG, AK Populationsdynamik und Epidemiologie) were caught. Most species (42) and individuals (3650) were present at the one year old SRC. The lowest number of species (8) and individuals (309) were found in the deciduous forest. 4) Bemerkenswerte Webspinnen (Arachnida, Besides two species which are dominant at all the plots, the Araneae) und Laufkäfer (Coleoptera, Carabidae) dominance of arable field species decrease in the SRC, whereas des FFH-Gebietes „Salzstelle Wormsdorf“ forest species are only present with low dominance values or (Land Sachsen-Anhalt)* lacking at all in the arable field and the young SRC, respectively. Ismail A. AL HUSSEIN1, Marita LÜBKE-AL HUSSEIN1, Frank MEYER2, In tendency, the percentage of brachypterous species increases Thomas SÜSSMUTH2 from the arable field to the oldest SRC whereas a decrease of 1 Malachitweg 24, 06120 Halle (Saale), Germany macropterous species can be observed. The proportion of 2 RANA – Büro für Ökologie und Naturschutz Frank Meyer: Mühlweg 39, dimorphic species is ambiguous. With all precaution, we con- 06114 Halle (Saale), Germany clude that even after the relatively short standing time of three * Auftraggeber: Land Sachsen-Anhalt, vertreten durch das Landesamt years, the SRC provide enough favourable habitat conditions für Umweltschutz Halle, FB 4 (Federführende Behörde), for at least eurytopic forest species. E-Mail: [email protected] Gesellschaft für angewandte Carabidologie (GAC) (Eds.), 2009: Lebensraumpräferenzen der Laufkäfer Deutschlands – Natürliche Binnensalzstellen sind äußerst schutzwürdige und Wissensbasierter Katalog. Angewandte Carabidologie Supple- extrem gefährdete Biotope. Sie weisen eine sehr geringe Ver- ment V, 45 pp. + CD. breitung auf und beherbergen eine Anzahl von Pflanzen- und This work is part of the research project „Entwicklung exten- Tierarten, die nach wie vor ausschließlich von naturnahen Bin- siver Landnutzungskonzepte für die Produktion nachwachsen- nensalzstellen bekannt sind. Dieser Tatbestand erhöht deren der Rohstoffe als mögliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen“ Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit gegenüber anderen (ELKE III), which is financially supported by the Fachagentur Biotoptypen. Dies verdeutlicht auch ihre Einstufung als priori- für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) with funds provided by täre Lebensräume gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie. the Federal Ministry of Nutrition, Agriculture and Consumer Das NATURA 2000-Gebiet SCI 202 „Salzstelle Wormsdorf“ Protection (BMELV) and coordinated by the Institut für ange- befindet sich im westlichen Sachsen-Anhalt im Landkreis Börde. wandtes Stoffstrommanagement (IfaS). Our thank goes to Es liegt im oberen Allertal in der Verwaltungsgemeinschaft Viessmann Werke GmbH & Co. KG for providing the field site Allerquelle und gehört zur Gemeinde Wormsdorf (Ortsteil der and to Gerrit Engelbach (bfu) for the support. Gemeinde Eilsleben). Herausragende Bedeutung für den Natur- (DPG, AK Populationsdynamik und Epidemiologie) schutz haben die Salzquellen, die sich entlang der Störungs-

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zone des oberen Allertalgrabens aufreihen, so auch die „Salz- notop auf eutrophen Mooren einschließlich ihrer Verlandungs- stelle Wormsdorf“. vegetationen und an kleinen Gewässern vor. Mitteilungen und Nachrichten Innerhalb des mitteldeutschen Binnenlandklimas gehört die- Wenige Arten sind halophil bzw. halobiont. Hierzu gehören ses FFH-Gebiet zum trocken-warmen Klimabezirk Börde. Die- unter den nachgewiesenen Arten die Kugelspinne Enoplognatha ser ist gekennzeichnet durch die Randlage zum hercynischen mordax (Thorell), die Zwergspinne Erigone longipalpis (Sunde- Trockengebiet. Das Gebiet umfasst einen rund 3,2 ha großen vall) sowie die Kräuselspinne Argenna patula (Simon). Letztere Teilbereich der oberen Allerniederung zwischen den Ortslagen wird sehr selten gefunden und gilt als „gefährdet“. Hier kam sie Wormsdorf und Eilsleben. Es ist ein Niedermoor im Bereich der sogar in größerer Individuenzahl vor. Diese Arten werden bei Allertalstörungszone. Untersuchungen an salzgetönten Standorten regelmäßig nach- Der Lebensraumtyp der „Salzstelle Wormsdorf“ weist einen gewiesen, so bei Untersuchungen an der Salzstelle in Hecklingen hohen Artenreichtum mit z.T. hohen Individuenanzahlen und (HIEBSCH 1962; SACHER 1996a) oder der Salzstelle Sülldorf eine ausgeprägtere Zonierung auf. Letztere umfasst salzhaltige (SACHER 1996b), dem Salzigen See (AL HUSSEIN 2000) und im Gewässer (Quelltümpel und Gräben mit aufsteigendem Salz- Salzatal bei Langenbogen (RANA 1998). wasser), vegetationsfreie Flächen, Quellerfluren, Salzrasen, Laufkäfer: Salzstellen zeichnen sich hinsichtlich der Laufkäfer Brackwasserröhrichte und Salzwiesen. Von den obligaten Halo- durch ein zwar geringes, aber dafür hochspezialisiertes Arten- phyten des Binnenlandes kommen Gemeiner Queller (Salicor- spektrum aus. Dies trifft auch für die Salzstelle Wormsdorf zu. nia europaea L.) und Stielfrüchtige Salzmelde (Atriplex pedun- Hier ließen sich lediglich 17 Arten feststellen, von denen drei culata L.) vor. Aber auch die fakultativen Halophyten und salz- nur über die Farbschalen nachzuweisen waren. ertragenden Arten sind in großer Anzahl vorhanden. Weitere Auffallend ist der sehr hohe Anteil an halotoleranten bzw. Biotope sind genutzte Feucht- und Nassgrünländer, ruderales halobionten Carabidenspezies. Als halobiont gelten die in Grünland und Landschilf (vgl. RANA 2010). Sachsen-Anhalt als „stark gefährdet“ eingestuften Anisodactylus Unter den Indikatorartengruppen der Salzstelle wurden im poeciloides (Stephens), Bembidion aspericolle (Germar), Pogonus 263 Rahmen der Erfassungen zum Managementplan auch die Web- chalceus (Marsham) und Dicheirotrichus obsoletus (Dejean). spinnen und die Laufkäfer untersucht. Diese vier Arten waren sogar am individuenreichsten vertre- Im Zeitraum vom 20.04. bis 20.08.2010 erfolgte die Erfas- ten. In der Roten Liste Deutschlands sind die ersten drei als sung beider Gruppen mit Standard-Bodenfallen (farbloser Plas- „stark gefährdet“, Dicheirotrichus obsoletus (Dejean) sogar als tikbecher, 7 cm Öffnungsdurchmesser, überdacht, Fangflüssig- „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Zu den halotoleranten keit ca. 3%iges Formalin). Auf jeder Fläche kamen fünf Fallen, Arten zählen Amara convexiuscula (Marsham), Bembidion as- welche in ca. 4wöchigen Abständen geleert wurden, zum Ein- pericolle (Germar), Bembidion minimum (Fabricius) und Steno- satz. lophus mixtus (Herbst). Der Anteil der an Salz gebundenen Gleichzeitig wurden zur Erfassung von Fliegen (Diptera) je Arten am Gesamtartenspektrum betrug mehr als 30%. Be- eine Gelb- und eine Weißschale (30 x 20 cm) am gleichen Ort merkenswert ist auch das Vorkommen der eutrophe Verlan- exponiert. Die hier als Beifang angefallenen Webspinnen und dungsvegetation bevorzugenden Arten Blethisa multipunctata Laufkäfer wurden in die Ergebnisse integriert. (Linné) und Chlaenius tristis (SCHALLER). Sie besitzen sowohl Zu Beginn der Untersuchungen lagen sowohl für die Spinnen in Sachsen-Anhalt als auch bundesweit einen Gefährdungs- als auch für die Laufkäfer keinerlei Daten vor, so dass die vor- status. liegenden Erhebungen den Status einer Erstinventarisierung Die meisten der hier gefundenen Arten kamen auch an ande- tragen. ren Binnensalzstellen Sachsen-Anhalts, so an der Salzstelle Diese beiden Gruppen erwiesen sich trotz der geringen Größe Hecklingen (HIEBSCH 1961; CIUPA 1992) oder dem Salzigen See des FFH-Gebietes und des kurzen Untersuchungszeitraums als (RANA 1999) vor. relativ arten- und individuenreich mit einer beachtlichen Anzahl Diese Ergebnisse bestätigen den hohen ökologischen und für halobionter und halotoleranter Arten. den Naturschutz relevanten Wert dieser vergleichsweise klein- Webspinnen: Insgesamt betrachtet konnten die 1813 bestimm- flächigen Binnensalzstelle. baren Tiere 73 Arten zugeordnet werden, welche sich auf 12 Fami- lien verteilen. Davon fanden sich 54 Arten in den Bodenfallen und 19 Arten in den Farbschalen. Entsprechend den Roten Listen Literatur sind 17 Arten mit einem Gefährdungsstatus (11 RL Sachsen- AL HUSSEIN, I. A., 2000: Zur Spinnenfauna (Arachnida, Ara- Anhalt und 15 RL Deutschland) belegt. neae) des ehemaligen Salzigen Sees. Hercynia N.F. 33, Die nachgewiesenen Arten repräsentieren ein breites Spektrum 281-292. der ökologischen Typen, gehören aber fast alle zu den Offenland- CIUPA, W., 1992: Kommentierte Carabiden-Artenliste für das bewohnern. Lediglich sechs Arten sind eher auf bewaldeten NSG Salzstelle Hecklingen (Col.). Entomol. Nachr. Ber. 36, Standorten anzutreffen. 249-254 Erwartungsgemäß stellten feuchtigkeitsliebende Vertreter HIEBSCH, H., 1961: Faunistisch-ökologische Untersuchungen mit 29 nachgewiesenen Arten den größten Anteil. Während an den Salzstellen bei Hecklingen und westlich der Num- zahlreiche Arten eher trockene Lebensräume bewohnen, besitzen burg mit Angaben über die Biologie von Henestaris halophi- weitere Arten ihren Verbreitungsschwerpunkt in extensiv oder lus (Burm.). 113 S.; Diss. Martin-Luther-Universität Halle-Wit- unbewirtschafteten Feucht- und Nasswiesen. 15 Arten zählen tenberg. zu den Bewohnern der Äcker, Ackerbrachen und Ruderalfluren. HIEBSCH, H., 1962: Vergleichende ökologische Studien der Spin- Sie besiedeln vor allem die angrenzenden landwirtschaftlich nenfauna in den Naturschutzgebieten Salzstelle bei Heck- genutzten Biotope. lingen und westlich der Numburg. – Archiv Natursch. Land- Trotz der geringen Flächengröße beherbergt der untersuchte schaftsforsch. 2, 53-84. Lebensraum eine vergleichsweise große Zahl gefährdeter Arten. RANA – Büro für Ökologie und Naturschutz Frank Meyer 1998: Hervorzuheben sind hier vor allem die Springspinne Sitticus Pflege- und Entwicklungsplan für das einstweilig gesicherte caricis (Westring), welche in Sachsen-Anhalt als „vom Aus- NSG „Salzatal bei Langenbogen“ (Saalkreis). Unveröff. Gut- sterben bedroht“ einzustufen ist und nur mit einem Individu- achten im Auftrag des Regierungspräsidiums Halle, Obere um belegt werden konnte. Diese extrem seltene Art kommt ste- Naturschutzbehörde.

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RANA – Büro für Ökologie & Naturschutz Frank Meyer 1999: 6) Zur Diversität von Zikadenpopulationen im Mitteilungen und Nachrichten Naturschutzfachliche Untersuchungen am ehemaligen Salzi- Getreide und deren Vektorfunktion für Getreide- gen See (Landkreis Mansfelder Land), Teil Fauna. Unveröff. verzwergungsviren (CDV) in der mitteldeutschen Gutachten im Auftrag des Landesamtes für Umweltschutz Agrarlandschaft Sachsen-Anhalt. Luise J. FINGER1, Torsten BLOCK3, Werner WITSACK2, Nadine DRECHSLER4, RANA – Büro für Ökologie und Naturschutz Frank Meyer 2010: Christa VOLKMAR1 Monitoring für die Tierarten nach Anhang II und IV der FFH- 1 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und Richtlinie und die Vogelarten nach Anhang I sowie Artikel 4.2 Ernährungswissenschaften Vogelschutz-Richtlinie in Sachsen-Anhalt. Unveröff. Gutachten 2 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Biologie/ i. A. d. Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, 557 S. Zoologie SACHER, P., 1996a: Bemerkenswerte Webspinnen (Araneida) 3 Syngenta Agro GmbH der Salzstelle Hecklingen. Entomol. Mitt. Sachsen-Anhalt 4, 4 Bio-Test Labor GmbH Sagerheide 15-21. E-Mail: [email protected] SACHER, P., 1996b: Webspinnen. In: Büro für Umwelt-, Stadt- und Landschaftsplanung GmbH: Pflege- und Entwicklungsplan Aufgrund der globalen Erwärmung erlangen Insekten als virus- NSG „Salzstellen bei Sülldorf“. übertragende Vektoren eine zunehmende Bedeutung (HABEKUSS (DPG, AK Populationsdynamik und Epidemiologie) et al. 2009). Zikaden der Gattung Psammotettix sind Vektoren von drei verschiedenen Getreideverzwergungsviren (CDV). Entscheidende Faktoren für die Entwicklung von Zikaden sind u.a. hohe Temperaturen. Um über die Diversität und das Dis- persionsverhalten von Zikadenpopulationen in der Agrarland- 264 schaft Aussagen treffen zu können, wurde 2010/2011 eine Feld- 5) Analyses of virulence of clubroot (Plasmodiophora studie an zwei Standorten bei Rumpin, Sachsen-Anhalt durch- brassicae) sampled in different European oilseed geführt. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich über vier rape growing regions Phasen: abreifende Wintergerste, Ausfallgetreide, Wintergers- ten-Neuansaat sowie überwinterte Wintergerste in der Zeit von 1 2 3 4 Wolfgang LUEDERS , Stefan ABEL , Wolfgang FRIEDT , Doris KOPAHNKE , Anfang Juli bis Ende Oktober 2010 bzw. April bis Mai 2011. Die 4 Frank ORDON Abundanz der Zikaden wurde mittels Kescherfängen in der 1 Limagrain GmbH; 31234 Edemissen, Germany Saumstruktur, am Feldrand und im 100 m-Feldbereich erfasst. 2 Limagrain GmbH; 31226 Peine-Rosenthal, Germany Die gefangenen Zikaden wurden bestimmt und molecular-bio- 3 Justus Liebig University, Department of Plant Breeding 35392 Giessen, logisch auf Virusbelastung mittels PCR getestet. Außerdem Germany wurden am Versuchsstandort aus dem Ausfallgetreide und dem 4 JKI – Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute of Resis- Getreide der Neuansaat Pflanzenproben entnommen und mit- tance Research and Stress Tolerance 06484 Quedlinburg, Germany tels Elisa auf Befall mit dem Gerstengelbverzwergungsvirus E-Mail: [email protected] (BYDV) und den Getreideverzwergungsviren (CDV) unter- Clubroot caused by the obligate biotrophic protist Plasmodio- sucht. In der reifenden Wintergerste wurden 77 adulte Zikaden, phora brassicae is a serious soil-borne disease of cruciferous im Ausfallgetreide 1359 adulte Tiere sowie 31 Larven, in der crops. It causes galls on roots leading to premature death of the Neuansaat 66 adulte Tiere und in der überwinterten Winter- plant. Most problematic is the longevity of the resting spores in gerste 120 adulte Zikaden und 3 Larven gefangen. Insgesamt the soil up to 20 years. Therefore, there are no economically konnten im Versuchszeitraum 27 Arten nachgewiesen werden. reasonable control measures once a field has been infested. Es variieren sowohl die Anzahl der Individuen als auch das Vor- Clubroot infestations are already known for nearly 100 years in kommen der Arten in den einzelnen Feldbereichen (Saumstruk- the United Kingdom, France and Northern Germany. Currently, tur, Feldrand, 100 m-Bereich im Feld) und Versuchszeiträu- due to the raising density of oilseed rape cultivation within the men. Das vorherrschende Infektionspotential des CDV zur Ve- last three decades the number of contaminated fields detected getation des Ausfallgetreides wurde sowohl durch virologische in many European regions is constantly increasing. According Pflanzenuntersuchungen als auch durch Realtime-PCR der Zi- to the fact that numerous populations and races of P. brassicae kaden nachgewiesen. Obwohl eine höhere Zikadenabundanz differing in pathogenicity are known, breeding for resistance is festgestellt werden konnte, kam es nicht zu einer Virusübertra- a difficult task. gung auf die Folgekultur Wintergerste. Aufgrund der Witte- For successful resistance breeding it is important to have rungsbedingungen im Spätsommer/Herbst 2010 wurde die information on different pathotypes available and their im- Infektionskette vermutlich durch niedrige Temperaturen und plications on agricultural production. Therefore, samples of ergiebige Niederschläge unterbrochen. Die Anzahl der Zikaden infected plant material were taken from different locations in im Versuchsabschnitt überwinterte Wintergerste widerspiegeln several European countries. The virulence of these samples die potentiellen Infektionsquellen. was phenotypically determined under greenhouse conditions (DPG, AK Populationsdynamik und Epidemiologie) by using on the one hand the European Clubroot Differential Set ‘ECD’ and on the other hand the set of differentials com- posed by INRA. Nearly no virulence of the isolates tested against Brassica 7) Examination of the susceptibility of winter rapa genotypes was detected but large differences within wheat genotypes to wheat midge infestation B. napus and B. oleracea genotypes. First results confirm that (Field study 2011) different pathotypes are present and that the highly virulent Franz FLEISCHER1, Ulrike LOHWASSER2, Christa VOLKMAR1, Andreas BÖRNER2 race ‘P1’ occurs mainly in Northern Europe. The Pathotypes 1 Martin-Luther-University Halle-Wittenberg ‘P5’, ‘P7’ and ‘P8’ out of eight races in total have not been detec- 2 Leibniz Institute of Plant Genetics and Crop Plant Research (IPK) ted up to now. Gatersleben (DPG, AK Populationsdynamik und Epidemiologie) E-Mail: [email protected]

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Different winter wheat accessions have been investigated at the Einkreuzung dieser Resistenzquelle ist der Anteil auf dem Leibniz Institute of Plant Genetics and Crop Plant Research in Markt und in der Wertprüfung befindlicher resistenter Sorten Mitteilungen und Nachrichten Gatersleben in 2011 aiming to find genotypes resistant against stetig gestiegen. Die Basis dieser Resistenz ist jetzt bekannt und orange and yellow wheat midges (Sitodiplosis mosellana (Géhin) DNA-Marker werden entwickelt um die Selektion resistenter and Contarinia tritici (Kirby)). The panel comprised 96 acces- Sorten zu erleichtern. Das Resistenzgen Sm1 hat seine Effekti- sions from 21 countries worldwide. The tested genotypes differed vität seit über 50 Jahren und auch bei großflächigem Einsatz significantly in their phenotype with respect to growth pattern behalten. Trotzdem ist es wichtig neue Resistenzquellen zu and colouration. In addition ther was variation for ear morpho- suchen. logy and hairiness of different organs. Regearding flowering Durch Larvenfraß am Korn und die Vernichtung von Kornan- time we have evaluated three types: early, intermediate and late lagen hat die Orange Weizengallmücke vorwiegend eine Aus- ones. wirkung auf den Kornertrag. Aber, durch Teilbeschädigung des Wheat midges were surveyed using pheromone traps, white Kornes können auch Auswirkungen auf die Kornqualität erwar- water traps and evaluation of in the ear samples. The tet werden, vor allem im Bereich der Enzymaktivität und Fall- pheromone traps were activated on 11th May 2011 (BBCH 45) zahl, des Hektolitergewichtes und Proteingehaltes. Eigene Unter- at a distance of 15 meters in the experimental plots and took off suchungen zeigen bei befallenen Partien eine deutliche Ver- on 13th July 2011 (BBCH 75). The flight activity of the orange schlechterung der Fallzahlen und eine leichte Erhöhung des wheat midge was investigated weekly (9 times) by counting the Proteingehaltes. orange midge males on the adhesive surfaces. To evaluate the Die Resistenz beruht auf der anti-biotischen Wirkung von larval infestation of wheat ears, 6 samples per plot were collec- erhöhten Mengen an p-Coumar- bzw. Ferulasäure im entwickeln- ted at 3 periods (flowering, milky and lat milky stages). Later, den Korn resistenter Sorten. Ferulasäure wird durch Kreuzver- these wheat ears will be inspected for counting thrips and bindungen zu einem Bestandteil des Feuchtklebers und hat wheat midges. bekanntlich eine Auswirkung auf die Teigrheologie. Es gibt Hin- 265 The results of the pheromone traps at the Gatersleben site weise, daß die erhöhten Mengen an Ferulasäure bei resistenten showed a good activity of males of orange wheat midge; the Sorten sowohl konstitutiv (d.h. von Natur aus) vorkommen maximum record was 59/trap/week. There was a weak coinci- können als auch induktiv (d.h. als Reaktion zum Befall und dence between the main flight period of wheat midge and the Fraß) ausgelöst werden können. optimum wheat stage of winter wheat for laying eggs (BBCH Erhöhte Mengen an Ferulasäure sind bei der Fusariumresis- 47–60), because the weather condition in 2011 was not suitable tenz in Mais involviert. Es muß auch untersucht werden ob Sor- for wheat midges development. The white traps results were ten mit Resistenz gegen die Orangerote Weizengallmücke auch subjected to a genetic association mapping study and analysed eine verbesserte Teilresistenz (Typ IV) gegen Ährenfusarium with the programs STRUCTURE and TASSEL. Numerous highly haben. significant marker-trait associations for both wheat midge spe- Der Limagrain Standort Rosenthal hat sich in den letzten cies were detected on different chromosomes. The experiments 8 Jahren als ideal für Screening für die orangerote Weizengall- will be repeated with the same panel in the experimental field mücke bewiesen. Hier spielen die minimale Bodenbearbeitung, in Gatersleben in 2012. den Einsatz von Kanonenberegnung in Mai sowie den Anbau (DPG, AK Populationsdynamik und Epidemiologie) als Stoppelweizen und Verzicht auf Insektizideinsatz sicherlich eine große Rolle. Durch Screening mit „Ährenheckslern“ und Einsatz von Wasserfangschalen konnten viele Weizensorten 8) Zum Auftreten der orangeroten Weizengall- (z.B. Altigo, Skalmeje, Kometus, Batuta) zum ersten Mal als mücke am Standort Rosenthal resistent beschrieben werden. Ein weiterer Limagrain Standort, Oberpleichfeld (Kreis Würzburg), wird jetzt eingesetzt um Mike TAYLOR mögliche Sortenresistenzen gegen die gelbe Weizengallmücke Limagrain GmbH, 31226 Peine-Rosenthal, Germany (Contarinia tritici), die hier häufig Auftritt, zu finden. Bei dieser E-Mail: [email protected] letzterwähnten Mückenart ist fast nichts über die genetische Gallmücken sind weit verbreitete Schädlinge von Weizen und Resistenz bekannt. anderen Getreidearten. Sie wurden bereits im 18. Jahrhundert (DPG, AK Populationsdynamik und Epidemiologie) erwähnt und seitdem gibt es weltweit Berichte über ihr Auftre- ten und die von ihnen verursachten Schäden. In der Vergangen- heit hat es Versuche gegeben das Problem durch Anbaumaß- 9) Untersuchung von Langzeiteffekten unter- nahmen und Lockerung der Fruchtfolge im Griff zu bekommen. schiedlicher Temperaturen auf Entwicklungsdauer, Signifikante Sortenunterschiede wurden damals nicht gefunden. Körpergewicht und Fettkörpergehalt der Art Mit der Entwicklung moderner Insektizide ist die Züchtung Harmonia axyridis auf Insektenresistenz allgemein in den Hintergrund geraten. Sandra KRENGEL, Bernd FREIER Die von der Züchtung entwickelten meistens nur partiellen Sor- Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Strategien und Folgen- tenresistenzen bieten keine Alternativen zu den hoch effektiven abschätzung, Kleinmachnow chemischen Lösungen. E-Mail: [email protected] In den letzten 10–15 Jahren ist die Orangerote Weizengall- mücke (Sitodiplosis mosellana) wieder ein ernstzunehmendes Um Langzeiteffekte steigender Temperaturen auf die Art Har- Problem geworden. Bis zu dieser Zeit ist die Mücke nur zyklisch monia axyridis Pallas zu untersuchen, wurde ein Klimakammer- aufgetreten, aber in den Hauptanbaugebieten Großbritanniens versuch durchgeführt, in dem frisch geschlüpfte Larven aus ist sie jetzt endemisch geworden. Auch in Dänemark und in Zuchten unter „normalen“ (T0, Ø: 17,8°C, Max.: 21.8°C, Min.: Deutschland wird sie immer häufiger angetroffen. 2008 und 13,4°C) und „stark erhöhten“ (T6, Ø: 23,8°C, Max.: 29,5°C, 2009 hat es auch in Frankreich große Epidemien gegeben. Min.: 17,9°C) Temperaturbedingungen in ein einheitliches „er- Gleichzeitig zur Ausbreitung der Orangeroten Weizengall- höhtes“ (T3, Ø: 20,8°C, Max.: 25,5°C, Min.: 15,7°C) Tempera- mücke in Großbritannien wurden dort Winterweizensorten mit turregime angesetzt wurden. Zum Zeitpunkt des Versuches absoluter Resistenz gegen den Schaderreger entdeckt. Durch befanden sich die Zuchten in der sechsten (T0) und der zehnten

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(T6) Generation. Über die gesamte Entwicklung bis hin zum alkaloid content was compared to that on the alkaloid rich Mitteilungen und Nachrichten 10 Tage alten Käfer wurden die Tiere einzeln gehalten und täg- varieties “Azuro” and “PSG Ostsaat Blaue”. As parameters for lich ad libitum mit Sitobion avenae Fabr. versorgt. Im Rahmen the development, the weight growth of the larvae, the pre-re- der Untersuchung wurden die Entwicklungsdauer, die Schlupf- production time, longevity and the number of new born larvae gewichte der Käfer sowie die Lebendgewichte und die Fettkör- per day were estimated. On the basis of these data life table pergehalte der 10 Tage alten Käfer erfasst. parameters were calculated, i.e. net reproduction rate, the Hinsichtlich der Entwicklungsdauer in der erhöhten Tempera- intrinsic rate of population increase, mean generation time, turstufe T3 ergaben sich nur geringere Unterschieden zwischen population doubling time and finite rate of population increase. den Tieren aus T0 und T6. Die Unterschiede zwischen den Ent- The mean growth of the larvae as mg/day, pre-reproduction wicklungszeiten der Männchen und Weibchen beider Arten waren time and all life table parameters showed that the sweet lupine minimal. Wie sich schon in vorhergehenden Untersuchungen variety “Boregine” was significantly more suitable for the aphid zu Kurzzeiteffekten der Temperatur zeigte, prägten die Tiere population than the bitter lupines. Among those “Azuro” was aus T0 höhere Schlupf- und Lebendgewichte (10. d) aus, wobei less suitable than “PSG Ostsaat Blaue”. These results indicate die Männchen beider Varianten deutlich geringere Gewichte that a reduction of the alkaloid content leads to a better aphid aufwiesen. Beispielsweise waren die Weibchen aus T6 in T3 mit population development. Therefore, an important goal of lupine 42,3 mg etwa 6,5 mg leichter als die Weibchen aus T0 mit breeding is the development of varieties having a with low alka- 48,8 mg. Die Analyse der Fettkörpergehalte der 10 Tage alten loid content in the seeds but a satisfactory amount of alkaloids Käfer ergab erstaunlich ähnliche Ergebnisse. Die Männchen bei- in leaves and stems to suppress the aphid population develop- der Varianten, aus T0 und T6, entwickelten unter T3 einen mitt- ment. leren Fettkörpergehalt von 103,7 μg Triglyceride/mg Trocken- (DPG, AK Populationsdynamik und Epidemiologie) masse. Die Weibchen beider Varianten prägten mit 54,4 μg Tri- 266 glyceride/mg Trockenmasse (T0) und 60,0 μg Triglyceride/mg Trockenmasse (T6) in T3 geringere Fettkörpergehalte als die 11) Efficiency of different strains of Habrobracon Männchen aus. Als Ursache für die verringerten Fettkörperge- hebetor against some storage insects Plodia inter- halte der weiblichen Tiere wird ein zusätzlicher Ernergiever- punctella and Ephestia kuehniella in the laboratory brauch in der reproduktiven Phase vermutet. Studien von Juliane RICHTER1, Christa VOLKMAR1, Olaf ZIMMERMANN2 SEAGRAVES (2009) und BEENAKKERS (1985) bestätigen dies. 1 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Die vorliegende Untersuchung ergab nur hinsichtlich der 2 AMW Nützlinge GmbH Körpergewichte Langzeiteffekte unterschiedlicher Temperatu- E-Mail: [email protected] ren. Tiere, die über mehrere Generationen „normale“ Tempera- turen (T0) erfahren haben, prägten in der mittleren, erhöhten Storage insects such Plodia interpunctella (Hübner) and Ephes- Temperaturstufe (T3) deutlich höhere Gewichte aus als Tiere, tia kuehniella (Zeller) are often in warehouses. It is preferred to die über mehrere Generationen unter „stark erhöhten“ Tempe- use biological control measures for controlling these insects, raturbedingungen (T6) gezüchtet wurden. i.e. the antagonists. Nowadays, the well-known method is using (DPG, AK Populationsdynamik und Epidemiologie) Trichogramma wasps (This egg parasitoid lays its eggs into moth eggs, so they mortify). In this study, we tested an alterna- tive method, the larval parasitoid Habrobracon hebetor (Say). 10) Population development of the lupine aphid Three different strain-origins were evaluated, from Germany, Macrosiphum albifrons on different genotypes of Spain and Egypt. The longevity of H. hebetor, the paralyzing & the narrowleaf lupine Lupinus angustifolius. parasitisation rates, also cocoons building, emergence rate and survival of the F1-generation were investigated. These experi- Annette BERNDT, Edgar SCHLIEPHAKE ments were conducted in Petri dishes in the laboratory, separa- JKI-Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute of Resistance ted for each strain-origin. Three different host variants were Research and Stress Tolerance 06484 Quedlinburg, Germany used: The first, five Plodia larvae, the second, five Ephestia larvae E-Mail: [email protected] and the third, three Plodia plus three Ephestia; one H. hebetor Lupines are agricultural valuable crop species due to the high female was added for each Petri dish which was inspected daily. protein content in the seeds, the ability to fix nitrogen with the Three replicated were use for each treatment. help of symbiotic bacteria, and due to its deep root system being Mean of longevity of H. hebetor German-strain female was ameliorative for the soil structure. Plant and seeds of most lupine 6.7 days, the Spanish 8.1 days and the longest one was the species contain toxic metabolites like chinolizidine alkaloids Egyptian strain to 11.4 days. The parasitoid longevity on Plodia- which are poisonous for herbivores and also for humans and and Ephestia Petri dishes was similar, but Ephestia is slightly . To enhance the use of lupine seeds for human nutri- longer with 8 days than Plodia (7 days). The average of paraly- tion and feed, at the beginning of the last century varie- zing rate by H. hebetor was 12.5% on German strain and 25% ties with low alkaloid content were developed resulting in a loss on Spanish origin; while it was 39.1% on Egyptian strain. Later, of their natural defense against herbivores like aphids. Aphids these damaged larvae were died. The parasitism rates by H. hebe- reduce the amount of assimilates by feeding on the phloem, tor Spanish line were 40.1% on all different hosts and by Ger- inhibit the plant growth and are also vectors of different plant man strain were only 21.9% and it reached to 26.1% by the viruses. Lupinus spec. are host plants fot many different aphids, Egyptian one. Generally, cocoons were formed in a high num- but most important is the lupine aphid Macrosiphum albifrons. ber but the hatching rate was low (19.6%). In the German M. albifrons is originated from North-America, known in Europe strain, wasp H. hebetor formed 31 cocoons, but only 5 individu- since 1981 and is well adapted to the alkaloids of Lupinus. With als emerged out (emergence rate was 16.13%). While the emer- the tendency to enlarge the cultivation of sweet lupines in Ger- gence rate was 18.1% in the Spanish line (116 cocoons were many it is necessary to investigate how the alkaloid content of built and 21 wasps emerged). The best emergence rate was lupine plants influences aphid development. recorded by the Egyptian strain, it reached to 25.0% (72 cocoons To get information on this, the aphid population develop- were produced and 18 adults hatched out). The survival of the ment of M. albifrons on the sweet variety “Boregine” with low F1-generation was 3.6 days for the German line and 3.3 days for

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the Spanish strain; while the best one was the Egyptian line Differences between measured data from the air and actual which reached to 6.4 days. temperatures in microclimate until now are considered to be a Personalien Finally, we can conclude that the Egyptian strain obtained main cause of such discrepancies. From inquiries of the English the best outcomes. Further studies are ordered to investigate grain aphid (Sitobion avenae FABR.) in winter wheat over 27 years the efficiency of these 3 strains in the greenhouse experiments from the area Halle/Saale (Germany) resulting indications, to suppress European Corn Borer, Ostrinia nubilalis. that changes of the effective temperatures and the pace of deve- (DPG, AK Populationsdynamik und Epidemiologie) lopment, already in the range of the lower developmental threshold temperature and the thermal optimum, to interrelate nonlinear. Thereby the prerequisite to implement degree-days 12) Development unit-days – Improvement in the (development time (t) • effective temperature (T) = constant) realism of elementary temperature supported is not fulfilled. With the help of an equation adapted to the real prognosis in plant protection growth a developmental value for every temperature is to cal- culated. Data by a system of equations adapted to that effect can Lutz RICHTER be used as equivalents for the progress of development in a Martin-Luther-University Halle-Wittenberg modified degree-day calculation. In the example the proximity E-Mail: [email protected] to the realness could be increased so up to the factor one Since about 100 years degree-days was used in the forecast of thousand. It is to assume that development unit-days be appli- the duration of biological processes in agriculture, horticulture cable also in many other cases for a successful perfecting or and forestry. For extended periods the conformity of these pre- create of prediction models. dictions with the reality, many times is not enough accurate. (DPG, AK Populationsdynamik und Epidemiologie) 267

Personalien sich eine einjährige Tätigkeit in der dorti- Zuckerrübensaatgut; Optimierung der gen Abteilung für Entomologie anschloss. Stickstoffdüngung; Zusammenhang zwi- Nachruf – Prof. Dr. sc. agr. Danach schloss er sein Studium in Göttin- schen Nährstoffangebot und Qualität der Christian Winner gen erfolgreich als Diplomlandwirt ab. Zuckerrübe; Seitenwurzelfäulen und ihre 1953 übernahm Herr WINNER am Insti- Auswirkungen auf Ertrag und Qualität tut für Zuckerrübenforschung (IfZ) in der Zuckerrübe. Göttingen die Leitung der Abteilung Ab 1975 erfolgten erste Untersuchun- Pflanzenpathologie. In den folgenden gen über den Einfluss der durch das Beet Jahren arbeitete er dort an seiner Disser- necrotic yellow vein virus verursachten tation mit dem Thema „Ein Beitrag zur Krankheit Rizomania auf die Qualität Frage nach der Zystenaktivierung durch von Zuckerrüben, nachdem 1974 der erste natürliche Reizstoffe bei Heterodera Nachweis von BNYVV in Deutschland er- schachtii Schm.“ und wurde 1956 an der folgt war. Dieses Thema gewann für den Landwirtschaftlichen Fakultät promoviert. Zuckerrübenanbau in den darauf folgen- In seiner Arbeit konnte er eine schlüpf- den Jahren große Bedeutung, erst 10 fördernde Wirkung auf Nematoden durch Jahre später konnte die erste rizomania- Wurzelexsudate der Zuckerrübe nach- tolerante Zuckerrübensorte in Deutsch- weisen. 1959 veröffentlichte er gemeinsam land zugelassen werden. Die Viröse Wur- mit Hans LÜDECKE, dem damaligen Direk- zelbärtigkeit der Zuckerrübe wurde von tor des IfZ, den „Farbtafelatlas der Krank- Prof. WINNER zu Recht als eine Heraus- heiten und Schädigungen der Zucker- forderung für Forschung und Resistenz- rübe“. Die Ergebnisse seiner umfangrei- züchtung erkannt und entsprechend ein- chen „Untersuchungen über parasitoge- gehend untersucht. ne Schäden an Wurzeln der Zuckerrübe, Den zukünftigen Entwicklungen im Im Alter von 85 Jahren verstarb am 3. Juni insbesondere durch Aphanomyces, und Zuckerrübenanbau widmete er sich ins- 2012 Prof. Dr. Christian WINNER, ehema- über Möglichkeiten ihrer Verhütung“ besondere in den achtziger Jahren mit liger Direktor des Instituts für Zucker- reichte er als Habilitationsschrift an der Beiträgen zur Frage des Leistungspoten- rübenforschung (IfZ) in Göttingen. 1927 Universität ein und erhielt 1966 die Lehr- zials und der Ertragsprognose bei Zucker- in Stassfurt geboren, wuchs er bei Stettin befugnis für das Fach Pflanzenschutz. rüben unter pflanzenbaulichen, verarbei- auf und besuchte dort das Gymnasium. 1966 wurde Herr WINNER zum Direk- tungstechnologischen und züchterischen Im Februar 1943 wurde er als Luftwaf- tor des IfZ ernannt und blieb bis zur Pen- Aspekten. Weit ihrer Zeit voraus waren fenhelfer eingezogen und 1945 an der sionierung 1991 in diesem Amt. Seine die Untersuchungen zur Eignung der Ostfront schwer verwundet. Nach dem wissenschaftlichen Schwerpunkte umfass- Zuckerrübe als Energiepflanze in Bezug Krieg legte er in Bad Harzburg sein Abi- ten in diesen 25 Jahren die verschiedens- auf Biomasse, Erträge und Ertragspoten- tur ab und absolvierte eine landwirtschaft- ten Bereiche der Zuckerrübenproduktion: tial. Mit seinem Lehrbuch „Zuckerrüben- liche Lehre. Er begann 1948 das Studium Morphologie und technische Qualität des bau“ (1981) rundete er seine langjährige der Landwirtschaft an der Universität Rübenkopfes; Verteilung qualitätsbestim- und vielfältige Tätigkeit am IfZ mit einer Göttingen. Durch ein Stipendium der ame- mender Inhaltsstoffe in der Rübe; Feld- Gesamtbetrachtung des Zuckerrübenan- rikanischen Regierung erhielt er 1951 die aufgang und Bestandesdichte im verein- baus auch unter Umweltschutzaspekten Gelegenheit zu einem USA-Aufenthalt an zelungslosen Anbau mit dem neu auf ab. Insgesamt leistete Herr Prof. WINNER der Purdue-Universität, Indiana, dem dem Markt verfügbaren, monogermen mit seiner Forschung und in seiner Zeit

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als Direktor des IfZ einen bedeutenden ständnis der biochemischen Prozesse in rungswissenschaften“ angeboten. Darü- Personalien Beitrag zum effizienten Anbau von Zucker- Boden und Pflanze nützlich waren und ber hinaus wurden von ihm Vorlesun- rüben. auf die er später immer wieder zurück- gen, Seminare und Übungen zu Unter- Darüber hinaus engagierte sich Prof. greifen konnte. suchungsmethoden sowie zur Qualität WINNER in Fachausschüssen des Vereins Ab 1954 nahm Wilhelm JAHN eine pflanzlicher Nahrungsrohstoffe ange- der Zuckerindustrie sowie in diversen wissenschaftliche Tätigkeit am Landwirt- boten, die bei den Studenten eine gro- wissenschaftlichen Gesellschaften wie der schaftlich-Chemischen Institut der Fried- ße Resonanz fanden. Ausdruck seines Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaf- rich-Schiller-Universität Jena auf und Engagements in der Lehre sind u.a. die ten, der Deutschen Phytomedizinischen wurde Doktorand bei Prof. MICHAEL. mehr als 140 Diplomarbeiten (je zur Gesellschaft und der DLG. An der Agrar- Bereits zwei Jahre später, im Jahr 1956, Hälfte in den Agrar- und in den Ernäh- wissenschaftlichen Fakultät der Georg- wurde er zum Dr. agr. promoviert. Die rungswissenschaften), die er als Hoch- August-Universität lehrte er in den Fächern von ihm verfasste Dissertationsschrift hatte schullehrer betreute. Pflanzenbau und Pflanzenschutz. Seine den Titel „Untersuchungen über den Herr JAHN legte großen Wert auf einen Verdienste für den Zuckerrübenanbau Bindungszustand der Phosphorsäure in engen Praxisbezug des Studiums. Aus würdigte die Deutsche Landwirtschafts- einigen europäischen Schwarzerdebö- diesem Grund organisierte er zahlreiche Gesellschaft 1992 mit der Max-Eyth-Denk- den“. Im Rahmen seiner Promotionsar- Fachexkursionen zu Verarbeitungsbetrie- münze in Silber. beit untersuchte er die Bodenhorizonte ben der Zucker- und Getreidewirtschaft. Als letzter Zeitzeuge kannte Prof. von 7 europäischen Schwarzerdeböden Sehr attraktiv und informativ waren da- WINNER das Institut seit der Gründung aus Deutschland, der damaligen Tsche- bei auch die großen Fachexkursionen, bei 1953. Das IfZ gedenkt seiner außeror- choslowakei und der Ukraine. Darüber denen die Studenten die Landnutzung dentlichen Verdienste als Direktor des hinaus nahm er eine fundierte Charakte- und Agrarwirtschaft in anderen Regio- 268 Instituts wie auch als international aner- risierung des Phosphors und seiner orga- nen Europas kennen lernen konnten. kanntem Wissenschaftler in großer Dank- nischen und anorganisch gebundenen An- Hervorzuheben ist auch das Engage- barkeit und wird ihn als aufgeschlossene, teile im Boden vor. ment von Herrn JAHN in die Selbstverwal- umfassend gebildete und jederzeit inte- Im Jahr 1956 wechselte Wilhelm JAHN tung der Universität. So hat er den dama- gre Persönlichkeit in würdiger Erinne- an die Humboldt-Universität Berlin (HU), ligen Fachbereich für Angewandte Biolo- rung behalten. wo er die Stelle eines Oberassistenten am gie und Umweltsicherung der Justus- Bernward MÄRLÄNDER (Göttingen) Institut für Acker-und Pflanzenbau an- Liebig-Universität Gießen als Dekan ge- nahm. In Berlin legte er den Schwer- leitet. punkt seiner Forschungstätigkeit auf die Die Forschungsarbeiten von Wilhelm Nachruf – In memoriam Prof. Dr. Arbeit mit Dauerversuchen. So hatte er JAHN waren außerordentlich vielfältig. In Wilhelm Jahn die Gelegenheit, die bereits damals seit den 1950er Jahren befasste er sich vor mehr als 20 Jahren laufenden Dauerfeld- allem mit bodenkundlichen und agrikul- Herr Professor Dr. Wilhelm JAHN ist am versuche in der Versuchsstation Thyrow turchemischen Fragestellungen. Dane- 24. April 2012 im Alter von 82 Jahren zu betreuen und auszuwerten. Die Er- ben standen bereits damals der Anbau verstorben. gebnisse flossen ein in die Habilitations- und die Qualität verschiedener Kultur- Wilhelm JAHN wurde am 16. Juli 1929 schrift, die Wilhelm JAHN im Jahr 1960 pflanzen, wie Hopfen, Zuckerrübe und im thüringischen Deesbach geboren. Dort an der HU Berlin einreichte. Die Habilita- Futterrübe im Mittelpunkt des Interes- besuchte er von 1936 bis 1940 die Grund- tionsschrift hatte den Titel: „Der Einfluss ses. In den 1960er Jahren entwickelte er schule und setzte seine Schulausbildung unterschiedlicher Düngung auf Boden in Gießen den Forschungsschwerpunkt von 1940 bis 1946 im Nachbarort Ober- und Pflanze in den mehr als zwanzigjäh- „Getreidequalität“. Hierbei befasste er weißbach fort. Daran anschließend ging rigen Dauerversuchen auf dilluvialem sich u.a. mit dem ernährungsphysiologi- er auf das Gymnasium in Rudolstadt, an Sande in Thyrow bei Berlin“. schen Wert von Weizen. Er untersuchte dem er im Jahr 1948 das Abitur ablegte. Das Jahr 1961 war für Wilhelm JAHN den Einfluss unterschiedlicher Faktoren Im gleichen Jahr begann Wilhelm JAHN in ein sehr bedeutsames Jahr in seiner be- wie Klima, Boden, Sorten, Keimungsver- der Landwirtschaftsschule Unterkäditz ruflichen Entwicklung, denn er siedelte lauf, Reifestadium und N-Düngung auf (Thüringen) eine Ausbildung zum Land- von Ost-Berlin nach Westdeutschland die Weizenqualität. Daneben befasste er wirtschaftsgehilfen, die er bereits im über. Sein Weg führte ihn damals an die sich auch mit müllerei- und bäckerei- Jahre 1949 mit der Gehilfenprüfung er- Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er technologischen Eigenschaften des Wei- folgreich beendete. Seinen Interessen für im Institut für Pflanzenbau und Pflan- zens sowie mit der Eignung von Weizen- Natur und Landwirtschaft folgend, nahm zenzüchtung I unter der damaligen Lei- sorten für die Herstellung von Vollkorn- Wilhelm JAHN im Jahr 1949 das Studium tung von Prof. Eduard VON BOGUSLAWSKI backwaren. Die Ergebnisse dieser Unter- der Landwirtschaft an der Friedrich- eine Dozentur erhielt. suchungen waren Gegenstand mehrerer Schiller-Universität Jena auf, das er im Herr JAHN hatte das Glück, als er im Dissertationen, die er betreute. Jahr 1952 mit dem den Titel des Diplom- Jahr 1961 nach Gießen kam, die Einfüh- Viele dieser Arbeiten wurden in Ko- Landwirts erfolgreich beendete. rung des neuen Studiengangs Haushalts- operation mit der damaligen Bundesfor- Unmittelbar nach Beendigung des und Ernährungswissenschaften mit zu schungsanstalt für Getreide, Kartoffel- Landwirtschaftsstudiums begann Wilhelm erleben und mit gestalten zu können. So und Fettforschung in Detmold, dem heu- JAHN ein zweijähriges Zusatzstudium der hat er sich als Agrarwissenschaftler von tigen Max Rubner-Institut für Sicherheit Chemie, das er von 1952 bis 1954 eben- Anfang an in die Ausbildung der Studen- und Qualität bei Getreide (Direktor Prof. falls in Jena absolvierte. Er widmete sich ten der Ernährungswissenschaften mit Dr. Meinolf G. LINDHAUER), durchgeführt. hierbei insbesondere dem Studium der eingebracht. Er hat neben den Hauptvor- Die Mitgliedschaft im Getreideausschuss physikalischen, der analytischen und der lesungen für Agrarwissenschaften im Fach und im Ausschuss für Getreidechemie physiologischen Chemie. Mit diesem Spezieller Pflanzenbau auch das Fach der AG Getreideforschung in Detmold Zusatzstudium erwarb er sich wichtige Grundlagen der Nahrungserzeugung für haben ihm viele Anregungen für die Qua- Grundlagenkenntnisse, die für das Ver- den Studiengang „Haushalts- und Ernäh- litätsforschung mit Getreide gegeben.

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Sehr beachtlich ist die große Vielfalt Bodenbearbeitung auf physikalische und gen auf dem Gebiet der Getreidefor- der Themen und Kulturpflanzen, die Herr chemische Merkmale des Bodens sowie schung verliehen wurde. Literatur JAHN forschungsmäßig bearbeitet hat. So auf den Ertrag der Kulturpflanzen ver- Wilhelm JAHN war auch nach Beginn wurden neben den Arbeiten mit Weizen glichen wurde. Daneben wurde von ihm des Ruhestandes, im Jahr 1994, beruflich bzw. Getreide auch Dissertationen und im Jahr 1982 in der Versuchsstation Gie- außerordentlich aktiv. So befasste er sich wissenschaftliche Publikationen mit den ßen ein Dauerversuch angelegt, in dem sehr intensiv mit der Züchtung von so- Kulturpflanzen Buchweizen, Mais, Hanf, die Wirkung der biologischen N-Fixie- genanntem Gelbweizen, der sich durch Kartoffeln, Lupinen, Raps, Zottelwicke, rung durch Leguminosen untersucht wird. höhere Carotinoid-Gehalte in den Samen Weidelgras sowie mit den Gemüsepflan- Alle von Wilhelm JAHN angelegten Dauer- auszeichnet. Der Erfolg dieser Züchtungs- zen Wirsingkohl und Spinat angefertigt. versuche existieren heute noch und sind arbeit ist sichtbar in der Zulassung von Selbst Gehölze, wie z.B. Weiden, Pappeln nach wie vor in einer Zeit des begonne- mehreren Gelb-Weizen-Sorten, die sich und Schwarze Johannisbeeren, wurden nen Klimawandels sehr aktuell. Denn sie für die Gewinnung von Spezial-Mehlen unter dem Gesichtspunkt ihrer Eignung liefern wichtige Informationen über die eignen. Noch in seinem letzten Lebens- als Verbiss-Gehölze (für die Wildäsung) C- und N-Dynamik bzw. über die CO2- jahr hat er, trotz nachlassender körper- untersucht. Mit den letztgenannten Ar- Fixierung im Boden. licher Verfassung, sich um die Selektion beiten hat Herr JAHN sein Hobby, die Tä- Die umfangreiche Forschungstätigkeit und Saatgut-Vermehrung seiner Sorten tigkeit als Waidmann, sehr eng mit dem von Wilhelm JAHN kommt zum Ausdruck gekümmert. Beruf verknüpft und der Wissenschaft in mehr als 40 Dissertationen und in Professor JAHN war ein anerkannter zugänglich gemacht. mehr als 120 wissenschaftlichen Publika- akademischer Lehrer und engagierter Herr JAHN hat in der Forschung auch tionen, die unter seiner Leitung angefer- Forscher, der der Justus-Liebig-Universi- sehr langfristig gedacht und Versuche kon- tigt wurden. Herr JAHN hat für seine Ver- tät Gießen und dem Institut hervorra- zipiert, die über viele Jahre wertvolle Aus- dienste in Forschung und Lehre verschie- gende Dienste leistete. Das Institut für 269 sagen und Ergebnisse lieferten. Dazu zäh- dene Ehrungen erhalten. Besonders her- Pflanzenbau & Pflanzenzüchtung wird len die in den 1980er Jahren angelegten vorzuheben ist die Verleihung der Theo- Wilhelm JAHN in ehrendem Andenken Bodenbearbeitungsversuche, in denen der dor-Roemer-Medaille, die ihm im Jahr bewahren. Einfluss unterschiedlicher Intensität der 1991 für seine hervorragenden Leistun- Bernd HONERMEIER (Gießen)

Literatur Paul AHLQUIST); Noise and Robustness in Prokaryotic Regulatory Networks (Rafael SILVA-ROCHA, Victor DE LORENZO); Genetic Diver- sity among Offspring from Archived Salmonella enteric ssp. enteriea Serovar Typhimurium (Demerec Collection): In Search Annual Review of Microbiology, Vol. 64, 2010, Eds.: Susan of Survival Strategies (Abraham EISENSTARK); Letting Sleeping GOTTESMAN, Caroline S. HARWOOD, Palo Alto Calif., USA, Annual dos Lie: Does Dormancy Play a Role in Tuberculosis? (Michael Reviews, 613 S., ISBN 978-0-8243-1164-3, ISSN 0066-4227. C. CHAO, Eric J. RUBIN); Mechanosensitive Channels in Microbes (Ching KUNG, Boris MARTINAC, Sergei SUKHAREV); Mycobacterio- Der vorliegende Band 64 beginnt mit einem Artikel von L. Ni- phages: Genes and Genomes (Graham F. HATFULL); Persister cholas ORNSTON mit dem Titel „Conversations with a psychia- Cells (Kim LEWIS); Use of Fluorescence Microscopy to Study Intra- trist“. cellular Signaling in Bacteria (David KENTNER, Victor SOURJIK); Bacterial Microcompartments (Cheryl A. KERFELD, Sabine HEIN- Weitere Übersichtsartikel aus dem Gesamtgebiet der HORST, Gordon C. CANNON); Mitochondrion-Related Organelles Mikrobiologie schließen sich an: in Eukaryotic Protists (April M. SHIFLETT, Patricia J. JOHNSON); Vaccines to Prevent Infections by Oncoviruses (John T. SCHILLER, Stealth and Opportunism: Alternative Lifestyles of Species in Douglas R. LOWY); TonB-Dependent Transporters: Regulation, the Fungal Genus Pneumocystis (Melanie T. CUSHION, James R. Structure, and Function (Nicholas NOINAJ, Maude GUILLIER, Tra- STRINGER); How to Make a Living by Exhaling Methane (James vis J. BARNARD, Susan K. BUCHANAN); Genomes in Conflict: Main- G. FERRY); CRISPR/Cas System and Its Role in Phage-Bacteria taining Genome Integrity During Virus Infection (Matthew D. Interactions (Hélène DEVEAU, Josiane E. GARNEAU, Sylvain MOI- WEITZMAN, Caroline E. LILLEY, Mira S. CHAURUSHIYA); DNA Viru- NEAU); Molecular Insights into Burkholderia pseudomallei and ses: The Really Big Ones (Giruses) (James L. VAN ETTEN, Leslie Burkholderia mallei Pathogenesis (Edouard E. GALYOV, Paul J. C. LANE, David D. DUNIGAN); Signaling Mechanisms of HAMP BRETT, David DESHAZER); Unique Centipede Mechanism of Myco- Domains in Chemoreceptors and Sensor Kinases (John S. PARKIN- plasma Gliding (Makoto MIYATA); Bacterial Sensor Kinases: SON); Viruses, microRNAs, and Host Interactions (Rebecea L. Diversity in the Recognition of Environmental Signals (Tino SKALSKY, Bryan R. CULLEN); Basis of Virulence in Community-As- KRELL, Jesús LACAL, Andreas BUSCH, Hortencia SILVA-JIMÉNEZ, sociated Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus (Michael María-Eugenia GUAZZARONI, Juan Luis RAMOS); Iron-Oxidizing OTTO); Biological Functions and Biogenesis of Secreted Bacteri- Bacteria: An Environmental and Genomic Perspective (David al Outer Membrane Vesicles (Adam KULP, Meta J. KUEHN); Struc- EMERSON, Emily J. FLEMING, Joyce M. MCBETH); Fungi, Hidden in ture, Function, and Evolution of Linear Replicons in Borrelia Soil or Up in the Air: Light Makes a Difference (Julio RODRIGUEZ- (George CHACONAS, Kerri KOBRYN); Intracellular Lifestyles and ROMERO, Maren HEDTKE, Christian KASTNER, Sylvia MÜLLER, Rein- Immune Evasion Strategies of Uropathogenic Escherichia coli hard FISCHER). (David A. HUNSTAD and Sheryl S. JUSTICE); Bacterial Shape: Two-Dimensional Questions and Possibilities (Kevin D. YOUNG); Ein Autorenindex der Bände 60 bis 64 ergänzt den vorliegenden Organelle-Like Membrane Compartmentalization of Positive- Band 64 des Annual Review of Microbiology. Außerdem ist der Strand RNA Virus Replication Factories (Johan A. DEN BOON, Band online unter http://micro.annualreviews.org verfügbar.

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Annual Review of Microbiology, Vol. 65, 2011. Eds.: Susan tionsquelle mikrobiologischer Literatur. Außerdem ist der Band Literatur GOTTESMAN, Caroline S. HARWOOD, Palo Alto Calif., USA, Annual online unter http://micro.annualreviews.org verfügbar. Reviews, 661 S., ISBN 978-0-8243-1165-0, ISSN 0066-4227.

Band 65 beginnt einem Vorwort der Herausgeberin Susan GOTTESMAN, gefolgt von einem Artikel von Hiroshi NIKAIDO mit BÖHM, Wolfgang: Die Wissenschaft vom Pflanzenbau – dem Titel „To the Happy Few“. Ein Zwischenruf.

Folgende Übersichtsartikel schließen sich an: Göttingen, Auretim Verlag, 2012, 16 S., ISBN 978-3-930354- Regulation of DnaA Assembly and Activity: Taking Directions 21-7. from the Genome (Alan C. LEONARD, Julia E. GRIMWADE); Regu- Wolfgang BÖHM will mit seiner Broschüre die Fachkommuni- lation of Alternative Sigma Factor Use (Sofia ÖSTERBERG, Teresa tät des Pflanzenbaus dazu einladen, „über das Selbstverständ- del PESO-SANTOS, Victoria SHINGLER); Fungal Protein Production: nis, über die Ziele, Aufgaben und Strukturen ihres Fachgebietes Design and Production of Chimeric Proteins (Peter J. PUNT, sowie über den Namenstitel…neu nachzudenken“. Er beleuch- Anthony LEVASSEUR, Harn VISSER, Jan WERY, Eric RECORD); Struc- tet in der historischen Entwicklung und im internationalen Ver- ture and Function of MARTX Toxins and Other Large Repetitive gleich die Position der Disziplin und kommt zu einem eindring- RTX Proteins (Karla J.F. SATCHELL); Eukaryotic Picoplankton in lichen Plädoyer für die Bezeichnung „Pflanzenbau“ sowie die Surface Oceans (Ramon MASSANA); Life on the Outside: The Umbenennung der entsprechenden Fachgesellschaft in „Deutsche Rescue of Coxiella burnetii from Its Host Cell (Anders OMSLAND, Gesellschaft für Pflanzenbau“ – um auch die regionale Zuord- Robert A. HEINZEN); Molecular Mechanisms of Staphylococcus nung zu verdeutlichen. Wolfgang BÖHM hat damit einen wichti- 270 aureus Iron Acquisition (Neal D. HAMMER, Eric P. SKAAR); Protein gen Diskussionsbeitrag und Denkanstoß geliefert, sich kritisch Quality Control in the Bacterial Periplasm (Melisa MERDANOVIC, mit der Zukunft des Pflanzenbaus als Wissenschaftsdisziplin Tim CLAUSEN, Markus KAISER, Robert HUBER, Michael EHRMANN); und deren zutreffender Benennung auseinander zu setzen. Prospects for the Future Using Genomics and Proteomics in Cli- Freiexemplare auf Anfrage beim Autor erhältlich: Prof. Dr. nical Microbiology (Pierre-Edouard FOURNIER, Didier RAOULT); Wolfgang Böhm, Postfach 1924, 37009 Göttingen. The RpoS-Mediated General Stress Response in Escherichia coli Hans-Peter KAUL (Wien) (Aurelia BATTESTI, Nadim MAJDALANI, Susan GOTTESMAN); Bacte- rial Osmoregulation: A Paradigm for the Study of Cellular Homeostasis (Janet M. WOOD); Lipoprotein Sorting in Bacteria (Suguru OKUDA, Hajime TOKUDA); Ligand-Binding PAS Domains Annual Review of Ecology, Evolution, and Systematics, in a Genomic, Cellular, and Structural Context (Jonathan T. Vol. 41, 2010. Eds.: Douglas J. FUTUYMA, H. Bradley SHAFFER, HENRY, Sean CROSSON); How Viruses and Toxins Disassemble to Daniel SIMBERLOFF. Palo Alto, Calif., USA, Annual Reviews, Enter Host Cells (Takamasa INOUE, Paul MOORE, Billy TSAI); Tur- 419 S., ISBN 978-0-8243-1441-5, ISSN 1543-592X. ning Hepatitis C into a Real Virus (Catherine'L MURRAY, Charles M. RICE); Recombination and DNA Repair in Helicobacter pylori Band 41 beginnt mit einem Beitrag von William G. HILL und (Marion S. DORER, Tate H. SESSLER, Nina R. SALAMA); Kin Discri- Mark KIRKPATRICK mit dem Titel „What Animal Breeding has mination and Cooperation in Microbes (Joan E. STRASSMANN, taught us about Evolution“. Owen M. GILBERT, David C. QUELLER); Dinoflagellate Genome Evolution (Jennifer H. WISECAVER, Jeremiah D. HACKETT); Moti- Weitere Übersichtsartikel schließen sich an: lity and Chemotaxis in Campylobacter and Helicobacter (Papha- From Graphs to Spatial Graphs (M.R.T. DALE, M.-J. FORTIN); vee LERTSETHTAKARN, Karen M. OTTEMANN, David R. HENDRIXSON); Putting Eggs in One Basket: Ecological and Evolutionary Hypo- The Human Gut Microbiome: Ecology and Recent Evolutionary theses for Variation in Oviposition-Site Choice (Jeanine M. Changes (Jens WALTER, Ruth LEY); Approaches to Capturing and REFSNIDER, Fredric J. JANZEN); Ecosystem Consequences of Designing Biologically Active Small Molecules Produced by Biological Invasions (Joan G. EHRENFELD); The Genetic Basis of Uncultured Microbes (Jörn PIEL); Epidemiological Expansion, Sexually Selected Variation (Stephen F. CHENOWETH, Katrina Structural Studies, and Clinical Challenges of New β-Lactama- MCGUIGAN); Biotic Homogenization of Inland Seas of the Ponto- ses from Gram-Negative Bacteria (Karen BUSH, Jed F. FISHER); Caspian (Tamara SHIGANOVA); The Effect of Ocean Acidification Gene Regulation in Borrelia burgdorferi (D. Scott SAMUELS); Bio- on Calcifying Organisms in Marine Ecosystems: An Organism- logy of Clostridium difficile: Implications for Epidemiology and To-Ecosystem Perspective (Gretchen HOFMANN, James P. BARRY, Diagnosis (Karen C. CARROLL, John G. BARTLETT); Interactions of Peter J. EDMUNDS, Ruth D. GATES, David A. HUTCHINS, Terrie the Human Pathogenic Brucella Species with Their Hosts (Vidya KLINGER, Mary A. SEWELL); Citizen Science as an Ecological L. ATLURI, Mariana N. XAVIER, Maarten F. DE JONG, Andreas B. DEN Research Tool: Challenges and Benefits (Janis L. DICKINSON, HARTIGH, Renée M. TSOLIS); Metabolic Pathways Required for Benjamin ZUCKERBERG, David N. BONTER); Constant Final Yield the Intracellular Survival of Leishmania (Malcolm J. MCCONVILLE, (Jacob WEINER, Robert P. FRECKLETON); The Ecological and Evo- Thomas NADERER); Capsules of Streptococcus pneumoniae and lutionary Consequences of Clonality for Plant Mating (Mario Other Bacteria: Paradigms for Polysaccharide Biosynthesis and VALLEJO-MARÍN, Marcel E. DORKEN, Spencer C.H. BARRETT); Diver- Regulation (Janet YOTHER); Synthetic Poliovirus and Other gence with Gene Flow: Models and Data (Catarina PINHO, Jody Designer Viruses: What Have We Learned from Them? (Eckard HEY); Changing Geographic Distributions of Human Pathogens WIMMER, Aniko V. PAUL); Regulation of Antigenic Variation in (Katherine F. SMITH, François GUÉGAN); Phylogenetic Insights on Giardia lamblia (César G. PRUCCA, Fernando D. RIVERO, Hugo D. Adaptive Radiation (Richard E. GLOR); Nectar Robbing: Ecolo- LUJÁN); Alternative Pathways of Carbon Dioxide Fixation: Insights gical and Evolutionary Perspectives (Rebecca E. IRWIN, Judith L. into the Early Evolution of Life? (Georg FUCHS). BRONSTEIN, Jessamyn S. MANON, Leif RICHARDSON); Germination, Postgermination Adaptation, and Species Ecological Ranges Ein Autorenindex der Bände 61 bis 65 ergänzt den vorliegenden (Kathleen DONOHUE, Rafael Rubio DE CASAS, Liana BURGHARDT, Band 65 des Annual Review of Microbiology. Somit ist der Band Katherine KOVACH, Charles G. WILLIS); Biodiversity and Climate 65 – wie die vorhergehenden – eine wertvolle Informa- Change: Integrating Evolutionary and Ecological Responses of

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Species and Communities (Sébastien LAVERGNE, Nicolas MOUQUET, (T.R. SEASTEDT, Petr PYŠEK); Physiological Correlates of Geo- Literatur Wilfried THUILLER, Ophélie RONCE); The Ecological Impact of graphic Range in Animals (Francisco BOZINOVIC, Piero CALOSI, Biofuels (Joseph E. FARGIONE, Richard J. PLEVIN, Jason D. HILL); John I. SPICER); Ecological Lessons from Free-Air CO2, Enrich- Approximate Bayesian Computation in Evolution and Ecology ment (FACE) Experiments (Richard J. NORBY, Donald R. ZAK), (Mark A. BEAUMONT). Biogeography of the Indo-Australian Archipelago (David J. LOHMAN, Mark DE BRUYN, Timothy PAGE, Kristina VON RINTELEN, Ebenso wie die vorher erschienenen Bände des Annual Review Robert HALL, Peter K.L. NG, Hsi-Te SHIH, Gary R. CARVALHO, of Ecology, Evolution, and Systematics wird Band 41 durch ein Thomas VON RINTELEN); Phylogenetic Insights on Evolutionary kumulierendes Autorenregister und ein Sachverzeichnis/Titel- Novelties in Lizards and Snakes: Sex, Birth, Bodies, Niches, and verzeichnis für die Bände 37 bis 41 ergänzt. Außerdem sind die Venom (Jack W. SITES Jr, Tod W. REEDER, John J. WIENS); The Bände online unter http://ecolsys.annualreviews.org recher- Patterns and Causes of Variation in Plant Nucleotide Substitu- chierbar. tion Rates (Brandon GAUT, Liang YANG, Shohei TAKUNO, Luis E. EGUIARTE); Long-Term Ecological Records and their Relevance to Climate Change Predictions for a Warmer World (K.J. WILLIS, G.M. MACDONALD); The Behavioral Ecology of Nutrient Foraging by Plants (James F. CAHILL Jr, Gordon G. MCNICKLE); Climate Annual Review of Ecology, Evolution, and Systematics, Relicts: Past, Present, Future (Arndt HAMPE, Alistair S. JUMP); Vol. 42, 2011. Eds.: Douglas J. FUTUYMA, H. Bradley SHAFFER, Rapid Evolutionary Change and the Coexistence of Species Daniel SIMBERLOFF. Palo Alto, Calif., USA, Annual Reviews, (Richard A. LANKAU); Developmental Patterns in Mesozoic 526 S., ISBN 978-0-8243-1441-5, ISSN 1543-592X. Evolution of Mammal Ears (Zhe-Xi LUO); Integrated Land-Sea Conservation Planning: The Missing Links (Jorge G. ÁLVAREZ- 271 Band 42 beginnt mit einem Beitrag von Rachael WINFREE, Ignasi ROMERO, Robert L. PRESSEY, Natalie C. BAN, Ken VANCE-BORLAND, BARTOMEUS und Daniel P. CARIVEAU mit dem Titel „Native Pollina- Chuck WILLER, Carissa Joy KLEIN, Steven D. GAINES); On the Use tors in Anthropogenic Habitats“. of Stable Isotopes in Trophic Ecology (William J. BOECKLEN, Christopher T. YARNES, Bethany A. COOK, Avis C. JAMES); Phylo- Folgende Übersichtsartikel schließen sich an: genetic Methods in Biogeography (Fredrik RONQUIST, lsabel Microbially Mediated Plant Functional Traits (Maren L. FRIESEN, SANMARTIN); Toward an Era of Restoration in Ecology: Succes- Stephanie S. PORTER, Scott C. STARK, Eric J. VON WETTBERG, Joel ses, Failures, and Opportunities Ahead (Katharine N. SUDING); L. SACHS, Esperanza MARTINEZ-ROMERO); Evolution in the Genus Functional Ecology of Free-Living Nitrogen Fixation: A Contem- Homo (Bernard WOOD, Jennifer BAKER); Ehrlich and Raven porary Perspective (Sasha C. REED, Cory C. CLEVELAND, Alan R. Revisited: Mechanisms Underlying Codiversification of Plants TOWNSEND). and Enemies (Niklas JANZ); An Evolutionary Perspective on Self-Organized Division of Labor in Social Insects (Ana DUARTE, Auch Band 42 des Annual Review of Ecology, Evolution, and Franz J. WEISSING, Ido PEN, Laurent KELLER); Evolution of Systematics wird durch ein kumulierendes Autorenregister und Anopheles gambiae in Relation to Humans and Malaria (Bradley ein Sachverzeichnis/Titelverzeichnis für die Bände 38 bis 42 J. WHITE, Frank H. COLLINS, Nora J. BESANSKY); Mechanisms of ergänzt. Außerdem sind die Bände online unter http://ecolsys. Plant Invasions of North America and European Grasslands annualreviews.org recherchierbar.

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