Inhaltsverzeichnis Plenarprotokoll 18/1

Deutscher

Stenografischer Bericht

1. Sitzung

Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

Inhalt:

Tagesordnungspunkt 1: – Geschäftsordnung für das Verfahren nach Art. 115 d des Grundgesetzes Eröffnung der Sitzung durch den Alters- präsidenten ...... 1 B – Richtlinien zur Überprüfung auf eine Tätigkeit oder politische Verantwor- Alterspräsident Dr. . . . . . 1 A tung für das Ministerium für Staatssi- cherheit/Amt für Nationale Sicherheit der ehemaligen Deutschen Demokrati- schen Republik ...... 9 C Tagesordnungspunkt 2: Wahl des Präsidenten verbunden mit Namensaufruf und Feststellung der Be- Tagesordnungspunkt 5: schlussfähigkeit ...... 4 D Festlegung der Zahl der Stellvertreter des (CDU/CSU) ...... 4 D Präsidenten ...... 9 C Alterspräsident Dr. Heinz Riesenhuber . . . . . 4 D Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) ...... 9 D Dr. (DIE LINKE) ...... 10 C Tagesordnungspunkt 3: (SPD) ...... 11 D Amtsübernahme durch den Präsidenten . . 6 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ...... 12 C Präsident Dr. ...... 6 A

Tagesordnungspunkt 6: Tagesordnungspunkt 4: Wahl der Stellvertreter des Präsidenten . . 13 C Beschlussfassung über die (CDU/CSU) ...... 14 B – Geschäftsordnung des Deutschen Bun- destages (CDU/CSU) ...... 14 C – Gemeinsame Geschäftsordnung des (SPD) ...... 14 C Bundestages und des Bundesrates für (Aachen) (SPD) ...... 14 D den Ausschuss nach Art. 77 des Grund- gesetzes (Vermittlungsausschuss) (DIE LINKE) ...... 14 D – Geschäftsordnung für den Gemeinsa- (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ men Ausschuss DIE GRÜNEN) ...... 15 A II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. , Dienstag, den 22. Oktober 2013

Tagesordnungspunkt 7: Abgeordneten Dr. Norbert Lammert zum Prä- sidenten des Deutschen Bundestages teilge- Nationalhymne ...... 15 C nommen haben ...... 17 A

Anlage 1 Anlage 3 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 17 A Namensverzeichnis der Mitglieder des Deut- schen Bundestages, die an der Wahl der Anlage 2 Stellvertreterinnen und Stellvertreter des Prä- Namensverzeichnis der Mitglieder des Deut- sidenten des Deutschen Bundestages teilge- schen Bundestages, die an der Wahl des nommen haben ...... 20 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013 1

(A) (C)

1. Sitzung

Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

Beginn: 11.00 Uhr

Alterspräsident Dr. Heinz Riesenhuber: (Beifall) Guten Morgen, meine Damen und Herren! Ich begrüße herzlich die ehemalige Präsidentin unse- (Zurufe: Guten Morgen, Herr Präsident!) res Deutschen Bundestages, Frau Dr. Rita Süssmuth. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich begrüße (Beifall) Sie zur konstituierenden Sitzung des 18. Deutschen Bun- destages. Es ist mir eine ganz besondere Freude, den ehemali- gen Präsidenten des Deutschen Bundestages, Herrn Parlamentarischer Brauch ist es, dass der Älteste, die Dr. , zu begrüßen, der heute mit uns Älteste die Versammlung eröffnet und die Leitung über- seinen 70. Geburtstag feiert. nimmt, bis der Bundestag seinen neuen Präsidenten ge- wählt hat. § 1 Abs. 2 der Geschäftsordnung des Deut- (Beifall) (B) schen Bundestages sieht dies vor. Ich bin geboren am Lieber Herr Thierse, wir haben diesen Termin nicht ge- (D) 1. Dezember 1935, dem ersten Adventssonntag. So darf wählt, weil Sie Geburtstag haben. Aber es ist wahr- ich Sie fragen: Ist jemand früher geboren als ich? scheinlich die schönste und angemessenste Form für ei- (Heiterkeit – Volker Kauder [CDU/CSU]: Hier nen ehemaligen Präsidenten, seinen Geburtstag mit der im Haus!) Gesamtheit des Parlaments zu feiern, das ihm applau- diert. – Hier im Haus. Vielen Dank! Ein wichtiger Hinweis. Ich hatte schon zahlreiche Vorfahren. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich begrüße herzlich die zahlreichen Gäste auf der Tribüne. (Heiterkeit) Bis zur Beschlussfassung über die Geschäftsordnung, Ist hier im Haus jemand früher geboren? – Wenn dies die sich der 18. Deutsche Bundestag nach der Wahl des nicht der Fall ist, kommen wir zu Punkt 1 der Tagesord- Bundestagspräsidenten geben wird, verfahren wir nach nung: den Regeln, die für den 17. Deutschen Bundestag gegol- ten haben. Eröffnung der Sitzung durch den Alterspräsi- denten Nach Absprache mit den Fraktionen benenne ich als vorläufige Schriftführerinnen und Schriftführer die Ich habe die Ehre und die Freude, mit Ihnen zusam- Damen und Herren Abgeordnete – es dauert jetzt ein men in meiner Eigenschaft als Alterspräsident die erste bisschen –: Frau , Herrn Klaus Brähmig, Sitzung der 18. Wahlperiode zu eröffnen. Frau Petra Crone, Frau Elvira Drobinski-Weiß, Herrn Ich begrüße den Herrn Bundespräsidenten. Herr Bun- , Herrn Dr. , Herrn Ingo despräsident, wir freuen uns, dass Sie bei uns sind. Gädechens, Herrn Markus Grübel, Herrn , Herrn , Herrn , Frau Daniela (Beifall) Kolbe, Herrn , Frau , Herrn Steffen-Claudio Lemme, Herrn , Frau Des Weiteren begrüße ich den Herrn Präsidenten des , Frau , Frau Beate Müller- Bundesverfassungsgerichts. Gemmeke, Herrn , Herrn Stefan Rebmann, (Beifall) Frau Annette Sawade, Frau , Frau Nadine Schön, Frau Carola Stauche, Frau , Ich begrüße den Altbundespräsidenten, Herrn Frau , Frau Sabine Weiss und Herrn Peter Dr. Horst Köhler. Wichtel. 2 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

Alterspräsident Dr. Heinz Riesenhuber (A) Die Abgeordneten Jens Koeppen und Doris Barnett wie das deutsche Volk. Ihm ist anvertraut, in den nächs- (C) bitte ich, zu meiner Rechten und zu meiner Linken Platz ten Jahren unsere Zukunft zu bauen. zu nehmen. Sind Sie da? In einer idealen Welt könnte man sich vorstellen, dass (Peer Steinbrück [SPD]: Hinter Ihnen!) hier vielleicht noch einige Naturwissenschaftler oder Be- – Na also. Ich war schon in Sorge. Herzlich willkom- triebsräte oder Unternehmer mehr dabei wären. Auch sie men! alle sollten wissen, dass hier über die Zukunft ihrer eige- nen Arbeit mitentschieden wird. Aber wir sind jetzt so Meine sehr verehrten Damen und Herren, damit kom- gewählt, wie wir hier sind, und so werden wir die Arbeit men wir gemäß altem Brauch zu einer kleinen Rede des angehen. Alterspräsidenten, wobei mir mein Fraktionsvorsitzen- der dringend empfohlen hat, die Nähe des Mikrofons Jeder von uns hat einzelne Themen, die ihm beson- nicht zu verlassen. ders am Herzen liegen. Ich freue mich, dass in vielen Wahlprogrammen die steuerliche Forschungsförderung, (Heiterkeit und Beifall) die Förderung von Unternehmensgründungen und die Das ist eine kritische Einschränkung, die der ganzen Schaffung von schnellem Breitband für alle Gemeinden Rede ein höheres Maß an Formalität verleihen wird. in unserem Land steht. Da darf man sich doch freuen Aber der Würde der Stunde ist es vermutlich gemäß. und dankbar sein. Jetzt müssen wir es nur machen, gell? Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist mir (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- eine Ehre und eine Freude, mit Ihnen den 18. Deutschen neten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE Bundestag zu eröffnen. Ich begrüße alle: die, die schon GRÜNEN) viele Jahre unsere Mitstreiter gewesen sind, und die, die Die Schönheit eines Programms darf sich nicht am neu dazugekommen sind und in eine faszinierende Ar- Wahltag erschöpfen. Dann geht es erst los, und zwar mit beit starten. Ich denke auch an die Kollegen, die nicht fröhlichem Unternehmungsgeist. mehr hier im Parlament sind. Die FDP hat seit Beginn der Bundesrepublik aus dem Parlament heraus den libe- (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- ralen Geist deutscher Politik mitgestaltet. Sie ist nicht neten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE mehr vertreten. GRÜNEN) (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN) Zugleich stehen wir vor übergeordneten Herausforde- rungen komplexester Art, von denen ich nur einige ganz Alle ehemaligen Kollegen bleiben uns aber in Freund- wenige ansprechen kann; es gibt viele jenseits dessen, schaft und in Herzlichkeit verbunden. Alle Ehemaligen (B) was ich berühre. (D) gehören genauso zu unserer Gemeinschaft. Wir danken ihnen für die Arbeit, die sie über Jahre für uns und mit Den demografischen Wandel als Chance begreifen – uns geleistet haben. da sind wir noch nicht ganz fertig. Den demografischen (Beifall) Wandel als Möglichkeit eines reicheren und vielfältige- ren Lebens zu verstehen, eine neue Lebensphase, die uns Unsere Arbeit beginnen wir heute in einer unüber- geschenkt ist, oft bei Gesundheit, hoffentlich bei hellem sichtlichen Zeit. Aber Deutschland ist stark in der Ge- Geist – das ist eine Chance neuer Art. Da kann man rei- meinschaft Europas. Wir haben kritische Jahre bestan- sen, da kann man angeln. den. Wir haben mehr Arbeitsplätze, als wir jemals zuvor hatten. Unsere Industrie ist stark, innovationsstark auf (Heiterkeit der Abg. Peer Steinbrück [SPD] den Weltmärkten. Die Schuldenbremse, wie wir sie ins und Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ Grundgesetz geschrieben haben, beginnt zu wirken. DIE GRÜNEN]) Über alldem ist es uns gelungen, in schwieriger Zeit den Es gibt Leute, die ein Ehrenamt übernehmen. sozialen Frieden in unserem Land zu bewahren. Schauen Sie sich in Ihren Vereinen, in Ihren Gemeinden, Unsere politische und gesellschaftliche Kultur hat in Ihren Nachbarschaften um: Es sind die Älteren, sich in diesen Jahren bewährt. Wir haben eine Tarifpart- Frauen und Männer, die die Vereine zusammenhalten nerschaft, die aus Konflikten gemeinsame Lösungen er- und die Nachbarschaften menschlich gestalten. arbeitet. Wir haben inzwischen eine Wissenschaft, die Wenn es einer mag, soll es auch möglich sein, jenseits sich in die öffentliche Debatte einbringt: zu Klima und einer Rentengrenze zu arbeiten – ein exotischer Einfall, Umwelt, zu den Finanzmärkten, zum Umgang mit wie ich zugebe. Aber es gibt viele Wissenschaftler und menschlichem Erbgut. Wir haben eine Qualitätspresse, Mittelständler, es soll sogar Abgeordnete geben, die die jenseits von Twitter und 30-Sekunden-Statements Freude daran haben, jeden Tag wieder aufzustehen und Orientierungswissen erarbeitet, mit dem man sich aus- das, was sie gelernt haben, zu verwirklichen in einer Ge- einandersetzen kann. Wir haben einen Rechtsstaat und sellschaft, die aus ihrer Vielfalt lebt und durch ihre Viel- eine tüchtige Verwaltung. Und wir haben diese repräsen- falt reich ist. Das soll auch die Grundlage für unser Den- tative Demokratie, dieses Parlament mit Männern und ken über die Grenzen des einzelnen Fachs hinaus sein. Frauen aller Altersstufen aus unterschiedlichen Berufen, von verschiedener Herkunft, mit verschiedenen Interes- (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- sen, mit verschiedenen Neigungen und mit verschiede- neten der SPD, der LINKEN und des BÜND- nen Wertesystemen. Dieses Parlament ist so vielfältig NISSES 90/DIE GRÜNEN) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013 3

Alterspräsident Dr. Heinz Riesenhuber (A) Der demografische Wandel stellt auch unser Bil- Ein Drittes. Wir müssen Europa zusammenhalten und (C) dungssystem in einen neuen Zusammenhang, den wir wieder stark machen; denn nur dann bleibt auch Deutsch- bedenken müssen. Wenn über 6 Prozent eines Jahrgangs land stark in der globalisierten Welt. Im Ziel sind wir uns die Schule ohne Abschluss verlassen, ist das nicht nur da alle einig. Der heilige Thomas sagt: Es wird schwie- eine Frage des Fachkräftenachwuchses oder der volks- rig, wenn es konkret wird, gell? – Wir haben in den ver- wirtschaftlichen Statistiken; es ist auch eine Frage der gangenen Jahren in schwierigsten Debatten Schritt für Lebenschancen von Menschen, ihrer Chancen, aus eige- Schritt vernünftige Entscheidungen herbeigeführt. Dafür ner Tüchtigkeit und in eigener Verantwortung ihre Zu- gibt es keinen Masterplan, dafür gibt es keine einfachen kunft aufzubauen und in eigener Verantwortung in unse- Lösungen, aber es gibt die Notwendigkeit, aus Prinzi- rer Gemeinschaft zu leben. pien und grundsätzlichen Überlegungen die Gemein- (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und schaft wieder neu zu erfinden. der SPD) Deutschland hilft. Und wir haben uns mit durchaus Und das müssen wir ermöglichen. Da geht es nicht um erheblichen Belastungen und Risiken, die den Bürgern ein einziges Rezept; da geht es um die Frage der Sorgen machen, in diese Diskussion begeben. Aber so- menschlichen Gestaltung unserer Gesellschaft; daran ha- lange das Prinzip steht, dass die Hilfe nur dann wirksam ben wir zu bauen. Denn das große Versprechen der so- wird, wenn jeder der Staaten, die in einer schwierigen zialen Marktwirtschaft ist immer der Aufstieg gewesen, Situation sind, zugleich mit größten Anstrengungen die Chance zum Aufstieg. Dem müssen wir gerecht wer- Möglichkeiten sucht, sich selbst aus eigener Kraft wie- den. Deshalb arbeiten wir an leichteren Übergängen in der aus dieser herauszubringen, um eigenverantwortlich der Ausbildung. Deshalb werben wir für lebenslanges seine Zukunft zu gestalten, damit er wieder Partner in Lernen; denn fast jeder wird in seinem Leben den Beruf unserem gemeinsamen Europa wird und Seit an Seit mit öfter mal wechseln und sich neu erfinden müssen. uns gemeinsam in die Zukunft schreitet, werden wir es schaffen, Europa wieder zu dem zu machen, was es sein Wir haben bei den Frauen die höchste Beschäfti- soll. Es ist kein Konzept einer dauerhaften Wohltat, es ist gungsquote in Europa nach Schweden. Aufstieg und ein Konzept der Investition in eine Zukunft, die wir Durchlässigkeit zu ermöglichen, dafür zu sorgen, dass brauchen und die die Menschen in unseren Ländern Familie und Beruf besser vereinbart werden können, die brauchen; und da gehören wir alle dazu. Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass hier eine echte und lebendige Wahlfreiheit herrscht – auch das gehört (Beifall bei der CDU/CSU und dem BÜND- hier dazu. Wir wollen sie auch mehr für die technischen NIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordne- Berufe gewinnen; denn hier werden die Gehälter doch ten der SPD und der LINKEN) (B) noch etwas besser sein als in anderen Bereichen. Männer (D) und Frauen sollen gleichermaßen die Chance haben, das Es ist nämlich nicht nur eine Frage unserer Wirtschaft zu verwirklichen, was sie können, und ihr Leben zu und unserer Arbeitsplätze und der Stabilität des Euro. Es bauen. ist auch die Frage des Erhalts der großen Vielfalt der eu- ropäischen Kultur, die zum Wohle der Menschheit vieles (Beifall im ganzen Hause) beigetragen hat: zur Demokratie, zu Menschenrechten, All das hilft, Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze zur Wissenschaft, zur Technik, zum Verständnis unserer zu schaffen. Aber vor allem: Es dient der freien Wahl, Welt und zur Gestaltung unserer Zukunft aus Verantwor- den eigenen Chancen auf Lebensglück, auf Lebensge- tung. staltung, auf Gestaltung der eigenen Zukunft. Ein Letztes, wenn ich dies sagen darf: Wir müssen die Ein Zweites. Wir haben die Energiewende beschlos- Wissensgesellschaft so aufbauen, wie wir sie in den ver- sen. Vielleicht war sich nicht jeder darüber klar, was für gangenen Jahren schon angelegt haben. Wir haben Mil- ein Riesenprojekt wir hier angegangen sind, aber es ist liarden investiert – zusätzlich – in Bildung und For- entschieden. Der Streit um Kerntechnik ist entschieden, schung. Wir haben neue Paradigmen aufgestellt. Wir und jetzt haben wir konkrete Aufgaben: kurzfristig, in- haben die Idee des Wettbewerbs mit immer größerer nerhalb von zehn Jahren, aus der Kernenergie und mit- Kraft mitten in die wissenschaftliche Community getra- telfristig aus Kohle und Öl auszusteigen, massiv Energie gen. Unsere Wissenschaft ist besser geworden. Aber wir einzusparen, das Reich der erneuerbaren Energien zu er- befinden uns in einem Wettlauf in einer offenen Welt, richten – das ist eine Aufgabe von äußerster Komplexi- und den Innovationswettlauf kann nur der gewinnen, der tät. Wenn uns dieses in der knappen Frist, die wir uns ge- Wachstum auf Intelligenz begründet. Wir können nicht setzt haben, gelingt, wenn dies uns bei erträglichen billiger sein, und wir wollen es nicht. Daher müssen wir Kosten gelingt, dann hat unsere Industrie auf den Welt- schneller und besser sein als andere. Der Wettlauf opti- märkten eine einzigartige Chance. Einige erinnern sich miert die Tüchtigkeit, aber man muss sie instand halten, noch: In den 90er-Jahren ist uns dies in einem anderen und daran werden wir zu arbeiten haben, auch im Ge- Bereich, der Umwelttechnik, geglückt. Hieran zu arbei- spräch mit den Bundesländern, gell? Hier könnten einige ten, dass Wirtschaft und Umwelt nicht nur versöhnt, son- interessante Paragrafen anstehen, auch Artikel im dern in eins gegossen werden, sodass insgesamt mit ei- Grundgesetz. ner einzigen Strategie erfolgreich Zukunft gestaltet werden kann, wird eine Aufgabe sein, mit der wir uns in (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der kommenden Periode mit größter Intensität befassen dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei müssen. Abgeordneten der SPD und der LINKEN) 4 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

Alterspräsident Dr. Heinz Riesenhuber (A) Ich sehe mit großer Faszination diesen zukunftswei- ziemlich einmalig. Nicht immer steht man so fröhlich (C) senden Gesprächen entgegen, in denen wir aus Überzeu- auf, wie man ins Bett gegangen ist. gungskraft und mit einem gemeinsamen Ziel Deutsch- (Heiterkeit und Beifall) land so neu erfinden, dass mit verteilten Rollen, aber gemeinsamer Verantwortung die Zukunft unter unseren – Das ist die Wahrheit. – Dass unsere Partnerinnen und Händen entsteht. Dazu müssen wir immer neue Pro- Partner dieses ertragen – mit Geduld, oft mit Sanftmut, blemlösungen erfinden: neue Produkte, neue Verfahren, meist mit Verständnis, durchaus auch mit Liebe –, das ist neue Märkte. Daraus müssen wir Zukunft gestalten und eine der großen Leistungen, die es uns erst möglich Arbeit und Wohlstand und soziale Gerechtigkeit in unse- macht, das zu tun, was wir tun wollen. Meine Frau, die rem Land erhalten. Das gelingt, wenn wir an den Grund- oben auf der Tribüne sitzt, weiß genau, wovon ich rede. lagen festhalten und jeden mitnehmen. Das gelingt, (Heiterkeit und Beifall) wenn der Unternehmungsgeist und die Schaffenskraft, die wir in unseren Instituten und in unseren Unterneh- So lassen Sie uns diese Periode beginnen im ständi- men immer wieder finden, ausstrahlen in die Gesell- gen Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern, damit schaft. der Populismus simpler Lösungen nicht Raum greift, im Bewusstsein unserer Verantwortung vor Gott und den Manchmal scheint mir die Gesellschaft insgesamt Menschen, wie das Grundgesetz es sagt, in einem Geist entspannter, manchmal scheint sie mir etwas verzagter von Tatkraft und Gestaltungsfreude, der vom Bundestag zu sein als die Bereiche, in denen wirklich Zukunft ge- in unser Land ausstrahlt – daran müssen wir vielleicht schaffen wird. Diese Tatbereitschaft weiter zu verbrei- noch ein bisschen arbeiten. ten, ist nicht nur die Aufgabe der Politik. Politiker sind nicht immer überzeugend. Unser Ansehen in der Öffent- Lassen Sie uns daran arbeiten, dass Deutschland auch lichkeit ist noch nicht oberhalb von dem der Bischöfe, in den kommenden vier Jahren ein guter Ort ist, zu le- gell? Daran müssen wir noch arbeiten. ben, zu arbeiten und Kinder großzuziehen, und dass Deutschland auch in Zukunft ein guter Partner ist für die (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der vielen unterschiedlichen Nationen in einer offenen Welt. CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNIS- Ich kenne keine schönere Aufgabe denn als Abgeord- SES 90/DIE GRÜNEN) neter mit den Kolleginnen und Kollegen, mit den Bürge- rinnen und Bürgern an dieser Aufgabe zu arbeiten. So Aber wir haben durchaus die Pflicht, alle anderen, die möge es uns wiederum gelingen, in unterschiedlicher die Öffentlichkeit prägen und Meinungen bilden, dafür Rolle, in gleicher Leidenschaft für die Sache und in ge- zu gewinnen, im gleichen Geist zu arbeiten. Wir müssen meinsamer Verantwortung. (B) jeden mitnehmen in diese neue Welt, die wir hoffentlich (D) schaffen können, in der realen Welt und in der virtuellen Ich danke Ihnen. Welt. Dabei gibt es für die Jungen ganz andere Heraus- (Anhaltender Beifall) forderungen als für die Alten. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Aus den Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolle- Höhen des Geistes kehren wir zurück zu unserem demü- gen, so wollen wir die Legislaturperiode beginnen mit tigen Dienst. Tatkraft und Zuversicht, im Bundestag mit dem Willen (Heiterkeit) zur rechtzeitigen Entscheidung, mit der Bereitschaft zum Streit, wenn der Streit die Sache klärt, mit der Fähigkeit Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf: zum Kompromiss, denn Stillstand darf nicht sein. Das Wahl des Präsidenten gilt hier im Bundestag, aber wir leben auch drüben, in verbunden mit Namensaufruf unserer Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft, im und Feststellung der Beschlussfähigkeit Reichstagspräsidentenpalais, in diesem einzigartigen – wir haben es nachgeprüft; so etwas gibt es weltweit nicht Mit der Wahl des Präsidenten des Deutschen Bundes- noch einmal – Klub der Parlamentarier, wo die offene tages werden der Namensaufruf der Mitglieder des Deut- Rede und das ungeschützte Wort erlaubt sind, wo man schen Bundestages und die Feststellung der Beschlussfä- nicht wägen muss, ob einem ein anderer irgendetwas higkeit verbunden. nachredet, wo man gemeinsam arbeiten kann und ge- Ich bitte um Vorschläge zur Wahl. – Herr Abgeordne- meinsam feiern kann, wo sich die Kollegen jenseits der ter Kauder. Grenzen der Parteien treffen. Es ist gut für Deutschland, wenn fraktionsübergreifend die Abgeordneten Deutsch- lands auch ein Bier miteinander trinken. Das kann hilf- Volker Kauder (CDU/CSU): reich sein für die Zukunft unseres Landes jenseits des Herr Alterspräsident, ich schlage im Namen der Biers. CDU/CSU-Bundestagsfraktion unseren Kollegen Pro- fessor Dr. Norbert Lammert vor. (Heiterkeit und Beifall) (Beifall im ganzen Hause) So lassen Sie uns die Legislaturperiode beginnen, wenn ich dies sagen darf, auch mit dem Dank gegenüber Alterspräsident Dr. Heinz Riesenhuber: unseren Lebenspartnern. Wir haben eine seltsame Art Meine Damen und Herren, Sie haben den Vorschlag der Arbeit: zeitlich chaotisch, in den Überraschungen gehört. Der Abgeordnete Dr. Norbert Lammert ist vorge- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013 5

Alterspräsident Dr. Heinz Riesenhuber (A) schlagen worden. – Ich sehe keine weiteren Vorschläge, Meine Damen und Herren, damit ist der Namensauf- (C) ich höre keinen Widerspruch. Damit haben wir Dr. ruf beendet. In wenigen Minuten werde ich nachfragen, Norbert Lammert als einzigen Kandidaten. ob alle ihre Stimme abgegeben haben. Dies gilt auch als Frage an die Schriftführerinnen und Schriftführer. Nun muss ich Ihnen einige Hinweise zum Wahlver- fahren zumuten. Die Wahl findet mit verdeckten Stimm- Darf ich fragen, ob alle Mitglieder des Hauses ihre karten, also geheim, statt. Gewählt ist, wer die Stimmen Stimme abgegeben haben? der Mehrheit der Mitglieder des Deutschen Bundestages, (Zuruf: Nein!) also mindestens 316 Stimmen, erhält. – Nein. Sehr gut. Für diese Wahl und für die spätere Wahl der Vizepräsi- dentinnen und Vizepräsidenten benötigen Sie Ihre Wahl- Darf ich noch einmal fragen, ob irgendein Mitglied ausweise aus den Stimmkartenfächern in der Lobby. Für des Hauses noch nicht Gelegenheit hatte, seine Stimme die Wahl des Präsidenten sind Wahlausweis und Stimm- abzugeben? Das gilt auch für die Schriftführerinnen und karte gelb. Bitte kontrollieren Sie, ob dieser Wahlaus- Schriftführer. – Ich höre keinen Zuruf. Damit schließe weis Ihren Namen trägt. Die gelbe Stimmkarte und den ich die Wahl und bitte die Schriftführerinnen und amtlichen Wahlumschlag erhalten Sie nach Aufruf Ihres Schriftführer, mit der Auszählung – – Namens von den Schriftführerinnen und Schriftführern (Zurufe) an den Ausgabetischen hier oben links und rechts neben den Wahlkabinen. – Ich habe sie noch nicht ganz geschlossen. Der Satz war nicht fertig. Ich bitte Sie, von Ihren Plätzen aus über die seitlichen Habt ihr es jetzt? Zugänge und nicht durch den Mittelgang zum Ausgabe- tisch zu gehen. (Zuruf: Einer kommt noch!) Sie dürfen Ihre Stimmkarte nur in der Wahlkabine an- – Wo ist der? – Ich werde den Abgeordneten jetzt nicht kreuzen und müssen sie ebenfalls noch in der Wahlka- beim Namen nennen, gell, Peter? bine in den Umschlag legen. Danach gehen Sie bitte zu Das ist mein dritter Versuch. Hat noch irgendjemand den Wahlurnen hier vor dem Rednerpult. Die Schriftfüh- seinen Stimmzettel nicht abgegeben? Wünscht noch ir- rerinnen und Schriftführer sind verpflichtet, jeden zurück- gendjemand, seinen Stimmzettel abzugeben? – Das ist zuweisen, der seine Stimmkarte außerhalb der Wahl- jetzt wirklich nicht mehr der Fall. Ich höre keinen Wi- kabine kennzeichnet oder in den Umschlag legt; die derspruch. Damit ist der Wahlgang geschlossen. Stimmabgabe kann in diesem Fall jedoch vorschriftsmä- (B) (D) ßig wiederholt werden. Die Schriftführerinnen und Schriftführer bitte ich, mit der Auszählung zu beginnen. Zur Auszählung unterbre- Gültig sind nur Stimmkarten mit einem Kreuz bei che ich die Sitzung für etwa 30 Minuten. Danach hören „Ja“, „Nein“ oder „Erhalte mich“. Sie das Klingelzeichen, das Sie kennen. Dann geht es weiter. Ich unterbreche die Sitzung. (Heiterkeit) (Unterbrechung von 12.00 bis 12.22 Uhr) – „Enthalte mich“. Ich enthalte mich nie; deshalb ist die Sache ja so schwierig. – Bevor Sie die Stimmkarte in Alterspräsident Dr. Heinz Riesenhuber: eine der Wahlurnen werfen, übergeben Sie bitte Ihren Wahlausweis einem der Schriftführer an der Wahlurne. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich darf Sie Die Abgabe des Wahlausweises dient als Nachweis für bitten, wieder Platz zu nehmen. Das Ergebnis der Wahl die Beteiligung an dieser Wahl und ersetzt die Eintra- liegt vor. – Die unterbrochene Sitzung ist hiermit wieder gung in die Anwesenheitsliste – soweit Sie nicht ohnehin eröffnet. schon eingetragen sind. Das Protokoll über die Wahl des Präsidenten des 18. Deutschen Bundestages weist folgendes Ergebnis Ich bitte jetzt die eingeteilten Schriftführerinnen und aus: abgegebene Stimmen 625; damit ist zugleich die Schriftführer, die vorgesehenen Plätze einzunehmen. Die Beschlussfähigkeit des 18. Deutschen Bundestages fest- beiden Schriftführer neben mir, Frau Barnett und Herr gestellt. Ungültige Stimmen keine, gültige Stimmen 625. Koeppen, werden nun Ihre Namen in alphabetischer Rei- Mit Ja haben gestimmt 591. henfolge aufrufen. Ich bitte Sie, den Namensaufruf zu verfolgen und sich nach dem Aufruf Ihres Namens zur (Anhaltender Beifall im ganzen Hause) Entgegennahme der Stimmkarte zu den Ausgabetischen Korrekterweise teile ich Ihnen noch mit: Mit Nein haben vor den Wahlkabinen zu begeben. gestimmt 26, Enthaltungen gab es 8. Dr. Norbert Haben alle Schriftführerinnen und Schriftführer ihre Lammert hat damit die erforderliche Mehrheit erhalten Plätze eingenommen? – Da ich nichts höre, nehme ich und ist zum Präsidenten des 18. Deutschen Bundestags an, dass es so ist, und stelle fest: Es ist der Fall. Ich er- gewählt. öffne die Wahl und bitte Herrn Koeppen, mit dem Aufruf (Beifall im ganzen Hause) der Namen zu beginnen. Herr Dr. Lammert, ich frage Sie: Nehmen Sie die (Namensaufruf und Wahl) Wahl an? 6 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

(A) Dr. Norbert Lammert (CDU/CSU): Der Tag der Konstituierung des 18. Deutschen Bun- (C) Herr Alterspräsident, lieber Kollege Riesenhuber, ich destages ist zugleich der 70. Geburtstag von Wolfgang nehme die Wahl gerne an. Thierse. Diese glückliche Regelung (Beifall im ganzen Hause – Abgeordnete aller (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD) Fraktionen gratulieren dem Präsidenten) der gesetzlichen Fristen für die spätestmögliche Einberu- fung eines neu gewählten Bundestages gibt uns die be- Alterspräsident Dr. Heinz Riesenhuber: sonders gute Gelegenheit, ihm nicht nur – was der Al- Herr Präsident, ich gratuliere Ihnen herzlich zu die- terspräsident bereits getan hat – zu seinem heutigen sem großartigen Ergebnis, auch ein Ausweis Ihrer Arbeit Ehrentag zu gratulieren, sondern zugleich unserem frü- der vergangenen Periode, und ich bitte Sie, nach einer heren Präsidenten und Vizepräsidenten Dank zu sagen kurzen Runde der Gratulationen, das Präsidium über den für die langjährige Arbeit in herausragenden Ämtern und 18. Deutschen Bundestag zu übernehmen. Funktionen. Tagesordnungspunkt 3: (Beifall) Amtsübernahme durch den Präsidenten mit Wolfgang Thierse war Mitglied in der frei gewählten Ansprache Volkskammer der DDR, die 1990 den denkwürdigen Be- schluss des Beitritts der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes getroffen hat. Er hat über fast ein Viertel- Präsident Dr. Norbert Lammert: jahrhundert den Aufbruch der neuen Länder in die Demo- Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehr- kratie begleitet und das Zusammenwachsen im vereinten ter Herr Bundespräsident! Exzellenzen! Verehrte Gäste! Deutschland erfolgreich mitgestaltet. Unvergessen für Zunächst möchte ich mich bei unserem Alterspräsidenten alle, die dabei waren – und das ist ja eine ganze Reihe von Professor Riesenhuber für die Eröffnung unserer heuti- Kolleginnen und Kollegen –, bleibt seine prominente gen Sitzung, seine einführenden Worte in die absehbaren Rolle in der leidenschaftlichen Auseinandersetzung über Herausforderungen dieser Legislaturperiode und die Lei- den Umzug von Parlament und Regierung nach Berlin. Er tung des Wahlganges bedanken und nicht weniger herz- war dann sieben Jahre Präsident des Deutschen Bundes- lich bei den beiden Prälaten Dr. Jüsten und Dr. Dutzmann tages – der erste hier im Reichstagsgebäude – und seitdem für die eindrucksvolle Gestaltung des ökumenischen bis heute Vizepräsident. Gottesdienstes heute Morgen. Auch scheidet heute nach (B) (Beifall) 33 Jahren Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag, da- (D) runter 15 Jahre im Präsidium, zuvor Vorsitzender der Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, danke ich für FDP-Fraktion, aus dem Deutschen Bundestag aus. Ihm Ihr Vertrauen. Ich bin von diesem Votum, wie Sie sich wie auch dem Vizepräsidenten , der zu- vorstellen können, beeindruckt, zumal es ganz offenkun- vor Bundesminister und Vorsitzender von nicht weniger dig sowohl von den neuen Mitgliedern wie von den lang- als drei unterschiedlichen Fachausschüssen des Deut- jährigen parlamentarischen Mitstreiterinnen und Mit- schen Bundestages gewesen ist, möchte ich stellvertre- streitern verursacht worden ist, und ich empfinde es tend für alle Kolleginnen und Kollegen, die dem neuen sowohl als Ermutigung wie als Verpflichtung. Besonders Bundestag nicht mehr angehören, unseren Dank und un- bedanken muss und möchte ich mich bei meiner Frak- seren Respekt für die geleistete Arbeit aussprechen. tion, die mich erneut für dieses Amt vorgeschlagen hat, obwohl sie weiß und damit rechnen muss, (Beifall) (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten aller Meine Damen und Herren, dem neuen Bundestag ge- Fraktionen) hören 230 neue Mitglieder an, also mehr als ein Drittel. Es sind weniger Männer als bisher und mehr Frauen. dass mein Verständnis der damit verbundenen Aufgaben in den eigenen Reihen nicht immer stürmische Begeiste- (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem rung erzeugt. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Ab- geordneten der CDU/CSU – Zurufe) (Volker Kauder [CDU/CSU]: Stimmt! – Heiterkeit) – Immer noch ein paar zu wenig, höre ich. Aber es be- steht ja doch die famose Aussicht, dass die Frauen dafür Heute, liebe Kolleginnen und Kollegen, konstituiert die Mehrheit im Präsidium des Deutschen Bundestages sich zum 18. Mal ein Deutscher Bundestag, der aus all- stellen können. gemeinen, freien, gleichen und geheimen Wahlen her- vorgegangen ist. Wie immer man das Wahlergebnis vom (Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause) 22. September und die damit verbundenen Folgen beur- Diesem Bundestag gehören deutlich mehr jüngere teilen mag: Dies allein ist ein eindrucksvoller Beleg für und auffällig weniger ältere Mitglieder an als in der letz- die politische Stabilität der zweiten deutschen Demokra- ten und in früheren Legislaturperioden. tie, die inzwischen mehr Legislaturperioden aufzuwei- sen hat, als die Weimarer Demokratie an Jahren erlebt (Beifall der Abg. Katrin Kunert [DIE hat. LINKE] – Heiterkeit) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013 7

Präsident Dr. Norbert Lammert (A) Und niemals zuvor gab es in einem deutschen Parlament Der Bundestag ist und bleibt der Ort, an dem die (C) so viele Abgeordnete mit einem Einwanderungshinter- wesentlichen Entscheidungen für unser Gemeinwe- grund wie im 18. Deutschen Bundestag. sen getroffen werden müssen. (Beifall im ganzen Hause) Ende des Zitats. Sie alle, wir alle übernehmen heute ein neues Mandat, Unabhängig von den Koalitionsverhandlungen und und den meisten wird bewusst sein, dass dies nicht ein den damit verbundenen Vereinbarungen über politische Beruf wie jeder andere ist. Nicht alle Abgeordneten wer- Projekte der kommenden Legislaturperiode gibt es eine den die gleichen Aufgaben und Funktionen wahrneh- Reihe von parlamentarischen Hausaufgaben, denen wir men, aber alle haben die gleiche Legitimation und die uns alle gemeinsam stellen müssen, die Koalition wie gleichen Rechte und Pflichten. Wir sollten das eine so die Opposition. Drei oder vier davon möchte ich gerne ernst nehmen wie das andere, die Rechte wie die Pflich- benennen. ten. Wir sind alle gewählt, nicht gesalbt, beauftragt zur Erstens: Geschäftsordnung. Die Kultur einer parla- Vertretung der Wahlberechtigten, nicht nur unserer je- mentarischen Demokratie kommt weniger darin zum weiligen Wählerinnen und Wähler. „Die Abgeordneten Ausdruck, dass am Ende Mehrheiten entscheiden, son- des Deutschen Bundestages … sind Vertreter des ganzen dern darin, dass Minderheiten eigene Rechtsansprüche Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und haben, die weder der Billigung noch der Genehmigung nur ihrem Gewissen unterworfen“, heißt es unmissver- durch die jeweilige Mehrheit unterliegen. ständlich in Art. 38 unseres Grundgesetzes. Aus gegebe- nem Anlass weise ich im Übrigen schon jetzt darauf hin, (Beifall im ganzen Hause) dass wir gleich mit der Geschäftsordnung auch die Ver- haltensregeln für Abgeordnete beschließen werden, die Die Minderheit muss wissen, dass am Ende die Mehrheit damit für alle Mitglieder des Hauses gelten, auch und entscheidet, was gilt, und die Mehrheit muss akzeptie- gerade dann, wenn sie lästig sind. ren, dass bis dahin – und darüber hinaus – die Minder- heit jede Möglichkeit haben muss, ihre Einwände, ihre Mit der Konstituierung des Bundestages endet auch Vorschläge, wenn eben möglich auch ihre Alternativen die Amtszeit der Regierung, die ihre verfassungsrechtli- zur Geltung zu bringen. che Legitimation aus der Wahl des Kanzlers bzw. der Kanzlerin durch das Parlament bezieht. Auch während (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem der Dauer der Koalitionsverhandlungen ist die Hand- BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Ab- lungsfähigkeit von Parlament und Regierung gesichert. geordneten der CDU/CSU) Und selbstverständlich bedarf eine geschäftsführend am- (B) Nach Klärung der tatsächlichen Konstellationen in (D) tierende Bundesregierung nicht weniger parlamentari- diesem Haus, die wir ahnen, aber ja noch nicht kennen, scher Kontrolle als eine neu gewählte. ist zu klären, ob und gegebenenfalls welche Änderungen (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem dazu in der Geschäftsordnung des Bundestages oder in BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Ab- einschlägigen gesetzlichen Regelungen nötig und mög- geordneten der CDU/CSU) lich sind. Alle Fraktionen des Hauses haben in den vor- bereitenden Gesprächen, insbesondere im vorläufigen – Ich bedanke mich insbesondere für die demonstrative Ältestenrat, ihre Bereitschaft dazu grundsätzlich erklärt. Unterstützung durch die Frau Bundeskanzlerin. Daran können wir anknüpfen. (Heiterkeit – Beifall bei Abgeordneten der Ich will allerdings zur Einordnung der aktuellen Dis- LINKEN) kussion auch den Satz hinzufügen: Klare Wahlergeb- nisse sind nicht von vornherein verfassungswidrig, Niemand wird deshalb ernsthaft erwarten dürfen, dass der Bundestag seine Arbeit erst nach Abschluss der Ko- (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- alitionsverhandlungen aufnehmen wird. neten der SPD, der LINKEN und des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN) (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- neten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE große Mehrheiten auch nicht. GRÜNEN) Zweitens. Wir brauchen offensichtlich eine neue Ba- Beide Verfassungsorgane, Regierung wie Parlament, lance zwischen der Anzahl und dem Umfang der Bera- müssen und können ihre Aufgabe wahrnehmen. tungsgegenstände im Deutschen Bundestag und der für deren Behandlung zur Verfügung stehenden Zeit. In der Zur Verantwortungsübernahme durch das Parla- letzten Legislaturperiode ist mit fast 15 000 Drucksa- ment gibt es keine überzeugende Alternative. chen – 15 000 Drucksachen! – ein neuer, wie ich finde, durchaus zweifelhafter Rekord von Initiativen aller Art So hat es der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, aufgestellt worden, darunter 900 Gesetzesvorhaben, von den Heinz Riesenhuber schon auf der Tribüne begrüßt denen am Ende 553 verabschiedet wurden – auch mögli- hat, nicht nur in Interviews immer wieder festgehalten, cherweise eher ein paar zu viel als zu wenig. sondern auch in einschlägigen Urteilen des Bundesver- fassungsgerichts ist das so oder ähnlich nachzulesen. Zi- Auch wenn die meisten Großen und Kleinen Anfra- tat Andreas Voßkuhle: gen, Entschließungsanträge, Beschlussempfehlungen, 8 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

Präsident Dr. Norbert Lammert (A) Berichte und sonstigen Initiativen jeweils ihren Sinn ha- Da es immer besser ist, sich mit solchen Entwicklun- (C) ben: Es sind zu viele, gen dann auseinanderzusetzen, wenn die Probleme noch nicht eingetreten sind, spricht manches dafür, dass wir (Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause) nicht erst nach der nächsten Wahl, sondern rechtzeitig jedenfalls deutlich mehr, als wir in der dafür zur Verfü- vor der nächsten Wahl noch einmal einen gemeinsamen gung stehenden Beratungszeit mit der gebotenen Sorg- sorgfältigen Blick auf diese Regelungen werfen. falt erledigen können. Dies wird im Übrigen auch an der (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- allzu großen Anzahl von Tagesordnungspunkten deut- neten der SPD, der LINKEN und des BÜND- lich, die ohne Debatte behandelt werden. NISSES 90/DIE GRÜNEN) (Ulla Schmidt [Aachen] [SPD]: Ja!) Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Deswegen werden wir an der unangenehmen Entschei- Herren, die Bedeutung und Leistung des Bundestages dung nicht vorbeikommen, entweder die Zahl der Sit- sind gewiss höher als sein öffentliches Ansehen. Die zungswochen deutlich zu erhöhen oder unseren gemein- Kritik am Parlamentarismus ist nicht neu; sie ist viel- samen Ehrgeiz in der Produktion von Texten und mehr ziemlich genauso alt wie der Parlamentarismus Papieren stärker zu disziplinieren. selbst. Das macht sie allerdings nicht weniger bedeut- sam. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Ab- Tatsächlich bestimmen nicht nur die Verfassung und geordneten der LINKEN) die darin formulierten Aufgaben den kritischen Befund, sondern auch die in der Öffentlichkeit entwickelten An- Parlamente sind im Übrigen – Wolfgang Thierse hat sprüche und Erwartungen, und diese lassen sich schon in seinen Abschlussbemerkungen in der letzten Sitzung deshalb nicht in vollem Umfang erfüllen, weil sie sich der vergangenen Legislaturperiode daran erinnert – teilweise wechselseitig ausschließen. Dies kann man be- keine Instrumente zur Beschleunigung von Entscheidun- sonders gut erkennen am klassischen Spannungsverhält- gen, sondern zur Legitimierung von Entscheidungen, die nis zwischen der Erwartung eines möglichst geschlosse- allgemeinverbindlich gelten sollen. Dies setzt eine Sorg- nen Auftretens parlamentarischer Gruppierungen auf der falt und Gründlichkeit voraus, die dem Beschleuni- einen Seite – insbesondere natürlich von Fraktionen und gungsehrgeiz widerstehen muss, von wem auch immer Regierungskoalitionen – und der erwarteten Unabhän- er jeweils geltend gemacht wird. gigkeit der Abgeordneten mit ihrem verfassungsrecht- Drittens. Dass weder die Regierungsbefragung noch lich garantierten freien Mandat auf der anderen Seite. die Fragestunde in ihrer bisherigen Struktur das Glanz- (B) Wenn es in diesem Haus übrigens tatsächlich große (D) stück des deutschen Parlamentarismus darstellen, Mehrheiten geben sollte, wird die Urteilsbildung der ein- (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der zelnen Abgeordneten auch und gerade in der Koalition SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- nicht weniger wichtig, sondern noch wichtiger als bei NEN) knappen Mehrheiten. ist inzwischen ein breiter Konsens. Deswegen sollten (Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause) wir in der Lage sein, beides in einer lebendigeren, die Ein Parlament, das Forum der Nation sein soll und Aufgaben des Parlaments gegenüber der Regierung ak- sein will, muss die ganze Breite der Auffassungen und zentuierenden Weise neu zu regeln. Meinungen zur Geltung bringen, die es unter den Abge- (Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause) ordneten und den durch sie vertretenen Wählerinnen und Wählern in unserer Gesellschaft gibt. Dies geschieht in Viertens schließlich. Es gibt Anlass, noch einmal in der Regel über die Fraktionen, muss aber gegebenenfalls Ruhe und gründlich auf das novellierte Wahlrecht zu auch unabhängig von ihnen möglich sein. Die offene schauen, auch wenn das Wahlergebnis vom 22. Septem- Rede, Herr Kollege Riesenhuber, ist nicht nur in der ber nur zu einer maßvollen Ausweitung der Anzahl der Parlamentarischen Gesellschaft möglich, sondern auch Mandate geführt hat. Ganze vier Überhangmandate hier – – viel weniger als in den allermeisten früheren Legisla- turperioden – haben durch die neuen Berechnungsme- (Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause) chanismen des fortgeschriebenen Wahlrechts, die für die und manchmal sogar nötig. meisten Wahlberechtigten übrigens ziemlich undurch- sichtig sind, (Beifall des Abg. Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]) (Zurufe von der CDU/CSU: Ja!) zu 29 Ausgleichsmandaten geführt. Dies lässt die Folgen Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Bundestag hat ahnen, die sich bei einem anderen, knapperen Wahlaus- in der letzten Legislaturperiode nicht nur an Selbst- gang für die Größenordnung künftiger Parlamente erge- bewusstsein gewonnen, sondern auch an einklagbaren ben könnten. Zuständigkeiten. Der Bundestag beschränkt sich keines- wegs auf die notarielle Beurkundung anderswo getroffe- (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- ner Entscheidungen. Mit Blick auf europäische Verträge neten der LINKEN und des BÜNDNIS- und Vereinbarungen ist er inzwischen selbst am Zustan- SES 90/DIE GRÜNEN) dekommen der Verträge und Verpflichtungen beteiligt, Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013 9

Präsident Dr. Norbert Lammert (A) die er am Ende ratifiziert – oder auch nicht – und damit Ich komme nun zum Tagesordnungspunkt 4: (C) rechtsverbindlich macht. Beschlussfassung über die Es gibt durchaus Anlass zur Besorgnis über manche – Geschäftsordnung des Deutschen Bundes- Entwicklungen in Europa – in einzelnen Mitgliedstaaten tages oder auch in der Union im Ganzen –, aber es gibt kein Parlament in Europa, das darauf größeren Einfluss hat – Gemeinsame Geschäftsordnung des Bundes- tages und des Bundesrates für den Aus- als der Deutsche Bundestag. schuss nach Art. 77 des Grundgesetzes Meine Damen und Herren, es gibt keine Demokratie (Vermittlungsausschuss) ohne Transparenz und Kontrolle. Ohne kritische Be- – Geschäftsordnung für den Gemeinsamen obachtung geht es nicht, aber ein auf Dauer gesetztes Ausschuss Misstrauen zerstört nicht nur jede persönliche Bezie- hung, sondern macht auch die Wahrnehmung öffentli- – Geschäftsordnung für das Verfahren nach Art. 115 d des Grundgesetzes cher Mandate unmöglich. – Richtlinien zur Überprüfung auf eine Tätig- Dass an Mandatsträger höhere Erwartungen gestellt keit oder politische Verantwortung für das werden als an andere, ist offensichtlich und auch durch- Ministerium für Staatssicherheit/Amt für aus angemessen. Es muss aber in einem nachvollzieh- Nationale Sicherheit der ehemaligen Deut- baren, menschengerechten Maß erfolgen. Auch Abge- schen Demokratischen Republik ordnete haben mit der Annahme ihres Mandats nicht ihre staatsbürgerlichen Grundrechte verwirkt. Wer stimmt für den Antrag auf der Drucksache 18/1 dieser Legislaturperiode? – Wer stimmt dagegen? – Wer (Beifall im ganzen Hause) enthält sich? – Damit ist dieser Antrag mit großer Mehr- heit bei Stimmenthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die Ein Parlament ist keine Versammlung von Helden Grünen und einiger Mitglieder der Fraktion Die Linke und Heiligen, sondern von Volksvertretern. Dies gilt im angenommen. Übrigen nicht nur für die Verfassungstheorie, sondern Ich rufe den Tagesordnungspunkt 5 auf: auch für die gesellschaftliche Wirklichkeit: eine ziem- lich repräsentative Mischung von Herkunft, Alter, Beru- Festlegung der Zahl der Stellvertreter des Prä- fen, Begabungen, Temperamenten, Erfahrungen, Stärken sidenten und Schwächen; nicht besser als andere, aber in der Re- Nach unserer Geschäftsordnung soll im Präsidium (B) gel auch nicht schlechter – Volksvertreter! des Deutschen Bundestages jede Fraktion mindestens (D) mit einem Mitglied vertreten sein. Hierzu liegt ein An- George Bernard Shaw, der kein Parlamentarier war, trag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD vor, sechs aber ein kluger Beobachter gesellschaftlicher Entwick- Stellvertreter zu wählen, wobei die stärkste Fraktion so- lungen, wird der Satz zugeschrieben: Die Demokratie ist wie die nächstgrößere Fraktion jeweils zwei Stellvertre- die einzige Staatsform, die sicherstellt, dass wir nicht ter des Präsidenten stellen. besser regiert werden, als wir es verdienen. Interfraktionell ist zu diesem Tagesordnungspunkt (Heiterkeit) eine Diskussionsrunde vereinbart worden. – Dazu darf ich Ihr Einvernehmen feststellen. Dann ist das so be- Mit dieser ebenso ernüchternden wie ermutigenden Ein- schlossen. sicht sollten wir uns mit Gottes Hilfe an die Arbeit ma- chen, damit dieses Land etwa so regiert wird, wie es die Wer möchte zunächst dazu das Wort ergreifen? – Die Menschen, die hier leben, erwarten und verdienen. Opposition ist sich interessanterweise nicht einig. Dann beginnt der Kollege Grosse-Brömer. Bitte schön. Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, (Beifall bei der CDU/CSU) bei Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, für die Un- terstützung. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU): der neuen Legislaturperiode. Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und (Anhaltender Beifall im ganzen Hause) Kollegen! Wir haben heute auch die Aufgabe, dem frisch gewählten Präsidenten entsprechende Stellvertreter zur Ich hatte gehofft, Heinz Riesenhuber hätte all die Seite zu stellen, damit der weitere, aber auch der künf- Blätter mitgenommen, die er für die Erledigung dieses tige Ablauf hier im Deutschen Bundestag in mehrfacher Teils der Tagesordnung erhalten hat. Hinsicht gewährleistet ist. (Heiterkeit) Ihnen liegt dazu ein Antrag der CDU/CSU und der SPD vor, mit dem Inhalt, den der Präsident gerade skiz- Diese werde ich ihm nachher zur Erinnerung an die heu- ziert hat. Wir schlagen darin vor, der SPD zwei Stellver- tige Sitzung feierlich überreichen. treter zuzuweisen, der Unionsfraktion ebenso und den beiden anderen Fraktionen, der Fraktion der Linken und (Heiterkeit) der Grünen, jeweils einen Stellvertreter. 10 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

Michael Grosse-Brömer (A) Dieser Antrag entspricht dem Repräsentationsprinzip, Darüber müssen wir nicht nur ins Gespräch kommen, (C) das wir hier seit Jahrzehnten pflegen. Ich erinnere an darüber müssen wir auch in Streit kommen – ich freue 1994, als den Grünen kein Stellvertreter des Bundestags- mich darauf –: unter der Führung und Leitung eines star- präsidenten zugewiesen wurde und sich insbesondere ken und guten Präsidiums. meine Fraktion dafür eingesetzt hat, dass auch sie einen Stellvertreter stellen sollen. Herzlichen Dank. (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- GRÜNEN]: Schäuble!) neten der SPD)

Denn wir waren der Auffassung: Jede Fraktion soll ent- Präsident Dr. Norbert Lammert: sprechend ihrer Größe im Deutschen Bundestag im Prä- Das Wort hat nun die Kollegin Petra Sitte für die sidium vertreten sein. Fraktion Die Linke. (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- (Beifall bei der LINKEN) NEN]: Gut, dass wir schon ein bisschen weiter sind!) Dr. Petra Sitte (DIE LINKE): Infolgedessen bezieht sich unser Antrag auch auf die Danke. – Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mehrheitsverhältnisse im Deutschen Bundestag, die ja Herr Grosse-Brömer, Sie streuen hier Brotkrumen und letztlich den Wählerwillen repräsentieren, und somit be- locken uns ein bisschen in die falsche Richtung im Para- inhaltet er jeweils zwei Stellvertreterpositionen für die grafenwald der Geschäftsordnung. Sie haben quasi am Unionsfraktion und für die SPD. Tag vor der konstituierenden Sitzung des Bundestages Ich möchte gerne darauf hinweisen, dass wir alle ein öffentlich bekannt gegeben, dass es mehr Vizepräsiden- Interesse an einem starken Präsidium haben müssen. Das tinnen und -präsidenten geben soll. Das wiederum war Bundestagspräsidium ist ein wichtiger Teil des Selbst- der Tag nach dem Beschluss über die Aufnahme von Ko- verständnisses dieses Parlamentes. Gerade dann, wenn alitionsverhandlungen. Nun kann ich, was die öffentli- wir eine starke Regierung haben werden, muss es ein che Wahrnehmung angeht, es manchen nicht verübeln, starkes Parlament zur Kontrolle und ein starkes Präsi- dass das als Geschmäckle, als Deal wahrgenommen dium zur Leitung und zur Begleitung dieser Kontrolle wird. geben. Die Aufgaben des Präsidiums sind vielfältig: (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten Rechtsaufsicht, Repräsentation im In- und Ausland, Sit- des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) zungsleitung, Leitung von Kommissionen und nicht zu- (B) letzt natürlich auch das klare Wort, wie wir es vorhin Das Zweite. Dies fällt mitten in die Debatte über die (D) auch in der Ansprache des frisch gewählten Präsidenten Sicherung der Minderheitenrechte der Opposition in die- gehört haben. sem Parlament. Ich bedanke mich sehr herzlich für die klaren Worte des Bundestagspräsidenten zu diesen Fra- Die Kritik, die ich schon im Vorwege gehört habe, gen. Aber Ihre Geste wird von uns nicht als vertrauens- halte ich für falsch und ein Stück weit für kleinlich. Sie- bildende Maßnahme wahrgenommen. ben stellvertretende Präsidenten in diesem Deutschen Bundestag sind nichts Neues; wir hatten sie in der vor- (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten letzten Legislaturperiode auch schon. des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE Festzuhalten bleibt doch – es ist eben gesagt worden –: GRÜNEN]: Sechs!) Der Bundestag wird zurzeit nicht wesentlich größer. Die Aufgaben der Koalition werden nicht wesentlich größer. – Sechs stellvertretende Präsidenten, pardon; insgesamt Im Gegenteil, Sie haben sogar den Vorzug, sich bezüg- sieben Mitglieder des Präsidiums. lich ihrer Aufgaben eine wunderbare Arbeitsteilung zu Ich will auch darauf hinweisen, dass nach meiner Ein- schaffen. Aber die Aufgaben der Opposition werden ge- schätzung – dies ging auch aus der Ansprache unseres waltig sein, und das bei weniger Abgeordneten. frisch gewählten Bundestagspräsidenten hervor – weder (Beifall bei der LINKEN und dem BÜND- die Arbeitsbelastung noch die Probleme, vor denen wir NIS 90/DIE GRÜNEN) stehen, kleiner werden. Infolgedessen macht es Sinn, ein starkes Präsidium zu haben. Das bezieht sich auf den Mithin hat das Bundesverfassungsgericht mehrfach Umfang. Das bezieht sich auch auf die Persönlichkeiten, – das ist schon erwähnt worden – die besondere Rolle die sich hier zur Verfügung stellen. Ich sage es fraktions- der Opposition für die Wahrung der freiheitlich-demo- übergreifend: Ich bin der Auffassung, dass wir nachher kratischen Grundordnung betont. Es wird sogar von ei- sehr respektable Kandidaten zur Auswahl haben. ner herausgehobenen Stellung der Opposition gespro- chen. Das sollten wir uns vor diesem Hintergrund in Deswegen bitte ich abschließend darum, diesem An- diesem Hause noch einmal vergegenwärtigen. trag zuzustimmen. Lassen Sie uns gerne intensiv streiten über die richtigen Wege, über die richtige Politik in die- Nun senden Sie ein fragwürdiges Signal. Es geht sem Hause. Lassen Sie uns aber nicht um einen stellver- nicht nur um einen Vizepräsidentenposten mehr. Es ist tretenden Präsidentenposten streiten. Es gibt Wichtige- Ihr politischer Wille, von der bewährten Praxis in diesem res: Die Aufgaben, die vor uns liegen, sind größer. Hause abzuweichen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013 11

Dr. Petra Sitte (A) (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Nein!) handlungen darüber entscheidet, ob Sie eine Große Ko- (C) alition eingehen. Aber den Vizepräsidentenposten Sie sagen, die Mehrheitsverhältnisse im Parlament soll- wollen Sie schon heute in Anspruch nehmen. ten sich im Präsidium abbilden. Das könnte man so hin- nehmen. Aber genau in dem entsprechenden Paragrafen (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der Geschäftsordnung des Bundestages wird überhaupt des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) nicht darauf abgehoben, dass sich im Präsidium das Stär- keverhältnis der Fraktionen abbilden soll. Was passiert denn dann, wenn Ihre Basis am Ende sagt: „Der Inhalt der Koalitionsvereinbarung reicht uns nicht; (Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Doch!) wir wollen keine Große Koalition eingehen“, mit diesem zusätzlichen Vizepräsidentenposten? Diese Frage sollte Das ist in dem entsprechenden Paragrafen nicht enthal- erlaubt sein. ten. (Widerspruch bei der SPD – Michael Grosse- (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- Brömer [CDU/CSU]: Präsidium ist unabhän- neten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Doch!) gig davon!) – Nein, Sie können gerne noch einmal nachlesen. Da- Wie Sie merken, ist vieles in diesem Zusammenhang rüber können wir uns im Ältestenrat gerne streiten. unklar. Außerdem entsteht der Eindruck, dass es sich hier um eine willkürliche Praxis handelt. Sie klopfen Es gibt keinen Bezug auf das Berechnungsverfahren. sich sozusagen auf Ihre parlamentarische Brust und war- Es gibt nur die Feststellung, die sich aus der sogenannten ten auf Großraumgeräusche. Wir finden das ziemlich Grundmandatsregelung ergibt, dass jede Fraktion mit ei- kleingeistig. nem Vizepräsidenten im Präsidium vertreten sein soll. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Min- neten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) destens!) Das ist seit Jahren geübte Praxis in diesem Hause. Präsident Dr. Norbert Lammert: Frau Sitte. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Nein, das stimmt nicht!) Dr. Petra Sitte (DIE LINKE): Es geht um die Repräsentation des gesamten Hauses. Ich bin sofort fertig. – Dabei hatte Herr Riesenhuber Deshalb ist diese Praxis besser und demokratischer. heute schon von den Höhen des Geistes in diesem Haus (B) (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten gesprochen. (D) des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Ich finde, wir sollten an die gute parlamentarische Sie selber haben es vorhin erwähnt: Das, was wir in- Praxis anknüpfen. Es besteht auch aufgrund der konkre- frage stellen, ist in der 13. Legislaturperiode auf Antrag ten Erfahrungen derjenigen, die schon Mitglied des Bun- der Bündnisgrünen eingeführt worden. Auch Sie haben destages waren, überhaupt keine Veranlassung, die Zahl damals als CDU/CDU und FDP ausdrücklich beantragt, der Vizepräsidenten zu erhöhen. Die demokratische Füh- dass die Anzahl der Stellvertreterinnen und Stellvertreter rung der bisherigen Präsidien nach dem alten Prinzip bzw. der Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten der war gut. Anzahl der Fraktionen entsprechen soll. Danke schön. Nun zur geübten Praxis. Abgesehen von der 1. Legis- (Beifall bei der LINKEN und dem BÜND- laturperiode, ist das Präsidium von der 2. bis einschließ- NIS 90/DIE GRÜNEN) lich zur 15. Legislaturperiode mit fünf Mitgliedern be- setzt gewesen. In der 14. Legislaturperiode waren es sechs. Damals gab es einen Präsidenten, zwei Vizepräsi- Präsident Dr. Norbert Lammert: denten der Koalition und drei Vizepräsidenten der Oppo- Für die SPD-Fraktion hat nun der Kollege Thomas sition. Erst in der 16. Legislaturperiode, also zur Zeit der Oppermann das Wort. Großen Koalition, ist man davon abgewichen, und es hat einen Vizepräsidenten bzw. eine Vizepräsidentin mehr Thomas Oppermann (SPD): gegeben. Nun nehmen Sie ausschließlich Bezug auf Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Natürlich diese 16. Wahlperiode und gehen von dem zuvor – auch kann man darüber diskutieren, ob ein Präsidium zu groß in der letzten Legislaturperiode – angewendeten Prinzip oder zu klein ist; aber ich finde, dass ein Präsidium, das ab und wollen wieder sechs Stellvertreter. Auch damals aus dem Präsidenten und den Stellvertretern besteht, also hatte die SPD zwei Stellvertreter. So richtig geholfen hat in diesem Fall aus sieben Personen bestehen soll, dass es nicht. Das Wahlergebnis der SPD war nicht ganz also ein siebenköpfiges Präsidium nicht unangemessen überzeugend. groß ist für ein Parlament aus 631 Abgeordneten. (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU) LINKEN) Bei der Bildung eines Präsidiums gibt es eigentlich Gerade erklären Sie von der SPD Ihrer Mitglieder- drei Regeln, zwei ungeschriebene und eine, die in unse- schaft tapfer, dass erst das Ergebnis der Koalitionsver- rer Geschäftsordnung steht. In der Geschäftsordnung 12 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

Thomas Oppermann (A) steht die Grundmandatsklausel. Die erste ungeschrie- Präsident Dr. Norbert Lammert: (C) bene Regel ist: Die stärkste Fraktion soll den Präsidenten Nun erhält noch die Kollegin Britta Haßelmann für stellen. Das ist eine Übung im Deutschen Bundestag, der die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen das Wort. wir immer gefolgt sind. Auch heute haben wir das ge- macht. Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her- Die geschriebene Regel in der Geschäftsordnung des ren! Liebe Kolleginnen und Kollegen, vor allen Dingen Deutschen Bundestages, die wir inzwischen angenom- auch liebe neue Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie men haben, besagt: Jede Fraktion soll unabhängig von mich drei Vorbemerkungen machen. Zum einen gratulie- ihrer Größe einen Platz im Präsidium bekommen, also ren wir Ihnen, Herr Präsident, ganz herzlich zu Ihrem Er- ein Grundmandat. Dieses Grundmandat schützt die klei- gebnis. Wir freuen uns auf die weitere gemeinsame Ar- nen Fraktionen. Es ist, wenn man so will, praktizierter beit mit Ihnen und möchten das im Namen unserer Minderheitenschutz. Würde es diese Grundmandatsklau- Fraktion deutlich machen. sel übrigens nicht geben, wäre auch bei nur fünf Stell- vertretern die Verteilung: CDU/CSU zwei, SPD zwei, (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Linke einer und Grüne null. Mit anderen Worten: Mit sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Grundmandatsklausel sichern wir erst einmal die Be- der SPD) teiligung aller Fraktionen im Präsidium. Wir bedanken uns auch dafür, dass Sie das Thema Minderheitenrechte angesprochen haben. Das ist ein für (Widerspruch bei der LINKEN – Volker uns wichtiges Thema. Deshalb meine zweite kurze Vor- Kauder [CDU/CSU]: Ja! So ist es!) bemerkung: Lieber , mich hat schon er- Die dritte Regel ist, dass natürlich das Präsidium auch staunt, dass, wenn wir öffentlich die große Welle ma- die Mehrheitsverhältnisse im Parlament abbilden muss. chen und auch wichtige Themen ansprechen, wie zum Deshalb werden manchmal ein, manchmal zwei Vize- Beispiel das Thema Minderheitenschutz, Sie der Ge- schäftsordnung heute hier zustimmen. Das irritiert mich präsidenten hinzugenommen, um diese Mehrheit darzu- doch; denn ich finde, dass es allen Grund gibt, dieser stellen. Genau das ist hier der Fall: drei für die Union, Geschäftsordnung in der jetzigen Situation nicht zuzu- zwei für die SPD und je einer für die Grünen und für die stimmen, weil wir bislang keine Garantie dafür haben, Linke. Wenn jetzt die geschätzten Kollegen und Kolle- dass die Punkte, die Sie, Herr Präsident, zu den Minder- ginnen von den Grünen sagen, dass im Verhältnis zu ih- heitenrechten angesprochen haben, sich in einer künfti- nen der SPD kein zweiter Vizepräsident zukommen gen Geschäftsordnung wiederfinden. (B) solle, dann kann ich nur sagen: Wir haben beide wirklich (D) nicht gut abgeschnitten bei der Bundestagswahl, aber (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 25,7 Prozent sind immer noch erkennbar mehr als Dritte kurze Vorbemerkung. Lieber Thomas Oppermann, 8,4 Prozent. Das muss ich den Grünen schon einmal sa- der Schalter ist aber schnell umgelegt, oder? gen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU) Das hat mich schon irritiert. Ein Grundmandat als prakti- Ungleiches gleich zu behandeln, ist kein Minderhei- zierten Minderheitenschutz darzustellen – Mannomann! tenschutz. Aber ich bin schon der Meinung – ich kann Zunächst habe ich mir das angehört, was Herr Grosse- das hier für die SPD-Bundestagsfraktion erklären –: Wir Brömer nach dem Motto „Damals, 1994, haben wir den sind ohne Einschränkungen gesprächsbereit, wenn es da- Grünen einmal etwas zugestanden“ gesagt hat. rum geht, die Rechte von Minderheiten im Deutschen (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das Bundestag sicherzustellen, auch wenn wir im Falle der war doch nett!) Bildung einer Großen Koalition nur zwei kleine Opposi- tionsfraktionen haben sollten. Eine parlamentarische De- Ich finde, in der Angelegenheit mit dem Grundmandat mokratie, die funktioniert, braucht nicht nur eine hand- als praktiziertem Minderheitenschutz haben Sie sich ver- lungsfähige Regierung, sondern auch eine effektive galoppiert. Opposition. Für mich ist völlig undenkbar, dass die Op- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN position nicht in der Lage sein sollte, Anhörungen zu sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Zuruf beantragen, Untersuchungsausschüsse auf den Weg zu des Abg. [SPD]) bringen oder ausreichend Redezeit zu bekommen. Nun zur Sache selbst. Die bisherige parlamentarische (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten Praxis entspricht der Tatsache, dass wir einen Präsiden- der CDU/CSU) ten haben und jede Fraktion je eine Stellvertreterin oder einen Stellvertreter stellt; so war zumindest die Verein- Wir werden darüber reden, und wir werden einen Kon- barung in der letzten Legislaturperiode und vielen weite- sens bekommen. ren Legislaturperioden. Meine Kollegin Sitte hat darauf rekurriert. Vielen Dank. Im neuen Bundestag sind nur vier Fraktionen vertre- (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU) ten, und man kann sich mit einigem Recht fragen, wa- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. 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Britta Haßelmann (A) rum das Präsidium zusätzlich zum Präsidenten sechs men. Wer diesem Antrag zustimmt, den bitte ich um das (C) Vizepräsidentinnen bzw. -präsidenten enthalten soll. Das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich ist eine ganz legitime Frage, über die wir hätten diskutie- der Stimme? – Damit ist dieser Antrag mit den Stimmen ren können. Wir haben darüber im Vorfeld aber nicht der antragstellenden Fraktionen gegen die Stimmen der diskutiert. Wir sind am Montag, nachdem Sie Ihren Son- Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke ange- dierungsgipfel hinter sich gebracht hatten, mit dieser nommen. Damit ist die Zahl der Stellvertreter des Präsi- Frage konfrontiert worden. Dabei ging es aber nicht um denten auf sechs festgelegt. die Arbeitssituation im Parlament oder um die Frage, was wir vielleicht unter dem Aspekt, von Kommissionen Damit kommen wir nun zum Tagesordnungspunkt 6: oder der Erörterung von bestimmten Fragen, die an Wahl der Stellvertreter des Präsidenten Vizepräsidentinnen und -präsidenten zu delegieren sind zu klären ist. Darüber hätte man ja sprechen können, und Nach unserer Geschäftsordnung erfolgt auch die Wahl man hätte zu dem Ergebnis kommen können, es gebe der Vizepräsidenten geheim. Interfraktionell haben wir vielleicht eine Rechtfertigung dafür, dass wir das Präsi- vereinbart, die Wahlen der Kandidatinnen und Kandida- dium um eine Position erweitern. Aber mitnichten! Sie ten mit Wahlausweis und einer Stimmkarte durchzufüh- beide haben mich wunderbarerweise am Montagvormit- ren, auf der alle vorgeschlagenen Kandidatinnen und tag darüber informiert, dass Sie beide für sich beanspru- Kandidaten aufgeführt sind. Erhebt sich dagegen Wider- chen – das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen, die spruch? – Das ist offensichtlich nicht der Fall. Dann Bildung einer Großen Koalition, vorwegnehmend –, können wir so verfahren. dass die Anzahl der Stellvertreter ausgeweitet wird. Mir liegen folgende Vorschläge der Fraktionen vor: Ich könnte mir sogar noch vorstellen, dass von Ihrer von der Fraktion der CDU/CSU die Kollegen Peter Hintze Seite das Argument kommt: Wir sind eine Fraktion, die und Johannes Singhammer, von der Fraktion der SPD die über 41 Prozent der Sitze im Deutschen Bundestag hat. Es Kolleginnen Edelgard Bulmahn und Ulla Schmidt, von gibt durch die 631 Abgeordneten mehr zu tun, auch für der Fraktion Die Linke die Kollegin Petra Pau sowie von die Vizepräsidentinnen und -präsidenten. – Aber jetzt, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Kollegin liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, argumen- Claudia Roth. Werden weitere Vorschläge gemacht? – tieren Sie nach dem Motto: Wir müssen auf Augenhöhe Das ist nicht der Fall. mit der CDU/CSU sein, und deshalb sorgen wir jetzt für eine Gleichziehung bei der Anzahl der Stellvertreter. Ich Ich darf auch hier einige wenige Hinweise zum Ab- bitte Sie! Wir können doch die Frage der Anzahl der lauf der Wahl geben. Gewählt ist, wer die Stimmen der Vizepräsidentinnen und -präsidenten nicht danach beant- Mehrheit der Mitglieder des Bundestags erhält; das sind (B) worten, was Sie in Ihren Koalitionsverhandlungen mög- 316 Stimmen. Für diesen Wahlgang sind Stimmkarte (D) licherweise besprechen. und Wahlausweis grün. Frau Kollegin Haßelmann, Sie (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sehen, dass ich keine Gelegenheit auslasse, meine Auf- und bei der LINKEN) geschlossenheit für Minderheitsinteressen zum Aus- druck zu bringen, auch schon durch die Farbgebung bei Das Signal an die Öffentlichkeit ist eben nicht: Die Wahlgängen. Erweiterung des Präsidiums rechtfertigt sich aus sachli- chen Gründen. Wenn ich ein Argument wie „Augenhöhe (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten des mit der CDU/CSU“ lese, denke ich, das ist doch keine BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) sachliche Begründung. Die Ausweitung des Präsidiums ist für die Öffentlichkeit eigentlich nur dahin gehend Den Wahlausweis können Sie wieder, soweit noch nicht eine Bestätigung, dass man denkt: Große Koalition be- erfolgt, Ihren Stimmkartenfächern in der Lobby entneh- deutet, das kostet etwas. – Damit werden wir doch in der men. Öffentlichkeit konfrontiert. Die Prozedur ist die gleiche, wie vorhin schon einmal (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- erläutert. Auf der Stimmkarte sind alle vorgeschlagenen SES 90/DIE GRÜNEN) Kandidatinnen und Kandidaten aufgeführt. Sie können und sollten bitte auch zu jedem einzelnen der aufgeführten Sie treten heute hier den Beweis dafür an. Kandidaten und zu jeder einzelnen der aufgeführten Kan- Wir lehnen diesen Antrag ab. Selbstverständlich ist didatinnen jeweils mit „ja“, „nein“ oder „Enthaltung“ vo- das keine Entscheidung gegen die einzelnen Personen, tieren. Wenn bei einem Namen mehr als ein Kreuz oder die hier vorgeschlagen werden; um auch das in aller gar kein Kreuz zu erkennen ist oder wenn andere Namen Deutlichkeit zu sagen. oder Zusätze auf der Stimmkarte eingetragen sind, ist diese Stimme ungültig. Bevor Sie die Stimmkarte ein- Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. werfen, geben Sie auch jetzt wieder bitte dem Schrift- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN führer an der Wahlurne Ihren Wahlausweis. und bei der LINKEN) Den Hinweis darauf, welche Gänge genutzt werden sollten, brauche ich gar nicht mehr zu geben, weil der Präsident Dr. Norbert Lammert: größere Teil der Wahlberechtigten sich schon in der Ich lasse nun über den Antrag der CDU/CSU-Frak- Nähe der Kabinen aufhält. Dort sind hoffentlich auch tion und der SPD-Fraktion auf Drucksache 18/2 abstim- schon die Schriftführerinnen und Schriftführer. 14 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

Präsident Dr. Norbert Lammert (A) Ich darf bereits jetzt darauf aufmerksam machen, dass Johannes Singhammer (CDU/CSU): (C) ich nach Schließen des Wahlgangs die Sitzung für die Ich danke für den Vertrauensvorschuss und nehme die Auszählung der Stimmen unterbrechen werde. Stellen Wahl gerne an. Sie sich bitte darauf ein, dass das etwa eine Stunde dau- (Beifall im ganzen Hause) ern kann, weil ja ein doch relativ komplexer Wahlgang ausgezählt werden muss. Präsident Dr. Norbert Lammert: Ich eröffne die Wahl. Die Kollegin Edelgard Bulmahn hat bei wiederum 6 ungültigen Stimmen 534 Jastimmen erhalten. Liebe Kolleginnen und Kollegen, darf ich fragen, ob jemand im Saal ist, der seine Stimme noch nicht abgege- (Beifall im ganzen Hause) ben hat? Oder hat jemand einen gesehen, den er dann 50 Kolleginnen und Kollegen haben mit Nein gestimmt, nicht mehr gesehen hat und der seine Stimme noch abge- 36 haben sich der Stimme enthalten. Frau Bulmahn, ich ben könnte? – Dann schließe ich diesen Wahlgang und darf auch Sie fragen, ob Sie die Wahl annehmen. unterbreche die Sitzung bis zur Bekanntgabe des Ergeb- nisses der Wahl. Wir werden den Wiederbeginn der Sitzung rechtzeitig durch entsprechende akustische und Edelgard Bulmahn (SPD): optische Signale in den Immobilien des Bundestages an- Auch ich bedanke mich für das Vertrauen, und ich kündigen. Stellen Sie sich bitte darauf ein, dass es etwa nehme die Wahl gerne an. eine Stunde dauern kann, bis wir diesen ja doch umfang- (Beifall im ganzen Hause) reichen Wahlgang mit der gebotenen Sorgfalt ausgezählt haben. Präsident Dr. Norbert Lammert: Die Sitzung ist unterbrochen. Auf die vorgeschlagene Kandidatin Ulla Schmidt sind 520 Jastimmen entfallen. (Unterbrechung von 13.42 bis 14.52 Uhr) (Beifall im ganzen Hause) 66 Kollegen oder Kolleginnen haben mit Nein gestimmt, Präsident Dr. Norbert Lammert: 35 haben sich der Stimme enthalten. 5 Stimmen waren Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet. ungültig. Ich bin zuversichtlich, Frau Schmidt, dass Sie die Frage ähnlich beantworten wie die bisher angespro- Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich kann Ihnen das chenen Kolleginnen und Kollegen. Ergebnis der Wahl der Stellvertreterinnen und Stellvertre- (B) (D) ter des Präsidenten bekannt geben: abgegebene Stimmkar- ten 626. Alle abgegebenen Stimmen waren gültig. Ulla Schmidt (Aachen) (SPD): Herr Präsident, Sie haben wie meistens recht. Ich Von den abgegebenen Stimmen sind entfallen auf nehme die Wahl an und bedanke mich für das große Ver- Peter Hintze 449 Jastimmen, 122 Neinstimmen und trauen. Danke schön! 51 Enthaltungen. In diesem Falle, was mich ein bisschen (Beifall im ganzen Hause) überrascht, waren 4 Stimmen ungültig. Das heißt, es gibt keine Stimmkarte, die insgesamt ungültig war, was ja doch auf eine gewisse Pfiffigkeit der neuen wie der alten Präsident Dr. Norbert Lammert: Kollegen schließen lässt, aber bei einzelnen Wahlgängen Auf Petra Pau sind 451 Jastimmen entfallen, ist das offenkundig anders. Noch einmal: 449 Jastim- (Beifall im ganzen Hause) men, 122 Neinstimmen, 51 Enthaltungen. Ich darf das mit Ihrem Einverständnis gleich mit der Frage an die je- bei 113 Neinstimmen und 45 Enthaltungen. 17 Stimmen weiligen Kolleginnen und Kollegen verbinden, ob sie waren in diesem Wahlvorgang ungültig. Ich darf Frau die Wahl annehmen. Ich darf den Kollegen Hintze, der Pau fragen, ob sie die Wahl annimmt. damit die notwendige Mehrheit erkennbar erreicht hat, fragen, ob er die Wahl annimmt. Petra Pau (DIE LINKE): Ja, Herr Präsident, ich nehme die Wahl gern an, und, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich auf die Peter Hintze (CDU/CSU): weitere Zusammenarbeit. Ich bedanke mich. Ich nehme die Wahl an. (Beifall im ganzen Hause) (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- neten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE Präsident Dr. Norbert Lammert: GRÜNEN) Schließlich darf ich noch das Wahlergebnis für Claudia Roth bekannt geben. Bei 14 ungültigen Stim- Auf den Kollegen Johannes Singhammer sind bei men hat sie 415 Jastimmen erhalten. Es gab 128 Nein- 6 ungültigen Stimmen 442 Jastimmen, 115 Neinstimmen stimmen und 69 Enthaltungen. Sie ist damit gewählt. und 63 Enthaltungen entfallen. Auch er hat damit die notwendige Mehrheit eindeutig und klar erreicht. Ich (Beifall im ganzen Hause – Claudia Roth darf ihn fragen, ob er die Wahl annimmt. [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013 15

Präsident Dr. Norbert Lammert (A) Ja, Herr Präsident! – Sie müssen mich erst fra- Die Bemerkung der Kollegin Roth, sie beabsichtige, (C) gen!) das Amt so auszuführen, wie sie sei, hat hier im Präsi- dium die spontane Reaktion erzeugt: Das berechtige ja zu den schönsten Hoffnungen. Präsident Dr. Norbert Lammert: Ja. Ich freue mich, Sie fragen zu dürfen, ob Sie sich (Heiterkeit und Beifall) ernsthaft entschließen könnten, dieses Amt anzunehmen. Nationalhymne Meine Damen und Herren, zum Abschluss der konsti- Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- tuierenden Sitzung des 18. Deutschen Bundestages sin- NEN): gen wir nun unsere Nationalhymne: „Einigkeit und Ich freue mich, Ihnen antworten zu dürfen. Ich habe Recht und Freiheit“. mir ernsthaft vorgenommen, es so zu machen, wie ich (Nationalhymne) bin, und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit. Wir sind damit am Schluss der heutigen Sitzung. (Heiterkeit und Beifall im ganzen Hause) Über den Termin der nächsten Sitzung des Deutschen Bundestages werde ich Sie rechtzeitig informieren. Präsident Dr. Norbert Lammert: Ich darf Sie nun alle herzlich zu dem Empfang auf der Da nicht alle Kolleginnen und Kollegen im Hause Fraktionsebene einladen; da besteht Gelegenheit, wei- gleichzeitig ihre natürlich dringenden guten Wünsche an tere Glückwünsche auszutauschen und sich über den die gewählten Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten weiteren Verlauf der Legislaturperiode überfraktionell adressieren können, will ich gerne im Namen des ganzen zu verständigen. Hauses allen gewählten Kolleginnen und Kollegen herz- Die Sitzung ist geschlossen. lich gratulieren und für die Zusammenarbeit alles er- denklich Gute wünschen. (Schluss: 15.01 Uhr)

(B) (D)

Anlagen

Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013 17

(A) Anlagen zum Stenografischen Bericht (C)

Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten

entschuldigt bis Abgeordnete(r) einschließlich

Alpers, Agnes DIE LINKE 22.10.2013

Schlecht, Michael DIE LINKE 22.10.2013

Weinberg, Harald DIE LINKE 22.10.2013

Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Abgeordneten Dr. Norbert Lammert zum Präsidenten des Deutschen Bundestages teilgenommen haben

CDU/CSU Markus Grübel Hubert Hüppe Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Hansjörg Durz Monika Grütters Sylvia Jörrißen (B) (D) Jutta Eckenbach Dr. Dr. Dr. Fritz Güntzler (Konstanz) Dorothee Bär Hermann Färber (Kusel) Thomas Bareiß Dr. Egon Jüttner Dr. Thomas Feist Florian Hahn Bartholomäus Kalb Julia Bartz Dr. Hans-Werner Kammer Günter Baumann Ingrid Fischbach Jürgen Hardt Steffen Kampeter Dirk Fischer (Hamburg) Steffen Kanitz (Börde) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Sibylle Benning Dr. Dr. Stefan Heck Bernhard Kaster Dr. André Berghegger Klaus-Peter Flosbach Dr. Volker Kauder Dr. Dr. Stefan Kaufmann Dr. Dr. Hans-Peter Friedrich (Chemnitz) Dr. (Hof) Mark Helfrich Vo l k m a r K l e i n Uda Heller Jürgen Klimke Dr. Michael Fuchs Jörg Hellmuth Dr. Maria Böhmer Hans-Joachim Fuchtel Jens Koeppen Alexander Funk Ingo Gädechens Carsten Körber Klaus Brähmig Dr. Peter Hintze Hartmut Koschyk Michael Brand Dr. Dr. Dr. (Köln) Robert Hochbaum Dr. Alexander Hoffmann Dr. Günter Krings Dr. Josef Göppel Rüdiger Kruse Franz-Josef Holzenkamp Ursula Groden-Kranich Dr. Dr. Roy Kühne Cajus Caesar Hermann Gröhe Margaret Horb Günter Lach Klaus-Dieter Gröhler Bettina Hornhues Uwe Lagosky Alexandra Dinges-Dierig Michael Grosse-Brömer Charles M. Huber Dr. Karl A. Lamers Astrid Grotelüschen Anette Hübinger (Heidelberg) 18 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

(A) Andreas G. Lämmel Alois Rainer Dr. Volker Ullrich Elvira Drobinski-Weiß (C) Dr. Norbert Lammert Dr. Siegmund Ehrmann Michaela Engelmeier-Heite Ulrich Lange (Potsdam) Dr. h. c. Barbara Lanzinger Michael Vietz Petra Ernstberger (Kleinsaara) Paul Lehrieder Dr. Heinz Riesenhuber Sven Volmering Karin Evers-Meyer Dr. Johannes Röring Christel Voßbeck-Kayser Dr. Dr. Norbert Röttgen Dr. Dr. Erwin Rüddel Dr. Elke Ferner Philipp Graf Lerchenfeld (Weiden) Dr. Ute Finckh-Krämer Dr. Anita Schäfer (Saalstadt) Christian Flisek Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Dr. Matthias Lietz Dr. (Hamburg) Dr. Dr. Peter Weiß (Emmendingen) Norbert Schindler Sabine Weiss (Wesel I) Wilfried Lorenz Dr. Claudia Lücking-Michel Heiko Schmelzle Karl-Georg Wellmann Iris Gleicke Dr. Jan-Marco Luczak Christian Schmidt (Fürth) Gabriele Schmidt (Ühlingen) Karin Maag Peter Wichtel Michael Groß Dr. Annette Widmann-Mauz Uli Grötsch Thomas Mahlberg Nadine Schön (St. Wendel) Heinz Wiese (Ehingen) Wolfgang Gunkel Dr. Thomas de Maizière Dr. Ole Schröder Klaus-Peter Willsch Dr. Kristina Schröder Elisabeth Winkelmeier- Rita Hagl-Kehl (Wiesbaden) Becker Hans-Georg von der Marwitz Bernhard Schulte-Drüggelte Ulrich Hampel Dr. Klaus-Peter Schulze Dagmar G. Wöhrl (Altötting) Barbara Woltmann Michael Hartmann Reiner Meier (Weil am (Wackernheim) Dr. Rhein) Heinrich Zertik Dr. Christina Schwarzer (Peine) Dr. (B) (D) Maria Michalk Gudrun Zollner Dr. h. c. Dr. Dr. SPD Dr. Barbara Hendricks Philipp Mißfelder Bernd Siebert Heidtrud Henn Ingrid Arndt-Brauer Karsten Möring Johannes Singhammer Gabriele Hiller-Ohm (Essen) Dr. Gerd Müller Carola Stauche Heinz-Joachim Barchmann Dr. Eva Högl Carsten Müller Dr. Dr. Matthias Ilgen (Braunschweig) Dr. Doris Barnett Christina Jantz Stefan Müller (Erlangen) Dr. Hans-Peter Bartels Reinhold Jost Dr. Dr. Dr. Sören Bartol Helmut Nowak Bärbel Bas Dr. Georg Nüßlein Christian Freiherr von Stetten Sabine Bätzing-Lichtenthäler Johannes Kahrs Christina Kampmann Florian Oßner Rita Stockhofe Dr. (Heidelberg) Ulrich Kelber Marina Kermer Matthäus Strebl Dr. Karl-Heinz Brunner Edelgard Bulmahn Dr. Martin Pätzold Thomas Stritzl Marco Bülow Ulrich Petzold (Heilbronn) Dr. Bärbel Kofler Dr. Lena Strothmann Dr. (Leipzig) Sibylle Pfeiffer Michael Stübgen Petra Crone Birgit Kömpel Dr. Sabine Sütterlin-Waack Eckhard Pols Dr. Dr. Dr. Hans-Ulrich Krüger Dr. Helga Kühn-Mengel Astrid Timmermann-Fechter Dr. Hans-Peter Uhl Martin Dörmann Christian Lange (Backnang) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013 19

(A) Dr. Matthias Schmidt (Berlin) Ekin Deligöz (C) Steffen-Claudio Lemme (Lahn-Dill- Dr. Gregor Gysi Katja Dörner Kreis) Dr. André Hahn (Säschweiz) Katharina Dröge (Erfurt) Heike Hänsel Harald Ebner Kirsten Lühmann Dr. Dr. Thomas Gambke Dr. Birgit Malecha-Nissen (Spandau) Inge Höger Sigrid Hupach Katrin Göring-Eckardt Dr. Susanna Karawanskij Britta Haßelmann Rita Schwarzelühr-Sutter Priska Hinz (Herborn) Dr. Dr. Bettina Müller Bärbel Höhn Michelle Müntefering Norbert Spinrath Dr. Rolf Mützenich Katrin Kunert Martina Stamm-Fibich Sabine Leidig Sven-Christian Kindler Peer Steinbrück Maria Klein-Schmeink Dr. Frank-Walter Steinmeier Thomas Oppermann Tom Koenigs Christoph Strässer Mahmut Özdemir (Duisburg) Sylvia Kotting-Uhl Dr. Gesine Lötzsch Aydan Özoğuz Thomas Lutze Franz Thönnes Cornelia Möhring Stephan Kühn (Dresden) Jeannine Pflugradt Christian Kühn (Tübingen) Carsten Träger Renate Künast Markus Kurth Joachim Poß Rüdiger Veit (Minden) Petra Pau (München) Dirk Vöpel (Havelland) Dr. Dr. Wilhelm Priesmeier Richard Pitterle Nicole Maisch Peter Meiwald Dr. Andrea Wicklein Dr. Petra Sitte Dr. Simone Raatz Beate Müller-Gemmeke Waltraud Wolff Dr. (Wolmirstedt) Azize Tank Özcan Mutlu Gülistan Yüksel Frank Tempel Dr. (B) Stefan Rebmann (D) Gerold Reichenbach Dr. Dr. Carola Reimann Dr. Jens Zimmermann Kathrin Vogler Cem Özdemir Sönke Rix Manfred Zöllmer Dr. Brigitte Pothmer Dr. Tabea Rößner René Röspel DIE LINKE Birgit Wöllert Claudia Roth (Augsburg) Jörn Wunderlich Dr. Jan van Aken Corinna Rüffer Michael Roth (Heringen) Dr. Susann Rüthrich Elisabeth Scharfenberg Sabine Zimmermann Bernd Rützel (Zwickau) Matthias W. Birkwald Dr. Annette Sawade Dr. BÜNDNIS 90/ Dr. Hans-Joachim Kordula Schulz-Asche DIE GRÜNEN Schabedoth Eva Bulling-Schröter Hans-Christian Ströbele Axel Schäfer () Dr. Harald Terpe Dr. Sevim Dağdelen Marianne Schieder Dr. Jürgen Trittin (Schwandorf) (Bremen) Wolfgang Gehrcke (Köln) Doris Wagner Dr. Dorothee Schlegel Dr. Beate Walter-Rosenheimer Ulla Schmidt (Aachen) Diana Golze Agnes Brugger Dr. Valerie Wilms 20 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

(A) Anlage 3 (C) Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Stellvertreterinnen und Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Bundestages teilgenommen haben

CDU/CSU Hans-Joachim Fuchtel Bartholomäus Kalb Stephan Mayer (Altötting) Alexander Funk Hans-Werner Kammer Reiner Meier Stephan Albani Ingo Gädechens Steffen Kampeter Dr. Michael Meister Katrin Albsteiger Dr. Thomas Gebhart Steffen Kanitz Dr. Angela Merkel Peter Altmaier Alois Gerig Alois Karl Jan Metzler Artur Auernhammer Eberhard Gienger Anja Karliczek Maria Michalk Dorothee Bär Cemile Giousouf Bernhard Kaster Dr. h. c. Hans Michelbach Thomas Bareiß Josef Göppel Volker Kauder Dr. Mathias Middelberg Norbert Barthle Reinhard Grindel Dr. Stefan Kaufmann Philipp Mißfelder Julia Bartz Ursula Groden-Kranich Roderich Kiesewetter Dietrich Monstadt Günter Baumann Hermann Gröhe Dr. Georg Kippels Karsten Möring Maik Beermann Klaus-Dieter Gröhler Volkmar Klein Marlene Mortler Manfred Behrens (Börde) Michael Grosse-Brömer Jürgen Klimke Elisabeth Motschmann Veronika Bellmann Astrid Grotelüschen Axel Knoerig Dr. Gerd Müller Sibylle Benning Markus Grübel Jens Koeppen Carsten Müller Dr. André Berghegger Manfred Grund Markus Koob (Braunschweig) Dr. Christoph Bergner Oliver Grundmann Carsten Körber Stefan Müller (Erlangen) Ute Bertram Monika Grütters Hartmut Koschyk Dr. Philipp Murmann Peter Beyer Dr. Herlind Gundelach Kordula Kovac Dr. Andreas Nick Steffen Bilger Fritz Güntzler Michael Kretschmer Michaela Noll Clemens Binninger Olav Gutting Gunther Krichbaum Helmut Nowak Peter Bleser Christian Haase Dr. Günter Krings Dr. Georg Nüßlein Dr. Maria Böhmer Florian Hahn Rüdiger Kruse Wilfried Oellers Wolfgang Bosbach Dr. Stephan Harbarth Bettina Kudla Florian Oßner Norbert Brackmann Jürgen Hardt Dr. Roy Kühne Dr. Tim Ostermann (B) Klaus Brähmig Gerda Hasselfeldt Günter Lach Henning Otte (D) Michael Brand Matthias Hauer Uwe Lagosky Ingrid Pahlmann Dr. Reinhard Brandl Mark Hauptmann Dr. Karl A. Lamers Sylvia Pantel Helmut Brandt Dr. Stefan Heck (Heidelberg) Martin Patzelt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Matthias Heider Andreas G. Lämmel Dr. Martin Pätzold Dr. Helge Braun Helmut Heiderich Dr. Norbert Lammert Ulrich Petzold Heike Brehmer Mechthild Heil Katharina Landgraf Dr. Joachim Pfeiffer Ralph Brinkhaus Frank Heinrich (Chemnitz) Ulrich Lange Sibylle Pfeiffer Cajus Caesar Mark Helfrich Barbara Lanzinger Ronald Pofalla Gitta Connemann Uda Heller Silke Launert Eckhard Pols Alexandra Dinges-Dierig Jörg Hellmuth Paul Lehrieder Thomas Rachel Alexander Dobrindt Rudolf Henke Dr. Katja Leikert Kerstin Radomski Michael Donth Michael Hennrich Philipp Lengsfeld Alexander Radwan Thomas Dörflinger Ansgar Heveling Dr. Andreas Lenz Alois Rainer Marie-Luise Dött Peter Hintze Philipp Graf Lerchenfeld Dr. Peter Ramsauer Hansjörg Durz Christian Hirte Dr. Ursula von der Leyen Eckhardt Rehberg Jutta Eckenbach Dr. Heribert Hirte (Köln) Antje Lezius Katherina Reiche (Potsdam) Dr. Bernd Fabritius Robert Hochbaum Ingbert Liebing Lothar Riebsamen Hermann Färber Alexander Hoffmann Matthias Lietz Josef Rief Uwe Feiler Karl Holmeier Andrea Lindholz Dr. Heinz Riesenhuber Dr. Thomas Feist Franz-Josef Holzenkamp Dr. Carsten Linnemann Johannes Röring Enak Ferlemann Dr. Hendrik Hoppenstedt Patricia Lips Dr. Norbert Röttgen Ingrid Fischbach Margaret Horb Wilfried Lorenz Erwin Rüddel Dirk Fischer (Hamburg) Bettina Hornhues Dr. Claudia Lücking-Michel Albert Rupprecht (Weiden) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Charles M. Huber Dr. Jan-Marco Luczak Anita Schäfer (Saalstadt) Land) Anette Hübinger Daniela Ludwig Dr. Wolfgang Schäuble Dr. Maria Flachsbarth Hubert Hüppe Karin Maag Dr. Annette Schavan Klaus-Peter Flosbach Erich Irlstorfer Yvonne Magwas Dr. Andreas Scheuer Thorsten Frei Thomas Jarzombek Thomas Mahlberg Karl Schiewerling Dr. Astrid Freudenstein Sylvia Jörrißen Dr. Thomas de Maizière Jana Schimke Dr. Hans-Peter Friedrich Dr. Franz Josef Jung Gisela Manderla Norbert Schindler (Hof) Andreas Jung (Konstanz) Matern von Marschall Tankred Schipanski Michael Frieser Xaver Jung (Kusel) Hans-Georg von der Marwitz Heiko Schmelzle Dr. Michael Fuchs Dr. Egon Jüttner Andreas Mattfeldt Christian Schmidt (Fürth) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013 21

(A) Gabriele Schmidt (Ühlingen) Kai Whittaker Ulrike Gottschalck Aydan Özoğuz (C) Patrick Schnieder Peter Wichtel Kerstin Griese Markus Paschke Dr. Andreas Schockenhoff Annette Widmann-Mauz Michael Groß Jeannine Pflugradt Nadine Schön (St. Wendel) Heinz Wiese (Ehingen) Uli Grötsch Detlev Pilger Dr. Ole Schröder Klaus-Peter Willsch Bettina Hagedorn Sabine Poschmann Dr. Kristina Schröder Elisabeth Winkelmeier- Rita Hagl-Kehl Joachim Poß (Wiesbaden) Becker Metin Hakverdi Achim Post (Minden) Bernhard Schulte-Drüggelte Oliver Wittke Ulrich Hampel Florian Post (München) Dr. Klaus-Peter Schulze Dagmar G. Wöhrl Sebastian Hartmann Dr. Wilhelm Priesmeier Uwe Schummer Barbara Woltmann Michael Hartmann Florian Pronold Armin Schuster (Weil am Tobias Zech (Wackernheim) Dr. Sascha Raabe Rhein) Heinrich Zertik Dirk Heidenblut Dr. Simone Raatz Christina Schwarzer Emmi Zeulner Hubertus Heil (Peine) Martin Rabanus Detlef Seif Dr. Matthias Zimmer Gabriela Heinrich Mechthild Rawert Johannes Selle Gudrun Zollner Marcus Held Stefan Rebmann Reinhold Sendker Wolfgang Hellmich Gerold Reichenbach Dr. Patrick Sensburg SPD Dr. Barbara Hendricks Dr. Carola Reimann Bernd Siebert Niels Annen Heidtrud Henn Andreas Rimkus Thomas Silberhorn Ingrid Arndt-Brauer Gustav Herzog Sönke Rix Johannes Singhammer Rainer Arnold Gabriele Hiller-Ohm Dennis Rohde Tino Sorge Heike Baehrens Petra Hinz (Essen) Dr. Martin Rosemann Jens Spahn Ulrike Bahr Thomas Hitschler René Röspel Carola Stauche Heinz-Joachim Barchmann Dr. Eva Högl Dr. Ernst Dieter Rossmann Dr. Frank Steffel Dr. Katarina Barley Matthias Ilgen Michael Roth (Heringen) Dr. Wolfgang Stefinger Doris Barnett Christina Jantz Susann Rüthrich Albert Stegemann Dr. Hans-Peter Bartels Reinhold Jost Bernd Rützel Peter Stein Klaus Barthel Frank Junge Johann Saathoff Erika Steinbach Dr. Matthias Bartke Josip Juratovic Annette Sawade Sebastian Steineke Sören Bartol Thomas Jurk Dr. Hans-Joachim Johannes Steiniger Bärbel Bas Oliver Kaczmarek Schabedoth Christian Freiherr von Stetten Sabine Bätzing-Lichtenthäler Johannes Kahrs Axel Schäfer (Bochum) Dieter Stier Dirk Becker Christina Kampmann Dr. Nina Scheer Rita Stockhofe Uwe Beckmeyer Ralf Kapschack Marianne Schieder Gero Storjohann Lothar Binding (Heidelberg) Gabriele Katzmarek (Schwandorf) (B) Stephan Stracke Burkhard Blienert Ulrich Kelber Udo Schiefner (D) Max Straubinger Willi Brase Marina Kermer Dr. Dorothee Schlegel Matthäus Strebl Dr. Karl-Heinz Brunner Cansel Kiziltepe Ulla Schmidt (Aachen) Karin Strenz Edelgard Bulmahn Arno Klare Matthias Schmidt (Berlin) Thomas Stritzl Marco Bülow Lars Klingbeil Dagmar Schmidt (Lahn-Dill- Thomas Strobl (Heilbronn) Martin Burkert Dr. Bärbel Kofler Kreis) Lena Strothmann Dr. Lars Castellucci Daniela Kolbe (Leipzig) Carsten Schneider (Erfurt) Michael Stübgen Petra Crone Birgit Kömpel Ursula Schulte Dr. Sabine Sütterlin-Waack Bernhard Daldrup Anette Kramme Swen Schulz (Spandau) Dr. Peter Tauber Dr. Daniela De Ridder Dr. Hans-Ulrich Krüger Ewald Schurer Antje Tillmann Dr. Karamba Diaby Helga Kühn-Mengel Frank Schwabe Astrid Timmermann-Fechter Sabine Dittmar Christine Lambrecht Stefan Schwartze Dr. Hans-Peter Uhl Martin Dörmann Christian Lange (Backnang) Andreas Schwarz Dr. Volker Ullrich Elvira Drobinski-Weiß Dr. Karl Lauterbach Rita Schwarzelühr-Sutter Arnold Vaatz Steffen-Claudio Lemme Dr. Carsten Sieling Oswin Veith Siegmund Ehrmann Burkhard Lischka Rainer Spiering Thomas Viesehon Michaela Engelmeier-Heite Gabriele Lösekrug-Möller Norbert Spinrath Michael Vietz Dr. h. c. Gernot Erler Hiltrud Lotze Svenja Stadler Volkmar Vogel (Kleinsaara) Petra Ernstberger Kirsten Lühmann Martina Stamm-Fibich Sven Volmering Saskia Esken Dr. Birgit Malecha-Nissen Sonja Steffen Christel Voßbeck-Kayser Karin Evers-Meyer Caren Marks Peer Steinbrück Kees de Vries Dr. Johannes Fechner Katja Mast Dr. Frank-Walter Steinmeier Dr. Johann Wadephul Dr. Fritz Felgentreu Hilde Mattheis Christoph Strässer Marco Wanderwitz Elke Ferner Dr. Matthias Miersch Kerstin Tack Nina Warken Dr. Ute Finckh-Krämer Klaus Mindrup Claudia Tausend Kai Wegner Christian Flisek Susanne Mittag Michael Thews Albert Weiler Gabriele Fograscher Bettina Müller Franz Thönnes Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. Edgar Franke Michelle Müntefering Wolfgang Tiefensee Dr. Anja Weisgerber Ulrich Freese Dr. Rolf Mützenich Carsten Träger Peter Weiß (Emmendingen) Dagmar Freitag Andrea Nahles Rüdiger Veit Sabine Weiss (Wesel I) Sigmar Gabriel Dietmar Nietan Ute Vogt Ingo Wellenreuther Michael Gerdes Ulli Nissen Dirk Vöpel Karl-Georg Wellmann Martin Gerster Thomas Oppermann Gabi Weber Marian Wendt Iris Gleicke Mahmut Özdemir (Duisburg) Bernd Westphal 22 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 22. Oktober 2013

(A) Andrea Wicklein Ulla Jelpke Hubertus Zdebel Stephan Kühn (Dresden) (C) Dirk Wiese Susanna Karawanskij Pia Zimmermann Christian Kühn (Tübingen) Waltraud Wolff Kerstin Kassner Sabine Zimmermann Renate Künast (Wolmirstedt) Katja Kipping (Zwickau) Markus Kurth Gülistan Yüksel Jan Korte Monika Lazar Dagmar Ziegler Jutta Krellmann BÜNDNIS 90/ Steffi Lemke Stefan Zierke Katrin Kunert DIE GRÜNEN Dr. Tobias Lindner Dr. Jens Zimmermann Caren Lay Luise Amtsberg Nicole Maisch Manfred Zöllmer Sabine Leidig Kerstin Andreae Peter Meiwald Brigitte Zypries Ralph Lenkert Annalena Baerbock Irene Mihalic Michael Leutert Marieluise Beck (Bremen) Beate Müller-Gemmeke DIE LINKE Stefan Liebich Volker Beck (Köln) Özcan Mutlu Jan van Aken Dr. Gesine Lötzsch Dr. Franziska Brantner Dr. Konstantin von Notz Dr. Dietmar Bartsch Thomas Lutze Agnes Brugger Omid Nouripour Herbert Behrens Cornelia Möhring Ekin Deligöz Friedrich Ostendorff Karin Binder Niema Movassat Katja Dörner Cem Özdemir Matthias W. Birkwald Alexander Neu Katharina Dröge Lisa Paus Heidrun Bluhm Thomas Nord Harald Ebner Brigitte Pothmer Christine Buchholz Petra Pau Dr. Thomas Gambke Tabea Rößner Eva Bulling-Schröter Harald Petzold (Havelland) Matthias Gastel Claudia Roth (Augsburg) Roland Claus Richard Pitterle Kai Gehring Corinna Rüffer Sevim Dağdelen Martina Renner Katrin Göring-Eckardt Manuel Sarrazin Dr. Diether Dehm Dr. Petra Sitte Anja Hajduk Elisabeth Scharfenberg Klaus Ernst Kersten Steinke Britta Haßelmann Ulle Schauws Wolfgang Gehrcke Dr. Kirsten Tackmann Priska Hinz (Herborn) Dr. Gerhard Schick Nicole Gohlke Azize Tank Dr. Anton Hofreiter Dr. Frithjof Schmidt Diana Golze Frank Tempel Bärbel Höhn Kordula Schulz-Asche Annette Groth Dr. Axel Troost Dieter Janecek Hans-Christian Ströbele Dr. Gregor Gysi Alexander Ulrich Uwe Kekeritz Dr. Harald Terpe Dr. André Hahn (Säschweiz) Kathrin Vogler Katja Keul Markus Tressel Heike Hänsel Dr. Sahra Wagenknecht Sven-Christian Kindler Jürgen Trittin Dr. Rosemarie Hein Halina Wawzyniak Maria Klein-Schmeink Julia Verlinden Inge Höger Katrin Werner Tom Koenigs Doris Wagner Andrej Hunko Birgit Wöllert Sylvia Kotting-Uhl Beate Walter-Rosenheimer (B) Sigrid Hupach Jörn Wunderlich Oliver Krischer Dr. Valerie Wilms (D)

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