WERKSTATTBERICHTE STADTENTWICKLUNG

Nr. 127

Praxisbuch Partizipation Gemeinsam die Stadt entwickeln Inhaltsverzeichnis

2 Vorwort 4

3 Was bietet Ihnen das Praxisbuch Partizipation? 6

4 Was bringt Partizipation? Der Nutzen 8

5 Damit wir vom Gleichen sprechen: Grundbegriffe zur Partizipation 9 5.1. Wer ist die Öffentlichkeit? 9 5.2. BürgerInnenbeteiligung – Öffentlichkeitsbeteiligung – Partizipation 10 5.3. Information – Konsultation – Kooperation: die Intensitätsstufen der Partizipation 11 5.4. Formelle und informelle Beteiligung 13 5.5. Partizipative Demokratie 13

6 Öffentlichkeitsbeteiligung: ja oder nein? 14

7 Zuerst die Haltung, dann die Technik 15 7.1. Dialog auf gleicher Augenhöhe 15 7.2. Perspektivenwechsel 16 7.3. Respektieren und ernst nehmen 16 7.4. „Die großen Fünf“ 17 7.5. Dos and Don’ts: Hinweise zur guten Praxis 18

8 Mit den Augen der BürgerInnen 20

9 Wann beteiligen? Es ist (fast) nie zu früh 22

10 Der Prozessplaner: Schritt für Schritt zum Beteiligungsprozess 26 10.1. Worum geht es? Gestaltungsspielraum und Fixpunkte 26 10.2. Was wollen Sie erreichen? Ziele der Beteiligung 28 10.3. Beteiligen in welchem Rahmen? Die Einflussfaktoren 31 10.4. Wen wollen Sie beteiligen? Die Zielgruppen 31 10.4.1. Hauptbetroffene, Interessierte und andere 32 10.4.2. Zielgruppenanalyse 33 „Erkläre mir und ich werde vergessen. Zeige mir und ich werde mich erinnern. Beteilige mich und ich werde verstehen.“ Konfuzius

10.4.3. Persönlich oder über Organisationen einbinden? 34 10.4.4. Wie die Beteiligten auswählen? 36 10.4.5. Wie erreichen Sie die Menschen? 39 10.4.6. Fokus auf Gender- und Diversitätsaspekte 46

10.5. Wer entscheidet was und wann? Entscheidungskompetenz und Einflussmöglichkeiten 48 10.5.1. Einfluss auf drei Stufen 49 10.5.2. Wie im Beteiligungsprozess entscheiden? 50 10.6. Die Frage nach dem „WIE“: Methoden und Werkzeuge 51 10.6.1. Was ist eine Methode? Was ist ein Werkzeug? 51 10.6.2. Der Methodenraster zur Übersicht 52 10.6.3. Methoden und Beispiele aus der Praxis 58 10.6.4. Weitere Methoden und Werkzeuge im Überblick 98 10.6.5. Wann klassisch, wann online? Auf die Mischung kommt es an 99 10.7. Wer wird wann wie beteiligt? Das Prozessdesign 104 10.7.1. Phasen des Beteiligungsprozesses 105 10.7.2. Schnittstellen zwischen Beteiligung und Politik 107 10.7.3. Der Zeitplan 108 10.8. Wer macht was? Rollen und Aufgabenteilung 109 10.8.1. Prozessbegleitung: intern oder extern beauftragen? 110

10.9. Auf den Punkt gebracht: das Beteiligungskonzept 111 10.10. OK and go! Das politische Commitment 113

11 Beteiligung in Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“ 115

12 Anhang 118 12.1. Weiterführende Informationen und Quellen 118 12.1.1. Literatur 118 12.1.2. Links und Netzwerke zur Partizipation 119 12.1.3. Sachregister 120

13 Impressum 122

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Vorwort

Wien ist eine wachsende Stadt, die laut Bevölkerungsprogno- sen bis 2030 wieder zwei Millionen EinwohnerInnen haben wird. In anderen Worten gesagt: In den nächsten 18 Jahren haben wir die Aufgabe, Wohnraum, Arbeitsplätze und Frei- räume für so viele Menschen zu schaffen, wie derzeit etwa in Graz leben. Das bietet viele Chancen für die Stadtentwicklung. Gleichzeitig stößt es nicht immer auf die Zustimmung der lokalen Bevölkerung, wenn in der unmittelbaren Wohnumge- bung neue Projekte realisiert werden. Um einen vernünftigen Ausgleich zwischen den Interessen von AnrainerInnen und den Bedürfnissen einer wachsenden Stadt zu finden, braucht es Partizipation. Aber auch, um den Stadtraum – Straßen, Plätze und Parks – von den Menschen mitgestalten zu lassen, von denen er genutzt wird.

Ziel der Wiener Stadtplanung ist, Beteiligung bereits an den Beginn neuer Projekte zu setzen, noch bevor mit konkreten Planungen begonnen wird. So kann das Wissen der Bevöl- kerung als lokale ExpertInnen das Know-how der Fachexper- tInnen ergänzen und zu besseren, tragfähigeren Ergebnissen führen. Dabei ist es zentral, transparent vorzugehen und lau- fend über das Beteiligungsverfahren zu informieren. Bürge- rInnen wollen nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Es ist Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass alle Teilneh- merInnen eines Partizipationsprojekts darüber informiert werden, was mit der eingesetzten Zeit und mit eingebrachten Ideen geschieht.

In Wien haben wir eine ganze Reihe von erfolgreichen Betei- ligungsprojekten. Besonders hervorheben möchte ich zwei Beispiele: den Schwedenplatz und die Ottakringer Straße. Der Schwedenplatz ist ein zentraler Ort für alle Wienerinnen und Wiener, Ankunftsplatz für BesucherInnen und ein Eingangs- tor zur Innenstadt. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, alle in Wien lebende Menschen in die künftige Neugestaltung einzubinden. Das war sowohl via Internet als auch vor Ort

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möglich. In zwei Beteiligungsphasen haben insgesamt rund 3.000 Wienerinnen und Wiener teilgenommen. Ganz anders verlief die BürgerInnenbeteiligung für die Ottakringer Straße, die vor allem lokale Bedeutung hat. Hier wurden die Anraine- rInnen als StadtexpertInnen eingeladen, ihre Ideen und Wün- sche für die Neugestaltung einzubringen. 270 AnrainerInnen haben in mehreren Workshops daran teilgenommen – ihre Ideen werden bereits umgesetzt.

Auch bei vielen künftigen Planungen muss BürgerInnenbetei- ligung ein zentraler Bestandteil sein. Es ist deklariertes Ziel der Stadt Wien, immer mehr Menschen in die Entwicklung ihrer Stadt einzubinden. Dafür brauchen wir professionelle Prozesse, die halten, was sie versprechen. Mit dem vorliegen- den Praxisbuch Partizipation soll den PlanerInnen der Stadt eine Grundlage für die Organisation und Durchführung von Beteiligungsprozessen zur Verfügung gestellt werden.

Eine lebenswerte Stadt braucht lebendige Stadtteile, die von ihren BewohnerInnen gerne genutzt werden. Deshalb muss es Mechanismen geben, alle an der Gestaltung ihres Lebens- umfeldes teilhaben zu lassen. Beteiligung kostet Zeit, Geld und weitere Ressourcen. Aber ich bin davon überzeugt, dass es das wert ist, da wir am Ende viel bessere Ergebnisse haben, als ohne partizipative Prozesse. Vielen Dank an alle Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter der Stadt Wien, die dazu beitragen, dass Beteiligung ein immer zentralerer Bestandteil der Stadt- planung wird.

Maria Vassilakou Wiener Vizebürgermeisterin Stadträtin für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung

partizipation 5 3

Was bietet Ihnen das Praxisbuch Partizipation?

Dieses Praxisbuch unterstützt MitarbeiterInnen des Wiener Magistrats,

die in der Stadtentwicklung oder verwandten Bereichen wie der Gestaltung des öffentlichen Raums arbeiten und

die bei Programmen, Planungen und Projekten die Öffentlichkeit beteiligen wollen.

Mit dem Praxisbuch können sie Beteiligungsprozesse professionell vorbereiten und durchführen.

Im Mittelpunkt stehen Beteiligungsprozesse, die nicht rechtlich geregelt sind und die Sie frei gestal- ten können. In den ersten Kapiteln lesen Sie vom Nutzen der Beteiligung und wie wichtige Grund- begriffe zur Partizipation in diesem Praxisbuch verwendet werden.

Danach gelangen Sie zum Entscheidungsbaum: Wann genügt es, die Öffentlichkeit zu informieren? Wann sollten Sie sie intensiver beteiligen?

Die Einstellung, mit der Sie an die Beteiligung herangehen, entscheidet maßgeblich über den Erfolg. Daher stehen im folgenden Kapitel Haltungsfragen im Fokus und Sie können mit den Augen der BürgerInnen auf das Thema blicken.

Dann folgt ein zentraler Erfolgstipp: Beteiligen Sie so früh wie möglich, wenn Sie gestalten und erfolgreich sein wollen.

Jeder Beteiligungsprozess ist anders, so individuell wie das Thema und die Menschen, die mitwir- ken. Daher kann Ihnen das Praxisbuch kein fertiges Prozessdesign zu Ihrem speziellen Partizipa- tionsfall liefern. Aber es bietet Ihnen den Prozessplaner, mit dem Sie Ihren Beteiligungsprozess maßgeschneidert konzipieren können (Kapitel 10 ab Seite 26).

Mit dem Methodenraster ab Seite 52 können Sie jene Beteiligungsmethoden auswählen, die für Ihre Partizipationsziele passen. Viele für die Stadtentwicklung geeignete Methoden sind beschrie- ben und mit Beispielen aus Wien und anderen Städten illustriert.

6 WAS BIETET IHNEN DAS PRAXISBUCH PARTIZIPATION? 3

Wien wächst! Deshalb ziehen sich Hinweise zu Beteiligungsprozessen in Stadtentwicklungsge- bieten und/oder „auf der grünen Wiese“ wie ein roter Faden durch das Praxisbuch. Konkrete Tipps und Methodenvorschläge zu diesen Beteiligungsfällen finden Sie in einem eigenen Kapitel ab Seite 115.

Stadtentwicklung hat viele Facetten: von der gesamtstädtischen Ebene, über Planungen für Stadt- teile bis zu kleinräumigen, lokalen Projekten oder Aktionen. Im Praxisbuch finden Sie Inspirationen für Beteiligungsprozesse auf allen drei Planungsebenen und quer durch das Themenfeld, wobei man natürlich bei vielem weiter in die Tiefe gehen kann.

Und auch wenn Ihre Beteiligungsprozesse und Themen ganz unterschiedlich sind. Im Praxisbuch sollte für alle etwas Nützliches dabei sein: besonders für junge Kolleginnen und Kollegen, die ins Thema Beteiligung einsteigen wollen, aber auch für die erfahrenen Beteiligungsprofis unter Ihnen.

An diesem Praxisbuch haben zahlreiche MitarbeiterInnen der Stadt Wien, externe Prozess- begleiterInnen sowie Fachleute aus Organisationen, der Wissenschaft und auch aus an- deren Städten mitgewirkt. So sind unzählige Erfahrungen eingeflossen.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die beigetragen haben, dieses Handbuch zu einem „Praxisbuch Partizipation“ zu machen! Und für Ihre künftigen Beteiligungsprozesse: gutes Gelingen!

WAS BIETET IHNEN DAS PRAXISBUCH PARTIZIPATION? partizipation 7 4 Was bringt Partizipation? Der Nutzen

Partizipation braucht Zeit, Geld und Engagement. Wenn sie professionell gemacht wird, kann sie vielfältigen Nutzen bringen:

Abbildung 1: Der vielfältige Nutzen der Partizipation

Bedürfnisse und Werte unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen erkunden Lösungen finden, Das lokale und „emotionale“ Wissen der Menschen vor Ort die den WienerInnen kennenlernen, mit dem Fachwissen der Verwaltung und dem strategischen Wissen der Politik zusammenführen entsprechen Meinungen und Stimmungen der Bevölkerung ausloten Planung für die Menschen (be-)greifbar und nachvollziehbar machen

Vielfältige Ideen und Argumente sammeln und berücksichtigen Verschiedene „Wirklichkeiten“ kennenlernen, Alternativen prüfen, die Planung aus unterschiedlichen Blickwinkeln absichern Bessere Ergebnisse Diskussionen versachlichen, verhandeln im „geschützten“ Rahmen erzielen und Konflikte lösen, Kompromisse finden, divergierende Interessen reibungsloser arbeiten zusammenführen Proteste, Einsprüche, Eskalationen, Interventionen vermeiden, Verfahren beschleunigen Planungssicherheit schaffen, auch für künftige ProjektwerberInnen Nutzen der PartnerInnen für die Umsetzung finden Partizipation

Ausgewogene Entscheidungsgrundlagen bekommen, Meinungsvielfalt kennenlernen, ergänzend zur Meinung von Lobbygruppen Hindernisse rechtzeitig erkennen und überwinden, nicht benötigte Gut und akzeptiert (Groß-)Projekte zurückstellen entscheiden Akzeptierte Lösungen finden, die nachvollziehbar und umsetzbar sind Den direkten Draht zu den BürgerInnen aufbauen, auch zu jenen, die (noch) nicht wählen (dürfen), VertreterInnen mit den Vertretenen vernetzen

Moderne Kultur des Miteinanders und des Vertrauens zwischen BürgerInnen, Verwaltung und Politik aufbauen Horizont erweitern, voneinander lernen, Verständnis für andere Standpunkte entwickeln, soziale Kompetenz stärken Wien und die Demokratie stärken In einer dichter werdenden Stadt mit mündigen BürgerInnen Lösungen aushandeln, um die vorhandenen Ressourcen so effizient und gerecht wie möglich einzusetzen Gemeinschaft, Respekt, Selbstvertrauen und Identifikation mit Wien stärken, Netzwerke der Engagierten aufbauen Die Vielfalt Wiens erleben und verstehen, Vorurteile abbauen, gut zusammenleben

8 WAS BRINGT PARTIZIPATION? DER NUTZEN 5 Damit wir vom Gleichen sprechen: Grundbegriffe zur Partizipation

In der Praxis werden die Begriffe zur Partizipation vielfältig verwendet. In diesem Kapitel lesen Sie, wie die zentralen Begriffe in diesem Praxisbuch gebraucht werden, angelehnt an die Standards der Öffentlichkeitsbeteiligung, die 2008 vom österreichischen Ministerrat beschlossen wurden (www.partizipation.at/standards_oeb.html).

5.1. Wer ist die Öffentlichkeit?

Die Verwaltung, politische Institutionen und Unternehmen zählen nicht zur Öffentlichkeit, obwohl es in Partizipationsprozessen entscheidend sein kann, auch sie zu beteiligen.

Abbildung 2: Gliederung der Öffentlichkeit in breite Öffentlichkeit, organisierte Öffentlichkeit und Fachöffentlichkeit

Einzelpersonen Breite Öffentlichkeit = lose organisiert BürgerInnen BürgerInnen-Initiativen anlassbezogen, für eine Planung oder ein Projekt zeitlich begrenzt aktiv

per Gesetz eingerichtet z. T. verpflichtende Mitgliedschaft und Pflichtbeiträge z. B. Kammern z. B. Bundes-Jugendvertretung z. B. SeniorInnenrat z. B. Anwaltschaften für Umwelt, Kinder- und Jugend, PatientInnen etc.

Interessenvertretungen selbstorganisiert Organisierte langfristig aktiv Organisationen der oft gemeinnützig Öffentlichkeit Öffentlichkeit = Zivilgesellschaft Interessengruppen oft als Verein organisiert Lokale Organisationen freiwillige Mitgliedschaft und oft spendenbasiert z. B. NGOs im Umwelt- oder Sozialbereich

z. B. Bildungseinrichtungen z. B. Jugendorganisationen z. B. religiöse Einrichtungen

z. B. aus der Wissenschaft Fachleute zum Thema z. B. BeraterInnen Fachöffentlichkeit z. B. PlanerInnen Kein vorwiegendes z. B. SozialarbeiterInnen persönliches Interesse z. B. Berufsverbände kein vorwiegendes persönliches Interesse

DAMIT WIR VOM GLEICHEN SPRECHEN: GRUNDBEGRIFFE ZUR PARTIZIPATION partizipation 9 5

5.2. BürgerInnenbeteiligung – Öffentlichkeitsbeteiligung – Partizipation

Abbildung 3: Unterschiede zwischen BürgerInnenbeteiligung, Öffentlichkeitsbeteiligung und Partizipation

Partizipation ( = Beteiligung) BürgerInnen + Organisationen + Fachöffentlichkeit + Verwaltung + Politik + Unternehmen

Öffentlichkeitsbeteiligung BürgerInnen + Organisationen + Fachöffentlichkeit

BürgerInnenbeteiligung BürgerInnen

BürgerInnenbeteiligung… …ist die Möglichkeit aller betroffenen und/oder interessierten BürgerInnen, ihre Interessen und An- liegen bei öffentlichen Vorhaben zu vertreten und einzubringen, mit dem Ziel, Entscheidungen zu beeinflussen. Sowohl Menschen, die in Wien leben, aber (noch) nicht die österreichische Staatsbür- gerschaft haben, als auch (noch) nicht Wahlberechtigte, wie Kinder und Jugendliche, gehören dazu.

Öffentlichkeitsbeteiligung… …neben BürgerInnen können sich auch Organisationen, wie die Kammern, Anwaltschaften und NGOs, sowie die Fachöffentlichkeit beteiligen.

Partizipation (= Beteiligung)… …neben BürgerInnen, Organisationen und der Fachöffentlichkeit sind auch Verwaltung, politische VertreterInnen oder Unternehmen eingebunden.

Online-Partizipation… …Beteiligung unterstützt durch das Internet.

10 DAMIT WIR VOM GLEICHEN SPRECHEN: GRUNDBEGRIFFE ZUR PARTIZIPATION 5

5.3. Information – Konsultation – Kooperation: die Intensitätsstufen der Partizipation

Die Partizipation lässt sich in drei Intensitätsstufen gliedern:

Abbildung 4: Drei Intensitätsstufen der Partizipation: Information – Konsultation – Kooperation (verändert nach: Kerstin Arbter, 2007)

B

B Stadt B B

Kooperation

Mehrweg-Kommunikation: Die Beteiligten entwickeln miteinander und mit der Verwaltung die Planung. Beispiele: Online-Dialog, Runder Tisch Stadt BBB

Konsultation

Zweiweg-Kommunikation: Die Beteiligten können zu einem Entwurf oder einer Frage Stellung nehmen. Beispiele: Online-Fragebogen, Stellungnahmeverfahren Stadt BBB

Information

Einweg-Kommunikation: Die Beteiligten werden über die Planung oder Entscheidung informiert, sie können sie aber nicht beeinflussen. Beispiele: Website, Folder

DAMIT WIR VOM GLEICHEN SPRECHEN: GRUNDBEGRIFFE ZUR PARTIZIPATION partizipation 11 5

Ist Information überhaupt Partizipation?

„Jein“: Da die Öffentlichkeit ihre Meinung nicht einbringen kann und keinen Einfluss hat, kann man nicht von Beteiligung sprechen. Allerdings funktioniert Beteiligung ohne Information auch nicht.

Information ist daher das Fundament jedes Beteiligungsprozesses: für die Beteiligten, für die nicht aktiv Beteiligten, die sich auf dem Laufenden halten wollen, und für die (politischen) EntscheidungsträgerInnen, die die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses optimal berücksichtigen können, wenn sie den Beteiligungsprozess mitverfolgen können.

Auf der Grundstufe der Information bauen die intensiveren Stufen der Konsultation und der Koope- ration auf. Je höher die Intensitätsstufe der Beteiligung, desto stärker können die Beteiligten in der Regel die Entscheidung beeinflussen (siehe auch Seite 48).

Tipp Qualitätskriterien für Information finden Sie im Praxisleitfaden zu den Standards der Öffentlichkeitsbeteiligung ab Seite 65 (www.partizipation.at/standards_oeb.html).

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Konsultation und Kooperation ist, ob die Beteiligten mitei- nander intensiver in Kontakt kommen oder nicht. Bei der Konsultation stehen Einzelmeinungen im Vordergrund. Meist werden bereits bestehende Meinungen abgeholt. Bei der Kooperation tauschen sich die Beteiligten aus. Im Dialog miteinander können sie ihre Blickwinkel erweitern und zu neuen Erkenntnissen und gemeinsamen Lösungen kommen. Sie lernen unterschiedliche Bedürfnisse ken- nen und verstehen. Im persönlichen Gespräch kann es den Beteiligten gelingen, mit den Augen der anderen auf die Planung zu schauen und über Eigeninteressen hinausgehende Lösungen für das Gemeinwohl zu entwickeln.

Die Kooperation kann unterschiedlich intensiv sein: Die Beteiligten inspirieren sich gegenseitig, sie entwickeln gemeinsam Ideen, sie handeln konsensuale Planungen aus, sie entscheiden mit.

Die Grenze zwischen Konsultation und Kooperation ist in der Praxis nicht immer scharf.

Übrigens Die Reihung Information – Konsultation – Kooperation bedeutet nicht automatisch gut – besser – am besten. Je nach Aufgabe kann Information, Konsultation oder Kooperation die Stufe der Wahl sein. In den meisten Beteiligungsprozessen werden alle drei Intensitätsstufen kombiniert.

12 DAMIT WIR VOM GLEICHEN SPRECHEN: GRUNDBEGRIFFE ZUR PARTIZIPATION 5

Es gibt auch feiner untergliederte Darstellungen zu den Intensitätsstufen der Beteiligung, zum Beispiel die „Ladder of Participation“ von Sherry Arnstein aus dem Jahr 1969 (http://bit.ly/RW0eCU).

5.4. Formelle und informelle Beteiligung

Formelle Beteiligungsverfahren sind rechtlich normiert, zum Beispiel im Flächenwidmungsverfahren: Gemäß Wiener Bauordnung besteht die Möglichkeit, während der öffentlichen Auflage des Plan- entwurfs schriftliche Stellungnahmen einzubringen.

Informelle Beteiligungsprozesse sind nicht rechtlich geregelt und frei gestaltbar.

Formelle und informelle Beteiligung können kombiniert werden. Zum Beispiel: Stellungnahmeverfahren können beispielsweise durch Diskussionsveranstaltungen ergänzt werden. Vor dem formellen Planungsverfahren können Online-Dialoge oder Stadtspaziergänge zur Ideenfindung stattfinden.

„Es ist eine demokratische und inhaltliche Selbstverständlichkeit, dass die Menschen das Haus, in dem sie leben wollen, selbst planen und gestalten können.“ Bertolt Brecht

5.5. Partizipative Demokratie

Partizipative Demokratie ist die dritte Säule unserer Demokratie. Sie ergänzt die repräsentative Demokratie (Wahlen, Volksvertretung) und die direkte Demokratie (Volksbefragungen, Volksbegehren, Volksabstimmungen).

Partizipative Demokratie kann diese beiden Säulen aber nicht ersetzen. Alle drei Säulen sind tragend. In diesem Praxisbuch geht es um partizipative Demokratie. (Mehr Informationen dazu auf www.de.wikipedia.org/wiki/Partizipative_Demokratie)

„Ich glaube, das Wichtigste ist, irgendwas zu verändern“, sagte sie, „du weißt schon, wirklich verbessern.“ „Wie, meinst du etwa die Welt verbessern?“ „Nicht gleich die ganze Welt. Nur das kleine Stück um dich rum.“ David Nicholls

DAMIT WIR VOM GLEICHEN SPRECHEN: GRUNDBEGRIFFE ZUR PARTIZIPATION partizipation 13 6

Öffentlichkeitsbeteiligung: ja oder nein?

Zu Beginn des Planungsprozesses stehen Sie in der Regel vor der Frage, ob Sie die Öffentlichkeit beteiligen sollen oder nicht. Sie werden sie in den meisten Fällen zumindest informieren wollen. „Nur Mut! Mit gut Aber braucht Ihre Planung intensivere Beteiligung, also Konsultation oder Kooperation (siehe Kapi- tel 5.3., Seite 11)? vorbereiteter und ehrlich gemeinter Partizipation (Auf Seite 12 finden Sie Hinweise, wann im Beteiligungsprozess die Konsultation und wann die kann man nur gewinnen.“ Kooperation zielführend ist.)

Abbildung 5: Entscheidungsbaum zur Partizipation (verändert nach: Kerstin Arbter, 2008)

Wann sind Konsultation oder Kooperation empfehlenswert? Wann reicht Information?

1. Gibt es rechtliche Verpflichtungen zu Konsultation oder Kooperation?

Ja Nein

2. Sind (viele) BürgerInnen oder Interessengruppen von der Planung betroffen oder daran interessiert?

Ja Nein

3. Gibt es Gestaltungsspielraum und Einflussmöglichkeiten für die Beteiligten?

Ja Nein

4. Stimmen die politischen EntscheidungsträgerInnen der Konsultation oder Kooperation zu (politisches Commitment)?

Ja Nein

5. Haben Sie die Zeit, das Geld und das Personal (intern oder extern), um die Konsultation oder Kooperation vorzubereiten und durchzuführen?

5a. Rückkopplung mit den Entschei- Ja Nein dungsträgerInnen, um die notwendigen Ressourcen bereitzustellen

6. Trifft mindestens eines der folgenden Kriterien zu: 6a. Ist die Planung möglicherweise umstritten? 6b. Braucht die Umsetzung der Planung die Zusammenarbeit mit den Betroffenen und Interessierten? 6c. Streben Sie gute, breit getragene und akzeptierte Ergebnisse an?

Ja Nein

Konsultation oder Kooperation Information über die sind bei der Planung sinnvoll Planung ist sinnvoll

Grafik: Kerstin Arbter, 2012

14 ÖFFENTLICHKEITSBETEILIGUNG: JA ODER NEIN? 7

Zuerst die Haltung, dann die Technik

Zwei Faktoren entscheiden maßgeblich über den Erfolg der Beteiligung: die Haltung zur Partizipa- tion und die Technik bei der Beteiligung. Dieses Kapitel widmet sich der förderlichen Haltung zur Partizipation.

Es macht einen entscheidenden Unterschied, ob der Beteiligungsprozess gestartet wird, weil Beteiligung „gerade im Trend ist“ oder „weil Partizipation aufgetragen wurde“ oder weil sie vom ehrlichen Wunsch getragen ist, die Interessen und Bedürfnisse der Menschen oder Organisationen, die von der Planung betroffen sind, zu verstehen und zu berücksichtigen.

Die förderliche Haltung zur Partizipation betrifft alle beteiligten Gruppen: die BürgerInnen, „Partizipation ist ehrliche die PolitikerInnen und die VerwaltungsmitarbeiterInnen. Neugierde auf die Bedürfnisse von nicht Eine förderliche Haltung hat viele Aspekte, unter anderem: automatisch Beteiligten.“

7.1. Dialog auf gleicher Augenhöhe

Abbildung 6: Dialog auf gleicher Augenhöhe BB

Zum Dialog auf gleicher Augenhöhe gehören: zuhören und zutrauen, die Menschen und ihre Rollen akzeptieren, einen Ausgleich zwischen Geben und Nehmen schaffen, BürgerInnen als PartnerInnen sehen, um Wien lebenswert zu gestalten.

Der Dialog auf gleicher Augenhöhe ist ein lohnendes – wenn auch herausforderndes – Unterfangen in hierarchischen Systemen mit klaren Entscheidungsstrukturen.

ZUERST DIE HALTUNG, DANN DIE TECHNIK partizipation 15 57

7.2. Perspektivenwechsel

Abbildung 7: Perspektivenwechsel

Zum Perspektivenwechsel gehören: mit den Augen der jeweils „anderen“ das Thema betrachten, „Wenn es nur eine auf die Bedürfnisse hören – auf die eigenen und auf die der „anderen“ – und versuchen, einzige Wahrheit gäbe, sie zu verstehen, nachfragen: „Warum ist Ihnen das wichtig? Was genau ist Ihnen dabei wichtig? könnte man nicht hundert Was brauchen Sie?“ Bilder über dasselbe Thema malen.“ Settings, in denen sich die Beteiligten persönlich kennenlernen und austauschen können, Pablo Picasso fördern den Perspektivenwechsel.

7.3. Respektieren und ernst nehmen

Abbildung 8: Respektieren und ernst nehmen

ok

Respektieren und ernst nehmen bedeutet: anerkennen, was ist, die Menschen von der Sache trennen, kommunizieren, ohne zu bewerten oder abzuwerten, sich Zeit nehmen und anderen Zeit geben, Beiträge ernst nehmen, auch wenn sie kritisch sind, und das Bedürfnis dahinter klären, rückmelden, wie die Beiträge berücksichtigt wurden, und falls einzelne Beiträge nicht in die Entscheidung einfließen konnten, nachvollziehbar begründen, warum.

16 ZUERST DIE HALTUNG, DANN DIE TECHNIK 57

7.4. „Die großen Fünf“

Abbildung 9: „Die großen Fünf“ der Partizipation

ehrlich verlässlich transparent nachvollziehbar ... und mit einer Prise Leichtigkeit

„Die großen Fünf“ begleiten einen Beteiligungsprozess von der Vorbereitung, über die Durchführung bis zur Umsetzung der Ergebnisse.

Übrigens Haltung ist spürbar und zeigt sich auch in der Wortwahl: „Wir geben den BürgerInnen das Gefühl, Einfluss nehmen zu können.“ „Sie als BürgerInnen können die Planung im Beteiligungsprozess tatsächlich beeinflussen.“

Oder: „Wir holen die Beteiligten ab, wo sie stehen.“ (Als ob sie nicht alleine vorwärts kämen) „Wir gehen auf das Vorwissen und die Befindlichkeiten der Beteiligten ein und erwarten im Beteiligungsprozess substanzielle Beiträge über Anliegen, die den BürgerInnen wichtig sind.“

„Es zahlt sich aus, an der eigenen Haltung zur Partizipation kontinuierlich zu arbeiten – der Erfolg im Beteiligungsprozess wird es lohnen.“

ZUERST DIE HALTUNG, DANN DIE TECHNIK partizipation 17 57

7.5. Dos and Don’ts: Hinweise zur guten Praxis

Aus einer förderlichen Haltung zur Partizipation ergeben sich konkrete „Dos and Don’ts“ für den Beteiligungsprozess.

Hier einige Beispiele:

DOS

Klare Rahmenbedingungen zum Beteiligungsprozess schaffen, insbesondere zum Gestaltungsspielraum, zu den Zielen und zu den Einflussmöglichkeiten (siehe Seite 111)

Für realistische Erwartungen sorgen, sowohl bei den Beteiligten als auch bei sich selbst und in der eigenen Organisation, nichts versprechen, was nicht gehalten werden kann: lieber ein kleiner, verlässlicher Prozess, als ein Großereignis, das die geschürten Erwartungen enttäuscht; sollte dennoch eine Zusage einmal nicht erfüllt werden, nachvollziehbar kommunizieren und begründen, warum dies der Fall ist.

Alle relevanten Fakten und Unterlagen auf den Tisch bringen, bei vertraulichen Dokumenten begründen, warum diese vertraulich sind.

Fehler zugeben und wiedergutmachen, Fehler passieren auch den engagiertesten Profis.

Fragen rasch beantworten; bei der Online-Partizipation bedeutet das, innerhalb von ein paar Stunden; wenn eine fundierte Antwort mehr Zeit braucht, zumindest über den Termin der Antwort informieren.

Schriftlich dokumentieren, wie die Beiträge aus dem Beteiligungsprozess berücksichtigt wurden; berücksichtigen heißt … (siehe Seite 49).

Bedenken und kritisches Hinterfragen willkommen heißen; auch wenn das zuerst unangenehm sein kann, verhilft ein kritischer Blick oft mehr zu einer tragfähigen Lösung als „ständiges Ja-Sagen“.

Wertschätzung der Beiträge der Beteiligten, zum Beispiel mit einer Bewirtung, einer netten Raumdekoration, der namentlichen Nennung der Beitragenden, zum Beispiel im Ergebnisbericht, einem Gruppenfoto, einem Zeitungsartikel, einem kleinen Geschenk oder – bei längerfristigen Prozessen – mit einer Aufwandsentschädigung, zum Beispiel für spendenfinanzierte NGOs (siehe Seite 90).

Ergebnisse als das präsentieren, was sie sind: beispielsweise eine Sammlung von Einzelmeinungen.

18 ZUERST DIE HALTUNG, DANN DIE TECHNIK 57

Wichtig Feiern Sie die Erfolge im Beteiligungsprozess, wie sie fallen. Würdigen Sie auch Zwischenergebnisse, den ersten Konsens und erreichte Meilensteine. Immerhin soll der Prozess allen Beteiligten auch Spaß machen!

DON’TS

Werbung und Öffentlichkeitsarbeit (Information) nicht als Öffentlichkeitsbeteiligung (im Sinne von mitgestalten) „verkaufen“; Ersteres hat eine fixe Botschaft, Zweiteres hat Gestaltungsspielraum.

Menschen oder Organisationen nicht in Schubladen stecken, „die BürgerInnen sind so und so“, sondern ihre Vielfalt wahrnehmen und ihre Rollen anerkennen.

Emotionen nicht übergehen, sie brauchen Platz, andernfalls überschatten sie die fachlichen Diskussionen.

Beteiligte nicht unter Druck setzen, zum Beispiel indem Ad-hoc-Statements verlangt werden, besonders in heiklen Situationen Zeit zum Nachdenken und Handeln geben.

Keine Beiträge streichen, weglassen oder abqualifizieren, auch wenn sie sich wiederholen oder ungewöhnlich sind, sie könnten andere inspirieren und „auf Umwegen“ zu Lösungen führen; versuchen, die Bedürfnisse hinter den Beiträgen zu erfassen.

(Ab-)wertende Zuschreibungen wie „schwierige, egoistische AnrainerIn“, „QuerulantIn“, „BerufsbürgerIn“, „Wut- oder MutbürgerIn“, „VertreterIn des Florianiprinzips“ etc. zerstören ganz sicher die Gesprächsbasis.

Partizipation nicht als Show aufziehen, mit vielen Aktionen, aber ohne Substanz und Einflussmöglichkeiten.

Die Arbeit der Verwaltung nicht auf die BürgerInnen übertragen.

Ergebnisse nicht undifferenziert zusammenfassen: „Die BürgerInnen“ sind der Meinung …

ZUERST DIE HALTUNG, DANN DIE TECHNIK partizipation 19 8

Mit den Augen der BürgerInnen

„Städte bestehen nicht Das Engagement der WienerInnen hält unsere Demokratie lebendig. nur aus Straßen und Häusern – sondern aus Vor jedem Beteiligungsprozess und ganz besonders in schwierigen Situationen während des Prozesses kann es helfen, die Situation der BürgerInnen aus deren Augen zu betrachten. Menschen und ihren Hoffnungen.“ BürgerInnen wollen etwas bewirken, wenn sie ihre (knappe) Freizeit unbezahlt investieren. Augustinus, 400 n. Chr. Deshalb brauchen sie Gestaltungsspielraum im Beteiligungsprozess und klare Rahmenbedingun- gen, was beeinflussbar ist und was nicht. Außerdem wollen sie wissen, was mit den Ergebnissen des Beteiligungsprozesses passiert. BürgerInnen haben in der Regel nur begrenzte Ressourcen für den Beteiligungsprozess zur Verfügung. Daher schätzen sie kompakte Partizipationsangebote und ef- fektive Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. Bei längeren Prozessen wollen sie über den Verlauf des Beteiligungsprozesses und über Zwischenergebnisse informiert werden. Und sie brauchen immer wieder Gelegenheiten, in den Prozess einzusteigen beziehungsweise auszusteigen.

„Diese Erörterungen BürgerInnen wollen wissen, was möglich ist. müssen […] Wirkung BürgerInnen wollen nicht (mehr) hören, „was alles nicht geht“, sondern sie wollen, dass ihre Meinung zeigen, das heißt: in gehört wird und ihre Bedürfnisse dahinter verstanden werden. Sie erwarten (meist) nicht, dass alle weiteren Entscheidungs- ihre Ideen 1:1 umgesetzt werden. Aber sie erwarten, dass ihre Vorschläge überprüft und sachlich prozessen Berücksichti- diskutiert werden. Falls einzelne Ideen verworfen werden müssen, wollen sie verstehen können, gung finden und in nicht warum. Und sie können auch Grenzen und „Sachzwänge“ akzeptieren, wenn diese ehrlich und nach- zu ferner Zukunft auch vollziehbar kommuniziert werden. in der Wirklichkeit der Die vielen „MAs“ sind nicht so leicht zu verstehen. Stadtentwicklung Spuren hinterlassen.“ In Beteiligungsprozessen stehen BürgerInnen oft zahlreichen Fachleuten aus der Stadtverwaltung Klaus Selle gegenüber. Für Außenstehende sind die Aufgabenteilung und die Strukturen im Wiener Magistrat nicht leicht zu durchschauen. Es ist nicht immer klar, wer welche Zusagen machen kann und wer wofür zuständig ist. Dazu kommt, dass es manchmal auch innerhalb der Verwaltung unterschiedliche Meinungen und dementsprechend unterschiedliche Informationen gibt. Auch die Fachsprache(n) können schwer verständlich sein. Deshalb sollte man „Externen“ die komplexen Verantwortlichkeiten innerhalb der Stadtverwaltung nachvollziehbar erklären und Fachausdrücke möglichst vermeiden.

Besonders frustrierend ist, wenn Menschen vor vollendete Tatsachen gestellt werden, zum Beispiel: Plötzlich sind die umstrittenen Bäume gefällt. im Beteiligungsprozess manipuliert oder „auf Linie“ gebracht werden sollen. mit Fehlinformationen, Teilwahrheiten oder einseitigen Informationen getäuscht werden, „Die Wahrheit ist dem relevante Informationen nicht bekommen oder erst mühsam suchen müssen. Menschen zumutbar.“ in Alibi-Prozessen beschäftigt und abgelenkt werden oder sie Ingeborg Bachmann bereits feststehende Entscheidungen nachträglich legitimieren sollen.

20 MIT DEN AUGEN DER BÜRGERINNEN 8

Abbildung 10: Was BürgerInnen im Beteiligungsprozess brauchen

BürgerInnen brauchen...

Transparenz, ehrliche Unterstützung in ihrem Information und Engagement, zum Beispiel einen offenen Dialog durch Verwaltungsmitarbeite- auf Augenhöhe rInnen oder Vor-Ort- Organisationen, die auf sie eingehen und ihre Arbeit erleichtern Respekt für ihr Wissen und ihre Beiträge

Beteiligungsangebote, die sich an ihrem konkreten Ihre Beiträge werden festgehalten, auch wenn Bedarf orientieren, nichts sie widersprüchlich oder noch nicht ausgereift Abgehobenes oder sein sollten Realitätsfernes

Die BürgerInnen bekommen Rückmeldungen, wie ihre Beiträge berücksichtigt wurden, vor allem, wenn Beiträge verworfen werden AnsprechpartnerInnen in mussten, bekommen sie dazu eine der Verwaltung, die sich für nachvollziehbare Erklärung ihr Anliegen auch zuständig fühlen, „ein Gesicht in Die BürgerInnen können die Ergebnisse aus dem der Verwaltung“ Beteiligungsprozess selbst der Öffentlichkeit und den politischen EntscheidungsträgerInnen präsentieren Nachvollziehbare und möglichst zügige Entscheidungs- und Umsetzungswege

Für die Praxis Wenn Sie BürgerInnen zur Beteiligung einladen, sagen Sie ihnen: wer (welche EntscheidungsträgerInnen aus Politik und Verwaltung) was von den BürgerInnen erfahren will, was mit den Beiträgen der BürgerInnen passiert, in welche Planungen beziehungsweise Entscheidungen die Beiträge einfließen und wann und wie die BürgerInnen Rückmeldung zur Berücksichtigung ihrer Beiträge bekommen.

MIT DEN AUGEN DER BÜRGERINNEN partizipation 21 9

Wann beteiligen? Es ist (fast) nie zu früh

Der Zeitpunkt, wann im Planungsprozess die Beteiligung einsetzt, beeinflusst wesentlich den Erfolg und auch die Kosten des Prozesses. Beteiligen Sie deshalb so früh wie möglich, wenn noch Gestal- tungsspielraum besteht.

[= Speziell für Planungen in Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“] Beteiligung von Anfang an: Das gilt besonders auch bei Planungen in Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“, sei es auf ehemaligen Bahnhöfen oder auf Industriebrachen, die neu genutzt werden sollen. Die Entwicklung dieser Räume ist in der Regel weniger von „Sach- zwängen“ eingeengt als bei Planungen im dicht bebauten Stadtgebiet. In den frühen Planungs- phasen, also bevor städtebauliche Vorgaben wie der Nutzungsmix oder die Bebauungsdichte festgelegt sind, lässt sich der Spielraum für wirkungsvolle Beteiligung optimal nützen. Der Betei- ligung „auf der grünen Wiese“ ist in diesem Praxisbuch auch ein eigenes Kapitel gewidmet (siehe Seite 115).

So früh wie möglich heißt: an strategischen (Grundsatz-)Fragen beteiligen

Das sind Fragen nach dem Bedarf (was brauchen wir?), dem Ziel und dem Zweck (wozu brauchen wir das?), den Kapazitäten (wie viel brauchen wir davon?) oder den Standorten (wo wäre der optimale Platz dafür?).

Die Chance für breit getragene Lösungen im Sinne des Gemeinwohls Bei strategischen Fragen zu Beginn der Planungskette steht der Blick auf das Ganze im Vordergrund. Die persönliche Betroffenheit von einzelnen BürgerInnen ist geringer, Einzelinteressen daher noch nicht so dominant. Die Pläne können zum Wohle aller Bevölkerungsgruppen optimiert werden. Wenn diese Planungen breit mitgetragen werden, können alle weiteren Detailplanungen fundiert darauf aufbauen.

Diskutieren Sie mit der Öffentlichkeit daher zuerst über Ziele und erst im zweiten Schritt über Lösungen. Immerhin sind die BürgerInnen die Fachleute für ihre eigenen Bedürfnisse. Sie wissen, wie sie die Stadt nützen wollen. Die PlanerInnen hingegen sind die Fachleute, um die Nutzungsbe- dürfnisse und gewünschten Funktionen in konkrete Planungen zu übersetzen. Durch diese Koope- ration können Alltagswissen und Fachwissen zu einer Lösung zusammenfließen, mit der viele zu- frieden sind. Wenn Sie zu strategischen Grundsatzfragen Alternativen vergleichen wollen, hilft die Strategische Umweltprüfung (SUP). In Wien wurde ein besonderes partizipatives SUP-Modell entwickelt: die SUP am Runden Tisch (siehe Seite 91 sowie Büro Arbter, http:// bit.ly/TonBTR). Mit erfolgreichen SUPs konnten nachfolgende Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) für Groß- projekte in Wien wesentlich entlastet werden.

22 WANN BETEILIGEN? ES IST (FAST) NIE ZU FRÜH 9

So früh wie möglich heißt auch: vor dem ersten Planentwurf beteiligen

Bevor der erste Planentwurf entsteht, können Sie beispielsweise mit BürgerInnen bei einem Stadtspaziergang (siehe Seite 62) das Gebiet und seine Besonder- heiten erkunden, noch wenig bekannte Stadtentwicklungsgebiete mit Rad- oder Busrundfahrten zum Thema machen, um Interessierten die Gelegenheit zu geben, sich mit neuen oder bislang unzu- gänglichen Räumen vertraut zu machen (siehe das Beispiel zum Tempelhofer Feld in , Seite 83), mit einer nicht ortsgebundenen Online-Umfrage (siehe Seite 66) die Bedürfnisse der künftigen NutzerInnen und Interessierten erheben, die vielleicht erst in den Stadtteil ziehen werden, in einem BürgerInnenrat mit einer kleinen Gruppe zufällig ausgewählter und persönlich eingela- dener BürgerInnen (siehe Seite 68) ein Stimmungsbild, besonders brennende Themen und erste Lösungsvorschläge kennenlernen, mit Vor-Ort-Organisationen und Interessengruppen in einem World-Café (siehe Seite 76) Ideen austauschen und wichtige AkteurInnen vernetzen.

Wenn erst einmal ein Planentwurf auf dem Tisch liegt, das Thema aufgeheizt ist oder ein Konflikt eskaliert, sind meist schon viele Entscheidungen gefallen, die nur mehr schwierig zu revidieren sind. Dann ist es für wirkungsvolle Beteiligung oft zu spät – oder es wird aufwendig.

Je konkreter die Planung schon ist, je fixer die Bilder oder Entwürfe im Kopf der AkteurInnen veran- kert sind, desto enger ist der Gestaltungsspielraum. Wenn Sie als ersten Beteiligungsschritt einen Planentwurf zur Kommentierung vorlegen, melden sich vor allem jene, die dagegen sind. Dann wird es schwierig, alle Interessen ausgewogen im Sinne des Gemeinwohls zu diskutieren.

Tipp Je früher Sie beteiligen, desto ruhiger und sachlicher geht es in der Regel im Beteiligungsprozess zu. Sie können mit den konstruktiven Kräften kooperieren. Deshalb ist es sinnvoll, vorausschauend und aktiv auf die Menschen zuzugehen. Dann sind Sie in der „Offensive“ und können den partizipativen Prozess gestalten.

Wenn Sie warten, bis Beschwerden kommen und sich bei BürgerInnen vielleicht schon Ärger und Frustration angesammelt haben, müssen Sie aus der (engen) Defensive reagieren.

BürgerInnen und Organisationen, die sich in diesen frühen Planungsphasen engagieren, können potenzielle Reibungspunkte aufzeigen, also „Beteiligung zur Konfliktprävention“.

WANN BETEILIGEN? ES IST (FAST) NIE ZU FRÜH partizipation 23 24 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 10

Der Prozessplaner: Schritt für Schritt zum Beteiligungsprozess

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 25 10 Der Prozessplaner: Schritt für Schritt zum Beteiligungsprozess

Der Prozessplaner hilft Ihnen, einen Beteiligungsprozess zu konzipieren. Sie finden in diesem Kapitel Leitfragen und Tipps, an denen Sie sich beim Aufsetzen des Prozesses orientieren können. Nicht jede Frage ist für jeden Prozess relevant. In Spezialfällen können auch weitere Aspekte dazu kom- men. Wenn Sie zum ersten Mal einen Beteiligungsprozess entwerfen, zeigen Ihnen die Fragen, was vorab zu klären ist. Erfahrene Beteiligungs-Profis können die Leitfragen zum Gegencheck nützen.

Sie müssen sich nicht strikt an die Reihenfolge der folgenden Kapitel halten. Oft sind Rückkopp- lungsschleifen sinnvoll, um die ersten Antworten, die vielleicht noch nicht ganz eindeutig waren, bei Bedarf zu schärfen.

Der Prozessplaner unterstützt Sie auch, wenn Sie mit externen ProzessbegleiterInnen zusammenar- beiten. Sie können die Fragen gemeinsam durchgehen, offengebliebene Punkte klären und etwaige weitere Aspekte für Ihren individuellen Prozess ergänzen.

„Der Anfang ist die Das Vorbereiten eines Beteiligungsprozesses braucht Zeit – und diese Zeit ist auf jeden Fall gut Hälfte des Ganzen.“ investiert, denn: Einen Prozess professionell „auf Schiene zu bringen“ ist ebenso entscheidend, wie Aristoteles ihn durchzuführen und die Ergebnisse zu kommunizieren.

10.1. Worum geht es? Gestaltungsspielraum und Fixpunkte

Mit den folgenden Fragen können Sie den Gestaltungsspielraum und die Fixpunkte des Beteiligungs- prozesses abgrenzen. Damit definieren Sie die Themen und die Nicht-Themen.

Bei Planungen in Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“ ist der Gestaltungsspielraum oft größer als bei kleinräumigen Umgestaltungen im Grätzel.

Worum geht es bei Ihrer Planung? Welche Fragen sollen durch die Planung geklärt werden? Was wollen Sie dazu von der Öffentlichkeit erfahren? Gibt es Themen, von denen Sie bereits wissen, dass sie für die Öffentlichkeit interessant sein können? Dann können Sie Ihr Partizipations-Angebot an die „Nachfrage“ anpassen. Je mehr Ihre Themen mit dem Leben und den (Alltags-)Bedürfnissen der Menschen oder den Interessen der Öffent- lichkeit zu tun haben, desto attraktiver ist Ihr Beteiligungsprozess. Zu welchen Themen der Planung gibt es (noch) Gestaltungsspielraum? Welche Themen kann die Öffentlichkeit beeinflussen oder mitgestalten? Gibt es zum Beispiel Alternativen, die diskutiert werden könnten? Welche Fixpunkte stehen außer Diskussion, was sind also die „Nicht-Themen“? Das können rechtliche oder technische Vorgaben sein, zum Beispiel die Grundrechte, Eigentums- verhältnisse oder Umweltstandards. Das können aber auch bereits getroffene politische Ent- scheidungen sein oder fixe Rahmenbedingungen (knappe Budgetmittel) oder Notwendigkeiten, an denen kein Weg vorbei führt (leistbare Wohnungen, wohnungsnahe Grünflächen etc.).

26 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 10

Wenn es gelingt, die Themen als Fragen zu formulieren, werden sie anschaulich und greifbar.

Hinweis Sie brauchen zum Start eines Beteiligungsprozesses keinen fertigen Entwurf zu Ihrer Planung – dieser kann sogar kontraproduktiv sein (siehe Seite 22) – aber Sie brauchen klare Fragen, die mit Ihrer Planung gelöst werden sollen.

Tabelle 1: Themen und Nicht-Themen des Beteiligungsprozesses

THEMEN NICHT-THEMEN des Beteiligungsprozesses des Beteiligungsprozesses

Es geht um … Als Fixpunkte sind Wie können wir … zu berücksichtigen … Welche Lösungen gibt es für … die übergeordnete Planung … Welche Vor- und Nachteile haben der Gemeinderatsbeschluss … die Alternativen … rechtliche Rahmenbedingungen…

Tipp Sie können den Gestaltungsspielraum und die Fixpunkte auch aus Sicht der Beteiligten prüfen. Welche Themen wollen die Beteiligten voraussichtlich mitgestalten? Wo sind potenzielle Diskussionspunkte? Bieten Sie ausreichend Gestaltungsspielraum? Sind die Fixpunkte wirklich fix und nachvollziehbar zu erklären, auch wenn sie kritisch hinterfragt werden? Könnten die Fixpunkte für die Beteiligten akzeptabel sein? Welche Erwartungen, Interessen, Wünsche oder Befürchtungen könnte es geben?

Wichtig ist, dass innerhalb des Gestaltungsspielraums das Ergebnis offen ist und dass Sie die Beteiligten über den Gestaltungsspielraum und die Fixpunkte zu Beginn des Beteiligungsprozesses informieren. Dann können diese entscheiden, ob sie genügend Einflussmöglichkeiten sehen und ob sich die Mitarbeit auszahlt.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 27 510

Ein klar abgegrenzter Gestaltungsspielraum hilft allen Beteiligten zu realistischen Erwartungen. Auch während des Prozesses kann es Sinn machen, den Gestaltungsspielraum immer wieder in Erinnerung zu rufen.

Allerdings: Es kann vorkommen, dass die Beteiligten zu Beginn des Prozesses den Gestaltungs- spielraum hinterfragen und mitgestalten wollen, vor allem wenn dieser nicht ihrem Bedarf entspricht oder zu eng gesetzt ist. Für diesen Fall hilft es, vorab zu wissen, ob und inwieweit Sie diesen erwei- tern oder anpassen könnten. Versuchen Sie also, auch Ihren eigenen Gestaltungsspielraum mit den politisch Verantwortlichen vorher auszuloten (siehe Seite 113).

Der Gestaltungsspielraum kann sich auch im Laufe des Beteiligungsprozesses ändern, wenn zum Beispiel wichtige Themen auftauchen, die mitbearbeitet werden sollten. Dazu sind Rückkopplungs- schleifen mit den politisch Verantwortlichen und natürlich auch mit den Beteiligten sinnvoll.

10.2. Was wollen Sie erreichen? Ziele der Beteiligung

Was wollen Sie am Ende des Beteiligungsprozesses erreicht haben? Warum planen Sie nicht für „Wer sein Ziel kennt, sich „im stillen Kämmerlein“ oder mit externen Fachleuten? Wozu wollen Sie die Öffentlichkeit ein- findet den Weg.“ binden? Geht es um ein Stimmungsbild oder um den Interessenausgleich? Geht es darum, die Öf- Laotse fentlichkeit zu informieren oder darum, Interesse für ein Stadtentwicklungsgebiet zu wecken?

Die folgende Liste bietet eine grobe Auswahl an Zielen, wobei die Grenzen zum Teil fließend sind. Sie können die Ziele in Ihrem Spezialfall auch weiter differenzieren. „Partizipation ist gezielt Die Liste beginnt mit einfachen, weniger aufwendigen Beteiligungszielen und endet mit anspruchs- einzusetzen, ermöglicht vollen Zielen für den Konfliktfall. Tendenziell steigt der Aufwand zur Beteiligung, dementsprechend aber auch, dass Projekte aber auch der Nutzen, wenn Sie im Beteiligungsprozess zum Beispiel eine fundierte, bereits ausge- erfolgreich werden.“ handelte Lösung erarbeiten oder einen Konflikt lösen können.

In der Regel sind im Laufe des Beteiligungsprozesses mehrere Ziele zu erreichen.

Was sind die Ziele der Beteiligung? Sie wollen informieren, entweder zu Beginn des Beteiligungsprozesses, zwischendurch oder am Schluss über das Ergebnis. Sie wollen informieren und Reaktionen dazu einholen. Die Information steht im Vordergrund. Sie wollen den Beteiligten aber auch Gelegenheit geben, einzeln zu den Informationen Stellung zu nehmen. Ziel ist hier nicht, dass sich die TeilnehmerInnen strukturiert austauschen und sich gemeinsam eine Meinung bilden. Sie wollen einzelne Meinungen, Ideen oder ein Stimmungsbild einholen, auch zu Beginn eines Planungsprozesses, wenn Sie noch keinen Entwurf haben und ganz offen Inspirationen er- halten wollen. Die TeilnehmerInnen bringen ihre persönliche Meinung ein. Ziel ist hier nicht, dass sich die TeilnehmerInnen strukturiert austauschen und sich gemeinsam eine Meinung bilden. Die Beiträge können auch widersprüchlich sein. Sie lernen die Meinungsvielfalt kennen und Sie gewinnen einen Überblick über die von der Planung möglicherweise berührten Interessen.

28 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 105

Sie wollen Feedback zu einem Entwurf einholen. Das passiert tendenziell gegen Ende des Planungsprozesses, wenn schon ein Entwurf vorliegt. Sie bekommen Hinweise, um die Planung zu verbessern. Sie erkennen mögliche Knackpunkte. Auch widersprüchliche Stellungnahmen sind möglich. Sie wollen die Öffentlichkeit aktivieren. Sie wollen gezielt die Diskussion über oder die Ausei- nandersetzung mit einem Thema anstoßen. Sie wollen längerfristiges Engagement stärken oder offene Prozesse in Gang bringen, zum Beispiel im Rahmen des Stadtteil- oder Grätzelmanage- ments oder der LA21 Plus. Sie wollen von den Beteiligten gemeinsam entwickelte Ideen, Sichtweisen oder Lösungs- Alternativen einholen. Dafür bieten Sie einen Rahmen, damit sich die TeilnehmerInnen austau- schen und gegenseitig inspirieren können. Die Beteiligten können die Meinungen der anderen kennenlernen und die eigene Meinung weiterentwickeln. Die Blickwinkel werden weiter, neue Erkenntnisse und Lösungen werden möglich. Die TeilnehmerInnen müssen nicht unbedingt Konsens finden. Unterschiedliche Meinungen können nebeneinander bestehen bleiben. Sie wollen im Umfeld der Planung tätige Organisationen oder die Fachöffentlichkeit beteiligen. Sie wollen mit den Betroffenen gemeinsam planen (und entscheiden) und konsensuale Lösungen erreichen. Sie wollen Interessengegensätze, Blockaden oder Pattsituationen über- winden. Sie wollen „heikle“ Themen – auch im kleinen Kreis – behandeln und Konflikte vermei- den. Dieser Prozess braucht Zeit. Daher sollten Sie die Betroffenen von Anfang an beteiligen, sobald gravierende Meinungsunterschiede absehbar sind. Die TeilnehmerInnen befassen sich intensiv mit dem Thema und mit den unterschiedlichen Inte- ressen und Bedürfnissen. Sie führen verschiedene Standpunkte zu einer gemeinsamen Lösung zusammen. Sie können den (politischen) EntscheidungsträgerInnen eine fundiert vorbereitete, ausgehandelte Lösung vorlegen. Sie wollen einen (eskalierten) Konflikt lösen. Meist ist die Planung schon weit fortgeschritten, wenn ein Konflikt aufbricht.

Ein Spezialfall: Sie wollen bei Planungen in Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“ beteiligen. Sie wollen neben den Interessen der AnrainerInnen auch die Bedürf- nisse möglicher künftiger NutzerInnen erfassen.

Das angestrebte „Produkt“ und was damit geschehen soll

Mit den Zielen des Beteiligungsprozesses können Sie das angestrebte „Produkt“ definieren. Was soll am Ende des Prozesses vorliegen? Und was soll damit geschehen?

Achtung Mit „Produkt“ sind nicht die konkreten inhaltlichen Ergebnisse des Prozesses gemeint – die müssen offen sein, damit Partizipation sinnvoll ist. Gemeint ist die „Art“ der Ergebnisse.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 29 510

Tabelle 2: Beispiele für „Produkte“ eines Beteiligungsprozesses und was damit geschehen könnte

DAS ANGESTREBTE … UND WAS SIE „PRODUKT“ KÖNNTE SEIN … DAMIT TUN KÖNNTEN

eine Sammlung von individuell oder Sie bauen die Planung auf den gesammelten gemeinsam entwickelten Ideen, Sichtweisen, Beiträgen auf Bedürfnissen und Hinweisen der Beteiligten

(konkrete) Kommentare zu einem Entwurf Sie überarbeiten die Planung und lassen dabei die Verbesserungsvorschläge einfließen

ein von den Beteiligten möglichst Sie legen den (politischen) Entscheidungs- konsensual ausgearbeiteter Planentwurf trägerInnen die ausgehandelte Empfehlung oder Lösungsvorschläge als Entscheidungsgrundlage vor

eine verbindliche Vereinbarung, zum Sie setzen die Vereinbarung gemeinsam Beispiel ein zivilrechtlicher Vertrag bei mit den Beteiligten um Mediationen

Manche Beteiligungsprozesse zielen nicht (nur) auf ein materielles „Produkt“, sondern auf ideelle Verbesserungen ab, zum Beispiel: mehr Vertrauen und eine bessere Kooperation zwischen BürgerInnen, PolitikerInnen und VerwaltungsmitarbeiterInnen, bessere Kontakte zwischen den Menschen – auch von „angestammten und neuen“ BewohnerInnen um und in Stadtentwicklungsgebieten – und zwischen der Bevölkerung und Vor-Ort-Organisationen, engagiertere BürgerInnen, die Verbesserungen im Grätzel selbst in die Hand nehmen wollen oder die stärkere Identifikation mit dem neuen Stadtteil „auf der grünen Wiese“ und ein besseres Zusammenleben.

Hinweis Es zahlt sich aus, Zeit zu investieren, bis die Ziele und die angestrebten „Produkte“ klar sind. Möglicherweise wollen Sie zu diesem Punkt noch einmal zurückkehren, nachdem Sie sich mit den weiteren Vorbereitungsschritten befasst haben. Klare Ziele tragen den Beteiligungsprozess und helfen Ihnen, auch etwaige kritische Fragen gelassen und überzeugend zu beantworten. Davon werden Sie im gesamten Beteiligungsprozess profitieren.

30 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 105

10.3. Beteiligen in welchem Rahmen? Die Einflussfaktoren

Jeder Beteiligungsprozess hat einen Rahmen, in den er eingebettet ist und der zu berücksichtigen ist. Dazu gehört zum Beispiel:

Gibt es rechtliche Vorgaben für den Beteiligungsprozess? Ist beispielsweise ein öffentliches Stellungnahmeverfahren in den Prozess zu integrieren? Sind bestimmte Organisationen oder Gruppen verpflichtend einzubeziehen? Wer beziehungsweise welche Abteilungen und Gremien treffen Entscheidungen zur Planung und zur Umsetzung? Wie läuft der Entscheidungsprozess ab? Wie kann der Beteiligungsprozess diesen Abläufen vorgelagert oder in sie integriert werden? Ist die Planung neu, heikel, kontrovers oder dringlich? Ist die Planung bereits in den Medien und was berichten diese? Gab es zur Planung schon Beteiligungsprozesse und welche Erfahrungen wurden damit gesammelt? Wird die Planung in anderen Prozessen oder durch andere Stellen oder Organisationen bereits bearbeitet? Gibt es Kooperationsmöglichkeiten? Wo könnten Stolpersteine oder Befindlichkeiten liegen? Hat das Thema oder das Gebiet eine „Geschichte“? Gibt es „Altlasten“? Wie könnten Sie vorsorgen? Wie viel Zeit steht für den Beteiligungsprozess zur Verfügung? Wann sind welche Entscheidungen geplant? Wann sollen (Zwischen-)Ergebnisse vorliegen, damit sie in die Entscheidung einfließen können? Wie viel Geld steht für den Beteiligungsprozess zur Verfügung? Wie viel Geld ist für die Umsetzung der Ergebnisse in Aussicht? Wie viele MitarbeiterInnen stehen für die Abwicklung des Beteiligungsprozesses zur Verfügung? Können externe ProzessbegleiterInnen zur Unterstützung beauftragt werden? Gibt es Kooperationsmöglichkeiten mit Vor-Ort-Organisationen wie LA21 Plus Büros oder Gebietsbetreuungen, um die Arbeit aufzuteilen?

10.4. Wen wollen Sie beteiligen? Die Zielgruppen

Es gilt, jene Gruppen zu identifizieren, die von der Planung betroffen sind oder ein Interesse daran haben könnten.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 31 510

10.4.1. Hauptbetroffene, Interessierte und andere

Nach dem „Zwiebelschalen-Prinzip“ können Sie drei Gruppen abgrenzen.

Abbildung 11: Das Zwiebelschalen-Prinzip, um Hauptbetroffene, Interessierte und andere zu unterscheiden

Die Hauptbetroffenen

Die Interessierten

Alle anderen, denen Sie Gelegenheit zur Beteiligung geben möchten

Die Hauptbetroffenen werden Sie intensiver einbinden wollen als die Interessierten. Über die klar an- sprechbaren Gruppen der Hauptbetroffenen und Interessierten hinaus könnte es Menschen geben, denen Sie, um sie nicht zu übersehen, auch die Gelegenheit geben wollen, am Beteiligungsprozess mitzuwirken.

Das Zwiebelschalen-Prinzip kann beispielsweise zur Gliederung der Zielgruppen bei Beteiligungs- prozessen in Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“ angewendet werden:

Beispiele für Hauptbetroffene: AnrainerInnen in der näheren oder auch weiteren Umgebung, (potenzielle) neue BewohnerInnen, beispielsweise von den InteressentInnenlisten der Bauträger, betroffene Magistratsdienststellen, Wien Energie etc.

Beispiele für Interessierte: Zuständige für Schulen, Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen, Jugendorganisationen, Polizei, soziale Institutionen, Kirchen, Kulturvereine, Sportvereine, die Wirtschaftskammer und andere Kammern, soziale und Umwelt-NGOs, die Wiener Umweltanwaltschaft, Verkehrsorgani- sationen, die Fachöffentlichkeit etc.

Alle anderen, denen Sie Gelegenheit zur Beteiligung geben möchten: andere BürgerInnen und Interessierte, die aus persönlichem oder beruflichem Interesse (punktuell) mitwirken wollen. Bei der Entwicklung neuer Stadtteile bewähren sich „Stadtteilmanagements“. Sie vernetzen die befassten Verwaltungsstellen und die Bauträger mit der lokalen Politik, den In- stitutionen vor Ort, den BürgerInnen und den lokalen Gewerbetreibenden. Gebietsbetreuungen oder Lokale Agenda 21 Plus Büros können im Bezirk bei der Beteiligung der hauptbetroffenen AnrainerInnen und der neuen BewohnerInnen unterstützen.

32 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 105

10.4.2. Zielgruppenanalyse

Wer sind die Zielgruppen, die von Ihrer speziellen Planung hauptbetroffen oder daran interessiert sind? Die folgenden Fragen helfen Ihnen bei der Zielgruppenanalyse: In welchem Stadtgebiet planen Sie? Welches Gebiet ist von der Planung betroffen? Das betroffene Gebiet geht meist über das Planungsgebiet hinaus.

Wer wohnt oder arbeitet hier? Wer hält sich hier auf? Was machen die NutzerInnen hier?

Für Planungen in Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“: Wer wird hier in Zukunft wohnen oder arbeiten? Welche NutzerInnen gibt es bereits in der Umgebung?

Hinweis Eine Sozialraumanalyse kann helfen, die NutzerInnen eines Gebietes und ihre Ansprüche an den Raum zu erfassen (siehe das Wiener Handbuch zur Funktions- und Sozialraumanalyse für den öffentlichen Raum sowie www.partizipation.at/1220.html). Statistische Daten zur Bevölkerung eines Gebietes bieten Einblick in die soziale Struktur und Hinweise auf (potenzielle) NutzerInnen.

Auch in Stadtentwicklungsgebieten helfen diese Instrumente, das Umfeld und die möglicherweise betroffenen AnrainerInnen zu erfassen.

Welche Gruppen sind von der Planung betroffen oder daran interessiert? Welche davon sind möglicherweise schwer erreichbar (siehe Seite 42)? Welche Organisationen (MultiplikatorInnen und Vertretungsorganisationen) sind von der Planung betroffen oder daran möglicherweise interessiert (siehe auch Abbildung 12, Seite 35)? Besonders bei innovativen Themen: Gibt es Gruppen oder Organisationen, die für das Thema besonders offen sind und die Sie daher jedenfalls einbinden wollen? Wen brauchen Sie im Beteiligungsprozess, um die Ziele zu erreichen? Wer hat Einfluss auf die Planung? Wer kann die Entscheidung dazu unterstützen oder behindern? Wer wird die Planung umsetzen und sollte daher eingebunden werden? Welche anderen Stellen in der Stadt oder im Bezirk sind betroffen oder interessiert? Wer hat besonderes Wissen zum Thema, auch aus der Fachöffentlichkeit, zum Beispiel WissenschaftlerInnen, PlanerInnen, MotivforscherInnen, Berufsverbände etc.?

Für etwaige Nachfragen bewährt es sich, die Zielgruppen möglichst nachvollziehbar auszuwählen und die Auswahl auch begründen zu können.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 33 510

Tipp Bei Planungen und Beteiligungsprozessen in den Bezirken bewährt sich, die VertreterInnen der Bezirke möglichst früh und intensiv einzubeziehen.

10.4.3. Persönlich oder über Organisationen einbinden?

Wenn Sie die Zielgruppen identifiziert haben, gilt es zu überlegen, ob Sie die Menschen persönlich einbinden wollen oder ob Sie Organisationen beteiligen wollen, die die Zielgruppen vertreten oder mit ihnen arbeiten.

Organisationen können zum Beispiel sein: Interessenvertretungen wie die Kammern oder Anwaltschaften (Umweltanwaltschaft, Kinder- und Jugendanwaltschaft etc.), Organisationen der Zivilgesellschaft wie Umwelt- oder soziale NGOs, Vor-Ort-Organisationen wie Gebietsbetreuungen, LA21 Plus Büros, Bildungseinrichtungen oder soziale Einrichtungen.

Tabelle 3: Persönliche Beteiligung oder Beteiligung über Organisationen

DIE BETROFFENEN PERSÖNLICH DIE BETROFFENEN ÜBER VERTRETE- BETEILIGEN, WENN RINNEN UND ORGANISATIONEN BETEILIGEN, WENN

es um die Vielfalt individueller Ansprüche, Sie die gebündelte Meinung von Sichtweisen, Betroffenheit oder Ideen geht Interessengruppen einholen wollen

Sie die Menschen ungefiltert und es Organisationen gibt, die die Meinung authentisch hören wollen der Betroffenen vertreten können

Sie Identifikation, ein Gemeinschaftsgefühl Sie in Aushandlungsprozessen (verbindliche) oder Sozialkapital aufbauen wollen Verhandlungen zum Interessenausgleich aller Betroffenen führen

Eher bei konkreten (lokalen) Planungen, Auch bei strategischen, komplexen die das Leben und den Alltag der Planungen, die sich (noch) nicht Menschen direkt betreffen unmittelbar auf das Leben und den Alltag der Menschen auswirken Auch bei Planungen in großen Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“ in der Anfangsphase, wenn die zukünftigen NutzerInnen noch nicht bekannt sind

34 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS Vertretungsorganisationen und MultiplikatorInnen 105

Bürgerdienst Wien Anwaltschaften www.wien.gv.at/buergerdienst Gleichbehandlung Umwelt Kinder und Jugend Behinderte Menschen Lokale Agenda 21 Plus – Mitgestalten für Opferschutz Volksanwaltschaft eine nachhaltige Entwicklung in Wien PatientInnen www.la21wien.at etc. Verschiedene Zielgruppen www.wien.gv.at/menschen-gesellschaft

Wiener Gebietsbetreuungen www.gbstern.at Integration und Diversität www.wien.gv.at/menschen/integration

Konfliktschlichtung vor Ort

www.wien.gv.at/freizeit/bildungjugend/fair-play Österreichische Arbeitsgemeinschaft für www.wohnpartner-wien.at Rehabilitation (ÖAR): Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs www.oear.or.at Stadtteilzentren, z. B. Bassena am Schöpfwerk www.bassena.at

Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen Nachbarschaftszentren, z. B. des Wiener Hilfswerks www.dachverband.at www.nachbarschaftszentren.at

Sozialinfo Wien – Kindergärten, Horte Fonds soziales Wien www.wien.gv.at/bildung/kindergarten www.sozialinfo.wien.gv.at

Schulen, Musikschulen, Lehrwerkstätten Dachverbände der www.stadtschulrat.at Umweltorganisationen www.oekobuero.at www.umweltdachverband.at Wiener Landesschülervertretung, www.lsvwien.at Dachverband von BürgerInneninitiativen Aktion 21 Hochschulen www.aktion21.at www.wien.gv.at/bildung-forschung/hochschulen/

Österreichische HochschülerInnenschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften www.oeh.ac.at www.wien.gv.at/kultur-freizeit/religion

Einrichtungen der Erwachsenenbildung www.oe-cert.at Kulturvereine

Jugendliche Sportvereine www.wien.gv.at/freizeit/sportamt/verein Bundesjugendvertretung (Dachorganisation), www.jugendvertretung.at Organisationen der außerschulischen Jugendarbeit www.wien.gv.at/freizeit/bildungjugend/jugend Kammern, Berufsverbände SeniorInnen

Österreichischer Seniorenrat (gesetzliche Interessenvertretung) Verkehrsorganisationen www.seniorenrat.at SeniorInnen-Organisationen, www.sozialinfo.wien.gv.at

Abbildung 12: Auswahl an Organisationen, die für Beteiligungsprozesse relevant sein könnten

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 35 510

Sowohl persönlich als auch über Organisationen Mit einer Kombination verschiedener Beteiligungsmethoden gelingt es, sowohl die Betroffenen persönlich als auch über Organisationen einzubinden. Für die persönliche Beteiligung können Sie zum Beispiel eine Zukunftswerkstatt oder einen Online-Fragebogen anbieten. Die Organisationen wiederum können Sie bei einem Open Space oder in einem Extranet-Dialog beteiligen. Zu den Me- thodenbeschreibungen siehe Kapitel 10.6. ab Seite 51.

Hinweis Für die Auswahl der Methoden ist auch zu klären, ob die Beteiligten miteinander in Kontakt kommen und sich austauschen sollen, oder ob Sie ihre Beiträge einzeln einholen wollen (Kooperation oder Konsultation, siehe Seite 11).

10.4.4. Wie die Beteiligten auswählen?

Bei der Auswahl der Beteiligten ist nicht ausschlaggebend, dass besonders viele Menschen mitwirken, sondern dass die Interessen aller betroffenen Gruppen erfasst werden.

Es gibt drei verbreitete Möglichkeiten, die Beteiligten auszuwählen.

10.4.4.1. Selbstauswahl – offen für alle Sie laden alle Menschen und Organisationen uneingeschränkt öffentlich ein. Die Angesprochenen entscheiden selbst, ob sie das Angebot annehmen oder nicht. Damit erreichen Sie vor allem diejeni- gen, die sich persönlich für das Thema interessieren, die etwas zu sagen haben, sprachgewandt sind und die sich von sich aus engagieren.

Die Selbstauswahl gewährleistet nicht, dass jene Menschen, die am stärksten von der Planung be- troffen sind, auch mitwirken.

Tabelle 4: Vor- und Nachteile der Selbstauswahl

VORTEILE NACHTEILE

Relativ wenig Aufwand Anfällig für eine soziale Schieflage im Partizipationsprozess, weil schwer erreichbare Gruppen nicht eigens angesprochen werden (gilt für jede Art der Partizipation, auch für Online-Partizipation), Details dazu siehe Kapitel 10.4.5., Seite 39

Niemand ist ausgeschlossen Kein Einfluss auf die Repräsentativität der TeilnehmerInnen

36 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 105

[= wie Gender- und Diversitätsaspekte berücksichtigt werden können] Bei offenen Beteiligungsprozessen sind SeniorInnen oft überrepräsentiert. Oft melden sich Männer häufiger zu Wort als Frauen. Durch geschlechtersensible Moderation können Sie aus- gleichen, indem Sie Frauen und Männern ausgewogen das Wort erteilen und auf gleich lange Redezeit achten.

Methoden-Beispiele: Online-Dialog, Charrette, BürgerInnen-Café (siehe Methodenbeschreibungen ab Seite 58)

10.4.4.2. Auswahl von VertreterInnen Sie laden VertreterInnen der betroffenen Interessengruppen gezielt ein. Damit beteiligen Sie nach dem Vertretungsprinzip. Die RepräsentantInnen sprechen für die Mitglieder ihrer Organisation und bringen deren Meinung gebündelt ein. Sie brauchen aus ihrer Organisation ein klares Verhandlungs- mandat: Wie weit kann die Vertretungsperson entscheiden, wann muss sie sich mit der Organisation abstimmen. Während des Prozesses brauchen die VertreterInnen immer wieder die Möglichkeit, mit ihren Organisationen rückzukoppeln. Die Ergebnisse der Rückkopplungen sollten kontinuierlich in den Beteiligungsprozess einfließen.

Das Vertretungsprinzip kommt vor allem bei Konsensfindungsprozessen zum Einsatz, wenn Interes- sen angenähert werden. Daher sollten alle betroffenen Interessen ausgewogen vertreten sein.

Auch bei Beteiligungsprozessen zu Planungen in Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“ können betroffene AnrainerInnen, (potenzielle) neue BewohnerInnen und besonders auch interessierte Organisationen (siehe Seite 32) über VertreterInnen beteiligt werden.

Tabelle 5: Vor- und Nachteile der Auswahl von VertreterInnen

VORTEILE NACHTEILE

Anliegen der Betroffenen werden fokussiert Beiträge kommen nicht im O-Ton von den und gebündelt eingebracht betroffenen Menschen, sondern „gefiltert“ durch die Organisation

Mit den VertreterInnen kann verhandelt VertreterInnen benötigen ein klares werden und es können (verbindliche) Verhandlungsmandat und Rückkopplungs- Vereinbarungen getroffen werden schleifen mit ihrer Organisation

Sie können VertreterInnen möglichst vielfältiger Interessen einladen. In der Regel bestimmen die eingeladenen Organisationen, wen sie als VertreterIn in den Beteiligungsprozess entsenden. Möglicherweise gelingt es dennoch, auf ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern hinzuwirken. Bei den Veranstaltungen können ModeratorInnen darauf hinwirken, dass alle Gruppen etwa die gleiche Redezeit bekommen.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 37 510

Methoden-Beispiele: Zukunftskonferenz, Runder Tisch, Mediation (siehe Methodenbeschreibungen ab Seite 58)

10.4.4.3. Zufallsauswahl Sie ziehen – meist aus dem Melderegister – eine Zufallsstichprobe und laden die zufällig ausgewähl- ten Menschen persönlich ein, beispielsweise mit einem Brief oder am Telefon. Damit steigt die Chance, auch Menschen zu erreichen, die sich von sich aus vielleicht nicht beteiligt hätten. Sie können neue Zielgruppen und VertreterInnen der „schweigenden Mehrheit“ ansprechen.

Tabelle 6: Vor- und Nachteile der Zufallsauswahl

VORTEILE NACHTEILE

Chance auf eine heterogene Gruppe mit Rekrutierung kann aufwendig werden, Menschen, die sich bei Selbstauswahl bei Daten aus dem Melderegister ist der möglicherweise nicht beteiligt hätten Datenschutz zu beachten

Die Zufallsauswahl macht die Gruppe tendenziell vielfältiger als die Selbstauswahl. In der Regel bekommen Sie ein bunteres Meinungsbild, das auf unterschiedlicher Berufs- und Lebenserfahrung, Wissen und Blickwinkeln beruht.

Sie können die Heterogenität der Gruppe weiter erhöhen, wenn Sie die für die TeilnehmerInnen verfügbaren Plätze ausgewogen nach Geschlecht, Alter, Bildung und anderen sozio-demografischen Kriterien besetzen. Mit dieser Modifikation der Zufallsauswahl können Sie gezielt für ein ausgewoge- nes Geschlechterverhältnis sorgen.

Bei Planungen zu großen Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“ können zufällig ausgewählte BürgerInnen stellvertretend für die neuen BewohnerInnen aufzeigen, was die Menschen, die in Zukunft dort leben oder arbeiten werden, brauchen werden.

Die Zufallsauswahl kann Beteiligungs-Module ergänzen, die für alle offen sind und damit vorwiegend bereits engagierte Menschen ansprechen.

Menschen, die sich für das Thema nicht interessieren oder die keine Zeit zur Beteiligung haben, erreichen Sie allerdings auch mit der Zufallsauswahl nicht.

Methoden-Beispiele: BürgerInnenrat, Konsensus-Konferenz, BürgerInnen-Panel (siehe Methodenbeschreibungen ab Seite 58)

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10.4.5. Wie erreichen Sie die Menschen?

Nach der Zielgruppenanalyse wissen Sie, welche Gruppen Sie beteiligen wollen. Nun geht es um die Frage, wie Sie diese erreichen.

Auf der einen Seite gibt es engagierte Menschen, die Beteiligungsangebote gerne annehmen und rasch bereit sind mitzugestalten. Oft interessieren sie sich für verschiedene Themen und bringen sich daher auch immer wieder ein. Dies sind vorwiegend höher gebildete, gesunde, gut vernetzte oder politisch interessierte Menschen mit mittlerem bis höherem Einkommen, beruflich noch nicht fix gebundene StudentInnen und rüstige, aktive SeniorInnen. Viele Beteiligungsmethoden sprechen diese Gruppe an.

Auf der anderen Seite gibt es auch „die Stilleren“, zum Beispiel Menschen, die wenig freie Zeit haben, die nicht gut Deutsch sprechen, die frustrierende Erfahrungen mit Beteiligung gemacht haben oder die glauben, nicht mitreden zu können. Bei Planungen zum öffentlichen Raum können aber gerade sie besonders betroffen sein, wenn sie Parks, Plätze und andere Freiräume intensiv nutzen. Ihre Lebensqualität hängt stärker von der öffentlichen Freiraumversorgung ab. Oft brauchen diese Men- schen spezielle Angebote zur Beteiligung, um ihre Meinungen oder Ideen einzubringen.

Diese Unterschiede erfordern eine differenzierte Ansprache der betroffenen Gruppen. Gelingt es nicht, alle Betroffenen einzubinden, spricht man von einem „Bias“, also einer Schieflage, einem blin- „To treat me equally, den Fleck oder einem systematischen Fehler in der Partizipation. Eine Kernfrage in jedem Beteili- you have to treat me gungsprozess ist, wie die Verzerrung möglichst gering gehalten werden kann. differently.“

10.4.5.1. Wie können Sie die Beteiligung erleichtern? Je besser Sie die Lebenswelt der jeweiligen Gruppen verstehen, desto eher wird es Ihnen gelingen, sie anzusprechen. Zentral sind Informationen, wo und wie die Menschen leben, wie sie kommunizieren, mit wem sie in Kontakt sind und wie man mit ihnen in Kontakt kommen kann.

Förderlich für die Beteiligung schwer erreichbarer Gruppen kann sein: Verschiedene Kommunikationskanäle nützen, um sie anzusprechen, zum Beispiel Aushänge an zentralen Orten im Gebiet, Schilder, Plakate, Banner auf öffentlichen Gebäuden, Flugblätter, Newsletter der Vor-Ort-Organisationen oder von lokalen BürgerInneninitiativen, Websites, Zeitun- gen der Zielgruppen, Radio, TV, soziale Online-Netzwerke etc. Aufsuchende Beteiligungsmethoden einsetzen, direkt auf die Menschen zugehen und sie dort ansprechen, wo sie leben und sich im Alltag aufhalten (auch im Internet), zum Beispiel auf der Straße, in Parks, in Einkaufszentren, am Markt, in Vereinen, am Sportplatz, am Amt, in oder vor der Schule oder dem Kindergarten, bei Veranstaltungen, Festen oder Flohmärkten, beim Som- merkino, am Donauinselfest, bei Haltestellen, in sozialen Online-Netzwerken etc. Mädchen erreichen Sie eher über Schulen, Burschen auch im öffentlichen Raum (Fuß- ball im Park).

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Beteiligung mit attraktivem, informellem Rahmenprogramm, Beteiligungsaktionen für Kinder, Kinderschminken, Luftballons, Musik, Essen und Trinken, spielerische Beteiligung: Beteiligungsstationen, kleine Geschenke fürs Mitmachen, Gewinnspiele Beteiligungsaktionen und Events eignen sich besonders auch für Planungen in Stadtentwick- lungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“, um das Gebiet ins Gespräch zu bringen. Die Menschen persönlich ansprechen und in einem lockeren und vertrauensvollen Einzel- gespräch in Kontakt kommen, nicht mitschreiben, sondern erst im Notizen aus dem Gedächtnis machen.

Tipp Besonders bewährt sich, wenn die jeweiligen Zielgruppen in ihrer Erstsprache angesprochen werden. Wenn es um die Vertretung ihrer Interessen geht, können sie auch von Menschen aus ihrem eigenen Milieu angesprochen werden.

Auch persönliche Einladungsbriefe, wie sie bei der Methode des BürgerInnenrates üblich sind (siehe Seite 68), oder persönliche Anrufe können Menschen zur Beteiligung motivieren.

Bei den Alltagsthemen der Zielgruppen anknüpfen, die für diese einen praktischen Nutzen haben, zum Beispiel gemeinsam kochen, Kinder-Themen, Gemeinschaftsgärten, Flohmarkt etc. Spielerische, experimentelle und künstlerische Angebote, zum Beispiel über das Spiel „die Stadtspieler“ (www.stadtspieler.com). Besonders auch zur Beteiligung (potenzieller) neuer BewohnerInnen in Stadtentwicklungs- gebieten und/oder „auf der grünen Wiese“, um Identifikation mit dem Raum entstehen zu lassen, um die Fläche zu einem einzigartigen und attraktiven Ort zu machen, um einem bis- lang unzugänglichen Gebiet eine neue Identität zu geben oder den Wandel einer Bahnhofs- oder Industriebrache zu einem Wohngebiet zu begleiten, um ein möglicherweise belastetes Gebiet neu zu denken und zu erfahren. Nonverbale Beteiligungsmethoden einsetzen, zum Beispiel (Modell)-Bau-Workshop, Skizzen, Bereiche abstecken oder markieren, online: Bilder zum Anklicken oder Verschieben, Bilder und Fotos anstatt abstrakter Pläne oder Texte. Punktuelle, kurzfristige Beteiligungsmöglichkeiten „im Vorbeigehen“ anbieten, damit die Menschen „schnuppern“ können und sich nicht langfristig binden müssen, auch im Rahmen von anderen Veranstaltungen oder Festen. Den Beteiligungsprozess transparent machen, damit ihn die Menschen mitverfolgen können und an interessanten Punkten „einsteigen“ können, kontinuierliche Information im Internet und im öffentlichen Raum an frequentierten Orten, zum Beispiel als Freiluftausstellung oder im Schaukasten, dazu Möglichkeiten für Rückmeldungen vorsehen, zum Beispiel „Briefkasten“ oder Wandzeitung daneben. Die Menschen zu Zeiten ansprechen beziehungsweise einladen, die für die Zielgruppe jeweils günstig sind, zum Beispiel für Eltern mit Kindern am Nachmittag, für Berufstätige am Abend, Kinderbetreuung anbieten. An leicht erreichbare, vertraute Orte einladen, Shuttledienst von zentralen Orten oder Halte- stellen anbieten. Die Menschen über MultiplikatorInnen und Organisationen, die mit ihnen arbeiten, an- sprechen (siehe Abbildung 12, Seite 35).

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Tipp Eventuell kann sogar eine Organisation den Beteiligungsprozess mit ihren Zielgruppen für Sie durchführen.

Achtung Achten Sie darauf, dass die Organisationen wirklich alle Zielgruppen vertreten (und nicht wieder andere Teilgruppen ausschließen) und mit ihren Mitgliedern rückkoppeln. Auch lokale Geschäftsleute können MultiplikatorInnen sein.

Einfache, allgemein verständliche Sprache ohne Fachausdrücke.

Tipp Versuchen Sie, sich beim Sprechen oder beim Texten von Einladungen in Ihre Zielgruppen hineinzuversetzen oder die Texte – wenn möglich – von Personen aus Ihrer Zielgruppe gegenlesen zu lassen (siehe dazu auch die Broschüre „Wien spricht anders“, Stadt Wien, http://bit.ly/VGeeRx).

Mehrsprachige Angebote, zum Beispiel bei Informationen, Interviews, Befragungen oder Veranstaltungen, Einladungen in die Erstsprachen der Zielgruppen übersetzen, dann auch bei Veranstaltungen DolmetscherInnen oder mehrsprachige ProzessbegleiterInnen beiziehen und mehrsprachige Websites anbieten, (unternehmens-, arbeits-)kulturelle „ÜbersetzerInnen“ beizie- hen, die verschiedene Kulturen gut kennen.

Tipp Es kommt gut an, wenn Sie auf dem Plakat oder auch auf dem Flipchart bei der Veranstaltung die Menschen in verschiedenen Sprachen willkommen heißen und zum Mitmachen einladen.

Attraktiven, wertschätzenden Rahmen bieten, Verpflegung anbieten, kleine Geschenke, Tischdekoration, bei intensiven Beteiligungsprozessen Aufwandsentschädigung vorsehen, auch für spendenfinanzierte NGOs, die andernfalls möglicherweise nicht teilnehmen könnten. Settings bieten, bei denen alle zu Wort kommen.

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Tipp Dafür eignen sich vor allem Methoden, bei denen die TeilnehmerInnen in kleinen Gruppen an Tischen zusammensitzen (BürgerInnen-Café, World-Café, siehe Seiten 68 und 76) und auch Online-Methoden.

Langsam und stetig Vertrauen aufbauen, zum Beispiel bei Festen, Veranstaltungen oder auch in sozialen Online-Netzwerken, die Menschen nicht zu zielgerichtet ansprechen, das könnte abschrecken. Spielregeln vereinbaren und Versprechen halten, beweisen, dass die Beteiligten die Entscheidung beeinflussen können. Anonymität und Vertraulichkeit gewährleisten, auch bei Online-Methoden durch anonyme BenutzerInnen-Namen und transparente Datenschutzbestimmungen.

10.4.5.2. Und vielleicht erreicht man sie doch … In diesem Kapitel finden Sie Inspirationen, wie Sie auf die Besonderheiten einiger potenziell schwer erreichbarer Zielgruppen eingehen und sie persönlich oder über Organisationen erreichen können.

Jugendliche, die nicht mehr in der Schule und auch nicht in Freizeitorganisationen sind Das Besondere ist: Sie sind in ihrer Freizeit auf ihre Gruppe („Peers“) konzentriert, sie haben zum Teil keine fixen Aufenthaltsorte, fühlen sich von Erwachsenen nicht ernst genommen, befürchten Einschränkungen oder Kritik, sie finden das Beteiligungsangebot langweilig. Sie können erreicht werden: mit Angeboten, die sie und ihre Peers „cool“ finden, Web-2.0-Angebote, insbesondere soziale Online-Netzwerke, Sport und Spiel, mit Angeboten in „ihrer Sprache“, eventuell anfangs in ihren homogenen Gruppen beteiligen. Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: Organisationen der außerschulischen und aufsuchenden Jugendarbeit, zum Beispiel Parkbetreuung, Jugendzentren etc.

Menschen mit wenig Freizeit, Vielbeschäftigte (AlleinerzieherInnen, junge Familien, PendlerInnen etc.) Das Besondere ist: Sie haben wenig frei verfügbare Zeit, Kinderbetreuung kostet Geld und ist aufwendig zu organisieren. Sie können erreicht werden: mit einer Vielzahl an Methoden, die jeweils unterschiedlich lange dauern und unterschiedlich verbindlich sind, sodass sie einfach und auch punktuell ein- und aussteigen können, mit Ange- boten im öffentlichen Raum, die sie im „Vorbeigehen“ nützen können, auch über das Internet. Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: zum Teil über Elterngruppen, Kindergärten, Schulen.

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Lokale KleinunternehmerInnen Das Besondere ist: Sie sind mit ihrem Unternehmen beschäftigt, Geschäftsstraßenvereine haben oft wenige (aktive) Mitglieder. Sie können erreicht werden: mit allen aufsuchenden Arten von Information und Befragungen, mit Angeboten im öffentlichen Raum, die sie auch außerhalb der Geschäftszeit im „Vorbeigehen“ nützen können, auch über das Internet. Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: Einkaufsstraßenvereine, EinkaufsstraßenmanagerInnen der Wirtschaftskammer Wien, GrätzelmanagerInnen der Wirtschaftsagentur Wien.

Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Menschen, die schlecht sehen oder hören Das Besondere ist: Sie können Barrieren im öffentlichen Raum nicht selbstständig überwinden, sie können oft schlecht ohne Begleitung aus dem Haus oder sie benötigen zur Orientierung Leitsysteme und schriftliche Informationen in für sie lesbarer Schrift. Sie können erreicht werden: über Begehungen oder Planungsbesprechungen mit den Betroffenen oder ihren Vertretungsorganisationen, auch über das Internet. Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: Behindertenorganisationen, zum Beispiel Österreichischer Zivil-Invalidenverband (ÖZIV), Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR) etc.

Ältere Menschen österreichischer Herkunft, die stark an ihrem Grätzel orientiert sind Das Besondere ist: Sie ziehen sich oft emotional zurück, sie fühlen sich aus dem öffentlichen Raum verdrängt, haben Probleme mit der stärkeren kulturellen Vielfalt in ihrem Umfeld, sie sind wenig mobil, befürchten, nicht mehr mitzukommen. Sie können erreicht werden: im aufsuchenden (Einzel-)Gespräch, im persönlichen Kontakt, Zeit nehmen, lange Beziehungs- arbeit, anfangs in ihrer homogenen Gruppe beteiligen, bei ihnen zu Hause im vertrauten Kreis („Partizipations-Kränzchen“). Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: über vorhandene Institutionen (zum Beispiel Nachbarschaftszentren) oder Gruppen (Kartenspielrunden), PensionistInnenverband, Kirchengemeinden, Religionsgemeinschaften.

Menschen mit geringer Bildung (bis hin zu AnalphabetInnen) und mit geringem Einkommen, Menschen ohne Arbeit Das Besondere ist: Sie haben existenzielle Sorgen, sind frustriert oder erschöpft, sie fühlen sich nicht dazugehörig, sie verstehen die Einladungen nicht oder fühlen sich nicht angesprochen, sie fühlen sich nicht kompetent, können sich schlecht ausdrücken, trauen sich nicht, mitzureden oder zu schreiben

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 43 510

oder sie schämen sich, sie treten daher nicht gerne öffentlich auf. Sie können erreicht werden: mit aufsuchenden, informellen Methoden, zum Beispiel mit Festen, manche mit nonverbalen Methoden, die (spielerisch) zum Mitmachen animieren, zum Beispiel Bauaktionen, Modellbau, mit Baumassen bauen, Bereiche ausstecken oder auch mit Stadtspaziergängen. Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: Wohnpartner, Armutskonferenz, Bildungseinrichtungen.

Menschen mit geringen Deutschkenntnissen Das Besondere ist: Sie verstehen Angebote möglicherweise nicht oder fühlen sich nicht angesprochen, sie wissen nicht, wie sie etwas beitragen könnten, sie fühlen sich nicht zugehörig, nicht willkommen, nicht kompetent, sie wurden noch nie gefragt und wundern sich, warum ihre Meinung plötzlich interessant ist, möglicherweise ist es in ihren Herkunftsländern nicht üblich oder gefährlich, öffentlich die Meinung zu sagen, sie wollen nicht auffallen oder öffentlich auftreten. Zu dieser Gruppe gehören immer mehr ältere Menschen der ersten MigrantInnengeneration. Sie sind als GastarbeiterInnen oder deren Angehörige nach Österreich gekommen und leben nun alleine, also nicht mehr mit ihren Kindern und Enkelkindern, und sie sind schlecht integriert. Sie können erreicht werden: mit allgemein verständlich formulierten Angeboten ohne Fachausdrücke, mit Angeboten in ihrer Erstsprache (Flyer und Einladungen, mehrsprachige „StadtteilmanagerInnen vor Ort“), mit Festen mit Verköstigung und Musik, auch aus ihren Herkunftsländern, eventuell anfangs in ihren homogenen Gruppen beteiligen. Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: Moscheevereine und Kulturvereine.

Mütter mit Migrationshintergrund und geringen Deutschkenntnissen Das Besondere ist: Sie sind auf ihre Familie und ethnische Gruppe konzentriert, manche meiden den Kontakt zu „fremden“ Männern, sie haben oft erhebliche Bildungsdefizite, sie haben möglicherweise Einschränkungen oder Hemmungen, sich in der Öffentlichkeit zu äußern. Sie können erreicht werden: über weibliche Kontaktpersonen mit Sprachkenntnissen der jeweiligen Gruppe, in ihrer homogenen Gruppe beteiligen, aufsuchen, bei ihnen zu Hause oder in „ihrem Caféhaus nebenan“ im vertrauten Kreis beteiligen, auf Märkten, beim Diskontsupermarkt. Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: Müttergruppen in Kindergärten oder Volksschulen (selten), Bildungs- und Beratungsinstitutionen für Menschen mit Migrationshintergrund.

Menschen ohne Internetzugang Das Besondere ist: Sie können Internetangebote nicht nützen, sie können sich schlechter informieren, sind vom Informationsfluss in Beteiligungsverfahren abgeschnitten. Sie können erreicht werden: über konventionelle Medien, Aushänge, direkte Ansprache.

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Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: zum Teil über SeniorInnen-Organisationen, Kulturvereine, Bildungseinrichtungen.

Menschen mit Schichtarbeit Das Besondere ist: Sie haben einen anderen Tagesrhythmus. Sie können erreicht werden: über Internetangebote. Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: zum Teil über die Arbeiterkammer oder die Gewerkschaft, über Unternehmen.

Obdachlose, „Szenen“, alkohol- oder drogenabhängige Menschen Das Besondere ist: Sie haben andere Sorgen, sie fühlen sich nicht dazugehörig oder unerwünscht, sie leben in ihrer Welt, sie haben wenig festen Kontakt zu anderen Menschen, sie halten sich im öffentlichen Raum auf und werden von manchen anderen als störend empfunden. Sie können erreicht werden: im aufsuchenden Gespräch. Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: Streetwork, aufsuchende Sozialarbeit, DrogenberaterInnen, SAM (Sozial, Sicher, Aktiv, Mobil) etc.

Von Partizipation enttäuschte Menschen Das Besondere ist: Sie sind zwar potenziell interessiert, aber sie befürchten, wieder enttäuscht zu werden, sie fühlen sich nicht ernst genommen, „Partizipation ist Zeitverschwendung und bringt nichts“. Sie können erreicht werden: mit einer Vielzahl an Methoden, die jeweils unterschiedlich lange dauern und unterschiedlich verbindlich sind, sodass sie einfach und auch punktuell ein- und aussteigen können, mit Angeboten im öffentlichen Raum, die sie im „Vorbeigehen“ nützen können, Vertrauen aufbauen, sie müssen erleben, dass ihre Beträge doch ernst genommen werden. Sie können über folgende Organisationen kontaktiert werden: zum Teil über die Aktion 21 (www.aktion21.at).

Wichtig ist, dass Partizipationsangebote einen greifbaren Nutzen für die beteiligten Menschen haben und mit ihrem Leben und ihren (Alltags-)Bedürfnissen zu tun haben. Das gilt generell, aber ganz besonders für schwer erreichbare Gruppen. Je höher der Nutzen, desto eher sind Menschen bereit, sich einzubringen und zu engagieren.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 45 105

Trotz aller Bemühungen ...

lassen sich mit den verfügbaren Ressourcen möglicherweise nicht alle gewünschten Gruppen persönlich einbinden. Wenn Sie sich bewusst machen, welche Gruppen Sie nicht erreichen, können Sie Wege suchen, auch deren Bedürfnisse und Interessen hereinzuholen.

Dazu könnten Sie mit Organisationen kooperieren, die die Zielgruppen vertreten oder mit ihnen arbeiten (siehe Abbildung 12, Seite 35).

Oder Sie arbeiten mit „Hüten“ und denken die Interessen der Nicht-Beteiligten stellvertretend mit (siehe auch Wikipedia, http://bit.ly/YsIanC).

Jedenfalls sollten Sie die (politischen) EntscheidungsträgerInnen darüber informieren, welche Gruppen eingebunden waren und welche nicht. So können diese die Interessen der nicht beteiligten Gruppen bei ihrer Entscheidung berücksichtigen.

10.4.6. Fokus auf Gender- und Diversitätsaspekte

Sie finden in diesem Praxisbuch immer wieder Hinweise, wie Sie im Beteiligungsprozess auf Gender- und Diversitätsaspekte achten können. Hier sind einige Tipps zusammengefasst.

Quoten Bei manchen Beteiligungsmethoden steht den TeilnehmerInnen eine gewisse Anzahl von „Plätzen“ zur Verfügung. Sie können die Plätze nach Gender- und Diversitätskriterien besetzen.

Beim BürgerInnenrat haben sich beispielsweise folgende Quoten bewährt:

Tabelle 7: Quoten, um einen BürgerInnenrat zu besetzen

Altersklasse Frauen Männer

Von 18–39 Jahre Von 40–59 Jahre Jeweils zwei Teilnehmerinnen Jeweils zwei Teilnehmer Von 60–75 Jahre

Auch wenn Sie TeilnehmerInnen für aktivierende Befragungen oder eine Zukunftskonferenz aus- wählen, können Sie auf entsprechende Quoten achten.

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Exklusivangebote Partizipation bemüht sich in der Regel darum, alle Betroffenen oder Interessierten einzubinden, also um Inklusion. Allerdings führt manchmal gerade Exklusivität zum Ziel. Sie können sich mit bestimmten Beteiligungsmodulen exklusiv an ausgewählte Zielgruppen wenden, zum Beispiel:

Stadtspaziergänge speziell für männliche Jugendliche, um ihre „Streifzüge“ kennenzulernen, eine aktivierende Befragung für wenig integrierte Frauen mit nicht deutscher Erstsprache, um im vertrauten Rahmen mit ihnen ins Gespräch zu kommen oder ein Open Space eigens für die Unternehmerinnen im Grätzel.

Getrennte Tische Überall, wo unterschiedliche Bedürfnisse von Frauen und Männern herausgearbeitet werden sollen, bewähren sich auch geschlechtsgetrennte Gruppen, beispielsweise

spezielle Frauentische beim BürgerInnen-Café oder Zukunftswerkstätten mit getrennten Frauen- und Männergruppen.

Manche Frauen (und auch manche Männer) arbeiten lieber „unter sich“. Manche Frauen aus anderen Kulturen können sich überhaupt erst bei getrenntgeschlechtlichen Angeboten ungehindert einbringen.

Gender- und diversitätssensible Moderation Als ModeratorIn können Sie dafür sorgen, dass alle Gruppen etwa gleich oft und gleich lang zu Wort kommen, auch wenn einzelne Gruppen unter den TeilnehmerInnen stärker vertreten sind als andere.

Tipp Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie bietet einen Leitfaden zur gendersensiblen Durchführung von Veranstaltungen und Workshops an (http://bit.ly/Rwwr2i).

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 47 105

10.5. Wer entscheidet was und wann? Entscheidungskompetenz und Einflussmöglichkeiten

Was entscheiden die Beteiligten, was die demokratisch legitimierten politischen Entscheidungs- trägerInnen? Das sind zentrale Fragen jedes Beteiligungsprozesses.

Einerseits gibt es die „große“ Entscheidung meist am Schluss des Beteiligungsprozesses, wenn zum Beispiel ein Plan vom Gemeinderat oder von der Landesregierung beschlossen wird. Andererseits gibt es während des Beteiligungsprozesses viele kleinere Entscheidungen, beispielsweise welche Alternativen nach welchen Kriterien untersucht werden, welche Expertise zur Unterstützung benö- tigt wird oder welcher Vorschlag an die politischen EntscheidungsträgerInnen weitergeleitet wird.

Bei jedem Beteiligungsprozess gilt es im Vorfeld zu klären, wer im Prozess und danach was entscheidet und welchen Einfluss die Beteiligten auf die Entscheidungen haben.

Mythen und Fakten Immer wieder gibt es Bedenken, dass Beteiligungsprozesse die demokratisch legitimierten Ent- scheidungsstrukturen untergraben.

Faktum ist: Mit und ohne Beteiligungsprozess bleibt die Letztentscheidung zur Planung in der Regel bei den politischen Gremien, die dafür demokratisch legitimiert und verantwortlich sind. Auch der Startschuss zu einem Beteiligungsprozess geht von den zuständigen PolitikerInnen aus.

Damit die politische Ebene und die Ebene der Partizipation gut zusammenspielen, müssen die Schnittstellen zwischen Beteiligungsprozessen und repräsentativ-demokratischen Strukturen und Zuständigkeiten klar definiert und aufeinander abgestimmt sein. Dazu ist im Vorfeld festzulegen, wie die informellen Ergebnisse des Prozesses in die etablierten formellen Entscheidungsabläufe integriert werden (siehe Kapitel 10.7.2., Seite 107).

Wesentlich ist, dass die EntscheidungsträgerInnen bereit sind, die Ergebnisse des Beteiligungspro- zesses als Entscheidungsgrundlagen anzunehmen und bei ihrer Entscheidung auch zu berücksich- tigen.

Berücksichtigen heißt nicht, dass alle Ergebnisse des Beteiligungsprozesses bei der Entscheidung 1:1 unkommentiert und unreflektiert übernommen werden müssen, obwohl das bei konsensualen Ergebnissen in der Praxis oft der Fall ist.

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Berücksichtigen heißt schon:

Abbildung 13: Berücksichtigen heißt, …

Die EntscheidungsträgerInnen ...

... setzen sich mit den Ergebnissen des Beteiligungsprozesses respektvoll und unvoreingenommen auseinander.

... prüfen die vorgebrachten ... diskutieren die Argumente ... lassen jene Beiträge, die für das Argumente fachlich und wägen – wenn möglich – Gemeinwohl vorteilhaft sind, in die deren Vor- und Nachteile ab. mit den Beteiligten. Entscheidung einfließen.

... begründen Entscheidungen, die wegen gravierender Vorbehalte von den Ergebnissen des Beteiligungsprozesses abweichen, nachvollziehbar. Tipp: Es sollte in einer Dokumentation nachlesbar sein, welche Argumente aus dem Beteiligungsprozess aufgenommen wurden und welche nicht, und warum nicht.

... beziehen sich bei der Kommunikation der Entscheidung auf die Inhalte des Beteiligungsprozesses.

In Einzelfällen kommt auch vor, dass PolitikerInnen die Entscheidungsmacht bewusst mit einem Be- schluss an die Beteiligten übertragen oder mit ihnen teilen (siehe Grätzelbeirat auf Seite 94) und das Ergebnis des Beteiligungsprozesses unverändert in einen formalen Beschluss übernehmen.

10.5.1. Einfluss auf drei Stufen

Auch wenn die Beteiligten meist nicht die Letztentscheidung treffen, müssen sie diese natürlich beeinflussen können – sonst wäre der Beteiligungsprozess sinnlos. Drei Stufen der Einflussnahme lassen sich unterscheiden. „Partizipation braucht Spielregeln – es gibt Oft macht es Sinn, für unterschiedlich stark betroffene Gruppen auch unterschiedliche Einflussmög- lichkeiten im Prozess zu bieten. Die Hauptbetroffenen können zum Beispiel am Runden Tisch eine ein ,Out‘, es gibt einen Empfehlung für die politischen EntscheidungsträgerInnen aushandeln, während weitere interessierte ,Schlusspfiff‘, es gibt ein Gruppen unverbindliche Stellungnahmen einbringen können. ,Ergebnis‘.“

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 49 105

Abbildung 14: Drei Stufen, auf die Entscheidung Einfluss zu nehmen

(Mit-)entscheiden

Großer Einfluss Die Beteiligten entscheiden zum Thema (mit). Dies setzt voraus, dass die politischen EntscheidungsträgerInnen die Entscheidungsbefugnis übertragen oder geteilt haben.

Ausgehandelte Lösung als Empfehlung

Mittlerer Einfluss Die Beteiligten erarbeiten eine möglichst konsensuale Lösung und geben diese als abgestimmte Empfeh- lung an die politischen EntscheidungsträgerInnen weiter. Diese berücksichtigen den Vorschlag bei ihrer Entscheidung und informieren die Beteiligten nachvollziehbar, falls sie von der Empfehlung abweichen.

Unverbindliche Ideen oder Stellungnahmen zur Auswahl

Geringer Einfluss Die Beteiligten bringen Anliegen, Vorschläge und Meinungen ein oder sie zeigen Alternativen auf. VerwaltungsmitarbeiterInnen beziehungsweise EntscheidungsträgerInnen greifen für sie Passendes für die Planung beziehungsweise die Entscheidung auf. Sie dokumentieren für die Beteiligten, welche Beiträge eingeflossen sind und welche nicht, und warum nicht.

10.5.2. Wie im Beteiligungsprozess entscheiden?

In Beteiligungsprozessen, und ganz besonders in Konsensfindungsprozessen, wenn Sie mit BürgerInnen oder Organisationen gemeinsam planen, ist es wichtig zu klären, welche Entscheidungen im Beteiligungsprozess getroffen werden, zum Beispiel wie tief welche Themen behandelt werden, welche Lösungen näher untersucht werden oder mit welchen Bewertungskriterien Alternativen bewertet werden, wer mitentscheidet, zum Beispiel alle Mitglieder einer Arbeitsgruppe, mit Fachleuten oder ohne oder eine Vertretungsperson pro beteiligter Organisation und wie entschieden wird, zum Beispiel im Konsens, wobei etwaige Dissenspunkte mit Begründung dokumentiert werden, oder mehrheitlich oder per Los (selten).

Die Entscheidungsmodalitäten werden oft in Spielregeln (Prozessvereinbarungen) festgelegt.

Es gibt Werkzeuge, die konsensuales Entscheiden erleichtern, beispielsweise: das systemische Konsensieren (www.sk-prinzip.eu), das Harvard-Konzept (www.de.wikipedia.org/wiki/Harvard-Konzept) oder das Konsent-Prinzip (www.de.wikipedia.org/wiki/Soziokratie).

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Die österreichische Strategiegruppe Partizipation hat Hinweise zu Entscheidungen in Beteiligungs- prozessen erarbeitet (http://bit.ly/ToVhAS).

Tipps zur Entscheidungsfindung finden Sie bei der LA21 (http://bit.ly/RuHNqX).

10.6. Die Frage nach dem „WIE“: Methoden und Werkzeuge

Wenn Sie in den vorangegangenen Schritten den Gestaltungsspielraum, die Ziele, den Rahmen und die Einflussfaktoren, die Zielgruppen und die Einflussmöglichkeiten geklärt haben, können Sie nun geeignete Methoden und Werkzeuge für Ihren Beteiligungsprozess auswählen.

10.6.1. Was ist eine Methode? Was ist ein Werkzeug?

In diesem Praxisbuch werden die beiden Begriffe folgendermaßen verwendet, wobei die Grenzen fließend sind:

Eine Methode ist vergleichbar mit einem „Kochrezept“: Sie hat konkrete Elemente und einen fest- gelegten Ablauf der Kommunikation beziehungsweise Interaktion mit den Beteiligten. Oft ist defi- niert, ob und wann die TeilnehmerInnen in Kleingruppen oder im Plenum arbeiten. Daraus ergeben sich die Tischanordnung und die Material- beziehungsweise Raumausstattung. Bei einer Zukunfts- werkstatt sind beispielsweise drei Phasen vorgesehen: die Kritikphase, die Fantasiephase und die Realisierungsphase. Die TeilnehmerInnen arbeiten in Kleingruppen an Tischen und haben Material zur Verfügung, um Modelle zu bauen oder Skizzen zu zeichnen (siehe Seite 80).

Ein Werkzeug hingegen ist ein kleines Element oder eine Technik zur Moderation, zur Kommu- nikation oder um zu entscheiden. Es kann in verschiedenen Methoden angewendet werden. Die Entscheidungstechnik des „systemischen Konsensierens“ kann beispielsweise bei allen Methoden eingesetzt werden, bei denen die TeilnehmerInnen zu Entscheidungen kommen wollen, zum Bei- spiel in Workshops oder in Arbeitsgruppen. Ein Werkzeug ist vergleichbar mit einem „Gewürz“, das in verschiedenen „Kochrezepten“ verwendet werden kann.

Übrigens Viele Methoden und Werkzeuge sind auch für magistratsinterne Besprechungen oder kooperative Prozesse geeignet.

Bei der Methodenwahl sollten Sie auch auf den Zeitaufwand für die Beteiligten achten: Wenn Sie BürgerInnen einbinden, werden Sie eher zu kompakten, kürzeren Methoden greifen, außer Sie betei- ligen sehr engagierte Menschen, die auch längerfristig bereit sind, Zeit in den Beteiligungsprozess zu investieren. Wenn Sie Organisationen beteiligen wollen, sind auch Methoden möglich, die mehr Zeit beanspruchen. Denken Sie auch mit, welchen Zeitaufwand die Methoden für Sie selbst bedeuten.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 51 10

Der Methodenraster

Der Methodenraster Geeignete Methoden online online online Presse- Banner SMS- Folder aussendung Plakat Info- Flyer Postwurf Aushang Inserat Schild Film Website Newsletter Service Sie wollen … Informieren Informieren und Reaktionen einholen Einzelne Meinungen, Ideen etc. einholen Feedback zu einem Entwurf einholen BürgerInnen aktivieren, Diskussionen und offene Prozesse starten Von BürgerInnen gemeinsam entwickelte Ideen einholen (Im Umfeld tätige) Organisationen, die Fachöffentlichkeit einbinden Gemeinsam planen und Konsens finden, divergierende Interessen zusammen- führen, Blockaden lösen Eskalierte Konflikte lösen „Planen auf der grünen Wiese“, potenzielle NutzerInnen einbeziehen

Typischerweise direkt vor Ort eingesetzt O O Speziell geeignet für die Planungsebene … Lo Auch für schwer erreichbare Zielgruppen AAA AA geeignet

10.6.2. Der Methodenraster zur Übersicht

Im Methodenraster finden Sie zu den jeweiligen Zielen der Beteiligung (siehe Kapitel 10.2., Seite 28) passende Methoden und Werkzeuge. In der Praxis sind die Einsatzmöglichkeiten der Methoden und Werkzeuge nicht ganz scharf definiert. Mit dem Methodenraster können Sie die Vielfalt für Ihre speziellen Ziele eingrenzen. In der Regel werden Sie in Ihrem Beteiligungsprozess verschiedene Methoden und Werkzeuge kombinieren.

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Permanent Live- Blog Collaborative Breakfast Streaming Online-Map Geeignete Methoden online online online M M online online online Virtueller Ausstellung Frühstück Probe- Moderiertes Online-Vi- Interaktive Soziale Online- 3-D-Rund- mit Markt- im öffentli- betrieb, Stadtspa- Online- deo-Über- Online- Medien Tagebuch gang ständen chen Raum Simulation Infobox Roadshow Fest ziergang Forum tragung Landkarte

OO O O O O O Lo/St Lo Lo/St Lo/St Lo/St

I, A Nv I, A I, Nv, A I, A I, A I, A I, A Nv

M diese Methode wird im Kapitel 10.6.3. ab Seite 58 genauer beschrieben und Methoden, die nicht speziell gekennzeichnet sind, können auf allen drei mit einem Beispiel illustriert Planungsebenen eingesetzt werden. Grau = Werkzeug (Tool), das bei verschiedenen Methoden eingesetzt werden kann

LeGeNDe besonders geeignete Methode für das Ziel, andere Anwendungen sind nicht Methoden, die auch für schwer erreichbare Zielgruppen geeignet sein können: ausgeschlossen I informeller Charakter O diese Methode wird typischerweise direkt vor Ort eingesetzt Nv enthält nonverbale Elemente A aufsuchende Methode, mit der Menschen aktiv angesprochen werden können Die Methode ist speziell geeignet für (andere Anwendungen sind nicht Mit etwas mehr Aufwand können auch weitere, im Raster nicht eigens gekenn- ausgeschlossen): zeichnete Methoden für schwer erreichbare Zielgruppen angepasst werden. Lo lokale Beteiligungsprozesse Darüber hinaus können viele Methoden auch mehrsprachig angeboten werden. St Beteiligungsprozesse für größere Stadtteile W gesamtstädtische Beteiligungsprozesse (ganz Wien) online Online-Methode (elektronische Partizipation)

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 53 105

Online- Formular

Der Methodenraster Geeignete Methoden M online M M (Mobiler) (Reprä- Bürge- Aktivie- Ideen- oder Ideen- Stellung- sentative) rInnen- rende Feedback- wett- Online- nahme- Bürge- Sie wollen … Umfrage Panel Interview Befragung Briefkasten bewerb Umfrage verfahren rInnenrat Informieren Informieren und Reaktionen einholen Einzelne Meinungen, Ideen etc. einholen Feedback zu einem Entwurf einholen BürgerInnen aktivieren, Diskussionen und offene Prozesse starten Von BürgerInnen gemeinsam entwickelte Ideen einholen (Im Umfeld tätige) Organisationen, die Fachöffentlichkeit einbinden Gemeinsam planen und Konsens finden, divergierende Interessen zusammen- führen, Blockaden lösen Eskalierte Konflikte lösen „Planen auf der grünen Wiese“, potenzielle NutzerInnen einbeziehen

Typischerweise direkt vor Ort eingesetzt O O O Speziell geeignet für die Planungsebene … St/W Lo Auch für schwer erreichbare Zielgruppen A I, A I, A I geeignet

M diese Methode wird im Kapitel 10.6.3. ab Seite 58 genauer beschrieben und Methoden, die nicht speziell gekennzeichnet sind, können auf allen drei mit einem Beispiel illustriert Planungsebenen eingesetzt werden. Grau = Werkzeug (Tool), das bei verschiedenen Methoden eingesetzt werden kann

LEGENDE besonders geeignete Methode für das Ziel, andere Anwendungen sind nicht Methoden, die auch für schwer erreichbare Zielgruppen geeignet sein können: ausgeschlossen I informeller Charakter O diese Methode wird typischerweise direkt vor Ort eingesetzt Nv enthält nonverbale Elemente A aufsuchende Methode, mit der Menschen aktiv angesprochen werden können Die Methode ist speziell geeignet für (andere Anwendungen sind nicht Mit etwas mehr Aufwand können auch weitere, im Raster nicht eigens gekenn- ausgeschlossen): zeichnete Methoden für schwer erreichbare Zielgruppen angepasst werden. Lo lokale Beteiligungsprozesse Darüber hinaus können viele Methoden auch mehrsprachig angeboten werden. St Beteiligungsprozesse für größere Stadtteile W gesamtstädtische Beteiligungsprozesse (ganz Wien) online Online-Methode (elektronische Partizipation)

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Bauaktion vor Ort

Geeignete Methoden M online M M online M M M M Öffent- licher (Modell)- Online- Bürge- Anwalts- Fokus- Planungs- Planning Bau-Work- Speed- Ideen- World- Open Zukunfts- Dragon rInnen-Café planung gruppe Wiki Workshop for Real® shop Dating Plattform Café Space werkstatt Dreaming

OOO Lo/St Lo/St Lo/St

A I, A I, Nv, A I, Nv, A I Nv

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Online-Dialog für geschlos- Platzdeckchen- Appreciative sene Gruppen Methode Inquiry

Der Methodenraster Geeignete Methoden online M online M M M M Wertschät- Online- Extranet- Arbeits- Placemat- Dynamic zende Zukunfts- Runder Dialog Dialog Workshop gruppe Methode Facilitation konferenz Tisch Sie wollen … Erkundung Informieren Informieren und Reaktionen einholen Einzelne Meinungen, Ideen etc. einholen Feedback zu einem Entwurf einholen BürgerInnen aktivieren, Diskussionen und offene Prozesse starten Von BürgerInnen gemeinsam entwickelte Ideen einholen (Im Umfeld tätige) Organisationen, die Fachöffentlichkeit einbinden Gemeinsam planen und Konsens finden, divergierende Interessen zusammen- führen, Blockaden lösen Eskalierte Konflikte lösen „Planen auf der grünen Wiese“, potenzielle NutzerInnen einbeziehen

Typischerweise direkt vor Ort eingesetzt Speziell geeignet für die Planungsebene … Auch für schwer erreichbare Zielgruppen geeignet

M diese Methode wird im Kapitel 10.6.3. ab Seite 58 genauer beschrieben und Methoden, die nicht speziell gekennzeichnet sind, können auf allen drei mit einem Beispiel illustriert Planungsebenen eingesetzt werden. Grau = Werkzeug (Tool), das bei verschiedenen Methoden eingesetzt werden kann

LEGENDE besonders geeignete Methode für das Ziel, andere Anwendungen sind nicht Methoden, die auch für schwer erreichbare Zielgruppen geeignet sein können: ausgeschlossen I informeller Charakter O diese Methode wird typischerweise direkt vor Ort eingesetzt Nv enthält nonverbale Elemente A aufsuchende Methode, mit der Menschen aktiv angesprochen werden können Die Methode ist speziell geeignet für (andere Anwendungen sind nicht Mit etwas mehr Aufwand können auch weitere, im Raster nicht eigens gekenn- ausgeschlossen): zeichnete Methoden für schwer erreichbare Zielgruppen angepasst werden. Lo lokale Beteiligungsprozesse Darüber hinaus können viele Methoden auch mehrsprachig angeboten werden. St Beteiligungsprozesse für größere Stadtteile W gesamtstädtische Beteiligungsprozesse (ganz Wien) online Online-Methode (elektronische Partizipation)

56 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 105

Geeignete Methoden M M M 21st Century Konsent- Systemi- Grätzel- Bürger- Town Prinzip sches Kon- Konsensus- Forum- Charrette beirat Forum Meeting (Soziokratie) sensieren Konferenz theater Mediation

O O Lo St/W L

I, A I, Nv, A

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 57 10 10.6.3. Methoden und Beispiele aus der Praxis

In diesem Kapitel sind einige Methoden beschrieben, die sich in der (Wiener) Stadtplanung beson- ders bewährt haben. All diese Methoden sind mit einem Beispiel illustriert, wobei in den Beispielen meist mehrere Methoden kombiniert wurden.

LEGENDE

Wann Intensität Dauer Kosten TeilnehmerInnenzahl B B B B B

B B B B B B

B

B B B B B B

58 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 5

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 59 60 Methode 1 rInnen können aufPassantInnen aktivzugehen. Raum möglich, damitauch „imVorbeigehen“ nutzbar, Betreue- können eingesetzt imöffentlichen werden, dieAusstellung ist lichkeit geben, sich mehrsprachige BetreuerInnen zuäußern; kommenzu Wort TeilnehmerInnen undauch stilleren dieMög können darauf achten, dassFrauen undMännerausgewogen BürgerInnen, MultiplikatorInnen Für wen? werden. präsentiert kurz für alle Ergebnisse derDiskussionen an den„Marktständen“ leicht ins Gespräch. ZumkönnenAbschluss „Marktstand“ die katwand). Sie kommen auch mit anderen BesucherInnen am oder aufeiner Pla- und eigene Ideen deponieren (aufKärtchen Die BesucherInnen können sich gezielt informieren, nachfragen den“ angeboten. DieStände werden von Fachleuten betreut. Fragen einesPlanungsprojektes an„Marktstän Informationen In einemgroßen Ausstellungsraum werden zuverschiedenen Wie? Ausstellung mitMarktständen 10.6.3.1. Wann B Die Betr Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: euerInnen der „Marktstände“ euerInnen der„Marktstände“ Dauer - - Wofür? http://bit.ly/SB0pFN Walk Point, Gallery Starting Verwandte Methoden

kleinen Rahmen nachfragen undim interessieren, vertiefen den Themen,diesiebesonders BesucherInnen können sich zu Stärken um Feedback zu einem Entwurf einzuholen. um Feedback zueinemEntwurf Um zu informieren und um Rückmeldungen dazu einzuholen, Kosten B BB zu können BesucherInnen beantworten Innen, umdieFragen der Betreuer-Braucht fachkundige Grenzen TeilnehmerInnenzahl B

Beispiel 1

10.6.3.1.1. Ottakringer Straße Neu © stadtland

Worum ging es? Was hat der Einsatz der Methode gebracht?

In der Ottakringer Straße wurden 2012 Fernwärmerohre ver- Die Beteiligten erkannten, dass ihre Meinung gefragt ist und sie legt. Damit bot sich die Möglichkeit, den Oberflächenbereich wirkungsvoll mitgestalten können. Beispielsweise wurden einige zwischen Gürtel und Taubergasse attraktiver zu gestalten. Be- neu gesicherte Fußgängerübergänge und durchgezogene Geh- wohnerInnen, Arbeitstätige und Geschäftsleute wurden um ihre steige bei der Einmündung nicht ampelgeregelter Quergassen Ideen gefragt. Auf dieser Basis wurde ein Planentwurf erstellt, realisiert. Die AnrainerInnen konnten über „ihre“ Straße disku- zu dem bei einer Ausstellung mit Marktständen Rückmeldungen tieren. Die Vielfalt der Vorschläge spiegelte die Vielfalt der Be- eingeholt wurden. völkerung im Umfeld der Ottakringer Straße wider.

Wer wurde beteiligt? Erfahrungen zum Weitergeben

BewohnerInnen, Arbeitstätige und Geschäftsleute Wichtig ist, dass die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses bei den Planungen und bei der Umsetzung auch tatsächlich berücksichtigt werden. Dafür war die verlässliche und konti- Wie wurde die Methode eingesetzt? nuierliche Begleitung des Planungs- und Beteiligungspro- zesses förderlich. Diese Aufgabe können entweder Ver- BürgerInnen, die in und um die Ottakringer Straße wohnen oder waltungsmitarbeiterInnen oder externe Prozessbegleite- arbeiten, wurden per Post eingeladen, an einer „BürgerInnen- rInnen übernehmen. Werkstatt“ teilzunehmen. Am Marktplatz der Ideen beteiligten sich insgesamt 86 TeilnehmerInnen, am Folgeabend zur Vertie- fung in den Arbeitsgruppen fanden sich 62 Personen ein. Der Weitere Praxisbeispiele, wo die Methode erste Abend startete mit einer kurzen Präsentation des Ent- angewandt wurde wurfs im Plenum. Danach wurden die acht angebotenen Markt- plätze und ihre Themenschwerpunkte wie Grün in der Straße, Stadt Wien, Informationsveranstaltungen zum Fußgängerverkehr oder Aufenthaltsqualität vorgestellt. Die Teil- Nordbahnhofgelände http://bit.ly/WekdTx nehmerInnen gruppierten sich um die Marktstände, bei denen Gebietsbetreuung Stadterneuerung, Simmeringer Forum Pläne aufgehängt waren. Die BesucherInnen konnten ihre An- auf dem Mautner-Markhof-Gelände http://bit.ly/TXJutP merkungen und Änderungsvorschläge auf Kärtchen schreiben und auf der Pinnwand beim jeweiligen Marktstand befestigen. Sie konnten auch Rückmeldungen geben, ob ihre Ideen aus- reichend berücksichtigt wurden. Die Marktstände wurden von Fachleuten des Wiener Magistrats, der Wiener Linien und des beauftragten ArchitektInnenteams betreut.

Die Ausstellung mit Marktständen wurde kombiniert mit … einer BürgerInnen-Werkstatt mit einem Marktplatz der Ideen, QUELLEN UND WEITERE INFORMATIONEN um zu Beginn Vorschläge zur Umgestaltung zu sammeln Stadt Wien, Ottakringer Straße Neu und in Arbeitsgruppen zu vertiefen, http://bit.ly/Sgxggi einem Ideen-Briefkasten in der Ottakringer Straße.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 61 62 Methode 2 grünen Wiese“,zuBeginneinesBeteiligungsprozesses, für Planungen inStadtentwicklungsgebieten und/oder„aufder Vor allembeilokalen Planungen, beiVeränderungen inGrätzeln, Wofür? Nutzung einbringen. Ideen zurkünftigen überdenStand derPlanungen undkönnenInformationen ihre beitet. ImZuge desSpaziergangs erhalten dieTeilnehmerInnen bei derPlanungRücksicht genommen werden soll,herausgear ge Nutzung erkundet sowie dielokalen Besonderheiten, aufdie - unddiederzeiti biet. Gemeinsamwerden desOrtes dieQualität AnrainerInnen spazieren mitFachleuten durch dasPlanungsge Wie? Stadtspaziergang 10.6.3.2.

Wann lichkeit einzubinden. bringen, Grätzelmanagements, oderLA21 Prozesse inGangzu undumgemeinsam Ideenzusammeln, nen zuerfahren einschränkungen, für Menschen miteing denen Blickwinkeln zu bekommen, auch als Barrierecheck undseineNutzung ausverschie- kenntnisse überdenOrt dem Fachwissen undEr- derPlanerInnenzuverknüpfen mit demGebiet v die Veränderungen insGespräch undumsich zubringen um im Umfeld t um imUmfeld sozialeProzesse, zumBeispielimRahmen eines um offene der um dieBedürfnisse um daslokale WissenderAnrainerInnen undemotionale mit um BürgerInnen zuaktivieren unddasPlanungsgebiet oder um einzelneMeinungen oderIdeeneinzuholen, um zuinformieren undReaktionen dazueinzuholen, ( ) ätige Organisationen oderdieFachöffent- ertraut zumachen, ertraut eschränkter odermitSinnes- Mobilität zeitiger und künftiger BewohnerIn- zeitiger undkünftiger Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: Dauer - -

verschiedener Blickwinkel optimieren undbeschleunigen. können die Dienststellen Zusammenarbeit und den Austausch Interessengruppen oderauch diebetroffenen Ort-Organisationen, auch anbieten. mehrsprachig Auch eigene Spaziergänge fürVor- RadfahrerInnendern, oderMenschen und mitBehinderungen zielle Zielgruppen, zumBeispielfürSeniorInnen,Eltern mitKin- zumachen.Video gendliche, zumBeispiel,umeineFotodokumentation oderein nen undWettbewerbsjurys, auch fürKinderundJu besonders wiezumBeispielWettbewerbsteilnehmerInFachöffentlichkeit Für AnrainerInnen, imPlanungsraumOrganisationen, tätige die Für wen? Atmosphäre inlockererIdeenaustausch und schaulicher Informations- konkreterBesonders undan- Fachleuten aus kennen undtauschen sich mit einander im Grätzel lernen Menschen undbegriffen, erlebt Das Gebiet wird gemeinsam Stärken QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN VERWANDTE METHODEN

http://bit.ly/PqOvP0 Stadtverwaltung FreiburgStadtverwaltung inder Beteiligungsverfahren Empfehlungen fürbürgerschaftliche Virtueller Stadtspaziergang, Aspern, Die Seestadt Wiens Stadtspaziergang, DieSeestadt Aspern, Virtueller B Kosten B http://bit.ly/RyUBcD, Seite 8 Sie können S funktioniert funktioniert gut ideal, damitderAustausch TeilnehmerInnen pro Gruppe) Kleingruppen (ca.10–15 Stadtspaziergänge sindin Grenzen tadtspaziergänge fürspe- TeilnehmerInnenzahl B B B

- -

© mediawien Beispiel 2 Der Stadtspaziergang mit… wurde kombiniert auf. taktveranstaltung ziergang gesammelten Anregungen indasProgramm derAuf Die VerwaltungsmitarbeiterInnen nahmendiebeimStadtspa werden. indenBeteiligungsprozess übergeführt strukturiert den. Damitkonnte dasanderPlanunggeweckte Interesse derBürgerInnenbeteiligung eingela- zur Auftaktveranstaltung boten. Am EndedesRundgangs wurden dieTeilnehmerInnen undGlühwein ange halbem Weg wurden Maroni, Bratkartoffeln spräch. Siekonnten Fragen klären Auf undIdeeneinbringen. Rundgangs kamen dieTeilnehmerInnen miteinander insGe- schichte unddieaktuelleNutzung desGebietes. Während des die MitarbeiterInnen der MA 21 AundderÖBBüberdieGe- Nach derBegrüßung durch informierten denBezirksvorsteher waren dabei. undausderStadtverwaltung ÖBB, desBezirks kunden. Auch VertreterInnen desGrundstückseigentümers Gebiet (Zugverkehr) gesperrte zuer Gelegenheit, dassonst Eine buntgemischte von Gruppe 40BürgerInnen nutzte die statt. Stadtspaziergang an einem Samstag eingeladen. Er fand Flugblätter dieBezirkszeitung, Über undPlakate wurde zueinem wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? stattfand. so auch beimStadtspaziergang, derzuBeginndesProzesses zesses konnten Vorschläge BürgerInnen laufend einbringen, WährendBürgerInnen erstellt. deszweijährigen Planungspro neu“wurdeLeitbild „Nordwestbahnhof mitBeteiligung der sollbis2025einneuerStadtteilmeindebezirk Das entstehen. im20. WienerGe Auf demGeländedesNordwestbahnhofs Worum ginges? Rundgang Nordwestbahnhof 10.6.3.2.1.

BürgerInnen ausderUmgebung einer Arbeitsgr Informationsveranstaltungen, einer aktivierenden Befr mitSchlüsselpersonen, Interviews uppe. agung (sieheSeite 64), ------

gerInnen, sich weiter amPlanungsprozess zubeteiligen. derintensive dieBür von Austausch außen.Zudemmotivierte die Gegenzug profitierten Fachleute von einem„frischen Blick“ undkonntentakt ihre Ideenmitihnendiskutieren. Im vor Ort Die BürgerInnen kamen mitFachleuten Kon inpersönlichen den Beteiligungsschritte vorbereitet. Stadtspaziergang undwaren besserverstehen fürdiefolgen Areal zumachen. Allekonntensperrte dasGebiet nach dem ge zu BeginndesPlanungsprozesses einBildüberdassonst Der Stadtspaziergang ermöglichte denTeilnehmerInnen, sich Was hatderEinsatzMethodegebracht? angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode zumWeitergeben Erfahrungen

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN dreieck Berlin initiative Simmering des Gebiet Manche BürgerInnen diskutierenstrakt. überdie Funktionen noch relativ ab- eine Herausforderung. DiePlanungist ist Stadtspaziergang teilnahmen. derÖBBam undEntscheidungsträgerInnen zirksvorsteher tausch gutan. undalsMöglichkeitchen derWertschätzung zumAus- ziergangs kam wegen derWitterung imNovember alsZei- und amGebiet. Diew prozesses gutgeeignet. Erweckte Interesse anderPlanung Senatsverwaltung fürStadtentwicklung Senatsverwaltung und Umwelt, Gleis- Sanierungs- Gebietsbetreuung Stadterneuerung, Mehrwert BürgerInnenbeteiligung Leitbild zueinemstädtebaulichen Ein wichtiges SignalandieBürgerInnen war, dassderBe- desBeteiligungs- Der Stadtspaziergang hatsich zumStart

Rudolf Scheuvens, Werner Tschirk, PhilipKrassnitzer, http://bit.ly/YcpU2D Stadt Wien,Bürgerbeteiligungsprozess – http://bit.ly/TgU1lw –StädtebaulichesStadt Wien,Nordwestbahnhof Leitbild Wien: MA 21 B,20 Umsetzungsprozesse, Werkstattbericht/Stadtentwicklung Nr. 109, Planung alsProzess. Ges Rundgang Areal Nordwestbahnhof Gregor Puscher, MA21 ThomasTitz, A bauliche Maßnahmen.“ als solche fürkonkrete, undlokale gestalterische Fragestellungen weit schwieriger, zufinden,ist „Interessierte BürgerInnen fürgenerelle, abstrakte es, andere zukonkreten Gestaltungselementen. http://bit.ly/Wev1Bj 10. http://bit.ly/TpU6Bc taltung dialogorientierter Planungs-und dialogorientierter taltung arme Verpflegungarme während desSpa- partizipation

- - - -

63 64 Methode 3 angesprochen werden. undvonausihrer InterviewerInnen Gemeinschaft Erstsprache angesprochen werden. DieMenschen können auch inihrer Zielgruppen en und/oderMännerbeziehungsweise vielfältige www.de.wikipedia.org/wiki/Problemzentriertes_Interview Interview Wikipedia, Problemzentriertes Verwandte Methoden nig Zeithaben,undauch fürlokale Gewerbetreibende. Einladungen nicht reagieren, diewe fürGruppen, schriftliche reichbare, zumBeispielsozialbenachteiligte dieauf Gruppen, vonFür eineVielzahl geeignet, Gruppen auch fürschwer er Für wen? Beteiligungsmöglichkeiten werden. kombiniert mitzuwirken.umfeldes DieMethode sollte mitnachfolgenden tungen zukommen undanderVerbesserung ihres Lebens werden die Befragten eingeladen zu und Veranstalermutigt, dessen Verlauf Einflusshaben. Außerdem beidePartnerInnen wird,abgearbeitet auf wird, dasseinGespräch sondern geführt nahe und explorativ. Das heißt, dass nicht nur ein Fragebogen Grätzel oderzuProjekten gefragt. DieGespräche sindalltags gen. Siewerden nach ihren Meinungenzum undEinstellungen werden Themenangesprochen, dieMenschen beschäfti ImEinzelgespräch kontaktiert. türe, alsoanihren Alltagsorten, Raum oderanderHaus- BürgerInnen werden imöffentlichen Wie? Aktivierende Befragung 10.6.3.3. Wann B Je nach Thema Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: können Frau bewusst Dauer ------Vor alleminStadtteilen mitEntwicklungsbedarf, Wofür?

erreichen kann mit dermanvieleMenschen M prozess einfließen werden undindenBeteiligungs- reichbarer kann Gruppen erfasst Stärken A Fragen, ohne zubewerten forschende geprägt durch offene, bissiekommen, und nicht wartet, man aufdieMenschen zugeht Methode, mitder Aufsuchende QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN uch dieMeinungschwer er Einzelgespräch zuerheben, undInteressenGrätzel im wichtig sind,umihre Bedürfnisse dern, um Veränderungen anzustoßen. diefürMensc um Themenzuerfahren, um BürgerInnen zuaktivieren undihrEngagement zuför- um einzelneMeinungen oderIdeeneinzuholen,

ündliche, alltagsnahe Methode, ündliche, Methode, alltagsnahe http://bit.ly/VHsfyC Aktivierendes Gespräch Stoik,sozialraum.de, Christoph Aktivierende Befragung/ AktivierendeWegweiser Befragung Bürgergesellschaft, Kosten B B B http://bit.ly/Wex20f - Grenzen Zeitaufwendig nureingeschränkt gelingt oft W sind nicht immerverfügbar dieaber erInnen vorteilhaft, sind mehrsprachige Interview- In multikulturellen Grätzeln eitergehende Aktivierung TeilnehmerInnenzahl B

hen ineinem

© kon-text Beispiel 3 Die aktivierende mit… Befragung wurde kombiniert wohnerInnen vorgestellt. flossen. DasBlocksanierungskonzept wurde wiederum denBe Raums einge Vorschläge des öffentlichen zur Neugestaltung weitergeleitet. unddenBezirk beauftragten Siesindinderen Raum eingeladen. DieIdeenwurden andieBlocksanierungs verschiedenen Veranstaltungen undAktionenimöffentlichen zu sammelt. Darüberhinauswurden dieGesprächspartnerInnen Raums undVerbesserungsvorschläge gestellt öffentlichen ge wurdensprache. Mit Frageneinem Leitfaden zur Nutzung des inderen Raum Erst an,möglichst hintergrund, imöffentlichen mehr als1.000 Menschen, zwei Drittel davon mitMigrations ihren bedruckten Sie sprachen im Grätzel unterwegs. T-Shirts, Zwei Jahre langwaren StadtteilmanagerInnen, zuerkennen an wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? Raum zumachen. sich Gedankentert, überalternative Nutzungen imöffentlichen über ihre Meinungzuihrem Wohnumfeld befragt undermun Raum Begleitend anstoßen. dazu wurden die AnrainerInnen ihrer Gebäudemotivieren undVerbesserungen imöffentlichen in einem Simmeringer Grätzel HausbesitzerInnen zur Sanierung wollteDer wohnfonds_wien imRahmen einerBlocksanierung Worum ginges? initiative Simmering Mehrwertsanierungs- 10.6.3.3.1.

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN

einem Informations-Schanigarten. einem Informations-Schanigarten. einer Wunschbox fürIdeenund Workshops undStadtspaziergängen, Bauaktionen vor Or Veranstaltungen undFesten, BewohnerInnen, darunter vielemitMigrationshintergrund

http://bit.ly/X5DupD Gebietsbetreuung Stadterneuerung, Aktionenim Schneiderviertel t, DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER:

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quasi sich die„Erlaubnis, etwas anderes wünschen zudürfen“. Veränderungen in ihrem Wohnumfeld möglich sindundgeben zeigen, dass hilfreich, dennsieermöglichen neueErfahrungen, sieheSeiteWorkshops 72)sinddabei –Bauaktionvor Ort, Raum (zumBeispiel(Modell)-Bau- Aktionen imöffentlichen Potenzialen inihrer Temporäre Umgebung auseinandersetzen. einbezogen werden, können siesich nach undnach mitden Diskussion überVeränderungsabsichten inihrem Wohnumfeld tive parat Lösungenhaben.Wenn auf Zuruf siefrühzeitigindie sie eine Unterschriftenaktion füreineneueWegeverbindung.sie eineUnterschriftenaktion Wohnumfeld Unter auseinanderzusetzen. anderem initiierten erlaubte denBewohnerInnen, sich mitdenPotenzialen inihrem Raum, derimmerwiedermitAktionentemporär genutzt wurde, Der lange Zeitraum derDiskussionen überdenöffentlichen Umsetzung von Vorschlägen stiegen. dadurch auch deutlicher imBezirk unddieChancenfüreine wurde Raums indiesemViertel desöffentlichen besserung Notwendigkeit einfließen.Die einer nierungsbeauftragte) Ver (Blocksa - der BewohnerInnen indieArbeitderExpertInnen Blocksanierungskonzeptes. Dadurch konnten die Sichtweisen ihres Wohnumfeldes des eingebunden, parallel zurErstellung Verbesserungen frühzeitig indieDiskussion überzukünftige Die Menschen imGebiet, unter ihnenvieleMigrantInnen, wurden Was hatderEinsatzMethodegebracht? Andrea Breitfuss, Projektkoordinatorin haben.“ geöffnet unsgegenübernach einerBegrüßung inihrer Erstsprache warenVielmehr wir überrascht, wiesehrsich dieBefragten nicht umdasÜberbrücken tatsächlicher Sprachdefizite.oft „Es geht beimEinsatzmehrsprachiger InterviewerInnen angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode Kommunikation. che, übermehrere Jahre Angebote laufende und fürInformation man aufsiezugeht. Dazubraucht esGeduldundkontinuierli - zumWeitergeben Erfahrungen

Gottfried Kern,Gottfried Wenn vieleProfis am Ruder sitzen http://bit.ly/X5EidX Aktivierende Stoik, Befragung amSchöpfwerk: Christoph BewohnerInnen diekrea sindkeine PlanungsexpertInnen, Auch schwer erreichbare Zielgruppen sind erreichbar, wenn partizipation

- -

65 66 Methode 4 sitätsaspekte speziellzuberücksichtigen. Verwandte Methoden BürgerInnen, Interessengruppen Für wen? Umfragen 10–30 Tage offen. sindOnline- oder einemOnline-Dialog,sieheSeite 82).Meist sieheSeite(im Gegensatz zueinerOnline-Ideen-Plattform, 74, und können dahervon werden anderen auch nicht kommentiert sind für andere BenutzerInnen nicht sichtbarDie Antworten zu deneingelangten Antworten. Auswertung eines Online-Fragebogens gibteseinestatistische oder Vorschläge eingebracht werden. ImVerwaltungsbereich Textfelderschiedliche Folgefragen. offene Über können Ideen bekommen dieBefragtensind möglich. Jenach Antwort unter undgeschlossene Fragen oder einFormular ausfüllen.Offene Interessierte können übereineWebsite einenFragebogen Wie? (= Online-Formular) Online-Umfrage 10.6.3.4.

Wann Fragebogen B Keine Mög Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: lichkeit, Gender- undDiver Dauer - - der grünen Wiese“, Für Planungen inStadtentwicklungsgebieten und/oder„auf Wofür?

ortsunabhängig befragt werden ortsunabhängig Große können Gruppen zeit-und zuführen, auszuwerten einfach Aufwand,Geringer rasch durch- Stärken QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN Entwurf einzuholen. Entwurf auszuwerten, matisiert auch für Stellungnahmeverfahren, umFeedbackauch fürStellungnahmeverfahren, zueinem um einzelneMeinungen undIdeenabzuholent

Wikipedia, Online-Umfrag DEMO-net, Surveys DEMO-net, Surveys Wikipedia, Fr Kosten agebogen http://bit.ly/PL5pJw B www.de.wikipedia.org/wiki/Fragebogen e www.de.wikipedia.org/wiki/Online-Umfrage Sichtweisen oderIdeenmöglich meinungen zugemeinsamen Weiterentwicklung von Einzel- ab, kein Dialogmitanderen zur Meinungen Holt bestehende Textfelder vorsehen auch offene deshalb jedenfalls interessieren, vorbeigehen, BürgerInnen ammeisten an denThemen,die Vorgegebene Fragen können Grenzen TeilnehmerInnenzahl B eilauto-

Beispiel 4 undmitihnenzudiskutieren. den,ArbeitnehmerInnen sowie KundInnen zupräsentieren schläge derStadt WienAnrainerInnen, Wirtschaftstreiben- Wie wurdedieMethodeeingese Wie Der Online-Fragebogen mit… wurde kombiniert schläge undWünsche ein. Anliegen dasfreie ein.Über Textfeld langten knapp1.000 Vor füllten denFragebogen ausundbrachtenschaftstreibende, ihre TeilnehmerInnen, vor allemKundInnen, AnrainerInnen undWirt- Choice-Fragen undeinfreies Textfeld fürweitere Ideen.950 Verfügung. Das Formular enthielt 26 geschlossene Multiple- Online-Formular. vierWochen Esstand langzumAusfüllen zur der Website gab esdazuein www.dialog-mariahilferstrasse.at Die Stadt Wienstellte drei LösungsansätzezurDiskussion. Auf Wer wurdebeteiligt? berücksichtigt werden. und derGeschäftsleute derAnrainerInnen, derBesucherInnen sollten dieBedürfnisse Straße, sollteßen Wiens,derMariahilfer werden. erhöht Dabei Die Aufenthaltsqualität auf einer der beliebtesten Einkaufsstra Worum ginges? Mariahilfer StraßeNeu! 10.6.3.4.1. drei offenen Dialogveranstaltungen, umdieLösungsvor- Dialogveranstaltungen, drei offenen Keine speziellenAngebote fürspezielleZielgruppen AlleInteressierten DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: tzt? - -

„Perspektive München“ http://bit.ly/ThkHCv wertung derBeiträge. wertung überdasfreie Textfeld dieAus- eingebracht. Daserschwerte denBeteiligten auszutauschen. Dialog(sieheSeite 82)wäre gewesen, eseinfacher sich mit rische Vorgaben Online- abzuleiten. Miteinemmoderierten verschiedene Beiträge ein.Eswar schwierig, daraus plane-

Erfahrungen zumWeitergeben Erfahrungen Raum Individualverkehr für dennicht-motorisierten gewünscht war. und Interessen derBeteiligten. zeigte Besonders sich, dassmehr Der Beteiligungsprozess brachte überdieBedürfnisse Klarheit Was hatderEinsatzMethodegebracht? angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode Ideensammlung–GesundheitszieleÖsterreich München Mitdenken, Online-Umfrage Auch politische Statements wurden undUnmutsäußerungen dasfreie Über Textfeld brachten dieTeilnehmerInnen viele LA21 Plus,Online-Umfrage Wieden QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN http://bit.ly/QYNhJb http://bit.ly/QYMBTZ

www.dialog-mariahilferstrasse.at partizipation

67 68 Methode 5 Das imBürgerInnen-Café. öffentlich zusammenundpräsentiereneiner gemeinsamen Erklärung sie sichtigen werden. den BürgerInnen rückmelden, wie sie die Ergebnisse berück dassdieEntscheidungsträgerInnen Zu dieserMethode gehört, nicht nurdieSchnellen undRedegewandten. (siehe Seite 76). InderkleinenRunde kommen allezuWort, nehmerInnen an„Caféhaus-Tischen“, wiebeieinemWorld-Café schläge undergänzen zu5–8Teil sie.SiesitzeninGruppen Andere BürgerInnen undInteressierte kommentieren dieVor- tung, beiderdieBürgerInnenräte ihre Ergebnisse präsentieren. sie besonders beschäftigen. Die Beiträge werden auf Flipchart DieBeiträge werden aufFlipchart beschäftigen. sie besonders Sie können zujenenAspekten desThemasdiskutieren, die oder einervorgegebenen Ausgangsfrage Lösungsvorschläge. Rücksicht genommen werden. Aufwand kann auch aufdenBildungsgrad oderdieHerkunft Altersgruppen besetzt (sieheTabelle 7, Seite 46).Mitetwas mit Frauen sowie undMännern mitMenschen verschiedener nen, PolitikerInnen, MedienvertreterInnen BürgerInnen-Café: BürgerInnen, VerwaltungsmitarbeiterIn - nicht beteiligt hätten. Menschen teilzunehmen, diesich Ansprache ohnepersönliche auch möglicherweise eingeladen, dasmotiviert mit einemBrief PolitikerInnenrInnen werden von denzuständigen persönlich vongene Gruppe BürgerInnen; dieausgewählten Teilnehme- ausgewählte, einezufällig hetero-BürgerInnenrat: möglichst Für wen? mitgeschrieben. DieBürge ge Etwa 12 ausgewählte zufällig BürgerInnen entwickeln imBür- Wie? BürgerInnen-Café BürgerInnenrat und 10.6.3.5. Wann ­­r Innenrat 1½Tage gewählten langzueinemselbst Thema ist eine etwa dreistündige Veranstal eine etwa dreistündige BürgerInnen-Café ist B ( ) Der BürgerInnenrat ist ausgewogenDer BürgerInnenrat ist Intensität ­ rInnen fassen ihre VorschlägerInnen fassen in DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: Dauer BürgerInnen-Café BürgerInnenrat Tipp - - -

Das BürgerInnen-Café eignetDas BürgerInnen-Café sich auch, grünen Wiese“undbeistrategischen Planungen, bei Planungen inStadtentwicklungsgebieten und/oder„aufder nötigen, fürThemenmitoderohnelokalen Bezugsowie auch bewegenpersönlich gehende Diskussionen be- unddietiefer Für herausfordernde Themengeeignet, dieTeilnehmerInnen Wofür? Verwandte Methoden

meinsamen Erklärung kommenmeinsamen Erklärung eingehen undsozueinerge- einander zuhören, aufeinander dassdieTeilnehmerInnendert, Die Moderationsmethode för merInnen inderTiefe diskutieren rInnenrates können dieTeilneh- An den1½Tagen desBürge Stärken QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN te Ideenzubekommen. um Feedback zu einem Entwurf einzuholen. um Feedback zueinemEntwurf um zuinformieren undReaktionen darauf einzuholenund undentwickel-um von BürgerInnen gemeinsam diskutierte um zuaktivieren undEngagement zufördern,

Wegweiser Bürgergesellschaft BürgerInnen-Café: World-Café (sieheSeite 76) Planungszellewww.planungszelle.deBürgerInnenrat: http://bit.ly/X5HVAB http://bit.ly/X5HINS Partizipation &nachhaltige Entwicklung inEuropa, BürgerInnenrat Partizipation Amt derVorarlberger Landesregierung, Bürgerbeteiligung Statements wenigerStatements Bühne. Café weniger konfrontativ ist und gibt dominanten Die Diskussion imBürgerInnen- inkleinenGruppen TeilnehmerInnen wird. –aufgelöst Reihen hintereinander (meist die inKinobestuhlung) auf demPodium) diePräsentatorInnen undinden erhoben Anordnung – vornedie frontale (manchmal weil BürgerInnenversammlung, ting füreinemoderne Set- Das BürgerInnen-Café einempfehlenswertes ist Kosten B - ­

Menschen teilnehmen könnten nursehrwenige da sonst werden, kombiniert Café immer miteinemBürgerInnen- Ein BürgerInnenrat sollte voraussetzen Fachwissen tiefes besonders Nicht fürThemen,die Grenzen http://bit.ly/Vi7cXJ BürgerInnen-Café BürgerInnenrat TeilnehmerInnenzahl B BBB

Beispiel 5 mit… kombiniert BürgerInnenrat wurden unddasBürgerInnen-Café imVorfeld ten dieLösungsvorschläge inKleingruppendiskussionen. Der se vor. Dieetwa 70TeilnehmerInnen ergänzten underweiter stelltennen-Café VertreterInnen dieErgebnis beiderGruppen wurden.zwei Positionspapieren ImBürgerIn zusammengefasst etc. Sieentwickelten Lösungsvorschläge, diein überhundert menschwerpunkten wieVerkehr, neueAlte Donau,Jugendliche (je14rInnenrat-Gruppen gewählten Personen) zuselbst The Unter demTitel zwei Bürge- „Lebensraum Kagran“ diskutierten wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Beim BürgerInnen-Café: Beim BürgerInnenrat: Wer wurdebeteiligt? Gebieten zuvernetzen.Kagran bessermitdenbenachbarten die Aufenthaltsqualität und dasZentrum zu erhöhen stiften, jekte zubekommen. Zielewaren unter anderem, zu Identität entwickelt werden, umRahmenbedingungen fürkonkrete Pro Raum sphärisches undqualitatives Leitbildfürdenöffentlichen Für denKernbereich desZielgebiets Kagran sollte einatmo Worum ginges? Leitbild ZentrumKagran 10.6.3.5.1.

öffentlichen Raum zudokumentieren. öffentlichen zum Gebiet undWünsche zurEntwicklung zubekommen, Vereinsobleuten undOrganisationen, umderen Einschätzung len undOrganisationen relevanternen der Bezirksvorstehung, Magistratsdienststel- aus demZielgebiet einer Raumbeobachtung, umdiewichtigstenAktivitäten im mitausgewähltenInterviews Kagraner UnternehmerInnen, Weitere interessierte BürgerInnen ausKagran, VertreterIn- Zwei zuje14 Gruppen ausgewählten zufällig BürgerInnen DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: ------

Erfahrungen zumWeitergeben Erfahrungen jekten mitzuwirken, schließen. Pro ankünftigen Ergebnisse ließenaufeinehoheBereitschaft, Raum gewünscht werden. Diekonstruktiven im öffentlichen gagement. Eswurde deutlich, wo undwelche Veränderungen rInnenrat weckte beidenBeteiligten großes Interesse undEn ZusammenarbeitderBürgerInnenDie 1½-tägige imBürge- Was hatderEinsatzMethodegebracht? ausdemBürgerInnenrat BürgerIn Planungen beteiligt sein!“ „Wir wollen weiterhin beikonkreten angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN rInnenräte inVorarlberg Entwicklungskonzept Mödling vorgesehen. über einenNewsletter odereinerw die kontinuierliche der Beteiligten, Information zum Beispiel derWagramerNeugestaltung Straße Außerdem folgen. ist zessen. Imkonkreten Fall solleinBe werden, zum Beispiel in Arbeitsgruppen in LA21 Plus Pro- weiterenen-Café Möglichkeiten zur Beteiligung angeboten Daher sollten nach demBürgerInnenrat unddemBür darüberdiskutieren. nehmenundoffen die Ergebnisse ernst BürgerInnenrates anwesend undimBürgerInnen-Café sein, des gungsprozess mittragen. Siesollten beiderEröffnung trägerInnen undVerwaltungsmitarbeiterInnen denBeteili- http://bit.ly/SDlSyQ Besonders wichtig ist, dassdiepolitischen Entscheidungs- wichtig ist, Besonders Amt derVorarlberger Landesr Stadtgemeinde Mödling,BürgerInnenrat zumörtlichen LA21 BürgerInnenrat äußere Liechtensteinstraße BürgerInnen, sich weiter einzubringen. Die Methode aktiviert

www.zentrum-kagran.at http://bit.ly/SgMdiz egierung, zahlreicheegierung, Bürge- http://bit.ly/SgLPQW eitertes Internetportal, eitertes teiligungsprozess zur partizipation gerIn- - -

69 70 Methode 6 Verwandte Methoden können, auch mehrsprachiges Angebot möglich die sich quasi „nebenbei“beimEinkauf, imPark etc. beteiligen Organisationen, MultiplikatorInnen BürgerInnen, Geschäftsleute, Für wen? Workshop auch alsStudentInnenprojekt ist möglich. Planungs- zusammen.Deröffentliche und BürgerInnen-Wissen Fachleuten diskutieren. Auf diese Weise fließen Fachwissen schauen, Vorschläge undkonkrete einbringen Ideenmitden lockerer Atmosphäre können BürgerInnen beim Planen zu Raum. In PlanerInnen verlegen ihre Arbeit in den öffentlichen Wie? Planungs-Workshop Öffentlicher 10.6.3.6.

Wann vor ort ideenwerkstatt ideenwerkstatt vor ort Charrette (sieheSeite 92) B Auch fürschwer err www.vor-ort.at Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: eichbare Gruppen, Dauer -

Wiese“, nungen inStadtentwicklungsgebieten und/oder„aufdergrünen Für lokale Planungen, fürstrategische Planungen, auch fürPla Wofür? reren Tagen angeboten werden. Wenn Planungs-Workshops anmeh- möglich, sollten öffentliche

Augenhöhe nen undFachleuten aufgleicher den Dialogzwischen BürgerIn- AtmosphäreInformelle fördert sich zubeteiligen trägt, macht esMenschen leicht, Planung indieÖffentlichkeit Methode, die Aufsuchende Stärken zu bringen. um BürgerInnen zuaktivieren unddiePlanunginsGespräch um zuinformieren undReaktionen dazueinzuholen, Kosten B der Nähe des Planungsortes der Nähe desPlanungsortes wenn möglich in ten Standort, Braucht einengutfrequentier derzusetzen mit denBürgerInnen auseinan- zuplanenundsich öffentlich Fachleute müssen bereit sein, Grenzen TeilnehmerInnenzahl B - -

Beispiel 6 Planungs-Workshop mit… wurde kombiniert Der öffentliche Ideenwettbewerbden städtebaulichen aufgenommen. Planungs-Workshop wurden in Beiträge aus dem öffentlichen direkt ansprechen undVorschläge Verschiedene einbringen. BürgerInnen getragen. DieBürgerInnen konnten dieFachleute ren. Sowurden dieFachdiskussionen ausdemRathaus zuden konnten hineingehen, beimPlanenzuschauen undmitdiskutie die„Neue Mitte“ zuplanen.DieBürgerInnen laden, öffentlich mehreren wurden ArchitektInnen Samstagnachmittagen einge abgehalten. waren IndenSchaufenstern An Pläneausgestellt. inderFußgängerzone von Ulm Geschäft einem leerstehenden nung kommt zudenMenschen“. Dazuwurden dieWorkshops in Planungs-Workshops „Die Pla war: Das Motto der öffentlichen wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? nungs-Workshop. Pla beteiligt. EinElementderBeteiligung war deröffentliche am Planungsprozess intensivgab, wurde die Öffentlichkeit ben. Daessehrkontroversielle Meinungen zudiesemProjekt sollte zurückgebaut werden, um Ulm eine „Neue Mitte“ zu ge rene Straße (biszu30.000Fahrzeuge amTag). DieseStraße befah Mitten von Ulmverlief durch einestark dieInnenstadt Worum ginges? Neue MitteUlm 10.6.3.6.1.

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN

leuten. Öffentlichkeitsarbeit, einem StudentInnenwettbewerb undWorkshops mitFach- einer Infobox Ausstellungen aufderBaustelle, undbreiter zahlreichen Veranstaltungen, Arbeitskreisen undVorträgen, PassantInnen aus Ulm

Alexander Wetzig, Städtebau –DasBeispielUlmNeueMitte, im Diskurs 2011, S.18–31 Vorträge undDiskussionen,Stadtentwicklung Stuttgart fürStuttgart, in: Architektenkammer Z21 (Hrsg.), Baden-Württemberg Zukunftsfähige http://bit.ly/QYSRLz DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER:

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anerkannt werden. fürLösungen undPlanerInnenalsExpertInnen Bedürfnisse BürgerInnen ihrer konnten ander zuvertrauen. alsExpertInnen miteinander umzugehen undein beiterInnen lernten, offener BürgerInnen, PolitikerInnenturwandel: undVerwaltungsmitar Planungs-Workshop nureinElementwar, bewirkte einenKul Beteiligungsprozess,Der langjährige beidemderöffentliche kontakt dieArchitektInnen bewahrte vor „Betriebsblindheit“. DerdirekteIdeen undSichtweisen austauschen. BürgerInnen und Fachleuten Beidekonnten wurde authentisch verringert. tragen. DieBarriere zwischen BürgerInnen die Öffentlichkeit die „NeueMitte“ undausdenFachkreisen anfachen hinausan Planungs-Workshop konnteDer öffentliche dieDiskussion über Was hatderEinsatzMethodegebracht? Alexander Wetzig Sichtweisen einzugehen.“ aufzugeben, zuverändern undaufandere „Man mussauch bereit sein, seinePosition Keine angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode zumWeitergeben Erfahrungen

Beteiligung erleichtert. Beteiligung erleichtert. erreicht,Alltag quasi Das hat die nebenbei beim Einkaufen. tig schwer einzubindenwaren. Menschen wurden inihrem geeignet, um auch Menschen anzusprechen, die anderwei- zu können. sucht werden, umihre Bedenken hören undberücksichtigen allem mitkritischen BürgerInnen sollt tenzen inKommunikation undModerationVor sindnötig. terInnen Kompe- wird durch Methoden gefördert. informelle Die Samstage unddiezentrale Fußgängerzone warenDie Samstage gut Der Dialogzwischen BürgerInnen und w Die Zielemüssenvor denLösungen diskutiert Verwaltungsmitarbei- e dasGespräch ge- partizipation erden. - - - -

71 72 Methode 7 auch generationsübergreifendes Planen. gruppen odersozialbenachteiligten möglich sowie ist Gruppen Verwandte Methoden MultiplikatorInnen. liche“ Methoden und schätzen, auch fürdieFachöffentlichkeit auch fürKinderundJugendliche, diekonkrete und„handwerk Für Menschen, diesich spielerischvor gerne einbringen, allem Für wen? jene Ideenauszuwählen, diezumkonkreten Raum passen. zuberücksichtigen und Sie versuchen dabei,alleBedürfnisse den Raum odersiearbeiten amModellmitModellbaumaterial. Material mit einfachem wieBauzäunen,PlanenoderBierkisten nisse undAnforderungen andenFreiraum. sie Danngestalten definieren die Meist statt. ihre Bedürf TeilnehmerInnen zuerst Die Methode derPlanung findet (zumGroßteil) direkt amOrt Wie? Bauaktion vorOrt (Modell)-Bau-Workshop – 10.6.3.7.

Wann Planning for RealPlanning for B ( ) www.planning-for-real.de Arbeit mitgeschlechtsge Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: trennten Ziel- Dauer - -

Stadtentwicklungsgebieten und/oder„aufdergrünen Wiese“, Vor allemfürlokale Planungen, aberauch fürPlanungen in Wofür?

N praktikable Ideenbringen machen, daskann fahrungen gen, siekönnen neueRaumer berücksichtiund seineQualität - entwickeln unddabeidenRaum konkretevor Ort Vorschläge die Menschen können direkt S tisch, Aufmerksamkeit bringt den Menschen kommt, aktionis- Methode, diezu Aufsuchende Stärken in derRealität wirken würde ligten gutsehen,wiediePlanung I Beteiligung die Methode, daserleichtert m 1:1-Modellkönnen dieBetei- tarker Bezug zum Planungsort, tarker BezugzumPlanungsort, holen, zugeschnittene Vorschläge zubekommen, sowohl, umIdeen „zuspinnen“,alsauch umkonkret zuplanen. um von BürgerInnen gemeinsam entwickelte Ideeneinzu- um denRaum „neuzudenken undzusehen“, um BürgerInnen zuaktivieren undaufdenkonkreten Raum onverbale, spielerische Kosten B -

machen bevor mansich traut, mitzu- werden, muss überwunden Eine gewisse Hemmschwelle werden muss transportiert rial unddasBaumate- abgesperrt aufwendig sein,weil derOrt Raum imöffentlichen Kann Grenzen TeilnehmerInnenzahl B

© Alice Größinger Beispiel 7 Der (Modell)-Bau-Workshop mit… wurde kombiniert um. professionellen Entwurf undPrioritätendie Gestaltungselemente derMädchen ineinen Wichtigkeit. Planerinnen ImAnschluss setzten diebeauftragten ausundreihtenzu denGestaltungselementen sienach ihrer wurden. Danach arbeitetenmente Pläne erfüllt siedetailliertere durch diegebautenam Vortagaufgelisteten Ele Bedürfnisse Am zweiten Tag, die Mädchen, ob ihre prüften dem Planungstag, sie nunineinenneuenPlanein. Ergebnisstellenden kamen. Dieerrichteten Elemente trugen Notwendigkeiten fürVeränderung, bissiezueinemzufrieden Planen versuchten, umzusetzen. ImTun erkannten sielaufend dene Nutzungen in einen Plan, den sie dann mit Bauzäunen und gen wollten, auf.Danach zeichneten sieBereiche fürverschie nisse, Lieblingsaktivitäten undInteressen, diesieberücksichti Tag,Am ersten listeten demBautag, die Mädchen ihre Bedürf zweiDer (Modell)-Bau-Workshop Tage. dauerte wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? Mädchen angeboten. werden. Daherwurde ein(Modell)-Bau-Workshop exklusiv für der Raum ausgewogen von Mädchen genutzt undBurschen sollte che Freiraum geplant, fürBurschen künftig vorwiegend sollte werden. umgestaltet Bisherwar derumliegende öffentli Die unbenützte amDonaukanal Freifläche umdie Robertstiege Worum ginges? (Modell)-Bau-Workshop amDonaukanal Girls workforwhattheywant– 10.6.3.7.1.

Mädchencafé, bereits. wohnten, siekannten einanderundnutzten dieFreifläche mäßig amDonaukanal aufhielten und inderUmgebung einer Vorabinformation fürdieMädchen imStreetwork Acht Mädchen zwischen 14 und18 Jahren, diesich regel------

Mädchen entwickelte Planwurde auch umgesetzt. wickelten GefühlfürdenRaum Dermitden undseineQualität. Sieent entsprachen undfunktionierten. die ihren Bedürfnissen Die Mädchen entwickelten Lösungen, direkt am Planungsort Was hatderEinsatzMethodegebracht? Alice Größinger, Projektleiterin gebaut wurde undkonnte eskaum glauben.“ Siehatsich wirklich gefreut, dassdasGanze getroffen. „Ich habespäter malaufderStraße einesderMädchen angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode zumWeitergeben Erfahrungen

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN shop, zudemdieMädchen dieMusikaussuchten. gen geben konnten und unddieseRückmeldun- denMädchen präsentierten wurf im Zuge der Mehrwertsanierungsinitiative Simmering im Zuge derMehrwertsanierungsinitiative Lösungen. schnell zueinstimmigen thode. Dasich dieMädchen bereits kannten, gelangten sie http://bit.ly/X5DupD einem professionellen überden(Modell)-Bau-Work- Video einer Feedbackrunde, ihren beiderdiePlanerinnen Ent- Gebietsbetreuung Stadterneuerung, Bierkistenbauaktion bekamenDas Video dieMädchen alsDankfürihren Einsatz. (achtDie kleineGruppe Mädchen) w

http://bit.ly/ThBHsv idealice, Technisches Büro fürLandschaftsarchitektur ar idealfürdieseMe- partizipation -

© Alice Größinger 73 74 Methode 8 Diversitätsaspekte berücksichtigen könnte. geben, könnten sie gefragt werden, wie ihre Idee Gender- und BürgerInnen, Interessengruppen Für wen? werden nicht ineinerFolgephase verdichtet. einepunktuelleBeteiligungsmethode.Ideen-Plattform Ideen Im Vergleich dieOnline- zum Online-Dialog(sieheSeite 82) ist markieren undkommentierenOrte zukönnen. umaufeinemStadtplan kombiniert, aktiven Online-Landkarten Seite 102). wird auch mit inter dieOnline-Ideen-Plattform Oft gleichgesetzt werdenAbstimmungsergebnissen (sieheauch allerdings nicht mitrepräsentativen dürfen Diese Bewertungen alsniederschwelligegerne Möglichkeit mitzutunangenommen. Siewerdenvon Online-Ideen-Plattformen. von TeilnehmerInnen und BewertungsmöglichkeitenTeil sind meist Abstimmungs- Ideen. Rückmeldungen zurMachbarkeitzumeist undUmsetzung ihrer Nach derBeteiligungsphase bekommen dieTeilnehmerInnen Angebote. Tage offene Es gibtjedoch auch langfristig offen. 10–20 meist Zu einemThemasindOnline-Ideen-Plattformen und werdennebeneinander stehen nicht zusammengefasst. und weiterentwickeln. bleibendieIdeengleichrangig Meist kommentierbar. So können die NutzerInnen Ideen aufgreifen auchgen. DieBeiträge sindauch fürandere lesbarundmeist ternet Vorschläge undLösungen zugestellten Fragen einbrin können Online-Ideen-Plattformen Über TeilnehmerInnen imIn Wie? Online-Ideen-Plattform 10.6.3.8. Wann B Wenn dieBenutzerInnenIdeenein Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: ( ) Dauer - - - -

und/oder „aufdergrünen Wiese“, undauch fürPlanungen inStadtentwicklungsgebietentreffen gesamte Stadt, fürlokale Planungen, dievieleMenschen be- Vor allemfürPlanungen zugrößeren Stadtgebieten oderdie Wofür? Keine Verwandte Methoden

stränge „einklinken“stränge in verschiedene Diskussions- ckeln undsich nach Belieben miteinander Ideenweiterentwi- sich gegenseitig inspirieren, Die TeilnehmerInnen können zumMarkieren Stadtkarten ten kombinierbar, zumBeispiel Gut mitspielerischen Elemen- einbringen Ideen und ortsunabhängig MenschenViele können zeit- Stärken QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN holen. um von BürgerInnen gemeinsam entwickelte Ideeneinzu- um BürgerInnen zuaktivieren,

generieren Crowdsourcingblog, Ideen,Innovation &WissenmitCommunities Kosten http://bit.ly/TqaS3b B können an Ideenweiterbearbeiten zu handen sein,umdieVielzahl Es müssenRessourcen vor- Dynamik bekommt die Online-Ideen-Plattform gerInnen relevant sein,damit Das ThemamussfürdieBür Grenzen TeilnehmerInnenzahl B

-

Beispiel 8 wurdeDie Online-Ideen-Plattform unter mit… anderem kombiniert werden. aktualisiert wissen Abständen inge und dieVerwaltung übermittelt. sollinZukunft DieVision alsBuch undwurde erschienen an die Politik ist Bürgervision Fachleute ein.Dieerste flossenindie sogenannte Bürgervision durch „Fans“nen mitdenmeisten Bewertung undderbesten fürdieStadt kreieren.- DieVisio Zukunftsszenarien sammelten Lösungen konnten die TeilnehmerInnen individuelle schauten sich dieVorschläge aufderWebsite an.Aus denge 600Lösungen gesammelt. Hunderttausende wurden fast Menschen brachten VorschlägeHundert ein.Zu24 Aufgaben könnenressierte immerwiederihre Mehrere Ideeneinbringen. Inte offen, permanent Sieist gestartet. Online-Ideen-Plattform Unter dieStadt verändern!“ demMotto wurde „Dukannst die wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? zu entwickeln. großBürgerInnen dieOnline-Ideen-Plattform gab denAnstoß, vieler DieZustimmung Hamburgs notwendig ist. für dieZukunft zurSammlungvon Vorschlägenob eineOnline-Ideen-Plattform Bei einergroßen Veranstaltung wurden BürgerInnen gefragt, Worum ginges? Nexthamburg 10.6.3.8.1.

burg imFrühstücksfernsehen, und einerFilmv Formatenmit künstlerischen wieeiner Poetry-Slam-Session visionen entwickelt undModelleg wur lang überdie600Ideendiskutiert mit einemPlanungsbüro mit zehn Jugendlic der wöchentlichen einer IdeeausNextham- Präsentation Veranstaltungen MuseenundKirchen, inEinkaufszentren, einem Zukunftscam einem dauerhaft Alle Interessierten orführung, en Online-Dialog(sieheSeite 82), p inderEinkaufscity, beidemfünfTage DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: ebaut wurden, kombiniert de, daraus Stadt- hen. - - -

zumWeitergeben Erfahrungen entwickelt.Verwaltung alsauch von derZivilgesellschaft nen. Visionen für Hamburg 2020 werden nun sowohl von der zubegeg begonnen,BürgerInnen offener ger Stadtverwaltung Durch dieZusammenarbeitmitNexthamburg hatdieHambur Was hatderEinsatzMethodegebracht? angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode Julian Petrin, Nexthamburg für denOnline-wieauch fürdenOfflinebereich.“ bis dieLeute kommen von selbst warten, –diesgilt „Man mussdahingehen, wo dieLeute sindundnicht

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN schen treffen und persönlich austauschen können. austauschen undpersönlich Das schen treffen wo sich Men- physischen Ort, verfügbaren nen permanent und braucht ZeitundGeld. prozess erreicht werden kann undwas nicht. antransparentmuss von sein,was imBeteiligungs- Anfang scheidend. sie sind,inFacebook, T ten vernetzt werden. Onlineangebot www.nuernberg-aktiv-gegen-laerm.de Zum permanent verfügbaren Onlineangebot braucht esei- verfügbaren Zum permanent Nürnberg aktivgegen Lärm dasFundament ist derPlanung Öffentlichkeitsbeteiligung BürgerInnen brauchen einverlässliches Versprechen. Es Ein klares, gutkommunizierbares ent- Prozessdesign ist wo aufsuchen, Auch onlinemussmandieMenschen dort

www.buergervision.nexthamburg.de soll mit klassischen Partizipationsangebo- witter oderOnlineforen. partizipation - -

75 76 Methode 9 wachsene oderFrauen undMännerandenTischen. werden, zumBeispielimmergleich vieleJugendliche undEr ßend mischen. DieTeilnehmerInnen können gezielt gemischt für spezielleZielgruppen angeboten werden, diesich anschlie lichkeit BürgerInnen, Organisationen, MultiplikatorInnen, Fachöffent Für wen? Wofür? gebnisse derDiskussionen. dieEr genseitig. AmSchluss präsentieren dieGastgeberInnen zusammen.SoinspirierenGäste sich dieTeilnehmerInnen ge dieDiskussion dervorangegangenfassen Runde fürdieneuen Die sogenannten bleiben an ihren Tischen GastgeberInnen und tieren in einer neuen Kleingruppe zu einer neuen Frage weiter. Minuten wechseln dieTeilnehmerInnen dieTische. Siedisku Nach 20–30 halten fest. ihre Beiträge aufPapiertischtüchern gibt es runde eine vorgegebene Frage. Die TeilnehmerInnen locker,Atmosphäre ist Für jedeGesprächs wieimCaféhaus. ankleinenTischen.fünft, nett hergerichtet, DerRaum ist die Die TeilnehmerInnen diskutieren inKleingruppen,zu optimal Wie? World-Café 10.6.3.9.

Wann und ihre Ideenzuvernetzen. len, ckelte IdeenundEinschätzungen zueinemThemaeinzuho- um Organisationen und die Fachöffentlichkeit einzubinden um Organisationen unddieFachöffentlichkeit um von BürgerInnen und Organisationen gemeinsam entwi- Um BürgerInnen undOrganisationen zuaktivieren, B ( ) Es können getrennt anfangs Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: Dauer e Tische ------

( )

© PlanSinn ren, undkönnen dieTische auch wechseln. merInnen setzen sich andieThementische, diesieinteressie ProThementische: Tisch gibteseinfixes Thema.Die Teilneh derTischwechsel gehört Café hiernicht unbedingtdazu. BürgerInnen-Café (sieheSeite 68):ImGegensatz zumWorld- damit, vom Reden insTun zukommen. www.theworldcafe.com ihnen nächsten, leichten Schritt sienunsetzen werden undhilft schließt mitderFrageCafé andieThemengeberInnen, welchen merInnen Inspirationen zuihren Fragen zuholen.DasAktions- denThemengeberInnen, sich erlaubt vonCafé anderen Teilneh - auswählen. DasAktions- Themen wiebeimOpenSpaceselbst geben sind,können TeilnehmerInnen ihre desAktions-Cafés Aktions-Café: Während imWorld-Café dieThemenvorge- Verwandte Methoden ringt in kurzer ZeitvieleIdeen inkurzer Bringt weiterentwickelt werden in unterschiedlichen Runden den, können Ideenvernetzt und neugemischtmehrmals wer Dadurch, dassdieGruppen hätten geäußert nicht möglicherweise Gruppen auch jene,diesich ingroßen alle TeilnehmerInnen zuWort, In denKleingruppen kommen Stärken QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN

Stadtteilarbeit, Methodenpräsentation World-Café Wikipedia, World-Café Kosten B www.de.wikipedia.org >World-Café - konkreten Lösungen tung oderzurEntwicklung von Bearbei- nicht zurvertieften Zum Sammelnvon Ideen,aber Grenzen TeilnehmerInnenzahl http://bit.ly/SkSAl9 B - - Beispiel 9 Das World-Café mit… wurde kombiniert den Tischen präsentiert. nuten. wurden Abschließend dieHighlightsderDiskussion an jeweils 20Mi Wind nützen?“DieGesprächsrunden dauerten sich dasGespräch umdieFrage: „Wie können wirdenfrischen beziehungsweise brauchen wir?“Inderzweiten Runde drehte behandelten siedieFrage: „Welche wollen räumliche Zukunft hungsweise VerwaltungsmitarbeiterInnen. Runde Inderersten saßen jeweils zwei Jugendliche undsechs PolitikerInnen bezie insGespräch. Anden„World-Café“-TischendungsträgerInnen rInnen. Dannkamen dieJugendlichen mitpolitischen Entschei hatten, einiger junger Regisseu undmitInterviews produziert begann dieJugendlichen mitVideos, zumThema staltung Niederösterreich insWienerRathaus eingeladen. DieVeran Die Jugendlichen wurden zurStadt-Umland-Konferenz Wien/ wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? des WienerUmlandsgeweckt werden. 24/24“ sollte bei Jugendlichen Interesse für die Entwicklung schen imWienerUmlandwohnen. MitdemProjekt „MyLife In den kommenden Jahrzehnten werden immer mehr Men Worum ginges? MyLife 24/24 Stadt-Umland-Konferenz: 10.6.3.9.1.

verteilt, verteilt, über Bildungseinrichtungen inWienundNiederös reich. derösterreich, etwa die dieJugendlichen 50Videoclips, produzierten. einer Facebook-Seite, Infoflyern zurBewerbung der diesewurden Veranstaltung, VerwaltungsmitarbeiterInnen ausWienundNiederöster- derGemeindenimWienerUmland, BürgermeisterInnen Jugendliche zwischen 14 und20Jahren ausWienundNie- DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: terreich ------

Erfahrungen zumWeitergeben Erfahrungen Mödling undWolkersdorf. Beteiligungsprozesse fürJugendliche anderRaumplanung in Ausund konkret demWorld-Café entwickelten diskutiert. sich und Erkenntnisse. MitdenJugendlichen wurde sehrpraktisch die Fachleute neueSichtweisen Dadurch anfangs. entstanden mit denendieJugendlichen ihre Ideenvorstellten, irritierten wicklung, konnte vermittelt mitEmotionen werden. DieVideos, Ein doch Thema,wiedieStadt-Umland-Ent eherabstraktes Was hatderEinsatzMethodegebracht? TeilnehmerIn desWorld-Cafés Strukturen zustellen.“ inaufgebrochene früh,möglichst möglichst dieFragedarum, derBeteiligung derJugendlichen genommen werden –esgeht „Es geht umsernst angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN entfalten. nen, sich wohlzufühlen undsich beidenDiskussionen zu den TeilnehmerIn-angenehme Atmosphäre im Raum hilft sich. Eine Die Doppelmoderation bewährte einzustimmen. Ergebnisse. fältige gendlichen imO-Ton undungefiltert kennenlernen. aus Politik undVerwaltung konnten dieAnliegen derJu- nen, aufgleicher Augenhöhe zudisk Keine dieJugendlichen aufdasSetting imWorld-CaféWichtig ist, Das World-Café brachte Zeitkonstruktive undviel- inkurzer Das World-Café ermöglichte Jugendlichen undPolitikerIn-

www.facebook.com/MyLife2424 24/24„MyLife –EinTag inundumWienimJahr2035“, SUM-Konferenz –Veranstaltungsdokumentation utieren. DieFachleute http://bit.ly/Uv4qce partizipation -

© PlanSinn 77 78 Methode 10 eignet, dieMöglichkeiten schätzen. zurSelbstbestimmung Verwandte Methoden BürgerInnen, Organisationen, MultiplikatorInnen Für wen? Atmosphäre statt. DerOpenSpacefindet inlockerer,präsentiert. ungezwungener big wechseln. werden Abschließend dieErgebnisse imPlenum DieTeilnehmerInneneigenständig. können belie dieGruppen in Kleingruppen diskutieren wollen. Die Kleingruppen arbeiten TeilnehmerInnen jeneThemenaus,zudenensiemitanderen Diese werden gesammelt. Danach am„Marktplatz“ wählen die thema, zudemdieTeilnehmerInnen einbringen. Unterthemen nen das Programm der Veranstaltung Es gibt ein Leit selbst. Raum“) die TeilnehmerIn gestalten Beim Open Space („offener Wie? Open Space 10.6.3.10.

Wann Wikipedia, Barcamp B Besonders auch fürJugendlicheBesonders ge www.de.wikipedia.org/wiki/Barcamp Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: Dauer - - - - oder „aufdergrünen Wiese“, ses, auch beiPlanungen inStadtentwicklungsgebieten und/ geeignet zurInitialzündungeinesPlanungsprozesBesonders Wofür?

lockere Atmosphäre Arbeiten, selbstbestimmten Selbstorganisation undzum Die Methode gibtvielRaum zur finden Austausch interessierte Menschen zum undandereeinbringen daran wichtig sind,indieDiskussion Themen, dieihnenbesonders Die TeilnehmerInnen können die Stärken QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN keit einzubinden. holen, zumachen undzuaktivieren, dem Themavertraut um im Umfeld tätige Organisationenum im Umfeld und die Fachöffentlich- um von BürgerInnen gemeinsam entwickelte Ideeneinzu- um BürgerInnen, Organisationen undMultiplikatorInnen mit

Stadtteilarbeit, OpenSpace OpenSpaceKonferenz Kassel, Universität Wikipedia, OpenSpace Kosten B www.de.wikipedia.org/wiki/Open_Space http://bit.ly/TYqfAq Arbeiten einlassenkönnen sich aufdasselbstbestimmte Die TeilnehmerInnen müssen ab ca.40TeilnehmerInnen Es braucht große Gruppen, Grenzen http://bit.ly/VI4Htk TeilnehmerInnenzahl B -

Beispiel 10 nisationen imAlter von 13–20 Jahren Der Open Space wurde kombiniert mit… Der OpenSpacewurde kombiniert PolitikerInnen undVerwaltungsmitarbeiterInnen. dieErgebnisse Einigegung gestellt. Jugendliche präsentierten nisse wurden protokolliert unddenTeilnehmerInnen zurVerfü auch ihreigenes Verkehrsverhalten.Sie diskutierten DieErgeb- chen des Verkehrs in Vorarlberg und Visionen für die Zukunft. Stärkenin Hard zusammen.Siedefinierten und Schwä Markt Die Jugendlichen kamen einenTag lang in derHauptschule wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? Jugendliche denVerkehr vor?“ eingeladen. derZukunft nen wurden zueinemOpenSpacezurFrage „Wie sich stellen breit beteiligt.wurde Junge VorarlbergerIn dieÖffentlichkeit Bei derEntwicklung desVerkehrskonzeptes Vorarlberg 2006 Worum ginges? Mobil imLändle 10.6.3.10.1.

einer BürgerInnenversammlung undeinerInternetplattform. einem Runden Tisch (sieheSeite 90), einer aktivierenden Befragung (sieheSeite 64), SchülerInnen, Lehrlinge und Jugendliche aus Jugendorga DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: - - - - zumWeitergeben Erfahrungen Open Spaceauch besserverstehen. Vorstellungen unddieVerkehrsplanung einbringen nach dem und SiekonntenAuswirkungen ihre sensibilisiert. Erwartungen Die Jugendlichen wurden für das Thema Verkehr und seine Was hatderEinsatzMethodegebracht? Rankl, AmtderVorarlbergerChristian Landesregierung und brachte neueSichtweisen –aufbeidenSeiten.“ Vorschläge. dasVerfahren erfrischte DieserAustausch demLenkungsausschuss ihre Sie präsentierten das Verkehrskonzept unddieVerantwortlichen. hohem Niveau. Siehatten klare Forderungen an aufaußerordentlich„Die Jugendlichen diskutierten angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN ren Jugendveranstaltungen zusammenfallen. Außerdem zusammenfallen. ren ist Jugendveranstaltungen ter indieVerkehrsplanung einbezogen. die Unterstützung durchdie Unterstützung Schulen förderlich. Für eine hohe Beteiligung sollte der Termin nicht mit ande- Die Jugendlichen wurden auch nach demOpenSpacewei- Themenfindung der Agenda 21 im3.Bezirk

Open Space Diskussionsforum, MitredenOpen SpaceDiskussionsforum, beimVerkehr derZukunft, Vorarlberg http://bit.ly/QZqZGZ partizipation

79 80 Methode 11 Keine Verwandte Methoden bildet werden. schiedene Zielgruppen sowie Frauen- undMännergruppen ge werden.Elemente kombiniert für schwer erreichbare Zielgruppen, da verbale und nonverbale auchBürgerInnen, KinderundJugendliche, besonders auch Für wen? werden können. sie,welche Lösungen überprüfen wieverwirklicht rungsphase können sie auch zeichnen oder Modelle bauen. In der Realisie siephase nach kreativen Lösungen fürdieKritikpunkte. Dazu Danachfriedenheit. suchen dieTeilnehmerInnen inderFanta Raum inderKritikphase fürUnzu zusammen. ZuBeginnist Schritteerste zurUmsetzung. Siearbeiten inKleingruppen und außergewöhnlichefantasievolle Lösungen und überlegen BürgerInnen entwickeln inkreativer, spielerischer Atmosphäre Wie? Zukunftswerkstatt 10.6.3.11. Wann QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN

www.de.wikipedia.org/wiki/Zukunftswerkstatt www.de.wikipedia.org/wiki/Zukunftswerkstatt www.jungk-bibliothek.at >Methode Zukunftswerkstatt www.zukunftswerkstaetten-verein.de Wikipedia, Zukunftswerks Zukunftswerkstatt Kassel, Universität B tatt tatt Es können getrennte Gr Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: http://bit.ly/Rwl2Tu uppen für ver- Dauer - - - - grünen Wiese“, Planungen in Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der von Arbeitsgruppen, auch für geeignet zumStart Besonders Wofür?

weiterarbeiten wollen dieanihremGruppen, Entwurf F können werden teressierten präsentiert undanderendie ausgestellt In- Ergebnisse, herzeigbare Bringt motiviert dieBeteiligung und erleichtert spielerische Atmosphäre, das spiele ausdrücken, lockere, nungen, ModelleoderRollen- sich auch nonverbal überZeich- Die TeilnehmerInnen können zur Umsetzung habenPlatz Lösungen undÜberlegungen Suche nach unkonventionellen Sowohl alsauch Kritik die Stärken ördert dieBildungvon ördert holen, Plus Prozesse zustarten, Beispiel imRahmen von Grätzelmanagements oderLA2 um künftige NutzerInnen anderPlanungzubeteiligen. um künftige um von BürgerInnen gemeinsam entwickelte Ideeneinzu- Prozesse zum um BürgerInnen zuaktivieren, umoffene Kosten B wieder verworfen werden wieder verworfen der Realisierungsphase gleich müssenzuvieleIdeenin sonst Lösungen umgehen können, auch mitaußergewöhnlichen bieten und staltungsspielraum Nur fürThemen,dievielGe- Grenzen TeilnehmerInnenzahl BB BBB 1

Beispiel 11 zur Verbesserung ihres Grätzels. entwickeltenGeschäftsleute konkrete MaßnahmenundAktionen BürgerInnen und und „Kultur, undWirtschaft“. Image, Markt den Themen„Verkehr Raum“, „Kommunikation“ undöffentlicher drei Arbeitskreise entstanden zu Aus der Zukunftswerkstatt Was hatderEinsatzMethodegebracht? mit… wurde kombiniert Die Zukunftswerkstatt Schritte erste inkleinenGruppen derUmsetzung. sierten Zudenrealisierbaren Ideenüberlegten dieInteres verworfen. gesammelten Beiträge. Nicht realisierbare Vorschläge wurden Am zweiten konkretisierten Abend dieTeilnehmerInnen die Lokal derGebietsbetreuung ausgestellt. dieBürgerInnen ihre Ideen.DieErgebnisse wurdentierten im terial Modelleodersieerstellten Plakate. ImAnschluss präsen BürgerInnen bauten Bastelma in Kleingruppen mit einfachem sprechen Lösungen entwickeln. unddazufantasievolle Etwa 30 konnten dieTeilnehmerInnen an- Probleme desStuwerviertels liefinzwei Teilen Abend Die Zukunftswerkstatt ab.Amersten wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? verbessern. ihrem Viertel Vorschläge zusammeln,dieWohn- undLebensqualität in Menschen ausdemGrätzel waren eingeladen, kunftswerkstatt. Daswar dasMotto derZu „Ihre IdeenfürdasStuwerviertel!“ Worum ginges? Stuwerviertel Zukunftswerkstatt 10.6.3.11.1.

einer aktivierenden Befragung imVor ausdemStuwerviertel AnrainerInnen undGeschäftsleute DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: feld (sieheSeitefeld 64). - - - -

angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode teilzunehmen. werden, an der Zukunftskonferenz nicht motiviert angesprochen.chigen InterviewerInnen Allerdings konnten sie Rahmen der aktivierenden Befragung vonim Vorfeld mehrspra Beteiligung erleichtern hätte sollen. Diese Zielgruppe wurde im undnonverbalen ElementenMethode mitihren die bildhaften tionshintergrund konnten nicht erreicht werden, obwohl ihnen die mit.Menschen mitMigra Menschen mitdeutscher Erstsprache wirkten hauptsächlich höhergebildete An derZukunftswerkstatt zumWeitergeben Erfahrungen Andrea Mann,Gebietsbetreuung 2/20 Methode, Veränderungsprozesse zustarten.“ sieimmerwieder. einegutenen underwähnen Esist - unddieVisio Jahre danach andieZukunftswerkstatt sich„Die Menschen auch ausdemGrätzel erinnern vier

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN Ökologische Stadt Herne Wallensteinplatz http://bit.ly/UoJZ0t Wegweiser Bürgergesellschaft, Praxis Zukunftswerkstatt, Praxis Zukunftswerkstatt, Wegweiser Bürgergesellschaft, Jugendbeteiligung „MobilimRheintal“ umden Zum Grätzelentwicklungskonzept fürdasViertel

http://bit.ly/UfrUaV Heinz Dolanski,35Jahre Gebiebsbetreuung, einBeitrag zursanften Jahresbericht derGebietsbetreuung 2008 Stadterneuerung inWien,Univ., 2010 Dipl.-Arb., http://bit.ly/SBTlsi partizipation

- - 81 82 Methode 12 sitätsaspekte speziellzuberücksichtigen. Verwandte Methoden Alle Interessierten Für wen? und weiterbearbeitet werden. teiligungsmethode, da dieIdeen in einerFolgephase verdichtet Be- Online-Dialog keine einemehrstufige punktuelle,sondern die Beteiligung. ImVergleich der ist zurOnline-Ideen-Plattform undBewertungen auchdern imOnline-DialogAbstimmungen (sieheSeiteWie auch beiderOnline-Ideen-Plattform 74) för nehmerInnen zurückgespielt. Ergebnisse derDialogphasenwerden immerwiederandieTeil neue Statements zueigenen Beiträgen eingelangt sind.Die rInnen inDialog.TeilnehmerInnen erhalten eineE-Mail,wenn taren, Ergänzungen oderneuen Beiträgen kommen dieBürge diesen ThemenbeliebigindieTiefe diskutieren. MitKommen Die TeilnehmerInnengefasst. können in einer Folgephase zu undzusammen werden zuThemenschwerpunkten gruppiert nen inderRegel IdeenoderAnliegen DieBeiträge einbringen. mehreren Zu Beginnkönnen Phasenbesteht. TeilnehmerIn Diskussion imInternet, dieaus eineoffene Ein Online-Dialogist Wie? Online-Dialog 10.6.3.12.

Wann Gruppen, Gruppen, Extranet-Dialog (=Online-Dialogfürgeschlossene B http://bit.ly/TiVPuh) Keine Möglichkeit, Gender- undDiv Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: Dauer er ------on, dierasch aufBeiträge reagieren kann. Der Online-Dialog braucht einekontinuierliche Online-Moderati oder „aufdergrünen Wiese“, auch fürPlanungen inStadtentwicklungsgebietentreffen, und/ gesamten Stadt, fürlokale Planungen, dievieleMenschen be- Vor allemfürPlanungen zugrößeren Stadtgebieten oderzur Wofür?

das Ergebnis ist nachvollziehbar das Ergebnis ist werden und können angenähert dargestellt werden, Positionen Die Breite derMeinungen kann kommen inDialog und ortsunabhängig MenschenViele können zeit- Stärken QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN holen. um von BürgerInnen gemeinsam entwickelte Ideeneinzu- um BürgerInnen zuaktivieren,

E-Demokratie.org, Definition:Bürgerdialog Kosten B Ausdauer undauch Zeit beitragen wollen, brauchen bleiben“ undinallenPhasen Die BenutzerInnen,die„dran und Zeit die Verwaltung, braucht Geld Hoher Ressourcenaufwand für Grenzen http://bit.ly/TzhOQ2 TeilnehmerInnenzahl B -

Beispiel 12 Menschen erreicht werden. Methoden Dadurch miteinander konnten kombiniert. auch viele Bei diesemBeteiligungsprozess wurden vielfältige besonders mit… Der Online-Dialogwurde kombiniert ein. verwaltung bewerteten Vorschläge flossenindieEntscheidung derSenats meldete TeilnehmerInnen mit. Die zehn stimmten am besten Phase kommentieren, 1.400 ergänzen undbewerten. ange Online-Dialogs. Interessierte konnten dieErgebnisse derersten Einige Monate die dritte später Phase des gefasst. startete undzuLeitfragenwurden zusammen- dieIdeenausgewertet wurden etwa 900Vorschläge eingebracht. Inderzweiten Phase klassische Partizipationsangebote Dialog undparallel laufende TeilnehmerInnen zudieserFrage imInternet. denOnline- Über etwa 1.000 EinenMonatlangdiskutierten angemeldeteOrt?“ der Ideenfindungzur Frage: „Was braucht andiesem Berlin mit startete Online-Dialog. Er Ein Element war ein dreistufiger wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? kommen, wurde Beteiligungsprozessein mehrjähriger gestartet. gerichteten Diskussionen überdieNachnutzung zu die Zukunft der BürgerInnen kennenzulernen undumzukonstruktiven, in gegebenSchließung hatte. desFlughafens UmdieWünsche zwischenim Vorfeld BürgerInneninitiativen fürundgegen eine dieesschon kontroversiellen undheißenDiskussionen fort, Ideen für eine neue Nutzung dieses großen Areals setzten die „Tempelhof“ Flughafen Der Berliner wurde 2008 geschlossen. Worum ginges? Tempelhofer Feld 10.6.3.12.1.

gelände zumKennenlernen desGebietes, nengesprächen, Vorträgen undAusstellungen, einem BürgerInnen-Dialog-Wochenende und17 Fokusgruppen. einer repräsentativen Umfrage, Rundgängen Programm undeinemvielfältigen vor Ort, aufdemnoch geschlossenen Flughafen- Busrundfahrten BürgerInnenversammlungen, Fachdiskussionen, ExpertIn- Alle Interessierten - -

Erfahrungen zumWeitergeben Erfahrungen Was hatderEinsatzMethodegebracht? Weiser,Helge undUmwelt Berlin fürStadtentwicklung Senatsverwaltung sind.“ ihnen zuzeigen, dassihre Ideenwertvoll so weit wiemöglich aufihre Beiträge einzugehen und „Es lohntsich, dieBürgerInnen frühzeitigeinzubinden, wandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethodeange

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN mitgestalten konnten.mitgestalten die Planungundwirkten aktivdaran mit. Feldes auseinander. Menschen Viele interessierten sich für Nutzungsmöglichkeitenmit denkünftigen desTempelhofer öffentlichen Dienst Dienst öffentlichen ligten dieDimensiondesGebietes von bewusst. 400Hektar www.dresdner-debatte.de www.charta.wien.at Die BürgerInnen erlebten, dass sie die Planung tatsächlich Durch wurde denBetei- dievielenVeranstaltungen vor Ort Die BürgerInnen setzten sich intensiv, teils auch kontrovers, Bundeskanzleramt, Reformdialog fürden , Dr Landeshauptstadt g –Zukunft Wiener Charta wichtig, dieBürgerInnen kontinuierlichEs ist amPlanungs- Planung braucht ihre Zeitundschr Manche TeilnehmerInnen hatten sich bereits füroderge- Die Möglichkeit, inderdritten PhasedesOnline-Dialogs Planung eingeflossen sind. und sehenkönnen, dassihre Wünsche tatsächlich indie prozess teilhaben zu beteiligen. Sie sollen amFortschritt intensive Beteiligung schuf, sogutwiemöglich zufolgen. dendie PlanerInnen versuchten, demErwartungsdruck, schnell voran, wieessich dieBürgerInnen wünschen. Die unddamitgreifbar wurde. „Bewegungsfreiheit“ geöffnet alsdasGebiet unter demMotto Diesgelang erst, bessern. für dieNachnutzung konnte derOnline-Dialognicht ver Ihre Stimmung festgelegt. desFlughafens gen dieÖffnung Diskussion polarisierte. erneut war problematisch,Ideen negativ zubewerten, weil siedie

www.tempelhoferfreiheit.de Tempelhofer Freiheit, Freiraum fürdieStadt von morgen fürStadtentwicklung undUmweltSenatsverwaltung Berlin, Tempelhofer Freiheit http://bit.ly/X6oMi1 www.reformdialog.at emeinsam leben esdner Debatte eitet nicht immerso - -

83 84 Methode 13 pen sowie Frauen undMännerausgewogen kommen. zuWort sind,einzelneBürgerInnen nung betroffen undanderemern Vertretungsorganisationen, dievon derPla BürgerInneninitiativen, Interessengruppen wieNGOs,Kam Für wen? oderMindmaps. setzt werden, zumBeispielKärtchenabfragen tet werden. Im Workshop können verschiedene Werkzeuge einge- Neben PhasenimPlenumkann auch inKleingruppen gearbei- Gestaltungsmöglichkeiten. Es gibt vielfältige einen Ablaufplan. In derRegel hateinWorkshop einkonkretes Programm und zueinemvorgegebenen Themazusammen. ergebnisorientiert Die TeilnehmerInnen arbeiten ineinemWorkshop intensiv und Wie? Workshop 10.6.3.13. Wann QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN

URP Toolbox, Workshops Wikipedia, Workshop Die Moderation achtet darauf, dassalleGr www.de.wikipedia.org/wiki/Workshop http://bit.ly/VjpkAp Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: Dauer up - - -

geeignet, In vielenFällen einsetzbar, auch beistrategischen Planungen Wofür?

Ergebnisorientiert können werden gelöst ckelt werden, konkrete Fragen kreten Maßnahmenweiterentwi- möglich, Ideenkönnen zukon- Zusammenarbeitist Vertiefte Stärken keit einzubinden, um gemeinsam zuplanen(undentscheiden). tätige Organisationenum im Umfeld und die Fachöffentlich- um gemeinsam entwickelte Ideeneinzuholen, Kosten B gemacht werden einem größeren Kreis bekannt müssen mitanderen Methoden dieErgebnisseGruppen, N die intensive Zusammenarbeit Braucht ZeitundWissenfür Grenzen ur für kleine, arbeitsfähige ur fürkleine,arbeitsfähige TeilnehmerInnenzahl B BB

© Volkmar Pamer Beispiel 13 zudenWorkshopsUnterstützend wurden … indieWorkshopswurden eingeladen. ExpertInnen undberaten. BeiDetailfragen mit denBürgerInnen analysiert Auch vor der Fällung großer Bäumewurde inderBegleitgruppe und dieVorschlägediskutiert. derBürgerInnen wurden offen zuzweitägigenviermal Workshops zusammen.DieThemen deren von Arbeit.Innerhalb 2½Jahren kam dieBegleitgruppe überdiePlanungsarbeitderFachleuterum auch undinspirierte alsübergeordnetesBegleitgruppe debattierte - Diskussionsfo sowieBezirks derEigentümerInnen undderPlanerInnen.Die Abteilungen, des nen ausdenArbeitsgruppen, derzuständigen Begleitgruppe,der städtebaulichen gemeinsam mitVertreterIn Diesewarenihrem Mitglied Kreis drei BürgervertreterInnen. wirken. Etwa 30AnrainerInnen meldeten sich. Siewählten aus wer sich könne, vorstellen in einem BürgerInnen-Beirat mitzu ImZugeeinzubringen. desWettbewerbs wurde auch gefragt, KDAG-Gründen imRahmen einesBürgerInnenwettbewerbs StadtteilnerInnen ein,ihre Vorstellungen aufden zumkünftigen Zu BeginndesProzesses dieetwa 7.000 ludderBezirk Anrai- wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? teils wurde intensiv mitdenAnrainerInnen kooperiert. Planungsschrittenersten bis zur Realisierung des neuen Stadt wurde eingroßes Areal füreineneueBebauungfrei. Von den Durch dieSchließung undDrahtwerke derKabel- AG (KDAG) Worum ginges? prozess Kabelwerk Kooperativer Planungs- 10.6.3.13.1.

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN nen Kreis, beiVorträgen, amTelefon etc., großen in Gesprächen im klei- Diskussionsveranstaltungen, VertreterInnen undderEigentümerInnen desBezirks die AnrainerInnen kontinuierlich informiert, zumBeispielin die AnrainerInnen kontinuierlich informiert, AnrainerInnen, PlanerInnen,VerwaltungsmitarbeiterInnen,

Eugen Antalovsky, Herbert Bartik, JohannesLutter, Bartik, Eugen Antalovsky, Alexander Herbert Volkmar Pamer, Seethaler, Christian GeneseeinesStadt- Kabelwerk: entwickeln Wien2006 undneugestalten, reinvented“ „Participation –BürgerInnenbeteiligungWolffhardt, weiter 2007, 2007, Schwechat-Rannersdorf, S.977–984 teils, in:Manfred Schrenk, To enough–REALCORP planisnot http://bit.ly/VJcnvl

- - -

Volkmar Pamer, Projektkoordinator, MA21 bismanzueinerLösungkam.“ diskutiert, amTischnicht sofort lag,dannwurde solange weiter werden. Undwenn dieLösung lenkend eingegriffen gasse zu endendrohten, konnte überdieBegleitgruppe „Wann immerEntwicklungen ineinerplanerischen Sack angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode zumWeitergeben Erfahrungen sprüche ausderBevölkerung. des Flächenwidmungs- undBebauungsplansgab eskaum Ein Auflage dem dieBeteiligten sind.Beideröffentlichen zufrieden setzt werden konnten, wurde einKompromiss gefunden, mit Lösungen. Obwohl nicht alleWünschebreit umge akzeptierte Die intensiven Diskussionen indenWorkshops brachten gute, Was hatderEinsatzMethodegebracht?

schaulicht. BaumassenmodellausSandveran-mit einemvariablen wicklung auseinanderzusetzen, amKabelwerk konnten werden, sich mitderEnt- auch vieleEltern motiviert bauen;überdieseVeranstaltung Kabelwerk persönliches 1:100im Maßstab aufeinemaufgezeichneten ihr Grundriss chen fürsiegeschrieben undsiekonnten mitHolzwürfeln undAusstellungen angeboten, führt in vielenBeteiligungsprozessen vor Alltagssprache weitergegeben.in leicht verständlicher nisse anderen Interessiert werden. teils informiert wohnerInnen intensiver über dieBesonderheiten des Stadt- können. um flexibel auf wechselnde Anforderungen reagieren zu Das schaffte Vertrauen undhoheAkzeptanz. Das schaffte ersuchtreaktiv um Stellungnahme zu Entwürfen wurden. BürgerInnen beim Ideenfinden aktiv mitwirkten und nicht Beteiligung derBürgerInnen. „Synchron“ bedeutet, dass die verschiedene Planungsvarianten undBebauungsdichten Kinder eingebunden: Eswurde eineigenes Kabelw aufdemehemaligenFührungen Fabrikgelände durchge- Workshops sind eine weitverbreitete Methode. Sie kommen die Planungsergeb- präsentierten Die BürgervertreterInnen Be- In einem nächsten ähnlichen Fall sollten auch künftige Der Planungs-undBeteiligungsprozess brauc hatsich diefrühzeitige und„synchrone“ bewährt Besonders en. Siekonnten dieInformationen . ht Spielraum, erk-Mär- - -

- 85 86 Methode 14 einflussen. Frauen sich dasbe besetzen, nicht undMännern immer lässt KoordinatorInnen undausgewogen vielfältig mit etc. möglichst hungsweise Funktionen inArbeitsgruppen wieSprecherInnen, Keine Verwandte Methoden Organisationen BürgerInnen, zumThema arbeitende engagierte Besonders Für wen? wirkenden verlangt eine besondere Würdigung der Ergebnisse. wirken auch FachleuteBedarf mit.DerhoheAufwand derMit Bei ist. Vertretung nach derGruppe außenetc. verantwortlich für dieEinladungen zudenTreffen, dieProtokollführung, die wer fest, Zeitraum hinweg zusammen.Sielegen eigenständig der Arbeitsgruppe inmehreren Treffen übereinenlängeren gen beziehungsweise Projekten. kommen Meist dieMitglieder nisationen IdeenundVorschläge Lösun zuumsetzungsfähigen BürgerInnen und/oderOrga- In einerArbeitsgruppe vertiefen Wie? Arbeitsgruppe 10.6.3.14. Wann B Wenn möglich, Arbeitsgr Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: uppen bezie Dauer - - - - Wofür?

Lösungen zuentwickeln realisierbare, durchdachte weiterbearbeitet werden, um Ideensammlungen können Fragen arbeiten ankonkretenkleinen Gruppen und imintensiven Dialogin sich kennenlernen persönlich Die TeilnehmerInnen können Stärken Lösungen zuentwickeln. zu planen, keit einzubinden, holen, um sich vertieft einemThemazuwidmenundgemeinsame um sich vertieft um mitBürgerInnen und/oderOrganisationen g tätige Organisationenum im Umfeld und die Fachöffentlich- Um von BürgerInnen gemeinsam entwickelte Ideeneinzu- Kosten B ( ) vorgelegt werden gemacht undzumFeedback einem größeren Kreis bekannt müssen mitanderen Methoden dieErgebnisseGruppen, N engagieren die sich bereits zumThema arbeiten MenschenMeist mit, Zeit undbesondere Ausdauer Die TeilnehmerInnen brauchen Grenzen ur für kleine, arbeitsfähige ur fürkleine,arbeitsfähige TeilnehmerInnenzahl B BB ( ) emeinsam

© Robert Lechner Beispiel 14 mit… Die Arbeitsgruppe wurde kombiniert Lokalen. formationsbroschüren indenbenachbarten undIn amAugustinplatz Esgab einenInfopoint veröffentlicht. Die Protokolle derSitzungen wurden aufderAgenda-Website die Arbeitsgruppe regelmäßig überdenAgenda-Newsletter. Um breitere Kreise überihre Arbeitzuinformieren, berichtete des Agendabüros unterstützten alsModeratorInnen. Menschen derArbeitsgruppe, mit. MitarbeiterInnen außerhalb dungen wirkten dieAnrainerInnen-Foren, alsoauch zahlreiche Konsens, zumTeil Beimanchen Entschei wurde abgestimmt. zu erarbeiten. im Die Entscheidungenstaltung sie meist trafen lang etwa einmalpro fürdieNeuge Monat,umdieGrundlagen platz verbessern. 6–20BürgerInnensich überzwei trafen Jahre eine Arbeitsgruppe. Siewollten dieLebensqualität amAugustin- Im Rahmen der „agenda wien sieben“ gründeten AnrainerInnen wurdedieMethodeeingesetzt? Wie In derArbeitsgruppe wirkten mit: Wer wurdebeteiligt? Rahmen der„agenda wiensieben“aktiv. de eineArbeitsgruppe (=Projektgruppe) von BürgerInnen im und füreinebessere werden. Nutzung neugestaltet Dazuwur ten Verkehr. Der Platz sollte verkehrsberuhigt, verkehrssicherer Verkehrsmittelfür FußgängerInnen, öffentliche und motorisier im7.Der Augustinplatz einwichtiger Kreuzungspunkt ist Bezirk Worum ginges? Augustinplatz 10.6.3.14.1.

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN und Begehungen. Raum imöffentlichen stück Ausstellungen zum jeweiligen Planungsstand, einem Früh-Ausstellungen zumjeweiligen Planungsstand, AnrainerInnen-Foren, Befragungen mittels Fragebogen, AnrainerInnen, zumTeil wurden Fachleute beigezogen.

www.agenda-wien-sieben.at/augustinplatz.htm LA21 Wien,Augustinplatz (www.permanentbreakfast.org) DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: zu argumentieren undderMotor derProjektentwicklung.“ Diese Maßnahmenwaren beiderUmsetzung mitdenBeteiligten einfach derBürgerInnen nach demUmbaueindeutigerreicht. in derBewertung abgenommen hat,wurde dasZielVerkehrssicherheitAbbiegerverkehrs wodurchund derSchließung derNebenfahrbahnen, dieFrequenz des Fußgängerampel, Bushaltestelle deradaptierten „Mit derinstallierten 13A Angelika Zeininger,Angelika agenda-aktive Neubauerin - - - - -

gungsprozess und seine Ergebnisse wurden mehrfach prämiert. gungsprozess undseineErgebnisse wurden mehrfach Neue Kontakte DerBeteili- entstanden. undFreundschaften nen nun mitbeziehungsweisestärker dem Bezirk dem Grätzel. Durch denBeteiligungsprozess identifizieren sich dieBürgerIn ten undgutmitFachleuten zusammenarbeiteten. Probleme, indemsieunterschiedliche Lösungsansätzeverfolg flexibel aufimmerwiederneuauftauchende sen. Siereagierten dieBeteiligtenZudem erwarben inderArbeitsgruppe vielWis- wurden unddasProjektZeit gelöst umgesetzt werden konnte. schwierige Fragen, vor allem zur Verkehrstechnik, der im Laufe Struktur derArbeitsgruppe ermöglichte,Die stabile dassviele Was hatderEinsatzMethodegebracht? angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode zumWeitergeben Erfahrungen

Franz-Josefs-Bahnhof/WU werden. früh und intensiv eingebunden besonderen Bedürfnissen wieJugendliche,Gruppen SeniorInnenoderMenschen mit können.tungen richtig einstellen an transparentsen von sein,damit Anfang alle ihre Erwar- tifizieren. DasErgebnis wurde breit mitgetragen. Viele Menschen konnten sich letztlich mit der Lösung iden- behandelt werden. Dadurch wur konnten divergierende Standpunkte undlatente Spannungen Vorurteile undVorbehalte werden können. überwunden und VerwaltungsmitarbeiterInnen möglich, genauso wie ist (www.la21wien.at), unter anderem die„Junge Box Aspern“ Planungsgruppe Brunnenmarkt, S Planungsgruppe Brunnenmarkt, Zahlreiche Projektgruppen derLokalen Agenda 21 BürgerInnenViele wollten, dassauch schwer erreichbare Die Rahmenbedingungen des Beteiligungsprozesses müs- Durch dieintensive ZusammenarbeitinderArbeitsgruppe Gemeinsame Planungzwischen BürgerInnen, Politik den Kompromisse möglich. t.-Bartholomäus-Platz, t.-Bartholomäus-Platz, partizipation erInnen - -

87 88 Methode 15 möglich. auch geschlechtsgetrenntemischt sind Gruppen arrangiert, sind in manchen Phasen homogen, in anderen Phasen durch dieKleingruppensen zueinemThemazusammenzubringen, VerwaltungsmitarbeiterInnen gruppen, MultiplikatorInnen, Organisationen, Interessengruppen, VertreterInnen allerrelevanten Bevölkerungs- oderNutzerInnen- Für wen? 2½Tage. dieZukunftskonferenz dauert acht zu jeweilsGruppen fall acht TeilnehmerInnen. In der Regel Die TeilnehmerInnen inKleingruppen, imIdeal- arbeiten meist Maßnahmenpläne mitTerminen undVerantwortlichen fest. nehmen wollen. ZumSchluss desProzesses legen siekonkrete gaben, undüber diealleTeilnehmerInnen verfolgen engagiert In dernächstenPhaseerarbeiten siegemeinsam ZieleundAuf diesiebeispielsweise alskleineSketches inszenieren. Zukunft, bauend entwickeln undBilderihrer sieVisionen gewünschten Herausforderungen. Darauf auf undkünftige die Gegenwart Hoch- undTiefpunkte einerEntwicklung. Dannanalysieren sie reflektieren siedie Zuerst Vergangenheit, zumBeispieldie für dieZukunft. inmehreren PhasenMaßnahmenundAktionspläne strukturiert in einenRaum geholt werden. DieTeilnehmerInnen erarbeiten Interessen. So soll das gesamtetroffenen Wissen zum Thema Eingeladen werden VertreterInnen allervon derPlanungbe Wie? Zukunftskonferenz 10.6.3.15. Wann B Zielt darauf ab, die Vielfalt anInteresZielt darauf ab,dieVielfalt Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: Dauer ------

( ) lungsgebieten und/oder„aufdergrünen Wiese“, Für strategische Planungen undPlanungen inStadtentwick Wofür? Keine Verwandte Methoden

Stärken und konkrete Handlungen ins Tun, zieltaufVerbindlichkeit gramm amSchluss vom Reden mitdemMaßnahmenpro- Führt gemeinsame Vision erarbeitennen Gruppen eine - VertreterInnen allerbetroffe QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN spiel zur Zukunft einesStadtteils, inGangzubr spiel zurZukunft sam zuplanen, keit einzubindenundzuaktivieren, um eine Neuorientierung oder einenAufbruch,um eine Neuorientierung zum Bei- um mitNutzerInnengruppen undOrganisationen gemein- tätige Organisationenum im Umfeld und die Fachöffentlich-

Wegweiser Bürgergesellschaft, Zukunftskonferenz Zukunftskonferenz Wegweiser Bürgergesellschaft, Future Search Network Zukunftskonferenz Kassel, Universität Kosten B http://bit.ly/TqA0qr Grenzen geeignet schen denInteressengruppen Nicht zurKonfliktlösung zwi- http://bit.ly/Vjzf9k TeilnehmerInnenzahl B http://bit.ly/YfknIu ingen. -

Beispiel 15 Michael Häupl,Bürgermeister Michael Wir werden das abjetzt immersomachen.“ eineBenchmark! „Dieser Park ist größeren Veranstaltung zusammen. Sie erarbeiteten zunächst Dannkamen dieunterschiedlichen Zielgruppen ineiner formiert. wurden überdieWünsche derverschiedenen Zielgruppen in- PlanerInnenundVertreterInnen ausdemBezirk ExpertInnen, Klopsteinplatz“ statt. die„Planungswerkstatt fand Erwachsene mit Organisationen der außerschulischen Jugendarbeit. Für ihren Schulen. Jugendliche erarbeiteten ihre „Top 10“-Wünsche Kindersammelten ihre Wünsche inWorkshopsformuliert: in eingeholt wurden. ImnächstenSchritt wurden Zukunftsvisionen von Freiflächenfachnutzung besucht undErfahrungsberichte Danach gab es eineBusexkursion, beiderBeispielezurMehr- merInnen nach ihren Wünschen undAnliegen befragt wurden. unddieTeilneh- analysiert beidemderIstzustand imPark, Café mehrere Esbegann Monate miteinemAnrainerInnen- verteilt. wurden „schrittweise“ über Die PhasenderZukunftskonferenz wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? initiiert. gruppe „GenderPlattform“ werden.sibel umgestaltet DasProjekt wurde von derAgenda Der Joe-Zawinul-Park amKlopsteinplatz sollte geschlechtssen Worum ginges? Joe-Zawinul-Park 10.6.3.15.1.

betreuung. tratsabteilungen, gendliche, HundebesitzerInnen,VerkehrsteilnehmerInnen, MitarbeiterInnen undderGebiets- einesJugendzentrums VertreterInnen undderrelevanten derBezirkspolitik Magis- AnrainerInnen, SeniorInnen, Kinder undderen Eltern, Ju- - -

werden. bilen und weniger mobilen Menschen konnten berücksichtigt Frauen jungen undalten undMännern, Menschen sowie mo- „Top 10“- unddanninheterogenenin homogenen Gruppen die Gruppen mit… wurde kombiniert Die Zukunftskonferenz Planerin. undderbeauftragten digen demBezirk Magistratsabteilungen, Gespräche zwischen derAgendagruppe, denzustän derierte die weiteren Planungen. InderPhasePlanunggab esmo- Landstraße Wien Thomas Ritt,LokaleAgenda funktioniert.“ Aktiven erfolgreich Agenda- zwischen undengagierten Bezirkspolitik „Das Projekt zeigt, wiekonkrete Zusammenarbeit Keine angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode zumWeitergeben Erfahrungen zerInnengruppen vorhanden ist. werden, sodassnunausreichend Platzfürverschiedenste Nut- kehrsfläche. Damit konnteerweitert die Parkfläche deutlich desParks undbewirktengestaltung dieStilllegung einerVer beteiligten 800KinderundErwachsene Über sich anderUm Was hatderEinsatzMethodegebracht?

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN ressierte unddie Agenda-Website.ressierte Presseberichte, Plakate, Flyer, E-Mail-Newsletter anInte- antwortlich fühlt.IndiesemFall war esdasAgenda-Büro.antwortlich Beteiligten gibt, die sich dafür ver- und dass es eine Instanz kontinuierlicher Öffentlichkeitsarbeit über TV-Beiträge, überTV-Beiträge, kontinuierlicher Öffentlichkeitsarbeit Zentrales Element ist dieKommunikation zwischenZentrales Elementist allen

Wilfried Leisch, Mitten im Dritten, in: Wirtschaft undUmwelt, Leisch,Wilfried Mitten imDritten, in: Wirtschaft teilen Stadt fair –GenderMainstreaming Agenda WienLandstraße, &nachhaltige Entwicklung inEuropa, Partizipation LA21 Pluswww.agenda-wien3.at Nr. 02/2009 fürUmweltpolitik derArbeiterkammer Österreich, Zeitschrift BürgerInnenbeteiligung“, Wien2010 unter Aspekten GenderMainstreaming Landstraße unddurch desKlopsteinplatzes inWien „Neugestaltung Best-Practice-Schau, Geschlechtssensibler Joe-Zawinul-Park Wünsche. Diesewurden zurverbindlichen Vorgabe für B http://bit.ly/TjqJCN Die unterschiedlic http://bit.ly/TqAIUO hen Bedürfnisse von hen Bedürfnisse

- - -

89 90 Methode 16 sind gleichrangig vertreten. vorhanden auch BürgerInneninitiativen sind, wenn tungsorganisationen, die von der Planung betroffen Interessengruppen undandere wieNGOs,Kammern Vertre Für wen? externe Fachleute mit. ben die gleichen Rechte wirken und Pflichten. auch Bei Bedarf Alle TeilnehmerInnen undha sindgleichrangige PartnerInnen nach gemeinsamen Lösungen undKompromissen gesucht. ligung nach demVertretungsprinzip). Eswird verhandelt und InteressenVertreterInnen sinddabei(Betei allerbetroffenen pen sitzen mit VerwaltungsmitarbeiterInnen am Runden Tisch. BürgerInnenVon oderInteressengrup derPlanungbetroffene Wie? Runder Tisch 10.6.3.16. Wann Tipp QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN

können den erforderlichen Ausgleich schaffen. Ausgleichkönnen schaffen. denerforderlichen Förderungen erhalten,NGOs, diekeine öffentlichen Einflussnahme führen. Aufwandsentschädigungen für nicht zueinemUngleichgewicht inder sourcen darf wird. DiesesUngleichgewicht inden finanziert Res Mitteln können unddieVerwaltung mitöffentlichen rend aufihre Kammern Pflichtbeiträge zurückgreifen überSpenden, wäh gung. NGOs finanzieren sich oft in derRegel nicht diegleichen Ressourcen zurVerfü terInnen zusammenarbeiten. haben DieseGruppen

Universität Kassel, Runder Kassel, Universität Tisch/Forum RunderWegweiser Tisch Bürgergesellschaft, B Kammern undVerwaltungsmitarbei-Kammern Am Runden Tisch könnten NGOs, Alle betroffenen Interessengr Alle betroffenen Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: http://bit.ly/YxsAXV http://bit.ly/VjFeuD „Runde Tische abernur noch Ecken. habenamAnfang Weil Abfallwirtschaft Josef Thon,MA48 sion derMöglichkeiten inWien.“ entschieden. Und…sinddamitsehrerfolgreich funktionieren kann, wenn vielemitmachen, habenwirunsfüreinebreite Diskus- Dauer uppen - - -

- - - - TeilnehmerInnen nötig. anerkannte Moderation ist oder eskalieren entstehen zu lassen. Eine neutrale, von den erst er tendenziell präventiv eingesetzt, umeinenKonflikt gar nicht mediative Elemente. ImVergleichund hatoft zurMediationwird Der Runde Tisch mitderMediation(sieheSeite 96)verwandt ist auch beistrategischen Planungen, kontroversiellenBei (möglicherweise) Planungen, vor allem Wofür? Verwandte Methoden

setzt werden und können reibungslos umge- gen sindverbindlich, tragfähig Gemeinsam entwickelte Lösun- gebracht werden einen gemeinsamen Nenner“ können beleuchtet und„auf Unterschiedliche Interessen Stärken lichkeit einzubinden. um (im Umfeld tätige) Organisationen tätige) um (imUmfeld unddieFachöf um Blockaden undPattsituationen zulösen, um divergierende Interessen zusammenzuführen, um konsensfähige Lösungen zuentwickeln, Mediation (siehe SUP amRunden Tisch Kosten B Seite 96) http://bit.ly/TqBXmN teilzunehmen haben Zeit,andenSitzungen werden, dieTeilnehmerInnen merInnen kann hergestellt wicht zwischen denTeilneh- V (siehe Seite 96) net sich eineMediation besser Konfliktenoder eskalierten eig- bei Fundamentalpositionen die Verhandlungen einlassen, promissbereit seinundsich auf TeilnehmerInnen müssenkom - Grenzen oraussetzung: Machtgleichge- TeilnehmerInnenzahl B fent-

Beispiel 16 Der Runde Tisch mit … wurde kombiniert Wiener Landesregierung zumBeschluss weitergeleitet wurde. derandie zusammengestellt, des WienerAbfallwirtschaftsplans erreichten.Ziele am besten DieseMaßnahmen wurden im Entwurf ausgewählt, dieausUmweltsicht abschnitten ambesten unddie ImKonsens wurden imSUP-Teamüberprüft. jene Maßnahmen undaufihre Umweltauswirkungenkrete Maßnahmendiskutiert Danach wurden kon definiert. Ziele derWienerAbfallwirtschaft durchleuchtet. Dann wurden die der Abfallwirtschaft Istzustand dieSUPdurch. Schritt wurde Imersten der plan undführten zusammen. Sieerarbeiteten gemeinsam denAbfallwirtschafts Team, kamen zumehreren ein-biszweitägigen Workshops Die TeilnehmerInnen desRunden Tisches, dassogenannte SUP- wurdedieMethodeeingesetzt? Wie der WienerUmweltanwaltschaft. von derMA22–Umweltschutzabteilunglung, unterstützt und lagbeiderMA48–Abfallwirtschaftsabtei Die Federführung Wer wurdebeteiligt? 2006–2007 sowie 2011–2012). bereits dreimal amRunden Tisch (1999–2001, durchgeführt prüfung (SUP)gemacht. DiePlanungunddieSUPwurden Umweltsicht abzusichern, wird dazueineStrategische Umwelt Maßnahmen zur Zielerreichung enthält. UmdenPlanauch aus und konkrete plan, der die Ziele der Wiener Abfallwirtschaft Alle sechs Jahre dieStadt WieneinenAbfallwirtschafts erstellt Worum ginges? Abfallwirtschaftsplan Wiener 10.6.3.16.1. möglich.“ seitigem Vertrauen. Damit werden neueLösungen zumehrTransparenzter Dialog –führt undgegen- „BürgerInnenbeteiligung strukturier –einoffener,

anwaltschaft und anwaltschaft Wien, zuholen, teren Interessierten undRückmeldungenvorzustellen ein einem Feedback-Workshop, umZwischenergebnisse wei externe AbfallwirtschaftsexpertInnen. VertreterInnen von Umwelt-NGOs undderWienerUmwelt- derStadt Dienststellen VertreterInnen derhauptbetroffenen Franz Oberndorfer, Umwelttechnik MD-BD,Gruppe - ­ ------

den, weil siebreit mitgetragen wurden. konnten weitgehend reibungslos umgesetzt wer lage Pfaffenau Auch Großprojekte wiediedritte WienerMüllverbrennungsan- erarbeiteten werden konnten. Maßnahmentatsächlich realisiert genseitiges Verständnis aufgebaut wurde unddiegemeinsam Zusammenarbeitbewirkte, Dielangjährige dassge pertInnen. Verwaltungsabteilungen alsauch mitNGOsundexternen Ex sich wesentlich, sowohl zwischen denbetroffenen besserte ver Die Kooperation imBereich derWienerAbfallwirtschaft Was hatderEinsatzMethodegebracht? elementen. Beteiligungs informellen mitvorgelagerten nahmeverfahren Die SUPamRunden Tisch Stellung einformelles kombiniert Büchl-Krammerstätter,Karin MA22 Ergebnissenbesten geführt.“ undzuwirklich tragfähigen, Beginn ansehrbewährt ökonomischen undsozialenAspekte hatsich von Betrachtung derökologischen, und diegesamthafte Lösungen, dasDiskutieren aufgleicher Augenhöhe „Das gemeinsame Suchen undErarbeiten von angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode zumWeitergeben Erfahrungen

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN ständnis füretwaige Abweichungen. ständnis Transparenz zurRealisierung der MaßnahmenundVer undInteressengruppenDienststellen mitwirken. Dasschafft Monitoring begleitet wird, verschiedene andemwiederum Stellung zunehmen. aufgelegten Entwürfen den öffentlich dasallendieMöglichkeit gibt,zu Abfallwirtschaftsgesetz, gung aufKonsens-Lösungen unabdingbarwar. Damit konnte Vertrauen aufgebaut werden, dasfürdieEini werden. konnte diskutiert in„geschütztem Rahmen“ offen undnachvollzogen werden.gemeinsam durchgeführt an eingebunden war. Damitkonnten allePlanungsschritte einem formellen Stellungnahmeverfahren gemäß Wiener Stellungnahmeverfahren einem formellen Runder Tisch Lobau,Hennersdorf dassdie Umsetzung des Plans von einem Wichtig ist, Im kleinenKreis desSUP-T sich, dassdasSUP-Team bewährte Besonders von Anfang

Wiener Abfallwirtschaftsplan, Abfallvermeidungsprogramm und Abfallvermeidungsprogramm Wiener Abfallwirtschaftsplan, Strategische Umweltprüfung http://bit.ly/WgnXUL eams (ca.20TeilnehmerInnen)

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91 92 Methode 17 ten werden. mit eingeschränkter Eltern Mobilität, etc.) angebo mitKindern - gehungen Zielgruppen (Jugendliche, fürbestimmte Menschen Verwandte Methoden tionen ausdemPlanungsraum undInteressierte ausOrganisa AnrainerInnen, Geschäftsleute Für wen? können. bei denendieTeilnehmerInnen kommentieren dieEntwürfe gibt es ZwischenpräsentationenAbend für die Öffentlichkeit, liche Veranstaltungen eingetragen. Tagsüber wird geplant, am - mitVerwaltungsmitarbeiterInnenAbstimmung etc.) undöffent Entwurf, Planungsphasen (zumBeispielBestandsaufnahme, und ihre Ineinem„Stundenplan“ Ideeneinbringen. sinddie der Planung.Interessierte können beimPlanenzuschauen plinäres PlanerInnen-Team Büro amOrt bezieht ein offenes gebracht“ undaufetwa fünfTage Eininterdiszi komprimiert. Raum „hinaus wird derPlanungsprozess indenöffentlichen Charrette bedeutet aufFranzösisch „Wagen“. InderCharrette Wie? Charrette 10.6.3.17.

Wann vor ort ideenwerkstatt ideenwerkstatt vor ort RealPlanning for Planungs-Workshop (sieheSeite 70) Öffentlicher B ® www.planning-for-real.de Es können Veranstaltungen undBe www.vor-ort.at Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: Dauer - - - - Vor allemfürkonkrete, überschaubare, lokale Planungen, Wofür?

und „wachsen“ sehen die Planung„live“ miterleben und Interessengruppen können Event-Charakter, BürgerInnen mit derÖffentlichkeit Zwischenschritte derPlanung Rückkopplung der Sofortige zu konzentrieren Woche langaufeinePlanung die Möglichkeit, sich eine VerwaltungsmitarbeiterInnen Beteiligungsprozess, bietet Planungs- und komprimierter aufwenige TageStraffer, Stärken QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN um mitBürgerInnen gemeinsam zuplanen.

Wikipedia, Charrette Charrette Kosten www.charrette.de/page/index.html B www.en.wikipedia.org/wiki/Charrette können zu Entscheidungen treffen Fragen und rasch beantworten Charrette Zeitnehmen,um exklusivsich fürdie möglichst und Planungsbüros sollten Dienststellen die involvierten allerBeteiligten,Mitarbeit diekonzentrierte Erfordert „Fachsprache(n)“ zuverzichten undaufihre einanderzusetzen telbar imPlanungsprozess aus- sich mitdenBeteiligten unmit- zuplanen, bereit sein,öffentlich D arbeiterInnen dabeizuhaben alle relevanten Verwaltungsmit- abwickeln zukönnen undauch kompakt inwenigen Tagen Vorbereitung, umdenProzess guteBenötigt Organisation und Grenzen as Team anFachleuten muss TeilnehmerInnenzahl B

Beispiel 17 weiter bearbeitet. Am fünften Abend wurdenweiter Abend dieErgebnisse bearbeitet. Amfünften und Interessengruppen eingeholt. Danach wurden dieEntwürfe undFeedback derinteressierten BürgerInnen lich diskutiert PolitikerInnen. öffent Amdritten wurden Abend dieEntwürfe Grazer Verkehrsbetrieben, VerwaltungsmitarbeiterInnen und VertreterInnenmit Behinderungen, Graz, den derUniversität Besprechungen mitverschiedenen Zielgruppen, wieMenschen Tagenfolgenden wurde geplant. Dazwischen tagsüber gab es konnten BürgerInnen Wünsche Anden undIdeeneinbringen. Abend dannmitBegehungen. Amersten Die Charrette startete nach Holland. es eine „Shared mit wichtigenSpace“-Exkursion Stakeholdern Außerdem gab inGraz wurdenhindertenverbände informiert. derCharretteIm Vorfeld Die Be erhoben. wurde der Bestand liche vor. Präsentationen sah Planungsbesprechungen, Planungsphasenunddrei öffent desPlatzes.DerZeitplan fürdieUmgestaltung len denEntwurf Planungsdienststel ressengruppen sowie mitdenzuständigen ziplinäres erarbeitete Planungsteam mitBürgerInnen undInte Eininterdis statt. inderNähe desSonnenfelsplatzes Caféhaus TagenDie Charrette an fünf aufeinanderfolgenden fand in einem wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? gemeinsam undgleichberechtigt genutzt werden. schen. Damit kann der Platz von allen VerkehrsteilnehmerInnen Geschwindigkeit und soziale Interaktion zwischen den Men durch Ampeln undSchilder geregelt wird, durch sondern geringe werden.umgestaltet Dasbedeutet, dass derVerkehr nicht DerPlatzsollte nunnach von demPrinzip „Shared Space“ führt. Straßen zusammen,was zueinemhohenVerkehrsaufkommen fünf treffen imGrazer Universitätsviertel Am Sonnenfelsplatz Worum ginges? Sonnenfelsplatz Graz Shared Space 10.6.3.17.1.

QUELLEN UNDWEITERE INFORMATIONEN im Rollstuhl GewerbetreibendegerInnen, GrundbesitzerInnen, InteressenvertreterInnen, Menschen Behindertenverbände, AnrainerInnen, StudentInnen undandere interessierte Bür-

Partizipation & nachhaltige Entwicklung inEuropa, Partizipation HelmutKoch,Wegweiser Bürgergesellschaft, Shared Space Sonnenfelsplatz Die Charrette amSonnenfelsplatz http://bit.ly/QbHcfe http://bit.ly/VjJ7Qe ------

Der Entwurf wurde von denBe Der Entwurf und der Stadt Graz übergeben. präsentiert der Öffentlichkeit Was hatderEinsatzMethodegebracht? Die Charrette mit… wurde kombiniert teil. staltungen Verangesamt nahmen35–40Personen andenöffentlichen Helmut Koch, desPlanungsteams Mitglied zumProjekt.“politischen EntscheidungsträgerInnen eine gute Vorbereitung undeinklares Bekenntnis der BürgerInnen einzubinden.Voraussetzung optimal ist zu arbeiten, undgleichzeitig dieStakeholder und undeffizient „Die Charrette es,konzentriert erlaubt angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode zumWeitergeben Erfahrungen

triebe oderdiePolizei.triebe mit speziellenZielgruppen, zumBeispieldieVerk Plakate, eineregionale Kontakte Zeitungundpersönliche am Planungsprozess mitwirken, begleit Dadurch konntewar klardefiniert. zügig geplant werden. derPlanung.DerGestaltungsspielraum über dieGrundsätze Space“ einarbeitete. Außer tensiv vorbereitete und sich vorab in das Thema „Shared werden.gestaltet www.zukunftscamphamburg.de http://bit.ly/PLUXS7 der Aktivierung und Information überPos undInformation der Aktivierung Nexthamburg, Zukunftscamp Hamburg Nexthamburg, Zukunftscamp Berlin Marzahn, Charrette Schorfheideviertel Die Charrette sollte von externen ModeratorInnen, die nicht hat sich, die dass Charrettedas Planungsteam in- Bewährt konnteDer Sonnenfelsplatz in zehn Wochen Bauzeit neu In nurfünfTagen lageinabgestimmt dem gab espolitischen Konsens teiligten breit mitgetragen. Ins er Planentwurf vor.er Planentwurf et werden. twurfsendungen, ehrsbe- - -

93 94 Methode 18 besetzt werden. heterogenlichst undausgewogen mitFrauen undMännern zum Thema bestehen. zum Themabestehen. für dieBevölkerung zusammengesetzt sindundaus Fachleuten nach GeschlechtThemen einberufen, und Alter repräsentativ Stakeholder-Beiräte diezubestimmten inden Niederlanden, Verwandte Methoden wie Schulen etc. AnrainerInnen, lokale UnternehmerInnen, lokale Einrichtungen Für wen? delegierten. zwischen Politik undVerwaltungaustausch sowie denGrätzel zumInformations einePlattform Politik. DerGrätzelbeirat ist aus demjeweiligen Grätzel gegenüber derVerwaltung und der undderInstitutionen BürgerInnen, derlokalen Geschäftsleute dieInteressen vertreten der Beirat. DieseGrätzeldelegierten wählen RepräsentantInnenBetrieben ausihrem Kreis ineinen BürgerInnen und VertreterInnen von lokalen Einrichtungen und Wie? Grätzelbeirat 10.6.3.18. Wann B Beiräte können durch Quo Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: ten mög Dauer - - - Vor alleminüberschaubaren Grätzeln, Wofür?

entschieden werden dadurch kann auch gemeinsam delt überdieGrätzeldelegierten, BürgerInneninteressen gebün- undbekommen partnerInnen gerInnen habenklare Ansprech- - und politische Entscheidungsträ VerwaltungsmitarbeiterInnen Stärken QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN vorhanden ist. vorhanden ist. (BürgerInnenbudget beziehungsweise Verfügungsfonds) jektmittel zuentscheiden, wenn einGrätzelbeiratsbudget Empfehlungen zuGrätzelprojekten zugeben undüberPro- um mitBürgerInnen gemeinsam Projekte zuentwic

http://bit.ly/Tzyerv Wikipedia, Beirat, Stadtteilparlament inBr http://bit.ly/SyCyF0 Gebietsbetreuung Stadterneuerung, DerGrätzelbeirat Kosten B

hig ist hig ist - arbeits- undentscheidungsfä begrenzt, damitdieGruppe ist Die ZahlderBeiratsmitglieder repräsentieren kann tretung, dieBevölkerung zusätzliche BewohnerInnenver Grätzelbeiräte sindkeine Grenzen emen TeilnehmerInnenzahl B keln, -

Beispiel 18 Eine Grätzeldelegierte zwei Teile desGrätzels schön langsamzusammen.“ ,Blumenspitz‘wachsen Gemeinschaftsbeet-Projekt sam umgesetzt werden. EinBeispiel:Durch das und eskonnten imGebiet konkrete Projekte gemein- „Der Grätzelbeirat hatMenschen zusammengebracht evaluiert. zelforen werdenundgegebenenfalls dieProjekte präsentiert Rückkopplung der Ergebnisse. Im Rahmen der jährlichen Grät sorgen alsMultiplikatorInnen für die Die Grätzeldelegierten zelprojekten, wieauch dasalljährliche Grätzelfest. möglich. dieUmsetzung von DerGrätzelbeiratGrät unterstützt Fällen Indringenden Mehrheit. sindauch Rundlaufbeschlüsse entscheidet dieeinfache BeiAbstimmungen sens angestrebt. werden.zungen einberufen BeidenEntscheidungen wird Kon können zusätzliche Sit derGrätzelbeirat. BeiBedarf Jahr tagt didierenden BewohnerInnen gewählt. zweimal Mindestens im kan (BürgerInnenversammlungforum imGrätzel) ausdendort werden beimjährlichen Grätzel- rat entsandt.Grätzeldelegierte werden ausihrem indenGrätzelbei Arbeitskreis „Institutionen“ treterInnen Letztere stimmberechtigt. von lokalen Institutionen undVerauch BürgerInnen beziehungsweise Geschäftsleute sind und einigen Bezirksvorstehung Magistratsdienststellen wird,gestellt wurde einGrätzelbeirat eingerichtet. Nebender für welche Projekte GeldausdemGrätzelbudget zurVerfügung zu fördern und zu entscheiden, Um den Informationsaustausch wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Wer wurdebeteiligt? konkrete Kleinprojekte imundfürdenStadtteil umzusetzen. Im Jahr2011 gab eseinGrätzelbudget von 8.000Euro, um Arbeitskreisen mitwirken, um ihr Grätzel attraktiver zu machen. treterInnen auslokalen Einrichtungen können inverschiedenen ment) eingerichtet. AnrainerInnen, Gewerbetreibende und Ver sprünglich einGrätzelmanagement (heute: Stadtteilmanage wurde ur aufzuwerten, Um dasVolkert- undAlliiertenviertel Worum ginges? und Alliiertenviertel Grätzelbeirat Volkert- 10.6.3.18.1.

Einrichtungen AnrainerInnen, Geschäftsleute undVertreterInnen lokalerAnrainerInnen, Geschäftsleute

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Der Grätzelbeirat wurde kombiniert mit… Der Grätzelbeirat wurde kombiniert Was hatderEinsatzMethodegebracht? angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode zumWeitergeben Erfahrungen

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN politische und verwaltungstechnische Abläufe. Sieerken- Abläufe. politische undverwaltungstechnische lichkeitsarbeit. Prozesses, amBeginndes viewerInnen undeinerIdeenwerkstadt Stuwerviertel Grätzelbeirat Stuwerviertel BürgerInnen aufrechtzuerhalten. wichtig,umgesetzt umdasEngagement werden. der Dasist Ideen ausdenArbeitskreisen rasc werden können. gefördert Sokönnen betreffen, Wirtschaft mehreresondern Bereiche wie Kultur, Soziales und lokale zugeordnet werdennicht Ressorts bestimmten können, zuverankern, damitauch lokale Projekte,verfassung die ihrEngagement. stärkt etwas Besonderes, bedeutetDas ist und Wertschätzung BürgerInnen undPolitikerInnen erheblich. was vorher von war. außenschwer wahrzunehmen nen, dass sich die PolitikerInnen um das Grätzel bemühen, BürgerInnen undGewerbetreibende bekommen Einblick in Grätzelforen undbreiterregelmäßig stattfindenden Öffent- Arbeitskreisen zuverschiedenen Themen, einer aktivierenden Befragung mitmehr Gebietsbetreuung Stadterneuerung, besetzt werden.Der Grätzelbeirat sollte vielfältig möglichst Wichtig wäre, dasBudget fürdenGrätzelbeirat inderStadt- Das Gräzelbudget ermöglicht BürgerInnen mitzubestimmen. Die neueTranspar

Grätzelmanagement in Wien, ein Erfahrungsbericht http://bit.ly/YxACzYGrätzelmanagement inWien,einErfahrungsbericht Gebietsbetreuung Stadterneuerung, DerGrätzelbeirat enz verbesserte dasVerhältnisenz verbesserte zwischen http://bit.ly/X6LBCd h und„unbürokratisch“ http://bit.ly/SyCyF0 sprachigen Inter-

95 96 Methode 19 wogen vertreten. wogen vertreten. Runder Tisch (sieheSeite 90) Verwandte Methoden sind flikt betroffen BürgerInneninitiativen undOrganisationen, dievon einemKon- Für wen? verbindlich vereinbart. und Zusammenarbeit regeln, mitUnterschrift werden zumeist den Verhandlungsparteien. Auch die„Spielregeln“, dieThemen miteinemzivilrechtlichen Vertrag zwischen diationsverfahren können Fachleute enden Me Bedarf beigezogen werden. Oft Teillösungenbauend Konsens oderzumindest zufinden.Bei zuklären,nen, ihre umdarauf auf Interessen undBedürfnisse tretungsprinzip). MediatorInnen dieTeilnehmerIn unterstützen - gige RepräsentantInnen (Beteiligung vertreten nach demVer- Interessen sindausgewogen unddurchbetroffenen gleichran- nachVerfahren Lösungen, mitdenenalleleben können. Alle oder Interessengruppen suchen ineinemklarstrukturierten BürgerInneninitiativen und/ Die von einemKonflikt betroffenen Wie? Mediation 10.6.3.19. Wann QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN

Wegweiser Bürgergesellschaft, Mediation Wegweiser Bürgergesellschaft, Mediation Kassel, Universität Centrale fürMediation B http://bit.ly/Rzp38n Alle Int http://bit.ly/RB35zM Intensität DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS FÜRSCHRITT SCHRITT DER PROZESSPLANER: eressengruppen sind ausge http://bit.ly/TzA2k9 Dauer - - -

se Mediation ist unabdingbar.se Mediationist den Konflikt zulösen.Eineneutrale Moderation beziehungswei ation tendenziell reaktiv eingesetzt, umeinenbereits- bestehen Im Vergleich zumRunden Tisch (sieheSeite 90)wird dieMedi Konflikten, bei Bei (eskalierten) meist konkreten Projekten, Wofür? Fritz Glasl Unterschieden/Gegensätzen lebenzukönnen alsvorher.“ „Ziel von gelungener mitmehr Konflikthandhabung ist,

VerliererInnen zulösen weise GewinnerInnen und beziehungs- ohne „Machtwort“ Konflikt einvernehmlich und dieeinzige Chance,einen Oft sachlich bearbeitet werden und können anerkanntunddann werdender Konfliktparteien klar Die Interessen undBedürfnisse Stärken en undnach br Fronten“ verloren gegangenes Vertrauen wieder aufzubau- um bei starken Interessengegensätzenum beistarken oder„verhärteten um zuversuchen, denKonflikt zulösen, Kosten B eit getragenen Lösungen zusuchen. mentiert werden mentiert sollten nachvollziehbar doku- verbliebene Dissenspunkte chen Punkten einKompromiss, inman- gelingt aberzumindest Konsens erreicht werden, meist nicht immereinvollständiger KonfliktenBei eskalierten kann suche onen erschweren dieLösungs- bereit sein,Fundamentalpositi- zuKompromissenprinzipiell Spielregeln akzeptieren und auf Verhandlungen einlassen, T Lösungen erarbeitet fähige sind undbistrag- basis aufgebaut ist Braucht Zeit,bisdieGesprächs- Grenzen eilnehmerInnen müssensich TeilnehmerInnenzahl B - -

Beispiel 19 vereinbarten Maßnahmenauch umgesetzt werden.vereinbarten keitsprüfungs-Verfahren (UVP)undwird kontrollieren, obdie begleiteteDas Mediationsteam - auch dasUmweltverträglich nommen unddienten für die Behördenverfahren. alsGrundlage Mehrals20Punktefestgehalten. wurden indiePlanungaufge - Die gefundenen Lösungen wurden ineinemMediationsvertrag aberimmerkonstruktiv. heftig, bisin dieNacht, waren oft oft zuanderenExkursionen Terminals. DieDiskussionen dauerten beigezogen. Esgab wurden auch externe ExpertInnen Bedarf unddirekteinbringen mitdenPlanerInnen besprechen. Bei Dialog. DieTeilnehmerInnen konnten Vorschläge zurPlanung auf denTisch transparenten undermöglichten einenoffenen, untergraben würden. Sielegten allebenötigten Unterlagen zusetzen, dieVerhandlungenin denBehördenverfahren ÖBB verpflichtete sich, während derMediation keine Schritte sprächsrunden zuverschiedenen Die Schwerpunkten statt. vonZusammenarbeit. Innerhalb zwei14 Jahren fanden Ge- siedieThemenundregeltenordnung“. Damitklärten ihre Zu Beginnentwickelten dieTeilnehmerInnen eine„Geschäfts wurdedieMethodeeingesetzt? Wie Ein MediatorInnenteam leitete denProzess. An derMediationwirkten mit: Wer wurdebeteiligt? der Tisch bezeichnet. zumTerminal WienInzersdorf“ wurde als zu finden.DiesesMediationsverfahren „Wiener Run- sen aufdenTisch undeineeinvernehmliche zubringen Lösung umdiedivergierenden Intereswurde eineMediation gestartet, erhalten. undGesundheitwolltentät Daher denGrüngürtel DieMenschen sorgten sich umihreWiderstand. Lebensquali Bezirken und beiAnrainerInnen auf es beidenbetroffenen das Projekt beiderBehörde zurGenehmigungeinreichte, stieß ner von LKWsaufZüge verladen werden. Noch bevor dieÖBB einTerminal ist In Inzersdorf-Rothneusiedl geplant, wo- Contai Worum ginges? (TWIN) Terminal WienInzersdorf 10.6.3.19.1.

der BürgerInneninitiative „STOPP Mega CityRothneusiedl“, die WienerUmw VertreterInnen AG, derÖBB-Infrastruktur VertreterInnen des10. unddes23.Bezirks, VertreterInnen der angrenzenden Kleingartenvereine und eltanwaltschaft. eltanwaltschaft. - - -

Alfred Brezansky, Umweltanwaltschaft Wiener einbezogen werden.“ trächtige Planungsprozesse undBauvorhaben BürgerInnen inkonflikt- vermehrt und dasskünftig BürgerInnenbeteiligungsprozesses Schule macht dassdasBeispieldiesesgelungenen „Ich hoffe, Die Mediation wurde kombiniert mit… Die Mediationwurde kombiniert Projekt, dieÖBBvon mehrAkzeptanz. werden. von einemoptimierten DieAnrainerInnen profitierten annehmbar war. Die Planung konnte wesentlich verbessert Die TeilnehmerInnen gelangten zueinerLösung,diefüralle Was hatderEinsatzMethodegebracht? angewandt wurde Weitere wo Praxisbeispiele, dieMethode zumWeitergeben Erfahrungen

QUELLEN UNDWEITEREINFORMATIONEN wicklung des Mediationsverfahrens. wicklung desMediationsverfahrens. die Mediationeinigten, ihrer auf Sicht schildern konnten undsich dieBetroffenen gungsverfahrens unddesBausweiterzuführen. gungsverfahrens konstruktiven Diskurs. wurden. in dieProjektplanung integriert Terminals und dass die ausgehandelten Maßnahmen rasch wurden, zuanderen dieExkursionen Lösungen vereinbart dieTransparenz,runden, Vertrag, indemdie derschriftliche ordnung“, dieprofessionelle Vorbereitung derGesprächs- rInnen nicht helfen können.rInnen nicht helfen regelmäßigen Informationen der Öffentlichkeit überdieEnt- regelmäßigen derÖffentlichkeit Informationen indemBür einem „Ideen-Café“, Mediation Sensengasse Mediation Volk Es gibtauch unlösbar dieMediationauch während desGenehmi- Wichtig ist, Die externen MediatorInnen ermöglichten und einenfairen habensich derklare Zeitrahmen, die„Geschäfts- Bewährt

Infoblatt „DerWiener-,RundeInfoblatt Tisch‘ zumTerminal (TWIN)“ WienInzersdorf http://bit.ly/SlDBaOStadt Wien,Güterbahnhof Inzersdorf sgarage Bacherpark e Konflikte, beidenenauch Mediato

gerInnen dieProbleme aus ­

97 105

10.6.4. Weitere Methoden und Werkzeuge im Überblick

Methoden Online-Tagebuch (= Blog): www.de.wikipedia.org/wiki/Blog Frühstück im öffentlichen Raum (= Permanent Breakfast): www.permanentbreakfast.org Probebetrieb, Simulation: http://bit.ly/Tsm4wc Infobox: http://bit.ly/VLcIO9 Roadshow: http://bit.ly/YE2F0x BürgerInnen-Panel: http://bit.ly/Wm84vZ Stellungnahmeverfahren (= öffentliche Begutachtung): http://bit.ly/UsLQ4D Anwaltsplanung: http://bit.ly/Tsm4wj Fokusgruppe: www.de.wikipedia.org/wiki/Fokusgruppe Wiki: www.de.wikipedia.org/wiki/Wiki Planning for Real®: www.planning-for-real.de Dragon Dreaming: http://bit.ly/U9p2MD Online-Dialog für geschlossene Gruppen (= Extranet-Dialog): www.de.wikipedia.org/wiki/Extranet Wertschätzende Erkundung (= Appreciative Inquiry): http://appreciativeinquiry.case.edu BürgerForum: http://bit.ly/VpAP9N 21st Century Town Meeting®: www.americaspeaks.org Konsensus-Konferenz (= BürgerInnenkonferenz): http://bit.ly/TD3buO Forumtheater: www.arge-forumtheater.at

Methodensammlungen im Internet: Lokale Agenda 21 Wien: http://bit.ly/R4B6KV (vor allem für lokale Planungen) Lebensministerium, Partizipation & nachhaltige Entwicklung in Europa: www.partizipation.at/methoden.html Wegweiser Bürgergesellschaft: http://bit.ly/RGLBlN www.stadtteilarbeit.de: > Informieren, Beteiligen, Kooperieren: http://bit.ly/10VhspP > Gemeinsam Probleme erörtern und Lösungen entwickeln: http://bit.ly/Y4F38P

Zur E-Partizipation: DEMO-net: http://bit.ly/VpCrQS

Werkzeuge Soziale Medien: www.de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Medien Virtueller 3-D-Rundgang: http://bit.ly/RzdvU5 Moderiertes Online-Forum: www.de.wikipedia.org/wiki/Online-Forum Online-Video-Übertragung (= Live-Streaming): www.de.wikipedia.org/wiki/Live-Streaming Interaktive Online-Landkarte (= Collaborative Online-Map): www.de.wikipedia.org/wiki/OpenStreetMap

98 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 105

Speed-Dating: http://bit.ly/Tsm67g Placemat-(Platzdeckchen)-Methode: http://bit.ly/YoUlTb Dynamic Facilitation: www.dynamicfacilitation.com Konsent-Prinzip (Soziokratie): www.de.wikipedia.org/wiki/Soziokratie Systemisches Konsensieren: www.sk-prinzip.eu Harvard-Konzept: www.de.wikipedia.org/wiki/Harvard-Konzept Gewaltfreie Kommunikation: www.de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation

10.6.5. Wann klassisch, wann online? Auf die Mischung kommt es an

Online-Methoden sind Beteiligungsmethoden wie alle anderen. Wie bei allen anderen Methoden auch, sollte man ihre Potenziale gut kennen, damit man sie zielgerichtet einsetzen kann. Die meisten Grundsätze zur Beteiligung gelten auch für Online-Methoden.

Wichtig Ein Online-Prozess kommt selten allein … Online-Module sollten in einem Beteiligungsprozess immer mit klassischen Beteiligungs- modulen kombiniert werden. Online-Partizipation alleine würde jene Menschen systematisch ausschließen, die das Internet nicht (zur Beteiligung) nützen. Das sind nicht nur jene, die keinen Zugang zum Internet haben, sondern auch jene, die sich nicht elektronisch beteiligen wollen (siehe Tabelle 9, Seite 101).

Auch bei Online-Partizipation kann man drei Intensitätsstufen der Beteiligung „Ohne Offline geht unterscheiden (siehe Seite 11): es nicht.“ Online-Information: Julian Petrin, Online-Beteiligungs- Die TeilnehmerInnen bekommen Informationen, zum Beispiel über Websites, soziale Online- experte von Nexthamburg Netzwerke, Online-Tagebücher, Online-Videoübertragungen oder Newsletter. Online-Konsultation: Die TeilnehmerInnen geben Stellungnahmen online ab oder beantworten Online-Fragebögen. Sie tauschen sich nicht mit anderen TeilnehmerInnen aus. Online-Kooperation: Die TeilnehmerInnen tauschen sich untereinander aus. Sie treten miteinander in Dialog und kön- nen sich gegenseitig inspirieren, zum Beispiel über eine Online-Ideen-Plattform (siehe Seite 74).

Online-Information ist in den meisten Beteiligungsprozessen sinnvoll und bereits weit verbreiteter Standard. Ausgenommen sind vertrauliche Verhandlungsprozesse, zum Beispiel Mediationen oder Runde Tische. In der Regel sind Websites, Newsletter oder Blogs jedoch günstige und weitreichen- de Möglichkeiten, um Transparenz zu schaffen und um über den Beteiligungsprozess, seine Fort- schritte und seine Ergebnisse zu informieren. Außerdem können im Internet alle Beiträge – auch die Ergebnisse von Präsenz-Veranstaltungen – zentral für Interessierte zugänglich gemacht werden. Doch wann machen Online-Konsultation oder Online-Kooperation als Ergänzung zur klassischen Be- teiligung Sinn? Wenn die zusätzliche Investition einen entsprechenden zusätzlichen Nutzen bringt.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 99 105

10.6.5.1. Wann ist Online-Partizipation besonders geeignet? Wenn Tausende Menschen von der Planung betroffen oder daran interessiert sind und wenn mit vielen TeilnehmerInnen zu rechnen ist. Vorteil: Die TeilnehmerInnenzahl ist nicht limitiert. Achtung! Es können sehr viele Beiträge einlangen. Es sollte sichergestellt sein, dass diese auch bearbeitet und berücksichtigt werden können. Es braucht also Zeit und Gestaltungsspielraum. Wenn Sie Menschen unabhängig von ihrem Aufenthaltsort die Möglichkeit zur Beteiligung bieten wollen, auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, mit wenig frei verfügbarer Zeit oder die (noch) nicht in der Umgebung wohnen. Auch bei Planungen in Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“, sofern der Raum schon im Gespräch und breiten Kreisen bekannt ist; Online-Beteiligung funktio- niert von zu Hause aus und auch von unterwegs. Wenn Sie Menschen zu ihrer individuell gewählten Zeit die Möglichkeit zur Beteiligung bieten wollen, die TeilnehmerInnen können sich einbringen, wenn sie Zeit haben, und nicht nur, wenn eine Veranstaltung stattfindet, auch für Menschen mit wenig frei verfügbarer Zeit, auch wenn Sie den TeilnehmerInnen die Möglichkeit bieten wollen, sich gegenseitig zu inspirieren und auch zeitversetzt gemeinsam Vorschläge zu entwickeln. Wenn Sie keinen persönlichen Kontakt mit den BürgerInnen brauchen oder wollen.

10.6.5.2. Wann ist Online-Partizipation weniger geeignet? Wenn Sie Menschen persönlich ansprechen und aktivieren wollen, zum Beispiel manche schwer erreichbare Gruppen (siehe Seite 42). Wenn der persönliche Kontakt und das Zusammenwachsen, die Gemeinschaftsbildung, die Entwicklung eines Wir-Gefühls mit und unter den Beteiligten angestrebt werden. Wenn Sie vor Ort die Bindung zum Gebiet und die persönliche Identifikation aufbauen wollen. Für Aushandlungsprozesse und den Interessenausgleich bei divergierenden Standpunkten, wenn tief gehende Diskussionen und Verhandlungen erforderlich sind und haltbare, ge- meinsam getragene Lösungen angestrebt werden; die TeilnehmerInnen müssen sich persönlich kennenlernen, um trotz der unterschiedlichen Interessen Vertrauen und Empathie füreinander aufbauen und konstruktiv miteinander verhandeln zu können, zum Beispiel an Runden Tischen und bei Mediationen; dadurch ist eher gewährleistet, dass andere Standpunkte und deren Hin- tergründe besser verstanden werden. Ausnahme: Bestehende kleinere Gruppen, die sich bereits persönlich gut kennen, zum Beispiel WissenschaftlerInnen oder Interessengruppen, könnten auch online miteinander verhandeln. Wenn Sie die Beiträge der Beteiligten in ihrer Gesamtheit wahrnehmen wollen, also auch mit den nonverbalen Anteilen der Kommunikation. Wenn nur wenige Menschen betroffen oder am Thema interessiert sind.

100 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 105

Tipp Wenn Sie Online- und klassische Beteiligungsangebote kombinieren, bieten Sie Wahlfreiheit: Sie ermöglichen vielen Menschen mit jeweils unterschiedlichen Präferenzen die Beteiligung und können die Stärken beider Techniken nützen. In der deutschen Bertelsmann Stiftung wurde eine eigene Methode entwickelt, die Online-Partizipation und klassische Partizipation kombiniert, das BürgerForum (siehe Seite 98).

10.6.5.3. Zur Schieflage im Internet – und was Sie dagegen tun können Auch Online-Beteiligungsmethoden können ein Ungleichgewicht in den Beteiligungsmöglichkeiten bewirken. Manche Menschen nehmen Onlineangebote gerne wahr, weil sie beispielsweise keine Zeit haben, zu Veranstaltungen zu gehen. Andere sind von Online-Partizipation ausgeschlossen, weil sie das Internet zur Beteiligung nicht nützen (wollen). Deshalb bringen Online-Methoden auch keine repräsentativen Ergebnisse, obwohl sie potenziell sehr viele Menschen erreichen können.

Tabelle 9: Zielgruppen, die gut oder weniger gut mit Online-Partizipation zu erreichen sind

ZIELGRUPPEN, DIE GUT MIT ZIELGRUPPEN, DIE WENIGER GUT ONLINE-PARTIZIPATION MIT ONLINE-PARTIZIPATION ZU ZU ERREICHEN SIND ERREICHEN SIND

Menschen, die geübt sind, im Internet Menschen, die keinen eigenen Internetzugang zu kommunizieren haben, ein externes Internet nicht benützen oder wenig routiniert sind

Menschen, die soziale Medien nützen und Menschen, die mit anderen lieber persönlich gerne online sind in Kontakt kommen

Menschen, die nicht gerne vor Gruppen Menschen, die geschriebene Texte schwer sprechen oder die anonym bleiben wollen verstehen können

Menschen mit wenig freier Zeit untertags Menschen, die auf den Schutz ihrer Privat- sphäre besonderen Wert legen und der Beteiligung im Internet nicht vertrauen oder die sich nicht im Internet registrieren wollen

Achtung Obwohl die meisten Jugendlichen mit elektronischen Medien gut vertraut sind, erreicht man sie mit Online-Partizipation nicht automatisch. Das Entscheidende ist, dass das Thema der Beteiligung mit ihrem Alltagsleben zu tun hat und dass der gewählte Kommunikationsweg zu ihrem Online-Verhalten passt.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 101 105

Der „Partizipations-Bias“ bei Online-Methoden kann verringert werden, indem alle Onlineangebote konsequent mit klassischen Partizipationsangeboten oder mit der Möglich- keit, sich telefonisch, per E-Mail oder per Post einzubringen, kombiniert werden, Interessierte öffentliche Computer benützen können und ihnen dort bei Bedarf individuell geholfen wird, die Angebote leicht zu finden und barrierefrei sind, auch Angebote gemacht werden, bei denen Interessierte keine Texte schreiben müssen, zum Beispiel Bewertungen mit „Likes“, Sternen oder Rot-Grün-Skalen oder verschiebbare Bilder, um Prioritäten festzulegen, sich TeilnehmerInnen anonym beteiligen können und ohne die Pflicht, sich anzumelden, also beispielsweise ohne BenutzerInnen-Namen, E-Mail-Adresse oder Passwort; allerdings bergen anonyme Onlineangebote das Risiko, dass die Diskussionen weniger sachlich verlaufen; wenn Bewertungen vorgesehen sind, ist auch eine Registrierung der TeilnehmerInnen nötig, damit Abstimmungen nicht so leicht manipuliert werden können.

10.6.5.4. Stärken und Grenzen von Online-Partizipation Online-Partizipation erleichtert Menschen die Beteiligung, die sich „Face-to-Face“ nicht öffentlich äußern wollen. Allerdings reduziert die Anonymität die soziale Kontrolle unter den TeilnehmerInnen und die Hemmschwelle für respektlose oder abwertende Beiträge („Internet-Bashing“). Außerdem könnten anonyme Onlineangebote von bestimmten Gruppen vereinnahmt werden. Online-Koopera- tionsprozesse müssen daher für die gesamte Dauer der Online-Phase moderiert werden, um etwaige Verstöße gegen die Netiquette zu kontrollieren. Kontinuierliche Moderation über mehrere Wochen ist entsprechend aufwendiger als für eine punktuelle Veranstaltung.

Da Online-Konsultation und Online-Kooperation immer schriftlich sind, sind die Beiträge automa- tisch dokumentiert. Es gibt keinen Zusatzaufwand für die Ergebnissicherung über ein Protokoll wie bei mündlichen Verfahren. Allerdings müssen die Beiträge auch bei Onlineverfahren gegliedert und zusammengefasst werden, um sie bearbeiten zu können.

Achtung bei Bewertungen Bewertungsmöglichkeiten wie „Likes“ oder Rot-Grün-Skalen werden bei Online-Partizipation gerne eingesetzt, um die TeilnehmerInnen vom passiven Mitlesen zum aktiven Mittun zu aktivieren. Im Durchschnitt gilt das Verhältnis: 100 TeilnehmerInnen lesen, 10 TeilnehmerInnen bewerten und 1 TeilnehmerIn schreibt Beiträge. Allerdings können Bewertungen polarisieren. Bei kontroversiellen Themen können sie sogar kontraproduktiv sein und sachliche Diskussionen behindern.

Bewertungen sollten nicht eingesetzt werden, um Themen herauszufiltern, die weiter behandelt wer- den. Sie sind nicht geeignet, um Konsens zu finden oder zu entscheiden. Sie könnten dazu verleiten, die eigenen Ideen mehrfach zu priorisieren und damit die Bewertung zu manipulieren.

Die Möglichkeit, Ideen abzuwerten, kann den wertschätzenden Umgang der TeilnehmerInnen mit- einander erschweren. Wenn Abwertungsmöglichkeiten eingesetzt werden, sollten die TeilnehmerIn- nen miteinander in Dialog treten können. Ideen und neue Inhalte entstehen auch im Internet nicht durch Bewertungen, sondern durch Austausch und Diskussion.

102 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 105

Zum Wording Bewertungen im Internet zum Beispiel mit „Likes“ unterscheiden sich vom E-Voting. E-Voting bedeutet, dass eine Wahl online durchgeführt wird. Die TeilnehmerInnen müssen sich mit der BürgerInnen-Card authentifizieren.

Wie bei klassischen Methoden gilt auch bei Online-Methoden: Zuerst müssen das Ziel der Betei- ligung und der Prozessablauf definiert werden. Dann erst sollte die passende technische Lösung ausgewählt werden.

10.6.5.5. Besonderheiten bei Online-Partzipation

Abbildung 15: Besonderheiten bei Online-Partizipation

Die Vielfalt an spielerischen Komponenten Online-Partizipation schafft Transparenz, kann aktivieren und Interesse wecken, aber Diskussionen sind nachzuverfolgen, auch vom Inhalt ablenken – Achtung, die TeilnehmerInnen können sich beliebig dass das Online-Angebot „nicht zur Show einklinken und wieder ausklinken verkommt“

Online-Partizipation will besonders Online-Angebote müssen extrem knapp viele Menschen erreichen, sie braucht des- und präzise formuliert werden, die halb auch besonders intensive Bewerbung Aufmerksamkeitsspannen für ein Thema sind im Internet sehr kurz, mit einem „Klick“ geht es weiter zum nächsten Thema

Bei Online-Beteiligung fehlen die nonverbalen Kommunikationsebenen, die Gestik, die Mimik und die Zwischentöne, Die NutzerInnen können individuell Missverständnisse sind noch weniger entscheiden, wie tief sie sich in das auszuschließen als bei Informationsangebot „hineinklicken“ klassischer Beteiligung Besonderheiten bei Online-Partizipation Online-Partizipation gibt Zeit, Online-Methoden sind (noch) weniger sich eine Antwort zu überlegen, ausdifferenziert als klassische Beteiligungs- außer bei Online-Chats methoden und entwickeln sich rasch, auch die Begriffe werden nicht immer einheitlich verwendet Der Schutz der Privatsphäre und besonders der Datenschutz rücken in den Vordergrund, weil elektronische Daten leicht erfasst, Online-Partizipation ist schnell, sie erfordert verarbeitet, gespeichert und weitergegeben prompte Reaktionen auf Beiträge oder werden können Fragen, also innerhalb von einigen Stunden

Für Online-Beteiligung brauchen die TeilnehmerInnen Online-Kompetenz, auch zum sicheren Umgang mit dem Die Technik muss verlässlich funktionieren, Internet, und das Bewusstsein, es gibt wenig Spielraum für Improvisationen dass Beiträge gefunden, von anderen gelesen und nur mehr schwer – wenn überhaupt – gelöscht werden können

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 103 105

Tipp Die EU-Kommission bietet ein zentrales Zugangsportal zu all ihren Konsultationsprozessen. Unter dem Titel „Deine Stimme für Europa“ finden Interessierte aufhttp://bit.ly/TjJJ3X (Europäische Kommission) sämtliche Konsultationen nach Themen geordnet. Sowohl laufende als auch abgeschlossene Prozesse sind auf dieser zentralen Website dokumentiert. Das ist übersichtlich und erspart das Suchen.

10.7. Wer wird wann wie beteiligt? Das Prozessdesign

Partizipation ist kein punktuelles Ereignis, sondern ein Prozess aus verschiedenen Schritten. Jeder Beteiligungsprozess hat ein Prozessdesign, also eine logisch aufeinander aufbauende Abfolge von Veranstaltungen und Interaktionen mit den Beteiligten.

„Partizipation braucht Das Prozessdesign beantwortet die Frage: Wer wird wann wie beteiligt? Sie haben in den vorange- lebendige Prozesse, gangenen Schritten den Gestaltungsspielraum, die Ziele, den Rahmen und die Einflussfaktoren, die kreative Menschen, Zielgruppen und die Einflussmöglichkeiten geklärt. Und Sie haben sich mit infrage kommenden Me- thoden vertraut gemacht. Nun können Sie die Module des Beteiligungsprozesses im Prozessdesign geeignete Rahmen- zusammenstellen. In der Praxis laufen die Auswahl der Methoden und die Entwicklung des Prozess- bedingungen und mutige designs parallel. Am Ende steht ein für das Ziel des Beteiligungsprozesses und für die Beteiligten Entscheidungen.“ geeigneter Prozessablauf.

Das Prozessdesign wird für jeden Beteiligungsprozess individuell und maßgeschneidert „angefer- tigt“. Es orientiert sich am Verlauf des Planungsprozesses, zu dem die Beteiligung stattfindet. Je nach Aufgabe ist es einmal einfacher und einmal komplexer – und jedenfalls immer ein bisschen anders.

Hinweis Der Beteiligungsprozess soll auch für die Menschen, die sich (noch) nicht aktiv beteiligen, nachvollziehbar sein. Dazu gehört auch, dass das Ergebnis des Prozesses für die Nicht-Beteiligten nachvollziehbar präsentiert wird – im Optimalfall durch die Beteiligten selbst, gegebenenfalls gemeinsam mit den politischen EntscheidungsträgerInnen.

Damit sich weitere Interessierte einklinken können, sollten Sie den Beteiligungsprozess immer wieder öffnen. Bei der Beteiligung in Stadtentwicklungsgebieten sollten auch neu Zugezogene die Möglichkeit bekommen, in den Prozess einzusteigen.

104 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 105

Ein Beispiel:

Abbildung 16: Beispiel für ein Prozessdesign

Politischer Beschluss

Information Öffentliches über die Entscheidung Stellungnahmeverfahren Feedback-Workshop Konsensualer mit weiteren interessierten Ziel: Rückmeldungen zum Entwurf Planentwurf, Interessengruppen als Empfehlung Ziel: Diskussion zu an die Politik Zwischenergebnissen

Monitoring-Workshops Ziel: Begleitung der Fokusgruppen Umsetzung mit drei speziellen Zielgruppen Runder Tisch Ziel: Diskussionspunkte mit den hauptbetroffenen kennenlernen Interessengruppen Ziel: konsensualer Planentwurf

In den meisten Fällen besteht das Prozessdesign aus einer Kombination verschiedener Beteiligungs- methoden. Für jedes Ziel und jede Zielgruppe sollten passende Methoden dabei sein. Je vielfältiger die Zielgruppen, desto vielfältiger sind in der Regel auch die Methoden. Damit steigt die Chance, unterschiedliche Gruppen auch tatsächlich zu erreichen.

10.7.1. Phasen des Beteiligungsprozesses

Ein Beteiligungsprozess hat in der Regel drei Phasen: die Vorbereitung, die Durchführung, das Monitoring und die Evaluierung.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 105 105

Abbildung 17: Beispiel für die drei Phasen eines Beteiligungsprozesses

Durchführungsphase Vorbereitungsphase Phase für Monitoring und Evaluierung

Politische Beratung

Feedback über die Auswahl der prioritären Ideen

Ideensammlung Stadtspaziergänge mit als Vorschlag an die Politik zwei speziellen Zielgruppen

Vorbereitung Evaluierung des Prozesses des Prozesses Online- BürgerInnenrat und Ideenplattform BürgerInnen-Café

Information über Prozess-Website

Schon jetzt ans „Ernten“ denken Gemeint ist das „Ernten“ der Umsetzungserfolge und der Erfahrungen. Dazu dienen Monitoring und Evaluierung. Sie gehören zu einem professionellen Beteiligungsprozess wie die Vorbereitung und die Durchführung.

Mit dem Monitoring dokumentieren Sie, welche Ergebnisse des Beteiligungsprozesses bereits um- gesetzt und welche noch ausständig sind. Damit können Sie die Erfolge des Prozesses sichtbar machen. Und Sie können den Beteiligten zeigen, dass ihr Engagement etwas bewirkt hat.

Mit der Evaluierung halten Sie die Erfahrungen aus dem Beteiligungsprozess fest. So können Sie – und auch Ihre KollegInnen – beim nächsten Mal darauf aufbauen und müssen nicht jedes Mal „das Rad neu erfinden“.

Die Kernfragen zur Evaluierung lauten: Wie ist der Beteiligungsprozess abgelaufen? Was hat sich bewährt? Was würden Sie nächstes Mal anders machen? Warum und wie?

Das festzuhalten, ist nicht viel Aufwand und zahlt sich jedenfalls aus.

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In der Praxis werden Monitoring und Evaluierung oft „vergessen“. Oder es ist nach einem intensiven Beteiligungsprozess keine „Kraft“ mehr für sie übrig. Planen Sie Monitoring und Evaluierung daher gleich von Anfang an in Ihr Prozessdesign ein und reservieren Sie die dafür nötigen Ressourcen.

Übrigens Der Schwerpunkt der Beteiligung liegt naturgemäß in der Durchführungsphase.

Möglicherweise haben Sie aber auch Gelegenheit, den Beteiligungsprozess partizipativ vorzubereiten. Beispielsweise könnten Sie VertreterInnen zentraler Interessengruppen wie der Umweltanwaltschaft oder der Fachöffentlichkeit einbinden.

Und auch das Monitoring zur Umsetzung der Ergebnisse des Beteiligungsprozesses kann partizipativ abgewickelt werden, beispielsweise über ein Monitoring-Team aus Verwaltung, NGOs und externen Fachleuten. Gleiches gilt für die Evaluierung.

10.7.2. Schnittstellen zwischen Beteiligung und Politik

Zum Prozessdesign gehört auch, die Schnittstellen zwischen dem Beteiligungsprozess und der politischen Ebene zu gestalten.

Beteiligungsprozesse sollen in das bestehende politisch-administrative System eingebettet sein. Nur so können die Ergebnisse wirken und in die formellen Entscheidungen einfließen.

Abbildung 18: Beispiel für Schnittstellen zwischen dem Beteiligungsprozess und der politischen Ebene

Politische Ebene

Auftrag Commitment zum Prozess Entscheidung Auftrag zur Umsetzung A C E A

Open Space Information Internet-Chat Präsentation Information zum Start: der Politik über mit den der Ergebnisse über die Politik lädt zur Ergebnisse politisch für die Politik Entscheidung, Beteiligung ein Verantwortlichen Abschlussfest

Vorbereitung des Prozesses Arbeitsgruppen BürgerInnen-Café

Ebene des Beteiligungsprozesses Prozess-Website

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 107 105

Schnittstellen sind zu beachten … bei der Vorbereitung des Beteiligungsprozesses, zum Beispiel: Wie lautet der politische Auftrag zum Beteiligungsprozess? Abstimmung des Beteiligungskonzeptes Einholen des politischen Commitments zum Beteiligungsprozess

während des Beteiligungsprozesses, zum Beispiel: Rückkopplung mit den politisch Verantwortlichen (in der Regel den zuständigen StadträtInnen) Eventuell Rückkopplung mit den politischen EntscheidungsträgerInnen (zum Beispiel Landesregierung, Gemeinderat) Teilnahme politisch Verantwortlicher, zum Beispiel VertreterInnen aus den StadträtInnenbüros Teilnahme politischer VertreterInnen, zum Beispiel aus den Bezirken als Sprachrohr der betroffenen Bevölkerung

ganz besonders bei der Entscheidung, zum Beispiel: Wer präsentiert wem wie die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses? Politische Entscheidung unter Berücksichtigung der Ergebnisse Information über die Entscheidung Würdigung der Beiträge der Beteiligten

Wichtig Besonders bei innovativen Prozessen hat sich bewährt, den verantwortlichen BeamtInnen und PolitikerInnen kontinuierlich rückzumelden, was im Beteiligungsprozess passiert. Das gibt Sicherheit und ermöglicht bei Bedarf schnelle Reaktionen.

10.7.3. Der Zeitplan

Zum Prozessdesign gehört auch, den Zeitplan zum Beteiligungsprozess zu erstellen. Zügig und mit Puffer – das ist hier die goldene Regel.

Wichtig Starten Sie mit der Beteiligung zur Planung so früh wie möglich. Dann können Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung optimal davon profitieren (siehe Seite 22).

Der Zeitplan richtet sich nach folgenden Fragen: Wann startet der Prozess? Welche Planungs- und Beteiligungsschritte sind vorgesehen – wie lange dauern sie? Wann sind welche Zielgruppen gut beziehungsweise weniger gut zu erreichen (zum Beispiel Ferienzeiten, Jahreszeiten)? Wann sollen Zwischenergebnisse vorliegen? Wann soll das Endergebnis vorliegen? Wann soll die Entscheidung zum Thema getroffen werden? Bei formellen Verfahren: Gibt es verbindliche Verfahrensfristen, die zu berücksichtigen sind?

108 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 105

Versuchen Sie, auch den Zeitaufwand des Beteiligungsprozesses abzuschätzen, sowohl für die Beteiligten, als auch für sich selbst.

Sicherheitshalber... Ein Beteiligungsprozess verläuft nicht immer linear nach Plan. Manchmal sind Rückkopplungsschleifen oder neue Module sinnvoll. Sehen Sie dafür – wenn möglich – Pufferzeiten vor. Dann können Sie bei etwaigen Abweichungen flexibel reagieren. Bei (heiklen) Schlüsselstellen können Sie von vornherein einen „Plan-B“ vorbereiten.

10.8. Wer macht was? Rollen und Aufgabenteilung

Vor dem Start des Beteiligungsprozesses sollten Sie klären, wer im Prozess in welcher Rolle mitwirkt und wer wofür verantwortlich ist. Hier einige Anregungen zum Auswählen:

Mögliche Rollen der PolitikerInnen: geben den Beteiligungsprozess in Auftrag und sind politisch dafür verantwortlich, entscheiden über die Planung und berücksichtigen dabei die Ergebnisse des Beteiligungs- prozesses, gewählte VertreterInnen nehmen als Sprachrohr der BürgerInnen teil, zum Beispiel, wenn zu Planungen, die auf Gemeindeebene entschieden werden, die Bezirkspolitik eingebunden wird, …

Mögliche Rollen der VerwaltungsmitarbeiterInnen: ermitteln die Anliegen und Interessen der Beteiligten, setzen als Fachleute die Bedürfnisse und Interessen der BürgerInnen in konkrete Planungslösungen um, führen die Beiträge aus dem Beteiligungsprozess nachvollziehbar im Planentwurf zusammen (mit einer Dokumentation, wie welche Beiträge berücksichtigt wurden), bringen als FachexpertInnen fachliche Vorschläge sowie rechtliche und technische Vorgaben ein, prüfen die Vorschläge aus dem Beteiligungsprozess auf ihre Machbarkeit, achten auf das Gemeinwohl und darauf, dass keine Interessen zu kurz kommen, …

Mögliche Rollen der beteiligten BürgerInnen, Organisationen und der Fachöffentlichkeit: bringen ihr (Vor-Ort-)Wissen, ihre Erfahrungen, ihre Bedürfnisse und ihre Ideen ein, machen auf lokale Besonderheiten aufmerksam, klopfen Entwürfe auf etwaige Schwachstellen oder Unausgewogenheiten ab, sind VerhandlungspartnerInnen der Verwaltung, um Interessen auszugleichen und einen möglichst konsensualen Planungsvorschlag zu erarbeiten, entscheiden mit (selten), …

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 109 105

Mögliche Rollen externer Fachleute: beraten die Verwaltung und die Beteiligten zu Fachfragen, bringen fachliche Beiträge, Gutachten, Studien und fachliche Erfahrungen ein, damit der Beteiligungsprozess auf Fakten aufbaut, …

Mögliche Rollen externer ProzessbegleiterInnen: beraten die Verwaltung zu Prozessfragen, sorgen als neutrale und überparteiliche „AnwältInnen“ des Prozesses für den bestmöglichen Ablauf des Beteiligungsprozesses, ohne sein inhaltliches Ergebnis zu beeinflussen, unterstützen die Kommunikation und den Interessenausgleich unter den Beteiligten, unterstützen dabei, dass alle betroffenen Interessen ausgewogen zu Wort kommen und gehört werden, machen die Meinungsvielfalt sichtbar, ordnen sie und führen sie so weit wie möglich zusammen, sichern die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses, unterstützen bei der Dokumentation, wie die Beiträge berücksichtigt wurden, unterstützen bei Monitoring und Evaluierung, …

Wichtig ist auch, dass die Beteiligten wissen, wer in welcher Rolle und mit welcher Verantwortung mitwirkt.

Hinweis Das deutsche Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat eine Broschüre herausgegeben, die die Rollen der Zivilgesellschaft und der Verwaltung plakativ und humorvoll gegenüberstellt (http://bit.ly/U4RRd4).

10.8.1. Prozessbegleitung: intern oder extern beauftragen?

Wenn Sie Rollen und Aufgabenteilung klären, ist auch zu entscheiden, ob Sie die Prozessbegleitung magistratsintern übernehmen oder ob Sie externe ProzessbegleiterInnen dafür beauftragen.

Jeder Beteiligungsprozess braucht eine Partizipations-Expertin oder einen Partizipations-Experten, die oder der ihn vorbereitet und betreut. Gibt es im Prozess Online-Module, dann kommt noch eine Online-Expertin oder ein Online-Experte dazu. Die Prozessbegleitung kümmert sich um die Organi- sation, den Ablauf und die Moderation, sie ist jedoch nicht für die Inhalte verantwortlich.

VerwaltungsmitarbeiterInnen können die Prozessbegleitung selbst übernehmen, wenn sie Erfahrung mit der Steuerung von Beteiligungsprozessen und mit der Moderation haben, sie keine inhaltlichen Beiträge einbringen wollen (oder aufgrund ihres Fachwissens müssen), sie Zeit für das Prozessmanagement haben und die Themen des Beteiligungsprozesses nicht kontroversiell sind.

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Achtung Sollte eines dieser angeführten Kriterien nicht zutreffen, lagern Sie die Prozess- begleitung besser aus. Unabdingbar sind neutrale, externe BegleiterInnen, wenn im Beteiligungsprozess divergierende Interessen zusammengeführt, festgefahrene Positionen gelöst oder Konflikte bearbeitet werden sollen und die VerwaltungsmitarbeiterInnen fachliche Positionen vertreten müssen und daher nicht mehr unabhängig agieren können. Andernfalls könnten Sie in Rollenkonflikte geraten, die den Erfolg des Prozesses gefährden.

Hinweis In vielen Prozessen wirken auch externe Fachleute mit, beispielsweise LandschaftsplanerInnen, VerkehrsplanerInnen, RaumplanerInnen oder SoziologInnen. Auch wenn viele dieser Büros Partizipations-Kompetenzen haben, sollten Sie die Aufträge zur Prozessbegleitung und zur Fachplanung trennen. Andernfalls könnten die FachplanerInnen ebenfalls in Rollenkonflikte kommen, wenn sie ihre Fachmeinung vertreten und gleichzeitig neutral zwischen verschiedenen Interessen vermitteln sollen.

Beauftragen Sie zuerst die Prozessbegleitung. Wenn das Prozessdesign steht und klar ist, wann welche Expertise hilfreich wäre, können Sie diese beauftragen.

10.9. Auf den Punkt gebracht: das Beteiligungskonzept

Im Beteiligungskonzept fassen Sie alle Punkte zusammen, die Sie beim Konzipieren des Prozesses festgelegt haben: den Gestaltungsspielraum und die Fixpunkte, die Ziele, den Rahmen und die Einflussfaktoren, die Zielgruppen, die Einflussmöglichkeiten, das Prozessdesign mit den gewählten Beteiligungsmethoden und die Rollen und Aufgabenteilung.

Erläutern Sie auch den Nutzen, den der Beteiligungsprozess der Öffentlichkeit, der Verwaltung und der Politik bringen soll. Mit dem Beteiligungskonzept erfüllen Sie ein wichtiges Erfolgskriterium: Sie formulieren Ihr konkre- tes Beteiligungsangebot und machen die Rahmenbedingungen des Prozesses transparent – für die Beteiligten, für die politisch Verantwortlichen und für sich selbst. Das Beteiligungskonzept dient als „promise to the public“. Die Beteiligten erfahren, was im Beteiligungsprozess möglich ist und was nicht und wie sie Einfluss nehmen können. Auf dieser Grundlage können sie entscheiden, ob sie unter diesen Bedingungen mitwirken wollen oder nicht.

DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS partizipation 111 105

Das Beteiligungskonzept hilft auch beim Einholen des politischen Commitments zum Prozess. Und es erleichtert die einheitliche Kommunikation nach außen sowie ein gemeinsames Verständnis zum Beteiligungsprozess.

Übrigens Wenn Sie das Beteiligungskonzept erstellen, ist ein günstiger Zeitpunkt gekommen, um noch einmal zu hinterfragen, ob Ihr Beteiligungsangebot auch aus Sicht der beteiligten Gruppen attraktiv ist. Im Zweifel können Sie jetzt noch nachjustieren.

Um Transparenz zu schaffen, können Sie das Beteiligungskonzept – auf die wesentlichen Punkte fo- kussiert – in Form von „Frequently Asked Questions“ auf der Prozess-Website veröffentlichen. Oder Sie legen es der Einladung zum Beteiligungsprozess bei, wenn Sie beispielsweise VertreterInnen aus Organisationen einbinden.

Das geschriebene Wort ist verbindlicher als das gesprochene Wort. Mit einem schriftlichen Betei- ligungskonzept zeigen Sie, dass Sie es ernst meinen. Besonderes Gewicht bekommt das Beteili- gungskonzept durch einen politischen Beschluss.

Das Beteiligungskonzept: zwischen Klarheit, Verbindlichkeit und Flexibilität Ein gut durchdachtes Beteiligungskonzept ist „die halbe Miete“. Wenn Sie wissen, was Sie wollen und wie Sie das erreichen, können Sie den Beteiligungsprozess mit seinen Chancen und Grenzen gut kommunizieren und sicher durch den Prozess gehen.

Allerdings: In jedem Beteiligungsprozess agieren Menschen. Technik und soziale „Ein Schiff, das im Kompetenz sind das eine, wir Menschen mit unseren vielfältigen Sichtweisen, Bedürfnissen und der einen oder anderen „Unzulänglichkeit“ das andere. Im Laufe des Prozesses Hafen liegt, ist sicher. könnten trotz solider Vorbereitung auch unvorhergesehene Dinge passieren. Handhaben Aber dafür werden Sie das Beteiligungskonzept daher mit einer gewissen Flexibilität. Schiffe nicht gebaut.“ Aus England Das heißt nicht, bei der ersten kleinen Herausforderung gleich das gesamte Konzept über Bord zu werfen. Aber hinterfragen Sie immer wieder, ob das Vorgehen dem tatsächlichen Bedarf entspricht oder ob (kleine oder auch größere) Anpassungen sinnvoll sind. Das kann „Für viele ist der Weg eine zusätzliche Online-Ideen-Plattform sein, um die Meinungs- und Interessenvielfalt auszuleuchten. Oder ist inzwischen ein Konflikt aufgetreten, der am Runden Tisch gelöst am ersten Hindernis zu werden könnte? Ende. Für Erfolgreiche Das Beteiligungskonzept ist wie eine „Roadmap“ – und hin und wieder führt auch fängt er jetzt erst an.“ ein kleiner Umweg ans Ziel. Volksmund

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10.10. OK and go! Das politische Commitment

Jeder Beteiligungsprozess braucht vor dem Start das Commitment der politisch Verantwortlichen. „Der springende Punkt ist das In der Regel hat ein Beteiligungsprozess besondere Chancen auf Erfolg, wenn politische Commitment, er von den politisch Verantwortlichen mitgetragen und unterstützt wird und PolitikerInnen die Möglichkeit haben, sich mit dem Beteiligungsprozess von Anfang an vertraut nicht die Technik.“ und ihn zu „ihrem“ Anliegen zu machen, sofern er nicht ohnehin von ihnen initiiert wurde.

Hinweis Beteiligungsprozesse in den Bezirken brauchen auch das politische Commitment der Bezirkspolitik.

Das Beteiligungskonzept kann die Grundlage sein, um das politische Commitment einzuholen.

Bevor Sie den politisch Verantwortlichen das Beteiligungskonzept vorlegen, empfiehlt sich ein kritischer Check: Hat der Beteiligungsprozess gute Chancen auf Erfolg? Sind etwaige Risiken abgesichert? Bringt der Beteiligungsprozess für die Beteiligten, für die politischen EntscheidungsträgerInnen und für die Verwaltung einen konkreten Nutzen? Welchen jeweils? (Siehe Seite 8)

Fragen zum Einholen des politischen Commitments: Tragen die politisch Verantwortlichen das Beteiligungskonzept mit, insbesondere auch den Gestaltungsspielraum und die Einflussmöglichkeiten für die Beteiligten sowie die Schnittstellen zwischen Beteiligungsprozess und politischer Ebene? Wo besteht etwaiger Anpassungsbedarf? Kann das Beteiligungskonzept als Grundlage für die einheitliche Kommunikation über den Beteiligungsprozess nach außen vereinbart werden? Wie groß ist der Spielraum bei etwaigen Abweichungen vom Beteiligungskonzept, die sich im Laufe des Prozesses ergeben? Wann sind Rückkopplungen mit den politisch Verantwortlichen sinnvoll? Gibt es eine Zusage, die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses bei der Entscheidung zu berücksichtigen (siehe Definition auf Seite 48). Wie weit geht sie und wie kann sie kommuniziert werden? Gibt es den politischen Willen, ein Budget aufzustellen, um die Ergebnisse des Prozesses umzusetzen? Was passiert mit den Ergebnissen des Beteiligungsprozesses auf politischer Ebene? „Partizipation bringt In welchen Gremien werden sie behandelt? In welchen Gremien wird dazu entschieden? Wie erfolgt die Rückmeldung an die Beteiligten? Chancen und Risiken und Sollen Eckpunkte des Beteiligungsprozesses oder das Beteiligungskonzept politisch ist aus einer Stadt nicht beschlossen werden? wegzudenken.“

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Apropos Ein guter Beteiligungsprozess macht möglicherweise Lust auf mehr. Empfehlens- wert ist daher, zu klären, ob nach dem Beteiligungsprozess gegebenenfalls weitere Beteiligungsschritte folgen können – auch wenn diese Frage weit in die Zukunft greift.

Besonders nach aktivierenden Methoden, wie BürgerInnenräten oder Online-Ideen- Plattformen, sollten Sie weitere Beteiligungsmöglichkeiten anbieten. Partizipation soll kein „Strohfeuer“ sein: Das aktivierte Engagement soll nach einer Veranstaltung nicht gleich wieder erlöschen.

Planungen in neuen Stadtteilen, die bei strategischen Fragen beginnen und dann über die Jahre immer mehr ins Detail gehen, brauchen auch kontinuierliche Beteiligung.

Vielleicht können auch lokale KooperationspartnerInnen wie Gebietsbetreuungen oder LA21 Plus Büros das weitere Engagement betreuen. Oder für das Gebiet wird ein Stadtteilmanagement eingerichtet.

114 DER PROZESSPLANER: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM BETEILIGUNGSPROZESS 11 Beteiligung in Stadtentwicklungsgebieten und/oder „auf der grünen Wiese“

Wien wächst! Daher ist Partizipation bei der Entwicklung großer, neuer Stadtteile, beispielsweise „Wenn gut vorbereitet auf Industriebrachen oder alten Bahnhofsgeländen, ein besonders aktuelles Thema – und auch und adäquat zum eine Herausforderung: Wie beteiligen, wenn hier (vermeintlich) noch niemand lebt und die nächsten Anlass umgesetzt, AnrainerInnen weit entfernt sind? In diesem Kapitel finden Sie Inspirationen, wie Partizipation auch hier gelingt. ist Partizipation eine sehr brauchbare Ergänzung im Planungsprozess. So früh wie möglich mit der Beteiligung beginnen und Spielraum sichern Idealerweise kann sie Im Optimalfall beginnt die Beteiligung 3–5 Jahre bevor die ersten Pläne erarbeitet und ein städte- auch sinnvolle Identitäts- baulicher Wettbewerb gestartet werden, nämlich mit der Diskussion über die Ziele: Was soll das Stadtgebiet „können“? Welche Qualitäten soll es haben? und prozesse in einer den Bedarf: Was brauchen wir hier? Welche Funktionen soll das Gebiet für die Stadt erfüllen? Gruppe auslösen und einen dauerhaften und Zu Beginn der Diskussion werden Sie primär die Fachöffentlichkeit, wie Universitäten oder Plane- wertvoll geachteten rInnen und Bauträger erreichen. Diese können ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen aus anderen Mehrwert schaffen.“ Stadtteilen einbringen. Um auch die BürgerInnen zu erreichen, können Sie an belebten Orten Parti- zipationsangebote machen.

Beispiel: Ein eindrückliches Beispiel ist die Infobox am Ulmer Hauptbahnhof. Sie wurde aufgestellt, um mit den BürgerInnen zu diskutieren, ob Ulm einen neuen Hauptbahnhof braucht oder nicht. Erst als die Ziele klar waren, gab es Planungsaufträge, um entsprechende Lösungen zu entwickeln.

Da derart große Projekte in der Regel von umfangreichen Vorgaben und „Sachzwängen“ begleitet werden, sollte von Beginn an der Spielraum für wirkungsvolle Partizipation gesichert werden.

Das Gebiet erlebbar machen und positiv ins Gespräch bringen Wie schafft man Interesse für ein Gebiet, wo scheinbar „noch nichts ist“? Gute Erfahrungen wurden gemacht, wenn man die Fläche öffnet und den Menschen ermöglicht, sie kennenzulernen und zu be- greifen. Je bekannter der Raum und die Planung sind, desto größer ist auch die Chance auf Akzeptanz.

Geeignete Methoden dafür sind beispielsweise: vor allem Vor-Ort-Methoden und Aktionistisches wie Feste, Infoboxen, Exkursionen, Stadt- spaziergänge, öffentliche Planungs-Workshops, (Modell)-Bau-Workshops, Kunstaktionen (zum Beispiel Sommerkino), Führungen für Schulen, Universitäten etc. (zu den Methoden- beschreibungen siehe Kapitel 10.6., ab Seite 51).

Beispiele: Seestadt Aspern (www.aspern-seestadt.at) und das Tempelhofer Feld in Berlin, siehe Seite 83.

BETEILIGUNG IN STADTENTWICKLUNGSGEBIETEN UND/ODER „AUF DER GRÜNEN WIESE“ partizipation 115 511

Übrigens Selbst „auf der grünen Wiese“ gibt es oft schon NutzerInnen. Versuchen Sie herauszufinden, wer das ist und was die Menschen dort machen. Eine Sozialraumanalyse kann helfen. Dann können Sie überlegen, wie Sie die Bedürfnisse dieser Menschen im neuen Stadtteil integrieren können.

Auch im Internet lässt sich das Gebiet ins Gespräch bringen. Sie könnten bestehende Internetforen nützen und mit Social Media Monitoring oder Suchprogrammen eruieren, ob und was über das Ge- biet bereits diskutiert wird. Dann könnten Sie sich in laufende Diskussionen einklinken oder Diskus- sionen anstoßen, beispielsweise über Fantasieentwürfe, die Woche für Woche weiterentwickelt und über soziale Medien verbreitet werden. Online-Aktionen funktionieren stadtweit und auch darüber hinaus. Sie können auch für Menschen interessant sein, die nach Wien ziehen wollen.

Vielleicht finden Sie auch bekannte Persönlichkeiten, die dem Stadtentwicklungsgebiet ein beson- deres Image geben. Räume mit „Vorbelastungen“ könnten Sie „salonfähig machen“, indem Sie Ver- anstaltungen über das Gebiet an attraktiven oder auch ungewöhnlichen und daher interessanten Orten abhalten.

Ein Stimmungsbild von BürgerInnen einholen Was wollen die künftigen BewohnerInnen dieses Gebiets? In der Regel sind diese noch nicht be- kannt, schon gar nicht in frühen Phasen der Planung. Um einen Einblick in ihre potenziellen Vorstel- lungen zu bekommen, könnten Sie zufällig ausgewählte BürgerInnen – aus der Stadt oder aus dem Bezirk – zur Diskussion einladen.

Geeignete Methode: BürgerInnenrat (siehe Seite 68)

Die Zufallsauswahl hilft, eine heterogene Gruppe zu bekommen, um die Vielfalt an künftigen Ansprüchen an den Stadtteil und die speziellen Bedürfnisse verschiedenster NutzerInnengruppen abzubilden.

Die Basis für die Zufallsauswahl kann das Melderegister sein. Wenn es bereits InteressentInnenlisten bei den Bauträgern gibt, könnten Sie aus diesen zufällig auswählen. Oder Sie laden Menschen aus bereits besiedelten, ähnlichen neuen Stadtgebieten ein, die ihre Erfahrungen einbringen können.

Die interessierten Organisationen zusammenbringen Ein weiterer Anknüpfungspunkt können Organisationen sein, die bereits in der Umgebung aktiv sind. Gibt es Gebietsbetreuungen, LA21 Plus Büros, Kindergärten, Schulen, Jugendorganisatio- nen, Einrichtungen für SeniorInnen, Sport- oder Kulturvereine, Einkaufs(straßen)vereine, religiöse Einrichtungen etc. in der Nachbarschaft?

Vielleicht gelingt es, InvestorInnen und Bauträger mit der (Fach-)Öffentlichkeit und Organisationen, die künftige NutzerInnen vertreten, und mit den relevanten Stellen der Stadt und des Bezirks zusam-

116 BETEILIGUNG IN STADTENTWICKLUNGSGEBIETEN UND/ODER „AUF DER GRÜNEN WIESE“ 11

menzubringen, um gemeinsam zu planen. Das könnte bis zu einem „städtebaulichen Vertrag“ gehen, in dem die Dichte der Bebauung und die Qualitäten der Grün- und Freiräume festgehalten werden, als Grundlagen für die Ausschreibung des städtebaulichen Wettbewerbs.

Geeignete Methoden sind beispielsweise: Zukunftskonferenz (siehe Seite 88), Runder Tisch (siehe Seite 90).

Interessierte BewohnerInnen zusammenbringen und alte und neue Interessen verbinden

Wichtig ist, Auch wenn sie etwas weiter entfernt leben – jedes Stadtentwicklungsgebiet hat AnrainerInnen, die spezielle Interessen vertreten. Versuchen Sie ergänzend, auch die Bedürfnisse der (potenziellen) neue BewohnerInnen frühzeitig zu erfassen. Diese beiden Gruppen haben oft unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft des neuen Stadtteils. Beides „unter einen Hut zu bringen“, lohnt sich.

Möglicherweise finden sich bei den Vor-Ort-Aktionen Gruppen, die im Gebiet wohnen, arbeiten oder Geschäfte machen wollen. Dann könnten Sie versuchen, die (potenziellen) „neuen“ BürgerInnen mit den AnrainerInnen, die schon in der Nähe wohnen, im Beteiligungsprozess zusammenzubringen. Gemeinsames Planen fördert das Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse und hilft, Kon- flikte zu vermeiden. Die AnrainerInnen können über das Gebiet und seine Besonderheiten informie- ren. Außerdem wissen sie, welche Funktionen derzeit in der Umgebung fehlen und daher im neuen Stadtteil angesiedelt werden sollten. Die „neuen“ BewohnerInnen hingegen können die Bedürfnisse zuziehender Menschen beleuchten. Vielleicht sind auch Menschen interessiert, die von zusätzlichem Verkehr oder neuer Erschließung durch öffentliche Verkehrsmittel betroffen sind.

Sobald erste BewohnerInnen in das neue Stadtgebiet gezogen sind, gibt es AnsprechpartnerInnen für die Beteiligung bei den weiteren Entwicklungsphasen.

Geeignete Methoden, die Kreativität und Fantasie anregen, sind beispielsweise: Zukunftswerkstatt (siehe Seite 80), Online-Ideen-Plattform (siehe Seite 74).

Beispiel Die Stadtteilmanagements der Wiener Gebietsbetreuungen in Stadtentwicklungsgebieten unter- stützen das Zusammenwachsen von bestehenden und neuen Stadtteilen (http://bit.ly/UpmODi). Bauträger, lokale Organisationen, zuständige Magistratsabteilungen, Bildungseinrichtungen, der wohnfonds_wien, die Bezirksvertretung, die ansässige und die zuziehende Bevölkerung sowie Ge- werbetreibende sollen möglichst früh in die Neuentwicklung eingebunden werden. Im Idealfall kön- nen sie qualifizierte Beiträge bereits für städtebauliche Wettbewerbe einbringen.

BETEILIGUNG IN STADTENTWICKLUNGSGEBIETEN UND/ODER „AUF DER GRÜNEN WIESE“ partizipation 117 12

Anhang

12.1. Weiterführende Informationen und Quellen

12.1.1. Literatur

Agenda Wien Landstraße. 2010. Stadt fair teilen – Gender Mainstreaming Best-Practice-Schau. „Neugestaltung des Klopsteinplatzes in Wien Landstraße unter Gender Mainstreaming Aspek- ten und durch BürgerInnenbeteiligung“. Emrich Consulting ZT-GmbH und Agentur Steinbach. Wien. Eugen Antalovsky / Herbert Bartik / Johannes Lutter / Alexander Wolffhardt. 2006. „Participation reinvented“ – BürgerInnenbeteiligung weiter entwickeln und neu gestalten. Europaforum Wien (http://bit.ly/VJcnvl). Kerstin Arbter. 2007. SUP – Strategische Umweltprüfung für die Planungspraxis der Zukunft. SUP-Erfolgsfaktoren, aktuelle Trends und zukunftsweisende Entwicklungen der SUP. Wien – Graz. Kerstin Arbter / Martina Handler / Elisabeth Purker / Georg Tappeiner / Rita Trattnigg. 2008. Das Handbuch Öffentlichkeitsbeteiligung. Die Zukunft gemeinsam gestalten. Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (Hrsg.). Wien. Kerstin Arbter. 2010. Handbuch Bürgerbeteiligung. Für Land und Gemeinden, Amt der Vorarlberger Landesregierung – Büro für Zukunftsfragen (Hrsg.). Wien – Bregenz (http://bit.ly/Rxqiqb). Kerstin Arbter. 2011. Standards der Öffentlichkeitsbeteiligung. Praxisleitfaden. Bundeskanzler- amt / Lebensministerium (Hrsg.). Wien (www.partizipation.at/standards_oeb.html). Ariane Bischoff / Klaus Selle / Heidi Sinning. 1995/2001. Informieren, Beteiligen, Kooperieren: Kommunikation in Planungsprozessen. Eine Übersicht zu Formen, Verfahren, Methoden und Techniken. Dortmund. Bundeskanzleramt / Lebensministerium (Hrsg.). 2009. Standards der Öffentlichkeitsbeteili- gung. Empfehlungen für die gute Praxis (vom Ministerrat am 2. Juli 2008 beschlossen). Wien (www.partizipation.at/standards_oeb.html). Heinz Dolanski. 2010. 35 Jahre Gebietsbetreuung, ein Beitrag zur sanften Stadterneuerung in Wien. Wien, Univ., Dipl.-Arb. (http://bit.ly/UfrUaV). Wilfried Leisch. 2009. Mitten im Dritten. In: Wirtschaft und Umwelt, Zeitschrift für Umweltpolitik der Arbeiterkammer Österreich. 02/2009 (http://bit.ly/TjqJCN). Julian Petrin. 2012. Nexthamburg: Bürgervisionen für eine neue Stadt. Hamburg. Alexander Koop. 2010. Leitfaden Online-Konsultation: Praxisempfehlungen für die Einbezie- hung der Bürgerinnen und Bürger über das Internet. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.). Gütersloh (www.online-konsultation.de/leitfaden). Astrid Ley / Ludwig Weitz (Hrsg.). 2009. Praxis Bürgerbeteiligung: Ein Methodenhandbuch. Arbeitshilfen für Selbsthilfe- und Bürgerinitiativen Nr. 30. Bonn (www.mitarbeit.de/pub_arbeitshilfen.html).

118 ANHANG 12

Magistrat der Stadt Wien, MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung (Hrsg.). 2012. Raum erfassen. Überblick und Wegweiser zu Funktions- und Sozialraumanalysen für den öffentlichen Raum. Wien. Magistrat der Stadt Wien, MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung. Handbuch „Gender Mainstreaming“ [in Druck]. Patrizia Nanz / Miriam Fritsche. 2012. Handbuch Bürgerbeteiligung – Verfahren und Akteure, Chancen und Grenzen. Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.). Bonn. Volkmar Pamer / Christian Seethaler. 2007. Kabelwerk: Genese eines Stadtteils. In: Manfred Schrenk. To plan is not enough – REAL CORP 2007. Schwechat-Rannersdorf, S. 977–984. Rudolf Scheuvens / Werner Tschirk / Philip Krassnitzer. 2010. Planung als Prozess. Gestaltung dialogorientierter Planungs- und Umsetzungsprozesse. Werkstattbericht/Stadtentwicklung Nr. 109. Wien: MA 21B – Stadtteilplanung und Flächennutzung Süd-Nordost. Klaus Selle. 2011. „Particitainment“ oder: Beteiligen wir uns zu Tode? In: PNDonline III. Aachen (http://bit.ly/TAGGH9). Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin (Hrsg.). L.I.S.T. Stadtentwicklungsgesellschaft mbH. 2011. Handbuch zur Partizipation. Berlin (www.stadtentwicklung.berlin.de/soziale_stadt/ partizipation). Verein Lokale Agenda 21 Wien (Hrsg.). 2008. Das Wiener Modell der Lokalen Agenda 21 (LA21), Handbuch zu Strukturen, Grundsätzen, Regeln, Methoden. Wien (http://bit.ly/X81tEy). Alexander Wetzig. 2011. Städtebau im Diskurs – Das Beispiel Ulm Neue Mitte. In: Architekten- kammer Baden-Württemberg (Hrsg.). Z21 Zukunftsfähige Stadtentwicklung für Stuttgart, Vorträge und Diskussionen. Stuttgart, S. 18–31 (http://bit.ly/QYSRLz).

12.1.2. Links und Netzwerke zur Partizipation

Siehe auch die Methodensammlungen im Internet auf Seite 98 www.partizipation.at www.jugendbeteiligung.cc www.buergergesellschaft.de/index.php www.communityplanning.net/index.php www.involve.org.uk www.netzwerk-buergerbeteiligung.de www.pep-net.eu (Pan European eParticipation Network) www.participedia.net

ANHANG partizipation 119 512

12.1.3. Sachregister

21st Century Town Meeting 57, 98 Entscheidungsmodalität 50 Aktions-Café 76 E-Voting 103 Aktivierende Befragung 46, 47, 54, 64, 65 Extranet-Dialog 36, 56, 82, 98 Alibi-Prozess 20 Feedback-Briefkasten 54 AnalphabetIn 43 Feedback-Workshop 91, 105 AnrainerInnen-Forum 87 Fokusgruppe 55, 83, 98, 105 Anwaltschaft 9, 10, 34, 35 Formelle Beteiligung 13 Anwaltsplanung 55, 98 Formelles Stellungnahmeverfahren 91 Appreciative Inquiry 56, 98 Forumtheater 57, 98 Aufsuchende Beteiligungsmethode 39 Freiluftausstellung 40 Barcamp 78 Frühstück im öffentlichen Raum 53, 87, 98 Barrierecheck 62 Gallery Walk 60 Bauaktion 44, 55, 65, 72, 73 Genderaspekt 58 Beteiligungskonzept 108, 111, 112, 113 Grätzelbeirat 49, 57, 94, 95 Bias 39, 102 Grätzelmanagement 29, 62, 80, 95 Blocksanierungsbeautragte 65 Ideen-Briefkasten 61 BürgerInnen-Beirat 85 Ideen-Café 97 BürgerInnenbeteiligung 10, 63, 85, 89, 118 Ideenwettbewerb 54, 71 BürgerInnen-Café 37, 42, 47, 55, 68, 69, 76, 106, 107 Infobox 53, 71, 98, 115 BürgerInnen-Card 103 Informations-Schanigarten 65 BürgerInnen-Panel 38, 98 Informelle Beteiligung 13 BürgerInnenrat 23, 38, 40, 46, 68, 69, 106, 114, 116 Interaktive Online-Landkarte 53, 98 BürgerInnenversammlung 68, 79, 83, 95 Internet-Bashing 102 BürgerInnen-Werkstatt 61 Internetforum 116 Bürgervision 75, 118 Internetplattform 79 Charrette 37, 57, 70, 92, 93 Konfliktprävention 23 Collaborative Online-Map 53, 98 Konsensus-Konferenz 38, 57, 98 Dialogveranstaltung 67 Konsent-Prinzip 50, 57, 99 Diversitätsaspekt 37, 46, 58 Konsultation 11, 12, 14, 36, 58, 104 Dragon Dreaming 55, 98 Kooperation 11, 12, 14, 36, 58, 104 Dynamic Facilitation 56, 99 Kooperativer Planungsprozess 85 Entscheidungsbaum 6, 14 Live-Streaming 53, 98 Entscheidungsfindung 51 Markstände 53, 60, 61 Entscheidungskompetenz 48 Marktplatz der Ideen 61 Entscheidungsmacht 49 Mediation 30, 38, 57, 90, 96, 97, 99, 100

120 ANHANG 125

Methodenraster 6, 52 Selbstauswahl 36, 38 MigrantIn 44, 65 Shared Space 93 Mindmap 84 Social Media Monitoring 116 (Modell)-Bau-Workshop 40, 55, 65, 72, 73, 115 Soziale Medien 53, 98, 101, 116 Moderiertes Online-Forum 53, 98 Soziale Online-Netzwerke 39, 42, 99 Monitoring-Workshop 105 Sozialraumanalyse 33, 116, 119 Netiquette 102 Soziokratie 50, 57, 99 Nonverbale Beteiligungsmethode 40 Speed-Dating 55, 99 Öffentlicher Planungs-Workshop 55, 70, 92 Stadtspaziergang 13, 23, 44, 47, 53, 62, 63, 65, Öffentliches Stellungnahmeverfahren 31, 105 106, 115 Öffentlichkeitsbeteiligung 9, 10, 12, 14, 19, 75, 118 Stadtspieler 40 Online-Dialog 11, 13, 37, 56, 66, 67, 74, 75, 82, 83, 98 Stadtteilmanagement 32, 95, 114, 117 Online-Forum 53, 98 Stakeholder 93 Online-Fragebogen 11, 36, 66, 67, 99 Stakeholder-Beirat 94 Online-Ideen-Plattform 55, 66, 74, 75, 82, 99, Starting Point 60 112, 114, 117 Strategische Umweltprüfung (SUP) 22, 90, 91, 118 Online-Konsultation 99, 102, 118 Systemisches Konsensieren 50, 57, 99 Online-Kooperation 99, 102 Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) 22, 97 Online-Partizipation10, 18, 36, 99, 100, 101, 102, 103 Vertretungsprinzip 37, 90, 96 Online-Tagebuch 53, 98, 99 Virtueller 3-D-Rundgang 53, 98 Online-Video-Übertragung 53, 98 Virtueller Stadtspaziergang 62 Open Space 36, 47, 55, 76, 78, 79, 107 vor ort ideenwerkstatt 70, 92 Partizipations-Kränzchen 43 Werkzeug (Tool) 50, 51, 52, 53, 84, 98 Partizipative Demokratie 13 Wertschätzende Erkundung 56, 98 Peers 42 Wiki 55, 98 Permanent Breakfast 53, 98 Workshop 47, 51, 56, 65, 71, 84, 85, 89, 91 Placemat-(Platzdeckchen)-Methode 56, 99 World-Café 23, 42, 55, 68, 76, 77 Planning for Real 55, 72, 92, 98 Wunschbox 65 Planungszelle 68 Zielgruppenanalyse 33, 39 Politisches Commitment 14, 108, 112, 113 Zufallsauswahl 38, 116 Problemzentriertes Interview 64 Zukunftscamp 75, 93 Prozessbegleitung 110 , 111 Zukunftskonferenz 38, 46, 56, 81, 88, 89, 117 Prozessplaner 6, 25, 26 Zukunftswerkstatt 36, 47, 51, 55, 80, 81, 117 Roadshow 53, 98 Zwiebelschalen-Prinzip 32 Runder Tisch 11, 38, 56, 90, 91, 96, 97, 99, 105, 117

ANHANG partizipation 121 13

Impressum

Eigentümer und Herausgeber Magistrat der Stadt Wien Magistratsabteilung 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung Unter der Projektleitung von Isabel Wieshofer und Andrea Kinsperger www.stadtentwicklung. wien.at

Datenquelle Stadt Wien

Autorin Kerstin Arbter (www.arbter.at)

Technische Koordination Willibald Böck

Mit Beiträgen der ProjektpartnerInnen Andrea Breitfuss (www.kontext.at): insbesondere Recherche der nationalen und internationalen Beispiele (mit Michaela Glanzer und Marlene Pillwein), State-of-the-Art zur Partizipation (mit Peter Kühnberger und Antonia Coffey), sozialwissenschaftliche Aspekte sowie Review und

Peter Kühnberger und Kirsten Neubauer (www.neuundkuehn.at): insbesondere Recherche der Wiener Beispiele, Online-Partizipation sowie Review

Lektorat Brigitte Ott

Grafische Gestaltung Atelier Unterkircher Jankoschek

Druck Holzhausen Druck GmbH

Gedruckt auf ökologischem Druckpapier aus der Mustermappe von „Ökokauf“ Wien

© MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung, Wien 2012

ISBN 978-3-902576-64-4

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Viele Kolleginnen und Kollegen aus der Wiener Partizipations-Community und auch darüber hinaus haben an diesem Projekt mitgewirkt:

Herzlichen Dank … … den TeilnehmerInnen des Verwaltungs-Workshops Stefan Almer, Andrea Binder-Zehetner, Astrid Böhme, Michael Diem, Margit Grassinger, Hannes Guschelbauer, Christian Härtel, Rainer Hauswirth, Hans-Christian Heintschel, Michael Höflinger, Christoph Hrncir, Birgit Hundstorfer, Eva Kail, Franz Kainacher, Wolfgang Khutter, Andrea Kinsperger, Gerald Kroneder, Vera Layr, Richard Macho, Kurt Mittringer, Volkmar Pamer, Eva Persy, Rudi Polan, Elvira Pracherstorfer, Claudia Prinz-Brandenburg, Gregor Puscher, Waltraud Rumpl, Gabi Schrack, Sonja Sciri, Wolfgang Sengelin, Jens Sonderegger, Florian Stummvoll, Isabel Wieshofer, Ursula Zappe, Gabriele Zimmermann … den TeilnehmerInnen des Workshops mit externen Fachleuten Petra Bachmaier, Florian Brand, Antonia Coffey, Martin Forstner, Sabine Gehmayer, Wencke Hertzsch, Irmi Hubauer, Andreas Käfer, Martin Klisow, Gabriele Langer, Teresa Lukas, Andrea Mann, Peter Mlczoch, Markus Mondre, Alfons Nebmayer, Wolfgang Niederwieser, Michael Popescu, Hanna Posch, Werner Prinzjakowitsch, Edith Schindler-Seiß, Karin Standler, Walter Starek, Markus Steinbichler, Ronny Wolf, Renate Zuckerstätter-Semela … den TeilnehmerInnen des Zukunftsdialogs Partizipation Stefan Almer, Gerhard Berger, Andrea Binder-Zehetner, Kemal Bozetpe, Antonia Coffey, Franz Denk, Michael Diem, Wolfgang Dvorak, Elke Eckerstorfer, Cornelia Ehmayer, Bernhard Engleder, Martin Forstner, Margit Grassinger, Sabine Gruber, Rainer Hauswirth, Wenke Hertzsch, Michael Höflinger, Irmgard Hubauer, Georg Irsa, Eva Kail, Franz Kainacher, Christina Kelz, Wolfgang Khutter, Jennifer Kickert, Christiane Klerings, Dominik Krejsa, Teresa Lukas, Thomas Madreiter, Andrea Mann, Bernhard Mayer, Peter Mlczoch, Markus Mondre, Anton Neuhauser, Martina Öhlinger, Eva Persy, Julian Petrin, Rudolf Polan, Hanna Posch, Elvira Pracherstorfer, Claudia Prinz-Brandenburg, Ulrike Schandl, Edith Schindler-Seiss, Frank Schmitz, Gabriele Schrack, Christian Schrefel, Sonja Sciri, Pia Sengelin, Jens Sonderegger, Sonja Stepanek, Christoph Stoik, Florian Stummvoll, Johanna Tadler, Josef Taucher, Anna Trauner, Maria Vassilakou, Alexander Wetzig, Isabel Wieshofer, Ursula Zappe, Gabriele Zimmermann … den KollegInnen, die Informationen zu in- und ausländischen Beispielen beigetragen haben Georg Aichholzer, Petra Bachmaier, Andrea Binder-Zehetner, Herbert Bork, Alfred Brezansky, Silke Buchberger, Remco Daalder, Carmen Dams, Wolfgang Gerlich, Elfrieda Göpfrich-Millner, Alice Größinger, Sandra Herschkowitz, Christoph Hrncir, Franz Kainacher, Helmut Koch, Robert Lechner, Andrea Mann, Peter Mlczoch, Volkmar Pamer, Julian Petrin, Claudia Prinz-Brandenburg, Gregor Puscher, Christian Rankl, Hermine Steinbach, Thomas Titz, Christian Trummer, Gudrun Uranitsch, Heinrich Vana, Helge Weiser, Alexander Wetzig … den KollegInnen, die den Entwurf des Praxisbuchs kommentiert haben Andrea Binder-Zehetner, Elfrieda Göpfrich-Millner, Christian Härtel, Michael Höflinger, Clarissa Knehs, Gabi Schrack, Sonja Sciri, Angelika Winkler, Ursula Zappe … dem ExpertInnen-Board für Kommentare, Inputs und die „sprudelnde“ Diskussion Andrea Binder-Zehetner, Antonia Coffey, Martina Handler, Christoph Stoik, Gesa Witthöft … den Mitgliedern der Strategiegruppe Partizipation für den Austausch zur Beteiligung schwer erreichbarer Gruppen Andrea Binder-Zehetner, Martina Handler, Ulli Hauser, Felix Heckl, Wenke Hertzsch, Michael Ornetzeder, Wolfgang Pfefferkorn, Sonja Sciri … und der Steuerungsgruppe, die die Erstellung des Praxisbuchs von Beginn an begleitet hat Gabriele Berauschek, Gerhard Berger, Wolfgang Dvorak, Elfrieda Göpfrich-Millner, Rainer Hauswirth, Georg Irsa, Eva Kail, Clarissa Knehs, Thomas Madreiter, Michael Rederer, Wolfgang Sengelin, Bernhard Steger, Kurt Wurscher

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